BiosphärenJournal · 2018-12-21 · Der Flyer soll kein Werbemedium für einzel-ne Vereine oder...

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BiosphärenJournal Mai/2014 Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen Naturpark Pfälzerwald im Bezirksverband Pfalz Franz-Hartmann-Str. 9 67466 Lambrecht (Pfalz) Fon: 0049 (0) 6325 / 95 52 0 Fax: 0049 (0) 6325 / 95 52 19 [email protected] www.pfaelzerwald.de www.biosphere-pfaelzerwald-vosges.org Redaktion und Herstellung: Rolf Schmiedel Redaktionsbüro Am Altenhof 11-13 67655 Kaiserslautern Fon: 0049 (0) 631 / 20 57 72 22 Fax: 0049 (0) 631 / 20 57 72 29 [email protected] www.rolfschmiedel.de Impressum: Gelenkte Besucherströme Trend zu Wegezusammenlegungen Die Koordinierungsstelle für die Besucherlenkung im Naturpark Pfälzerwald hat sich in ihrer letzten Sitzung mit den Markierungskon- zepten der Verbandsge- meinde Rodalben und der Ortsgemeinde Trippstadt befasst. Des Weiteren wur- de die neue Wanderarena Südwestpfalz vorgestellt und über einen zu erstel- lenden Natursport-Flyer beraten. Günter Breiner (Verbands- gemeinde Rodalben) stellte das fertige Wan- derwegekonzept seiner Verbandsgemeinde (VG) vor, das nunmehr von den zuständigen Gremien be- raten wird und möglichst noch in diesem Jahr um- gesetzt werden soll. Wäh- rend die Wanderwege im In dieser Ausgabe Gute Markierungen der Wanderwege gehören zur touris- tischen Infrastruktur des Waldes - in der Koordinierungsstelle laufen die Fäden zu- sammen +++++++++++++++ Erster Bericht über den Naturpark Pfälzer- wald nach Übernah- me der Trägerschaft im Bezirkstag +++++++++++++++ Der Schlachtbetrieb Keller stellt einen wichtigen Baustein für die nachhaltige Entwicklung des Bio- sphärenreservats dar. +++++++++++++++ Termine und Veran- staltungen Bereich der Ortsgemeinde Münchweiler weitgehend unverändert geblieben sind, habe es z.B. in Rodal- ben eine völlig neue We- gekonzeption gegeben. An die Stelle der vielen Naturparkrundwege dort sollen nun vier neue Rund- wege der Stadt treten. Bei- spiel Clausen: Aus ehemals zwölf Rundwanderwegen sind nunmehr sechs ge- worden. In Donsieders gibt es einen neuen Hö- hen-Rundwanderweg, in Leimen sind vom Röder- hof ausgehend aus ehe- dem elf Wegen jetzt fünf geworden. Insbesondere die Reduzierung der Wan- derwege in der Kernzone habe erheblicher Über- zeugungsarbeit bedurft, berichtete Breiner. Die Koordinierungsstelle dis- kutierte Änderungen des Wegeverlaufs in der Kern- Koordinierungsstelle für Besucherlenkung berät Wegeverlauf

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BiosphärenJournalMai/2014Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen

Naturpark Pfälzerwald im Bezirksverband PfalzFranz-Hartmann-Str. 967466 Lambrecht (Pfalz)Fon: 0049 (0) 6325 / 95 52 0Fax: 0049 (0) 6325 / 95 52 19info@pfaelzerwald.bv-pfalz.dewww.pfaelzerwald.dewww.biosphere-pfaelzerwald-vosges.org

Redaktion und Herstellung:Rolf Schmiedel RedaktionsbüroAm Altenhof 11-1367655 KaiserslauternFon: 0049 (0) 631 / 20 57 72 22Fax: 0049 (0) 631 / 20 57 72 [email protected]

Impressum:

