BETTINGEN Willi Bertschmann löst Peter Nyikos ab · depolitik dürfe nicht in nur einem...

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AZ 4125 Riehen 1 Freitag, 21. März 2003 Wochenzeitung für Riehen und Bettingen 82. Jahrgang / Nr. 12 Redaktion und Inserate: Riehener-Zeitung AG Schopfgässchen 8, PF, 4125 Riehen 1 Telefon 061 645 10 00, Fax 061 645 10 10 www.riehener-zeitung.ch Erscheint jeden Freitag Preis: Fr. 1.90, Abo Fr. 76.– jährlich Velokonzept: Die IG Velo plant im Auftrag der Gemeinde Riehen SEITE 2 Rendezvous: Krisjanis Leitis aus Lettland als Austauschschüler am GB SEITE 3 Sport: Katrin Leumann schliesst sich einem Strassenradteam an SEITE 10 Premiere: Calderóns «Das Grosse Welttheater» in neuer Übersetzung SEITE 7 Bücherzettel: Leben in Ungarn, Irland, Holland und Indien SEITE 9 KOMMENTAR Viel versprechende Ausgangslage Bettingen hat gewählt. Das Stimm- volk hat dabei dem alteingesessenen, bürgerraterprobten, dorfbekannten, äl- teren Willi Bertschmann gegenüber dem zugezogenen, politikunerfahrenen, jün- geren Patrick Götsch den Vorzug gege- ben. Mit der Wahl Willi Bertschmanns verschwindet die VEW Bettingen frei- willig aus dem Gemeinderat. Die Bettin- ger Dorfvereinigung, die mit dem Amts- antritt Willi Bertschmanns neu drei der fünf Gemeinderatsmitglieder stellen wird, sieht sich nun der vor kurzem neu gegründeten Vereinigung «Aktives Bet- tingen» gegenüber, womit ein altes An- liegen der VEW, die Bettinger Gemein- depolitik dürfe nicht in nur einem poli- tischen Forum geschmiedet werden, weiterhin erfüllt ist. Bemerkenswert am Wahlgang vom vergangenen Wochenende ist, dass sich zwei valable Kandidaten für das Präsi- dium finden liessen und damit eine ech- te Wahl überhaupt erst möglich wurde. Dies ist heutzutage für ein Exekutivamt einer kleinen Gemeinde, mit dem kein grosses Geld zu verdienen und kein grosses Prestige zu holen ist, nicht selbstverständlich. Die Verantwortli- chen wurden mit einer relativ hohen Wahlbeteiligung von 61,7 Prozent an ei- nem Wahltermin, der keine weiteren Entscheidungen vorsah, belohnt. Das Wahlergebnis war nicht von vornherein klar. Ausgangslagen wie diese erhöhen das Interesse der Bevölkerung an der Politik und das ist gut so. Gut ist auch die ruhige Atmosphäre, in der der Wahlkampf vonstatten ging. Beide Kandidaten respektierten einan- der und attestierten dem Gegenüber, für das Amt ebenso gut qualifiziert zu sein. Es war ein Wahlkampf unter Gentle- men. Dies und die Tatsache, dass der Wahlverlierer Patrick Götsch, der erst seit kurzem im Dorf politisch aktiv ist, eine anständige Stimmenzahl erreicht hat, bietet eine gute Grundlage für fruchtbare politische Diskussionen über Partei- und Vereinsgrenzen hinweg. Nur mit vereinten Kräften wird Bet- tingen eine Chance haben, die kommen- den Herausforderungen zu meistern. Es werden Aufgaben auf die Gemeinde zu- kommen, die sie im Alleingang nicht wird lösen können, für die sie auf die Un- terstützung des Kantons oder die Koope- ration der Nachbargemeinde Riehen an- gewiesen sein wird. Da braucht es starke Stimmen und prägnante Standpunkte, die möglichst breit abgestützt sind. Und es wird einen Präsidenten brauchen, der sich für die Gemeinde wehrt und Bettin- gens Interessen mit Prägnanz vertritt. Der neue Gemeindepräsident stösst von aussen zu einem bestehenden Gemeinde- ratsteam und wird sich viele Detail- kenntnisse erst aneignen müssen. Viel Schonzeit wird er angesichts der aktuel- len Verfassungs- und Autonomiediskus- sionen aber nicht haben. Rolf Spriessler BETTINGEN Erneuerungswahlen für Gemeinderat und Bürgerrat und Wahl eines neuen Gemeindepräsidenten Willi Bertschmann löst Peter Nyikos ab In der Wahl eines neuen Bettinger Gemeindepräsidenten für den En- de April abtretenden Peter Nyikos hat sich Willi Bertschmann (Bettin- ger Dorfvereinigung) gegen Pat- rick Götsch (Aktives Bettingen) mit 248 gegen 183 Stimmen recht deutlich durchgesetzt. Die vier bis- herigen Gemeinderatsmitglieder wurden mit guten Resultaten be- stätigt. Rolf Spriessler Obwohl der Wahlkampf zwischen Willi Bertschmann und Patrick Götsch um die Nachfolge von Gemeindepräsi- dent Peter Nyikos recht moderat geführt worden war, so war die Spannung vor dem vergangenen Wochenende doch gross in Bettingen. Niemand hatte sich auf eine klare Prognose festlegen wol- len, viele rechneten mit einem knappen Resultat zwischen dem 1942 in Bettin- gen geborenen Willi Bertschmann, 1974 bis 1994 Bürgerrat, davon die letzten acht Jahre als Präsident, und dem vor wenigen Jahren zugezogenen, erst 38 Jahre alten Patrick Götsch. Grosse Unbekannte war die bisheri- ge Wählerschaft der VEW, der Partei von Peter Nyikos, die keine Kandidatur gestellt hatte und damit kampflos aus dem Bettinger Gemeinderat scheidet. Der kirchliche Hintergrund Patrick Götschs gab Anlass zur Vermutung, dass die ehemals starke VEW-Wähler- schaft sich eher auf die Seite des jünge- ren Kandidaten stellen könnte, die star- ke Bindung und Verwurzelung Willi Bertschmanns mit seinem Heimatdorf sprach für den Routinier. Unter diesen Vorzeichen ist der Er- folg Willi Bertschmanns mit einer Stim- menzahl von 248 bei einem absoluten Mehr von 228 und bei 183 Stimmen, die Patrick Götsch auf sich vereinigen konn- te, ein doch recht deutliches Resultat. Auf Vereinzelte entfielen 8 Stimmen, leer eingelegt hatten 16 Stimmberech- tigte, die Stimmbeteiligung lag bei 61,7 Prozent. Direkt nach Bekanntgabe des Resultates am vergangenen Sonntag kurz nach 14 Uhr im Gemeindehaus durch Hanspeter Schlup, Leitungsmit- glied des Wahlbüros, gaben sich die bei- den Kandidaten wie nach einem sportli- chen Wettkampf die Hand. Bisherige Gemeinderäte bestätigt Die vier weiteren Mitglieder des Ge- meinderates, die sich ohne weitere Ge- genkandidatur zur Wiederwahl gestellt hatten, wurden mit guten Resultaten be- stätigt. Dieter Eberle (Bettinger Dorfver- einigung), der seit seiner Wahl 1999 das Ressort «Öffentliche Dienste» führt, er- reichte dabei mit 292 Stimmen das Spit- zenresultat bei einem absoluten Mehr von 212 Stimmen (13 Stimmzettel wa- ren leer, 18 ungültig). Auf Platz zwei folgte mit 285 Stim- men der 1999 in den Gemeinderat ge- wählte Bettinger Finanzchef Thomas U. Müller (Aktives Bettingen). Uwe Hinsen (Aktives Bettingen) – er gehört dem Ge- meinderat seit 1997 an und führt das Bauressort – kam auf 264 Stimmen. Dorothee Duthaler-Steinlin schliesslich, die erst im vergangenen Jahr die zurückgetretene Gabriella Ess Dahin- den als Ressortchefin «Kultur/Bildung/ Soziales» abgelöst hat, erreichte 261 Stimmen. Auf Vereinzelte entfielen 67 Stimmen. Willi Bertschmann war nach Be- kanntwerden seiner Wahl sichtlich er- leichtert und gerührt. Er sei sich je län- ger je unsicherer gewesen, ob es für ihn reiche, und er habe ein sehr knappes Ergebnis, ein Zufallsmehr, erwartet. Er sehe seine Rolle im Gemeinderat – wie dies schon Peter Nyikos gehandhabt ha- be – als Vermittler. Ein gutes Teamwork im Gemeinderat sei ihm wichtig. Es ge- be nun grosse und schwierige Aufgaben zu lösen und er müsse sich zuerst etwas einarbeiten, führte Bertschmann aus, denn er komme ja, wie dies auch bei Patrick Götsch der Fall gewesen wäre, von aussen in den Gemeinderat hinein. Wichtig sei ihm, dass Bettingen im Kan- ton als eigenständige Gemeinde wahr- genommen werde, wie er schon im Wahlkampf betont hatte. Dies hatte er als vorrangiges Ziel bezeichnet. Ausser- dem solle Bettingen seinen Dorfcharak- ter und den hohen Wohnwert behalten. Dies solle durch eine massvolle Ent- wicklung geschehen, die verhindere, dass sich Bettingen zu einer Agglomera- tionsgemeinde wandle. Grosse Aufgaben sieht auch Patrick Götsch auf die Gemeinde zukommen, vor allem punkto Verhältnis zum Kanton. Man müsse mit allen nur möglichen Mit- teln und Kräften gemeinsam auftreten, um zusammen etwas zu erreichen, be- tonte der unterlegene Präsidentschafts- kandidat. Natülich sei er etwas ent- täuscht, nicht gewählt worden zu sein, doch er beurteile sein Resultat trotzdem als gut und er werde sich auf jeden Fall weiter politisch engagieren in Bettingen. Neue Bürgerrätin gewählt Ebenfalls am vergangenen Wochen- ende fanden die Bettinger Bürgerrats- wahlen statt. Bürgerratspräsident Alois Zahner, der als einziger Kandidat für das Präsidium antrat, wurde mit 45 von 68 gültigen Stimmen wieder gewählt. Die bisherigen Bürgerräte Mathias Walser (56 Stimmen), Peter Dössegger (54 Stimmen) und Guy Trächslin (51 Stimmen) wurden bestätigt. Neu in den Bürgerrat gewählt wurde Ruth Hersber- ger, Präsidentin des Turnvereins Bettin- gen, mit 51 Stimmen. Nicht mehr ange- treten war Willy Voegelin, der vor vier Jahren noch das Spitzenresultat er- reicht hatte und auf diese Wahl hin zurückgetreten ist. Von den 161 Stimm- berechtigten beteiligten sich 71 an der Wahl, was einer Stimmbeteiligung von 44 Prozent entspricht. Als Bürgerrats- schreiberin zurückgetreten ist Eveline Müller-Häner. Sie wird in diesem Amt von Martina Kiefer abgelöst. Reklameteil Der abtretende Gemeindepräsident Peter Nyikos (links) gratuliert Willi Bertsch- mann zum Wahlerfolg – Bertschmann wird das Amt am 1. Mai übernehmen. Der frisch gewählte Bettinger Gemeinderat nach Bekanntgabe der Ergebnisse vor dem Gemeindehaus (von links): Dieter Eberle, Thomas U. Müller, Willi Bertschmann, Dorothee Duthaler und Uwe Hinsen. Fotos: Rolf Spriessler

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Page 1: BETTINGEN Willi Bertschmann löst Peter Nyikos ab · depolitik dürfe nicht in nur einem poli-tischen Forum geschmiedet werden, weiterhin erfüllt ist. Bemerkenswert am Wahlgang vom

AZ 4125 Riehen 1 Freitag, 21. März 2003

Wochenzeitung für Riehen und Bettingen82. Jahrgang / Nr. 12Redaktion und Inserate:Riehener-Zeitung AGSchopfgässchen 8, PF, 4125 Riehen 1Telefon 061 645 10 00, Fax 061 645 10 10www.riehener-zeitung.chErscheint jeden Freitag Preis: Fr. 1.90, Abo Fr. 76.– jährlich

Velokonzept: Die IG Veloplant im Auftrag derGemeinde Riehen

SEITE 2

Rendezvous: KrisjanisLeitis aus Lettland alsAustauschschüler am GB

SEITE 3

Sport: Katrin Leumannschliesst sich einemStrassenradteam an

SEITE 10

Premiere: Calderóns«Das Grosse Welttheater»in neuer Übersetzung

SEITE 7

Bücherzettel: Leben inUngarn, Irland, Holland und Indien

SEITE 9

KOMMENTAR

Viel versprechende Ausgangslage

Bettingen hat gewählt. Das Stimm-volk hat dabei dem alteingesessenen,bürgerraterprobten, dorfbekannten, äl-teren Willi Bertschmann gegenüber demzugezogenen, politikunerfahrenen, jün-geren Patrick Götsch den Vorzug gege-ben. Mit der Wahl Willi Bertschmannsverschwindet die VEW Bettingen frei-willig aus dem Gemeinderat. Die Bettin-ger Dorfvereinigung, die mit dem Amts-antritt Willi Bertschmanns neu drei derfünf Gemeinderatsmitglieder stellenwird, sieht sich nun der vor kurzem neugegründeten Vereinigung «Aktives Bet-tingen» gegenüber, womit ein altes An-liegen der VEW, die Bettinger Gemein-depolitik dürfe nicht in nur einem poli-tischen Forum geschmiedet werden,weiterhin erfüllt ist.

Bemerkenswert am Wahlgang vomvergangenen Wochenende ist, dass sichzwei valable Kandidaten für das Präsi-dium finden liessen und damit eine ech-te Wahl überhaupt erst möglich wurde.Dies ist heutzutage für ein Exekutivamteiner kleinen Gemeinde, mit dem keingrosses Geld zu verdienen und keingrosses Prestige zu holen ist, nichtselbstverständlich. Die Verantwortli-chen wurden mit einer relativ hohenWahlbeteiligung von 61,7 Prozent an ei-nem Wahltermin, der keine weiterenEntscheidungen vorsah, belohnt. DasWahlergebnis war nicht von vornhereinklar. Ausgangslagen wie diese erhöhendas Interesse der Bevölkerung an derPolitik und das ist gut so.

Gut ist auch die ruhige Atmosphäre,in der der Wahlkampf vonstatten ging.Beide Kandidaten respektierten einan-der und attestierten dem Gegenüber, fürdas Amt ebenso gut qualifiziert zu sein.Es war ein Wahlkampf unter Gentle-men. Dies und die Tatsache, dass derWahlverlierer Patrick Götsch, der erstseit kurzem im Dorf politisch aktiv ist,eine anständige Stimmenzahl erreichthat, bietet eine gute Grundlage fürfruchtbare politische Diskussionen überPartei- und Vereinsgrenzen hinweg.

Nur mit vereinten Kräften wird Bet-tingen eine Chance haben, die kommen-den Herausforderungen zu meistern. Eswerden Aufgaben auf die Gemeinde zu-kommen, die sie im Alleingang nichtwird lösen können, für die sie auf die Un-terstützung des Kantons oder die Koope-ration der Nachbargemeinde Riehen an-gewiesen sein wird. Da braucht es starkeStimmen und prägnante Standpunkte,die möglichst breit abgestützt sind. Undes wird einen Präsidenten brauchen, dersich für die Gemeinde wehrt und Bettin-gens Interessen mit Prägnanz vertritt.Der neue Gemeindepräsident stösst vonaussen zu einem bestehenden Gemeinde-ratsteam und wird sich viele Detail-kenntnisse erst aneignen müssen. VielSchonzeit wird er angesichts der aktuel-len Verfassungs- und Autonomiediskus-sionen aber nicht haben.

Rolf Spriessler

BETTINGEN Erneuerungswahlen für Gemeinderat und Bürgerrat und Wahl eines neuen Gemeindepräsidenten

Willi Bertschmann löst Peter Nyikos abIn der Wahl eines neuen BettingerGemeindepräsidenten für den En-de April abtretenden Peter Nyikoshat sich Willi Bertschmann (Bettin-ger Dorfvereinigung) gegen Pat-rick Götsch (Aktives Bettingen)mit 248 gegen 183 Stimmen rechtdeutlich durchgesetzt. Die vier bis-herigen Gemeinderatsmitgliederwurden mit guten Resultaten be-stätigt.

Rolf Spriessler

Obwohl der Wahlkampf zwischenWilli Bertschmann und Patrick Götschum die Nachfolge von Gemeindepräsi-dent Peter Nyikos recht moderat geführtworden war, so war die Spannung vordem vergangenen Wochenende dochgross in Bettingen. Niemand hatte sichauf eine klare Prognose festlegen wol-len, viele rechneten mit einem knappenResultat zwischen dem 1942 in Bettin-gen geborenen Willi Bertschmann,1974 bis 1994 Bürgerrat, davon dieletzten acht Jahre als Präsident, unddem vor wenigen Jahren zugezogenen,erst 38 Jahre alten Patrick Götsch.

Grosse Unbekannte war die bisheri-ge Wählerschaft der VEW, der Parteivon Peter Nyikos, die keine Kandidaturgestellt hatte und damit kampflos ausdem Bettinger Gemeinderat scheidet.Der kirchliche Hintergrund PatrickGötschs gab Anlass zur Vermutung,dass die ehemals starke VEW-Wähler-schaft sich eher auf die Seite des jünge-ren Kandidaten stellen könnte, die star-ke Bindung und Verwurzelung WilliBertschmanns mit seinem Heimatdorfsprach für den Routinier.

