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thematisiert vertrauen Bewegungsmelder Katholische Pfarrzeitung für Refrath/Frankenforst | Ausgabe 01/2014 SANKT JOHANN BAPTIST

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vertrauen

BewegungsmelderKatholische Pfarrzeitung für Refrath/Frankenforst | Ausgabe 01/2014

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Aus dem PfarrhausLiebe Leserinnen und Leser,

vieleMenschensindenttäuschtvonInstitutionen,ProminentenundauchinihrenpersönlichenBezie-hungen, weil geschenktes Vertrauen verraten wurde.DieseErfahrungkennt schonderPsalmistvorüber 2000 Jahrenundbetet: „Besser, sich zubergen beimHerrn, als aufMenschen zu bauen“(Ps118,8).ErpreistunserenGottalsden,demwirallein vertrauen können.Wasmacht ihn und dieOsterbotschaft,dassJesusChristusvondenTotenauferstandenist,vertrauens-undglaubwürdig?

Die Berichte über Auferstehung und Erscheinun-genunterscheidensichinunserenvierEvangelien.Dies isteinZeichenderGlaubwürdigkeit,denndieEvangelistenbeabsichtigtenüberdieAuferstehungkeine wissenschaftlichen Berichte zu schreiben.SieverstehendieAuferstehungalseinGeschehen,dasausderirdischenDimensionineineanderehi-neingeschieht,unserenirdischenErfahrungsschatzalsoübersteigt.SobeschreibensiedieErscheinun-genmit ausdrucksstarken, aber in sichwiderspre-chendenBildern:DerAuferstandenegehteinerseitsdurch geschlossene Türen und kann andererseitseinenFischessenundvomungläubigenThomasan-gefasstwerden.FernerbegegnetderAuferstandeneMariaMagdalenaunddenEmmausjüngern,abersieerkennenihnnicht.WieauchimmerdieZeugendieAuferstehung Jesu wahrgenommen haben, was alle BerichtevollerInbrunstbezeugenist:Jesuslebt.

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DieAuferstehungserfahrungensindsokonkretundsobeeindruckendgewesen,dassdieJünger,durchdieSchreckendesKarfreitagsverstreut,sichwiederversammelnundschließlichunerschrockenfürdenGlaubenandenAuferstandeneneintreten,jasogarbereitsind,diesmitihremLebenzubezeugen.IstderTodunddieAuferstehung Jesu fürunsChris-ten Ausdruck der nie endenden Liebe und TreueGotteszuunsMenschen,soistdasLebenszeugnisunzähliger Christen Zeugnis des Vertrauens undGlaubens in Gott. Das christliche Martyrium istdas höchste und glaubwürdigste Zeugnis, das einMenschgebenkann,derGottliebtundvertraut.

UnserganzesLebenbestehtdarin,Liebeundsomitauch Vertrauen zu schenken, auch, wenn beidesimmer wieder enttäuscht oder verraten wird.Es ist aber der einzige Weg zum wirklichen undgeglückten Leben.Als Christenhabenwir die Zu- sage Gottes, dass unsere Liebe und unser Ver-trauennicht ins Bodenlose fallen kann.Denn ER,derselberdieLiebeist,bleibtüberdenTodhinaustreu.DasgibtunsKraft,dasLebenzuwagen.

IhnenalleneinfrohesundgesegnetesOsterfest!

IhrWinfriedKissel,Pfr.

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Augenblick

EditorialDas ist drinANgeDacht: Aus dem Pfarrhaus 2Augenblick: Editorial 3thematisiert: vertrauenVertrauen wagen 4„In God we trust“ 6Christus und Buddha 7Vertrauen wiedergewinnen 8Die Osterbotschaft einer Frau anvertraut 10Gottvertrauen – ein Geschenk ... 11Urvertrauen, Hoffnung frühester Kindheit 12Ehe wir uns trauen 14Jüdischer Hochzeitsring – Symbol des Vertrauens 15Ungebrochenes Vertrauen 16Von guten Mächten wunderbar geborgen 18angeregt: Tipps aus der Bücherei 20aus dem Leben Hanna & Jan: Jesus an deiner Seite 22Pfadfinder: Auf geht‘s nach Bohritalio! 24Messdiener: Jahresbericht u. Romfahrt 2013 26angesprochen: Eine von 594 ... 28Neu im PGR: Ehrenamtsausschuss 29Neue Caritas-Betreuungsgruppe „Boje“ 30Neuer Pfarrgemeinderat 31Taufvorbereitung und Kindersegnung 32berührt: Taufen, Trauungen, Todesfälle 33das war 34aktuell: Kunst in der Fastenzeit 35informiert: 150 Jahre Grundsteinlegung 36Neues vom Ökumenekreis Refrath 38Ankommen – Aufatmen – Aufbrechen 39St. Johannes Pfarrverein 2014 40Wallfahrt des Katholischen Familienzentrums 41Impressum 42Termine 43Gottesdienste 46Kontakte 48

Liebe Leserinnen und Leser,

fast kein Tag, an dem die Medien nicht eine neue Meldung bringen, in der es um Vertrauensbruch geht: Ob die schon länger zurückliegende Banken-krise, der Missbrauchsskandal in der Katholischen Kirche, die mögliche Vorteilnahme eines Bundesprä-sidenten im Amt, die Plagiatsaffären hochrangiger Politiker, oder in jüngster Zeit der NSA-Abhörskan-dal, die Steuerhinterziehungen mehrerer Promi-nenter, die gefälschten Umfragewerte des ADAC – es scheint nicht enden zu wollen.

Und auch in den persönlichen Beziehungen zu Ehepartnern, Kindern, Eltern, Verwandten, Freun-den, Nachbarn, Lehrern, Kollegen und Vorgesetzten gibt es keine Garantie für Vertrauen. Einerseits, das gilt als gesicherte Erkenntnis, ist Vertrauen die Basis allen sozialen Zusammenhalts. Andererseits scheint nichts so brüchig und fragil.

Wie halten Sie es mit dem Vertrauen? Welche Erfah-rungen haben Sie in Ihrem Leben damit gemacht? Ist es Grundlage Ihres Denkens, Fühlens und Tuns? Oder halten Sie es lieber mit dem Spruch: „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!“?

Mit dem Thema dieser Ausgabe hoffen wir, Ihnen Anregung zu geben zu Gedanken und Gesprächen, und wünschen Ihnen interessante Lektüre!

Ute Kreuzahler

Die Gemeinde haben wir gefragt:„Welche Rolle spielt Gottvertrauen für Sie?“

Das Redaktionsteam wünscht allen Lesern und Leserinnen ein frohes Osterfest!

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Vertrauen wagenMit einer kleinen Geschichte möchte ich meine Ge-danken beginnen:Hoch über dem Marktplatz einer kleinen Stadt hatte ein Seiltänzer sein Seil gespannt und machte dort oben unter den staunenden Blicken vieler Zuschau-er seine gefährlichen Kunststücke. Gegen Ende der Vorstellung holte er eine Schubkarre hervor und fragte einen Anwesenden: „Sagen Sie, trauen Sie mir zu, dass ich die Karre über das Seil schiebe?“ „Aber gewiss!“, antwortete der Gefragte fröhlich, und auch mehrere andere der Umstehenden stimm- ten der Frage sofort zu. „Würden Sie sich dann mei-ner Geschicklichkeit anvertrauen, sich in die Karre setzen und von mir über das Seil fahren lassen?“, fragte der Schausteller weiter. Da wurden die Mienen der Zuschauer ängstlich. Nein, dazu hatten sie keinen Mut. Nein, das trauten sie sich und ihm nicht zu. Plötzlich meldete sich ein Junge. „Ich setze mich in die Karre“, rief er, kletterte hinauf, und un-ter dem gespannten Schweigen der Menge schob der Mann das Kind über das Seil. Als er am anderen Ende ankam, klatschten alle begeistert Beifall. Ei-ner aber fragte den Jungen: „Sag, hattest du keine Angst da oben?“ „Oh nein“, lachte der, „der mich über das Seil schob, ist ja mein Vater!“„Er ist ja mein Vater!“, dieser kurze Hinweis des Jungen macht deutlich, was die Voraussetzung dafür ist, dass er sich vorbehaltlos in eine brenzlige Situation begibt: uneingeschränktes Vertrauen. Die „Tiefenpsychologie“ und auch die „Biosoziologie“ haben bereits in der Mitte des letzten Jahrhunderts herausgefunden, dass solches Vertrauen bereits im ersten Lebensjahr grundgelegt wird. Heute stim-men Entwicklungspsychologen mit der Erkennt-

nis überein, dass in den ersten Lebensjahren die Weichen dafür gestellt werden, ob wir der Welt und den Menschen um uns herum vertrauen oder eher nicht. Dabei entwickelt sich dieses Vertrauen durch verlässliche, durchgehaltene, liebende und sorgende Zuwendung von „Dauerpflegepersonen“. Die dadurch aufgebaute innere emotionale Sicher-heit ermöglicht eine angstarme Auseinanderset-zung mit der sozialen Umwelt. Die Entwicklung eines „Urvertrauens“ in der Säuglings- und Kleinkindphase ist demnach Grundlage dafür, dass ein Mensch

- Vertrauen in sich selbst aufbauen kann und ein gesundes Selbstwertgefühl entwickelt

- Vertrauen in andere, in Partnerschaft und Ge-meinschaft entwickeln kann

- und Vertrauen in das Ganze, in die Welt legen kann

„Er ist ja mein Vater!“, dieser kurze, aber alles ent-scheidende Hinweis des Jungen macht deutlich, dass er sich angstfrei in die Hände seines Vaters begeben kann, weil er seinen Vater als ihm zuge-wandten, ihn liebenden und verlässlichen Part erlebt hat, und dadurch ein gesundes Vertrauen in seine Umgebung und Welt entwickeln konnte. Dieses zwischenmenschliche Vertrauensverhältnis lässt sich m. E. auch auf unser Verhältnis zu Gott übertragen. Die Geschichte erhält ja ihren Reiz gerade dadurch, dass hier auf zwischenmenschli-cher Ebene im Vater-Sohn-Verhältnis metaphorisch angedeutet wird, was auch für unser Vater(Gott)-Kindsein-Verhältnis in gleicher Weise gilt. Ohne Vertrauen darauf, dass Gott es vorbehaltlos gut mit uns Menschen meint, kann sich kein gesun-der Glaube, keine lebensförderliche Beziehung

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Gott – Mensch ergeben. Glaube hat eine geradezu therapeutische Kraft (im Sinne einer positiven, zu-kunftsfreundlichen Lebensbewältigungs- und Welt-deutung) da, wo sich das Vertrauen zu Gott be-währt und bewahrheitet hat. In vielen Geschichten der Bibel geht es um solcherart Vertrauen. Auch in der Geschichte vom Sturm auf dem See im 14. Kapitel des Matthäusevangeliums. Sie steht etwa in der Mitte des Evangeliums. Auffällig ist, dass Petrus trotz aller Zusagen Jesu „Habt Vertrauen, ich bin es. Fürchtet euch nicht.“ (Mt14,27) Zweifel andeutet, wenn er sagt: „Herr, wenn du es bist…“. Aber trotz seiner Zweifel geht er auf den Ruf Jesu „Komm!“ auf das Wasser. Er geht nicht auf eigene Kraft und auf eigenes Können vertrauend, sondern auf das Wort Jesu. Er vertraut dem Herrn. Als er aber nur noch den Wind und Wellen sieht und nicht mehr Jesus, überkommt ihn die Angst und er droht unter-zugehen. Matthäus will, dass die Hörer des Evange-liums sich selbst in Petrus erkennen und im Wasser das, was sie selbst bedroht: Tod, Ungesichertheit, Unglaube, Krankheit, Schuld, Angst. Wir wissen alle aus unserem Leben, wie das ist, wenn Ängste über-mächtig werden, wenn man den Wind (Gefahren und Unabwägbarkeiten des Lebens) anschaut und meint keinen Halt mehr zu haben. Ich glaube, dass die Bilder dieser Perikope offen sind und uns ein-laden eigene Erfahrungen mit Angst, Zweifel und Vertrauen einzusetzen. Am Abgrund aber kommt die Wende. Petrus Hilfeschrei: „Herr rette mich“ (Mt 14,30) signalisiert neues Vertrauen. Dieses Vertrauen bewährt sich, indem Jesus Petrus seine rettende Hand entgegenstreckt. Diese Geschichte spielen wir alle in unserem Leben eigentlich immer

wieder aufs Neue durch. Denn Glaube und Zweifel, Vertrauen und Angst gehören (für Matthäus) zum christlichen Leben. Es ist ein ständiger Prozess, der sich auch im Innern unseres Herzens abspielt: Ver-trauen und Glaube auf der einen Seite und Zweifel und Angst auf der anderen. Diese Spannung, die unserem Lebens- und Glaubensprozess innewohnt, können wir als Menschen, so will es uns Matthäus mit der Geschichte vom Gang auf dem Waser sa-gen, nicht selbst auflösen. Das vermag allein Jesus Christus. Petrus macht mitten in der Not die Er-fahrung des Gehaltenseins und Getragenwerdens. Diese Erfahrung wird sein Vertrauen in Jesus Chris-tus gestärkt haben, bleibt aber zeitlebens (gerade Petrus ist dafür ein Kronzeuge) angefochten. Die Perikope ist aber nicht nur ein Bild für eine in-nerweltliche Vertrauensbeziehung zwischen Pe-trus (und uns allen) und Jesus, sondern sie ist auch ein Bild für das Vertrauen, dass Menschen über die Kontingenz ihres Daseins hinaus entwickeln kön-nen, wenn sie dem Herrn des Lebens mehr ver-trauen als den sie umgebenden Chaosmächten. Unser Glaube deutet das Vertrauen in das Ganze, in die Welt so, dass wir auch dem vertrauensvoll entgegen gehen dürfen, „was kein Auge gesehen und kein Ohr vernommen hat, Gott aber jenen be-reitet, die ihn lieben (vertrauen).“Solcherart Vertrauen gilt es immer neu zu wagen, denn nur so kann uns die (Oster-) Erfahrung ge-schenkt werden im Leben und Sterben von der Lie-be Gottes getragen und gehalten zu werden, denn „ER ist ja unser Vater!“

Dirk Peters, Pfr.

Gott ist mir Vater und Vertrauter auf meinem Lebensweg. Ich kann ihn zu jeder Zeit um Beistand bitten und ich vertraue auf sein Wort: „Ich bin bei euch alle Tage...“ Hedwig Sahler

Wenn die Kinder erwachsen werden, muss man sie loslassen. Mein Gottvertrauen hilft mir dabei.

Brigitte Schmitz

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„In God we trust“Auf der Titelseite dieses Heftes haben wir uns für den Abdruck von U.S.-Dollarnoten entschieden. Warum? Das amerikanische Volk schreibt auf seine Münzen und Scheine „In God we trust“ zu deutsch: „Auf Gott vertrauen wir“. Außergewöhnlich: Geld, Gott, Vertrauen. Vielen von uns erscheint das heu-te als Widerspruch. Nach diversen Wirtschafts- und Finanzkrisen wirkt diese Kombination auf uns eher wie Hohn. Was haben sich die Amerikaner dabei gedacht?Gerade der Dollar ist das Symbol für die härteste Form des Kapitalismus. Mit dem christlichen Ver-ständnis von Nächstenliebe, von Teilen und einem verantwortungsvollen Miteinander hat das wenig zu tun. Ist das öffentlich zum Ausdruck gebrachte Gottvertrauen der Amerikaner also nur Ausdruck einer „Scheinheiligkeit“?Dazu muss man sich den historischen Hintergrund der US-amerikanischen Währung genauer ansehen.Das US-Finanzministerium hat der Entstehungs-geschichte dieser ungewöhnlichen Kombination eine eigene Internet-Seite gewidmet (s.u.). Dort ist geschildert, dass das Motto aus der Bevölkerung vorgeschlagen wurde zur Zeit des Amerikanischen Bürgerkrieges (1861-1865). Vielen Menschen war es damals ein Anliegen, ihr Gemeinwesen – den damals noch recht jungen Staat – unter den Schutz des allmächtigen Gottes zu stellen. Ein Wunsch, der besonders in Kriegszeiten gut nachvollzieh-bar ist. Die Zukunft des Landes war ungewiss und die Tatsache, dass ein Landsmann den anderen

umbrachte, hat sicher so manchen an der traurigen Wirklichkeit irre werden lassen.Die Welt war damals eine andere, der „In God we trust“-Spruch ist geblieben und mag bei manchem heute für Kopfschütteln oder Irritation sorgen. Ge-hört ein solcher Gottesbezug auf Geld? Ist das nicht überholt und angesichts dessen, was mit Geld an-gerichtet wird, unangebracht?Wer so denkt, übersieht, dass Geld an sich nichts Schlechtes ist, sondern zunächst nur ein Werkzeug, das zu unterschiedlichen Zwecken verwendet wer-den kann. Und erst dadurch wird es mit Bedeutung aufgeladen: entscheidend ist einzig und allein, was man mit dem Geld tut, wofür man es einsetzt. Der Umgang damit kann verantwortungsvoll, ver-schwenderisch, leichtsinnig, unbedacht, geizig, großzügig, rücksichtslos oder vertrauensvoll sein. Das entscheidet letztlich jeder für sich alleine. Ob nun mit schriftlich aufgedruckter Erinnerung an Gott auf dem Geldschein oder ohne.

