Betriebliches und Kommunales Mobilitätsmanagement · Ekhart Maatz, Ministerium für Bauen und...

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APUG NRW . Betriebliches und Kommunales Mobilitätsmanagement Beitrag zu Luftreinhaltung, Lärmminderung und Klimaschutz für unsere Städte in NRW Fachtagung des Aktionsprogramms Umwelt und Gesundheit NRW 10. Dezember 2008, Rathaus der Stadt Dortmund www.apug.nrw.de

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Betriebliches und Kommunales Mobilitätsmanagement Beitrag zu Luftreinhaltung, Lärmminderung und Klimaschutz für unsere Städte in NRW Fachtagung des Aktionsprogramms Umwelt und Gesundheit NRW 10. Dezember 2008, Rathaus der Stadt Dortmund

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Betriebliches und Kommunales Mobilitätsmanagement Beitrag zu Luftreinhaltung, Lärmminderung und Klimaschutz für unsere Städte in NRW Fachtagung des Aktionsprogramms Umwelt und Gesundheit NRW 10. Dezember 2008, Rathaus der Stadt Dortmund

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Betriebliches und kommunales Mobilitätsmanagement – Fachtagung APUG NRW – Dokumentation

2 APUG NRW.

Betriebliches und kommunales Mobilitätsmanagement Beitrag zu Luftreinhaltung, Lärmminderung und Klimaschutz für unsere Städte in NRW

Fachtagung des Aktionsprogramms Umwelt und Gesundheit NRW am 10. Dezember 2008 in Dortmund

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Inhalt

Worum ging’s? Einführung und Kernbotschaften ........................................ 4

Auf den Punkt gebracht: Tagungsbeiträge im Plenum................................. 6

Grußwort ....................................................................................................................... 6 Mobilitätsmanagement als Beitrag zu Luftreinhaltung, Lärmminderung und Klimaschutz................................................................................................................... 6 Mobilitätsmanagement als Chance für eine sichere und nachhaltige Verkehrspolitik 7 Förderpraktiken und Erfahrungen in Deutschland und im europäischem Ausland ..... 8 Aktionsplan Mobilitätsmanagement für Deutschland ................................................... 9 Praxisbbeispiele.......................................................................................................... 10

Praxisbeispiel 1) Betriebliches Mobilitätsmanagement im Kreis Unna ...............................10 Praxisbeispiel 2) Das Öko-Verkehrssiegel der Stadt Freiburg............................................10 Praxisbeispiel 3) Dresdner Mobilitätsstrategie und betriebliches Mobilitätsmanagement ..11

Zusammengefasst: Ergebnisse der Workshops ..........................................12

Workshop 1: Wie können Kommunen strategisch intern und extern Mobilitätsmanagementsysteme anstoßen und verstetigen?...................................... 13

Impuls 1) Mobilitätsmanagement als Maßnahme der Luftreinhalteplanung in Aachen ......14 Impuls 2) Erfahrungsbericht der Stadt Bonn .......................................................................14 Impuls 3) Ein Integriertes Mobilitätsinformationssystem für die Region Köln/Bonn............15 Impuls 4) Marketing für ein kommunales Mobilitätsmanagement.......................................15

Workshop 2: Mobilitätsmanagement in der Stadtplanung ......................................... 17 Impuls 1) Integrationsmöglichkeiten in Planungsprozesse und Planungsrecht ..................17 Impuls 2) Mobilitätskonzept für den Zukunftsstandort PHOENIX West ..............................18

Anhang.............................................................................................................20

Veranstaltungsprogramm ........................................................................................... 20 Liste der Teilnehmerinnen und Teilnehmer................................................................ 21 Liste der Referentinnen und Referenten .................................................................... 24 Impressum .................................................................................................................. 25

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Worum ging’s? Einführung und Kernbotschaften

Eine Plattform für den Erfahrungsaustausch bieten Am 10. Dezember 2008 trafen sich rund 100 Personen zur Fachtagung „Betriebliches und kommunales Mobilitäts-management“ des Aktionsprogramms Umwelt und Gesundheit Nordrhein-Westfalen (kurz: APUG NRW) im Dortmunder Rathaus. Dem Mobilitätsmanagement zu einer weiteren Verbreitung verhelfen – dieses Ziel verfolgen die vier Veranstalter ge-meinsam:

• Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW (MUNLV)

• Ministerium für Bauen und Verkehr NRW (MBV) • Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie NRW (MWME) • Städtetag NRW.

Fachleute aus Behörden, Unternehmen, Verbänden, Initiativen und Wissenschaft nutzten die Gelegenheit, sich aus erster Hand zu informieren und Erfahrungen über die „gute Praxis“ beim Mobilitätsmanagement auszutauschen.

Die Chancen von Mobilitätsmanagement erkennen und nutzen Von einem optimal gestalteten Verkehr profitieren alle, da wa-ren sich Redner und Gäste einig. Kommunen können ihr Ver-kehrsbudget entlasten; Betriebe werden besser in den öffentlichen Verkehr eingebunden und müssen weniger Park-plätze zur Verfügung stellen; Beschäftigte sparen Geld bei Fahrzeug und Kraftstoff; und auch der Klimaschutz kommt vor-an. Dr. Diana Hein, APUG-Koordinatorin in NRW, betonte: „Mobilitätsmanagement ist viel mehr als nur ein technisches Instrument zur Organisation von Verkehr.“ Mit dem Instrument lässt sich Lärm reduzieren, die Luftqualität verbessern, es bietet Anreize zur Gesundheitsvorsorge durch mehr Bewegung und steigert die urbane Lebensqualität. Mehrere Praktiker präsentierten ihre Erfahrungen zum betrieblichen und kommunalen Mobili-tätsmanagement, berichteten über Erfolgsfaktoren bzw. Stolpersteine und bilanzierten die Effek-te für Umwelt, Gesundheit und Lebensqualität. In zwei Workshops gingen sie zusammen mit interessierten Teilnehmern den Fragen nach, wie Kommunen Mobilitätsmanagementsysteme anstoßen und verstetigen können und wie das Mobilitätsmanagement noch besser in die Stadt-planung integriert werden kann.

Fördermittel in Sicht Ein Ankerpunkt der Veranstaltung war außerdem der Start des bundesweiten „Aktionsprogramms Mobilitätsmanagement“ im Rahmen der Klimaschutzinitiative des Bundesumwelt-ministeriums (BMU). Unternehmen und Kommunen, die den Personenverkehr in ihrer Region zukunftsfähiger gestalten wollen, erhalten demnächst Unterstützung von der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena).

Bundesweit werden im Auftrag des BMU 15 regionale Netzwerke aufgebaut. In Nordrhein-Westfalen können sich die drei Regionen Köln/Bonn, Aachen und das Ruhrgebiet auf Rücken-wind freuen. „NRW profitiert davon. Nachdem der Boden für zukunftsweisende Mobilitätskon-zepte landesweit bereitet wurde, nicht zuletzt durch Aktivitäten des APUG NRW, können die

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vorhandenen Instrumente jetzt weiter entwickelt werden. Vorhandene Strukturen können sinn-voll genutzt werden“, war Dr. Diana Hein überzeugt. Welche Angebote sind mit der BMU-Förderung verbunden? In den Modellregionen soll die Attraktivität von öffentlichen Verkehrsmitteln, Fahrgemeinschaften und Fahrradverkehr gesteigert werden. Interessierte Unternehmen und Kommunen können sich kostenfrei beraten lassen. Ein Wettbewerb zeichnet besonders erfolgreiche Projekte aus. In den Netzwerken des Aktionsprogramms erfahren die Akteure aus den Regionen mehr über Möglichkeiten und gute Praxis des Mobilitätsmanagements.

Was verspricht NRW? Am Ende des Tages blieb festzuhalten: Die Chancen des betrieblichen und kommunalen Mobilitätsmanagements für die Gestaltung einer nachhaltigen Verkehrspolitik sind groß, werden aber bisher bei weitem nicht ausgeschöpft. NRW will den Paradigmenwechsel: nicht Verkehr soll bewältigt, sondern Mobilität verträglich gestaltet werden! Aus den Diskussionen des Tages lässt sich der Bedarf für einen „Lückenschluss“ zwischen den drei NRW-Modellregionen im Rahmen des BMU-Aktionsprogramms Mobilitätsmanagement ableiten.

Der Erfahrungsaustausch untereinander und darüber hinaus mit den übrigen Gebietskörper-schaften in Nordrhein-Westfalen bietet Potenziale für die Verstetigung der Aktivitäten. Hier kön-nen z.B. auch die etablierten Strukturen von APUG NRW genutzt werden und/oder die Netzwerke für Verkehrssicherheit in den Regierungsbezirken. Entsprechende Signale gab es aus den dafür verantwortlichen Häusern MUNLV und MBV. Auf den folgenden Seiten sind die wesentlichen Ergebnisse der Fachtagung aus Sicht der Mo-deration zusammengefasst. Allen Beteiligten gilt der herzliche Dank der Veranstalter für ihre Mitwirkung. Einige Tagungsbeiträge, Präsentationen sowie weitere Informationen zu APUG NRW und zum „Aktionsprogramm Mobilitätsmanagement“ finden Sie im Internet unter www.apug.nrw.de bzw. www.dena.de.

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Auf den Punkt gebracht: Tagungsbeiträge im Plenum

GrußwortWilhelm Steitz, Rechts-, Ordnungs- und Umweltdezernat der Stadt Dortmund

Der Dortmunder Beigeordnete Wilhelm Steitz begrüßte die Teil-nehmer im Namen der Stadt Dortmund und bilanzierte den Stellenwert von Mobilitätsmanagement in der Stadt Dortmund. Neben dem großen Komplex Klimaschutz seien Lärmminderung und Luftreinhaltung die beiden großen Themen in der Dortmunder Umweltpolitik 2008 gewesen.

Einen Masterplan Mobilität habe die Stadt Dortmund schon 2004 aufgestellt. Ein wichtiger Bestandteil: das Mobilitätsmanagement. Hierzu werden seit 2005 systematisch zielgruppenspezifische Angebote entwickelt und umgesetzt. Viele Projekte des Master-

plans liefen inzwischen sehr erfolgreich, aber nicht alle Zielquoten, z.B. die anspruchsvolle An-zahl der Fahrradfahrer, seien schon erfüllt. Herr Steitz bewertet den Dortmunder Masterplan Mobilität als zukunftsweisend und er verspricht, dass sich die Stadtverwaltung weiterhin für ein wirksames Mobilitätsmanagement engagiert.

Mobilitätsmanagement als Beitrag zu Luftreinhaltung, Lärmminderung und KlimaschutzRolf Linnenkamp, Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW (MUNLV)

Rolf Linnenkamp, Abteilungsleiter im MUNLV, ist überzeugt: „Die Chancen des betrieblichen und kommunalen Mobilitäts-managements werden bisher bei weitem nicht ausgeschöpft. Daher will das Land Nordrhein-Westfalen gemeinsam mit Kommunen und Unternehmen diesem Thema zu einer weiteren Verbreitung verhelfen.“

Er regt an, die vielversprechende Kooperation zwischen Kommunen und Unternehmen weiter voran zu treiben, damit sich insgesamt mehr positive Effekte für die Verkehrssituation, insbesondere in den Städten, ergeben. Gerade in Räumen mit hoher Bevölkerungsdichte stellten Luftschadstoffe und Lärm ernste Probleme dar. In Deutsch-land fühlten sich rund 60% der Bevölkerung durch Straßenverkehrslärm belästigt. Die Luft-schadstoffkonzentration überschreitet mitunter die EU-Grenzwerte. Grund genug, gegenzusteuern – zusätzliche Instrumente sollen die rechtlich vorgeschriebenen Instrumente, wie z.B. Luftreinhalte- und Lärmminderungspläne, ergänzen.

Die Rolle der Kommunen zur Verbreitung und Verstetigung von Mobilitätsmanagementsyste-men liege vor allem in der Koordinierung der relevanten Akteure. Beispielhaftes, Vorbild geben-des Handeln im eigenen Verantwortungsbereich motiviere auch andere.

Welche Erfahrungen kann NRW einbringen?

• Im Rahmen des Aktionsprogramms Umwelt und Gesundheit NRW wurde ein Modell-vorhaben in Bielefeld durchgeführt, bei dem Unternehmen aus der Region fachliche Be-ratung und Unterstützung bei der Einführung des betrieblichen Mobilitätsmanagement erhielten. Es zeigte sich, dass die Einführung betrieblichen Mobilitätsmanagements von der Haltung und von der Unterstützung der Unternehmensleitung abhängt.

• Einen guten Überblick über die Chancen und mögliche positive Effekte des betriebli-chen Mobilitätsmanagements liefert eine Literaturanalyse der Universität Bielefeld. Gute Argumente: Verbesserung des Gesundheitszustandes, eine höhere Mitarbeitermotivati-on, finanzielle Einsparungen und eine Imageverbesserung der Unternehmen.

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• Auch der Wettbewerb „GesundMobil in Nordrhein-Westfalen 2007“ ist ein erfolgreiches Beispiel, da er zahlreiche neue Ideen zur Nutzung von Mobilitätsmanagementkonzep-ten auf den Weg gebracht hat.

Mobilitätsmanagement als Chance für eine sichere und nachhaltige VerkehrspolitikEkhart Maatz, Ministerium für Bauen und Verkehr NRW (MBV)

Ekhart Maatz, Abteilungsleiter im MBV, hält Mobilitäts-management für einen entscheidenden Baustein für eine nach-haltige, verträgliche und sichere Verkehrsabwicklung. Dabei kommt es auch für ihn auf eine „gelebte“ Kooperation der Beteiligten an.

„Die Staus in dieser Gegend sind legendär.“ Mit diesen Worten begann Ekhart Maatz, der selbst lange im Ruhrgebiet gelebt hat, seinen Vortrag. Er pflichtet seinem Vorredner bei, dass die Verkehrssituation zu Beeinträchtigungen und Belästigungen für die Anwohner führe. Gerade in den Ballungsräumen sieht er eine Verkehrssituation erreicht, gegen die man mit Straßen nicht anbauen könne. Auch der Entwicklung des Schienenver-kehrs seien aktuell Wachstumsgrenzen gesetzt.

Mobilitätsmanagement biete die Möglichkeit, den Verkehr sicherer, effizienter und umweltver-träglicher abwickeln zu können ohne dabei jedoch die Verkehrsmittelwahl des Einzelnen einzu-schränken. Ziel: die Verkehrssituation entspannen und den Verkehr insgesamt reduzieren. „Das Auto ist nicht immer der effizienteste Verkehrsträger. Es kann auch sinnvoll sein, mal den ein oder anderen Weg zu Fuß zu gehen.“

Neben der Mobilitätsberatung und einer verbesserten Organisation des Verkehrs ist auch eine Angebotsverbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs sowie für nicht motorisierte Ver-kehrsmittel Bestandteil von Mobilitätsmanagement. Das Land Nordrhein-Westfalen trägt zur Verbesserung der Rahmenbedingungen entscheidend bei:

• Die Nahverkehrspolitik des Landes NRW stellt den Kunden in den Mittelpunkt. Die Menschen sollen optimal an ihr Ziel kommen. Daher fördert das Land den ÖPNV mit jährlich mehr als 1,4 Milliarden Euro und investiert in die Infrastruktur.

• NRW ist das Radverkehrsland Nr. 1. Das Land fördert unter anderem intensiv den Aus-bau des Radwegenetzes. Durch die Investitionen sind in den letzten 30 Jahren rund 8.000 km neue Radwege entstanden.

• Innovative Angebote wie das Car-Sharing sollen den Bürgern zur Verfügung stehen. Zusammen mit dem Bund verfolge NRW eine Initiative für mehr Parkplätze für nicht in-dividuell zugelassene Fahrzeuge im öffentlichen Straßenraum.

Mobilitätsmanagement fordere viele verschiedene Akteure auf, Hand in Hand gemeinsam zu wirken: das Land, die Kommunen, die Mobilität anbietenden Verkehrsunternehmen und die Un-ternehmen mit ihren Beschäftigten, Kunden und Dienstleistern. Es stehe jeder, der Mobilität be-einflussen könne oder Verkehre erzeuge, in der Verantwortung, in seinem Bereich tätig zu werden und untereinander zu kooperieren.

Mit diesen Maßnahmen des Mobilitätsmanagements seien Potenziale verbunden, die es bei der Gestaltung der Mobilität in NRW zukünftig weiter auszuschöpfen gelte.

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Förderpraktiken und Erfahrungen in Deutschland und im europäischem AuslandDr. Herbert Kemming, ILS – Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung gGmbH

Über ausgewählte Erfahrungen mit Mobilitätsmanagement in anderen europäischen Ländern sowie Kommunen in Deutschland berichtet Dr. Herbert Kemming in seinem Vortrag und hat be-wusst keine NRW-Beiträge gewählt, um die Perspektive des regionalen Publikums um Anre-gungen von Außen zu bereichern.

Ein entwickeltes Mobilitätsmanagement bescheinigt der stellvertretende wissenschaftliche ILS-Direktor den Niederlanden, Großbritannien, Schweden und der Schweiz. In den Niederlanden etwa, einem Land, das in Europa als Vorreiter beim Mobilitätsmanagement gilt, ist das Mobili-tätsmanagement integraler Bestandteil der Raumplanung und der regionalen Netzplanung. Be-vor neue Straßen gebaut werden, werden vorher alle anderen Optionen für Infrastruktur-maßnahmen in Betracht gezogen. Außerdem gilt der Ansatz „Shared Responsibility“: Jeder der Verkehr erzeugt, muss sich mit um dessen Bewältigung kümmern. Der Staat erwartet von Be-trieben und Kommunen, gemeinsame Vereinbarungen zum Mobilitätsmanagement zu treffen. Zur Umsetzung gibt es in den Niederlanden eine Vielzahl von Informationsplattformen und Un-terstützungsorganisationen. Das positive Kosten-Nutzen-Verhältnis des Mobilitätsmanagements ist in den Niederlanden auch durch Evaluation nachgewiesen.

Wo steht Mobilitätsmanagement hierzulande im Vergleich mit anderen europäischen Ländern? Die Verortung der Bundesrepublik Deutschland im europäischen Vergleich beschreibt Dr. Herbert Kemming als nicht so einfach. Einerseits gebe es viele ausbaufähige Aktivitäten, vor allem auf lokaler Ebene, und der Stand der Umsetzung einer nachhaltigen Verkehrspolitik sei vorzeigbar. Andererseits lasse die bisher wahrnehmbare Abstinenz von Bund und Ländern erhebliche Entwicklungspotentiale vermuten. „Hier können wir von unseren europäischen Partnern noch Einiges lernen.“

Anhand zweier Beispiele werden deutsche Ansätze illustriert.

• München konzentriere sich vor allem auf die Mobilitätsberatung. Hier würden insbeson-dere Neubürger als Zielgruppe ins Visier genommen. Vorteil: Die Adresse von Neubür-gern ist der Stadt bekannt. Außerdem bringe ein neues Lebens- und Arbeitsumfeld von sich aus immer eine Neudefinition des Mobilitätsverhaltens mit sich.

• In der Region Rhein-Main gebe es eine ausgeklügelte, sogar länderübergreifende Ko-operationsstruktur mit vielen beteiligten Akteuren, die durchaus ein Beispiel für Metro-polregionen wie das Ruhrgebiet sein könnte.

Kemmings Fazit: Die Ausgangslage beim Mobilitätsmanagement in Deutschland ist gut und die Chancen, dass Mobilitätsmanagement in Deutschland zu einem „Mainstream“-Instrument der Verkehrspolitik wird und die hohen Nutzenpotentiale tatsächlich realisiert werden können, sind hoch. „Das Aktionsprogramm Mobilitätsmanagement kann hierbei entscheidende Impulse lie-fern. Es kommt jetzt darauf an, was die Akteure – auf allen räumlichen und organisatorischen Ebenen – daraus machen.“

Weitere Informationen gibt’s auf der „European Platform on Mobility Management“ (EPOMM), http://www.epomm.org

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Aktionsplan Mobilitätsmanagement für DeutschlandMathias Samson, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU)

Das von Mathias Samson vorgestellte „Aktionsprogramm Mobilitätsmanagement“ wird im Rahmen der Klimaschutzinitiative der Bunderregierung von der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena) durchgeführt und für eine Laufzeit von zwei Jahren mit insgesamt 3,5 Mio. Euro vom BMU finanziert.

Mit Hilfe des Aktionsprogramms sollen Zielgruppen über die Möglichkeiten, das Kosten-Nutzen-Verhältnis und die effektive Initiierung von Mobilitätsmanagementprojekten informiert und in praktische Aktivitäten eingebunden werden.

