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Römisches Recht und römische Sklaverei

Richard Gamauf

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1. Einleitung

2. Konzept der Sklaverei

3. Entstehungsgründe der Sklaverei

4. Ökonomische Funktionen von Sklaven

5. Behandlung der Sklaven und Sklavinnen

5. Freilassung

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Einleitung

•Warum Sklaverei?

- Sklaverei als historisches Phänomen

- Moderne Sklaverei•Sklaverei und römisches Recht

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Einleitung

•Warum Sklaverei?

- Sklaverei als historisches Phänomen

- Moderne Sklaverei•Sklaverei und römisches Recht

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Angelo Soliman 1712 - 1796

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ABGB 1812

• § 16. Jeder Mensch hat angeborne, schon durch die Vernunft einleuchtende Rechte, und ist daher als eine Person zu betrachten. Sclaverey oder Leibeigenschaft, und die Ausübung einer darauf sich beziehenden Macht, wird in diesen Ländern nicht gestattet.

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Einleitung

•Warum Sklaverei?•Sklaverei und römisches Recht

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Einleitung

•Warum Sklaverei?•Sklaverei und römisches Recht:

– Sklaverei im römischen Recht

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Ubiquität der Sklaverei im römischen Recht

“There is scarcely a problem which can present itself, in any branch of the law, the solution of which may not be affected by the fact that one of the parties to the transaction is a slave”.

W. W. Buckland, The Roman Law of Slavery. The Condition of the Slave in Private Law From Augustus to Justinian Cambridge 1908, p. V.

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Einleitung

•Warum Sklaverei?•Sklaverei und römisches Recht:

– Sklaverei im römischen Recht

– Sklaverei als „Motor“ der Rechtsentwicklung

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Konzept der Sklaverei

- Sklaverei-Theorie bei den römischen Juristen

- Soziale Rollen der Sklaven in der römischen Gesellschaft der

frühen Kaiserzeit

- Sklave: Sache oder Person

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Sklavereitheorie

D. 1,5,4,1 (Flor 9 inst) Servitus est constitutio iuris gentium, qua quis dominio alieno contra naturam subicitur. (2) Servi ex eo appellati sunt, quod imperatores captivos vendere ac per hoc servare nec occidere solent. (3) Mancipia vero dicta, quod ab hostibus manu capiantur.

Die Sklaverei ist eine Einrichtung des Völkerge-meinrechts, durch welche jemand fremder Herrschaft wider die Natur unterworfen wird. (2) Servi heißen Sklaven deshalb, weil Feldherren Gefangene zu verkaufen und dadurch zu retten (servare) anstatt zu töten pflegen. (3) Mancipia werden Sklaven aber genannt, weil sie von den Feinden mit der Hand gefangen (manu capere) werden.

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Sklavereitheorie

D. 1,5,4,1 (Flor 9 inst) Servitus est constitutio iuris gentium, qua quis dominio alieno contra naturam subicitur. (2) Servi ex eo appellati sunt, quod imperatores captivos vendere ac per hoc servare nec occidere solent. (3) Mancipia vero dicta, quod ab hostibus manu capiantur.

Die Sklaverei ist eine Einrichtung des Völkerge-meinrechts, durch welche jemand fremder Herrschaft wider die Natur unterworfen wird. (2) Servi heißen Sklaven deshalb, weil Feldherren Gefangene zu verkaufen und dadurch zu retten (servare) anstatt zu töten pflegen. (3) Mancipia werden Sklaven aber genannt, weil sie von den Feinden mit der Hand gefangen (manu capere) werden.

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Konzept der Sklaverei

- Sklaverei-Theorie bei den römischen Juristen

- Soziale Rollen der Sklaven in der römischen Gesellschaft der

frühen Kaiserzeit

- Sklave: Sache oder Person

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Reiche Sklaven?

MUSICO TI. CAESARIS AUGUSTI / SCURRANO DISP. AD FISCUM GALLICUM / PROVINCIAE LUGDUNENSIS / EX VICARIS EIUS, QUI CUM EO ROMAE CUM / DECESSIT FUERUNT, BENEMERITO: VENUSTUS NEGOT. AGATHOPUS MEDIC. FACILIS PEDISEQ. DECIMIANUS SUMP. EPAPHRA AB ARGENT. ANTHUS AB ARG. DICAEUS A MANU PRIMIO AB VESTE HEDYLUS CUBICU. MUTATUS A MANU COMMUNIS A CUBIC. FIRMUS COCUS CRETICUS A MANU POTHUS PEDIS. SECUNDA TIASUS COCUS (ILS 1514 = CIL VI 5197).

