Bio ist mehr als gesund

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M an muss kein amerika- nischer Wissenschafter sein, um zu verstehen, dass auch konventionell erzeug- te Lebensmittel nicht ernsthaft lebensverkürzend sind. Wenn dem so wäre, müsste man sie schließlich vom Markt neh- men. Doch das ist sehr kurz ge- dacht. Die Diskussionen rund um die kürzlich veröffentlichte Studie, dass Bio-Lebensmittel nicht wesentlich gesünder sei- en als andere, werden das Be- wusstsein für nachhaltige Land- wirtschaft und Lebensmitteler- zeugung möglicherweise eher verstärken als schwächen. Denn jenseits des Effekts auf die Ge- sundheit gibt es für „Bio“ noch viele weitere Argumente. „Bio“ ist im Grunde die Basis al- len Lebens, denn was der Natur guttut, tut auch uns gut. Einige Kernziele sind der Erhalt der Umwelt, der Grundwas- serschutz, Boden- und Land- schaftspflege, artgerechte Tier- haltung, Artenvielfalt, regionale Wertschöpfung sowie ein opti- maler Erntezeitpunkt. Foto: Fotolia Bei Bio geht es um mehr! Bio ist auch Gewässerschutz, Bodenschutz, Tierschutz, Klimaschutz und Artenvielfalt. 25 BIO Bio bedeutet: Garantiert gentech- nikfrei und unbestrahlt, keine Gift- stoffe im Boden, keine Zusatzstoffe in den Produkten, weniger Nitrat, kein künstlich beschleunigtes Pflan- zenwachstum; das Wissen, woher die Produkte kommen; nachhaltige Landwirtschaft, artgerechte Tierhal- tung mit Bio-Fütterung, ein mög- lichst geschlossener und natürlicher Kreislauf zwischen Mensch, Tier und Natur; verantwortungsvoller Umgang mit Boden, Wasser und Luft. [Der Bio-Mehrwert ]

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Nach der amerikanischen Studie, die besagt, dass biologische Lebensmittel nicht gesünder sein als konventionelle, muss gesagt sein, dass Bio aber mehr ist - es geht auch um Umweltschutz und Lebensqualität

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Page 1: Bio ist mehr als gesund

Man muss kein amerika-nischer Wissenschafter sein, um zu verstehen,

dass auch konventionell erzeug-te Lebensmittel nicht ernsthaft lebensverkürzend sind.

Wenn dem so wäre, müsste man sie schließlich vom Markt neh-men. Doch das ist sehr kurz ge-dacht. Die Diskussionen rund

um die kürzlich veröffentlichte Studie, dass Bio-Lebensmittel nicht wesentlich gesünder sei-en als andere, werden das Be-wusstsein für nachhaltige Land-wirtschaft und Lebensmitteler-zeugung möglicherweise eher verstärken als schwächen. Denn jenseits des Effekts auf die Ge-sundheit gibt es für „Bio“ noch viele weitere Argumente.

„Bio“ ist im Grunde die Basis al-len Lebens, denn was der Natur guttut, tut auch uns gut.

Einige Kernziele sind der Erhalt der Umwelt, der Grundwas-serschutz, Boden- und Land-schaftspflege, artgerechte Tier-haltung, Artenvielfalt, regionale Wertschöpfung sowie ein opti-maler Erntezeitpunkt.

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Bei Bio geht es um mehr!Bio ist auch Gewässerschutz, Bodenschutz,

Tierschutz, Klimaschutz und Artenvielfalt.

25BIO

Bio bedeutet: Garantiert gentech-nikfrei und unbestrahlt, keine Gift-stoffe im Boden, keine Zusatzstoffe in den Produkten, weniger Nitrat, kein künstlich beschleunigtes Pflan-zenwachstum; das Wissen, woher die Produkte kommen; nachhaltige Landwirtschaft, artgerechte Tierhal-tung mit Bio-Fütterung, ein mög-lichst geschlossener und natürlicher Kreislauf zwischen Mensch, Tier und Natur; verantwortungsvoller Umgang mit Boden, Wasser und Luft.

[Der Bio-Mehrwert]

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Bio-Bauern fördern den Hu-musaufbau der Böden. Bo-denhumus bindet nicht nur

Nährstoffe – er wirkt auch Über-schwemmungen entgegen und hat für den Klimaschutz große Bedeutung.

Als Humus wird die Gesamtheit der abgestorbenen organischen Bodensubstanz bezeichnet. Ein guter Humusboden hat eine sta-

bile Krümelstruktur (Bodenga-re). In den Hohlräumen dieses Gefüges wird Wasser gespei-chert. Der Boden ist nährstoff-reich, gut durchwurzelbar, lässt sich gut bearbeiten und ist be-ständig gegen Erosion durch Wind und Wasser. Bodenhu-mus ist zudem für die Anpas-sung der Landwirtschaft an die Auswirkungen des Klimawan-dels ein Gebot der Stunde.

Humus-Böden sind potente CO2-Speicher. Würde auf allen unse-ren ca. 14.000 Quadratkilome-tern Ackerflächen die Humus-bilanz verbessert werden, könn-te das eine CO2-Bindung von mehr als 10 Mio. Tonnen ausma-chen. Das Mehr an organischen Substanzen, die das 27-Fache ih-res Gewichts an Wasser halten können, steigert das Wasserhal-tevermögen der Böden vielfach.Fo

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Bio-Bodenist eine große KlimachanceHumus kann die Erdatmosphäre abkühlen undauch viel Wasser speichern. Hochwasser ade!