Gelenkte BesucherströmeTrend zu WegezusammenlegungenDie Koordinierungsstelle für die Besucherlenkung im Naturpark Pfälzerwald hat sich in ihrer letzten Sitzung mit den Markierungskon-zepten der Verbandsge-meinde Rodalben und der Ortsgemeinde Trippstadt befasst. Des Weiteren wur-de die neue Wanderarena Südwestpfalz vorgestellt und über einen zu erstel-lenden Natursport-Flyer beraten. Günter Breiner (Verbands-gemeinde Rodalben) stellte das fertige Wan-derwegekonzept seiner Verbandsgemeinde (VG) vor, das nunmehr von den zuständigen Gremien be-raten wird und möglichst noch in diesem Jahr um-gesetzt werden soll. Wäh-rend die Wanderwege im

In dieser Ausgabe

Gute Markierungen der Wanderwege gehören zur touris-tischen Infrastruktur des Waldes - in der Koordinierungsstelle laufen die Fäden zu-sammen+++++++++++++++Erster Bericht über den Naturpark Pfälzer-wald nach Übernah-me der Trägerschaft im Bezirkstag+++++++++++++++Der Schlachtbetrieb Keller stellt einen wichtigen Baustein für die nachhaltige Entwicklung des Bio-sphärenreservats dar.+++++++++++++++Termine und Veran-staltungen

Bereich der Ortsgemeinde Münchweiler weitgehend unverändert geblieben sind, habe es z.B. in Rodal-ben eine völlig neue We-gekonzeption gegeben. An die Stelle der vielen Naturparkrundwege dort sollen nun vier neue Rund-wege der Stadt treten. Bei-spiel Clausen: Aus ehemals zwölf Rundwanderwegen sind nunmehr sechs ge-worden. In Donsieders

gibt es einen neuen Hö-hen-Rundwanderweg, in Leimen sind vom Röder-hof ausgehend aus ehe-dem elf Wegen jetzt fünf geworden. Insbesondere die Reduzierung der Wan-derwege in der Kernzone habe erheblicher Über-zeugungsarbeit bedurft, berichtete Breiner. Die Koordinierungsstelle dis-kutierte Änderungen des Wegeverlaufs in der Kern-

Koordinierungsstelle für Besucherlenkung berät Wegeverlauf

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Seite 2 Mai 2014 Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen

Besucherlenkung im Wald Fortsetzung von Seite 1

zone. Eine Änderung liegt im Spannungsfeld der In-teressen. Überlegungen, den Verlauf vollständig aus der Kernzone heraus zu verlegen und auf existie-rende Radwege auszuwei-chen, stehen den Zusagen der Aufsichts- und Dienst-leistungsdirektion (ADD) gegenüber. Angesprochen wurde außerdem eine Idee, vor Ort Hinweistafeln aufzustellen, um Besucher über die Bedeutung der Kernzone zu informieren. Die Darstellung des Ver-laufes des Grünen Kreu-zes werde noch korrigiert, denn im Bereich nördlich der Kernzone wurde die Markierung auf die Pfälzer-wald-Pfad-Route gelegt. Die Koordinierungsstelle gab ihre grundsätzliche Zustimmung zum Kon-zept, wobei Christoph Best von der Struktur- und Ge-nehmigungsdirektion Süd (SGD Süd) noch abklärt, ob es für den Bereich der Kernzonen von Seiten der Oberen Naturschutzbe-hörde (ONB) noch Geneh-migungen zur Verlegung der Markierungen bedarf. Wegen der Einheitlichkeit der Markierungen im Na-turpark soll die Stadt Ro-dalben keine mit Ziffern markierten Rundwander-wege ausweisen, sondern Themenwege, die mit Lo-gos gekennzeichnet wer-den. Dafür ist seitens der Verbandsgemeinde die

