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Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld Gutachterliche Bewertung der Untersuchungsjahre 2011 bis 2016

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Bienenmonitoring

im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld

Gutachterliche Bewertung der Untersuchungsjahre 2011 bis 2016

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Titelseite – Bilder: Biene im Anflug – Pollensammeln – Naturwachs – Nahrungsmittel Honig

Bilder im Uhrzeigersinn von links oben, Bildnachweis:

G. Wicker, LIGATUR

©iStockphoto.com/alexandrumagurean

©iStockphoto.com/RadeLukovic

M. Wäber, UMW

Hinweis: Die-Bilder dürfen nicht anderweitig verwendet werden.

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Bild 1.1-1: Übersicht über die Standorte der Bienenvölker mit Referenzstandort BRS (seit 2012) im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin – Bildausschnitt (eingerahmt): Einzugsgebiet der Bienenvölker im nahen Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld

Legende:

Karten hergestellt durch die FBB aus OpenStreetMap-Daten / Lizenz: Creative Commons BY-SA 2.0; gelborange Kreise: „Flugwolken“ der Bienenvölker, wobei der Flugradius eines Bienenvolkes und damit der Sammelradius für Pollen, Nektar und Honigtau rund 3 km beträgt

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Zusammenfassung

Das Bienenmonitoring ist Teil des freiwilligen Umwelt-Untersuchungsprogramms der Flughafen Berlin

Brandenburg GmbH (FBB), welches die Umweltwirkungen von Luftschadstoffen in den Mittelpunkt

stellt. Im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld, später Berlin Brandenburg BER, werden seit 2011

vor allem verkehrstypische Luftschadstoffe untersucht. Die zentralen Fragen beim Bienenmonitoring

lauten: Kann man den Honig aus der Flughafenregion bedenkenlos genießen? Werden sich die

Schadstoffmengen nach Inbetriebnahme des BER verändern? Honig, Pollen und Wachs werden dazu

auf typische Luftschadstoffrückstände analysiert. Die Proben stammen von Bienenvölkern, die direkt

am Flughafen Berlin Schönefeld und im näheren Umfeld aufgestellt sind. Außerdem wird betrachtet,

wie vital die Bienenvölker sind. Alle Ergebnisse werden mit Ergebnissen von Referenzbienenvölkern

verglichen, die weitgehend unbeeinflusst vom Luftverkehr im 90 Kilometer entfernten Biosphärenre-

servat Schorfheide-Chorin leben.

Das Bienenmonitoring 2016 bestätigt die jährlichen Untersuchungen seit 2011: Der Flughafen-

betrieb hat auf die Qualität des Lebensmittels Honig aus der Flughafenregion keinen Einfluss.

Die Gehalte der untersuchten Stoffe in Honig, Pollen und Wachs sind unbedenklich niedrig.

Bei ihren Sammelflügen überfliegen die Bienen eines Bienenvolkes ein Gebiet von bis zu drei Kilome-

ter Radius und sammeln Nektar, Honigtau und Blütenpollen. Aus Nektar und Honigtau produzieren die

Bienen Honig. Aus Drüsen sondern sie Wachs ab, mit dem sie Waben bauen, um Pollen und Honig

darin einzulagern. Pollen und Honig dienen als Nahrung für die Bienenbrut. Honig gilt auch als natur-

reines und gesundes Nahrungsmittel für den Menschen. Die Bienen produzieren ihn heute jedoch in

einer Umwelt, die Schadstoffen ausgesetzt ist. Eine Vielzahl von Quellen wie Industrie, Heizungsanla-

gen sowie der Kraftfahrzeug- und Luftverkehr geben Schadstoffe an die Luft ab, die über den Luftpfad

transportiert, teilweise umgewandelt und in die Umwelt und die Nahrungskette eingetragen werden.

Beim Bienenmonitoring werden Luftschadstoffe untersucht, die auch beim Betrieb des Flughafens

Berlin Schönefeld entstehen können: Spuren- und Schwermetalle und polyzyklische aromatische Koh-

lenwasserstoffe (PAK). Diese Stoffe können auf den Menschen gesundheitsschädlich wirken.

Beim Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld zeigten die Bienenvölker seit

2011 flughafennah und -fern vergleichbar gute Vitalität. Die ausgewählten Metalle und 16 untersuch-

ten PAK konnten, trotz hohem Empfindlichkeitsgrad der Analysen, nur in einem Teil aller Pollen-,

Wachs und Honigproben gefunden werden. So wurden bei in den Honigproben im Wesentlichen die

Spurenelemente Kupfer und Zink sowie fast ausschließlich die leichter flüchtigen PAK nachgewiesen.

Sie lagen in den Früh- und Sommertrachten 2011 bis 2016 gleichermaßen in für Nahrungsmittel typi-

schen, niedrigen Mengen vor. Seit 2016 gültige Höchstgehalte – für Blei in Honig und für PAK in Nah-

rungsergänzungsmitteln ähnlich Pollen – wurden weit unterschritten. Deutliche, durch den Flughafen-

betrieb bedingte, Unterschiede zwischen flughafennahen und -fernen Pollen-, Bienenwachs- und Ho-

nigproben traten nicht auf. Tendenzielle Unterschiede zwischen Standorten hinsichtlich Chrom und

Nickel in Pollen und hinsichtlich PAK in Pollen und Wachs werden weiter beobachtet.

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Das Bienenmonitoring wird jährlich und über die Inbetriebnahme des Flughafens Berlin Brandenburg

hinaus fortgesetzt werden, um mögliche Veränderungen der Schadstoffverteilung im Umfeld des

Flughafens zu dokumentieren.

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Inhaltsverzeichnis

Zusammenfassung .................................................................................................................................. 5

Inhaltsverzeichnis .................................................................................................................................... 7

Abbildungsverzeichnis ............................................................................................................................. 9

Tabellenverzeichnis ............................................................................................................................... 11

Danksagung .......................................................................................................................................... 14

1 Einleitung ....................................................................................................................................... 15

1.1 Umwelt-Untersuchungsprogramm der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH ...................... 15

1.2 Bienenmonitoring für ein umfassendes Bild über Wirkungen und Rückstände von

Luftschadstoffen ................................................................................................................................. 15

1.2.1 Wie gelangen typische Luftschadstoffe aus dem Flughafenbetrieb in die Umwelt? ......... 16

1.2.2 Wie können Luftschadstoffe in Bienen, Pollen, Wachs und Honig kommen? .................. 17

1.2.3 Bienenmonitoring 2011 bis 2016 - Hintergrund, Konzept, Vorgehen ................................ 19

1.2.4 Vergleichswerte, Höchstgehalte und zur Orientierung hilfsweise heranzuziehende

Beurteilungswerte ........................................................................................................................... 22

2 Methoden – Bienenvölker, Standorte, Proben, Analysen .............................................................. 27

2.1 Standorte der Bienenvölker ................................................................................................... 27

2.2 Bienen, Pollen-, Wachs- und Honigproben ........................................................................... 30

2.3 Untersuchte Stoffe ................................................................................................................. 34

2.4 Analysenverfahren und Messunsicherheit ............................................................................ 38

2.4.1 Probenaufbereitungen, Analysen und Bestimmungsgrenzen ........................................... 38

2.4.2 Messunsicherheit ............................................................................................................... 39

3 Ergebnisse ..................................................................................................................................... 41

3.1 Vitalitätserhebung .................................................................................................................. 41

3.2 Blei-, Cadmium- und Quecksilber-Ergebnisse 2011 bis 2016 ............................................... 44

3.3 Antimon- und Arsen-Ergebnisse 2011 bis 2016 .................................................................... 50

3.4 Chrom-, Kupfer-, Nickel- und Zink-Ergebnisse 2011 bis 2016 .............................................. 51

3.5 PAK-Ergebnisse 2011 bis 2016............................................................................................. 59

4 Zusammenfassung der Ergebnisse 2011 bis 2016 ....................................................................... 67

4.1 Bienen - Vitalität und Testanalysen ....................................................................................... 68

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4.2 Stoffgehalte in Pollen ............................................................................................................. 69

4.3 Stoffgehalte in Wachs ............................................................................................................ 71

4.4 Stoffgehalte in Honig ............................................................................................................. 73

4.5 Fazit und Ausblick ................................................................................................................. 75

5 Abkürzungen .................................................................................................................................. 76

6 Glossar ........................................................................................................................................... 79

7 Literatur .......................................................................................................................................... 83

7.1 Gesetzliche Grundlagen ........................................................................................................ 83

7.2 Richtlinien und Fachliteratur .................................................................................................. 84

8 Anhang A :Vitalitätserhebungen .................................................................................................... 91

8.1 Vitalitätsparameter ................................................................................................................. 91

8.2 Vitalität - Tabellenanhang ...................................................................................................... 92

9 Anhang B: Vergleichsproben 2011 bis 2016 ................................................................................. 99

9.1 Proben aus dem Honigmonitoring um den Flughafen München ........................................... 99

10 Anhang C: Ergebnisse der Pollenanalysen 2011 bis 2016 ......................................................... 101

10.1 Tabellarische Darstellung der Pollenanalysen .................................................................... 101

11 Anhang D: Ergebnisse der Wachsanalysen 2011 bis 2016 ........................................................ 107

11.1 Tabellarische Darstellung der Wachsanalysen ................................................................... 109

12 Anhang E: Ergebnisse der Honiganalysen 2011 bis 2016 .......................................................... 115

12.1 Tabellarische Darstellung der Honiganalysen ..................................................................... 115

13 Anhang F Ergebnisse der Bienen-Testanalysen 2011 ................................................................ 121

13.1 Metalle und PAK in Bienen 2011 ......................................................................................... 121

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Abbildungsverzeichnis

Bild 1.1-1: Übersicht über die Standorte der Bienenvölker mit Referenzstandort BRS (seit 2012) im

Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin – Bildausschnitt (eingerahmt): Einzugsgebiet der

Bienenvölker im nahen Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld ........................................................ 4

Bild 1.2-1: Schadstoffe gelangen über die Luft in die Umwelt [Copyright Grafik Dr. Monica Wäber] ... 16

Bild 1.2-2: Wachsmittelwand ................................................................................................................. 19

Bild 1.2-3: Honigwabe auf Mittelwand ................................................................................................... 19

Bild 2.1-1: Bienenvölker am Standort BER [Fotos: Dirk Trepke]........................................................... 28

Bild 2.1-2: Bienenvolk bei der Überwinterung am Standort BKB [Foto: Dirk Trepke] ........................... 28

Bild 2.1-3: Bienenvölker am Referenzstandort BRS [Foto: W. Hirrle] ................................................... 28

Bild 2.2-1: Frühtracht-Pollenprobe (3. Einzelprobe von 6 Proben) von BER 2016 ............................... 33

Bild 2.2-2: 3 Sommertracht-Pollenprobe (1. Einzelprobe von 3 Proben) von BRS 2016 ...................... 33

Bild 2.2-3: Frühtracht-Wachsprobe BKB 2016 ...................................................................................... 33

Bild 2.2-4: Sommertracht-Wachsprobe BRS 2016 ................................................................................ 33

Bild 2.2-5: Sommertracht-Honig BKB 2016 ........................................................................................... 33

Bild 2.2-6: Sommertrachthonig BRS 2016 ............................................................................................ 33

Bild 3.2-1: Blei (mg/kg OS) in Pollen im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld............................. 46

Bild 3.2-2: Blei (mg/kg OS) in Wachs im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld............................ 46

Bild 3.2-3: Blei (mg/kg OS) in Honig im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld ............................. 46

Bild 3.2-4: Cadmium (mg/kg OS) in Pollen im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld ................... 47

Bild 3.2-5: Cadmium (mg/kg OS) in Wachs im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld .................. 47

Bild 3.2-6: Cadmium (mg/kg OS) in Honig im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld .................... 47

Bild 3.4-1: Chrom (mg/kg OS) in Pollen im Umfeld des Flughafens Schönefeld .................................. 52

Bild 3.4-2: Kupfer (mg/kg OS) in Pollen im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld ........................ 53

Bild 3.4-3: Kupfer (mg/kg OS) in Wachs im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld ....................... 53

Bild 3.4-4: Kupfer (mg/kg OS) in Honig im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld ........................ 53

Bild 3.4-5: Nickel (mg/kg OS) in Pollen im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld ......................... 55

Bild 3.4-6: Nickel (mg/kg OS) in Wachs im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld ........................ 55

Bild 3.4-7: Nickel (mg/kg OS) in Honig im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld ......................... 55

Bild 3.4-8: Zink (mg/kg OS) in Pollen im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld ............................ 56

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Bild 3.4-9: Zink (mg/kg OS) in Wachs im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld ........................... 56

Bild 3.4-10: Zink (mg/kg OS) in Honig im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld .......................... 56

Bild 3.5-1: 16 EPA-PAK (µg/kg OS) in Pollen im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld ............... 60

Bild 3.5-2: 16 EPA-PAK (µg/kg OS) in Wachs im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld (Wachs

aus Naturbau: rotbraune Klammern und Kreis für Median) .................................................................. 60

Bild 3.5-3: 16 EPA-PAK (µg/kg OS) in Honig im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld ............... 60

Bild 3.5-4: PAK4 (µg/kg OS) in Pollen im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld .......................... 62

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Tabellenverzeichnis

Tabelle 1.2-1: Höchstgehalt für Blei in Honig und orientierende Beurteilungswerte ............................. 23

Tabelle 1.2-2: Aktuelle orientierende Vergleichswerte für Pollen und Honig ........................................ 24

Tabelle 2.1-1: Standorte der Bienenvölker im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld ................... 27

Tabelle 2.1-2: Vergleichsgebiet - Standorte der Bienenvölker am Flughafen München ....................... 29

Tabelle 2.2-1: Pollen-, Wachs- und Honigproben 2011 bis 2016 - Teil 1 ............................................. 31

Tabelle 2.2-2: Pollen-, Wachs- und Honigproben 2011 bis 2016 - Teil 2 ............................................. 32

Tabelle 2.3-1: Untersuchte 16 EPA-PAK .............................................................................................. 37

Tabelle 2.4-1: Analytische Bestimmungsgrenzen für Metalle ............................................................... 38

Tabelle 3.1-1: Ergebnisse der Vitalitätserhebungen 2011 bis 2016 – Teil 1 ......................................... 42

Tabelle 3.1-2: Ergebnisse der Vitalitätserhebungen 2011 bis 2016 – Teil 2 ......................................... 43

Tabelle 3.2-1: Blei-, Cadmium- und Quecksilbergehalte 2011 bis 2016 ............................................... 44

Tabelle 3.3-1: Antimon- und Arsengehalte 2011 bis 2016 .................................................................... 50

Tabelle 3.4-1: Chrom-, Kupfer-, Nickel- und Zinkgehalte 2011 bis 2016 .............................................. 51

Tabelle 3.5-1: PAK-Gehalte 2011 bis 2016 ........................................................................................... 59

Tabelle 3.5-2: PAK4 und Benzo[a]pyren-Gehalte in Pollen 2011 bis 2016 .......................................... 61

Tabelle 3.5-3: PAK4 und Benzo[a]pyren-Gehalte in Honig 2011 bis 2016 ........................................... 63

Tabelle 4.2-1: Stoffgehalte (in mg/kg OS: Originalsubstanz) in Pollen im Vergleich ............................ 70

Tabelle 4.3-1: Stoffgehalte (in mg/kg OS: Originalsubstanz) in Wachs im Vergleich ........................... 72

Tabelle 4.4-1: Stoffgehalte (in mg/kg OS: Originalsubstanz) in Honig im Vergleich ............................. 74

Tabelle 8.2-1: Vitalitätserhebung 2016 Frühtracht BER Flughafen Berlin Schönefeld ......................... 92

Tabelle 8.2-2: Vitalitätserhebung 2016 Frühtracht BKB Flughafen Kiekebusch ................................... 93

Tabelle 8.2-3: Vitalitätserhebung 2016 Frühtracht BRS Referenz Schorfheide.................................... 94

Tabelle 8.2-4: Vitalitätserhebung 2016 Sommertracht BER Flughafen Berlin Schönefeld ................... 95

Tabelle 8.2-5: Vitalitätserhebung 2016 Sommertracht BKB Flughafen Kiekebusch ............................. 96

Tabelle 8.2-6: Vitalitätserhebung 2016 Sommertracht BRS Referenz Schorfheide ............................. 97

Tabelle 8.2-7: Ergebnisse der Vitalitätsuntersuchungen des Honigmonitorings am Flughafen München

mit Referenzgebiet Aichach 2011 bis 2016 ........................................................................................... 98

Tabelle 9.1-1: Pollen-, Wachs- und Honigproben aus dem Münchner Honigmonitoring ...................... 99

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Tabelle 10.1-1: Metalle in Pollen 2011, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandort ............. 101

Tabelle 10.1-2: PAK in Pollen 2011, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandort ................. 101

Tabelle 10.1-3: Metalle in Pollen 2012, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandorte ........... 102

Tabelle 10.1-4: PAK in Pollen 2012, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandorte ............... 102

Tabelle 10.1-5: Metalle in Pollen 2013, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandorte ........... 103

Tabelle 10.1-6: PAK in Pollen 2013, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandorte ............... 103

Tabelle 10.1-7: Metalle in Pollen 2014, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandorte ........... 104

Tabelle 10.1-8: PAK in Pollen 2014, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandorte ............... 104

Tabelle 10.1-9: Metalle in Pollen 2015, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandorte ........... 105

Tabelle 10.1-10: PAK in Pollen 2015, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandorte ............. 105

Tabelle 10.1-11: Metalle in Pollen 2016, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandorte ......... 106

Tabelle 10.1-12: PAK in Pollen 2016, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandorte ............. 106

Tabelle 11.1-1: Metalle in Wachs 2011, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandort ............ 109

Tabelle 11.1-2: PAK in Wachs 2011, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandort ................ 109

Tabelle 11.1-3: Metalle in Wachs 2012, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandorte .......... 110

Tabelle 11.1-4: PAK in Wachs 2012, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandorte .............. 110

Tabelle 11.1-5: Metalle in Wachs 2013, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandorte .......... 111

Tabelle 11.1-6: PAK in Wachs 2013, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandorte .............. 111

Tabelle 11.1-7: Metalle in Wachs 2014, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandorte .......... 112

Tabelle 11.1-8: PAK in Wachs 2014, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandorte .............. 112

Tabelle 11.1-9: Metalle in Wachs 2015, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandorte .......... 113

Tabelle 11.1-10: PAK in Wachs 2015, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandorte ............ 113

Tabelle 11.1-11: Metalle in Wachs 2016, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandorte ........ 114

Tabelle 11.1-12: PAK in Wachs 2016, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandorte ............ 114

Tabelle 12.1-1: Metalle in Honig 2011, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandort ............. 115

Tabelle 12.1-2: PAK in Honig 2011, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandort .................. 115

Tabelle 12.1-3: Metalle in Honig 2012, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandorte ........... 116

Tabelle 12.1-4: PAK in Honig 2012, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandorte ................ 116

Tabelle 12.1-5: Metalle in Honig 2013, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandorte ........... 117

Tabelle 12.1-6: PAK in Honig 2013, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandorte ................ 117

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Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016 Seite 13 von 123

Tabelle 12.1-7: Metalle in Honig 2014, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandorte ........... 118

Tabelle 12.1-8: PAK in Honig 2014, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandorte ................ 118

Tabelle 12.1-9: Metalle in Honig 2015, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandorte ........... 119

Tabelle 12.1-10: PAK in Honig 2015, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandorte .............. 119

Tabelle 12.1-11: Metalle in Honig 2016, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandorte ......... 120

Tabelle 12.1-12: PAK in Honig 2016, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandorte .............. 120

Tabelle 13.1-1: Ergebnisse der Bienen-Testanalyse auf Metalle 2011 .............................................. 121

Tabelle 13.1-2: Ergebnisse der Bienen-Testanalyse auf PAK 2011 ................................................... 122

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Danksagung

Unser herzlicher Dank geht an:

- die Imker aus dem Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld und am Referenzstandort

Schorfheide, die ihre Bienenvölker sorgsam betreut und Pollen-, Wachs- und Honigproben für

das Bienenmonitoring geliefert haben,

- die Flughafen Berlin Brandenburg GmbH (FBB) als finanzielle Trägerin des Projekts und für die

nachrichtliche Übermittlung der Honiganalysendaten 2011 bis 2014 sowie

- die Flughafen München GmbH (FMG) für Vergleichsdaten aus dem dortigen Honigmonitoring.

Vielen Dank, dass Sie auch dieses Jahr wieder zur Durchführung des „Bienenmonitoring im Umfeld

des Flughafens Berlin Schönefeld“ beigetragen haben!

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Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016 Seite 15 von 123

1 Einleitung

1.1 Umwelt-Untersuchungsprogramm der

Flughafen Berlin Brandenburg GmbH

Beim Betrieb eines Flughafens werden Stoffe an die Umgebungsluft

abgegeben. Diese Emissionen können zusammen mit solchen aus

Kraftfahrzeugverkehr, Hausbrand (Betrieb privater Kleinfeuerungsanla-

gen zu Heizzwecken), industriellen Tätigkeiten und Staubverwehungen

(z. B. bei landwirtschaftlichen Aktivitäten) die Luftqualität beeinflussen.

Die Flughafen Berlin Brandenburg GmbH (FBB) hat im Jahr 2011 ein

Umwelt-Untersuchungsprogramm ins Leben gerufen, um die Luftquali-

tät und die Umweltwirkungen des Luftverkehrs langfristig zu beobach-

ten: http://www.berlin-airport.de/de/unternehmen/umwelt/luft/index.php.

Mit einer Messstelle analysiert die FBB die Luftgüte auf dem Gelände des Flughafens Berlin Schöne-

feld auf luftverkehrstypische Schadstoffe. Die Ergebnisse werden durch das Landesamt für Umwelt,

Gesundheit und Verbraucherschutz Brandenburg (LUGV) veröffentlicht.

Das Biomonitoring ist ein freiwilliger Baustein des Umwelt-Untersuchungsprogramms: Luftschad-

stoffanreicherungen werden in lebenden Organismen, den Bioindikatoren, untersucht und geben

über die Verbreitung von Luftschadstoffen durch den Luftverkehr und deren Immissionswirkungen

auf die Umwelt im Umfeld des Flughafens Schönefeld Aufschluss. Das Biomonitoring wurde bislang in

den Jahren 2011 und 2012 mit Grünkohlkulturen - als Vertreter von Lebensmitteln des Menschen -

sowie 2012, 2013 und 2015 mit Graskulturen - als Vertreter von Vegetation und Futtermitteln - durch-

geführt. Die standardisierten Kulturen wurden in der Flughafenregion für bestimmte Zeit aufgestellt,

geerntet und auf Schwer- und Spurenmetalle sowie polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe

(PAK) analysiert: http://www.berlin-airport.de/de/unternehmen/umwelt/luft/biomonitoring/index.php.

Ein weiterer freiwilliger Baustein des Programms, der sich damit beschäftigt, ob und welche Stoffe in

die Umwelt und Lebensmittel gelangen und ob Auswirkungen des Flughafenbetriebs feststellbar sind,

ist das Bienenmonitoring. In dessen Rahmen werden Honig, Pollen und Waben aus dem Umfeld des

Flughafens auf Luftschadstoffe untersucht (siehe Kapitel 1.2).

1.2 Bienenmonitoring für ein umfassendes Bild über Wirkungen und

Rückstände von Luftschadstoffen

Das Bienenmonitoring am Flughafen Berlin Schönefeld wurde angelegt, um Fragen von Bürgern und

Imkern nachzugehen, ob der im Umland produzierte Honig von Luftschadstoffen unbelastet ist, die

aus dem Betrieb des Flughafens stammen können. Bienenmonitoring kombiniert dazu Umwelt- und

Rückstandsuntersuchung, um ein umfassendes Bild über Einträge (Depositionen) und Auswirkungen

von Luftschadstoffen zu liefern (siehe Bild 1.2-1): Die gesamte Anreicherungskette – Bienenvitalität,

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Blütenpollen, Wabenwachs und Bienenhonig – wird betrachtet. Die Untersuchungen seit 2011 stellen

sicher, dass mögliche Veränderungen dokumentiert werden, und werden über die Inbetriebnahme des

BER hinaus fortgesetzt.

1.2.1 Wie gelangen typische Luftschadstoffe aus dem Flughafenbetrieb in die

Umwelt?

Beim Betrieb eines Flughafens werden Luftschadstoffe freigesetzt: bei Starts und Landungen, dem

Bodenbetrieb und dem Kfz-Zubringerverkehr.

Neben dem Flughafenbetrieb gibt eine Vielzahl weiterer Quellen (Emittenten) unerwünschte Stoffe in

die Umgebungsluft ab (Emissionen): Verkehr, industrielle Prozesse, Landwirtschaft, Hausfeuerungs-

anlagen etc.. Die Schadstoffe können in der Luft sehr weiträumig transportiert werden und unterliegen

dabei Umwandlungsprozessen (Transmissionen). Wo und wie die Luftschadstoffe in die Umwelt

eingetragen werden (Depositionen) und sich anreichern und wirken (Immissionswirkungen), hängt

von ihren Eigenschaften, der Witterung, dem Gelände, der Vegetation und weiteren Faktoren ab. Ein

Flughafen trägt nur zu geringem Teil1 zu den sich überlagernden Immissionen in seinem Umfeld bei.

Die Immissionen können gasförmig, als feste Partikel trocken oder mit dem Niederschlag in Gewäs-

ser, Böden und Organismen gelangen (siehe Bild 1.2-1).

Bild 1.2-1: Schadstoffe gelangen über die Luft in die Umwelt [Copyright Grafik Dr. Monica Wäber]

1 Laut Studie der TU Berlin haben große Flughäfen weniger als 10 % Anteil an der regionalen Gesamtbelastung.

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Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016 Seite 17 von 123

Beim Bienenmonitoring wird der Gehalt von Schwer- und Spurenmetallen sowie polyzyklischen aro-

matischen Kohlenwasserstoffen (PAK) in Honig, Pollen und Wachs untersucht. Die ausgewählten

Spuren- und Schwermetalle (kurz: Metalle) gelangen aus vielen Quellen in die Umwelt, z. B. aus in-

dustriellen Prozessen, dem Reifen- und Bremsabrieb im Kfz- und Flugverkehr oder Staubverwehun-

gen. Die PAK sind eine Stoffgruppe, die in unvollständigen Verbrennungsprozessen entsteht. Sie

können aus Verkehrsabgasen, häuslicher Kleinfeuerung (sogenannter Hausbrand), Industrie und dem

Flughafenbetrieb stammen, dort als Rückstände aus dem Kerosin. Von diesen umweltgiftigen (ökoto-

xischen) Stoffen können gewisse, z. B. PAK und Cadmium, auf den Menschen krebserregend wirken.

Einige der untersuchten Metalle sind als Spurenmetalle einerseits lebensnotwendig, z. B. Kupfer und

Zink. In höheren Konzentrationen können sie aber ebenfalls ökotoxisch und gesundheitsschädlich

wirken.

1.2.2 Wie können Luftschadstoffe in Bienen, Pollen, Wachs und Honig kommen?

Bienen kommen bei ihren Sammelflügen mit Stoffen in Luft, Niederschlag, Wasser und Trachtpflan-

zen in Kontakt. Sie reagieren empfindlich auf Schadstoffe und Störungen ihrer Lebensbedingungen.

Darum wird beim Bienenmonitoring auch die Vitalität der Bienenvölker untersucht.

Ein Bienenvolk besteht aus 30.000 bis zu 50.000 Bienen. Bei ihren täglichen Flügen fliegen die

Sammlerbienen rund 4.000 Blüten in einem Radius von bis zu rund 3 km an, eine Fläche bis zu

30 km² (Bogdanov 2006). Man bezeichnet Bienen daher als flächenbezogene Sammler (VDI 4330/4

2006). Wie aktiv sie sammeln und in welcher räumlichen Ausdehnung, hängt vom Wetter, der Land-

schaftsnutzung und vor allem vom Nahrungsangebot ab. Die Nahrung der Bienen umfasst den ver-

fügbaren Nektar, Honigtau und Pollen der Trachtpflanzen.

Blütenpollen der Trachtpflanzen (vgl. Titelbild oben links: Sammelbiene mit Pollenhöschen auf Blüte)

ist, abhängig von der Pflanzenart, mehr oder weniger direkt Immissionen und Luftschadstoffeinträgen

in die Umwelt ausgesetzt. Blütenpollen kann als Bioindikator betrachtet werden (VDI 3957/1 2014)

weil er als Teil pflanzlicher Organismen Immissionswirkungen – als veränderte Stoffgehalte – an-

zeigt.

Der eiweißreiche Pollen wird von den Bienen durch Speichel fermentiert und in speziellen Wabenbe-

reichen im Bienenstock eingelagert. Dieser Pollen wird als Bienenbrot bezeichnet (VDI 4330/4 2006).

Er dient als Nahrung für die Brut.

Blütenpollen steht auch auf dem Speisezettel des Menschen und wird gerne als Nahrungsergän-

zungsmittel verwendet.

Wabenwachs stammt nicht wie Pollen aus der Umwelt, sondern wird wie Honig von den Bienen her-

gestellt: Junge Honigbienen sondern es aus ihren Wachsdrüsen ab und bauen damit im Bienenstock

die Waben. Darin lagern sie Pollen und Honig ein.

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Seite 18 von 123 Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016

Das Bienenwachs besteht zu etwa 65 Gewichtsprozenten aus Myricin, einem Gemisch von Estern

langkettiger Alkohole und Säuren. Frische, zunächst weiße Wachsplättchen verfärben sich gelb durch

Aufnahme des carotinhaltigen Pollenöls aus dem Blütenpollen. Ursprünglich hellgelbe Waben werden

nach einigen Wochen dunkler, durch das Bebrüten braunschwarz.

Wabenwachs wird beim Bienenmonitoring untersucht, weil sich aufgrund der chemischen Eigenschaf-

ten darin fettlösliche (lipophile) Stoffe, wie etwa PAK, besonders gut anreichern können und weil im

Wachs enthaltene Schadstoffe in darin eingelagerten Pollen und Honig übergehen könnten.

In der Regel bauen die Bienen lediglich die Drohnenwaben für die Aufzucht der männlichen Bienen in

Naturbau zu 100 Prozent selbst (auch: Wildbau, vgl. Titelbild links unten). Für Brut- und Honigwaben

hingegen hängen die Imker Wachsmittelwände in den Bienenstock, auf denen ihre Bienenvölker Wa-

ben aufbauen und dafür nur etwa die Hälfte Wachs produzieren müssen (siehe Bild 1.2-2). Vorgefer-

tigte Mittelwände werden aus dem Fachhandel bezogen, oder von den Imkern aus eigenem Wachs-

kreislauf selbst hergestellt, d. h. aus eingeschmolzenen, gereinigten Waben eigener Bienenvölker.

Vom Menschen wird das Wachs zur Herstellung von Bienenkerzen verwendet. Größter Verbraucher

ist allerdings die kosmetische und pharmazeutische Industrie: von Bienen produziertes Wachs als

Bestandteil von Cremes, Salben, Lippenstiften etc. (Schweizerisches Zentrum für Bienenforschung).

Außerdem wird Bienenwachs als Lebensmittelzusatzstoff E 901 z. B. für Gummibärchen genutzt.

Bienenhonig ist ein Produkt der Bienen. Die Bienen sammeln zuckerhaltige Ausscheidungen von

Blüten, den Nektar, und zuckerhaltigen Pflanzensaft bzw. Ausscheidungen an Pflanzen saugender

Insekten, den Honigtau. Nektar und Honigtau werden im Stock von Biene zu Biene weiter gereicht und

zu Honig umgewandelt, der in speziellen Honigwaben einlagert wird (siehe Bild 1.2-3).

Honig besteht im Wesentlichen aus den Zuckerarten Fructose und Glucose. Weitere Bestandteile sind

organische Säuren, Enzyme und beim Nektarsammeln aufgenommene feste Partikel (HonigV 2004).

Blütenhonig (auch Nektarhonig) stammt vollständig oder überwiegend aus dem Nektar von Blüten. Er

wird von den Bienen als Frühtracht, als ein oder zwei Trachten im Laufe des Sommers und oft als eine

Spättracht vor der Einwinterung produziert. Reiner Honigtau-Honig, z. B. Waldhonig, wird von den

Bienen nur selten, bei entsprechend günstiger Witterung hergestellt.

Honig steht als vielfältig genutztes Lebensmittel des Menschen im Mittelpunkt des Bienenmonitoring.

Stoffe, die mit dem Nektar und Honigtau aufgenommen werden, können aus der Honigblase der Biene

in das umliegende Körpergewebe abgeschieden werden. Stoffgehalte können so bei der Honigpro-

duktion in einem gewissen Maß abnehmen, gleichzeitig in den Bienen zunehmen. Mitunter wird ein-

gewendet, im Honig seien keine Stoffrückstände zu erwarten, da die Biene als „Biofilter“ wirke, von

Pestiziden und anderen Chemikalien belastete Bienen sogar meist sterben würden, bevor sie diese in

den Stock und die Bienenprodukte eintrügen2. Um diesem Einwand entgegen zu treten, berücksichtigt

2 z. B. in Details für Interessierte: Rückstandsuntersuchungen. Langnese Honig GmbH & Co KG (Hrsg.), Bargte-

heide, Quelle im Internet: http://www.langnese-honig.de/unser-honigwissen/163/details-fuer-interessierte.html, Stand 17.10.2016

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Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016 Seite 19 von 123

das Bienenmonitoring die Vitalität der Bienen und untersucht die Stoffgehalte auch in Pollen und in

Wachs.

Bild 1.2-2: Wachsmittelwand

Bild 1.2-3: Honigwabe auf Mittelwand

1.2.3 Bienenmonitoring 2011 bis 2016 - Hintergrund, Konzept, Vorgehen

Hintergrund: Die Untersuchung von Honig aus dem Flughafenumfeld auf Rückstände von Luft-

schadstoffen wurde in Deutschland nach Aussage der Flughafen Hamburg GmbH erstmals dort 1999

durchgeführt3. Andere deutsche Verkehrsflughäfen – wie u. a. Dresden, Düsseldorf, Hamburg, Han-

nover, Köln/Bonn, Nürnberg – haben sich ab 2003 in Untersuchungen der Arbeitsgemeinschaft Deut-

scher Verkehrsflughäfen e. V. (ADV) zusammengeschlossen. Aktuell finden im Verbund des ADV4

Luftschadstoff-Rückstandsanalysen von Honig statt, aber auch am Flughafen Stuttgart 5. Mit Pollen-,

Wachs- und Honiguntersuchungen sowie Vitalitätserhebungen, an einer Reihe von Standorten im

Flughafenumfeld und solchen in einem flughafenfernen Referenzgebiet, startete der Flughafen Mün-

chen 2008 systematisches Honigmonitoring (Wäber und Hergt 2011). Am Flughafen Frankfurt fanden

2006 bis 2008 ähnliche Pollen-, Honig und Vitalitätsuntersuchungen statt6. Das Honigmonitoring im

3 Quelle im Internet: Quelle im Internet https://www.hamburg-airport.de/media/Honig_vom_Airport.pdf, Stand

17.10.2016

4 Quelle im Internet http://www.airliners.de/imker-flughaefen-honig-einsatz-beruf-karriere/34294, Stand

17.10.2016

5 Quelle im Internet http://www.flughafen-stuttgart.de/newsroom/pressebereich/pressemitteilungen/2014/

biomonitoring-mit-bienen-flughafenhonig-erneut-schadstofffrei/, Stand 17.10.2016

6 Quelle im Internet http://www.fraport.de/content/fraport/de/misc/binaer/nachhaltigkeit/stakeholder-

dialog/sonstige-veroeffentlichungen/biomonitoring/jcr:content.file/file.pdf, Stand 21.10.2015, nicht mehr abrufbar

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Seite 20 von 123 Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016

Umfeld des Flughafens München wurde kontinuierlich fortgeführt und seine Ergebnisse publiziert 7. Sie

dienen als aktuelle Vergleichswerte für das hier vorgelegte Bienenmonitoring (siehe Kapitel 1.2.4).

Konzept: Das Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld wurde 2011 aufgelegt.

Im Frühjahr und Sommer 2015 begleitete es die Sanierung der bislang betriebenen Nordbahn des

Flughafens Berlin Schönefeld und zeitgleiche Nutzung der südlichen Start- und Landebahn. Im Jahr

2016 wurde wieder die Nordbahn genutzt. Das Bienenmonitoring wird mit den anderen Bausteinen

des Umwelt-Untersuchungsprogramms nach Inbetriebnahme des Flughafens Berlin Brandenburg

(BER) hinaus fortgeführt werden, um mögliche Umweltwirkungen nach Eröffnung des BER zu doku-

mentieren.

Die Ergebnisse des Bienenmonitorings beantworten nicht direkt, ob die Luft rein ist, sondern bieten

ein umfassendes Bild über die Anreicherungskette aus der Luft in die Umwelt: über Einträge und

Auswirkungen der Luftschadstoffe in bzw. auf Bienen und Bienenprodukte. Seit Frühjahr 2011 werden

daher Blütenpollen auf Immissionswirkungen sowie Wachs der Bienenwaben und das Lebensmittel

Honig auf Rückstände der Luftschadstoffe analysiert, die auch beim Biomonitoring betrachtet werden:

PAK und die Metalle Antimon, Arsen, Blei, Cadmium, Chrom, Nickel, Zink, sowie in Honig und seit

2015 in allen Proben zusätzlich Kupfer und Quecksilber. Zudem werden Parameter erhoben, die Auf-

schluss über die Vitalität der Bienenvölker geben. Proben zweier Trachten, der Früh- und der Som-

mertracht von Bienenvölkern in unterschiedlicher Entfernung zum Flughafen werden analysiert und

mit denen von einem Referenzstandort verglichen, fernab des Flughafens im ländlichen Hintergrund-

gebiet.

Seit 2016 gilt nach Lebensmittelrecht (VO (EU) Nr. 2015/1003) für Blei in Honig ein Höchstgehalt von

0,1 mg/kg. Dieser strenge Höchstgehalt wurde zum Anlass genommen, die Empfindlichkeit der ge-

samten Metallanalytik um den Faktor 4 zu erhöhen, um weiterhin Stoffgehalte deutlich unterhalb

Grenzwertniveau aufspüren zu können. Zudem gelten seit 2016 für PAK in Nahrungsergänzungsmit-

teln neue Höchstgehalte (VO (EU) Nr. 2015/1933), die auf Pollen angewendet werden können (siehe

Kapitel (1.2.4).

Vorgehen: Liegt ein Einfluss des Flughafens auf in dessen Umfeld erzeugten Honig vor? Sind flugha-

fennah höhere Luftschadstoffgehalte in Pollen, Wachs und Honig festzustellen? Im Unterschied zum

Biomonitoring, bei dem man Immissionswirkungen messpunktgenau mit ortsfesten Bioindikatoren

bestimmt, umfasst Bienenmonitoring ein Gebiet (Wäber et al. 2016). PAK können z. B. aus Kfz-, Flug-

und Bahnverkehr oder aus häuslicher Kleinfeuerung stammen, Chrom und Antimon z. B. aus Reifen-

und Bremsabrieb im Kfz-Verkehr und Flughafen-Bodenbetrieb. Daher ist der spezifische Nachweis

eines Emittenten nicht möglich. Immissionswirkungen im Pollen stammen aus dem Gebiet um den

Bienenstock, in dem die Bienen den Pollen gesammelt haben: je nach Trachtangebot direkt vom

7 Quelle im Internet http://www.munich-airport.de/de/company/umwelt/luft/untersuchung/honig/index.jsp, Stand

21.10.2015

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Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016 Seite 21 von 123

Flughafengelände und den umliegenden Gärten, Äckern, Wiesen, Sträuchern und Bäumen. Nektar

und Honigtau als Grundstoffe für den Honig stammen ebenfalls aus dem – je nach Nahrungsangebot

– während der Tracht beflogenen Gebiet. Rückstände im Honig können daher von verschiedenen

Luftschadstoffquellen im beflogenen Gebiet stammen, dessen Radius rund 3 Kilometer um den Bie-

nenstock beträgt.

Das Bienenmonitoring startete zunächst mit zwei Standorten von Bienenvölkern 2011 (siehe Karte

Umschlaginnenseite und Kapitel 2.1): dem flughafennahen Standort BFM bei Mahlow und dem flugha-

fenferneren Referenzstandort BRR bei Rangsdorf. Im Jahr 2012 wurde mit BRR fortgefahren und als

neue Standorte kamen BER unmittelbar an der Flughafenverwaltung und BRS als flughafenferner

Referenzstandort, im Biosphärenreservat Schorfheide rund 90 km nordöstlich von Schönefeld hinzu.

Das Bienenmonitoring umfasste seit 2013 drei Standorte: BER, BRS und neu BKB, als flughafenna-

hen Standort bei Kiekebusch. UMW Umweltmonitoring Dr. Monica Wäber, München, ist als unabhän-

gige Gutachterin mit der Bewertung des Bienenmonitoring beauftragt. Bienen, Pollen- und Wachspro-

ben sowie seit 2015 die Honige wurden von deren Partnerlaboren analysiert. Die Honige 2011 bis

2014 waren von einem weiteren unabhängigen Labor im Auftrag der FBB untersucht worden.

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1.2.4 Vergleichswerte, Höchstgehalte und zur Orientierung hilfsweise heranzuzie-

hende Beurteilungswerte

Der Bewertung, ob ein Flughafeneinfluss8 erkennbar wird, erfolgt primär durch den Vergleich zwischen

Ergebnissen aus dem Flughafenumfeld mit dem Referenzstandort (Wäber et al. 2016).

Des Weiteren werden Ergebnisse anderer Untersuchungen, v. a. die des zeitgleich mit den beschrie-

benen Methoden (siehe Kapitel 9) beim Honigmonitoring im Umfeld des Flughafen München, als Ver-

gleichswerte herangezogen (Wäber 2016, mündliche Mitteilung Flughafen München GmbH).

Zusätzlich dient der Vergleich mit Beurteilungswerten der Risikoabschätzung. Zum Schutz der

menschlichen Gesundheit begrenzen Lebensmittel-Höchstgehalte gemäß EU-Verordnungen (VO)

den Gehalt unerwünschter Stoffe in Lebensmitteln auf toxikologisch vertretbare Werte. Honig gilt als

naturreines Lebensmittel, Pollen wird von Menschen als Nahrungsergänzungsmittel verwendet. Seit

2016 gilt für Blei in Honig ein Höchstgehalt (VO (EU) Nr. 2015/1005). Für Benzo[a]pyren (BaP) und

PAK4 – die Summe aus BaP, Benzo[a]anthracen, Benzo[b]fluoranthen und Chrysen – als Leitsub-

stanzen der PAK9 sind für spezielle Nahrungsergänzungsmittel, unter anderem solche die „Kittharz,

Gelée Royale […] enthalten“, seit 2016 Höchstgehalte festgelegt (VO (EU) Nr. 2015/1933). Sie kön-

nen auf Pollen angewendet werden.