Joachim Glesius & Ute Kreuzahler

Die Erklärung im Original auf der Internet-Seite des US-Finanzministeriums: http://www.treasury.gov/about/education/Pages/in-god-we-trust.aspx

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Christus und BuddhaSeit Ostern haben Christen ein Logo: das Kreuz. Weil Jesus an so einem Kreuz gestorben und auf-erstanden ist.

Aber es ist ein Kreuz mit dem Kreuz. Denn es ist ja ein Marter-instrument. Gekreuzigt wurden in der Antike viele. Das Kreuz als Zeichen einer Corporate Identity? Jeder Unternehmensberater wür-de drei Kreuze schlagen und ru-fen: Wo bleibt da das Positive? Warum nicht z. B. eine Krippe? Die ist viel netter. Da denkt man an das süße Jesuskind. Oder „Fisch“ - das war mal das Ge-heimzeichen der ersten Christen.

Warum das Kreuz genau richtig ist, habe ich erst begriffen, als ich mich mit dem Buddhismus beschäftigt habe. Vor einem Bild des toten Buddha. Buddha ist nicht an einem Kreuz gestor-ben. Buddha starb im Bett. Auf der Seite liegend, den Kopf auf einem roten Samtkissen mit gol-denen Quasten. Der tote Buddha ist alt und lebenssatt gestorben mit einem Lächeln im Gesicht. Und jeder, der ihn sieht denkt:

So möchte ich auch gern mal sterben. So sollte jeder sterben dürfen. Tut es aber nicht. Die meisten Menschen sterben nicht alt und lebenssatt mit dem Kopf auf ei-nem roten Samtkissen. Sie ster-ben unter Schmerzen. An Hun-ger, an Erschöpfung. Sie sterben im Dreck, mit verdrehten Armen und Beinen, blutüberströmt und verzweifelt. Wie Jesus. Damals am Kreuz.

Aber jedes Kreuz, das irgendwo hängt oder steht, erinnert an sie. Dass Gott sie nicht vergessen hat, dass Gott mit ihnen gestor-ben ist. Und dass sie jetzt bei ihm sind.

Das ist die Corporate Identity un-serer christlichen Kultur. Keiner ist allein auf seinem Weg von hier nach dort. Gott stirbt im-mer mit. Menschenverliebt, wie er ist. Und wer darauf vertraut, wird mit Jesus von den Toten wieder auferstehen.

Annette Bassler, Mainz, Ev. Kirche;SWR3 Gedanken vom 02.04.2013

Gottvertrauen empfinde ich für mich als eine Gnade, die ich empfangen habe und für die ich sehr dankbar bin.

Maria, 65 J.

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Vertrauen wiedergewinnenGlücklich ist, wer aus Vertrauen leben kann. Ver-lust von Vertrauen hat etwas Unwiederbringliches. Das erfahren Menschen in gescheiterten Beziehun-gen, wenn sie begreifen, dass sie belogen oder be-nutzt wurden. Das erfahren Menschen in der Be-ziehung zu Institutionen: Im Brief eines ehemaligen Schülers hieß es: „Heute, nach 20 Jahren kann ich sagen: Ich habe an der Schule verlernt zu vertrau-en, und mein Leben ist bis heute davon geprägt.“ Wenn dies das Ergebnis einer Schullaufbahn ist, dann ist etwas grundlegend schief gelaufen. Das gilt für jede Schule, aber für eine katholische ganz besonders, weil Vertrauen ein Grundthema des christlichen Glaubens ist.Das griechische Wort „pistis“, in der Bibel mit „glauben“ wiedergegeben, kann auch mit „trau-en“/„vertrauen“ übersetzt werden. „Doxa“ dage-gen, ebenfalls mit „glauben“ übersetzt, ist für Pla-ton eine unvollkommene Form von Wissen, eine Meinung, also ein Fürwahrhalten von etwas. Pistis meint anderes. „Warum habt ihr solche Angst, ihr Kleingläubigen?“, fragt Christus den im See Gene-saret versinkenden Petrus. Der Gegenbegriff zu pistis ist Angst. „Ich weiß, dass meine Mutter die Tür öffnet, wenn ich anklopfe.“ In diesem Sinne kann man pistis mit Vertrauen übersetzen, ein ganz sicheres Wissen, nicht durch methodisches Vorge-hen zu erreichen. Dieses Wissen zu verlieren ist ein existentieller Einbruch und stürzt in Angst und Misstrauen. Wer Vertrauen verlernt, neigt eher zu Verdächtigung als zu wohlwollenden Annahmen oder rationalen Er-wägungen. Je misstrauischer die Lebensgrundhal-

tung, umso anfälliger ist ein Mensch für Panik, für Generalverdächtigungen und für Gewalt. Wer dem anderen eher das Schlimmste zutraut, der meint, sich wehren zu müssen. So sind die unversöhn-lichsten Konflikte diejenigen, in denen sich beide Seiten als Opfer definieren: „Ich vertraue nieman-dem mehr, sondern sorge selbst für mein eigenes Überleben – notfalls mit allen Mitteln.“ Wie kann man aus diesem Kreislauf des Misstrauens wieder herauskommen?Wenn Vertrauen weg ist, ist es wichtig, das über-haupt zuzugeben. Es kann ein langer, schmerzvol-ler Prozess sein, bis man vor sich, vor anderen oder auch vor Gott zugibt, dass man das Vertrauen in den anderen, in Kirche oder Gott verloren hat.Manche Beziehungen kann man auf Grund von ver-lorenem Vertrauen kündigen: Kunden können den Dienstleister wechseln, Vertragspartner können sich trennen, aus der Kirche kann man austreten. Aber es gibt Beziehungen, aus denen man nicht völlig aussteigen kann. Eltern bleiben Eltern; man kann mit ihnen brechen, aber man bleibt Sohn oder Tochter. Wer arbeitet, muss Verträge unterschrei-ben, und für Geschäfte braucht man Partner; das alles geht nicht ohne ein Minimum an Vertrauen. Und schließlich gilt auch für die Kirche: Man kann sich von ihr distanzieren, aus ihr austreten, trotz-dem bleibt die Frage nach Gott lebendig; es bedarf der Mit-Suchenden und Mit-Glaubenden, um sich weiter auf sie einzulassen.Im christlichen Verständnis ist Vertrauen etwas, womit Gott beginnt. Paulus nennt dies „pistis theou“ (Röm 3,2), das Vertrauen Gottes. Gott ver-

Pater Klaus Mertes SJ Foto: www.kolleg-st-blasien.de

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traut der Menschheit durch die Hingabe seines Sohnes, des Ver-letzlichsten und Kostbarsten, was er hat. Dass die Menschheit damit nicht gut umgeht, sondern den anvertrauten Sohn schließ-lich am Kreuz enden lässt, er-höht die Dramatik: Gott schenkt einer Menschheit Vertrauen, die dieses Vertrauen eigentlich nicht verdient hätte. Aber er tut es. Damit sprudelt am Urgrund aller menschlichen Existenz eine Ver-trauensquelle, die nicht versiegt. Ich übertrage diese Einsicht gerne auf „asymmetrische“ Beziehungen, weil ich glaube, dass in der Vertrauenskrise die größere Verantwortung für die Erneuerung von Vertrauen bei denjenigen liegt, die in diesen Beziehungen „oben“ stehen. Die Eltern-Kind-Beziehung ist „asymmetrisch“, sie beruht nicht auf Gegenseitigkeit, sondern auf einer bedingungslosen Annah-me „von oben“. Vergleichbares gilt für die Lehrer-Schüler-Be-ziehung: Lehrer müssen auch den Schülern mit Wohlwollen begegnen, die ihnen kein Wohl-wollen entgegenbringen; die Bedingung dafür, dass gestörtes Wohlwollen bei den Schülern

neu wachsen kann. Auch die Be-ziehung zwischen Institutionen und Einzelnen ist asymmetrisch: In der Vertrauenskrise hat die Kirche eine größere Verantwor-tung, Vertrauen zu erneuern und zu schenken, als der einzelne Christgläubige, sein Vertrauen in die Institution zu erneuern; eine Kirchenleitung, die dem Kirchen-volk misstraut, wird kein Ver-trauen ernten.Wer Vertrauen zurückgewinnen will, muss das „Vertrauenspa-radox“ beachten: Man gewinnt kein Vertrauen zurück, wenn man Dinge nur deswegen tut, um Vertrauen zurückzugewinnen. Die Leute spüren die Absicht und verschließen sich. So ging es in der Zeit der Aufklärung von se-xualisierter Gewalt am Canisius-Kolleg in Berlin vorrangig darum, die Vorgänge um der Wahrheit willen aufzuklären, um der be-troffenen ehemaligen Schüler und ihrer Familien willen, die ein Recht darauf hatten, zu erfah-ren, dass das, was ihnen angetan worden war, von der Institution wenigstens nachträglich aner-kannt und bestätigt wurde.Hier entscheidet sich, ob Ver-trauen wiedergewonnen werden

kann oder nicht. Die Aufklärung von Missbrauch in einer Institu-tion kann neues Vertrauen in die Institution wecken, sie darf aber nicht bloß in der strategischen Absicht betrieben werden, Ver-trauen zurückzugewinnen. Ver-trauen kann weder über Wer-bekampagnen noch über bloß institutionsorientiertes Handeln wieder aufgebaut werden.Vielleicht ist dies das Geheimnis des überraschenden und erfreu-lichen Gegentrends, jüngst in der Kirche spürbar: Ein Papst, der zurücktritt, weil er merkt, dass er nicht mehr die Kraft hat, sein Amt auszufüllen. Das schafft Ver-trauen. Ein Nachfolger, der nach Lampedusa fährt, bevor sich alle Kameras der Welt auf die Insel richten – weil ihn das, was er weiß, bewegt und empört; der sich in Gegenwart der Reichen und Mächtigen nicht zu Hause fühlt, weil er Freundschaft mit den Armen in den Slums von Bu-enos Aires geschlossen hat und ihnen treu bleiben will. Abschied vom institutionellen Narzissmus – genau damit gewinnt er Ver-trauen für die Institution zurück.

Pater Klaus Mertes

Zum Weiterlesen:Klaus Mertes: Verlorenes Ver-trauen - Katho-lisch sein in der Krise, Freiburg 2013

Ich habe mein Gottvertrauen verloren. Mit einem schlechten Abiturdurchschnitt kann ich nichts studieren. Ich habe schon ein freiwilliges soziales Jahr gemacht. Eine Ausbildung, von mir aus ja, aber welche? Ich habe gebetet, dass ich etwas finde, was ich machen kann, aber es wird immer schlimmer anstatt besser.

weiblich, 22 J.

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Die Osterbotschaft einer Frau anvertrautMaria Magdalena

Wer war diese Frau, die Augustinus als „Apostolin der Apostel“ hervorhebt?

Biblisch belegt ist, dass Maria aus Magdala eine von Jesus geheilte Frau war, ihm mit anderen Frauen folgte und ihn unterstützte mit dem, was sie besaß (Lk 8,1-3). Sie war also wohlhabend und unabhän-gig. In der damaligen Zeit ungewöhnlich, aber von Jesus und seinen Jüngern als gleichberechtigt ak-zeptiert.

Sie stand unter dem Kreuz (Mt 27,55f.) und war bei der Grablegung, als alle Jünger geflohen wa-ren und sich eingeschlossen hatten. Maria Mag-dalena aber hielt alles aus und vertraute darauf,

dass er lebte. So begegnete ihr Jesus als Erste (Joh 20,11-18; Mk 16,9) und trug ihr auf, die Osterbotschaft den Jüngern zu bringen.

Was aber hat man in der weiteren Kirchen- geschichte aus dieser Frau gemacht? Verschiedene neutestamentliche Tradi-tionen vermischten die namentlich nicht genannten Frauen (Mk 14,3f.; Lk 7,36-50), die Jesus salbten und ihm viel Liebe zeig-

ten, zu einer Sünderin, dem Sinnbild des gefallenen Mädchens, das fortan auch in den Legenden den Namen Maria Magdale-na hatte. In der künstlerischen Darstellung dominierten daher meist rothaarige Frauen,

modisch und figurbetont gekleidet, ein Salbgefäß tragend mit aufgelösten Haaren unter dem Kreuz oder als reuige Sünderin.

In unserem Bewusstsein aber sollte Maria Magda-lena den Platz bekommen, der ihr gebührt: mutige Frau und Zeugin der Auferstehung.

Renate Ocker

Maria Magdalena verkündet den Jüngern, dass ihr am Ostermorgen der auferstandene Jesus erschienen ist. Illustration aus dem Albani-Psalter, um 1225, Hildesheim

Maria Magdalena - Holzskulptur aus Brabant, um 1500

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Gottvertrauen - ein Geschenk im Leben und im Sterben

Wir erlebten die Wand als eine spirituelle Größe. Gedanken, die wir aussprachen: Eines Tages werden wir unser irdisches Leben am Kleiderständer zurücklassen und im Vertrauen, dass hinter der Wand nicht Nichts ist, sondern der Himmel, hoffentlich mutig durch die Wand hindurchgehen.Zu diesem Zeitpunkt ahnten wir nicht, dass eine von uns beiden schon bald am Ende ihres irdischen Da-seins stehen wird. Kurz vor ihrem Tod erinnerte mich meine Schwester an unsere Gedanken vor der Rauminstallation im Kolumba Museum. Sie sagte, ihr sei klar geworden, dass sie jetzt vor der goldenen Wand stünde. Sie wolle loslassen, nicht mehr kämpfen und im Vertrauen auf Gott durch diese Wand hindurch gehen. Aufrecht. Nicht taumelnd, nicht kriechend.Sie starb wenige Tage später im Alter von 56 Jahren.Ihr Sterben war geprägt von einem ungebrochenen, tiefen Gottvertrauen.

Rita Müller-Frank

Im Sommer 2012 besuchte ich mit meiner Schwester das Kolumba Museum in Köln. Wir hielten inne an der “Goldenen Wand” von Janis Kounellis.

Jannis Kounellis · Tragedia Civile (Bürgerliche Tragödie), 1975/2007, mit Blattgold beleg-te Wand, Garderobenständer, Hut, Mantel, Öllämpchen, Kolumba, Kunstmuseum des Erzbistums Köln.

Foto: Lothar Schnepf, Köln/Kolumba

Gottvertrauen: Der Ich Bin Daist immer für mich ansprechbar.

C. M., 58 J.

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Urvertrauen, Hoffnung frühester KindheitUrvertrauen ist ein schönes wie zugleich viel stra-paziertes Wort. Wenn man es hört, meint man es sofort zu verstehen, soll man es erklären, merkt man, wie schwierig das ist.

Urvertrauen hat etwas mit Empfindungen zu tun, die weit vor unserem bewussten und verstandes-mäßigen Denken entstehen. Daher müssen wir zu seiner Erklärung in einem Alter des Menschen su-chen, das noch kein solches Denken kennt. Damit meine ich die Säuglings- und Kleinkindzeit.

Verständlicherweise verlässt uns auch die Sprache an dieser Stelle, weil alles, was diese Empfindun-gen ausmacht, vorsprachlich zustande kommt. Wie sollen wir denn das beschreiben, was keine Worte kennt? Uns bleibt nur das Ausweichen auf Bilder.