Markierungsbefugnis zu beantragen. Als Alternative könnten die Wege auch als Naturparkrundwege aus-gewiesen werden, für die keine neue Markierungs-befugnis benötigt wird. Stephan Marx (Ortsge-meinde Trippstadt) stellte noch einmal das Wander-wegekonzept des Luftkur-orts vor. Obwohl die Ko-ordinierungsstelle bislang nur Genehmigungen auf Verbandsgemeindeebene gegeben hat, soll diesmal von diesem Grundsatz abgewichen werden, da die VG Kaiserslautern-Süd keine Fortschritte für die Erstellung eines verbands-gemeindeweiten Konzepts vorweisen kann. Trippstadt soll nun in der Vorreiterrol-le unterstützt werden und neue Wandertafeln erhal-ten, sobald die SGD-Süd die Fördergelder geneh-migt hat (voraussichtlich zweite Jahreshälfte). Marx gab einen Überblick über die Elemente des Wan-derangebots. Es bestehen 15 überörtliche Wander-wege (Pfälzerwald-Pfad, Jakobsweg, PWV-Wege, Naturfreundeweg), fünf thematische Wege (Eisen-hüttenweg, Spurensuche), 25 örtliche Rundwege ab Ortsmitte und ab Johan-niskreuz. Geplant sei, durch Zusammenlegungen künf-tig jeweils nur noch fünf Wege von der Ortsmitte und Johanniskreuz anzu-

bieten. In Johanniskreuz soll der Startpunkt dann am Haus der Nachhaltig-keit sein und nicht am Parkplatz, um Querungen der Bundesstraße zu ver-meiden. Ein eigener Pre-miumwanderweg werde vorerst nicht angestrebt.

WanderarenaDieter Hartwig von der Südwestpfalz-Touristik e.V. stellte das neue Mar-ketingprodukt „Wan-derarena Pfälzerwald-Nordvogesen“ vor. Die überwiegende Mehrzahl der touristischen Besu-cher der Südwestpfalz sei-en Wandergäste. Da der Pfälzerwald ein Begriff ist, mit dem viele Wanderer etwas anfangen können, sei dieser neue Name ge-wählt worden. Mit einem „modernen, frischen Look“, so Hartwig, soll ein neues Gästeklientel erschlossen werden. So sollen jüngere Wanderer und Besucher, die sich mehr für Wald, Wandern und Abenteuer interessieren, angespro-chen werden. Die Abgren-zung zur „Genusspfalz“ an der Weinstraße sei bewusst so gewollt. Die Wander-arena sei Teil des „Wander-menüs Pfalz“ bei der „Pfalz.Touristik“. Das Projekt soll ausgeweitet werden über den Südwestpfalz-Kreis hi-naus, aber nur auf diejeni-gen Verbandsgemeinden, die vollständig im Pfälzer-

wald liegen. Annweiler sei bereits beigetreten, die Verbandsgemeinden Kaiserslautern-Süd, Hoch-speyer und Lambrecht seien angefragt. Auch die Zusammenarbeit mit der französischen Gemeinde Sauer-Pechelbronn in den angrenzenden Nordvoge-sen soll verstärkt werden. In der Anfangsphase be-trägt der Marketinganteil für Verbandsgemeinden 5000 Euro pro Jahr. Die Ko-ordinierungsstelle begrüßt den kooperativen Ansatz des Projekts, eine Beteili-gung möglichst vieler Ak-teure im Pfälzerwald sei wünschenswert.

Natursportflyer Die Nutzung des Waldes durch Sportarten, die ab-seits von Sportstätten und öffentlichen Verkehrswe-gen betrieben werden, nimmt ständig zu. Dafür hat sich der Begriff Natur-sport verfestigt. Seit 2013 ist geplant, einen Infor-mationsflyer Natursport zu veröffentlichen, in dem die Möglichkeiten und Grenzen der Natursport-arten aufgezeigt sind. Für alle Sportarten soll der Bezug hergestellt wer-den, wie sie in einem für die Umwelt vertretbaren Rahmen ausgeübt wer-den können. Schwerpunkt soll dabei eine Kurzvor-stellung der Verhaltensre-geln sein. Daneben sollen

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Mai 2014 Seite 3Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen

