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AZB 3001 Bern 07∙15 berner schule école bernoise Selektion Muss man Leistungs- starke besser fördern? Klassenhilfen Ziel: Sinnvolles Betreuungsverhältnis Bildungspolitik Wie viel Bund braucht die Bildung? Talent-Festival Jugendliche geben anderen eine Bühne

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Page 1: berner schule - bildungbern.ch · KLASSENHILFEN ERSETZEN PÄDAGOGI - SCHES FACHPERSONAL NICHT Von Franziska Schwab KINDERGARTEN Auf dieses Schuljahr hin hat die Erziehungsdirektion

AZB 3001 Bern

07∙15berner schule

école bernoise

Selektion Muss man Leistungs-starke besser fördern?

KlassenhilfenZiel: Sinnvolles

Betreuungsverhältnis

BildungspolitikWie viel Bund

braucht die Bildung?

Talent-Festival Jugendliche geben anderen eine Bühne

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5 PÄDAGOGIK

Klassenhilfen ersetzen pädagogisches Fachpersonal nicht

12 GEWERKSCHAFTBildungsfonds –

Sparen für die Bildung

19 FOKUS

Wie viel Bund braucht die Bildung? Vision selektionsfreie Schule

8 PÄDAGOGIK

Impulse kontrollieren und Anstrengungen auf sich nehmen

15 IN EIGENER SACHERegula A. Bircher,

Geschäftsführerin LEBE

24 KURZ UND BÜNDIG

31 DAS LETZTE WORT

Der Aufstand der Anständigen

6 PÄDAGOGIK

Die Leistungsstarken müssen besser gefördert werden

13 LEBE-BERATUNG / CONSEIL DE LEBEWenn der Steuervogt den Abzug

fürs Arbeitszimmer streicht

21 UND AUSSERDEM

Tabula Rasa

9 LEBE-WEITERBILDUNG

«kreaKtiv» oder «regional genial»?

16 FOKUS

Mit vereinten Kräften anderen eine Bühne geben

28 AGENDA

Titelbild: Lernende der Gruppe Textiles Gestalten / Werken haben fürs «WOW! Talent-Festival des talents» die Dekoration von Foyer und Aula gestaltet. Bild: zVg

U nlängst zog mich eine Sendung über die Bären Alaskas in ihren Bann. Haupt-

figur: ein Riesenexemplar. Die anderen Männchen tanzten nach seiner Pfeife. Und einem Weibchen, das einfach im falschen Moment am falschen Ort war, wurde eine seiner Launen zum Verhängnis: Er tötete die Bärin. Beklemmende Bilder. Und auch die Sache mit der herzigen jungen Robbe fand ich traurig, die sich bei Einsetzen der Ebbe leider in die falsche Richtung bewegte – in Richtung der hungrigen Bären. Sie hatte keine Chance. Der Film hat aufgezeigt, dass Selektion und das Recht des Stärkeren draussen in der Natur ein Grundprinzip sind.

Am folgenden Abend dann das Porträt einer Familie, die auf dem Flachdach ihres Hauses einen Garten nach den Prinzipien der Permakultur aufbaute. Die Idee: ein friedliches Nebeneinander von Menschen, Tieren und Pflanzen. Zur Erklärung wurde ein glücklich weidendes Schaf gezeigt, dessen Kot die Pflanze nährt, welche sich dem Permakultur-Fan zum Schluss freu-dig zum Verzehr anbietet. Der Wolf fehlt, welcher das Schaf reisst, habe ich gedacht. Und der Bär vom Vorabend auch. Die bru-tale Seite der Natur, die erbarmungslose Selektion, hat im Permakultur-Paradies anscheinend nichts verloren. Zugegeben: Ich würde mir auch keinen hungrigen Tiger in den Garten stellen – der Kampf mit den Schnecken um den Salat reicht vollkommen.

In der Schule ist die Sache mit der Selek-tion etwas komplizierter als in den beiden Szenen oben. Weder System Alaska noch System Dachgarten erfüllen die komplexen Anforderungen. So wundert es nicht, dass die Selektion kontrovers diskutiert wird. Auch in der aktuellen Debatte des Grossen Rats. Wir haben uns die Motion von Hans-Peter Kohler herausgepickt und mit ihm ein Interview gemacht. Er fordert die bessere Förderung starker Schüler und damit eine selektionsstärkere Schule. Lesen Sie im Beitrag seine Überlegungen. Alle bildungs-politischen Positionen finden Sie übrigens auf unserer Internetseite in der Rubrik Gewerkschaft. Und: Am 16. September veranstaltet die Sekundarstufe I von LEBE ein Podiumsgespräch zum Thema Selektion.

R écemment j’ai été subjugué par une émission sur les ours de l’Alaska. La

vedette était un exemplaire géant. Les autres mâles se laissaient mener par le bout du nez. Et une femelle, qui simplement était au mauvais endroit au mauvais moment, a payé cher son idée. Le chef a tué l’ourse. Images oppressantes. Et l’aventure du jeune phoque aussi était triste, qui au début de la marée descendante a pris hélas la fausse direction, celle des ours affamés. Il n’a pas eu la moindre chance. Le film illustrait que la sélection, le droit du plus fort est un principe de base dehors dans la nature.

Le lendemain au programme: le portrait d’une famille qui, sur le toit plat de sa mai-son, a agencé un jardin selon les principes de la permaculture. L’idée: faire se côtoyer paisiblement humains, animaux et plantes. Pour nous expliquer, on nous montre un mouton tout heureux en train de paître: son crottin nourrit la plante qui finira par s’offrir volontiers à la consommation du fan de la permaculture. Il manque le loup, me suis-je dit, pour égorger le mouton. Et l’ours de la veille aussi. L’aspect cruel de la nature – la sélection impitoyable – n’a apparemment rien perdu dans la permaculture. C’est vrai: je n’installerais pas de tigre dans mon jardin – la lutte contre les escargots pour défendre mes salades me suffit amplement.A l’école, la sélection est une chose un peu plus compliquée que dans les deux tableaux que j’ai décrits. Ni le système Alaska ni le système Jardin Perma ne répondent aux exigences complexes. Pas étonnant donc que la sélection soit sujette à controverse, égale-ment dans les débats du Grand Conseil. Nous avons retenu la motion de Hans-Peter Kohler et sommes allés l’interviewer. Il demande une meilleure stimulation des élèves doués et ainsi une école renforçant la sélection. Lisez ses réflexions dans l’article. Vous trouverez en outre toutes les prises de position à propos de la politique de la formation sur notre site Internet, à la rubrique Gewerkschaft. Et pour finir: le 16 septembre, le degré secon- daire I de LEBE organise une table ronde consacrée au thème de la sélection.

Sélection

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Von Beat Wirz

Beat Wirz ist Leiter Kommunikation und Redaktor der «berner schule».

Beat Wirz est directeur de la Communication et rédacteur de l’école bernoise.

Ausgabe vom 1. September 2015

Impressumberner schule

(vormals «Berner Schulblatt»)148. Jahrgang/148e année

ISSN 1661-2582

Erscheint monatlichAuflage / Tirage: 10 120 (WEMF/SW-beglaubigt 12-13)

Herausgeber/EditeurLehrerinnen und Lehrer Bern LEBE

Enseignantes et enseignants Berne LEBE

Adresseberner schule

Lehrerinnen und Lehrer Bern LEBEMonbijoustrasse 36

Postfach 71633001 Bern

Fax 031 326 47 48E-Mail: [email protected]

www.lebe.ch

RedaktionBeat Wirz (BW)

Tel. 031 326 47 57

Layout / GestaltungAnna Katharina Bay-Dübi

Tel. 031 326 47 58

TraductionPierre Alain Chopard

Apostroph Group Transit TXT AG

KorrektoratRenate Kinzl

AnzeigenmarketingStämpfli AG

Wölflistrasse 1, Postfach 83263001 Bern

Tel. 031 767 83 [email protected]

Druck DZB Druckzentrum Bern AG

Abonnemente/AbonnementsNichtmitglieder/Non-membres:

Fr. 65.– / Jahr plus MWSt.

Aufgrund einer Leistungsvereinbarung mit der Vereinigung der Studierenden

der PHBern (VdS) wird die Zeitschrift auch rund 1500 Studierenden zugeschickt.

Bestellungen und AdressänderungenLEBE-Geschäftsstelle

Tel. 031 326 47 51

Nächste Ausgabe: 6. Oktober 2015Prochaine édition: 6 octobre 2015

Redaktionsschluss: 18. September, 7.00 Uhr Délai rédactionnel: 18 septembre, 7.00 h

EDITORIAL

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KLASSENHILFEN ERSETZEN PÄDAGOGI-SCHES FACHPERSONAL NICHT

Von Franziska Schwab

KINDERGARTEN Auf dieses Schuljahr hin hat die Erziehungsdirektion die Anzahl Stun-den für Klassenhilfen im Kindergarten von 10 000 auf 20 000 verdoppelt. Ein begrüssens-werter Schritt, der auch medial positiv aufgenommen worden ist. Auch LEBE beurteilt den

Einsatz von Klassenhilfen als pädagogisch sinnvoll – personalpolitisch aber als nicht unproblematisch. Klassenhilfen sind kein Ersatz für ausgebildete Lehrpersonen –

ein sinnvolles Betreuungsverhältnis muss nach wie vor das Ziel sein.

Dass die Erziehungsdirektion gehandelt hat und schnell Lö-sungen präsentiert, ist löblich. Tatsächlich können Klassenhil-fen den Lehrpersonen wichtige und nötige Unterstützung bie-ten. Denn gerade zu Beginn des Schuljahres sind Lehrpersonen froh, wenn zwei Hände und zwei Augen mehr zur Verfügung ste-hen. Dies gilt ganz besonders auf Stufe Kindergarten, da die Jüngsten jünger geworden sind – und damit betreuungsintensiver.

Ziel: Sinnvolles Betreuungs-verhältnisLEBE empfiehlt nur unter be-stimmten Voraussetzungen den

Einsatz von Klassenhilfen: Die-se sollen die Lehrperson unter-stützen und sich ihr klar unter-ordnen. Weil Rollenkonflikte drohen, sind Elternräte, Schul-kommissions- oder Familien-mitglieder ungeeignet. Klassen-hilfen sollen zeitlich begrenzt eingesetzt werden und nur auf ausdrücklichen Wunsch des Klassenlehrerteams. Keinesfalls sind Schnellbleichen zu «Lehr-personen light» anzustreben, ein kostengünstiger Ersatz von Lehrpersonen durch Klassenhil-fen ist keine Option. LEBE ver-tritt die Auffassung, dass 150 Stellenprozente respektive ein sinnvolles Betreuungsverhältnis

dort, wo sie in einer Klasse nötig sind, Sinn machen würden. Das kann gerade auf Stufe Kindergar-ten der Fall sein.

Damit geeignete Klassenhilfen ausgewählt und effizient ein-gesetzt werden können, hat der Berufsverband ein Merkblatt entwickelt. Dieses finden Sie unter www.lebe.ch / fuer-die-praxis

Programm

15.30 Uhr Ordentliche Stufenversammlung 16.15 Uhr Schlossführung17.15 Uhr Apéro

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PÄDAGOGIKPÄDAGOGIK

Die Leistungsstarken müssen besser gefördert werden

Von Franziska Schwab

GROSSRATSSESSION Hans-Peter Kohler, Arzt und FDP-Grossrat, setzt sich dafür ein, dass die starken SchülerInnen im System noch besser gestärkt werden.

Dazu hat er eine Motion verfasst. Leistungsschwache würden umfassend gefördert. Die anderen vergesse man. Kohler will genauer hinschauen.

Sie sind Arzt. Mit Ihrer Motion «Für eine leistungsorientierte Schulbildung und Förderung an unseren Volksschulen» wollen Sie das Schulsystem offenbar heilen. Ist es krank?Krank ist es nicht, es kränkelt aber. Bei einer Krankheit stellt man die Schlussdiagnose. Diese kann im Schulwesen nicht ge-stellt werden. Damit das System aber nicht krank wird, müssen wir gewisse Fragen wieder stel-len. Sind wir auf dem richtigen Weg? Wohin wollen wir gehen? Das Hinterfragen des Status quo ist wichtig. Ich nehme wahr, dass der Weg, auf dem wir uns befin-den, wahrscheinlich nicht der richtige ist. Dies entnehme ich Gesprächen mit Eltern, Lehrper-sonen und der politischen Dis-kussion.

Ich nehme an, Sie waren ein sehr guter Schüler.War ich nicht, nein. Ich besuchte zwar die Sekundarschule, hat-te aber Mühe, schlechte Noten, wurde ein paarmal provisorisch promoviert. Es ging um die Fra-ge: Kann der Kohler eine Lehre machen? Reichen seine Leistun-gen aus? Dann startete ich eine dreijährige Lehre als Radioelekt-riker. Während dieser Lehre ent-deckte ich plötzlich die Freude am Lernen und verstand Dinge, die ich vorher nicht verstan-den hatte. Mein Knopf ging auf. Dann wechselte ich zur vierjäh-rigen Lehre und wollte eigentlich ans Technikum gehen, entschied mich aber dann für die eidgenös-sische Matur und das Medizin-studium.

Weshalb dieser Wandel?Ich weiss es nicht. Ich hatte die Unterstützung der Lehrperso-nen und der Eltern, war jemand, der lernen wollte. Ich verstand vieles einfach noch nicht. Dafür gebe ich niemandem die Schuld.

Welches Gefühl lösten diese schlechten Noten in Ihnen aus?Ich war mir immer bewusst, dass es in der Klasse Kinder hatte, die das Gymnasium besuchen werden und alles lernen und ver-stehen können, was sie wollen, und dass es Kinder gab, die eine Lehre absolvieren würden. Da-mals konnte ich dies nicht genau werten. Für mich gab es einen eingeschränkten Weg, das wuss-te ich, war aber nicht unglücklich darüber.

