Bestimmung von Kohlenstoff, Wasserstoff und Schwefel in organischen Substanzen

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230 ]~ericht: Chemische Analyse organischer KSrper. Filter filtriert. Aus den vereinigten LOsungen wird sodann das Blei als Jodat gef~tllt. Die Verfasser erzielten bei Anwendung des Verfahrens sehr gfinstige Resultate. III. Chemische Analyse organischer KSrper. Voi~ P, Dobriner unter Mitwirkung yon h. Oswald. 2. Quantitative Bestimmung organischer KOrper. a. Elementaranalyse. Die elektrische Methode yon M o r s e and G r a y ~) zur gleich- zeitigen Bestimmung yon Kohlenstoff, Wasserstoff und Schwefel in organisehen Substanzen ~ndert E. Emmet Reide) in einigen Punkten ab. Das 600 mv'~ lange und 17 mqn were Verbrennungsrohr ist aus durchscheinendem Quarz und enth/~lt im Innern ein Rohr aus opakem, sogenanntem Elektroquarz yon 300 mm L~nge und ungef~hr 4 mm Durehmesser. Ein solches bietet gegentiber dem auch yon Morse und T ayl o r ~) angewandten kleinen Porzellanrohr gewisse Vorteile. 25 mm yore Ende ist alas Rohr in einem Winkel yon 45° yore Stopfen ab- gebogen. Zur Erhitzung wird ein Platindraht ~r. 30 yon 2 m L/inge und 1~9 g Gewicht benutzt. Derselbe hat in der Hitze einen Wider- stand yon 24 Ohm und nimmt bei einer Spannung yon 110 Volt und 18 Ohm ausserem Widerstand einen Strom yon 2,6 Ampere auf. Die Anordnung and Beschickung des Rohres ist genau dieselbe, wie sie Morse and Gray beschreiben, nur wurden statt der Asbestpfropfen solche aus Quarzwolle verwendet, da besondere ¥ersuche ergaben, dass einige Asbestsorten unter gewissen Umst~tnden bestimmbare Mengen Schwefel als neutrales Sulfat zurtickhalten. 1,5 his 2g Bleisuperoxyd gentigen zur Absorption der gewShnlich vorhandenen Menge Schwefel; bei schwefelarmen Substanzen, sowie im Falle der gleiehzeitigen Bestim- mung yon Wasserstoff, ist die Anwendung einer noch geringeren Menge zu empfehlen. 1) American chemical Journal 85, 451. 2) Ebenda 47, 416. 3) Vergl. diese Zeitschrift 52, 387 (1913).

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230 ]~ericht: Chemische Analyse organischer KSrper.

Filter filtriert. Aus den vereinigten LOsungen wird sodann das Blei als Jodat gef~tllt.

Die Verfasser erzielten bei Anwendung des Verfahrens sehr gfinstige Resultate.

III. Chemische Analyse organischer KSrper. Voi~

P, Dobriner unter Mitwirkung yon h. Oswald.

2. Q u a n t i t a t i v e B e s t i m m u n g o r g a n i s c h e r KOrper .

a. Elementaranalyse.

Die e l ek tr i s che Methode yon M o r s e a n d G r a y ~) zur g l e i ch -

z e i t i g e n Bestimmung yon Kohlenstoff, Wasserstoff und Schwefel in organisehen Substanzen ~ndert E. E m m e t Re ide ) in einigen Punkten ab.

Das 600 mv'~ lange und 17 mqn were Verbrennungsrohr ist aus durchscheinendem Quarz und enth/~lt im Innern ein Rohr aus opakem, sogenanntem Elektroquarz yon 300 mm L~nge und ungef~hr 4 mm