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Konzept der Sklaverei

- Sklaverei-Theorie bei den römischen Juristen

- Soziale Rollen der Sklaven in der römischen Gesellschaft der

frühen Kaiserzeit

- Sklave: Sache oder Person

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Sklave: Sache oder Person?

• Gai.inst. 2,13 Corporales hae, quae tangi possunt, velut fundus homo vestis aurum argentum et denique aliae res innumerabiles.

• Körperliche Sachen sind die, die man berühren kann, wie ein Grundstück, ein Sklave, ein Gewand, Gold, Silber und weitere unzählige Sachen.

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Sklave: Sache oder Person?

• Gai.inst. 1,48 Sequitur de iure personarum alia divisio. nam quaedam personae sui iuris sunt, quaedam alieno iuri subiectae sunt. …

• Es folgt eine andere Unterteilung des Personenrechts. Denn gewisse Personen sind eigenen Rechts, andere fremdem Recht unterworfen. …

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Sklave: Sache oder Person?

• … (52) In potestate itaque sunt servi dominorum. quae quidem potestas iuris gentium est: nam apud omnes peraeque gentes animadvertere possumus dominis in servos vitae necisque potestatem esse; et quodcumque per servum adquiritur, id domino adquiritur.

• Unter der Herrengewalt stehen auch die Sklaven. Diese Gewalt entstammt freilich dem Völker-gemeinrecht: Denn bei allen Völkern können wir gleichermaßen beoba-chten, dass den Herren über die Sklaven die Gewalt über Leben und Tod zusteht. Und alles, was durch einen Sklaven erworben wird, das wird dem Herrn erworben.

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3. Entstehungsgründe der Sklaverei

• Versklavung de jure

–Kriegsgefangenschaft

–Geburt von einer Sklavin

–Strafe

–Betrügerischer Selbstverkauf

–SC Claudianum• Versklavung de facto

–Menschenraub

–Kindesaussetzung

–Kinder-/Selbstverkauf

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Caesar schlug die Gallier,

Hatte er nicht wenigstens

einen Koch bei sich?

(Bertolt Brecht, Fragen

eines lesenden Arbeiters)

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3. Entstehungsgründe der Sklaverei

• Versklavung de jure

–Kriegsgefangenschaft

–Geburt von einer Sklavin

–Strafe

–Betrügerischer Selbstverkauf

–SC Claudianum• Versklavung de facto

–Menschenraub

–Kindesaussetzung

–Kinder-/Selbstverkauf

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3. Entstehungsgründe der Sklaverei

• Versklavung de jure

–Kriegsgefangenschaft

–Geburt von einer Sklavin

–Strafe

–Betrügerischer Selbstverkauf

–SC Claudianum• Versklavung de facto

–Menschenraub

–Kindesaussetzung

–Kinder-/Selbstverkauf

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3. Entstehungsgründe der Sklaverei

• Versklavung de jure

–Kriegsgefangenschaft

–Geburt von einer Sklavin

–Strafe

–Betrügerischer Selbstverkauf

–SC Claudianum• Versklavung de facto

–Menschenraub

–Kindesaussetzung

–Kinder-/Selbstverkauf

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3. Entstehungsgründe der Sklaverei

• Versklavung de jure

–Kriegsgefangenschaft

–Geburt von einer Sklavin

–Strafe

–Betrügerischer Selbstverkauf

–SC Claudianum• Versklavung de facto

–Menschenraub

–Kindesaussetzung

–Kinder-/Selbstverkauf

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3. Entstehungsgründe der Sklaverei

• Versklavung de jure

–Kriegsgefangenschaft

–Geburt von einer Sklavin

–Strafe

–Betrügerischer Selbstverkauf

–SC Claudianum• Versklavung de facto

–Menschenraub

–Kindesaussetzung

–Kinder-/Selbstverkauf

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3. Entstehungsgründe der Sklaverei

• Versklavung de jure

–Kriegsgefangenschaft

–Geburt von einer Sklavin

–Strafe

–Betrügerischer Selbstverkauf

–SC Claudianum• Versklavung de facto

–Menschenraub

–Kindesaussetzung

–Kinder-/Selbstverkauf

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3. Entstehungsgründe der Sklaverei