Aus der Region für die RegionKurze Wege für Lammfleisch

Dass ein lokaler Schlacht-betrieb einen wichtigen Baustein für die nach-haltige Entwicklung des B iosphärenreser vates darstellt, darauf verwies Helmut Schuler vom Na-turpark Pfälzerwald bei der Eröffnung der Land-fleischerei Keller in Busen-berg. Die Anfahrtsentfer-nungen der Schäfer zur regionalen Metzgerei ver-ringern sich deutlich. Bis-her wurden die Tiere nach Zweibrücken oder Worms gefahren. Wenn Fleisch-produkte in der Region verbleiben, wirke sich das wegen kurzer Transport-wege günstig auf die Öko-bilanz in der Region aus. Zusätzlich zum eigenen Schäfereibetrieb hat das Wasgauer Familienunter-nehmen Michael Keller jetzt eine Schlachterei und

auch Kontaktadressen und eventuell auch emp-fehlenswerte Angebote genannt werden. Bernd Dörr (Arbeitskreis Pfälzer Natursportverband) koor-diniert die textliche und bildliche Stoffsammlung. Die Beiträge über Klettern und Geocachen seien sehr gelungen, befand die Ko-ordinierungsstelle, andere bedürften der Überarbei-tung. Der Flyer soll kein Werbemedium für einzel-ne Vereine oder Anbieter werden. Die Natursport-arten Wandern und Esels-wandern, Trekking, Moun-tainbiking, Geo-Caching, Paragliding, Reiten, Klet-tern, Natursportpädagogik sollen im Flyer Platz be-kommen. Paddeln, Angeln und Jagen sollen nicht vor-kommen. Der Antrag der VG Bad Bergzabern auf Erteilung der Markierungsbefugnis für die neuen Wege ist vom Naturpark mittlerweile mit einer befürwortenden Stel-lungnahme, inklusive der, bei der letzten Sitzung von der Koordinierungsstelle formulierten Auflagen, an die Obere Naturschutzbe-hörde weitergeleitet wor-den. Voraussichtliche Themen des nächsten Treffens der Koordinierungsstelle im September: Gestaltung und Betitelung der Por-taltafeln und Flyer Natur-sportarten.

ein Metzgereigeschäft mit Frischetheke eröffnet. Als einen „nächsten sinnvol-len Schritt“ in der Firmen-entwicklung bezeichnen Sohn Stephan und dessen Frau Mona Keller die Erwei-terung. Die vor etwa drei-ßig Jahren ursprünglich als Hobby begonnene Zucht ist heute auf rund 550 Muttertiere und die dazu-gehörigen Lämmer ange-wachsen. Seit zehn Jahren werden auch Rinder ge-züchtet. Der gelernte Metz-germeister Stephan Keller will auch als Lohnschlach-ter seine Dienste anderen Kleinbetrieben der Region anbieten. Der Betrieb ist bestrebt, Partnerbetrieb des Biosphärenreservats Nordvogesen/Pfälzerwald zu werden.Durch den Verbleib der Wertschöpfung im Pfäl-

zerwald werde eine Per-spektive auch für die jüngere Generation ge-schaffen, unterstrich Na-turpark-Mitarbeiter Schu-ler. Die Hofnachfolge und damit die komplette Be-wirtschaftung und Pflege der ökologisch wertvollen Grünlandflächen werde auf diese Weise dauerhaft gesichert. Das Projekt in-tegriert sich damit bestens in die Pfälzerwald-Lam-minitiative des Biosphä-renreservates, bei der die Kellers von Anfang an als Mitinitiatoren engagiert mitarbeiten. Mehr Info: Helmut SchulerFachbereich Landwirt-s c h a f t / L a n d e s p f l e g e, Regionalvermarktung, Naturpark Pfälzerwald, Fon: 06325 - 9552-17; [email protected]

Fortsetzung Besucherlenkung

Die Betriebsleiter Stephan und Mona Keller in der neu eröffneten Landfleischerei Keller