Für Cadmium und Quecksilber sind in den Verordnungen VO (EG) Nr. 1881/2006 mit VO (EU)

Nr. 629/2008 und Nr. 420/2011 sowie Nr. 488/2014 Höchstgehalte für Nahrungsergänzungsmittel

festgelegt. Diese Höchstgehalte können nur hilfsweise orientierend auf Pollen (nicht auf Honig) bezo-

gen werden, da Pollen zwar als Nahrungsergänzungsmittel verwendet wird, aber in den Verordnungen

nicht ausdrücklich als solches genannt ist (siehe Tabelle 1.2-1).

Für Honig hatte der Rat der EU vormals 0,1 mg/kg für Cadmium und 1 mg/kg für Blei als Höchstgehal-

te vorgeschlagen (Byrne 2000). In Österreich waren Aktionswerte zur höchst vorsorglichen Risiko-

minderung für Cadmium von 0,05 mg/kg und für Blei von 0,25 mg/kg in Honig erlassen worden

(ÖMBG 2012). Der Aktionswert für Cadmium besteht weiter. Der Aktionswert für Blei wird durch den

europaweit geltenden Höchstgehalt abgelöst (VO (EU) Nr. 2015/1005), der – verglichen mit dem Akti-

onswert – mit 0,1 mg/kg sehr streng ausfällt.

8 Ein punktgenauer Emittentennachweis schließt sich mit den Bienen als flächenbezogenen Sammlern aus (vgl.

Kapitel 1.2.2), auch weil die untersuchten Luftschadstoffe aus weiteren Quellen als dem Flughafenbetrieb stam-men können.

9 Die Höchstgehalte PAK4 dienen dazu, dass der PAK-Gehalt in Lebensmitteln in einem Rahmen bleibt, der kei-

ne Gesundheitsbedenken mit sich bringt, und dass die Menge an PAK auch in Proben kontrolliert werden kann, in denen sich kein Benzo[a]pyren nachweisen lässt, aber andere PAK vorhanden sind.

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Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016 Seite 23 von 123

Für andere toxikologisch relevante Stoffe, etwa für Quecksilber in Pollen und Honig oder für BaP und

PAK4 in Honig, sind derzeit keine Ableitungen bekannt (Wäber et al. 2016). Hier können Wertespan-

nen der Höchstgehalte, die die EU für diese Stoffe in andersartigen Lebensmittel vorgibt, hilfsweise

orientierend betrachtet werden (siehe Tabelle 1.2-1: Kleinschrift):

- Höchstgehalte für BaP und PAK4 für bestimmte, im Wesentlichen fetthaltige Lebensmittel bis

hin zu Nahrungsergänzungsmitteln (VO (EU) Nr. 835/2011, Nr. 420/2011, Nr. 2015/1933).

- Höchstgehalte für Quecksilber analog Cadmium und Blei, für viele unterschiedliche Lebensmit-

tel (VO (EU) Nr. 629/2008 und Nr. 420/2011).

Folgendes darf dabei nicht außer Acht gelassen werden:

- Erstens besitzen andere Lebensmittel andersartige Eigenschaften.

- Zweitens bedienen sich Lebensmittelprüfungen im Sinne des Lebensmittelrechts teilweise an-

derer Analysenverfahren als das Bienenmonitoring als Umweltuntersuchung.

- Drittens sind besonders strenge Höchstgehalte für Säuglingsnahrung nicht heranzuziehen, da

Säuglinge keinen Honig verzehren sollten.

Tabelle 1.2-1: Höchstgehalt für Blei in Honig und orientierende Beurteilungswerte

in mg/kg OS Höchstgehalt für Honig (VO (EU) Nr. 2015/1005) Aktionswert

Blei 0,1 vormals orientierend:

0,25 (ÖBMG 2012)

Stoff

in mg/kg OS

Spannen aktueller Höchstgehalte (VO (EG) Nr. 1881/2006 und

629/2008, VO (EU) Nr. 835/2011, 420/2011, 488/2014 und 2015/1933)

Aktionswerte

(ÖBMG 2012)

Blei 3,00 - f. Nahrungsergänzungsmittel: orientierend für Pollen

Cadmium

0,005 - strengster Wert für Säuglingsnahrung auf Kuhmilchbasis bis zu

1,00 - f. Nahrungsergänzungsmittel: orientierend für Pollen

3,00 - f. Nahrungsergänzungsmittel aus Seetang

0,05 für Honig

(kein deutsches Recht)

Quecksilber 0,10 - f. Nahrungsergänzungsmittel: orientierend für Pollen

1,00 - f. Muskelfleisch bestimmter Fischarten -

Benzo[a]pyren

0,001 - strengster Wert z. B. für Säuglingsnahrung bis zu

0,006 - Muscheln (geräuchert) und

0,010 - f. Nahrungsergänzungsmittel: für Pollen anwendbar -

Summe PAK4

0,001 - strengster Wert z. B. für Säuglingsnahrung bis zu

0,035 - Muscheln (geräuchert) und

0,050 - f. Nahrungsergänzungsmittel: für Pollen anwendbar -

OS: Originalsubstanz; Kleinschrift: nur hilfsweise orientierend, da für andersartige Lebensmittel gültig

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Seite 24 von 123 Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016

Tabelle 1.2-2: Aktuelle orientierende Vergleichswerte für Pollen und Honig

Stoff in mg/kg

Vergleichswerte lt. EFSA etc. Beurteilungswerte: Höchstgehalte, Aktionswerte

Pollen / NEM pflanzlich

Honig / Zucker (Le-

bensmittel) Nahrungsergän-

zungsmittel (NEM) Honig andere Lebensmittel

Antimon (Sb)

- - - - -

Arsen (As)

0,372-0,3831)

(EFSA 2014)

0,029-0,0321)

*, 0,013-0,02

1)**

(EFSA 2014) - -

0,1-0,2

(Arsengesamt, Schuma-

cher 2005, lt. Codex

Alimentarius)

Blei (Pb) 0,62-0,64

1)

(EFSA 2010)

0,034-0,061)

(EFSA 2010, andere

Zuckerprodukte)

3,0 (VO1881/2006, bis 2015/1005, nicht

algenbasierte NEM)

0,1 Höchstgehalt (VO (EU) 2015/1005)

0,01-3,0

(VO 1881/2006 bis

2015/1005)

Cadmium (Cd)

0,073-0,0771)

(EFSA 2012)

0,0036-0,0141)

(EFSA 2012)

1,0 (VO 488/2014, nicht algen-basierte NEM)

0,05 (ÖBMG 2012, Aktionswert)

0,005-3,0

(VO 1881/2006 bis

488/2014)

Chrom (Cr)

-

(0,0002-0,0003

in Hering & Rind,

0,002-0,003

Tomaten, getrockn. Datteln

0,1

Paranüssen; EFIC 2015)

0,06 mg/Tag: je NEM-Produkt, 0,6 mg/kg umge-

rechnet bei Verzehr von 0,1 kg NEM/Tag

(BgVV 2002)

- -

Kupfer (Cu)

- -

1,0 mg/Tag: je NEM-Produkt, 10 mg/kg umge-

rechnet bei Verzehr von 0,1 kg NEM/Tag

(BgVV 2002)

1,5 mg/Tag

als Empfehlung für die

gesamte tägliche

Zufuhr (DGE 2013)

Nickel (Ni)

3,8-3,91)

(EFSA 2014)

0,14-0,161)

(EFSA 2014)

- - -

Queck-silber (Hg)

0,50-0,511)

(EFSA 2012a) 0,0005-0,0048

1)

(EFSA 2012a)

0,1 (VO1881/2006, 420/2011, nicht

algenbasierte NEM)

-

0,1-1,0

(VO1881/2006,

420/2011, 1,0 in best.

Fleisch/Fisch)

Zink (Zn) -

5 mg/Tag je NEM-Produkt 50 mg/kg umge-

rechnet bei Verzehr von 0,1 kg NEM/Tag

(BgVV 2002)

-

7-10 mg/Tag

als Empfehlung für die

gesamte tägliche

Zufuhr (BgVV 2002)

Benzo[a]-pyren / PAK4

0,010 BaP 0,050 PAK4

Höchstgehalte (VO 2015/1933),

Kittharz, Gelee Royale

0,001-0,006 BaP

0,001-0,035 PAK4

(VO1881/2006,

835/2011;Säug-

lingsnahrung bis ge-

räucherte Muscheln) 1)

: untere (LB: lower bound) und obere Grenze (UB: upper bound) des arithmetischen Mittelwerts (aMW); *: Blütenhonige; **: unspezifizierte Honige; PAK4: Benzo[a]pyren (BaP), Benzo[a]anthracen, Benzo[b]fluoranthen, Chrysen; schwarze Schrift: für Pollen, Honig; kursiv: Aktionswert für Honig, nicht in Deutschland gültig; grau: für andere Nahrungsergänzungs- und zuckerähnliche Lebensmittel; graue Kleinschrift: für andersartige Lebensmittel gültig

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Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016 Seite 25 von 123

Immissionswirkungen bzw. Stoffrückstände, die in anderen Umweltproben bzw. Lebensmitteln ermit-

telt wurden, können eine Orientierung geben, welche Gehalte in anderen Lebensmitteln als „normal“

und welche als „hoch“ gelten. Eine Übersicht über aktuell gültige Höchstgehalte und Aktionswerte als

orientierende Beurteilungswerte findet sich in Tabelle 1.2-1 und zusammen mit aktuellen orientieren-

den Vergleichswerten in Tabelle 1.2-2

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Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016 Seite 27 von 123

2 Methoden – Bienenvölker, Standorte, Proben, Analysen

2.1 Standorte der Bienenvölker

Bienenvölker in unterschiedlicher Entfernung zum Flughafen Berlin Schönefeld und deren Proben

wurden untersucht und mit denen von einem vom Flughafen entfernten Referenzstandort verglichen.

Übersichten über die Standorte für das Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld

2011 bis 2016 geben Tabelle 2.1-1 sowie Bild 2.1-1 bis Bild 2.1-3.

Tabelle 2.1-1: Standorte der Bienenvölker im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld

Bienenvölkerstandort Jahr Beschreibung (grau: aufgelassen)

BER Flughafen

Verwaltung 2012 2013 2014 2015 2016

unmittelbarer Flughafenstandort, neben

den FBB-Verwaltungsgebäude; Bienen-

völker befliegen das Flughafengelände;

von Rangsdorfer Imker betreut

BFM flughafennah

Mahlow 2011

knapp 3 km westlich des Endes der

Start-/Landebahn Nord des Flughafens

Berlin Schönefeld in Mahlow

BKB Flughafennah

Kiekebusch 2013 2014 2015 2016

westlich Kiekebusch, rund 1,5 km süd-

östlich des Ostendes der Start-

/Landebahn Süd (Mai-Okt. 2015 in Be-

trieb), rund 3 km vom Standort BER ent-

fernt; von Rangsdorfer Imker betreut

BRR Referenz

Rangsdorf 2011 2012

6 km südlich des Flughafens in

Rangsdorf, von Rangsdorfer Imker be-

treut

BRS Referenz

Schorfheide 2012 2013 2014 2015 2016

Referenzstandort im von Wäldern und

Landwirtschaft geprägten Biosphärenre-

servat Schorfheide-Chorin in der Ucker-

mark, rund 90 km nördlich vom BER; von

dortigem Ökoimker betreut

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Seite 28 von 123 Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016

Bild 2.1-1: Bienenvölker am Standort BER [Fotos: Dirk Trepke]

Bild 2.1-2: Bienenvolk bei der Überwinterung am Standort BKB [Foto: Dirk Trepke]

Bild 2.1-3: Bienen-völker am Refe-renzstandort BRS [Foto: W. Hirrle]

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Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016 Seite 29 von 123

Als Vergleichsgebiet dient das Umfeld des Flughafens München (Wäber 2015 und 2014): Die aktuel-

len Ergebnisse des „Honigmonitoring am Flughafen München“ der Flughafen München GmbH (FMG)

werden primär bei der Bewertung mit herangezogen, da sie mit gleicher Methodik von den gleichen

ausführenden Experten10

erzielt wurden. Das Honigmonitoring am Flughafen München wurde im Ver-

gleichszeitraum an den in Tabelle 2.1-2 beschriebenen Bienenvölker-Standorten durchgeführt:

Tabelle 2.1-2: Vergleichsgebiet - Standorte der Bienenvölker am Flughafen München

Bienenvölkerstandort Beschreibung der Standorte im Umfeld des Flughafen München

HFF* Flughafenzaun

Südbahn Freising

unmittelbarer Flughafenstandort am Zaun der Start-/Landebahn Süd im

Landkreis Freising, Bienen befliegen auch das Flughafengelände

HFT

(HF2*)

Flughafen Tank-

stelle FMG-Verw.

Flughafenstandort im Landkreis Freising, neben Tankstelle, nahe FMG-

Verwaltungsgebäuden und nahe der Südbahn, seit 2016 aufgelassen

MIF Flughafen

zwischen Bahnen

Flughafenstandort im Landkreis Erding, zwischen beiden Start-/ Lande-

bahnen, nahe dem Vorfeld für Kleinflugzeuge

MEF Flughafenzaun

Nordbahn Erding

seit 2016, unmittelbarer Flughafenstandort am Zaun der Start-/Landebahn

Nord im Landkreis Erding, Bienen befliegen auch das Flughafengelände

AIC3

Referenzgebiet

Aichach

ähnlich strukturiertes Referenzgebiet Aichach bei Augsburg, rund 50 km

westlich des Münchner Flughafens ohne Flughafeneinfluss

*: HF2, wenn HFF/HFT-Mischproben untersucht wurden; 3: Mischproben von 3 Standorten (Pollen: 1 Standort)

10 alle FMG-Analysen seit 2008 von UMW-Partnerlaboren, FBB Honiganalysen bis 2014 von weiterem, unabhän-

gigen Labor im Auftrag der FBB

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Seite 30 von 123 Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016

2.2 Bienen, Pollen-, Wachs- und Honigproben

Luftschadstoffe wurden in Pollen als Umweltprobe und in Wachs und Honig als Bienenprodukten ana-

lysiert. Es wurden jeweils Frühtracht- und Sommertrachtproben untersucht, um mit zwei zeitlich aufei-

nanderfolgenden Messwiederholungen einen möglichst langen Zeitraum während der Bienensaison

und die Spannbreite der Ergebnisse ansatzweise abzubilden (Ausnahme 2011; siehe Tabelle 2.2-1).

Pollen sowie Nektar und Honigtau als Grundstoffe für den Honig stammen aus dem Gebiet, das auf-

grund des dortigen Nahrungsangebots während der Tracht beflogen wird. Pollenproben wurden mit

Pollenfallen aus Kunststoffgittern am Eingang der Bienenstöcke gewonnen. Von 2011 bis 2014 wur-

den Einzel-Pollenstichproben untersucht, die während eines bis weniger Tage während der jeweiligen

Tracht gesammelt wurden. Ab 2015 wurden mehrere Teilproben gesammelt, um das während der

Tracht beflogene Pollensammelgebiet breiter zu erfassen, und dann zu einer Mischprobe pro Standort

vereint (siehe Tabelle 2.2-2).

Wachsproben des ersten Untersuchungsjahres 2011 waren Stichproben aus den unterschiedlichen

Wabenwachsarten, die in den beiden Imkereien in Mahlow (BFM) und Rangsdorf (BRR) vorkamen: in

der Regel Honigwaben mit Mittelwand und eine Sonderprobe aus der Sommertracht aus Naturbau

(SST2011). Auf Basis der Ergebnisse 2011 wurde die Wachsprobenahme 2012 auf Honigwaben mit

Mittelwänden konzentriert. Die Mittelwände waren bei BFM solche aus eigenem Wachskreislauf des

Imkers, bei BRR (wie später auch bei BER und BKB) zugekaufte. Die Ergebnisse 2012 zeigten, dass

die in den Waben gemessenen, unterschiedlichen Stoffgehalte keinen erkennbaren Einfluss auf die

Stoffgehalte im darin eingelagerten Honig hatten. Im Jahr 2013 wurden erstmals ausschließlich Wa-

ben aus Naturbau analysiert. Die Waben vom Referenzstandort BRS bestanden aus sogenanntem

Jungfernwachs, das von den Bienen relativ frisch produziert und wenige Tage alt war, daher noch fast

weiß. Die Wachsproben der Standorte BER und BKB waren dunkler und folglich älter (vgl. Kapitel

1.2.2). Ab 2014 wurden etwa gleichzeitig und gleich lang von den Bienenvölkern gebaute Naturbau-

waben untersucht. Diese Standardisierung sollte ausschließen lassen, dass unterschiedlich lange

Expositionen gegenüber Umwelteinflüssen zu unterschiedlichen Stoffgehalten, insbesondere der PAK,

führen könnten. Es muss allerdings berücksichtigt werden, dass im Referenzgebiet Schorfheide auf-

grund von Temperaturunterschieden die Bienenaktivität um ein bis zwei Wochen gegenüber der im

Untersuchungsgebiet am Flughafen Schönefeld verzögert sein kann. In den Jahren 2014 und 2016

wurden Drohnenwaben analysiert, im Jahr 2015 Naturbau-Honigwaben. In beiden Fällen wurden leere

Rahmen an eine vorher festgelegte Position im Stock eingehängt, damit die Bienen Waben daran

aufbauen – und im Falle der Naturbau-Honigwaben während des gesamten jeweiligen Trachtzeit-

raums Wabenhonig einlagern.

Die Honigproben der Frühtracht (FT) und der Sommertracht (ST) wurden 2011 bis 2014 und 2016

direkt nach dem Abschleudern und Grobfiltern aus Honigwaben gewonnen. Im Jahr 2015 wurde der

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Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016 Seite 31 von 123

Wabenhonig aus den im Anschluss analysierten Naturwaben abgeschleudert (BER und BKB) bzw.

herausgepresst (BRS11

). Ausnahmen bildeten die Honig-Sommertrachtproben 2015 und 2016 aus der

Schorfheide: Honige aus der herkömmlichen Honigwabe, die nach dem Abschleudern und Grobfiltern

bei ca. 35°C fein gefiltert, aber nicht cremig gerührt wurden (Proben BRS-ST-Honig).

Tabelle 2.2-1: Pollen-, Wachs- und Honigproben 2011 bis 2016 - Teil 1

Probenliste Bienenmonitoring 2011 bis 2013

2011 Standort Zeitraum Pollen Wachs Honig

BFM-

FT

Flughafen-

Mahlow25.-29.05.11

1 Pollenstichprobe aus

Pollenfalle

Mischprobe aus Honig- und Pollenwabe mit

Mittelwänden aus eigenem Wachskreislauf

Frühtracht (14.5.11),

geschleudert

BRR-

FT

Referenz-

Rangsdorfca.30.06.11 -

aus einer Honigwabe mit zertifizierter

Mittelwand aus dem Handel

Frühtracht (15.5.11),

geschleudert

BFM-

ST

Flughafen-

Mahlow22.06.2011

1 Pollenstichprobe aus

Pollenfalle

honigfreie Wabe, Naturbau ohne Mittelwand:

Sonderprobe SST2011

Sommertracht

(4.6./8.7.11), geschl.

BFM-

ST

Flughafen-

MahlowJul 11 -

Mischprobe aus 2 Honigwaben (hell, dunkler)

mit Mittelwänden aus eigenem Wachskreislauf-

BRR-

ST

Referenz-

Rangsdorfca.03.07.11

1 Pollenstichprobe aus

Pollenfalle-

Sommertracht

(5.7.11), geschleudert

2012 Standort Zeitraum Pollen Wachs Honig

BER-

FT

Flughafen-

Schönefeldbis 27.06.12

1 Pollenstichprobe aus

Pollenfalle

aus heller Honigwabe mit zertifizierter

Mittelwand aus dem Handel

Frühtracht (FT),

geschleudert

BRR-

FT

Referenz-

Rangsdorfbis 27.06.12

1 Pollenstichprobe aus

Pollenfalle

aus heller Honigwabe mit zertifizierter

Mittelwand aus dem Handel

Frühtracht (FT),

geschleudert

BRS-

FT

Referenz-

Schorfheidebis 27.06.12

1 Pollenstichprobe aus

Pollenfalle

aus heller Honigwabe mit Mittelwand aus

eigenem Kreislauf; Ökoimkerei

Frühtracht (FT),

geschleudert

BER-

ST

Flughafen-

Schönefeldbis 31.07.12

1 Pollenstichprobe aus

Pollenfalle

aus goldgelber Honigwabe mit zertifizierter

Mittelwand aus dem Handel

Sommertracht (ST),

geschleudert

BRR-

ST

Referenz-

Rangsdorfbis 31.07.12

1 Pollenstichprobe aus

Pollenfalle

aus heller Honigwabe mit zertifizierter

Mittelwand aus dem Handel

Sommertracht (ST),

geschleudert

BRS-

ST

Referenz-

Schorfheidebis 30.07.12

1 Pollenstichprobe aus

Pollenfalle

aus sehr heller Honigwabe mit Mittelwand aus

eigenem Kreislauf; Ökoimkerei

Sommertracht (ST),

geschleudert

2013 Standort Zeitraum Pollen Wachs Honig

BER-

FT

Flughafen-

Schönefeldbis 26.06.13

1 Pollenstichprobe aus

PollenfalleWabe aus Naturbau, hell bis mittelbeige

Frühtracht (FT),

geschleudert

BKB-

FT

Flughafen-

Kiekebuschbis 26.06.13

1 Pollenstichprobe aus

PollenfalleWabe aus Naturbau, hell

Frühtracht (FT),

geschleudert

BRS-

FT

Referenz-

Schorfheidebis 25.05.13

1 Pollenstichprobe aus

Pollenfalle

Jungfernwachs aus Naturbau, wenige Tage alt,

sehr hell; gepresst

Frühtracht (FT),

geschleudert

BER-

ST

Flughafen-

Schönefeldbis 14.07.13

1 Pollenstichprobe aus

Pollenfalle

Wabe aus Naturbau, hell bis mittelbeige z. T.

mit Honig: Teile ohne Honig analysiert

Sommertracht (ST),

geschleudert

BKB-

ST

Flughafen-

Kiekebuschbis 14.07.13

1 Pollenstichprobe aus

Pollenfalle

Wabe aus Naturbau, kleine Abschnitte mit ganz

wenig Honig; hell bis mittelbraun

Sommertracht (ST),

geschleudert

BRS-

ST

Referenz-

Schorfheidebis 10.07.13

1 Pollenstichprobe aus

Pollenfalle

Jungfernwachs aus Naturbau, wenige Tage alt,

sehr hell; gepresst

Sommertracht (ST),

geschleudert

BER: unmittelbarer Flughafenstandort, BFM: flughafennah bei Mahlow, BKB: flughafennah bei Kiekebusch;

BRR: Referenz Rangsdorf BRS: flughafenferne Referenz Schorfheide; FT: Frühtracht; ST: Sommertracht;

SST: Sonderprobe Sommertracht-Naturbau 2011 BFM; FT/ST: Honig BRS 2015 bereits in Frühtracht und bis in Sommertracht produziert

11 Mit BRS-FT/ST2015 ist ein Honig bezeichnet, dessen Produktion abweichend bereits während der Frühtracht

begann und in die Sommertracht reichte.

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Seite 32 von 123 Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016

Tabelle 2.2-2: Pollen-, Wachs- und Honigproben 2011 bis 2016 - Teil 2

Probenliste Bienenmonitoring 2014 bis 2016

2014 Standort Zeitraum Pollen Wachs Honig

BER-

FT

Flughafen-

Schönefeld15.4.-19.5.14

1 Pollenstichprobe aus

Pollenfalle

Naturbau: Drohnenwabe nach dem Schlupf

23.4.-7.5. (14 Tage), dunkelbraun

Frühtracht (FT),

geschleudert

BKB-

FT

Flughafen-

Kiekebusch15.4.-19.5.14

1 Pollenstichprobe aus

Pollenfalle

Naturbau: Drohnenwabe nach dem Schlupf

23.4.-7.5. (14 Tage), mittel- bis dunkelbraun

Frühtracht (FT),

geschleudert

BRS-

FT

Referenz-

Schorfheide20.4.-20.5.14

1 Pollenstichprobe aus

Pollenfalle

Naturbau: Drohnenwabe nach dem Schlupf

23.4.-7.5. (14 Tage), dunkelbraun

Frühtracht (FT),

geschleudert

BER-

ST

Flughafen-

Schönefeld20.5.-5.7.14

1 Pollenstichprobe aus

Pollenfalle

Naturbau: Drohnenwabe nach dem Schlupf

10.6.-5.7. (25 Tage), sehr dunkelbraun

Sommertracht (ST),

geschleudert

BKB-

ST

Flughafen-

Kiekebusch20.5.-5.7.14

1 Pollenstichprobe aus

Pollenfalle

Naturbau: Drohnenwabe nach dem Schlupf

10.6.-5.7. (25 Tage), sehr dunkelbraun

Sommertracht (ST),

geschleudert

BRS-

ST

Referenz-

Schorfheide1.6.-18.7.14

1 Pollenstichprobe aus

Pollenfalle

Naturbau: Drohnenwabe nach dem Schlupf

10.6.-5.7. (25 Tage), mittel- bis dunkelbraun

Sommertracht (ST),

geschleudert

2015 Standort Zeitraum Pollen Wachs Honig

BER-

FT

Flughafen-

Schönefeld10.4.-25.5.15

Mischprobe aus 6

Teilproben 10.4.-25.5.15

Naturbau: Wabenhonig-Wabe 10.4.-25.5. (45

Tage), hellgelb

FT, aus Wabenhonig-

Wabe geschleudert

BKB-

FT

Flughafen-

Kiekebusch10.4.-25.5.15

Mischprobe aus 6

Teilproben 10.4.-25.5.15

Naturbau: Wabenhonig-Wabe, 10.4.-25.5. (45

Tage), gelbbraun

FT, aus Wabenhonig-

Wabe geschleudert

BRS-

FT

Referenz-

Schorfheide1.5.-30.5.15

Mischprobe aus 3

Teilproben 1.5.-30.5.15

Naturbau: Wabenhonig-Wabe 1.5.-30.5. (30

Tage), sehr hell gelb

FT/ST, aus

Wabenhonig-Wabe

geschleudert

BER-

ST

Flughafen-

Schönefeld27.5.-21.7.15

Mischprobe aus 6

Teilproben 15.6.-27.7.15

Naturbau: Wabenhonig-Wabe 15.6.-27.7. (42

Tage), hellocker-beige

ST, aus Wabenhonig-

Wabe geschleudert

BKB-

ST

Flughafen-

Kiekebusch27.5.-21.7.15

6 Teilproben 15.6.-27.7.

für Metall-, davon 3 Teil-

proben für PAK-Analyse

Naturbau: 8 versch. Wabenhonig-Waben, 15.6.-

27.7. (42 Tage), blassbeige bis gelbbraun

ST, aus Wabenhonig-

Wabe geschleudert

BRS-

ST

Referenz-

Schorfheide25.6.-4.8.15

Mischprobe aus 3

Teilproben 5.7.-1.8.15

Naturbau: Wabenhonig-Waben 22.6.-20.7. (32

Tage), sehr hell gelb

ST, geschleudert und

bei 35°C gefiltert

2016 Standort Zeitraum Pollen Wachs Honig

BER-

FT

Flughafen-

Schönefeld5.5.-23.5.16

Mischprobe aus 6

Teilproben 5.5.-23.5.16

Naturbau: Drohnenwabe 5.5.-22.5. (17 Tage),

unbebrütet, gelb

FT, aus Honigwabe

geschleudert 22.5.16

BKB-

FT

Flughafen-

Kiekebusch5.5.-23.5.16

Mischprobe aus 6

Teilproben 5.5.-23.5.16

Naturbau: Drohnenwabe 5.5.-22.5. (17 Tage),

unbebrütet, gelb

FT, aus Honigwabe

geschleudert 22.5.16

BRS-

FT

Referenz-

Schorfheide5.5.-28.5.16

Mischprobe aus 3

Teilproben 5.5.-28.5.16

Naturbau: Drohnenwabe 5.5.-30.5. (25 Tage),

unbebrütet, hell

FT, aus Honigwabe

geschleudert 31.5.16

BER-

ST

Flughafen-

Schönefeld15.6.-15.7.16

Mischprobe aus 6

Teilproben 25.6.-30.7.16

Naturbau: Drohnenwabe 15.6.-30.7. (45 Tage),

unbebrütet, hellgelb

ST, aus Honigwabe

geschleudert 15.7.16

BKB-

ST

Flughafen-

Kiekebusch15.6.-15.7.16

Mischprobe aus 6

Teilproben 25.6.-30.7.16

Naturbau: Drohnenwabe 15.6.-30.7. (45 Tage),

unbebrütet, hellgelb

ST, aus Honigwabe

geschleudert 15.7.16

BRS-

ST

Referenz-

Schorfheide15.6.-15.7.16

Mischprobe aus 3

Teilproben 18.6.-25.7.16

Naturbau: Drohnenwabe 10.6.-30.7. (50 Tage),

unbebrütet, hell

ST, geschleudert

23.7., bei 35°C gefiltert

BER: unmittelbarer Flughafenstandort, BFM: flughafennah bei Mahlow, BKB: flughafennah bei Kiekebusch;

BRR: Referenz Rangsdorf BRS: flughafenferne Referenz Schorfheide; FT: Frühtracht; ST: Sommertracht;

SST: Sonderprobe Sommertracht-Naturbau 2011 BFM; FT/ST: Honig BRS 2015 bereits in Frühtracht und bis in Sommertracht produziert

Die nachfolgenden Bilder zeigen exemplarisch Proben aus dem Jahr 2015 (Bild 2.2-1 bis Bild 2.2-6).

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Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016 Seite 33 von 123

Bild 2.2-1: Frühtracht-Pollenprobe (3. Ein-zelprobe von 6 Proben) von BER 2016

Sechs Proben von je ca. 1 Tag im Zeitraum 5.5.

bis 23.5.2016 (inklusive 3. Probe in Bild 2.2-1)

bildeten die Mischprobe BER-FT-Pollen.

Bild 2.2-2: 3 Sommertracht-Pollenprobe (1. Einzelprobe von 3 Proben) von BRS 2016

Drei Proben von je ca. 1 Tag im Zeitraum 18.6. bis

25.7.2016 (inklusive 1. Probe in Bild 2.2-2) wur-

den zur Mischprobe BRS-ST-Pollen vereint.

Bild 2.2-3: Frühtracht-Wachsprobe BKB 2016

Die Drohnenwaben vom Standort Kiekebusch

(Bild 2.2-3) waren während der Frühtracht vom 5.

bis 22.5.2016 im Bienenstock exponiert: BKB-FT-

Wachs.

Bild 2.2-4: Sommertracht-Wachsprobe BRS 2016

Die Drohnenwaben vom Referenzstandort (Bild

2.2-4) waren während der Sommertracht vom

15.6. bis 30.7.2016 im Bienenstock exponiert

BRS-ST-Wachs.

Bild 2.2-5: Sommertracht-Honig BKB 2016

Aus einer im Zeitraum 15.6. bis 15.7.2016 expo-

nierten Honigwabe wurde die Probe BKB-ST-

Honig abgeschleudert und gefiltert (Bild 2.2-5).

Bild 2.2-6: Sommertrachthonig BRS 2016

Bild 2.2-6 zeigt den Sommertrachthonig vom Re-

ferenzstandort BRS, der am 23.7.2016 aus der

Honigwabe abgeschleudert, gefiltert und bei 35°C

gerührt wurde: BRS-ST-Honig.

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Seite 34 von 123 Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016

Bei der Analyse einer Bienen-Testprobe 2011 BRR-FTR-Bienen (29 Stück: < 10g) handelte es sich

um einen erstmaligen Test, der nachträglich in das Untersuchungsprogramm aufgenommen wurde –

anstelle einer vierten Pollenprobe (siehe Kapitel 13).

Die Vergleichsproben aus dem „Honigmonitoring aus dem Umfeld des Flughafen München“ (MUC)

sind in der Probentabelle in Kapitel 9 (Tabelle 9.1-1) aufgelistet und beschrieben.

2.3 Untersuchte Stoffe

Die untersuchten Stoffe wurden ausgewählt, weil sie aus dem Flughafenbetrieb stammen können, in

der Umwelt angereichert werden können und teilweise umweltgiftig sind. Sie werden auch beim

Biomonitoring betrachtet. Darunter sind Stoffe, die üblicherweise als Rückstände in Lebensmitteln

geprüft werden.

Schwermetalle und anorganische Spurenstoffe (kurz: Metalle) wurden untersucht: Antimon, Ar-

sen, Blei, Cadmium, Chrom, Kupfer, Nickel und Zink und Quecksilber (Kupfer und Quecksilber seit

2011 in Honig und 2015 in allen Probenarten).

Antimon (Sb) wird u. a. aus dem Kfz-Verkehr (Abrieb aus Bremsbelägen und Reifenabrieb) in die

Umwelt eingetragen (Dietl et al. 1998, Wäber et al. 1998, Krapp und Peichl 2015). Es wird als krebser-

regend für den Menschen eingestuft (Savory & Wills 1984; Dietl et al. 1998). Höchstgehalte für Anti-

mon in Lebensmitteln sind nicht festgelegt.

Arsen ist Bestandteil von Flugasche aus der Kohleverbrennung, ebenso wie etwa Blei, Cadmium,

Nickel und Quecksilber (Siewers und Herpin 1998, Rentz und Martel, 1998, kann aber auch aus in-

dustriellen Produktionsprozessen, Müllverbrennung und Düngeranwendungen stammen (BayLfU

2009). Arsen wird z. B. für elektronische Bauteile verwendet. Regional sind in bestimmten Bodenarten

hohe Arsengehalte eine Besonderheit, z. B. im Umfeld des Münchner Flughafens. Geogenes (aus der

Erde stammendes) Arsen kann durch Erdbewegungen bei landwirtschaftlicher Aktivität und Bautätig-

keit in die Luft gelangen. Arsen besitzt wie Antimon ökotoxikologische Bedeutung. Typische Gehalte

von Arsen in Nahrungsergänzungsmitteln auf Pollenbasis liegen laut Europäischer Behörde für Le-

bensmittelsicherheit EFSA (2014) im Mittel bei 0,38 mg/kg OS und in Blütenhonig bei 0,03 mg/kg OS

(vgl. Tabelle 1.2-2).

Blei (Pb) wird heute wird unter anderem für die Herstellung von Akkumulatoren gebraucht. Es gelangt,

neben der Kohleverbrennung (Rentz und Martel 1998) vornehmlich aus früheren Einträgen wieder in

die Umwelt. Die Verbrennung bleihaltigen Kraftstoffs im Kfz-Verkehr war bis etwa 1995 eine wichtige

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Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016 Seite 35 von 123

Quelle. Bleiverbindungen liegen in der Außenluft überwiegend an Partikel gebunden vor und werden

aus der Luft durch trockene und nasse Deposition in die Umweltmedien eingetragen. Die wichtigste

Aufnahmequelle für den Menschen ist die Nahrung. Aufgrund der Anreicherung von Blei über die Nah-

rungskette versucht man heute den Bleigehalt in der Umwelt zu reduzieren (Umweltatlas Hessen

2005). Aufgrund der ökotoxikologischen Bedeutung von Blei gelten Höchstgehalte für diverse Le-

bensmittel und für Nahrungsergänzungsmittel gilt als Höchstgehalt 3 mg/kg (VO (EG) Nr. 1881/2006

mit Nr. 629/2008). Für Honig hatte der Rat der EU vormals einen Höchstgehalt von 1 mg/kg für Honig

vorgeschlagen (Byrne 2000) und das Österreichische Bundesministerium für Gesundheit einen vor-

sorglichen Aktionswert von 0,25 mg/kg OS erlassen (2012). Seit 2016 gilt für Blei in Honig der

Höchstgehalt 0,1 mg/kg (VO (EU) Nr. 2015/1005; vgl. Tabelle 1.2-1).

Cadmium (Cd) kann, neben der Steinkohleverbrennung (Rentz und Martel 1998), vornehmlich durch

den Kfz-Verkehr, die Zinkverhüttung und den Kunstdüngereinsatz in die Umwelt gelangen (z. B.

Merian 1984). Aufgrund der ökotoxikologischen Bedeutung – auch Cadmium ist als krebserregend

eingestuft – nennt die EU Höchstmengenverordnung Höchstgehalte für Lebensmittel. Für Nahrungs-

ergänzungsmittel pflanzlichen Ursprungs gilt demnach 1 mg/kg OS (VO (EG) Nr. 1881/2006 mit

Nr. 629/2008 und VO (EU) Nr. 488/2014; vgl. Kapitel 1.2.4). Der Rat der EU hatte vormals einen Wert

von 0,1 mg/kg für Cadmium in Honig vorgeschlagen (Byrne 2000) und der strenge österreichische

Aktionswert für Honig beträgt 0,05 mg/kg OS (ÖBMG 2012; vgl. Tabelle 1.2-1 und Tabelle 1.2-2).

Chrom (Cr) gelangt unter anderem durch den Kfz-Verkehr (z. B. aus Bremsbelägen) und aus industri-

ellen Anwendungen (Stahlherstellung) in die Umwelt (Merian 1984, Peichl et al. 1994). Als Spuren-

element ist Chrom lebensnotwendig. „Für die toxischen Eigenschaften sind die sechswertigen Chrom-

verbindungen verantwortlich. Sie wirken ätzend auf Haut und Schleimhaut, können u. a. Leber- und

Nierenschäden verursachen und haben karzinogene (krebserregende) Wirkung“ (Umweltatlas Hessen

2005). Laut Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin (BgVV,

2002) wird eine Zufuhr von 0,06 mg als Tagesration je Nahrungsergänzungsmittel-Produkt empfohlen

Das entspräche umgerechnet einem Gehalt von ca. 0,6 mg/kg OS bei einem angenommenen Verzehr

von 0,1 kg Nahrungsergänzungsmittel pro Tag. Typische Gehalte von Chrom reichen von im Mittel

0,0002 mg/kg OS in Rindfleisch bis 0,1 mg/kg OS in Paranüssen (vgl. Tabelle 1.2-2).

Kupfer (Cu) wurde in Honig und 2015 in allen Probenarten analysiert. Es stammt, neben industriellen

Prozessen, vornehmlich aus dem Kfz-Verkehr: aus Bremsbelag- und Reifenabrieb (Peichl et al. 1994,

Falkensteiner 1997, Dietl et al. 1998). Einerseits ist Kupfer als Spurenelement lebensnotwendig, ande-

rerseits hat es ökotoxische Eigenschaften. Das BgVV (2002) empfiehlt eine Zufuhr von 1,0 mg als

Tagesration je Nahrungsergänzungsmittel-Produkt. Das entspräche umgerechnet einem Gehalt von

ca. 10 mg/kg OS bei einem angenommenen Verzehr von 0,1 kg Pollen als Nahrungsergänzungsmittel

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pro Tag. Laut Bundesinstitut für Risikobewertung ist der Höchstgehalt12

von Kupfer in Honig bei

0,01 mg/kg OS anzusetzen (BfR 2013; vgl. Tabelle 1.2-2).

Nickel (Ni) stammt aus industriellen Prozessen, Bergbau und Kfz-Verkehr (Abrieb aus Bremsbelägen)

neben Steinkohleverbrennung (Rentz und Martel, 1998, Merian 1984, Schinner 1989). Nickel kommt

im menschlichen Organismus als Spurenelement vor. In höheren Konzentrationen kann es allergische

Hautreaktionen und die Reizung der Atemwege bewirken. Nickel sowie manche seiner Verbindungen

sind als karzinogen eingestuft. Typische Gehalte von Nickel liegen im Mittel in pflanzlichen Nahrungs-

ergänzungsmitteln um 3,8 bis 3,9 mg/kg und in Honig um 0,14 bis 0,16 mg/kg (EFSA 2014 in Tabelle

1.2-2).

Quecksilber (Hg, in partikel- und gasförmiger Form) wurde in Honig und 2015 in allen Probenarten

analysiert. Es kann aus Müllverbrennungsanlagen und der Verbrennung fossiler Brennstoffe allgemein

stammen (Greenwood und Von Burg in Merian 1984, Wäber 1996, Wäber und Peichl 1996, Rentz und

Martel 1998, UBA 2014). Es besitzt wie z. B. Blei ökotoxische Bedeutung, weshalb VO (EG)

Nr. 1881/2006 ff. für andere Lebensmittel – nicht für Honig – Höchstgehalte von 0,1 mg/kg OS für

Nahrungsergänzungsmittel (vgl. Tabelle 1.2-1). bis zu 1 mg/kg OS festlegt. Ein Aktionswert für Honig

ist für Quecksilber nicht definiert (ÖBMG 2012). Typische Gehalte von Quecksilber liegen laut EFSA

(2012a; vgl. Tabelle 1.2-2 im Mittel in pflanzlichen Nahrungsergänzungsmitteln bei 0,5 mg/kg und in

Honig bei 0,0005 bis 0,0048 mg/kg.