• Versklavung de jure

–Kriegsgefangenschaft

–Geburt von einer Sklavin

–Strafe

–Betrügerischer Selbstverkauf

–SC Claudianum• Versklavung de facto

–Menschenraub

–Kindesaussetzung

–Kinder-/Selbstverkauf

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4. Ökonomische Funktionen von Sklaven

–Erwerb durch Sklaven

–Verpflichtungen durch Sklaven•Rechtsgeschäfte

–Rechtliche Konstruktion der actio de peculio vel de in rem verso–Ökonomische Funktionen des peculium

•Delikte

–Sklaven als Wirtschaftsgüter

–Schutz des Eigentums an Sklaven

–Schutz des Herrenrechts

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• Gai.inst 2,87 … item quod servi nostri mancipio accipiunt vel ex traditione nanciscuntur, sive quid stipulentur vel ex alia qualibet causa adquirunt, id nobis adquiritur: ipse enim, qui in potestate nostra est, nihil suum habere potest. …

• Genauso wird das für uns erworben, was unsere Sklaven durch Manzi-pation erhalten oder aufgrund einer Übergabe erwerben oder wenn ihnen etwas förmlich versprochen wird oder sie etwas aus welchem Rechtsgrunde auch immer erwerben. Denn derjenige, der unter unserer Gewalt steht, kann nichts zu Eigen haben.

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4. Ökonomische Funktionen von Sklaven

–Erwerb durch Sklaven

–Verpflichtungen durch Sklaven•Rechtsgeschäfte

–Rechtliche Konstruktion der actio de peculio vel de in rem verso–Ökonomische Funktionen des peculium

•Delikte

–Sklaven als Wirtschaftsgüter

–Schutz des Eigentums an Sklaven

–Schutz des Herrenrechts

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4. Ökonomische Funktionen von Sklaven

–Erwerb durch Sklaven

–Verpflichtungen durch Sklaven•Rechtsgeschäfte

–Rechtliche Konstruktion der actio de peculio vel de in rem verso–Ökonomische Funktionen des peculium

•Delikte

–Sklaven als Wirtschaftsgüter

–Schutz des Eigentums an Sklaven

–Schutz des Herrenrechts

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4. Ökonomische Funktionen von Sklaven

–Erwerb durch Sklaven

–Verpflichtungen durch Sklaven•Rechtsgeschäfte

–Rechtliche Konstruktion der actio de peculio vel de in rem verso–Ökonomische Funktionen des peculium

•Delikte

–Sklaven als Wirtschaftsgüter

–Schutz des Eigentums an Sklaven

–Schutz des Herrenrechts

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D. 19,2,60,7 (Lab 5 post a Iav epit) Servum meum mulionem conduxisti: neglegentia eius mulus tuus perit. Si ipse se locasset, ex peculio dumtaxat et in rem versum damnum tibi praestaturum dico: sin autem ipse eum locassem, non ultra me tibi praestaturum, quam dolum malum et culpam meam abesse ...

Du hast meinen Sklaven als Maultiertreiber gemietet: durch seine Nachlässigkeit ging dein Maultier unter. Wenn er sich selbst vermietet hat, meine ich, dass der Schaden bis zur Höhe des peculium und einer Bereicherung zu ersetzen ist. Wenn ich aber selbst ihn vermietet habe, hafte ich dir nicht, wenn mir kein Vorsatz oder keine Fahrlässigkeit vorzuwerfen ist. …

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D. 19,2,60,7 (Lab 5 post a Iav epit) Servum meum mulionem conduxisti: neglegentia eius mulus tuus perit. Si ipse se locasset, ex peculio dumtaxat et in rem versum damnum tibi praestaturum dico: sin autem ipse eum locassem, non ultra me tibi praestaturum, quam dolum malum et culpam meam abesse ...