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Veranstaltungen und Termine„Gemeinsam wandern – Vielfalt der Natur erle-ben!“ heißt das Motto der Wandertage für die bio-logische Vielfalt vom 1. Mai bis 30. Juni 2014. Wer, wo, wie wandert, findet sich auf der Internetseite www.wandertag.biologi-scheVielfalt.de++++++++++++++++++Vom 6. bis 20. Juli finden die „Wilde Wochen“ statt. Hierbei dreht sich alles rund ums heimische Wild.6. Juli: große Wildgrillparty

in Johanniskreuz mit Infos Events, Expertenrunde, Kulinarisches etc.11. Juli: Kulinarischer Bio-sphärenabend „Wild und Wein“ in der Vinothek-Weinstube „Fuxbau“, Weinstr. 240 in 67434 Neustadt-Hambach, An-meldung erbeten unter 06321/32044.Wild einmal ganz leicht in der Sommerküche bei rund einem Dutzend Gas-tronomen im Pfälzerwald++++++++++++++++++

Am 7. September gibt es einen deutsch-französi-schen Bauernmarkt im el-sässischen Reichshoffen.++++++++++++++++++ Am Sonntag, 14. Septem-ber, macht der deutsch-französische Bauernmarkt in Fischbach bei Dahn Sta-tion. Zugleich findet dort das Schäferfest fest.++++++++++++++++++Die kulinarischen Glan-rindwochen werden in diesem Herbst vom 11. bis 26. Oktober stattfinden.

Seite 4 Mai 2014 Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen

Alles wird angepacktBezirkstag über erste Arbeiten unterrichtetIn der Bezirkstagsitzung von Anfang Mai in Speyer hat der Vorsitzende des Bezirksverbands Pfalz, Theo Wieder, dem Gremi-um einen Bericht über die Arbeit der ersten Monate nach Übernahme der Trä-gerschaft des Naturparks Pfälzerwald gegeben. Der Bezirksverband habe sich mit „großem Aufwand und Engagement der neu-en Aufgabe gestellt“. Der Bedeutung entsprechend ist der Leitende Verwal-tungsdirektor des Bezirks-verbands, Matthias Jo-hann, als kommissarischer Direktor des Naturparks Pfälzerwald beauftragt worden. Erste Sitzungen seien bereits erfolgt, zwei-mal habe der Naturpark-

Ausschuss getagt, der Bei-rat einmal. Zunächst habe es mit allen Mitarbeitern eine umfassende Bestandsauf-nahme der bisherigen Ar-beit gegeben. Das „große Ziel 2015“ heiße, auf der Grundlage der Naturpark-Themen gemeinsam mit allen Beteiligten eine Leit-vision 2025 für den Pfäl-zerwald zu entwickeln, in der die notwendigen Schritte und gewünschten Ziele festgelegt sind.

In einem Gespräch mit Um-weltministerin Ulrike Höf-ken wurde die Landesein-bindung der Trägerschaft zur Sprache gebracht. Sie habe den Naturpark Pfälzerwald ausdrücklich

aufgefordert, mit Enga-gement die Struktur- und Regionalentwicklung of-fensiv anzugehen. Das Handlungsprogramm, das Ende letzten Jahres auf den Weg gebracht worden war, werde in 2014 umge-setzt, Antragstellungen sollen künftig frühzeitiger als bisher geschehen. Mi-nisterin Höfken sprach auch das Schreiben des UNESCO-Der Mensch und

die Biosphäre (MAB)-Nati-onalkomitees an. Sie sehe die daraus möglicherwei-se entstehenden Konse-quenzen kritisch und be-nannte die Problemfelder Kernzonenausweisung, Windkraftnutzung und größere Infrastrukturpro-jekte.

Des Weiteren haben in-formelle Gespräche mit der Struktur- und Geneh-

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Mai 2014 Seite 5Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen

migungsdirektion Süd (SGD) in Neustadt statt-gefunden. Präsident Prof. Dr. Hans-Jürgen Seimetz habe Unterstützung für die Ausschussarbeit zuge-sagt und auf die Einwer-bung von Drittmitteln wie bspw. das europäische Interreg-Förderprogramm hingewiesen, die sich für grenzüberschreitende Projektfinanzierungen eigneten.