Das Fazit des Leiters des Referats Umwelt und Verkehr: „Mobilitätsmanagement mussauf allen politischen Ebenen verankert sein. Dann folgt die nachhaltige Etablierung undStärkung eines bundesweiten Akteursnetz-werks, um anschließend die effektive Initiie-rung von konkreten Maßnahmen aufkommunaler und betrieblicher Ebene zu er-möglichen.“

Hier setzt das Aktionsprogramm Mobilitäts-management an, das aus sechs Bausteinen besteht:

I. Regionalisierung. Ziel: 15 regionale Netzwerke mit regionalen Koordinatoren und Regio-nalkonferenzen

II. Kostenlose Erstberatung. Ziel: Bestandsaufnahme und indivi-duelles Grobkonzept für 100 Betriebe und Kommunen

III. Wettbewerb. Ziel: Anerkennung bzw. Förderung gelungener Projekte und Konzepte (Phase I = medienwirksame Auszeichnung von abgeschlossenen „best practice“- Pro-jekten; Phase II = finanzielle Unterstützung für die Umsetzung geplanter bzw. noch nicht abgeschlossener Projekte)

IV. Überregionales Netzwerk. Ziel: Aufbau eines nationaler Netzwerkknotens für regionale Netzwerke; Entwicklung von (Qualitäts-)Standards und Evaluationskriterien; Aufbau einer Beraterdatenbank

V. Kommunikation. Ziele: Dachmarke zur Vernetzung aktiver Akteure (Fachöffentlichkeit) und Online-Portal (auch für die breite Öffentlichkeit)

VI. Masterplan Mobilitätsmanagement. Ziel: Zusammenführung der Programm-Ergebnisse und spezielle Analysen und Kon-zepte, z.B. ein Qualifizierungssystem für Mobilitätsberater

Mathias Samson ist überzeugt, mit dem Aktionsprogramm das Mobilitätsmanagement in Deutschland weiter qualifizieren zu können. Dies unterstütze neben dem BMU auch das Bun-desministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) und der ACE Auto Club Euro-pa e.V. Ein Steuerkreis sorgt für die Qualitätssicherung des Vorhabens.

Weitere Informationen zum Aktionsprogramm: http://www.dena.de

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Praxisbbeispiele

Praxisbeispiel 1) Betriebliches Mobilitätsmanagement im Kreis Unna

Dirk Krahmann, Kreis Unna

Der Projektmanager Dirk Krahmann stellt die Initiative „mobil&job“ vor, die im Jahr 2007 beim Landeswettbewerb „GesundMobil“ ausgezeichnet wurde. Der Kreis Unna hatte die Kampagne ins Leben gerufen, um das hohe Verkehrsaufkommen der Region und die damit einher-gehenden Gesundheits- und Umweltbelastungen zu reduzieren.

Die Beratung der kreisansässigen Unternehmen zeige auf, wie im Rahmen eines betrieblichen Mobilitätsmanage-ments für den Personenverkehr Verkehrsabläufe effektiver, umweltfreundlicher und kostengünstiger gestaltet werden

können. Neben einer positiven Umweltbilanz trage das betriebliche Mobilitätsmanagement auch zu einer Reduzierung des Unfallrisikos und zur Stressminimierung bei. Den Erfolg der Initiative macht der Kreis auch an der Beteiligung mehrerer namhafter Unternehmen fest, wie zum Bei-spiel IKEA und DHL Solution Retail mit zusammen rund 2000 Mitarbeitern.

Worin besteht das Angebot für die Unternehmen bzw. die Arbeitnehmer?

• Der kostenlose Service beinhaltet zunächst eine Bestandsaufnahme der aktuellen ver-kehrlichen Situation, die vor allem auf Einsparpotentiale unter Berücksichtigung der drei großen „V’s“ der Verkehrsplanung (vermeiden, verlagern, verträglich abwickeln) hin un-tersucht wird.

• Auf die Auswertung folgt die Strategieentwicklung mit konkreten Lösungsvorschlägen und Maßnahmen. Besonderes Augenmerk richtet sich auf die drei Bereiche Fahrrad, ÖPNV und Fahrgemeinschaften.

Trotz des Erfolgs dieses Projektes gebe es auch einige Schwierigkeiten. Dirk Krahmann berich-tet exemplarisch von der Hürde, das Interesse der Unternehmensleitung zu wecken, sich mit Mobilitätsmanagement überhaupt zu befassen. Manchmal scheitere es schon an der Ansprech-person im Haus. „Und auch die beste Beratung nützt nichts, wenn nicht auch das Verkehrsan-gebot hinreichend attraktiv ist“, resümiert er.

Praxisbeispiel 2) Das Öko-Verkehrssiegel der Stadt Freiburg

Dr. Victor Wember, IG Metall, Freiburg

Im Jahr 2002 verlieh die Stadt Freiburg zum ersten Mal das Öko-Verkehrssiegel an 14 Betriebe. Bei der dritten Verleihung 2008 wurden schon 26 Betriebe ausgezeichnet. Zu diesen gehören die drei größten öffentlichen Institutionen und die drei größten produzierenden Betriebe in Freiburg, berichtet Dr. Victor Wember. Der Sprecher der Arbeitsgemeinschaft „Umweltfreundlich zum Betrieb“, die branchenübergreifend von der Freiburger IG Metall organisiert wird, beschreibt die Veranstaltungen zur Verleihung des Siegels vor allem als Belohnung für die Betriebe. Sie dienten aber auch der Öffentlichkeitsarbeit und würden örtlich und überörtlich einige Beachtung erhalten.

Was steckt hinter dem Öko-Verkehrssiegel? Es zeichnet Betriebe aus, die ein so genanntes „Umweltverkehrsprogramm“ praktizieren. Das Programm könne eine oder auch mehrere Maß-nahmen zur Förderung des umweltfreundlichen Verkehrs beinhalten, z.B.

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• Vorfinanzierung bzw. Zuschüsse zur Regio Jahreskarte

• Förderung des Radverkehrs durch Fahrradständer in der Nähe des Eingangs zu einem Betrieb, inklusive Überdachung und Anlehnbügeln

• Förderung von Fahrgemeinschaften über eine Börse im Intranet sowie reservierte und vergünstigte Firmenparkplätze für die Fahrzeuge der Fahrgemeinschaften.

Um das Siegel zu erhalten, reiche eine solide Maßnahme aus: “Die Hürde ist absichtlich sehr niedrig gehängt, denn Betriebe scheuen jeden Aufwand, der ihnen keinen direkten Gewinn bringt.“ Die Wirkung der betrieblichen Umweltverkehrsprogramme sei je nach Lage der Betrie-be, ihrer Anbindung und ihrer Arbeitszeiten unterschiedlich groß. Vier Betriebe würden immer-hin 80% der Mitarbeiter mit ihren Maßnahmen erreichen.

Voraussetzung für ein erfolgreiches betriebliches Umweltverkehrsprogramm sei, dass sowohl die Geschäftsführung als auch die Mitarbeitervertretung und die Belegschaft gewillt sind, das Programm als eigenen Beitrag zum umweltfreundlichen Berufsverkehr zu nutzen. Auf Seiten der Kommune, die das Siegel vergebe, sei eine politische Autorität als Schirmherr förderlich.

Praxisbeispiel 3) Dresdner Mobilitätsstrategie und betriebliches Mobilitätsmanagement

Gerhard Ritscher, Stadt Dresden

„Wir möchten Mobilität gestalten und nicht nur den Verkehr bewältigen.“, so formulierte der Gerhard Ritscher, ver-antwortlich für Mobilität im Geschäftsbereich Stadt-entwicklung der städtischen Verwaltung, seinen Anspruch an die Verkehrsplanung. Diese Vision verfolgt die Dresdner Mobilitätsstrategie mit vier Säulen: 1. Stadtentwicklung und Verkehr, 2. Verkehrsinfrastruktur, 3. Verkehrsmanagement und 4. Mobilitätsmanagement.

Bezogen auf die vierte Säule sieht Gerhard Ritscher den größten Handlungsbedarf darin, ausreichend zu informieren und zu beraten, um Möglichkeiten und Kosten

von Mobilitätsmanagement transparent zu machen. Die Großunternehmen sollen als Partner herangezogen werden, um Mobilitäts- und Bauleitpläne gemeinsam aufzustellen. Ein Anreizsys-tem sei hier nützlich und ein Monitoring der Effekte, z.B. Fakten zu Einsparungen auf der Kos-tenseite, bei den Personenkilometern und bei CO2-Emissionen.

Mobilitätsmanagement steht in Dresden in einem engem Zusammenhang mit der Förderung des ÖPNV – gemeint ist nicht nur das Leistungsangebot des Verkehrsunternehmens, sondern auch die flankierenden Maßnahmen, die dem Nutzer das Mobilsein angenehm machen. Vom Service beim Vertrieb bis zur baulichen Infrastruktur an Haltestellen.

Am Beispiel des Unternehmens Infineon Technologies illustriert Gerhard Ritscher die Bandbrei-te von Maßnahmen für betriebliche Aktivitäten, die bereits seit 1996 erfolgreich laufen und bi-lanziert die Effekte. Der Bau von Fahrradabstellanlagen und die zusätzliche Bereitstellung von Duschmöglichkeiten und Trockenräumen habe z.B. zu einem enormen Anstieg der Nutzung des Fahrrads in der Belegschaft geführt. „Es kommt auf einen geeigneten Maßnahmen-Mix an. Ein-zelne Instrumente lassen sich wie ein Puzzle zu Paketlösungen schnüren und kontinuierlich er-gänzen.“

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Zusammengefasst: Ergebnisse der Workshops

Zwei parallele Workshops boten den interessierten Tagungsgästen Gelegenheit, weitere Praxisbeispiele kennenzulernen und das komplexe Thema Mobilitätsmanagement mit unterschiedlichen Akzenten näher zu diskutieren.

Workshop 1 (Mobilitätsmanagementsysteme an-stoßen und verstetigen), war etwas breiter angelegt als Workshop 2 (Mobilitätsmanagement in der Stadt-planung).

Ziele der Workshops:

1. Über gute Beispiele informieren 2. Strategien/Wege und Stolpersteine diskutieren 3. Empfehlungen ableiten

Die Beteiligten nutzten außerdem die Möglichkeit, Erwartungen an das bundesweite Aktions-programm Mobilitätsmanagement zu adressieren. Mit Blick auf die inhaltliche Ebene gehen die Erwartungen in folgende Richtungen:

• Nutzungsansprüche unterschiedlicher sozialer Gruppen mitdenken

• Verbesserungen für benachteiligte Quartiere erreichen

• Gesundheitsaspekte beachten

• Mobilitätskosten transparent machen

• intermodale Verkehre fördern

• Finanzierungskonzepte entwickeln

• Lösungen für bestehende gesetzliche Grenzen entwickeln

Mit Blick auf die Projektarchitektur legen die Workshopteilnehmer Wert auf folgende Aspekte:

• Regionen weiter vernetzen, den Wissenstransfer organisieren und Entscheider sensibilisieren

• Mobilitätsmanagement kommunizieren und „vermarkten“

• Ausreichende Beratungskapazitäten (zur kommunalen Unterstützung) vorsehen und die Qualifizierung der Berater vor Ort unterstützen

• Geeignete Erfolgskriterien entwickeln und betriebliche und flankierenden kommunale Maßnahmen evaluieren

Man wünscht sich nicht mehr, aber auch nicht weniger als die nachhaltige Verankerung von Mobilitätsmanagement im Bewusstsein der handelnden Akteure in Wirtschaft, Politik und Ge-sellschaft.

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Workshop 1: Wie können Kommunen strategisch intern und extern Mobilitätsmanagementsysteme anstoßen und verstetigen?Workshopleitung: Axel Welge, Städtetag NRW

Mögliche Strategien und Wege für die Etablierung und Verstetigung von Mobilitätsmanage-mentsystemen standen im Mittelpunkt der Diskussion. Folgende Punkte kristallisierten sich auch durch die vorgestellten Beispiele aus der Praxis als besonders wichtig heraus:

• Netzwerke und Partnerschaften. Im komplexen Handlungsfeld Mobilität ist die organisierte Zusammenarbeit aller Be-teiligten ein wesentlicher Erfolgsfaktor.

• Regionen vernetzen. Mobilitätsmanage-ment wirkt dort, wo Alltagsmobilität stattfindet. Das ist neben der lokalen auch die regionale Ebene. Daher sind gerade in Ballungsräumen regionale Netzwerke wichtig.

• Klare Ziele. Um Mobilitätsmanagementsysteme zu etablieren, sind auf kommunaler E-bene klare Vorstellungen der Wunschergebnisse entscheidend – aus Sicht der Verwal-tung und gemeinsam mit den Unternehmen definierte Ziele (Beispiel: Aachener Luftgü-tepartnerschaft)

• Umweltfreundliche Mobilität erleichtern. Um Menschen und Betriebe für ein neues Mo-bilitätsverhalten zu gewinnen, muss es ihnen so einfach wie möglich gemacht werden. Der Zugang zu Information muss einfach sein und bei der Gestaltung einer neuen Mobi-lität brauchen sie einen niedrigschwelligen Zugang zu Beratung und Unterstützung.

• Gesundheitsaspekt einbinden. Neben dem Umweltschutz sollte der Aspekt des Ge-sundheitsschutzes gleichwertig betont werden. Gerade in der lokalen Diskussion ist dieser Aspekt ein wichtiges Argument.

• Die Möglichkeit, Kosten einzusparen– für Privatpersonen, Betriebe und Kommunen – ist ein wichtiges Argument für ein nachhaltiges Mobilitätsmanagement.

• Veränderungssituationen nutzen. Dann sind Menschen besonders gut dafür zu gewin-nen, ein neues (Mobilitäts-)Verhalten auszuprobieren (z.B. beim Umzug in eine neue Stadt oder Arbeitsplatzwechsel).

• Rollen. Die Akteure in den Netzwerken sollten Vorbilder sein und sich dazu bekennen, sowohl Teil des Problems als auch Teil der Lösung zu sein.

• Evaluation. Die Überprüfung der Wirksamkeit von Maßnahmen steht beim Mobilitäts-management in Deutschland noch am Anfang. Es sollten passende Indikatoren entwi-ckelt werden.

• Individuelle Entscheidungsprozesse verstehen. Welche Gründe und Motivationen liegen den Entscheidungen des Einzelnen bei der Verkehrsmittelwahl zugrunde?

• Lokales Kästchendenken und Verwaltungsstrukturen überwinden. Dies ist einer der größten Stolpersteine, den die Teilnehmer auf dem Weg zu einem etablierten Mobili-tätsmanagement sahen.

• Öffentlicher Nahverkehr: Für viele Verkehrsteilnehmer ist der ÖPNV als Alternative zum motorisierten Individualverkehr unattraktiv. Sei es durch tatsächliche oder gefühlte Defi-zite.

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Impuls 1) Mobilitätsmanagement als Maßnahme der Luftreinhalteplanung in Aachen

Armin Langweg, IHK Aachen

„Als das Mobilitätsmanagement jetzt gebraucht wurde, war es startklar. Voraussetzung: Jahrelange Vor-arbeit“, meint Armin Langweg.

Zur Erfüllung der EU-Luftqualitätsrichtlinie gründete die Stadt die „Luftgütepartnerschaft“. Daran beteiligt sich ein großes Spektrum von Akteuren – viele Partner, die gemeinsam eine Win-Win-Situation schaffen wollen. Um die Ziele des Luftreinhalteplans zu erreichen, muss die Stadt Aachen z.B. von heute 5.000 auf 15.000 Jobtickets kommen.

Hier setzt betriebliches Mobilitätsmanagement an. Ein enormes Potential für Wege unter 5 km liegt im Radverkehr. Ein Ziel der Mobilitätsberatung für Betriebe ist die Schaffung echter Alter-nativen zum PKW. Dazu bietet die Partnerschaft den Betrieben bei der Beratung verschiedene Angebote an:

• Erstberatung mit Veranschaulichung der Erreichbarkeit des Standortes und Diskussion von Handlungsoptionen

• Auswertung der Wohnorte/Schichtmodelle der Mitarbeiter • Bereitstellung von Informationsmaterial • Organisation von Aktionstagen/Kampagnen • Organisation einer Mitarbeiterbefragung • Empfehlungen für Mobilitätskonzept inkl. Finanzierung,

Hilfe bei Fördermitteln • Politisches Lobbying bei Stadt und Verkehrsunternehmen

für eine Verbesserung der Angebote • Erfolgskontrolle

Impuls 2) Erfahrungsbericht der Stadt Bonn

Dr. Ute Zolondek, Stadt Bonn Dr. Ute Zolondek verknüpft die Themen Umwelt und Mobilitätsmanagement. Zunächst hat die Umweltverwaltung für sich selber ein betriebliches Mobilitätsmanagement initiiert. „Denn wir wollen nicht andere zu etwas auffordern, was wir selber nicht umsetzen.“ Da Bonn die drittgrößte Pendler-stadt in NRW ist, waren die Pendlerströme ein naheliegender erster Ansatzpunkt für das Mobilitätsmanagement. In einem zweiten Schritt habe sich die Stadt Bonn die Aachener Luftgütepartnerschaft zum Vorbild genommen und startet gerade mit verschiedenen Akteuren ein lo-kales Netzwerk.

Welche Hemmnisse sind aus betrieblicher Sicht zu erkennen? Hier nennt die Amtsleiterin die Wahrnehmung des ÖPNV als (subjektiv) unzureichend und die Flexibilisierung der Arbeitszei-ten, die Fahrgemeinschaften erschwert. Hinzu kommen noch individuelle Gründe.

Fazit aus den bisherigen Erfahrungen bei der Umweltverwaltung:

• Mobilitätsmanagement muss sich für jeden – Arbeitnehmer, Unternehmer, Kommune, Verkehrsträger – finanziell lohnen.

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Betriebliches und kommunales Mobilitätsmanagement – Fachtagung APUG NRW – Dokumentation

APUG NRW. 15

• Jeder Betrieb / jeder Mitarbeiter benötigt eine spezifische Analyse.

• Nicht primär den motorisierten Individualverkehr behindern, sondern umweltfreundliche Mobilität erleichtern.

Impuls 3) Ein Integriertes Mobilitätsinformationssystem für die Region Köln/Bonn

Klaus Harzendorf, Stadt Köln

Der Amtsleiter lenkte die Aufmerksamkeit auf das regionale Mobilitätsinformationssystem www.mobil-im-rheinland.de. In diesem Portal werden verschiedene vorhandene Informations-bausteine zum Thema Verkehr aus der Region – inklusive dynamischer Verkehrsdaten - gebündelt und ergänzt. Die Liste der beteiligten Partner ist lang.

Klaus Harzendorf bewertet ein solches Mobilitätsportal als einen zentralen Baustein für Mobilitätsmanagement. Das Ziel von „Mobil im Rheinland“ ist eine kostenlose Mobilitätsinformation für alle. Auf dem Portal finden sich momentan folgende Produkte:

Die Angebote werden auf den Internetseiten der beteiligten Kommunen dargestellt. Perspekti-visch seien auch Nachrichtenservices, mobile Geräte (Handys) und Verkehrsleitsysteme als Zielmedien für die Inhalte des Portals vorgesehen.

Hat das Programm eine Steuerung zugunsten des öffentlichen Nahverkehrs oder landet der man bevorzugt bei einer Empfehlung für das Auto? Das intermodulare Routing bietet die neutra-le und „hochaktuelle“ Information, mit welchen Verkehrsmitteln eine Strecke am schnellsten zu bewältigen ist. Dies führe zum Beispiel gerade bei kurzen Strecken oft zu einer Empfehlung für das Fahrrad. „Ich denke, der PKW wird oft überschätzt und alle anderen Verkehrsmittel unter-schätzt. Wir bieten ganz neutrale Informationen und das wird meiner Meinung nach automatisch dazu führen, dass sich die Leute öfter mal gegen das Auto entscheiden werden.“

Impuls 4) Marketing für ein kommunales Mobilitätsmanagement

Theo Jansen, Verkehrsverbund Rhein-Sieg GmbH / Netzwerk „Verkehrssichere Städte und Gemeinden im Rheinland“

Das Netzwerk „Verkehrssichere Städte und Gemeinden im Rheinland“ nimmt den Aspekt der Sicherheit zum Anlass, Mobilitätsmanagement kommunal zu verankern. Sicherheit wurde als Ziel hervorgehoben, „weil hier keiner Nein sagen kann“. Außerdem umfasst das Thema Sicherheit viele Handlungsfelder. Eine Koordinierungsstelle, die beim VRS angesiedelt ist, organisiert den Informations- und Erfahrungsaustausch, die Umsetzung der Maßnahmen erfolgt lokal. Ähnliche Netzwerke gibt es inzwischen in jedem NRW-Regierungsbezirk.

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Betriebliches und kommunales Mobilitätsmanagement – Fachtagung APUG NRW – Dokumentation

16 APUG NRW.

Marketing-Mix

ServiceInformationInfra-struktur

Preise

Ziel Strategie

Theo Jansen erweitert in seinem Beitrag die Betrachtung des Mobilitätsmanagement um den Marketingansatz. „Auch auf kommunaler Ebene herrscht ein Wettbewerb und zwar zwischen den verschiedenen Verkehrsmitteln und –trägern.“ Er plädiert dafür, die Mobilität in kommunaler Verantwortung auch durch die Marketingbrille zu betrachten.