Glauben Sie, dass eine Berufslehre heute noch gleich einschränkt wie früher?Generell schränkt eine Berufs-lehre auf keinen Fall ein. Es ist le-diglich ein anderer Bildungsweg, ebenso wertvoll, wir brauchen beides. Ich bin ein Verfechter des dualen Bildungssystems.

Sie schreiben in Ihrer Motion, dass Noten das zentrale Beurteilungsin-strument der schulischen Leistung sind, sein müssen. Obwohl Studien aufzeigen, dass Noten subjektiv sind und Potenziale von Kindern keineswegs erfassen. Was gibt Ih-nen die Gewissheit, dass Noten die Leistung eines Schülers oder einer Schülerin am besten spiegeln kön-nen?In meinem beruflichen Umfeld stelle ich fest, dass das Wissen

der Studierenden nicht besser geworden ist. Ich habe den Ein-druck, dass trotz Veränderungen im Schulsystem keine besseren Schülerinnen hervorgebracht werden. Man scheut sich, zu sa-gen: Peter, du bist schlecht in der Math, du hast eine Drei. Der Um-gang mit den jungen Menschen ist feiner geworden. Man packt sie in Watte. Das Leben ist aber nach wie vor sehr kompetitiv. Man tut den Kindern keinen Ge-fallen, wenn man nicht klar sagt, wo sie stehen. Noten sind ein eher «brutales» Instrument. Das Leben ist aber eben kompetitiv und leistungsorientiert.

Was bedeutet für Sie Leistung?Leistungsorientiert sind Kinder, wenn sie ein sehr grosses Interes-se haben, ihr Wissensdrang gross ist, sie mehr Aufgaben machen möchten oder man ihnen mehr Aufgaben geben könnte, damit ihr Wissen noch grösser wird. Solche Kinder gibt es. Ich spreche nicht von Hochbegabten. Leis-tungsstarke Kinder muss man abholen können, damit man sie entsprechend besser fördern kann. Das hat mit Leistung zu tun. Freude ist beim Lernen auch wichtig, aber in erster Linie soll das Maximum aus den Kindern herausgeholt werden, mit einer klaren Bewertung. Das ist für mich leistungsorientiert.

Sie möchten die Leistungsstarken besser gefördert, sprich klarer se-lektioniert sehen, weil sie glauben, dass diese SchülerInnen in einer se-lektionsarmen Schule zu kurz kom-men. Warum?

Ich kann Ihnen den Beweis nicht geben, so wie man mir den Be-weis nicht geben kann, dass die Integration das A und O ist für alle Kinder. Ja, es gibt Studien. Aber es ist nicht endgeklärt. Wie die Medizin ist die Pädagogik auch keine exakte Wissenschaft. Als ich kürzlich einen Schulbe-such machte, stellte ich fest – ich war viele Jahre nicht mehr in der Schule – dass eine grosse Unru-he herrschte in der Klasse. Wer in Ruhe arbeiten wollte, konnte das fast nicht. Da stimmt etwas nicht für mich. Ja, ich war lange nicht mehr in der Schule. Ja, ich verstehe dass heute andere Be-dingungen herrschen und andere Kinder in die Schule gehen. Aber ich kann mir nicht vorstellen, wie der Leistungsstarke in diesem Umfeld noch fokussieren und lernen kann. Es ist für die Lehr-personen eine grosse Herausfor-derung, mit der Heterogenität umzugehen. Ich bewundere sie. Trotzdem darf man die Frage stellen, wie man die Starken stär-ken kann. Man macht sehr viel für Leistungsschwache, spricht fast nur noch von ihnen. Den an-deren Teil vergisst man. Da müs-sen wir genau hinschauen.

Die Forderungen in Ihrer Motion wären für Sie als Schüler nicht op-timal gewesen, Sie hätten nicht zu den Gewinnern gehört. Ja. Ich wäre sicher in einer schwächeren Klasse gewesen mit Zusatzförderung, wobei die Möglichkeiten damals noch nicht derart ausgebaut waren.

Hans Hess, Präsident Swissmem, forderte kürzlich in einem Refe-rat höhere soziale und kommu-nikative Fähigkeiten von Schul-abgängerInnen. Wissen wird gar nicht mehr in erster Linie verlangt, sondern Schlüsselkompetenzen werden gefordert. In einem hoch-selektiven Schulsystem werden aber gerade diese nicht priorisiert. Was stimmt nicht?Hess hat definitiv nicht recht. Im Internet ist das Wissen verfüg-bar, wir unterrichten jetzt Kom-petenzen. So einfach ist es nicht. Google liefert nicht Lerninhalte. Das Wissen ist nach wie vor ein wichtiger Teil. Lesen, rechnen,

Aufgaben lösen, auch daheim, das alles gehört dazu. Dass es die Schlüsselkompetenzen auch noch braucht, damit bin ich ein-verstanden. Diese sollen auch in der Familie ausgebildet werden. Man wälzt zu vieles auf die Schu-le ab. Sie kann nicht alle Proble-me lösen. Die Eltern sind heut-zutage zu schnell nicht mehr im Boot. Ihnen wird zu wenig Ver-antwortung übertragen. Es gibt Eltern, die Verantwortung nicht übernehmen können, aber auch solche, die nicht wollen. Wenn wir die Diskussion so führen, dass wir sagen, die Eltern können das nicht, haben wir aber schon verloren.

Wie können Sie Ihre Anliegen der Motion mit der Integration verein-baren?Bei der Integration stellt sich die Frage, wie stark man sie umsetzt. Die Gemeinde verfügt über ge-wisse Autonomie und Freiräume. Sie kann entscheiden, wie sie die Integration umsetzt. Integration soll auch Bildungsvielfalt und verschiedene Modelle ermögli-chen. Das Integrationskonzept in Köniz zum Beispiel enthält alles, was die Schule machen darf und soll, aber was mit den Leistungs-stärkeren geschieht, ist nicht festgehalten. Wir müssen Inte-gration umfassender denken. Freiräume soll man ausnutzen, das gibt dann auch eine gewisse Wettbewerb. Man muss nicht überall das Gleiche machen.

Angenommen, Sie können ab morgen die Berner Schule nach Ihren Wünschen verändern. Wo würden Sie sofort ansetzen?Ich würde zuerst einmal ver-langen, dass man jedes neue Schulmodell, jeden Schulversuch wissenschaftlich anschaut und kritisch hinterfragt und dass die Integration und die Selekti-on genau evaluiert werden. Ich möchte ganz konkret wissen, was für Starke, was für Schwache ge-tan wird. Mit den gesammelten Daten könnten dann Aussagen über den Weg, den wir einschla-gen sollten, gemacht werden. Ich möchte, dass wir über unser Schulsystem sprechen und ehr-lich sagen, wo wir stehen.

Kommentar Am 7. September beginnt die Herbstsession des Grossen Rates. LEBE definiert und formuliert regelmässig Positionen zu den politischen Vorstössen. In diesem Zusammenhang sind wir auf die Motion von Hans-Peter Kohler ge-stossen. Den Motionären scheint es ein wichtiges Anliegen zu sein, dass auch leistungsstarke SchülerInnen genügend gefördert werden. Die Annahme, dass sich Lehrpersonen aktuell vorrangig auf die Förderung leistungsschwacher und verhaltens-auffälliger SchülerInnen konzent-rieren, kann nicht ignoriert werden. Angesichts der Integrationsbe-mühungen ist diese Vermutung nachvollziehbar. Die in der Motion vorgeschlagenen Massnahmen lehnt LEBE wie die Regierung ab. Für LEBE geht es im Unterricht z.B. nicht einfach um das Vermitteln von Wissen, wie dies die Motionäre wünschen. Der Frage, ob und wie leistungsstarke oder «angepasste» SchülerInnen ausreichend geför-dert werden, geht LEBE nach. Der Berufsverband wird die Thematik vertieft behandeln und gegebenen-falls Anregungen und Forderungen formulieren. Ausführliche LEBE-Positionen: www.lebe.ch

Zur Person Prof. Dr. med. Hans-Peter Kohler ist Klinikdirektor und Chefarzt an der Klinik für Inne-re Medizin des Spitals Tiefenau, stellvertretender ärztlicher Direktor des Spitalnetzes Bern und FDP-Grossrat.

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Informationen zum BuchDas neue Quartalsbuch «Selbst-steuerung», geschrieben von Prof. Dr. med. Joachim Bauer, ist 2015 erschienen. Normal-preis CHF 28.90, als LEBE-Quartalsbuch CHF 20.– (exkl. Porto, inkl. MWSt.). Der Titel kann zum vergünstig-ten Preis bei uns bestellt werden (nur ein Buch pro Schulhaus): LEBE, Monbijoustrasse 36, Postfach 7163, 3001 Bern, oder per E-Mail: [email protected]

Anmelden Noch bis 3. September können Sie sich unter www.phbern.ch/16.654.002.01 anmelden.

Kursleitung: Marcel Fuchs, ehemaliger Schulinspektor und Politiker, Aus- und Fortbildner von Führungspersonen im BildungsbereichKosten: LEBE-Mitglieder CHF 90.–, Nichtmitglieder CHF 120.– Ort und Zeit: Mittwoch, 25. November 2015, 13.30–16.30 Uhr an der LEBE-Geschäftsstelle, Monbijoustr. 36, BernAnmeldung: Bis 1. November 2015 an [email protected] (bitte Adresse und LEBE-Nummer oder Geburtsdatum angeben)

Jetzt noch Plätze

sichern für die Weiterbildungs-

tagung «Fragt doch uns!»

Verhandlungs- taktik für

Schulleitungen

KURS Gemäss dem Schriftsteller Hans Habe besteht gute Verhandlungs-taktik darin, die Antwort zu provozieren, die man haben will. LEBE bietet zum Thema eine Kurs für Schulleiterinnen und Schulleitern ab. Denn mit einer guten Verhandlungs- und Vorgehenstaktik können Sie: • Interessen bei Schul- und Gemeindebehörden und in der Öffentlichkeit besser durchsetzen • PolitikerInnen, Verwaltung und Schule besser vernetzen • Gesetzliche Vorgaben besser umsetzen • Freiräume besser nutzen • Mittel und Sponsoren besser beschaffen Der Kurs dauert einen halben Tag und gibt neben wertvollen Informationen Raum für Diskussionen und die Erarbeitung konkreter Lösungsansätze.

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«kreaKtiv» oder «regional genial»? Von Franziska Schwab

LEBE-WEITERBILDUNGSTAGUNGEN Am 31. Oktober ist Lyss «kreaKtiv», am 7. November Langenthal «regional genial». Anmeldungen für beide

LEBE-Weiterbildungstagungen sind noch bis zum 4. September möglich.

Impulse kontrollieren und Anstrengungen auf sich nehmen

Von Franziska Schwab

QUARTALSBUCH Im neuen Quartalsbuch «Selbststeuerung» geht es um die Wiederentdeckung des freien Willens. Es ist auch ein Plädoyer für mehr

Impulskontrolle, mit dem Ziel, langfristige persönliche Erfolge zu erreichen und gute Beziehungen zu leben.

«Lernen ist eine bilaterale, eine Beziehungsangelegenheit. Zwi-schen Kreativen. Und wenn wir da etwas verändern wollen, fan-gen wir am besten bei uns an.» Diese Prämisse steht im Zentrum der LEBE-Weiterbildungstagung in Lyss. Referieren wird Rolf Jo-hannsmeier über die Geschichte des Geschichtenerzählens und darüber, dass alle Kreativität dem Moment und dem Volk ent-springt. Der österreichische Per-kussionist Richard Filz bespielt

Der Ansatz der Tagung Thun «Fragt doch uns!» ist einmalig: Nicht Erwach-sene reden über Schule, Unterrichtsme-thoden oder Projekte – sondern Kinder. Sie geben an Marktständen und in Workshops Auskunft, die Erwachsenen können Fragen stellen. Die Tagung findet am 12. September 2015 in Thun statt und ist ein Joint Venture von PHBern, LEBE, ideenbüro.ch und dem Freien Pädagogischen Arbeitskreis. Packen Sie die Chance, an einem inspirierenden, kurzweiligen Anlass teilzuhaben.

«Mit Selbststeuerung lässt sich im Leben vieles, ohne sie nichts erreichen. Ihre wahre Bedeutung liegt jedoch nicht in der Ansteu-erung hehrer oder spektakulärer Ziele. Ihr tiefer Sinn liegt darin, unser ganz eigenes, wahres Le-ben zu leben und zu uns selbst, zu unserer ureigenen Identität zu finden. Wer – wie es ein Klein-kind tut – nur seinen spontanen Impulsen nachgibt oder unver-mittelt und ohne Sinn und Ver-stand nach allem greift, sich al-les einverleibt oder alles haben muss, was ihm hingehalten wird, hat kein Selbst.»

So beginnt das Buch «Selbst-steuerung» von Prof. Dr. med. Joachim Bauer. Er ist Neurobio-loge, Arzt und Psychotherapeut und lehrt an der Universität Freiburg. Uns allen sei die Fähig-keit angeboren, Selbststeuerung zu erlernen, schreibt Bauer in seinem Buch. Sie sorge für eine gesunde Balance zwischen der unmittelbaren Befriedigung von

die Bühne und auch seinen Kör-per als multifunktionales Instru-ment, und der Soundtüftler und MusikkreaKtive Chocolococolo

Bedürfnissen und dem Errei-chen längerfristiger, höherstu-figer Ziele. So könne uns Selbst-steuerung einen Weg aus Stress, innerer Leere und dem Gefühl der Sinnlosigkeit weisen. Die Neurobiologie beschreibt Selbst-steuerung als Funktionen unse-res Stirnhirns. Die Philosophie nennt sie den freien Willen.