Stellen Sie sich also vor, man hätte Ihnen die Au-gen verbunden, über verschlungene Wege und mit ständig wechselnden Transportmedien in eine Welt verbracht, die Ihnen vollkommen fremd ist, eine Welt, von der Sie vorher nichts wussten. Nun nimmt man Ihnen die Augenbinde ab, entkleidet Sie und lässt Sie ganz allein zurück. Sie wissen nicht, wo Sie sich befinden, Sie kennen nichts von dem, was um Sie herum ist und vor allem, Sie kennen kei-nen Menschen. Und zu allem Überfluss herrscht an diesem Ort keine Schwerkraft, so dass alle Ihre Be-wegungen unsteuerbar ausfahren, schon minimale Drehungen Schwindel hervorrufen und ein Aufste-

hen ganz unmöglich ist. So liegen Sie da, völlig hilf-los wie ein Käfer auf dem Rücken, und drumherum sieht es für Sie aus wie auf einem anderen Stern.

Ist es nicht normal, dass Sie Angst bekommen? Plötzlich aber kommt ein Mensch auf Sie zu, beugt sich über Sie, lächelt Sie an, gibt Ihnen Nahrung, wärmende Kleidung und hält Sie sicher im Arm. Er flüstert geheimnisvolle Worte, denn verstehen können Sie nichts. Aber Sie spüren, dass diese Wor-te lieb gemeint sind. Dann ist da noch ein zweiter Mensch mit tieferer Stimme, ebenso liebevoll und immer an der Seite der ersten Person. Jetzt verste-hen Sie langsam, dass diese beiden Menschen Ihr ganzes Glück sind, denn ohne Sie hätte das Gan-ze keinen guten Ausgang gefunden. Das spüren Sie, ohne es zu wissen, denn der Säugling, dessen Geburtssituation Sie hier nacherleben, kann noch nicht einmal denken, was Sie mit Ihrem reifen Ge-hirn schon können.

In dunkler Nacht werden Sie wach, wissen nicht, wo Sie sind, ob die beiden Menschen weiter bei Ihnen sind, ob Sie weiter Nahrung bekommen, ob Sie weiter auf Hilfe hoffen können. Sie fangen an zu weinen, Säuglinge schreien. Sofort ist einer der beiden Menschen bei Ihnen, nimmt Sie in den Arm, tröstet Sie und füttert Sie. Sie spüren langsam, die-ser Mensch oder diese beiden Menschen sind voll-kommen für Sie da, ganz gleich, was passiert. Sie bauen Vertrauen auf, Urvertrauen.

Rüdiger Posth, Kinderarzt in Bergisch Gladbach mit Spezialisierung auf Kinder- und Entwicklungspsy-chologie, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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So oder so ähnlich muss es sich für einen Säugling anfühlen, wenn er in großer Not Kontakt mit seiner Mutter erlebt. Nichts kann er denken, nichts weiß er, und doch fühlt er alles, was mit ihm geschieht, und es geht ohne jeden Filter in seinen Kopf hinein. Das Gedächtnis in seinem Gehirn beginnt zu wach-sen. Und dieses Gedächtnis besteht aus mannigfal-tigen Gefühlen und einzelnen wenigen Erfahrun-gen, denn ein komplexes Denken vermag er noch nicht zu leisten. Das Gedächtnis an die Säuglings-zeit ist ein Gedächtnis an Gefühle. Noch fehlen die großen Ereignisse dazu. Sie sind zu kompliziert in ihren Zusammenhängen, um abgespeichert wer-den zu können. Und selbst die einfachen können vorläufig nur für kurze Zeit gespeichert werden. Denn um eine Langzeiterinnerung im Gehirn aufzu-bauen, dazu bedarf es weiterer drei bis vier Jahre komplexer Hirnkonstruktion.

Es gibt also nur Bilder und bildhafte Worte dafür, zu beschreiben, was ein Säugling am Lebensanfang wirklich fühlt. In der exakten Beschreibung dessen, was Urvertrauen genau ist, werden wir scheitern. Seine Wirkung ist hingegen gut beschreibbar: Ur-vertrauen ist der Klebstoff, der Menschen ohne Einsatz von klarem Verstand und kritischem Urteil fest zusammenschweißt. Es ist vor allem die Vorbe-haltlosigkeit in der Gesinnung, die das Urvertrauen ermöglicht, und zugleich das Nicht-Hinterfragen dieser Empfindung nach ihrem tatsächlichen Sinn. Nur dadurch wird die tiefe Einigkeit mit einer ande-ren Person möglich. Urvertrauen ist unter diesem Aspekt die vorverstandliche Liebe eines Kindes zu

seiner Mutter und/oder seinem Vater. Eine solche Liebe gibt es unter erwachsenen Menschen nicht mehr. Die ist immer von Vorstellungen über den anderen, Erwartungen an ihn und auch von Vorbe-halten behaftet, selbst wenn sie noch so innig ist.

Als Erstbeschreiber des Urvertrauens gilt Erik Erikson, ein deutsch-amerikanischer Psycho-analytiker des vergangenen Jahrhunderts. Er formulierte es so, dass ein neugeborener Mensch sein Ur-Misstrauen in der engen Beziehung zu seinen Eltern in Urvertrauen umwandeln muss. Entscheidend wichtig für eine erfolgreiche Bewäl-tigung dieses Schrittes ist die absolut zuverlässige primäre Bezugsperson. Diesen Zusatzgedanken steuerte ein weiterer Psychoanalytiker der Auffas-sung von Erikson bei. Sein Name ist John Bowlby, der darauf aufbauend die Bindungstheorie entwik-kelte. Aber anders als Erikson entnahm er seine Grundlagen der Verhaltensbeobachtung an Prima-ten und an bindungsgestörten Menschenkindern in Waisenhäusern. Heute muss man die sekundäre Bindung an den Vater unbedingt mit einbeziehen.

Die Bindungstheorie entpuppt sich als der wissen-schaftliche Grundbaustein für die Erklärung der frühkindlichen, psychosozialen Entwicklung. Und die aktuelle Studienlage, was die seelische, sozi-ale und auch geistige Langzeitentwicklung eines Kindes angeht, beweist die außerordentlich hohe Bedeutung dieser zu den Eltern eingegangenen Bindung lebenslang.

Rüdiger Posth

Literaturhinweis:Rüdiger Posth: Vom Urvertrauen zum Selbstver-trauen - Das Bin-dungskonzept in der emotionalen und psychosozi-alen Entwicklung des Kindes.Münster 2009

Mein Gottvertrauen hilft mir schwierige Situationen entspannt zu bestehen. Vor Klausuren oder Prüfungen bete ich kurz und bin nicht mehr so nervös. Philip, 21 J.

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Ehe wir uns trauen - Vorbereitung auf PartnerschaftKennen Sie einen Hochseilgarten? Ein Hindernis-parcours in Baumwipfeln. Ein junger Mann bewegt sich etwas unsicher auf den Seilen. Die Partnerin auf dem Boden hält ihn fest über Sicherungsseile. Diese sind fest gespannt. Vor einer schwierigen Passage ruft sie dem jungen Mann zu: „Trau dich doch“. Der Mann im Baum ist in diesem Moment auf das Vertrauen in seine Partnerin angewiesen - und in seine eigenen Fähigkeiten, die Herausfor-derung zu meistern. Die Partnerin am Boden gibt ihm die Sicherheit, die er in diesem Augenblick be-nötigt. Er wagt den Sprung über das Hindernis und steht auf der sicheren Plattform.Dieses Beispiel auf die Partnerschaft zweier Men-schen zu übertragen, die sich auf einen gemeinsa-men Lebensweg begeben, scheint reizvoll. Auch hier spielt das Vertrauen, aufeinander eingehen, sowie „Sicherheit geben“ eine wichtige Rolle.

Vertrauen und Sicherheit in der Beziehung wach-sen nur, wenn man die Wünsche und Erwartungen des Anderen kennt, sich seine Lebensgeschichte bewusst macht und die Werte und Rituale aus der Herkunftsfamilie respektiert, um dann gemeinsam neue zu entwickeln. Darüber hinaus sollte der part-nerschaftliche Umgang gepflegt sowie Dialogbe-

reitschaft in der Kommunikation eingeübt werden, ohne dass die Partner ihr eigenes „Ich“ aufgeben.

Was braucht mein Gegenüber, was kann ich geben oder brauche ich selber? Wie im Hochseilgarten braucht die Zweierbezie-hung Spannung – verliert ein Partner den Kontakt, geht die Spannung verloren, mit Konsequenzen auch für das gegenseitige Vertrauen. Vertrauen ist nicht statisch. In Krisen kann das gegenseitige Vertrauen verloren gehen. Sie bieten jedoch dem Paar die Chance, Vertrauen neu aufzubauen. Ver-trauen als wichtiger Bestandteil der Beziehung will gepflegt werden. Dazu gehören der gegenseitige Respekt und die An-erkennung sowie das Vertrauen, dass der Partner einen in schwierigen Situationen nicht hintergeht. Dies sind auch die Wünsche der jungen Brautpaa-re, die eine sichere, dauerhafte und vertrauensvol-le Lebenspartnerschaft anstreben.

In Ehevorbereitungskursen des Katholischen Bil-dungswerkes geben erfahrene Referenten und Refe-rentinnen dazu kurze Impulse und bestärken die Paa-re für den Weg der vertrauensvollen Partnerschaft.

Elisabeth und Wilfried Kaul

Elisabeth Kaul, Dipl. Sozialpädagogin, arbeitet als Eheberaterin bei der Katholischen Ehe-Familien und Lebensberatung in Bergisch Gladbach.Wilfried Kaul, Dipl. Sozialarbeiter, Supervisor, war vor seinem Ruhestand Jugendreferent für Katechese und Liturgie bei der Katholischen Jugendagentur.Beide sind Referenten im Katholischen Bildungswerk unter anderem für Ehevorbereitungskurse.Angebote für aktuelle Ehevorbereitungskurse im Erzbistum Köln unter: www.ehe-vorbereitung.de

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thematisiert

Erfurt war, wie Köln, im Mittel-alter eine reiche Handelsstadt mit einer großen jüdischen Ge-meinde. Mitte des 14. Jahrhun-derts brach in Europa die Pest aus, für die man vielerorts die Juden als „Brunnenvergifter“ verantwortlich machte. So kam es, wie in Köln auch, 1349 in Er-furt zu einem Pogrom, dem fast tausend Juden zum Opfer fiel-en. Ein wohlhabender jüdischer Kaufmann Erfurts hatte in einer Vorahnung seinen wertvollsten Besitz vergraben.

1998 hat man diesen Schatz bei Ausschachtungsarbeiten in der Michaelisstraße in der Erfurter Altstadt gefunden. Er enthielt ne-ben großen Mengen Silbermün-zen, Silberbarren, Trinkbechern und Schmuck auch diesen selte-nen jüdischen Hochzeitsring, der nur am Hochzeitstag getragen wurde.Er ist ein Meisterwerk gotischer

Goldschmiedekunst und vol-ler Symbolik. Den unteren Teil des Ringes bilden die zwei in-einandergelegten Hände des Brautpaares, voll Zartheit. Fein

ziselierte Ärmel tragen den sechsseitigen Ringaufbau mit jeweils drei spitzbogigen Arkaden mit einem Dreiecksgiebel. Aus diesem Mauerring gleichsam erwächst in der Mitte eine Kup-pel mit einem Knauf – die Nach-bildung des letzten Tempels in Jerusalem. Hier war für gläubige Juden der Ort, wo man sich im Vertrauen auf die Nähe Gottes die Ehe versprach. Auf der Kup-pel sind die hebräischen Buch-staben für MASEL TOW eingra- viert, das heißt wörtlich über-setzt „guter Stern“ und bedeutet „viel Glück“. Unter der Kuppel, hinter den zierlichen Arkaden befindet sich eine kleine gol-dene Kugel, die bei jeder Bewe-gung einen leisen, hellen Klang erzeugt – eine Erinnerung an das Versprechen und das Vertrauen.

Wäre in unseren schlichten „Trau-Ringen“ keine schlechte Idee?

Renate Ocker

Jüdischer Hochzeitsring – Symbol des Vertrauens

Jüdischer HochzeitsringObjekt aus: Alte Synagoge Erfurt

Foto: www.museum-digital.de

In meiner Berufswahl glaubte ich mich zwischen Geldverdienen und Freude/Sinn im Beruf zu haben ent-scheiden zu müssen. Mein Gottvertrauen sagte mir: Mach was Sinnvolles im pädagogischen Bereich, was dir Freude macht. Gesiegt hat mein Vertrauen in Geld. Ich studiere Betriebswirtschaft.

männlich, 23 J.

Den Glauben daran, dass Gottes Ja zum Menschen unumstößlich ist, nenne ich Gottvertrauen.

Prof. B. Picker

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Ungebrochenes Vertrauen

Bewegungsmelder (BM): Herr Rüggeberg, Frau Rüggeberg, im Oktober 2010 verloren Sie Ihren Sohn Tobias durch einen Unfall. Er wurde nur 30 Jahre alt. Ein solcher Verlust kann den Glauben zu-tiefst erschüttern, ja sogar zunichte machen. Wie war das bei Ihnen?

Klaus Rüggeberg: Als unser Sohn so plötzlich starb, bin ich fast verrückt geworden. Der Glaube war für mich anfänglich keine Hilfe. Und er hat sich, das kann ich im Nachhinein sagen, auch abgekühlt. Aber schon vorher, unabhängig vom Tod meines Sohnes, hatte er sich verändert. Ich glaube nicht an ein direktes Eingreifen Gottes in das Leben der Menschen, dass er Katastrophen verhindert. Dinge passieren, uns ist eben das geschehen. Leid und Tod gehören zu unserem Leben, dem können wir nicht entrinnen, und wir können uns das nicht aus-suchen. Gott ist für mich nicht der große Magier, der alles lenkt und leitet. Deshalb habe ich mir auch nie die Frage gestellt: „Warum lässt Gott das zu?“.

Bernadette Rüggeberg: Schon Jahre vor dem Tod von Tobias habe ich immer sehr bewusst das „Vater unser“ gebetet, besonders den Satz „Dein Wille geschehe“. Es ist ein hoher Anspruch, diese Aussage anzunehmen. Ich habe in meinem Leben viel Glück und inneren Reichtum erfahren, und des- halb war mir mental klar, dass dieser Satz nicht nur im Guten gelten darf, dass ich nicht das Recht habe, es anzuzweifeln, wenn dieser Wille in einer

für mich negativen Sicht geschieht. In mir war eine unendlich tiefe Traurigkeit. Als Mutter empfindet man es als nicht normal, wenn das eigene Kind vor einem stirbt. Aber aus dieser Vorübung heraus habe auch ich mir nie die Theodizee-Frage1 gestellt. Dennoch war ich, als das Schreckliche geschah, zunächst wie taub. Ich war vorher gewohnt, alles in meinem Leben vor Gott zu bringen, aber nun spielte meine Beziehung zu Gott keine Rolle mehr.

BM: Wie hat sich Ihr Gottvertrauen, Ihr Vertrauen ins Leben verändert?

Klaus Rüggeberg: Heute kann ich – ganz vorsich-tig – sagen, dass der Glaube mir geholfen hat, im Leid nicht zu verzweifeln. Der Tod meines Sohnes hat die Selbstverständlichkeit, mit der ich mich im Leben bewegt habe, völlig verrückt. Mit Gottes Hil-fe ist es mir gelungen, das zu überleben, ich spüre eine inwendige Nähe, dass ich mit ihm an meiner Seite schwere Dinge bewältigen kann. Gottes Zu-wendung zu mir sehe ich – eher im Rückblick – da-rin, dass ich diese Katastrophe überstanden habe und dass ich mich trotz dieser abgrundtiefen Trau-rigkeit wieder dem Leben zuwenden kann. Heute, drei Jahre nach Tobias’ Tod, kann ich auch wieder Glück empfinden: im Zusammensein mit den En-kelkindern, die so viel Freude ins Leben bringen, mit meinen Töchtern, im Urlaub, und besonders in der Natur, die für mich eine sehr große Bedeutung hat. Aber Glück und Trauer sind dabei so etwas

„Das Vertrauen, dass Gott zugewandt an meiner Seite ist, ist ungebrochen“

1 Warum lässt Gott Leiden zu, wenn er die Macht hat, es zu verhindern?

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thematisiert

wie zwei Wirklichkeiten in meinem Leben, die sich nicht oder kaum berühren. Das Glück wiegt die Trauer nicht auf.

