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1 Bildungsplan zur Verordnung des SBFI vom [Erlassdatum der BiVo neu] über die berufliche Grundbildung für Gebäudeinformatikerin / Gebäudeinformatiker mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ) vom [Erstell - bzw. Unterschriftsdatum OdA Bildungsplan, vgl. S. 10 dieses Dokuments] bei Teilrevisionen BiPla (Stand am…) Erstell- bzw. Unterschriftsdatum OdA Änderungsblatt Berufsnummer [Zahl] LOGO Organisation der Arbeitswelt (OdA)

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Bildungsplan

zur Verordnung des SBFI vom [Erlassdatum der BiVo neu] über die berufliche Grundbildung für

Gebäudeinformatikerin / Gebäudeinformatiker mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ) vom [Erstell - bzw. Unterschriftsdatum OdA Bildungsplan, vgl. S. 10 dieses Dokuments]

bei Teilrevisionen BiPla (Stand am…) Erstell- bzw. Unterschriftsdatum OdA Änderungsblatt

Berufsnummer [Zahl]

LOGO

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Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung ................................................................................................................................................ 4 2. Berufspädagogische Grundlagen ........................................................................................................ 5

2.1. Einführung in die Handlungskompetenzorientierung ....................................................................... 5 2.2. Überblick der vier Dimensionen einer Handlungskompetenz .......................................................... 6 2.3. Taxonomiestufen für Leistungsziele (nach Bloom) .......................................................................... 6 2.4. Zusammenarbeit der Lernorte ......................................................................................................... 7

3. Qualifikationsprofil ................................................................................................................................ 8 3.1. Berufsbild ......................................................................................................................................... 8 3.2. Übersicht der Handlungskompetenzen .......................................................................................... 10 3.3. Anforderungsniveau des Berufes ................................................................................................... 11

4. Handlungskompetenzbereiche, Handlungskompetenzen und Leistungsziele je Lernort ............ 12 Handlungskompetenzbereich a: Planen und Führen von Projekten .......................................................... 12 Handlungskompetenzbereich b: Koordinieren und Projektieren von GKM-Systemen ............................... 18 Handlungskompetenzbereich c: Einrichten und Erweitern von Gebäudeautomationssystemen ............... 22 Handlungskompetenzbereich d: Einrichten und Erweitern von Multimedia- und Kommunikationssystemen ................................................................................................................................................................... 29 Handlungskompetenzbereich e: Testen und dokumentieren von GKM-Systemen ................................... 35 Handlungskompetenzbereich f: Unterstützen von Kundinnen und Kunden ............................................... 39

Erstellung ..................................................................................................................................................... 43 Anhang 1: Verzeichnis der Instrumente zur Sicherstellung und Umsetzung der beruflichen Grundbildung sowie zur Förderung der Qualität ...................................................................................... 45 Anhang 2: Begleitende Massnahmen der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes .............. 48 [Anhang 3: ] .................................................................................................................................................. 49 Glossar .......................................................................................................................................................... 50 Hinweise und Erläuterungen zum Erstellen des Bildungsplans (bitte nach Erstellen des Bildungsplans löschen) .............................................................................................................................. 53

1. Hinweise für das Erstellen des Qualifikationsprofils .......................................................................... 53 2. Weitere Erläuterungen zu den Handlungskompetenzen ................................................................... 55

Abkürzungsverzeichnis [BAFU Bundesamt für Umwelt] [BAG Bundesamt für Gesundheit] BBG Bundesgesetz über die Berufsbildung (Berufsbildungsgesetz), 2004 BBV Verordnung über die Berufsbildung (Berufsbildungsverordnung), 2004 BiVo Verordnung über die berufliche Grundbildung (Bildungsverordnung) EBA eidgenössisches Berufsattest EFZ eidgenössisches Fähigkeitszeugnis OdA Organisation der Arbeitswelt (Berufsverband) SBFI Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBBK Schweizerische Berufsbildungsämter-Konferenz SDBB Schweiz. Dienstleistungszentrum Berufsbildung | Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung [SECO Staatssekretariat für Wirtschaft] [Suva Schweiz. Unfallversicherungsanstalt]

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üK überbetrieblicher Kurs

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1. Einleitung Optional: Zusammenfassung und/oder wichtigste Punkte aus Sicht OdA, z.B. Beschreibung des Berufes im Sinne des Berufsbildes, Vision, Erläuterungen zur Handhabung des Bipla, Fachrichtungen, Schwerpunkte. Umfang 1-2 Seiten; kann vor der Einleitung („Deckblatt“) oder als Abschnitt innerhalb der Einleitung ver-wendet werden.

