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1 Prof. Dr. Justus Meyer, Juristenfakultät BGB I Leistungsstörungsrecht

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    Prof. Dr. Justus Meyer, Juristenfakultät

    BGB ILeistungsstörungsrecht

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    Folien …

    § Stichpunkte zur Orientierung§ Kein Skript§ Kein Lehrbuchersatz§ Ohne Bilder zum Download auf der Homepage

    des Lehrstuhls

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    Gliederungsübersicht

    I. Schuldverhältnis und Leistungspflicht

    II. Überblick Leistungsstörungsrecht

    III. Verspätete Leistung

    IV. Gläubigerverzug

    V. Mangelhafte Leistung

    VI. Unmöglichkeit

    VII. Sonstige Pflichtverletzungen

    VIII. Störung der Geschäftsgrundlage

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    Neue Vorlesungszeiten bis Semesterende

    Arbeitsgemeinschaften fortlaufend

    Tag Zeit Ort

    Dienstag 13-15 Audimax

    Mittwoch 9-13 Audimax

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    Abschlussklausur:

    Mehrere Aufgaben

    BGB AT + Leistungsstörungsrecht (ca. 2/3 zu 1/3)

    Zugelassene Hilfsmittel: BGB-Text (übliche Print-Ausgaben)§ Unterstreichungen/Markierungen auch farbig sind ok.§ Reiter/„Fähnchen“ mit §§-Zahl oder Schlagwort

    (zB „§ 433“, „Kauf“, „§ 823“, „Delikt“) sind ok.

    § §§ -Verweise, textuelle Anmerkungen sind nicht ok.

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    LiteraturhinweiseIn jeder Vorlesung: BGB (Text)Zur Nacharbeit am wichtigsten: BGB (Text)In der Klausur am wichtigsten: BGB (Text)

    Lehrbuch Schuldrecht AT§ Brox/Walker, Schuldrecht AT (Beck)§ Harke, Allgemeines Schuldrecht (Springer)§ Hirsch, Schuldrecht AT (Nomos)§ Lange, Schuldrecht AT (Beck)§ Looschelders, Schuldrecht AT (Heymanns)§ Medicus/Lorenz, Schuldrecht I (Beck)§ Weiler, Schuldrecht AT (Nomos)

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    Literaturhinweise (2)

    Zusätzlich („zweites Standbein“): Materialmix

    § Medicus/Petersen, Grundwissen zum Bürgerlichen

    Recht (Heymanns)

    § Musielak/Hau, Grundkurs BGB (Beck)

    § Köhler/Lorenz, PdW Schuldrecht I (Beck)

    § Mal ein Aufsatz (JuS, Jura, JA)

    § Mal ein Urteil (www.bundesgerichtshof.de)

    § Skripten, Karteikarten, Potcast usw.

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    I. Schuldverhältnis und Leistungspflicht

    Fall 1: Radfahrerin R fährt unachtsam die Fußgängerin F

    an, so dass das Handy der F herunterfällt. Kann F von R

    Ersatz der Reparaturkosten (120 Euro) verlangen?

    F → R auf SchE aus § 823 I BGB§ Eigentumsverletzung der F

    § Durch ein Verhalten der R

    § Rechtswidrigkeit

    § Verschulden: Fahrlässigkeit (§ 276 I BGB)

    § Dadurch Schaden (§ 249 BGB): 120 Euro => (+)

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    Fall 1: gesetzliches Schuldverhältnis (§ 241 I BGB)

    § F (Gläubiger) kann von R (Schuldner) eine Leistung

    (Naturalrestitution oder Zahlung von 120 Euro)

    verlangen. G → S

    § F hat einen (schuldrechtlichen) Anspruch gegen R

    (vgl. § 194 BGB) / F hat eine Forderung gegen R

    § R schuldet F die Zahlung von 120 Euro

    § R hat gegenüber F eine Verbindlichkeit (Obligation)

    § Relativität der Schuldverhältnisse

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    Fall 1: Zahlungsanspruch der F, Geldschuld der R

    § Leistung von Bargeld

    (Übereignung von Scheinen/Münzen, § 929 S. 1 BGB)

    § Leistung von Buchgeld (Überweisung usw.)

    § Leistungshandlung und Leistungserfolg

    § Wann und wo? => §§ 270, 271 BGB

    § Beschaffungspflicht („Geld hat man zu haben“)

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    Fall 1: Zahlungsanspruch der F, Geldschuld der R

    § Erfüllung: § 362 I BGB

    (R tilgt seine Schuld/Verbindlichkeit)

    § Durchsetzung

    Ø Klage => Urteil (oder Mahnverfahren)

    Ø Zwangsvollstreckung

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    Fall 2: Viola (V) verkauft ihren Thüros-Grill für 70 Euro anihre Nachbarin Katrin (K).