Mit der Leitungsebene des französischen Part-ners des Biosphärenreser-vats, Parc naturel régional des Vosges du Nord, ist eine engere und inten-sivere Kooperation ver-einbart worden. So soll der gemeinsam besetzte Lenkungsausschuss reak-tiviert werden. Grundlage für das weitere Vorgehen soll ein Arbeitspapier sein, in dem Perspektiven des Tourismus, der energeti-schen Nachhaltigkeit, der Biosphären-Edukation, der Baukultur, der regi-onalen Wertschöpfung und der Partnerbetriebe aufgezeigt werden. Der d e u t s c h - f ra n zö s i s c h e Workshop wird mit politi-schen Vertretern, Experten und Verwaltungsmitarbei-tern besetzt sein. Ange-dacht ist die Ausrichtung einer gemeinsamen MAB-Konferenz 2015.

Bericht im Bezirkstag Fortsetzung

Auch zu einzelnen kon-kreten Aufgaben und Pro-grammen des Naturparks Pfälzerwald äußerte sich Wieder. So sagte er zum Aufgabengebiet Wege-lenkungssystem, dass die Zuständigkeiten nach wie vor in kommunaler Träger-schaft blieben. Allerdings gelte es, „lokalen Wild-wuchs zu beseitigen und auf ein einheitliche Mar-kierung zu drängen“. In einer Gesprächsreihe mit dem Pfälzerwaldverein sei es u.a. um die Sicherung des Hüttennetzes gegan-gen. Insbesondere würden Investitionen in Küchen, Hygiene und Brandschutz anstehen. Laut Staatsmi-nisterin Höfken könnte dabei eventuell auf Mittel aus dem so genannten Investitionsstock zurück-gegriffen werden. Für die deutsch-französischen

Bauernmärkte, die sehr gut angenommen wer-den, sei anzustreben, diese „konsequent fortzusetzen und eine kommunizierba-re Dachmarke zu etablie-ren“. Die Initiative Partner-betrieb sei sehr offensiv weiter zu betreiben, eine einheitliche neue Vermark-tungslinie aufzubauen und intensiv und professionell zu bewerben. Das sei un-ter anderem auch deshalb sinnvoll, da die regionale Ausrichtung der Partner-betriebe deren wirtschaft-liche Grundlage bedeute. Sie sicherten damit nicht nur ihre eigene Existenz, sondern ermöglichen da-mit als Teil der regionalen Wertschöpfung eine Ori-entierung auf nachhaltige Bewirtschaftungsprinzipi-en.

Beschluss des Bezirkstags vom 9. Mai 2014

Zum gemeinsamen Antrag der Fraktionen von SPD und Bündnis 90/ Grüne: „Pfälzerwald Schauplatz des Lebens“ und zum Antrag der FDP-Fraktion „Keine Wind-kraftanlagen im Naturpark Pfälzerwald“ hat der Bezirks-tag mit 23 Ja-Stimmen und 3 Enthaltungen beschlossen:

1. Der Bezirkstag der Pfalz bekräftigt seine Entschei-dung vom 20. Dezember 2013, mit der für die Auswei-sung von Windkraftanlagen ein mindestens zweijähriges Moratorium angestrebt wird.

2. Der Bezirkstag der Pfalz bittet die Landes-regierung ergänzend zu den Entscheidungen im Rahmen der kommunalen Planungshoheit auch eine einvernehmliche Regelung bei der Ausweisung von Windenergieflächen durch die Planungsgemeinschaften herbeizuführen.

3. Die Anträge der Fraktio-nen SPD und Grüne bzw. FDP werden in den Ausschuss für den Naturpark Pfälzerwald verwiesen.

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Zum Thema Windkraftan-lagen im Pfälzerwald lagen mehrere Einwohneranfragen vor, eine wurde mündlich vorgetragen. Aufgrund der breiten öffentlichen Diskus-sion dieses Themas will das BiosphärenJournal in einer der nächsten Ausgabe geson-dert berichten.