Das Potenzial des kommunalen Mobilitätsmanagements kann nur ausgeschöpft werden, wenn es in einer systematischen, breit angelegten und dauerhaften Anwendung – aufbauend auf ei-ner Kooperation der planungs- und umsetzungsrelevanten Institutionen – betrieben wird. Dies erfordert klare Zielbeschreibungen und ein abgestimmtes Handeln in den verschiedenen Hand-lungsfeldern.

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Betriebliches und kommunales Mobilitätsmanagement – Fachtagung APUG NRW – Dokumentation

APUG NRW. 17

Workshop 2: Mobilitätsmanagement in der StadtplanungWorkshopleitung: Dr. Herbert Kemming, ILS – Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung gGmbH

Die Workshopteilnehmer arbeiteten folgende Strategien und Wege zur Förderung des Mobilitätsma-nagements in der Stadtplanung heraus:

• Allein die Infrastruktur ist nicht ausreichend. Mobilität muss umfassender geplant wer-den und mit einer individuellen Beratung der Verkehrserzeuger einhergehen. Motivieren und Konfrontieren – eine Kombination aus Anreizen und gesetzlichen Druckmitteln wird vorgeschlagen, um Investoren bereits in der (Hochbau-)Planungsphase für Maßnah-men zum Mobilitätsmanagement zu gewinnen. Bei der Entwicklung neuer Standorte ist ein Mobilitätshandbuch als Vorinformation für die ansiedlungswilligen Unternehmen nützlich (Beispiel: PHOENIX West, Dortmund).

• Eine wesentliche Stellschraube in der Baugenehmigungsphase stellen Stellplatzvorga-ben gemäß Bauordnung und die damit einhergehenden Stellplatzkosten für den Bau bzw. deren finanzielle Ablösung dar. Die Beteiligten plädieren für mehr Transparenz bei den veranschlagten Ablösesummen und für mehr Spielräume für innovative Instrumen-te, wie z.B. Ablösefonds, Fahrrad- oder Jobticketboni, die rechtlich abgesichert sein müssen.

• Hilfreich wären auch rechtliche Instrumente für Mobilitätspläne. Hier wird außerdem ein Monitoring befürwortet, um die Nachhaltigkeit der Planung zu überprüfen.

Insgesamt betonen viele Anwesende, dass es darauf ankommt, Win-Win-Situationen zwischen Planern und Vorhabenträgern zu suchen und mutige Pilot- und Modellprojekte zu unterstützen, um das Erfahrungsfeld stetig zu erweitern. Auf der anderen Seite geht es darum, Hemmnisse auszuräumen:

• Mobilitätsmanagement in Deutschland ist nicht ausreichend bekannt und damit nicht flächendeckend verbreitet. Weil der Wissenstransfer noch nicht funktioniert, mangele es auch in der Öffentlichkeit und in der Politik an Rückhalt. Rechtliche Unsicherheiten, zum Beispiel bei den zuvor erwähnten Stellplatzfragen, tun ein Übriges.

• Auch Angebotskürzungen im ÖPNV stellen in Zeiten knapper Kassen ein Hindernis für erfolgreiche Verkehrsplanung dar. Um Mobilitätsmanagement zu fördern, sollte der ÖPNV gestärkt und das Angebot dort insgesamt erweitert werden.

Impuls 1) Integrationsmöglichkeiten in Planungsprozesse und Planungsrecht

Dr. Ing. Ulrike Reutter, ILS – Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung gGmbH

Der Vortrag von Dr. Ulrike Reutter zeigt auf, an welcher Stelle Mobilitätsmanagement im Bauplanungs-, Bauordnungs- und im Umweltrecht integriert werden kann. Die Analysen fußen auf einem Forschungsprojekt im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadt-entwicklung.

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18 APUG NRW.

Das wesentliche Ziel sei die frühzeitige und lösungsorientierte Berücksichtigung der späteren Mobilitätsabwicklung in Planungsprozessen und im Planungsrecht. Die Anwendung solle mög-lichst koordiniert ablaufen und einen optimalen Mix verschiedener Einzelmaßnahmen ergeben.

Mobilitätsmanagement kann auf drei Ebenen stattfinden: auf der strategischen Ebene der ge-samtstädtischen Planung, auf der Ebene der konkreten Flächenentwicklung und bei einzelfall-bezogenen städtebaulichen Verträgen. Auf der Ebene der Umweltplanung ist es vor allem als eine langfristige Handlungsmöglichkeit in den Bereichen Luftreinhaltung und Lärmminderung von Bedeutung.

Die Erfahrungen in Deutschland sind uneinheitlich. Es gibt sowohl aktive Kommunen mit formeller und informeller Verankerung, als auch weniger aktive bzw. reaktive Kommunen, die Mobilität problem- oder projektbezogen angehen. Mobilitätsmanagement ist in der Verkehrsplanung bekannter als in Stadt- und Umweltplanung, Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung. Ein Hemmnis könnten fehlende Zuständigkeiten, ein geringer Grad an Institutionalisierung innerhalb der Verwaltung und fehlende personelle und finanzielle Ressourcen sein. In Reutters Augen ist das anlaufende Aktionsprogramm des Bundes hilfreich, um den bisher weitgehend unbekannten Begriff des Mobilitätsmanagements zu etablieren. Positive Beispiele aufzeigen und Anreize und Vorteile deutlich machen, „das ist der richtige Weg“. Die Unterstützung durch Politik und Verwaltung sei ein entscheidender Erfolgsfaktor.

Impuls 2) Mobilitätskonzept für den Zukunftsstandort PHOENIX West

Winfried Sagolla, Stadt Dortmund

In seinem Vortrag stellte Winfried Sagolla den Zukunftsstandort PHOENIX West in Dortmund als Beispiel erfolgreicher Mobilitätsplanung vor. Ziel war es, für den High-Tech-Standort mit perspektivisch bis zu 10.000 Arbeitsplätzen auf dem Gelände eines ehemaligen Hochofenwerks ein modernes und innovatives Verkehrskonzept zu entwickeln. Dies konnte vor allem durch den intelligenten Mix der Verkehrsarten, die Schaffung von Angeboten und Anreizen zur Reduzierung des Kfz-Verkehrs und den flächensparenden Bau von Stellplätzen bei gleichzeitig minimierten Investitions- und Betriebskosten erreicht werden.

Bei diesem Projekt waren die Aktivitäten der Stadt in drei Blöcke gegliedert:

• Block Nr. 1, die Erstellung der baulichen Infrastruktur, ist Ende des Jahres 2008 prak-tisch abgeschlossen.

• Bei Block Nr. 2, den rechtlichen Rahmensetzungen, ist durch die Anpassung der Stell-platzablösesatzung ein wesentlicher Schritt getan.

• Block Nr. 3, die Mobilitätsberatung ist im Fluss. Strukturen sind im Aufbau, denn im Moment ist nur auf wenigen Baufeldern klar, welcher Investor (welche) Pläne verfolgt.

Ein wichtiges Produkt ist ein standortbezogenes Mobilitätshandbuch. Es enthält z.B. die kon-zeptionellen Überlegungen für die innere Erschließung, darunter neue Straßen und Fahrradwe-ge und Ideen für Parkhäuser und Fahrradabstellanlagen. Erste Priorität: Zentralparkhäuser auf dem Grundstück. Damit kann der Stellplatzbedarf jedoch nur zur Hälfte abgedeckt werden, denn die Dichtevorgabe für dieses Gebiet ist sehr hoch. Die teilweise Ablösung und Schaffung von Stellplätzen in dezentralenParkhäusern bzw. die Reduktion der Stellplatzverpflichtung durch Schaffung von Fahrradstellplätzen sei deshalb besonders wichtig. Weitere Elemente sind Jobtickets, Car-Sharing undFahrgemeinschaften.

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Betriebliches und kommunales Mobilitätsmanagement – Fachtagung APUG NRW – Dokumentation

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Ein Lerneffekt aus dem Projekt: juristische Prüfungen der gesetzlichen Spielräume bei den Stellplatzfragen waren sehr aufwändig. Hier bestehen Chancen für den Gesetzgeber, die Türen für Mobilitätsmanagement weiter zu öffnen.

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20 APUG NRW.

Anhang

Veranstaltungsprogramm

Einführung in die Arbeitsphase am Nachmittag und Vorstellung der Workshops

13.00 Mittagspause und Möglichkeit zum Besuch der Posterausstellung

13.45 Workshops

Wie können Kommunen strategisch intern und extern Mobilitätsmanagementsysteme anstoßen und verstetigen?

• Betriebliches Mobilitätsmanagement als Maßnahme der Luftreinhalteplanung – Beispiel Stadt Aachen, Armin Langweg, IHK

• Erfahrungsberichte der Städte Köln/ Bonn, Klaus Harzendorf, Stadt Köln und Dr. Ute Zolondek, Stadt Bonn

• Marketing für ein kommunales Mobilitätsmanagement, Theo Jansen, Ver-kehrsverbund Rhein-Sieg GmbH

Leitung: Axel Welge, Städtetag NRW

Mobilitätsmanagement in der Stadtplanung

• Integrationsmöglichkeiten von Mobilitäts-management in Planungsprozessen und Planungsrecht, Dr.-Ing. Ulrike Reutter, ILS – Institut für Lan-des- und Stadtentwicklungsforschung

• Zukunftsstandort PHOENIX West, Winfried Sagolla, Stadtplanungsamt Dortmund

Leitung: Dr. Herbert Kemming, ILS

Kaffeepause (und Möglichkeit zum Besuch der Pos-terausstellung)

15.45 Abschlussrunde: Arbeitsergebnisse der Workshops und Ausblick

Beteiligte: Dr. Diana Hein, Ulrich Malburg, Axel Welge, Dr. Herbert Kemming

09.00 Anmeldung, Informations- und Kontaktbörse Posterausstellung im Foyer

10.00 Grußwort

Wilhelm Steitz, Stadt Dortmund

10.10 Mobilitätsmanagement als Beitrag zur Luftreinhal-tung, Lärmminderung und Klimaschutz

Rolf Linnenkamp, Ministerium für Umwelt und Natur-schutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Lan-des NRW

10.25 Mobilitätsmanagement als Chance für eine sichere und nachhaltige Verkehrspolitik

Ekhart Maatz, Ministerium für Bauen und Verkehr des Landes NRW

10.40 Praxisbeispiele • Betriebliches Mobilitätsmanagement im Kreis Unna,

Dr. Detlef Schiebold, Kreis Unna • Das Öko-Verkehrssiegel der Stadt Freiburg,

Dr. Victor Wember, IG Metall, Freiburg • Dresdner Mobilitätsstrategie/Betriebliches Mobilitäts-

management – Beispiel Infineon, Dresden, Gerhard Ritscher, Stadt Dresden

11.40 Kaffeepause

12.00 Überblick über die Förderpraktiken und Erfahrungen in Deutschland und europäischem Ausland

Dr. Herbert Kemming, ILS – Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung

12.30 Aktionsplan Mobilitätsmanagementfür Deutschland

Mathias Samson, Bundesministerium für Umwelt, Natur-schutz und Reaktorsicherheit

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Betriebliches und kommunales Mobilitätsmanagement – Fachtagung APUG NRW – Dokumentation

APUG NRW. 21

Liste der Teilnehmerinnen und Teilnehmer

Sascha van den Akker Stadt Oberhausen

Claudia Andreas Stadt Gelsenkirchen, Referat Gesundheit

Klaus-Peter Andreas Stadt Dortmund, Gesundheitsamt

Doris Bäumer ILS-Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung gGmbH

Beate Baumeister Stadt Münster, Amt 61

Stefan Beckmann Stadt Bottrop

Heinrich Bornkessel Stadt Dortmund, Umweltamt

Christoph Birnstein ACE Auto Club Europa e. V. Club Service

Björn Brei Uni Bielefeld, Arbeitsgruppe 7

Andreas Brandt Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW

Christiane Bremer Stadtverkehr Bochum GmbH

Horst Bremer ADAC Westfalen e.V. Vorstand Verkehr und Umwelt

Hans-Werner Breuer Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW

Dieter Briese Stadt Gladbeck

Thomas Dobrick Stadt Essen

W. Drüll RAW Drüll

Klaus-Peter Dürholt Kreis Unna

Jürgen Eichel Verkehrsclub Deutschland, (VCD) NRW

Andrea Engelke DSW21, Dortmund

Karl Erm Verkehrsverbund Rhein-Ruhr AöR, Abteilung Information und Innovation

Beate Gahlmann Stadtverwaltung Gütersloh

Annemarie Gehrke Stadt Bottrop, Umweltamt

Steffi Gerszewski SPD-Landtagsfraktion NRW

Alfred Goessing Landesbetrieb Straßenbau

T. van Hagen Gemeente Venlo, afdeling Gebouwde Omgeving

team Milieu, Geluid, Lucht en Externe Veiligheid

Hartmut Hallmann Ministerium für Bauen und Verkehr NRW

Jürgen Hannen Stadt Dortmund

Diana Hein Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW

Peter Heise Stadt Duisburg, Amt für Umwelt und Grün

Hans-Georg Hellebrand Kreisverwaltung Düren Amt für Kreisentwicklung und -straßen

Andrea Henkel juwi Holding AG

Matthias Hennig Stadt Sankt Augustin

Martina Hertel team red, Teamleiterin Verkehrsplanung

Stefan Hilger Stadtwerke Hürth, Abteilung ÖPNV

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Betriebliches und kommunales Mobilitätsmanagement – Fachtagung APUG NRW – Dokumentation

22 APUG NRW.

Elke Hübner Leiterin Verbraucherschutz und Recht, ADAC Nordrhein e.V.

Franz-Willi Iven Bezirksregierung Köln, Dezernat 53

Sabine Janclas Stadt Oberhausen

Klaus-Peter Kalwitzki Das Verkehrsbüro

Eckhard Koch Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW

Lambert Knobloch Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie NRW

Matthias Knobloch ACE Auto Club Europa e. V., Parlamentarisches Verbindungsbüro Berlin

Klaus Kremer Stadtverkehr Bochum GmbH

Fred Kröll Verkehrsverbund Rhein-Sieg GmbH

Ralf Lellek Stadt Hagen

Maren Lethaus Kreis Unna

Karsten Lindloff Stadt Essen

Paul-Gerhard Ludwig Bezirksregierung Arnsberg

Ulrich Malburg Ministerium für Bauen und Verkehr NRW

Cornelia Mealing Exter Universität/ GB

Indra Mertens Stadt Düren

Hartmut Minjoth ADAC Nordrhein-Westfalen

Iris Mühlenbruch Büro für Evaluation, Forschung und Planung

Bruno Neff Stadt Köln, Gesundheitsamt

Wolfgang Nickel PGN Planungsgruppe Nord

Petra Niesbach Verbraucherzentrale NRW , B 3 - Gruppe Umwelt -

Andrea Pauli Uni Bielefeld, Arbeitsgruppe 7

Patricia Reich Stadt Unna

Stefan Peltzer Industrie- und Handelskammer zu Dortmund

Martin Rueckels Landesbetrieb Straßenbau

Uschi Sander Stadt Münster, Amt für Grünflächen und Umweltschutz

Maik Scharnweber Büro für Mobilitätsberatung

Ursula Schäfer-Rehfeld TAT - Technik, Arbeit, Transfer GmbH

Kirsten Schmidt Technische Universität Dortmund, Fakultät Maschinenbau Lehrstuhl für Verkehrssysteme und -logistik

Beate Schmücker Stadt Oberhausen, Bereich Umweltschutz

Natalie Schneider Planungsgruppe Nord

Thomas Schreiber Bezirksregierung Düsseldorf

Armin Schroeders Stadt Mainz, Stadtplanungsamt

Renate Schulte Kreis Steinfurt

Volker Schwiddessen Stadt Hagen, Stadtverwaltung

Dagmar Seippel BR Münster

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Betriebliches und kommunales Mobilitätsmanagement – Fachtagung APUG NRW – Dokumentation

APUG NRW. 23

Hartmut Sorich Stadt Köln

Ludwig Stappert Hochsauerlandkreis, Untere Umweltschutzbehörde-Immissionsschutz

Gernot Steinberg Planersocietät

Ward Stevens Gemeente Venlo, afdeling Gebouwde Omgeving team Milieu, Geluid, Lucht en Externe Veiligheid

Mechtild Stiewe Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung gGmbH

Roman Suthold Leiter Verkehr und Umwelt, ADAC Nordrhein

Robert Tausewald Industrie- und Handelskammer Nord-Westfalen

Roland Thomas Städteverbund

Christian Trappmann Verkehrssicheres NRW

Günter Trunz ADAC Westfalen e.V., Leiter Verkehr und Umwelt

Evelin Unger-Azadi Ministerium für Bauen und Verkehr NRW

Verena Verron Verkehrsverbund Rhein-Sieg GmbH, Mobilitätsmanagement/ Verkehrssicherheit

Sabine Voll Stadt Bottrop, Umweltamt

Bernd Vollmer Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW

Cornelia Wappenschmidt Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW

Fred Weber Stadt Hagen, Umweltamt

Dieter Weitz Stadt Witten, Planungsamt

Thomas Wenzel Stadt Gelsenkirchen, Umweltamt

Meike Wiegand mobilitè Unternehmensberatung GmbH

Stefan Wientzek Stadt Lüdenscheid, Abt. Ökologie und Umweltschutz

Frank Zimmermann Stadt Heidelberg, Amt für Verkehrsmanagement

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Betriebliches und kommunales Mobilitätsmanagement – Fachtagung APUG NRW – Dokumentation

24 APUG NRW.

Liste der Referentinnen und Referenten

Klaus Harzendorf Stadt Köln

Dr. Diana Hein Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW

Theo Jansen Verkehrsverbund Rhein-Sieg GmbH

Dr. Herbert Kemming ILS Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung gGmbH

Dirk Krahmann Kreis Unna

Armin Langweg IHK Aachen

Rolf Linnenkamp Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW

Ekhart Maatz Ministerium für Bauen und Verkehr NRW

Ulrich Malburg Ministerium für Bauen und Verkehr NRW

Dr. Ulrike Reutter ILS Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung gGmbH

Gerhard Ritscher Stadt Dresden

Winfried Sagolla Stadt Dortmund

Mathias Samson Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit

Wilhelm Steitz Stadt Dortmund

Axel Welge Städtetag NRW

Dr. Victor Wember IG Metall Freiburg u. Arbeitsgemeinschaft „Umweltfreundlich zum Betrieb“

Dr. Ute Zolondek Stadt Bonn

Moderation:

Dr. Frank Claus IKU GmbH

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Betriebliches und kommunales Mobilitätsmanagement – Fachtagung APUG NRW – Dokumentation

26 APUG NRW.

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Anhang

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Inhaltsverzeichnis

Förderpraktiken und Erfahrungen im Mobilitätsmanagement in Deutschland und im europäischen Ausland ......................................1

Das Aktionsprogramm Mobilitätsmanagement..................................7

Betriebliches Mobilitätsmanagement im Kreis Unna .......................11

Öko-Verkehrs-Siegel der Stadt Freiburg .........................................14

Dresdner Mobilitätsstrategie/Betriebliches Mobilitätsmanagement .20

Der Aachener Weg: Mobilitätsmanagement statt Umweltzone .......26

Wie können Kommunen strategisch intern und extern Mobilitätsmanagement anstoßen und verstetigen...........................30

Mobil im Rheinland – Ein Integriertes Mobilitäts- informationssystem für die Region Köln/Bonn.................................32

Marketing für ein kommunales Mobilitätsmanagement ...................37

Integrationsmöglichkeiten von Mobilitätsmanagement in Planungsprozesse und Planungsrecht ...........................................43

Zukunftsstandort Phoenix West ......................................................47

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Förderpraktiken und Erfahrungen im Mobilitätsmanagement in Deutschland und im europäischen Ausland

Dr. Herbert Kemming

1

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Förderpraktiken und Erfahrungen im Mobilitätsmanagement in Deutschland

und im europäischem Ausland

Fachtagung des Aktionsprogramms Umwelt und Gesundheit NRWDortmund, 10. Dezember 2008

Dr. Herbert Kemming

Gliederung

Definition des Mobilitätsmanagements

Akteure und Zielgruppen des Mobilitätsmanagements

Förderpraktiken und Erfahrungen im Ländervergleich

Europäisches Ausland: Niederlande, Großbritannien

Deutschland:Sachstand• Kommunen: München

• Regionen: Rhein-Main

Ausblick

2 10. Dezember 2008 Dr. Herbert Kemming

Definition des Mobilitätsmanagements (MM) (1)

MM ist ein Ansatz zur Beeinflussung der Verkehrsnachfragedurch Information und Beratung, die Organisation verkehrsmittel-übergreifender Angebote, durch Anreize und Motivierung. MM bietet Verkehrsteilnehmern/innen Optionen und Wahl-möglichkeiten für (freiwillige) Verhaltensänderungen im Verkehr. Alternativen zum Auto, aber auch eine effizientere Nutzung des Autos werden unterstützt.Ziel ist eine möglichst effiziente, sichere, sozial- und umwelt-verträgliche Organisation des Verkehrs. MM hilft bei der Lösung individueller (einzelwirtschaftlicher) und städtischer/ regionaler Verkehrsprobleme.

