Betriebsvereinbarungen
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, HEC Harald Eul Consulting All Rights reserved. 18.10. 1999
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Datenschutz + Datensicherheit
Betriebsvereinbarungen
Datenschutzfragestellungen
20.10. 1999Erfa-Kreis Köln/GDDIHK Köln
Harald EulHEC ConsultingDatenschutz + DatensicherheitTel 02232 200 879Fax 02232 200 884Homepage: www.datenschutz-help.de
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Datenschutz + Datensicherheit
Überblick
1. Ziele einer Betriebsvereinbarung (BV)
2. Definition technische Kontrolleinrichtung
3. Konsequenzen bei Verstoß
4. BV = vorgehende Rechtsvorschrift § 4 Abs. 1
5. Fallbeispiele
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Ziele einer Betriebsvereinbarung (BV)
Mitbestimmung gemäß § 75 Abs. 2 BetrVG:
Arbeitgeber und Betriebsrat haben
die freie Entfaltung der Persönlichkeit der Beschäftigten zu schützen
(technische Überwachung
= permanenter Überwachungsdruck)
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Definition technische Kontrolleinrichtung
• § 87 Abs. 1 Nr. 6 BetrVG
• § 75 Abs. 3 Nr. 7 BPersVG
technische Kontrolleinrichtungen, mit denen
pb Mitarbeiterdaten automatisiert verarbeitet werden, unterliegen der Mitbestimmung
Rechtsprechung:
zur Leistungs- und Verhaltenskontrolle geeignet
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Konsequenzen bei Verstoß
• Grundsatz:
automatisierte Verarbeitung
pb Beschäftigtendaten darf nicht ohne Zustimmung von Betriebs- oder Personalrat stattfinden
bei Verstoß:
- Rechtswidrigkeit
- Unterlassungsansprüche kollektiv- und individuell
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Konsequenzen bei Verstoß
• Betriebsrat kann Unterlassung verlangen (ggf. einstweilige Verfügung)
• Personalrat: Verwaltungsgericht entscheidet
• Mitarbeiter: brauchen Arbeitsanweisung nicht zu befolgen (Löschungsanspruch aus § 35 Abs. 2 Nr. 1 BDSG)
• Arbeitgeber: Nutzung der Daten unzulässig (vgl. § 35 Abs. 2 Nr. 1)
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Vorgehende Rechtsvorschrift gemäß § 4 Abs. 1 BDSG
Betriebsvereinbarungen gelten als dem BDSG vorgehende Rechtsvorschrift
(BAG Beschluß vom 27.5.1986)
= kollektivrechtliche Einwilligung
= ersetzt somit die individuelle Einwilligung
aber: datenschutzrechtliche Regelungen nicht beliebig
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Fallbeispiele
Datenschutzrechtliche Zulässigkeit von automatisiert verarbeiteten pb Daten von Mitarbeitern
1. im Rahmen der Zweckbestimmung (des Arbeitsverhältnisses)
2. individuelle Einwilligung
3. kollektivrechtliche Einwilligung (Betriebsvereinbarung)
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Zu 1. im Rahmen der Zweckbestimmung (des Arbeitsverhältnisses)
Automatisierte Zeiterfassung/-kontrolle
Direktionsrecht des Arbeitgbebers
Zu- und Abgangsdaten i.R. der Zweckbestimmung
zulässig nach § 28 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 BDSG
Wenn Betriebsrat vorhanden:
Betriebsvereinbarung erforderlich
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Zu 2. Individuelle Einwilligung Monitoring im Callcenter
Aufzeichnen und Mithören des nicht öffentlichen Worts:
erheblicher Eingriff
i.d.R. keine Zulässigkeit nach § 28 Abs 1 Nr. 2
unbefugtes Aufzeichnen bzw. Mithören strafbar nach §
§ 201 Abs. 1 Nr. 1 und 2, 201 Abs. 2 StGB
Einwilligung (z.B. Arbeitsvertrag) kann Eingriff rechtfertigen
datenschutzrechtlich keine Vollkontrolle zulässig
Sonderproblem: Einwilligung des Gesprächspartners
Wenn Betriebsrat vorhanden: Betriebsvereinbarung erforderlich
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Zu 3. kollektivrechtliche Einwilligung E-Mail
wenn private Nutzung ausgeschlossen, nicht Diensteanbieter nach TDG
(anders, wenn z.B.Muttergesellschaft den Service leistet, Hinweis Nr. 37
Baden-Württemberg))
Leistungs- und Verhaltenskontrolle möglich = BV erforderlich
wenn kein Betriebsrat vorhanden: grundsätzlich keine Einschränkungen
Problem: dienstlich/privat gemischte Mails
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Zu 3. kollektivrechtliche Einwilligung Übermittlung der Mitarbeiterdaten in die USA
Betriebsvereinbarung ersetzt individuelle Einwilligung
USA gelten grundsätzlich als Land ohne „adäquaten Datenschutz“
Art. 25 EG-Richtlinie erlaubt ausnahmsweise Übermittlung bei
Einwilligung
gem. BAG-Beschluß, § 75 Abs. 2 BetrVG sowie Literaturmeinung:
elementare Grundrechte dürfen durch eine BV nicht aufgegeben werden
Lösung: Garantien (z.B. durch Datenschutz-Vertrag)
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Textbeispiele Betriebsvereinbarung
E-Mail:Gerling, DuD 21/ 1997 S. 703
ISDN:Hammer, CR 1993, S. 567-576
diverse Muster:
- Praxishandbuch Datenschutz, INTEREST VERLAG - www. datenschutz-help.de