Unter diesen Vorzeichen ist der Er-folg Willi Bertschmanns mit einer Stim-menzahl von 248 bei einem absolutenMehr von 228 und bei 183 Stimmen, diePatrick Götsch auf sich vereinigen konn-te, ein doch recht deutliches Resultat.Auf Vereinzelte entfielen 8 Stimmen,leer eingelegt hatten 16 Stimmberech-tigte, die Stimmbeteiligung lag bei 61,7Prozent. Direkt nach Bekanntgabe desResultates am vergangenen Sonntagkurz nach 14 Uhr im Gemeindehausdurch Hanspeter Schlup, Leitungsmit-glied des Wahlbüros, gaben sich die bei-den Kandidaten wie nach einem sportli-chen Wettkampf die Hand.

Bisherige Gemeinderäte bestätigtDie vier weiteren Mitglieder des Ge-

meinderates, die sich ohne weitere Ge-genkandidatur zur Wiederwahl gestellthatten, wurden mit guten Resultaten be-stätigt. Dieter Eberle (Bettinger Dorfver-einigung), der seit seiner Wahl 1999 dasRessort «Öffentliche Dienste» führt, er-reichte dabei mit 292 Stimmen das Spit-zenresultat bei einem absoluten Mehrvon 212 Stimmen (13 Stimmzettel wa-ren leer, 18 ungültig).

Auf Platz zwei folgte mit 285 Stim-men der 1999 in den Gemeinderat ge-wählte Bettinger Finanzchef Thomas U.Müller (Aktives Bettingen). Uwe Hinsen(Aktives Bettingen) – er gehört dem Ge-meinderat seit 1997 an und führt dasBauressort – kam auf 264 Stimmen.Dorothee Duthaler-Steinlin schliesslich,die erst im vergangenen Jahr diezurückgetretene Gabriella Ess Dahin-den als Ressortchefin «Kultur/Bildung/Soziales» abgelöst hat, erreichte 261Stimmen. Auf Vereinzelte entfielen 67Stimmen.

Willi Bertschmann war nach Be-kanntwerden seiner Wahl sichtlich er-leichtert und gerührt. Er sei sich je län-ger je unsicherer gewesen, ob es für ihnreiche, und er habe ein sehr knappesErgebnis, ein Zufallsmehr, erwartet. Ersehe seine Rolle im Gemeinderat – wiedies schon Peter Nyikos gehandhabt ha-

be – als Vermittler. Ein gutes Teamworkim Gemeinderat sei ihm wichtig. Es ge-be nun grosse und schwierige Aufgabenzu lösen und er müsse sich zuerst etwaseinarbeiten, führte Bertschmann aus,denn er komme ja, wie dies auch beiPatrick Götsch der Fall gewesen wäre,von aussen in den Gemeinderat hinein.Wichtig sei ihm, dass Bettingen im Kan-ton als eigenständige Gemeinde wahr-genommen werde, wie er schon imWahlkampf betont hatte. Dies hatte erals vorrangiges Ziel bezeichnet. Ausser-dem solle Bettingen seinen Dorfcharak-ter und den hohen Wohnwert behalten.Dies solle durch eine massvolle Ent-wicklung geschehen, die verhindere,dass sich Bettingen zu einer Agglomera-tionsgemeinde wandle.

Grosse Aufgaben sieht auch PatrickGötsch auf die Gemeinde zukommen, vorallem punkto Verhältnis zum Kanton.Man müsse mit allen nur möglichen Mit-teln und Kräften gemeinsam auftreten,um zusammen etwas zu erreichen, be-tonte der unterlegene Präsidentschafts-kandidat. Natülich sei er etwas ent-täuscht, nicht gewählt worden zu sein,doch er beurteile sein Resultat trotzdemals gut und er werde sich auf jeden Fallweiter politisch engagieren in Bettingen.

Neue Bürgerrätin gewähltEbenfalls am vergangenen Wochen-

ende fanden die Bettinger Bürgerrats-wahlen statt. Bürgerratspräsident AloisZahner, der als einziger Kandidat fürdas Präsidium antrat, wurde mit 45 von68 gültigen Stimmen wieder gewählt.Die bisherigen Bürgerräte MathiasWalser (56 Stimmen), Peter Dössegger(54 Stimmen) und Guy Trächslin (51Stimmen) wurden bestätigt. Neu in denBürgerrat gewählt wurde Ruth Hersber-ger, Präsidentin des Turnvereins Bettin-gen, mit 51 Stimmen. Nicht mehr ange-treten war Willy Voegelin, der vor vierJahren noch das Spitzenresultat er-reicht hatte und auf diese Wahl hinzurückgetreten ist. Von den 161 Stimm-berechtigten beteiligten sich 71 an derWahl, was einer Stimmbeteiligung von44 Prozent entspricht. Als Bürgerrats-schreiberin zurückgetreten ist EvelineMüller-Häner. Sie wird in diesem Amtvon Martina Kiefer abgelöst.

Reklameteil

Der abtretende Gemeindepräsident Peter Nyikos (links) gratuliert Willi Bertsch-mann zum Wahlerfolg – Bertschmann wird das Amt am 1. Mai übernehmen.

Der frisch gewählte Bettinger Gemeinderat nach Bekanntgabe der Ergebnisse vor dem Gemeindehaus (von links): DieterEberle, Thomas U. Müller, Willi Bertschmann, Dorothee Duthaler und Uwe Hinsen. Fotos: Rolf Spriessler

Page 2: BETTINGEN Willi Bertschmann löst Peter Nyikos ab · depolitik dürfe nicht in nur einem poli-tischen Forum geschmiedet werden, weiterhin erfüllt ist. Bemerkenswert am Wahlgang vom

Freitag, 21. März 2003 Nr. 12 2

Gemeinde Riehen

SubmissionKilchgrundstrasse, Abschnitt: Essigstrasse bis Meierweg Submission Tiefbauarbeiten

1. Auftraggeberin:Einwohnergemeinde Riehen, Abteilung Tiefbau und Verkehr,Wettsteinstrasse 1, 4125 RiehenIWB-E, IWB-G+WMargarethenstrasse 40, 4008 Basel

2. Objekt:Kilchgrundstrasse, Abschnitt: Essigstrasse bis MeierwegSanierung Trottoir (Gemeinde Riehen)Neuerstellung E-Trasse (IWB-E)Neuerstellung Gasleitung (IWB-G)

3. Art des Auftrags:a) Tiefbauarbeitenb) Ausführung:

Baubeginn: Juni 2003Bauende: November 2003

4. Umfang des Auftrags:Aushub 850 m3

Abtransport 1100 m3

HMT/AB 1300 m3

E-Trasse 375 mGasleitung 190 m

5. Verfahrensart:a) Offenes Verfahren, gemäss Gesetz

über öffentliche Beschaffungen desKantons Basel-Stadt (Beschaffungs-gesetz)

b) Staatsvertragsbereich WTO-Übereinkommen, GPA: nein

c) Verfahrenssprache: Deutschd) Währung: Schweizer Franken

6. Anforderungen an den Anbieter:a) Solvente Firmen mit eigenem, fach-

lich qualifiziertem Betriebspersonal,welches Erfahrung im Werkleitungs-und kommunalen Tiefbau aufweist.

b) Die Bildung von Arbeitsgemein-schaften ist zulässig.

c) Angeboten für Arbeitsleistungen inder Schweiz ist ein Dokument beizu-legen, in dem bestätigt wird, dass dieAnbietenden die Gesamtarbeitsver-träge einhalten (nachfolgend: Be-stätigung). Fehlen Gesamtarbeits-verträge, ist die Einhaltung der orts-und branchenüblichen Arbeitsbe-dingungen zu bestätigen. Die Be-stätigung muss in der Regel von derzuständigen Paritätischen Kommis-sion oder einer von ihr bevollmäch-tigten Stelle oder der am Sitz derAnbietenden zuständigen Behördenoder Stellen ausgestellt sein (keineSelbstdeklaration).Für Subunternehmen, Unterakkor-dantinnen und Unterakkordantensowie temporäre Arbeitskräfte ha-ben die Anbietenden die Bestätigungvor Beginn des Arbeitseinsatzes bei-zubringen.Bei temporären Arbeitskräften hat

sich die Bestätigung auf Löhneeinschliesslich Entschädigungen fürFerien und Feiertage, Lohnzuschlä-ge und den Schutz vor Lohnausfallbei Krankheit zu erstrecken.Bestätigungen ohne Angabe einerGültigkeitsdauer dürfen bei Einrei-chung des Angebots nicht älter alssechs Monate sein.

d) Bereitschaft zur Vorlage von Bank-auskünften oder Bankerklärungenund Angaben zum Umsatz der Un-ternehmung der letzten drei Ge-schäftsjahre bezogen auf die ausge-schriebene Arbeitsleistung.

e) Eignungskriterien:— Angaben zum Finanzstatus— Termineinhaltung

f) Zuschlagskriterien:— Preis, Gewichtung 80%— Erfahrung des eingesetzten Per-

sonals und Vollständigkeit der Offertunterlagen, Gewichtung 20%

7. Varianten und Teilangebote:Die Einreichung von Varianten und Teil-angeboten ist nicht zulässig.

8. Bezug der Angebotsunterlagen:Die Ausschreibungsunterlagen könnenab Dienstag, 25. März 2003, mit demVermerk «Tiefbauarbeiten Kilchgrund-strasse» auf der GemeindeverwaltungRiehen, Wettsteinstrasse 1, 4125 Rie-hen, abgeholt werden.

9. Obligatorische Begehung:Montag, 7. April 2003, 10.00 UhrTreffpunkt: Gemeinde Riehen, Kilch-grundstrasse, Ecke Essigstrasse

10. Einreichung der Angebote:a) Eingabeort und Eingabedatum:

Die Angebote müssen bis spätestensam 29. April 2003, 10.00 Uhr, beider Gemeindeverwaltung Riehen,Wettsteinstrasse 1, 4125 Riehen,vorliegen. Die Anbieterinnen undAnbieter können der unmittelbaranschliessenden Öffnung der Ange-bote beiwohnen. Unvollständigeoder verspätet eingetroffene Ange-bote werden ausgeschlossen.

b) Bezeichnung der Angebote:Die Angebotsunterlagen müssen imoffiziellen, abgegebenen Eingabe-couvert eingereicht werden.

11. Rechtsmittelbelehrung:Gegen diese Ausschreibung kann innert10 Tagen, vom Publikationsdatum die-ser Ausgabe des Kantonsblatts an ge-rechnet, beim Verwaltungsgericht Ba-sel-Stadt, Bäumleingasse 1, 4051 Basel,schriftlich Rekurs eingereicht werden.Die Rekursschrift ist in dreifacher Aus-fertigung einzureichen. Sie muss einenAntrag und dessen Begründung enthal-ten. Die angefochtene Verfügung ist bei-zulegen. Die angerufenen Beweismittelsind genau zu bezeichnen und soweitmöglich beizulegen.

Riehen, den 14. März 2003

Gemeindeverwaltung RiehenAbteilung Tiefbau und Verkehr

rz. Die IG Velo beider Basel ist daran,im Auftrag der Gemeinde Riehen ein«Velokonzept Riehen» zu erarbeiten. Indem Projekt geht es darum, das Poten-zial des Velos, das bisher für rund zehnProzent aller Wegstrecken benützt wird,besser auszuschöpfen. Als Endproduktdieser Arbeit möchte die IG Velo beiderBasel der Gemeinde einen «Werkzeug-kasten Veloförderung» abliefern. Dieserwird Massnahmen aus den BereichenDienstleistungen und Öffentlichkeitsar-beit (Angebote für Velofahrende, Image-förderung, Motivation) und Infrastruk-tur (Signalisation, öffentliche und priva-te Abstellplätze, Strassenbau) beinhal-ten. Riehen ist zwar schon recht ve-lofreundlich, doch könnten auch hiernoch mehr Menschen Velo fahren. Jededritte Autofahrt ist kürzer als 3 Kilome-

VERKEHR Riehen soll ein Velokonzept erhalten

«IG Velo» sammelt Vorschläge

ter und könnte in den meisten Fällenebenso gut und schnell mit dem Velo ge-macht werden.

Doch es gibt immer noch manche,denen das Velofahren in Riehen zu ge-fährlich ist. Viele Eltern machen sichSorgen um ihre Kinder, die mit dem Ve-lo in Riehen unterwegs sind.

Für dieses Konzept ist die IG Velo aufVorschläge aus der Bevölkerung ange-wiesen. Anwohnerinnen und Anwohnerkennen «ihre» Strassen am allerbesten,haben verschiedene Verkehrssituatio-nen erlebt und beobachtet.

Jede Idee, die das Velofahren siche-rer, zügiger und bequemer macht odermehr Menschen aufs Velo lockt, ist fürdie IG Velo wertvoll. Auch ausgefalleneIdeen sind willkommen. Wünschens-wert ist auch der Blick über die Gemein-

degrenzen, denn auch die Verbindun-gen nach Basel und Deutschland sollenfür Velofahrerinnen und Velofahrer at-traktiver werden. Für das zukünftigeVelokonzept sind vor allem folgendeFragen von Bedeutung:

— Wo gibt es Gefahrenstellen, bei-spielsweise Kreuzungen, Schlag-löcher und Einmündungen?

— Wo gibt es Verbote, Stops, baulicheHindernisse, Schwellen und Umwe-ge, die beseitigt werden könnten?

— Wo ist Velofahren in Riehen und aufFahrten in die Nachbargemeindenunbequem?

— Wo fehlen Veloabstellplätze? Wosollten die Velos besser geschütztsein gegen Wetter, Diebe und Umkip-pen?

— Sollte die Abstellsituation auch zuHause verbessert werden, beispiels-weise bei Mehrfamilienhäusern?

— Wo wäre eine Velowegweisung fürdie Riehener Bevölkerung oder fürOrtsfremde hilfreich, auch zu wichti-gen Zielen über die Gemeindegren-zen hinweg?

— Welche Dienstleistungen könntenden Velofahrenden angeboten wer-den? Denkbar wären beispielsweiseAnhänger zum Leihen, Pumpmög-lichkeiten, SBB-Tageskarten, Auto-teilen.

— Was hindert Menschen, Velo zu fah-ren? Was könnte sie locken?

Anregungen und Vorschläge nimmt dieIG Velo beider Basel gerne entgegen:Tel. 061 363 35 35, Fax 061 363 35 39, E-Mail: [email protected]. Am Sams-tag, 29. März, 10 –12.30 Uhr ist die IGVelo beider Basel mit je einem Informa-tionsstand in der Webergasse und imRauracherzentrum präsent.

Das Velofahren steht im Mittelpunkt einer Studie, welche die IG Velo beiderBasel derzeit im Auftrag der Gemeinde Riehen erstellt. Foto: RZ-Archiv

«Prima»: Bericht undNachkreditbegehren

bim. Um die Arbeiten für die Gemein-dereform «Prima» fertig zu stellen, bean-tragt der Gemeinderat dem Einwohner-rat in der kommenden Parlamentssitzungeinen Nachkredit von 120’000 Franken.Die ursprünglich nicht geplante Bevölke-rungsbefragung im Jahre 2001 sowie diezusätzliche externe Verstärkung der juris-tischen Kapazitäten hätten zu einer Kre-ditüberschreitung von 19 Prozent ge-führt. In seinem fünften Zwischenberichtzieht der Gemeinderat nach gut zwei-jähriger Projektdauer eine erfreulicheZwischenbilanz über den bisherigen Re-formprozess und ist überzeugt, dass derZusatzkredit gut investiert sei. Die ge-planten Ziele seien bis jetzt zwar nichtvollumfänglich, aber doch in hohem Aus-mass erreicht worden.

Termingerecht abgeschlossen wer-den konnte Anfang dieses Jahres dieErarbeitung aller rechtlichen und orga-nisatorischen Grundlagen. Die Zusam-menarbeit zwischen den Beteiligten al-ler drei Ebenen – Einwohnerrat, Ge-meinderat und Verwaltung – habe sichsehr positiv entwickelt. Auch das Zu-sammenspiel von Projektorganisation,Reformkommission, Arbeitsgemeinschaf-ten und externen Beratern habe sich bes-tens bewährt. Die interne Kommunika-tion sei durch die Informationsschrift«PRIMAvista», mit Zwischenberichtensowie mit Weiterbildungs- und Informa-tionsveranstaltungen sichergestellt wor-den, heisst es im Bericht weiter.

Zeitliche Verzögerungen träten nunbeim Aufbau der neuen Leistungs- undKostenrechnung, bei der Erarbeitungder Leistungsaufträge und bei der Er-stellung des Politikplans auf. Diese Ent-wicklungsarbeiten seien enorm zeitin-tensiv. Der Gemeinderat setze sich je-doch zum Ziel, dem Einwohnerrat imJuni dieses Jahres den mit dem Zahlen-teil ergänzten Pilot-Leistungsauftrag«Freizeit und Sport» sowie den erstenEntwurf des Politikplans vorzulegen,auch wenn dieser Zeitplan von Verwal-tung und Finanzspezialisten einen aus-sergewöhnlichen Einsatz verlange.