Studien zeigen gemäss Autor: Seine Impulse kontrollieren und vorübergehende Anstrengungen auf sich nehmen zu können, ist nicht nur die unabdingbare Voraussetzung für langfristige persönliche Erfolge und gute so-ziale Beziehungen. Die Fähigkeit zur Selbststeuerung schützt vor allem auch die Gesundheit, und erkrankten Menschen kann sie ein Heilmittel sein. Anstatt stän-dig den Reizen der Aussenwelt zu folgen, sollten wir selbst ent-scheiden. Joachim Bauer erläu-tert in seinem neuesten Buch die aktuellen Forschungsergebnis-se aus den unterschiedlichsten

beatboxt, rappt und spielt allerlei Instrumente.

An der LEBE-Weiterbildungs-tagung in Langenthal wird nicht in die Ferne geschweift, sondern die regionalen Perlen sollen ge-feiert werden. Mit dem Referen-ten Rolf Tanner, der die Schul-plattform Oberaargau vorstellt, und der Langenthaler Combo «Bere si Tutun». KreaKtive und regional-geniale Workshops wer-den an beiden Veranstaltungen angeboten.

Disziplinen zu diesem Thema. Er zeigt, was sie unmittelbar für jeden Einzelnen bedeuten und welche Konsequenzen für die Psychologie, die Bildungs- oder die Gesundheitspolitik daraus zu ziehen sind. Oder für die Schule.

LEBE-WEITERBILDUNGPÄDAGOGIK

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ARBEITSZEITERFASSUNG FÜR LEHRPERSONEN UND SCHULLEITUNGEN

Seit Jahren stellt LEBE seinen Mitgliedern ein Instrument für die Arbeitszeit-erfassung zur Verfügung. Mit diesem können die monatliche und die jährliche Arbeitszeit auf einfache Art doku-mentiert werden. Auf Basis von Rückmeldungen haben wir die Eingabe- und Erfassungsmöglichkeiten weiter optimiert.

Aufs neue Schuljahr hin hat Ruedi Bächtold, der das Excel-Doku-ment auf Wunsch und in Zusammenarbeit mit LEBE erstellt hat, eine weitere Neuerung eingebaut: Es ist nun möglich, auch die absolvierten Stunden im Bereich Weiterbildung zu überprüfen und auszuweisen. Auch weiterhin nimmt Ruedi Bächtold gerne Rückmeldungen und Änderungswünsche entgegen.

LEBE dankt Ruedi herzlich für sein Engagement und die gute Zusammenarbeit und empfiehlt allen Lehrpersonen und Schulleitungen des Kantons Bern, das Instrument für sich zu entdecken und einzusetzen. Sie finden die Dokumente auf www.lebe / downloads

BOOKLET ZU DEN NATIONALRATSWAHLEN VON «ANGESTELLTE BERN»

Wie in der letzten Ausgabe der «berner schule» angekündigt, unterstützt «angestellte bern», die Dachorganisation der Angestelltenverbände im Kanton Bern, Kandidierende bei den Nationalratswahlen. Dieser «berner schule» liegt das Booklet mit den Wahlempfehlungen von «angestellte bern» bei. Sämtliche Kandidierende, welche von «angestellte bern» unterstützt werden, engagieren sich nachweislich für den Service public und für alle, die ihn erbringen. Unabhängig von ihrer Partei setzen sie sich für bessere Arbeitsbedingungen ein.

Geben Sie Persönlichkeiten Ihre Stimme, welche den Wert öffentlicher Dienstleistungen und guter Arbeitsbedingungen kennen und sich aktiv und für diese einsetzen. Wählen Sie Kandidierende, welche von «angestellte bern» unterstützt und empfohlen werden.

LEBE-Weiterbildung: Fokus auf OvO-Kurse

Von Stefan Wittwer

Seit einem Jahr bietet LEBE OvO-Kurse (Organisiert vor Ort) an. Weil diese sich grosser Beliebtheit erfreuen, wird das Angebot weiter ausgebaut. Die Palette an

klassischen Weiterbildungen dagegen wird gestrafft. Weitere Neuerung: Sämtliche Angebote im Bereich Weiterbildung finden Sie neu nur noch online.

Wozu an einen Kurs reisen, wenn der Kurs auch zu einem kommen kann? Die OvO-Kurse machen es möglich. Sie werden ganz den Wünschen des jeweiligen Kolle-giums angepasst und vor Ort, im Schulhaus, durchgeführt. Nicht selten sind sie Teil von schulin- ternen Fortbildungstagen. Das Interesse an den Kursen ist de-rart gross, dass LEBE beschlos-sen hat, sie zum Kern des verbandseigenen Weiterbildungs- angebots zu machen und die Pa-lette auszubauen.

Publikation nur noch onlineUm auch während eines laufen-den Schuljahres flexibel auf die

Bedürfnisse von LehrerInnen reagieren zu können, mit den Kursausschreibungen jederzeit topaktuell zu sein und dabei erst noch Produktionskosten zu spa-ren, verzichten wir künftig da-rauf, Anfang Schuljahr eine Kurs-broschüre zu drucken. Sie finden die aktuellen Angebote jederzeit bequem unter www.lebe.ch / wei-terbildung.

Weitere Weiterbildungs- HighlightsNeben den OvO-Kursen haben wir nach wie vor eine Auswahl ausgesuchter Weiterbildungsan-gebote auf dem Programm: Kino-Sondervorstellungen mit schul-

KontaktZögern Sie nicht, uns bei Fragen oder Interesse zu kontaktieren:Stefan Wittwer 031 326 47 46 [email protected]

politischem oder pädagogischem Hintergrund, Podiumsdiskussio-nen zu bildungspolitischen oder Weiterbildungsveranstaltungen im klassischen Sinn zu aktuellen pädagogischen Themen. Auch diese Angebote werden laufend online publiziert und in der «berner schule» vorgestellt. Das neuste Angebot finden Sie im Kasten auf dieser Seite.

Aktuelle OvO-Angebote

01 І Cybermobbing – wie soll die Schule reagieren? – mit Amir Vitis

02 І Schwierige Elterngespräche führen – mit Amir Vitis

03 І Der einzige Weg hinaus führt hindurch – Konflikte klären in der Schule – mit Amir Vitis

04 І Finanzielle Pensionsplanung richtig gemacht – mit Glauser und Partner

05 І Crashkurs Medien – mit Etienne Bütikofer

06 І Menschenbilder bilden – die Wirkung der eigenen Haltung – mit Etienne Bütikofer

07 І Forschen, was die Kiste hält – Team der forscherkiste.ch

08 І Neue Wege im Rechtschreibunterricht – www.th-verlag.ch

09 І Humor im Unterricht – mit Dominik Rentsch

10 І Bluesharp-Unterricht in der Volksschule – mit Norbert Hunziker

11 І Perkussion ab Kindergarten bis Mittelstufe – mit Roland Schwab

12 І Stimmbildung – mit Anke Held

13 І Kleine Einführung in die Welt des Degustierens und der Sensorik – mit Urs Messerli

14 І Bewusst kochen – www.oekozentrum.ch

15 І Farben selber herstellen – kein Hexenwerk – mit Gabriela Grossniklaus Berli

16 І Wie Farben wirken – mit Isabelle Herzig

17 І Einladen – ermutigen – inspirieren (Praxis-Training in gewaltfreier Kommunikation) – mit Christina Schilt und Sandro Strasser

Die Weiterbildungen

von LEBE werden nur noch online publiziert:

www.lebe.ch/ weiterbildung

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LEBE-WEITERBILDUNG

LEBE – auf uns können Sie zählen Fünf gute Gründe, Mitglied zu werden

Mitglieder sind besser vertretenLEBE engagiert sich für ausreichende Mittel für die Bildung, setzt sich für faire Anstellungsbedingungen ein und enga-giert sich für eine hohe Bildungsqualität.

Mitglieder sind besser informiertLEBE hält Sie auf dem Laufenden. Mit der «berner schule», der «schulpraxis», auf www.lebe.ch sowie via Schulhausversand und Newsletter.

Mitglieder sind besser beratenLEBE steht Ihnen bei schulischen Konflik-ten und rechtlichen Fragen zur Seite. Bei Bedarf übernehmen wir Anwaltskos-ten und führen Prozesse.

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Page 7: berner schule - bildungbern.ch · KLASSENHILFEN ERSETZEN PÄDAGOGI - SCHES FACHPERSONAL NICHT Von Franziska Schwab KINDERGARTEN Auf dieses Schuljahr hin hat die Erziehungsdirektion

Die Regierung bestätigt in ihrer Stellungnahme zur Motion den hohen Stellenwert der Bildung für den Kanton Bern. Sie sieht in stabilen Rahmenbedingungen den entscheidenden Faktor für den Erfolg des Bildungswesens. Ihrer Ansicht nach wurde mit den Sparpaketen der letzten Jah-re die «rote Linie» erreicht. Für die Regierung ist eine Stabilisie-rung der Mittel für die Bildung ein möglicher Weg. Allerdings ergeben sich ihrer Ansicht nach Schwierigkeiten bei der Schaf-fung neuer Fonds im Zusammen-hang mit dem anstehenden har-monisierten Rechnungswesen (HRM2 / PSAS). Zudem würden mit einem solchen Fonds die an-gehäuften Mittel einer anderen staatlichen Prioritätensetzung entzogen. Voraussichtlich lehnt

die Regierung die Motion vorran-gig aus diesem Grund ab.

LEBE unterstützt die Idee eines Bildungsfonds. Die ber-nischen Sparpakete haben seit Jahren traurige Tradition. Da-bei wurden regelmässig statt prognostizierter Defizite hohe Rechnungsüberschüsse erzielt. Teilweise flossen diese hohen Millionenbeträge in einen soge-nannten Investitionsfonds. Hier stellt sich für LEBE die berechtig-te Frage, warum für die Bildung als «wichtigster volkswirtschaft-licher Rohstoff» nicht die gleiche Finanzierungsmethode ange-wendet wird wie bisher für Inf-rastrukturprojekte, zum Beispiel den Strassenbau.

Die Regierung und das Par-lament werden mit dieser Moti-on aufgefordert, ein eindeutiges

Zeichen für eine stabile Finan-zierung der Bildung zu setzen, damit Bildungserfolg ermöglicht wird. Es geht also darum, den Bildungsbereich künftig vor dem jährlichen Hickhack anlässlich der Budgetdebatte zu schützen. Falls diese Motion im Parlament abgelehnt wird, ist zu überlegen, die Absicherung der Bildungs-finanzierung dem Stimmvolk vorzulegen. LEBE empfiehlt dem Grossen Rat die Annahme der Motion.

Alle LEBE-Positionen zur Septembersession des bernischen Grossen Rats finden Sie unter www.lebe.ch / gewerkschaft /positionen-auswertungen

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Wenn der Steuervogt den Abzug fürs Arbeitszimmer streichtVon Roland Amstutz, Fürsprecher

FRAGE Beim Ausfüllen der Berufskosten auf der Steuer-erklärung stellt sich immer wieder die Frage, ob man für die Arbeit zu Hause einen Abzug für ein Arbeitszimmer vornehmen darf. Neuerdings sind Veranlagungsbehörden dazu übergegangen, den Abzug zurückzuweisen.

Grundsätzlich ist der Abzug zulässig, wenn die Schul-leitung bestätigt, dass in der Schule keine geeignete Möglichkeit für die Vorberei-tungsarbeiten besteht. Zudem müssen die übrigen Voraus-setzungen für die Anrechnung eines Arbeitszimmers gegeben sein – zu diesen zählt unter anderem die Wohnungsgrösse. Dass die Veranlagungsbehörde in einzelnen Fällen den Abzug zurückweist, ist nach meiner Einschätzung nicht zulässig.

Zwar gibt es Schulen, die für die Lehrpersonen eigene Arbeitsplätze vorsehen. Auf Primarschulstufe jedoch sind die räumlichen Voraussetzun-gen dafür häufig nicht gegeben – die Lehrperson muss ihre Arbeit teilweise zu Hause erledigen. Auf Anfrage hat die Veranlagungsbehörde der Steuerverwaltung festgehal-ten, dass das Arbeitszimmer grundsätzlich akzeptiert wer-de, wenn eine Bestätigung der Schulleitung vorliege und auch die übrigen Voraussetzungen bezüglich Wohnungsgrösse erfüllt seien. Weil die Sach-bearbeitenden aber jeweils einen Ermessensspielraum haben, besteht eine nicht ganz einheitliche Praxis.

Fazit: Wird der Abzug für das Arbeitszimmer abgelehnt, dürfte sich eine Einsprache lohnen. Diese wird zwar vom

gleichen Sachbearbeiter noch-mals behandelt, muss aber durch die vorgesetzte Stelle überprüft und unterzeichnet werden. Weisen Sie darauf hin, dass der grösste Teil der Vorbereitung, telefonische Elterngespräche inklusive, zu Hause gemacht werden muss, weil in der Schule in der Regel weder das Material noch die geeignete PC-Infrastruktur vorhanden sind, in der Schule keine entsprechenden Mög-lichkeiten bestehen und es nicht möglich ist, die Benut-zung weniger Arbeitsplätze im Kollegium zeitlich zu koordi-nieren. Viel Glück.

Der Abzug wird von der Veranlagungsbehörde meist mit einem Standardtext abgelehnt, der nicht auf die konkrete Situation eingeht. Diesen finden Sie online unter www.lebe.ch / downloads

Le bailli fiscal biffe la déduction pour chambre de travail?Par Roland Amstutz, avocat

QUESTION Quand on remplit la déclaration d’impôt, on se demande souvent s’il est au-torisé de prévoir une déduc-tion pour l’utilisation d’une chambre de travail à son do-micile. Depuis peu, les au-torités de taxation se sont mises à refuser la déduction.

En principe, la déduction est autorisée quand l’école confirme que le collège ne dis-pose pas des possibilités ap-propriées pour les travaux de préparation. En outre, il faut que soient remplies les autres conditions de prise en compte de la chambre de travail, dont la taille de l’appartement.