Bernadette Rüggeberg: Direkt nach Tobias’ Tod habe ich zwei Dinge erlebt: Ich wusste und spürte mit einer ganz tiefen Gewissheit, dass er gut aufge-hoben ist. Und: Meine Beziehung zu Gott lag plötz- lich auf Eis. Obwohl wir sehr bewusst den Trauer-gottesdienst bei der Beerdigung feierten und die vertrauten Rituale als stützend erlebten, war meine Beziehung zu Gott mehrere Monate lang wie tot. Erst vier oder fünf Monate später kam diese alte Beziehung zu Gott wieder aus dem Morast nach oben. Geholfen haben mir dabei Gebete, die Bibel, tolle Bücher und eine Freundin, die den Glauben für mich durch anhaltenden Zuspruch bewahrt hat.

Klaus Rüggeberg: Uns hat es auch immer sehr ge-freut, wenn Menschen uns geschrieben haben: „Wir beten für euch“. Die haben das für uns über-nommen, als wir es nicht konnten.

Bernadette Rüggeberg: Ja, das stimmt. Ich teile im Wesentlichen das Gottesbild meines Mannes, aber manchmal bin ich mir nicht sicher, ob es Zufall ist, was uns geschehen ist, oder doch gelenkt. Was mir in jedem Fall geholfen hat, ist die Gewissheit, dass mein Sohn mit seinen 30 Jahren ein so inten-sives Leben gelebt hat, eine Fülle, die andere erst nach 90 Jahren erreichen. Durch unsere Berufe, in denen wir viel Erfahrung mit Tod und Leid bei an-deren Menschen machen, war mein Gottvertrauen

schon vorher nie ein blauäugiges, naives. Heute kann auch ich wieder Glück empfinden, mit den Kindern und Enkelkindern, ganz besonders mit To-bias’ Tochter Laura, auch bei gemeinsamen Feiern mit der Familie, wie Geburtstagen oder Weihnach-ten. Aber dieses Glück ist nicht kristallklar, da ist ein Schatten, der das Leichte in unserem Leben schnell trübt. Das sind Momente, die schön sind, in denen ich gleichzeitig spüre, dass er fehlt. Und immer fehlen wird.

Die Fragen stellte Ute Kreuzahler

Klaus Rüggeberg, geb. 1955 in Köln, vier Kinder, Theo- loge, seit 1981 als Pastoralreferent und Seelsorger in unterschiedlichen Bereichen tätig, zur Zeit in der Klinikseelsorge. Bernadette Rüggeberg, geb. 1955 in Köln, vier Kinder, Dipl.-Sozialpädagogin, Geschäfts-führerin eines großen Sozialverbandes. Kontakt: [email protected]

Literatur: Bernadette und Klaus Rüggeberg mit Rebecca, Esther, Lea und Laura: Plötzlich tot. Als Familie weiter leben. Freiburg i.B. 2013

Wenn ich das Leid in der Welt sehe, frage ich mich oft, warum Gott die Menschen überhaupt erschaffen hat. Es fällt mir dann schwer, auf Gott zu vertrauen, dass ALLES einen letztendlich positiven Sinn hat.

weiblich, 44 J.

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iert „Von guten Mächten wunderbar geborgen,

erwarten wir getrost, was kommen mag.“ So beginnt die letzte Strophe des Liedes von Dietrich Bonhoeffer, das jetzt auch im neuen Gotteslob Nr. 430 zu finden ist. Wie viel Gottvertrauen spricht aus diesen Zeilen! Auf welchem Hinter- grund ist es entstanden?

Dietrich Bonhoeffer (geb. 1906) begann 1923 sein Theologiestudium in Tübingen, setzte es in Rom und Berlin fort, promovierte 1927, legte 1930 sein zweites theologisches Examen ab und danach folg- te die Habilitation. In seiner Zeit als Privatdozent in Berlin (1931-1933) entdeckte er die Bergpredigt (Matthäus 5-7) mit ihrer klaren Verpflichtung zu Frieden und Gerechtigkeit. Diese Werte und vor allem Mut und Gottvertrauen waren gefordert mit dem Beginn des Nationalsozialismus und seinem totalitären Anspruch auch den Kirchen gegenüber.

An der Gründung einer Gegenbewegung („Beken- nende Kirche“) zu den „Deutschen Christen“ war Bonhoeffer maßgeblich beteiligt. Durch seine Tätigkeit 1933 - 1935 in einer Londoner Gemeinde konnte er wichtige ökumenische Kontakte knüpfen und über die Machtverhältnisse in Deutschland aufklären. 1936 zurück in Berlin hielt er sein letztes Kolleg zur Auslegung der Bergpredigt mit dem Ti-tel „Nachfolge“, das zu seinen wichtigsten Werken zählt. Der Maßstab für die Kirche war ihm die Nach-folge als gelebtes Zeugnis in der Welt und für die Welt. Das bedeutet, dass Kirche nur dann Kirche ist, wenn sie für andere da ist. In dieser Konsequenz lebte er: Zeugnis ablegen, Widerstand leisten.

1938 wurde er aus Berlin ausgewiesen und knüpfte erste Kontakte zum Widerstand. 1940 wurde ein Rede- und Schreibverbot verhängt und Bonhoeffer schloss sich aktiv dem Widerstand an als Verbin-dungsmann der militärischen Abwehr unter Admi-ral Canaris. Im April 1943 wurde er verhaftet und kam ins Wehrmachtsgefängnis Berlin-Tegel. Hier entstand Bonhoeffers bekanntestes Buch: „Wider-stand und Ergebung“, das die große getroste Kraft des ungebrochenen Gefangenen deutlich macht.

Nach dem gescheiterten Attentat auf Hitler sank die Hoffnung auf eine Wende. Im Oktober 1944 wurde Bonhoeffer in den Gestapo-Bunker Berlin verlegt und im Februar 1945 über das KZ Buchenwald ins KZ Flossenbürg, wo er am 9. April 1945 mit anderen Widerstandskämpfern hingerichtet wurde.

Für die evangelische und anglikanische Kirche ist der 9. April sein Gedenktag. Im Märtyrerverzeichnis der katholischen Kirche ist Bonhoeffer als Nichtkatholik in ökumenischen Gruppen verzeichnet. In seinem Lied, das nach 1945 sehr populär und über fünfzig-mal vertont wurde, lebt er für uns bis heute fort.

„So habe ich mich noch keinen Augenblick allein und verlassen gefühlt“, schreibt Dietrich Bonhoef-fer am 19.12.1944 aus dem Gestapo-Bunker Berlin an seine Verlobte Maria von Wedemeyer und am Ende des Briefes: „...ein paar Verse, die mir in den letzten Abenden einfielen als Weihnachtsgruß für Dich, die Eltern und Geschwister.“

Renate Ocker

Von guten Mächten wunderbar geborgen

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Noch will das alte unsre Herzen quälen,Noch drückt uns böser Tage schwere Last.Ach, Herr, gib unsern aufgescheuchten SeelenDas Heil, für das du uns bereitet hast.

Und reichst du uns den schweren Kelch, den bitternDes Leids, gefüllt bis an den höchsten Rand,So nehmen wir ihn dankbar ohne ZitternAus deiner guten und geliebten Hand.

Doch willst du uns noch einmal Freude schenkenAn dieser Welt und ihrer Sonne Glanz,Dann wolln wir des Vergangenen gedenkenUnd dann gehört dir unser Leben ganz.

Lass warm und still die Kerzen heute flammen,Die du in unsre Dunkelheit gebracht.Führ, wenn es sein kann, wieder uns zusammen.Wir wissen es, dein Licht scheint in der Nacht.

Wenn sich die Stille nun tief um uns breitet,So lass uns hören jenen vollen KlangDer Welt, die unsichtbar sich um uns weitet,All deiner Kinder hohen Lobgesang.

Von guten Mächten wunderbar geborgen,Erwarten wir getrost, was kommen mag.Gott ist mit uns am Abend und am MorgenUnd ganz gewiss an jedem neuen Tag.

Dietrich Bonhoeffer

Ganz selten denke ich, dass es vielleicht doch einen Gott gibt, der auch mich kennt und nett findet. Dann frage ich mich aber auch, warum manche Menschen so viel Glück haben und andere so viel Pech. Ich habe mehr Pech in meinem Leben gehabt. Dann ist es natürlich schwerer an einen lieben Gott zu glauben und Gottvertrauen zu haben. Pascal, 15 J.

Ich bin an Krebs erkrankt. An manchen Tagen klage ich: „Mein Gott, warum hast Du mich verlassen?“ An anderen Tagen bin ich ruhig und lege „Alles“ in seine Hände. weiblich, 68 J.

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Tipps aus der Bücherei St. Johann BaptistKinder brauchen Gott

Wie man Kindern Vertrauen ins Leben schenkt.

Angela ReindersSachbuch

Früher war religiöse Kindererzie-hung oft mit Angst verbunden. In

diesem Ratgeber ist das zentrale Stichwort Vertrau-en. Kinder besitzen ein Urvertrauen ins Leben. Der Glaube nimmt diese positive Anlage auf, stabilisiert und entfaltet sie. Wenn sich junge Eltern heute für eine christlich-religiöse Erziehung entscheiden, im-munisieren sie ihre Kinder gegen negative Einflüsse und machen sie stark für ein gutes und sinnvolles Leben.

Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry

Rachel JoyceRoman

EIGENTLICH WOLLTE ER NUR ZUM BRIEFKASTEN. DANN GEHT HAROLD FRY 1000 KILOMETER ZU FUSS.

Der unvergessliche Roman, der die ganze Welt erobert hat. „Ich bin auf dem Weg. Du musst nur durchhalten. Ich werde Dich retten, Du wirst schon sehen. Ich werde laufen, und Du wirst leben.“ Harold Fry will nur kurz einen Brief einwerfen an sei-ne frühere Kollegin Queenie Hennessy, die im Ster-ben liegt. Doch dann läuft er am Briefkasten vorbei und auch am Postamt, aus der Stadt hinaus und

immer weiter, 87 Tage, 1000 Kilometer. Zu Fuß von Südengland bis an die schottische Grenze zu Quee-nies Hospiz. Eine Reise, die er jeden Tag neu begin-nen muss. Für Queenie. Für seine Frau Maureen. Für seinen Sohn David. Für sich selbst. Und für uns alle. Der preisgekrönte Roman von Rachel Joyce über Geheimnisse und lebensverändernde Momen-te, Tapferkeit und Betrug, Liebe und Loyalität und ein ganz unscheinbares Paar Segelschuhe.

TraumsammlerKhaled Hosseini

Roman

Der neue tiefbewegende Ro-man vom internationalen Best-sellerautor Kahled Hosseini. Nichts auf der Welt kann Ge-

schwister trennen. Traumsammler erzählt die Ge-schichte der kleinen dreijährigen Pari und ihres Bruders Abdullah, der zehn ist. Als sie mit ihrem Vater aus dem afghanischen Dorf Shadbagh auf einen Fußmarsch quer durch die Wüste aufbre-chen. Nach dem Tod der Mutter hat Abdullah seine Schwester großgezogen. Sie besitzen nichts, nur die Geschichten, die der Vater ihnen erzählt, und den unerschütterlichen Glauben aneinander. Doch am Ende der Reise, in Kabul, wartet nicht das Paradies, sondern die herzzerreißende Trennung der beiden Geschwister, die ihr Leben für immer verändern wird. Vor dem Hintergrund der afghanischen Tragö-die schildert Khaled Hosseini ihre Geschichte. Mit tiefem menschlichem Empfinden erzählt er, wel-

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angeregt

che ungeahnten Geschehnisse die Trennung der beiden Geschwis-ter in Gang setzt – und wie sie in den Leben anderer auf der ganzen Welt nachhallt. Meisterlich knüpft Khaled Hosseini in Traumsammler ihre Geschichten zu einem großen, unvergesslichen Roman.

GangsDVD

Der 17-jährige Flo ist Mitglied der Streetgang Rox, die von seinem Bruder

Chris angeführt wird. Chris ist Flos großes Vorbild. Zusammen meistern sie den harten Alltag der Straße. Doch dann verliebt sich Flo eines Tages in Sofie, ein Mädchen aus reichem Hause, und sein Leben wird komplett auf den Kopf gestellt. Bald über-schlagen sich die Ereignisse: Chris schuldet dem Anführer der rivalisierenden Gang Killaz Geld und sieht nur einen Ausweg: Sein Bruder soll Sofies Mutter besteh-len! Flo muss sich entscheiden: zwischen dem Mädchen, das er liebt, und seinem Bruder, der im-

mer für ihn da war. Es geht um Leben und Tod, um Freundschaft und Vertrauen – und um die gro-ße Liebe.

DreamerDVD

Früher hatte Pfer-detrainer Ben Crane seine ei- gene Farm, in-zwischen muss

er für den überheblichen Stall-besitzer Palmer arbeiten, um die Familie über Wasser zu hal-ten. Ben trainiert Vollblüter für Pferderennen, darunter auch die große Hoffnung des Stalls, die junge Stute Sonya. Doch als sich das Pferd bei einem Rennen ein Bein bricht, verlangt Palmer, das Tier sofort zu töten. Seiner Toch-ter Cale zuliebe widersetzt sich Ben der Anweisung und verliert prompt seinen Job. Um ihrem verzweifelten Vater zu helfen, fasst Cale einen tollkühnen Plan. Sie will Sonya gesund pflegen, damit das Pferd wieder Rennen laufen kann. Ihre entschlossene Beharrlichkeit gibt schließlich auch ihrem Vater neuen Mut.

Hier treffen Sie uns an:St. Johann Baptist, Kirchplatz 20

Die Öffnungszeiten:DI + DO 15:30 - 18:00 UhrMI + SA 10:30 - 12:00 UhrSO 10:45 - 12:00 Uhr

Von nun an kennen die beiden nur ein Ziel: Sonya soll beim be-rühmten Breeder’s Cup laufen... Shooting-Star Dakota Fanning glänzt an der Seite von Kurt Rus-sell in diesem anrührenden Fami-lienabenteuer über den Fall und Aufstieg eines Rennpferdes, des-sen Geschichte auf einer wahren Begebenheit beruht.

Jesus von Nazareth

Alois PrinzHörbuch

Wer war Jesus? Wie sah er eigentlich aus? Wie hat er gelebt? Wie war sein Frau-enbild? Und was hat er uns bis heute hinterlassen? Alois Prinz geht diesen und vielen weiteren Fragen nach und zeichnet ein sehr menschliches Bild von Je-sus als Rebell und Charismatiker. Nicht der große Messias steht im Vordergrund - Jesus wird als be-scheidende Persönlichkeit dar-gestellt. Darüber hinaus werden viele sehr zeitgemäße Interpre-tationen des Geschehens in der Bibel geliefert und das Thema spannend aufbereitet.

zusammen-gestellt vonJutta Resch

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Han

na &

Jan

Jesus an deiner SeiteLiebe junge Leser,in dieser Ausgabe des Bewegungsmelders geht es um das Thema „Vertrauen“. Mit diesem Thema haben sich auch die Kommunionkinder, die am Wochenende vom Weißen Sonntag (also eine Woche nach Ostern) zum ersten Mal zur Kommu-nion gehen dürfen, beschäftigt. Dabei haben sie die Geschichte von Jesus und den Jüngern im Boot auf dem See Genezareth gelesen. Ein Sturm kommt auf, alle haben Angst. Alle? Einer hatte keine Angst. Aber lest doch selbst:

Jesus, wir wissen, dass du uns beschützt.Trotzdem haben wir oft Angst.

Wir fürchten uns vor dem, was passieren kann. Wir vergessen, dass du da bist.So wie Deine Freunde damals im Boot.Da war der Sturm.Die Wellen schlugen ins Boot.Es schwankte hin und her.Die Jünger schrien vor Angst.Du hast im Boot geschlafen.Die Jünger haben Dich geweckt.Du hast dich gewundert.Warum habt ihr Angst?Habt ihr keinen Glauben?Habt ihr kein Vertrauen?Du sagtest zum Sturm: Schweige! Da wurde es still.Deine Freunde spürten: Wir müssen keine Angst haben. Jesus ist bei uns. Er beschützt uns.Danke, Jesus, dass du da bist.Amen. 1

An dieser Stelle fragt ihr euch vielleicht:Waren wir auch schon mal in solcher Not?Hatten wir auch schon einmal große Angst?Haben wir es schon einmal erlebt, dass jemand da war, als wir große Angst hatten?Wie hat er, wie hat sie es geschafft, unsere Angst zu vertreiben?2

Es gibt ein Lied, das beschreibt, dass wir jemanden an unserer Seite brauchen, wenn wir Angst haben und hilflos sind. Mit einem Freund an der Seite geht es uns direkt besser, wir bekommen neuen Mut und haben Vertrauen, auch in uns selbst, dass wir es schaffen können!„Das wünsch ich sehr, dass immer einer bei mir wär, der lacht und spricht: Fürchte dich nicht!“Dieses Lied wird auch häufig bei Taufen als Liedruf gesungen, als Zeichen dafür, dass das Kind durch die Taufe nicht mehr allein, sondern ein Teil der Gemein-de ist und von nun an auch von Jesus beschützt wird.