3 10. Dezember 2008 Dr. Herbert Kemming

Definition des Mobilitätsmanagements (2)

MM bedarf der Eigeninitiative und Kooperation vieler Akteure: Die Initiative, das „sich Kümmern“ einzelner Akteure wie der Kommunen, der Betriebe, der Schulen, der Kammern, der Verkehrsunternehmen usw. ist Voraussetzung für den Erfolg.Integration von Maßnahmen wirksamer als Einzelmaßnahmen:• ÖV- und Rad- und Fußverkehrsförderung, Car-Sharing,

Verkehrssicherheitspolitik, Parkraumpolitik, Kampagnen etc.• Kombination mit „klassischen“ verkehrspolitischen Maßnahmen wie

Infrastrukturerstellung, Preis- und Fiskalpolitik, OrdnungspolitikMM kann eine Vielzahl von Zielsetzungen (Verkehr, Umwelt, Gesundheit etc.) integrieren.Vielfalt von Akteuren und Zielgruppen:

4 10. Dezember 2008 Dr. Herbert Kemming

Akteure und Zielgruppen des Mobilitätsmanagements

10. Dezember 2008 Dr. Herbert Kemming5

Förderpraktiken und Erfahrungen im Ländervergleich

Entwickeltes MM: Niederlande, Großbritannien, Schweden, SchweizDynamik im MM bzw. einzelne entwickelte Handlungsfelder Belgien (insbes. Flandern), Österreich, Italien, FrankreichWo steht Deutschland?• vielfältige, ausbaufähige Initiativen insbes. auf lokaler Ebene von

Kommunen, Betrieben, Schulen, Verkehrsunternehmen etc.• „vorzeigbarer“ Stand bei nachhaltiger Verkehrspolitik, z.B. beim

Öffentlichen Verkehr, Radverkehr oder beim Car-Sharing• staatliche Initiativen können erhebliche Potentiale des MM in

Deutschland freisetzen.

10. Dezember 2008 Dr. Herbert Kemming6

2

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Europäisches Ausland: Niederlande (1)

Vorreiter in Europa; seit 1990 aktiv. Schwerpunkt zunächst bei betrieblicher Mobilitätsplanung.MM ist integraler Bestandteil der regionalen Netzplanung (Verkehrswegeplanung). Zur Sicherstellung von Kosteneffizienz und zur Vermeidung einer Priorität für den Infrastruktur-ausbau werden 6 Stufen durchlaufen:• räumliche Planung• Preise für Mobilität• Mobilitätsmanagement• Optimierung des Öffentlichen Verkehrs• Verkehrsmanagement• neue Infrastruktur

10. Dezember 2008 Dr. Herbert Kemming7

Europäisches Ausland: Niederlande (2)

Public-Private-Partnership-Ansatz: gemeinsame Verantwortung• Der Staat erwartet von Betrieben, dass sie Verantwortung für ihre

Erreichbarkeit übernehmen.• Er erwartet von Kommunen, dass sie alle Instrumente (z.B.

Baugenehmigungen) nutzen, um Vereinbarungen mit Betrieben zur Umsetzung des MM zu schließen.

• Die Hauptzuständigkeit liegt angesichts der Dezentralisierungs-politik auf regionaler und lokaler Ebene.

Vielzahl von Informationsplattformen und Unterstützungs-organisationen, Beteiligung an internationalen Projekten; EPOMM als Entwicklungs- und Informationsinstrumenthohes Nutzen-Kosten-Verhältnis des MM in den NL nachgewiesen

10. Dezember 2008 Dr. Herbert Kemming8

Europäisches Ausland: Niederlande (3)

Gute Beispiele und Aktivitäten im MMBetriebe: professionelle Unterstützung bei der Umsetzung von MM für Betriebe mit MobilitätsproblemenKrankenhäuser: Mobilitätsprobleme sind hier die Regel.• Bronovo-Krankenhaus (The Hague): Autopendler zahlen

Parkgebühren, Weitergabe an Bus- und FahrradnutzerAutobahninstandhaltung und MM• Autobahnring Amsterdam im Sommer 2006: Teilschließung der

Autobahn. Flankierende Maßnahmen: kostenloses Jobticket für 30.000 Beschäftigte der beteiligten Unternehmen, Kampagne, persönliche Beratung, Shuttle-Busse, kostenlose ÖV-Räder etc.

• dauerhafte Erhöhung des ÖV-Modal-Split

10. Dezember 2008 Dr. Herbert Kemming9

Europäisches Ausland: Großbritannien (1)

Großbritannien bzw. England kann im Mobilitätsmanagement momentan in Europa als führend angesehen werden.Schwerpunkte sind Mobilitätspläne für Schulen und Betriebe; Schulen werden jeweils mit bis zu 15.000 Euro gefördert. Im Jahr 2010 soll für jede Schule ein Mobilitätsplan vorliegen.An Bedeutung gewinnen

• persönliche Mobilitätsberatung, Kampagnen, ÖV-Informationen• Telearbeit, Telekonferenzen und Homeshopping • Fahrgemeinschaften und Car-Sharing

Pilotvorhaben dreier Städte in England, die breit angelegte MM-Maßnahmen umsetzen (Extra-Finanzierung je ca. 1 Mio. Euro pro Jahr in einem Zeitraum von sieben Jahren). Weitere Demonstrationsvorhaben in Schottland und London geplant.

10. Dezember 2008 Dr. Herbert Kemming10

Europäisches Ausland: Großbritannien (2)

Integration des MM in die Planung (Richtlinie PPG 13) • Integration von Siedlungs- und Verkehrsplanung, u.a. die Ansiedlung

großer Verkehrserzeuger am ÖPNV• Einbeziehung von Mobilitätsplänen in Prozess der Baugenehmigung

insbes. beim Handel, Wohnen und bei Betrieben• entscheidende Bedeutung haben Maximum-Parking-Standards für

bestimmte NutzungenEine zunehmende Rolle spielen die nationalen Straßenbehörden, die Mobilitätspläne für neue Siedlungsgebiete zur Minimierung zusätzlichen Verkehrs (und zusätzlicher Infrastruktur) fordern.Nationale Gesundheitsbehörde hat Empfehlungen für die Mobilität an Krankenhäusern herausgegeben. Methodisch „saubere“ Evaluation spielt große Rolle. Effekte des MM teilweise beachtlich.

10. Dezember 2008 Dr. Herbert Kemming11

Deutschland: SachstandVerglichen mit den Vorreiterländern in Europa bleibt eine Bewertung des Entwicklungsstandes des MM ambivalent.Vielfältige Aktivitäten insbes. auf lokaler Ebene zeigen einen fortgeschrittenen Entwicklungsstand. Wichtig waren hierfür staatliche F&E-Förderung und die Initiative innovativer Akteure wie Unternehmen, Verwaltungen, Schulen etc. Die bisher weitgehende Abstinenz von Bund und Ländern (mit Ausnahme insbes. der F&E-Förderung) lassen erhebliche Entwicklungspotentiale vermuten. Kurz- und längerfristige Ansätze des MM auf Bundes- und Länderebene sind eine wichtige Voraussetzung, MM zu einem Mainstream-Ansatz zu entwickeln.

10. Dezember 2008 Dr. Herbert Kemming12

3

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Mobilitäts-beratungfürNeubürger-innenundNeubürger

Mobilitäts-beratungfürUnternehmen

Mobilitäts-beratungfürweitereZielgruppenz.B. Senioren

Mobilitätsportal: www.muenchen.de/mobil

Qualitätssicherung, Evaluation, Fortschreibung, Regionalisierung

Mobilitäts-beratungfürKinderundJugendliche

Konzept Mobilitätsmanagement München

13 10. Dezember 2008 Dr. Herbert Kemming

Finanzielle Ressourcen für MM in München

Einmalige Kosten (brutto)

Laufende Kosten (brutto)

Neubürgermarketing(dazu MVG)

75.000 480.000(476.000)

Mobilitätsbildung und Verkehrserziehung (Mobilitätsmanagement für Kinder und Jugendliche an Schulen)

18.000 160.000

Mobilitätsberatung für Unternehmen 20.000 100.000

Mobilitätsportal 45.000 37.000

Mobilitätsberatung für Senioren 70.000

Personalbedarf (3 Stellen inkl. Arbeitsplatz) 15.000 210.240

Gesamt (ohne MVG) 243.000 987.240

14 10. Dezember 2008 Dr. Herbert Kemming

Neubürgerberatung in München

Anmeldungim Bürgerbüro

Zusendung Begrüßungsschreiben, Mobilitätsordner und Servicekarte

Bestellen von Informaterialien und kostenloses Schnupperticket

Bestellung durch den Kunden

Freiwillige Angabe der Telefonnummer

Zusendung des gewünschten Materials

Telefonische Beratung

Vermittlung von ÖV-Aboverträgen, CarSharing Mitgliedschaften etc.

15 10. Dezember 2008 Dr. Herbert Kemming

Veränderung Modal Split

Rad / Fuß

ÖV

MIV

Sonstige

Gesamt

Neubürgerohne Beratung

32,9 %

33,7 %

30,3 %

3,1 %

100 %

Veränderung

- 3,5 %

- 3,3 %

- 0,8 %

0 %

+7,6 %

29,4 %

41,3 %

27,0 %

2,3 %

100 %

Neubürger mit Beratung

n = 324 n = 297

Modal Split

16 10. Dezember 2008 Dr. Herbert Kemming

Wirkungsabschätzung

Verkehrliche Wirkung• Einsparung von 80 Mio Pkw-km/a

Volkswirtschaftliche Wirkung• Einsparung von 16 Mio Euro/a

Betriebswirtschaftliche Wirkung• MVG+DB Regio (ÖV-Betreiber): 22 Euro Einnahmen/Neubürger bei

6 Euro InvestitionUmweltwirkung• Einsparung von 12.000 Tonnen CO2/a

Qualitative Wirkungen• Imageverbesserung• Genau Kenntnis der Kundenwünsche und des –verhaltens als Input

für Produktverbesserungen

17 10. Dezember 2008 Dr. Herbert Kemming

Zusammenwirken der Aufgabenträger in der Region Frankfurt RheinMain

10. Dezember 2008 Dr. Herbert Kemming18

4

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Gesellschafter und Kooperationspartner

Länder Hessen und Rheinland-Pfalz8 Landkreise (ab 1.1.2009 + Rheingau-Taunus-Kreis)7 Kreisfreie Städte und SonderstatusstädteProjektbezogene Kooperation RMV, LNO‘sStraßenbauverwaltungPlanungsverbandweitere Gebietskörperschaften Dritte (Fraport, Hessenagentur, Hochschulen, Unternehmen , Interessenverbände)

10. Dezember 2008 Dr. Herbert Kemming19

Aufgaben im Mobilitätsmanagement

Die ivm ist Plattform und Koordinator für das Mobilitätsmanagement in der Region Frankfurt RheinMainDie ivm initiiert, koordiniert und moderiert für und mit ihren Gesellschaftern Projekte aus dem Mobilitätsmanagement Wesentliche Aspekte sind dabeiVernetzung der AkteureLösungsansätze erarbeiten, entwickeln und erprobenMethodische Grundlagen schaffenProzesse begleiten und methodisch unterstützenProjekte evaluierenAufbau einer WissensbasisVerbreitung und Verwertung der Ergebnisse in der Region

Erfahrungsaustausch und Synergien sichern

10. Dezember 2008 Dr. Herbert Kemming20

Aufgaben im Mobilitätsmanagement

Pendlernetz für die Region Frankfurt RheinMain und Geschäftsstelle der Arbeitsgemeinschaft Pendlerserviceregionen Mobilitätsmanagement für Unternehmen und GewerbestandorteUnterstützung und Evaluation des Programms „Mobilitätsmanagement für Unternehmen in Offenbach“Mobilitätsmanagement an Schulen Förderung der Einführung von NeubürgerberatungMobilitätsmanagement als Baustein in VEP, Verkehrsmanagementplänen, AktionsplänenMobilitätsmanagement in der Stadtplanung und StandortentwicklungErarbeitung von Grundlagen und zum Sachstand, sowie den Rahmenbedingungen zum Mobilitätsmanagement in der Region

10. Dezember 2008 Dr. Herbert Kemming21

Anknüpfungspunkte für Mobilitätsmanagement in der Region Frankfurt RheinMain

Staus und Kapazitätsengpässe während Spitzenstunde (auch ÖPNV)Parkdruck in den InnenstädtenStrategien zur Reduktion der verkehrlichen Umweltwirkungen erforderlich

LärmminderungsplanungLuftreinhalteplanung

Mobilitätssicherung in peripheren und ländlichen RäumenWachsender Anteil der älteren Bevölkerung

10. Dezember 2008 Dr. Herbert Kemming22

Ausblick

Guter Ausgangsstand beim MM in DeutschlandGute Chancen, dass MM in Deutschland zu einem „normalen“Instrument der Verkehrspolitik wird und dass die hohen Nutzenpotentiale tatsächlich realisiert werden.Das Aktionsprogramm MM kann hierbei entscheidende Impulse geben. Es kommt jetzt darauf an, was die Akteure wie die Länder, die Kommunen und Regionen, die Unternehmen, Verwaltungen und andere Organisationen, die Verbände, Kammern etc. daraus machen.

10. Dezember 2008 Dr. Herbert Kemming23

Quellen

Stand des MM in Europa vgl. http://www.epomm.org/ecomm2008/ecomm_presentations_london.htmlDie Darstellungen zum MM in München wurden freundlicher-weise von Martin Schreiner, die zum MM in Rhein-Main von Heike Mühlhans zur Verfügung gestellt

10. Dezember 2008 Dr. Herbert Kemming24

5

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10. Dezember 2008 Dr. Herbert Kemming2525

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeitwww.ils-forschung.de

[email protected]

6

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Das Aktionsprogramm Mobilitäts-management

Mathias Samson, BMU

7

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Das Aktionsprogramm Mobilitätsmanagement

Mathias SamsonBundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Referatsleiter Umwelt und Verkehr (IG I 5)

Inhalt

• Hintergründe• Ziele• Bausteine• Akteure

16.02.20092

• Hybrid-Busse für einen umweltfreundlichen ÖPNV- Hybrid-Busflotten von jeweils mindestens zehn Fahrzeugen- Umsetzung der besten Konzepte kommunaler und privater Verkehrsunternehmen - Fördermittel aus dem Umweltinnovationsprogramm des BMU

• Zero Emission Mobility (ZEM)- Verlagerung der der Nahmobilität vom Pkw auf nicht motorisierte Verkehrsarten,- Verstärkung kommunaler Aktivitäten- Ergänzung durch eine bundeseinheitliche Image- und Verbraucherinformationskampagne

• Aktionsplan MobilitätsmanagementEntwicklung eines umfangreichen Maßnahmenpakets zur gezielten Information über und effektiven Initiierung von betrieblichen und kommunalen Mobilitätsmanagement-Projekten in Deutschland.

Klimaschutzinitiative:Projekte im Verkehrsbereich

3 09.12.2008

Hintergründe

• Veranstaltung „Mobilitätsmanagement – umweltfreundlich und effizient zur Arbeit“ am 20.9.2007 in Berlin

• Strategiepapier „Aktionsplan Mobilitätsmanagement“ (ACE Auto Club Europa, ILS NRW, Planungsgruppe Nord, LH München, dena)

• Empfohlene Strategie:

4 16.02.2009

Die Ziele des Aktionsprogramms.

• Koordination: Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena)• Finanzierung: Zuwendung des BMU• Projektlaufzeit: bis Juni 2010

5 16.02.2009

EffektiveInitiierung von

Mobilitätsmanagement‐Maßnahmen auf kommunaler

und betrieblicher Ebene

NachhaltigeEtablierung/Stärkung 

von Akteurs‐Netzwerken

Schaffung der Basis für eine langfristige Verankerung von Mobilitätsmanagement auf allen politischen Ebenen

Die Bausteine des Aktionsprogramms

6 16.02.2009

8

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Baustein I: Regionalisierung

• Ziel: Aufbau 15 regionaler NetzwerkeDezentralisierungeffektive Ansprache relevanter Akteure vor Ort

• Beauftragung regionaler Koordinatoren• Durchführung von Regionalkonferenzen mit relevanten

Akteuren:– Kommunen– Betriebe– Verkehrsbetriebe und -verbünde– IHKs– …

• Vermittlung von Erstberatungen

7 16.02.2009

Die 15 Regionen

Auswahlkriterien:

• Umsetzbarkeit (Ausschlusskriterien)– Vorhandene Ansätze im

Mobilitätsmanagement– Verfügbarkeit geeigneter

Koordinatoren

• Potenziale– wirtschaftliche Stärke (gemessen

an der Anzahl großer Unternehmen)

– MIV-Verkehrsaufkommen insbesondere im Stadt-Umland-Verkehr

– geeignetes ÖV-Angebot

8 16.02.2009

Baustein II: Kostenlose Erstberatungen

• Ziel: Initialisierung von Entwicklung und Umsetzung von MM-Maßnahmen auf betrieblicher und kommunaler Ebene

• Beratung von insgesamt 100 Betrieben und Kommunen• Durchführung durch zentral gelistete Berater

(oder durch die regionalen Koordinatoren selbst)• Umfang / Ablauf:

– kurze Bestandsaufnahme im Betrieb bzw. in der Kommune– Erarbeitung einer individuellen Maßnahmenskizze– Vorstellung im Betrieb bzw. in der Kommune

9 16.02.2009

Baustein III: Wettbewerb

• Ziel: Anerkennung bzw. Förderung gelungener Projekte bzw. Konzepte

• Kategorie I: best practice Projekte– abgeschlossene Projekte– medienwirksame Auszeichnung

• Kategorie II: Konzepte– Konzepte für eine geplante Umsetzung von Mobilitätsmanagement– Prämie: kostenlose Beratungen durch gelistete Berater,

Zuschüsse zu geplanten Investitionskosten (abhängig von der zu erzielenden CO2-Minderung)

• Prämierung im Rahmen einer nationalen, öffentlichkeitswirksamen Mobilitätsmanagement-Veranstaltung 2009

10 16.02.2009

Baustein IV:Überregionales Netzwerk

• Aufbau eines nationalen Netzwerkknotens • Koordination der regionalen Netzwerke• Entwicklung von Standards und Tools für die

einheitliche Evaluierung von Maßnahmen im Rahmen des Aktionsprogramms

• Entwicklung von Standards für die Listung von Mobilitätsmanagement-Beratern (für Baustein II: Erstberatungen und Baustein III: Wettbewerb)

• Aufbau einer Berater-Datenbank

11 16.02.2009

Baustein V: Kommunikation

• Ziele: – Vernetzung aktiver und potenzieller Akteure– Einheitliche Dokumentation von Projekten und

Wirkungen • Entwicklung einer Dachmarke• Aufbau eines Onlineportals• Erstellung von Basis-Materialien für die Arbeit der

regionalen Koordinatoren • Erstellung einer Programm-Dokumentation

12 16.02.2009

9

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• Ziel: Verstetigung der Ziele und Wirkungen des Aktionsprogramms

• Analyse der rechtlichen und fiskalischen Rahmenbedingungen für Mobilitätsmanagement in Deutschland

• Analyse von Fördermöglichkeiten • Erarbeitung eines Qualifizierungssystems für

Mobilitätsmanager • Auswertung der Erfahrungen im Rahmen des

Aktionsprogramms• Feedback der Akteure im Rahmen des Aktionsprogramms• Zusammenführung in einem Masterplan

Baustein V: Masterplan Mobilitätsmanagement

13 16.02.2009

Nat. Netzwerkknoten

15 Regionale Netzwerke

Die Akteure des Aktionsprogramms

MM‐Berater

Beschäftigte / Bürger

SteuerkreisBMU BMVBSACEweitere Experten

dena

Beratungen

Unternehmen Kommunen Verkehrsuntern. IHKs weitere Akteure

Regionale Koordinatoren

Mobilitätsmanagement

14 16.02.2009

Herzlichen Dank fürIhre Aufmerksamkeit !