Selon moi, il est illicite que l’autorité de taxation re-fuse la déduction dans cer-tains cas. Certaines écoles, c’est vrai, prévoient des places

de travail individuelles pour les enseignants. Toutefois, les conditions des locaux au de-gré primaire souvent n’y suf-fisent pas – chaque enseignant doit donc effectuer une par-tie de son travail à domicile. A notre demande, l’autorité de taxation de l’intendance des impôts a précisé qu’en prin-cipe la chambre de travail est acceptée si une confirmation de l’école est jointe et que les autres conditions concernant la taille du logement sont rem-plies. Toutefois, les collabora-teurs spécialisés ont toujours une marge d’appréciation, si bien que la pratique n’est pas parfaitement uniforme.

En résumé: si la déduction pour la chambre de travail est refusée, il vaut la peine d’adres-ser une réclamation. Celle-ci sera examinée par le même col-

laborateur, mais contrôlée et signée par le supérieur. Signa-lez dans votre réclamation que vous devez effectuer à domicile la grande majorité du travail de préparation, y compris les en-tretiens téléphoniques avec les parents, parce que l’école ne dispose ni de l’infrastructure informatique ni du matériel appropriés, que les possibilités voulues ne sont pas là et que les locaux disponibles ne per-mettent pas de coordonner un horaire d’utilisation des rares places de travail à disposition. Bonne chance.

Le refus de la déduction est la plupart du temps accom-pagné d’un texte, qui n’entre pas en matière sur la situa-tion concrète ; vous trouvez ce texte (VO all.) sur Internet à l’adresse www.lebe.ch / downloads

LEBE-BERATUNG / CONSEIL DE LEB

Wir sind für Sie da

Roland Amstutz, Fürsprecher

Tel. 031 326 47 40,

[email protected]

Anne Studer, Beraterin

Tel. 031 326 47 36, [email protected]

Unsere Beratungszeiten

Mo, 9.00–12.00 / 14.00–17.30 Uhr

Di, 9.00–12.00 Uhr

Mi, 9.00–12.00 / 14.00–17.30 Uhr

Do, 9.00–12.00 Uhr

Fr, 9.00–12.00 / 14.00–16.15 Uhr

Nous sommes là pour vousRoland Amstutz, avocat

Tél. 031 326 47 40, [email protected]

Anne Studer, conseillère

Tél. 031 326 47 36, [email protected]

Heures de conseil LEBE

Lundi, 9.00–12.00 / 14.00–17.30 h

Mardi, 9.00–12.00 h

Mercredi, 9.00–12.00 / 14.00–17.30 h

Jeudi, 9.00–12.00 h

Vendredi, 9.00–12.00 / 14.00–16.15 h

GEWERKSCHAFT

Bildungsfonds – Sparen für die Bildung Von Christoph Michel

GROSSRATSSESSION Die Grossräte Roland Näf und Peter Gasser, beide SP, wollen die Regierung beauftragen, einen Gesetzesvorschlag zur Schaffung eines Bildungsfonds zu

erarbeiten. Unter Berücksichtigung der bernischen Schuldenbremse sollen Teile der Rech-nungsüberschüsse in einen Fonds fliessen, um künftige Abbaumassnahmen in der Bil-

dung aufzufangen. Zudem sollen so neue Infrastrukturprojekte realisiert oder zusätzliche Bildungsangebote trotz Spardruck geschaffen werden. Damit wollen die beiden Grossräte verhindern, dass trotz Einigkeit über den Wert der Bildung weiter an ihr abgebaut wird.

Was für Infrastrukturpro-jekte wie den Strassenbau geht, wäre auch für die Bildung wünschenswert: ein durch Rechnungsüber-schüsse gespeister Fonds.Bild: fotolia

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WILLKOMMEN

LEBE begrüsst folgende Neumitglieder:

Bern NordAnja Brändler-KrauseGloria Helfer Tanja Iseli Barbara Kopp Ursina Schenk Jolene Young Bern StadtAnnina AbrahaAline Bechler Eveline Berger Simon Egger Laura Erni Florence Felder Sandra Gautschi Miriam Hug Silvia Kernen Madeleine Linder

Daniel Nobs Katja Schmid Daniela Esther Sie-genthaler Marianne Spring Viktor Studer Vera Weber Priska Zysset

Bern SüdAmanda BühlmannCornelia Feuz Tamara Mosimann-Huggler Corinne Studer Nicole Suter Vera Wasser

EmmentalLisa BieriRomina Blaser Anouk Gamper Rahel Gerber Simone Güdel Gabriella Jakob Annika Jampen Markus Marti Andreas Oetliker Rahel Reinhard Colette Ritter Barbara Siegrist Melanie Stump Florina Tönz

OberaargauClaudia BaltisbergerSara Canale

Julie Dubois Mirjam Grütter-Kaderli Chantal Held Hannah Hofer Rolf Kämpf Rebecca Kämpfer Anine Stuber Lara Winistörfer

Oberland NordBarbara HariLiv Ingold Katharina Suhr

Oberland SüdMartin BossardVera Dänzer Mirjam Fahrni Sabrina Hauenstein

SeelandFlorentin AffolterJudith Altorfer Bettina Antonopoulos Lukas Béguelin Ursina Bleisch Corinne Brasser Petra Bratschi Daniel Fix Debora Fuhrimann Nicole Galli Samuel Kaeser Caroline Leicht Bernhard Messerli Sarah Pfiffner Markus Pfiffner Livia Schwenk Melanie Stucki

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LEBE KontaktGeschäftsstelleMonbijoustrasse 36Postfach 7163, 3001 [email protected] 326 47 47

GeschäftsführerinRegula A. Bircher [email protected] 326 47 44

GewerkschaftChristoph [email protected] 326 47 30

Christoph [email protected] 326 47 49

PädagogikFranziska [email protected] 326 47 45

Stefan [email protected] 326 47 46

berner schuleBeat [email protected] 326 47 57

LayoutAnna Katharina Bay-Dü[email protected] 326 47 58

WeiterbildungSaskia Habich-Lorenz (Administration)[email protected] 031 326 47 41

BeratungRoland Amstutz [email protected] 326 47 40

Anne [email protected] 326 47 36

Sekretariat Iris [email protected] 326 47 42

Britta Lä[email protected] 326 47 42

Theres [email protected] 326 47 43

Florian Megert (Lernender)[email protected] 326 47 59

MitgliederverwaltungSusann [email protected] 326 47 51

BuchhaltungVerena Schlüchter (LEBE Solidaritätsstiftung)[email protected] 326 47 52

PräsidiumMartin Gatti (Präsident)Hohlestrasse 28, 3123 [email protected] 819 22 52

Bruno Rupp (Vizepräsident)Parkstrasse 7, 3014 [email protected] 340 90 65

Liebe Leserin, lieber Leser

Chère lectrice, cher lecteur

War das ein herrlicher Sommer. Ich hoffe, sie haben ihn voll und ganz oder zumindest teilweise auskosten, ihre unterrichtsfreie Zeit geniessen können. Vielleicht waren Sie in den Ferien und haben damit räumlich und innerlich Distanz gewonnen – so wie ich. Ich war in den französischen Alpen wandern und habe mir buchstäblich hohe Ziele gesteckt und frische Bergluft geatmet. Im Gehen kann ich reflektieren und strukturieren. Distanz machen hilft, Probleme des Alltags zu betrachten, ohne von ihnen eingesogen zu werden. Manchmal merkt man in der Ferne, dass Lösungen naheliegender sind, als man es im Alltag vermutet hätte. Und mit etwas Distanz kann man sich auch besser fragen, welche Ziele man eigentlich verfolgt und welchen Energien man Kraft geben möchte.

Zurück in der Schweiz und im Arbeitsalltag habe ich auf einer Terrasse einen Kaffee ge-nossen, den mir eine junge Frau serviert hat. Ich bin mit ihr ins Gespräch gekommen und habe erfahren, dass sie nur während der Se-mesterferien kellnert. Sie besuche die PH und werde Lehrerin, hat sie mir erzählt. Ich habe sie gefragt, wie es für sie sei, immer wieder von Problemen im Zusammenhang zum Beruf zu hören, den sie zu ergreifen gedenke. Kein Thema, erwiderte sie mir, sie freue sich auf ih-ren Beruf und sei sicher, dass dieser trotz der erwähnten Probleme ein Traumberuf sei. Und übrigens, fügte sie an, sähen das die meisten ihrer Studienkolleginnen und -kollegen gleich.

Man kann die junge Frau nun naiv nennen, weil die Realität sie halt noch nicht eingeholt hat. Ich persönlich war aber angetan von ihrer positiven Haltung, und ich bin überzeugt: Wir müssen alles daran setzen, dass diese Haltung bestätigt wird und Bestand hat. Nicht nur, indem wir uns für entsprechende Rahmen-bedingungen starkmachen. Sondern auch, indem auch wir uns darin üben, das Positive zu sehen und vor allem kundzutun. Wir als ge-samter Verband. Und jedes einzelne Mitglied für sich. Denn wenn die Frau mit so leucht-enden Augen unterrichtet, wie sie mir von ihrem Traumberuf erzählt hat, wird sich das auf die Kinder und Jugendlichen übertragen.Beschäftigt hat mich, dass sie von LEBE noch nie etwas gehört hat. Denn ein zweites Ziel möchte ich auch unbedingt erreichen: dass diese jungen Menschen nicht nur mit positi-ver Haltung unterrichten, sondern dass sie in derselben Art unseren Verband mitprägen.

Regula A. Bircher, Geschäftsführerin LEBE

Quel magnifique été! J’espère que vous en avez épuisé les plaisirs, ou que vous y avez goûté, profitant de la relâche scolaire. Peut-être avez-vous changé d’endroit et pris une distance spatiale et intérieure. Cela a été mon cas. Je suis allée dans les Alpes françaises et me suis fixé des objectifs élevés, on peut le dire, en respirant l’air pur des hauteurs. En marchant, je peux

réfléchir et structurer ma pensée. L’éloignement aide à considérer les problèmes de tous les jours sans se laisser submerger par eux. Parfois, de loin, on remarque que les solu-tions tombent sous le sens, mieux qu’on l’aurait imaginé au quotidien. Et avec un peu de distance, on peut aussi mieux se demander quels objectifs on poursuit vraiment et à quels efforts on souhaite se consacrer.

Revenue en Suisse et à mon travail, je me suis accordé une pause à une terrasse pour un café qu’une jeune femme m’a apporté. J’ai engagé la conversation avec elle, et j’ai appris qu’elle ne fait la serveuse que pendant les vacances du semestre. Sinon, elle fréquente la HEP pour devenir institutrice, m’a-t-elle dit. Je lui ai demandé comment elle réagissait quand elle entendait parler sans cesse de difficultés liées à la profession qu’elle va embrasser. Ce n’est pas un souci, m’a-t-elle répondu; elle se réjouit de commencer et elle est sûre que malgré ces problèmes elle a choisi une profession de rêve. Et d’ailleurs, a-t-elle ajouté, la plupart de ses camarades voient les choses de cette façon.

Dira-t-on que cette jeune dame est naïve parce que la réalité ne l’a pas encore dépassée? Pour ma part, sa position positive m’a conquise, et j’ai une conviction: nous devons mettre tout en œuvre pour que cette attitude se vérifie et soit durable; en nous battant, bien sûr, pour des conditions-cadres acceptables, mais aussi en nous exerçant à voir les points positifs et surtout à les faire connaître. Nous, en tant qu’association syndicale dans son ensemble. Et chaque membre à sa place aussi de son côté. Oui, si cette femme est devant sa classe avec les yeux qui brillent, comme quand elle me parlait du métier de ses rêves, nul doute qu’elle transmet-tra sa joie aux enfants et aux jeunes gens.Une chose m’a préoccupée, elle m’a dit n’avoir jamais entendu parler de LEBE. J’ai un autre but que je voudrais aussi atteindre à tout prix: voir les jeunes de la relève non seulement ensei-gner avec cette attitude positive, mais marquer notre syndicat de leur empreinte.

Regula A. Bircher, administratrice LEBE

IN EIGENER SACHE

Gesamtangebot, Daten und weitere Informationen finden Sie unter: klubschule.chKlubschule Migros Aare0844 844 900

• Lehrgang Fotografie CAS – Grundmodul 98 Lekt. 2 250.00• Lehrgang Mode CAS – Grundmodul 98 Lekt. 2 250.00• Lehrgang Bildnerisches Gestalten

CAS – Grundmodul 98Lekt. 2 250.00• Lehrgang Floristik mit

DIPLOMA SFV – Grundmodul 96 Lekt. 2 200.00• Lehrgang Musikdidaktik mit DIPLOMA 99Lekt. 4 500.00• Lehrgang Gestaltung und Vermittlung

mit DIPLOMA 358Lekt. 9 100.00

Hier nimmt Talent Gestalt an.

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Mit vereinten Kräften anderen eine Bühne geben

Von Beat Wirz

TALENTFESTIVAL Bereits zum fünften Mal ging vom 27. bis 29. Mai 2015 in der Kan-tonalen Schulanlage Linde in Biel das dreitägige «WOW! Talent-Festival des talents» über die Bühne. Dieses bietet Bieler Schulklassen und Freizeiteinrichtungen die Möglichkeit, ihre Produktionen und Talente einem breiten Publikum vorzustellen. Für Organisation, Infrastruktur und festliche Atmosphäre sorgen jeweils Lernende und Lehrpersonen des

Berufsvorbereitenden Schuljahrs BVS-APP Biel / Bienne-Seeland.

Die Jugendlichen aus der Klasse Bau und Holz zimmern für jedes Festival Einrichtungselemente – Bar, Stehtische, in diesem Jahr waren es Hocker. Schülerinnen und Schüler, die nach dem Schul-jahr in den kaufmännischen Beruf einsteigen, übernehmen jeweils administrative Aufgaben. Diejenigen aus der Hauswirt-schaftsklasse kümmern sich um den Barbetrieb, eine Klasse mit Schwerpunkt Allgemeinbildung um die Veranstaltungstechnik.