Auch der Einwohnerrat werde imzweiten Halbjahr gefordert sein, wennes gelte, die zehn Leistungsaufträge zubehandeln. Der Gemeinderat blicke mitRespekt auf die nun anstehende Umset-zungsphase und sei sich bewusst, dassvon allen Beteiligten ein grosses Massan Flexibilität und Geduld verlangt wer-de. Die bisherigen Erfahrungen mit demReformprozess stimmten die Exekutivejedoch zuversichtlich – allfällige neueSchwierigkeiten könnten wiederumpragmatisch und kreativ gelöst werden.

bim. Der Gemeinderat beantragtdem Einwohnerrat für die Sanierungder Umfassungsmauer des Sarasin-parks einen Kredit von 1’063’500 Fran-ken. Bereits Ende 2001 wurde ein Sa-nierungsprojekt vorgelegt. Da die da-mals geplanten Bauarbeiten aber mitder Monet-Ausstellung in der FondationBeyeler zusammengefallen wären,strich das Parlament den budgetiertenBetrag von 900’000 Franken.

Nun befinde sich der grösste Teil derim 18. Jahrhundert erbauten Stützmau-er in einem sehr sanierungsbedürftigenZustand, heisst es in der Vorlage. Wennweiter nichts unternommen werde, be-stehe Einsturzgefahr. Müsste die Mauerabgebrochen und neu erstellt werden,wäre das heutige Erscheinungsbildnicht mehr gegeben. Diesem wird vonSeiten der Basler Denkmalpflege einehohe Aufmerksamkeit beigemessen, wieDenkmalpfleger Alexander Schlatter ge-genüber der Gemeinde festhält. DieParkmauer sei nicht nur für sich ge-

EINWOHNERRAT Kreditbegehren für die Sarasinpark-Mauer

Zweiter Anlauf für Sanierungnommen und als Bestandteil des Sara-sinparks ein wichtiges Baudenkmal, siebilde aufgrund ihrer Situation und Län-ge ein besonders prägnantes Elementdes Riehener Ortsbildes.

Seit dem Frühjahr 2000 liegen ver-schiedene Sanierungsvarianten des In-genieurbüros «Burger und Partner» vor.In Zusammenarbeit mit der Denkmal-pflege wurde nun ein umfassendes Bau-projekt ausgearbeitet, das die notwendi-gen Verstärkungen der Mauer auf derenRückseite vorsieht und Neubauarbeitenauf das absolut erforderliche und ver-tretbare Mass beschränkt. SämtlicheBaumassnahmen sowie Investitionskos-ten sind in der Vorlage detailliert aufge-führt. Die Kosten wurden für das laufen-de Jahr budgetiert. Zeitlich ist das Bau-vorhaben vom Juni bis November 2003eingeplant, allerdings müssten vorgän-gig Rodungen und Baumfällungen vor-genommen werden. Nach Abschluss derInstandstellungsarbeiten soll die Mauer-umgebung wieder begrünt werden.

Anzeigenteil

EINWOHNERRAT Verpflichtungskredite für neue Informatik

Veraltete EDV-Anlagenbim. Zwei Verpflichtungskredite be-

antragt der Gemeinderat dem Einwoh-nerrat, da die bisherigen Informatik-lösungen sowohl zum Einzug der Ge-meindesteuern als auch zum Einzug derGebühren ersetzt werden müssen.

Vor 23 Jahren wurde die erste echteEDV-Anlage der Marke NCR durch dieGemeindeverwaltung in Betrieb genom-men. Im Laufe der Jahre mussten die An-wendungen mehrmals verändert und er-neuert werden. Nun ist das System aberschon so veraltet, dass die zuständigeFirma die Wartung im Jahre 2004 ein-stellt. Einen raschen Ersatz der bisheri-gen Informatiklösung begründet der Ge-meinderat in seiner Vorlage mit der künf-tigen Anwendung des Basler Steuer-gesetzes. Ab der Veranlagungsperiode2004 würden die Steuererhebungen soverändert, dass die jeztige Software auchsachlich nicht mehr tauge. Der Gemein-derat hat sich für das Produkt «Nest»(Neue Software-Technologie) entschie-den, die zurzeit führende Standard-Ap-plikation für kantonale Steuerverwaltun-gen. Die Software soll bei der ZentralenInformatik-Dienststelle des Kantons alsService-Lösung betrieben und durch die

Gemeindeverwaltung genutzt werden.Diese Lösung trage dem «Spezialfall Rie-hen», einzige Gemeinde eines Stadttkan-tons, am besten Rechnung. Der momen-tane Zeitdruck erfordere zwingend, aufalle nicht absolut notwendigen Sonderlö-sungen zu verzichten, erklärt der Ge-meinderat in seiner Vorlage. 1’076’000Franken beträgt der Verpflichtungskre-dit. Die aus dem Projekt entstehendenlaufenden Kosten sollen dem Produkt«Steuern» belastet werden.

Ebenfalls für den Einzug der Ge-bühren, zum Beispiel des Kommunika-tionsnetzes, des Wärmeverbunds undkünftig auch der Abwassergebühren,muss eine neue Lösung gefunden wer-den. Auch in diesem Bereich muss dasbisherige NCR-System ersetzt werden.Zusätzlich erfordern die neuen Program-me auch einen neuen Server. Für die Ge-bühren-Fakturierung soll wiederum ein«Nest»-Produkt angeschafft werden. FürServer und Software beantragt der Ge-meinderat 215’000 Franken. Die darausentstehenden jährlichen Kosten belau-fen sich auf 37’000 Franken und sollenals Ressourcen-Aufwand auf verschiede-ne Globalkredite umgelegt werden.

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Freitag, 21. März 2003 Nr. 12 3

RENDEZVOUS MIT …

… Krisjanis Leitisme. «Am Anfang war es natürlich

schwierig. Ich verstand nicht gerade vielvon dem, was die Leute um mich herumsprachen, und Heimweh hatte ich auch,vor allem im ersten halben Jahr», gibtKrisjanis Leitis zu. «Obwohl ich schongut Deutsch konnte, als ich vor einemJahr in die Schweiz kam.» Letzteresnimmt man dem aufgeweckten jungenMann, dessen flüssig sprudelnde Sätzemindestens ebenso stark bayrisch wieosteuropäisch gefärbt sind, sofort ab.Seine Sprachkenntnisse waren es auch,die ihn für einen längeren Aufenthalt inder Schweiz qualifizierten. Seit 1994pflegt das Gymnasium Bäumlihof einenjährlichen Schüleraustausch mit demnordischen Sprachgymnasium «Ziemel-valstu gimnazija» in Jurmala. Diese Stadtliegt direkt an der Ostsee und ist mitihren langen Stränden und lichten Kie-fernwäldern ein beliebter, traditionellerBadekurort. Jeweils im Sommer fahrenzehn bis fünfzehn Schüler des Bäum-lihofgymnasiums nach Jurmala, besu-chen dort ihre Partnerschule und woh-nen bei lettischen Gastfamilien. Im Ge-genzug kommt eine Gruppe Schülerin-nen und Schüler aus Jurmala hier zu Be-such. Als ein Schüler auf die Idee kam,dieser Aufenthalt könne doch verlängertwerden, sah man sich nach Familien um,die bereit wären, einen Gast aus Lettlandwährend eines Jahres oder länger beisich aufzunehmen. Die Suche gestaltetesich nicht ganz einfach, doch inzwischenist Krisjanis Leitis, der von seinen Kolle-ginnen und Kollegen in der Schweiz kurz«Krischi» genannt wird, bereits der drit-te Schüler aus Lettland, der über längereZeit bei einer Gastfamilie in Riehen lebtund das Bäumlihofgymnasium besucht.Umgekehrt sei noch niemand von denSchülern des Gymnasiums Bäumlihof aufdie Idee gekommen, ein Jahr lang dieSchule in Jurmala zu besuchen, warum,wisse er auch nicht genau, sagt KrisjanisLeitis. Aber aus Köln hätten sie einmal eine Austauschschülerin gehabt, die fürein ganzes Jahr blieb. Es habe ihr sehrgefallen, sie habe gut Lettisch gelernt under pflege immer noch den Kontakt zu ihr.

Sprachen seien ihm immer leicht ge-fallen, sagt Krisjanis Leitis. Die Elternwunderten sich, als ihr Sohn mit sieben,acht Jahren plötzlich deutsche Sätze vonsich gab. Da hat auch der Zufall mitge-

spielt, lacht dieser. Denn er habe einfachviel ferngesehen – nachdem Lettland1991 die Unabhängigkeit von der Sow-jetunion erlangt hatte, konnte man end-lich auch in Jurmala ausländische Fern-sehsender via Satellit empfangen. Derdeutsche Sender «ProSieben» sendetedie meisten Zeichentrickfilme, und so ha-be er halt Deutsch gelernt, sagt KrisjanisLeitis, wie wenn nichts dabei wäre. «Hät-te es einen französischen Sender mitnoch mehr Trickfilmen gegeben, hätteich wohl Französisch gelernt.» Dann seier, zuerst mit seinen Eltern, später auchallein, mehrmals nach Deutschland ge-fahren, und Bayern sei etwas wie einezweite Heimat für ihn geworden.

Die Schweiz kannte er zu diesem Zeit-punkt noch nicht. Als er zum ersten Malhierher kam, erwartete er ein Land, dasnur aus Bergen besteht – das Einzige,was er im Vorfeld darüber in Erfahrungbringen konnte. Er staunte nicht schlecht,dass die Leute ganz anders sprachen, alser es aus Bayern und aus dem Fernsehenkannte. Die Sprache habe ihn eher anSchwedisch erinnert – Schwedisch ist ne-ben Dänisch, Finnisch und Norwegischeine der nördlichen Sprachen, die an sei-nem Gymnasium unterrichtet werden.Das Theaterlager, das er kurz nach sei-ner Ankunft in der Schweiz mit seinerKlasse besuchte, habe ihm sehr dabei ge-holfen, Schweizerdeutsch zu lernen.

Denn er hatte die Sprache die ganze Zeitum sich und wandte dieselbe Technik an,die sich auch schon beim Fernsehen be-währt hatte: «Am Anfang verstehst dugar nichts, dann sitzt du einfach da undhörst zu, bis es klick macht.» Nachdemes offensichtlich schnell «klick» gemachthatte, ist Krisjanis Leitis in der Schweizsehr glücklich, sowohl in seiner Gastfa-milie, deren eigene Kinder zu einemgrossen Teil schon ausgezogen sind, bisauf den jüngsten Sohn, der etwa gleichalt ist wie er, wie auch in der Schule. «Ichfreue mich über dieses Schulsystem»,strahlt der Teenager aus dem Baltikum.Es würden so viele verschiedene Fächerangeboten, Sport, Theater, Musik. Auchgefällt ihm, dass fast alle mit dem Velozur Schule kommen.

Neben seinem Flair fürs Velo hegtKrisjanis Leitis aber auch eine grosseLeidenschaft für Autos, vor allem für «Ol-dies». Am liebsten mag er Modelle ausden dreissiger und vierziger Jahren. Underzählt begeistert von verschiedenen Au-tomuseen, die er schon besucht hat.Doch zurück zu den Velos: In Jurmala ge-be es fast keine Velos, auch in der nahegelegenen Stadt Riga seien die Strassenso eng, dass man schon mit den Autosfast nicht durchkäme. Es würde auch garnirgends Platz geben, um die Velos abzu-stellen. In Jurmala legt Krisjanis Leitisseinen Schulweg per Zug und Bus

zurück. Obwohl diese Reise eigentlichnicht sehr weit wäre, könnte sie bis zuzwei Stunden dauern, weil Züge undBusse sehr unregelmässig verkehren.Abgesehen von den langen Anfahrtswe-gen, müssten die Schüler in Lettland im-mer so schwer schleppen, oft für jedesFach mehrere Bücher. Dagegen teiltendie Lehrer am Gymnasium Bäumlihof oftKopien aus, die lege man in Mäppchenund spaziere oft mit federleichtemSchulsack durch die Gegend, strahlt Kris-janis Leitis.

Was ihm und auch anderen Gästenaus Lettland zu Beginn am meisten auf-fiel, war das Verhältnis der Schulgrössezur Schülerzahl. Obwohl das Gymna-sium Bäumlihof um einiges grösser ist alsdas «Ziemelvalstu gimnazija», gibt eshier nicht halb so viele Schüler wie dort.Von einem PC-Raum, der den Gymna-siasten auch ausserhalb der Schulstun-den zur Verfügung steht, könne man inJurmala nur träumen. Bei so viel Zufrie-denheit im Gastland sind die Zukunfts-pläne des jungen Letten nicht weiter ver-wunderlich. Seine Liebe zum Film, diesich bis jetzt in häufigen Kinobesuchenund kleineren Amateurfilmprojektenäussert – das jüngste ist eins zur BaslerFasnacht – möchte er später zum Berufmachen, wenn möglich eine Filmschulein Deutschland oder in der Schweiz be-suchen.

Aber gibt es neben all den positivenEindrücken auch etwas, was ihm imGastland weniger gefällt? Nach langemÜberlegen findet Krisjanis Leitis danndoch ein paar Dinge. Ans Essen habe ersich zuerst gewöhnen müssen, denn inLettland gebe es sehr oft Kartoffeln undFleisch, was er hier manchmal etwasvermisse. Das Kino sei leider sehr teuerund die Öffnungszeiten der Geschäfte et-was unpraktisch – in Lettland gebe esviele Läden, die rund um die Uhr odermindestens bis spät nachts geöffnet hät-ten. Doch dies sind Details, insgesamt ge-fällt es Krisjanis Leitis hier so gut, dass erseinen zunächst für ein halbes, dann fürein ganzes Jahr geplanten Aufenthaltnoch einmal um ein halbes Jahr verlän-gert. Im August heisst es dann Abschiednehmen und die Rückreise in die Heimatantreten. Doch den Monat Juli möchteKrisjanis Leitis noch in der Schweiz ver-bringen. Er würde gerne noch etwasGeld verdienen und ist im Moment aufder Suche nach einem Sommerjob.

«Dass es hier so viele Velos gibt, gefällt mir.» Krisjanis Leitis, Austauschschüleram Gymnasium Bäumlihof aus Jurmala, Lettland. Foto: Sibylle Meyrat

GRATULATIONEN

Heinrich und Ingeborg Ott-Rehbergzur goldenen Hochzeit

rz. Übermorgen Sonntag dürfenHeinrich und Ingeborg Ott-Rehberg dasFest der goldenen Hochzeit feiern. AlsHeinrich Ott-Rehberg sein Pfarramt inder Bündner Berggemeinde Castiel-Cal-freisen-Lüen-Maladers antrat, war erwährend eines Jahres der jüngste pro-testantische Pfarrer der Schweiz. Da-nach übernahm er die KirchgemeindeArisdorf-Giebenach-Hersberg.

Im Jahre 1959 fand Heinrich Ott imZuge der Debatte um die Autobahnvari-ante Arisdörfer Tal den Weg in die Poli-tik und war in der Folge Mitglied des ge-meinsamen Verfassungsrates beiderBasel, des Baselbieter Landrates unddes Nationalrates. 1962 erhielt er einenLehrstuhl für Systematische Theologiean der Universität Basel. Das Paar, deminzwischen drei Töchter und ein Sohngeschenkt worden waren, zog um nachMünchenstein.

Ingeborg Ott-Rehberg half in der Ge-meindearbeit des Pfarramtes und inKommissionen der Gemeinde Mün-chenstein mit und amtete während vierJahren ebenfalls als Landrätin. Wäh-rend 43 Jahren war sie im Basler Ge-sangverein aktiv, in den späteren Jah-ren als Vorstandsmitglied. Seit 1984 le-ben Heinrich und Ingeborg Ott-Rehbergim Elternhaus des Gatten in Riehen. Al-le ihre Kinder und die vier Enkelkinderwohnen zu ihrer grossen Freude in dernähreren Umgebung.

Die Riehener-Zeitung wünscht demPaar alles Gute und gratuliert herzlichzur goldenen Hochzeit.

Rolf und Lilly Scheidegger-Griederzur goldenen Hochzeit

rz. Am kommenden Mittwoch, 26.März, dürfen Rolf und Lilly Scheidegger-Grieder ihre goldene Hochzeit feiern.Beide wuchsen im Kleinbasel auf undarbeiteten in einer Bäckerei, wo sie sichkennen lernten. Nach ihrer Hochzeit1953 lebten sie während sieben Jahrenin Basel, er arbeitete später bei den IWB,sie bei der Roche. Das Paar, das eineTochter hat, zog später nach Riehen, woes bis heute wohnt. Früher unternah-men Rolf und Lilly Scheidegger oft län-gere Reisen, heute sind sie viel mit demTram unterwegs. Die RZ gratuliert herz-lich zur goldenen Hochzeit und wünschteine ebenso goldene Zukunft.

Pflegefachfrauen Diplomniveau II

rz. An der Abschlussfeier der Schu-len für Gesundheits- und Krankenpflegeund Pflegeassistenz Basel-Stadt wurdeder Riehenerin Claudia Bürgenmeiernach vierjähriger Ausbildungszeit dasDiplom II verliehen. Ebenfalls mit Di-plom II beendete die Riehenerin JessicaThompson ihre vierjährige Ausbil-dungszeit an der Schule für Gesund-heits- und Krankenpflege des InstitutsIngenbohl am St. Claraspital Basel.

Die Riehener-Zeitung gratuliert denPflegefachfrauen zum erfolgreichen Ab-schluss und wünscht ihnen alles Guteim Berufsleben.

ZIVILSTAND

Todesfälle

Wenger, Alain, geb. 1976, von Rei-nach BL, in Riehen, Friedhofweg 1.

Dolinar, Zarko, geb. 1920, von Basel,in Riehen, Fürfelderstr. 14.

Schroeder-Lorenz, Carlo, geb. 1951,von Basel, in Riehen, Burgstr. 149.