    § Besteht ein Schuldverhältnis?

    § Beschreiben Sie die Leistungspflichten.

    § Wer ist Gläubiger / Schuldner?

    § Beschreiben Sie die dingliche Rechtslage.

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    Fall 2: Kaufvertrag V – K (Grill für 70 Euro)

    § Kaufvertrag = (vertragliches) Schuldverhältnis i.w.S.

    (§ 311 I BGB) = Verpflichtungsgeschäft

    Ø Leistungspflichten V:

    Übergabe + Übereignung der Kaufsache

    Ø Leistungspflichten K: Zahlung + Abnahme

    § Erfüllung durch V: § 929 BGB => § 362 BGB

    § Erfüllung durch K: § 929 BGB => § 362 BGB

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    „Gegenseitige Verträge“ (§§ 320 ff. BGB)

    Leistungspflichten im Gegenseitigkeitsverhältnis

    (Austauschverhältnis, Synallagma, „do ut des“)

    § Kauf: Übergabe + Übereignung ↔ Zahlung

    § Miete: Gebrauchsgewährung ↔ Zahlung

    § Dienstvertrag: Dienstleistung ↔ Zahlung

    § Werkvertrag: Werkherstellung ↔ Zahlung

    Einseitig verpflichtende Verträge zB §§ 516, 598, 765 BGB

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    Haupt- und Nebenpflichten

    § Haupt(leistungs)pflichten

    § Nebenleistungspflichten

    § Schutz- und Rücksichtnahmepflichten (§ 241 II BGB)

    Ø Verhaltenspflichten im Schuldverhältnis

    ≠ Verkehrspflichten (§ 823 I BGB)

    Ø Intensivierung mit Schuldverhältnis

    Ø auch vorvertraglich/nachvertraglich (§ 311 II BGB)

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    Schuld-verhältnisse

    vertraglich vertragsähnlich gesetzlich

    §§ 433 ff. BGB§§ 535 ff. BGB§§ 611 ff. BGB§§ 631 ff. BGB§§ 516 ff. BGB...

    § 311 II, III BGB§ 657 BGB...

    §§ 823 ff. BGB§§ 812 ff. BGB...

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    Fall 3 Verkäuferin V betreibt einen Bio-Laden undbeschäftigt die Mitarbeiterin M. M sieht, wie einem Kundenbeim Obst mehrere Trauben herunterfallen und ist sogenervt, dass sie erst mal eine rauchen muss. In derZwischenzeit kommt Katrin (K) mit ihrer kleinen Tochter Therein, um ein Bio-Brot zu kaufen. Dazu kommt es abernicht, da K auf den Trauben ausrutscht und sich den Kieferbricht.1. Kann K von M SchE verlangen?2. Kann K von V SchE verlangen?

    3. Kann T (vertreten durch K) SchE verlangen, wenn sie auf den Trauben ausrutscht?(Höhne/Kühne, JuS 2012, 1063)

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    Gattungsschuld und StückschuldLeistungsgegenstand ist

    § individuell bestimmt => Stückschuld

    § nach Gattungsmerkmalen bestimmt => Gattungsschuld

    Ø unbeschränkt

    Ø auf Vorrat beschränkt

    § Leistung von Gegenständen mittlerer Art und Güte

    (§ 243 I BGB)

    § Konkretisierung (§ 243 II BGB)

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    Gattungsschuld und Stückschuld

    § Katrin kauft Violas Grill.§ Katrin füllt am Marktstand des V Zitronen in eine

    Papiertüte und lässt sie abwiegen.§ Melanie mietet die EG-Wohnung im Haus Rohnstr. 7.§ Melanie bestellt bei V per Internet eine Levis 501 26x30.§ Hilde kauft einen Weimaraner-Welpen aus dem E-Wurf

    der Züchterin Z.§ Hilde sucht sich Weimaraner-Hündin Eva aus Zs E-Wurf

    aus. § Marion bucht in Hertas Bio-Hotel 2 DZ Seeseite.

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    Konkretisierung (§ 243 II BGB)

    S tut das zur Leistung der Sache seinerseits Erforderliche§ Holschuld: Aussonderung + Benachrichtigung

    § Schickschuld: Absendung

    § Bringschuld: Ablieferung

    Þ Stückschuld

    Þ Mit Untergang der Sache tritt Unmöglichkeit ein

    S muss nicht mehr leisten (§ 275 I BGB)

    G muss Gegenleistung nicht erbringen (§ 326 I 1 BGB)