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Bibel-Center Freie Theologische Fachschule 58339 Breckerfeld G 1765 Bibel-Center 60. Jahrgang Tipps – Informationen – Anregungen – Bibelarbeiten – Die Zeitschrift für Jedermann! Nr. 3 € 2,00 2016 Wunder sind mir ein Problem k

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I N H A L T

I M P R E S S U M

2 AKTUELL 3/2016

Damals teilte Gott das Rote Meer, sodass das Volk Israel trockenen Fußes ans andere Ufer gelangen konnten – ein wahres Wunder. In Hebr. 13,8 lesen wir, dass dieser Gott heute noch derselbe ist. Auch wenn unser Glaube an einen wunderbaren Gott immer wieder auf die Probe gestellt wird, müssen wir eine Ant-wort auf die Frage „Sind Gott Wunder ein Problem?“ finden.

Inhalt und Impressum 2

Vorwort 3

Wunder unter der Lupe 4 Werner Gitt

Mein Glaube braucht (k)ein Wunder 6 Rudi Bork

Sind Wunder (k)ein Problem für uns? 8 Rocco Grämmel

Die Bibel: Das Wunder Gottes 10 Rudi Joas

Was bleibt, wenn kein Wunder geschieht? 12 Miriam A. Meier

Kurzinterviews zum 60-jährigen Jubiläum 16

60 Jahre Bibel-Center 18

Ehemalige der FTF im Dienst 21

Prophetie (Teil 6) 22 Dr. Thomas Ice

Die besondere Israelseite 25 Dr. Thomas Ice

Schwierige Bibelstellen 26 Martin Kölli

Herausgeber und Verlag: Bibel-Center, Freie Theologische Fachschule e. V., 58339 Breckerfeld Telefon: 0 23 38/10 71 · Telefax: 0 23 38/10 74 E-Mail: [email protected] · Internet: www.bibel-center.de

Erscheinungsweise: 4 x jährlich

Bezug: Jahresabo 6,– €/Einzelheft 2,– € Für Empfänger ohne oder mit geringem Einkommen gratis.

Schriftleitung: Johannes Vogel

Redaktion: Miriam Anna Meier, Sarah Neumann, Rocco Grämmel

Bildnachweis: BCB Archiv, Fotolia.com:

Gestaltung: DESIGNBYTHOLEN, 35428 Langgöns

Druck: DÖNGES Druck + Medien GmbH, 35683 Dillenburg

Abdruck und/oder Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion.

Das Bibel-Center, Freie Theologische Fachschule e. V., Breckerfeld, ist ein überkonfessionelles Missions- und Glaubenswerk und wird ausschließlich von freiwilligen Spenden getragen!

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StaunenDa sieht man einen wunderschönen Schmetterling und jemand erklärt: Das war einmal eine Raupe und davor ein Ei. Würden wir den Erzähler nicht alle für etwas durchge-knallt halten? Nun ja, da wir alle spätestens in der Schul-zeit von einer solchen Metamorphose gelesen und uns das wenigstens auf Bildern angesehen haben, glauben wir, dass diese Verwandlung wirklich möglich ist. Man muss gar nicht an so außergewöhnliche Verwandlungen denken. Im Winter steht da ein Baum mit kahlen Ästen und dann kommen Blätter und die Blüten und etwas später wach-sen herrlich schmeckende Früchte daran. Genauso macht Gott, der all diese Wunderdinge geschaffen hat, Verspre-chungen. Und wir haben Probleme sie zu glauben, weil wir momentan nur die „Raupe“ oder den „kahlen Ast“ sehen können. Gott ist zwar unsichtbar, doch an seinen Werken, der Schöpfung, haben die Menschen seit jeher seine gött-liche Macht und Größe sehen und erfahren können (Röm. 1,20). Vor diesem Gott wird jeder einmal stehen und sich für sein Tun verantworten müssen. Weil Jesus Christus ewig lebt und für uns bei Gott eintritt, wird Er auch alle endgültig retten, die durch Ihn zu Gott kommen (Hebr. 7,25). Gottes Verheißungen zu glauben heißt, zum Sehen zu kommen. Jesus allein rettet. Vertrauen Sie sich Ihm an! Wie das geht? Hier erfahren sie es: www.ajh-info.de/schritte-zu-gott/christ-werden.

Ulrich Krieger, in der Missionsleitung von Aktion: In jedes Haus (AJH), Deutschland

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Wunder wirken.Zur Zeit Jesu und seiner Apostel waren viele Menschen „völ-lig aus dem Häuschen“. Sie waren verwundert über die Zei-chen, die geschahen und begeistert von den Wundern, die sie sahen. Der Herr Jesus und die Apostel wurden für ihre Voll-macht bewundert. Leider hat diese Bewunderung nicht lange angehalten und eher selten eine Buße zum Glauben ausge-löst. Diese Wirkung wird Wundern aber gerne zugeschrieben und unterstellt: „Wenn Gott dies und das tun würde, dann würde ich auch an Ihn glauben.“ Ein oft gehörter Spruch. Das ist Erpressung und keine aufrichtige Suche nach Gott.