10

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Betriebliches Mobilitätsmanagement im Kreis Unna

Dirk Krahmann, Kreis Unna

11

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mobil&jobBetriebliches Mobilitätsmanagement im Kreis Unna

10.12.2008

Inhalt

1. Wozu Betriebliches Mobilitätsmanagement - mobil&job ?

2. Ziele

3. Vorgehensweise

4. Vorteile

5. Schwierigkeiten

6. Ausblick

7. Auszeichnung

1. Wozu Betriebliches Mobilitätsmanagement - mobil&job ?

• Effiziente und umwelt- sowie sozialverträgliche Abwicklung aller das

Unternehmen betreffenden Verkehrsströme

• Gezielte Suche nach Einsparpotenzialen

• Förderung umweltfreundlicher Verkehrsarten

2. Ziele

• Umstieg der Mitarbeiter vom PKW auf alternative Verkehrsmittel

• Einsparung von CO2

• Reduzierung der externen Verkehrskosten

• Entlastung der Straßen im Kreisgebiet

• Ticketverkäufe für den ÖPNV

• Verbesserung des kreisweiten ÖPNV-Angebotes

• Imagegewinn für den Kreis Unna

3. Vorgehensweise

1. Motivation der Zielgruppen

2. Quick Check / Bestandsaufnahme

3. Strategieentwicklung / Auswertung

4. Maßnahmen

5. Implementierung

6. Evaluierung

4. Vorteile (am Beispiel Katharinen-Hospital)

Mitarbeiter teilgenommen 123

Jobticket-Interessierte 50

Davon bereits ÖPNV-Nutzer 9

Neuverkauf Tickets 41

Einnahmen der 41 Jobtickets pro Jahr 25.628,16 €

Mindereinnahmen der 9 bisherigen ÖPNV-Nutzer 808,44 €

Mehreinnahmen durch Ticketverkäufe 24.819,72 €

Einsparung von externen Verkehrskosten* 15.445,59 €

Entlastung der Straßen im Kreisgebiet, ca. 250.740 km

Reduzierung des CO2-Ausstoßes, ca. 35 t * Quelle: INFRAS, unabhängiges Forschungsunternehmen

12

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5. Schwierigkeiten

• Teilnehmergewinnung

• Finden eines Ansprechpartners im Unternehmen

• Hemmende Unternehmensstrukturen

• Anpassung des Verkehrsangebotes

• Finanzierung

6. Ausblick

• Kooperation mit Universität Wuppertal

• Sponsorengewinnung für neue Verkehrsanbindungen

• Kooperationen im Bereich der externen Kosten

• Auszeichnung für Unternehmen

• Ausweitung des Betrieblichen Mobilitätsmanagements

7. Auszeichnung

13

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Öko-Verkehrs-Siegel der Stadt Freiburg

Dr. Victor Wember, IG Metall Freiburg

14

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ÖKO-VERKEHRS-SIEGEL

der Stadt FreiburgIm Jahr 2002 verlieh die Stadt Freiburg zum ersten Mal das ÖKO-VERKEHRS-SIEGEL. Hier Bürgermeister Dr. Schmelasinmitten der Radlerdelegationen vor dem Technischen Rathaus

2002 wurde das Siegel an 14 Betriebe verliehen.Hier die Delegationen aus den Betrieben auf dem Weg zum Rathaus.

Da Freiburg die einzige Stadt ist, die so eine Auszeichnung verleiht, gab es örtlich und auch überregional einige Beachtung.

Bei der 2. Verleihung des ÖKO-VERKEHRS-SIEGELS im Jahr 2004 waren es bereits 21 Betriebe. Die Verleihung fand in der Gerichtslaube neben dem zentralen Rathaus statt.

Die Überreichung der Urkunden in der Gerichtslaube

15

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Bei der 3. Verleihung des Öko-Verkehrs-Siegels im Juli 2008 kamen Delegationen aus 26 Betrieben

Der Erste Bürgermeister Otto Neideck empfängt die Delegationen

und die drei größten öffentlichen Institutionen

die drei größten Freiburger Produktionsbetriebe

Bei den 26 Betrieben mit ÖKO-VERKEHRS-SIEGEL sind

Victoria Versicherung AG26KIV BF13

VAG Freiburger Verkehrs AG25Ketterer + Liebherr GmbH

12Universitätsklinikum Freiburg24Härterei F. Düsseldorf11

Stryker Leibinger GmbH & Co KG

23GE Medical Systems IT10Solar-Fabrik AG22Fraunhofer-Institut IAF9

Stadtverwaltung der Stadt Freiburg i. Br.

21Fabrik für Handwerk, Kultur u. Ökologie e. V.

8Rhodia Acetow GmbH20Essilor GmbH7

Pfizer GmbH Arzneimittelwerk Gödecke

19Energossa GmbH6

ORMED GmbH & Co.KG18EFD Induction GmbH5

Micronas GmbH17Best Western Premier Hotel Victoria

4Marienhaus St. Johann e.V.16badenova AG & Co. KG3Loretto Krankenhaus15ASF GmbH2

LITEF GmbH14Albert-Ludwigs-Universität

1

Betriebe mit Öko-Verkehrs-Siegel

Was wird mit dem ÖKO-VERKEHRS-SIEGEL gewürdigt ?

Womit setzen sich die Betriebe für die umweltfreundliche Fahrt der Beschäftigten ein ?

Es werden solche Betriebe ausgezeichnet, die ein UMWELT-VERKEHRSPROGRAMM praktizieren.Dieses kann eine oder auch mehrere Maßnahmen zur Förderung des umweltfreundlichen Verkehrs enthalten.

Beispiel„Standard“:

• Fahrgemeinschafts-börse

• Reservierte Parkplätzefür Fahrgemeinschaften

„Abstellservice“, d.h.Fahrradständer

in Nähe des Eingangsmit Anlehnbügelnund Überdachung

Vorfinanzierung oder Zuschüsse zurRegio-Jahreskarte

16

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Mehrere Betriebe praktizieren das

Weil dies Modell mehrere umweltfreundliche Verkehrsmittel berücksichtigt,

bietet es den meisten Beschäftigten eine Möglichkeit zur umweltfreundlichen Fahrt zur Arbeit.

Modell „Standard.“

Beispiele für andere Maßnahmen:

• Thema auf Betriebsversammlung• Aushänge / Intranet• Aktionstage / Infotage

• Flexi-Drive

• Shuttleräder• Fahrradcheck• Sicherheitstraining

• Parkgeld-Umverteilung• Betriebliche Fahrpläne

Zum Erhalt des ÖKO-VERKEHRS-SIEGELS genügt es jedoch, wenn der Betrieb

durchführt, zu der er nicht aufgrund anderweitiger Bestimmungen verpflichtet ist.

So praktizieren 6 Betriebe die Vorfinanzierung der Regio-Jahreskarte.

eine einzige solide Maßnahme

Durch die ermöglicht der Betrieb dem Beschäftigten einen Preisvorteil im Vergleich zum Kauf von 12 einzelnen Monatskarten.

• Der Beschäftigte, der den ÖPNV nutzt, braucht die 455 EUR für die Jahreskarte nicht auf einmal auszugeben.

• Dennoch spart er/sie 91 EUR im Verhältnis zum Erwerb von 12 Monatskarten.

• Kein monatlicher Gang zum Kiosk, um die Fahrkarten zu kaufen, sondern einmalige Abholung im Betrieb.

Vorfinanzierung

Anzahl der Regio-Jahreskarten über die Firma

302336

367

441480 497

526

0

100

200

300

400

500

600

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007

Wirkung und Erfolg:Die Beteiligung ist in den Betrieben je nach örtlicher Lage und nach den Arbeitszeiten (Schichtzeiten) durchaus unterschiedlich.

4 Betriebe erreichen mit den Maßnahmen einen Anteil von ca. 80 %der Beschäftigten, die umweltfreundlich zur Arbeit fahren.

Auch in Betrieben mit schwierigen Ausgangsbedingungen lassen sich beachtliche Erfolge erzielen:

z.B. Fa. MICRONAS (Industriegebiet Freiburg-Nord; Vollkonti-Betrieb).

Kein Modell wirkt „automatisch.“

17

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Voraussetzung für den Erfolg ist :

nutzen das Programm als eigenen Beitrag zum umweltfreundlichen Berufsverkehr

Belegschaft+Betriebsrat

bzw.Personalrat

+Geschäftsleitung

Eckpfeiler zur Einführung eine Öko-Verkehrs-Siegels

Arbeitsgruppeoder Sachbearbeiteroder Mobilitätsberateroder Verkehrsgesellschaft

ANSPRECHPERSON

„Akquisiteur“ undBerater der Betriebe

OB, bzw. BModer Landrat

AUTORITÄT

wer macht’s? Funktion:

Schritte zur Einführung eines Öko-Verkehrs-Siegels

1. Musterbetrieb mit Umwelt-Verkehrsprogramm ausfindig machen; oder initiieren;

2. Gruppe von Betrieben einladenund Notwendigkeit von Umwelt-Verkehrsprogrammen darstellen(„Erwartungshaltung aufbauen“)

3. den Betrieben, die zur Einführung eines Umwelt-Verkehrsprogramms bereit sind, Beratung zukommen lassen;und Eigeninitiative fördern;

4. alle Betriebe mit erfolgreich eingeführtem Umwelt-Verkehrsprogramm öffentlich würdigen.

Wer spricht wen an ?

Initiator

betrieblicherInitiator

Akteure

FunktionPersonenKörperschaft /Organisation

Gemeinde

Betrieb

Bürgermeisterbzw. sein Beauftragter

GL BR

Beschäftigte

• Klimaziele,Luftreinhaltung

• Verkehrspolitik

Stadt, Landkreis

•Vorteile für Fahrradfahrer u. ÖPNV-Nutzer

• Umwelt-Image

Betriebsrat

• Geld-Einnahme

• Umwelt-Image

Arbeitgeber

Reaktion derBelegschaft :

Begründung :Initiator :

Nein !

Nein !

„das ist nur ein Teil der Belegschaft !“

Nein !

akzeptabel

akzeptabel

• Klimaziele und Luftreinhaltungsziele erreichen,• dazu sollten auch die Betriebe und die Beschäftigten einen

Beitrag leisten,• ein Umwelt-Verkehrsprogramm ist ein einfaches Mittel dazu,• gute Umwelt-Standards = Standort-Qualität,• große finanzielle Vorleistungen der Kommune für den • öffentlichen Nahverkehr,• gutes Vorbild der Stadt,• Urkunde: öffentliche Würdigung,• Veranlassung von kleinen Anreizen.

Argumente der Kommune gegenüber den Betrieben zur Einführung von

Umwelt-Verkehrsprogrammen

18

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Vorteile des Öko-Verkehrs-Siegelsfür eine Kommune:

• Umwelt-Politik: Luftreinhaltung, Klimaziele

• Verkehrs-Politik: gegen Verstopfung der Straßendurch Stoßzeitverkehr

• Finanz-Politik: geringerer Zuschussbedarf für die Verkehrsbetriebe, wenn mehr Menschen den ÖPNV nutzen

• geringe Kosten, geringer Verwaltungsaufwand

Vorteile für Beschäftigte

• ein Beitrag zur Ökologie

• mit sozialer Komponentefinanzieller Vorteil

• Gesundheit- stressfrei zur Arbeit- gegen Bewegungsmangel (bei Einbeziehung des Fahrrads in das Programm)

Vorteile für den Betrieb

• Beitrag zur Ökologie• Beschäftigte beginnen stressfrei die Arbeit• Verringerung des Risikos von

Wegeunfällen• Einsparung von Parkraum• Entzerrung des Berufsverkehrs• ohne nennenswerte Kosten und

Verwaltungsaufwand

19

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Dresdner Mobilitätsstrategie / Betriebliches Mobilitätsmanagement

Gerhard Ritscher, Stadt Dresden

20

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Hauptabteilung Mobilität

LandeshauptstadtDresden

Dresdner Mobilitätsstrategie / Betriebliches Mobilitätsmangement

Fachtagung Betriebliches und kommunales MobilitätsmanagementDortmund, 10.12.2008

Gerhard Ritscher

Hauptabteilung Mobilität

LandeshauptstadtDresden3

Dresden: Wirtschaft und Tourismus

5,84,9

6,35,3

7,16,0

7,46,2 6,2

5,2

7,05,9

7,8

6,6

8,8

7,4

10,3

8,7

0

2

4

6

8

10

12

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006

Touristen Tagestourismus

Millionen

Quelle: Amt für Wirtschaftsförderung

stark vertretende Wirtschaftsbereiche:

- Mikroelektronik

- Biotechnologie

- Neue Werkstoffe /Nanotechnologie

Tourismus

Hauptabteilung Mobilität

LandeshauptstadtDresden4

38

6

34

22

40

7

34

19

32

6

39

23

33

6

34

27

21,7

6,1

36,1

36,1

24,0

8,0

28,0

40,0

21,1

9,7

25,3

43,9

20,3

12,3

24,4

43,0

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

1972 1977 1982 1987 1991 1994 1998 2003

Verkehrsmittelanteile nach Wegen (SrV-Zeitreihe 1972 - 2003)(Tagesverkehr gesamt)

MIV

zu Fuß

Fahrrad

ÖPNV

Mobilitätskennziffern

Verkehrsmittelnutzung in Dresden (alle Wege < 100 km)

37 % der Dresdner Haushalte leben ohne Pkw!

Hauptabteilung Mobilität

LandeshauptstadtDresden5

Verkehrsmittelnutzung nach Wegen KBU 1993, 1995, 1996, 2002, 2007

2229

37 34 34 34 37

22 25

44 4430

37

1414

9 12 179 8

912

12 10

15

178

7 5 88 25 24

19

22

16 17

16

17

5650 48 46 41

31 31

5041

28 2939

29

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

1993 1995 1996 2002 2007 1995 1996 2002 2007 1995 1996 2002 2007

MIV

zu Fuß

Fahrrad

ÖPNV

Verkehrsmittelnutzung – aktuelle DatenKommunale Bürgerumfrage 2007

Arbeit/Ausbildung Einkauf/Dienstleistung Freizeit

Hauptabteilung Mobilität

LandeshauptstadtDresden6

Verkehrs-infrastruktur

Verkehrs-managementVerkehrs-

managementMobilitäts-

managementMobilitäts-

management

Stadtentwicklung und Verkehr

Dresdner Mobilitätsstrategie

21

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Hauptabteilung Mobilität

LandeshauptstadtDresden7

Ziele:

Reduzierung von Infrastruktur- und Mobilitätskosten

Wiederherstellung städtischer Lebensqualität

Stadt der kurzen Wege

Maßnahmen:

Standortentscheidungen im Kontext mit verkehrlichen Wirkungen

Innenentwicklung vor Außenentwicklung

Revitalisierung von Brachflächen

Straßenraum für alle

Dresdner MobilitätsstrategieStadtentwicklung und Verkehr Verkehrsinfrastruktur Verkehrsmanagement Mobilitätsmanagement

Hauptabteilung Mobilität

LandeshauptstadtDresden8

Bevölkerungsdichte im Gebiet des VVO 2006 (Quelle: VVO, Fortschreibung Nahverkehrsplan 2010)

Dresdner MobilitätsstrategieStadtentwicklung und Verkehr Verkehrsinfrastruktur Verkehrsmanagement Mobilitätsmanagement

Beispiele Königsbrück2000: 70 EW/km²2006: 60 EW/km²

Radebeul2000: 1.240 EW/km²2006: 1.270 EW/km²

Pretzschendorf2000: 100 EW/km²2006: 90 EW/km²

Dresden2000: 1.450 EW/km²2006: 1.540 EW/km²

Hauptabteilung Mobilität

LandeshauptstadtDresden9

Ziele:

Einschränkung des Straßenverkehrsinfrastruktur-Neubaus

Entlastung der Wohngebiete von störenden Auswirkungen des Verkehrs

Erreichbarkeit zentraler Bereiche des Wirtschaftsverkehrs optimieren

Reduzierung der Infrastrukturkosten

Maßnahmen:Fokus auf Instandsetzung der vorhandenen InfrastrukturnetzeVernetzung der Verkehrsträger durch intermodale und multimodale VerknüpfungspunkteKurz-, mittel- und langfristige Strategie zur Entwicklung der Verkehrsinfrastruktur

Dresdner MobilitätsstrategieStadtentwicklung und Verkehr Verkehrsinfrastruktur Verkehrsmanagement Mobilitätsmanagement

Hauptabteilung Mobilität

LandeshauptstadtDresden10

Intermodale Verknüpfungspunkte, geplantes ÖPNV-Netz

Hauptabteilung Mobilität

LandeshauptstadtDresden10

Dresdner MobilitätsstrategieStadtentwicklung und Verkehr Verkehrsinfrastruktur Verkehrsmanagement Mobilitätsmanagement

Hauptabteilung Mobilität

LandeshauptstadtDresden11

Ziele:Effektive Nutzung der vorhandenen Verkehrsinfrastruktur

Aktuelle Verkehrsinformationen des MIV und ÖPNV

Verstetigung des MIVBevorrechtigung des ÖPNV

Maßnahmen:Intelligente Verkehrssteuerung des fließenden und ruhenden VerkehrsOperative Verkehrsinformationen: baustellenbedingte Behinderungen, Parkmöglichkeiten, Verkehrsmittelalternativen

Verkehrsträgerübergreifende Informationen

Dresdner MobilitätsstrategieStadtentwicklung und Verkehr Verkehrsinfrastruktur Verkehrsmanagement Mobilitätsmanagement

Hauptabteilung Mobilität

LandeshauptstadtDresden12

Beispiele MIV:

Dynamische Wegweiser

Verkehrsinformationstafeln

Live-Kameras

Dresdner MobilitätsstrategieStadtentwicklung und Verkehr Verkehrsinfrastruktur Verkehrsmanagement Mobilitätsmanagement

22

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Hauptabteilung Mobilität

LandeshauptstadtDresden13

Beispiele ÖPNV:

Multimediales Mobilitätsportal des VVO

Unternehmensübergreifende Fahrgast-information an Haltestellen (Echtzeit)

Info-Terminals

Aktueller Fahrplan aufs Handy

Zukunft: VVO-Auskunft per Handynavigation

Dresdner MobilitätsstrategieStadtentwicklung und Verkehr Verkehrsinfrastruktur Verkehrsmanagement Mobilitätsmanagement

Hauptabteilung Mobilität

LandeshauptstadtDresden14

Ziele:

Mobilität gestalten, nicht Verkehr bewältigen

Beteiligung der Verkehrserzeuger an der Problemlösung

Beeinflussung der Verkehrsmittelwahl zu gunsten des ÖPNV und Radverkehrs

Kappung der Verkehrsspitzen

Ressourcenschonung und Kostensenkung

Dresdner MobilitätsstrategieStadtentwicklung und Verkehr Verkehrsinfrastruktur Verkehrsmanagement Mobilitätsmanagement

Hauptabteilung Mobilität

LandeshauptstadtDresden15

Maßnahmen:

Dresdner MobilitätsstrategieStadtentwicklung und Verkehr Verkehrsinfrastruktur Verkehrsmanagement Mobilitätsmanagement

Hauptabteilung Mobilität

LandeshauptstadtDresden16

Wer macht mit?

Dynamische Entwicklung des Standortes Klotzsche (Flughafen, Industrieansiedlungen) erzeugte perspektivischen Handlungsbedarf.

Erfordernis einer Ausweitung der Mobilitätsberatung auf weitere Betriebe wurde schnell erkannt.

Schaffung von Anreizen auf den ÖPNV umzusteigen:Dresdner Verkehrsbetriebe und Verkehrsverbund machen mit.

IHK Dresden ist Kooperationspartner.

ADFC ist mit im Boot bzw. auf dem Fahrrad.

Berufsgenossenschaften und Krankenkassen erkennen Marketingfelder.