Steinle-Stoll, Karl, geb. 1910, vonBasel, in Riehen, Albert-Oeri-Strasse 7.

Aenishänslin-Steuri, Ernst, geb.1912, von Gelterkinden BL, in Riehen,Bäumlihofstr. 449.

Heckendorn-Lanz, Katharina, geb.1946, von Waldenburg BL, in Riehen,Paradiesstr. 3.

Vögtli, Franz, geb. 1959, von Hoch-wald SO, in Riehen, Unterm Schellen-berg 129.

Reklameteil

Die Nachricht, im Weiler Mattfeldunweit der Grenze zu Riehen gebees ein Golfplatzprojekt, hat füreinige Unruhe gesorgt und politi-sche Vorstösse im EinwohnerratRiehen und im Grossen Rat Basel-Stadt provoziert. Die Basler Regie-rung hat nun geantwortet.

me. Um die Position der GemeindeRiehen und der Basler Regierung zu denPlänen eines Golfplatzes auf dem WeilerMattfeld in Erfahrung zu bringen, reich-ten Marianne Schmid-Thurnherr undKathrin Giovannone bei Gemeinde- undGrossrat je eine Interpellation ein.Nachdem die RZ bereits über die Ant-wort des Gemeinderates berichtet hat,liegt nun auch die schriftliche Antwortdes Grossen Rates vor. Basel-Stadt isteinerseits Partner des Vertrags über denLandschaftspark Wiese. Anderseits istdie Stadt Basel Eigentümerin des Bäss-lerguts, auf dessen Boden der Golfplatzgrossteils zu liegen käme. Somit müsstedie Stadt ihr Land zu diesem Zweck ver-pachten.

Keine konkreten PläneIm Rahmen einer Koordinations-

sitzung der Arbeitsgruppe Land-schaftspark Wiese, kam das Vorhabenzu einem Golfplatz Ende September zurSprache. Konkrete Pläne lägen demBaudepartement jedoch bis heute nichtvor, schreibt die Basler Regierung. Sieteilt die Auffassung der Interpellantin,dass die Nutzung des Mattfelds als Golf-platz im Widerspruch zur planerischenEinstufung dieses Gebiets als Land-schaftsschutzgebiet stehe. Der Regie-rungsrat betont aber auch, dass seineMittel, kommerzielle Nutzungen zu ver-hindern, beschränkt seien, sofern dieseauf deutschem Boden stattfänden. DerRegierungsrat gehe jedoch davon aus,dass die Behörden der Stadt Weil diePlanvorgaben berücksichtigten.

Näher vorgestellt wurden die Golf-platz-Pläne dem Finanzdepartement viaZentralstelle für staatlichen Liegen-schaftsverkehr (ZLV). Darauf zielt dieAnfrage Giovannones, ob dem Mieter

MATTFELD Interpellation zu Golfplatz-Plänen beantwortet

«Bässlerhof» soll verkauft werdendes zum Bässlergut gehörenden Bauern-hofs tatsächlich gekündigt worden seiund ob diese Kündigung im Zusammen-hang mit dem geplanten Golfplatz stehe.Das Mietverhältnis werde spätestensEnde 2003 aufgelöst, dies geschehe je-doch im gegenseitigen Einverständnismit der Mietpartei, schreibt der Regie-rungsrat in seiner Antwort. Die Auflö-sung des gegenwärtigen Mietverhältnis-ses stehe nicht im Zusammenhang mitden Plänen zu einem Golfplatz, sonderndiene dazu, die Position bei den Ver-kaufsverhandlungen zu stärken. Seit1998 bemüht sich nämlich die ZLV aus«finanzpolitischen Gründen», dieses Ge-bäude an der Nonnenholzstrasse 40, dassich im Finanzvermögen der Stadt Baselbefindet, zu verkaufen. Werner Ströss-lin, der zuständige Dienststellenleiterder ZLV, bestätigt gegenüber der RZ,dass man sich momentan in intensivenVerkaufsverhandlungen mit einer nichtnäher genannten Drittpartei befinde.Das Gebäude werde nur noch von einemeinzelnen Mieter bewohnt und sei seitlängerer Zeit nicht mehr landwirtschaft-lich genutzt worden.

Wohnen im LandschaftsparkDie am Kauf interessierte Drittpartei

plant, in dieses Gebäude sechs bis sie-ben Wohnungen einzubauen. DieserNutzungsänderung stimmte die StadtWeil im Juni vergangenen Jahres zu.Oberbürgermeister Klaus Eberhardtspricht von einem «Spezialfall». Manwollte das Gebäude, das mit seinen Ton-ziegeln einen «Markierungscharakter»für das Landschaftsbild habe, erhalten.Die Umnutzung sei nur unter strengenBedingungen bewilligt worden. So müs-se beispielsweise aus Wasserschutz-gründen eine spezielle Abwasserleitunggebaut werden. Auch ein Ausbau derZufahrtswege sei nicht gestattet undauch nicht notwendig. Das äussere Er-scheinungsbild des Hofes müsse im We-sentlichen erhalten bleiben. WeitereUmnutzungen oder gar eine Erweite-rung des Siedlungsgebiets auf dem Bo-den des Landschaftsparks Wiese stün-den nicht zur Diskussion.

rz. Seit einigen Tagen bietet sich ent-lang der Wiese am Riehener Schlipf eintrauriges Bild. Auf dem Uferabschnittbeim Riehener Schwimmbad wurdenzahlreiche Bäume gefällt. Dies nicht fürden Bau der Zollfreistrasse, sondern fürden Ausbau und die Sanierung einer als«Wiesenverbandsammler» bekannten,grenzüberschreitenden Abwasserlei-tung. Mit diesem Bauprojekt wird demGrundwasserschutz Rechnung getra-gen. Es werden Doppelrohre mit einemLeck-Erkennungssystem verlegt.

Um die Fällung der nun gefallenenBäume hatte es ein langes Seilziehen ge-geben, das erst vor dem Bundesgerichtin Lausanne entschieden worden war.Die Verlegung des alten, sanierungsbe-dürftigen Abwasserkanals war, nebenden umweltrechtlichen Aspekten, unteranderem eine Bedingung gewesen, umdas aktuelle Projekt der Zollfreistrasserealisieren zu können. Das Bundesge-richt hatte denn auch argumentiert, dass

UMWELT Bäume an der Wiese wegen Abwasserkanal gefällt

Kahlschlag im Auenwald

der Rekurs gegen diese Baumfällungennicht dazu führen dürfe, dass die Zoll-freistrasse nicht gebaut werden könne.Denn das Recht Deutschlands, die Zoll-freistrasse via Schweizer Gebiet über dieWiese führen zu dürfen, beruhe auf ei-nem Staatsvertrag, und Staatsverträgebildeten höher stehendes Recht. Unterden heutigen gesetzlichen Bestimmun-gen würde das aktuelle Strassenprojektso sicher nicht mehr bewilligt.

Nahe den bereits gefällten Bäumenim Gebiet des letzten noch bestehendenAuenwaldgebietes im Kanton Basel-Stadt, sind noch weitere Bäume zur Fäl-lung markiert. Diese Bäume sollen imZusammenhang mit dem Bau der Zoll-freistrasse gefällt werden, deren Baurechtlich nichts mehr im Wege steht.Trotzdem bleibt das Projekt umstritten.Die Gegner haben mit einer Diplom-arbeit an der Fachhochschule beider Ba-sel, die eine alternative Streckenführungvorschlägt, wieder Auftrieb bekommen.

Vor einigen Tagen sind an der Wiese oberhalb der Weilbrücke Bäume gefälltworden, um den Wieseverbandsammler fertig stellen zu können. Foto: Sibylle Meyrat

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Freitag, 21. März 2003 Nr. 12 5

BRIEF AUS AMERIKA

RätselhafteVerwandlung

Mein Geruchs-sinn wird gekit-zelt und gaukeltmir vor, es seiSommer. Dabeibeginnt eben erst

der Frühling. Also müssen die Ameri-kaner ihrer Leidenschaft gefrönt undden Duft künstlich kreiert haben. VorJahren war es das penetrant nachGranny-Smith-Äpfeln riechende Wasch-pulver, das auch in der Schweiz vonmodernen Menschen angenommenworden war. Neuster Hit ist Vanillearo-ma, das das gute alte Coca-Cola auf-peppen soll. Darf es nun passend dazunoch etwas Pfirsichessenz sein?Falsch. Es war nicht Künstlichkeit, diemich umhüllte. Ich hatte bloss verges-sen, dass ich mich in einer Pfirsichge-sellschaft befand.

Das Modell von Pfirsichkulturenund deren Gegenspielern, den Kokos-nusskulturen, stammt aus der interkul-turellen Kommunikationsforschung. Dieaus Schottland stammende und in Rie-hen wohnende Autorin Margaret Oer-tig-Davidson hat das Modell in ihremBuch «Beyond Chocolate» beschrieben.Darin erklärt sie anhand der Struktureines Pfirsichs, wie Menschen in eng-lischsprachigen Ländern miteinanderin Kontakt treten. Dem Pfirsich gegen-über stellt sie die Kokosnuss. Deren

Struktur veranschaulicht die Kontakt-aufnahme in Ländern wie der Schweiz,Deutschland oder Japan.

Beim Pfirsich ist die äussere Schichtdick. Ohne grössere Widerstände kannman in ihr weiches Fruchtfleisch vor-dringen, Freundschaften schliessen undüber Privates plaudern. Die innere Pfir-sichschicht, der Kern, ist klein und derengsten Familie vorbehalten. Andersbei der Kokosnuss. Sie hat eine dünneäussere Schicht. In dieser Schichtkommt es zu Begegnungen mit Nach-barn, Kollegen und Bekannten, ohnedass Privates mitgeteilt wird. Vertrau-liches gehört ins ausgedehnte Innere.Dort befindet sich die Privatsphäre, diein der Regel nur mit Freunden und Fa-milie geteilt wird. Wer ins Innere aufge-nommen wird, kann mit langjährigerFreundschaft rechnen. Dagegen werdenFreundschaften in Pfirsichkulturen nichtunbedingt auf immer und ewig ge-schlossen.

Kokosnüsse bezeichnen Pfirsiche oftals oberflächlich. Ich empfinde das an-ders und fühle mich inmitten der Pfirsi-che ausgesprochen wohl. Überall, woich hinkomme, erwartet mich strahlen-des Lächeln und Herzlichkeit. Als ich,noch im Winter, unterwegs war, wurdemir dringend geraten, Handschuhe zutragen. Nachdem ich einen Kurs belegthatte, wünschten mir wildfremde Men-schen viel Glück. Und wenn ich durchsQuartier jogge, winkt mir das Ehepaarvon nebenan eifrig zu, um bei nächster

Gelegenheit zu erklären, wie gut Sportfür meine Gesundheit sei. Gegen Nor-den des Landes soll die Freundlichkeitzwar abnehmen, hier im Süden machtsie aber auch vor den Glasfassaden desGeschäftszentrums nicht Halt. Wiesosollte mir das nicht gefallen?

Kürzlich erhielt ich allerdings einenDämpfer. Ich hatte mich schon für dieBegegnung vorbereitet, als ich merkte,dass der Mann, der mir entgegenkam,anders war. Reflexartig änderte ichmeine Strategie und schaute ebenfallsgleichgültig geradeaus. Nur aus den Au-genwinkeln sah ich knapp, dass derVorbeieilende eine dieser Kulttaschenaus Lastwagenblachen und Sicherheits-gurten trug. Unverkennbar ein Schwei-zer. Nuss war auf Nuss gestossen, diesich beide so verhielten, wie sie es ge-lernt hatten. Ein Austausch von Nettig-keiten wäre unangebracht gewesen.Trotzdem ging ich leicht irritiert weiterund fragte mich, wie es Pfirsichen ineiner Kokosnussgesellschaft wohl erge-he. Distanziert muss ihnen der Umgangvorkommen, so viel scheint klar.

Rätselhaft bleibt dagegen, wie ausPfirsichen Soldaten werden.

Judith Fischer

In ihrem «Brief aus Amerika» berichtet dieehemalige RZ-Redaktorin Judith Fischereinmal monatlich von ihrem Leben undihren Alltagserfahrungen in ihrer neuenHeimat in der Stadt Charlotte (Hintergrund-bild) im US-Bundesstaat North Carolina.

Freitag, 21.3.AUSSTELLUNG

Kunst und Handwerk im LandiGrosse und kleine Schreiner der Holzwerkstattim Freizeitzentrum Landauer stellen ihre Werk-stücke aus. Freizeitzentrum Landauer, Blutt-rainweg 12. 19–21 Uhr.

KINO

«Beresina oder Die letzten Tage der Schweiz»Der Verein «Dorfkino Riehen» zeigt den Film«Beresina oder Die letzten Tage der Schweiz».Baselstrasse 57, 20.30 Uhr. Eintritt: Fr. 12.–/Fr. 8.–.

THEATER

«De Schuemacher Lädermaa»Lustspiel in zwei Akten. Unter der Leitung vonKatharina Bucher, gespielt vom AHa-Theater.Andreashaus, Keltenweg 41, 20 Uhr.

Samstag, 22.3.PFADI

Junge Sheriffs gesuchtDie Wölflimeute Gemsberg der PfadiabteilungRheinbund lässt sich zu Space Sheriffs ausbilden,um die «Knibblers» vom fernen Froschstern Betaabzuwehren. Dazu brauchen die Wölfe die Hilfeweiterer Jung-Sheriffs. Die Pfadi des Pfadi-stamms Sternenfels bauen Heissluftballone undüberqueren eine Seilbrücke. Interessierte Bubenvon 6 bis 11 Jahren bzw. 10 bis 16 Jahren sindeingeladen, Wölfli- und Pfadiluft zu schnuppern. Treffpunkt: 14.30 Uhr beim Wenkenross, Bus-haltestelle Wenkenpark. Dauer: ca. 3 Stunden.Mitbringen: Zvieri, gute Schuhe, warme Kleider.Informationen: Sandro Lorenz, Tel. 061 643 0010 (6–11-Jährige), oder Johannes Peter, Tel. 061641 62 40, (10–16-Jährige).

JUNGSCHAR

Waldprogramm des CVJMDie Jungschar des CVJM Riehen führt ein Wald-programm zum Thema «Dschungel» durch. Ein-geladen sind alle Sechs- bis Zehnjährigen. Mit-bringen: Etwas zu trinken und Waldkleider. Treff-punkt: Rotengraben (Endstation der Buslinie 35).Dauer: 14.15–17.15 Uhr.

DEGUSTATION

Wein und OlivenölChristine Albrecht und Blaise Beuret stellen erst-klassige Weine, Nussöl und griechisches Olivenölvon Frédéric Brochet in Marigny-Brizay vor. De-likatessengeschäft Scoméstibles, 10.30–15 Uhr,Bachgässchen 6.

VERNISSAGE

Eisenplastik und Malerei von Arian BlomEröffnung der Ausstellung mit Werken desholländischen Künstlers Arian Blom. Galerie Li-lian Andrée, Schmiedgasse 10, 12–19 Uhr.

APERO

Dynamik der StilleApéro anlässlich der Ausstellungseröffnung mitWerken von Martin Cleis und Karl Imfeld (sieheVorschau auf Seite 7). Galerie Mazzara, Garten-gasse 10, ab 16 Uhr. Die Künstler werden anwe-send sein.

AUSSTELLUNG

Kunst und Handwerk im LandiGrosse und kleine Schreiner der Holzwerkstattim Freizeitzentrum Landauer stellen ihre Werk-stücke aus. Freizeitzentrum Landauer, Blutt-rainweg 12. 14–17.30 Uhr.

KALENDARIUMRIEHEN/BETTINGEN

Fondation BeyelerBaselstrasse 101Dauerausstellung Sammlung Beyeler (Kunstder Klassischen Moderne). Führungen jeden Dienstag, 15–16.15 Uhr; Mitt-woch, 17.30–18.45 Uhr; Donnerstag und Frei-tag, 15–16.15 Uhr; Samstag und Sonntag,12–13.15 Uhr.Führung in englischer Sprache am Sonntag,30. März, 15–16.15 Uhr.Montagsführung Plus: 24. März, 14–15 Uhr.Faszination Material: Sand (u.a. Jean Dubuffet).Führung für junge Erwachsene am Mittwoch,26. März, 15–16 Uhr. Für Jugendliche von 11bis 16 Jahren.Führung für Sehbehinderte am Mittwoch, 26.März, 18–19.15 Uhr.Alle Sonderveranstaltungen auf Voranmeldungüber Telefon 061 645 97 20 oder via E-Mailunter [email protected].Öffnungszeiten Mo–So 10–18 Uhr, Mi bis 20Uhr. Eintritt: Fr. 16.–/14.–, Kinder/Jugendlichevon 10 bis 16 Jahren sowie Studierende bis 30Jahre Fr. 5.–, Kinder bis 10 Jahre gratis.

«Kunst Raum Riehen»Baselstrasse 71«Lateinamerika – Wege und Umwege, Samm-lung Valentin Jaquet». Öffnungszeiten: Mi–Fr, 13–18 Uhr, Sa und So,11–18 Uhr. Bis 21. April.

Gemeindehaus RiehenWettsteinplatz 1Fotoausstellung im Foyer des Bürgersaals «All-tag in Rumänien» mit Bildern des BukaresterFotografen Bogdan Croitoru. Bis 27. März.Führung mit dem Fotografen in englischerSprache mit deutscher Übersetzung: Montag,24. März, 16 Uhr. Öffnungszeiten: Mo–Fr, 8–12 Uhr, 13.30–16.30Uhr.