2 aus „Kommt, seht und feiert“, E.Bihler, Handbuch für Katecheten1 aus: „Kommt, seht und feiert“, E. Bihler, lahn Verlag

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Hanna &

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Euch und euren Familien wünsche ich eine gute Fasten- und Osterzeit. Diesen Segensspruch habe ich für euch gefunden und möchte ihn euch mit auf den Weg geben:

„Gott segne und behüte dich. Er erfülle dich mit seinem Schutz, dass du deinen Weg voll Vertrauen gehen kannst und den Blick voll Mut nach vorne wendest.”

Eure Silke Krüger

Mandala “Boot” aus

„Kommt, seht und feiert“,

E.Bihler, Handbuch für

Katecheten

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Pfad

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Auf geht‘s nach Bohritalio!Bei der alljährlichen Winterfahrt vom 27.12. - 31.12.2013 waren wir alle sehr ritterlich unterwegs. Der König hatte in sein Reich Bohritalio eingeladen, um einen ehrwürdigen Nachfolger zu suchen.

Vier Tage lang kämpften vier Gruppen an der Seite ihrer Helden Robin Hood, Bruder Tuck, Sir Lanzelot und Ritter Rost um den Thron. In verschiedenen Geländespielen, Workshops, Platzolympiaden und Spieleabenden konnten die Gruppen Bausteine erspielen, aus denen sie einen Turm bauen mussten. Der schönste Turm zeigte dem König dann, wer der Nachfolger sein sollte.

Unser selbst gedichtetes Ritterlied begleitete uns die gesamte Fahrt und noch ein paar Wochen da-nach ...Ritterlied (Melodie Santiano - Californio):So schärft eure Schwerter und macht euch bereitBOHRITALIODer König braucht Hilfe, es ist höchste ZeitBOHRITALIODenn wir sammeln die Steine und bau’n uns ein SchlossAuf das schöne LandDrum sattelt die Pferde und steigt auf das RossWir nehm’s in die HandDann erobern wir BOHRITALIO - oooohhhhReiten durch BOHRITALIO - oooohhhhdort wo die Lanzen glüh‘n!!!!

Bei einem rauschenden Abschlussabend wurde die Gruppe von Sir Lanzelot gefeiert und gemäß rit-terlichen Sitten aßen alle mit den Händen!

Die Fahrt hat uns allen sehr viel Spaß gemacht, nicht zuletzt wegen der tollen Kostüme. Ob Königspaar, Herold, Mönch, Gaukler, Henker oder Mägde, un-ser Hofstaat war komplett! Aber seht selbst :-)

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PfadfinderIch glaube, dass Gott uns in diese Welt gesetzt hat, um glücklich zu sein und uns des Lebens zu freuen.

Lord Robert Baden-Powell

Is‘ was?

Der Erlös un-serer Altklei-dersammlung vom 5. April kommt wie immer unse-ren Hilfspro-jekten zugute.

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Jahresbericht 2013

Mes

sdie

ner Im vergangen Jahr passierte bei den Messdienern

der Gemeinde St. Johann Baptist einiges, über das an dieser Stelle berichtet werden soll. Neben den normalen Tätigkeiten der Messdiener in den Mes-sen gab es auch 2013 wieder tolle Aktionen, die uns viel Spaß bereiteten.

Wie jedes Jahr war das Messdienerwochenende ein absolutes Highlight. Wir waren mit rund 60 Messdienern vom 31. Mai bis zum 2. Juni zu Gast in der Jugendherberge Schleiden-Gemünd unter dem Motto: „Der Herr der Kathedrale – Die zwei Türme”. Dort wurden alle Teilnehmer in drei Völk-er aufgeteilt: Die einen wurden zu Elben, die an-deren zu Zwergen und das letzte Volk bildeten die Menschen. Diese drei Völker traten nun an diesem Wochenende in Spielen gegen die fiesen Orks (die Leiterrunde) an. Natürlich unterlagen eben diese schlussendlich, sodass der „Ring der Macht” ge-rettet werden konnte. Weitere Bestandteile der Fahrt waren eine gruslige Nachtwanderung, span-nende Workshops, samstags abends eine Disko und ein kleiner Gottesdienst sonntags. So hatten wir sehr viel Spaß an diesem Wochenende, doch

waren alle auch sehr erschöpft, als wir sonntags wieder in Refrath ankamen.

Außerdem hatten wir 2013 eine Vollversammlung, zu der ein Großteil aller Messdiener erschien. Nach der Messe in St. Johann Baptist nahmen wir ge-meinsam ein kleines Mittagessen ein und es gab ein paar Spielchen. Einer der Hauptgründe für diese Generalversammlung war jedoch, dass wir gemeinsam mit Kaplan Gereon Rautenbach noch einmal den gesamten Messablauf durchgehen konnten, um kleine Unsicherheiten bei dem ein oder anderen zu beseitigen.

Gegen Ende des Jahres stand natürlich wieder tra-ditionell unsere Weihnachtsfeier an. Wie jedes Jahr gab es einen Spaß- und Spielenachmittag für die Jüngeren und abends ein kleines Programm für die älteren Messdiener, welches nach einer Übernach-tung am nächsten Morgen mit einem gemütlichen Frühstück endete. Auch hier hatten wir viel Spaß und es gab viel Grund zum Lachen - egal ob beim „Apfeltauchen” am Nachmittag oder beim „Sardi-nenspiel” am Abend.

Abschließend möchte sich die Leiterrunde nochmals bei allen Messdienern herzlich für ihren Dienst bedanken. Wir werden uns Mühe geben, auch 2014 wie-der einige tolle Angebote auf die Beine zu stellen.

Christian Nolde

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Messdiener

Ministranten in Rom„Willst du mit mir gehen? Komm folge mir nach!“ – Unter diesem Motto machten sich zwölf Ref- rather Messdiener/-innen und Leiter/-innen auf den Weg nach Rom.Los ging es am 20. Oktober 2013 von Köln-Deutz. Mit zwei Sonderzügen (Alpha und Omega) und Sonderbussen wurden über 2000 Messdiener und ihre Beglei-ter nach Rom befördert. Wir, die himmlischen Zwölf, waren für Zug Omega bestimmt. Zwei Ab-teile sollten nun für 22 Stunden unser Eigen sein. Nachdem das Gepäck verstaut, die Bettenfrage geklärt und die Luftschlangen aufgehängt waren, wurde das Buffet eröffnet. Wir hatten alle so viele wunderbare Köstlich-keiten dabei, so dass wir die anderen Abteile auch noch satt bekamen. Manch einer mag nun denken: “22 Stunden Zugfahrt? Das ist ja schrecklich!“ Tja, wir konnten das nicht behaupten. Es wurde gespielt, gesungen, gebetet, gelacht, ja sogar eine Polonaise hat es im Zug gegeben. Somit vergingen die 22 Stunden fast wie im Flug.

Nachdem wir in Rom angekom-men waren und unsere Unter-künfte bezogen hatten, gingen wir zum Petersdom, um dort mit Kardinal Meisner unsere Eröff-nungsmesse zu feiern. Danach gingen wir alle erst ein-mal lecker essen. Das „da Fran-cesco“ sollte für diese Wall-fahrt unser Lieblingsrestaurant werden. Aber nicht nur unser Gaumen hatte seine helle Freude an dieser Pilgerreise. So haben wir etliche Ausflüge gemacht und viel gesehen. Hier nur ein paar Beispiele: die Lateran Basi-lika; Santa Croce; Santa Maria Maggiore; Bambino Gesu; eine Führung im Campo Santo; Füh-rung in den St. Sebastiano Kata-komben mit anschließender kleiner Messfeier nur unter uns; Schlendern über den Campo di Fiori; Eis schlecken im welt-besten Eiscafé „Giolitti“; Trevi Brunnen; Collosseum; Spinksen durchs Schlüsselloch „Aventis“; die Hand in den „Bocca della Ver-ita“ reingehalten und sich gewun-dert, dass sie dran geblieben ist.Wir erlebten eine fast endlos lange Lichterprozession über die Via Nazionale. Dafür wurde mal

eben eine Autospur gesperrt, so dass wir singend und betend in die Kirche Santa Maria degli Angeli zum Abendgebet ziehen konnten. Ein Höhepunkt der Fahrt war die Papstaudienz am Mittwoch. Tausende Menschen quetschten sich zum Petersplatz. Alle wollten sich den besten Platz sichern. Es war so voll, dass wir dachten, niemals auf dem Petersplatz anzukommen. Doch wir fanden einen wunderbaren Stehplatz. Zweite Reihe vor einer Absperrung. Dieser Platz wurde von uns verteidigt und das sollte auch belohnt werden, denn dann kam ER! Papst Franziskus! Er fuhr nicht nur einmal an uns vorbei, nein, sogar zweimal – was für ein wunderbares Glück wir doch hatten! Er war zum Greifen nah! Dieses Ereignis wird uns unver-gessen bleiben.Die Abschlussmesse von unserer Pilgerreise feierten wir in Sao Paolo fuori le mura. Eine ganz wundervolle und überwältigen-de Kirche. Es waren ganz tolle und unver-gessliche Tage – Rom, ich kom-me wieder!

Yvonne Werheid

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Eine von 594 ...

Wie heißen Sie?Simone Rütz-LubetzkiSeit wann wohnen Sie in Refrath/Frankenforst?Seit 10 Jahren.Was machen/machten Sie im Hauptberuf?Ich bin Landschaftsarchitektin und gelernte Gärt-nerin. Zurzeit bin ich arbeitslos.Welches Ehrenamt üben Sie aus und seit wann?Seit einigen Jahren organisiere ich in einem wunder-barem Team die Sternsingeraktion der Gemeinde.Wie sind Sie dazu gekommen?Ich bin angesprochen worden. Aber vor allem bin ich durch unsere heranwachsende Tochter in ver-schiedene Aufgaben geschlüpft: erst einige Jahre im Team des Kleinkindergottesdienstes und zur Erstkommunion meiner Tochter als Katechetin.Warum machen Sie das? Was gefällt Ihnen daran besonders, was weniger?Generell finde ich, dass das Leben für uns alle lebenswerter, menschlicher und bunter wird, wenn sich viele ehrenamtlich engagieren. An der Sternsingeraktion faszinieren mich die Einsatzbe- reitschaft und der Enthusiasmus der Kinder. Ich finde es toll, dass sie den Segen Gottes in die Häu-ser bringen.Welches ist Ihre Lieblingsgeschichte in der Bibel?Die Geschichte von der Kreuzigung und Auferste-hung Jesu. Sie ist tragendes Fundament meines Glaubens.

Welches Buch lesen Sie zur Zeit?Ich lese immer mehrere Bücher gleichzeitig: „Eines Abends in Paris“, Nicolas Barreau, „Die Mecklenbur-gische Seenplatte“, ein Reiseführer, „Der kleine Füh-rer zum großen Erfolg“, Robert Betz, „Prüfungslehr-buch - Basispass Pferdekunde“.Was wären Sie als Kind gerne geworden?StewardessWas bedeutet Gott für Sie? Richtung und Sinnhaftigkeit meines Lebens, Quelle der Hoffnung.Woraus schöpfen Sie Kraft und Hoffnung für Ihr Leben?Mit meiner Familie gemütlich zu essen, zu spielen oder in der Natur zu sein gibt mir Kraft. Das Anzün-den einer Kerze am Kreuz gibt mir Hoffnung.Wofür sind Sie dankbar?Für meine kleine, gesunde (!) Familie, meine Freun-de und für meine Hobbies: das Singen im Chor und das Reiten.Worüber können Sie herzhaft lachen?Über Situationskomik, Wortspielereien und - Gott sei Dank - ganz oft über mich selbst.Welchen Traum möchten Sie sich noch erfüllen?Ich möchte gerne mit meiner Familie in ein kleines Haus mit Garten umziehen. Und durch tolle Land-schaften reiten.Der Tod ist für mich ....…trotz Glaube schwer zu begreifen.

Simone Rütz-Lubetzki

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Menschen

Neu im PGR: EhrenamtsausschussDie beeindruckenden ehrenamt-lichen Aktivitäten in unserer Ge-meinde haben den Pfarrgemein-derat und Pfarrer Kissel veran-lasst einen Ehrenamtsausschuss zu initiieren.Der Ehrenamtsausschuss, ver-treten durch Petra Kriegeskotte, Rita Müller-Frank und Lothar Galler, will Menschen in ihrem ehrenamtlichen Engagement unterstützen und fördern. Grup-pierungen, die Ehrenamtliche suchen, können sich an den Aus-schuss wenden, genauso jeder, der auf der Suche nach einem passenden Ehrenamt ist.Es ist die Aufgabe des Ausschus-ses Ehrenamtliche zu vermitteln, gegenseitigen Austausch und sinnvolles Vernetzen zu gestal-ten, Transparenz herzustellen, Weiterbildung zu ermöglichen, Entscheidungs- und Gestaltungs-

räume zu schaffen, sowie zu dan-ken und wertzuschätzen.Nachdem im ersten Schritt eine Übersicht über die 154 beste-henden ehrenamtlichen An-gebote und Aktionen erstellt wurde, gilt es jetzt alle sich en-gagierenden Ehrenamtlichen, deren absolute Zahl noch nicht bekannt ist, „kennenzulernen“. Entwickelt wird derzeit ein Fra-gebogen, in der Hoffnung, dass alle derzeitigen und möglichst auch viele neue interessierte Eh-renamtler ihn ausfüllen werden. Gefragt wird u. a. nach Namen, Alter, Einsatzgebieten, Fähigkei-ten, Wünschen, Ideen, Anregun-gen und Kritikpunkten. Ziel ist es u. a. folgende Fragen zu klären: Ist unsere Pfarrgemeinde für Ehrenamtliche ansprechend? Wo macht ehrenamtliche Arbeit Freude? Wo verursacht ehren-

Ehrenamt: Gewinn

für Alle!

amtliche Arbeit Frust? Wo wer-den Mitarbeiter gesucht? Wo fehlen Projekte?Deutlich wird, dass der Ehren-amtsausschuss gute Arbeit leisten kann, wenn so viele interessier-te Menschen wie möglich Kon-takt zum Ausschuss aufnehmen, Wünsche äußern, Frustrationen ansprechen, Ideen einbringen.Um ihrem Auftrag gerecht wer-den zu können, nehmen die Mit-glieder des Ehrenamtsausschus-ses und Pfarrer Kissel derzeit an einer fast einjährigen Ausbildung des Kölner Bistums zum Thema Ehrenamtsmanagement teil.

Wenn Sie Fragen, Anliegen im Bereich Ehrenamt haben, oder Ihr Interesse am ehrenamtlichen Engagement im Rahmen der ka-tholischen Kirche in Refrath ge-weckt wurde, wenden Sie sich bitte gerne persönlich an den Eh-renamtsausschuss. Sie erreichen die Mitglieder per E-Mail unter [email protected] oder über das Pastoralbüro, Tel. 02204 70490-0. Sie erhalten zeit-nah eine Rückmeldung.

Petra Kriegeskotte,Rita Müller-Frank, Lothar Galler

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Neue Caritas-Betreuungsgruppe „Boje“

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Für Menschen mit Demenzerkrankung in Refrath/Frankenforst

Ein neues ökumenisches Projekt in Refrath/Fran-kenforst bietet Entlastung für pflegende Angehöri-ge von Menschen mit Demenz und positive Erleb-nisse für die Erkrankten.Die „Boje“-Gruppen im Kreisgebiet sind Angebote von STUNDENWEISE, dem Unterstützungsangebot der Caritas RheinBerg bei Demenz. Kooperations-partner der Caritas RheinBerg für diese Boje-Grup-pe ist die Evangelische Kirchengemeinde.Ab dem 16. Oktober 2013 und dann jeden Mitt-woch von 10:00 bis 13:00 Uhr findet im Haus der Evangelischen Kirchengemeinde, Beethovenstr. 19, eine neue Boje-Gruppe statt. Damit gibt es für den Raum Refrath/Frankenforst ein neues Entlastungs-angebot für demenziell veränderten Menschen und deren pflegende Angehörige. Ein Ab-holdienst ist eingerichtet. Jeden Mittwoch trifft man sich, genießt zunächst ein zweites Frühstück oder ein Mittagessen und das Beisammensein. Da-nach stehen Gymnastik und viele kreative Angebote auf dem Plan, die sich immer an den Interessen und Fertigkeiten der Gäste orientieren. Das Team um die geschulten ehrenamt-lichen Mitarbeiterinnen Brigitte Schlei-ter-Eisenach und Sandra Schönbach hat ein Ziel im Auge: die Stärkung des Selbst-wertgefühls des Erkrankten durch positive Erlebnisse.