Ab Januar laufen die Vor-arbeiten in den einzelnen Be-reichen jeweils so richtig an, im letzten Quartal des Schuljahrs dann biegen die am Projekt Be-teiligten des berufsvorbereiten-den Schuljahrs auf die Zielgerade ein. Immer deutlicher zeichnet sich dann ab, worauf sie gemein-sam hinarbeiten. Und dann ist sie da, die Woche vor dem Anlass. Nervosität und Vorfreude neh-men zu. «Wenn die Dekoration montiert und die Plakate aufge-hängt werden, merken die Schü-lerInnen dann definitiv, dass sie mit ihrem Beitrag Teil eines gros-sen Ganzen sind», erzählt Hans-

Kaspar Egli, stellvertretender Abteilungsleiter am Berufsvor-bereitenden Schuljahr BVS-APP Biel / Bienne-Seeland und Mit-initiant des Talentfestivals. Das Projekt fördere Identifikation und Zusammengehörigkeitsge-fühl und mache die Jugendlichen stolz. «Man spürt bei vielen, dass sie einen Sinn sehen in dem, was sie machen. Sie haben sich sogar schon gewünscht, am Anlass ein Namensschild zu tragen, damit die Besucher sehen, dass sie zum Organisationsteam gehören.»

Den Schulrahmen sprengenDie Erfahrung vermitteln, nütz-lich zu sein – das sei der pädago-gische Hintergrund des «WOW! Talent-Festival des talents»: im letzten Quartal mit seinen Fä-higkeiten und Fertigkeiten etwas machen. Etwas, das zähle, jeden Einzelnen brauche, den Schul-rahmen sprenge, weil ja an den drei Tagen Schulklassen von ex-tern kämen, um ihre Produktio-nen vorzustellen. Es gehe darum, kurz vor Eintritt ins Berufsleben authentische und praktische Er-fahrungen zu sammeln, gemein-sam eine grosse Veranstaltung zu prägen und seine Fähigkeiten ganz konkret unter Beweis zu stellen, kurz: Talente zu entfal-ten. Talente, welche im regulä-ren Unterricht vielleicht weniger sichtbar werden.

Talente vor und hinter der BühneDoch was versteht Egli unter Ta-lent? Um wessen Talent geht es genau? Und wie ist die Idee ent-standen, den grossen Aufwand der Festivalorganisation auf sich zu nehmen, um Talente zu för-dern und sichtbar zu machen? «An der Schule unterrichteten viele Lehrer und unterschied-lichste Berufsleute, welche zu-sammen ein enormes Know-how bieten können», erklärt er. Dank ihnen hole das Festival verschie-denste Talente von Schülerinnen und Schülern ab. «Es braucht die-jenigen, die hinter den Kulissen arbeiten – eben handwerkliche und organisatorische Talente zum Beispiel.» Erst durch sie entstehe dann eine Plattform, auf der andere ihr schauspieleri-sches, künstlerisches, musikali-sches Talent zeigen können. Die gute Infrastruktur der Schul-anlage Linde macht ein Projekt dieser Dimension erst möglich. Die Werkstatt, die grosse Aula, die Hauswirtschafts- und Com-puterräume etwa; das alles kön-ne man einfach nutzen – und es wäre seines Erachtens schade, es nicht zu tun.

Die Bühnenrequisiten – hier ein Schiff im Rohbau – wurden von BVS-Lernenden der Gruppe Bau und Holz gezimmert.

Die Klasse 3H–4H der Ecole primaire du Tilleul zeigte ihr Stück «Sur la trace des maîtresses».

Das KiJuBallet des Centre Rythme Danse begeisterte mit einer Dance- und Drum-Show.

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Zweisprachiges, abwechs-lungsreiches ProgrammAn drei aufeinanderfolgenden Tagen gehen jeweils zwei Vor-stellungen über die Bühne. In diesem Jahr traten neben der eigenen Theatergruppe deutsch- und französischsprachige Viert-, Fünft- und Siebtklässler, das KiJuBallet, die Index Crew, die Gruppe Ropaukilinipi, Sentir y flamenco und der Spielclub des Jungen Theaters Biel auf. Die Kunst-, Musik-, Tanz- und The-ateraufführungen der «Rebellen und Blondinen», das Stück über die kleinen Beschwerden des täg-lichen Lebens, ein Theater über Träume und Wirklichkeit und ein anderes über eine Ferienfahrt, die so anders kam als geplant, eine Dance- & Drum-Show, eine Breakdance-Darbietung und eine Flamenco-Vorführung sorgten für Spannung, Abwechslung und beste Unterhaltung. Die franzö-sischsprachigen Integrations-klassen des BVS bereicherten das Festival mit einer Kunstausstel-lung zum Thema Natur. Und weil Kultur auch Durst und Hunger gibt, servierten die Lernenden der Gruppe Hauswirtschaft des Berufsvorbereitenden Schuljahrs selbstgemachte Köstlichkeiten.

Grund, stolz auf die eigene Leistung zu seinDas «WOW! Talent-Festival des talents» erfreut sich grosser Nachfrage – für die kleine gros-se Bühne bestehen mittlerweile

Wartelisten. Man habe sich so-gar überlegt, das Festival von drei Tagen auf eine Woche aus-zudehnen, um mehr Klassen und Gruppen berücksichtigen zu können, sagt Egli, sei vor dem noch grös-seren Aufwand aber dann doch zurückgeschreckt. Sein Fazit ist durchwegs positiv: Rund 200 von 400 Schülerin-nen und über 30 Lehrpersonen der Schule machen jedes Jahr mit. Das hat vielen Schüler- und Jugendgruppen der Stadt Biel Auftritte ermöglicht. «Mit ver-einten Kräften stellen wir jeweils etwas auf die Beine, das anderen eine Bühne und unseren Jugend-lichen guten Grund gibt, stolz auf die eigene Leistung zu sein.» Über 1400 Zuschauerinnen be-suchen das Festival während der drei Tage.

Ziel erreichtFür ihn sei es immer ein schöner Moment, wenn die kleinen Knöp-fe kämen. «Plötzlich hat man auf dem Areal Drittklässler, die sin-gen und tanzen, und es ist ein-fach gut.» Den Schülerinnen und Schülern tue es gut, den Lehrper-sonen ebenso, und der Austausch zwischen den Sprachen und den Alterskategorien sei sehr wert-voll. Wenn die SchülerInnen ihre Sache beigetragen hätten und stolz seien aufs Erreichte, wenn sie dank des Projekts im letzten Quartal nicht ab-, sondern sich voll reinhängten, dann sei sehr viel erreicht.

Weitere InformationenOrganisationBerufsvorbereitendes Schuljahr BVS-APP Scheibenweg 45 2503 Biel / Bienne

FinanzierungBVS-APP Biel / Bienne-Seeland mit Unterstützung der Stadt Biel

KontaktHans-Kaspar Egli Tel. 032 366 72 [email protected] www.bvs-biel.ch

Hans-Kaspar Egli (links) und Dominique Moser (rechts) haben das Projekt mitinitiiert und machen sich gemeinsam mit rund 30 Lehrpersonen seit fünf Jahren fürs Talentfestival stark.

Wie viel Bund braucht die Bildung? Von Reto Wissmann

Seit den Abstimmungen über den Bildungsartikel in der Bundesverfassung und das Harmos-Konkordat ist die Volksschulbildung auf Bundesebene verstärkt zum Thema geworden. Doch wie viel Einfluss von Bundesbern braucht die Bildung – und wie viel

erträgt sie? Die «berner schule» hat einige ehemalige Lehrerinnen und Lehrer befragt, die heute im Nationalrat politisieren.

Für die SVP Schweiz ist die Volks-schule längst zum Wahlkampf-thema erster Güte geworden. Die Bildung steht unterdessen fast auf gleicher Ebene wie die Asyl- oder die Europapolitik. Auch andere nationale Partei-en haben das Thema entdeckt. Leidenschaftlich wird heute auf Bundesebene über einen einheit-lichen Lehrplan, die Fremdspra-chendidaktik oder den Aufklä-rungsunterricht debattiert.

Die überdeutliche Annahme des Bildungsartikels in der Bun-desverfassung im Jahr 2006 hat die Volksschule etwas abrupt auf die Agenda in Bundesbern kata-pultiert. Zuvor hatte der Bund in diesem Bereich kaum Kompe-tenzen, und allgemeine Bildungs-diskussionen verliefen nach den Sechziger- und Siebzigerjahren eher flau.

Auch mit dem Bildungsar-tikel sind für das Schulwesen immer noch grundsätzlich die Kantone zuständig. 86 Prozent des Stimmvolks haben die Stän-de jedoch dazu verpflichtet, die Rahmenbedingungen zu har-monisieren. Insbesondere sollen Schuleintrittsalter, Schulpflicht, Dauer und Ziele der Bildungs-stufen, Übergänge sowie die Anerkennung von Abschlüs-sen vereinheitlicht werden. Als Druckmittel wurde in der Bun-desverfassung die Drohung ein-gebaut, dass der Bund eingreifen müsse, sollten die Kantone nicht zum Ziel kommen.

Sprachenfrage wird zum PrüfsteinBald zehn Jahre später haben sich dank Harmos die Strukturen der kantonalen Schulsysteme weit-gehend angeglichen – ohne dass der Bundesvogt hätte eingreifen müssen. Doch einige Baustellen sind noch offen. Am heissesten diskutiert wird derzeit über den Fremdsprachenunterricht. Be-reits sind einzelne Kantone aus dem Sprachenkompromiss aus-geschert und haben die zweite Landessprache auf die Oberstufe verschoben. In anderen Kanto-nen stehen entsprechende Ab-stimmungen an. Die Sprachen-frage könnte jetzt zum Prüfstein werden, ob sich der Bund in der föderalistisch geprägten Volks-schulbildung durchsetzen kann.

Bundesrat Alain Berset (SP) hat bereits betont, er werde nicht akzeptieren, dass die Primarschü-ler nur noch Englisch lernten. Ein Gesetzesentwurf, der dies ver-hindern soll, wurde bereits aus-gearbeitet. Matthias Aebischer, Präsident der nationalrätlichen Bildungskommission (WBK), un-terstützt diese Haltung. Der ehe-malige Primarlehrer und heutige SP-Nationalrat betont zwar, die Primarschule sei primär Sache der Kantone. Mit dem Bildungs-artikel in der Verfassung sei aber auch klar, dass die Ziele des Schulwesens harmonisiert wer-den müssten. Gerade in der Spra-chenfrage dürfe es nicht in die falsche Richtung gehen, «sonst bin ich der Meinung, der Bund muss eingreifen», so Aebischer.

EVP-Nationalrätin Marianne Streiff-Feller und die Grüne Re-gula Rytz sehen das nicht anders. «Im Notfall muss der Bund für

eine Vereinheitlichung sorgen, das hat man den Leuten verspro-chen», sagt Marianne Streiff-Fel-ler, die lange Kleinklassen und im Berufsvorbereitenden Schuljahr unterrichtet hat. Sie verstehe zwar, dass ein Wirtschaftskan-ton wie Zürich andere Bedürf-nisse habe als die Kantone an der Sprachgrenze. «Gerade bei der Sprachenfrage muss man jedoch die Interessen des Landes als Ganzes im Blick behalten.» Auch für Regula Rytz, Co-Präsidentin der Grünen Schweiz und früher ebenfalls Volksschullehrerin, hat die Förderung der Landesspra-chen staatspolitische Bedeutung, «die ein Eingreifen des Bundes durchaus rechtfertigen würde». Sie sagt: «Wenn die gegenseitige Verständigung scheitert, dann ist die mehrsprachige Schweiz nur Schall und Rauch.»

Braucht es mehr Bundes- vorschriften?Soweit ist man sich im zwei-sprachigen Kanton Bern einig. Doch wie weit sollte der Einfluss des Bundes auf die Volksschule grundsätzlich gehen? Sollte man den Bereich weitgehend in die Hände der Bundespolitik und der nationalen Verbände legen, wie dies bei der Berufsbildung bereits der Fall ist? Oder wurde mit dem

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LEBE-Finanzberatung für Fr. 60.–Unsere unabhängigen Finanzberater Oliver Grob und Thomas Ritschard bieten Ihnen eine 25-minütige Kurzberatung in Bern an.

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Page 11: berner schule - bildungbern.ch · KLASSENHILFEN ERSETZEN PÄDAGOGI - SCHES FACHPERSONAL NICHT Von Franziska Schwab KINDERGARTEN Auf dieses Schuljahr hin hat die Erziehungsdirektion

Bildungsartikel der Föderalismus bereits genügend beschnitten?

Für Marianne Streiff ist klar: «In einem so kleinen Land wie die Schweiz wäre eine weitgehende Vereinheitlichung des Bildungs-systems sinnvoll.» Aus der Pers-pektive der Familien brächte dies ihrer Meinung nach nur Vorteile. Matthias Aebischer ist hingegen der Meinung: «Der Bund sollte bei der Volksschule möglichst die Finger draussen lassen.» Gelten-de Gesetze wie der Bildungsarti-kel müssten zwar umgesetzt wer-den, ansonsten müsse die Vielfalt bis in die einzelnen Schulstuben jedoch hochgehalten werden. Die Kantone und auch die einzelnen Lehrer bräuchten möglichst gros-sen Spielraum bei der Umsetzung ihres Auftrags.

Auch Regula Rytz wünscht sich kein zentralistisches Schul-system, wie es beispielsweise Frankreich kennt. Für sie hat al-lerdings Priorität, dass die Qua-

lität der Volksschule und deren Weiterentwicklung garantiert sind. «Wenn die Qualität wegen einschneidender Sparmassnah-men nicht mehr gewährleistet ist oder notwendige Entwick-lungen wie die Einführung von Tagesschulen von einzelnen Kan-tonen blockiert werden, muss der Druck steigen», sagt Rytz. Sie könnte sich vorstellen, dass in solchen Bereichen der Bund mit einem Rahmengesetz Gren-zen setze. Zunächst müsse aber Transparenz hergestellt werden: «Die Eltern sollen wissen, wie viel die Kantone in die Bildung inves-tieren.»