Durehmesser. Ein solches bietet gegentiber dem auch yon M o r s e und T ay l o r ~) angewandten kleinen Porzellanrohr gewisse Vorteile. 25 mm yore Ende ist alas Rohr in einem Winkel yon 45° yore Stopfen ab- gebogen. Zur Erhitzung wird ein Platindraht ~r. 30 yon 2 m L/inge und 1~9 g Gewicht benutzt. Derselbe hat in der Hitze einen Wider-

stand yon 24 Ohm und nimmt bei einer Spannung yon 110 Volt und 18 Ohm ausserem Widerstand einen Strom yon 2,6 Ampere auf. Die Anordnung and Beschickung des Rohres ist genau dieselbe, wie sie M o r s e and G r a y beschreiben, nur wurden statt der Asbestpfropfen solche aus Quarzwolle verwendet, da besondere ¥ersuche ergaben, dass einige Asbestsorten unter gewissen Umst~tnden bestimmbare Mengen Schwefel als neutrales Sulfat zurtickhalten. 1,5 his 2g Bleisuperoxyd gentigen zur Absorption der gewShnlich vorhandenen Menge Schwefel; bei schwefelarmen Substanzen, sowie im Falle der gleiehzeitigen Bestim- mung yon Wasserstoff, ist die Anwendung einer noch geringeren Menge zu empfehlen.

1) American chemical Journal 85, 451. 2) Ebenda 47, 416. 3) Vergl. diese Zeitschrift 52, 387 (1913).

Bericht: Chemische Analyse organischer KSrper. 231

Es folgen n~here Angaben fiber die Reduktion des Bleisuperoxyds und die Absorption der Stiekoxyde, sowie einige Versuehsanalysen, auf welehe hinzuweisen wit uns hier begnfigen.

b. Bestimmung n~herer Bestandteile.

]~ine quanti tat ive Priifung einiger Aldehydreaktionen hat B. G. F e in b e r g 1) durchgeftihrt, indem e r yon den allgemeinen iV[ethoden die Vereinigung mit Bisulfit, die Reaktion mit neutralem Sulfit und die Ftillung der Aldehyde als Hydrazone auf folgende typische Alde- hyde: Formaldehyd, B enzaldehyd, Salizylaldehyd, p-Oxybenzaldehyd, Anisaldehyd und Vanillin anwandte. Es sollten wom0glieh die Be- dingungen, unter denen die genaue Bestimmung eines Aldehyds durch eine gegebene Methode mSglich ist, erforscht und ausserdem aueh die Einwirkung studiert werden, welche bei den verschiedenen Methoden das steigende Molekularge~'icht und die Gegenwart verschiedener Gruppen ausabt. Wir begniigen uns damit, aus der ausftihrlichen Studie bier nur die bei Formaldehyd, beziehungsweise Vanillin und Benzaldehyd, angewandte Arbeitsweise wiederzugeben und verweisen bezaglich der fibrigen Aldehyde auf das Original, in dem die erhaltenen Resultate in Tabellen zusammen- gestellt sin&

Bei der Bestimmung des Formaldehyds mit B i s u l f i t wurde im wesentlichen den Angaben R i p p e r ' s -~) gefolgt, nur wurden L6sungen verschiedener Konzentrationen angewandt.

25 ccm einer etwa 0,5-prozentigen Aldehydl6sung werden in einem mit Stopfen versehenen E r l e n m e y e r k o l b e n mit 25ccm einer etwa 3-prozentigen Natriumbisulfitl6sung versetzt. Nach 15 Minuten, wahrend welcher Zeit man einen blinden Versuch ausffihrt, wird der U~berschuss an Bisulfit mit "/lo-JodlSsung zurfickbestimmt, l g Jod ist 0r11858 g Formaldehyd aquivalent.

Die n e u t r a l e S u l f i t m e t h o d e wurde in der Weise ausgeffihrt, class zunt~chst 2 - - 5 g einer 34-prozentigen FormaldehydlSsung in einem mit Stopfen versehenen E r 1 e n m e y e r kolben naeh Zusatz yon 2 Tropfen PhenolphtaleYnl6sung mit n/~o-Natronlauge neutralisiert wurden. Dann werden ffir je 2 g Aldehyd 50ccm einer 20-prozentigen neutralen Natriumsulfitl6sung zugesetzt und nach etwa ~/2-sttindigem Stehen mit

I) American chemical Journal 49, 87. -2) Yergl. diese Zeitschrift 4:1, 61 (1902).