Weitere Entlastungshilfen und Einzelbetreuungen sind möglich, wenn sich hierfür weitere Helfer und Helferinnen aus dem Umkreis von Refrath/Fran-kenforst finden, die nach entsprechender Schulung Demenzerkrankte zu Hause betreuen, Spaziergän-ge begleiten oder einen Abholdienst übernehmen.

Auf einen BlickAb 16. Oktober 2013Jeden Mittwoch von 10:00 bis 13:00 UhrBoje-Gruppe Refrath/Frankenforst in Koopera-tion mit der Evangelischen Kirchengemeinde im Evangelischen Gemeindehaus, Beethovenstr. 19, FrankenforstInformationen: Caritas-Demenzprojekt STUNDENWEISEAnsprechpartnerin: Andrea Knop, Telefon: 02202 238741

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PGR

Neuer PfarrgemeinderatDer im November 2013 neu kon-stituierte Pfarrgemeinderat mit seinen zehn gewählten und zwei nachberufenen Mitgliedern hat inzwischen die Arbeit aufgenom-men. Zu den erfahrenen Pfarrge-meinderäten Rita Böller, Lothar Galler, Joachim Glesius, Michael Huppertz, Rita Müller-Frank und Veronika Schäfer gesellten sich die „Neuen“ Nicole Horbert, Bri-gitta Opiela, Robert Peters und Barbara Voll-Peters. Nachberu-fen wurden von Pfarrer Kissel insbesondere für den Bereich Caritas Rüdiger Bartnik sowie Alexander Huppertz als Vertreter der Jugendlichen.

Um der Fülle der Themen und Sachgebiete gerecht zu werden, wurden die bisherigen Sachaus-schüsse z. T. ergänzend besetzt, z. T. wiederbelebt und auch ein neuer Ausschuss gegründet. Der-zeit gibt es nun elf Sachausschüsse:• Caritasausschuss• Familienausschuss • Festausschuss• Jugendausschuss• Liturgieausschuss (neu)• Ausschuss Neues Ehrenamt• Öffentlichkeitsausschuss

• Ökumeneausschuss• SeniorenausschussSowie die beiden gemeinsamen Ausschüsse mit dem Kirchen- vorstand:• Café Credo-Ausschuss• Neubauausschuss.Hinzu kommen Projektgruppen für zeitlich befristete Themen wie z. B. die Planung und Organisa-tion des derzeit laufenden Kunst-projekts „DurchKREUZte Wege“ oder die Planung der Feier zur 150-jährigen Grundsteinlegung St. Johann Baptist im Oktober.

Ende Januar trafen sich die Pfarr-gemeinderatsmitglieder zu ei-nem Klausurtag, um sich über ihre Erwartungen, aber auch über ihre Ziele und die Vorstel-lungen hinsichtlich der Arbeits-weise auszutauschen. Offenheit für neue Ideen und Menschen, Präsenz und Ansprechbarkeit in der Gemeinde, Transparenz im Handeln und in der Kommunika-tion wurden als wichtigste Ziele im Wirken nach außen genannt. Intern wurde insbesondere ein offener, dabei vertrauensvoller und auch Vertraulichkeit wah-render Umgang miteinander

angemahnt, ferner Transparenz sowie Respekt vor individuellen Grenzen.Der Pfarrgemeinderat versteht sich, das war ein weiteres Fazit unseres Klausurtags, als „Ermög-licher“ und „Anreger“, der ei-nerseits Ideen in die Ausschüsse trägt, aber auch Anregungen von außen aufgreift, der ferner die Ei-geninitiative der Gemeindemit-glieder fördern und diese bei der Umsetzung ihrer Ideen unter-stützen möchte. Wir wollen ein Klima der Begegnung schaffen und so unser neues Gemeinde-zentrum durch vielfältige spiritu-elle, aber auch soziale, kulturelle und gesellige Angebote mit Le-ben füllen und dabei möglichst alle Altersgruppen und Lebenssi-tuationen im Blick haben.

Barbara Voll-Peters

s a n k t johann baptist

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Taufvorbereitung und Kindersegnung

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„In der Taufe brennen die Lichter der Freiheit und der Hoffnung, der Liebe und des Vertrauens” 1

Ein Mensch wird geboren. Das Leben beginnt neu. Dem Wunder der Geburt eines Menschen kann sich kaum jemand entziehen. Jede Geburt ist ein aufregendes, einschneidendes Erlebnis für die El-tern. Mit lautem Schreien tut das neugeborene Kind aller Welt kund: Ich bin da!Ein neues Leben beginnt und das Leben der Eltern und der Menschen im Umfeld verändert sich. Für alle beginnt ein neues Leben: Das Leben als Eltern, als Großeltern, als Geschwister und als Freunde. Im Umfeld dieser „Lebensanfänge“ hat die Taufe ihren Ort. Sie will anschaulich machen, wie die Geschich-te jedes einzelnen Menschen mit der Geschichte Gottes verbunden ist. Zu diesem Zeitpunkt dürfen wir als Taufvorbereiterinnen die Täuflinge und ihre Familien ein Stück auf ihrem Weg begleiten.

Wie funktioniert die Taufvorbereitung in unserer Gemeinde St. Johann Baptist eigentlich?Nachdem die Eltern ihr Kind im Pastoralbüro zu ei-nem Tauftermin angemeldet haben, bekommen sie

eine Einladung zu einem Gesprächs-abend, der von zwei der Taufbeglei-terinnen und meist einem der Zele- branten gestaltet wird. So haben die Familien und die Paten die Möglich-keit, uns und die anderen Tauffami-lien des jeweiligen Monats kennen zu lernen, Grundlegendes über die Taufe zu erfahren und ganz konkret

den Ablauf ihrer Tauffeier mit Auswahl von Liedern und Texten zu planen. Bei Bedarf führt auch der Taufspendende noch ein persönliches Gespräch mit den Eltern. Nach Möglichkeit ist eine der Taufbegleiterinnen auch an der Taufe selber anwe-send und überreicht einen Gruß und ein Willkom-mensgeschenk der Gemeinde.

Im Januar jeden Jahres findet die Kindersegnung der Täuflinge des vergangenen Jahres statt. Hierzu werden noch einmal alle getauften Kinder des letz-ten Jahres mit ihren Eltern, Geschwistern, Paten und Großeltern eingeladen. Am 19. Januar 2014 wurden die Täuflinge des Jahres 2013 von Pfarrer Kissel, Pfarrer Peters und Pfarrer Pollmeyer in der Kindersegnungsfeier er-neut unter den Segen Gottes gestellt. Im Anschluss an die Kindersegnung fand im Pfarrheim das schon traditionelle Kaffeetrinken mit den Tauffamilien statt, das auch in diesem Jahr mit 50 Erwachsenen und 25 Kindern gut besucht war. Für die Familien ergibt sich bei diesem Treffen die Möglichkeit, die anderen Tauffamilien ihrer Tauffeier wieder zu tref- fen, mit dem taufenden Zelebranten noch einmal ins Gespräch zu kommen und ihre Taufbegleiterin-nen wiederzusehen.Die zahlreiche Teilnahme an dieser „Nachlese“ zeigt uns als Taufvorbereitern, dass Eltern mit ihren Kindern nicht nur am Tag der Taufe selbst das Ver-trauen ins Leben zum Ausdruck bringen, sondern dass auch über diesen Festtag hinaus, die „Lichter der Taufe“ brennen und Eltern und ihre Kinder mit Vertrauen durchs Leben gehen lassen.

Silke Krüger1 aus „Lob der Taufe“, Quelle unbekannt

Taufvorberei-tungsteam

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berührt

1. Oktober 2013 — 28. Februar 2014

s a n k t johann baptist

Wir nehmen Anteil am Tod von

Alfter, Anna, geb. Hülbüsch 93 J.Alker, Krista, geb. Dehmel 71 J.Berghausen, Philippine, geb. Wallenborn 83 J.Bodeit, Maria, geb. Hoffmann 79 J.Bresgen, Theresia, geb. Sürig 79 J.Brockhoff, Adolf 85 J.Burggraf, Margarete, geb. Schiefer 90 J.Dohrmann, Krescentia, geb. Jehle 86 J.Dorn, Peter 61 J.Findeis, Norbert 75 J.Gebauer, Ingeborg, geb. Hövelmann 85 J.Geuß, Maria, geb. Bierbaum 93 J.Golkowsky, Dorothea 92 J.Groß, Dr. Hans 72 J.Gutgsell, Anna Katharina, geb. Hamacher 86 J.Herrmann, Udo 76 J.Heyberg, Gertrud 93 J.Heyberg, Lucie, geb. Simons 83 J.Hoffmann, Margarethe, geb. Blasch 80 J.Huuck, Anna 65 J.Jansen, Monika, geb. Zons 53 J.Kampelmann, Tanja 40 J.Katzemich, Willi 64 J.Kichgässler, Felix 82 J.König, Elfriede, geb. Meigen 77 J.

Kother, Hildegard, geb. Hoogen 84 J.Koziol, Johann 83 J.Kramer, Barbara 67 J.Kurth, Hans Günter 86 J.Laudanska, Krystyna 72 J.Lux, Dr. Rudolf 84 J.Maiwald, Agnes, geb. Wingen 90 J.Maurer, Rosemarie, geb. Kretschmann 86 J.Mertens, Ferdinand 55 J.Moutschen, Sr. Traude 99 J.Neu, Maria, geb. Frenger 78 J.Newrzella, Renate, geb. Flohr 79 J.Oberdörster, Gertrud, geb. Bach 87 J.Okupniak, Thomas 42 J.Praemassing, Werner 76 J.Prümm, Helga, geb. Oeßenich 71 J.Reintjes, Dr. Heinz 79 J.Richter, Ute, geb. Claßen 67 J.Schäfer, Maria, geb. Wahle 91 J.Schall, Peter Paul 78 J.Schleithoff, Marie Luise 94 J.Schmitz, Ferdinand 81 J.Schönenborn, Gisela, geb. Keldenich 73 J.Schönenborn, Karl Heinz 83 J.Theis, Anneliese, geb. Jungnitsch 84 J.Voßschmidt, Margret, geb. Langhardt 87 J.Wrobel, Hildegard 77 J.

Wir freuen uns über die Taufe von

Bauer, HannahBaukholt, Karl Christian FriedrichBranny, OliviaHelbing, Tim AlexanderHerzhof, ManuelHöller, JuleKaumanns, Marlous JosefinaKellermann, OleLeybaert, DavidMossal, Lynn CarlottaMossuto, SofiaNunez Calvo, Fabio ManuelPatermann, Julia KarolinaPawliczek, AaronPiontek, Sam LouisSteitz, ErikStraßer, LuisStraßer, LunaWeise, Johanna KarlottaZimmermann, Lentje

Wir gratulieren zur Trauung von

Ilona Gerlach & Florian HerwegCathrin Albers & Holger Birnstengel

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Sternsingeraktion 2014 in Zahlen

85 Kinder33 Jugendliche, Mütter, Väter als BegleiterInnen4 Köchinnen3 Waffelbäckerinnen beim Dankeschön-Treffen5 Mitglieder im Organisationsteam

Ergebnis: 24.925,53 €

Allen fleißigen Mitwirkenden rund um die Sternsingeraktion ein herzliches Dankeschön!!!

After-Zoch-Party in XXL

Kein Pfarrheim? Kein Problem - wir nehmen ein-fach die Steinbreche! Dass die After-Zoch-Party mittlerweile zum Selbstläufer im Refrather Karne-val geworden ist, davon konnten sich am Fastelo-vends-Samstag die Teilnehmer des Refrather Um-zugs selbst ein Bild machen. Denn trotz größerer Location, noch mehr Disco-Illumination und sogar Sicherheitsdienst für ungestörtes Feiern galt nach wie vor: Kein Eintritt! Wen wundert es da, dass nach Ende des Zochs sich die Tanzfläche binnen kürzester Zeit füllte? Wo anfangs noch die Pänz Fangen mit den bunten Lichtern spielten, zeigten anschließend die Großen jeden Alters, dass nicht nur die Kölsche singen können. „Gestoppt” wurden

die unermüdlichen Sänger und Tänzer eigentlich nur durch den Auftritt einer Sambagruppe und natürlich des Refrather Dreigestirns, das diesmal keine Probleme hatte, mit seinem Gefolge den ge-bührenden Platz vor den begeisterten Untertanen in Beschlag zu nehmen.Zeremonienmeister Wilfried Steiner und seine zahlreichen Helfer hatten ganze Arbeit geleistet. Vielen Dank dafür! Als Botschafter unserer Gemeinde waren natürlich auch wieder die „Baptister Ruude Funke” unter der bewährten Leitung von Feldmarschällin Birgitta Nolde mit von der Partie. In Gedanken war natürlich auch Co-Kommandant Michael Huppertz bei uns, der dieses Jahr krankheitsbedingt nicht teilnehmen konnte.

Joachim Glesius

Verdecktes Bieten für Gemälde von Erich Klein

Am 15.12.2013 ist die verdeckte Versteige-rung des in Acryl er-stellten Werkes mit dem Titel „Kölner Lichter“ aufgedeckt worden. Es wechsel-te den Besitzer zum

Höchstgebot von 1.112 €. Dieses Geld kommt der Spendenaktion für Einrichtungsgegenstände im neuen Gemeindezentrum zugute. Herzlichen Dank dem Künstler, Herrn Klein und dem neuen Besitzer viel Freude mit dem neuen Bild!

das war

erle

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Kunst in der Fastenzeit: DurchKREUZtes Leben

aktuell

„DurchKREUZtes Leben“ heißt das Kunstprojekt, mit dem unsere Pfarrgemeinde St. Johann Baptist derzeit gemeinsam mit dem Katholischen Bildungs- werk dazu einlädt, sich mit dem Thema Kreuzweg und mit dem Spannungsfeld zwischen Leiden und Leben auseinanderzusetzen.

Der Künstler Manfred Hartmann hat 2012 einen Bilderzyklus aus sieben Kreuzwegstationen, ei-ner Kreuzdarstellung sowie einem Osterbild ge-schaffen. Die Werke entstanden in freier Malerei, wobei Anklänge an informelle Malerei und „Action painting“ ebenso zu erkennen sind wie der Einsatz von Materialien wie Sprühlack, Gips, Asche, Sand und Kerzenwachs. Die neun Bilder sind von Ascher-mittwoch bis 4. Mai 2014 in der Pfarrkirche St. Jo-hann Baptist zu sehen.

Mehrere Veranstaltungen zielten darauf ab, sich dem Thema auf unterschiedliche Weise zu nähern:Am 7. März fand die Vernissage statt, bei der Manfred Hartmann im Gespräch mit Rita Böller und Elmar Funken (Kath. Bildungswerk) seinen Schaffensprozess erläuterte. Hartmann, Jahrgang 1948, hat Theologie, Philosophie und Kunstge-schichte studiert und war lange als Pastoralrefe-rent tätig. Er konzipiert seine Kunst nach intensiver „geistiger und geistlicher Auseinandersetzung“ mit dem Thema. Besonders spannend war zu erfahren, wie er einerseits die Projekte akribisch plant, beim Malen selbst dann jedoch spontan, impulsiv und schnell vorgeht.

Zwei Veranstaltungen stehen nach dem Erschei-nen dieser Ausgabe des Bewegungsmelders noch an: In ihrem Vortrag „Schauen – Gehen – Leiden: Der Kreuzweg in der bildenden Kunst“ beleuchtet Kerstin Meyer-Bialk am 11. April die theologischen Vorstellungen und ihre bildliche Umsetzung in den Kreuzwegdarstellungen im Wandel der Zeit. Als Abschlussveranstaltung zeigen wir am 2. Mai den schwedischen Spielfilm „Wie im Himmel“ aus dem Jahr 2005 von Kay Pollak.

Weitere Informationen finden Sie in den Pfarrnach-richten und unter www.kirchen-in-refrath.de/Aktuelles.