Dresdner MobilitätsstrategieStadtentwicklung und Verkehr Verkehrsinfrastruktur Verkehrsmanagement Mobilitätsmanagement

Hauptabteilung Mobilität

LandeshauptstadtDresden17

Beispiele:

Gemeinsame Mobilitätserhebungen von Stadt und DVB AG als komplexe online-Erhebungen

als Basis für maßgeschneiderte Mobilitätslösungen

Mobilitätsmanager als Ansprechpartner / Mobi-Team bei Infineon/Qimonda

Abstimmung der Fahrpläne auf dieSchichtzeiten, Verlagerung von Bushaltestellen

Optimierung Busnetz Nord

Jobtickets16 Unternehmen mit etwa 6.000 Nutzer, Tendenz steigend

Dresdner MobilitätsstrategieStadtentwicklung und Verkehr Verkehrsinfrastruktur Verkehrsmanagement Mobilitätsmanagement

Hauptabteilung Mobilität

LandeshauptstadtDresden18

Beispiele:

Neue, dezentrale Fahrrad-Abstellanlagen, Duschen für Fahrradfahrer, Trockenschränke für Radfahrerbekleidung

Bike- und Ride-Anlagen an S-Bahnstationenseit 2004 505 Abstellanlagen in Dresdenund 481 im Umland gebaut

Nachrüstung von Bordabsenkungen für FahrradfahrerFreigabe von Radwegen und Einbahnstraßenfür Zweirichtungsverkehr

Dresdner MobilitätsstrategieStadtentwicklung und Verkehr Verkehrsinfrastruktur Verkehrsmanagement Mobilitätsmanagement

BMVBS-Projekt / Nationaler Radverkehrsplan„Interdependenzen zwischen Fahrrad- und ÖPNV-Nutzung“

23

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Hauptabteilung Mobilität

LandeshauptstadtDresden19

Beispiele:Fahrgemeinschaftsbörsen im betrieblichenIntranet / Car-PoolingCarSharing- und Fahrradnutzung für Dienstfahrten Optimierung LSA-Umlaufzeiten für Fußgänger und Kfz-Verkehr

CarSharing-Standort Hamburger Straße

Dresdner MobilitätsstrategieStadtentwicklung und Verkehr Verkehrsinfrastruktur Verkehrsmanagement Mobilitätsmanagement

Hauptabteilung Mobilität

LandeshauptstadtDresden20

Beispiele:Mobilitätsinformationen via Internet, Terminals,SMS, WAP, Fahrplanaushängen Mobilitätsberatung vor Ort mit der Kommune,DVB AG und VVO und weiteren Mobilitäts-partnern wie ADFC, ADAC, Verkehrswacht etc.zielgruppenspezifische Informationen per Faltblatt

Dresdner MobilitätsstrategieStadtentwicklung und Verkehr Verkehrsinfrastruktur Verkehrsmanagement Mobilitätsmanagement

Hauptabteilung Mobilität

LandeshauptstadtDresden21

Verkehrsmittelnutzung auf dem Weg zur Arbeit

Modal Split der Infineon- undQimonda-Beschäftigtenim Zeitverlauf von1996 bis 2005 in Prozent

13

13

5

68

13

1216

68

13

1319

65

13

1317

65

14

14

18

63

14

14

18

62

15

15

19

60

15

16

19

59

19

16

37

55

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2005

MIV Fahrer

MIV Mitfahrer

zu Fuß

Fahrrad

ÖPNV

Dresdner MobilitätsstrategieStadtentwicklung und Verkehr Verkehrsinfrastruktur Verkehrsmanagement Mobilitätsmanagement

Hauptabteilung Mobilität

LandeshauptstadtDresden22

Mobilitätskosten:

Mehr als jeden siebten Euro geben die Haushalte (Ost) für Mobilität aus

Im Monat 272 €bzw. 15,2% der Konsumausgaben(Haushalte West: 313 € bzw. 14,4%)

Daten für 2003, Quelle: Stat. Bundesamt

Dresdner MobilitätsstrategieStadtentwicklung und Verkehr Verkehrsinfrastruktur Verkehrsmanagement Mobilitätsmanagement

Hauptabteilung Mobilität

LandeshauptstadtDresden23

Umweltwirkungen am Beispiel des Mobilitätsmanagements bei Infineon/Qimonda:

Kfz-Anteil (Kfz-Fahrer) ging von 1996 bis 2005 von 68 % auf 55 % zurück;12 Mio Pkw-Kilometer wurden pro Jahr eingespart

Wegekosten für Beschäftigte wurden um 325 EUR/Person/Jahr gesenkt

vermiedene CO2-Emissionen: 400 kg/Person/Jahr,bei 6.200 Mitarbeitern sind dies 2.500 Tonnen/Jahr!

CO2-Zertifikate

Dresdner MobilitätsstrategieStadtentwicklung und Verkehr Verkehrsinfrastruktur Verkehrsmanagement Mobilitätsmanagement

Hauptabteilung Mobilität

LandeshauptstadtDresden24

Handlungsbedarf:Fehlendes allgemeines Bewusstsein über die Möglichkeiten des MM bedingt Information, Beratung, Wissenstransfer

Herstellung der Transparenz über MobilitätskostenKosten-Nutzen von MM für Unternehmen, Beschäftigte und Kommunen darstellen

MM in der Stadtentwicklung durch Schaffung nachhaltiger Verkehrsinfrastruktur bei Siedlungsentwicklung und Standortentscheidungen

MM im Bauordnungsrecht durch die Verpflichtung für größere Unternehmen Mobilitätspläne aufzustellen und dafür die Stellplatzverpflichtung abzuschaffen

Einführung einer kommunalen Mobilitätsabgabe:direkte Beteiligung der Verkehrserzeuger nach dem Verursacherprinzip an den kommunalen Mobilitätskosten (Infrastruktur und Betrieb),Wegfall der Verpflichtung zum Bau von Stellplätzen

Dresdner MobilitätsstrategieStadtentwicklung und Verkehr Verkehrsinfrastruktur Verkehrsmanagement Mobilitätsmanagement

24

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Hauptabteilung Mobilität

LandeshauptstadtDresden25

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!Vortrag abrufbar unter www.dresden.de/Mobilitaet

Mobilität für alle ... ... wir managen das.

[email protected] / 488 32 71

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Der Aachener Weg: Mobilitätsmanagement statt Umweltzone

Dipl.-Ing. Armin Langweg, IHK Aachen

26

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Mobilitätsmanagement für Betriebe

Dipl.-Ing. Armin LangwegIndustrie- und Handelskammer Aachen

„Betriebliches und kommunales Mobilitätsmanagement“Dortmund, 10.12.2008

Der Aachener Weg:

Mobilitätsmanagement statt

Umweltzone

Dortmund, 10.12.2008 Armin Langweg, IHK Aachen 2

Mobilitätsmanagement für Betriebe

Mobilitätsmanagement: Startklar, als es benötigt wurde

Institut für Stadtbauwesen und Stadtverkehr der RWTH Aachenhat den Ansatz über viele Jahre in der Forschung zur Praxisreife begleitet

Stadt Aachen als Praxispartner in Projekte des ISB eingebunden, u. a. „Mobilitätsmanagement in der Stadtplanung“, „ÖPNV-Marketing für Neubürger“

IHK Aachen regt seit vielen Jahren Betriebe an, Citylogistik, Gleisanschlussförderung, Mobilitätsmanagement aufzugreifen

Wissen und Erfahrung bei zentralen Akteuren vorhanden !

Dortmund, 10.12.2008 Armin Langweg, IHK Aachen 3

Mobilitätsmanagement für Betriebe

Begriff „Mobilitätsmanagement“Graue Theorie ... ??

Was ist das? „Pflichtgemäße Kommunikation“ aller Beteiligten der Verkehrsplanung (Prof. Fiedler, AK MM der FGSV)„Business-Travel-Management“ (Zeitschrift „Der Mobilitätsmanager“) Vision für „Verkehrstelematik“ (Prof. Keller)Organisation, Kommunikation und Motivation zur verstärkten Nutzung umweltfreundlicher Verkehrsmittel (ISB, ILS, )

Was ist es nicht?Nicht „justiziabel“, z. B. in der Bauleitplanung !Kein anerkannter „Fördertatbestand“ der Politik !In der letzteren Form prominente Beispiele, aber keine Flächendeckung !

Klärung im „Masterplan Mobilitätsmanagement“ im aktuellen „Aktionsprogramm Mobilitätsmanagement“ von DENA/BMU ? ! !

Dortmund, 10.12.2008 Armin Langweg, IHK Aachen 4

Mobilitätsmanagement für Betriebe

Handlungsfelder des Mobilitätsmanagements

Kommunales Mobilitätsmanagement mit dem Schwerpunkt Organisation und Koordination

Handlungsfelder des Mobilitätsmanagements

Mobilitätsmanagement für spezielle Zielgruppen und

Standorte

• MM an Schulen

• MM für Kinder und Jugendliche

• MM an Wohnstandorten

• MM an Krankenhäusern

• MM an Großeinrichtungen für Freizeit und Einkauf

• MM für Touristen

• ...

Betriebliches Mobilitätsmanagement

Mobilitätsberatung und Mobilitätszentralen

• Arbeits- und Wegeorganisation für Arbeitnehmer

• Motivation der Arbeitnehmer für eine nachhaltige Mobilität, auch durch Vorbildwirkungen

• verkehrliche Maßnahmen im Berufs-, Dienstreise- und Güterverkehr, u.a. Fahrgemeinschaften, JobTickets, Parkraumbewirtschaftung, Informationsbereitstellung, neue Angebote, Fuhrparkmanagement etc.

• intermodale Information und Beratung

• Ticketvertrieb und Reservierung aus einer Hand

• Abwicklung neuer Mobilitätsangebote

• Durchführung von Kampagnen

• telefonische, elektronische und persönliche Kundenansprache überCallCenter/Hotline, Mobilitätsportale im Internet, Auskunftsterminals, Kundenzentren des ÖV/ Mobilitätszentralen etc.

ISB/IVV 2003, Stand des MM in Deutschland und im Ausland

• Initiierung der anderen Handlungsfelder• Schaffung neuer Angebote, wie z.B. CarSharing,

Lieferdienste, Radstationen, neue ÖV-Tickets...

• Politische und organisatorische Verankerung des MM

• Erstellung eines „Mobilitäts-Leitbildes“

u.a.

Kommunales Mobilitätsmanagement mit dem Schwerpunkt Organisation und Koordination

Handlungsfelder des Mobilitätsmanagements

Mobilitätsmanagement für spezielle Zielgruppen und

Standorte

• MM an Schulen

• MM für Kinder und Jugendliche

• MM an Wohnstandorten

• MM an Krankenhäusern

• MM an Großeinrichtungen für Freizeit und Einkauf

• MM für Touristen

• ...

Betriebliches Mobilitätsmanagement

Mobilitätsberatung und Mobilitätszentralen

• Arbeits- und Wegeorganisation für Arbeitnehmer

• Motivation der Arbeitnehmer für eine nachhaltige Mobilität, auch durch Vorbildwirkungen

• verkehrliche Maßnahmen im Berufs-, Dienstreise- und Güterverkehr, u.a. Fahrgemeinschaften, JobTickets, Parkraumbewirtschaftung, Informationsbereitstellung, neue Angebote, Fuhrparkmanagement etc.

• intermodale Information und Beratung

• Ticketvertrieb und Reservierung aus einer Hand

• Abwicklung neuer Mobilitätsangebote

• Durchführung von Kampagnen

• telefonische, elektronische und persönliche Kundenansprache überCallCenter/Hotline, Mobilitätsportale im Internet, Auskunftsterminals, Kundenzentren des ÖV/ Mobilitätszentralen etc.

ISB/IVV 2003, Stand des MM in Deutschland und im Ausland

• Initiierung der anderen Handlungsfelder• Schaffung neuer Angebote, wie z.B. CarSharing,

Lieferdienste, Radstationen, neue ÖV-Tickets...

• Politische und organisatorische Verankerung des MM

• Erstellung eines „Mobilitäts-Leitbildes“

u.a.

Betriebliches Mobilitätsmanagement

MM für Neubürger ☺

Dortmund, 10.12.2008 Armin Langweg, IHK Aachen 5

Mobilitätsmanagement für Betriebe

Maßnahmenbereiche im betrieblichen MMAufgaben/Beispiele:

GB

Güterverkehr• Verbrauchs- und

schadstoffarme Fahrzeuge

• Verbrauchsarme Fahrweisen

• Fahrtenbündelung / City-Logistik

• Gleisanschluss-förderung

• Radkuriere

BerufsverkehrDienstreisen

Arbeits- und Wegeorganisation

• JobTicket• Beteiligung an

privaten BahnCards• Nutzung

„bahn.corporate“• Car-Sharing ergänzt /

ersetzt Dienstwagen• Eco-Fahrtraining• Diensträder

über

grei

fend

Aktionstage/-maßnahmenBetrieb/Vorgesetzte als Vorbild

Anreize zur Nutzung des UmweltverbundesMitarbeiterinformation und -beteiligung

Verkehrsvermeidung (z.B. Telearbeit, Wohnungen in Betriebsnähe, Betriebskindergarten)Flexible Arbeitszeit (wichtig für Nutzbarkeit des ÖPNV)

verk

ehrli

ch

Motivation für eine nachhaltige Mobilität

ÖPNV• Information und

Beratung• abstimmen auf

Wohnorte und Arbeitszeiten

• Schnuppertickets für Umsteiger

• JobTicket/Fahrt-kostenzuschuss

Rad und Fuß• Zugänglichkeit

Werksgelände • „Mit dem Rad zur

Arbeit“• Hochwertige

Radabstellanlage• Trockenraum

(Dusche)

Pkw• Eco-Fahrtraining,

neue Antriebe ...• Angemessenes Park-

raummanagement (z.B. JobTicket=Parkschein)

• Fahrgemeinschaften: Vermittlung + spezielle Parkplätze

• Car-Sharing

Ggf. Kunden-/Besucherverkehr(Erstattung Fahrtkosten, Informationen zum ÖPNV, Fahrradabstellanlagen, Bringdienste) [E

igen

e D

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ellu

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ach

ISB/

IVV

2004

]

Betriebliches Mobilitätsmanagement

Dortmund, 10.12.2008 Armin Langweg, IHK Aachen 6

Mobilitätsmanagement für Betriebe

BRD: Arbeitswege oft < 5 km; ÖPNV nur von 11 % genutzt

genutzte Verkehrsmittel für versch. Wegezwecke [Quelle: MiD 2002]

8%

9%

27%

9%

4%

9%

11%

5%

5%

63%

70%

42%

6%

7%

17%

2%

3%

0% 20% 40% 60% 80% 100%

Arbeitsplatz

dienstl./geschäftl.

Einkauf

zu Fuß Rad ÖPNV Pkw-Fahrer Pkw-Mitfahrer Mofa/Motorrad

sonstige

Weglängen für die Fahrt zum Arbeitsplatz[Quelle: MiD 2002]

7% 6%

29%

17%25%

15%

1%7%

13%

42%

59%

84%

99% 100%

0%

20%

40%

60%

80%

100%

bis 0,6 km 0,6-1 km 1-5 km 5-10 km 10-25 km 25-100 km >100 km

Anteilkumuliert

=> Potenziale für Verlagerung auf Rad, ÖPNV und Fahrgemeinschaften je nach Entfernung

27

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Dortmund, 10.12.2008 Armin Langweg, IHK Aachen 7

Mobilitätsmanagement für Betriebe

Chronologie Luftreinhalteplanung in Aachen

Grenzwerte der Luftqualitätsrichtlinie der EU in 2003 und 2007 überschritten; Grenzwerte sinken bis 2010 weiter ab Aufstellung Luftreinhalteplan (+ Aktionsplan) in 2008

Koordinierung durch Bezirksregierung Köln in „großer“ RundeAufgrund Grenzlage Aachens Sonderstatus durchgesetzt

Abschreckung der Besucher aus NL und BL, da „deutsche“ Plaketten für Umweltzone nicht vorhanden

Gewählte Strategie: Maßnahmenpakete Mobilität + EnergieversorgungTritt zum 1.1.2009 in Kraft

Bei Überschreitung in 2008: „Aktionsplan“Sperrung des höchstbelastenden Abschnitts für Lkw-Verkehr

Überprüfung der Wirksamkeit 2010 Bei Ausbleiben von Luftverbesserung kommt vrstl. Umweltzone

Dortmund, 10.12.2008 Armin Langweg, IHK Aachen 8

Mobilitätsmanagement für Betriebe

Maßnahmenpaket Mobilität

Über 30 Einzelmaßnahmen, u. a.Luftgütepartnerschaft (= „Dachmarke“)Umrüstung von Fuhrparks (ASEAG, STAWAG)Ausbau des ÖPNV (Schnellbuslinien)Mobilitätsberatung für Betriebe

1/2 Stelle bei IHK (1/3 IHK finanziert, 2/3 Stadt Aachen)Job-Ticket-Initiative

Von 5.000 auf 15.000 JobTicketsWirkung entspricht Umweltzone

Neubürgermarketing RadwegenetzCity-Logistik

Landesbehörden in Aachen im Sept. 08 vom Umweltministerium zum Handeln aufgefordert: DANKE ! Aber...Gespräche zeigen: Kein Handlungsspielraum für Job-Tickets ! => Bitte lösen, sonst Behörden nicht handlungsfähig !Unternehmen > 20 MA (n=400) im Nov. 2008 vom HGF der IHK angeschrieben, Mobilitätsberatung zu nutzen => ...

Dortmund, 10.12.2008 Armin Langweg, IHK Aachen 9

Mobilitätsmanagement für Betriebe

„Luftgütepartnerschaft“ =Vereinbarung zentraler Partner

Partnerschaft LuftgüteAachener Initiative für saubere LuftLuftreinhalte-Kodex: Selbstverpflichtung, umweltfreundliche, kostengünstige und effiziente Mobilität zu fördern

Initialpartner im Juni 2008IHK AachenStadt AachenHandwerkskammer Aachen Einzelhandelsverband Aachen-Düren

Öffentlichkeitsarbeit in VorbereitungPlakate, SpotsAuszeichnung von Firmen...

Dortmund, 10.12.2008 Armin Langweg, IHK Aachen 10

Mobilitätsmanagement für Betriebe

Energiepreise zweiter Motor für Mobilitätsmanagement

Kraftstoffpreise(bis 2007 Jahresmittel; 2008 Monatsmittel)

152,7

149,9

20406080

100120140160180

1988

1990

1992

1994

1996

1998

2000

2002

2004

2006

02.0

8

04.0

8

06.0

8

Cen

t/l

SuperDiesel

w w w .aral.de{Stand Jul 08)

+ 157 %

+ 94 %

Dortmund, 10.12.2008 Armin Langweg, IHK Aachen 11

Mobilitätsmanagement für Betriebe

Öffentlicher Nahverkehr für Pendler kostengünstige Alternative

Monatliche Kosten eines Beschäftigten nach Wohnort und genutztem Verkehrsmittel

79 €

205 €

552 €

33 €

86 €

231 €

50 €

68 €

132 €

41 €

57 €

110 €

10 €

Aachen [2.200 km / Jahr]

Alsdorf, Stolberg, Herzogenrath

[5.700 km / Jahr]

Düren, Geilenkirchen

[15.400 km / Jahr]

Pkw-Vollkosten

Pkw-Betriebskosten

Monatsticket zw.Arbeits- u. WohnortAbo zw. Arbeits- u.WohnortKosten für Fahrrad

[Pkw-Kosten für Kompaktklasse lt. ADAC]

[ohne Parkkosten]

Ersparnis50 %

Ersparnis72 %

Ersparnis80 %

Dortmund, 10.12.2008 Armin Langweg, IHK Aachen 12

Mobilitätsmanagement für Betriebe

Mobilitätsberatung für Betriebe

Ziele des betrieblichen Mobilitätsmanagements:

Reduktion von Mobilitätskosten vor dem Hintergrund steigender Energiepreise

Schaffung echter Alternativen zum Pkw

Reduktion des verkehrsbedingten SchadstoffausstoßesVerlagerung des Pkw-Berufspendelverkehrs und Güterverkehrs - soweit verträglich möglich - auf umweltfreundliche VerkehrsmittelMöglichst schadstoffarme und kostengünstige Abwicklung des verbleibenden Pkw- und Lkw-Verkehrs

Effizientere Flächennutzung für Betriebe

Gesundheitsförderung der Mitarbeiter

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Dortmund, 10.12.2008 Armin Langweg, IHK Aachen 13

Mobilitätsmanagement für Betriebe

Beitrag zum Klimaschutz: ~ 20 % des CO2-Aufkommens aus VerkehrCO2-Ausstoß je 100 Pendler und Jahr:

Pkw Bus

Berechnungsgrundlagen:220 Arbeitstage, 15 km = 6600 km je JahrCO2-Ausstoß je Person im Pkw: 175 g/100 km (7,8 l; 1,1 Personen je Fahrzeug)

ÖPNV (Berufsverkehr): 26 g/100 km (45 l; 50 % Auslastung = 40 FG)

Reduktion von Lärm und SchadstoffenDer Straßenverkehr in Aachen verursacht mehr als 50 % der NO2-Belastung

Vorteile für die Umwelt

112 t -85 %17 t

Dortmund, 10.12.2008 Armin Langweg, IHK Aachen 14

Mobilitätsmanagement für Betriebe

Vorteile für Betriebe und Mitarbeiter

Vorteile für Betriebe: Verringerung der Betriebskosten

Stellplatz im PH rd. 30 - 100 €/MonatFlächenpotenziale für Erweiterungen

Verbesserung des UmweltimagesErhöhung der Mitarbeitermotivation und -bindung

AG-finanziertes Job-Ticket für 18,25 €/Monat je Mitarbeiter indirekte Gehaltserhöhung; kein geldwerter Vorteil, wenn ...

Verbesserung der ErreichbarkeitEffizientere und entspanntere Nutzung von Reisezeiten

Vorteile für Mitarbeiter: Reduzierung der Mobilitätskosten für UmsteigerStärkung der Gesundheit (mit dem Rad / zu Fuß zur Haltestelle / zur Arbeit)Ausbau ÖPNV-Angebot bei verstärkter Nutzung

Dortmund, 10.12.2008 Armin Langweg, IHK Aachen 15

Mobilitätsmanagement für Betriebe

„Tools“ für Erstberatung (I):Fahrzeiten aus dem Umland

Heerlen52 Min.