Bildung wird instrumentalisiertSeit Bildungsartikel und Harmos wird zwar auf nationaler Ebene tatsächlich mehr über die Volks-schule gesprochen. Der Einfluss des Bundes ist aber insgesamt immer noch bescheiden. «Vor allem im Bildungsbereich ist der Föderalismus eine heilige Kuh», sagt Marianne Streiff-Feller.

Vielleicht ist das ja ein Glück. Je stärker sich Bundesbern damit beschäftigt, desto eher wird die Volksschule zum Profilierungs-feld für nationale Politiker. Mat-thias Aebischer sagt zwar: «Es ist legitim, dass in Bern über die Volksschule diskutiert wird.» Regula Rytz hat hingegen fest-gestellt, dass «Bildung vermehrt instrumentalisiert wird, zum Beispiel im Abwehrkampf der konservativen Parteien gegen die gesellschaftliche Moderni-sierung». Die grüne Nationalrä-tin sagt: «Nationalkonservative Kräfte wollen die emanzipative Kraft der Bildung schwächen.» Sachliche Diskussionen werden so nicht einfacher.

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FOKUS

Tabula rasa Von Werner Bangerter

Wenn die Lehrperson vom «letz-ten Schultag» spricht, meint sie den letzten Tag vor den Ferien. Für mich haben die zwei Wörter eine neuen Sinn:

Nach einem Marathon auf ei-ner Strecke von vierundvierzig Jahren laufe ich heute über mei-ne eigene berufliche Ziellinie.

Später Freitagnachmittag, die Lehrabschlussfeiern sind Ge-schichte, alle Zeugnisse verteilt. Im verwaisten Vor- und Nachbe-reitungszimmer räume ich end-gültig das Feld – Tabula rasa. In den Sommerferien wird hier mei-ne Nachfolgerin einziehen, eine junge, tatendurstige Kollegin. Anna, jetzt bist du dran!

Also: Die letzten Pauker- utensilien im zweckentfrem-deten Reisekoffer verstauen. Bücher, Rotstifte, abgegriffene Rodel, und als Souvenir drei Krei-den. Farbige Wandtafelkreiden. Bis zuletzt habe ich solche, bei lai-enhafter Anwendung kreischen-de Dinger verwendet, um den Stiftinnen und Stiften (pardon: den Lernenden) auf der Wand-tafel den Unterrichtsverlauf zu skizzieren. Ordinäre Kreiden, trotz all den unverzichtbaren Whiteboards, Moderationsta-feln, elektronisch ausgefeilten Touch-Panels und Laserpoin-tern, die gemäss Hochglanzpros-pekten das Paukerleben erträgli-cher machen sollen.

Und nun Ordner entrümpeln, das kann helfen, leise Wehmut zu verscheuchen. Aus den frü-hen Achtzigerjahren fällt mir ein ausgebleichtes Blatt in die Hand, es ist das Protokoll einer gemein-samen Sitzung mit einem Lehr-meister und seinem Stift. Ein gewisser Remo hatte wiederholt Werkzeuge geklaut. Der Lehr-meister und ich hätten ihm eine letzte Chance eingeräumt, steht

da, aber an den Vorfall erinne-re ich mich nicht mehr wirklich. Das ausgebleichte Blatt an sich, ein Abzug von einer Schnapsma-trize, weckt innere Bilder. Drei Dutzend Kopien gab so ein fos-siler A4-Datenträger im besten Fall her, nachdem man ihn auf eine rotierende Walze gespannt und mit Alkohol befeuchtet hat-te. Dann war Schluss mit dem didaktischen Klonen, und mit einer klapprigen Hermes wur-de auf eine neue Matrize ein-gehämmert. Beim Anblick des Protokolls steigt mir jetzt wieder dieser unverkennbare süssliche Duft flüchtigen Alkohols in die Nase.

Am Pinnbrett hängen die letz-ten Memos. «Peter Z. tel: steht das Haus?» lese ich auf einem der Zettel. Peter war ein angehen-der Lastwagenführer (äxgüsi: Strassentransportverkehrsfach-mann), und eines Morgens, dar-an erinnere ich mich genau, sass der Bursche bleich und mit ge-röteten Augen, aber ohne Schul-material hinter dem Pult. Unter vier Augen und den Tränen nahe erzählte er vom Brand des elter-lichen Bauernhauses. Menschen und Tiere waren unversehrt ge-blieben, aber das gesamte Mobili-ar samt Peters Schulbüchern und -ordnern lag in Schutt und Asche.

Ich werde Peter nächste Woche endlich anrufen. Schnapskopien verbleichen mit der Zeit – gewis-se Gesichter bleiben haften, wie dasjenige von Peter.

Noch rasch Dateien und E-Mails gelöscht, den Locher mit den «Konfetti» leeren, die Schreibunterlage zusammenrol-len. Vierzig Jahre Schuldienst, Dienst an der Jugend, Dienst als Volksbildhauer – servir et dispa-raître. Das Wort Friedrich des Grossen hatte in meinen Ohren bislang hohl geklungen. Jetzt schmeckt die letzte Tasse Kaffee nicht wie gewohnt. Der Lehrplan bleibt in der Schublade, und den Kaffeekocher überlasse ich dir, Anna.

Draussen im Flur wirft die Abendsonne Lichttupfer an die Wand. Weit weg das Gezeter und Gejohle noch vor einer Woche, als ein offenbar besonders lus-tiges Youtube-Filmchen auf den Smartphones der Jungs bedeu-tend mehr Aufmerksamkeit er-regt hatte als meine Korrespon-denzaufgabe vor der Pause.

Ab zum nahen Flugfeld, der Abend lau, die kleine Einmoto-rige gebucht, und gute Sicht. Ich werde abheben und über das ver-waiste Schulhaus gleiten im Wis-sen, dass die Vogelschau Mass-stäbe ändert.

Werner Bangerter ist Exberufsschul-

lehrer für allge-meinbildende

Fächer und frisch- gebackener

Pensionär.

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UND AUSSERDEM

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Typisch VSoS, oder? Natürlich ist die selektionsfreie Schule un-sere Vision, aber der Zwischenti-tel steht dominant auf Seite 6 in der letzten Ausgabe der «berner schule» im Bericht zum LEBE-Tag 2015. Entsprechend wird die be-kannte Berliner Bildungsinnova-torin und Schulleiterin Margret Rasfeld mit folgenden Worten zitiert: Ihre Vision sei eine Schu-le für alle, ohne die unsägliche Selektion. Es müsse das Potenzi-al der Kinder und wohl auch der Lehrpersonen in einem entspre-chend förderlichen Umfeld er-kannt und gefördert werden.

Gegen 5000 Lehrpersonen, die am LEBE-Tag teilgenommen hatten, konnten zuhören, wie

Vision selektionsfreie Schule

Margret Rasfeld zusammen mit zwei Schülerinnen ihrer Schule erzählte, «wie potenzialentfal-tende Schule in ihrem Alltag ge-lebt wird». Und als Fazit erfuhren wir, dass LEBE sich dafür einset-zen werde, Freiräume für poten-zialentfaltenden Unterricht zu erhalten. Diese Unterstützung ist wichtig. Aber wann wird sich LEBE auch durchringen zu ei-ner «Vision der selektionsfreien Schule für alle», welche die Po-tenzialentfaltung ganz ohne Bar-rieren im Kopf und im System erst zulassen wird?

Eva BaltenspergerGrossrätin, Präsidentin Volksschule

ohne Selektion (VSoS)

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Semesterferien … Stress oder Vergnügen?Von Samira Borner

Sind die Prüfungen endlich vor-bei, gehen die Semesterferien los. Obwohl man hier von Ferien spricht, hat die Zeit für viele Stu-denten nicht viel damit zu tun. Viele von uns gehen in diesen drei Monaten unterrichtsfreier Zeit nämlich vollzeitlich arbeiten, um sich den Lebensunterhalt für die Studienmonate im Voraus zu ver-dienen. Ferien werden sicherlich auch gemacht, aber längst nicht so lange, wie viele Nicht-Studen-ten denken.

Bei mir sieht es folgendermas-sen aus: Nach der Prüfungsses-sion setze ich den Schwerpunkt erstmals auf den Unterricht mit meiner Schulklasse. Ich unter-richte noch bis Anfang Juli in meinem 40-Prozent-Pensum und gebe vermehrt Stellvertretungen, bevor ich dann meine Schülerin-nen und Schüler in die wohlver-dienten Sommerferien entlasse. Dann folgen fünf Wochen Som-merpause – und für mich der körperlich anstrengende Teil: Ich arbeite während drei Wochen – in den stressigsten Wochen des

Jahres kurz vor den Betriebsfe-rien – in einem Galvanobetrieb. Nebst dem Transport von Waren und der Vor- und Nachbereitung von Metallteilen stehe ich auch an den chemischen Bädern und verzinke, vernickle, phosphatiere oder passiviere die Metalle. Kis-ten von 20 Kilo und mehr sind keine Seltenheit, und bei Tempe-raturen von knapp 50 Grad in der Galvanikabteilung – wie während der Hitzewoche diesen Juli – ist man abends total erledigt.

Ist in der Werkstatt jedoch gerade etwas Zeit, übernehme ich auch Arbeiten im Büro. Ich bin da, wo es mich eben braucht. Nach diesen Wochen intensivster physischer Belastung werden die Türen der Firma schliesslich ge-schlossen und die Betriebsferien eingeläutet. Das ist dann meist auch für mich der Schlusspfiff, ich kann endlich mal Ferien ma-chen und wegfahren. Dank der Betriebsferien habe ich während zwei Wochen Zeit, mich zu erho-len und den Schulstart vorzube-reiten, bevor ich dann direkt wie-der in den Schulalltag einsteige. In den fünf ersten Schulwochen arbeite ich durchschnittlich 60 Prozent, parallel zum Studium, dann wieder die gewohnten 40 Prozent. Es braucht Zeit, die neuen Schülerinnen und Schüler

kennen zu lernen und den Un-terricht entsprechend vorzube-reiten. Ausserdem stehen dane-ben immer noch einige Termine an, welche für das kommende Semester an der Pädagogischen Hochschule wahrgenommen werden müssen.

Wie man sieht, sind meine sogenannten Semesterferien eher stressiger Natur. Aber ich geniesse die PH-freie Zeit, ob-wohl ich immer viel zu tun habe und teilweise sogar parallel an mehreren Orten arbeite. Ich habe mich entschieden, meinen Le-bensunterhalt selber zu finanzie-ren und nicht auf Unterstützung Dritter zu zählen. Ausserdem ist die praktische Arbeit der perfek-te Ausgleich zum theoretischen Studienalltag und lässt die Freu-de am Unterrichten stetig wach-sen. So kann ich mir vor Augen führen, wofür ich diese Strapa-zen konkret auf mich nehme – es lohnt sich, in dieses Ziel zu inves-tieren.

samira.borner@ stud.phbern.ch

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Leseratten gesucht Die Zentrale für Klassenlektüre ZKL sucht Lehrpersonen einer 3., 6. und 9. Klasse, die mit ihren Schülerinnen und

Schülern von November 2015 bis Januar 2016 bei der Auswahl neuer Bücher mithelfen wollen.

Aufgrund des positiven Echos auf das vor drei Jahren erst-mals durchgeführte Kinder- und Jugendlektorat hat die ZKL beschlossen, dass Schüle-rinnen und Schüler auch 2015 ein Mitspracherecht bei der Auswahl neuer Bücher für die Zentrale für Klassenlektüre er-halten sollen. Gesucht sind drei Lehrpersonen, die mit ihren

Klassen (eine 3., 6. und 9. Klas-se) von Ende Oktober 2015 bis Ende Januar 2016 je drei von der ZKL gelieferte Titel lesen und diskutieren. Die Schüle-rinnen und Schüler bestimmen anschliessend ihren Favoriten und schreiben gemeinsam eine kurze Besprechung respektive Bewertung aus ihrer Sicht. So-bald die Meldung bei der ZKL

eingetroffen ist, werden von den drei Lieblingsbüchern je 300 Exemplare als Grundbe-stand für die Zentrale für Klas-senlektüre erworben. Die von den Schülerinnen und Schü-lern verfassten Besprechungen werden im Online-Verzeichnis (www.bibliomedia.ch / zkl) auf-geschaltet.

Ausstellung «Handyfilme. Jugendkultur in

Bild und Ton» Berner GenerationenHaus, 13. Oktober–5. November 2015

Die interaktive Wanderausstellung ver-mittelt fundiertes Wissen zum Thema «Handyfilme» und macht das Medium als kreative Ressource im jugendkulturellen Alltag sichtbar. Die Ausstellung richtet sich an Jugendliche ebenso wie an Lehr-personen und SozialpädagogInnen sowie an alle, die sich für das Filmen mit dem Handy interessieren. Sie eignet sich für den Besuch von Schulklassen und Jugend-

gruppen der Sekundarstufen I und II. Die Grundlagen zur Ausstellung wurden in einem SNF-Forschungsprojekt der UZH und der ZHdK erarbeitet.Am Freitag, 23.10.2015, findet zudem eine Weiterbildung für PädagogInnen aus der schulischen und ausserschulischen Ju-gendförderung statt. Vorgestellt werden aktuelle Erkenntnisse und Umsetzungs-vorschläge zum Thema «Handyfilme».

KURZ UND BÜNDIGKURZ UND BÜNDIG

MoneyFit stärkt die Finanzkompetenz junger Leute FINANZBILDUNG POSTFINANCE baut ihr Bildungsangebot für Schülerinnen und Schüler deutlich aus.