Zink (Zn) gilt als Indikator für den geogenen wie anthropogenen Staubeintrag. Anthropogene Quellen

für den Eintrag in die Umwelt können Korrosionsschutz, Reifen und Bremsen, Straßenbelag und Dün-

gemitteleinsatz in der Landwirtschaft sein (Hüffmeyer 2007). Für den Menschen ist Zink einerseits ein

wichtiges Spurenelement. In hohen Konzentrationen kann es negativ auf Gewässer und Ökosysteme

wirken (Hüffmeyer 2007). Das BgVV empfiehlt eine Zufuhr von 7 bis 10 mg Zink pro Tag gemäß Deut-

scher, Österreichischer und Schweizer Gesellschaften für Ernährung (2002) und typische Schwellen-

gehalte für die Hintergrundbelastung mit Zink in Grünkohl als Blattgemüse lagen in den letzten

10 Jahren in Nordrhein-Westfalen bei 4,4 mg/kg OS (Hombrecher et al. 2015; vgl. Tabelle 1.2-2).

Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK)

PAK stellen eine chemische Verbindungsgruppe dar, die zu den schwer abbaubaren organischen

Schadstoffen POPs (persistent organic pollutants) zählt. Die etwa 10.000 PAK-Verbindungen beste-

hen aus zwei bis sieben Ringen von Kohlenstoff- und Wasserstoffatomen. Sie entstehen bei unvoll-

ständiger Verbrennung von organischem Material wie Holz, Kohle oder Ölprodukten. Laut Umwelt-

bundesamt werden in Deutschland aktuell 80 Prozent von Kleinfeuerungsanlagen in Haushalten (so-

12 laut Artikel 18b in Verordnung Nr. 396/2005

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Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016 Seite 37 von 123

genannter Hausbrand) freigesetzt, jeweils rund 6 Prozent von kleinen und mittleren Feuerungsanlagen

im Gewerbe sowie aus Industrieprozessen, nur 2 Prozent aus dem Verkehr, der Rest aus Energiewirt-

schaft, verarbeitendem Gewerbe und weiteren Quellen (UBA 2016). PAK sind persistent, bioakkumu-

lierend und zudem toxisch für den Menschen und andere Organismen (sogenannte PBT-Stoffe; UBA

2016) und einige gelten als stark krebserregend. Sie sind in Fetten und Ölen gut löslich (= lipophil)

und reichern sich – je mehr Ringe die PAK-Verbindung aufweist, desto besser – im Fettgewebe von

Organismen an (UBA 2016). 16 Verbindungen wurden aufgrund ihrer Häufigkeit und Umweltrelevanz

als „prioritäre Schadstoffe“ („Priority Pollutants“ laut US Umweltbehörde EPA) definiert. Diese Auswahl

der 16 EPA-PAK (EPA610) wird bei Umweltuntersuchungen wie beim Biomonitoring entsprechend der

VDI-Richtlinien (z. B. VDI 3957/3 2008) in der Regel berücksichtigt. Oft wird auch die Summe der 12

schwerer flüchtigen PAK als Teilsumme betrachtet: Sie besteht aus den stabileren PAK-

Einzelverbindungen mit drei und mehr Ringen. Die leichter flüchtigen vier der 16 PAK nach EPA be-

stehen demgegenüber aus zwei oder drei Ringen und verdampfen bei niedrigeren Temperaturen: das

am leichtesten flüchtige Naphthalin bereits bei 218 °C (UBA 2016). Für PAK in Honig definiert die EU

keine Höchstgehalte. Höchstgehalte für Benzo[a]pyren (BaP) und die Summe der vier PAK

Benzo[a]pyren, Benz[a]anthracen, Benzo[b]fluoranthen und Chrysen (PAK4) sind in VO (EU)

Nr. 835/2011 im Wesentlichen für fetthaltige Nahrungsmittel definiert, sowie für Nahrungsergän-

zungsmittel. Die seit 2016 für die Nahrungsergänzungsmittel Kittharz und Gelee Royale festgelegten

Höchstgehalte können auf Pollen bezogen werden (VO (EU) Nr. 2015/1933; vgl. Kapitel 1.2.4: Tabelle

1.2-1 und Tabelle 1.2-2).

- 10 µg/kg BaP (µg/kg: 1 Milliardstel Gramm pro Kilogramm) und analog

- 50 µg/kg PAK4.

Tabelle 2.3-1: Untersuchte 16 EPA-PAK

leichter flüchtige PAK schwerer flüchtige PAK davon PAK4 (nach VO (EU) Nr. 835/2011)

Naphthalin (NAP)

Acenaphtylen (ACY)

Acenaphthen (ACE)

Fluoren (FLE)

Phenanthren (PHE)

Pyren (PYR)

Anthracen (ANT)

Dibenzo[a,h]anthracen (DBahA)

Fluoranthen (FLU)

Benzo[k]fluoranthen (BkF)

Indeno[1,2,3,cd]pyren (INP)

Benzo[g,h,i]perylen (BghiP)

Benzo[a]pyren (BaP)

Benz[a]anthracen (BaA)

Benzo[b]fluoranthen (hier mit Benzo[j]; (BbjF)

Chrysen (CHR; hier mit Triphenylen analysiert:

CHR+TRI)

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2.4 Analysenverfahren und Messunsicherheit

2.4.1 Probenaufbereitungen, Analysen und Bestimmungsgrenzen

Probenaufbereitungen und Analysen von Bienen, Pollen und Wachs und seit 2015 von Honig wurden

von den Partnerlaboren von UMW durchgeführt, die langjährige Erfahrung und hohe Qualität bei die-

sem Monitoring vorweisen. Sie sind nachfolgend beschrieben. Die Honiganalysen bis 2014 führte ein

externes Labor im Auftrag der FBB durch13

.

Für die Spuren- und Schwermetall-Bestimmungen wurden die homogenisierten Proben unter

Hochdruck mit konzentrierter Salpetersäure zur vollständigen Mineralisierung aufgeschlossen. Be-

stimmungen aus der Aufschlusslösung nach DIN EN 15763 mit ICP-MS (Massenspektrometrie mit

induktiv gekoppeltem Plasma) erfolgten gegen externe Kalibrierung mit Matrix angepassten Stan-

dards. Die Empfindlichkeit der Metallanalytik wurde 2016 um den Faktor 4 erhöht, um weiterhin Stoff-

gehalte deutlich unterhalb des Grenzwertniveaus aufspüren zu können (vgl. Kapitel 1.2.3). Folgende

Bestimmungsgrenzen (BG) in mg/kg OS (Originalsubstanz) wurden eingehalten:

Tabelle 2.4-1: Analytische Bestimmungsgrenzen für Metalle

Bestimmungsgrenzen in mg/kg OS As Cd Cu Cr Hg Ni Pb Sb Zn

Pollen, Wachs und Honig von UMW-

Partnerlabor seit 2016 0,013 0,0025 0,025 0,025 0,013 0,025 0,025 0,013 0,1

Bienen, Pollen, Wachs und Honig von

UMW-Partnerlabor bis 2015 0,05 0,01 0,1 0,1 0,05 0,1 0,1 0,05 0,1

Honig 2011-2014

von FBB beauftragtes Labor 0,1 0,01 0,1 0,1 0,05 0,1 0,1 - 0,1

Die 16 EPA-PAK-Bestimmungen erfolgten nach Extraktion der homogenisierten Proben am Soxhlet.

Die Proben wurden mittels Kieselgelsäule und GPC (Gelpermeationschromatographie) aufgereinigt.

Die PAK-Bestimmung wurde in Anlehnung an DIN ISO 12884 (2000) mittels hochauflösender Gas-

chromatographie (HRGC), massenselektiver Detektion (MSD, niederauflösende

Massenspektrometrie) sowie unter Verwendung der Isotopenverdünnungsmethode durchgeführt. Zur

Extraktion wurden deuterierte (mit Deuterium-Isotopen markierte) Standards eingesetzt. Die Kontrolle

13 Die Honiganalysen auf Spuren- und Schwermetalle 2011 bis 2014 erfolgten laut nachrichtlicher Übermittlung

vom externen Labor nach Mikrowellenaufschluss (Salpetersäure / Wasserstoffperoxid) gemäß DIN EN ISO 17294 (ICP-MS) bzw. DIN EN 1483 für Quecksilber; nachrichtlich übermittelte die FBB folgendes Verfahren für PAK-Analysen von Honigproben bis 2014: DIN 38407-F 39 mittels GC/MS (Gaschromatographie / Massenspektrometrie) der in Wasser gelösten Proben; die Bestimmungsgrenze je PAK-Einzelkomponente betrug 0,1 μg/kg OS.

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Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016 Seite 39 von 123

der Wiederfindungen erfolgte gegen d10-Pyren als Surrogat-Standard. Die analytischen Bestim-

mungsgrenzen betrugen:

- 2011 für Bienen 1 µg/kg OS je PAK– aufgrund der geringen Probenmenge;

- 2011 für Pollen und Wachs 0,3 µg/kg OS je PAK,

- 2012 für Pollen und Wachs 0,5 µg/kg OS,

- seit 2013 für Pollen, Wachs und Honig 0,1 µg/kg OS.

Die Methoden und Bestimmungsgrenzen stimmen mit denen beim Honigmonitoring am Flughafen

München überein.

2.4.2 Messunsicherheit

Im nachfolgenden Kapitel 3 sind die Messergebnisse als Zahlenwerte (bzw. Balkenhöhen in den Ab-

bildungen) dargestellt. Jedes Messverfahren ist aber mit einer Messunsicherheit behaftet. Der Wert

der betrachteten Messgröße kann nicht beliebig exakt bestimmt werden. Das Ergebnis einer Messung

ist vielmehr stets eine Schätzung für den wahren Wert. Die Messunsicherheit gibt an, in welchem

Wertebereich der Messwert um diesen wahren Wert streut.

Die Ursachen für die Abweichung des Messwertes vom wahren Wert sind bei allen technischen und

biologischen Messungen vielfältig, teilweise schwer bestimmbar und können in zufälligen und syste-

matischen Fehlern liegen. Obwohl bei der Verfahrensdurchführung größter Wert auf die Qualität ge-

legt wird, lassen sich nicht alle Einflussfaktoren auf die Messunsicherheit eliminieren oder eingrenzen.

Die Messunsicherheit ist spezifisch für den jeweiligen untersuchten Stoff, schon aufgrund seiner typi-

schen Eintragsformen in die Umwelt.

Weder das Deutsche Institut für Normung (DIN) noch der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) haben

bisher Normen oder Richtlinien speziell beim Bienenmonitoring oder beim Biomonitoring veröffentlicht,

denen Angaben zu Genauigkeit und Messunsicherheit zu entnehmen wären. Standards für ähnliche

Untersuchungen können hilfsweise herangezogen werden, um abzuschätzen, in welchen Bereichen

die Messunsicherheiten für die untersuchten Stoffe beim Bienenmonitoring angesetzt werden können.

Für PAK kann aufgrund der weitgehenden Übereinstimmung bei der Analytik DIN ISO 12884:2000-12

vergleichend zu Rate gezogen werden. Diese Norm gibt die Genauigkeit und Messunsicherheit bei

der Bestimmung der Summe gasförmiger und partikelgebundener PAK in der Außenluft unter norma-

len Bedingungen mit ± 35 % bis ± 50 % an. Einen im Vergleich zur Norm ähnlichen Erfahrungswert

gibt das Partnerlabor von UMW auf Basis langjähriger Erfahrung bei PAK-Analytik von Bienen- und

Biomonitoringproben für die Messunsicherheit an: etwa ± 30 %.

Für die Abschätzung der Messunsicherheiten für Metalle kann Richtlinie VDI 3957/2 (2016) für

Biomonitoring mit standardisierten Graskulturen zur Orientierung dienen. Diese Richtlinie listet im

Abschnitt über die verfahrensbedingte Gesamtunsicherheit als „wichtige Komponente der verfahrens-

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bedingten Gesamtunsicherheit [Anmerkung: = Messunsicherheit] die gehaltsbezogene Spannweite

der Stoffgehalte in Graskulturen […] wie sie in parallel exponierten und getrennt aufgearbeiteten und

analysierten Graskulturen ermittelt wurde“ (VDI 3957/2, 2016). Diese gehaltsbezogenen Spannweiten

der Stoffgehalte wurden dort aus Reihen von Paralleluntersuchungen abgeleitet. Sie können als An-

haltspunkte für die Abschätzung der Messunsicherheiten dienen und betragen dort durchschnittlich14

:

- für Kupfer, Nickel und Zink rund ± 10 %,

- für Arsen, Blei und Cadmium, rund ± 15 %,

- für Antimon, Chrom und Quecksilber rund ± 30 %.

Schwankungen der Messergebnisse entstehen beim Bienenmonitoring weiterhin durch die natürliche

Variabilität der untersuchten Proben (aufgrund Nahrungsangebot, Wetter sowie weiterer Einflüsse auf

die Bienenprodukte) sowie in der gesamten Kette der Verfahrensschritte von der Probenahme bis hin

zur analytischen Bestimmung der Stoffe. Die Messunsicherheiten für Honig dürften etwas niedriger

liegen, die für Pollen und Wachs sind aufgrund der Proben-Inhomogenität hingegen eher als Mindest-

werte zu betrachten.

Aufgrund der allgemeinen Messunsicherheit darf ein Messergebnis streng genommen nicht als exak-

ter Zahlenwert interpretiert werden. Vielmehr definiert die aus der stoffspezifischen Messunsicherheit

resultierende Spannweite einen Wertebereich, in dem der wahre Messwert liegt.

Beispiel: Bei einer Messunsicherheit von ± 30 % beträgt

für einen Messwert von 10 mg/kg

die Spannweite des Messwertes 7 bis 13 mg/kg.

Das muss beachtet werden, wenn Ergebnisse beurteilt und Standorte verglichen werden.

14 Mittelwerte aus zwei unterschiedlichen Untersuchungsreihen, hier jeweils der höhere Mittelwert berücksichtigt.

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Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016 Seite 41 von 123

3 Ergebnisse

3.1 Vitalitätserhebung

Bienen reagieren empfindlich auf Beeinträchtigungen ihrer Umwelt. Daher wurden Vitalitätsparameter

bei den Imkern abgefragt:

- die Überlebensrate nach der Überwinterung,

- die Stärke und Entwicklung der Bienenvölker,

- die Entwicklung der Brut,

- die Honigmenge als Ergebnis aus Sammelaktivität, Blütenangebot und Volksstärke,

- das Blütenpollenspektrum.

Zusammenfassungen bieten nachfolgend die Tabelle 3.1-1 und die Tabelle 3.1-2. Ansichten der Vitali-

tätserhebungsbögen aus 2016 sind im Anhang A dargestellt (Kapitel 8).

Eine Überlebensrate von rund 90 Prozent ist normal. In manchen Jahren – beispielsweise 2014/2015

– sind die Winterverluste höher. Den Herbst 2016 haben wegen des extremen Temperaturverlaufs

bereits etwa 10 bis 15 Prozent der Bienenvölker nicht überlebt (Bayerische Landesanstalt für Weinbau

und Gartenbau, mündliche Mitteilung). Der Befall der Bienenvölker mit Varroamilben ist vielerorts für

das Bienensterben verantwortlich. Im Winter während der Brutpause werden die Völker gegen Varroa-

milben behandelt. Fällt in einem milden Winter die Brutpause aus, kann oft keine Varroabehandlung

erfolgen und die Milben vermehren sich besonders stark.

Die Bienenvölker am unmittelbaren Flughafenstandort BER waren, wie in den vergangenen Jahren,

vital. Die Honigproduktion an den Standorten im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld war 2016

insgesamt erneut vergleichbar mit dem Standort BRS im Referenzgebiet Schorfheide (unter Berück-

sichtigung unterschiedlicher lokaler und temporärer Blütenangebote).

Fazit: Seit 2011 entspricht die Vitalität der Bienenvölker am Flughafen der der Referenzvölker.

Das Bienenvolk BER unmittelbar am Flughafen und das flughafennahe Bienenvolk bei

Kiekebusch zeigen eine vergleichbar gute Entwicklung und Honigproduktion wie die Völker am

Referenzstandort BRS im 90 km vom Flughafen entfernten Biosphärenreservat Schorfheide-

Chorin.

Zum Vergleich: Die Bienenvölker am Münchner Flughafenzaun entwickelten sich insgesamt ebenso

gut wie im ländlichen Referenzgebiet Aichach, wiesen eine vergleichbare Entwicklung der Brutwaben

und Honigmengen auf – auch hier im Rahmen der Abweichungen einzelner Jahre. Systematische

Unterschiede zwischen der Vitalität der Bienenvölker am Zaun des Flughafen München und den flug-

hafenfernen Bienenvölkern im dortigen Referenzgebiet bestehen 2016 erneut nicht (siehe Kapitel 8

Anhang A,Tabelle 8.2-7).

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Tabelle 3.1-1: Ergebnisse der Vitalitätserhebungen 2011 bis 2016 – Teil 1

Vitalität Standort BER Standort BFM Standort BKB Standort BRR Standort BRS

Erhebung unmittelbar am Flughafen flughafennah bei Mahlow flughafennah bei Kiekebusch Referenz Rangsdorf Referenz Schorfheide

FT 2011 75% 100%

FT 2012 100% 100% 94%

FT 2013 100% neu 95%

FT 2014 100% 100% 100%

FT 2015 100% 100% 90%

FT 2016 100% 0% (Verlust 1 von 1 Volk) 93%

FT/ST 2011 8 4

FT/ST 2012 1 4 34

FT/ST 2013 1 / 2 1 46 / 25

FT/ST 2014 2 1 38

FT/ST 2015 2 1 40

FT/ST 2016 2 1 40

FT 2011 mittel; gute Entwicklung stark; gute Entw.

ST 2011 mittelstark; konstant sehr stark; konstant

FT 2012 stark; gute Entw. stark; gute Entw. mittel; sehr gute Entw.

ST 2012 sehr stark; konstant sehr stark; konstant sehr stark; 25% Rückg.

FT 2013 schwach; gute Entwickl. schwach; gute Entwickl.

sehr schwach; sehr gute

Entwicklung

ST 2013 sehr gut; 33% Zuwachs sehr gut; 33% Zuwachs sehr gut; 33% Zuwachs

FT 2014 durchschnittlich -> gut durchschnittlich -> gut

stark -> gut;

Vervierfachung

ST 2014 konstant kostant sehr gut; 33% Zuwachs

FT 2015

durchschnittlich -> gut;

25% Zuwachs

durchschnittlich -> gut;

Verdopplung

durchschnittlich -> gut; 3-

bis 4facher Zuwachs

ST 2015 konstant gut gut, 25% Zuwachs konstant gut

FT 2016 mittel: 33% Zuwachs mittel: 33% Zuwachs mittel -> gut: verdoppelt

ST 2016 konstant gut konstant gut konstant stark

FT 2011 k.A. gut, 25% Zuwachs

ST 2011 k.A. gut, 60% Zuwachs

FT 2012 gut, 30% Zuwachs gut, 25% Zuwachs sehr gut, 66% Zuwachs

ST 2012 sehr gut; 33% Zuwachs konstant konstant

FT 2013 gut; noch etwas Zuwachs gut; noch etwas Zuwachs gut; konstant

ST 2013 gut; noch 25% Zuwachs gut; noch 25% Zuwachs gut; noch 25% Zuwachs

FT 2014 gut, 40% Zuwachs gut, 40% Zuwachs ca. 3,5facher Zuwachs

ST 2014 gut, 25% Zuwachs gut, 33% Zuwachs konstant

FT 2015 gut, 40% Zuwachs gut, 66% Zuwachs Verdreifachung

ST 2015 gut, ca. 20% Zuwachs gut, ca. 25% Zuwachs gut: leichter Rückgang

FT 2016 mittel, 33% Zuwachs mittel, 40% Zuwachs gut, 80% Zuwachs

ST 2016 gut, 33% Zuwachs gut, 36% Zuwachs gut, 20% Abnahme

FT 2011 9 20

ST 2011 5 20

FT 2012 15 23 20

ST 2012 15 12 15

FT 2013 12 5 8

ST 2013 25 20 20

FT 2014 11 12 20

ST 2014 31 24 12

FT 2015 14 10 15

ST 2015 31 25 20

FT 2016 12 15 25

ST 2016 24 18 10

BER: unmittelbarer Flughafenstandort, BFM: flughafennah bei Mahlow, BKB: flughafennah bei Kiekebusch;

BRR: Referenz Rangsdorf; BRS: flughafenferne Referenz Schorfheide;

FT: Frühtracht; ST: Sommertracht; k.A. keine Angaben

Überlebensrate nach Überwinterung

Anzahl der Bienenvölker am Standort

Stärke und Entwicklung der Bienenvölker

Entwicklung der Brut

Duchschnittliche Honigmenge pro Volk (in kg) als Ergebnis der Sammelaktivität

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Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016 Seite 43 von 123

Tabelle 3.1-2: Ergebnisse der Vitalitätserhebungen 2011 bis 2016 – Teil 2

Vitalität Standort BER Standort BFM Standort BKB Standort BRR Standort BRS

Erhebung unmittelbar am Flughafen flughafennah bei Mahlow flughafennah bei Kiekebusch Referenz Rangsdorf Referenz Schorfheide

FT 2011Raps, Löwenzahn, Wild-

blumen/-sträucher/-bäume Kirsche, Apfel, Birne, Ahorn

ST 2011 2 Ernten: a) Robinie, b) Linde

Kastanie, Bergahorn,

Robinie, Linde

FT 2012 Kirsche, Apfel, Birne, Ahorn Kirsche, Apfel, Birne, Ahorn Raps, Obstblüte

ST 2012

Kastanie, Bergahorn,

Robinie, Linde, BER-

Wiesenblumen

Kastanie, Bergahorn,

Robinie, Linde Feldblüte, Linde

FT 2013 Ahorn, Kastanie, Obstblüte Ahorn, Kastanie, Obstblüte Raps, Obstblüte, Ahorn

ST 2013v.a. Robinie, Linde, BER-

Wiesenblumen v.a. Robinie, Linde Feldblüte, Linde

FT 2014 Ahorn, Raps, Obstblüte Ahorn, Raps, Obstblüte Raps, Obstblüte

ST 2014 v.a. Robinie, Linde v.a. Linde, Bergahorn Feldblüte, Linde

FT 2015Ahorn, Raps, Obstblüte,

Kastanie, Löwenzahn

Ahorn, Raps, Obstblüte,

Kastanie, Löwenzahn Raps, Ahorn

ST 2015v.a. Robinie, Linde;

Wiesenblüten

v.a. Robinie, Linde;

Wiesenblüten Linde

FT 2016Ahorn, Raps, Obstblüte,

Kastanie, Löwenzahn

Ahorn, Raps, Obstblüte,

Kastanie, Löwenzahn Raps, Obstblüte, Ahorn

ST 2016v.a. Robinie, Linde;

Wiesenblüten

v.a. Robinie, Linde;

Wiesenblüten Feldblüte, Linde

BER: unmittelbarer Flughafenstandort, BFM: flughafennah bei Mahlow, BKB: flughafennah bei Kiekebusch;

BRR: Referenz Rangsdorf; BRS: flughafenferne Referenz Schorfheide;

FT: Frühtracht; ST: Sommertracht

Schwerpunkt des Blüttenpollenspektrums

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3.2 Blei-, Cadmium- und Quecksilber-Ergebnisse 2011 bis 2016

Blei (Pb), Cadmium (Cd) und Quecksilber (Hg) werden zuerst betrachtet, weil sie ökotoxikologisch

relevant sind und für sie Lebensmittel-Höchstgehalte vorliegen. Für Blei gilt seit 2016 ein Höchstge-

halt für Honig (VO (EU) Nr. 2015/1005; vgl. Tabelle 1.2-1 in Kapitel 1.2.4):

- 0,1 mg/kg für Blei in Honig, bezogen auf die Originalsubstanz (OS).

Für die beiden anderen ökotoxischen Metalle sind Höchstgehalte für andersartige Lebensmittel ge-

mäß Verordnungen (EU) Nr. 488/2014 und VO (EG) Nr. 629/2008 zur Änderung der Verordnung (EG)

Nr. 1881/2006 festgelegt. Die für Nahrungsergänzungsmittel festgesetzten Höchstgehalte können

hilfsweise orientierend auf die Stoffgehalte in Pollen bezogen werden:

- 3 mg/kg für Blei, 1 mg/kg für Cadmium, 0,1 mg/kg für Quecksilber.

Zur Rückstandsbewertung wurden in Österreich zur höchst vorsorglichen Risikominderung Aktions-

werte15

für Blei und Cadmium in Honig erlassen (ÖBMG 2012) und bestätigt (ÖBMG 2015). Der Akti-

onswert für Cadmium kann weiterhin als Ableitung dafür betrachtet werden, wo ein Höchstgehalt vor-

sorglich angesetzt werden könnte:

- 0,05 mg/kg für Cadmium in Honig (Aktionswert für Blei bislang 0,25 mg/kg, kein Aktionswert

für Quecksilber erlassen).

Blei und Cadmium wurden seit 2011 in allen Proben untersucht, Quecksilber bis 2014 in Honigproben

und seit 2015 auch in Pollen und Wachs.

Tabelle 3.2-1: Blei-, Cadmium- und Quecksilbergehalte 2011 bis 2016

Wertebereich im Medium Blei (mg/kg OS) Cadmium (mg/kg OS) Quecksilber (mg/kg OS)

Bestimmungsgrenze (BG) BG: 0,1 ab 2016: 0,025 BG: 0,01 ab 2016:0,0025 BG: 0,05 ab 2016: 0,013

Pollen 2011 bis 2016 <0,1 – 1,2,

2016: 0,017 – 0,067

<0,01 – 0,11,

2016: 0,05 – 0,14

alle <0,05,

ab 2016 <0,013

Naturwachs 2013 bis 2016 <0,1–0,22 (vereinzelt)

2016: 0,027 – 0,048

<0,01-0,02 (vereinzelt)

ab 2016 <0,025–0,003

alle <0,05,

ab 2016 <0,013

Honig 2011 bis 2016 alle <0,1,

ab 2016 <0,025

alle <0,01,

ab 2016 <0,0025

alle <0,05,

ab 2016 <0,013

Zu Wachs: hier nur Naturwachsproben-Ergebnisse seit 2013; Ergebnisse von Wachsproben mit Mittelwand seit 2011: s. Kap. 11

15 Wird der höchst vorsorgliche Aktionswert überschritten, sind die Ursachen zu prüfen und Verbesserungsmaß-

nahmen zu ergreifen (ÖBMG 2012).

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Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016 Seite 45 von 123

Alle Ergebnisse finden sich in den Tabellen der Kapitel 10 (Pollen), Kapitel 11 (Wachs) und Kapitel 12

(Honig) im Anhang. Im Text werden die von 2011 bis 2016 vorliegenden Ergebnisse des

Honigmonitorings am Münchner Flughafen vergleichend mit angeführt (Wäber 2014 bis 2016 und

mündliche Mitteilung Flughafen München GmbH). Die nachfolgenden Abbildungen stellen die Ergeb-

nisse 2011 bis 2016 dar, bei denen die untersuchten Stoffe in Pollen, Wachs oder Honig zumindest

teilweise auffindbar waren, also über der analytischen Bestimmungsgrenze (BG) lagen (BG: lila Linie

in Bild 3.2-1ff.), sowie alle Bleiergebnisse. Die Stoffgehalte in den Pollenproben (Immissionswirkun-

gen) können von der Art der gesammelten Blütenpollen, ihrer Exposition gegenüber Luftschadstoff-

quellen und von der Witterung beeinflusst werden. Bei den Pollenproben bis 2014 handelte es sich um

Einzelstichproben aus den Trachtperioden (vgl. Kapitel 2.2). Die Pollenergebnisse ab 2015 geben

hingegen einen zeitlichen wie räumlichen Ausschnitt aus der Sammeltätigkeit der Bienen während der

jeweiligen Tracht wieder, da die analysierten Proben aus mehreren Einzelstichproben stammten.

Bleigehalte in Pollen waren mit zumeist <0,1 bis 0,5 mg/kg OS sehr niedrig, in zwei Fällen reichten

sie bis um 1 mg/kg OS: 2013 in BER-ST-Pollen 0,8 mg/kg OS und 2015 in BRS-FT-Pollen 1,2 mg/kg

OS (siehe Bild 3.2-1). Die Bleigehalte in Pollen würden den Höchstgehalt für Nahrungsergänzungsmit-

tel von 3 mg/kg OS maximal nur zu rund einem Drittel ausschöpfen. Zum Vergleich: Beim

Honigmonitoring am Münchner Flughafen wurde einmalig in Pollen dieser Höchstgehalt erreicht, an-

sonsten lagen die Bleigehalte dort vergleichbar niedrig wie im Umfeld des Flughafens Berlin Schöne-

feld.

In Wachsproben lagen 2011 bis 2015 nur vier Bleigehalte knapp über der Bestimmungsgrenze (BG)

von 0,1 mg/kg OS: maximal bei 0,22 mg/kg OS in der Honigwabe 2012 BRR-ST-Wachs. Im Jahr 2016

lagen die Bleigehalte bei vierfach niedrigerer Bestimmungsgrenze in vergleichbarem Bereich zwi-

schen rund 0,03 und 0,05 mg/kg OS (vgl. Tabelle 3.2-1 und siehe Bild 3.2-2). Dieses Ergebnis ist mit

den Ergebnissen vom Flughafen München mit seinem Referenzgebiet Aichach seit 2011 vergleichbar.

In Honigproben war der Bleigehalt 2011 bis 2016 stets kleiner Bestimmungsgrenze (vgl. Tabelle 3.2-1

und siehe Bild 3.2-3) und somit niedriger als der Höchstgehalt von 0,1 mg/kg OS. Dieses Ergebnis ist

mit der Mehrzahl der Ergebnisse vom Flughafen München vergleichbar.

Cadmiumgehalte in Pollen lagen zwischen Werten von rund 0,01 mg/kg OS bis 0,14 mg/kg OS, letz-

terer in der Sommertracht-Stichprobe 2016 vom Standort BER. Der Median als Mittelwertmaß für die

Ergebnisse liegt für den Standort BER bei 0,07 mg/kg OS, für die Standort BKB und flughafenfern

BRR bei 0,05 mg/kg OS und für den Referenzstandort BRS bei 0,042 mg/kg OS (vgl. Bild 3.2-4). Un-

ter Berücksichtigung der stoffspezifisch anzunehmenden Messunsicherheit von rund 15 Prozent (vgl.

Kapitel 2.4.2) unterscheiden sich die Standorte – mit Ausnahme von BER – hinsichtlich Cadmiumge-

halten in Pollen nicht. Der etwas höhere Median für BER ist durch die Messergebnisse 2016 bedingt.

Die künftige Entwicklung gilt es zu beobachten. Der Höchstgehalt für Cadmium in Nahrungsergän-

zungsmitteln von 1 mg/kg OS würde im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld zu maximal

14 Prozent ausgeschöpft. Beim Honigmonitoring am Flughafen München lag Cadmium maximal bei

0,37 mg/kg OS – und zwar im Referenzgebiet Aichach.

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Seite 46 von 123 Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016

Bild 3.2-1: Blei (mg/kg OS) in Pollen im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld

Bild 3.2-2: Blei (mg/kg OS) in Wachs im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld

Bild 3.2-3: Blei (mg/kg OS) in Honig im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld

Legende:

BER: Standort unmittelbar am Flughafen, BFM: bei Mahlow, BKB: bei Kiekebusch, BRR: Referenz Rangsdorf, BRS: flughafenferne Referenz Schorfheide; FT: Frühtracht; ST: Sommertracht; Wachs bis 2012: mit Mittelwand; Wachs SST2012, FT‘12Naturw. und ab 2013: Naturbau ohne Mittelwand; Median: Mittelwertmaß, wenn mind. 3 Ergebnisse u. mind. 50 % davon >BG (Median für Wachs 2013-2016)

0,0

0,5

1,0

1,5

2,0

2,5

3,0

3,5

BER BFM BKB BRR BRS

FT2011

ST2011

FT2012

ST2012

FT2013

ST2013

FT2014

ST2014

FT2015

ST2015

FT2016

ST2016

Median

Blei in Pollen in mg/kg OS im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld (BER, BFM, BKB) und Referenzstandorte (BRR, BRS) 2011 bis 2016

flughafennah I flughafenfern

Bestimmungs-grenze, 2016: 0,025

Blei in mg/kg OS

Höchstgehalt für Nahrungsergänzungsmittel: orientierend für Pollen

0,0

0,5

1,0

1,5

2,0

2,5

3,0

3,5

BER BFM BKB BRR BRS

FT2011

ST2011

SST2011

FT2012

ST2012

FT2013

ST2013

FT2014

ST2014

FT2015

ST2015

FT2016

ST2016

flughafennah I flughafenfern

Bestimmungs-grenze, 2016: 0,025

Blei in mg/kg OS

Blei in Wachs in mg/kg OS im Umfeld des Flughafens Schönefeld (BER, BFM, BKB) und Referenzstandorte (BRR, BRS) 2011 bis 2016

0,0

0,1

0,2

0,3

0,4

0,5

BER BFM BKB BRR BRS

FT2011

ST2011

FT2012

ST2012

FT2013

ST2013

FT2014

ST2014

FT2015

ST2015

FT2016

ST2016

Blei in Honig in mg/kg OS im Umfeld des Flughafens Schönefeld (BER, BFM, BKB) und Referenzstandorte (BRR, BRS) 2011 bis 2016

flughafennah I flughafenfern

Bestimmungs-grenze, 2016: 0,025

österreich. Aktionswert

Höchstgehalt (gilt seit 2016)

Blei in mg/kg OS

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Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016 Seite 47 von 123

Bild 3.2-4: Cadmium (mg/kg OS) in Pollen im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld

Bild 3.2-5: Cadmium (mg/kg OS) in Wachs im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld

Bild 3.2-6: Cadmium (mg/kg OS) in Honig im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld

Legende:

BER: Standort unmittelbar am Flughafen, BFM: bei Mahlow, BKB: bei Kiekebusch, BRR: Referenz Rangsdorf, BRS: flughafenferne Referenz Schorfheide; FT: Frühtracht; ST: Sommertracht; Wachs bis 2012: mit Mittelwand; Wachs SST2012, FT‘12Naturw. und ab 2013: Naturbau ohne Mittelwand; Median: Mittelwertmaß, wenn mind. 3 Ergebnisse u. mind. 50 % davon >BG (Median für Wachs 2013-2016)

0,0

0,1

0,2

0,3

0,4

0,5

0,6

0,7

0,8

0,9

1,0

1,1

BER BFM BKB BRR BRS

FT2011

ST2011

FT2012

ST2012

FT2013

ST2013

FT2014

ST2014

FT2015

ST2015

FT2016

ST2016

Median

Cadmium in Pollen in mg/kg OS im Umfeld des Flughafens Schönefeld (BER, BFM, BKB) und Referenzstandorte (BRR, BRS) 2011 bis 2016

flughafennah I flughafenfern

Cadmium in mg/kg OS

Bestimmungs-grenze, 2016: 0,0025

Höchstgehalt für Nahrungsergänzungsmittel: orientierend für Pollen

0,00

0,02

0,04

0,06

0,08

0,10

0,12

0,14

0,16

0,18

0,20

BER BFM BKB BRR BRS

SST2011

FT2011

ST2011

FT2012

ST2012

FT2013

ST2013

FT2014

ST2014

FT2015

ST2015

FT2016

ST2016

Cadmium in Wachs in mg/kg OS im Umfeld des Flughafens Schönefeld (BER, BFM, BKB) und Referenzstandorte (BRR, BRS) 2011 bis 2016

flughafennah I flughafenfern

Bestimmungs-grenze, 2016: 0,0025

Cadmium in mg/kg OS

0,00

0,01

0,02

0,03

0,04

0,05

BER BFM BKB BRR BRS

FT2011

ST2011

FT2012

ST2012

FT2013

ST2013

FT2014

ST2014

FT2015

ST2015

FT2016

ST2016

Cadmium in Honig in mg/kg OS im Umfeld des Flughafens Schönefeld (BER, BFM, BKB) und Referenzstandorte (BRR, BRS) 2011 bis 2015

flughafennah I flughafenfern

Bestimmungs-grenze,2016: 0,0025

österreich. Aktionswert

Cadmium in mg/kg OS

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Seite 48 von 123 Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016

In Wachs reichten die Cadmiumgehalte 2011 über die Bestimmungsgrenze von 0,01 mg/kg OS bis

0,15 mg/kg OS16

. In Naturwachsproben ab 2013 lagen die Cadmiumgehalte mit folgenden Ausnah-

men unterhalb der Bestimmungsgrenze: im Jahr 2014 in fünf von sechs Fällen bis 0,02 mg/kg OS (vgl.

Bild 3.2-5). Auch im Vergleichsgebiet, am Münchner Flughafen, lagen nur wenige Cadmiumgehalte in

Wachs über 0,01 mg/kg OS, 2016 bis 0,026 mg/kg OS.

In Honig konnte Cadmium im Untersuchungsgebiet ebenso wie im Münchner Vergleichsgebiet bis

2015 bei einer Bestimmungsgrenze von 0,01 mg/kg OS nicht aufgefunden werden. Auch bei der BG

0,0025 mg/kg OS im Jahr 2016 wurde Cadmium in Honig im Umfeld des Flughafens Schönefeld so-

wie am Standort BRS nicht aufgefunden (siehe Bild 3.2-6, vgl. Tabelle 3.2-1) und nur einmal im

Münchner Referenzgebiet mit 0,003 mg/kg OS. Das ist deutlich unterhalb des vorsorglichen österrei-

chischen Aktionswertes für Cadmium von 0,05 mg/kg OS (vgl. Tabelle 1.2-1).

Quecksilber wurde beim Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld bis 2014 in

Honigproben17

analysiert und ab 2015 in allen Probenarten.

Weder in Pollen, noch in Wachs oder Honig wurde Quecksilber aufgefunden:

- 2011 bis 2015 bei einer Bestimmungsgrenze von 0,05 mg/kg OS und

- 2016 bei weiter verringerter Bestimmungsgrenze von 0,013 mg/kg OS (vgl. Tabelle 3.2-1).

Die Quecksilberergebnisse stimmen mit denen aus dem Umfeld des Flughafens München überein.

Quecksilbergehalte in Pollen unterhalb der Bestimmungsgrenzen würden den Höchstgehalt für Nah-

rungsergänzungsmittel von 0,1 mg/kg OS deutlich unterschreiten (vgl. Tabelle 1.2-1).

Der Vergleich von direkt aus der Umwelt stammendem Pollen mit von Bienen hergestelltem

Wabenwachs und Honig ergibt vergleichsweise höhere Blei- und Cadmiumgehalte in Pollen.

Beide Schwermetalle lagen 2011 bis 2016 in Wachs zumeist und in Honigproben sämtlich un-

terhalb der bis 2015 eingehaltenen empfindlichen Bestimmungsgrenzen und auch der 2016

vierfach abgesenkten Bestimmungsgrenzen. Quecksilber lag in jeder Probenart stets unterhalb

der Bestimmungsgrenzen.

Die Messergebnisse für Pollen und Honig unterschritten in allen Fällen deutlich den Höchstge-

halt für Blei in Honig und die orientierend für Pollen und Honig herangezogenen Lebensmittel-

Beurteilungswerte.

Es zeigen sich keine Unterschiede hinsichtlich Blei, Cadmium und Quecksilber zwischen flug-

hafennahen und -fernen Standorten.

16 BFM-Wachsproben 2011 könnten möglicherweise durch das Metallgitter für die Mittelwand verunreinigt und

dies für die Cadmiumgehalte ursächlich gewesen sein. 17

bis 2014 vom externen Labor im FBB-Auftrag, ab 2015 vom UMW-Partnerlabor: vergleichbare Ergebnisse

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Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016 Seite 49 von 123

Im Vergleichsgebiet mit Standorten am Flughafen München und dem dortigen Referenzgebiet

Aichach wurden im Wesentlichen ähnlich niedrige Ergebnisse

Ein Einfluss des Flughafenbetriebs auf die sehr niedrigen Rückstände von Blei, Cadmium und

Quecksilber ist nicht feststellbar.

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Seite 50 von 123 Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016

3.3 Antimon- und Arsen-Ergebnisse 2011 bis 2016

Antimon (Sb) und Arsen (As) sind ökotoxikologisch relevant (vgl. Kapitel 2.3). Allerdings sind für sie

keine Höchstgehalte für Lebensmittel oder Nahrungsergänzungsmittel definiert (vgl. Kapitel 1.2.4). Die

Ergebnisse finden sich in den Tabellen der Kapitel 10 (Pollen), Kapitel 11 (Wachs) und Kapitel 12

(Honig). Antimon und Arsen in Pollen, Wachs oder Honig sind nicht grafisch dargestellt, da sie kaum

auffindbar waren.

Tabelle 3.3-1: Antimon- und Arsengehalte 2011 bis 2016

Wertebereich im Medium Antimon (mg/kg OS) Arsen (mg/kg OS)

Bestimmungsgrenze (BG) BG: 0,05/0,1; ab 2016: 0,013 BG: 0,05/0,1; ab 2016: 0,013

Pollen 2011 bis 2016 <0,05, nur einmal 0,05 BER-ST 2013

2016: 0,020 – 0,039

<0,05, nur einmal 0,06 BKB-ST 2014

2016: <0,013 – 0,026

Wachs 2011 bis 2016 alle <0,05,

ab 2016 <0,013

alle <0,05,

ab 2016 <0,013

Honig 2011 bis 2016 alle <0,05 (bis 2014 alle <0,1) ,

2016 <0,013, einmal 0,017 BKB-ST

alle <0,05 (bis 2014 alle <0,1),

ab 2016 <0,013

Antimongehalte in Pollen, Wachs und Honig aus dem Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld mit

dem Referenzstandort Schorfheide lagen unterhalb der Bestimmungsgrenzen. Diese betrugen:

- 0,1 mg/kg OS für Honigproben 2011 bis 2014,

- 0,05 mg/kg OS für Pollen- und Wachsproben 2011 bis 2015 und für Honigproben 2015 und

- 0,013 mg/kg OS für Pollen, Wachs und Honig 2016.

Es gab folgende Ausnahmen (vgl. Tabelle 3.3-1):

- In der Sommertracht-Pollenprobe 2013 vom Standort BER lag der Antimongehalt bei

0,05 mg/kg OS (siehe Kapitel 10: Tabelle 10.1-5) und

- in der Sommertracht-Honigprobe 2016 vom Standort BKB wurde 0,017 mg/kg OS bestimmt

(siehe Kapitel 12: Tabelle 12.1-11).

Arsengehalte in Pollen, Wachs und Honig lagen 2011 bis 2016 ebenfalls unterhalb der Bestim-

mungsgrenzen, die denen von Antimon entsprachen – mit nur zwei Ausnahmen:

- Der Arsengehalt der Sommertracht-Pollenprobe 2014 vom Standort BKB lag bei 0,06 mg/kg OS

(vgl. Tabelle 3.3-1; siehe Kapitel 10: Tabelle 10.1-7) und

- im Jahr 2016 lagen die Arsengehalte in Pollen zwischen <0,013 und 0,026 mg/kg OS, beide am

Standort BKB gemessen (siehe Kapitel 10: Tabelle 10.1-11).

Page 51: Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld · Berlin Schönefeld entstehen können: Spuren- und Schwermetalle und polyzyklische aromatische Koh-lenwasserstoffe (PAK).

Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016 Seite 51 von 123

Beim Honigmonitoring im Umfeld des Flughafens München konnte Arsen wie Antimon bei einer Be-

stimmungsgrenze von 0,05 mg/kg OS seit 2008 in Pollen-, Wachs- oder Honigproben nur je einmal

nahe dieser aufgefunden werden (Wäber 2014 bis 2016) und 2016 bei BG 0,013 vereinzelt (mündli-

che Mitteilung FMG):

- Antimon in Pollen bis 0,10 mg/kg OS sowie in Wachs einmalig 0,014 mg/kg OS und

- Arsen in Pollen und in Wachs bis rund 0,03 mg/kg OS.

In Nahrungsergänzungsmitteln aus Pollen sind rund 0,4 mg/kg OS Arsen als übliche Menge anzuse-

hen (EFSA 2014). Dieser Durchschnittsgehalt wurde hier deutlich unterschritten. In Blütenhonigen ist

0,03 mg/kg OS Arsen üblich (vgl. Tabelle 1.2-2), vergleichbar mit den hier gemessenen Ergebnissen.

Fazit: Antimon und Arsen waren trotz empfindlicher Analysenverfahren – im Umfeld des Flug-

hafens Berlin Schönefeld wie am Flughafen München – in Pollen, Wachs und Honig kaum auf-

findbar. Unterschiede zwischen flughafennahen und -fernen Standorten als Indiz für einen

Flughafeneinfluss traten somit nicht auf.