Spielzeugmuseum, Dorf- und RebbaumuseumBaselstrasse 34Dauerausstellung: Riehener Dorfgeschichte,Wein- und Rebbau, historisches Spielzeug. Geöffnet: Mi–Sa 14–17 Uhr, So 10–17 Uhr.Sonderausstellung: Marie d’Ailleurs – einWelt-Traum. Puppenstuben und Collagen vonMadeleine Schlumberger. 26. März bis 22. Ju-ni 2003. Vernissage: Dienstag, 25. März,18.30 Uhr.

Galerie SchoeneckGartengasse 12Skulpturen und Zeichnungen von René Dantes.Öffnungszeiten: Di–Fr 13–18 Uhr, Sa 12–17Uhr. Bis 5. April.

Galerie Lilian AndréeSchmiedgasse 10Arian Blom – Eisenplastik und Malerei. Ver-nissage am 22. März, 12–19 Uhr. Öffnungszei-ten: Di–Fr 13–18 Uhr, Sa 10–17 Uhr. Bis 10. Mai.

Galerie MazzaraGartengasse 10Martin Cleis, Bilder, und Karl Imfeld, Skulptu-ren. Vernissage: 22. März, 16 Uhr. Öffnungs-zeiten: Di–Fr 14–18 Uhr, Sa 10–17 Uhr. Bis 21.April.

Galerie TrieboldWettsteinstrasse 4«Hund-Ert» – Bilder und Installationen vonDarya von Berner. Öffnungszeiten: Di–Fr 10–12und 14–18 Uhr, Sa 10–16 Uhr. Bis 5. April.

Café ReithalleWenkenhof RiehenLandschaftsbilder von Othmar Röhl. Öffnungszeiten: Täglich von 9–18 Uhr, Montaggeschlossen. Bis Ende März.

Reha ChrischonaHohe Strasse 30, BettingenAusstellung im Foyer der Klinik mit Skulpturenvon Helga Lauterbach. Öffnungszeiten 8–17Uhr. 23. März bis 22. April.

AUSSTELLUNGEN/GALERIEN

GEBET

Gebet für den FriedenGebet für den Frieden im Zusammenhang mitder aktuellen Weltsituation. Mit Liturgie und ge-meinsamer Fürbitte. Kapelle des Diakonissen-hauses Riehen, Schützengasse 51, 17–18 Uhr.

THEATER

«De Schuemacher Lädermaa»Lustspiel in zwei Akten. Unter der Leitung vonKatharina Bucher, gespielt vom AHa-Theater.Andreashaus, Keltenweg 41, 20 Uhr.

Sonntag, 23.3.JASSEN

Jassen im NiederholzJassnachmittag, veranstaltet vom Quartierver-ein Niederholz, in der Siedlung Niederholzbo-den 12, 14–17 Uhr. Kosten pro Nachmittag undPerson: Fr. 10.–, inkl. Kaffee, Tee oder Wasser. Weitere Auskünfte: Hanspeter Brügger: Tel.061 601 33 97.

Montag, 24.3.VERSAMMLUNG

Mitgliederversammlung IGSMDDie Interessengemeinschaft der sozialen undmedizinischen Dienste Riehen-Bettingen lädtMitglieder und Interessierte zur Versammlungund zum Rundgang durch das Feierabend- undPflegeheim St. Chrischona ein. Haus der Stille,Chrischonarain 135, 18 Uhr.

Dienstag, 25.3.THEATER

«Schneewittli»Musikalisches Erzähltheater für Kinder und Er-wachsene ab acht Jahren, gespielt vom TheaterSgaramusch. Ateliertheater Riehen, Baselstras-se 25, 11 Uhr.Eintritt: Fr. 20.–/15.–/5.– (Erwachsene/Studie-rende/Kinder). Dauer: 35 Minuten.

Mittwoch, 26.3.THEATER

«Schneewittli»Musikalisches Erzähltheater für Kinder und Er-wachsene ab acht Jahren, gespielt vom TheaterSgaramusch. Ateliertheater Riehen, Baselstras-se 25, 11 Uhr.Eintritt: Fr. 20.–/15.–/5.– (Erwachsene/Studie-rende/Kinder). Dauer: 35 Minuten.

VORTRAG

Die Belutschen und ihre TeppicheVortrag von Jürg Rageth. Andreashaus, Kelten-weg 41, 20 Uhr (siehe Vorschau auf dieserSeite).

Donnerstag, 27.3.THEATER

«Schneewittli»Musikalisches Erzähltheater für Kinder und Er-wachsene ab acht Jahren, gespielt vom TheaterSgaramusch. Ateliertheater Riehen, Baselstras-se 25, 11 Uhr.Eintritt: Fr. 20.–/15.–/5.– (Erwachsene/Studie-rende/Kinder). Dauer: 35 Minuten.

KONZERT Barockmusik vom Feinsten

Motettenchor singt Totenmesse

rz. Die ca. fünfzig Sängerinnen undSänger des Motettenchors der RegionBasel geben unter der Leitung von Am-bros Ott und zusammen mit dem be-kannten Barockorchester Capriccio undden Solisten Aline du Pasquier, CarolineGermond, Thilo Hirsch und LisandroAbadie in der Dorfkirche Riehen einKonzert. Auf dem Programm steht die«Messe des morts» von Jean Gilles(1668–1705) und «Antiennes à la vier-ge» von Marc Antoine Charpentier(1643–1704).

Die Totenmesse von Jean Gilles hältsich kompositorisch streng an die Ver-sailler Spiel- und Stilregeln und besitztdeshalb etwas Theatralisches. Zahlrei-che Sequenzen im Dreiertakt belegen

den höfischen Einfluss der Tanzmusik,ohne dass dabei die Musik allzu weltlichwirkt. «Les antiennes à la vierge» vonMarc Antoine Charpentier gehören, wiedas gesamte Vermächtnis dieses Kom-ponisten, zu den kostbarsten Stückender gesamten Barockzeit. Obwohl seineWerke nicht immer den Regeln der fran-zösischen Ästhetik seiner Zeit entspre-chen und damals nicht das Publikum er-reichten, das sie verdient hätten,stammt eine der berühmtesten Melodi-en der heutigen Zeit aus CharpentiersFeder: das Eurovisions-Signet.

Freitag, 28. März, 19.30 Uhr in derDorfkirche Riehen. Billette ab MitteMärz beim Kulturbüro Riehen, bei Mu-sik Wyler und an der Abendkasse.

Leckerbissen für Kenner der Barockmusik: Der Motettenchor der Region Baselsingt am nächsten Freitag in der Dorfkirche die «Messe des morts». Foto: zVg

THEATER Musikalisches Erzähltheater «Schneewittli»

Bekanntes Märchen, neu gespieltrz. Am Dienstag, 25., Mittwoch, 26.,

und Donnerstag, 27. März, jeweils um11 Uhr, führt das Theater Sgaramuschdas Stück «Schneewittli» im Ate-liertheater Riehen, Baselstrasse 25, auf.Das Theater Sgaramusch interpretiertdas bekannte Märchen neu und lässtmit einfachsten Mitteln Welten entste-hen. Das musikalische Erzähltheater,das sich an alle ab 8 Jahren richtet,kann dank kleinem Aufwand beinahean jedem Ort gespielt werden und ver-zaubert dennoch überall die Zuschauer.

Eintritt: Fr. 20.–/15.–/5.– (Erwach-sene/Studierende/Kinder). Dauer: 35 Mi-nuten. Information und Reservationen:Kulturbüro Riehen, Tel. 061 641 40 70.Internet: www.kulturbuero-riehen.ch.

Zwei Mitglieder des SchaffhauserTheatertrios Sgaramusch. Foto: zVg

IN KÜRZE

Die Belutschen und ihre Teppiche

rz. Der in Riehen lebende und in in-ternationalen Fachkreisen bekannteJürg Rageth organisierte Anfang Fe-bruar im Kantonsmuseum Liestal eineAusstellung zu Teppichen und Flachge-webe der Belutschen, verbunden mit ei-nem internationalen Symposium.

Nun ist Jürg Rageth im Andreashaus,Keltenweg 41, zu Gast. Am Mittwoch,dem 26. März, um 20.00 Uhr, wird er an-hand alter Dokumentaraufnahmen undmit Bildmaterial antiker Teppiche dieZuhörerschaft in das Volk der Belutschenund seine kunsthandwerklichen Erzeug-nisse einführen. Die Schönheit alter Tep-piche und antiker Fragmente liegt oft imDetail und vermittelt dabei ein Stück Kul-turgeschichte des Orients. Das Volk derBelutschen lebt, ähnlich dem Volk derKurden, ohne eigenen Staat, verteilt aufverschiedene Länder des MittlerenOstens. Der Andreasverein lädt alle In-teressierten zu diesem Dia-Vortrag ein.

Freier Eintritt mit Kollekte.

Kunst und Handwerkim Landauer

rz. Am Freitag, 21.März, 19–21 Uhr,und am Samstag, 22. März, 14–17.30Uhr, stellen die kleinen und grossenSchreiner der Holzwerkstatt im Frei-zeitzentrum Landauer am Bluttrainweg12 ihre Werkstücke aus.

Neue Freiwillige findenpsf. Am Donnerstag, 27. März

(20 Uhr, Pfarreiheim St. Franziskus),lädt der Pfarreirat St. Franziskus zueinem Vortragsabend mit Fridolin Wyss,Leiter der Fachstelle Diakonie der Rö-misch-Katholischen Kirche Basel-Stadt,ein. Das Thema lautet: «Neue Freiwilligefinden». In jedem Verein der Pfarrei stel-le sich immer wieder die sorgenvolleFrage, wie es nach einem Rücktritt wei-

tergehe. Müsse die gleiche Menge Arbeitauf immer weniger Schultern verteiltwerden? Alle sollten sich Zeit nehmen,um Fragen rund um dieses Thema ein-mal in Ruhe anzugehen, schreibt derPfarreirat in seiner Einladung.

Seminartag im Diako-nissen-Mutterhaus

rz. Am Samstag, 29. März, 10–15.30Uhr, findet der Seminartag im Diakonis-sen-Mutterhaus St. Chrischona statt.Bruder Franziskus Christoph Joest derJesus-Bruderschaft Gnadenthal zeichnetfür das Programm verantwortlich. ImZentrum der Vorträge steht das Thema«Wiederentdeckung des kommunitärenGedankens im Protestantismus».Anmeldung erwünscht: Tel. 061 606 6565, Fax: 061 606 65 51. Richtpreis: 15Franken / 20 Euro (inkl. Mittagessen).

Gebet für den Friedenrz. Das Diakonissenhaus lädt im Zu-

sammenhang mit der aktuellen Weltsi-tuation in seine Kapelle an der Schüt-zengasse 51 zum Gebet für den Friedenein. Am Samstag, 22. März, 17–18 Uhrmit Liturgie und gemeinsamer Fürbitte.Von Dienstag bis Freitag bis auf weite-res von 17 bis 18 Uhr zum stillen Gebet.

Gemeinde Riehenist urwaldfreundlich

rz. Zusammen mit Vertretungen vonacht weiteren Gemeinden nahmen Ver-antwortliche der Gemeinde Riehen ver-gangenen Dienstag in Sissach von Ver-antwortlichen des Bruno-Manser-Fondsund der Umweltorganisation Green-peace eine Anerkennungsurkunde «Ur-waldfreundliche Gemeinde» entgegen.Insgesamt haben 337 Gemeinden derSchweiz, darunter auch Basel, die Er-klärung zur Urwaldfreundlichkeit un-terschrieben und entsprechende Mass-nahmen eingeleitet.

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Freitag, 21. März 2003 Nr. 12 7

Reklameteil

Rosmarie Tscheer hat Calderóns«Grosses Welttheater» neu übersetzt.Im Rollenspiel vorgelesen, war es amDienstagabend bei «KULTURiehen» zuhören.

Auf der kleinen Bühne des Keller-theaters in der Alten Kanzlei waren plat-ziert: der Schöpfer, die Welt, der König,die Schönheit, die Weisheit, der Landar-beiter, der Bettler, der Reiche und, er-höht hinter den Sitzenden stehend, dasGesetz der Gnade. Das sind die perso-nifizierten Mächte, die der spanischeDichter-Geistliche Calderón de la Barca(1600 –1681) für sein Welttheaterbraucht, um ein Spiel in Gang zu setzen,in dem Wirklichkeit und Möglichkeit,Leben und Traum, Verfehlung und Ein-sicht untrennbar ineinander verschlun-gen sind. Um dieses Welt-Spiel nichtfalsch zu verstehen, ist ein Glaubensbe-kenntnis erforderlich: Gott, der Welt-schöpfer, ist Anfang und Ende diesesSpiels. Er ist der universale Regisseur,der die Rollen ver- und zuteilt und dernach Spielende die Spieler gemässihrem Spiel belohnt oder bestraft.

Obschon Gott seinen Spielern aufZeit einen freien Willen zugesteht, siealso keine von ihm direkt gelenkten Ma-rionetten oder platzierte Komparsensind, bleiben sie dennoch seine Ge-schöpfe. Autonome Individuen sind siein keinem Augenblick. Ihr Handeln ori-entiert sich an jeder Diskussion entho-benen Normen, die letztlich wiederumin Gott verankert sind. So schliesst sichder Weltkreis, und das Welttheater wirderkennbar als von Gott zwar nicht di-rekt gelenktes, doch pausenlos genau

beobachtetes Spiel. In diesem Horizontwerden die sozialen Gegensatzpaarewie: König – Landarbeiter, Reicher –Bettler, Schönheit – geistliche Weisheitin keinem Augenblick politisch relevant,sondern immer erneut in Gott aufgeho-ben. Da mögen der Landarbeiter undder Bettler verbal noch so murren, ver-einzelt sogar versuchsweise rebellieren– am Ende werden sie jedesmal ge-zwungen, ihr beklagenswertes Los alsgöttliche Verfügung zu akzeptieren. Ja,ihre Resignation stabilisiert aufs Neuedie bestehende Weltordnung. CalderónsWelttheater erweist sich so auf der Folieder revolutionären Neuerungen im 17.Jahrhundert als ideologisch reaktionä-rer Gegenentwurf zur bereits angebro-chenen Moderne.

Ob die stereotyp vom Gesetz derGnade wiederholte Aufforderung: «Tuerecht, Gott ist der Herr!» in unseremheutigen Welttheater weiterhilft, kannzurzeit vielleicht nur der amerikanischePräsident eindeutig beantworten.

Der Höreindruck, den RosmarieTscheers Übersetzung machte, war –trotz unterschiedlicher Lesequalität –angenehm. Es scheint ihr gelungen zusein, eine angemessene Sprache gefun-den zu haben, die nicht altertümelt undsich auch nicht modisch anbiedert. AmDienstagabend gab es zur stabilisiertenWeltenharmonie noch schönes Flöten-spiel von Andrea Loetscher. Was Char-les Koechlins «Danse des nymphes ausoleil» auf diesem thematischen Terrainallerdings zu suchen hatte, blieb rätsel-haft.

Nikolaus Cybinski

LESUNG Calderóns «Grosses Welttheater»

«Tue recht, Gott ist der Herr!»

pd. Die beiden Künstlerkollegen KarlImfeld und Martin Cleis haben 1990 ineinem Gruppenprojekt im AtelierhausArlesheim erstmals zusammengearbei-tet. Damals wurde der Wunsch geboren,einmal zu zweit eine Ausstellung zukonzipieren.

Lange haben die beiden den Wunschmit sich herumgetragen, bis er jetzt,nach dreizehn Jahren, auf Initiative derGalerie Mazzara realisiert werden konn-te. Unter dem Titel «Dynamik der Stille»wird Karl Imfeld neueste Holz- undSteinskulpturen zeigen, die einen starkmeditativen, «stillen» Charakter haben.

GALERIEN Martin Cleis und Karl Imfeld bei Mazzara

«Dynamik der Stille»

Sie stellen in der Ausstellung den ruhen-den Pol dar, während Cleis mit seinergross angelegten Malgeste und seinenzum Teil raumgreifenden Bildobjektendie Vitalität und Dynamik, also den Ge-genpol, verkörpert. Die Vereinigung die-ser Gegensätze wird in der Galerieaus-stellung zu einem sinnlich erfahrbaren,ganzheitlichen visuellen Erlebnis.

Galerie Mazzara, Gartengasse 10,Riehen. «Dynamik der Stille» – MartinCleis (Malerei), Karl Imfeld (Skulp-turen). Ausstellung vom 22. März bis21. April 2003. Öffnungszeiten: Di–Fr14–18 Uhr, Sa 10–17 Uhr.

Die Galerie Mazzara zeigt eine künstlerische Zusammenarbeit: Bilder von Martin Cleis und Skulpturen von Karl Imfeld treten in einen Dialog. Foto: zVg

KONZERT Abschluss der Konzertsaison «Kunst in Riehen»

Patrick Demenga und Gérard Wyss spielen in Riehen

rz. Zum Abschluss der Konzertsai-son 2002/2003 der «Kunst in Riehen»wird der international erfolgreicheSchweizer Violoncellist Patrick Demen-ga am Montag, 31. März, mit der Sona-te Nr. 3 für Klavier und Violoncello in A-Dur op. 69 von Ludwig van Beethoven,der Sonate für Violoncello und Klaviervon Alfred Schnittke aus dem Jahr

1978, sowie einer Ballade von FrankMartin und der Sonate Nr. 2 op. 58 in D-Dur von Felix Mendelssohn ein ab-wechslungsreiches Programm zu Gehörbringen. Patrick Demenga studiertezunächst am Konservatorium Bern underhielt 1983 den Tschumi-Preis für dasbeste Solistendiplom, welchem zahlrei-che weitere Auszeichnungen folgten.

