Bildungsferne Eltern. Was heißt eigentlich bildungsfern? bil|dungs|fern [Adj. ] (aufgrund eines...

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Bildungsferne ElternBildungsferne Eltern

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Was heißt eigentlich Was heißt eigentlich „bildungsfern“?„bildungsfern“?bil|dungs|fern [Adj. ] (aufgrund eines

erschwerten Zugangs zu Bildungsangeboten) geringen Bildungsstand besitzend

(Wörterbuch der deutschen Sprache)

„Bildungsferne“ hat mit Blick auf diese Wörterbuch-Definition zwei zentrale Dimensionen:

1. erschwerter Zugang zu Bildung („Ursache“)

2. geringer Bildungsstand („Resultat“)

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ZielgruppendefinitionZielgruppendefinitionAls „bildungsfern“ mit Blick auf ein

„zielgruppenorientiertes Elternbildungskonzept“ sind folgende Gruppen zu betrachten:

A) Eltern, die nur über ein geringes Ausmaß an formaler Bildung verfügen

• Eltern mit maximal Hauptschulabschluss und ohne abgeschlossene berufliche Ausbildung

B) Eltern, denen bestimmte zentrale Fähigkeiten fehlen

• Analphabeten

• schon länger hier lebende Eltern mit unzureichenden Deutschkenntnissen

• Eltern mit fehlenden oder nur geringen Kenntnissen zum deutschen Bildungssystem und Unterstützungsstrukturen, sowie Eltern mit fehlender Wertschätzung von Bildung

• Eltern mit fehlenden sozialen Kompetenzen oder Erziehungskompetenzen („belegt“ z.B. über Vernachlässigung, Kindeswohlgefährdung)

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sowie „hilfsweise“

C) Eltern, die zu bestimmten (soziodemographischen) Risikogruppen gehören, die gemäß empirischer Daten überdurchschnittlich oft ein geringes Ausmaß an formaler Bildung und/oder überdurchschnittlich oft einen Mangel an zentralen Fähigkeiten aufweisen

• Eltern mit Migrationshintergrund

• Eltern, die auf existenzsichernde Leistungen angewiesen sind (AlgII)

• Eltern aus Stadtteilen und Quartieren mit besonderen sozialen Bedarfslagen

• sehr junge Eltern

• Eltern mit eigener gebrochener Erziehungsbiographie

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HintergrundHintergrundDie Bildungsbeteiligung und der -erfolg

von Kindern und Jugendlichen hängen – dies gilt inDeutschland noch stärker als anderswo – vom sozialen Status und dem Bildungshintergrundder Eltern ab. Noch bevor die auf das Kind bezogenen Bildungseinrichtungen greifen können,finden entscheidende und später kaum aufholbare kindliche Entwicklungs- und Bildungsprozessestatt, die in erster Linie von den Eltern befördert werden.

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Aus diesem Grunde hat Elternbildung insbesondere in den ersten Lebensmonaten und -jahren des Kindes eine enorme Bedeutung, ohne aber später wesentlich an Einfluss zu verlieren.

Allerdings sind die Konzepte einer Eltern- und Familienbildung für bildungsferne Eltern selten.

Ca. 80 % der Nutzerinnen und Nutzer von ‚klassischen‘ Familienbildungsangeboten gehören zu den bildungsnahen Gruppen mit mindestens Realschulabschluss.

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ProgrammeProgramme

Eltern AG (Magdeburg, Sachsen- Anhalt)

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AusgangslageAusgangslagedie Kindheit vieler Eltern,

insbesondere aus sozialen Randgruppen, ist durch ungünstige Entwicklungs- und Bildungserfahrung gekennzeichnet

diese weisen oft seelische Verletzungen auf und beeinflussen damit negativ die Entwicklung ihrer eigenen Kinder

dabei gibt es viele Familien, die sich den üblichen Beratungsangeboten verschließen

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Aufgaben der Eltern- AGAufgaben der Eltern- AG die Eltern- AG wurde entworfen, um Familien aus

sozialen Randgruppen in ihrer Erziehungsverantwortung zu stärken

randständige, bildungsferne Eltern, welche die Kurse besuchen, erfahren durch die Eltern- AG die ersten Impulse für die Erziehung und Bildung ihrer Kinder