3.4 Chrom-, Kupfer-, Nickel- und Zink-Ergebnisse 2011 bis 2016

Chrom (Cr), Kupfer (Cu), Nickel (Ni) und Zink (Zn) sind als Spurenelemente in kleinen Mengen essen-

ziell für den Menschen (vgl. Kapitel 2.3). Höchstgehalte für Pollen und Honig sind nicht festgelegt.

Aktuelle Vergleichswerte, zum Teil aber für andere Nahrungsergänzungsmittel oder Lebensmittel sind

in Tabelle 1.2-2 gelistet, um eine Orientierung zu geben, welche Gehalte in Pollen oder Honig als

„normal“ gelten könnten.

Kupfer wurde bis 2014 in Honigproben analysiert, ab 2015 auch in Pollen und Wachs. Die anderen

Metalle wurden seit 2011 in allen Proben untersucht.

Tabelle 3.4-1: Chrom-, Kupfer-, Nickel- und Zinkgehalte 2011 bis 2016

Wertebereich im Medium

Chrom (mg/kg OS) Kupfer (mg/kg OS) Nickel (mg/kg OS) Zink (mg/kg OS)

Bestimmungsgrenze BG: 0,1 ab 2016: 0,025 BG: 0,1 ab 2016: 0,025 BG: 0,1 ab 2016: 0,025 BG: 0,5 ab 2016: 0,13

Pollen 2011 bis 2016 0,08 – 0,58 5,9 – 14 <0,1 – 1,9

(1,9: BER-ST 2014)

28 – 92; einmal:

176 BRS-FT 2015

Naturwachs

2013 bis 2016

0,03 – 0,13

(2014: 3 Mal >0,1) 0,12 – 1,1 <0,025 – 0,45

0,6 – 13

2014 höher: 22-72

Honig 2011 bis 2016 <0,025 – 0,13 0,05 – 0,22 <0,025 – 0,095 <0,1 – 1,5

Kupfer: bis 2014 in Honigproben analysiert, ab 2015 auch in Pollen und Wachs;

zu Wachs: hier nur Naturwachsproben-Ergebnisse seit 2013; Ergebnisse von Wachsproben mit Mittelwand seit 2011: s. Kap. 11

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Seite 52 von 123 Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016

Chromgehalte in Pollen lagen in einem niedrigen Wertebereich von <0,1 bis 0,58 mg/kg OS (vgl.

Tabelle 3.4-1). Der Median als Mittelwertmaß am Standort BER lag mit 0,13 mg/kg OS nahe der lang-

jährigen Bestimmungsgrenze und ähnlich wie an den Standorten BKB und BRR mit 0,19 mg/kg OS

und 0,20 mg/kg OS (siehe Bild 3.4-1). Am Referenzstandort in der Schorfheide (BRS) lag Chrom

mehrheitlich unter der Bestimmungsgrenze – weshalb kein Median gebildet werden konnte – bis zu

0,17 mg/kg OS. Für andere Nahrungsergänzungsmittel als Pollen beträgt laut Bundesinstitut für ge-

sundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin (BgVV 2002) die tägliche Zufuhr für jedes

einzelne Produkt 0,6 mg/kg Chrom, wenn man einen Verzehr von je 0,1 kg zugrunde legt (vgl. Tabelle

1.2-2). Das ist höher als die durchschnittlichen Chromgehalte in den hier untersuchten Pollenproben.

Beim Honigmonitoring am Münchner Flughafen wurden vergleichbar niedrige Chromgehalte wie im

Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld gemessen, sowie einmalig ein höherer Wert von 1,2 mg/kg

OS Chrom in Pollen. Beim Münchner Honigmonitoring wurde kein Unterschied zwischen Chromgehal-

ten von Pollenproben aus dem Referenzgebiet Aichach und denen von Flughafenstandorten deutlich.

In Wachsproben lagen bis 2015 nur drei Chromgehalte knapp über der Bestimmungsgrenze von

0,1 mg/kg OS: maximal bei 0,13 mg/kg OS in der Naturwachswabe BRS-ST 2014 (ohne Bild). Im Jahr

2016 lagen die Chromgehalte im Naturwachs sehr einheitlich und niedrig zwischen 0,03 und

0,04 mg/kg OS (vgl. Tabelle 3.4-1 und Tabellen in Kapitel 11). Die Wachsergebnisse stimmen gut mit

denen aus dem Vergleichsgebiet am Münchner Flughafen überein.

In Honigen lag bis 2015 nur ein Chromgehalt über der Bestimmungsgrenze 0,1 mg/kg OS (ohne Bild,

Tabelle in Kapitel 12): bei 0,13 mg/kg OS in der Wabenhonigprobe 2015 BKB-ST). Im Jahr 2016 lagen

nur in zwei der sechs Honigproben Chromgehalte über BG 0,025 mg/kg OS: in den Honigen vom

Standort BER 0,098 und 0,063 mg/kg OS. Die Honigergebnisse stimmen gut mit denen vom Münch-

ner Flughafen überein und sind mit dem für andere Lebensmittel typischen Bereich vergleichbar (vgl.

Tabelle 1.2-2).

Bild 3.4-1: Chrom (mg/kg OS) in Pollen im Umfeld des Flughafens Schönefeld

Legende:

BER: Standort unmittelbar am Flughafen, BFM: bei Mahlow, BKB: bei Kiekebusch, BRR: Referenz Rangsdorf, BRS: flughafenferne Referenz Schorfheide; FT: Frühtracht; ST: Sommertracht; Median: Mittelwertmaß, wenn mind. 3 Ergebnisse u. mind. 50 % davon >BG (Median für Wachs 2013-2016)

0,0

0,1

0,2

0,3

0,4

0,5

0,6

0,7

0,8

0,9

1,0

BER BFM BKB BRR BRS

FT2011

ST2011

FT2012

ST2012

FT2013

ST2013

FT2014

ST2014

FT2015

ST2015

FT2016

ST2016

Median

Chrom in Pollen in mg/kg OS im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld (BER, BFM, BKB) und Referenzstandorte (BRR, BRS) 2011 bis 2016

flughafennah I flughafenfern

Bestimmungs-grenze, 2016: 0,025

Chrom in mg/kg OS

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Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016 Seite 53 von 123

Bild 3.4-2: Kupfer (mg/kg OS) in Pollen im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld

Bild 3.4-3: Kupfer (mg/kg OS) in Wachs im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld

Bild 3.4-4: Kupfer (mg/kg OS) in Honig im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld

Legende:

BER: Standort unmittelbar am Flughafen, BFM: bei Mahlow, BKB: bei Kiekebusch, BRR: Referenz Rangsdorf, BRS: flughafenferne Referenz Schorfheide; FT: Frühtracht; ST: Sommertracht; Wachs Naturbau ohne Mittelwand; Median: Mittelwertmaß, wenn mind. 3 Ergebnisse u. mind. 50 % davon >BG

0

2

4

6

8

10

12

14

16

18

20

BER BFM BKB BRR BRS

FT2015

ST2015

FT2016

ST2016

Median

Kupfer in Pollen in mg/kg OS im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld (BER, BKB) und Referenzstandort (BRS) 2015

flughafennah I flughafenfern

Kupfer in mg/kg OS

Bestimmungs-grenze, 2016: 0,025

0,0

0,2

0,4

0,6

0,8

1,0

1,2

1,4

1,6

1,8

2,0

BER BFM BKB BRR BRS

FT2015

ST2015

FT2016

ST2016

Median

Kupfer in Wachs in mg/kg OS im Umfeld des Flughafens Schönefeld (BER, BKB) und Referenzstandort (BRS) 2016

flughafennah I flughafenfern

Bestimmungs-grenze, 2016: 0,025

Kupfer in mg/kg OS

0,0

0,1

0,2

0,3

0,4

0,5

0,6

0,7

0,8

0,9

1,0

BER BFM BKB BRR BRS

FT2011

ST2011

FT2012

ST2012

FT2013

ST2013

FT2014

ST2014

FT2015

ST2015

FT2016

ST2016

Median

Kupfer in Honig in mg/kg OS im Umfeld des Flughafens Schönefeld (BER, BFM, BKB) und Referenzstandorte (BRR, BRS) 2011 bis 2016

flughafennah I flughafenfern

Kupfer in mg/kg OS

Bestimmungs-grenze, 2016: 0,025

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Seite 54 von 123 Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016

Kupfergehalte in Pollen lagen in einem engen Wertebereich zwischen 5,9 und 14 mg/kg OS (vgl. Bild

3.4-2). Sie sind gut vergleichbar mit den ebenfalls unauffällig niedrigen Kupferergebnissen am Flugha-

fen München mit dem Referenzgebiet Aichach: dort seit 2011 zwischen 4,7 und 14 mg/kg OS (Wäber

2014 bis 2016 und mündliche Mitteilung FMG). Zieht man z. B. die vom BgVV für andere Nahrungser-

gänzungsmittel empfohlene Zufuhr von 1,0 mg pro Tag je Produkt heran (2002) und nimmt man einen

Verzehr von 0,1 kg Pollen pro Tag an, errechnen sich 10 mg/kg Kupfer in Nahrungsergänzungsmitteln

als empfehlenswerte Gehalte (vgl. Tabelle 1.2-2): 10 mg/kg Gehalt x 0,1 kg/Tag = 1,0 mg/Tag Zufuhr.

Das entspricht dem hier in Pollenproben bestimmten Bereich. Ein Verzehr von 0,1 kg Pollen pro Tag

ist allerdings sehr hoch angesetzt und dürfte im Normalfall etwa eine Zehnerpotenz darunter liegen.

In Wachs lagen die Kupfergehalte am Referenzstandort BRS in der Schorfheide 2015 und 2016 bei

0,12 bis 0,49 mg/kg OS und an den beiden Standorten im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld,

BER und BKB, bei 0,12 bis 1,1 mg/kg OS (vgl. Tabelle 3.4-1). Die Mediane als Mittelwertmaß liegen

an BER und BKB deutlich höher als an BRS – auf Grundlage von erst zwei Messjahren (vgl. Bild

3.4-3). In den jüngsten vorliegenden Ergebnissen aus dem Vergleichsgebiet um den Flughafen Mün-

chen reichten die Kupfergehalte 2015 und 2016 von 0,1 bis 3,1 mg/kg OS. Aus der langjährigen Mess-

reihe dort wurden bislang keine Standortunterschiede deutlich.

In Honig lagen die Kupfergehalte bei 0,05 mg/kg OS bis 0,22 mg/kg OS (vgl. Bild 3.4-4). Dies ent-

spricht den Ergebnissen aus dem Münchner Vergleichsgebiet (mit Ausnahme eines Kupfergehalts von

0,95 mg/kg OS in Sommertrachthonig 2015 aus dem dortigen Referenzgebiet; Wäber 2016). Alle die-

se Kupfergehalte sind unbedenklich niedrig, da nach Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Er-

nährung (DGE 2013) Erwachsene bis zu 1,5 mg Kupfer pro Tag aufnehmen sollten. Bei einem Ver-

zehr von 0,1 kg Honig pro Tag ergäbe sich aus dem maximalen im Umfeld des Flughafens Schönefeld

gemessenen Kupfergehalt von 0,22 mg/kg OS eine zusätzliche Kupferaufnahme von rechnerisch rund

0,02 mg pro Tag (vgl. Tabelle 1.2-2).

Nickelgehalte in Pollenproben schwankten relativ stark: Sie lagen einmal <0,1 mg/kg OS, sonst zwi-

schen 0,15 und 1,2 mg/kg OS und einmal bei 1,9 mg/kg OS (in der Pollenstichprobe BER-ST 2014,

siehe Bild 3.4-5). Am Standort BER wurde der Median als Mittelwertmaß zu 0,73 mg/kg OS bestimmt,

am Referenzstandort und am flughafennahen Standort BKB zu rund 0,5 mg/kg OS. Unter Berücksich-

tigung der stoffspezifisch anzunehmenden Messunsicherheit von rund 30 Prozent, unterscheiden sich

die Standorte hinsichtlich Nickelgehalten in Pollen kaum. Die hier vorgelegten Ergebnisse entspre-

chen dem am Flughafen München mit Referenzgebiet Aichach gemessenen Bereich. Die Nickelgehal-

te in Pollenproben aus dem Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld liegen unterhalb orientierend zu

betrachtender Vergleichswerte: typischerweise rund 4 mg/kg OS für pflanzliche Nahrungsergän-

zungsmittel (vgl. Tabelle 1.2-2).

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Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016 Seite 55 von 123

Bild 3.4-5: Nickel (mg/kg OS) in Pollen im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld

Bild 3.4-6: Nickel (mg/kg OS) in Wachs im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld

Bild 3.4-7: Nickel (mg/kg OS) in Honig im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld

Legende:

BER: Standort unmittelbar am Flughafen, BFM: bei Mahlow, BKB: bei Kiekebusch, BRR: Referenz Rangsdorf, BRS: flughafenferne Referenz Schorfheide; FT: Frühtracht; ST: Sommertracht; Wachs bis 2012: mit Mittelwand; Wachs SST2012, FT‘12Naturw. und ab 2013: Naturbau ohne Mittelwand; Median: Mittelwertmaß, wenn mind. 3 Ergebnisse u. mind. 50 % davon >BG (Median für Wachs 2013-2016)

0,0

0,2

0,4

0,6

0,8

1,0

1,2

1,4

1,6

1,8

2,0

BER BFM BKB BRR BRS

FT2011

ST2011

FT2012

ST2012

FT2013

ST2013

FT2014

ST2014

FT2015

ST2015

FT2016

ST2016

Median

Nickel in Pollen in mg/kg OS im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld (BER, BFM, BKB) und Referenzstandorte (BRR, BRS) 2011 bis 2016

flughafennah I flughafenfern

Nickel in mg/kg OS

Bestimmungs-grenze, 2016: 0,025

0,0

0,1

0,2

0,3

0,4

0,5

0,6

0,7

0,8

0,9

1,0

BER BFM BKB BRR BRS

SST2011FT2011ST2011FT2012ST2012FT2013ST2013FT2014ST2014FT2015ST2015FT2016ST2016Median

Nickel in Wachs in mg/kg OS im Umfeld des Flughafens Schönefeld (BER, BFM, BKB) und Referenzstandorte (BRR, BRS) 2011 bis 2016

flughafennah I flughafenfern

Bestimmungs-grenze, 2016: 0,025

Nickel in mg/kg OS

0,00

0,05

0,10

0,15

0,20

0,25

0,30

0,35

0,40

0,45

0,50

BER BFM BKB BRR BRS

FT2011

ST2011

FT2012

ST2012

FT2013

ST2013

FT2014

ST2014

FT2015

ST2015

FT2016

ST2016

Nickel in Honig in mg/kg OS im Umfeld des Flughafens Schönefeld (BER, BFM, BKB) und Referenzstandorte (BRR, BRS) 2011 bis 2016

flughafennah I flughafenfern

Nickel in mg/kg OS

Bestimmungs-grenze,2016: 0,025

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Seite 56 von 123 Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016

Bild 3.4-8: Zink (mg/kg OS) in Pollen im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld

Bild 3.4-9: Zink (mg/kg OS) in Wachs im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld

Bild 3.4-10: Zink (mg/kg OS) in Honig im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld

Legende:

BER: Standort unmittelbar am Flughafen, BFM: bei Mahlow, BKB: bei Kiekebusch, BRR: Referenz Rangsdorf, BRS: flughafenferne Referenz Schorfheide; FT: Frühtracht; ST: Sommertracht; Wachs bis 2012: mit Mittelwand; Wachs SST2012, FT‘12Naturw. und ab 2013: Naturbau ohne Mittelwand; Median: Mittelwertmaß, wenn mind. 3 Ergebnisse u. mind. 50 % davon >BG (Median für Wachs 2013-2016)

0

20

40

60

80

100

120

140

160

180

200

BER BFM BKB BRR BRS

FT2011

ST2011

FT2012

ST2012

FT2013

ST2013

FT2014

ST2014

FT2015

ST2015

FT2016

ST2016

Median

Zink in Pollen in mg/kg OS im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld (BER, BFM, BKB) und Referenzstandorte (BRR, BRS) 2011 bis 2016

flughafennah I flughafenfern

Zink in mg/kg OS

Bestimmungs-grenze 0,5,2016: 0,125

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

BER BFM BKB BRR BRS

SST2011

FT2011

ST2011

FT2012

ST2012

FT2013

ST2013

FT2014

ST2014

FT2015

ST2015

FT2016

ST2016

Median

Zink in Wachs in mg/kg OS im Umfeld des Flughafens Schönefeld (BER, BFM, BKB) und Referenzstandorte (BRR, BRS) 2011 bis 2016

flughafennah I flughafenfern

Bestimmungs-grenze 0,5,2016: 0,125

Zink in mg/kg OS

0,0

0,2

0,4

0,6

0,8

1,0

1,2

1,4

1,6

1,8

2,0

BER BFM BKB BRR BRS

FT2011

ST2011

FT2012

ST2012

FT2013

ST2013

FT2014

ST2014

FT2015

ST2015

FT2016

ST2016

Median

Zink in Honig in mg/kg OS im Umfeld des Flughafens Schönefeld (BER, BFM, BKB) und Referenzstandorte (BRR, BRS) 2011 bis 2016

flughafennah I flughafenfern

Zink in mg/kg OS

Bestimmungs-grenze

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Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016 Seite 57 von 123

In Wachs lag Nickel nur in der Hälfte der Proben über 0,1 mg/kg OS und 2016 in einem Bereich von

unter 0,025 mg/kg OS bis 0,11 mg/kg OS (diese Spanne wurde an BRS gemessen, siehe Bild 3.4-6).

Die Ergebnisse streuten relativ breit – unabhängig ob Waben mit Mittelwand oder Naturbauwachs

untersucht wurden. Eine Abhängigkeit vom Standort wird nicht deutlich. Die Nickelergebnisse aus

dem Umfeld des Flughafens Schönefeld und dem Referenzstandort Schorfheide liegen eher im unte-

ren Bereich der Münchner Ergebnisse: dort <0,1 bis 3,3 mg/kg OS und 2016 <0,025 bis

0,69 mg/kg OS Nickel in Wachs.

In Honigproben war Nickel bis 2015 analytisch nicht auffindbar. 2016 lagen die Gehalte <0,025 (klei-

ner BG) bis 0,095 mg/kg OS (vgl. Bild 3.4-7). Die Abstufung, mit niedrigeren Metallgehalten in Honig

gegenüber denen in Wachs und nochmals niedrigeren gegenüber Pollen, zeigt sich somit auch für

Nickel. Im Referenzgebiet des Untersuchungsgebiets München, bei Aichach, reichten die Nickelgehal-

te in Honigproben im gleichen Zeitraum von <0,025 bis 0,9 mg/kg OS, teilweise höher als in der

Münchner Flughafenregion. In Blütenhonigen und in nicht spezifizierten Honigen werden laut EFSA

(2014) durchschnittlich 0,14 bis 0,16 mg/kg OS Nickel gefunden (vgl. Tabelle 1.2-2). Die Honigergeb-

nisse im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld sind, damit verglichen, als unauffällig zu werten.

Zinkgehalte lagen in Pollen zwischen 28 und 92 mg/kg OS. Am Referenzstandort BRS wurde 2015

einmalig in der Frühtracht ein deutlich höherer Wert gemessen und durch Nachanalyse bestätigt:

176 mg/kg OS (vgl. Bild 3.4-8). Der Median liegt am Referenzstandort BRS mit 56 mg/kg OS gering-

fügig über denen der anderen Standorte: mit 32 bis 39 mg/kg OS. Die Ergebnisse vom Umfeld des

Flughafens Berlin Schönefeld mit seinem Referenzstandort entsprechen im Durchschnitt denen aus

dem Vergleichsgebiet am Flughafen München: dort im langjährigen Durchschnitt rund 40 mg/kg OS.

Der indirekte Vergleich mit der empfohlenen Tagesration für ein Nahrungsergänzungsmittel-

Einzelprodukt zeigt, dass diese Ergebnisse (ohne den Ausnahmewert 2015) unauffällig sind: So wer-

den 5 mg als Tagesration für Zink je Nahrungsergänzungsmittel-Produkt zum Verzehr empfohlen

(BgVV 2002). Um rund 5 mg Zink als tägliche Zufuhr zu erreichen, könnten rund 0,1 kg Pollenproben

aus dem Umfeld des Flughafen Berlin Schönefeld verzehrt werden (vgl. Tabelle 1.2-2): Nimmt man

einen Verzehr von 0,1 kg Pollen pro Tag an (im Normalfall dürfte dieser etwa eine Zehnerpotenz da-

runter liegen) und 50 mg/kg Zinkgehalt, ergeben sich 0,1 kg/Tag x 50 mg/kg Zink = 5 mg/Tag.

Zinkgehalte in Wachs streuten deutlich breiter als in Pollen: Der Wertebereich reicht von <0,1 bis

72 mg Zink/kg OS. Aufgrund des breiten Wertebereichs können aus den Unterschieden bei den Me-

dianen auf Basis von drei bis zehn Einzelwerten keine Standortunterschiede abgeleitet werden.

Durchschnittlich lagen die Zinkgehalte im Bienenprodukt Wachs mit Medianen unter 10 mg/kg OS

niedriger (vgl. Bild 3.4-9), als im direkt aus der Umwelt stammenden Pollen mit Medianen von rund 30

bis 60 mg/kg OS (vgl. Bild 3.4-8). Auch am Flughafen München mit dem Referenzgebiet Aichach wur-

de dieser breite, aber unauffällige Wertebereich in Wachs gemessen.

Zinkgehalte in Honigproben streuten ebenfalls relativ breit. Sie reichten von <0,1 bis 1,5 mg/kg OS

(letzterer in BRR-FT 2011, vgl. Bild 3.4-10) und lagen damit sehr deutlich unter den Gehalten in

Wachs. Die Honigergebnisse liegen in ähnlichem Bereich wie im Vergleichsgebiet München: dort <0,1

bis 3,2 mg /kg OS – nur in einem Fall 17 mg/kg OS (in Frühtracht-Honig 2013 von einem Flughafen

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Seite 58 von 123 Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016

bezogenen Standort). Die empfohlene gesamte Tagesration Zink liegt bei 7 bis 10 mg (BgVV 2002,

vgl. Tabelle 1.2-2). Somit könnte rund 0,1 kg Honig mit einem maximalen Zinkgehalt von 17 mg/kg OS

verzehrt werden, um die Tagesration zu rund 20 Prozent auszuschöpfen.

Wie bei den anderen Metallen (vgl. Kapitel 3.2 und 3.3) zeichnen sich bei Chrom, Kupfer, Nickel und

Zink keine Unterschiede zwischen den Früh- und Sommertrachtproben ab.

Auch zwischen den Untersuchungsjahren wurden hinsichtlich dieser Metalle keine Unterschiede of-

fensichtlich. Lediglich waren Nickel und Zink in den Wachsproben im Jahr 2014 sämtlich oberhalb der

analytischen Bestimmungsgrenze auffindbar und im Vergleich der Jahre am höchsten.

Es werden zudem keine Unterschiede zwischen flughafennahen und -fernen Standorten deutlich.

Tendenziell niedrigere Chromgehalte in Pollen vom Referenzstandort BRS und tendenziell höhere

Nickelgehalte in Pollen vom Standort BER, als jeweils an den anderen Standorten im Untersuchungs-

gebiet, gilt es weiter zu beobachten.

Die Metallergebnisse von Untersuchungsgebiet – Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld mit Refe-

renzstandort BRS – und Vergleichsgebiet – Flughafen München mit Referenzgebiet Aichach – sind

insgesamt seit 2011 gut vergleichbar.

Die Gehalte der Metalle Chrom, Kupfer, Nickel und Zink in Pollen waren zwar in der Regel un-

auffällig niedrig, aber höher als in den Bienenprodukten Wachs und Honig (in Honigen am

niedrigsten).

In Honig lagen bis 2015 Chrom und Nickel sämtlich unter den Bestimmungsgrenzen und Kup-

fer nahe an dieser. Erst durch das Absenken der Bestimmungsgrenzen um jeweils das Vierfa-

che 2016 wurden Chrom und Nickel in Honig vereinzelt auffindbar.

Die Gehalte der Spurenelemente Kupfer und Zink lagen in für Nahrungsmittel typischen, nied-

rigen Bereichen.

Die Gehalte von Chrom in Pollen zeigten eine Tendenz zu niedrigsten Werten am Referenz-

standort BRS und die Gehalte von Nickel in Pollen zeigten eine schwache Tendenz zu höheren

Werten am Standort BER. Für Chrom und Nickel in Wachs und Honig zeigte sich dies nicht.

Eine deutliche Abstufung im Zusammenhang mit der Nähe zum Flughafen, von BER über BKB

hin zu niedrigsten Werten an den Referenzstandorten, liegt weiterhin nicht vor.

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Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016 Seite 59 von 123

3.5 PAK-Ergebnisse 2011 bis 2016

Die PAK-Gehalte sind in der Einheit Mikrogramm pro Kilogramm Originalsubstanz (µg/kg OS) darge-

stellt: 1 µg entspricht 1 Tausendstel Milligramm bzw. 1 Milliardstel Kilogramm. Die 16 untersuchten

Verbindungen polyzyklischer aromatischer Kohlenwasserstoffe (16 EPA-PAK, vgl. Kapitel 2.3) waren

trotz höchst empfindlicher Verfahren nur zum Teil auffindbar. Besonders in den Honigproben wurden

vor allem nur die leichter flüchtigen PAK detektiert (siehe Tabellen im Anhang: Kapitel 12). Die analy-

sierten 16 EPA-PAK sind auch zur Teilsumme der zwölf schwerer flüchtigen PAK (12PAK) aggregiert,

sofern mindestens die Hälfte der PAK-Verbindungen über der Bestimmungsgrenze lagen. Ergebnisse

kleiner Bestimmungsgrenze sind mit deren halbem „Wert“ in den nachfolgenden Darstellungen und in

den Tabellen im Anhang integriert und in Kapitel 10 (Pollen), Kapitel 11 (Wachs) sowie Kapitel 12

(Honig) in Kleinschrift gekennzeichnet. Mit den PAK4, der Summe der vier Leit-PAK Benzo[a]pyren

(BaP), Benzo[a]anthracen, Benzo[b]fluoranthen und Chrysen, wurde gemäß VO (EU) Nr. 835/2011

anders verfahren: „Konzentrationsuntergrenzen werden unter der Annahme berechnet, dass sämtliche

Werte für die vier Stoffe, die unterhalb BG liegen, null sind“. Für PAK in Honig definiert die EU keine

Höchstgehalte. Höchstgehalte für PAK4 sind in VO (EU) Nr. 835/2011 für im Wesentlichen fetthaltige

Nahrungsmittel definiert und seit 2016 für Nahrungsergänzungsmittel wie Kittharz und Gelée Royale.

Letztere können auf Pollen als Nahrungsergänzungsmittel „aus Bienenproduktion“ bezogen werden,

auf Honig aber allenfalls hilfsweise orientierend (VO (EU) Nr. 2015/1933; vgl. Kapitel 1.2.4: Tabelle

1.2-1 und Tabelle 1.2-2):

- 10 µg/kg BaP und 50 µg/kg PAK4.

Tabelle 3.5-1: PAK-Gehalte 2011 bis 2016

Wertebereich im Medium 16 EPA-PAK (µg/kg OS) PAK4 (µg/kg OS) BaP (µg/kg OS)

Bestimmungsgrenze (BG) BG: 0,1 BG: 0,1 BG: 0,1

Pollen 2011 bis 2016 10 - 142 0,5 - 39 <0,1 - 5,2

Naturwachs 2013 bis 2016 25 - 387 2 - 23 <0,1 - 0,7

Honig 2011 bis 2016 6 - 67 0 (vereinzelt bis 0,3) alle <0,1

Zu Wachs: hier nur Naturwachsproben-Ergebnisse seit 2013; Ergebnisse von Wachsproben mit Mittelwand seit 2011: s. Kap. 11

Die Pollenergebnisse repräsentieren Immissionswirkungen in zeitlichen und auch räumlichen Aus-

schnitten. Die Pollenuntersuchungen bis 2014 waren Einzelstichproben-Erhebungen: Der Pollen wur-

de während der Früh- und der Sommertrachtperioden jeweils einmal in kurzen Sammelabschnitten

(ein bis wenige Tage) gewonnen. Ab 2015 wurden Teilproben aus mehreren Sammelabschnitten je

Trachtperiode zu Mischproben vereint, um die Sammelgebiete während der Tracht breiter abzudecken

(vgl. Kapitel2.2).

Bei Wachs werden die Ergebnisse einheitlicher Naturwachsproben 2013 bis 2016 der Standorte BER,

BKB und BRS miteinander verglichen (vgl. Tabelle 3.5-1 und siehe Bild 3.5-2).

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Seite 60 von 123 Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016

Bild 3.5-1: 16 EPA-PAK (µg/kg OS) in Pollen im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld

Bild 3.5-2: 16 EPA-PAK (µg/kg OS) in Wachs im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld (Wachs aus Naturbau: rotbraune Klammern und Kreis für Median)

Bild 3.5-3: 16 EPA-PAK (µg/kg OS) in Honig im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld

Legende:

BER: Standort unmittelbar am Flughafen, BFM: bei Mahlow, BKB: bei Kiekebusch, BRR: Referenz Rangsdorf, BRS: flughafenferne Referenz Schorfheide; FT: Frühtracht; ST: Sommertracht; Wachs bis 2012: mit Mittelwand; Wachs SST2012, FT‘12Naturw. und ab 2013: Naturbau ohne Mittelwand; Median: Mittelwertmaß, wenn mind. 3 Ergebnisse u. mind. 50 % davon >BG (Median für Wachs 2013-2016)

0

20

40

60

80

100

120

140

160

180

200

BER BFM BKB BRR BRS

FT2011

ST2011

FT2012*

ST2012*

FT2013

ST2013

FT2014

ST2014

FT2015

ST2015

FT2016

ST2016

Median

16 EPA-PAK in Pollen in µg/kg OS im Umfeld des Flughafens Schönefeld (BER, BFM, BKB) und Referenzstandorte (BRR, BRS) 2011 bis 20156

flughafennah I flughafenfern

Bestimmungs-grenze je PAK:

0,1 *: ohne Naphthalin

16

EP

A-P

AK

in

µg/k

g O

S

0

50

100

150

200

250

300

350

400

450

500

550

600

650

700

BER BFM BKB BRR BRS

SST2011

FT2011

ST2011

FT'12Naturw.

FT2012

ST2012

FT2013

ST2013

ST2014

ST2014

FT2015

ST2015

FT2016

ST2016

Median ab 2013

16 EPA-PAK in Wachs in µg/kg OS im Umfeld des Flughafens Schönefeld (BER, BFM, BKB) und Referenzstandorte (BRR, BRS) 2011 bis 2016

flughafennah I flughafenfern

Bestimmungs-grenze je PAK: 0,1

16

EP

A-P

AK

in µ

g/k

g O

S

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

BER BFM BKB BRR BRS

FT2011*

ST2011*

FT2012

ST2012

FT2013

ST2013

FT2014

ST2014

FT2015

ST2015

FT2016

ST2016

Median ab 2012

16 EPA-PAK in Honig in µg/kg OS im Umfeld des Flughafens Schönefeld (BER, BFM, BKB) und Referenzstandorte (BRR, BRS) 2011 bis 2016

flughafennah I flughafenfern

Bestimmungs-grenze je PAK: 0,1 *: ohne Naphthalin

16

EP

A-P

AK

in

µg/k

g O

S

Page 61: Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld · Berlin Schönefeld entstehen können: Spuren- und Schwermetalle und polyzyklische aromatische Koh-lenwasserstoffe (PAK).

Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016 Seite 61 von 123

PAK-Gehalte in Pollen lagen in Summe der 16 EPA-PAK zwischen 10 und 142 µg/kg OS (vgl. Tabelle

3.5-1). Die Gehalte der Sommertrachtproben waren in den meisten Fällen niedriger als die der Früh-

tracht (vgl. Bild 3.5-1). Im Standortvergleich wurden am Referenzstandort BRS in der Schorfheide

geringfügig niedrigere PAK-Gehalte in Pollen dokumentiert als an den Standorten BER am Flughafen

und BRR bei Rangsdorf. Im Vergleichsgebiet im Umfeld des Flughafens München wurden im dortigen

Referenzgebiet Aichach niedrigere PAK-Gehalte gemessen, mit einer Spanne von 1 bis 38 µg/kg OS,

als an den Flughafen bezogenen Standorten, mit einer Spanne von 6 bis 101 µg/kg OS (Wäber 2014

bis 2016 und mündliche Mitteilung FMG). Die 16 EPA-PAK in Sommertrachtproben zeigten im Ver-

gleichsgebiet in einigen Fällen niedrigere Werte als Pollenproben der Frühtracht.

Die Benzo[a]pyren-Gehalte in den Pollenproben aus dem Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld

und vom Referenzstandort Schorfheide lagen zwischen <0,1 und 5,2 µg/kg OS und die Summen der

PAK4 in Pollen zwischen 0,5 und 39 µg/kg OS (vgl. Tabelle 3.5-1). Eine Übersicht über alle PAK4-

und Benzo[a]pyren-Gehalte in Pollen 2011 bis 2016 gibt die nachfolgende Tabelle 3.5-2.

Tabelle 3.5-2: PAK4 und Benzo[a]pyren-Gehalte in Pollen 2011 bis 2016

Messpunkt

Pollen (bis 2014

Einzelstichproben, ab

2015 Trachtproben) FT

2012

ST

2012

FT

2013

ST

2013

FT

2014

ST

2014

FT

2015

ST

2015

FT

2016

ST

2016

FT

2011

ST

2011

FT

2013

ST

2013

FT

2014

ST

2014

FT

2015

ST

2015

FT

2016

ST

2016

FT

2011

ST

2011

FT

2012

ST

2012

FT

2012

ST

2012

FT

2013

ST

2013

FT

2014

ST

2014

FT

2015

ST

2015

FT

2016

ST

2016 ähnl. Nahrungs-

ergänzungsmittel

VO 2015/1933

PAK4 1 4 21 16 8 7 17 8 11 8 2 4 39 6 5 3 12 3 10 5 - 3 6 2 13 1 2 0,5 10 3 10 4 6 5

Median PAK4

BaP <0,5 0,7 2,7 2,3 0,5 0,3 1,7 0,6 1,2 0,7 <0,3 0,6 5,2 0,9 <0,1 0,2 0,4 0,5 0,7 0,6 - 0,3 <0,5 <0,5 1,9 <0,5 0,2 <0,1 0,7 0,3 0,3 0,4 0,3 0,6

Median BaP

BKB BRR BRS

Höchst-

gehalte

50

Bienenmonitoring 2011 bis 2016: Summe PAK4 und Benzo(a)pyren in Pollen (µg/kg OS)

BER BFM

10

8

0,7

3

-

6

0,6 -

3 5

0,3

Hinsichtlich der vier Leit-PAK deuten sich ebenfalls niedrigere Sommertrachtgehalte im Vergleich zur

Frühtracht an: vor allem für die Standorte BKB und BRS, weniger deutlich für BER. Ähnliche saisonale

Unterschiede wurden auch in anderen aktuellen Umweltmonitorings dokumentiert (Wäber et al. 2015

und 2016 und eigene emittentenbezogene Pollen- und Honiguntersuchungen 2015, unveröffentlicht).

Sie weisen auf saisonale PAK-Immissionswirkungen hin. Ein Beispiel für saisonale PAK-Quellen im

Frühjahr ist der Betrieb von häuslichen Kleinfeuerungsanlagen bzw. Kraftwerken zu Heizzwecken. Sie

sind während der Sommertracht-Sammelperiode nicht relevant, könnten aber die höheren Frühjahrs-

werte bedingen.

Unter Berücksichtigung der Messunsicherheit reicht der Wertebereich der PAK4-Ergebnisse von BKB

sowohl in den Wertebereich von BER als auch von BRS. PAK4 in Pollenproben vom Standort BER

zeigen tendenziell höhere Werte als am Referenzstandort BRS (vgl Tabelle 3.5-2). Die Einordnung

der Pollenergebnisse ist durch den Vergleich mit Höchstgehalten für ähnliche Nahrungsergänzungs-

mittel möglich, die seit 2016 gültig sind (vgl. Tabelle 1.2-1 und oben): 50 µg/kg OS als Höchstgehalt

für PAK4 in den Bienenprodukten Kittharz und Gelee Royale wurden deutlich unterschritten.

Page 62: Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld · Berlin Schönefeld entstehen können: Spuren- und Schwermetalle und polyzyklische aromatische Koh-lenwasserstoffe (PAK).

Seite 62 von 123 Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016

Die Benzo[a]pyren-Ergebnisse in Pollen unterschritten auch den Höchstgehalt für Benzo[a]pyren in

den Bienenprodukten Kittharz und Gelee Royale von 10 µg/kg OS (vgl. Tabelle 3.5-2).

Bild 3.5-4: PAK4 (µg/kg OS) in Pollen im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld

Legende:

BER: Standort unmittelbar am Flughafen, BFM: bei Mahlow, BKB: bei Kiekebusch, BRR: Referenz Rangsdorf, BRS: flughafenferne Referenz Schorfheide; FT: Frühtracht; ST: Sommertracht; Werte kleiner Bestimmungsgrenze (BG) mit halbem „Wert“ dargestellt; Median: Mittelwertmaß, wenn mind. 3 Ergebnisse vorliegen und mind. 50 % > BG

PAK-Gehalte in Wachs: In den Vorjahren hatte sich gezeigt, dass die PAK-Gehalte des Wachses der

Mittelwand, auf die die Bienen etwa 50 Prozent Anteil eigenes Wachs für Honigwaben aufbauen, den

gesamten PAK-Gehalt dieser Waben entscheidend prägen können. Die PAK-Gehalte der Honigwaben

mit Mittelwand18

hatten allerdings keinen signifikanten Einfluss auf den eingelagerten Honig gezeigt.

Ab 2013 wurde systematisch Naturwachs untersucht: zu 100 Prozent von den Bienen während der

jeweiligen Tracht produziertes Wachs. Das Alter der Waben und damit die Zeitdauer, die die Waben

dem Einfluss der Luft und den darin enthaltenen Stoffen ausgesetzt sind, kann einen Einfluss auf die

im Wachs angereichernten Stoffe haben (siehe Kapitel 11). Daher wurde ab 2014 an den unterschied-

lichen Standorten die Drohnenwabenbildung in weitestgehend gleichen Zeiträumen veranlasst. Die

beprobten Drohnenwaben waren somit etwa gleichlang den Luftschadstoffen ausgesetzt. Im Jahr

2015 wurden noch bestehende, möglicherweise beeinflussende Unterschiede in der imkerlichen Pra-

xis so weit als möglich nivelliert (vgl. Kapitel 2.2).

Die Summen der 16 EPA-PAK lagen seit Beginn des Bienenmonitoring 2011 bei Werten von 25 bis

rund 650 µg/kg OS, seit 2013 in einheitlichen Naturwachsproben nur bis 387 µg/kg OS (vgl. Tabelle

3.5-1). Saisonale Unterschiede waren nicht erkennbar, aber solche zwischen den Standorten: Für die

16 EPA-PAK betrug der Median als Mittelwertmaß seit 2013 am Referenzstandort BRS rund

18 für die Standorte BER, BKB und BRR zugekaufte, zertifizierte Mittelwände, für BRS solche aus eigenem

Wachskreislauf

0

5

10

15

20

25

30

35

40

FT

2011

ST

2011

FT

2012

ST

2012

FT

2013

ST

2013

FT

2014

ST

2014

FT

2015

ST

2015

FT

2016

ST

2016

FT

2011

ST

2011

FT

2012

ST

2012

FT

2013

ST

2013

FT

2014

ST

2014

FT

2015

ST

2015

FT

2016

ST

2016

FT

2011

ST

2011

FT

2012

ST

2012

FT

2013

ST

2013

FT

2014

ST

2014

FT

2015

ST

2015

FT

2016

ST

2016

FT

2011

ST

2011

FT

2012

ST

2012

FT

2013

ST

2013

FT

2014

ST

2014

FT

2015

ST

2015

FT

2016

ST

2016

FT

2011

ST

2011

FT

2012

ST

2012

FT

2013

ST

2013

FT

2014

ST

2014

FT

2015

ST

2015

FT

2016

ST

2016

PAK4 in Pollen in µg/kg OS im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld (BER, BFM, BKB) und Referenzstandorte (BRR, BRS) 2011 bis 20156

BaA

CHR(+TRI)

BbjF+BkF

BaP

flughafennah flughafenfern

BER BFM BKB BRR BRS

PA

K4

in µ

g/k

g O

S

Median

Page 63: Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld · Berlin Schönefeld entstehen können: Spuren- und Schwermetalle und polyzyklische aromatische Koh-lenwasserstoffe (PAK).

Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016 Seite 63 von 123

60 µg/kg OS und lag damit niedriger als flughafennah bei Kiekebusch (BKB) mit 130 µg/kg OS und am

Standort BER mit rund 230 µg/kg OS (vgl. Bild 3.5-2). Auch im Umfeld des Flughafens München zeig-

ten sich Standortunterschiede hinsichtlich PAK in Wachs: Im Referenzgebiet Aichach wurden seit

2013 in einheitlichen Naturwachsproben tendenziell niedrigere Summengehalte der 16 EPA-PAK ge-

messen, mit einer Spanne von 15 bis 61 µg/kg OS, als flughafennah, mit einer Spanne von 24 bis

156 µg/kg OS (mit von Jahr zu Jahr recht unterschiedlichen Teilergebnissen, Wäber 2014 bis 2016

sowie mündliche Mitteilung Flughafen München GmbH).

Die PAK4 lagen in Wachs zwischen 2 und 23 µg/kg OS, und Benzo(a)pyren zwischen <0,1 und

0,7 µg/kg OS lag – damit eher niedriger als in Pollen (vgl. Tabelle 3.5-1). Hinsichtlich der vier Leit-PAK

zeigten sich keine ausgeprägten Unterschiede zwischen flughafennahen und -fernen Wachsproben

wie bei den Summen aller 16 EPA-PAK (siehe Tabellen im Anhang: Kapitel 11). Die Ausnahme hier-

von bildet in allen Jahren seit 2013 die Frühtracht-Naturwachsprobe vom Standort BER: mit jeweils

deutlich höheren PAK4-Gehalten als an BKB und als am Referenzstandort BRS, bedingt durch

Benzo[a]anthracen, Chrysen und Benzo[b,j+k]fluoranthen. Derartige saisonale Unterschiede der

PAK4-Gehalte im Naturbauwachs deuten sich beim Honigmonitoring am Flughafen München nicht an

(Wäber 2014 bis 2016 und mündliche Mitteilung Flughafen München GmbH). Auch treten dort keine

deutlichen Standortunterschiede auf.