Du hast meinen Sklaven als Maultiertreiber gemietet: durch seine Nachlässigkeit ging dein Maultier unter. Wenn er sich selbst vermietet hat, meine ich, dass der Schaden bis zur Höhe des peculium und einer Bereicherung zu ersetzen ist. Wenn ich aber selbst ihn vermietet habe, hafte ich dir nicht, wenn mir kein Vorsatz oder keine Fahrlässigkeit vorzuwerfen ist. …

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4. Ökonomische Funktionen von Sklaven

–Erwerb durch Sklaven

–Verpflichtungen durch Sklaven•Rechtsgeschäfte

–Rechtliche Konstruktion der actio de peculio vel de in rem verso–Ökonomische Funktionen des peculium

•Delikte

–Sklaven als Wirtschaftsgüter

–Schutz des Eigentums an Sklaven

–Schutz des Herrenrechts

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• D 15.1.5.4 (Ulp 29 ed) Peculium autem Tubero quidem sic definit, ut Celsus libro sexto digestorum refert, quod servus domini permissu separatum a rationibus dominicis habet, deducto inde si quid domino debetur.

• Das peculium aber definiert Tubero so, wie Celsus im 6. Buch seiner Digesten schreibt, als das, was der Sklaven mit Erlaubnis des Herrn getrennt von den Büchern des Herrn hat, abzüglich dessen freilich, was dem Herrn geschuldet wird.

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• D 15.1.39 (Flor 11 inst) Peculium et ex eo consistit, quod parsimonia sua quis paravit vel officio meruerit a quolibet sibi donari idque velut proprium patrimonium servum suum habere quis voluerit.

• Das peculium besteht auch aus dem, was jemand durch Sparsamkeit geschaffen hat oder aufgrund von Verdiensten von jemandem geschenkt erhielt und das, was jemand seinem Sklaven gleichsam als dessen „Eigentum“ haben lassen wollte.

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• D 41.2.44.1 (Pap 23 quaest) Quaesitum est, cur ex peculii causa per servum ignorantibus possessio quaereretur. dixi utilitatis causa iure singulari receptum, ne cogerentur domini per momenta species et causas peculiorum inquirere.

• Es wurde gefragt, warum aufgrund eines peculium, durch einen Sklaven für Unwissende Besitz erworben wird. Ich habe gemeint, das sei aus Nützlichkeitsgründen als Sonderregel anerkannt worden, damit die Herren nicht gezwungen wären andauernd die Gegenstände und Rechtsverhältnisse der peculia zu überprüfen.

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• nec tamen eo pertinere speciem istam, ut animo videatur adquiri possessio: nam si non ex causa peculiari quaeratur aliquid, scientiam quidem domini esse necessariam, sed corpore servi quaeri possessionem.

• Und dennoch zählt dies nicht zu der Art, dass der Besitz anscheinend nur mit dem Willen erworben wird. Denn wenn nicht aufgrund eine peculium erworben wird, sei die Kenntnis des Herrn freilich nötig, aber körperlich wird der Besitz durch den Sklaven erworben.

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Gestaffelte peculia - vicarius

• D 33.8.16 pr - 1 (Afr 5 quaest) (pr) Stichus habet in peculio Pamphilum: … quaesitum est, si ex alia qua causa Pamphilus pecuniam domino debuisset nec ea ex peculio eius servari posset, an usque ad pretium eius ex peculio Stichi possit deducere.

• Stichus hat Pamphilus im peculium … Es wurde gefragt, ob dann, wenn aus irgendeinem Grunde Pamphilus seinem Herrn Geld schuldete und dieses nicht aus dessen peculium genommen werden könne, ob deswegen Pamphilus Wert aus dem peculium des Stichus abgezogen werden könne?

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• negavit: … quia Stichus nihil debeat, ex eius peculio nihil esse deducendum, sed ex Pamphili dumtaxat, qui certe ipse in suo peculio esse intellegi non potest.

• (Julian) verneinte … weil Stichus nichts schulde, könne aus seinem peculium nichts abgezogen werden, sondern nur aus dem peculium des Pamphilus, von dem man sicherlich nicht annehmen kann, dass er zu seinem peculium gehört.