Als Instrument zur Förderung der Qualität1 der beruflichen Grundbildung für [Berufsbezeichnung w] und [Berufsbezeichnung m] mit eidgenössischem [Fähigkeitszeugnis (EFZ)/Berufsattest (EBA] beschreibt der Bildungsplan die von den Lernenden bis zum Abschluss der Qualifikation zu erwerbenden Handlungskom-petenzen. Gleichzeitig unterstützt er die Berufsbildungsverantwortlichen in den Lehrbetrieben, Berufsfach-schulen und überbetrieblichen Kursen bei der Planung und Durchführung der Ausbildung.

Für die Lernenden stellt der Bildungsplan eine Orientierungshilfe während der Ausbildung dar.

1 vgl. Art. 12 Abs. 1 Bst. c Verordnung vom 19. November 2003 über die Berufsbildung (BBV) und Art. [Ziffer] der Verordnung des SBFI über die berufliche Grundbildung (Bildungsverordnung; BiVo) für [Titel w/Titel m].

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2. Berufspädagogische Grundlagen

2.1. Einführung in die Handlungskompetenzorientierung Der vorliegende Bildungsplan ist die berufspädagogische Grundlage der beruflichen Grundbildung [Berufs-bezeichnung w/Berufsbezeichnung m]. Ziel der beruflichen Grundbildung ist die kompetente Bewältigung von berufstypischen Handlungssituationen. Damit dies gelingt, bauen die Lernenden im Laufe der Ausbil-dung die in diesem Bildungsplan beschriebenen Handlungskompetenzen auf. Diese sind als Mindeststan-dards für die Ausbildung zu verstehen und definieren, was in den Qualifikationsverfahren maximal geprüft werden darf.

Der Bildungsplan konkretisiert die zu erwerbenden Handlungskompetenzen. Diese werden in Form von Handlungskompetenzbereichen, Handlungskompetenzen und Leistungszielen dargestellt.

Darstellung der Handlungskompetenzbereiche, Handlungskompetenzen und Leistungsziele je Lernort:

Der Beruf [Berufsbezeichnung w/Berufsbezeichnung m] umfasst [Zahlwort] Handlungskompetenzberei-che. Diese umschreiben und begründen die Handlungsfelder des Berufes und grenzen sie voneinander ab.

Beispiel: (Beispieltext eines Handlungskompetenzbereichs des Berufs einfügen)

Jeder Handlungskompetenzbereich umfasst eine bestimmte Anzahl Handlungskompetenzen. So sind im Handlungskompetenzbereich [Nummer und Benennung] [Zahl] Handlungskompetenzen gruppiert. Diese entsprechen typischen beruflichen Handlungssituationen. Beschrieben wird das erwartete Verhalten, das die Lernenden in dieser Situation zeigen sollen. Jede Handlungskompetenz beinhaltet die vier Dimensionen Fach-, Methoden-, Selbst- und Sozialkompetenz (siehe 2.2); diese werden [in die Leistungsziele inte-griert/den Handlungskompetenzen zugeordnet].

Damit sichergestellt ist, dass der Lehrbetrieb, die Berufsfachschule sowie die überbetrieblichen Kurse ihren entsprechenden Beitrag zur Entwicklung der jeweiligen Handlungskompetenz leisten, werden die Hand-lungskompetenzen durch Leistungsziele je Lernort konkretisiert. Mit Blick auf eine optimale Lernortkoope-ration sind die Leistungsziele untereinander abgestimmt (siehe 2.4).

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2.2. Überblick der vier Dimensionen einer Handlungskompetenz Handlungskompetenzen umfassen Fach-, Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenzen. Damit [Berufsbe-zeichnung w/m] im Arbeitsmarkt bestehen, werden die angehenden Berufsleute im Laufe der beruflichen Grundbildung diese Kompetenzen integral und an allen Lernorten (Lehrbetrieb, Berufsfachschule, überbe-triebliche Kurse) erwerben. Die folgende Darstellung zeigt den Inhalt und das Zusammenspiel der vier Di-mensionen einer Handlungskompetenz im Überblick.

2.3. Taxonomiestufen für Leistungsziele (nach Bloom) Jedes Leistungsziel wird mit einer Taxonomiestufe (K-Stufe; K1 bis K6) bewertet. Die K-Stufe drückt die Komplexität des Leistungsziels aus. Im Einzelnen bedeuten sie:

Stufen Begriff Beschreibung K 1 Wissen [Berufsbezeichnung w/m] geben gelerntes Wissen wieder und rufen es in gleichartiger Situation ab.