PAK-Gehalte in Honig lagen in Summe der 16 EPA-PAK deutlich niedriger als PAK in Pollen und

Wachs: zwischen 6 und 67 µg/kg OS (vgl. Tabelle 3.5-1). Saisonale Unterschiede wurden nicht offen-

sichtlich (vgl. Bild 3.5-3). Im Standortvergleich wurden – anders als in Pollen und Wachs – in Honig-

proben vom Referenzstandort BRS in der Schorfheide vergleichbare PAK-Gehalte gemessen wie an

den Standorten BER und BKB: Die Mediane betragen rund 20 µg/kg OS, (Mediane seit 201219

; von

Rangsdorf BRR daher kein Median möglich). Im Vergleichsgebiet, dem Umfeld des Flughafens Mün-

chen mit dem Referenzgebiet Aichach, wurden vergleichbare Summe der 16 EPA-PAK wie im Umfeld

des Flughafens Berlin Schönefeld gemessen, mit einer Spanne von 4 bis 53 µg/kg OS gemessen.

Auch dort wurden keine Standortunterschiede hinsichtlich PAK in Honig deutlich.

Tabelle 3.5-3: PAK4 und Benzo[a]pyren-Gehalte in Honig 2011 bis 2016

Messpunkt

Honig (aus Honigwaben

mit Mittelwand; 2015

Wabenhonig außer BRS-ST) FT

2012

ST

2012

FT

2013

ST

2013

FT

2014

ST

2014

FT

2015

ST

2015

FT

2016

ST

2016

FT

2011

ST

2011

FT

2013

ST

2013

FT

2014

ST

2014

FT

2015

ST

2015

FT

2016

ST

2016

FT

2011

ST

2011

FT

2012

ST

2012

FT

2012

ST

2012

FT

2013

ST

2013

FT

2014

ST

2014

FT

2015

ST

2015

FT

2016

ST

2016 andere Lebens-

mittel VO 835/

2011, 2015/1933

PAK4 0,3 0 0 0 0 0 0 0,2 0 0,3 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0,2 0 0 0 0 0 0 0 0 1 - 50

BaP <0,1<0,1<0,1<0,1<0,1<0,1<0,1<0,1<0,1<0,1<0,1<0,1<0,1<0,1<0,1<0,1<0,1<0,1<0,1<0,1<0,1<0,1<0,1<0,1<0,1<0,1<0,1<0,1<0,1<0,1<0,1<0,1<0,1<0,1 1 - 10

Höchst-

gehalteBFM BRR

Bienenmonitoring 2011-2016: Summe PAK4 und Benzo(a)pyren in Honig (µg/kg OS)

BER BKB BRS

19 Mediane ohne Summen der EPA-PAK 2011, da 2011 Naphthalin nicht in den Summen enthalten ist

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Seite 64 von 123 Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016

Die PAK4 lagen in Honigen im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016 bei Null, nur

in vier Fällen knapp darüber. Benzo[a]pyren war in Honigen sämtlich unterhalb der Bestimmungsgren-

ze von 0,1 µg/kg OS. Beide Leitparameter lagen somit unterhalb der niedrigsten, hilfsweise zu be-

trachtenden Beurteilungswerte, die für andersartige Lebensmittel gelten (vgl. Tabelle 3.5-3).

Die PAK-Gehalte zeigten wie die Metallgehalte (vgl. Kapitel 3.2 bis 3.4) Unterschiede zwischen

den Probenarten Pollen, Wachs und Honig – aber in anderer Reihenfolge: Die Summen der

16 EPA-PAK in Honigen waren mit 6 bis rund 70 µg/kg OS tendenziell etwas niedriger als in

Pollen. Die Summen der 16 EPA-PAK in Honigen waren deutlich niedriger als in Naturwachs-

proben, mit darin bis rund 400 µg/kg OS als Summen der 16 EPA-PAK.

Ebenfalls anders als bei den Metallen, stellten sich für PAK in Pollen saisonale Unterschiede

dar: Vor allem am Standort BKB bei Kiekebusch und am Referenzstandort BRS traten in den

jeweiligen Frühtracht-Pollenproben höhere PAK-Gehalte auf, als in den Sommertracht-Pollen-

proben des gleichen Jahres. Am Standort BER war dieser Unterschied nicht so ausgeprägt.

Dass sich für Pollen als unmittelbare Umweltproben ein Einfluss des Betriebs von Feuerungs-

anlagen zu Heizzwecken im Frühjahr auf die PAK-Gehalte auswirkt, ist nicht auszuschließen.

Standortabhängige Unterschiede deuteten sich bei den PAK-Gehalten in Pollen und deutlicher

in Wachs an.

- Insgesamt – die Mediane als Mittelwertmaß betrachtet – liegen die PAK-Gehalte in Pollen der

Standorte nahe des Flughafens Berlin Schönefeld geringfügig oberhalb derer, die am Referenz-

standort BRS gemessen wurden. Quellennah höhere PAK-Gehalte in Pollen als quellenfern

wurden in vergleichbaren aktuellen Monitorings beobachtet. Bei einer Untersuchung (Wäber

2015 unveröffentlicht) deuten sich allerdings saisonale PAK-Quellen – häusliche Kleinfeue-

rungsanlagen – als Ursache an, nicht der dort untersuchte Emittent. Bei der Vergleichsuntersu-

chung am Flughafen München mit Referenzgebiet Aichach sind die PAK-Gehalte in Pollen am

Flughafen tendenziell höher als im Referenzgebiet. Die Ergebnisse weisen dort aber nicht auf

eine Einzelquelle hin, sondern eher auf Mischeinflüsse unterschiedlicher lokaler Quellen wie

Kfz-Verkehr. Teilweise sind auch saisonale Einflüsse möglich.

- Die Abstufung der PAK-Gehalte in Naturwachsproben 2015 und 2016, bei weitest möglicher

Vereinheitlichung der Proben und der imkerlichen Praxis, bestätigen die Naturwachsergebnisse

2013 und 2014: vergleichsweise höhere PAK-Gehalte am Standort BER unmittelbar am Flugha-

fen und am einige Kilometer davon entfernten Standort BKB als am Referenzstandort BRS. Das

Ergebnis korrespondiert mit dem aus dem Vergleichsgebiet am Flughafen München mit dem

Referenzgebiet Aichach. In unmittelbarer Nähe beider Flughäfen überlagern sich PAK-

Immissionseinflüsse aus unterschiedlichen Quellen: Kfz-Verkehr, Siedlung und Flughafenbe-

trieb. Der Flughafenbetrieb ist beim Münchner Flughafen stärker, beim Flughafen Schönefeld

kommt die Lage zum Großraum Berlin als Immissionseinfluss hinzu.

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Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016 Seite 65 von 123

Ein relevanter Einfluss des Flughafenbetriebs ist aus den PAK-Ergebnissen von Pollen und

Wachs nicht abzuleiten. Der Flughafenbetrieb trägt nur zum Teil zu PAK-Immissionen in sei-

nem Umfeld bei, neben Kfz-Verkehr und weiteren siedlungs- bzw. stadttypischen Quellen.

PAK-Gehalte in Honigen zeigten keine Standortunterschiede, auch nicht in Vergleichsuntersu-

chungen.

Insgesamt sind die festgestellten PAK-Gehalte in Honig- und Pollenproben wie die von Metal-

len als niedrig und unbedenklich für den Verzehr zu werten.

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Seite 66 von 123 Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016

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Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016 Seite 67 von 123

4 Zusammenfassung der Ergebnisse 2011 bis 2016

Das 2011 gestartete Umwelt-Untersuchungsprogramm der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH

(FBB), ergänzt die Luftgüteuntersuchungen an der Messstelle Flughafen Schönefeld und ist angelegt,

die Luftqualität und die Umweltwirkungen des Luftverkehrs langfristig zu beobachten. Derzeit wird die

Immissionswirkungssituation mit Biomonitoring und mit Bienenmonitoring vor Inbetriebnahme des

Großflughafens Berlin Brandenburg BER dokumentiert.

Das Bienenmonitoring kann ein umfassendes Bild über Einträge und Auswirkungen von Luftschadstof-

fen liefern, indem es Umwelt- und Rückstandsuntersuchung kombiniert. Untersuchungsgegenstand

sind polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und ausgewählte Spuren- und Schwerme-

talle, die auch beim Biomonitoring der FBB berücksichtigt sind. Diese Luftschadstoffe stammen in

erster Linie aus Verbrennungsprozessen, z. B. aus Industrie, häuslicher Kleinfeuerung (Hausbrand),

Bahn-, Kfz- und Flugverkehr und können auf den Menschen gesundheitsschädlich wirken. Das

Bienenmonitoring betrachtet die gesamte Anreicherungskette: Bienenvitalität, Blütenpollen, Waben-

wachs und Bienenhonig. Der Bericht stellt die Ergebnisse von 2011 bis 2016 dar. Im Frühjahr und

Sommer 2015 wurde die Nordbahn des Flughafens Berlin Schönefeld saniert und zeitgleich die südli-

che Start- und Landebahn betrieben, im Jahr 2016 wieder die Nordbahn (vgl. Kapitel 1.1).

Der Flugradius eines Bienenvolkes und damit der Sammelradius für Pollen, Nektar und Honigtau be-

trägt rund 3 km (vgl. Bild 1.1.1). Das Bienenmonitoring umfasst folgende Bienenvölkerstandorte (vgl.

Tabelle 2.1-1):

- BER seit 2012, unmittelbar am Flughafen Berlin Schönefeld,

- BKB seit 2013, westlich Kiekebusch, rund 1,5 km südöstlich des Ost-Kopfes der Südbahn des

Flughafens, die während der Bienensaison 2015 in Betrieb war,

- BRS seit 2012, als Referenzstandort im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin, rund 90 km

nördlich des Flughafens Berlin Schönefeld,

- 2011 BMF, in knapp 3 km Entfernung zum westlichen Kopf und in Verlängerung der Nordbahn

des Flughafens in Mahlow und

- 2011 und 2012 BRR als Referenzstandort, 6 km südlich des Flughafens in Rangsdorf.

Um einen möglichst langen Zeitraum während der Bienensaison und die Spannbreite der Ergebnisse

ansatzweise zu erfassen, wurden zwei Untersuchungen pro Standort und Jahr von Pollen, Wachs und

Honig durchgeführt: die der Frühtracht (FT: ca. April bis Juni) und der Sommertracht (ST: ca. Juni bis

August).

Primär dient der Vergleich zwischen Ergebnissen aus dem Flughafenumfeld mit dem (den) Referenz-

standort(en) der Bewertung, ob ein Einfluss des Flughafens erkennbar wird. Zu berücksichtigen ist:

Page 68: Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld · Berlin Schönefeld entstehen können: Spuren- und Schwermetalle und polyzyklische aromatische Koh-lenwasserstoffe (PAK).

Seite 68 von 123 Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016

wenn die untersuchten Stoffe auch aus weiteren Luftschadstoffquellen stammen können, schließt sich

mit Bienen als flächenbezogenen Sammlern ein punktgenauer Emittenten-Nachweis aus.

Des Weiteren können aktuelle Ergebnisse entsprechender Untersuchungen als Vergleichswerte her-

angezogen werden: hier in erster Linie die seit Jahren verfahrensgleich ermittelten Ergebnisse aus

dem Honigmonitoring am Flughafen München mit dem Referenzgebiet Aichach (Wäber 2014 bis 2016

und mündliche Mitteilung Flughafen München GmbH). Die Referenzergebnisse unterstützen auch die

Bewertung, welche Stoffgehalte als „normal“ gelten können.

Schließlich dient der Vergleich mit Lebensmittel-Höchstgehalten der Risikoabschätzung. Höchstgehal-

te gemäß EU-Verordnungen (VO) begrenzen den Gehalt unerwünschter Stoffe in Lebensmitteln auf

toxikologisch vertretbare Werte und dienen so dem Schutz der menschlichen Gesundheit. Seit 2016

gilt für Blei in Honig ein Höchstgehalt (VO (EU) Nr. 2015/1005). Für PAK in speziellen Nahrungser-

gänzungsmitteln gelten seit 2016 Höchstgehalte, die auf Pollen angewendet werden können (VO (EU)

Nr. 2015/1933). Für Blei und Cadmium geben die Verordnungen Höchstgehalte für Nahrungsergän-

zungsmittel vor (VO (EG) Nr. 629/2008, VO (EU) Nr. 420/2011 und Nr. 488/2014), die nur hilfsweise

orientierend auf Pollen bezogen werden, der nicht ausdrücklich als Nahrungsergänzungsmittel ge-

nannt ist. In Österreich sind Aktionswerte zur vorsorglichen Risikominderung von 0,05 mg/kg für Cad-

mium und 0,25 mg/kg für Blei in Honig erlassen (ÖBMG 2012). Der Aktionswert für Cadmium kann

weiterhin als Ableitung betrachtet werden, wo ein Höchstgehalt in Honig angesetzt werden könnte. Für

andere Stoffe, z. B. für Quecksilber oder für PAK, können nur Wertespannen von Höchstgehalten, die

die EU für andersartige Lebensmittel vorgibt, oder Empfehlungs- und Vergleichswerte (vgl. Tabelle

1.2-1 und Tabelle 1.2-2), hilfsweise orientierend20

herangezogen werden.

4.1 Bienen - Vitalität und Testanalysen

Die Bienenvölker unmittelbar am Flughafen (Standort BER) und die Völker im nahen Umfeld um

den Flughafen Berlin Schönefeld zeigten 2011 bis 2016 eine vergleichbar gute Entwicklung und

Honigproduktion wie Bienenvölker flughafenfern, am 90 km entfernten Referenzstandort BRS

im Biosphärenreservat Schorfheide.

Auch im Vergleichsgebiet am Flughafen München erbrachten die Vitalitätserhebungen flughafennah

wie flughafenfern, im Referenzgebiet Aichach, vergleichbar gute Resultate (vgl. Kapitel 3.1).

Eine Untersuchung aus Finnland (Fakhimzadeh und Lodenius, 2000) gelangte zu dem Schluss, dass

Bienen als Bioindikatoren für Biomonitoring von Metallbelastungen dienen könnten. Das Ergebnis der

Testanalysen einer Bienenprobe 2011 ist in Anhang F dargestellt (vgl. Kapitel 13): Die Metallgehalte

lagen eher im unteren Wertebereich einer aktuellen niederländischen Untersuchung (Van der Stehen

20 Folgendes ist zu berücksichtigen: Andere Lebensmittel besitzen andersartige Eigenschaften, Lebensmittelprü-

fungen im Sinne des Lebensmittelrechts bedienen sich aufgrund der individuellen Eigenschaften der Lebensmittel teilweise anderer Analysenverfahren als das Bienenmonitoring. Besonders strenge Höchstgehalte für Säuglings-nahrung sind nicht anwendbar, da Säuglinge keinen Honig verzehren sollten.

Page 69: Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld · Berlin Schönefeld entstehen können: Spuren- und Schwermetalle und polyzyklische aromatische Koh-lenwasserstoffe (PAK).

Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016 Seite 69 von 123

et al. 2012) und der PAK-Gehalt ist mit 134 µg/kg OS plausibel – unter Vorbehalt geringer Proben-

menge. Warum werden Pollen, Honig und Wachs analysiert und nicht die Bienen selbst, es wäre ja

zunächst naheliegend, ein Biomonitoring mit Bienen als Bioindikatoren durchzuführen? Mit Bienen

wurden aber bislang nur wenige und kaum vergleichbare Untersuchungen durchgeführt. Darüber hin-

aus existieren weder Richtlinien noch Beurteilungswerte. Im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld

wird bereits seit 2011 mit den dafür seit Jahrzehnten erprobten Bioindikatorverfahren Grünkohl und

Graskultur21

Biomonitoring von Metallen und PAK betrieben (Wäber et al. 2015). Bienenmonitoring

stellt als kombinierte Umwelt- und Rückstandsuntersuchung eine sinnvolle Ergänzung dazu dar und

beantwortet, ob man den Honig aus der Flughafenregion bedenkenlos genießen kann.

4.2 Stoffgehalte in Pollen

Die untersuchten Pollenproben sind für einen zeitlichen wie räumlichen Ausschnitt der Sammeltätig-

keit der Bienen während der jeweiligen Trachtperiode repräsentativ. Die Stoffgehalte darin werden

folglich von der Art der gesammelten Blütenpollen, ihrer Exposition gegenüber Luftschadstoffquellen

und der Witterung beeinflusst. Bis 2014 waren die Pollenproben Einzelstichproben der jeweiligen

Trachtperiode, seit 2015 wurden mehrere Einzelstichproben zu einer Mischprobe vereint, um die

Trachtperiode repräsentativer abzubilden. Die Pollenuntersuchung ist wichtig, um die Anreicherungs-

kette betrachten zu können, die mit dem direkt in der Umwelt gesammelten Pollen beginnt.

Der Vergleich der Stoffgehalte in Pollen mit denen in Wabenwachs und Honig als Bienenproduk-

te ergab erwartungsgemäß höhere Metallgehalte in Pollen als in den anderen beiden Medien. Eben-

falls erwartungsgemäß waren, aufgrund der chemischen Eigenschaften, die etwas höheren PAK-

Gehalte in Wachs (siehe Kapitel 4.3) als in Pollen und – deutlicher – als in Honig. Die verschiedenen

Medien weisen also spezifische Anreicherungseigenschaften auf. Die Pollenergebnisse können als

Immissionswirkungen betrachtet werden: Pollen als Umweltprobe unterliegt direkten Immissionsein-

flüssen, anders als die Bienenprodukte Wabenwachs und Honig.

In Pollen wurden im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld wie im Vergleichsgebiet am Flughafen

München gleichermaßen unauffällige Metallgehalte gemessen. Es wurden keine Unterschiede zwi-

schen Flughafen- und Referenzstandorten deutlich (vgl. Kapitel 3.2 bis 3.4), mit Ausnahmen von ge-

ringfügigen Tendenzen für Chrom und Nickel. Orientierend herangezogene Beurteilungswerte für Me-

talle in Nahrungsergänzungsmitteln wurden deutlich unterschritten. Die Metallgehalte in Pollen aus

dem Untersuchungsgebiet zusammengefasst (siehe Tabelle 4.2-1):

- Antimon und Arsen lagen in der Regel unter den Bestimmungsgrenzen (BG) von

0,05 mg/kg OS bis 2015 und 0,013 mg/kg OS seit 2016.

21 Zum Biomonitoring im Umfeld des Flughafens Schönefeld seit 2011 siehe im Internet: https://www.berlin-

airport.de/de/unternehmen/umwelt/luft/biomonitoring/index.php (Stand 19.10.2014)

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Seite 70 von 123 Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016

- Blei und Cadmium lagen ebenfalls niedrig, Bleigehalte zwischen <0,1 und 1,2 mg/kg OS,

- Cadmiumgehalte zwischen 0,02 und 0,14 mg/kg OS,

- Chromgehalte an den Standorten im Umfeld des Flughafens von <0,1 bis 0,58 mg/kg OS und

tendenziell höher als am Referenzstandort mit dort nur zweimal größer 0,1 mg/kg OS.

- Kupfergehalte (seit 2015 in Pollen untersucht) lagen bei 5,9 bis 14 mg/kg OS,

- Nickelgehalte reichten von <0,1 bis 1,2 mg/kg OS, einmal bis 1,9 mg/kg OS (BER-ST 2014) und

lagen am Standort BER tendenziell etwas höher als an den anderen Standorten,

- Quecksilber (seit 2015 in Pollen untersucht) lag unter den Bestimmungsgrenzen 0,05 mg/kg OS

bis 2015 und 0,013 mg/kg OS seit 2016.

- Zinkgehalte waren zwischen 28 und 92 mg/kg OS angesiedelt, einmal bei 176 mg/kg OS (BRS-

FT 2015).

Tabelle 4.2-1: Stoffgehalte (in mg/kg OS: Originalsubstanz) in Pollen im Vergleich

Stoffe in mg/kg OS

Umfeld Flughafen Berlin Schönefeld

2011 bis 2016

Flughafen München und Referenzgebiet Aichach 2011–2016

Nahrungsergänzungsmittel (NEM) Beurteilungswerte, Vergleichswerte vgl. Tabelle 1.2-1 und Tabelle 1.2-2

Antimon (Sb) 0,02 – 0,05 <0,013 – 0,24 -

Arsen (As) <0,013 – 0,06 <0,013 – 0,34 0,37-0,38 in Pollen im Mittel (EFSA‘14)

Blei (Pb) <0,1 – 1,2 <0,025 – 1,2 3 für andere NEM (VO 1881/2006ff.) 0,6 in anderen NEM im Mittel (EFSA 2010)

Cadmium (Cd) 0,02 – 0,14 <0,01 – 0,37 1 für andere NEM (VO 488/2014)

0,07-0,08 in and. NEM im Mittel (EFSA‘12)

Chrom (Cr) 0,08 – 0,6 <0,025 – 1,2 0,6 umgerechnet bei Verzehr von 0,1 kg/Tag

für andere NEM empfohlen (BgVV 2002)

Kupfer (Cu) 5,9 – 14 (seit 2015) 4,7 – 14 10 umgerechnet bei Verzehr von 0,1 kg/Tag

für andere NEM empfohlen (BgVV 2002)

Nickel (Ni) <0,1 – 0,9 (einmal 1,9) 0,1 – 2,4 3,8-3,9 in anderen NEM im Mittel (EFSA‘14)

Quecksilber (Hg) <0,05 (2015) <0,013 (2016)

<0,05 (bis 2015) <0,013 (2016)

0,1 für andere NEM (VO 420/2011) 0,5 in anderen NEM im Mittel (EFSA 2012a)

Zink (Zn) 28 – 92 (einmal 176) 30 – 82 50 umgerechnet bei Verzehr von 0,1 kg/Tag

für andere NEM empfohlen (BgVV 2002)

16 EPA-PAK 0,010 – 0,142 0,001 - 0,101 -

Summe PAK4 0 – 0,039 0 - 0,007 0,050 für ähnliche Nahrungsergän-

zungsmittel (VO 2015/1933)

Benzo[a]pyren <0,0001 – 0,0052 <0,0001-0,0006 0,010 für ähnliche Nahrungsergän-

zungsmittel (VO 2015/1933)

Auch die PAK-Gehalte in Pollen waren 2011 bis 2016 im Untersuchungsgebiet im Umfeld des Flugha-

fens Berlin Schönefeld und dem Vergleichsgebiet am Flughafen München gleichermaßen niedrig. Am

Standort BKB bei Kiekebusch und am Referenzstandort BRS in der Schorfheide zeigten sich höhere

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Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016 Seite 71 von 123

PAK-Gehalte in der jeweiligen Frühtrachtprobe als in der Sommertrachtprobe des gleichen Jahres.

Am Standort BER war dies nicht so ausgeprägt. Eine typische Ursache für vergleichsweise höhere

PAK-Werte in den kälteren Monaten des Frühjahrs gegenüber den Sommermonaten sind Immissions-

einflüsse aus Heizungen (vgl. Kapitel 3.5). Am Referenzstandort BRS wurden tendenziell niedrigere

Summenwerte der 16 EPA-PAK in Pollen gemessen als an den anderen Standorten:

- im nahen Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 10 bis 142 µg/kg OS und

- im Referenzgebiet Schorfheide 12 bis 88 µg/kg OS.

Die tendenziellen Standortunterschiede bei Chrom, Nickel und PAK in Pollen (vgl. Bild 3.4-1, Bild

3.4-5, Bild 3.5-1) weisen nicht auf den Flughafenbetrieb als vornehmliche Ursache hin:

- Die Chromgehalte an den Standorten im Umfeld um die Flughäfen Schönefeld und München

streuten relativ stark und lagen an den jeweiligen Referenzstandorten eher niedriger. Vorrangi-

ge Chromquelle ist der Kfz-Verkehr, der in städtischen Großräumen (Berlin) und an Verkehrs-

knotenpunkte stärker ist, als in ländlichen und naturnahen Räumen (Schorfheide).

- Bei den am Standort BER unmittelbar am Flughafen Berlin Schönfeld etwas höheren Nickelge-

halten in Pollen als an den anderen Standorten ist nicht von einem Flughafen typischen Immis-

sionseinfluss auszugehen. Im Vergleichsgebiet München waren keine Standortunterschiede

zwischen Referenzgebiet und Flughafen zu beobachten. Zudem waren die Nickelgehalte in Pol-

len auch am Standort BER sehr niedrig.

- Neben dem Einfluss von Feuerungsanlagen zu Heizzwecken im Frühjahr kommen am Standort

BER zusätzlich siedlungstypische Quellen, vornehmlich Kfz-Verkehr, als Ursache für die PAK-

Gehalte in Betracht. Der Flughafenbetrieb als weitere Quelle kann nicht völlig ausgeschlossen

werden.

4.3 Stoffgehalte in Wachs

Wachs wird von den Bienen für den Bau von Waben für die Brut hergestellt und um Honig einzula-

gern. Wegen seiner chemischen Eigenschaften können sich fettlösliche (lipophile) Stoffe, z. B. PAK,

besonders gut im Wachs anreichern. Seit 2013 wurde einheitlich Naturwachs analysiert und 2015

wurden zudem Unterschiede in der imkerlichen Praxis weitestgehend nivelliert, um Störeinflüsse auf

die Stoffgehalte im Wabenwachs zu vermeiden.

In Wachs wurden im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld ebenfalls unauffällige Metallgehalte

gemessen, vergleichbar mit denen aus dem Münchner Vergleichsgebiet (siehe Tabelle 4.3-1). Unter-

schiede zwischen Flughafen- und Referenzstandorten wurden nicht deutlich (vgl. Kapitel 3.2 bis 3.4):

- Antimon, Arsen und Quecksilber waren analytisch nicht auffindbar:

<0,05 und <0,013 mg/kg OS 2016,

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Seite 72 von 123 Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016

- Blei, Cadmium und Chrom lagen nahe den Bestimmungsgrenzen:

Blei 0,027 bis 0,22 mg/kg OS,

Cadmium <0,0025 bis 0,02 mg/kg OS und

Chrom 0,031 bis in Einzelfällen 0,13 mg/kg OS,

- Kupfergehalte (wie Quecksilber seit 2015 untersucht) reichten von 0,12 bis 1,1 mg/kg OS und

- Nickel lag <0,025 bis einmal 0,45 mg/kg OS, eher im unteren Bereich des Münchner

Honigmonitorings,

- Zink nahm einen breiten Wertebereich ein, von 0,6 bis 72 mg/kg OS.

Tabelle 4.3-1: Stoffgehalte (in mg/kg OS: Originalsubstanz) in Wachs im Vergleich

Stoffe in mg/kg OS

Umfeld Flughafen Berlin Schönefeld 2011 bis 2016

Flughafen München und Referenz-gebiet Aichach 2011 bis 2016

Antimon (Sb) <0,013 <0,013 – 0,14

Arsen (As) <0,013 <0,013 – 0,28

Blei (Pb) <0,027 – 0,22 <0,025 – 0,75

Cadmium (Cd) <0,0025 – 0,02 <0,0025 – 0,05

Chrom (Cr) 0,031 – 0,13 <0,025 – 0,54

Kupfer (Cu) 0,12 – 1,1 (seit 2015) <0,1 – 4,4

Nickel (Ni) <0,025 – 0,45 <0,025 – 3,3

Quecksilber (Hg) <0,05 (2015), <0,013 (2016) <0,05 (bis 2015), <0,013 (2016)

Zink (Zn) 0,6 – 72 <0,5 – 76

16 EPA-PAK in Naturwachs 0,025 – 0,387 (2013–2016) 0,018 – 0,156 (2013–2016)

Summe PAK4 in Naturwachs 0,002 – 0,023 0 – 0,004 (2014–2016)

Benzo[a]pyren in Naturwachs <0,0001 – 0,0007 <0,0001 – 0,0005 (2014–2016)

Standortabhängige Unterschiede zeigten sich bei den Gehalten der 16 EPA-PAK in Wachs. Sie wer-

den durch die Wachsergebnisse aus dem Honigmonitoring am Flughafen München bestätigt (vgl.

Kapitel 3.5). Anders als bei den Pollenergebnissen (vgl. Bild 3.5-1) werden dabei keine saisonalen

Unterschiede offensichtlich (vgl. Bild 3.5-2). Möglicherweise wirken sich PAK-Gehalte der Außenluft,

die durch kontinuierliche siedlungstypische Quellen, vornehmlich Kfz-Verkehr, beeinflusst werden, auf

die PAK-Gehalte im Naturwachs aus. Der Flughafenbetrieb als untergeordnete, weitere Quelle kann

nicht ausgeschlossen werden. Der Standortvergleich der 16 EPA-PAK in Naturwachsproben seit 2013

erbrachte:

- am Standort BER unmittelbar am Flughafen Berlin Schönefeld rund 115 bis rund 360 µg/kg OS,

- am Standort BKB flughafennah rund 70 bis rund 210 µg/kg OS, einmal bis rund 390 µg/kg OS,

- am Standort BRS im Referenzgebiet Schorfheide 25 bis rund 110 µg/kg OS.

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Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016 Seite 73 von 123

4.4 Stoffgehalte in Honig

Außer im Jahr 2014 wurden herkömmliche, aus Honigwaben mit Mittelwand gewonnene Honigproben

untersucht. Wenn die untersuchten Stoffe in relevanten Mengen bereits in der Mittelwand vorhanden

wären, könnten sie theoretisch von den darauf aufgebauten Honigwaben in den eingelagerten Honig

übergehen. Dies wurde nicht beobachtet. Im Untersuchungsjahr 2014 wurden Wabenhonige, aus

Naturwaben ohne Mittelwand analysiert (außer Sommertracht von BRS). Unterschiede bezüglich der

Stoffgehalte in Honig aus Honigwaben und Wabenhonig waren nicht zu erwarten. Vielmehr wurde mit

der Wabenhoniguntersuchung ein direkter Zusammenhang zwischen den vollständig von den Bienen

produzierten Naturwaben und dem darin eingelagerten Honig hergestellt.

In Honig konnten Luftschadstoffrückstände zumindest teilweise nachgewiesen werden, allerdings

niedrigere Metallgehalte als in Pollen und niedrigere PAK-Gehalte als in Wachs. Stoffe, die die Bienen

mit dem Nektar und Honigtau aufnehmen, können aus den Honigblasen der Bienen in das umliegende

Körpergewebe abgeschieden werden. Stoffgehalte können somit in einem gewissen Maß abnehmen,

wenn Nektar und Honigtau bei der Honigproduktion im Stock von Biene zu Biene weiter gereicht wer-

den, und gleichzeitig in den Bienen zunehmen. Auch deshalb berücksichtigt das Bienenmonitoring die

Vitalität der Bienen (vgl. Kapitel 3.1 und 4.1). In Honig aus dem Umfeld des Flughafens Berlin Schöne-

feld wurden mit dem Referenzstandort BRS vergleichbare, niedrige Metallgehalte gemessen, die gut

mit dem unteren Bereich der Honigmonitoring-Ergebnisse aus den Vergleichsgebiet München korres-

pondierten. Aufgrund des Vergleichs mit Beurteilungswerten (vgl. Kapitel 1.2.4) sind alle als unbe-

denklich zu bewerten.

Folgende Metallergebnisse in Honig wurden beim Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin

Schönefeld erzielt (siehe Tabelle 4.4-1 und Kapitel 3.2 bis 3.4):

- Antimon, Arsen, Blei, Cadmium, Nickel und Quecksilber lagen unter den individuellen Bestim-

mungsgrenzen und

- Antimon im Jahr 2016 nur einmal über BG 0,013 mg/kg OS: bei 0,017 mg/kg OS,

- Nickel 2016 im Bereich von <0,025 bis 0,095 mg/kg OS.

- Blei lag damit stets unter dem seit 2016 gültigen Höchstgehalt für Honig von 0,1 mg/kg.

- Chrom lag bis 2015 mit 0,13 mg/kg OS nur einmal knapp über der Bestimmungsgrenze von

0,1 mg/kg OS und im Jahr 2016 zwischen <0,025 und 0,1 mg/kg OS.

- Kupfer lag nahe an der BG mit Gehalten in Honig von 0,05 bis 0,22 mg/kg OS (BRS-ST 2015),

- Zink lag in einem breiteren Bereich zwischen <0,1 und 1,5 mg/kg OS.

Im Untersuchungs- wie im Vergleichsgebiet waren vor allem leichtflüchtige PAK-Komponenten in den

Honigproben bestimmbar: Wie bei den Metallgehalten wurden bei den PAK-Gehalten in Honig keine

Standortunterschiede deutlich. Auch diese Ergebnisse wurden durch die aus dem Vergleichsgebiet

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am Flughafen München bestätigt. Hilfsweise orientierend herangezogene Beurteilungswerte für PAK

würden in den Honigproben deutlich unterschritten (siehe Tabelle 4.4-1 und Kapitel 1.2.4).

- Die Summenwerte der 16 EPA-PAK lagen in den Honigen beim Bienenmonitoring im Umfeld

des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016 bei 6 bis 67 µg/kg OS (vgl. Kapitel 3.5).

Tabelle 4.4-1: Stoffgehalte (in mg/kg OS: Originalsubstanz) in Honig im Vergleich

Stoffe in mg/kg OS

Umfeld Flughafen Berlin Schönefeld

2011 bis 2016

Flughafen München und Referenzgebiet Aichach 2011-2016

Auswahl v. Honigmonitoring

s (Literaturquellen)

Honig-Beurteilungswerte und Vergleichswerte, Ta-belle 1.2-1, Tabelle 1.2-2

Antimon (Sb)

<0,013 – 0,017 <0,05 (bis 2015),

<0,013 (2016) - -

Arsen (As) <0,05 (bis 2015),

<0,013 (2016) <0,05 (bis 2015),

<0,013 (2016) <0,01 – 0,25 (Fraport 2009)

0,03 in Honig im Mittel (EFSA 2014)

Blei (Pb) <0,1 (bis 2015), <0,025 (2016)

<0,025 – 0,35 0,08 – 0,65 (Fraport 2009)

0,1 Höchstgehalt für Honig (VO 2015/1005)

Cadmium (Cd)

<0,01 (bis 2015), <0,0025 (2016)

<0,025 – 0,03 <0,001 – 0,013

(Fraport 2009) 0,05 Aktionswert

(ÖBMG 2012)

Chrom (Cr) <0,1 (0,13 bis 2015) <0,025–0,1 (2016)

<0,025 – 0,45 0,1 im Durchschnitt

(Yazgan et al. 2006)

0,1 z. B. in Paranüssen (EFIC 2015)

Kupfer (Cu) 0,05 – 0,22 0,06 – 2,7 0,9 im Durchschnitt

(Yazgan et al. 2006)

10 umgerechnet bei Verzehr von 0,1 kg/Tag empfohlen für Nah-

rungsergänz.mittel (BgVV 2002)

Nickel (Ni) <0,1 (bis 2015), <0,025 (2016)

<0,025 – 1,9 0,3 im Durchschnitt

(Yazgan et al. 2006) 0,14 - 0,15 in Honig im

Mittel (EFSA 2014)

Quecksilber (Hg)

<0,05 (bis 2015), <0,013 (2016)

<0,05 (bis 2015), <0,013 (2016)

0,0005 – 0,003

(Bogdanov 2006)

0,1-1,0 für andere Lebensmittel (VO 420/2011)

0,0005 - 0,005 in Honig im Mittel (EFSA 2012a)

Zink (Zn) <0,1 – 1,5 0,1 – 17 0,1 im Durchschnitt

(Yazgan et al. 2006)

7-10 umgerechnet bei Verzehr von 0,1 kg/Tag empfohlen für

and. Lebensmittel (BgVV 2002)

16 EPA-PAK

0,006 – 0,067 0,006 – 0,053 0,003 – 0,030 (Fraport 2009)

-

Summe PAK4

0 – 0,0003 0 – 0,0008 0 (eigene Daten,

unveröffentlicht 2015)

0,001-0,035 als Spanne für andere, i. W. fetthaltige Lebens-

mittel (VO 835/2011)

Benzo[a] pyren

<0,0001 <0,0001 <0,0001 (eigene

Daten, unveröff. 2015)

0,001-0,006 als Spanne für andere, i. W. fetthaltige Lebens-

mittel (VO 835/2011)

Bestimmungsgrenzen anderer Untersuchungen z. T. geringer, aufgrund anderer analytischer Verfahren; die Er-mittlung der BG durch akkreditierte Labore für die Flughäfen Berlin u. München entspricht hingegen akt. Normen

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Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016 Seite 75 von 123

4.5 Fazit und Ausblick

Das Bienenmonitoring liefert als kombinierte Umwelt- und Rückstandsuntersuchung Antworten darauf,

ob der Flughafenbetrieb einen Einfluss auf die Stoffgehalte der Proben hat und ob das aus dem Um-

feld stammende Lebensmittel Honig unbedenklich zu genießen ist. Das Bienenmonitoring ergänzt

damit das Biomonitoring, mit welchem Immissionswirkungen räumlich eingegrenzt werden können.

Die Ergebnisse sind insgesamt mit den Ergebnissen anderer Untersuchungen vergleichbar.

Ein signifikanter Unterschied zwischen flughafennahen, städtischen oder Referenz-Standorten

wurde bislang in keinem vergleichbaren Monitoring festgestellt. Hinsichtlich Chrom, Nickel und

PAK in Pollen und PAK in Wachs zeigten sich gewisse Standortunterschiede beim

Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld, und teilweise auch im Ver-

gleichsgebiet am Flughafen München. Der Einfluss des Flughafenbetriebs auf die insgesamt

sehr niedrigen Stoffgehalte kann beim Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin

Schönefeld 2011 bis 2016 ausgeschlossen werden. Die vorrangige Quelle für PAK stellt, neben

dem saisonalen Betrieb von Feuerungsanlagen zu Heizzwecken, der Kfz-Verkehr dar, ebenso

wie für Chrom. Der Flughafenbetrieb ist als nachrangiger Einfluss möglich. Effekte durch die

Verlagerung des Flugbetriebs von der Nordbahn auf die Südbahn während der Bienensaison

2015 waren nicht erkennbar gewesen. Insgesamt sind die festgestellten Gehalte von Metallen

und PAK in Honig- und Pollenproben als niedrig und unbedenklich für den Verzehr zu werten.

Das Bienenmonitoring ist ein freiwilliger Baustein des 2011 initiierten Umwelt-Untersuchungspro-

gramms der FBB, um die Luftqualität und die Umweltwirkungen des Luftverkehrs im Umfeld des Flug-

hafens Berlin Schönefeld, später Berlin Brandenburg BER zu dokumentieren. Die Ergebnisse des

Bienenmonitorings werden jährlich in einer für den interessierten Laien aufbereiteten Form veröffent-

licht. Unter dem Titel „Honigmonitoring – Verfahren zur Untersuchung von Luftschadstoffen in Pollen,

Wachs und Honig von Bienen“ wurde das Verfahren dem Fachpublikum vorgestellt (Wäber et al.

2016). Darin wird auf den besonderen Wert des Honig- bzw. Bienenmonitorings hingewiesen, eine

Brücke zu vielen anderen Nachhaltigkeitsthemen wie Biodiversität und Ressourcenmanagement zu

schlagen.

Kernpunkt der langfristig anlegten, freiwilligen Umwelt-Untersuchung der FBB ist der Vergleich vor

und nach Eröffnung des neuen Flughafens Berlin Brandenburg BER. Daher wird das

Bienenmonitoring auch in den kommenden Jahren fortgeführt werden und die Datenbasis erweitert.

Die Bürger können sich aktuell über das Bienenmonitoring und die weiteren Luftgüte- und Umwelt-

Untersuchungen der FBB im Internet informieren:

http://www.berlin-airport.de/de/unternehmen/umwelt/luft/index.php.

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Seite 76 von 123 Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016

5 Abkürzungen

ACE Acenaphthen

ACY Acenaphtylen

ADV Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen e. V.

aMW arithmetischer Mittelwert

ANT Anthracen

As Arsen

BaA Benzo[a]anthracen

BaP Benzo[a]pyren

BayLfU Bayerisches Landesamt für Umwelt

BbjF+BkF Benzo(b,j+k)fluoranthen

BER Flughafen Berlin Brandenburg International

BfR Bundesinstitut für Risikobewertung

BG analytische Bestimmungsgrenze

BghiP Benzo[g,h,i]perylen

BgVV Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin

Cd Cadmium

CHR (+TRI) Chrysen(+Triphenylen)

Cr Chrom

Cu Kupfer

DbahA Dibenzo(a,h)anthracen

DGE Deutsche Gesellschaft für Ernährung

DIN Deutsches Institut für Normung

EFSA Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit

(European Food Safety Authority)

EPA US Environmental Protection Agency (US Umweltbehörde)

EUFIC Europäisches Informationszentrum für Lebensmittel

(European Food Information Council)

FBB Flughafen Berlin Brandenburg GmbH

FLE Fluoren

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Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016 Seite 77 von 123

FLU Fluoranthen

FMG Flughafen München GmbH

FraPort Fraport AG Frankfurt Airport Services Worldwide

Hg Quecksilber

HRGC hochauflösende Gaschromatographie

ICP-MS Massenspektrometrie mit induktiv gekoppeltem Plasma

IND Indeno(1,2,3-c,d)pyren

KmV Verordnung zur Begrenzung von Kontaminanten in Lebensmitteln

L Liter

LB Lower Bound: arithmetischer Mittelwert inklusive Werten „<BG“ als „0“

LRGC niederauflösende Gaschromatographie

LUGV Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz Brandenburg

MS Massenspektrometrie

MSD massenselektive Detektion

MW arithmetischer Mittelwert

MUC Flughafen München

NAP Naphthalin

NEM Nahrungsergänzungsmittel

Ni Nickel

ÖBMG Bundesministerium für Gesundheit, Österreich

OS Originalsubstanz

PAK polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe

PAK4 Summe der vier PAK BaP, BaA, Benzo[b]fluoranthen, CHR (VO (EU) Nr. 835/2011)

Pb Blei

PBT-Stoffe persistente, bioakkumulierende und toxisch wirkende Stoffe

PHE Phenanthren

POP persistent organic pollutants (schwer abbaubare organische Schadstoffe)

PYR Pyren

RHmV Rückstands-Höchstmengenverordnung

RL Richtlinie

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SHmV Schadstoff-Höchstmengenverordnung

Sb Antimon

STABW Standardabweichung vom MW

SXF Flughafen Berlin Schönefeld

TrinkwV Trinkwasserverordnung

UB Upper Bound: arithmetischer Mittelwert inklusive Werten „<BG“ als „=BG“

UBA Umweltbundesamt

UMW kurz für Dr. Monica Wäber - UMW Umweltmonitoring

VDI Verein Deutscher Ingenieure e. V.

VO (oder V) Verordnung

Zn Zink

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Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016 Seite 79 von 123

6 Glossar

Aktionswerte:

nach österreichischem Recht erlassene, höchst vorsorglicher Werte, bei deren Überschreitung die

Ursachen zu prüfen und Maßnahmen zur Einhaltung durchzuführen sind (ÖBMG 2012); die Aktions-

werte für Honig gelten nicht in Deutschland

Bienenbrot:

durch Bienenspeichel fermentierter und in speziellen Wabenbereichen im Bienenstock eingelagerter

Pollen (VDI4330/4 2006).