Die neue Initiative MoneyFit vermittelt Jugendlichen ab neun bis 20 Jahren interaktiv, modern und auf attraktive Art, wie sie ihre Finanzen im Griff haben. Damit leistet das Finanzinstitut einen wichtigen Beitrag zur Schuldenprävention:

Dank MoneyFit erlernen junge Leute bereits früh einen selbstständigen und kompetenten Umgang mit Geld.

Geldfragen stellen sich jun-gen Leuten nicht erst mit dem ersten grossen Monatslohn. Bereits Kinder befassen sich intensiv mit der Verwendung ihres Sackgeldes oder Götti-batzens, der Bedeutung von Münzen und Noten sowie dem Umgang damit. Im Alltag er-fahren sie, wie Lebensmittel, Kleider und anderes gekauft werden. Später verwalten sie

ihr Taschengeld, verdienen sich bald ihren ersten eigenen Batzen und fällen als Jugendli-che in der Freizeit regelmässig finanzielle Entscheide. Stets müssen sie dabei abwägen, was sie sich leisten können und wollen.

Moderne Lehrmittel unab-hängiger Autoren MoneyFit ist die umfassends-te Initiative zur Stärkung der Finanzkompetenz von Kin-dern und Jugendlichen in der Schweiz. Sie vereint ab August 2015 sämtliche Schulangebote von PostFinance und besteht aus Angeboten für Schüler und Lehrer der Mittelstufe so-wie der Sekundarstufen I und II. Die Inhalte von MoneyFit wurden von unabhängigen Autoren und Experten gemäss den Vorgaben und Richtlini-en des Lehrplans 21 verfasst. MoneyFit setzt auf vielseitige Lernmethoden und digitale Medien. Interaktiv lernen die Kinder und Jugendlichen mit altersgerechten Aufgaben, was Geld ist und wie es verdient, verwaltet und in eigener Ver-antwortung ausgegeben wird.

Langjähriges Engagement von PostFinancePostFinance engagiert sich bereits seit 2001 für die För-derung der Finanzkompetenz von Kindern und Jugendli-chen. PostFinance lässt sämt-liche Schulangebote von unab-hängigen Lehrmittelautoren entwickeln und hält sie frei von Produktwerbung und Bran-ding. Die hochwertigen Un-terrichtsmaterialien geniessen bei Lehrpersonen eine grosse Akzeptanz.

Gesucht: Freiwillige für Deutschunterricht Die Heilsarmee-Flüchtlingshilfe engagiert sich seit über 30 Jahren in der Unterbringung und Betreuung von Asylsuchenden

und agiert dabei konfessionell neutral. Im Auftrag des Kantons Bern betreiben wir 12 Durchgangszentren mit total 1000 Bewohnerinnen und Bewohnern sowie drei regionale Asylsozialhilfestellen mit 1000 KlientInnen. Unsere 180 Mitarbeiten-

den richten sich in ihrer täglichen Arbeit nach unserem Credo «erfahren, erfinderisch, engagiert».

Die zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel nehmen tendenziell ab. Daher sind wir auf freiwillig Mitarbeitende angewiesen. Konkret suchen wir Freiwillige, die den Asyl suchenden erwachsenen Be-wohnerInnen erste einfache Deutschkenntnisse für den

Alltag beibringen. Sprachkom-petenz ist der Schlüssel zu ei-ner gelungenen Integration. Viele Asylsuchende werden in der Schweiz bleiben und kom-men um Kenntnisse der Lan-dessprachen nicht herum.

Falls Sie während mindes-tens eines halben Jahres wö-

chentlich zwei bis drei Stun-den (oder mehr) Zeit haben, sich für Menschen aus anderen Kulturen interessieren, sich gut abgrenzen können und ein gutes Gespür für Nähe und Distanz haben, können Sie bei uns einen Beitrag zur Integra-tion Asylsuchender leisten.

Schulklassen aus dem Kanton Bern prämiert WERBESPOTS FREIWILLIGENARBEIT Drei Klassen aus dem Kanton Bern sind beim nationalen Schulwettbewerb

x-hoch-herz ausgezeichnet worden: die Real 9B aus Grosshöchstetten mit dem Spot «Guets tue tuet guet», die S9 / 7 der OSS Aeschi-Krattigen mit dem Spot «Baumschule» und die Oberstufenklasse 1a & 1b aus Biglen mit den Spots «Freiwilligearbeit

vo Jugendliche bi üs im Dorf» und «Tue Guet – füeudi guet». Aufgabe des Wettbewerbs war es, unter dem Motto «Guets tue tuet guet!» einen Werbespot zum Thema Freiwilligenarbeit zu gestalten.

114 TV-Spots haben Schulen aus der ganzen Schweiz beim Schulwettbewerb x-hoch-herz 2014 / 15 eingereicht. Aufgabe war es, ein Video zu drehen, das für die Freiwilligenarbeit wirbt und andere motiviert, selber aktiv zu werden. Alle Klassen vom Kindergarten bis zum zehnten Schuljahr konn-ten am Wettbewerb teilneh-men und einen Werbespot von maximal 60 Sekunden Länge einreichen. Ziel des Wettbewerbs x-hoch-herz ist es, attraktive Gele-genheiten zu schaffen, um das Thema «Engagement für andere» im Unterricht aufzu-nehmen.

Auszeichnung von 20 WerbespotsEine Jury zeichnete aus den 114 eingegangenen Werbe-spots die besten 20 Videos aus. Per Online-Voting wurde der Publikumspreis ermittelt. Wie alle prämierten Klassen erhalten auch die Klassen aus dem Kanton Bern einen Bei-trag von 500 Franken in ihre Klassenkasse. Alle Werbespots sind auf www.xhochherz.ch zu sehen.

Ausstrahlung der Werbespots Fünf der 20 prämierten Wer-bespots liess das Migros-Kulturprozent im Schweizer Fernsehen ausstrahlen. Vom 22. bis 26. Juni 2015 waren die deutschen Werbespots im Vorabendprogramm auf SRF 1 und 2 und der französi-sche Spot im RTS 1 zu sehen. Die genauen Sendezeiten sind unter www.xhochherz.ch aufge-schaltet.

Weitere InformationenAndreas Flury [email protected] www.fluechtlingshilfe. heilsarmee.ch

Anmeldeschluss 6. September 2015 Weitere InformationenRuth Fassbind Bibliomedia Schweiz Tel. 032 624 90 22 [email protected]

Weitere Informationenwww.postfinance.ch / de /about / engage / edu/ education.html

Weitere InformationenMit dem Schulwettbewerb x-hoch-herz bietet das Migros-Kulturprozent Schulen die Möglichkeit, im Unterricht Fragen zu thematisieren wie: Welchen Beitrag kann / soll ich in unserer Gesellschaft leisten? Warum braucht es Menschen, die sich freiwillig engagieren? Seit dem Start im Schuljahr 2006 / 07 haben bereits 46 000 Schülerinnen und Schüler aus der ganzen Schweiz an den Wettbe-werben von x-hoch-herz teilgenommen.

Weitere Informationen www.handyfilme.net

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Hexereien und schwarze Katzen ERZÄHLNACHT Wenn die Schweizer Erzählnacht auf einen Freitag, den 13. fällt,

kann sie sich nur mit Aberglauben, Zaubereien, Mythen und anderen nicht rational erklärbaren Phänomenen beschäftigen.

Dieses Jahr werden am 13. No-vember unter dem Motto «He-xereien und schwarze Katzen» Geschichten rund um Magie und Aberglauben vorgelesen und erzählt. Schulen, Biblio-theken, Buchhandlungen, Ju-gendtreffs, Gemeinschaftszen-tren und andere Institutionen sind herzlich zum Mitmachen eingeladen.

Trotz Globalisierung und Digitalisierung wimmelt es in Büchern gegenwärtig von übernatürlichen Phänomenen und Magie: von Toten, die aus tausendjährigem Schlaf erweckt werden; von Kindern mit Fähigkeiten, die nicht im Lehrplan stehen; von Horkru-xen und anderen schwarzen Künsten, aber auch von Wahr-sagerei und Liebeszauber.

Die Schweizer Erzählnacht ist ein Projekt des Schweize-rischen Instituts für Kinder- und Jugendmedien SIKJM in Zusammenarbeit mit Biblio-media Schweiz und UNICEF Schweiz. Wer mit der Klasse mitmachen möchte, sollte den Anlass auf der Internetseite der Organisatorin eintragen.

Auf der Website der Erzähl-nacht finden Sie Anregungen für die Gestaltung Ihrer Er-zählnacht, Listen mit Medien-tipps zum Motto, ein PDF des Plakats zum Download und weitere Hintergrundinforma-tionen.

Informationen / Material www.sikjm.ch

Das neue Lernangebot zum Umgang mit GeldMoneyFit ist die umfassendste Initiative zur Stärkung der Finanzkompetenz von Kindern und Jugendlichen. Sie besteht aus Modulen für die Mittel-stufe, die Sekundarstufe I und die Sekundarstufe II. Das Lernangebot basiert auf dem neusten Lehrplan. Mit Hilfe interaktiver Medien lernen die Schülerinnen und Schüler, was Geld ist und wie es verdient, verwaltet und in eigener Verantwortung ausgegeben wird. Beim Onlinespiel gibt es zudem tolle Preise zu gewinnen.

Alle weiteren Infos sowie das gedruckte Lehrmittel sind kostenlos erhältlich unter: moneyfi t.postfi nance.ch

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Hexereien und schwarze Katzen

Schweizer ErzählnachtFreitag, 13. November 2015

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KURZ UND BÜNDIG

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gesteckt und von Hand aufgenäht. Farbenfroh, klein kariert, Ton in Ton, fliessende Formen, … Wo/Wann: Burgdorf, 7.11.2015 Kursleitung: Johanna Roth-AndresKursgeld für Mitglieder: Fr. 148.–Kursgeld für Nichtmitglieder: Fr. 178.– (Kursgeld kann bei ERZ zurückgefordert werden.)Materialgeld: Fr. 45.– Anmeldeschluss: 2.10.2015

15.604 Ich schmiede mir einen Ring Aus einem Silberblech einen Ring schmieden? Im professionell einge-richteten Goldschmiedeatelier lernst du dabei die Grundtechniken des Goldschmiedehandwerks kennen. Wo/Wann: Bern, ab 14.11.2015 Kursleitung: Fränzi MüllerKursgeld für Mitglieder: Fr. 245.–Kursgeld für Nichtmitglieder: Fr. 305.– (Kursgeld kann bei ERZ zurückgefordert werden.)Materialgeld: Fr. 65.–Anmeldeschluss: 25.9.2015

15.6073 Fackellicht und Kerzenschein Fackeln zaubern eine schöne Stimmung! Du gestaltest drei bis vier Fackeln und verzierst sie mit verschiedenen Techniken. Daneben stellst du stimmungsvolle Abendlichter aus Wachs her. Wo/Wann: Heimberg, 18.11.2015 Kursleitung: Monika Schmidli Kursgeld für Mitglieder: Fr. 82.– Kursgeld für Nichtmitglieder: Fr. 102.– (Kursgeld kann bei ERZ zurückgefordert werden.) Materialgeld: Fr. 48.– Anmeldeschluss: 7.10.2015

15.610 Wir lassen die Funken sprühenDu wirst unkonventionelle, aber ungefährliche Einsatzmöglichkeiten verschiedener Brennstoffe, einfacher Feuerwerkskörper und Zündtechni-ken kennen lernen. Wo / Wann: Biel, ab 30.10.2015 Kursleitung: Marion Ebert Kursgeld für Mitglieder: Fr. 225.– Kursgeld für Nichtmitglieder: Fr. 285.– (Kursgeld kann bei ERZ zurückgefordert werden.) Materialgeld: Fr. 90.– Anmeldeschluss: 25.9.2015

PHBern, Institut für Weiterbildung und MedienbildungWeltistrasse 40, 3006 BernTel. 031 309 27 11, [email protected], www.phbern.ch

Deutschtagung: Richtig schreiben Rechtschreiben lehren und lernen fordert alle Beteiligten heraus – ein Grund, sich vertieft damit zu befassen: Wie werden Lernende schrittweise befähigt, am Ende der Schulzeit richtig zu schreiben und sich in Zweifelsfällen zu behelfen? Die Tagung gliedert sich in ein Ein-stiegsreferat und stufenspezifisch ausgerichtete Workshops. Wann: Samstag, 24. Oktober 2015, 09.00–16.00 Uhr, Bern.Mehr: www.phbern.ch / 16.161.001

Man kann nicht nicht kommunizierenWie kann ich mich selbst und andere besser verstehen und welche Kommunikationsinstrumente können mir dabei helfen? Der Kurs geht anhand von unterschiedlichen Kommunikationsmodellen dieser Frage nach und stellt kurze Inputs mit praktischen Übungen und den Erfahrungsaustausch ins Zentrum. Wann: Mittwoch, 14. / 28. Oktober 2015, 14.00–17.30 Uhr, Bern. Mehr: www.phbern.ch / 16.646.001

Abendkurs Starke LehrkräfteDie eigenen Führungsqualitäten weiterentwickeln und aus einer Posi-tion der Stärke unterrichten: Die Teil-nehmenden reflektieren die Motive des eigenen Handelns und Führens, entwickeln eine Haltung der Stärke und der Bewusstheit und lernen, aus einer klaren Position heraus kon-struktiv mit den Herausforderungen im Berufsalltag umzugehen. Start: Donnerstag, 29. Oktober 2015, 17.30–21.00 Uhr, Spiez.Mehr: www.phbern.ch / 16.232.021

Muslimische Jugendliche auf der Gratwanderung zwischen zwei KulturenEine Einführung in den Islam und seine Kultur soll dabei helfen, die kulturellen Werte und Bruchlinien zwischen islamischen Traditionen und der Schweizer Kultur zu erken-

nen und dadurch im Berufsalltag auf der Sekundarstufe II besser mit den kulturellen Herausforderungen umgehen zu können. Wann: Samstag, 24. Oktober 2015, 08.30–16.30 Uhr, Bern.Mehr: www.phbern.ch / 16.616.004