Der international bekannte Cellist Patrick Demenga (links) wird, zusammen mitdem Pianisten Gérard Wyss (rechts), zum Abschluss der Konzertsaison von«Kunst in Riehen» im Konzertsaal des Landgasthofs zu hören sein. Foto: zVg

Seine Studien setzte er in New York fort.Als Solist und Kammermusiker führenihn Konzerte durch Europa, USA, Kana-da, Südamerika, Australien und Asienund er nimmt regelmässig an grosseninternationalen Festivals teil. Seinezahlreichen Radio- und Fernsehaufnah-men haben ihn einem breiten Publikumbekannt gemacht. Patrick Demenga istInterpret zahlreicher Uraufführungen.Er unterrichtet an Meisterkursen und istseit 1999 Lehrer am Conservatoire deLausanne, wo er eine Konzertklasse be-treut. Am Flügel wird Patrick Demengavon Gérard Wyss begleitet, der wieder-holt bei «Kunst in Riehen» zu Gast war.Wyss studierte an der Musik-AkademieBasel, wo er inzwischen selbst Lied-interpretation und Kammermusik un-terrichtet. Die Vorliebe für partner-schaftliches Musizieren wurde für ihnzu einer Berufung und so gilt er als ge-fragter Begleiter und Kammermusiker,der regelmässig auf den internationalenKonzertbühnen anzutreffen ist. Zahlrei-che Rundfunkaufnahmen und CD-Ein-spielungen runden seine künstlerischeLaufbahn ab.

Beginn: 20.15 Uhr im Konzertsaaldes Landgasthofes Riehen. Vorverkaufvon Einzelkarten zu Fr. 40.–, 35.– und25.–: Kulturbüro Riehen, Baselstr. 43,Mo–Fr, 9–12 Uhr, Tel. 061 641 40 70;Musik Wyler, Schneidergasse 24, Basel,Tel. 061 261 90 25; sowie Abendkasse.

pd. Nach über vier Monaten, 6000Kilometern Wegstrecke und unzähligenBildern kehrte der bekannte Land-schafts- und Reisefotograf Roland Bach-ofer in die Schweiz zurück und präsen-tiert nun seine Erlebnisreise in Formeiner modernen, vertonten und live mo-derierten Tonbildschau in Überblend-technik auf Grossleinwand.

Bekannt wurde Bachofer durch sei-ne einfachen, lebendigen Live-Vorträgeüber fremde Länder und Kulturen, dieer schon erfolgreich über 240 Mal in dergesamten Deutschschweiz in mehrerenTourneen präsentieren konnte. Überdreitausendmal drückte er für den Er-lebnisvortrag «Island» auf den Auslöser.Aus diesem Pool einzigartiger Land-schaftsaufnahmen, Mensch- und Tier-porträts, gemacht mit einer professio-nellen Kleinbildausrüstung, hat Bach-ofer 640 faszinierende Bildimpressio-nen zu einer unterhaltsamen, fast ein-einhalbstündigen Tonbildschau mitPause zusammengestellt.

Ewiges Eis, glühende Vulkane undgemütlich warme Badequellen – Islandist eine Insel voller Gegensätze für neu-gierige Besucher aus aller Welt. Wo un-zählige Eisberge und riesige Gletscherbis zum Meer hinunterwachsen und hinund wieder ein Vulkan ausbricht, wirdes wohl niemandem langweilig. Island,die unbekannte Insel am Rande Euro-pas, bietet nicht nur Schlagzeilen in denMedien, sondern auch jede MengeAbenteuer, schöne, pure und einsameNatur in Hülle und Fülle sowie eine un-glaublich reiche Tierwelt, bestehendaus Walen, Robben, Papageientauchernund Millionen anderer Seevögel. Selbst-verständlich dürfen auch die berühm-ten Islandschafe und das kleine, braveIslandpferd nicht zu kurz kommen.

Diese und weitere Eindrücke kannman am Vortrag live miterleben. Natür-lich kommen auch Wissensdurstige beiden Ausführungen über Land und Leutesowie die Liebhaber poetischer Land-schaftsimpressionen auf ihre Rech-nung. Weitere Highlights der Show sinddie berühmten Geysire, der Gletscher-

DIASHOW Roland Bachofer stellt Island, die warme Insel im Nordatlantik, vor

Ewiges Eis, glühende Vulkane, warme Badequellen

see Jökullsarlon, Dettifoss (der mäch-tigste Wasserfall Europas) und die ein-samen Westfjorde.

Dank atemraubender, computerge-steuerter Überblendprojektion und hu-morvoller, heiterer Livereportage übereine der faszinierendsten Feriendesti-nationen der Welt, wird die mit Musikuntermalte Show zum echten audiovi-suellen Erlebnis. Präsentiert wird die

Ein Geysir – eines der vielen Naturschauspiele Islands. Foto: zVg

Diashow in Liestal (21. März, 20 Uhr,Aula Schulhaus Burg), Arlesheim (24.März, 19.30 Uhr, Aula Schulhaus Ge-renmatten I), Basel (25. März, 20 Uhr,Hans-Huber-Saal, Stadtcasino), Laufen(26. März, 20 Uhr, Aula GymnasiumLaufen-Thierstein).

Eintritt: Fr. 24.– (Fr. 16.– für Jugend-liche bis 14 Jahre), Abendkasse jeweils1 Stunde vor Beginn.

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BÜCHERZETTEL

Lebensgeschichten aus vier Ländern

rz. Für den Bücherzettel des MonatsMärz hat RZ-Autorin Stine Lehmann,Leiterin des «Literarischen Forums Ba-sel», vier Lebensgeschichten aus Un-garn, Irland, Holland und Indien ausge-wählt.

«Das Salz der drei Meere»Die indische Schriftstellerin Anita

Nair beschreibt in ihrem Roman sechsFrauen und ihre unterschiedlichen Le-bensstationen im heutigen Indien. Sieschildert den Alltag dieser Frauen behut-sam, mit viel Empathie für ihre Protago-nistinnen, mit Witz, Weisheit und Wut.

Mit 45 Jahren wagt sich Akhila zumersten Mal auf eine grössere Reise. Siesitzt im Damencoupé eines Zugs, der siein die Stadt der drei Meere führt. Sie willsich dort über ihr Leben klar werdenund entscheiden, wie es weitergehensoll. Nach dem Tod ihres Vaters mussteAkhila für die Mutter und die Geschwis-ter sorgen. Jahrelang arbeitete sie fürderen Unterhalt und Ausbildung, ohneje gefragt worden zu sein. Zudem wirdsie bis heute von der jüngeren Schwes-ter kontrolliert und drangsaliert, diesich mit ihrer Familie häuslich in ihrerWohnung eingenistet hat. Über all demwurde sie unmerklich zur ältlichenJungfer mit bitterem Zug um den Mund.Jetzt hat sie es satt, die verantwortungs-volle Tochter, die verständnisvolle Tanteund das Mädchen für alles zu sein.

Sechs Frauen finden sich in diesemDamencoupé zusammen und erzählensich im Lauf der Reise ihre Lebensge-schichte. Janaki, die Älteste von ihnen,findet nach 40 Jahren Ehe einen neuenZugang zu ihrem Mann, der sich nichtmehr über Leidenschaft, Fürsorge oderUnterwürfigkeit definiert, sondern überRespekt. Margaret hat einen sehr eigen-willigen Weg gefunden, um sich anihrem tyrannischen, sadistischen Mannzu rächen und sich so in ihrem Lebenden nötigen Freiraum zu schaffen.Prabha Devi lernt kurz nach ihrem vier-zigsten Geburtstag schwimmen und er-langt dadurch ein neues Selbstbewusst-sein. Sheela steht mit ihren 14 Jahrenan der Schwelle zum Erwachsenwer-den. Sie erzählt von ihrer skurrilenGrossmutter, die eben gestorben ist.Und schliesslich Marikolanthu. Sie istdie Einzige des Coupés, die sich nichtzum wenigstens materiell gesichertenindischen Mittelstand zählen kann. IhreLebensgeschichte ist die härteste, diegewalttätigste. Mit 18 wurde sie verge-waltigt, den Sohn, den sie danach aus-tragen musste, konnte sie lange Jahrenicht als ihr Kind betrachten. Jetzt, mit31, macht sie sich auf in eine neueStadt, um dort als Hilfskraft in einemKrankenhaus zu arbeiten und endlichmit ihrem Sohn zusammenzuleben.

Es sind Geschichten der Demütigungund Unterwerfung, die Akhila zu hörenbekommt. Die Lebensläufe ihrer Mitrei-senden werfen sie immer wieder auf ihreeigene Situation zurück und bringen sieschliesslich dazu, erste selbstständigeSchritte jenseits der Konventionen zu ge-hen. Ausnahmslos alle Frauen, die mitihr im Coupé reisen, sind in den Traditio-nen ihrer Familie und ihrer Kaste gefan-gen. In Anita Nairs Buch geht es darum,wie jede dieser Frauen ihren eigenenWeg aus dieser Gefangenschaft sucht.

Anita Nair ist ein lebendiges Abbildder indischen Gesellschaft gelungen.«Das Salz der drei Meere» wurde in In-dien zum Bestseller.

Anita Nair: «Das Salz der drei Meere», ausdem Englischen von Angelika Naujokat, 364Seiten, Hoffmann und Campe, S. Fischer Ver-lag, 2002, Fr. 33.60.

«Der Schwimmer»Ungarn 1956. Katalin verlässt ohne

ein Wort ihre Familie und flüchtet in denWesten. Verstört und sprachlos bleibtder Vater mit den beiden Kindern Kataund Isti zurück. Er verkauft den Hof undzieht fortan durch das Land, lebt mo-natsweise bei entfernten Cousinen oderder Grossmutter. Er arbeitet manchmal,versinkt aber immer häufiger inSchwermut. Dann «taucht er ab», wiedie Kinder das nennen. Damit bleibt derVater fremd und fern, obwohl er unterden Erwachsenen der einzige beständigAnwesende ist. Seine Schwermut undSprachlosigkeit machen ihn vollkom-men unerreichbar. Kata und Isti errich-ten sich in diesem jahrelangen Nomadi-sieren, diesem Nirgends-zu-Hause-Sein– auch nicht beim Vater – eine eigeneWelt. Isti hört Dinge, die niemand sonstzu hören vermag: Er hört den Steinenzu oder dem fallenden Schnee.

Zsuzsa Bánk nimmt sich der kindli-chen Schlupfwinkel und Phantasiensehr behutsam an. Diese Nischen desRückzugs machen den Kindern die Rea-lität ihrer Heimatlosigkeit erträglich. Esfinden sich jedoch sehr wohl auch Mo-mente des Glücks in dieser Kindheit, diezwischen Verwahrlosung und Fürsorg-lichkeit schwankt. So sind zum Beispieldie Schilderungen, wie die Familie aneinem See wohnt, die Kinder dem Vaterbeim Schwimmen zusehen und es selbstlernen, wunderbar gelungene Szenender Leichtigkeit und Unbeschwertheit.

Es ist Katas Stimme, die erzählt. Die-se kindliche, später jugendliche Erzäh-lerin schildert die Welt ihrer Familieund der Erwachsenen aus einer Per-spektive, die nichts erklärt, vieles rätsel-haft belässt. Kata versucht, Isti zu be-schützen und beobachtet die Erwachse-nen. Vieles, was die Kinder erleben, an-gefangen beim Verlust der Mutter, ver-stehen sie nicht: «Unser Vater nahm unsmit, er suchte Häuser für uns, in denensich irgendwer um uns kümmerte, undIsti und ich, wir fragten dafür nicht län-ger, wann unsere Mutter zurückkom-men würde oder wann wir zu ihr fahrenwürden, auch wenn wir hätten fragenwollen, ich bestimmt mehr als Isti.»

Die Erzählerin Kata verleiht durchihre Beobachtungen auch den Erwach-senen eine Stimme. Selbst die abwesen-de Mutter wird wieder präsent durchdie Berichte der Grossmutter, die alseinzige von Katalin aus dem Westen er-reichbar ist. Mit Katalins Geschichtewird Zsuzsa Bánks Roman auch zur Ge-schichte einer Auswanderung, einer Notim Osten und einer Verlorenheit imWesten. Aus Katas kindlicher Sicht her-auszulesen, auf welches zeitgeschichtli-che Ereignis sich die Erzählerin bezieht,ist eine Herausforderung für das Lese-publikum. Vieles bleibt angedeutet, Na-men oder Daten werden keine genannt.

Zsuzsa Bánk hat in ihrem Romaneine Sprache gefunden, die die Welt derbeiden Kinder auf ganz eigenwillige undäusserst glaubwürdige Weise lebendigwerden lässt. Sie klammert in ihrer la-konischen Erzählweise weder Schmerznoch Freude aus und pendelt schwere-los zwischen Phantasie und Wirklich-keit hin und her. Dieser lakonische Ton,der so vieles zwischen den Zeilen stehenlässt und sich nicht scheut, dramatischeKinderschicksale mit Leichtigkeit zubeschreiben, erinnert unweigerlich anAgota Kristof oder Imre Kertész. Dochgerade dieser Ton bringt die Geschichtesehr nahe. Zsuzsa Bánk hat ein traurigesund eindringliches Buch geschrieben.

Zsuzsa Bánk: «Der Schwimmer», 285 Seiten,S. Fischer Verlag, 2002, Fr. 32.10.

«Die Gilde»Als Gunther von Hagens vor weni-

gen Monaten in London die öffentlicheObduktion eines Alkoholikers zelebrier-te, hing eine riesige Reproduktion vonRembrandts Gemälde «Die Anatomiedes Doktor Tulp» über dem Schauplatz.Der Schweizer Autor Kaspar Schnetzlernimmt dasselbe Bild zum Anlass, einenRoman über die Anatomen des 17.Jahrhunderts zu schreiben.

Am 8. Oktober 1669 findet in eineralten Fleischerhalle, dem AmsterdamerGildentheater mit sechs Rängen für daszahlende Publikum, eine öffentlicheAnatomie statt. Es handelt sich um einjährlich stattfindendes Ereignis, an demdie ganze Amsterdamer Gesellschaft zu-gegen ist. Öffentlich seziert wird übli-cherweise ein Hingerichteter, um demBösen im Menschen auf die Spur zukommen: «Die Anatomie war ein altesRitual, das die Gesellschaft, für die esgefeiert wurde, vor dem Bösen schützensollte, und erst wenn das Organ ent-deckt, in dem das Böse seinen Sitz hat-te, erst wenn es aus dem Leib geschnit-ten war, erfüllte sich der Zweck der Ana-tomie.»

Schnetzler schildert die Anatomievon 1669 aus der Sicht der Vorsteherder Chirurgengilde, eines damals hochangesehenen Berufsstandes. Diese Gil-denvorsteher spiegeln eine Typologiemenschlichen Verhaltens. So beschreibtSchnetzler den Streber, den Schönling,den Säufer, den Tüftler, den Workaholicoder den Intriganten. Neid, Karriere-planung, Machtmissbrauch und Beses-senheit in der Forschung prägen dieVerhaltensweisen der Gildenvorstehermehr als Sachverstand oder Berufs-ethos.

Dem einen Vorsteher, BartolomäuszKulp, geht es nun darum, den Sitz desGedächtnisses zu finden, da er selbstdieses verloren hat. Dafür geht er überLeichen. Plötzlich liegen innerhalb einesJahres mehrere junge Mädchen auf demnichtöffentlichen Seziertisch, deren To-desursache nicht ermittelt werdenkann. Der ziemlich integre, feinsinnigeVorsteher Hartmansz Hartman decktdie mörderischen Machenschaften sei-nes Kollegen auf und überführt ihn.

Das Buch entwickelt sich fast un-merklich zu einem Krimi, dessen Span-nung weniger aus der Aktion als viel-mehr aus der Reflexion und der raffi-nierten, gegenläufigen Kompositionentsteht. Denn so, wie die Leiche imVerlauf der Anatomie immer mehr zer-stückelt wird, fügt sich der Hintergrundder Verbrechen Kulps langsam zusam-men. Schnetzlers Roman ist aber durchdie lebendige Schilderung der Motiveund Verhaltensweisen der Gildenvorste-her auch eine Institutions- und Wissen-schaftskritik. Der Autor lässt dazu denWegbereiter der Naturwissenschaften,René Descartes, von seinem Tod aufer-stehen und an der Anatomie teilneh-men. Descartes muss mit ansehen, wieder Forschungseifer seine eigenen Kin-der frisst. Durch solche Kniffe erhält derhistorische Roman intendiert und un-weigerlich einen Bezug zur Aktualität.

Die Vielschichtigkeit des Stoffes, dieSinnlichkeit der Beschreibungen, diepsychologische Differenziertheit der Fi-guren und die Überschneidung mensch-lichen Dramas mit philosophischenÜberlegungen und wissenschaftlicherForschung lassen Kaspar SchnetzlersRoman zu einem ausdrucksvollen undbilderreichen Buch werden, das zu le-sen unbedingt lohnt.

Kaspar Schnetzler: «Die Gilde», 320 Seiten,bilgerverlag, 2002, Fr. 40.–.