Bioindikatoren:

Organismen, die Umweltbedingungen und deren Veränderungen anzeigen können; bislang als Über-

begriff für Akkumulationsindikator, Reaktionsindikator und Zeigerorganismus (VDI 3957/1 2014)

Biomonitoring:

Nutzung biologischer Systeme (Organismen oder Organismengemeinschaften) zur räumlichen und

zeitlichen Überwachung von Umweltveränderungen (VDI 3957/1 2014)

Emittenten

Luftschadstoffquellen (Verkehr, industrielle Prozesse, Landwirtschaft, Hausfeuerungsanlagen etc.)

-> Emissionen:

Unerwünschte Stoffe werden in die Umgebungsluft abgegeben.

-> Transmissionen:

Unerwünschte Stoffe werden z. T. weiträumig transportiert und unterliegen Umwandlungsprozessen in

der Luft.

-> Immissionen:

Einwirkung unerwünschter Stoffe auf die Umwelt

-> Immissionswirkungen:

Durch luftgetragene Stoffe verursachte Wirkungen, d. h. Reaktionen von Organismen, Teilen von Or-

ganismen oder von Organismengemeinschaften (Biozönosen) auf stoffliche und physikalische Um-

welteinflüsse sowie deren Veränderung in ihrer chemischen Zusammensetzung (Akkumulation)

(VDI3957/1 2014)

-> Depositionen:

Stoffe werden in die Umwelt eingetragen (gasförmig, als feste Partikel trocken oder mit dem Nieder-

schlag in Gewässer, Böden und Organismen), wo sie sich anreichern und wirken können.

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Höchstgehalte:

Nach §6 VO (EG) Nr. 1881/2006: „Um einen wirksamen Schutz der öffentlichen Gesundheit sicherzu-

stellen, sollten Erzeugnisse mit einem Gehalt an Kontaminanten, der über dem zulässigen Höchstge-

halt liegt, weder als solche noch nach Vermischung mit anderen Lebensmitteln oder als Lebensmittel-

zutat in den Verkehr gebracht werden“. Als Kontaminant gilt dabei jeder Stoff, der dem Lebensmittel

nicht absichtlich hinzugefügt wird, aber als Rückstand z. B. der Gewinnung, Fertigung oder als Verun-

reinigung durch die Umwelt im Lebensmittel vorhanden ist.

- für Honig: Höchstgehalt 0,1 mg/kg für Blei;

- für Pollen: Höchstgehalt 0,01 mg/kg für Benzo[a]pyren und 0,05 mg/kg für PAK4 für ähnliche

Nahrungsergänzungsmittel

Naturbau:

Waben aus Wachs, die die Bienen zu 100 Prozent selbst aufbauen (auch: Wildbau, ohne vorgefertigte

Mittelwand, z. B. Drohnenwaben für die Aufzucht der männlichen Bienen

Originalsubstanz - OS:

Bezugsgröße für Konzentrationsangaben von Stoffgehalten, z. B. für Honig als Lebensmittel

Beurteilungswerte:

Aktionswerte und Höchstgehalte – ermöglichen eine Gefährdungsbeurteilung;

- für Honig: Aktionswert für Cadmium;

- für Pollen orientierend: Höchstgehalte von Kontaminanten in Nahrungsergänzungsmittel-

Lebensmitteln, nach Schadstoffhöchstmengenverordnung (EG) Nr. 1881/2006 mit VO (EU)

Nr. 629/2008 und Nr. 835/2011, Nr. 420/2011 und Nr. 488/2014, für Blei, Cadmium und Queck-

silber

Referenzstandort:

Standort außerhalb des -> Emittentenumfelds, der z. B. die typische Hintergrundsituation repräsentiert

Rückstände in Lebensmitteln:

Gehalte von Stoffen, die aus der Umwelt in Lebensmittel gelangen

Trachten:

Trachtpflanzen sind die Pflanzen, die als Nahrungsquellen – Quellen von Nektar, Honigtau und / oder

Pollen – für die Bienen dienen (VDI4330/4 2006). Als

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Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016 Seite 81 von 123

- Frühtracht bezeichnen Imker den Honig, der aus Blüten im Frühjahr von den Bienen gesammelt

wird und als

- Sommertracht den Honig, der während der Sommermonate zusammengetragen wird.

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7 Literatur

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Seite 90 von 123 Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016

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Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016 Seite 91 von 123

8 Anhang A :Vitalitätserhebungen

8.1 Vitalitätsparameter

Folgende Vitalitätsparameter wurden bei den Imkern abgefragt (vgl. Kapitel 3.1):

- die Überlebensrate nach der Überwinterung,

- die Stärke und Entwicklung der Bienenvölker,

- die Entwicklung der Brut,

- die Honigmenge als Ergebnis aus Sammelaktivität, Blütenangebot und Volksstärke,

- das Blütenpollenspektrum.

Dem Imker vom flughafennahen Standort BFM waren im Winter 2010/2011 zwei der acht Bienenvöl-

ker ausgefallen - eine nach eigenen Angaben normale Ausfallquote. Am Standort BRR bei Rangsdorf

kamen alle vier Bienenvölker über den Winter 2010/2011. Auch in den Wintern 2011/2012 und

2012/2013 gab es kaum Ausfälle, 2013/2014 gar keine.

Im Jahr 2011 beispielsweise startete die Frühtracht-Sammelperiode April bis Mai sehr früh und wurde

vom Imker aus Rangsdorf, der die Standorte BER, BKB und BRR betreut(e)) als feucht und warm

beschrieben (meist 15-18°C). Ebenso als feucht beschrieben wurde die Sommertracht-

Sammelperiode Mai bis Juli 2011, mit Temperaturen von 18-24 °C. Obwohl die Lindenblüte 2011 für

die Sommertracht-Honigernte 2011 laut dem Imker aus Mahlow nur mäßig Nektar bot, entwickelten

sich die Bienenvölker am dortigen Standort BFM währenddessen etwas stärker als am Standort BRR

Referenz Rangsdorf: Die Zunahme der Volksstärke betrug rund 70 Prozent. Die Bienensaison 2013

beispielsweise war, bedingt durch kalte und nasse Witterung, durch einen sehr schwachen Start ge-

prägt. Die Bienensaison 2014 verlief gut. Die Bienenvölker entwickelten sich 2014 nach frühem Start

gut und waren hinsichtlich Brutwabenentwicklung und produzierter Honigmengen vergleichbar. Die

Frühtracht der Bienensaison 2015 war von zu kalter und trockener Witterung begleitet, die Sommer-

tracht von extremen Schwankungen der Tageshöchsttemperaturen von 15 bis 35°C.

Die Erntemenge im Verhältnis zur Anzahl der Honigwaben war 2011 am Standort BRR rund

50 Prozent höher als am Standort BFM. Im Jahr 2013 erbrachten beide Trachten am Standort BER

höhere Honigerntemengen als am flughafenfernen Referenzstandort BRS in der Schorfheide, ebenso

in den Jahren 2014 und 2015 jeweils die Sommertrachten. Dabei und generell ist zu beachten, dass

die Honigmenge ein Ergebnis aus Sammelaktivität, Blütenangebot und Volksstärke ist: Die geringere

Honigproduktion am flughafennahen Standort BFM im Jahr 2011 als Beispiel: Sie dürfte damit in Zu-

sammenhang gestanden haben, dass nur mit mittelstarken Völkern gestartet worden war, die sich

zwar gut entwickeln konnten, denen aber ein andersartiges Blütenspektrum zur Verfügung stand, als

denen am flughafenferneren Standort BRR.

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8.2 Vitalität - Tabellenanhang

Die Erhebungen 2016 sind nachfolgend tabellarisch im Detail dargestellt. Die Ergebnisse der Vitali-

tätsuntersuchung des Münchner Honigmonitorings fasst die letzte Tabelle dieses Kapitels zusammen.

Tabelle 8.2-1: Vitalitätserhebung 2016 Frühtracht BER Flughafen Berlin Schönefeld

Anzahl der Bienenvölker am Standort 2

Verluste an Bienenvölkern am Standort Winter davor 0

Verluste im Vergleich zu anderen Jahren/Völkern kein Verlust

Stärke der Völker am Standort zu Beginn der Tracht durchschnittlich

Entwicklung der Bienenvölker bis zur Ernte der Tracht mittel

Entwicklung im Vergleich zu anderen Jahren/Völkern mittel

Sammelperiode Frühtracht 2016

Datum Beginn 15.04.16

Datum Ende 22.05.16

Verlauf mittel

Witterung zu kühl, trocken

Honigerntemenge dieser Tracht am Standort in kg 24 kg

durchschnittl. Erntemenge pro Volk am Standort in kg 12 kg

durchschnittliche Anzahl der Honigwaben pro Volk 20

Erntemenge im Vergleich zu anderen Jahren/Völkern mittel

Art und Größe der Magazine 3 Zargen

Anzahl der Waben pro Magazin 10 Waben

Art der Honigwaben zertifizierte Mittelwand

Entwicklung der Brutwaben während der Tracht mittel

Brutwaben im Vergleich zu anderen Jahren/Völkern mittel

Anzahl Brutwaben pro Volk bei Beginn 9

Anzahl Brutwaben pro Volk bei Ernte 12

Anzahl besetzter Waben pro Volk bei Beginn 30

Anzahl besetzter Waben pro Volk bei Ernte 40

Woraus stammt der eingetragene Honig (Blütenarten) Ahorn, Raps, sowie Obst-blüte, Kastanie, Löwenzahn

Parasitenbefall während der Sammelperiode schwacher Varroabefall

Anwendung von Milbenmitteln (ob und welche) nein

Besonderheiten bis zum 1. Mai zu kalt

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Tabelle 8.2-2: Vitalitätserhebung 2016 Frühtracht BKB Flughafen Kiekebusch

Anzahl der Bienenvölker am Standort 1

Verluste an Bienenvölkern am Standort Winter davor 1

Verluste im Vergleich zu anderen Jahren/Völkern gering

Stärke der Völker am Standort zu Beginn der Tracht durchschnittlich

Entwicklung der Bienenvölker bis zur Ernte der Tracht mittel

Entwicklung im Vergleich zu anderen Jahren/Völkern mittel

Sammelperiode Frühtracht 2016

Datum Beginn 15.04.16

Datum Ende 22.05.16

Verlauf mittel

Witterung während der Tracht zu kühl, trocken

Honigerntemenge dieser Tracht am Standort in kg 15 kg

durchschnittl. Erntemenge pro Volk am Standort in kg 15 kg

durchschnittliche Anzahl der Honigwaben pro Volk 20

Erntemenge im Vergleich zu anderen Jahren/Völkern mittel

Art und Größe der Magazine 3 Zargen

Anzahl der Waben pro Magazin 10 Waben

Art der Honigwaben zertifizierte Mittelwand

Entwicklung der Brutwaben während der Tracht mittel

Brutwaben im Vergleich zu anderen Jahren/Völkern mittel

Anzahl Brutwaben pro Volk bei Beginn 10

Anzahl Brutwaben pro Volk bei Ernte 14

Anzahl besetzter Waben pro Volk bei Beginn 30

Anzahl besetzter Waben pro Volk bei Ernte 40

Woraus stammt der eingetragene Honig (Blütenarten) Ahorn, Raps, sowie Obst-blüte, Kastanie, Löwenzahn

Parasitenbefall während der Sammelperiode schwacher Varroabefall

Anwendung von Milbenmitteln (ob und welche) nein

Besonderheiten bis zum 1. Mai zu kalt

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Tabelle 8.2-3: Vitalitätserhebung 2016 Frühtracht BRS Referenz Schorfheide

Anzahl der Bienenvölker am Standort 40

Verluste an Bienenvölkern am Standort Winter davor 3

Verluste im Vergleich zu anderen Jahren/Völkern durchschnittlich

Stärke der Völker am Standort zu Beginn der Tracht durchschnittlich

Entwicklung der Bienenvölker bis zur Ernte der Tracht gut

Entwicklung im Vergleich zu anderen Jahren/Völkern gut

Sammelperiode Frühtracht 2016

Datum Beginn 5.5.16

Datum Ende 31.5.16

Verlauf gut

Witterung während der Tracht sehr trocken

Honigerntemenge dieser Tracht am Standort in kg 1250 kg

durchschnittl. Erntemenge pro Volk am Standort in kg 25 kg

durchschnittliche Anzahl der Honigwaben pro Volk 20

Erntemenge im Vergleich zu anderen Jahren/Völkern mittel

Art und Größe der Magazine Zanderflachzarge

Anzahl der Waben pro Magazin 40 Waben

Art der Honigwaben Mittelwand aus eigenem Kreislauf

Entwicklung der Brutwaben während der Tracht gut

Brutwaben im Vergleich zu anderen Jahren/Völkern gut

Anzahl Brutwaben pro Volk bei Beginn 7–8

Anzahl Brutwaben pro Volk bei Ernte 12–15

Anzahl besetzter Waben pro Volk bei Beginn 20

Anzahl besetzter Waben pro Volk bei Ernte 40

Woraus stammt der eingetragene Honig (Blütenarten) Raps sowie Obstblüte und Ahorn

Parasitenbefall während der Sammelperiode mittlerer Varroabefall

Anwendung von Milbenmitteln (ob und welche) nein

Besonderheiten –

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Tabelle 8.2-4: Vitalitätserhebung 2016 Sommertracht BER Flughafen Berlin Schönefeld

Anzahl der Bienenvölker am Standort 2

Stärke der Völker am Standort zu Beginn der Tracht durchschnittlich

Entwicklung der Bienenvölker bis zur Ernte der Tracht gut

Entwicklung im Vergleich zu anderen Jahren/Völkern gut

Sammelperiode Sommertracht 2016

Datum Beginn 23.5.16

Datum Ende 15.7.16

Verlauf gut

Witterung während der Tracht erst zu feucht, dann zu

trocken Honigerntemenge dieser Tracht am Standort in kg 48

durchschnittl. Erntemenge pro Volk am Standort in kg 24

durchschnittliche Anzahl der Honigwaben pro Volk 20

Erntemenge im Vergleich zu anderen Jahren/Völkern mittel

Art und Größe der Magazine 4 Zargen

Anzahl der Waben pro Magazin 10 Waben

Art der Honigwaben zertifizierte Mittelwand

Entwicklung der Brutwaben während der Tracht gut

Brutwaben im Vergleich zu anderen Jahren/Völkern gut

Anzahl Brutwaben pro Volk bei Beginn 12

Anzahl Brutwaben pro Volk bei Ernte 16

Anzahl besetzter Waben pro Volk bei Beginn 40

Anzahl besetzter Waben pro Volk bei Ernte 40

Woraus stammt der eingetragene Honig (Blütenarten) v.a. Robinie, Linde; sowie

Wiesenblumen Parasitenbefall während der Sammelperiode schwacher Varroabefall

Anwendung von Milbenmitteln (ob und welche) nein

Besonderheiten zeitige Entwicklung, früher

Trachtschluss

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Tabelle 8.2-5: Vitalitätserhebung 2016 Sommertracht BKB Flughafen Kiekebusch

Anzahl der Bienenvölker am Standort 1

Stärke der Völker am Standort zu Beginn der Tracht durchschnittlich

Entwicklung der Bienenvölker bis zur Ernte der Tracht gut

Entwicklung im Vergleich zu anderen Jahren/Völkern gut

Sammelperiode Sommertracht 2016

Datum Beginn 23.5.16

Datum Ende 15.7.16

Verlauf gut

Witterung während der Tracht erst zu feucht, dann zu

trocken Honigerntemenge dieser Tracht am Standort in kg 18

durchschnittl. Erntemenge pro Volk am Standort in kg 18

durchschnittliche Anzahl der Honigwaben pro Volk 20

Erntemenge im Vergleich zu anderen Jahren/Völkern viel

Art und Größe der Magazine 4 Zargen

Anzahl der Waben pro Magazin 10 Waben

Art der Honigwaben zertifizierte Mittelwand

Entwicklung der Brutwaben während der Tracht gut

Brutwaben im Vergleich zu anderen Jahren/Völkern gut

Anzahl Brutwaben pro Volk bei Beginn 11

Anzahl Brutwaben pro Volk bei Ernte 15

Anzahl besetzter Waben pro Volk bei Beginn 40

Anzahl besetzter Waben pro Volk bei Ernte 40

Woraus stammt der eingetragene Honig (Blütenarten) v.a. Robinie, Linde; sowie

Wiesenblumen Parasitenbefall während der Sammelperiode schwacher Varroabefall

Anwendung von Milbenmitteln (ob und welche) nein

Besonderheiten zeitige Entwicklung, früher

Trachtschluss

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Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016 Seite 97 von 123

Tabelle 8.2-6: Vitalitätserhebung 2016 Sommertracht BRS Referenz Schorfheide

Anzahl der Bienenvölker am Standort 35

Stärke der Völker am Standort zu Beginn der Tracht stark

Entwicklung der Bienenvölker bis zur Ernte der Tracht gut

Entwicklung im Vergleich zu anderen Jahren/Völkern gut

Sammelperiode Sommertracht 2016

Datum Beginn 15.6.16

Datum Ende 23.07.16

Verlauf mittel

Witterung während der Tracht normal

Honigerntemenge dieser Tracht am Standort in kg 350 kg

durchschnittl. Erntemenge pro Volk am Standort in kg 10 kg

durchschnittliche Anzahl der Honigwaben pro Volk 20

Erntemenge im Vergleich zu anderen Jahren/Völkern mittel

Art und Größe der Magazine Zanderflachzarge

Anzahl der Waben pro Magazin 10 Waben

Art der Honigwaben Mittelwand aus eigenem Kreislauf

Entwicklung der Brutwaben während der Tracht gut

Brutwaben im Vergleich zu anderen Jahren/Völkern gut

Anzahl Brutwaben pro Volk bei Beginn 15

Anzahl Brutwaben pro Volk bei Ernte 12

Anzahl besetzter Waben pro Volk bei Beginn 40

Anzahl besetzter Waben pro Volk bei Ernte 40

Woraus stammt der eingetragene Honig (Blütenarten) Feldblüte und Linde

Parasitenbefall während der Sammelperiode mittlerer Varroabefall

Anwendung von Milbenmitteln (ob und welche) nein

Besonderheiten –

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Tabelle 8.2-7: Ergebnisse der Vitalitätsuntersuchungen des Honigmonitorings am Flughafen München mit Referenzgebiet Aichach 2011 bis 2016

Vitalitätsuntersuchungen beim Honigmonitoring am Flughafen München 2011 bis 2016

Parameter Standort HFF, HFT (bis 2015) Standort MIF Standort MEF Referenzgebiet AIC

Überlebensrate bei der Überwinterung

FT 2011 66% 100% 89%

FT/ST 2012 66% 88% 42%

FT/ST 2013 50% 100% 100% 85%

FT/ST 2014 66% 100% 100% 90% / 75% / 50%

FT/ST 2015 100% 100% 100% 100% / 100% / 89%

FT/ST 2016 100% 100% 100% 100% / 82% / 83%

Stärke und Entwicklung der Bienenvölker

FT 2011 sehr gut gut gut

FT/ST 2012 mittel gut mittel

FT/ST 2013 schlecht -> mittel-gut schlecht* -> mittel schlecht* -> mittel

FT/ST 2014 gut -> mittel gut -> mittel gut -> konstant mittel -> konstant

FT/ST 2015 gut -> gut gut -> gut mittel -> konstant mittel-gut -> sehr gut

FT/ST 2016 gut -> gut mittel -> gut mittel-gut -> gut mittel-gut -> gut / schlecht

Entwicklung der Brut

FT 2011 Brutwabenanzahl vervierfacht gut, vgl.bar mit AIC Brutwaben verdoppelt

FT/ST 2012 Brutwabenanzahl verdreifacht nicht erfasst ST-Ende +/- wie Start

FT2013 ST2013 verdreifacht verdreifacht Verdopplung konstant Verdopplung konstant

FT2014 ST2014 fast verdoppelt 33% mehr Verdopplung etwas weniger fast doppelt konstant

FT2015 ST2015 33% mehr 60% mehr 78% mehr 29% weniger fast doppelt 10% mehr

FT2016 ST2016 33% / 33% mehr 67% mehr 36% weniger 78% mehr 27% weniger Verdopplung 10% weniger

Durchschnittliche Honigmenge als Ergebnis der Sammelaktivität

FT 2011 20 kg/Volk 20 kg/Volk 22 kg/Volk

FT + ST 2012 32 kg/Volk 38 kg/Volk 18 kg/Volk

FT + ST 2013 9 kg/Volk 25 kg/Volk 34 kg/Volk 34 kg/Volk (Mittelwert)

FT + ST 2014 16 kg/Volk 18 kg/Volk 44 kg/Volk 19 kg/Volk (Mittelwert)

FT + ST 2015 20 kg/Volk 21 kg/Volk 37 kg/Volk 43 kg/Volk (Mittelwert)

FT + ST 2016 16 kg/Volk 29 kg/Volk 29 kg/Volk 23 kg/Volk (Mittelwert)

Schwerpunkte des Blütenpollenspektrums

FT 2011 Raps, Löwenzahn, Wildpflanzen Raps, Weiden, div. Wildpflanzen Raps, Obst, Löwenzahn

FT/ST 2012 Linde, Raps, Löwenzahn /Weide Linde, Weißklee / div. Wildpf. Linde, Löwenzahn Raps

FT/ST 2013 Raps, Fenchel Angaben fehlen Raps, Obst, Löwenzahn

FT/ST 2014 Raps, Blüte, Löwenzahn / Linde Raps, Löwenzahn / Weide Raps, Obst, Löwenzahn

FT/ST 2015

FT/ST 2016

Raps, Blütenarten /

Blütenarten, Linde

HFF: Standort Flughafenzaun Südbahn; HFT: Standort Flughafen nahe Tankstelle, ab 2016 aufgelassen; HFF/HFT: bis 2012 Mischprobe;

AIC: Referenzgebiet Aichach, Mittelwert von 3 Standorten; MIF: Flughafen zw. Bahnen nahe Vorfeld; MEF ab 2016, Flughafenzaun Nordbahn

FT: Frühtracht; ST: Sommertracht; Vitalitätserhebung 2011 bei Frühtrachternte

Gartenflora, Raps, Obst /

Löwenzahn, Linde, Wald

Gartenflora, Raps, Obst,

Löwenzahn / Linde, Steinklee,

Gartenflora, Blattlaus

Weide, Löwenzahn, Raps /

Linde, Weißklee

Raps, Blütenarten / Blütenarten,

Linde

Weide, Löwenzahn, Raps /

Linde, Weißklee

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Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016 Seite 99 von 123

9 Anhang B: Vergleichsproben 2011 bis 2016

9.1 Proben aus dem Honigmonitoring um den Flughafen München

Tabelle 9.1-1: Pollen-, Wachs- und Honigproben aus dem Münchner Honigmonitoring

Name Standortlage Datum Pollen Wachs Honig

HFL-

FTR

Flughafen-

zaun-Freising 03.06.2011

aus Brutwabe

mit Honig aus einer Drohnenwabe, Naturbau

Frühtracht (FTR),

geschleudert

MIF-

FTR

Flughafen-

zaun-Erding 13.06.2011

aus

Honigwabe

aus Drohnenwaben, teilweise mit Mittelwand,

teilweise Naturbau

Frühtracht (FTR),

geschleudert

AIC-

FTR

Aichach-

Mischprobe ca.01.06.11

aus

Honigwaben

aus hellen Honigwaben mit Mittelwänden aus

eigenem Kreislauf

Frühtracht (FTR),

ungefiltert abgetropft

HFL-

STR

Flughafen-

zaun-Freising 27.07.2011 - aus einer Drohnenwabe, Naturbau

Sommertracht (FTR),

geschleudert

MIF-

STR

Flughafen-

zaun-Erding ca.31.07.11 - -

Sommertracht (FTR),

geschleudert

AIC-

STR

Aichach-

Mischprobe ca.24.08.11 -

aus hellen Honigwaben mit Mittelwänden aus

eigenem Kreislauf

Sommertracht (FTR),

ungefiltert abgetropft

Name Standortlage Datum Pollen Wachs Honig

HF2-

MWB

Flughafen-

zaun-Mischp. 15.09.2012 -

Mittelwand aus dem Bio-Handel, vermutlich von

afrikanischen Bienen -> nur PAK-Analyse -

HF2-

FTR

Flughafen-

zaun-Mischp. 17.06.2012

reiner Pollen

aus Pollenfalle

aus goldgelber Honigwabe mit zertifizierter Bio-

Mittelwand aus dem Handel

Frühtracht (FTR),

geschleudert

HFT-

FTR

Flughafen-

zaun-Tankst. 17.06.2012 - Naturwachs -

MIF-

FTR

Flughafen-

zaun-Erding 27.06.2012

reiner Pollen

aus Pollenfalle

aus heller Honigwabe mit Mittelwand aus

eigenem Kreislauf

Frühtracht (FTR),

geschleudert

AIC-

FTR

Aichach-

Mischprobe 27.06.2012

aus Pollenfalle;

Walchshofen

aus hellen Honigwaben mit Mittelwänden aus

eigenem Kreislauf

Frühtracht (FTR),

geschleudert

HFT-

STR

Flughafen-

zaun-Mischp. 31.07.2012 -

Abdeckelungswachs: Naturbau zum

Wabenverschluss nach Honigeinlagerung

Sommertracht (STR),

geschleudert

MIF-

STR

Flughafen-

zaun-Erding 31.07.2012

aus

Honigwabe

aus heller Honigwabe mit Mittelwand aus

eigenem Kreislauf

Sommertracht (STR),

geschleudert

AIC-

STR

Aichach-

Mischprobe

bis

26.8.2012

aus Pollenfalle;

Walchshofen

aus hellen Honigwaben mit Mittelwänden aus

eigenem Kreislauf

Sommertracht (STR),

geschleudert

Name Standortlage Datum Pollen Wachs Honig

HFF-

FTR

Flughafen-

zaun-Freising

bis

06.07.2013

aus Pollenfalle

(Kunststoff)

Naturbauwachs: hell und dunkel; mit

Honigresten -

HFT-

FTR

Flughafen nah

Freising

bis

06.07.2013

aus Pollenfalle

(Kunststoff)

Naturbauwachs: hell und dunkel; mit

Honigresten

Frühtracht (FTR),

geschleudert

MIF-

FTR

Flughafen-

zaun-Erding

bis 28.7.13;

Honig 22.6.

aus Pollenfalle

(Kunststoff) Naturbauwachs: hell und dunkel

Frühtracht (FTR),

geschleudert

AIC-

FTR

Aichach-

Mischprobe Juni 2013

aus Pollenfalle

(Metall); nur

Walchshofen Naturbauwachs, hell

Frühtracht (FTR),

geschleudert

HFF-

STR

Flughafen-

zaun-Freising

bis 7.8.13;

Pollen 12.8.

aus Pollenfalle

(Kunststoff) Naturbauwachs: hell bis mittelbraun

Sommertracht (STR),

geschleudert

HFT-

STR

Flughafen nah

Freising

bis 7.8.13;

Pollen 12.8.

aus Pollenfalle

(Kunststoff) Naturbauwachs: hell bis mittelbraun, zerdrückt

Sommertracht (STR),

geschleudert

MIF-

STR

Flughafen-

zaun-Erding

bis

10.08.2013 - Naturbauwachs: hell und dunkel

Sommertracht (STR),

geschleudert

AIC-

STR

Aichach-

Mischprobe

bis

18.08.2013

aus Pollenfalle

(Metall); nur

Walchshofen Naturbauwachs, hell bis hellbraun

Sommertracht (STR),

geschleudert

Name Standortlage Datum Pollen Wachs Honig

HFF-

FTR

Flughafen-

zaun-Freising

Ende April -

Anfang Juni

aus Pollenfalle

(Kunststoff)

Naturbau: Drohenwaben nach dem Schlupf 13.-

31.5. (18 Tage): dunkelbraun mit Honigrest

Frühtracht (FTR),

geschleudert

HFT-

FTR

Flughafen nah

Freising

Ende April -

Anfang Juni

aus Pollenfalle

(Kunststoff)

Naturbau: Drohenwaben nach dem Schlupf 13.-

31.5. (18 Tage): helle bis dunkelbraune Stücke

Frühtracht (FTR),

geschleudert

MIF-

FTR

Flughafen-

zaun-Erding

Ende April

bis 19.5.14

aus Pollenfalle

(Kunststoff)

Naturbau: Drohenwaben ohne Schlupf 13.-31.5.

(18 Tage): hellgelb

Frühtracht (FTR),

geschleudert

AIC-

FTR

Aichach-

Mischprobe

1.4.-

14.5.2014

aus Pollenfalle

(Metall); Einzel-

probe bei Aichach

Naturbau, Einzelprobe aus Sulzbach: Drohnen-

waben ohne Schlupf 15.-21.5. (6 Tage): hellgelb

Frühtracht (FTR),

geschleudert

HFF-

STR

Flughafen-

zaun-Freising

Ende Juni

bis 5.8.14

aus Pollenfalle

(Kunststoff)

Naturbau: Drohenwaben nach dem Schlupf

10.7.-5.8. (26 Tage): dunkelbraun mit Honigrest

Sommertracht (STR),

geschleudert

HFT-

STR

Flughafen nah

Freising

Ende Juni

bis 4.8.14

aus Pollenfalle

(Kunststoff)

Naturbau: Drohenwaben nach dem Schlupf

10.7.-4.8. (25 Tage): dunkelbraun mit Honigrest

Sommertracht (STR),

geschleudert

MIF-

STR

Flughafen-

zaun-Erding

Ende Juni

bis 4.8.14

aus Pollenfalle

(Kunststoff)

Naturbau: Drohenwaben nach dem Schlupf

10.7.-2.8. (23 Tage): dunkelbraun

Sommertracht (STR),

geschleudert

AIC-

STR

Aichach-

Mischprobe

15.5.-

15.7.2014

aus Pollenfalle

(Metall); Einzel-

probe bei Aichach

Naturbau: Drohenwaben nach dem Schlupf

10.7.-5.8. (26 Tage): dunkelbraun

Sommertracht (STR),

geschleudert

Probentabelle MUC 2014

Probentabelle MUC 2013

Probentabelle MUC 2011

Probentabelle MUC 2012

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Seite 100 von 123 Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016

Probe Standortlage Tracht Pollen Wachs Honig

HFF-

FT Flughafenzaun-Freising

Mai bis

Anfang Juni

1 Stichprobe aus Kunststoff-

Pollenfalle: 10.6.2015

Wildbau: Drohenwaben nach dem Schlupf

25.5.-6.7.2015 (6 Wochen): dunkelbraun

Frühtracht, geschleudert,

hell, zähflüssig

HFT-

FT Flughafen nahe Freising

Mai bis

Anfang Juni

1 Stichprobe aus Kunststoff-

Pollenfalle: 10.6.2015

Wildbau: Drohenwaben nach dem Schlupf

25.5.-6.7.2015 (6 Wochen): dunkelbraun

Frühtracht, geschleudert,

hell, zähflüssig

MIF-

FT Flughafenzaun-Erding

Mai bis

Anfang Juni

1 Stichprobe aus Kunststoff-

Pollenfalle: 7./8.6.2015

Wildbau: Drohenwaben unbebrütet und nach

dem Schlupf 25.5.-6.7.2015: mittel bis dunkel

Frühtracht, geschleudert,

hell, zähflüssig

AIC-

FTAichach-Mischprobe

Anfang April

bis Mitte Mai

1 Stichprobe (Aichach) aus

Metall-Pollenfalle: 29.6.-1.7.15

Wildbau: Mischprobe, Drohnenwaben ge-

mischt hell unbebrütet ca.10.4.-1.5. (3 Wo.),

dunkel nach d. Schlupf ca.10.4.-15.5. (5 Wo.)

Frühtracht-Mischprobe,

geschleudert, hell, fest

HFF-

ST Flughafenzaun-Freising

Anf. Juni bis

Mitte August

1 Stichprobe aus Kunststoff-

Pollenfalle: ca. 29.7.2015

*Wildbau: Drohenwaben nach dem Schlupf

13.7.-10.8.2015 (4 Wochen): dunkelbraun

Sommertracht, geschleu-

dert, goldgelb, flüssig

HFT-

STFlughafen nahe Freising

Anf. Juni bis

Mitte August

1 Stichprobe aus Kunststoff-

Pollenfalle: ca. 29.7.2015

*Wildbau: Drohenwaben unbebrütet und nach

dem Schlupf 13.7.-10.8.2015 (4.Wochen):

mittel bis dunkel

Sommertracht (ST),

geschl., goldgelb, flüssig

MIF-

ST Flughafenzaun-Erding

Anf. Juni bis

Anf. August

1 Stichprobe aus Kunststoff-

Pollenfalle: 2./3.8.2015

Wildbau: Drohenwaben unbebrütet 13.7.-

10.8.2015: hellbeige

ST, geschleudert,

dunkelgelb, flüssig

AIC-

STAichach-Mischprobe

Mitte Mai bis

Mitte August

1 Stichprobe (Aichach) aus

Metall-Pollenfalle: 31.8.-4.9.15

Wildbau: Mischprobe, Drohnenwaben ge-

mischt hell unbebrütet ca.11.7.-2.8. (3 Wo.),

dunkel nach d. Schlupf ca.11.7.-15.8. (5 Wo.)

ST-Mischprobe, geschl.,

mittelbraun, zähflüssig

Probe Standortlage Tracht Pollen Wachs Honig

HFF-

FT Flughafenzaun-Freising

Mitte April -

Mitte Juni

3 Stichproben aus Kunststoff-

Pollenfalle: 1.5., 16.5., 3.6.2016

Wildbau: Drohenwaben nach dem Schlupf

16.4.-11.6.2016 (8 Wochen): dunkelbraun

Frühtracht, geschleudert,

hellgelb, cremig

MEF-

FTFlughafenzaun-Erding

Mitte April -

Mitte Juni

3 Stichprobe aus Kunststoff-

Pollenfalle: 30.4.-2.5., 7.5.,

22.5.2016

Wildbau: Drohenwaben nach dem Schlupf

10.4.-6.6.2016 (8 Wochen): dunkelbraun

Frühtracht, geschleudert,

hellbeige, fest

MIF-

FT Flughafenzaun-Erding

Mai - Mitte

Juni

1 Stichprobe aus Kunststoff-

Pollenfalle

Wildbau: Drohenwaben unbebrütet 16.4.-

11.6.2016 (8 Wochen): hell

Frühtracht, geschleudert,

hellbeige, leicht kristallin

AIC-

FTAichach-Mischprobe

April - Ende

Mai

3 Stichprobe aus Kunststoff-

Pollenfalle: 30.4.-2.5., 8.-9.5.,

22.5.2016

Wildbau: Mischprobe, Drohnenwaben bebrütet

vom Juni 2016 (8 Wochen)

Frühtracht-Mischprobe,

geschleudert, dunkelgelb,

cremig-fest

HFF-

STFlughafenzaun-Freising

Mitte Juni -

Ende Juli

1 Stichprobe aus Kunststoff-

Pollenfalle: 30.7.-1.8.2016

Wildbau: Drohenwaben nach dem Schlupf

11.6.-30.7.2016 (7 Wochen): dunkelbraun

Sommertracht,

geschleudert, goldgelb,

klar, flüssig

MEF-

FTFlughafenzaun-Erding

Mitte Juni -

Ende Juli

1 Stichprobe aus Kunststoff-

Pollenfalle: 30.7.2016

Wildbau: Drohenwaben bebrütet, nach dem

Schlupf bis 30.7.2016 (7 Wochen):

dunkelbraun

Sommertracht,

geschleudert, goldgelb,

trüb, flüssig

MIF-

STFlughafenzaun-Erding

Juni - Anfang

August

1 Stichprobe aus Kunststoff-

Pollenfalle: 9.8.2016

Wildbau: Drohenwaben unbebrütet, bis

1.8.2016 (7 Wochen): hellbeige

Sommertracht,

geschleudert, goldgelb,

trüb, flüssig

AIC-

STAichach-Mischprobe

Mitte Mai -

Mitte August

3 Stichproben (Aichach) aus

Metall-Pollenfalle: 2x 26.8.,

4.9.2016

Wildbau: Mischprobe, Drohnenwaben bebrütet

19. / 26.8.2016: dunkelbraun

Sommertracht-

Mischprobe, geschl.,

dunkelgold, flüssig

FT: Frühtracht; ST: Sommertracht

Pollenproben waren je nach Blütenspektrum unterschiedlich zusammengesetzt

Probentabelle MUC 2016

Probentabelle MUC 2015

Page 101: Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld · Berlin Schönefeld entstehen können: Spuren- und Schwermetalle und polyzyklische aromatische Koh-lenwasserstoffe (PAK).

Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016 Seite 101 von 123

10 Anhang C: Ergebnisse der Pollenanalysen 2011 bis 2016

10.1 Tabellarische Darstellung der Pollenanalysen

Tabelle 10.1-1: Metalle in Pollen 2011, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandort

Bienenmonitoring 2011: Metalle in Pollen [mg/kg OS] Höchstgeh.

Probe von Messpunkt BRR BFM BFM

Probe und Datum Pollen Pollen Pollen

Metalle Abkürz. 18.07.2011 29.05.2011 22.06.2011 gem.VO(EU)

Antimon Sb < 0,050 < 0,050 < 0,050 -

Arsen As < 0,050 < 0,050 < 0,050 -

Blei Pb 0,12 < 0,10 0,12 3,00

Cadmium Cd 0,02 0,06 0,04 1,00

Chrom, ges. Cr 0,20 < 0,10 0,10 -

Nickel Ni 0,23 0,55 0,54 -

Zink Zn 31 33 28 -

BRR: Standort ca. 6 km vom Flughafen Schönefeld entfernt

BFM: Standort ca. 3 km vom Flughafen Schönefeld entfernt

OS: Originalsubstanz

VO (EU) Nr. 629/2008 zu Höchstgehalten in Nahrungsergänzungsmitteln

Nahrungser-

gänzungsm.

Tabelle 10.1-2: PAK in Pollen 2011, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandort

Bienenmonitoring 2011: PAK in Pollen [µg/kg OS] Höchstgeh.

Probe von Messpunkt BRR BFM BFM andere i.W.

Probe und Datum Pollen Pollen Pollen fetthaltige

PAK-Komponente Abkürz. 18.07.11 29.05.11 22.06.11 Nahr.mittel

Naphthalin NAP 5 9 0,15

Acenaphtylen ACY 0,15 0,15 0,15

Acenaphthen ACE 0,15 1,7 0,15

Fluoren FLE 1,1 3,8 0,15

Phenanthren PHE 4 22 0,15

Anthracen ANT 0,15 0,15 0,15

Pyren PYR 1,6 2,8 0,8

Benz[a]anthracen BaA 1,2 0,15 0,7

Chrysen(+Triphenylen) CHR(+TRI) 0,8 0,7 1,3

Dibenz[a,h]anthracen DBahA 0,15 0,15 0,15

Fluoranthen FLU 4,0 7,3 2,8

Benzo[b,j+k]fluoranthen BbjF+BkF 1,0 0,9 1,5

Benz[a]pyren BaP 0,34 0,15 0,61 1 - 6

Indeno[1,2,3-c,d]pyren INP 0,34 0,15 0,65

Benzo[g,h,i]perylen BghiP 0,48 0,48 0,66

Summe 4 PAK (grau) PAK4 3 2 4 1 - 35

Summe schwerer fl. EPA-PAK 12EPA 14 35 9

Summe aller 16 EPA-PAK 16EPA 20 50 10

BRR: Standort ca. 6 km vom Flughafen Berlin Schönefeld entfernt

BFM: Standort ca. 3 km vom Flughafen Berlin Schönefeld entfernt

OS: Originalsubstanz; n.s.: nicht summierbar, weil mind. 50% der Werte <BG

PAK4: Summe der 4 grau unterlegten PAK

Höchstgehalte gemäß VO (EU) Nr. 835/2011; PAK4: nur Werte > 0,1 (BG) enthalten

Kleinschrift: Ergebnisse kleiner BG sind mit deren 1/2 Wert angegeben und in Summen 12 und 16 EPA-PAK enthalten

Page 102: Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld · Berlin Schönefeld entstehen können: Spuren- und Schwermetalle und polyzyklische aromatische Koh-lenwasserstoffe (PAK).

Seite 102 von 123 Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016

Tabelle 10.1-3: Metalle in Pollen 2012, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandorte

Bienenmonitoring 2012: Metalle in Pollen [mg/kg OS] Höchstgehalt

Probe von MP BER BER BRR BRR BRS BRS Nahrungsergän-

Probe und Datum Pollen Pollen Pollen Pollen Pollen Pollen zungsmittel

Metalle Abkürz. 20.06.12 31.07.12 20.06.12 31.07.12 20.06.12 30.07.12 gem. VO (EU)

Antimon Sb < 0,050 < 0,050 < 0,050 < 0,050 < 0,050 < 0,050 -

Arsen As < 0,050 < 0,050 < 0,050 < 0,050 < 0,050 < 0,050 -

Blei Pb 0,12 0,14 0,23 0,15 0,14 0,16 3,00

Cadmium Cd 0,029 0,061 0,053 0,049 0,046 0,032 1,00

Chrom, ges. Cr 0,32 0,12 0,58 < 0,10 < 0,10 < 0,10 -

Nickel Ni 0,48 0,77 0,87 0,28 0,37 0,53 -

Zink Zn 48 30 50 32 50 53 -

BER: Flughafen Schönefeld bei Verwaltungsgebäude

BRR: Standort ca. 6 km vom Flughafen Schönefeld entfernt

BRS: Referenzstandort ca. 90 km nordöstlich von BER in Schorfheide

OS: Originalsubstanz; MP: Messpunkt

VO (EU) Nr. 629/2008 zu Höchstgehalten in Nahrungsergänzungsmitteln

Tabelle 10.1-4: PAK in Pollen 2012, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandorte

Bienenmonitoring 2012: PAK in Pollen [µg/kg OS] Höchstgehalt

Probe von Messpunkt BER BER BRR BRR BRS BRS andere i.W.

Probe und Datum Pollen Pollen Pollen Pollen Pollen Pollen fetthaltige

PAK-Komponente Abkürz. 20.06.12 31.07.12 20.06.12 31.07.12 20.06.12 30.07.12 Nahr.mittel

Naphthalin NAP n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b.

Acenaphtylen ACY 0,91 0,8 1,5 1,05 0,3 0,25

Acenaphthen ACE 4,8 8,5 6,3 7,1 10,8 4,7

Fluoren FLE 5,0 15,2 17,0 12,8 10,4 11,6

Phenanthren PHE 35 31 49 33 17 11

Anthracen ANT 0,25 0,25 1,9 0,25 0,25 0,25

Pyren PYR 8,7 4,0 13,6 4,0 7,7 1,2

Benz[a]anthracen BaA 0,25 0,7 1,5 0,25 2,9 0,25

Chrysen(+Triphenylen) CHR(+TRI) 1,1 1,1 2,7 0,9 5,0 0,5

Dibenz[a,h]anthracen DBahA 0,25 0,25 0,25 0,25 0,25 0,25

Fluoranthen FLU 6,8 6,3 11,9 6,9 7,6 0,9

Benzo[b,j+k]fluoranthen BbjF+BkF 0,25 1,4 1,3 1,1 3,0 0,5

Benz[a]pyren BaP 0,25 0,7 0,25 0,25 1,9 0,25 1 - 6

Indeno[1,2,3-c,d]pyren INP 0,25 0,54 0,25 0,25 1,07 0,25

Benzo[g,h,i]perylen BghiP 0,25 0,66 0,25 0,25 1,04 0,25

Summe 4 PAK (grau) PAK4 1 4 6 2 13 1 1 - 35

Summe schwerer fl. EPA-PAK 12EPA n.s. 47 83 n.s. 47 n.s.