Sexuelle Bildung von Kindern mit BeeinträchtigungenSexualität und Behinderung – kein Tabuthema mehr? Die Begleitung von Kindern mit Beeinträchtigungen bezüglich ihrer Sexualentwicklung steht im Zentrum des Kurses. Wann: Mittwoch, 14. / 28. Oktober 2015, 14.00–17.30 Uhr, Bern.Mehr: www.phbern.ch / 16.621.029

Learning Apps: interaktive und multimediale LernbausteineWie kann ich kleine Lernmodule für Tablets, Smartphones und Computer kostenlos und einfach selbst erstel-len? Anhand von LearningApps.org werden konkrete Anwendungsbei-spiele aufgezeigt und gemeinsam didaktische Einsatzszenarien erar-beitet. Wann: Dienstag, 27. Oktober 2015, 18.00–21.30 Uhr, Bern. Mehr: www.phbern.ch / 16.631.041

Entscheiden mit Kopf und HerzDen Handlungsspielraum erweitern und dadurch Sicherheit gewinnen:

Durch die Auseinandersetzung mit dem persönlichen Entscheidungs-verhalten lernen die Schulleitenden verschiedene Entscheidungsmetho-den kennen und probieren diese aus. Wann: Freitag, 23. Oktober 2015, 09.00–17.00 Uhr, Bern.Mehr: www.phbern.ch / 16.412.012

Einführung in die MediothekVom Anschauungs- über das Online-Material bis zum Lehrbuch: Die Informationsveranstaltung vermit-telt einen Einblick in die analogen und online Lehr- und Lernmedien für die Unterrichtspraxis und zeigt auf, wie der Bibliothekskatalog und seine Bestellmöglichkeiten genutzt werden können. Wann: Mittwoch, 2. September 2015, 14.00–15.30 Uhr, Bern.Mehr: www.phbern.ch / 16.811.005.01

lernwerk bernWeiterbildung für Gestaltungs-lehrpersonenIndustriestrasse 37,3178 BösingenTelefon 031 740 97 83 www.lernwerkbern.ch

15.044 Fabrikbesichtigung und Workshop bei Caran d’AcheDie weltberühmte Farbstiftfabrik Caran d’Ache feiert ihren 100. Ge-burtstag. lernwerk bern organisiert aus diesem Anlass eine Fabrikbe-sichtigung mit anschliessendem Workshop in Genf. Wo / Wann: Genf, Mittwoch, 4.11.2015Für Mitglieder gratis, für Nichtmit-glieder 20 Franken Unkostenbeitrag.Anmeldeschluss: 2.10.2015

15.108 Oh Mensch, wie siehst du nur aus? Der Workshop ist eine kleine gestalterische Zeitreise durch die Bilderwelt der menschlichen Figur. Eine Ideenkiste mit praktischen Beispielen für die Oberstufe. Wo/Wann: Bern, ab 13.11.2015 Bernische Lehrpersonen bezahlen kein Kursgeld. Bei Nichtmitgliedern wird eine Administrationsgebühr erhoben. Materialgeld: Fr. 100.-- Anmeldeschluss: 12.10.2015

15.112 Layout und Typografie Gestalten von Unterrichtsblättern und Broschüren mit Scribus oder InDesign. Erweiterung der Kennt-nisse in digitaler Fotografie und der Bilderfassung mit dem Scanner.

Wo/Wann: Bern, ab 29.10.2015 Kursleitung: Beat Löliger Bernische Lehrpersonen bezahlen kein Kursgeld. Nichtmitglieder be-zahlen eine Administrationsgebühr. Materialgeld: Fr. 10.– Anmeldeschluss: 15.9.2015

15.211 Stich um Stich Handstickerei kombiniert mit Näh-maschinenstichen inspiriert zu span-nenden Flächengestaltungen auf ganz unterschiedlichen Materialien. Wo/Wann: Bern, ab 31.10.2015 Kursleitung: Doris Berner Bernische Lehrpersonen bezahlen kein Kursgeld. Bei Nichtmitgliedern wird eine Administrationsgebühr erhoben. Materialgeld: Fr. 60.– Anmeldeschluss: 30.9.2015

15.413 Muster und Müsterli Wir blicken zurück in die Entstehung und den Aufbau verschiedener Ornament und entwickeln eigene einzigartige Ornamente, auch mit einfachen Hochdrucktechniken. Wo/Wann: Kaufdorf, 14.11.2015 Kursleitung: Gabriela Grossniklaus Berli Kursgeld für Mitglieder: Fr. 133.– Kursgeld für Nichtmitglieder: Fr. 163.– (Kursgeld kann bei ERZ zurückgefordert werden.)Materialgeld: Fr. 45.–Anmeldeschluss: 9.10.2015

15.501 Accessoires aus Recycling-materialien Mit Stoffresten und Teilen aus ausgedienten Lieblingskleidern werden Motive auf eine Unterlage

WICHTIGE TERMINE

Samstag, 31. Oktober 2015

LEBE-Tagung in Lyss

Samstag, 7. November 2015

LEBE-Tagung in Langenthal

Mittwoch, 24. Februar 2016

LEBE-Tagung in Langnau

Mittwoch, 4. Mai 2016

LEBE-Tagung in Konolfingen

Mittwoch, 11. Mai 2016

LEBE-Tagung in Burgdorf

Samstag, 21. Mai 2016

LEBE-Tagung in Thun

Samstag, 5. November 2016

LEBE-Tagung in Jegenstorf

Sportunterricht im Lehrplan 21 – wird alles anders?

WEITERBILDUNG Im Jahr 2006 hatte der damalige Vorstand des Bernischen Verbandes für Sport in der Schule (BVSS) die visionäre Idee, eine Weiterbildungstagung für Sport unterrichten-de Lehrpersonen zu entwickeln. Am 21. November 2015 findet das sogenannte Forum für Sport

in der Schule nun bereits zum zehnten Mal statt. Im Zentrum Sport und Sportwissenschaft (ZSSw) im Berner Neufeld sind Teilnehmerinnen und Teilnehmer aller Schulstufen herzlich

willkommen.

Im Lehrplan 21 wird Schule wird nicht mehr lehrerseitig durch die verbindliche Ver-mittlung von Lehr- und Lern-inhalten gedacht. Zentrale Orientierungspunkte für eine Lehrperson sind die Konse-quenzen ihres Unterrichts, genauer: die zu erreichenden Erkenntnisse und praktischen Fähigkeiten der Lernenden. In Form dieser sogenannten Kompetenzen werden Fähig-keitsdispositionen und Bereit-schaften formuliert, die für die Lösung von Problemen insbe-

sondere auch ausserhalb der Schule stehen (lernen fürs Le-ben). Kompetenzen umfassen Fähigkeiten, Fertigkeiten und Wissen, aber auch Bereitschaf-ten, Haltungen und Einstel-lungen, über die Schülerinnen und Schüler verfügen müssen, um neuen Anforderungssitua-tionen gewachsen zu sein.

Am diesjährigen Forum für Sport in der Schule werden ver-schiedene Aspekte eines kom-petenzorientierten Sportun-terrichts, wie sie der Lehrplan 21 vorsieht, thematisiert. Auf-

bauend auf ein Einführungs-referat zum Lehrplan 21 wird in Workshops aufgezeigt, wie kompetenzorientierter Un-terricht aussehen kann. Dabei werden Können, Wissen und Wollen exemplarisch in ver-schiedenen Bewegungsfeldern herausgearbeitet. In einzelnen Workshops werden übergrei-fende Fragen thematisiert, welche in Zusammenhang mit kompetenzorientierten Lehr-plänen auftreten, wie zum Beispiel jene nach der Beur-teilung von Kompetenzen im Fach Bewegung und Sport oder wie man mit den unterschied-lichen motorischen Vorausset-zungen der Schülerinnen und Schüler umgehen kann.

In diesem Jahr können die Teilnehmenden erstmals ihre J+S-Fortbildungspflicht in der Kategorie J+S Schulsport ab-solvieren. Die Tagung beginnt um 8 Uhr mit Kaffee und Zopf, gegen 16 Uhr wird ein kulturel-ler Schlusspunkt gesetzt.

BVSS Der Bernische Verband für Sport in der Schule BVSS ist die Fachkommission Sport bei LEBE. Er unterstützt die Förderung und Gestal-tung der Bewegungs- und Sporterziehung in der Schule des Kantons Bern auf allen Stufen. Er wahrt und vertritt die fachlichen, berufs- und standespolitischen Interessen der Mitglieder, fördert die Wei-terbildung Sport unterrichten-der Lehrpersonen und setzt sich für eine bestmögliche Ausbildung im Fachbereich Sport ein. Der Verband un-terstützt aktiv die Weiterent-wicklung der Bewegungs- und Sporterziehung im Kanton Bern im Gesamtrahmen der Schule und der Gesellschaft. In Zusammenarbeit mit der Abteilung Sport des Kantons Bern organisiert der BVSS die Kantonalen Schulsportmeis-terschaften (KSM) und die Bernischen Mittelschulmeis-terschaften (MSM). Der BVSS ist ein Kantonalverband des Schweizerischen Verbandes für Sport in der Schule (SVSS).

Anmelden kann man sich ab 1. September unter www.bvss.ch

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Wo waren wir? Ach ja, bei den erschreckend einfälti-gen Onlinekommentaren einer Pendlerzeitung. Fairerwei-se muss ich allerdings eine kleine Ergänzung zu meiner letzten Kolumne anbringen: Um sich empathiefreie, bes-serwisserische, missgünstige und hasstriefende Ergüsse zu Gemüte zu führen, muss man nicht zwingend das Portal einer aufgeregten Gratiszeitung anwählen – man wird auch in den Kommentarforen seriöser Medien fündig. Zum Beispiel auf jenen von Schweizer Radio und Fernsehen SRF.

Wenn sich der Schriftsteller Adolf Muschg zum 1. August auf SRF 2 Kultur kritisch zur Schweizer Lan-deshymne äussert, wird ihm in 35 von 40 Kommentaren nahegelegt, besser sich selbst zu entsorgen als die Landes-hymne, er sei ohnehin ein notorischer Miesmacher und Schlechtredner und solle doch in den Irak auswandern.

Wenn das «Echo der Zeit» Forschungsergebnisse der Uni Zürich vorstellt und rapportiert, dass bis ins Jahr 2100 neunzig Prozent aller Gletscher verschwunden seien, dann generiert das sofort 52 Kommentare, in denen mehrheitlich zu lesen ist, die Panikmache ums vermeintliche Waldsterben habe die linken Alarmisten schon in den Achtzigern ein für alle Mal entlarvt, und falls es denn überhaupt einen Klimawandel gebe, dann sei das eine Laune der Natur und nichts Menschgemachtes.

Und wenn Bundesrätin Simonetta Sommaruga in der «Tagesschau» nüchtern erklärt, warum die Forderung von Innerschweizer Regierungsräten, alle eritreischen Flüchtlinge zurückzuschaffen, rechtlich nicht haltbar sei, dann hagelts innert Stunden 452 Kommentare, von denen jene, die den sofortigen Rücktritt der «unfähigen» Justizministerin fordern, noch die anständigsten sind. Die unanständigeren – empfänglich für Radikallösungen jenseits aller Menschlichkeit – schrammen haarscharf an einem Verstoss gegen die Antirassismusstrafnorm vorbei.

Haarscharf – denn die Foren der Medienunter-nehmen werden redaktionell betreut, das Unappetit-lichste wird nicht publiziert. Das findet sich dann in

den Sozialen Medien, und hier kennt insbesondere die Hetze gegen Flüchtlinge kaum noch Grenzen.

Immer wenn ich mich – seis aus Langeweile oder Masochismus – durch Onlinekommentare und Facebook-Foren lese, fühle ich mich fremd: Die Mehrheit der Kommentare entspricht nicht meiner Meinung, und nur wenige mischen sich ein, die eine andere Position vertreten. Dafür gibts zwar eine einfache Erklärung aus der Mediensoziologie: Das Phänomen heisst Schweige-spirale, und sie besagt, dass die Bereitschaft vieler Men-schen, sich öffentlich zu ihrer Meinung zu bekennen, von der wahrgenommenen Mehrheitsmeinung abhängt. Widerspricht die eigene Meinung jener der Mehrheit, hält man sich zurück; und weil es meist die Unzufriede-nen sind, die sich zuerst melden, geben sie in den Foren auch den Kurs vor. Wer anders denkt, bleibt still.

Die Einseitigkeit ist also zu erklären – aber sie ist in einer Zeit, in der, von Parteien gefördert und geduldet, öffentlich und ungestraft verzapft werden darf, dass alle Flüchtlinge Schmarotzer seien, die zum Teufel gejagt werden sollten, nicht mehr zu dulden. «Man muss dage-genhalten, Mund aufmachen, Haltung zeigen», sagte die Journalistin Anja Reschke kürzlich in einem eindrückli-chen Kommentar in den «Tagesthemen» der ARD. Denn das seien nicht nur Worte – das sei die Saat für die wach-sende Fremdenfeindlichkeit in der ganzen Gesellschaft.

Als kürzlich ein BLS-Kondukteur zwischen Bern und Langnau drei Jugendliche aus Eritrea – weil der eine, obwohl bereits 17, nur ein Halbtaxbillett vorwei-sen konnte – anbrüllte und behandelte, als hätten sie eine Bank überfallen oder eine Schweizer Fahne ge-schändet, da hielt ich feige und mürbe den Mund.

Nächstes Mal nicht mehr.

Martin Lehmann

Martin Lehmann ist Redaktor bei Radio SRF 2 Kultur (Kontakt: [email protected]).Den erwähnten Kommentar findet man am besten via www.youtube.com:

Anja Reschke Tagesthemen

Das letzte Wort

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