Evt. Beispiel des Berufes einfügen

K 2 Verstehen [Berufsbezeichnung w/m] erklären oder beschreiben gelerntes Wissen in eigenen Worten. Beispiel des Berufes einfügen

K 3 Anwenden [Berufsbezeichnung w/m] wenden gelernte Technologien/Fertigkeiten in unterschiedlichen Situationen an. Evt. Beispiel des Berufes einfügen

K 4 Analyse [Berufsbezeichnung w/m] analysieren eine komplexe Situation, d.h. sie gliedern Sachverhalte in Ein-zelelemente, decken Beziehungen zwischen Elementen auf und finden Strukturmerkmale heraus. Evt. Beispiel des Berufes einfügen

K 5 Synthese [Berufsbezeichnung w/m] kombinieren einzelne Elemente eines Sachverhalts und fügen sie zu einem Ganzen zusammen. Evt. Beispiel des Berufes einfügen

K 6 Beurteilen [Berufsbezeichnung w/m] beurteilen einen mehr oder weniger komplexen Sachverhalt aufgrund von be-stimmten Kriterien. Evt. Beispiel des Berufes einfügen

[Berufsbezeichnung w / m] wenden die berufsspezifische Fachsprache und die (Qualitäts)Standards sowie Methoden, Verfahren, Arbeitsmittel und Materialien fachgerecht an. Das heisst sie sind fähig, fachliche Aufgaben in ihrem Berufsfeld eigenständig zu bewältigen und auf berufliche Anforde-rungen angemessen zu reagieren.

[Berufsbezeichnung w / m] organisieren ihre Arbeit sorgfältig und qualitäts-bewusst. Dabei beachten sie wirtschaftliche und ökologische Aspekte und wenden die berufsspezifischen Arbeitstechniken, Lern-, Informations- und Kommunikationsstrategien zielorientiert an. Zudem denken und handeln sie prozessorientiert und vernetzt.

[Berufsbezeichnung w / m] gestalten ihre Beziehungen zur vorgesetzten Person, im Team und mit der Kundschaft bewusst und gehen mit Heraus-forderungen in Kommunikations- und Konfliktsituationen konstruktiv um. Sie arbeiten in oder mit Gruppen und wenden dabei die Regeln für eine erfolgreiche Teamarbeit an.

[Berufsbezeichnung w / m] reflektieren ihr Denken und Handeln eigenver-antwortlich. Sie sind bezüglich Veränderungen flexibel, lernen aus den Grenzen der Belastbarkeit und entwickeln ihre Persönlichkeit weiter. Sie sind leistungsbereit, zeichnen sich durch ihre gute Arbeitshaltung aus und bilden sich lebenslang weiter.

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2.4. Zusammenarbeit der Lernorte Koordination und Kooperation der Lernorte (bezüglich Inhalten, Arbeitsmethoden, Zeitplanung, Gepflogen-heiten des Berufs) sind eine wichtige Voraussetzung für das Gelingen der beruflichen Grundbildung. Die Lernenden sollen während der gesamten Ausbildung darin unterstützt werden, Theorie und Praxis mitei-nander in Beziehung zu bringen. Eine Zusammenarbeit der Lernorte ist daher zentral, die Vermittlung der Handlungskompetenzen ist eine gemeinsame Aufgabe. Jeder Lernort leistet seinen Beitrag unter Einbezug des Beitrags der anderen Lernorte. Durch gute Zusammenarbeit kann jeder Lernort seinen Beitrag laufend überprüfen und optimieren. Dies erhöht die Qualität der beruflichen Grundbildung.

Der spezifische Beitrag der Lernorte kann wie folgt zusammengefasst werden:

• Der Lehrbetrieb; im dualen System findet die Bildung in beruflicher Praxis im Lehrbetrieb, im Lehr-betriebsverbund, in Lehrwerkstätten, in Handelsmittelschulen oder in anderen zu diesem Zweck an-erkannten Institutionen statt, wo den Lernenden die praktischen Fertigkeiten des Berufs vermittelt werden.

• Die Berufsfachschule; sie vermittelt die schulische Bildung, welche aus dem Unterricht in den Be-rufskenntnissen, der Allgemeinbildung und dem Sport besteht.