«Die Reise nach Valparaiso»Valparaiso liegt in Chile und ist die

schönste Hafenstadt der Welt. Deshalbstürzt sich die Schreibende auf diesenTitel mit grosser Neugier, umso mehr,als der Autor kein Südamerikaner ist.Sie will das Licht, die Farben, den Lärmund den Geruch dieser Stadt lesen. Undkriegt stattdessen die Tristesse einer iri-schen Kindheit vorgesetzt. Was sich je-doch einstellt, ist keinesfalls Enttäu-schung; im Gegenteil.

Brendan Brogan heisst der Junge,der nach dem Tod seiner Mutter von derjungen Stiefmutter und ihrem Sohn ausdem Haus verbannt wird. Den Rest sei-ner Kindheit verbringt er im Schuppendahinter. Das Verhältnis zu seinem Va-ter schwankt seither lebenslang zwi-schen unbändigem Hass und ebensol-cher Sehnsucht nach Anerkennung. Erbetrachtet sich selbst als ewigen Versa-ger, dem nie etwas richtig gelingt. AlsErwachsener wird Brogan durch seineWett- und Spielsucht in immer tiefereSchulden und Schuldgefühle getrieben.Der Stiefbruder wird im Lauf der Jahrezum einzigen Freund Brogans. Nur mitihm zusammen ist es ihm möglich, sichselbst zu sein. Den Selbstmord diesesStiefbruders kann Brogan jedoch nichtverhindern. Gleichzeitig eröffnet ihmdessen Tod die Möglichkeit zu einemneuen Aufbruch. Er täuscht seinen eige-nen Tod vor und taucht unter, um so sei-ner Frau und seinem Sohn ein unbe-schwertes und finanziell gesichertes Le-ben zu ermöglichen.

Zehn Jahre später kehrt Brogannach Irland zurück. Er muss seinenPass erneuern und hat über Internet er-fahren, dass sein Vater ermordet wur-de. Brogans Nachforschungen am Mordseines Vaters holen auch dessen nichtganz saubere Vergangenheit wieder anden Tag. Zudem ist Conor, BrogansSohn, nach dem Mord an seinem Gross-vater in Gefahr. Brogan versucht, Conorzu schützen und mit der schmutzigenVergangenheit abzurechnen – seinereigenen und der seines Vaters. Er musssich seinem Sohn zu erkennen gebenund dabei erfahren, dass die zehn Jah-re seiner Abwesenheit zu Veränderun-gen geführt haben, die er verpasst hat.Der Schmerz über das, was nicht nach-zuholen ist, und die gefahrvollen Ver-wicklungen mit den Schatten von früherlassen Brogan mehrmals straucheln,endlich aber zu sich selbst finden.

Hilfe erfährt er dabei durch die Be-gegnung mit Menschen des heutigenIrland. So ist beispielsweise Ebun, einenigerianische Asylsuchende, eine derstärksten Figuren des Romans. Durch ih-re Anwesenheit und ihre eigene, leidvolleGeschichte hält sie Brendan mit wenigenWorten immer wieder den Spiegel vor.

Valparaiso kommt vor in DermotBolgers Roman. Die Stadt ist Sinnbildder Sehnsucht des irischen Protagonis-ten. Im Lauf von Brogans Selbstfindungwandelt sich Valparaiso vom nie er-reichten Fluchtpunkt zur Sehnsucht,mit der sich leben lässt. Brogan gelingtnach schwieriger Suche ein Neuanfang.Nicht in der schönsten Stadt der Welt,sondern dort, wo er herkommt.

«Die Reise nach Valparaiso» ist einnüchterner und gerade deshalb be-rührender Nachgesang auf eine traurigeirische Kindheit. Der Roman ist aberauch eine anspruchs- und gehaltvolleliterarische Schilderung des Wandels immodernen Irland und eines bedrücken-den Vater-Sohn-Verhältnisses.

Dermot Bolger: «Die Reise nach Valparaiso»,aus dem Englischen von Thomas Gunkel, 440Seiten, Rotbuch Verlag, 2003, Fr. 38.80.

Stefan Cornaz ist totrz. Am Samstag vergangener Woche

ist Stefan Cornaz im Alter von 59 Jahrennach längerer, schwerer Krankheit ver-storben. Cornaz war 1980 bis 1992 Mit-glied des Grossen Rates. Im Sommer1994 wurde der FDP-Politiker als Nach-folger von Paul Wyss in den Nationalratgewählt, aus welchem er im Zusam-menhang mit seiner Wahl in den BaslerRegierungsrat im Herbst 1995 wiederzurücktrat. Von 1995 bis 1999 führte erdas Erziehungsdepartement Basel-Stadt. Ende 1999 musste er aus gesund-heitlichen Gründen zurücktreten.

Erlenverein hält Frühjahrsausblick

bim. Der Frühling hält Einzug imTierpark Lange Erlen. Elf Frischlingetummeln sich schon im Gehege. Zweider drei Bachen haben Ende Februargeworfen und lösen sich nun ab beimHütedienst ihres Nachwuchses. DerKeiler ist vorsichtshalber in einem sepa-raten Gehege untergebracht worden.Auch in der freien Wildbahn zieht sichder Wildschweinvater zurück, solangedie Jungtiere noch klein sind. Später solldie Familie im Tierpark schrittweisewieder zusammengeführt werden.

Eine artgerechte Tierhaltung – dieserGedanke habe zum Projekt «Master-plan» geführt. «Mögliche Um- und Aus-bauszenarien können auf diese Weiseumfassend abgeklärt werden», infor-mierte Walter Herrmann, Präsident desErlenvereins, an der Medienkonferenzvom letzten Dienstag. Der Masterplanwerde durch die Christoph Merian-Stif-tung finanziert und solle Ende diesesJahres erste Resultate zeigen.

Zuerst werde aber der Umbau desParkrestaurants fertig gestellt. Durchden Brand vom 31. Dezember 2002 hät-ten sich die Bauarbeiten um zwei Mona-te verzögert. Zurzeit steht nach wie vordas Zeltprovisorium zur Verfügung. AmGründonnerstag soll aber das Restau-rant seinen Betrieb wieder aufnehmen.

Die Osterzicklein haben sich diesesJahr nicht an die Jahreszeit gehalten. Dader Ziegenbock eines Nachts ausgeris-sen war, hat es bereits im DezemberNachwuchs gegeben. Elf Geisslein sprin-gen schon übermütig umher. Bei denverschiedenen Hirscharten werden dieJungen im Frühling und Frühsommerzur Welt kommen. Auch die Störche ma-chen sich bereit zum Brutgeschäft. NeunHorste sind bereits besetzt. Wie im letz-ten Jahr, rechnet man mit 12 bis 15Jungtieren. Nachdem Fuchs und Marderdem Gänsebestand zugesetzt hatten,wurden zum Schutz neue Inseln auf demWeiher errichtet. So sind die neu ange-siedelten Grau- und Canada-Gänse bisjetzt noch vollständig.

An der Generalversammlung mitdem traditionellen Hirschessen undreichhaltigem Unterhaltungspogrammvon morgen Samstag wird der Erlen-vereinspräsident eine ausgeglicheneRechnung präsentieren können. Nachzwölf Jahren Vorstand, davon sechsJahre als Präsident, wird Walter Herr-mann zurücktreten. Als Nachfolgerschlägt der Vorstand einstimmig EdwinTschopp vor. Dieser ist seit zehn JahrenVorstandsmitglied und seit drei JahrenVizepräsident. Edwin Tschopp betreutdas Ressort Kommunikation und istverantwortlich für «D’Erle-Zytig».

IMPRESSUMVerlag:Riehener-Zeitung AG4125 Riehen, Schopfgässchen 8Telefon 061 645 10 00Telefax 061 645 10 10Internet www.riehener-zeitung.chE-Mail [email protected]

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Freitag, 21. März 2003 Nr. 12 10

SPORT IN R IEHEN

Zwei Titel für Bettinger Juniorinnen

rz. Mit einem 3:1-Heimsieg gegenden KTV Riehen haben sich die Volley-ball-B-Juniorinnen des TV Bettingen amvergangenen Mittwoch eine Runde vorSchluss den Regionalmeistertitel und da-mit auch die Teilnahme am Finalturnierum den Schweizer-Meister-Titel gesi-chert. Den Regionalmeistertitel geschaffthaben auch die A-Juniorinnen des TVBettingen, doch gibt es in dieser Katego-rie kein Finalturnier um die SchweizerMeisterschaft.

Bettinger B-Junioren an die SM

rz. Die Volleyball-B-Junioren des TVBettingen stehen als Regionalmeisterfest und werden die Region an denSchweizer Meisterschaften vertreten.

Erster Sieg für Dominik Hadorn

rz. Am 28. Therwiler Orientierungs-lauf, vom vergangenen Sonntag im Lauf-gebiet Bettingen/St. Chrischona sichertesich der Riehener Dominik Hadorn in derAltersklasse bis 14 Jahre seinen erstenKategoriensieg in einem OL. Die Riehe-ner Juniorinnen-Internationale InesBrodmann belegte in der Elite der Frau-en hinter der Staffel-Juniorenweltmeiste-rin Lea Müller den zweiten Platz.

28. Therwiler Orientierungslauf im GebietBettingen/St. Chrischona, 16. März 2003Damen A (Elite/4 Teiln.):1. Lea Müller (Häfelfingen/Kakowa) 41:23, 2. InesBrodmann (Riehen/OLG Basel) 48:45.Damen A Kurz (7 Teiln.):2. Rahel Brodmann (Riehen/OLG Basel) 39:25.Damen B (8 Teiln.):1. Regula Schüle (OLG Basel) 36:33.Herren A Kurz (9 Teiln.):2. André Wirz (Riehen/OLG Basel) 37:07.Herren B (9 Teiln.):3. Hugues Tribolet (Riehen/OLG Basel) 37:31, 5.Thomas Brodmann (Riehen/OLG Basel) 40:50.H14 (Schüler bis 14 Jahre/10 Teiln.):1. Dominik Hadorn (Riehen/OLG Basel) 26:41,3. Mathias Hintermann (Riehen/OLG Basel)29:33.H12 (Schüler bis 12 Jahre/8 Teiln.):2. Robin Brodmann (Riehen/OLG Basel) 23:21.Offene Kategorie, blaue Strecke (15):4. Beat Breitenfeld (Riehen/OLK Fricktal) 45:44.Offene Kategorie, grüne Strecke (19):8. Lotta Breitenfeld (Riehen/OLK Fricktal) 34:32.

SG Riehen gegen Reichenstein

pe. Übermorgen Sonntag spielt dieSchachgesellschaft Riehen im Haus derVereine ihr zweites Nationalliga-A-Spielder neuen Saison gegen Reichenstein(Beginn um 13 Uhr) – nach dem fulmi-nanten Startsieg der ersten Runde gegenLugano eine weitere attraktive Begeg-nung. Es wird erwartet, dass bei Rei-chenstein die beiden Grossmeister An-drei Sokolov und Vladimir Lazarev an-treten werden, zudem fünf Internationa-le Meister, darunter der in der Regionbestens bekannte Heinz Wirthensohnund der mehrfache SchweizermeisterHansjürg Känel. Auch bei Riehenwerden sehr wahrscheinlich fast alleStammspieler zum Einsatz gelangen.

Saisonabschluss für UHC Riehen I

rz. Das Männer-Grossfeldteam desUnihockey-Clubs Riehen (2. Liga)schliesst übermorgen Sonntag die Meis-terschaft ab. Das Team trifft in derSporthalle Neuhof in Lenzburg auf denTV Oberwil BL (12.40 Uhr) und auf Jo-kerit Birmenstorf (15.25 Uhr). Ebenfallsihre letzte Meisterschaftsrunde bestrei-ten am Sonntag die A-Junioren des UHC

SPORT IN KÜRZE

Riehen in der Sporthalle Tannenbrunnin Sissach gegen den TV Wild Dogs Sis-sach (14.30 Uhr) und den UHC BaselUnited (16.20 Uhr).

Der UHC Riehen II (Männer, Klein-feld, 2. Liga) trifft am Sonntag in derSchnäggehalle Boningen auf den TVLohn-Ammannsegg (10.50 Uhr) undden UHC Oschwand (12.40 Uhr).

Amicitia-Frauen verloren

ut. Die Frauen des FC Amicitia ha-ben das erste Spiel nach der Winterpau-se in Schönenwerd mit 4:3 verloren. EinSieg wäre Pflicht gewesen, doch wurden80 Minuten verschlafen. In den letzten10 Minuten spielte man so, wie sich dasder Trainer von Anfang an vorgestellthatte, aber am Ende stand man ohnePunkt da. Schuld daran waren das Lochim Mittelfeld und das zu späte Auf-rücken, wenn man im Ballbesitz war.Ausdauer und die Spielfreude, wie siedas Team in den letzten vier Turnierengezeigt hatte, fehlten.

Zum Schluss appellierte Trainer Ul-rich an das Team, dass man denSchwung der letzten 10 Minuten mit insnächste Spiel nehmen müsse, um end-lich die Punkte zu holen.

Fussball-Resultate

Junioren A, Promotion:FC Aesch – FC Riehen 4:0FC Gelterkinden – FC Amicitia 1:5

Fussball-Vorschau

Heimspiele (Grendelmatte):Junioren A:Sonntag, 23. März, 13 UhrFC Riehen – FC BaselSonntag, 23. März, 13 UhrFC Amicitia – FC BreitenbachJunioren B:Samstag, 22. März, 15.15 UhrFC Riehen – FC ZwingenSamstag, 22. März, 15.15 UhrFC Amicitia B – FC ZeiningenJunioren C:Samstag, 22. März, 13.30 UhrFC Amicitia B – BCOSamstag, 22. März, 13.30 UhrFC Amicitia C – FC PrattelnFrauen, 2. Liga:Sonntag, 23. März, 15 UhrFC Amicitia – BSC Old BoysJuniorinnen B:Samstag, 22. März, 14.50 UhrFC Amicitia – TherwilJunioren D:Samstag, 22. März, 13.30 UhrFC Amicitia D – FC Arlesheim BJunioren E:Samstag, 22. März, 14 UhrFC Amicitia C – FC BubendorfSamstag, 22. März, 15.15 UhrFC Amicitia D – FC GelterkindenSamstag, 22. März, 14 UhrFC Amicitia F – FC Oberdorf

Volleyball-Vorschau

Frauen, 4. Liga:Freitag, 21. März, 20 Uhr, ErlensträsschenVBTV Riehen – DR Frenkendorf IFrauen, 5. Liga:Samstag, 22. März, 17 Uhr, Schule BettingenTV Bettingen – TV St. ClaraSamstag, 22. März, 18 Uhr, HebelKTV Riehen III – MünchensteinJuniorinnen B:Samstag, 22. März, 16 Uhr, HebelKTV Riehen I – VBC Münchenstein

Basketball-Vorschau

Frauen, 1. Liga, Abstiegsrunde:Samstag, 22. März, 20 Uhr, NiederholzCVJM Riehen I – BC Küsnacht-ErlenbachJuniorinnen B (U17):Samstag, 22. März, 15.45 Uhr, NiederholzCVJM Riehen – BC Bären

fs. Gegen die SpielgemeinschaftWahlen/Laufen konnten die Handballerdes KTV Riehen am letzten Samstag nurmit sechs Spielern zum zweitletztenMeisterschaftsspiel antreten. Ein Teilder Mannschaft ist leider verletzt undder Rest weilte noch in den verdientenSkiferien. Bei einem Handballspiel inUnterzahl sind die Siegeschancen vonAnfang an enorm beeinträchtigt. Trotz-dem wollte der KTV Riehen dieses Spielnicht kampflos preisgeben.

Der Gegner war jedoch an diesemSamstagnachmittag zu stark. Mitschnellem Angriffsspiel nutzte er dieÜberzahl mit Durchbrüchen zu seinenToren. Nach zehn Minuten lag der KTVRiehen bereits mit 1:7 im Rückstand.Zwar konnte der KTV Riehen zwi-schenzeitlich auf 4:7 verkürzen, dochdie SG Wahlen/Laufen zog dann schnellwieder auf 4:11 davon. Bis zur Pausegelang dem KTV Riehen gegen den sehroffensiv verteidigenden Gegner nurnoch ein Tor. Das Pausenresultat von5:16 lag noch im Rahmen.

Die SG Wahlen/Laufen hatte auch inder zweiten Halbzeit keine Gnade mitdem in Unterzahl agierenden KTV Rie-hen und zog unbeirrt zum 5:23 davon.Leider hatte in der 40. Minute auch derSchiedsrichter kein Mitleid mit demKTV Riehen und schickte Florian Kiss-ling unberechtigterweise mit der drittenZweiminutenstrafe vorzeitig unter dieDusche. Somit musste der KTV Riehendie letzten zwanzig Minuten des Spielessogar mit zwei Mann weniger zu Endespielen.

Für den Gegner war es nun eineLeichtigkeit, Tor um Tor zu erzielen.Und der KTV Riehen konnte nur nochhoffen, dass die zwanzig Minuten baldzu Ende sein würden. Am Schluss verlorder KTV Riehen dieses einseitige Spielmit 9:36 Toren.

Leider hatte es der KTV Riehen indiesem Spiel nicht nur mit einem über-zähligen Gegner, sondern auch noch mitdem Schiedsrichter zu tun. Als Mann-schaft in Unterzahl konnte man zwar

HANDBALL KTV Riehen – SG Wahlen/Laufen 9:36 (5:16)

Desaster und Forfait zum Schluss

nicht erwarten, dass einen der Schieds-richter bevorteilen würde. Aber dassman dann das ganze Spiel krass be-nachteiligt, damit hatte der KTV Riehennicht gerechnet.