Eltern sollen eine persönliche Aufwertung und Verstärkung erfahren

Eltern erfahren, dass es möglich ist, mit Fachleuten vertrauensvoll auf gleicher Augenhöhe über Kinder und Erziehungsfragen zu kommunizieren und dass sich Kooperation mit familienbezogenen Einrichtungen lohnt

Durch die Arbeit mit den Eltern steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Kinder ihre kognitiven und emotionalen Fähigkeiten besser entfalten können und eine bessere Chance in Schule und Berufsausbildung bekommen

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ZielgruppeZielgruppedas Projekt richtet sich gezielt an

sozial benachteiligte und bildungsferne Eltern, sowie Eltern mit Migrationshintergrund

es richtet sich an die Eltern, deren Kinder zwischen 0 und 6 Jahre alt sind, bzw. an Eltern, die sich gerade in der Familienplanungsphase befinden

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LeistungsumfangLeistungsumfangdie Eltern- AG besteht aus:

◦einer sechswöchigen Vorlaufsphase◦einer Initial- und

Konsolidierungsphase mit insgesamt zwanzig Sitzungen zu je zwei Unterrichtsstunden

◦einer Unterstützung durch Kinderbetreuer/innen

die Mentoren/ innen haben eine neunmonatige Zusatzausbildung

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VorlaufsphaseVorlaufsphasees wird um Klienten geworben,

durch Kontakte zu Einrichtungen, Ärzten, etc., um die Lebenswelt und Lebensbedingungen der Klienten kennen zu lernen

dann werden die Eltern kontaktiert und bei gemeinsamen Aktionen (z.B. Spielplatz Besuche) den Eltern der Ansatz erklärt

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Initial- und Initial- und KonsolidierungsphaseKonsolidierungsphase in den ersten 10 Sitzungen werden die Eltern unter

anderem mit den „sechs goldenen Erziehungsregeln“ und dem Miteinander in der Gruppe vertraut gemacht

in den Sitzungen 11 bis 20 erfolgt die Vertiefung von erziehungsrelevanten Themen◦ hier übernehmen die Eltern zunehmend mehr

Verantwortung in der Gruppe für die Gestaltung der Treffen

in beiden Phasen richten sich die Themen auch nach den Wünschen der Eltern, solange Aspekte von Erziehung und kindlicher Entwicklung im Mittelpunkt stehen

die Eltern bekommen zudem Hausaufgaben auf, die sie anregen, mit den Kindern gemeinsam zu lesen, zu malen, etc.

die Mentoren/ innen stellen Begleiter dar und stehen den Klienten auch nach den 20 Sitzungen unterstützend zur Verfügung

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Kinder der zweiten Kinder der zweiten GenerationGeneration• ethnische Zugehörigkeit nimmt

einen entscheidenden Einfluss auf Bildungsbeteiligung und Bildungsabschluss

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Negative EinflussfaktorenNegative Einflussfaktorentraditionell-konseratives

SchulsystemWohnen in kleinen GemeindenIdentifikation mit dem

HerkunftslandBefürwortung traditioneller

Geschlechterrollen

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Einfluss der FamilieEinfluss der FamilieVorbereitung auf SchuleSchulische LernenHausaufgabenWissensvertiefung /

Prüfungsvorbereitung

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Befunde über informelle Befunde über informelle LernprozesseLernprozesseHausaufgabenunterstützungBeziehung zu GleichaltrigenVertrautheit mit dt.

Bildungssystemgem. Aktivitäten mit der FamilieBindung und Solidarität zwischen

Kindern und Eltern

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Melanchthon HauptschuleMelanchthon HauptschuleIntegration bildungsferner SuSAngebote

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Integration bildungsferner Integration bildungsferner SuSSuSHeranführung an Schule

◦Außerschulische Jugendarbeit◦Sportvereine◦Schlüsselqualifikationen für den

späteren Beruf◦Verknüpfung von Unterricht und

Freizeit Ziel: die Schule soll attraktiver werden

◦früh wie möglich

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AngeboteAngeboteBewegungssportGewaltpräventionKletterseminare- und

ErlebnispädagogikSchulbandEltern- und MütterarbeitLesetrainingJobcoaching