• Die überbetrieblichen Kurse; sie dienen der Vermittlung und dem Erwerb grundlegender Fertigkei-ten und ergänzen die Bildung in beruflicher Praxis und die schulische Bildung, wo die zu erlernende Berufstätigkeit dies erfordert.

Das Zusammenspiel der Lernorte lässt sich wie folgt darstellen:

Eine erfolgreiche Umsetzung der Lernortkooperation wird durch die entsprechenden Instrumente zur Förde-rung der Qualität der beruflichen Grundbildung (siehe Anhang) unterstützt.

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3. Qualifikationsprofil Das Qualifikationsprofil beschreibt das Berufsbild sowie die zu erwerbenden Handlungskompetenzen und das Anforderungsniveau des Berufes. Es zeigt auf, über welche Qualifikationen eine Gebäudeinformatikerin oder ein Gebäudeinformatiker verfügen muss, um den Beruf auf dem erforderlichen Niveau kompetent aus-zuüben.

Neben der Beschreibung der Handlungskompetenzen dient das Qualifikationsprofil auch als Grundlage für die Ausgestaltung der Qualifikationsverfahren. Darüber hinaus unterstützt es die Einstufung des Berufsbil-dungsabschlusses im nationalen Qualifikationsrahmen Berufsbildung (NQR Berufsbildung) bei der Erarbei-tung der Zeugniserläuterung.

3.1. Berufsbild Gebäudeinformatikerinnen und Gebäudeinformatiker EFZ koordinieren und installieren Systeme in den Be-reichen Gebäudeautomation, Kommunikation und Multimedia (GKM-Systeme), einschließlich der entspre-chenden Geräte, Komponenten und Netzwerke. Sie stellen die Verbindung dieser Systeme zu übergeordne-ten Managementsystemen sicher. Mit ihrem systemübergreifenden Know-how gewährleisten sie, dass Schnittstellen zu einer funktionierenden technischen Infrastruktur integriert werden.

Sie sind spezialisiert in einer der drei Fachrichtungen Planung, Gebäudeautomation sowie Kommunikation und Multimedia. Umfassende Kenntnisse in der Netzwerktechnik sowie im Bereich der IT-Sicherheit bilden die Basis ihrer Kompetenzen.

Arbeitsgebiet Gebäudeinformatikerinnen und Gebäudeinformatiker EFZ arbeiten in Betrieben, welche sich an der Schnitt-stelle von Gebäudetechnik, Elektroinstallation und Informatik positionieren. Dies sind einerseits Dienstleis-tungsfirmen, welche GKM-Systeme installieren, andererseits aber auch Planungs- und Ingenieurbüros.

Gebäudeinformatikerinnen und Gebäudeinformatiker EFZ Fachrichtung Planung verantworten die Koordina-tion der verschiedenen Systeme in der Projektierungsphase und unterstützen die Projektleitung bei der An-gebotsentwicklung auf der Basis von Kundenbedürfnissen.

Gebäudeinformatikerinnen und Gebäudeinformatiker EFZ Fachrichtung Gebäudeautomation verantworten die reibungslose Vernetzung der technischen Infrastruktur in einem intelligenten Gebäude. Sie sorgen dafür, dass gebäudetechnische Systeme wie etwa Heizungen und Lüftungen sowie elektrische Energieverbrau-cher (Licht, Haushaltsgeräte) über ein funktionierendes Netzwerk intelligent gesteuert werden können. Aus-serdem sind sie verantwortlich für die Installation und Integration von gebäudetechnischen Sicherheitssys-temen wie Brandmelde- und Einbruchmeldeanlagen.

Gebäudeinformatikerinnen und Gebäudeinformatiker EFZ Fachrichtung Kommunikation und Multimedia ermöglichen die Vernetzung moderner Kommunikations- und Multimediamittel im privaten und geschäftli-chen Umfeld. Sie stellen sicher, dass Endgeräte (z.B. Telekommunikationsapparate, TV, PC, Smartphone, Tablet, Beamer oder Beschallungssysteme) sowie Anwendungen (z.B. Kommunikationssoftware und Kom-munikationsdienste wie VOIP) in ein funktionierendes Netzwerk installiert und integriert sind.