Barbara Voll-Peters

Manfred Hartmann

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150 Jahre GrundsteinlegungDie neue Pfarrkirche St. Johann Baptist

Ja, die „neue Pfarrkirche”, obwohl ihr Grundstein am 10. Oktober 1864, also vor 150 Jahren gelegt wurde, und wir in diesem Jahr das Gründungsjubi-läum feiern. St. Johann Baptist hieß und heißt aber auch heute noch die Alte Kirche, die wieder als Pfarrkirche diente, als Refrath nach jahrelangen Be-mühungen, sich von Bensberg zu lösen, im Dezem-ber 1845 erneut selbstständige Pfarrgemein- de wurde. Die Großzügigkeit Bernard Eybergs, des Eigentümers der Steinbreche, ermöglichte die Anstellung eines Pfarrers, des vormaligen Vikars Christian Büschemer. Eyberg stiftete im Januar 1845 7.500 Thaler „behufs Errichtung einer Pfarre“. Von dem Zinsertrag (300 Thaler p.a.) konnte ein Pfarrer bezahlt werden. Dies war zuletzt das ent- scheidende Hindernis für die Pfarrwerdung gewe-sen. Doch sein Vorhaben, 18.000 Thaler für den Bau einer neuen Pfarrkirche zu stiften, scheiterte daran, dass der aus Bensberg herbeigerufene No-tar Hanf die Steinbreche zu spät erreichte. Ber-nard Eyberg verstarb, bevor die Stiftung notariell beglaubigt werden konnte. Sein Besitz wurde unter 22 Erben aufgeteilt, für den Kirchbau blieb nichts übrig.

1858 wurde Josef Dolman, der Rektor in Brück für die Pfarre Merheim gewesen war, zunächst als Pfarrver-walter Nachfolger Christian Büschemers. Er griff so-fort die Idee des Baues einer neuen Pfarrkirche auf und verfolgte sein Ziel mit großer Zähigkeit. Refrath hatte zu dieser Zeit ca. 1.200 Einwohner – die „Alte Kirche“ war zu klein geworden und zudem schad-

haft. Sonntags konnten nur die Frauen und Kinder zum Gottesdienst hinein, die Männer mussten vor der Türe stehen bleiben, verschwanden dann wohl nach und nach im nahen Wirtshaus, was Dolman wiederholt beklagte. Er begann einen zähen Kampf um die Finanzierung „seiner“ Pfarrkirche.

Zunächst bat er den Oberpräsidenten zu Köln um die Bewilligung einer Hauskollekte, die dieser aber ablehnte, da sie erfahrungsgemäß etwa 6.000 Tha-ler bringe, aber mindestens 12.000 Thaler für den Kirchbau notwendig seien. Die Gemeinde sollte also zunächst 6.000 Thaler Eigenmittel aufbringen. Dolman resignierte nicht. Er veranstaltete Konzerte und brachte den Gutsbesitzer Neuhöffer zu Thurn dazu, eine Subskriptionsliste in Umlauf zu setzen, die er als erster zeichnete. So kamen in kurzer Zeit 2.200 Thaler zusammen. Auf Bitten Dolmans ge-währte die Bensberger Gemeindekasse ein Darle-hen von 2.000 Thaler auf zehn Jahre (Rückzahlung 200 Thaler p.a.). Der Kirchenvorstand der neuen Pfarrgemeinde entnahm 1.800 Thaler aus Kirchen-mitteln, so dass nun die vom Oberpräsidenten geforderten 6.000 Thaler Eigenmittel vorhanden waren, und er die Kollekte im Sommer 1860 für den Bereich der Erzdiözese Köln genehmigte. 1863 wurde die Genehmigung auf die gesamte Rhein-provinz ausgedehnt. Pfarrer Dolman beteiligte sich selbst intensiv an den Sammlungen und predigte in verschiedenen Pfarrkirchen (u. a. mit Genehmi-gung des Bischofs von Trier). Das Ergebnis waren 7.500 Thaler – mehr als er erwartet hatte! Durch dieses Ergebnis ermuntert, kaufte Pfarrer Dolman von Christian Werheid für 75 Thaler Ziegelgrund

H. P. Müller

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informiert

im Bereich zwischen dem Vür-fels und dem Saaler Mühlen-bach, etwa hinter dem heutigen Blumenhaus Müller. Dort ließ er durch den Meister Hoffarth aus Rath 680.000 Ziegel brennen, pro tausend zu 3 – 4 Thalern.

Die Frage des Baugrundes wur-de heftig diskutiert. In Frage kamen drei Standorte: auf dem Simonsberg (Sandbüchel), nahe der Schule „An der Wolfsmaar“, nahe der Steinbreche „An den Siebenmorgen“. Dolman be-vorzugte den Simonsberg, weil dieser Bauplatz nahe der Alten Kirche lag und dort ja bereits ein

neues Pastorat vorhanden war. Er hatte bereits zwei Morgen Land für 400 Thaler gekauft. Der Ortsvorsteher Rolshofen (neuer Besitzer der Steinbreche) war an der Lösung „Siebenmorgen“ interessiert. Er ließ alle Famili-enväter der Gemeinde (nur 64 Männer!) zusammenkommen, die sich nach längerem Hin und Her mit Mehrheit für den Bau-platz „An den Siebenmorgen“ entschieden. Pfarrer Dolman und der Kirchenvorstand kauften daraufhin von Herrn Rolshofen dort vier Morgen für 800 Thaler.

Den ursprünglich für Röttgen

angefertigten Plan verkleiner-te Baurat Vincent Statz um ein Achtel, änderte sonst aber kaum etwas, verlangte 120 Thaler und gewährte schließlich 20 Thaler Nachlass. Nach dem verkleiner-ten Plan sollte die Kirche im gan-zen (Turm, Schiff u. Chor) 108 ½ Fuß lang, 42 Fuß breit und 31 Fuß hoch werden. Der Turm war mit 75 Fuß Höhe berechnet. (1 Fuß = 0,34 m). Die Kirche sollte insge-samt 12.000 Thaler kosten, was sich aber bald als zu gering ver-anschlagt herausstellte.

Am 10. Oktober 1864 wurde in feierlichem Hochamt der Grund-stein gelegt. Meister A. Rosen-baum aus Mülheim hatte den günstigsten Kostenvoranschlag gemacht und erhielt den Zu- schlag. Sein Polier war F. Vogt, wie aus einer Tagelöhnerliste hervorgeht. Noch im Herbst waren die Fundamente fertig und wurden für den Winter ab-gedeckt.

Anmerkung: Der Text ist ein Auszug aus dem längeren Text in „Refrath gestern und heute“, Bd .I, in dem auch über die weitere Entwick-lung der Pfarrgemeinde berichtet wird.

H. P. MüllerDie neue Kirche in Refrath - Fotografie aus dem Jahr 1884

Heinrich Josef Dolman, geb. 1817 in Strom-berg (Westf.), Pfarrer in Refrath von 1858-1901, begraben auf dem Refrather Friedhof

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Neues vom Ökumenekreis Refrath

RechtsanwälteDr. jur. Friedrich Karl Alsdorf

Philipp Walter Alsdorf

Schwerpunkte:Erbrecht

TestamenteFamilienrecht

WohnrechtAllg. Zivilrecht

Olpener Str. 717, 51109 Köln (Brück)Tel: 0221 / 84 13 09Fax: 0221 / 84 20 38

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Wir haben uns neu formiert. Neben den erfahre-nen Mitgliedern Pfarrerin Birgit Dwornicki, Pfarrerin Marion Rauber und Presbyterin Monika Wortmann vonseiten der Evangelischen Kirche sowie Pfarrer Winfried Kissel und Tim Lindfeld von der Katholi-schen Pfarrgemeinde St. Johann Baptist kommen die „Neuen“ Pfarrgemeinderäte Joachim Glesius und Rüdiger Bartnik (beide katholisch) hinzu, die evangelische Gemeinde sucht noch einen neuen Delegierten. Die bisherigen Mitglieder Michael Bialk (rk.) und Wolf-Dieter Hanisch (ev.) scheiden aus. Ih-nen danken wir ganz herzlich für ihren jahrelangen unermüdlichen Einsatz für die Zusammenarbeit der Christen hier bei uns!In 2014 wird Bewährtes fortgeführt, aber auch Neu-es angegangen. Einen dezidierten Vorsitzenden des Gremiums gibt es nicht mehr. Die Aufgabentei-lung funktioniert auch so gut. Wir möchten Sie auf

folgende Angebote im Laufe diesen Jahres aufmerk-sam machen, in denen unsere Gemeinschaft im Be-sonderen gelebt und erlebt werden kann.Ob es nun die kontemplativen Fastenandachten (14. - 16.04.), die Gebetswoche für die Einheit der Christen (02. - 09.06.) oder als Höhepunkt das öku-menische Pfarrfest (14.09.) sein werden – seien Sie Teil der Gemeinschaft!Die bewährte Aktion „Kirche im Zentrum“, bei der wir gemeinsam das Gespräch mit Passanten am Sie-benmorgen suchen, geht unverändert weiter. Das ökumenische Herbstseminar wird – nach der Pau-se im vorigen Jahr – neu konzipiert. Lassen Sie sich überraschen! Die detaillierten Informationen zu den jeweiligen Veranstaltungen werden wie gewohnt in den Publikationen unserer Gemeinden rechtzeitig bekanntgegeben.

Joachim Glesius

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Ankommen – Aufatmen – Aufbrechen

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Ankommen – so wie ich bin, mit allem, was mich bewegt.

Aufatmen – im Gespräch mit meinem Gott, der mich besser kennt als ich selbst mich kenne, der mich mehr liebt, als ich mir dies vorstellen kann, der aus Lie-be zu mir bis ans Kreuz gegangen ist und der mir in meiner Situati-on jetzt begegnen will.

Aufbrechen – zurück in meinen Alltag mit ihm, der mich mit seiner Liebe begleitet, der mir neu seine Führung schenken will, auf den ich mich felsenfest verlassen kann.

Anbetung ist eine Begegnung zwischen Gott und Mensch. In der Eucharistie schenkt uns Gott sich selbst. Christus selbst kommt zu uns, will uns begegnen und uns von innen her erneuern. In der hl. Messe bleibt nur wenig Zeit, sich dies wirklich bewusst zu machen und sich auf dieses Ge-schehen einzulassen. Zeiten der Anbetung ermöglichen es uns, diese Begegnung zu vertiefen.

So, wie wir einen Menschen immer besser kennenlernen, je mehr Zeit wir mit ihm verbrin-gen, je mehr wir ihm zuhören, so dürfen wir auch erfahren, dass unsere Verbindung mit Christus in diesen Zeiten der Anbetung wächst. Er lädt uns ein, bei ihm auszuruhen, aufzuatmen, ja, auf-zutanken. Er ist selbst in die Stil-le gegangen, um die Begegnung mit seinem Vater zu suchen, und lädt uns ein, es ihm gleichzutun.

Sehnen wir uns in der Hektik des Alltages nicht geradezu nach Oa-sen der Ruhe, des Durchatmens, des Loslassens? In den Zeiten der Eucharistischen Anbetung bietet Jesus selbst sie uns an. So sind die Anbetungsstunden in erster Linie auch geprägt von Zeiten der Stille, die zu dieser inneren Ruhe verhelfen wollen, und in die hinein wir Impulse aus der Bi-bel und von Gedanken der Hirten und Denker der Kirche und ande-rer Zeugen Gottes hören, die uns Anregungen für unseren eigenen Weg mit und zu Christus geben können.

Die selige Mutter Teresa von Kal-kutta hat uns in ihrem geistlichen Testament ihre eigene Erfahrung mit der Eucharistischen Anbe-tung hinterlassen. Sie schrieb: „Ihr müsst nicht anders sein als ihr in Wirklichkeit seid, damit Jesus euch liebt. Glaubt einfach, dass ihr ihm kostbar seid. Legt eure Leiden zu seinen Füßen und öffnet einfach euer Herz, damit er euch so liebt, wie ihr seid. Und er wird den Rest machen.“ Ge-ben wir ihm und uns die Chance dazu!

Die nächsten Termine (siehe auch Terminflyer in den Kirchen):

St. Elisabeth, mittwochs, 9.30 Uhr: 12. März, 2. April, 7. Mai, 4. Juni, 9. Juli;St. Maria Königin, donnerstags, 20 Uhr: 20. März, 22. Mai, 26. Juni;Außerdem: Anbetung in der Nacht von Gründonnerstag auf Karfreitag und am Patronatsfest unserer Gemeinde (24. Juni).

Monika und Matthias Christ

Unter diesem Gedanken stehen die Stunden der Eucharistischen Anbetung in unserer Gemeinde.

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Sankt Johannes Pfarrverein 2014Wir können alle sehen, wie neben unserer Kirche unser neues Pfarrheim entsteht. Das Fundament ist gelegt und die ersten Mauern sind bereits auf-gerichtet. Im Frühsommer 2015 wird dann die Ein-weihung des ganzen Gemeindezentrums sein. Der Pfarrverein hat sich überlegt, die Inneneinrichtung des neuen Gemeindesaals zu unterstützen und einen Großteil der hohen Anschaffungskosten für Tische und Stühle zu übernehmen. Dank der Ver-einsbeiträge der mehr als hundert Mitglieder konnte der Verein dafür schon ca. 40.000 Euro sparen.

Neben der finanziellen Förderung von kirchlichen Projekten bietet der Pfarrverein dieses Jahr auch verschiedene Aktivitäten an, zu denen alle, auch Nichtmitglieder, herzlich eingeladen sind:Am 28. März 2014 um 19:30 Uhr in der Kirche St. Johann Baptist wird von unserem Vereinsmitglied Ulrich Kühn ein Bildervortrag zu den heiligen Stät-ten in Israel gezeigt, die wir auf der Pilgerreise

unserer Gemeinde besucht haben. Im Herbst wird ein weiterer Bildervortrag zur Romreise unserer Gemeinde folgen.Auch in diesem Jahr bietet der Pfarrverein einen Ausflug an. Am Samstag den 9. August fahren wir nach Aachen, besuchen die große Karls-Ausstellung und den Dom. Begleitet von Pfarrer Kissel planen wir geistliche Momente und gemeinsames Erleben. Tickets gibt es ab Anfang Juni im Pastoralbüro.Ein weiteres, großes Ereignis ist die Feier zur 150-jährigen Grund steinlegung unserer Pfarrkirche St. Johann Baptist am Sonntag den 12. Oktober.

Der Pfarrverein will sich hier mit seinen Mitgliedern tatkräftig einbringen, um das schöne Fest zu feiern und satzungsgemäß die Gemeinschaft in unserer Gemeinde zu fördern. Wir vom Vorstand des Sankt Johannes Pfarrver-eins freuen uns auf 2014 mit all den Dingen, die im Aufbau sind. Unterstützen auch Sie mit einer Mitglied-

schaft die Einrichtung unseres neuen Gemeindezen-trums, die Ausstattung unserer Kirchen und Projekte in unserer Pfarrgemeinde. Beitrittsunterlagen fin-den Sie im Pastoralbüro und in unseren Kirchen. Wir freuen uns auf Sie. Informationen gibt es bei …

Für den VorstandDr. Michael Bialk, 2. Vorsitzender

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Wallfahrt des Katholischen Familienzentrums

Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. (Ps. 23)

Was in unserem Leben ist es, was alles des Vertrauens bedarf?Es sind die kleinen und großen Dinge des Lebens. Die alltägli-chen, aber auch die entwick-lungsfördernden. Es ist das Ver-trauen in die Kaffeemaschine, dass sie wie jeden Morgen ihren Teil dazu beiträgt, den wohltu-enden und belebenden Geruch im Haus zu verbreiten. Oder auch das Auto, die Bahn, der Bus oder das Fahrrad, welches uns sicher zur Arbeit bringt.Doch bedarf es auch des Ver-trauens, dass sich ein schwieri-ger Konflikt zum Guten wendet

oder dass die anstehende Prü-fung mit Bravour gemeistert werden kann.Unzählige Male erleben wir in unserem Tag, in unserem Leben, dass wir lernen müssen zu ver-trauen. Doch woher kommt die-ses Vertrauen? Wie lernen wir es und woher schöpfen wir sei-ne Kraft? Wo finden wir seinen Ursprung?Zu diesem Thema möchten wir mit unseren Wackelzähnen ein neues Projekt starten. Hierzu findet dieses Jahr eine beson-dere Wallfahrt statt. Es handelt sich um eine Sternwallfahrt aller

Familienzentren des Rheinisch Bergischen Kreises. Am Donners-tag, 8. Mai 2014, fahren wir mit unseren Großen zum Wander-parkplatz Schöllerhof des Alten-berger Doms. Dieser Parkplatz ist der allgemeine Treffpunkt für unsere teilnehmenden Familien und Gemeindemitglieder. Von hier pilgern wir nun gemeinsam bis zum Dom, um dort einen Kin-dergottesdienst zu feiern.Auch Eltern, Großeltern und Gäs-te sind herzlich willkommen! Wir freuen uns auf einen wundervoll sonnigen und fröhlichen Tag!