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4. Ökonomische Funktionen von Sklaven

–Erwerb durch Sklaven

–Verpflichtungen durch Sklaven•Rechtsgeschäfte

–Rechtliche Konstruktion der actio de peculio vel de in rem verso–Ökonomische Funktionen des peculium

•Delikte

–Sklaven als Wirtschaftsgüter

–Schutz des Eigentums an Sklaven

–Schutz des Herrenrechts

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4. Ökonomische Funktionen von Sklaven

–Erwerb durch Sklaven

–Verpflichtungen durch Sklaven•Rechtsgeschäfte

–Rechtliche Konstruktion der actio de peculio vel de in rem verso–Ökonomische Funktionen des peculium

•Delikte

–Sklaven als Wirtschaftsgüter

–Schutz des Eigentums an Sklaven

–Schutz des Herrenrechts

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Die „Erfindung“ der Gewährleistung

• D. 21,1,1,1 (Ulp 1 ed aed cur) Aiunt aediles: "Qui mancipia vendunt certiores faciant emptores, quid morbi vitiive cuique sit, quis fugitivus errove sit noxave solutus non sit: eademque omnia, cum ea mancipia venibunt, palam recte pronuntianto.

• Die Ädilen ordnen an: Diejenigen, die Sklaven verkaufen, sollen den Käufern anzeigen, welche Krankheit oder Mangel jeder hat, welcher ein Flüchtling oder Herum-treiber oder von einer Deliktsbuße nicht gelöst ist. Und das alles, wenn solche Sklaven verkauft werden, sollen sie öffentlich richtig anzeigen.

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Flucht

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Flucht

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4. Ökonomische Funktionen von Sklaven

–Erwerb durch Sklaven

–Verpflichtungen durch Sklaven•Rechtsgeschäfte

–Rechtliche Konstruktion der actio de peculio vel de in rem verso–Ökonomische Funktionen des peculium

•Delikte

–Sklaven als Wirtschaftsgüter

–Schutz des Eigentums an Sklaven

–Schutz des Herrenrechts

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Schutz des Eigentums: lex Aquilia

D. 9,2,2 (Gai 7 ed prov) Lege Aquilia capite primo cavetur: "ut qui servum servamve alienum alienamve quadrupedem vel pecudem iniuria occiderit, quanti id in eo anno plurimi fuit, tantum aes dare domino damnas esto".

Das erste Kapitel der lex Aquilia legt fest, dass „wer eine/n fremde/n Sklaven/in oder ein vierfüßiges Herdentier widerrechtlich tötet, wieviel dies in diesem Jahr am meisten Wert war, soviel Geld dem Herrn zu geben schuldig sein solle“.

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Ein Arbeitsunfall

D. 9, 2, 27,34 (Ulp 18 ed) Si quis servum conductum ad mulum regendum commendaverit ei mulum ille ad pollicem suum eum alligaverit de loro et mulus eruperit sic, ut et pollicem avelleret servo et se praecipitaret,

Jemand hat einen Maultiertreiber zur Beaufsichtigung eines Maultiers gemietet und ihm das Maultier anvertraut. Jener band es mit dem Zügel an seinen Daumen und das Maultier riss sich so los, dass dem Sklaven der Daumen abgerissen wurde und es selbst stürzte.

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Mela scribit, si pro perito imperitus locatus sit, ex conducto agendum cum domino ob mulum ruptum vel debilitatum, sed si ictu aut terrore mulus turbatus sit, tum dominum eius, id est muli, et servi cum eo qui turbavit habiturum legis Aquiliae actionem…

Mela meint, wenn anstelle eines erfahrenen ein unerfahrener Sklave vermietet wurde, kann mit dem Herrn aus dem Mietvertrag wegen des verletzten oder unbrauch-baren Maultiers geklagt werden. Aber wenn das Maultier durch einen Schlag oder Schreck scheu gemacht wurde, dann kann der jeweil-ige Herr - des Maultiers und des Maultiertreibers – den, der es scheu gemacht hat, aus der lex Aquilia klagen. …

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4. Ökonomische Funktionen von Sklaven

–Erwerb durch Sklaven

–Verpflichtungen durch Sklaven•Rechtsgeschäfte

–Rechtliche Konstruktion der actio de peculio vel de in rem verso–Ökonomische Funktionen des peculium

•Delikte

–Sklaven als Wirtschaftsgüter

–Schutz des Eigentums an Sklaven

–Schutz des Herrenrechts

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Schutz des Herrenrechts: Edikt: „Korrumpierung“ eines fremden Sklaven

Dig. 11,3,1 pr. (Ulp 23 ed) Ait praetor: Qui servum servam alienum alienam recepisse persuasisseve quid ei dicetur dolo malo, quo eum eam deteriorem faceret, in eum quanti ea res erit in duplum iudicium dabo.