Alsdorf37 Min.

Weisweiler33 Min.

Stolberg-Altstadt 35 Min.

Hzgrath30 Min.

AC Hbf13 Min.

Eschweiler19 Min.

Düren34 Min.

1 Verb/h2 Verb/h

3-4 Verb/h4-7 Verb/h> 7 Verb/h

M‘gladbach76 Min.

Köln Hbf62 Min.

Jülich61 Min.

Heimbach 98 Min.

Justizzentrum

Rothe Erde4 Min.

Schanz 16 Min.

Übach-Palenberg40 Min.

Roetgen37 Min.

H

30-45 Min.<= 30 Min.

> 45 Min.

Fahrtzeit

Dortmund, 10.12.2008 Armin Langweg, IHK Aachen 16

Mobilitätsmanagement für Betriebe

„Tools“ für Erstberatung (II) „Umsteigefreie Verbindungen“

H

Justizzentrum

Direkt erreichbar aus

Brand (5,15,25,35,55,65) Eilendorf (2,12,22)Stolberg (12,22,25) Hörn (12,22,23)Steppenberg (15,25,25)Hangeweiher, Preußwald (2)Kornelimünster (35,55,65)Walheim, Schmithof (65) Lichtenbusch (55)Roetgen, Rurberg (68)Roetgen, Monschau (166)

Dortmund, 10.12.2008 Armin Langweg, IHK Aachen 17

Mobilitätsmanagement für Betriebe

„Tools“ für Erstberatung (III):Mängel/Optionen für Internetseite

Haltestelle „Josefskirche (Justizzentrum)“ ?

Mit dem Bus deutlich schneller...

Haltestellen auf Oppenhoffallee...?

= www.aseag.de -

und dann ?

Dortmund, 10.12.2008 Armin Langweg, IHK Aachen 18

Mobilitätsmanagement für Betriebe

Das Angebot der Mobilitätsberatung für Betriebe

Erstberatung mit Veranschaulichung der Erreichbarkeit des Standortes und Diskussion von HandlungsoptionenAuswertung der Wohnorte/Schichtmodelle der Mitarbeiter Bereitstellung von InformationsmaterialOrganisation von Aktionstagen/KampagnenOrganisation einer MitarbeiterbefragungEmpfehlungen für Mobilitätskonzept inkl. FinanzierungHilfe bei FördermittelnPolitisches Lobbying bei Stadt und Verkehrsunternehmen für Verbesserung der AngeboteErfolgskontrolle Danke für Ihre Zeit !

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Wie können Kommunen strategisch intern und extern Mobilitätsmanagement anstoßen und verstetigen

Dr. Ute Zolondek, Stadt Bonn

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Juni 2007Dr. Ute Zolondek, Betriebliches und kommunales Mobilitätsmanagement, Dortmund, 10.12.2008

• Warum interessiert sich die Umweltverwaltung für „Betriebliches Mobilitätsmanagement?

• Welche Ansatzpunkte kann es geben?

• Welche Hemmnisse sind erkennbar?

• Vorläufiges Fazit

WorkshopWie können Kommunen strategisch intern und extern Mobilitätsmanagementsysteme anstoßen und verstetigenImpuls aus der Praxis (Sicht Umweltamt)ohne Anspruch auf Vollständigkeit

Juni 2007Dr. Ute Zolondek, Betriebliches und kommunales Mobilitätsmanagement, Dortmund, 10.12.2008

Warum interessiert sich die Umweltverwaltung für„Betriebliches Mobilitätsmanagement“?

• Luftreinhaltung

• Lärmminderung

• Wohn- und Lebensqualität in der Stadt

• Versiegelung für Verkehrsflächen

Was alle interessieren muss: Unfälle

Juni 2007

Welche Ansatzpunkte gibt es?

Ausgangspunkt: Pendlerströme Bonn (310.000 EW)2006: ~ 84.500 Einpendler

~ 30.000 Auspendler

• Aufbau eines betrieblichen Mobilitätsmanagements in der Stadtverwaltung seit 2006- Job-Tickets- Parkraumbewirtschaftung- Dienstfahrräder- Bildung von Dienstfahrzeugpools- Aktive Beteiligung „Mit dem Rad zur Arbeit“- Bewerbung Pendlernetz-NRW

• Lokales Netzwerk- Partnerschaft für Luftgüte und schadstoffarme Mobilität

- IHK, Stadt, swb, Haus&Grund, Dehoga, Kreishandwerker

• Regionales Netzwerk = Aktionsprogramm Mobilitätsmanagement ??

Dr. Ute Zolondek, Betriebliches und kommunales Mobilitätsmanagement, Dortmund, 10.12.2008 Juni 2007Dr. Ute Zolondek, Betriebliches und kommunales Mobilitätsmanagement, Dortmund, 10.12.2008

Welche Hemmnisse sind erkennbar?

• ÖPNV subjektiv / objektiv unzureichend

• Flexibilisierung der Arbeitszeiten

• Dienstfahrzeuge zu privaten Zwecken

• Unsicherheit mit dem Rad in der Stadt

• viele unterschiedliche individuelle Gründe……..

Juni 2007Dr. Ute Zolondek, Betriebliches und kommunales Mobilitätsmanagement, Dortmund, 10.12.2008

Vorläufiges Fazit:

• Es muss sich für jeden finanziell lohnen- für den Arbeitnehmer- für den Unternehmer- für die Kommune - für den Verkehrsträger-

• Jeder Betrieb / jeder Mitarbeiter benötigt eine spezifische Analyse

• Nicht primär MIV behindern, sondern umweltfreundliche Mobilität erleichtern

• Rahmensetzungen des Bundes müssen auf die Förderung umweltfreundlicher Mobilität ausgerichtet werden

• Nicht nur die Angebotsebene beachten, sondern auch die Umsetzungs-/Handlungsebene

…….. m.d.B. um Ergänzung.

31

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Mobil im Rheinland – Ein integriertes Mobilitätsinformationssystem für die Region Köln/Bonn

Klaus Harzendorf, Stadt Köln

32

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Betriebliches und kommunales Mobilitätsmanagement – Dortmund 10.12.2008

Ein Integriertes Mobilitätsinformationssystem für die Region Köln/Bonn

Klaus Harzendorf | Stadt Köln | Leiter des Amtes für Straßen und Verkehrstechnik

Betriebliches und kommunales Mobilitätsmanagement – Dortmund 10.12.2008

A – Projekt im Rahmen der Regionale 2010

Betriebliches und kommunales Mobilitätsmanagement – Dortmund 10.12.2008

Die Region des Mobilitätsportals

Messe, Kongress- und Medienstandort

Zentrales europäisches Verkehrskreuz

Hohes Bildungs- und Einkommensniveau

Spitzenstandort im Tages- und Kurzzeittourismus

3,2 Mio. Einwohner auf 5200 km2 in 64 Kommunen

Zuwachsregion bei Bevölkerungszahlen u. gleichzeitig überdurchschnittlicher Kaufkraft

Betriebliches und kommunales Mobilitätsmanagement – Dortmund 10.12.2008

Die Region des Mobilitätsportals

Enges Detektionsnetz in Köln durch WM 2006 dadurch eine gute Datenlage

Innerstädtische TMC Information als Pilotprojekt ab Frühjahr 2009

Forschung und Entwicklung in der Mobilität (Fraunhofer, WDR, DLR, Uni Köln und weitere)

e-ticketing im ÖV- Bereich

Vorhandene Mobilitätsinfo- und Steuerungssysteme

Betriebliches und kommunales Mobilitätsmanagement – Dortmund 10.12.2008

Köln-Bonn

StadtLeverkusen

Oberbergischer Kreis

Ein Integriertes Mobilitätsinformationssystem für die Region Köln/Bonn

Betriebliches und kommunales Mobilitätsmanagement – Dortmund 10.12.2008

Zielsetzung Mobil im Rheinland

A Kostenlose Mobilitätsinformationen für alle

B Nachhaltiges Mobilitätsmanagement für Personen und Güter

Dieses Ziel wird erreicht durch

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Betriebliches und kommunales Mobilitätsmanagement – Dortmund 10.12.2008

Sicherung der Gleichrangigkeit der kommunalen Partner

Stärkung des regionalen Gedankens

Verbindliche Projektvereinbarungen

Bündelung von Potenzialen, Kompetenzen und Ressourcen

Mobil zum Ziel durch

Einbindung zukunftsorientierter Partner

Betriebliches und kommunales Mobilitätsmanagement – Dortmund 10.12.2008

Inhaltliche Maßnahmen

Entwicklung einer Betreiberstruktur

Integration aller verkehrsrelevanten Daten:

Entwicklung eines intermodalen Routings

Investition in DetektionssystemeDynamisierung der Parkdaten

Integration von Störungsinformationen

Nutzung aller verfügbaren MedienIntegration in mobile Endgeräte

Flächendeckende Verbreitung dieser Daten:

Aufbau eines regionalen Verkehrsmanagements

Betriebliches und kommunales Mobilitätsmanagement – Dortmund 10.12.2008

MobilitätsdatenbankDatenintegration + Verknüpfung

Verkehrsdaten BAB-Netz

Detektionsdaten

Floating Car Data

Baustellen / Events

Datenbank Freizeitplaner

dynamische Parkdaten

TMC/TPEG Daten

Wetterdaten

QuellenFahrplanauskunft der VRS

Aktuelle Polizeiinformationen

Betriebliches und kommunales Mobilitätsmanagement – Dortmund 10.12.2008

Produkte

Routen- & Reiseplaner

dynamisches intermodales Routing

Aktuelle Verkehrslage in der Region

erweiterter Level of Service

Mehrwert- & Auskunftsdienst

e

Handy Ticketing, Parkticketing, Hotelreservierung ...

Betriebliches und kommunales Mobilitätsmanagement – Dortmund 10.12.2008

Ziel

Optimale Nutzung der regionalen InfrastrukturOptimale Nutzung der regionalen Infrastruktur

durch

Information Empfehlung Planungshilfe Steuerung

Betriebliches und kommunales Mobilitätsmanagement – Dortmund 10.12.2008

Optimale Nutzung der regionalen Infrastrukturdurch

Information, Empfehlung, Planungshilfe, Steuerung

Medien

Internet Nachrichtenservices

(Verkehrsfunk; DAB)

Mobile Endgeräte

(Handy/PDA/MDA/Navigation)

Verkehrsleitsysteme

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Betriebliches und kommunales Mobilitätsmanagement – Dortmund 10.12.2008

Ziel: Darstellung von Netzzuständen

Straßenwetter

Stau

Baustellen

Veranstaltungen

Betriebliches und kommunales Mobilitätsmanagement – Dortmund 10.12.2008

Ziel: Darstellung auf der kommunalen Internetseite

Betriebliches und kommunales Mobilitätsmanagement – Dortmund 10.12.2008

Ziel: Detaillierte Darstellung

Betriebliches und kommunales Mobilitätsmanagement – Dortmund 10.12.2008

Strategien der Zielerreichung bei MIR

Öffentlichkeitsarbeit

Intensivierung der Kommunikation zwischen den Partnern

Information und Kommunikation mit den politischen Entscheidungsträgern von der kommunalen bis zur Landesebene

Regelmäßige Infotreffen mit Partnern

Zielvereinbarungen durch Zeit-Maßnahmenplan

Klare Aufgabengliederung im Konsortium

Berichtswesen / Newsletter

Workshops + Infoveranstaltungen in der Region

Betriebliches und kommunales Mobilitätsmanagement – Dortmund 10.12.2008

Aktivitäten auf Bundes- und EU-Ebene

Metaplattform Verkehrsinformation

Eine Initiative des BMVBS

Durchführung: BASt

e-safety Initiative im 7.EU Rahmenprogramm

Real Time Traffic Information RTTI

Information Gateway iGATE

Dachverband in Europa: ERTICOVereinigung der nationalen Verkehrsministerien/-behörden und der Wirtschaft

Partner für internationale Aktivitäten: WDR und BASt

Betriebliches und kommunales Mobilitätsmanagement – Dortmund 10.12.2008

Ressourcen bündeln und für alle in der Region

nutzbar machen

Mobil zum Ziel in einer starken Region

Lösungen für

Mobilität

Transport

Parken

Kultur

Veranstaltung

Shopping

Freizeit

Touristik

Sport

Business

Wirtschafts-verkehr

35

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Betriebliches und kommunales Mobilitätsmanagement – Dortmund 10.12.2008

www.mobil-im-rheinland.de

Betriebliches und kommunales Mobilitätsmanagement – Dortmund 10.12.2008

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

36

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Marketing für ein kommunales Mobilitätsmanagement

Theo Jansen, VRS

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Dortmund 10.12.20081

Marketing für ein kommunalesMobilitätsmanagement

Theo JansenVerkehrsverbund Rhein-Sieg GmbH

Netzwerk „Verkehrssichere Städteund Gemeinden im Rheinland“

Dortmund 10.12.20082

Dortmund 10.12.20083

Inhalt

2. Netzwerk „Verkehrssichere Städte undGemeinden im Rheinland“

4. Fazit

1. Mobilitätsmarkt

3. Handlungsbedarf

Dortmund 10.12.20084

Definition der FGSV (1995)

„Mobilitätsmanagement als ressortübergreifende Vorgehensweise zur Befriedigung der Mobilitätsansprüche.“

Gut ausgebaute Infrastruktur für den Umweltverbund

Systematische Information, Beratung und Motivation

Kooperation und Koordination

Handlungsfelder

Begriffsklärung

Dortmund 10.12.20085

Marketing: Ausrichtung der gesamten Aktivitäten eines Unternehmens auf die Erfordernisse des Marktes, auf Umsatzsteigerung, Profitmaximierung ….

Erweiterung um Marketing-Ansatz (2006):

Image

Mitarbeiter

Produktpolitik Preispolitik

Vertriebspolitik KommunikationspolitikQuelle: Handwerkskammer Lüneburg

Kommunalverwaltungen haben andere Zielsetzungen als Privatwirtschaft: Daseinsvorsorge statt Gewinnmaximierung

Dortmund 10.12.20086

Mobilität hat Nachfrager und Anbieter

Es herrscht Wettbewerb

zwischen den Mobilitätserzeugnissen/-produkten

zwischen motorisiertem Individualverkehr undUmweltverbund

Mobilitätsmarkt

38

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Dortmund 10.12.20087

Rad

ÖPNVCar-sharing

FußMIV

Verkehrswege

Parkflächen

Verknüpfungen

Subsystem VerkehrsträgerSubsystem Verkehrsanlagen

Subsystem Information und Aufklärung

Mobilitätserziehung

Subsystem Stadtentwicklung

Stadtmarketing

Bauleitplanung

Verkehrsplanung

Wirtschaftsförderung

StadtplanungRadverkehrs-infrastruktur

Fußverkehr

ÜberwachungVerkehrsinfo

Öffentlichkeitsarbeit

Mobilität in kommunaler Verantwortung

Dortmund 10.12.20088

Marketing-Mix

ServiceInformationInfra-struktur

Preise

Ziel

Strategie

Mobilitätsmarketing

Dortmund 10.12.20089

Wenn es Ziel im Verkehrsbereich ist,CO2 und Feinstaub zu reduzieren,

dann ist eine konsequente Förderungdes Fuß- und Radverkehrs sowiedes ÖPNV unabdingbar.

Ziel

Nur wer sein Ziel kennt, kann es auch erreichen

Dortmund 10.12.200810

Inhalt

2. Netzwerk „Verkehrssichere Städte undGemeinden im Rheinland“

4. Fazit

1. Mobilitätsmarkt

3. Handlungsbedarf

Dortmund 10.12.200811

Dortmund 10.12.200812

Bürgermeisterkonferenz 09.06.2005

Netzwerkgründung

39

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Dortmund 10.12.200813

Reduzierung der Verkehrsunfälle bei gleichzeitiger Förderung der sicherenund selbstständigen Mobilität(Qualitative Verkehrssicherheitsarbeit)

Vernetzung der verwaltungsinternen und externen Akteure auf lokalerEbene (Netzwerke auf lokaler Ebene)

Beteiligung am regionalen Erfahrungs-und Informationsaustausch(Netzwerk auf regionaler Ebene)

Inhalt der Mitgliedsurkunde

Dortmund 10.12.200814

Lenkungskreis

Koordinierungsstelle

Kommune

Inhaltliche und strategische Abstimmung

Koordination und Beratung

Koordinierung vor Ort

Umsetzung von Maßnahmen

Organisationsstruktur

Kommune

KreisKommune

Kreis

Kommune

Dortmund 10.12.200815

Organisation des Erfahrungs-

und Informationsaustausches

Weiterbildung und

Training

Beratung

Evaluation

Die Aufgaben der Koordinierungsstelle

Initiierung von Projekten

und Kampagnen

Dortmund 10.12.200816

Kommunales MMfür Verkehrssicherheit

Handlungsfelder

Wohnumfeld-gestaltung

Verkehrsmittel-wahl

Verkehrsraum-gestaltung

Öffentlich-keitsarbeit

Bürger-beteiligung Überwachung

Mobilitäts-erziehung

Mobilitäts-beratung

Dortmund 10.12.200817

Regionale Netzwerke

ArnsbergNetzwerkgründung war am 9. Oktober 2007Koordinierungsstelle abdem 01.01.2008 bei den Stadtwerken Dortmund

DetmoldNetzwerk-gründung13.02.2008Koordinierungs-stelle ab01.01.2009

DüsseldorfNetzwerkgründung 17. Juni 2008Koordinierungsstelle seit dem 01.11.2007 bei der Unfallkasse NRW

Münster Netzwerkgründung 16.11.2007Koordinierungsstelle bei der Stadt Dülmen seit 01.03.08

Köln/RheinlandNetzwerkgründung 09.06.2005Koordinierungsstelle seit 15.07.2004 beim VRS

Dortmund 10.12.200818

Inhalt

2. Netzwerk „Verkehrssichere Städte undGemeinden im Rheinland“

4. Fazit

1. Mobilitätsmarkt

3. Handlungsbedarf

40

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Dortmund 10.12.200819

Bericht des National Intelligence Council (November 2008)

„Alle gegenwärtigen Technologien sind unzureichend und neue werden wahrscheinlich bis 2025 nicht wirtschaftlichtragfähig und weit verbreitet sein“.

(FR 22.11.2008)

"Global Trends 2025“

Weil der Klimaschutz nur schleppend vorankommt, wird er teurer als bisher gedacht. Nahm sie bisher an, dass entschlossener Klimaschutz das erwartete Weltwirtschaftswachstum um 0,1 Prozentpunkte pro Jahr mindert, so setzt sie nun eine jährliche Rate von 0,13 Prozent an.(Handelsblatt 10.11.2008)

OECD: Umweltausblick 2030

Handlungsbedarf

Dortmund 10.12.200820

Rahmenbedingungen des MM

Zukünftigsteigende Energie‐preise

Restriktionenfür den MIV aufgrund desKlimawandels

Demo‐grafische

Entwicklung

Verkehrs‐sicherheit

Weniger wohlhabendeBevölkerung

Abbau vonSubventionen 

fürentfernungs‐IntensiveLebensstile

Rückzugstaatlicher

Subventionenfür Verkehrs‐infrastruktur

Ausweisungvon 

Umweltzonen

Zunehmender Druck zu einer Stadt der kurzen Wege und des Umweltverbundes(Nahmobilität)

Lärm‐minderung

Krankheits‐kostenaufgrund

Bewegungs‐mangel

Dortmund 10.12.200821

Inhalt

2. Netzwerk „Verkehrssichere Städte undGemeinden im Rheinland“

4. Fazit

1. Mobilitätsmarkt

3. Handlungsbedarf

Dortmund 10.12.200822

Fazit

ILS NRW

Das Potenzial des kommunalen Mobilitätsmanagements kann nur ausgeschöpft werden, wenn es in einer systematischen, breiten und dauerhaften Anwendung, aufbauend auf einer Kooperation der planungs- und umsetzungsrelevanten Institutionen betrieben wird.

Dies erfordert ein Festlegen von Zielen, ein abgestimmtesund zielgerichtetes Handeln in den verschiedenen Handlungsfeldern.

Dortmund 10.12.200823

KontinuitätIntegration der Maßnahmen in bestehende/ zu entwickelnde Konzeptebzw. Strukturen

GanzheitlichkeitBlick für übergreifende Wirkungszusammenhänge; Reduktion der CO2-Emissionen oder des Feinstaubs als Teilzieleines allgemeineren Oberziels definieren

Fazit

Parallelstrukturen müssen vermieden werden:

Dortmund 10.12.200824

EindeutigeZielvorgabe

Vernetzungder

kommunalen Akteure

(Querschnittsaufgabe)

Strategisches Konzept

• Infrastruktur• Kommunikation• Service

Kommunales Mobilitätsmanagement

Fazit

41

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Dortmund 10.12.200825

Dortmund 10.12.200826

Danke für Ihre Aufmerksamkeit!