Sarah Prieß

Wanderung ab Parkplatz Schöllerhof um 9:30 Uhr

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BewegungsmelderAnzeige

Impressum

Bewegungsmelder: Pfarrzeitung der Katholischen Kirchengemeinde St. Jo-hann Baptist, Refrath-Frankenforst Herausgeber: Pfarrgemeinderat St. Jo-hann Baptist, Kirchplatz 20a, 51427 Bergisch GladbachRedaktion: Joachim Glesius, Peter Janßen, Ute Kreuzahler, Rita Müller-Frank, Gabriele Niklas, Renate Ocker, Brigitte SchmitzKontakt: redaktion-bewegungsmelder @kirchen-in-refrath.de

Layout/Satz: Joachim Glesius, Gabriele Niklas, Brigitte SchmitzDruck: Siebengebirgsdruckerei GmbH & Co. KG, Karlstraße 30, 53604 Bad Honnef

Auflage: 6.550 ExemplareErscheinungsweise: 3 x jährlichNächster Redaktionsschluss:23. Mai 2014Ausgabe 02/2014 erscheint im Juli 2014

Fotos: Archiv, istockphoto.de, Lothar Schnepf, pfarrbriefservice.de, privat, commons.wikimedia.org

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TermineVeranstaltungen der Kath. Tageseinrichtung für Kinder St. Johann Baptist, Kirchplatz 18

12.04.2014 | 10:00 – 13:00 UhrVater-Kind-Turnen für 4–6-Jährige mit Heike Höller

08.05.2014Wallfahrt der Kath. Familienzentren Rhein. Berg. zum Altenberger DomTreffpunkt Parkplatz Schöllerhof in Odenthal (Uhrzeit bitte erfragen) oder zum Gottesdienst um 11:00 Uhr im Dom

tanzend beten

Musik erklingt - wir reichen uns die Hände - finden uns im Kreis und der ruhige Rhythmus der Musikbringt uns miteinander in Bewegung. Später folgen (wenige) Worte; Schritte und Gebär-den erfahren Erläuterung, die Koordination von Händen und Füßen braucht Übung, die Wiederho-lung schafft Vertrauen. Ich freue mich auf Sie/Dich!

Wir tanzen jeden 3. Montag 18:30 – 19:30 Uhr in der Kirche St. Joh. Baptist, Kirchplatz Refrath s. Aushang.Auskünfte: Christiane Burk-FinkTel.: 02204 300310 | Mail: [email protected]

Ehrenamtstag, 15.06.2014

15:00 Uhr Wanderung ab St. Maria Königin17:00 Uhr Vesper in St. Maria Königinab 17:30 Uhr gemütliches Beisammensein mit Grillen

12.05.2014 | 20:00 Uhr Die Bewegungspyramide - Meilensteine der motorischen Entwicklung mit Heike Siepermann

13.05.2014 | 14:00 – 16:00 Uhr Beratung mit Frau Fassbender

16.06.2014 | 14:00 – 16:00 Uhr Beratung mit Frau Fassbender

05.07.2014 | 10:30 – 12:45 Uhr„Ran an die Kochlöffel mit Eltern oder Großeltern“A

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Das kommt

Firmung aktuell

Die Firmvorbereitung 2014 hat im Januar begon-nen. 37 Jugendliche machen sich seitdem auf den Weg, hin zu ihrem großen Ziel: dem Empfang des Sakraments der Firmung am 25. Mai 2014 um 11:30 Uhr in unserer Pfarrkirche St. Johann Baptist. In der Firmmesse wird es eine Premiere geben: nachdem im letzten Jahr „unser“ Weihbischof Dr. Heiner Koch zum Bischof von Dresden-Meißen ernannt wurde, vertrat ihn in der Zeit der Vakanz der Alt-Weihbischof Dr. Klaus Dick. In diesem Jahr wird nun erstmals Weihbischof Ansgar Puff das Sakra-ment der Firmung spenden.

Ein absolutes Highlight war der Besuch der Ju-gendlichen bei Weihbi-schof Puff am 8. März zu Hause. Wir durften seine Wohnung erkun-den und im Gespräch mit ihm allerhand offe-ne Fragen klären. Eine weitere Neuheit war das Anfang Febru-ar durchgeführte Firm-wochende. 19 Jugendliche fuhren nach Bad Honnef in die Jugendherberge und haben dort zwei tolle Tage mit Spielen, Film schauen und einer Wande-rung durch das Siebengebirge verbracht.

Im Namen der Firmkatecheten, Armin Wirth GR

„Wir sind alle Gottes Kinder“

Unter diesem Motto steht in diesem Jahr die Erstkommuni-onvorbereitung. Unsere 86 Kommunionkinder befinden sich seit September letzten Jahres auf dem Weg zu ihrer Erstkommunionfeier, wel-che in unserer Gemeinde am 26.04.2014 um 13:00 Uhr und 15:30 Uhr und am 27.04.2014 um 9:30 Uhr stattfinden wird.

Die Kinder erfahren, dass wir alle Kinder Gottes sind, dass Gott uns alle bedingungslos und unver-dient liebt. Aber es gibt eine logische Konsequenz dieser Liebe. Wenn ich mich geliebt weiß von die-sem Gott, wenn ich Seine Liebe spüre, dann kann ich gar nicht anders, als auch Gott selbst und somit auch meinen Nächsten zu lieben. Im Bereich der Vorbereitung auf die Erstbeichte haben die Kinder erfahren, dass jeder mein Nächs-ter ist, der mir im Alltag begegnet. Wie schwer fällt uns Erwachsenen das oftmals?

Bald sind die Kinder an ihrem Ziel angelangt und empfangen erstmals die Hl. Kommunion, den Leib Christi. In der Hl. Kommunion kommt uns Gott be-sonders nahe, ja, Er durchdringt förmlich unserer Innerstes. Er will unser Herz berühren.

Kaplan Gereon Rautenbach

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erwartet

TermineDie Tradition der Chormusik hat eine bewegte Zeit hinter sich. Eins hat die Sängerinnen und Sänger im-mer begleitet: Die Lust zur gemeinsamen musikali-schen Gestaltung von Messfeiern und Konzerten. Wenn Sie Lust haben mitzusingen, sind Sie herzlich zu unseren Chorproben, mittwochs um 19:30 Uhr in Maria Königin, eingeladen.

Jubiläums-Festtag in St. Maria Königin:Sonntag, 22.06.2014 | 11:30 UhrFesthochamt mit Chor und OrchesterW. A. Mozart: Krönungsmesse KV 317

Sonntag, 22.06.2014 | 17:00 UhrFestkonzert mit dem Chor Kalobrhi (Nettetal)

Weitere Termine zum Vormerken:

Die Kolpingsfamilie Refrath feiert in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen. Aus Anlass dieses Jubiläums findet am Samstag, 17.05.2014, 17:00 Uhr in St. Elisabeth im Rahmen der Vorabendmesse ein Dankgottesdienst statt. Alle Gemeindemitglieder sind herzlich eingeladen.

Sonntag, 14.09.2014 Ökumenisches PfarrfestKatholische und evangelische Christen feiern zusammen und laden rund um die evangelische Zeltkirche in Kippe-kausen ein.

130 Jahre Chorgemeinschaft St. Johann Baptist

Die Anfänge der Chormusik in Refrath sind nicht ausreichend genug dokumentiert, aber reichen sicherlich mehrere Jahrhunderte zurück. Erstma-lig wird im Jahre 1857 berichtet, dass sieben Cho-ralsänger mit dem ersten Refrather Pfarrer, Ch. Büschemer, Messfeiern gestaltet haben. Im Jah-re 1884 schlossen sich aufgrund der Initiative des zweiten Refrather Pfarrers, H. J. Dolman, einige Sänger dem „allgemeinen deutschen Cäcilienver-band 1864“ an und erhielten somit eine Satzung und eine Bestätigung. Dies war die Geburtsstunde des „Kirchenchores Cäcilia“. Nach dem ersten Welt-krieg, im Jahre 1921, wurde das Fest der Hl. Cäcilia, das jährlich am letzten Sonntag des Kirchenjahres gefeiert wird, eingeführt. Nach Kriegsende 1945 schlossen sich die Herren des „Kirchenchores Cäci-lia“, die Damen des Marienchores und der Knaben-chor zusammen, um einige große Projekte zu ver-wirklichen. In der Pfarrei „Maria Königin“ gründete sich im Jahre 1961 die „St. Gregorius Chorgemein-schaft“ und in St. Elisabeth entstand im Jahre 1964 ein weiterer Chor, der sich im Jahre 2010 auflöste. Zwischenzeitlich wurde der „Kirchenchor Cäcilia“ in „Pfarr-Cäcilienchor St. Johann Baptist“ umbe-nannt. In der Jahreshauptversammlung des Jahres 2008 beschlossen die Chormitglieder des „Pfarr-Cäcilienchores St. Johann Baptist“ und die „St. Gre-gorius Chorgemeinschaft“ die Zusammenlegung der beiden Chöre zur heutigen „Chorgemeinschaft St. Johann Baptist“.

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Passionsandachten/besondere Gottesdienste

Ökumenische Passionsandachten14.04.2014, 19:30 Uhr St.E15.04.2014, 19:30 Uhr VÜ16.04.2014, 19:30 Uhr KKPalmsonntag, 13.04.2014Sa 18:30 Vorabendmesse mit Palmweihe St.E

8:30 Hl. Messe, mit Palmweihe St.MK9:45 Hl. Messe, mit Palmweihe

und ProzessionSt.JB

11:30 Familienmesse, mit Palmweihe und Prozession

St.JB

Gründonnerstag, 17.04.201419:00 Beichtgelegenheit St.E20:00 Abendmahlfeier, anschl. Gebets-

nacht mit AnbetungSt.E

Karfreitag, 18.04.201410:00 Kreuzweg St.MK11:00 Kinderkreuzweg St.JB15:00 Karfreitagsliturgie, mit Chorälen

aus J.S. Bach: JohannespassionSt.JB

Karsamstag, 19.04.201421:30 Osternacht mit Jugendchor St.JB

Ostersonntag, 20.04.20148:30 Hl. Messe St.MK

10:00 Hl. Messe St.JB18:30 Abendmesse St.E

Ostermontag, 21.04.20148:30 Hl. Messe St.MK

10:00 Hochamt mit Chor und OrchesterF. Schubert: Messe in G-Dur

St.JB

10:30 Kleinkindergottesdienst AK11:30 Familienmesse St.JB

Krankensalbungsfeier10.04.2014, 15:00 Uhr, mit Fahrdienst St.MKErstkommunion26.04.2014, 13:00 Uhr St.JB26.04.2014, 15:30 Uhr St.JB27.04.2014, 9:30 Uhr St.JB28.04.2014, 10:30 Uhr Dankmesse St.JBFirmung25.05.2014, 11:30 Uhr St.JBMaiandacht18:00 Uhr, jeden Montag und Freitag St.MKChristi Himmelfahrt, 29.05.2014Sa 18:30 Vorabendmesse St.E

8:30 Hl. Messe St.MK10:00 Choralhochamt St.JB11:30 Hl. Messe St.JB

Ökum. Andacht - Einheit der Christen02.-08.06.2014, 19:30 Uhr, jeden Tag St.JB09.06.2014, 11:30 Uhr, Ökum. Gottesdienstab 10:00 Uhr gemeinsames Frühstück

KK

Pfingstsonntag, 08.06.2014Sa 18:30 Vorabendmesse St.E

8:30 Hl. Messe St.MK10:00 Hochamt mit Chor u. Orchester

A. Bruckner: Windhaager MesseSt.JB

12:00 Hl. Messe St.JBPfingstmontag, 09.06.2014

8:30 Hl. Messe St.MK10:00 Hochamt St.JB

Fronleichnam, 19.06.20149:30 Hochamt, anschl. Prozession

zum Kinderdorf BethanienSt.JB

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Regelmäßige Gottesdienste Sonstige Termine

Samstag17:45 Beichte St.E18:00 Vorabendmesse St.E

Sonntag8:30 Hl.Messe St.MK

10:00 Hl.Messe KB10:00 Hl.Messe St.JB11:30 Hl.Messe St.JB

Montag8:00 Hl.Messe KB

Dienstag8:00 Hl.Messe KB9:15 Hl.Messe JJ9:15 Hl.Messe St.JB

18:30 Hl.Messe AKMittwoch

8:00 Hl.Messe KB9:15 Hl.Messe JJ

18:30 Hl.Messe St.JBDonnerstag

8:00 Hl.Messe KB9:15 Hl.Messe JJ9:15 Hl.Messe St.MK

18:30 Hl.Messe St.EFreitag

8:00 Hl.Messe KB9:15 Hl.Messe JJ

11:00 Hl.Messe St.JB18:30 Andacht St.JB

Abkürzungen der Gottesdienst-Orte:• AK AlteKircheSt.JohannBaptist• St.E St.Elisabeth• St.JB St.JohannBaptist• St.MK St.MariaKönigin

• JJ St.Josephshaus-Junkersgut• KB KinderdorfBethanien• KK Ev.ZeltkircheKippekausen• VÜ Ev.GemeindezentrumVürfels

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CAFE CREDO Freitag, 11.04.2014, 19:30 UhrSchauen – Gehen – Leiden: Der Kreuzweg in der bildenden Kunst DietheologischenVorstellungenundihrebildliche UmsetzungindenKreuzwegdarstellungenimWan-delderZeit.-VortragvonKerstinMeyer-Bialk

Konzerte in St. Johann Baptist

Palmsonntag, 13.04.2014, 17:00 Uhr Joh. Seb. Bach: Johannespassion (BWV245II.Fassung1725)

Sonntag, 27.04.2014, 17:00 Uhr Österliches OrgelkonzertChristopheKnabe,Orgel

Freitag, 09.05.2014, 19:30 Uhr, Alte Kirche St. J. B.Konzert für Oboe und OrgelIonelRadonici,Oboe|ThomasKladeck,Orgel

Sonntag, 25.05.2014, 17:00 UhrPosaunenquartettOpus4|ChristopheKnabe,Orgel

Freitag, 06.06.2014, 19:30 Uhr, Alte Kirche St. J. B.Konzert für GitarreMarkusBirkhoff,Gitarre

Sonntag, 06.07.2014, 17:00 UhrStummfilm („Der müde Tod“) mit OrgelimprovisationAnsgarWallenhorst(Ratingen),Orgel

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ansprechbar

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Dechant Winfried Kissel (Leitender Pfarrer) 02204 70490-10 Kirchplatz 10, 51427 Refrath [email protected]

Kaplan Gereon Rautenbach 02204 70490-12 Kirchplatz 20b, 51427 Refrath [email protected]

Pastoralreferentin Ursula Massin 02204 70490-13 Kirchplatz 20a, 51427 Refrath [email protected]

Gemeindereferent Armin Wirth 02204 70490-14 Kirchplatz 20a, 51427 Refrath [email protected]

Pfarrer Dirk Peters (Subsidiar) 02204 307797 Kiebitzstr.22,51427Frankenforst [email protected]

Pfarrer Wolfgang Pollmeyer (Pfr. i. R.) 02202 1086813 AltenbergerDomstr.207,51467B.Gl. [email protected]

Kirchenmusik: Kantor Christophe Knabe 02204 4801901 [email protected]

Küsterinnen: Maria Recker 02204 301036 Jutta Sieverding 02204 25373

Pastoralbüro St. Johann Baptist 02204 70490-0 Claudia Wurdel, Veronika Carpus, Rosemarie Hagelstein Kirchplatz 20a, 51427 Refrath [email protected] Geöffnet: MO–FR 09:00–11:30Uhr DI+DO 15:00–18:00Uhr

Pfarrbücherei 02204 70490-17 Kirchplatz 20, 51427 Refrath [email protected]

Café Credo 02204 70490-16 Kirchplatz 20, 51427 Refrath [email protected]

http://www.kirchen-in-refrath.de