•Der Prätor ordnet an: Gegen denjenigen, von dem behauptet wird er habe in Schädigungsabsicht eine/n fremde/n Sklaven/in aufgenommen oder überredet, wodurch er ihn/sie schlechter gemacht habe, gewähre ich eine Klage auf das Doppelte des Schadens.

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Schutz des Herrenrechts: Fälle der „Korrumpierung“ D.11, 3, 1,5 (Ulp 23 ed) Is quoque deteriorem facit, qui servo persuadet, ut iniuriam faceret vel furtum vel fugeret vel alienum servum ut sollicitaret vel ut peculium intricaret, aut amator existeret vel erro vel malis artibus esset deditus vel in spectaculis nimius vel seditiosus: vel si actori suasit verbis sive pretio, ut rationes dominicas intercideret adulteraret vel etiam ut rationem sibi commissam turbaret:

Auch derjenige macht einen Sklaven schlechter, der ihn zu einer iniuria oder einem Diebstahl oder zur Flucht überredet oder einen fremden Sklaven anstiftet, dass er das peculium durcheinanderbringt, sich als Liebhaber zur Verfügung stellt oder zum Herumtreiber, einem Anhänger böser Künste, vergnügungssüchtig oder aufsässig wird. Genauso wenn er den Rechnungsführer durch Worte oder Bestechung dazu bringt, die Bücher des Herrn zu zerstören oder zu verfälschen oder auch die ihm überlassenen Bücher in Unordnung bringt.

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4. Behandlung der Sklaven und Sklavinnen

–Sklavenkarrieren – fiktiv aber realistisch: Trimalchio

–Sklavenschutz im römischen Recht

–Sklavinnen

–Repression: Das SC Silanianum

–Familienleben – partus ancillae

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Sklavenkarrieren – fiktiv aber realistisch: Trimalchio

• Satyricon/Satyrica• Petronius († 66 n. Chr.)

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Sklavenkarrieren – fiktiv aber realistisch: Trimalchio

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4. Behandlung der Sklaven und Sklavinnen

–Sklavenkarrieren – fiktiv aber realistisch: Trimalchio

–Sklavenschutz im römischen Recht

–Sklavinnen

–Repression: Das SC Silanianum

–Familienleben – partus ancillae

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Sklavenschutz 1: Asylrecht

Gai. Inst. 1, 53 Sed hoc tempore neque civibus Romanis nec ullis aliis hominibus, qui sub imperio populi Romani sunt, licet supra modum et sine causa in servos suos saevire: nam ex constitutione sacratissimi imperatoris Antonini qui sine causa servum suum occiderit, non minus teneri iubetur, quam qui alienum servum occiderit.

Aber heutzutage ist es weder römischen Bürgern noch sonstigen Menschen, die unter der Herrschaft des römischen Volkes leben, erlaubt, über die Maßen und ohne Grund gegen ihre Sklaven zu wüten: Denn in einer Konstitution des vergöttlichten Kaisers Antoninus Pius ist angeordnet, den, der seinen eigenen Sklaven ohne Grund tötet, nicht weniger zu strafen, wie den, der einen fremden Sklaven tötet.

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Sklavenschutz 1: Asylrecht

sed et maior quoque asperitas dominorum per eiusdem principis constitutionem coercetur: nam consultus a quibusdam praesidibus provinciarum de his servis, qui ad fana deorum vel ad statuas principum confugiunt, praecepit, ut si intolerabilis videatur dominorum saevitia, cogantur servos suos vendere. et utrumque recte fit: male enim nostro iure uti non debemus; …

Aber auch übergroße Härte der Herren wird durch eine Konstitution desselben Kaisers beschränkt: Denn auf Anfragen verschiedener Statthalter bezüglich Sklaven, welche zu Tempeln oder Kaiserbildern geflohen waren, ordnete er an, dass dann, wenn die Grausamkeit der Herren unerträglich schiene, sie gezwungen werden sollten, ihre Sklaven zu verkaufen. Und beide geschieht zu Recht: Denn missbräuchlich dürfen wir unser Recht nicht ausüben; …

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Sklavenschutz 2: Beschwerderecht

D. 1,12,1,1 (Ulp ls off praef urb) Servos qui ad statuas confugerint, vel sua pecunia emptos ut manumittantur, de dominis querentes audiet.