Wunder wirken nicht unbedingt Umkehr und Glaube.Viele Zeitgenossen waren tief beeindruckt von den Taten Jesu. Aber ihre Reaktion darauf war keineswegs immer Hingabe und Anbetung. Die Schweinezüchter von Gadara schickten Jesus fort, obwohl ein Besessener völlig geheilt und gesund vor ihnen saß (Mk. 5,16+17). Judas Ischarioth war Augenzeuge vieler Wunder Jesu. Das jedoch hielt ihn nicht vom Verrat ab. Die obersten Juden forderten immer neue und weitere Zeichen vom Sohn Gottes, während sie seine offen-sichtlichen Zeichen ignorierten. Nicht zu vergessen die Ver-wunderung des Herrn über die Bewohner der Städte Galiläas: „Da fing er an, die Städte zu schelten, in denen die meisten sei-ner Wundertaten geschehen waren, weil sie nicht Buße getan

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hatten: Wehe dir, Chorazin! Wehe dir, Bethsaida! Denn wenn in Tyrus und Zidon die Wundertaten geschehen wären, die bei euch geschehen sind, so hätten sie längst in Sack und Asche Buße getan. […] Denn wenn in Sodom die Wundertaten gesche-hen wären, die bei dir geschehen sind, es würde noch heutzu-tage stehen.“ (Mt. 11,20-24) Rückblickend auf seine übernatür-liche Versorgung während der Wüstenwanderung, attestiert Gott seinem Volk Uneinsichtigkeit und Unglaube trotz gewal-tiger Zeichen und Wunder, die sie hautnah erfahren hatten: „… wo mich eure Väter versuchten; sie prüften mich – und sahen doch mein Werk! Vierzig Jahre empfand ich Ekel vor diesem Geschlecht; …“ (Ps. 95,9-11). Gott, der HErr, der Sohn Gottes und die Apostel, sie alle haben Wunder gewirkt. Vielfach ernteten sie dafür Unwille und Rebellion, selten Glaube. Den auferstan-denen Lazarus wollten die Obersten der Juden umbringen lassen, weil der Herr Jesus ihn auferweckt hatte.

Wunder sind häufig Zeichen.Im Johannes-Evangelium stehen Wunder in enger Verbindung zum Glauben. Sie haben eine Funktion. Sie sind Zeichen, die Jesus als den Sohn Gottes legitimieren und Vertrauen in Jesus als den Messias schaffen sollten: „Noch viele andere Zeichen tat Jesus nun vor seinen Jüngern, die in diesem Buch nicht geschrieben sind. Diese aber sind geschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus, der Sohn Gottes ist, und damit ihr durch den Glauben Leben habt in seinem Namen.“ (Joh. 20,30+31) Der Herr Jesus hat eine Abhängigkeit des

„… und als er sah, dass Zeichen und große Wunder geschahen, geriet er außer sich.“ Apg. 8,13

Mein Glaube braucht (k)ein Wunder

Rudi Bork

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die Hauptrolle in den Berichten spielen, in denen sie erwähnt werden. So wird das Buch Jona gerne auf das Wunder des großen Fisches reduziert. Selbstverständlich war Jonas Ret-tung durch den großen Fisch wunderbar. Aber das Zentrum des Buches und der Handlung ist die Rettung der sündigen Stadt Ninive durch Gottes Gnade. Eine ganze Stadt kehrte um. Das ist ein größeres Wunder! Die meisten Wunder ereigneten sich an heilsgeschichtlichen Knotenpunkten als Zeichen des Besonderen, welche besondere Aufmerksamkeit verdienten.

Wunder müssen wahrgenommen werden.Natürlich dürfen und sollen wir mit dem Unmöglichen rech-nen. Bei Gott ist kein Ding unmöglich! Das gilt immer noch. Damit rechnen Christen immer noch richtig. Unser Herr kann jederzeit weit mehr tun, als wir erahnen oder erbitten. Wer glaubt, erlebt Wunder. Doch wir sollten keine Wunder erwar-ten, damit wir glauben können! Ein Schriftsteller hat einmal gesagt: „Im Realisten wird der Glaube nicht durch das Wunder hervorgerufen, sondern das Wunder durch den Glauben.“ Täg-lich passieren auf der Welt und um uns herum wahre Wunder. Davon bin ich fest überzeugt. Gebetserhörungen, Heilungen nach Jak. 5,14-16, übernatürliche Bewahrungen, außerge-wöhnliche Hilfen Gottes und Unmögliches werden möglich. Diese Dinge bewirken aber keinen Glauben, sondern sie geschehen aufgrund von Glauben. Ist nicht jede Umkehr zu Gott ein Wunder?! Ist die Verwandlung eines Sünders in das Ebenbild des Sohnes Gottes nicht wunderbar?! Ist nicht jede Wiedergeburt unglaublich!? Du bist ein Wunder, wenn Du ein erretteter Sünder bist! Ist es nicht ein Wunder, wenn Kinder Gottes unter Verfolgungen am Bekenntnis zum Herrn Jesus unbeirrt festhalten? Ist es kein Wunder, wenn die Gemeinde Jesu in Ländern der Unterdrückung wächst? Der Missionsauf-trag fordert keine Zeichen und Wunder, sondern die Verkündi-gung des Evangeliums und die Lehre des Willens Gottes. Das wird wunderbare und ewige Folgen haben.