Su. 16 EPA-PAK ohne NAP 16EPA 64 71 108 69 69 32

BER: Flughafen Berlin Schönefeld bei Verwaltungsgebäude

BRR: Standort ca. 6 km vom Flughafen Berlin Schönefeld entfernt

BRS: Referenzstandort ca. 90 km nordöstlich von BER in Schorfheide

OS: Originalsubstanz; n.s.: nicht summierbar, weil mind. 50% der Werte <BG; PAK4: Summe der 4 grau unterlegten PAK

Höchstgehalte gemäß VO (EU) Nr. 835/2011 für i.W. fetthaltige Nahrungsmittel; PAK4 nur aus Werten > 0,1 (BG) zu bilden

Kleinschrift: Ergebnisse kleiner analytische Bestimmungsgrenze sind mit deren halben Wert angegeben und in Summen schw erer f lüchtiger und 16 EPA-PAK enthalten

Page 103: Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld · Berlin Schönefeld entstehen können: Spuren- und Schwermetalle und polyzyklische aromatische Koh-lenwasserstoffe (PAK).

Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016 Seite 103 von 123

Tabelle 10.1-5: Metalle in Pollen 2013, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandorte

Bienenmonitoring 2013: Metalle in Pollen [mg/kg OS] Höchstgehalt

Probe von MP BER BER BKB BKB BRS BRS Nahrungsergän-

Probe und Datum Pollen Pollen Pollen Pollen Pollen Pollen zungsmittel

Metalle Abkürz. bis 26.6.13 bis 14.7.13 bis 26.6.13 bis 14.7.13 bis 25.5.13 bis 10.7.13 gem. VO (EU)

Antimon Sb < 0,050 0,051 < 0,050 < 0,050 < 0,050 < 0,050 -

Arsen As < 0,050 < 0,050 < 0,050 < 0,050 < 0,050 < 0,050 -

Blei Pb 0,19 0,83 0,27 0,30 0,11 0,18 3,00

Cadmium Cd 0,039 0,111 0,030 0,042 0,015 0,037 1,00

Chrom, ges. Cr 0,16 0,37 0,22 0,21 < 0,10 0,16 -

Nickel Ni 0,72 0,37 0,22 0,16 < 0,10 0,16 -

Zink Zn 42 33 48 30 49 57 -

BER: Flughafen Schönefeld bei Verwaltungsgebäude

BKB: Standort Kiekebusch, ca. 3,5 km südöstl. der Nordbahn u. ca. 5 km von der Flughafen Verwaltung Schönefeld entfernt

BRS: Referenzstandort ca. 90 km nordöstlich von BER in Schorfheide

OS: Originalsubstanz; MP: Messpunkt

VO (EU) Nr. 629/2008 zu Höchstgehalten in Nahrungsergänzungsmitteln

Tabelle 10.1-6: PAK in Pollen 2013, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandorte

Bienenmonitoring 2013: PAK in Pollen [µg/kg OS] Höchstgeh.

Probe von Messpunkt BER BER BKB BKB BRS BRS andere i.W.

Probe und Datum Pollen Pollen Pollen Pollen Pollen Pollen fetthaltige

PAK-Komponente Abkürz. bis 26.06.13 bis 14.07.13 bis 26.06.13 bis 14.07.13 bis 25.05.13 bis 10.07.13 Nahr.mittel

Naphthalin NAP 15,9 1,5 17,0 0,4 0,05 4,4

Acenaphtylen ACY 0,37 0,05 0,41 0,05 0,22 0,18

Acenaphthen ACE 0,6 0,8 2,2 0,1 1,6 2,2

Fluoren FLE 1,2 1,0 4,0 0,8 6,4 12,0

Phenanthren PHE 11,2 8,9 24,6 6,8 0,5 18,5

Anthracen ANT 0,83 0,05 1,11 0,05 0,16 0,05

Pyren PYR 13,5 7,6 20,1 6,5 0,05 0,9

Benz[a]anthracen BaA 4,2 3,2 10,3 1,8 0,6 0,05

Chrysen(+Triphenylen) CHR(+TRI) 7,3 5,0 13,5 3,5 0,05 0,5

Dibenz[a,h]anthracen DBahA 0,4 0,4 1,5 0,17 0,4 0,05

Fluoranthen FLU 19,9 10,2 25,6 11,4 0,05 1,1

Benzo[b,j+k]fluoranthen BbjF+BkF 7,1 5,4 10,3 0,05 1,1 0,05

Benz[a]pyren BaP 2,7 2,3 5,2 0,9 0,2 0,05 1 - 6

Indeno[1,2,3-c,d]pyren INP 2,0 1,5 3,0 0,6 0,6 0,05

Benzo[g,h,i]perylen BghiP 2,8 1,9 3,0 1,2 0,6 0,05

Summe 4 PAK (grau) 4PAK 21 16 39 6 2 1 1 - 35

Summe schwerer fl. EPA-PAK 12EPA 72 46 118 33 4 n.s.

Summe 16 EPA-PAK 16EPA 90 50 142 34 12 40

BER: Flughafen Berlin Schönefeld bei Verwaltungsgebäude

BKB: Standort Kiekebusch, ca. 3,5 km südöstl. der Nordbahn u. ca. 5 km von BER entfernt

BRS: Referenzstandort ca. 90 km nordöstlich von BER in Schorfheide

OS: Originalsubstanz; n.s.: nicht summierbar, weil mind. 50% der Werte <BG; PAK4: Summe der 4 grau unterlegten PAK

Höchstgehalte gemäß VO (EU) Nr. 835/2011 für i.W. fetthaltige Nahrungsmittel; PAK4 nur aus Werten > 0,1 (BG) zu bilden

Kleinschrift: Ergebnisse kleiner analytische Bestimmungsgrenze sind mit deren halben Wert angegeben und in Summen schwerer flüchtiger und 16 EPA-PAK enthalten

Page 104: Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld · Berlin Schönefeld entstehen können: Spuren- und Schwermetalle und polyzyklische aromatische Koh-lenwasserstoffe (PAK).

Seite 104 von 123 Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016

Tabelle 10.1-7: Metalle in Pollen 2014, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandorte

Bienenmonitoring 2014: Metalle in Pollen [mg/kg OS] Höchstgehalt

Probe von MP BER BER BKB BKB BRS BRS Nahrungsergän-

Probe und Datum Pollen Pollen Pollen Pollen Pollen Pollen zungsmittel

Metalle Abkürz. FTR STR FTR STR FTR STR gem. VO (EU)

Antimon Sb < 0,05 < 0,05 < 0,05 < 0,05 < 0,05 < 0,05 -

Arsen As < 0,05 < 0,05 < 0,05 0,06 < 0,05 < 0,05 -

Blei Pb 0,16 0,17 < 0,1 0,19 0,22 < 0,1 3,00

Cadmium Cd 0,03 0,06 0,10 0,04 0,01 0,04 1,00

Chrom, ges. Cr 0,12 0,19 < 0,1 0,36 < 0,1 < 0,1 -

Nickel Ni 0,9 1,9 0,6 0,6 0,7 0,1 -

Zink Zn 40 35 39 31 55 55 -

BER: Flughafen Schönefeld bei Verwaltungsgebäude

BKB: Standort Kiekebusch, ca. 3,5 km südöstl. der Nordbahn u. ca. 5 km von der Flughafen Verwaltung Schönefeld entfernt

BRS: Referenzstandort ca. 90 km nordöstlich von BER in Schorfheide

OS: Originalsubstanz; MP: Messpunkt

VO (EU) Nr. 629/2008 und Nr. 488/2014 zu Höchstgehalten in Nahrungsergänzungsmitteln

Tabelle 10.1-8: PAK in Pollen 2014, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandorte

Bienenmonitoring 2014: PAK in Pollen [µg/kg OS] Höchstgeh.

Probe von Messpunkt BER BER BKB BKB BRS BRS andere i.W.

Probe und Datum Pollen Pollen Pollen Pollen Pollen Pollen fetthaltige

PAK-Komponente Abkürz. FTR STR FTR STR FTR STR Nahr.mittel

Naphthalin NAP 2,68 0,83 6,03 0,05 16,01 6,02

Acenaphtylen ACY 0,38 0,10 1,14 0,05 0,89 0,17

Acenaphthen ACE 0,18 0,05 0,54 0,05 2,47 0,05

Fluoren FLE 1,79 1,33 3,78 0,36 9,35 3,83

Phenanthren PHE 17 13 34 7 32 8

Anthracen ANT 0,66 0,81 1,27 0,23 0,99 0,12

Pyren PYR 4,8 5,0 8,3 3,0 5,9 2,4

Benz[a]anthracen BaA 1,8 1,3 1,2 0,4 2,1 0,4

Chrysen(+Triphenylen) CHR(+TRI) 3,1 2,1 2,5 0,8 3,4 0,9

Dibenz[a,h]anthracen DBahA 3,27 0,10 5,65 0,05 0,23 0,05

Fluoranthen FLU 7,6 7,9 11,0 6,4 7,3 3,2

Benzo[b,j+k]fluoranthen BbjF+BkF 3,1 3,5 1,3 1,2 3,7 1,7

Benz[a]pyren BaP 0,46 0,28 0,05 0,20 0,66 0,30 1 - 6

Indeno[1,2,3-c,d]pyren INP 1,01 0,05 0,26 0,05 1,52 0,05

Benzo[g,h,i]perylen BghiP 1,36 1,47 0,34 0,49 1,43 0,67

Summe 4 PAK (grau) 4PAK 8 7 5 3 10 3 1 - 35

Summe schwerer fl. EPA-PAK 12EPA 44 36 66 20 59 18

Summe 16 EPA-PAK 16EPA 49 38 77 20 88 28

BER: Flughafen Berlin Schönefeld bei Verwaltungsgebäude

BKB: Standort Kiekebusch, ca. 3,5 km südöstl. der Nordbahn u. ca. 5 km von BER entfernt

BRS: Referenzstandort ca. 90 km nordöstlich von BER in Schorfheide

OS: Originalsubstanz; n.s.: nicht summierbar, weil mind. 50% der Werte <BG; PAK4: Summe der 4 grau unterlegten PAK

Höchstgehalte gemäß VO (EU) Nr. 835/2011 für i.W. fetthaltige Nahrungsmittel; PAK4 nur aus Werten > 0,1 (BG) zu bilden

Kleinschrift: Ergebnisse kleiner analytische Bestimmungsgrenze sind mit deren halben Wert angegeben und in Summen schwerer flüchtiger und 16 EPA-PAK enthalten

Page 105: Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld · Berlin Schönefeld entstehen können: Spuren- und Schwermetalle und polyzyklische aromatische Koh-lenwasserstoffe (PAK).

Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016 Seite 105 von 123

Tabelle 10.1-9: Metalle in Pollen 2015, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandorte

Bienenmonitoring 2015: Metalle in Pollen [mg/kg OS] Höchstgehalt

Probe von MP BER BER BKB BKB BRS BRS Nahrungsergän-

Probe und Datum Pollen Pollen Pollen Pollen Pollen Pollen zungsmittel

Metalle Abkürz. FT ST FT ST FT ST gem. VO (EU)

Antimon Sb < 0,05 < 0,05 < 0,05 < 0,05 < 0,05 < 0,050 -

Arsen As < 0,05 < 0,05 < 0,05 < 0,05 < 0,05 < 0,050 -

Blei Pb 0,21 0,43 0,29 0,32 1,24 0,23 3,00

Cadmium Cd 0,078 0,093 0,052 0,069 0,051 0,053 1,00

Chrom, ges. Cr 0,13 0,14 0,13 0,18 < 0,1 < 0,1 -

Nickel Ni 0,56 0,61 0,38 0,5 0,50 0,55 -

Zink Zn 45 30 38 34 176 65 -

Kupfer Cu 9,6 7,8 7,9 8,4 8,2 7,2 -

Quecksilber Hg < 0,05 < 0,05 < 0,05 < 0,05 < 0,05 < 0,05 -

BER: Flughafen Schönefeld bei Verwaltungsgebäude

BKB: Standort Kiekebusch, ca. 3,5 km südöstl. der Nordbahn u. ca. 5 km von der Flughafen Verwaltung Schönefeld entfernt

BRS: Referenzstandort ca. 90 km nordöstlich von BER in Schorfheide

OS: Originalsubstanz; MP: Messpunkt; FT: Frühtracht; ST: Sommertracht; Pollen: Mischprobe aus 3 bis 5 Stichproben

VO (EU) Nr. 629/2008 und Nr. 488/2014 zu Höchstgehalten in Nahrungsergänzungsmitteln

Tabelle 10.1-10: PAK in Pollen 2015, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandorte

Bienenmonitoring 2015: PAK in Pollen [µg/kg OS] Höchstgeh.

Probe von Messpunkt BER BER BKB BKB BRS BRS andere i.W.

Probe und Datum Pollen Pollen Pollen Pollen Pollen Pollen fetthaltige

PAK-Komponente Abkürz. FT ST FT ST FT ST Nahr.mittel

Naphthalin NAP 5,9 2,5 4,4 3,5 3,1 3,7

Acenaphtylen ACY 0,84 0,40 1,35 0,26 0,17 0,24

Acenaphthen ACE 1,1 0,7 0,9 0,7 1,1 0,9

Fluoren FLE 2,8 1,8 3,0 0,9 6,9 3,3

Phenanthren PHE 19 10 29 7 23 8

Anthracen ANT 0,8 0,7 2,7 0,5 0,6 0,4

Pyren PYR 6,8 4,0 8,8 2,9 6,5 2,1

Benz[a]anthracen BaA 2,4 1,6 1,9 0,5 2,0 0,4

Chrysen(+Triphenylen) CHR(+TRI) 5,5 2,3 3,3 0,7 4,3 0,8

Dibenz[a,h]anthracen DBahA 0,65 0,05 0,36 0,05 0,05 0,05

Fluoranthen FLU 9,9 7,2 14,4 3,7 7,6 5,4

Benzo[b,j+k]fluoranthen BbjF+BkF 7,3 3,3 6,7 1,6 3,4 2,2

Benz[a]pyren BaP 1,7 0,6 0,4 0,5 0,3 0,4 1 - 6

Indeno[1,2,3-c,d]pyren INP 1,04 0,05 0,90 0,05 0,52 0,05

Benzo[g,h,i]perylen BghiP 1,3 0,8 1,0 0,4 0,4 0,5

Summe 4 PAK (grau) 4PAK 17 8 12 3 10 4 1 - 35

Summe schwerer fl. EPA-PAK 12EPA 56 31 69 18 49 20

Summe 16 EPA-PAK 16EPA 67 36 79 24 60 28

BER: Flughafen Berlin Schönefeld bei Verwaltungsgebäude

BKB: Standort Kiekebusch, ca. 3,5 km südöstl. der Nordbahn u. ca. 5 km von BER entfernt

BRS: Referenzstandort ca. 90 km nordöstlich von BER in Schorfheide

OS: Originalsubstanz; FT: Frühtracht, ST: Sommertracht; n.s.: nicht summierbar, weil mind. 50% der Werte <BG; PAK4: Summe der 4 grau unterlegten PAK

Höchstgehalte gemäß VO (EU) Nr. 835/2011 für i.W. fetthaltige Nahrungsmittel; PAK4 nur aus Werten > 0,1 (BG) zu bilden

Kleinschrift: Ergebnisse kleiner analytische Bestimmungsgrenze sind mit deren halben Wert angegeben und in Summen schwerer flüchtiger und 16 EPA-PAK enthalten

Page 106: Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld · Berlin Schönefeld entstehen können: Spuren- und Schwermetalle und polyzyklische aromatische Koh-lenwasserstoffe (PAK).

Seite 106 von 123 Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016

Tabelle 10.1-11: Metalle in Pollen 2016, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandorte

Bienenmonitoring 2016: Metalle in Pollen [mg/kg OS] Höchstgehalt

Probe von MP BER BER BKB BKB BRS BRS Nahrungsergän-

Probe und Tracht Pollen Pollen Pollen Pollen Pollen Pollen zungsmittel

Metalle Abkürz. FT ST FT ST FT ST gem. VO (EU)

Antimon Sb 0,021 0,02 0,039 0,023 0,021 0,021 -

Arsen As 0,013 0,024 < 0,013 0,026 0,025 0,02 -

Blei Pb 0,39 0,17 0,67 0,28 0,31 0,42 3,00

Cadmium Cd 0,11 0,14 0,05 0,07 0,05 0,08 1,00

Chrom, ges. Cr 0,12 0,11 0,18 0,20 0,17 0,08 -

Nickel Ni 0,97 0,74 1,23 0,52 0,58 1,00 -

Zink Zn 39 40 36 32 62 92 -

Kupfer Cu 5,9 10,0 8,1 7,8 7,2 14,3 -

Quecksilber Hg < 0,013 < 0,013 < 0,013 < 0,013 < 0,013 < 0,013 -

BER: Flughafen Schönefeld bei Verwaltungsgebäude

BKB: Standort Kiekebusch, ca. 3,5 km südöstl. der Nordbahn u. ca. 5 km von der Flughafen Verwaltung Schönefeld entfernt

BRS: Referenzstandort ca. 90 km nordöstlich von BER in Schorfheide

OS: Originalsubstanz; MP: Messpunkt; FT: Frühtracht; ST: Sommertracht; Pollen: Mischprobe aus 3 bis 6 Stichproben

VO (EU) Nr. 629/2008 und Nr. 488/2014 zu Höchstgehalten in Nahrungsergänzungsmitteln

Tabelle 10.1-12: PAK in Pollen 2016, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandorte

Bienenmonitoring 2016: PAK in Pollen [µg/kg OS] Höchstgeh.

Probe von Messpunkt BER BER BKB BKB BRS BRS

Probe und Datum Pollen Pollen Pollen Pollen Pollen Pollen

PAK-Komponente Abkürz. FT ST FT ST FT ST

Naphthalin NAP 6,2 2,4 6,0 3,4 4,3 4,0

Acenaphtylen ACY 1,08 0,33 1,25 0,30 0,70 0,49

Acenaphthen ACE 0,8 0,8 0,6 0,7 1,2 0,9

Fluoren FLE 3,5 2,4 2,9 1,0 2,9 3,1

Phenanthren PHE 24 14 24 10 16 10

Anthracen ANT 0,9 1,1 1,2 0,8 0,4 0,3

Pyren PYR 6,3 4,6 9,3 3,3 5,1 1,6

Benz[a]anthracen BaA 1,3 1,7 1,5 0,8 0,8 0,4

Chrysen(+Triphenylen) CHR(+TRI) 5,0 2,2 5,7 1,3 3,0 0,9

Dibenz[a,h]anthracen DBahA 0,23 0,05 0,18 0,05 0,05 0,05

Fluoranthen FLU 12,3 7,8 13,6 4,8 8,8 4,4

Benzo[b,j+k]fluoranthen BbjF+BkF 3,3 3,7 2,3 2,1 2,0 3,5

Benz[a]pyren BaP 1,2 0,7 0,7 0,6 0,3 0,6 10

Indeno[1,2,3-c,d]pyren INP 0,62 0,17 0,63 0,05 0,42 0,19

Benzo[g,h,i]perylen BghiP 1,0 1,0 0,9 0,5 0,3 0,6

Summe 4 PAK (grau) 4PAK 11 8 10 5 6 5 50

Summe schwerer fl. EPA-PAK 12EPA 56 37 60 24 37 23

Summe 16 EPA-PAK 16EPA 68 43 71 29 46 31

BER: Flughafen Berlin Schönefeld bei Verwaltungsgebäude

BKB: Standort Kiekebusch, ca. 3,5 km südöstl. der Nordbahn u. ca. 5 km von BER entfernt

BRS: Referenzstandort ca. 90 km nordöstlich von BER in Schorfheide; Pollen: Mischprobe aus 3-6 Stichproben

OS: Originalsubstanz; FT:_ Frühtracht, ST: Sommertracht; n.s.: nicht summierbar, weil mind. 50% der Werte <BG; PAK4: Summe der 4 grau unterlegten PAK

Höchstgehalte gemäß VO (EU) Nr. 2015/1933 für ähnliche Nahrungsergänzungsmittel; PAK4 nur aus Werten > 0,1 (BG: Bestimmungsgrenze) zu bilden

Kleinschrift: Ergebnisse kleiner analytische Bestimmungsgrenze sind mit deren halben Wert angegeben und in Summen schwerer flüchtiger und 16 EPA-PAK enthalten

ähnliche

Nahrungser-

gänzungsmitte

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Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016 Seite 107 von 123

11 Anhang D: Ergebnisse der Wachsanalysen 2011 bis 2016

Auffallend hohe Naphthalin-Anteile in Naturbauwachs und Waben mit Mittelwand 2012:

Die Frühtracht-Wachsproben 2012 von den Standorten BER und BRR (vom gleichen Imker betreut)

stammten in einem Fall aus Naturbau, in der anderen aus Waben mit Mittelwand. Sie fielen durch

höchste Naphthalin-Anteile an der Summe der 16 EPA-PAK auf: rund 50 bis 80 Prozent (siehe Tabel-

le 11.1-4). Weder in der Sommertracht 2012 von BER und BRR, noch in beiden Trachten 2013 (2013

auch BKB vom gleichen Imker, siehe Tabelle 11.1-6) traten vergleichbar hohe Anteile auf, sondern

wie andernorts Naphthalin-Anteile von rund 10 bis 40 Prozent. Verunreinigungen im Labor, als Ursa-

che für die vergleichsweise hohen Naphthalin-Anteile in Frühtracht-Wachsproben 2012 von BER und

BRR konnten ausgeschlossen werden. Eine regionale, den Flughafen Berlin Schönefeld und

Rangsdorf betreffende, zeitweise auftretende Luftsituation mit auffälligen Naphthalin-Anteilen im Früh-

jahr 2012 ist unwahrscheinlich. Somit bleibt die Ursache ungeklärt.

Waben mit Mittelwand mit auffallenden Anteilen schwerer flüchtiger PAK (PAK4) – ohne Aus-

wirkung auf den Honig:

Im Jahr 2012 fielen vier Wachsproben mit im Standortvergleich höchsten PAK4-Gehalten auf (PAK4:

schwerer flüchtiges Benz[a]anthracen, Chrysen, Benz[a]pyren und Benzo[b+j+k]fluoranthen, siehe

Tabelle 11.1-4): Es waren Früh- und Sommertracht-Waben mit Mittelwand von BER und BRR. In Na-

turbauwachs 2012 von BER und BRR waren hingegen die Gehalte der PAK4 ebenso unauffällig wie

solche im Jahr 2013 (siehe Tabelle 11.1-6). Vermutlich waren nicht PAK-Einträge aus der Umwelt,

sondern aus der zugekauften zertifizierten Mittelwand ursächlich.

Beim Münchner Honigmonitoring 201222

wurden Rückstände in Wabenwachs mit Mittelwand von über

200 µg/kg OS für die Summe aller 16 EPA-PAK gemessen. Dieser vergleichsweise hohe Wert war mit

großer Wahrscheinlichkeit von den Mittelwänden aus dem Handel verursacht. Auch die PAK-Analyse

der Mittelwand, die der Imker für die Standorte BER und BKB im Jahr 2014 zugekauft hatte, zeigte als

Summe der 16 EPA-PAK einen vergleichsweise hohen Wert: knapp 600 µg/kg OS (ohne Darstellung).

Die Honige aus Honigwaben mit vergleichsweise höheren PAK-Rückständen im Wabenwachs wiesen

aber weder beim Münchner Honigmonitoring noch beim Schönefelder Bienenmonitoring höhere PAK-

Gehalte auf (siehe Kapitel 12: Tabelle 12.1-8).

Zusammenhang zwischen unterschiedlichem Alter von Naturbauwachs und PAK-Gehalten:

Im Naturwachs aus dem Referenzgebiet Schorfheide (BRS) wurden 2013 nur rund 50 µg/kg OS als

Summe der 16 EPA-PAK gemessen. Diese Waben waren sehr hell, fast weiß (vgl. Kapitel 2.2, Tabelle

22 Die Kontrollanalyse einer Mittelwand ergab im Münchner Honigmonitoring 2012 den auffällig hohen PAK-

Gehalt von über 1000 µg/kg OS. Das ist ein Bereich, der für Bienenwachs zum Kerzenbasteln aus dem Handel typisch ist: rund 500 bis über 1000 µg/kg OS typisch (Wäber und Hergt 2011 und mündliche Mitteilung der FMG).

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Seite 108 von 123 Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016

2.2-1). Es handelte sich nach Angaben des Imkers um von den Bienen frisch produziertes und daher

zunächst weißes, sogenanntes Jungfernwachs. Naturwachs vom Frühjahr 2013 aus Kiekebusch

(BKB) wies als Summe der 16 EPA-PAK rund 150 µg/kg OS auf und seine Farbe war hellbeige. Die

Naturbauwachse vom Sommer 2013 vom Standort BER unmittelbar am Flughafen und vom Standort

BKB wiesen rund 300 bis 400 µg/kg OS als Summe der 16 EPA-PAK auf. Sie bestanden aus unter-

schiedlichen hellen bis mittelbraunen Waben, somit unterschiedlich alten Waben, aus denen zur Ana-

lyse jeweils eine anteilige Mischprobe gebildet wurde. Die unterschiedlich hohen PAK-Gehalte in ver-

schieden alten Waben im Jahr 2013 deuteten darauf hin, dass das Alter der Waben die PAK-Gehalte

beeinflussen dürfte: d. h. je länger eine Wabe im Bienenstock hängt, desto mehr ist sie Luftschadstof-

fen ausgesetzt und desto mehr PAK können sich darin anreichern. Um diesen potenziellen Einfluss zu

vermindern, wurde 2014 die sehr junge Umweltuntersuchungsmethodik weiter standardisiert und

gleichzeitig und gleich lang exponiertes Drohnenwaben-Naturbauwachs untersucht (Wäber et al.

2016).

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Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016 Seite 109 von 123

11.1 Tabellarische Darstellung der Wachsanalysen

Tabelle 11.1-1: Metalle in Wachs 2011, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandort

Bienenmonitoring 2011: Metalle in Wachs [mg/kg OS]

Probe von MP BRR BFM BFM BFM

Probe und Datum Wachs+MW Wachs+MW Naturbau Wachs+MW

Metalle Abkürz. 30.06.11 29.05.11 30.06.11 07.07.11

Antimon Sb < 0,050 < 0,050 < 0,050 < 0,050

Arsen As < 0,050 < 0,050 < 0,050 < 0,050

Blei Pb < 0,10 < 0,10 < 0,10 0,23

Cadmium Cd 0,01 0,15 < 0,010 0,08

Chrom, ges. Cr < 0,10 < 0,10 < 0,10 0,12

Nickel Ni < 0,10 0,37 0,25 0,43

Zink Zn 11 25 3,2 72

BRR: Standort ca. 6 km vom Flughafen Schönefeld entfernt

BFM: Standort ca. 3 km vom Flughafen Schönefeld entfernt

OS: Originalsubstanz; MP: Messpunkt; Wachs+MW: Wabe auf Mittelwand

Tabelle 11.1-2: PAK in Wachs 2011, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandort

Bienenmonitoring 2011: PAK in Wachs [µg/kg OS]

Probe von Messpunkt BRR BFM BFM BFM

Probe und Datum Wachs Wachs+MW Wachs+MW Naturbau Wachs+MW

PAK-Komponente Abkürz. 30.06.11 29.05.11 30.06.11 07.07.11

Naphthalin NAP 14 16 17 15

Acenaphtylen ACY 0,84 0,15 0,54 0,15

Acenaphthen ACE 1,5 0,7 6,8 3,5

Fluoren FLE 8 3 17 8

Phenanthren PHE 35 11 88 21

Anthracen ANT 1,5 0,8 1,9 1,1

Pyren PYR 12 4 7 5

Benz[a]anthracen BaA 1,7 0,5 0,3 1,0

Chrysen(+Triphenylen) CHR(+TRI) 1,2 1,4 1,2 2,5

Dibenz[a,h]anthracen DBahA 0,15 0,15 0,15 0,15

Fluoranthen FLU 14 4 13 6

Benzo[b,j+k]fluoranthen BbjF+BkF 3,0 1,7 0,1 4,3

Benz[a]pyren BaP 0,8 0,15 0,15 0,5

Indeno[1,2,3-c,d]pyren INP 0,15 0,15 0,15 0,15

Benzo[g,h,i]perylen BghiP 0,30 0,15 0,15 0,15

Summe 4 PAK (grau) PAK4 7 4 2 8

Summe schwerer fl. EPA-PAK 12EPA 69 24 112 43

Summe aller 16 EPA-PAK 16EPA 93 44 153 69

BRR: Standort ca. 6 km vom Flughafen Berlin Schönefeld entfernt

BFM: Standort ca. 3 km vom Flughafen Berlin Schönefeld entfernt

OS: Originalsubstanz; n.s.: nicht summierbar, weil mind. 50% der Werte <BG

NAP: grau, kursiv da Werte fraglich; PAK4: Summe der 4 grau unterlegten PAK

auf Wachs nicht anwendbar: Höchstgehalte VO (EU) Nr. 835/2011; PAK4: Werte > 0,1 (BG) enthalten

Kleinschrift: Ergebnisse kleiner BG sind mit deren 1/2 Wert angegeben und in Summen 12 und 16 EPA-PAK enthalten

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Seite 110 von 123 Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016

Tabelle 11.1-3: Metalle in Wachs 2012, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandorte

Bienenmonitoring 2012: Metalle in Wachs [mg/kg OS]

Probe von MP BER BER BRR BRR BRS BRS

Probe und Datum Wachs+MW Wachs+MW Wachs+MW Wachs+MW Wachs+MW Wachs+MW

Metalle Abkürz. 20.06.12 31.07.12 20.06.12 31.07.12 20.06.12 30.07.12

Antimon Sb < 0,050 < 0,050 < 0,050 < 0,050 < 0,050 < 0,050

Arsen As < 0,050 < 0,050 < 0,050 < 0,050 < 0,050 < 0,050

Blei Pb < 0,10 0,14 < 0,10 0,22 < 0,10 < 0,10

Cadmium Cd < 0,010 < 0,010 < 0,010 < 0,010 < 0,010 < 0,010

Chrom, ges. Cr < 0,10 < 0,10 < 0,10 < 0,10 < 0,10 < 0,10

Nickel Ni < 0,10 < 0,10 < 0,10 < 0,10 < 0,10 < 0,10

Zink Zn 0,6 1,7 0,8 0,7 4,9 4,0

BER: Flughafen Schönefeld bei Verwaltungsgebäude

BRR: Standort ca. 6 km vom Flughafen Schönefeld entfernt

BRS: Referenzstandort ca. 90 km nordöstlich von BER in Schorfheide

OS: Originalsubstanz; MP: Messpunkt; Wachs+MW: Wabe auf Mittelwand

Tabelle 11.1-4: PAK in Wachs 2012, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandorte

Bienenmonitoring 2012: PAK in Wachs [µg/kg OS]

Probe von Messpunkt BER BER BER BRR BRR BRR BRS BRS

Probe und Datum Wachsart Naturbau Wachs+MW Wachs+MW Wildwachs Wachs+MW Wachs+MW Wachs+MW Wachs+MW

PAK-Komponente Abkürz. 20.06.12 20.06.12 31.07.12 20.06.12 20.06.12 31.07.12 20.06.12 30.07.12

Naphthalin NAP 367 266 63 266 306 81 6 17

Acenaphtylen ACY 0,25 1,6 1,4 3,0 3,5 3,2 0,25 0,6

Acenaphthen ACE 9,6 4,8 20 14 7,0 26 1,8 2,6

Fluoren FLE 18 12 38 37 17 75 14 9

Phenanthren PHE 41 84 68 68 66 176 16 10

Anthracen ANT 1,9 4,6 2,8 3,7 6,2 5,1 0,9 0,25

Pyren PYR 11 48 25 14 55 40 2,3 1,5

Benz[a]anthracen BaA 0,6 15 7,0 2,9 22 8,3 1,0 0,6

Chrysen(+Triphenylen) CHR(+TRI) 3,3 33 16 4 37 19 3,0 1,1

Dibenz[a,h]anthracen DBahA 0,25 0,63 0,25 0,25 0,80 0,25 0,25 0,25

Fluoranthen FLU 14 80 43 19 73 70 3,7 2,2

Benzo[b,j+k]fluoranthen BbjF+BkF 5,1 17 10,9 5,2 30 16 2,3 1,8

Benz[a]pyren BaP 0,25 4,5 3,4 0,25 8,0 2,5 0,25 0,25

Indeno[1,2,3-c,d]pyren INP 0,25 3,7 2,5 0,9 8,3 4,1 0,8 0,25

Benzo[g,h,i]perylen BghiP 0,6 3,7 3,6 1,1 8,4 4,4 0,6 0,25

Summe 4 PAK (grau) PAK4 9 69 37 12 97 46 6 3

Summe schwerer fl. EPA-PAK 12EPA 79 294 182 120 315 345 32 19

Summe der 16 EPA-PAK 16EPA 474 577 304 440 648 530 54 48

BER: Flughafen Berlin Schönefeld bei Verwaltungsgebäude

BRR: Standort ca. 6 km vom Flughafen Berlin Schönefeld entfernt

BRS: Referenzstandort ca. 90 km nordöstlich von BER in Schorfheide

OS: Originalsubstanz; Wachs+MW: Wabe auf Mittelwand; PAK4: Summe der 4 grau unterlegten PAK

auf Wachs nicht anwendbar: Höchstgehalte gemäß VO (EU) Nr. 835/2011 für i.W. fetthaltige Nahrungsmittel; PAK4 nur aus Werten > 0,1 (BG) zu bilden

Kleinschrift: Ergebnisse kleiner analytische Bestimmungsgrenze sind mit deren halben Wert angegeben und in Summen schw erer f lüchtiger und 16 EPA-PAK enthalten

Page 111: Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld · Berlin Schönefeld entstehen können: Spuren- und Schwermetalle und polyzyklische aromatische Koh-lenwasserstoffe (PAK).

Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016 Seite 111 von 123

Tabelle 11.1-5: Metalle in Wachs 2013, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandorte

Bienenmonitoring 2013: Metalle in Wachs [mg/kg OS]

Probe von MP BER BER BKB BKB BRS BRS

Probe und Datum Naturwachs Naturwachs Naturwachs Naturwachs Naturwachs Naturwachs

Metalle Abkürz. bis 26.6.13 bis 14.7.13 bis 26.6.13 bis 14.7.13 bis 25.5.13 bis 10.7.13

Antimon Sb < 0,050 < 0,050 < 0,050 < 0,050 < 0,050 < 0,050

Arsen As < 0,050 < 0,050 < 0,050 < 0,050 < 0,050 < 0,050

Blei Pb < 0,10 < 0,10 < 0,10 < 0,10 < 0,10 < 0,10

Cadmium Cd < 0,010 < 0,010 < 0,010 < 0,010 < 0,010 < 0,010

Chrom, ges. Cr < 0,10 < 0,10 < 0,10 < 0,10 < 0,10 < 0,10

Nickel Ni < 0,10 < 0,10 < 0,10 < 0,10 < 0,10 < 0,10

Zink Zn 0,8 1,5 0,7 1,7 8,9 9,9

BER: Flughafen Schönefeld bei Verwaltungsgebäude

BKB: Kiekebusch, ca. 3,5 km südöstl. der Nordbahn u. ca. 5 km von der Verwaltung SXF entfernt

BRS: Referenzstandort ca. 90 km nordöstlich von BER in Schorfheide

OS: Originalsubstanz; MP: Messpunkt

Tabelle 11.1-6: PAK in Wachs 2013, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandorte

Bienenmonitoring 2013: PAK in Wachs [µg/kg OS]

Probe von Messpunkt BER BER BKB BKB BRS BRS

Probe und Datum Naturwachs Naturwachs Naturwachs Naturwachs Naturwachs Naturwachs

PAK-Komponente Abkürz. bis 26.06.13 bis 14.07.13 bis 26.06.13 bis 14.07.13 bis 25.05.13 bis 10.07.13

Naphthalin NAP 70 67 36 94 10 7

Acenaphtylen ACY 2,8 1,9 1,7 3,5 0,5 2,5

Acenaphthen ACE 14,5 16,9 10,6 20,9 2,6 2,0

Fluoren FLE 30 57 25 62 9 6

Phenanthren PHE 111 164 59 161 34 18

Anthracen ANT 1,9 6,7 1,9 6,8 0,9 2,1

Pyren PYR 19 20 6 15 6 3

Benz[a]anthracen BaA 5,2 0,9 0,4 1,0 0,8 0,9

Chrysen(+Triphenylen) CHR(+TRI) 13,6 2,1 1,1 2,0 2,7 1,7

Dibenz[a,h]anthracen DBahA 0,33 0,21 0,05 0,17 0,35 0,15

Fluoranthen FLU 44 24 10 19 16 5

Benzo[b,j+k]fluoranthen BbjF+BkF 2,90 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05

Benz[a]pyren BaP 0,53 0,05 0,05 0,05 0,50 0,05

Indeno[1,2,3-c,d]pyren INP 1,27 0,35 0,29 0,40 0,66 0,36

Benzo[g,h,i]perylen BghiP 1,21 0,47 0,14 0,53 0,79 0,45

Summe 4 PAK (grau) PAK4 22 3 2 3 4 3

Summe schwerer fl. EPA-PAK 12EPA 201 219 78 206 63 32

Summe 16 EPA-PAK 16EPA 318 362 151 387 86 49

BER: Flughafen Berlin Schönefeld bei Verwaltungsgebäude

BKB: Standort Kiekebusch, ca. 3,5 km südöstl. der Nordbahn u. ca. 5 km von BER entfernt

BRS: Referenzstandort ca. 90 km nordöstlich von BER in Schorfheide

OS: Originalsubstanz; n.s.: nicht summierbar, weil mind. 50% der Werte <BG; Su4PAK: Summe der 4 grau unterlegten PAK

auf Wachs nicht anwendbar: Höchstgehalte gem. VO (EU) Nr. 835/2011 für i.W. fetthalt. Nahrungsmittel; PAK nur aus Werten > 0,1 (BG) zu bilden

Kleinschrift: Ergebnisse kleiner analytische Bestimmungsgrenze sind mit deren halben Wert angegeben und in Summen schw erer f lüchtiger und 16 EPA-PAK enthalten

Page 112: Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld · Berlin Schönefeld entstehen können: Spuren- und Schwermetalle und polyzyklische aromatische Koh-lenwasserstoffe (PAK).