Sklaven, die bei den Statuen Zuflucht genommen haben oder die mit eigenem Geld gekauft wurden, um freigelassen zu werden, soll er bei Beschwerden über die Herren anhören.

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4. Behandlung der Sklaven und Sklavinnen

–Sklavenkarrieren – fiktiv aber realistisch: Trimalchio

–Sklavenschutz im römischen Recht

–Sklavinnen

–Repression: Das SC Silanianum

–Familienleben – partus ancillae

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Page 70: Römisches Recht und römische Sklaverei Richard Gamauf.

• D 32,65,3 (Marcian 7 inst) Ornatricibus legatis Celsus scribsit eas, quae duos tantum menses apud magistrum fuerunt, legato non cedere, alii et has cedere, ne necesse sit nullam cedere, cum omnes adhuc discere possint et omne artificium incrementum recipet …

• Wenn “Schmückerinnen” vermacht wurden, schrieb Celsus, dass diejenigen, welche bloß erst zwei Monate in Ausbildung waren, nicht unter das Legat fielen; andere meinten, auch solche fielen darunter, damit nicht keine vermacht wären, da alle immer noch hinzulernen können und jede Kunstfertigkeit eine Steigerung erfahren kann …

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• D 1,6,2 (Ulp 8 off proc) … Divus etiam Hadrianus Umbriciam quandam matronam in quinquennium relegavit, quod ex levissimis causis ancillas atrocissime tractasset.

• … Der vergöttlichte Kaiser Hadrian hat eine Matrone namens Umbricia für fünf Jahre verbannt, weil sie aus nichtigen Gründen ihre Sklavinnen brutalst misshandelte.

Page 72: Römisches Recht und römische Sklaverei Richard Gamauf.

• D 47,10,25 (Ulp 18 ed) Si stuprum serva passa sit, iniuriarum actio dabitur: aut, si celavit mancipium vel quid aliud furandi animo fecit, etiam furti: vel, si virginem inmaturam stupraverit, etiam legis Aquiliae actionem competere quidam putant.

• Wenn eine Sklavin vergewaltigt worden ist, wird die Injurienklage gegeben; oder, wenn der Täter die Sklavin (vor dem Herrn) verborgen oder irgendetwas in Dieb-stahlsabsicht getan hat, auch die Diebstahlsklage; oder, wenn er eine unreife Sklavin geschändet hat, meinen einige (Juristen), dass auch die actio legis Aquiliae zusteht.

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• D 47,2,48,5 (Ulp 42 Sab) Ancilla si subripiatur praegnas vel apud furem concepit, partus furtivus est, sive apud furem edatur sive apud bonae fidei possessorem: sed in hoc posteriore casu furti actio cessat.

• Wenn eine Sklavin bereits schwanger entführt wurde oder beim Dieb schwanger wurde, ist ihr Kind furtiv, gleichgültig ob es beim Dieb oder einem gutgläubigen Besitzer geboren wird; im letztgenannten Fall entfällt jedoch die Diebstahlsklage.

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• sed si concepit apud bonae fidei possessorem ibique pepererit, eveniet, ut partus furtivus non sit, verum etiam usucapi possit. idem et in pecudibus servandum est et in fetu eorum, quod in partu.

• Aber wenn sie beim gutgläubigen Besitzer empfängt und dort gebiert, folgt daraus, dass das Kind nicht furtiv ist und darum ersessen werden kann. Dasselbe gilt auch für Vieh und für Junge dasselbe wie bei Sklavenkinder.

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4. Behandlung der Sklaven und Sklavinnen

–Sklavenkarrieren – fiktiv aber realistisch: Trimalchio

–Sklavenschutz im römischen Recht

–Sklavinnen

–Repression: Das SC Silanianum

–Familienleben – partus ancillae

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Repression: Das SC Silanianum

• D. 29,5,1 pr (Ulp 50 ad ed) Cum aliter nulla domus tuta esse possit, nisi periculo capitis sui custodiam dominis tam ab domesticis quam ab extraneis praestare servi cogantur, ideo senatus consulta introducta sunt de publica quaestione a familia necatorum habenda.

• Da ansonsten kein Haus-halt sicher sein könnte, wenn die Sklaven nicht unter Gefahr für das ei-gene Leben gezwungen wären, den Herren Schutz vor Angriffen Hausange-höriger und Außenstehen-der zu gewähren, wurden darum Senatsbeschlüsse gefasst, welche die öffentliche Vernehmung der Sklaven Getöteter unter der Folter vorsahen.