Endzeit ist Wartezeit und keine Wunderzeit.Weshalb gibt es heute keine spektakulären Zeichen mehr? Seit der Geburt Jesu leben wir in der Endzeit (Gal. 4,4 / Hebr. 1,2) In Jesus wohnte Gott mitten unter den Menschen. Der Herr Jesus hat mit Worten und Werken den Vater offenbart, die Erlösung ist vollbracht, Jesus ist auferstanden, der Heilige Geist wurde ausgegossen, die Bibel ist in vielen Sprachen vor-handen, die Gemeinde Jesu ist weltweit aktiv, der Missions-befehl wird umgesetzt und Israel ist in einem eigenen Land und Staat. Alles ist vollbracht! Was für großartige Wunder hat Gott, der HErr, gewirkt?! Gott hat damit in der Bibel genug Zei-chen gesetzt. Diese sind ausreichend, um glauben zu können. Die nächsten göttlichen Zeichen werden im Zusammenhang mit der Entrückung der Gemeinde und der sichtbaren Wie-derkunft Jesu gesetzt werden. Diese Zeichen der Endzeit sind jedoch alles andere als wunderbar.

Glaubens von Zeichen bedauert: „Jesus spricht zu ihm: Tho-mas, du glaubst, weil du mich gesehen hast; glückselig sind, die nicht sehen und doch glauben!“ (Joh. 20,29) Echter und reifer Glaube zeichnet sich dadurch aus, dass er nicht länger Zei-chen benötigt (Joh. 4,48).

Ein Wunder ist, was geschieht. Ein Zeichen ist, weshalb es geschieht.Ein Zeichen ist die Ursache für das Wunder bzw. die Absicht hinter dem Wunder. Ein Zeichen kann ein Wunder sein. Gott hat Mose Wunder tun lassen, damit der Pharao Gott und Got-tes Mittler erkennen sollte. Die Wunder Moses waren Zeichen seiner göttlichen Sendung und Autorität. Elia tat ebenfalls Wunder, um damit Zeichen zu setzen. Die Dürre und das Wunder auf dem Karmel waren Gerichtszeichen für Israel. Die Apostel vollbrachten mit Gottes Hilfe Wunder als Zeichen und Beleg ihrer einzigartigen Autorität: „Diese wurde ja zuerst durch den Herrn verkündigt und ist uns dann von denen, die ihn gehört haben, bestätigt worden, wobei Gott sein Zeugnis dazu gab mit Zeichen und Wundern und mancherlei Kraftwir-kungen und Austeilungen des Heiligen Geistes nach seinem Willen.“ (Hebr. 2,3b+4) Nicht jedes Wunder muss ein Zeichen sein. Gott kann Wunder tun, um Menschen zu helfen und zu versorgen. Manches Wunder, das in der Schrift überliefert worden ist, war nicht mit einem öffentlichen Zeichen verbun-den, sondern es diente zur Rettung und Hilfe in ausweglosen Situationen. Meines Erachtens gibt es heute noch Wunder im o. g. Sinne. Aber ich bezweifle derzeit, dass es Wunder als Zeichen gibt, die eine bestimmte göttliche Autorität bzw. Voll-macht manifestieren sollen.

Wunder sind kein Beleg für geistliche Vollmacht.Die Schrift stellt Johannes dem Täufer ein exzellentes Zeug-nis aus. Er war voll Heiligen Geistes und göttlicher Kraft (Lk. 1,15+16). Er war von Gott gesandt. Er bewegte Massen zur Umkehr. Johannes d. T. war zweifellos ein ganz Großer Gottes: „Wahrlich, ich sage euch: Unter denen, die von Frauen geboren sind, ist kein Größerer aufgetreten als Johannes der Täufer; …“ (Mt. 11,11). Trotzdem hat Johannes nie ein Wunder gewirkt. „Johannes hat zwar kein Zeichen getan; aber alles, was Johan-nes von diesem gesagt hat, ist wahr!“ (Joh. 10,41)

Wunder sind nicht die Regel, sondern sie sind eine Rarität.Es hat den Anschein, als ob sich in der Zeit des Alten Testa-ments ständig Wunder ereignet hätten. Aber wir müssen den Zeitraum sehen, den die 39 Bücher des Alten Testaments umfassen. Sie schildern eine Zeitspanne von rund 4.000 Jah-ren. Beschrieben werden aber weniger als 100 Wunder! Es gibt ganze Epochen, aus denen überhaupt kein Wunder berichtet wird. Es ist bemerkenswert, dass die Wunder oft gar nicht