Für das letzte Meisterschaftsspiel ge-gen den Tabellenführer STV Wegenstet-ten, das auf den 22. März angesetzt war,muss der KTV Riehen leider vorzeitigForfait geben, da immer noch zu vieleSpieler verletzt oder wieder in den Fe-rien sind.

KTV Riehen – SG Wahlen/Laufen 9:36 (5:16)Riehen, Sporthalle Niederholz. – 10 Zuschauer.– KTV Riehen: Frédéric Seckinger (Tor); FlorianKissling (1), Reto Müller (4), Marc Suter (2),Philippe Waldner (1), Daniel Bucher (1).Männer, 3. Liga, Gruppe A, Tabelle:1. STV Wegenstetten 17/28, 2. SG Aesch/Reinach II 15/23, 3. KTV Riehen 18/22, 4. ATVBasel-Stadt II 16/21, 5. SG TSV Wahlen/GymLaufen 17/18, 6. TV Muttenz II 16/16, 7. TSVRheinfelden 15/13, 8. HC Vikings Liestal II16/12, 9. TV Kleinbasel III 16/6, 10. Polizei-TVBasel-Stadt 16/3.

Noch und noch marschierten die Gästedurch die Riehener Verteidigung underzielten ihre Tore. Foto: Philippe Jaquet

Die Volleyballerinnen des KTV Rie-hen sind am vergangenen Sams-tag mit einer 0:3-Heimniederlageim zweiten Playoff-Halbfinalspielgegen Meister Zeiler Köniz erwar-tungsgemäss aus dem Titelkampfausgeschieden. Am 30. März (aus-wärts) und am 3. April (zu Hause)trifft das Team nun im Playoff umPlatz drei auf Kanti Schaffhausen.

Rolf Spriessler

Auch das zweite Playoff-Halbfinal-spiel gegen Zeiler Köniz hat der KTVRiehen erwartungsgemäss mit 0:3 ver-

loren und wurde damit in das Playoffum Platz drei gegen Kanti Schaffhausenverwiesen. Im Gegensatz zum erstenPlayoff-Halbfinalspiel in Köniz vorknapp drei Wochen zeigten die Riehene-rinnen am vergangenen Samstag in derSporthalle Rankhof allerdings eine we-sentlich stärkere Leistung.

Nachdem sie sich in der Anfangs-phase des ersten Satzes einen Rück-stand von vier Punkten eingehandelthatten, hielten die Riehenerinnen denRückstand auf den Top-Teams-Cup-Fi-nalisten lange ziemlich konstant. AmVorwochenende hatte Zeiler Köniz inBern das Final-Four-Turnier des Top-Teams-Cup bestritten und sich dort miteinem Sieg gegen Tongeren (Belgien) fürden Final qualifiziert, das gegen dasfranzösische Profiteam Villebon dannverloren ging. Köniz ist damit das besteje erreichte Europacupergebnis einesSchweizer Klubteams gelungen.

Gegen eben dieses beste SchweizerTeam aller Zeiten verloren die Riehene-rinnen den Auftaktsatz mit 18:25, wobeisie schon da vor allem über Lea Schwergut angriffen, die Mitte erfolgreich for-cierten und phasenweise auch gutblockten. Die Gäste, die im Verkehrs-stau stecken geblieben waren, zu späteintrafen und so eine halbstündigeSpielverschiebung nötig machten, wirk-ten zu Beginn etwas lustlos und unkon-zentriert und begingen ungewöhnlichviele Angriffsfehler.

Spektakel im zweiten SatzKTV-Trainer Michael Suckow gab

nach dem Match zu Protokoll, er sehedie Partie in erster Linie als gute Vorbe-reitung auf die Spiele um Platz drei ge-gen Schaffhausen. Vor allem mit demzweiten Satz durfte er sehr zufriedensein, denn es entwickelte sich ein hochstehendes, spannendes Spiel mit vielenlangen und umkämpften Ballwechseln.Die Führung wechselte mehrmals undbeinahe hätte die nur selten eingesetzteNaëmi Rubeli eine entscheidende Rollebei einem der raren Könizer Satzverlus-te gespielt. Naëmi Rubeli war es, dienach ihrer Einwechslung für RamonaDalhäuser mit zwei hervorragenden

Sprungservices die Basis dazu legte,dass die Riehenerinnen beim Stand von24:23 zu einem Satzball kamen. Nur derkrönende Abschluss gelang nicht, ob-wohl die junge Münchensteinerin auchbeim Satzball nochmals schön servierte.Die Gäste wehrten die insgesamt zweiRiehener Satzbälle aber ab und schaff-ten schliesslich mit 26:28 doch noch die0:2-Satzführung.

Einbruch im SchlusssatzDanach war die Partie gelaufen. Im

dritten Satz unterliefen den Riehenerin-nen viele Abnahmefehler, worunter dergesamte Spielaufbau litt und was die An-griffe durch die Mitte, die vorher unge-wöhnlich gut geklappt hatten, praktischverunmöglichte. Lea Schwer, die zuvorgut angegriffen hatte, blieb nun öfter imgegnerischen Block hängen. Erst gegenEnde des Satzes fingen sich die Riehene-rinnen nochmals auf, wehrten immerhindrei Matchbälle ab, verloren aber dendritten Satz sehr deutlich mit 15:25.

Am übernächsten Wochenende wer-den die Volleyballerinnen des KTV Rie-hen nun bei Kanti Schaffhausen, demTeam ihres Extrainers Chuanlun Liu,zum ersten Playoff-Spiel um Platz dreiantreten (Sonntag, 30. März, 17.30 Uhr,Schweizersbildhalle Schaffhausen). Daszweite Spiel, zugleich das letzte KTV-Heimspiel der Saison, steigt am Donners-tag, 3. April, um 20 Uhr in der Sporthal-le Rankhof. Die Serie geht auf zwei Siege(«best of three»). Sollten beide Teams jeein Spiel gewinnen, käme es am Sams-tag, 5. April, um 17.30 Uhr in Schaffhau-sen zum entscheidenden dritten Match.

KTV Riehen – Zeiler Köniz 0:3(18:25/26:28/15:25)Sporthalle Rankhof. – 250 Zuschauer. – SR:Schären/Tschumi. – Spieldauer: 61 Minuten(20/24/17). – KTV Riehen: Andrea Wittwer, EvaMartinsone, Ramona Dalhäuser, Annalea Hart-mann, Lea Schwer, Nadège Kehrli, Diana En-getschwiler (Libero), Claudia Bauersachs, Naë-mi Rubeli. – Zeiler Köniz: Janete Strazdina, Sa-bine Frey, Zdenka Vlckova, Barbara Krebs, Cor-nelia Gerson, Jana Surikova, Aida Shouk (Libe-ro), Mirjam Keller, Nadine Zumkehr. – Riehenohne Rahel Schwer (Rückenbeschwerden). Kö-niz ohne Inga Vetra (überzählige Ausländerin).– Die Partie beginnt mit 30 Minuten Verspätung(Köniz blieb im Verkehrsstau stecken).

VOLLEYBALL KTV Riehen – VBC Zeiler Köniz 0:3 (18:25/26:28/15:25)

Zwei Sätze lang gut mitgehalten

KTV-Spielerin Naëmi Rubeli beimSprungservice. Foto: Rolf Spriessler

rz. Die Riehener Radsportlerin Kat-rin Leumann, die sich vor kurzem demMountainbike-Team «Fischer-BMC» an-geschlossen hat, ist nun ausserdem vomin Lausen stationierten Team «Next125»aufgenommen worden, das Strassen-rennen beschickt und als UCI-angemel-detes Team Weltcuprennen bestreitendarf. Wenn alle Lizenzformalitätenrechtzeitig über die Bühne gebrachtwerden können, wird Katrin Leumannbereits morgen Samstag beim Weltcup-rennen in Primavera Rosa (Italien) anden Start gehen. «Ich war überrascht,als die Anfrage des Strassenteamskam», sagt Katrin Leumann. Sie sei denTeamverantwortlichen letzte Saison ander «Tour de la Drôme», die sie als Ge-samtzehnte beendete, und an einemStrassenrennen in Fribourg, bei dem sieZweite wurde, aufgefallen. Die Stras-senrennen sieht die Riehenerin als guteVorbereitung auf die Mountainbike-saison. Ihr grosses sportliches Zielbleibt die Qualifikation für die Europa-und die Weltmeisterschaft 2003 mitdem Mountainbike.

Katrin Leumann neuauch in Strassenteam

Katrin Leumann im Mountainbike-Renneinsatz. Foto: RZ-Archiv

rs. Die Weltklassedegenfechterin Gianna Hablützel-Bürki und der Schwei-zerische Fechtverband haben ihre ge-genseitigen Differenzen in einem Ge-spräch bereinigt. Die Riehenerin ist be-reit, ab sofort für die Schweizer National-mannschaft wieder Teamwettkämpfe zubestreiten. Erstes grosses Ziel ist dabeidas Weltcupturnier vom 25./26. April inTunis, das bereits für die Olympiaqualifi-kation Athen 2004 zählt.

Am vergangenen Wochenende schnittGianna Hablützel-Bürki am Weltcuptur-nier von Luxemburg enttäuschend ab.Sie verlor ihr erstes Gefecht in der Di-rektausscheidung gegen die Amerika-nerin Maya Lawrence mit dem unge-wöhnlich trefferarmen Resultat von 4:5nach dreimal drei Minuten. Beide Fech-terinnen agierten extrem defensiv undwarteten auf einen Angriff der Konkur-rentin, um kontern zu können. Dabeizog Gianna Hablützel-Bürki knapp den

FECHTEN Degen-Weltcupturnier in Luxemburg

Einigung und Erstrunden-OutKürzeren. Sie belegte den 33. Schluss-rang und war nur sechstbeste Schwei-zerin hinter Sophie Lamon (9.), TabeaSteffen (13.), Diana Romagnoli (18.), Ju-lia Bernbach (25.) und Daphne Cramer(26.). Gewonnen wurde das Turnier vonder Italienerin Sara Cristina Cometti.

Nach mehreren schwachen Weltcup-resultaten ist Gianna Hablützel-Bürki inder Weltrangliste auf den 20. Platzzurückgefallen. Damit ist sie zwar best-klassierte Schweizerin (Sophie Lamonfolgt auf dem 28. Rang), ist aber für dasWeltcupturnier vom kommenden Wo-chenende in St-Maur (Frankreich) nichtmehr direkt für das 64er-Tableau quali-fiziert. Sie muss am Samstag die Quali-fikation bestreiten. In Gruppen mitsechs oder sieben Fechterinnen tritt je-weils jede gegen jede in einem Gefechtüber drei Minuten an, die Gruppenbestenqualifizieren sich weiter für eine Barra-ge oder direkt für das 64er-Tableau.

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Freitag, 21. März 2003 Nr. 12 11

«Pro Christ 2003»

Am Sonntag startet die fünfte Aufla-ge der christlichen Evangelisationskam-pagne «Pro Christ 2003». Die Veranstal-tungsreihe soll für den christlichenGlauben werben und zugleich An-gehörige christlicher Konfessionen fürein aktiveres Glaubensleben gewinnen.Pro Christ findet zentral in der EssenerGrugahalle statt, vom Sonntag, 16., bisSonntag, 23. März. Dort wird der evan-gelische Pfarrer Ulrich Parzany, zu-gleich Geschäftsführer des deutschenCVJM, Ansprachen halten; dazu gibt esein Begleitprogramm. Das Geschehen inEssen wird jeweils abends ab 19.15 Uhran rund 3500 Orte europaweit mit Vi-deotechnik übertragen. Im Kreis Lör-rach beteiligen sich daran fünf evangeli-sche Kirchgemeinden.

Viel Neues

Erstmals in diesem Jahr kooperierendie beiden Verbraucherausstellungenmubaplus Basel und Regio-Messe Lör-rach. Die Regio-Messe präsentierte ineiner eigenen Halle der mubaplus einenAusschnitt des badischen Landes. Han-del und Gewerbe waren ebenso vertre-ten wie Kunst, Brauchtum, Gastrono-mie, Bauernmarkt und Fremdenver-

kehr. Dies entsprach einem kleinen Aus-schnitt des Angebots auf der Regio-Mes-se Lörrach.

Im Gegenzug wirbt auch die muba-plus bei der Regio-Messe für ihre Veran-staltung und für die Stadt Basel. DieseKooperation ist zunächst für drei Jahrevereinbart und noch weiter aus-baufähig.

Zur gewohnten Qualität der Regio-Messe tragen thematische Messeberei-che bei, die während der 10-tägigenVeranstaltung teilweise wechseln. DenAuftakt bildet schon heute Freitag ab 10Uhr die Berufs- und Bildungsbörse In-novativa, die bis Dienstag, den 25.März, geöffnet ist und sowohl Schulab-gänger als auch Berufspraktiker aufdem Weg ins Berufsleben anspricht. Dadie nächste Innovativa erst wieder imJahr 2006 stattfindet, werden zahlrei-che Schulklassen der letzten drei Jahr-gänge erwartet.

Am ersten Messewochenende (21.bis 23. März) öffnet im Messegelände dieOldtimerschau Oldierama. Am Samstagab 14 Uhr treffen die Automobilvetera-nen und Motorräder ein, Haupttag istder Sonntag. Wie im letzten Jahr wer-den insgesamt über 500 Fahrzeuge er-wartet. Für den am Samstag stattfin-denden Corso durch Lörrach in Rich-

tung Erdmannshöhle Hasel sind alle90 Plätze ausgebucht, es besteht eineWarteliste. Am zweiten Messewochen-ende (29. und 30 März) findet für Auto-liebhaber die US-Autoshow statt, dieebenfalls zu den Publikumsmagnetenzählt und bei Insidern ein fester Terminim Kalender ist. Über 800 US-Cars, Har-leys und Funcars werden voraussicht-lich die Show besuchen. Die Touristika(Freitag, 28., bis Sonntag, 30. März)setzt ganz auf Ziele in der näheren Um-gebung. Die Schweiz ist mit einem Berg-dorf im Chaletstil stark vertreten. Hierstellen sich verschiedene Regionen vor.Neu dabei sind die Regionen Sörenbergund Baselland. Beim Tellschiessen kön-nen Besucher ihre Treffsicherheit mitder Armbrust unter Beweis stellen. «Ba-disches Brauchtum» heisst die Sonder-schau, auf der vom 27. bis 30. MärzTrachten und Fastnachtskostüme ge-zeigt werden.

Neu ist während der gesamten Mes-sezeit eine eigene Halle «Kreative Kids& Teens». Erstmals gibt es einen eige-nen Messebereich für die 8- bis 18-Jährigen, die Altersgruppe, die demMessekindergarten entwachsen ist. An-gebote für Jugendliche wurden in denvergangenen Jahren von Besuchernvermisst.

AUS DER BADISCHEN NACHBARSCHAFT

Mit neuem Schwung

Die Burgfestspiele Rötteln werden indieser Saison Friedrich Dürrenmattstragische Komödie «Der Besuch der al-ten Dame» spielen. Dies gab der Vorsit-zende Gilbert Rottmann in der Haupt-versammlung am Freitag in der Inzlin-ger «Krone» bekannt. Regie in Dürren-matts Stück führt wieder Klaus Koska.Die Proben des 24-köpfigen Ensembleshaben bereits begonnen. Der Vereinhofft auf besseres Wetter als im Sommer2002, als sechs Aufführungen derKomödie «Einladung ins Schloss» demRegen zum Opfer fielen. Im Schnitt ka-men 365 Zuschauer zu den Aufführun-gen.

Belebung

Im ehemaligen Gartenschaugeländein Weil am Rhein ist einiges in Bewe-gung: Die Stadt plant Open-Air-Filmtagevom 31. Juli bis zum 10. August. Höhe-punkt soll ein Feuerwerk am 8. Augustsein. Das Trinationale Umweltzentrumseinerseits hat mit der Verwirklichungseines Freilandlabors beim Sundgau-haus begonnen. Dort kommt so einigesin Bewegung, denn lange Zeit war es umdas Sundgauhaus im Gebiet der Landes-gartenschau ruhig geblieben. Doch

schon immer gab es das Vorhaben, dortein Freilandlabor zu installieren. Diesnimmt nun weiter Gestalt an. Aber auchsonst tut sich dort einiges. Etwa 70Gärtner werden im Sommer in freiwil-ligem Einsatz die dazugehörige Garten-anlage gestalten, einen Teich anlegen,Wege pflastern und Zäune setzen.

Friedensinitiative

Mit einem breit angelegten Bündnissoll auch in Lörrach ein Zeichen für denFrieden gesetzt werden. Initiativen vonSchülern aus Lörrach und Schopfheimgaben den Anstoss zu einer grösserenKundgebung und Demonstration. Diesefindet am Samstag, 22. März, 11 Uhr,auf dem Bahnhofsplatz in Lörrach statt.Nach einem Koordinierungstreffen er-klärten die Vertreter der Friedensini-tiative, sie wollten weitere Menschenund Organisationen gewinnen, die dieKundgebung unterstützen. Zugleich hatder evangelische Dekan Reinhold Sylllaseine Unterstützung und mögliche Teil-nahme zugesagt. Den Aufruf unterstütztauch der katholische Dekan FranzKreutler. Auf dem Alten Marktplatz wirdgegen 12.30 Uhr die Abschlusskundge-bung stattfinden.

Rainer Dobrunz