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SC Silanianum

• D. 29, 5, 1,28 (Ulp 50 ad ed) … "Servi quotiens dominis suis auxilium ferre possunt, non debent saluti eorum suam anteponere: potuisse autem ancillam, quae in eodem conclavi cum domina sua fuerat, auxilium rei ferre, si non corpore suo, at certe voce plorantem, ut hi, qui in domo fuerant aut vicini audirent,

• (Reskript Hadrians) „So-weit Sklaven ihren Herren Hilfe leisten können, dür-fen sie das eigene nicht deren Wohl voranstellen: Es hätte auch die Sklavin, die mit ihrer Herrin im sel-ben Raum war, dieser tat-sächlich Hilfe leisten kön-nen, wenn schon nicht mit ihrem Körper, so doch sicherlich durch Rufen, sodass die die im Hause oder in der Nähe sie hörten.

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• hoc ipso manifestum est, quod dixit percussorem sibi mortem minatum, si proclamasset. ultimum itaque supplicium pati debet vel hoc, ne ceteri servi credant in periculo dominorum sibi quemque consulere debere " .

• Das geht daraus klar hervor, dass sie angab, der Täter hätte mit dem Tode gedroht, wenn sie gerufen hätte. Und daher soll sie die Todesstrafe erleiden, auch darum, dass nicht die übrigen Sklaven glauben, sich um sich selbst Sorgen machen zu dürfen, wenn den Herren Gefahr droht.“

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4. Behandlung der Sklaven und Sklavinnen

–Sklavenkarrieren – fiktiv aber realistisch: Trimalchio

–Sklavenschutz im römischen Recht

–Sklavinnen

–Repression: Das SC Silanianum

–Familienleben – partus ancillae

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• Dig. 9,2,33 pr. Paul. 2 Plaut. Si servum meum occidisti, non affectiones aestimandas esse puto, veluti si filium tuum naturalem quis occiderit quem tu magno emptum velles, sed quanti omnibus valeret.

• Wenn du meinen Sklaven tötest, meine ich, dass die Gefühle nicht mitge-schätzt werden, z.B. wenn jemand deinen natür-lichen Sohn tötet, für den du viel Geld gezahlt hättest, sondern nur soviel, wieviel er allen wert ist.

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• Sextus quoque Pedius ait pretia rerum non ex affectione nec utilitate singulorum, sed communiter fungi: itaque eum, qui filium naturalem possidet, non eo locupletiorem esse, quod eum plurimo, si alius possideret, redempturus fuit, nec illum, qui filium alienum possideat, tantum habere, quanti eum patri vendere posset. …

• Auch Sextus Pedius sagt, dass der Wert von Sachen sich nicht aus den Gefühlen oder des Nutzens einzelner ergebe, sondern der Allge-meinheit: Und daher ist der-jenige, der den natürlichen Sohn besitzt, nicht insoweit reicher, als er ihn teurer zurückgekauft hätte, wenn ein anderer ihn besessen hätte, noch hat derjenige, der den natürlichen Sohn eines anderen besitzt, soviel, um wieviel er ihn an den Vater verkaufen könnte …

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• Gai. inst. 1,39 Iustae autem causae manumissionis sunt, veluti si quis patrem aut matrem … manumittat. …

• Anerkannte Gründe für Freilassungen sind, wenn jemand Vater oder Mutter freilässt …

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• PS 5,6,16 Omnibus bonis, quae habet quaeque habiturus est, obligatis nec concubina nec filius naturalis nec alumnus nec quae in usu cotidiano habet obligantur …

• Wenn das gesamte gegenwärtige und zukünftige Vermögen verpfändet wurde, werden weder die Konkubine, noch ein natürlicher Sohn noch ein Findelkind noch die, die er täglich um sich hat, gebunden …

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1. Einleitung

2. Konzept der Sklaverei

3. Entstehungsgründe der Sklaverei

4. Ökonomische Funktionen von Sklaven

5. Behandlung der Sklaven und Sklavinnen

5. Freilassung

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Freilassung nach ius civile

• vindicta• censu• testamento

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Freilassung nach ius honorarium

• per epistulam• per mensam• inter amicos

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Danke für die Aufmerksamkeit