Seite 112 von 123 Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016

Tabelle 11.1-7: Metalle in Wachs 2014, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandorte

Bienenmonitoring 2014: Metalle in Wachs [mg/kg OS]

Probe von MP BER BER BKB BKB BRS BRS

Probe und Datum Naturwachs Naturwachs Naturwachs Naturwachs Naturwachs Naturwachs

Metalle Abkürz. FTR STR FTR STR FTR STR

Antimon Sb < 0,05 < 0,05 < 0,05 < 0,05 < 0,05 < 0,05

Arsen As < 0,05 < 0,05 < 0,05 < 0,05 < 0,05 < 0,05

Blei Pb 0,12 < 0,10 < 0,10 < 0,10 0,11 < 0,10

Cadmium Cd 0,021 0,022 0,010 0,015 0,015 < 0,01

Chrom, ges. Cr 0,12 < 0,1 < 0,1 < 0,1 0,11 0,13

Nickel Ni 0,40 0,41 0,32 0,26 0,39 0,16

Zink Zn 35 22 24 27 52 30

BER: Flughafen Schönefeld bei Verwaltungsgebäude

BKB: Kiekebusch, ca. 3,5 km südöstl. der Nordbahn u. ca. 5 km von der Verwaltung SXF entfernt

BRS: Referenzstandort ca. 90 km nordöstlich von BER in Schorfheide

OS: Originalsubstanz; MP: Messpunkt

Naturwachs: aus der an allen Messpunkten parallel exponierten Drohnenwabe

Tabelle 11.1-8: PAK in Wachs 2014, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandorte

Bienenmonitoring 2014: PAK in Wachs [µg/kg OS]

Probe von Messpunkt BER-FTR BER-STR BKB-FTR BKB-STR BRS-FTR BRS-STRNaturwachs aus der Drohnenwabe DWachs DWachs DWachs DWachs DWachs DWachs

PAK-Komponente Abkürz. 23.4.-7.5.14 10.6.-5.7.14 23.4.-7.5.14 10.6.-5.7.14 23.4.-7.5.14 10.6.-5.7.14

Naphthalin NAP 69 36 35 34 27 8

Acenaphtylen ACY 2,5 1,1 1,1 1,5 1,1 0,9

Acenaphthen ACE 7,3 13,9 4,0 6,0 1,7 0,4

Fluoren FLE 15 38 8 13 4 3

Phenanthren PHE 26 102 13 37 9 6

Anthracen ANT 0,8 3,9 0,4 1,5 0,2 0,5

Pyren PYR 6,2 8,5 1,8 4,5 2,4 0,8

Benz[a]anthracen BaA 1,3 0,6 0,2 0,7 0,3 0,4

Chrysen(+Triphenylen) CHR(+TRI) 2,9 1,4 0,9 1,5 1,1 0,8

Dibenz[a,h]anthracen DBahA 0,5 0,2 0,05 0,05 0,05 0,05

Fluoranthen FLU 7,7 12,3 2,5 5,4 3,5 2,0

Benzo[b,j+k]fluoranthen BbjF+BkF 5,1 2,1 2,3 2,3 2,5 0,9

Benz[a]pyren BaP 0,52 0,46 0,31 0,48 0,36 0,40

Indeno[1,2,3-c,d]pyren INP 1,5 0,7 0,4 0,5 0,4 0,3

Benzo[g,h,i]perylen BghiP 1,2 0,9 0,4 0,7 0,4 0,6

Summe 4 PAK (grau) PAK4 10 5 4 5 4 3

Summe schwerer fl. EPA-PAK 12EPA 54 133 22 55 20 13

Summe 16 EPA-PAK 16EPA 148 222 70 109 54 25

BER: Flughafen Berlin Schönefeld bei Verwaltungsgebäude

BKB: Standort Kiekebusch, ca. 3,5 km südöstl. der Nordbahn u. ca. 5 km von BER entfernt

BRS: Referenzstandort ca. 90 km nordöstlich von BER in Schorfheide

OS: Originalsubstanz; n.s.: nicht summierbar, weil mind. 50% der Werte <BG; PAK4: Summe der 4 grau unterlegten PAK

auf Wachs nicht anwendbar: Höchstgehalte gem. VO (EU) Nr. 835/2011 für i.W. fetthalt. Nahrungsmittel; PAK nur aus Werten > 0,1 (BG) zu bilden

Kleinschrift: Ergebnisse kleiner analytische Bestimmungsgrenze sind mit deren halben Wert angegeben und in Summen schwerer flüchtiger und 16 EPA-PAK enthalten

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Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016 Seite 113 von 123

Tabelle 11.1-9: Metalle in Wachs 2015, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandorte

Bienenmonitoring 2015: Metalle in Wachs [mg/kg OS]

Probe von MP BER BER BKB BKB BRS BRS

Probe und Tracht Naturwachs Naturwachs Naturwachs Naturwachs Naturwachs Naturwachs

Metalle Abkürz. FT ST FT ST FT ST

Antimon Sb < 0,05 < 0,05 < 0,05 < 0,05 < 0,05 < 0,05

Arsen As < 0,05 < 0,05 < 0,05 < 0,05 < 0,05 < 0,05

Blei Pb < 0,1 < 0,1 < 0,1 < 0,1 < 0,1 < 0,1

Cadmium Cd < 0,01 < 0,01 < 0,01 < 0,01 < 0,01 < 0,01

Chrom, ges. Cr < 0,1 < 0,1 < 0,1 < 0,1 < 0,1 < 0,1

Nickel Ni 0,22 0,45 0,15 < 0,1 < 0,1 < 0,1

Zink Zn 1,6 2 3,1 4 3,8 10

Kupfer Cu 0,38 0,68 0,86 0,42 0,12 0,17

Quecksilber Hg < 0,05 < 0,05 < 0,05 < 0,05 < 0,05 < 0,05

BER: Flughafen Schönefeld bei Verwaltungsgebäude

BKB: Kiekebusch, ca. 3,5 km südöstl. der Nordbahn u. ca. 5 km von der Verwaltung SXF entfernt

BRS: Referenzstandort ca. 90 km nordöstlich von BER in Schorfheide

OS: Originalsubstanz; MP: Messpunkt; FT: Frühtracht; ST: Sommertracht

Naturwachs: aus der an allen Messpunkten parallel exponierten Wabe für Scheibenhonig

Tabelle 11.1-10: PAK in Wachs 2015, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandorte

Bienenmonitoring 2015: PAK in Wachs [µg/kg OS]

Probe von Messpunkt BER-FT BER-ST BKB-FT BKB-ST BRS-FT BRS-STNaturwachs aus der Drohnenwabe DWachs DWachs DWachs DWachs DWachs DWachs

PAK-Komponente Abkürz. 23.4.-7.5.14 10.6.-5.7.14 23.4.-7.5.14 10.6.-5.7.14 23.4.-7.5.14 10.6.-5.7.14

Naphthalin NAP 64 33 25 28 16 16

Acenaphtylen ACY 2,4 1,0 1,0 1,3 0,4 0,7

Acenaphthen ACE 13,2 12,6 5,7 6,7 3,5 4,7

Fluoren FLE 21 46 11 39 5 17

Phenanthren PHE 39 121 20 107 14 60

Anthracen ANT 0,7 5,1 2,1 4,2 1,1 2,3

Pyren PYR 5,1 7,2 3,9 6,5 4,2 5,3

Benz[a]anthracen BaA 6,5 0,5 0,7 0,4 0,6 0,4

Chrysen(+Triphenylen) CHR(+TRI) 9,0 1,8 1,4 1,1 1,0 0,6

Dibenz[a,h]anthracen DBahA 0,44 0,17 0,05 0,13 0,05 0,05

Fluoranthen FLU 10,7 12,4 6,6 9,8 8,8 6,5

Benzo[b,j+k]fluoranthen BbjF+BkF 7,0 2,1 2,4 1,8 1,8 1,4

Benz[a]pyren BaP 0,7 0,6 0,27 0,48 0,47 0,35

Indeno[1,2,3-c,d]pyren INP 2,2 0,6 0,33 0,62 0,53 0,37

Benzo[g,h,i]perylen BghiP 1,8 0,7 0,20 0,78 0,42 0,52

Summe 4 PAK (grau) PAK4 23 5 4,8 4 3,9 3

Summe schwerer fl. EPA-PAK 12EPA 83 152 38 133 33 78

Summe 16 EPA-PAK 16EPA 184 244 81 208 58 116

BER: Flughafen Berlin Schönefeld bei Verwaltungsgebäude

BKB: Standort Kiekebusch, ca. 3,5 km südöstl. der Nordbahn u. ca. 5 km von BER entfernt

BRS: Referenzstandort ca. 90 km nordöstlich von BER in Schorfheide

OS: Originalsubstanz; FT:_ Frühtracht, ST: Sommertracht; n.s.: nicht summierbar, weil mind. 50% der Werte <BG; PAK4: Summe der 4 grau unterlegten PAK

auf Wachs nicht anwendbar: Höchstgehalte gem. VO (EU) Nr. 835/2011 für i.W. fetthalt. Nahrungsmittel; PAK nur aus Werten > 0,1 (BG) zu bilden

Kleinschrift: Ergebnisse kleiner analytische Bestimmungsgrenze sind mit deren halben Wert angegeben und in Summen schwerer flüchtiger und 16 EPA-PAK enthalten

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Seite 114 von 123 Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016

Tabelle 11.1-11: Metalle in Wachs 2016, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandorte

Bienenmonitoring 2016: Metalle in Wachs [mg/kg OS]

Probe von MP BER BER BKB BKB BRS BRS

Probe und Tracht Naturwachs Naturwachs Naturwachs Naturwachs Naturwachs Naturwachs

Metalle Abkürz. FT ST FT ST FT ST

Antimon Sb < 0,013 < 0,013 < 0,013 < 0,013 < 0,013 < 0,013

Arsen As < 0,013 < 0,013 < 0,013 < 0,013 < 0,013 < 0,013

Blei Pb 0,048 0,042 0,027 0,028 0,028 0,047

Cadmium Cd 0,003 < 0,0025 < 0,0025 < 0,0025 < 0,0025 < 0,0025

Chrom, ges. Cr 0,037 0,031 0,037 0,035 0,039 0,04

Nickel Ni 0,06 0,03 0,03 0,04 < 0,025 0,11

Zink Zn 1,5 1,0 1,2 1,8 5,6 13

Kupfer Cu 0,36 0,57 0,26 1,07 0,16 0,49

Quecksilber Hg < 0,013 < 0,013 < 0,013 < 0,013 < 0,013 < 0,013

BER: Flughafen Schönefeld bei Verwaltungsgebäude

BKB: Kiekebusch, ca. 3,5 km südöstl. der Nordbahn u. ca. 5 km von der Verwaltung SXF entfernt

BRS: Referenzstandort ca. 90 km nordöstlich von BER in Schorfheide

OS: Originalsubstanz; MP: Messpunkt; FT: Frühtracht; ST: Sommertracht

Naturwachs: aus an allen Messpunkten parallel exponierten, unbebrüteten Drohnenwaben

Tabelle 11.1-12: PAK in Wachs 2016, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandorte

Bienenmonitoring 2016: PAK in Wachs [µg/kg OS]

Probe von Messpunkt BER-FT BER-ST BKB-FT BKB-ST BRS-FT BRS-STNaturwachs aus der Drohnenwabe Drohnenwabe Drohnenwabe Drohnenwabe Drohnenwabe Drohnenwabe Drohnenwabe

PAK-Komponente Abkürz. 5.-30.5.16 15.6.-30.7.16 5.-30.5.16 15.6.-30.7.16 5.-30.5.16 10.6.-30.7.16

Naphthalin NAP 24 18 22 15 15 10

Acenaphtylen ACY 2,8 0,6 3,8 1,5 1,7 0,6

Acenaphthen ACE 14 9 20 7 3 3,5

Fluoren FLE 18 28 28 28 7 12

Phenanthren PHE 40 57 67 64 13 37

Anthracen ANT 0,9 3,9 2,5 3,9 0,7 2,0

Pyren PYR 2,3 3,1 3,0 2,9 0,9 3,5

Benz[a]anthracen BaA 1,2 0,5 0,5 0,5 0,3 0,3

Chrysen(+Triphenylen) CHR(+TRI) 3,1 1,2 0,8 0,9 0,5 0,5

Dibenz[a,h]anthracen DBahA 0,05 0,05 0,13 0,05 0,05 0,05

Fluoranthen FLU 4,7 5,3 7,4 6,6 2,5 4,5

Benzo[b,j+k]fluoranthen BbjF+BkF 2,1 1,5 1,9 1,9 0,8 1,2

Benz[a]pyren BaP 0,21 0,5 0,21 0,53 0,18 0,30

Indeno[1,2,3-c,d]pyren INP 0,98 0,3 0,29 0,19 0,25 0,25

Benzo[g,h,i]perylen BghiP 0,48 0,4 0,20 0,29 0,14 0,28

Summe 4 PAK (grau) PAK4 7 4 3 4 2 2

Summe schwerer fl. EPA-PAK 12EPA 56 73 84 81 19 49

Summe 16 EPA-PAK 16EPA 115 129 158 133 46 76

BER: Flughafen Berlin Schönefeld bei Verwaltungsgebäude

BKB: Standort Kiekebusch, ca. 3,5 km südöstl. der Nordbahn u. ca. 5 km von BER entfernt

BRS: Referenzstandort ca. 90 km nordöstlich von BER in Schorfheide

OS: Originalsubstanz; FT:_ Frühtracht, ST: Sommertracht

PAK4: Summe der 4 grau unterlegten PAK, PAK4 nur aus Werten > 0,1 (BG) zu bilden

Kleinschrift: Ergebnisse kleiner analytische Bestimmungsgrenze sind mit deren halben Wert angegeben und in Summen schwerer flüchtiger und 16 EPA-PAK enthalten

Page 115: Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld · Berlin Schönefeld entstehen können: Spuren- und Schwermetalle und polyzyklische aromatische Koh-lenwasserstoffe (PAK).

Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016 Seite 115 von 123

12 Anhang E: Ergebnisse der Honiganalysen 2011 bis 2016

12.1 Tabellarische Darstellung der Honiganalysen

Tabelle 12.1-1: Metalle in Honig 2011, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandort

Bienenmonitoring 2011: Metalle in Honig [mg/kg OS]

Probe von Messpunkt BRR BRR BFM BFM

Honigtrachternte Frühtr. Sommer Frühtr. Sommer Honig

Metalle Abkürz. 15.05.11 05.07.11 14.05.11 bis 08.07.

Antimon Sb < 0,10 < 0,10 < 0,10 < 0,10 -

Arsen As < 0,10 < 0,10 < 0,10 < 0,10 -

Blei Pb < 0,10 < 0,10 < 0,10 < 0,10 0,25

Cadmium Cd < 0,010 < 0,010 < 0,010 < 0,010 0,05

Chrom, ges. Cr < 0,10 < 0,10 < 0,10 < 0,10 -

Nickel Ni < 0,10 < 0,10 < 0,10 < 0,10 -

Zink Zn 1,5 0,32 0,54 0,23 -

Kupfer Cu 0,16 < 0,10 0,11 < 0,10 -

Quecksilber Hg < 0,050 < 0,050 < 0,050 < 0,050 -

BRR: Standort ca. 6 km vom Flughafen Schönefeld entfernt

BFM: Standort ca. 3 km vom Flughafen Schönefeld entfernt

OS: Originalsubstanz

Aktionswert: gem. Österreich. Bundesmin. für Gesundheit (ÖBMG 2009)

gilt nicht nach deutschem Recht

Aktions

wert

Tabelle 12.1-2: PAK in Honig 2011, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandort

Höchstgeh.

Probe von Messpunkt BRR BRR BFM BFM andere i.W.

Probe und Datum Frühtracht Sommertr. Frühtracht Sommertr. fetthaltige

PAK-Komponente Abkürz. 15.05.11 05.07.11 14.05.11 bis 08.07. Nahr.mittel

Naphthalin NAP 150 130 200 120

Acenaphtylen ACY 2,2 1,3 1,4 1,6

Acenaphthen ACE 0,63 0,75 0,91 1,70

Fluoren FLE 5,5 2,8 4,9 3,1

Phenanthren PHE 1,50 0,75 1,40 0,67

Anthracen ANT 0,55 0,34 0,27 0,26

Pyren PYR 0,05 0,05 0,05 0,05

Benz[a]anthracen BaA 0,05 0,05 0,05 0,05

Chrysen(+Triphenylen) CHR(+TRI) 0,05 0,05 0,05 0,05

Dibenz[a,h]anthracen DBahA 0,05 0,05 0,05 0,05

Fluoranthen FLU 0,05 0,05 0,05 0,05

Benzo[b,j+k]fluoranthen BbjF+BkF 0,05 0,05 0,05 0,05

Benz[a]pyren BaP 0,05 0,05 0,05 0,05 1 - 6

Indeno[1,2,3-c,d]pyren INP 0,05 0,05 0,05 0,05

Benzo[g,h,i]perylen BghiP 0,05 0,05 0,05 0,05

Summe 4 PAK (grau) PAK4 0 0 0 0 1 - 35

Summe schwerer fl. EPA-PAK 12EPA n.s. n.s. n.s. n.s.

Summe aller 16 EPA-PAK 16EPA n.s. n.s. n.s. n.s.

BRR: Standort ca. 6 km vom Flughafen berlin Schönefeld entfernt

BFM: Standort ca. 3 km vom Flughafen Berlin Schönefeld entfernt

OS: Originalsubstanz; n.s.: nicht summierbar, weil mind. 50% der Werte <BG

NAP: grau, kursiv da Werte fraglich; PAK4: Summe der 4 grau unterlegten PAK

Höchstgehalte gemäß VO (EU) Nr. 835/2011 für i.W. fetthaltige Nahrungsmittel; PAK4: nur Werte > 0,1 (BG) enthalten

Kleinschrift: Ergebnisse kleiner Bestimmungsgrenze sind mit deren 1/2 Wert angegeben und in Summen 12 und 16 EPA-PAK enthalten

Bienenmonitoring 2011: PAK in Honig [µg/kg OS]

Page 116: Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld · Berlin Schönefeld entstehen können: Spuren- und Schwermetalle und polyzyklische aromatische Koh-lenwasserstoffe (PAK).

Seite 116 von 123 Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016

Tabelle 12.1-3: Metalle in Honig 2012, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandorte

Bienenmonitoring 2012: Metalle in Honig [mg/kg OS]

Probe von MP BER BER BRR BRR BRS BRS

FT Früh-/ST Sommertracht Honig Honig Honig Honig Honig Honig Honig

Metalle Abkürz. FT ST FT ST FT ST

Antimon Sb - - - - - - -

Arsen As < 0,10 < 0,10 < 0,10 < 0,10 < 0,10 < 0,10 -

Blei Pb < 0,10 < 0,10 < 0,10 < 0,10 < 0,10 < 0,10 0,25

Cadmium Cd < 0,01 < 0,01 < 0,01 < 0,01 < 0,01 < 0,01 0,05

Chrom, ges. Cr < 0,10 < 0,10 < 0,10 < 0,10 < 0,10 < 0,10 -

Nickel Ni < 0,10 < 0,10 < 0,10 < 0,10 < 0,10 < 0,10 -

Zink Zn 0,36 0,10 0,17 < 0,10 0,20 0,17 -

Kupfer Cu < 0,10 < 0,10 < 0,10 < 0,10 < 0,10 < 0,10 -

Quecksilber Hg < 0,050 < 0,050 < 0,050 < 0,050 < 0,050 < 0,050 -

BER: Flughafen Schönefeld bei Verwaltungsgebäude

BRR: Standort ca. 6 km vom Flughafen Schönefeld entfernt

BRS: Referenzstandort ca. 90 km nordöstlich von BER in Schorfheide

OS: Originalsubstanz; MP: Messpunkt

Aktionswert: gem. Österreich. Bundesmin. für Gesundheit (ÖBMG 2009)

gilt nicht nach deutschem Recht

Aktions

wert

Tabelle 12.1-4: PAK in Honig 2012, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandorte

Höchstgeh.

Probe von Messpunkt BER BER BRR BRR BRS BRS andere i.W.

FT Früh- / ST Sommertracht Honig Honig Honig Honig Honig Honig fetthaltige

PAK-Komponente Abkürz. FT ST FT ST FT ST Nahr.mittel

Naphthalin NAP 36 20 16 32 16 21

Acenaphtylen ACY 4,2 2,4 1,3 3,1 1,3 5,5

Acenaphthen ACE 0,93 0,91 0,34 0,68 0,42 1,80

Fluoren FLE 18 6,9 7,0 13 10 11

Phenanthren PHE 4,7 2,8 2,7 3,8 2,6 3,4

Anthracen ANT 2,4 0,6 0,8 1,8 1,2 1,0

Pyren PYR 0,35 0,30 0,26 0,28 0,18 0,32

Benz[a]anthracen BaA 0,12 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05

Chrysen(+Triphenylen) CHR(+TRI) 0,13 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05

Dibenz[a,h]anthracen DBahA 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05

Fluoranthen FLU 0,41 0,28 0,26 0,30 0,15 0,32

Benzo[b,j+k]fluoranthen BbjF+BkF 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05

Benz[a]pyren BaP 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05 1 - 6

Indeno[1,2,3-c,d]pyren INP 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05

Benzo[g,h,i]perylen BghiP 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05

Summe 4 PAK (grau) PAK4 0,25 0 0 0 0 0 1 - 35

Summe schwerer fl. EPA-PAK 12EPA 8 n.s. 4 n.s. n.s. n.s.

Summe der 16 EPA-PAK 16EPA 67 35 29 55 32 45

BER: Flughafen Berlin Schönefeld bei Verwaltungsgebäude

BRR: Standort ca. 6 km vom Flughafen Berlin Schönefeld entfernt

BRS: Referenzstandort ca. 90 km nordöstlich von BER in Schorfheide

OS: Originalsubstanz; n.s.: nicht summierbar, weil mind. 50% der Werte <BG; PAK4: Summe der 4 grau unterlegten PAK

Höchstgehalte gemäß VO (EU) Nr. 835/2011 für i.W. fetthaltige Nahrungsmittel; PAK4 nur aus Werten > 0,1 (BG) zu bilden

Kleinschrift: Ergebnisse kleiner analytische Bestimmungsgrenze sind mit deren halben Wert angegeben und in Summen schwerer flüchtiger und 16 EPA-PAK enthalten

Bienenmonitoring 2012: PAK in Honig [µg/kg OS]

Page 117: Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld · Berlin Schönefeld entstehen können: Spuren- und Schwermetalle und polyzyklische aromatische Koh-lenwasserstoffe (PAK).

Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016 Seite 117 von 123

Tabelle 12.1-5: Metalle in Honig 2013, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandorte

Bienenmonitoring 2013: Metalle in Honig [mg/kg OS]

Probe von MP BER BER BKB BRR/KB BRS BRS

FT Früh-/ST Sommertracht Honig Honig Honig Honig Honig Honig Honig

Metalle Abkürz. FT ST FT ST FT ST

Antimon Sb < 0,10 < 0,10 < 0,10 < 0,10 < 0,10 < 0,10 -

Arsen As < 0,10 < 0,10 < 0,10 < 0,10 < 0,10 < 0,10 -

Blei Pb < 0,10 < 0,10 < 0,10 < 0,10 < 0,10 < 0,10 0,25

Cadmium Cd < 0,01 < 0,01 < 0,01 < 0,01 < 0,01 < 0,01 0,05

Chrom, ges. Cr < 0,10 < 0,10 < 0,10 < 0,10 < 0,10 < 0,10 -

Nickel Ni < 0,10 < 0,10 < 0,10 < 0,10 < 0,10 < 0,10 -

Zink Zn 0,28 0,21 < 0,10 0,24 0,34 0,29 -

Kupfer Cu 0,15 0,11 < 0,10 < 0,10 < 0,10 < 0,10 -

Quecksilber Hg < 0,050 < 0,050 < 0,050 < 0,050 < 0,050 < 0,050 -

BER: Flughafen Berlin Schönefeld bei Verwaltungsgebäude

BKB: Standort Kiekebusch, ca. 3,5 km südöstl. der Nordbahn u. ca. 5 km von BER entfernt

BRS: Referenzstandort ca. 90 km nordöstlich von BER in Schorfheide

OS: Originalsubstanz; MP: Messpunkt

Aktionswert: gem. Öster. Bundesmin. für Gesundheit (ÖBMG 2009), gilt nicht nach dt. Recht

Aktions

wert

Tabelle 12.1-6: PAK in Honig 2013, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandorte

Bienenmonitoring 2013: PAK in Honig [µg/kg OS] Höchstgeh.

Probe von Messpunkt BER BER BKB BKB BRS BRS andere i.W.

Probe und Datum Honig Honig Honig Honig Honig Honig fetthaltige

PAK-Komponente Abkürz. FT ST FT ST FT ST Nahr.mittel

Naphthalin NAP 4,0 4,9 4,8 5,9 6,70 8,7

Acenaphtylen ACY 0,8 1,3 1,5 2,2 2,1 2,9

Acenaphthen ACE 0,29 0,40 0,33 0,48 0,48 0,61

Fluoren FLE 4,7 6,6 8,2 8,5 10,0 15,0

Phenanthren PHE 1,1 1,5 2,0 1,9 2,1 3,3

Anthracen ANT 0,64 0,93 1,30 1,30 1,50 2,20

Pyren PYR 0,14 0,13 0,14 0,13 0,16 0,2

Benz[a]anthracen BaA 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05

Chrysen(+Triphenylen) CHR(+TRI) 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05

Dibenz[a,h]anthracen DBahA 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05

Fluoranthen FLU 0,21 0,20 0,25 0,21 0,25 0,37

Benzo[b,j+k]fluoranthen BbjF+BkF 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05

Benz[a]pyren BaP 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05 1 - 6

Indeno[1,2,3-c,d]pyren INP 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05

Benzo[g,h,i]perylen BghiP 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05

Summe 4 PAK (grau) 4PAK 0 0 0 0 0 0 1 - 35

Summe schwerer fl. EPA-PAK 12EPA n.s. n.s. n.s. n.s. n.s. n.s.

Summe 16 EPA-PAK 16EPA 12 16 19 21 24 34

BER: Flughafen Berlin Schönefeld bei Verwaltungsgebäude

BKB: Standort Kiekebusch, ca. 3,5 km südöstl. der Nordbahn u. ca. 5 km von BER entfernt

BRS: Referenzstandort ca. 90 km nordöstlich von BER in Schorfheide

OS: Originalsubstanz; n.s.: nicht summierbar, weil mind. 50% der Werte <BG; PAK4: Summe der 4 grau unterlegten PAK

Höchstgehalte gemäß VO (EU) Nr. 835/2011 für i.W. fetthaltige Nahrungsmittel; PAK4 nur aus Werten > 0,1 (BG) zu bilden

Kleinschrift: Ergebnisse kleiner analytische Bestimmungsgrenze sind mit deren halben Wert angegeben und in Summen schw erer f lüchtiger und 16 EPA-PAK enthalten

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Seite 118 von 123 Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016

Tabelle 12.1-7: Metalle in Honig 2014, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandorte

Bienenmonitoring 2014: Metalle in Honig [mg/kg OS]

Probe von MP BER BER BKB BKB BRS BRS

FT Früh-/ST Sommertracht Honig Honig Honig Honig Honig Honig Honig

Metalle Abkürz. FT ST FT ST FT ST

Antimon Sb < 0,10 < 0,10 < 0,10 < 0,10 < 0,10 < 0,10 -

Arsen As < 0,10 < 0,10 < 0,10 < 0,10 < 0,10 < 0,10 -

Blei Pb < 0,10 < 0,10 < 0,10 < 0,10 < 0,10 < 0,10 0,25

Cadmium Cd < 0,01 < 0,01 < 0,01 < 0,01 < 0,01 < 0,01 0,05

Chrom, ges. Cr < 0,10 < 0,10 < 0,10 < 0,10 < 0,10 < 0,10 -

Nickel Ni < 0,10 < 0,10 < 0,10 < 0,10 < 0,10 < 0,10 -

Zink Zn 0,23 0,15 0,19 0,11 0,23 0,41 -

Kupfer Cu 0,21 0,11 <0,1 <0,1 0,13 0,21 -

Quecksilber Hg < 0,050 < 0,050 < 0,050 < 0,050 < 0,050 < 0,050 -

BER: Flughafen Berlin Schönefeld bei Verwaltungsgebäude

BKB: Standort Kiekebusch, ca. 3,5 km südöstl. der Nordbahn u. ca. 5 km von BER entfernt

BRS: Referenzstandort ca. 90 km nordöstlich von BER in Schorfheide

OS: Originalsubstanz; MP: Messpunkt

Aktionswert: gem. Öster. Bundesmin. für Gesundheit (ÖBMG 2009), gilt nicht nach dt. Recht

Aktions

wert

Tabelle 12.1-8: PAK in Honig 2014, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandorte

Bienenmonitoring 2014: PAK in Honig [µg/kg OS] Höchstgeh.

Probe von Messpunkt BER BER BKB BKB BRS BRS andere i.W.

Probe und Datum Honig Honig Honig Honig Honig Honig fetthaltige

PAK-Komponente Abkürz. FT ST FT ST FT ST Nahr.mittel

Naphthalin NAP 5,4 5,9 12,6 7,7 10,8 5,9

Acenaphtylen ACY 0,4 0,7 2,3 1,5 1,8 1,5

Acenaphthen ACE 1,7 0,4 1,2 0,1 1,2 0,3

Fluoren FLE 5,1 5,7 12,0 6,9 10,0 6,8

Phenanthren PHE 6,3 1,9 7,5 2,0 7,2 2,0

Anthracen ANT 0,65 0,35 1,30 0,61 1,00 0,44

Pyren PYR 0,11 0,05 0,15 0,11 0,11 0,05

Benz[a]anthracen BaA 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05

Chrysen(+Triphenylen) CHR(+TRI) 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05

Dibenz[a,h]anthracen DBahA 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05

Fluoranthen FLU 0,25 0,20 0,34 0,23 0,29 0,15

Benzo[b,j+k]fluoranthen BbjF+BkF 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05

Benz[a]pyren BaP 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05 1 - 6

Indeno[1,2,3-c,d]pyren INP 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05

Benzo[g,h,i]perylen BghiP 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05

Summe 4 PAK (grau) 4PAK 0 0 0 0 0 0 1 - 35

Summe schwerer fl. EPA-PAK 12EPA n.s. n.s. n.s. n.s. n.s. n.s.

Summe 16 EPA-PAK 16EPA 20 15 38 20 33 17

BER: Flughafen Berlin Schönefeld bei Verwaltungsgebäude

BKB: Standort Kiekebusch, ca. 3,5 km südöstl. der Nordbahn u. ca. 5 km von BER entfernt

BRS: Referenzstandort ca. 90 km nordöstlich von BER in Schorfheide

OS: Originalsubstanz; n.s.: nicht summierbar, weil mind. 50% der Werte <BG; PAK4: Summe der 4 grau unterlegten PAK

Höchstgehalte gemäß VO (EU) Nr. 835/2011 für i.W. fetthaltige Nahrungsmittel; PAK4 nur aus Werten > 0,1 (BG) zu bilden

Kleinschrift: Ergebnisse kleiner analytische Bestimmungsgrenze sind mit deren halben Wert angegeben und in Summen schwerer flüchtiger und 16 EPA-PAK enthalten

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Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016 Seite 119 von 123

Tabelle 12.1-9: Metalle in Honig 2015, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandorte

Bienenmonitoring 2015: Metalle in Honig [mg/kg OS]

Probe von MP BER BER BKB BKB BRS BRS

Probe und Tracht Wabenhonig Wabenhonig Wabenhonig Wabenhonig Wabenhonig Honig Honig

Metalle Abkürz. FT ST FT ST F/ST ST

Antimon Sb < 0,05 < 0,05 < 0,05 < 0,05 < 0,05 < 0,05 -

Arsen As < 0,05 < 0,05 < 0,05 < 0,05 < 0,05 < 0,05 -

Blei Pb < 0,1 < 0,1 < 0,1 < 0,1 < 0,1 < 0,1 0,25

Cadmium Cd < 0,01 < 0,01 < 0,01 < 0,01 < 0,01 < 0,01 0,05

Chrom, ges. Cr < 0,1 < 0,1 < 0,1 < 0,1 < 0,1 0,13 -

Nickel Ni < 0,1 < 0,1 < 0,1 < 0,1 < 0,1 < 0,1 -

Zink Zn <0,5 <0,5 <0,5 <0,5 1,3 0,8 -

Kupfer Cu 0,21 0,18 0,12 0,10 0,14 0,22 -

Quecksilber Hg < 0,05 < 0,05 < 0,05 < 0,05 < 0,05 < 0,05 -

BER: Flughafen Schönefeld bei Verwaltungsgebäude

BKB: Kiekebusch, ca. 3,5 km südöstl. der Nordbahn u. ca. 5 km von der Verwaltung SXF entfernt

BRS: Referenzstandort ca. 90 km nordöstlich von BER in Schorfheide

OS: Originalsubstanz; MP: Messpunkt; FT: Frühtracht; ST: Sommertracht

Wabenhonig: aus Naturbauwabe ohne Mittelwand (anstatt aus Honigwabe mit Mittelwand)

Aktions

wert

Tabelle 12.1-10: PAK in Honig 2015, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandorte

Bienenmonitoring 2015: PAK in Honig [µg/kg OS] Höchstgeh.

Probe von Messpunkt BER-FT BER-ST BKB-FT BKB-ST BRS-FT BRS-ST andere i.W.

Naturwachs aus der Drohnenwabe Wabenhonig Wabenhonig Wabenhonig Wabenhonig Wabenhonig Honig fetthaltige

PAK-Komponente Abkürz. FT ST FT ST FT ST Nahr.mittel

Naphthalin NAP 6,2 7,6 5,6 6,7 8,5 6,9

Acenaphtylen ACY 0,7 0,9 0,2 0,3 0,5 0,3

Acenaphthen ACE 0,4 0,6 0,2 0,2 0,7 0,2

Fluoren FLE 7,7 9,1 3,9 3,7 5,8 4,2

Phenanthren PHE 2,5 3,0 1,3 1,7 2,4 1,1

Anthracen ANT 1,1 1,8 0,6 0,4 1,1 0,6

Pyren PYR 0,24 0,32 0,15 0,05 0,20 0,16

Benz[a]anthracen BaA 0,05 0,10 0,05 0,05 0,05 0,05

Chrysen(+Triphenylen) CHR(+TRI) 0,05 0,12 0,05 0,05 0,05 0,05

Dibenz[a,h]anthracen DBahA 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05

Fluoranthen FLU 0,39 0,40 0,23 0,05 0,26 0,13

Benzo[b,j+k]fluoranthen BbjF+BkF 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05

Benz[a]pyren BaP 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05 1 - 6

Indeno[1,2,3-c,d]pyren INP 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05

Benzo[g,h,i]perylen BghiP 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05

Summe 4 PAK (grau) PAK4 0 0,2 0 0 0 0 1 - 35

Summe schwerer fl. EPA-PAK 12EPA n.s. 6 n.s. n.s. n.s. n.s.

Summe 16 EPA-PAK 16EPA 20 24 13 13 20 14

BER: Flughafen Berlin Schönefeld bei Verwaltungsgebäude

BKB: Standort Kiekebusch, ca. 3,5 km südöstl. der Nordbahn u. ca. 5 km von BER entfernt

BRS: Referenzstandort ca. 90 km nordöstlich von BER in Schorfheide

OS: Originalsubstanz; FT:_ Frühtracht, ST: Sommertracht; n.s.: nicht summierbar, weil mind. 50% der Werte <BG; PAK4: Summe der 4 grau unterlegten PAK

Wabenhonig: aus Naturbauwabe ohne Mittelwand (anstatt aus Honigwabe mit Mittelwand); BKB-ST: 16 EPA-PAK eigentlich "n.s.", weil > 50 % der Werte <BG

Kleinschrift: Ergebnisse kleiner analytische Bestimmungsgrenze sind mit deren halben Wert angegeben und in Summen schwerer flüchtiger und 16 EPA-PAK enthalten

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Seite 120 von 123 Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016

Tabelle 12.1-11: Metalle in Honig 2016, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandorte

Bienenmonitoring 2016: Metalle in Honig [mg/kg OS] Höchst-

Probe von MP BER BER BKB BKB BRS BRS gehalt

Probe und Tracht Honig Honig Honig Honig Honig Honig Aktionswert

Metalle Abkürz. FT ST FT ST FT ST

Antimon Sb < 0,013 < 0,013 < 0,013 0,017 < 0,013 < 0,013 -

Arsen As < 0,013 < 0,013 < 0,013 < 0,013 < 0,013 < 0,013 -

Blei Pb < 0,025 < 0,025 < 0,025 < 0,025 < 0,025 < 0,025 0,10

Cadmium Cd < 0,0025 < 0,0025 < 0,0025 < 0,0025 < 0,0025 < 0,0025 0,05

Chrom, ges. Cr 0,098 0,063 < 0,025 < 0,025 < 0,025 < 0,025 -

Nickel Ni 0,095 0,035 < 0,025 < 0,025 0,036 < 0,025 -

Zink Zn 0,5 0,3 0,2 0,3 0,2 0,5 -

Kupfer Cu 0,13 0,16 0,07 0,09 0,05 0,16 -

Quecksilber Hg < 0,013 < 0,013 < 0,013 < 0,013 < 0,013 < 0,013 -

BER: Flughafen Schönefeld bei Verwaltungsgebäude

BKB: Kiekebusch, ca. 3,5 km südöstl. der Nordbahn u. ca. 5 km von der Verwaltung SXF entfernt

BRS: Referenzstandort ca. 90 km nordöstlich von BER in Schorfheide

OS: Originalsubstanz; MP: Messpunkt; FT: Frühtracht; ST: Sommertracht

Höchstgehalt für Honig (VO (EU) 2015/1005); Aktionswert: gem. Öster. Bundesmin. f. Gesundheit 2012, kein dt. Recht

Tabelle 12.1-12: PAK in Honig 2016, Flughafen Berlin Schönefeld und Referenzstandorte

Bienenmonitoring 2016: PAK in Honig [µg/kg OS] Höchstgeh.

Probe von Messpunkt BER-FT BER-ST BKB-FT BKB-ST BRS-FT BRS-STNaturwachs aus der Drohnenwabe Honig Honig Honig Honig Honig Honig

PAK-Komponente Abkürz. FT ST FT ST FT ST

Naphthalin NAP 5,5 6,3 6,9 5,2 5,0 6,6

Acenaphtylen ACY 0,62 1,40 0,48 0,41 0,21 0,20

Acenaphthen ACE 0,15 0,93 0,23 0,19 0,32 0,17

Fluoren FLE 4,4 11,9 5,1 5,9 4,9 5,9

Phenanthren PHE 3,3 3,3 3,4 2,1 1,9 1,7

Anthracen ANT 0,86 2,07 0,42 1,42 0,37 0,8

Pyren PYR 0,21 0,52 0,24 0,15 0,05 0,12

Benz[a]anthracen BaA 0,05 0,13 0,05 0,05 0,05 0,05

Chrysen(+Triphenylen) CHR(+TRI) 0,05 0,13 0,05 0,05 0,05 0,05

Dibenz[a,h]anthracen DBahA 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05

Fluoranthen FLU 0,51 0,72 0,39 0,21 0,12 0,21

Benzo[b,j+k]fluoranthen BbjF+BkF 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05

Benz[a]pyren BaP 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05 1-10

Indeno[1,2,3-c,d]pyren INP 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05

Benzo[g,h,i]perylen BghiP 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05

Summe PAK4 (grau) PAK4 0 0,3 0 0 0 0 1-50

Summe schwerer fl. EPA-PAK 12EPA n.s. 7 n.s. n.s. n.s. n.s.

Summe 16 EPA-PAK 16EPA 16 28 17 16 13 16

BER: Flughafen Berlin Schönefeld bei Verwaltungsgebäude

BKB: Standort Kiekebusch, ca. 3,5 km südöstl. der Nordbahn u. ca. 5 km von BER entfernt

BRS: Referenzstandort ca. 90 km nordöstlich von BER in Schorfheide

OS: Originalsubstanz; FT:_ Frühtracht, ST: Sommertracht; n.s.: nicht summierbar, weil mind. 50% der Werte <BG; PAK4: Summe der 4 grau unterlegten PAK

Höchstgeh.: Höchstgehalte gemäß VO (EU) Nr. 835/2011 und Nr. 2015/1933 für andersartige Lebensmittel; PAK4 nur aus Werten > 0,1 (BG) zu bilden

anderartige

Lebensmittel

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Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016 Seite 121 von 123

13 Anhang F Ergebnisse der Bienen-Testanalysen 2011

Bienen wurden in verschiedenen Untersuchungen auf Rückstände von insektiziden Beizmitteln und

auf Krankheitserreger (Varroamilben etc.) analysiert (z. B. „Deutsches Bienenmonitoring - DeBiMo“23

).

Nach unserem aktuellen Kenntnisstand liegen bislang nur wenige Untersuchungen auf Rückstände

von Metallen (z.B. Fakhimzadeh und Lodenius 2000, Van der Steen et al. 2012) und von PAK in Bie-

nen vor (Perugini et al. 2009, Lambert et al. 2012).

13.1 Metalle und PAK in Bienen 2011

Die Metallanalyse der am Standort BRR bei Rangsdorf im Juni 2011 gesammelten toten Bienen (sie-

he nachfolgende Tabelle 13.1-1) ergab niedrigere Gehalte als in Pollen und mit Pollen vergleichbare

Gehalte hinsichtlich Nickel, Antimon, Arsen und Chrom. Blei-, Zink- (etwa doppelt) und Cadmium-

gehalte (etwa dreifach) lagen in den Testbienen etwas höher als in Pollen 2011. Insgesamt waren die

Metallgehalte auf unauffälligen Niveau angesiedelt, wie der Vergleich von Blei, Cadmium und Zink mit

einer Untersuchung aus Finnland zeigt (Fakhimzadeh und Lodenius 2000). Dort unterschieden sich

die Cadmium- und Zinkgehalte von industriellen und städtischen Standorten signifikant von Referenz-

standorten.

Tabelle 13.1-1: Ergebnisse der Bienen-Testanalyse auf Metalle 2011

Metalle in Bienen [mg/kg OS] 2011

Probe von Messpunkt BRR

Probe und Datum Bienen

Metalle Abkürz. ca.30.06.11

Antimon Sb < 0,050

Arsen As 0,058

Blei Pb 0,25

Cadmium Cd 0,13

Chrom, ges. Cr 0,15

Nickel Ni < 0,10

Zink Zn 52

Die Cadmiumgehalte in Bienen finnischer Referenzstan-

dorte lagen bei 0,03 bis 0,18 mg/kg TM (Trockenmasse24

),

die Zinkgehalte bei rund 55 mg/kg TM - beides vergleich-

bar mit den Rangsdorfer Bienen 2011 (bezogen auf Origi-

nalsubstanz). Die Bleigehalte der Rangsdorfer Bienen

lagen unter den finnischen Ergebnissen: dort an Refe-

renzstandorten rund 0,6 mg/kg TM (Fakhimzadeh und

Lodenius 2000). Die Metallgehalte lagen eher im unteren

Bereich der Ergebnisse einer aktuellen niederländischen

Untersuchung an je einem Stadt-, Siedlungs- und Indust-

riestandort: Die Gehalte von Antimon, Blei, Nickel und

Zink waren dort tendenziell höher und die von Arsen deut-

lich höher (Van der Stehen et al. 2012).

23 Abschlussbericht „Deutsches Bienenmonitoring: 2011-2013: Quelle im Internet: https://www.uni-

hohenheim.de/fileadmin/einrichtungen/bienenmonitoring/Dokumente/DeBiMo_Schlussbericht_2010_aktuell.pdf, Stand 23.10.2016

24 Bienen wurden getrocknet geliefert, woraus sich ein nur geringer Unterschied zwischen Originalsubstanz und

Trockenmasse ergibt.

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Seite 122 von 123 Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016

Der PAK-Gehalt war mit 134 µg/kg OS als Summenwert der 16 EPA-PAK und 1,4 µg/kg OS für

Benzo[a]pyren plausibel25

und lag intermediär zwischen PAK-Gehalten in Wachs und Pollen (siehe

nachfolgende Tabelle 13.1-2).

Tabelle 13.1-2: Ergebnisse der Bienen-Testanalyse auf PAK 2011

PAK in Bienen [µg/kg OS] 2011

Probe von Messpunkt BRR

Probe und Datum Bienen

PAK-Komponente Abkürz. ca. 30.06.11

Naphthalin NAP 33

Acenaphtylen ACY 2,9

Acenaphthen ACE 4,4

Fluoren FLE 8,6

Phenanthren PHE 56

Anthracen ANT < 1,0

Pyren PYR 1,8

Benz[a]anthracen BaA 3,5

Chrysen(+Triphenylen) CHR(+TRI) 2,3

Dibenz[a,h]anthracen DBahA < 1,0

Fluoranthen FLU 5,9

Benzo[b,j+k]fluoranthen BbjF+BkF 8,0

Benz[a]pyren BaP 1,35

Indeno[1,2,3-c,d]pyren INP 3,18

Benzo[g,h,i]perylen BghiP 2,33

Summe PAK nach TrinkwV 6TrinkwV 21

Summe schwerer fl. EPA-PAK 12EPA 85

Summe aller 16 EPA-PAK 16EPA 134

OS: Originalsubstanz

Kleinschrift: Ergebnisse kleiner BG

Summe PAK nach TrinkwV: Summe der 6 grau unterlegten PAK

26

25 Das Ergebnis der PAK-Analyse von Bienen ist als Anhaltpunkt zu sehen und unter Vorbehalt, da sehr wenig

Material zur Verfügung stand. Das Muster der PAK-Verbindungen in Bienen unterscheidet sich nicht deutlich von den Mustern in anderen Probenarten (vgl. Kapitel 10 ff.).

26 TrinkwV: Trinkwasserverordnung; seit 2012 aktuell liegen VO (EU) Nr. 1881/2006 mit Nr. 835/2011 und

Nr. 420/2011 zu Höchstgehalten von PAK in i. W. fetthaltigen Lebensmitteln vor: mit 1-6 µg/kg OS für BaP und 1-35 µg/kg OS für PAK4; 2011 in der Bienen-Testprobe rund 1 µg/kg OS BaP und rund 15 µg/kg OS PAK4.

Page 123: Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld · Berlin Schönefeld entstehen können: Spuren- und Schwermetalle und polyzyklische aromatische Koh-lenwasserstoffe (PAK).

Bienenmonitoring im Umfeld des Flughafens Berlin Schönefeld 2011 bis 2016 Seite 123 von 123

erstellt im Auftrag der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH

von

Dr. Monica Wäber (Projektleitung)

UMW Umweltmonitoring

Plinganserstraße 114b

81369 München

www.umweltmonitoring.com

München, im November 2016

Dr. Monica Wäber