Unser Land gilt seit vielen Jahren als das Bio-Paradies

schlechthin. Wissenswertes er-fährt man im September bei den Bio-Aktionstagen.

Biozeichen. Um Bio-Qualität ein-deutig erkennen zu können, ist es wichtig, beim Einkauf auf die Kennzeichnung zu achten. Eine schnelle Orientierungshilfe ist das rot-weiß-rote AMA-Biozeichen auf der Verpackung der Lebens-mittel. Es garantiert, dass die Roh-stoffe der Produkte aus Österreich stammen und das Produkt auch hier be- und verarbeitet wurde.

100 Bio-Boten in ganz Österreich unterwegs. Ein wichtiger Mul-tiplikator des Bio-Gedankens sind die alljährlich stattfinden-den „Bio-Aktionstage“: Mehr als 100 Bio-Boten verteilen vom 7. bis 16. September in ganz Österreich 300.000 Gratis-Bio-Milchpackerl

und Teilnahmekarten für das gro-ße „ICH WILL BIO-Gewinn-spiel“ für einen Urlaub am Bau-ernhof mit der ganzen Familie.

An Bio-Infoständen stehen Bio-Bäuerinnen allen Interessierten Rede und Antwort. Am Glücks-rad an den Info-Points können zahlreiche Sachpreise erdreht werden, darunter Bio-Einkaufs-blocks, Bio-Käseteller, Bio-Koch-bücher und vieles mehr. Zahlrei-che Bio-Hoffeste, Verkostungen im Bio-(Fach-)Handel und Bio-Infostände auf Bio-Märkten fin-den statt. Kommen auch Sie vor-bei und besuchen Sie unsere Bio-Infostände! Alle Informationen und Termine finden Sie unter:

Österreich isst Bio

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www.bioinfo.at Info-Points in Oberösterreich im Überblick Linz Martin-Luther-Platz 7.9.2012 9.00–14.00 Uhr

WelsWochenmarkt am Zentralmarktgelände

8.9.2012 6.00–12.30 Uhr

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Vom Acker auf den Teller

Und es braucht auch noch den Müller, bevor sich der Bäcker

ans Werk machen kann.

Die Produktionskette ist lang. Im Biobereich wird auf Kont-rolle und Transparenz sehr viel Wert gelegt, weshalb das System

der „Rückverfolgbarkeit“ durch den Kunden auch wahrgenom-men werden soll.

Für den Konsumenten soll ein Le-bensmittel authentisch und seine Herkunft definiert sein – wenn er ein Kilogramm bestes Bio-

Mehl kauft, soll er wissen, wo das Getreide gewachsen ist und welche Mühle es verarbeitet hat.

Darum beim Einkauf auf den QR-Code, Rückverfolgungssysteme und auch auf „echte“ Gütesiegel achten.

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Für jedes Kilo Bio-Brot braucht man das Bio-Getreide von zwei bis drei Quadratmetern Feld.

Mehl ist nicht gleich Mehl. Je-des Korn hat andere Eigenschaften. Die gewünschten Backqualitäten hängen wesentlich von den Stärke- und Proteineigenschaften des Korns sowie von der Mehlmischung ab. Ein Spezialist seit rund 200 Jahren ist die Bio-Mühle Hofer in Lichtenwörth. Hier wird Getreide aus besten regio-nalen Rohstoffen, mit Rücksicht auf die Umwelt und mit viel Liebe zum Detail schonend zu Bio-Mehl ver-mahlen, das Meisterbäcker und Top-Gastronomen begeistert. Hans Ho-fer beschäftigt sich intensiv mit der Verarbeitungsqualität der Bio-Mehle, untersucht im mühleneigenen Labor das Getreide auf über 460 Pestizide und prüft jede Mehlcharge auf ihre Backeigenschaften. Die 100%ige re-gionale Bio-Qualität punktet mit kur-zen Transportwegen, Verwendung von Ökostrom, nachhaltiger Planung und CO2-neutraler Produktion. Auch neu entdeckte Getreidesorten wie Purpurweizen- oder Einkornmehl sind bei Hans Hofer im Programm.

[Bio in der Mühle]

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KommR Erwin Fellner, In-nungsmeister der Wiener Le-

bensmittelgewerbe, zum Thema „Wiener Lebensmittelqualität“.

„Die über 500 Betriebe der Wie-ner Lebensmittelgewerbe tragen wesentlich dazu bei, dass in den Bezirken der Bundeshauptstadt die Nahversorgung funktioniert. Ganz unter dem Motto: ,Von der Region, für die Region.‘ Ob bei den Fleischern, den Bäckern, den Konditoren oder Nah-rungs- und Genussmittelerzeu-gern, wir bieten Konsumenten Qualität, Frische und Beratung, die es eben nur im Fachgeschäft gibt. Wir leben das traditionel-le Handwerk und versuchen den Kunden auch in Sachen Bio ein Angebot bieten zu können. Die

Verwendung von seit Generati-onen überlieferten Herstellungs-verfahren, der Einsatz von hoch-wertigen Grundprodukten sowie die Vielfalt der handgefertigten Produkte, die in jeder gewünsch-ten Menge – ob für Singles oder Großfamilien – erhältlich sind, zeichnen uns aus. Die Wienerin-nen und Wiener schätzen den Einkauf im Fachgeschäft – eine Lebensqualität, die es aufrecht-zuerhalten gilt.

Neben den Angeboten in unse-ren Geschäften gibt es am Sonn-tag, dem 30. September, ab 11 Uhr die Möglichkeit, unsere Schmankerl und Köstlichkeiten beim Franziskus-Kirtag im In-nenhof des Franziskanerklosters zu konsumieren.“

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