Kontakt:Verkehrsverbund Rhein-Sieg GmbHMobilitätsmanagement/VerkehrssicherheitKrebsgasse 5-11, 50667 KölnTel.: 0221-20808-732

E-mail: [email protected]

www.verkehrssicherheit.nrw.de

42

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Integrationsmöglichkeiten von Mobilitätsmanagement in Planungsprozesse und Planungsrecht

Dr.-Ing. Ulrike Reutter, ILS

43

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Integrationsmöglichkeiten vonMobilitätsmanagement in PlanungsprozesseMobilitätsmanagement in Planungsprozesse

und Planungsrecht

Vortrag auf der APUG NRW FachtagungVortrag auf der APUG NRW Fachtagung„Betriebliches und kommunales

Mobilitätsmanagement“gam 10. Dezember in Dortmund

Dr. Ing. Ulrike Reutterg

1

Projekthintergrund

Auftraggeber

Mobilitätsmanagement in der StadtplanungProjekthintergrund

Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung; FOPS 70.794

Auftraggeber

• ILS Institut für Landes und Stadtentwicklungsforschung, Projektkoordination

ISB I tit t fü St dtb d St dt k h RWTH A h

Projektpartner

• ISB Institut für Stadtbauwesen und Stadtverkehr, RWTH Aachen

• Ivm gmbH Integriertes Verkehrsmanagement Region Frankfurt RheinMain

I K ti itIn Kooperation mit

• ZIR – Zentralinstitut für Raumplanung an der Universität Münster

Laufzeit1. Dezember 2006 bis 31. Dezember 2008

2 Integrationsmöglichkeiten von Mobilitätsmanagement in Planungsprozesse und PlanungsrechtAPUG NRW Fachtagung, Dortmund, 10.12.2008

ThemenThemen

• WARUM soll MM in Planungsprozesse undg pPlanungsrecht integriert werden?

• WO und WIE kann MM im Planungsprozess(Planungs , Bau und Umweltrecht) integriert werden?

• WELCHE Erfahrungen gibt es bereits in Deutschlandd i ählt äi h Lä d ?und in ausgewählten europäischen Ländern?

• FazitFazit

3 Integrationsmöglichkeiten von Mobilitätsmanagement in Planungsprozesse und PlanungsrechtAPUG NRW Fachtagung, Dortmund, 10.12.2008

Warum?

Ausgangssituation:

Warum?

Ausgangssituation:

• Bislang keine systematische Integration von MM in dieSt dt l d V k h lStadtplanung und Verkehrsplanung

• Kein optimaler Mix verschiedener Einzelmaßnahmenund keine koordinierte Anwendung, um verkehrlicheAuswirkungen frühzeitig und lösungsorientiert zuberücksichtigen

• Bestenfalls nachsorgendeBestenfalls nachsorgendeMobilitätsmanagementkonzepte

4 Integrationsmöglichkeiten von Mobilitätsmanagement in Planungsprozesse und PlanungsrechtAPUG NRW Fachtagung, Dortmund, 10.12.2008

Warum?

• vorbeugende und frühzeitige Berücksichtigung der

Warum?

• vorbeugende und frühzeitige Berücksichtigung derspäteren Mobilitätsabwicklung

• Weichenstellung hinsichtlich Standort, Lage zu ÖV oderFlächenbedarf für Stellplätze (Pkw und Fahrrad)Flächenbedarf für Stellplätze (Pkw und Fahrrad)

• Betrieben Möglichkeiten, Anreize und Anstöße zurAnwendung von MM geben

5 Integrationsmöglichkeiten von Mobilitätsmanagement in Planungsprozesse und PlanungsrechtAPUG NRW Fachtagung, Dortmund, 10.12.2008

Wo und Wie?

• Strategische Ebene der gesamtstädtischen Planung

Wo und Wie?

• Strategische Ebene der gesamtstädtischen Planung(z. B. Verkehrsentwicklungsplanung; Masterplan)

• Ebene der konkreten Flächenentwicklung(Bauleitplanung, Baugenehmigung)(Bauleitplanung, Baugenehmigung)

• Umweltrechtliche Instrumente (Luftreinhaltung,Lärmminderung)

6 Integrationsmöglichkeiten von Mobilitätsmanagement in Planungsprozesse und PlanungsrechtAPUG NRW Fachtagung, Dortmund, 10.12.2008

44

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Wo und Wie?• Strategische Ebene der gesamtstädtischen Planung

Wo und Wie?

(z. B. Verkehrsentwicklungsplanung; Masterplan)

– MM kein Belang der Bauleitplanung;g p g

– aber gemeindliche Konzepte können Verkehrsbelang (z. B.Reduzierung des Verkehrs) und Umweltbelange (z. B.g ) g (Klimaschutz) unterstützen, wozu MM beitragen kann

• Ebene der konkreten FlächenentwicklungEbene der konkreten Flächenentwicklung(Bauleitplanung, Baugenehmigung)

U lt htli h I t t (L ft i h lt• Umweltrechtliche Instrumente (Luftreinhaltung,Lärmminderung)

7 Integrationsmöglichkeiten von Mobilitätsmanagement in Planungsprozesse und PlanungsrechtAPUG NRW Fachtagung, Dortmund, 10.12.2008

Wo und Wie?

• Ebene der konkreten Flächenentwicklung

Wo und Wie?

Ebene der konkreten Flächenentwicklung(Bauleitplanung, Baugenehmigung)

Festsetzung von MM im B Plan nicht möglich– Festsetzung von MM im B Plan nicht möglich

– aber: „Verkehrsflächen mit besonderer Zweckbestimmung“i B R d b t ll l d ( kü fti ) C Sh iwie z. B. Radabstellanlagen oder (zukünftig) Car Sharing

Stellplätze im öffentlichen Straßenraum

Städt b li h V t MM kö t öff tli h I t– Städtebaulicher Vertrag: MM könnte öffentliches Interessedarstellen, um die in §1 genannten Belange zu beachten undum Ziele im Zusammenhang sonstiger städtebaulicherum Ziele im Zusammenhang sonstiger städtebaulicherPlanungen zu fördern und zu sichern

8 Integrationsmöglichkeiten von Mobilitätsmanagement in Planungsprozesse und PlanungsrechtAPUG NRW Fachtagung, Dortmund, 10.12.2008

Wo und Wie?

• Ebene der konkreten Flächenentwicklung

Wo und Wie?

Ebene der konkreten Flächenentwicklung(Bauleitplanung, Baugenehmigung)

Bauordnung: Stellplatzfrage– Bauordnung: Stellplatzfrage

– Ablösebeträge und ihre Verwendung

9 Integrationsmöglichkeiten von Mobilitätsmanagement in Planungsprozesse und PlanungsrechtAPUG NRW Fachtagung, Dortmund, 10.12.2008

Optionen in den Landesbauordnungen heute

Berechnung der nach Art und Maß der Nutzung erforderlichen Stellplatzzahl

P üf d R d i t tb tä dPrüfung der Reduzierungstatbestände– örtliche Verkehrsverhältnisse – ÖPNV-Anbindung – Nachweis Großkundenabo (Jobticket etc.) –

Mobilitätsmanagement?

Sicherung über Baulast oder

Auflage in Bau-genehmigung

F tl d t di St ll l t hl

Keine Reduzierung möglich Berechnung der reduzierten Stellplatzzahl

Reduzierung möglich

Festlegung der notwendigen Stellplatzzahl

Prüfung der Machbarkeit(teilweise) nicht möglich möglich

Zahlung eines Ausgleichsbetrages an die Gemeinde

Errichtung der notwendigen Stellplätze

gruppennützige Verwendunggruppennützige Verwendung– Parkeinrichtungen – ÖPNV – Radverkehr –

Mobilitätsmanagement?

10 Integrationsmöglichkeiten von Mobilitätsmanagement in Planungsprozesse und PlanungsrechtAPUG NRW Fachtagung, Dortmund, 10.12.2008

Wo und Wie?Wo und Wie?

Kriterienkataloge vieler Landesbauordnungen lassenMM Maßnahmen zur Stellplatzreduzierung zu (ÖVBonus, „besondere Maßnahmen“, Jobticket, Pkw ,Fahrradpool, Car Sharing Stellplatz)

Unbestimmte Begriffe eröffnen MöglichkeitenUnbestimmte Begriffe eröffnen Möglichkeiten

Praxisbeispiele fehlen noch

Ausdrückliche Erwähnung von MM wäre hilfreich

11 Integrationsmöglichkeiten von Mobilitätsmanagement in Planungsprozesse und PlanungsrechtAPUG NRW Fachtagung, Dortmund, 10.12.2008

Wo und Wie?• Umweltplanung

Wo und Wie?

– Luftreinhalteplanung: MM als langfristigeHandlungsmöglichkeit

– Z. B. Aachen, Köln, München, Ruhrgebiet

Lärmminderungsplanung: langfristiges Handlungsfeld ist– Lärmminderungsplanung: langfristiges Handlungsfeld istVermeidung und Verlagerung von Verkehr

Z B Lärmminderungsplan Norderstedt– Z. B. Lärmminderungsplan Norderstedt

12 Integrationsmöglichkeiten von Mobilitätsmanagement in Planungsprozesse und PlanungsrechtAPUG NRW Fachtagung, Dortmund, 10.12.2008

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Welche Erfahrungen?• Deutschland:

Welche Erfahrungen?

– Aktive Kommunen wie München

– Formelle und informelle Verankerung wie z. B. in Offenbach,g ,Dortmund, Dresden

– In Teilen aktiv wie z. B. in Darmstadt, Aachen, Köln, Hannover,Frankfurt

• Anlässe:– Problemorientiert (v. a. Mangel an Parkmöglichkeiten)

– Strategieorientiert (Einbindung in gesamtstädtische Ebene)Strategieorientiert (Einbindung in gesamtstädtische Ebene)

– Projektbezogen (zeitl. befristete Forschungsprojekte)

13 Integrationsmöglichkeiten von Mobilitätsmanagement in Planungsprozesse und PlanungsrechtAPUG NRW Fachtagung, Dortmund, 10.12.2008

Welche Erfahrungen?• Hinderungsgründe

Welche Erfahrungen?

– Mobilitätsmanagement nicht als allgemeiner Begriff bekanntund definiert

– Eher bekannt in Verkehrsplanung, weniger in Stadt undUmweltplanung , Stadtentwicklung, Wirtschaftsförderung

– fehlende Zuständigkeiten, geringer Grad anInstitutionalisierung innerhalb der Verwaltung, fehlende

ll d fi i ll A t ttpersonelle und finanzielle Ausstattung

– Fehlende Bekanntheit im politischen Raum; MM „keinThema“; kein Rückhalt in der PolitikThema ; kein Rückhalt in der Politik

MM zu einer Win Win Geschichte machen!

14 Integrationsmöglichkeiten von Mobilitätsmanagement in Planungsprozesse und PlanungsrechtAPUG NRW Fachtagung, Dortmund, 10.12.2008

Welche Erfahrungen?• Europa:

Welche Erfahrungen?

– (Betriebl.) MM als Instrument ist etabliert (z. B. in Gesetzen,Richtlinien, Plänen, Verordnungen, Förderprogrammen,, , g , p g ,finanzielle Mittelbereitstellung)

– Kommunale Mobilitätspläne und regionale Mobilitätsverträgep g g(England, Frankreich, Flandern)

– Betriebliche Mobilitätsbilanzen und betriebl. MobilitätspläneBetriebliche Mobilitätsbilanzen und betriebl. Mobilitätspläne(England)

– Planungs und Baurecht (Liechtenstein)Planungs und Baurecht (Liechtenstein)

15 Integrationsmöglichkeiten von Mobilitätsmanagement in Planungsprozesse und PlanungsrechtAPUG NRW Fachtagung, Dortmund, 10.12.2008

Fazit

• Heute schon möglich!

Fazit

Heute schon möglich!

• Aber nicht verpflichtend vorgesehen.

• Anreize und positive Effekte als Standortvorteile führenWi Wi Sit tizu Win Win Situationen

• Unterstützung durch Politik und Verwaltung istUnterstützung durch Politik und Verwaltung istErfolgsfaktor.

16 Integrationsmöglichkeiten von Mobilitätsmanagement in Planungsprozesse und PlanungsrechtAPUG NRW Fachtagung, Dortmund, 10.12.2008

Vielen Dank für Ihre AufmerksamkeitVielen Dank für Ihre Aufmerksamkeitwww.ils-forschung.de

www.mobilitaetsmanagement.nrw.de

17 Integrationsmöglichkeiten von Mobilitätsmanagement in Planungsprozesse und PlanungsrechtAPUG NRW Fachtagung, Dortmund, 10.12.2008

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Zukunftsstandort Phoenix West

Dipl.-Ing. Winfried Sagolla, Stadt Dortmund

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Zukunftsstandort PHOENIX West

Fachtagung des AktionsprogrammsUmwelt und Gesundheit NRW

Dipl.-Ing. Winfried SagollaStadtplanungs- und Bauordnungsamt der Stadt DortmundBereichsleiter Geschäftsbereich Mobilitätsplanung

Zukunftsstandort PHOENIX West

- Ehemaliges Hochofengelände. Wird zu einem modernen Techno-logiepark (Mikro- und Nanotechno-logie) mit bis 10.000 Arbeitsplätzenentwickelt

- Erschließung wird bis Ende 2008realisert

- Erste Investitionen sind bereitserfolgt

Mobilitätskonzept PHOENIX West

Ziel ist, für diesen High-Tech-Standortauch eine moderne und zeitgemäße Abwicklung der Verkehre zu erreichen, durch

- intelligenten Mix der Verkehrsarten

- Schaffung von Angeboten und Anreizen zur Reduzierung des Kfz-Verkehrs

- flächensparender Bau von Stellplätzen

- bei gleichzeitig minimierten Investitions- und Betriebskosten

Mobilitätsberatung

- Ratsbeschluss vom 08.11.2007Ablösebetrag = 7.000 / Stell-platz

bezüglich

- Verbesserung der Abläufe im Wirtschaftsverkehr (Dienstfahrtenlogistik)

- Jobticket/ÖV-Angebot- imagefördernde Maßnah-

men- Maßnahmen zur Förderung von Fahrgemeinschaften

- Bau von Fahrradabstellan-lagen/Duschen/Umkleide-möglichkeiten

u.v.a.m.

Rechtliche Rahmensetzung

Stellplatzsatzung

Stadt Dortmund

Erstellung der Infrastruktur

DB-H

alte

punk

t + B

usod

er S

tadt

bahn

Ersc

hlie

ßung

skon

zept

Rad

Ersc

hlie

ßung

skon

zept

Fußg

änge

r

Ersc

hlie

ßung

sko n

zept

Stra

ße

Nahezu komplette Herstellung der Straßen- und Radwege-infrastruktur bis Ende 2008

ÖV Fußg.Straßen Rad

Straßennetz PHOENIX West Buserschließung PHOENIX West

48

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Radwegenetzentweder oder

Arbeitsgruppe Betriebliches Mobilitätskonzept

2. Prioritättlw. Ablösung und Schaffung von Stellplätzen in dezentralenParkhäusern

reduzierte Stellplatzanforderungen

positives Ergebnis

negativesErgebnis

Investor/Betrieb

Bauantrag

Verbindliches Maßnahmeprogramm(städtebaulicher Vertrag) z. B.

- Einführung Job-Ticket- Vertrag mit Car-Sharing-Unter-nehmen

- Bau von Fahrradabstellanlagen- Bewirtschaftung der betrieblichen

Stellplätzeu.a.m.

Zahlung der Ablösebeträge

Ablösefond

Gemeinschafts-parkhaus

Ermittlung der tatsächlichen Stellplatznotwendigkeit des Einzelfallvorhabens mindestens jedoch 1 Stp./30 qm Nutzfläche zzgl. Besucherstellplätze

Externe: DSW21, CarSharing-Unternehmen

Realisierung

1. auf dem Grundstück2. Baulast auf Parkhausgrundstücken3. in dezentralen Gemeinschaftsanlagen

1.Priorität: Errichtung der notwendigenStellplätze auf dem Grundstück

jährliche Wirkungs-kontrolle

PHOENIX West - Stellplatzkonzept

Der städtebauliche Entwurf und die Vorgaben im Bebauungsplan ermöglichen keine voll-ständige ebenerdige Unterbringung der erforderlichen Stellplätze.Zur Reduzierung der Kosten (zur Errichtung von Stellplätzen) sind drei Möglichkeiten (auch kombiniert) denkbar:� Baulast auf einem Grundstück in der Nähe� Ablösung der Stellplätze (7.000 /Stp.)� Reduzierung der Stellplatzpflicht durch

MobilitätskonzeptDie Reduktion der Stellplatzverpflichtung ist wesentlicher Verhandlungshebel für die Stadt.

ein PKW-Stellplatz kostet:- ebenerdig : 2.000 - 3.500 - Parkpalette : 4.000 - 10.000 - automatisches Parkhaus: 8.000 - 14.000 - Parkhaus : 10.000 - 15.000 - Tiefgarage : 15.000 - 25.000

zzgl. der Grundstückskostenund pro Monat 50 – 150 Betriebskosten je Stellplatz

ein Fahrradstellplatz kostet:- ebenerdig : 200 - Überdachtes Fahrradparkhaus : 625 - 1.700 - in Tiefgaragen : 2000 - 3.500

zzgl. der Grundstückskosten (auf einem PKW-Abstellplatz können bis zu 7 Fahrräder abgestellt werden).und pro Monat 3 - 7 Betriebskosten im Keller/Lagerraum bzw. 7 - 22 je Stellplatz in Nebenräumen/Erdgeschoss von Büroimmobilien

Stellplatzkosten in Dortmund; Stand: 2006

Stellplatzmodell PHOENIX West

- Stellplatzberechnung nach Einzelfall im Baugenehmigungsverfahren (Er-mittlung der Zahl der Arbeitsplätze, Anwesenheitsquote, MIV-Anteil

- wenn Anzahl der Arbeitsplätze nicht bekannt, Ermittlung nach Richtli-nien / Tabelle der VV zur BauO NW (hier: 1 Stellplatz / 30 m² Nutzfläche)

- Reduktion der Stellplatzverpflichtung durch Schaffung von Fahrradstell-plätzen („Fahrradbonus“ s. u.)

- weitere Reduktionsmöglichkeiten durch Vereinbarungen im Rahmen eines Mobilitätsplanes (Job-Ticket, Car-Sharing, Bewirtschaftungen der betrieb-lichen Stellplätze, Organisation von Fahrgemeinschaften etc.)

Reduktion der Stellplatzverpflichtung durch „Fahrradbonus“

- qualitativ hochwertige1) Fahrradabstellmöglichkeiten für 5 % der Mitarbeiter: 2,5 % weniger PKW-Stellplätze

- für 10 % der Mitarbeiter: 5 % weniger PKW-Stellplätze- für 15 % der Mitarbeiter: 7,5 % weniger PKW-Stellplätze

Zusätzlicher Bonus bei Errichtung eines Umkleideraumes incl. Dusche:1 Stellplatz

Festschreibung im Bauantrag (Auflage / Nebenbestimmung)

1) zugangsnah, überdacht, beleuchtet, geschlossen

Fahrradbonus

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Parkhausstandorte PHOENIX West

- Vorhalten von 3 Grundstücken für Quartiersgaragen

- Zwischennutzung durch ebenerdige bewirtschafteteStellplatzanlagen, Belegung mitBaulasten (Stellplatzverpflich-tungen) möglich / vorgesehen

- Verkauf an privaten Investor (Parkhausbetreiber) vorgesehen.Parkhausbau, sobald genügendNachfrage vorhanden ist (mit Bauzuschuss aus Ablösebe-trägen)

Modellfoto: „stegepartnerArchitektur & Stadtplanung BDA SRL“

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Betriebliches und kommunales Mobilitätsmanagement – Fachtagung APUG NRW – Dokumentation

APUG NRW. 5

Impressum

Bearbeitung:

IKU GmbH Dr. Frank Claus Katrin Posse Petra Voßebürger Daria Yakovleva Olpe 39 44135 Dortmund Tel.: 0231-311 10 30 Fax: 0231-31894

www.iku-gmbh.de [email protected]

Fotos:

Jan Heinze, Dortmund

erstellt im Auftrag des

Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen 40190 Düsseldorf

Druck:

Die Veranstaltung ist im Rahmen des Aktionsprogramms Umwelt und Gesundheit NRW durchgeführt worden. Weitere Informationen dazu finden Sie im Internet unter www.apug.nrw.de

becker druck, F.W. Becker, 59821 Arnsberg

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Betriebliches und kommunales Mobilitätsmanagement – Fachtagung APUG NRW – Dokumentation

26 APUG NRW.

Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen 40190 Düsseldorf Telefon 0211 45 66 – 666 Telefax 0211 45 66 – 388 www.umwelt.nrw.de