Gebäudeinformatikerinnen und Gebäudeinformatiker EFZ legen grossen Wert auf die Einhaltung von si-cherheitsrelevanten Anforderungen und gewährleisten den Datenschutz. Sie arbeiten häufig in kleinen Teams, ihre Aufträge erhalten sie von der vorgesetzten Person oder der Projektleitung. Einfache Projekte im Bereich von GKM-Systemen (GKM-Projekt) planen und überwachen sie selbständig (z.B. Installation einer Video-Überwachung in einem Gebäude, Intelligente Steuerung von elektrischen Energieverbrauchern in einem Einfamilienhaus oder Planung und Umsetzung eines Kommunikationssystems für ein KMU). In ihrem beruflichen Alltag stehen sie in Kontakt mit unterschiedlichsten externen Anspruchsgruppen, wie etwa Kun-dinnen und Kunden, Nutzerinnen und Nutzern, Lieferanten oder Fachpersonen von Planungs- und Installa-tionsbetrieben verschiedenster Gewerke.

Wichtigste Handlungskompetenzen Gebäudeinformatikerinnen und Gebäudeinformatiker EFZ führen einfache Projekte oder Teile von Projekten selbständig. Dazu gehören Projektmanagement-Aufgaben wie die Erstellung von Terminplänen und die laufende Kontrolle des Projektfortschritts. In technischer Hinsicht planen sie die Umsetzung eines Projekts. Auf der Basis von Vorgaben und Kundenbedürfnissen erstellen sie Pflichtenhefte, planen die konkreten Aufgaben und stellen Materialien und Werkzeuge für Arbeitseinsätze bereit.

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Gebäudeinformatikerinnen und Gebäudeinformatiker EFZ Fachrichtung Planung koordinieren und projektie-ren Lösungen für GKM-Systeme. Sie analysieren Schnittstellen systematisch, stellen diese visuell dar und erarbeiten damit eine übersichtliche Grundlage für die Umsetzung. Ausserdem erstellen sie in Zusammen-arbeit mit der Projektleitung Kostengrundlagen und entwickeln Angebote für die Vernetzung von GKM-Systemen.

Gebäudeinformatikerinnen und Gebäudeinformatiker EFZ Fachrichtung Gebäudeautomation installieren und konfigurieren Komponenten von Gebäudeautomationssystemen. Sie konfigurieren Schnittstellen, paramet-rieren und programmieren Anwendungsprogramme und nehmen die Systeme schliesslich in Betrieb. Mittels Tests stellen sie die Funktionsfähigkeit sicher.

Gebäudeinformatikerinnen und Gebäudeinformatiker EFZ Fachrichtung Kommunikation und Multimedia installieren und konfigurieren Kommunikations- und Multimediasysteme. Sie konfigurieren ebenfalls Schnitt-stellen von Datennetzen sowie Peripheriegeräte. Nach der Inbetriebnahme der Geräte und Systeme stellen sie deren Funktionsfähigkeit mittels Tests sicher.

Gebäudeinformatikerinnen und Gebäudeinformatiker EFZ dokumentieren die eingerichteten Systeme ge-mäss den Vorgaben und erstellen Bedienungsanleitungen für die Nutzerinnen und Nutzer. Sie führen integ-rale Systemtests durch und stellen damit sicher, dass die verschiedenen Systeme reibungslos funktionieren. Während der Betriebsphase unterstützen sie ihre Kundinnen und Kunden, indem sie Anfragen entgegen-nehmen und an die richtige Stelle vermitteln, Störungen analysieren oder Schulungen durchführen. Durch eine regelmässige Wartung der GKM-Systeme sorgen sie für einen einwandfreien Betrieb.

Berufsausübung Die Dienstleistungen von Gebäudeinformatikerinnen und Gebäudeinformatikern EFZ zielen auf die physi-sche und virtuelle Infrastruktur in Gebäuden ab. Sie sind daher häufig unterwegs, zuhause bei Kunden oder auf Baustellen von Neubauten oder Sanierungen. Mobiles Arbeiten gehört zu ihrem Arbeitsalltag. Sie wen-den dabei digitale Hilfsmittel und betriebsspezifische Projektmanagement Anwendungen an.

Für die Installation von Gebäudeautomations- und Multimediageräten beherrschen sie verschiedene Ar-beitstechniken und setzen Maschinen, Messgeräte und Werkzeuge ein. Mit der Infrastruktur im Betrieb oder bei Kundinnen und Kunden gehen sie sorgfältig um und zeigen einen ressourcenschonenden Umgang mit Materialien. Ausserdem setzen sie die Vorschriften der Arbeitssicherheit wie auch des Gesundheits- und Umweltschutzes konsequent um.

Gebäudeinformatikerinnen und Gebäudeinformatiker EFZ sind in allen Projektphasen gefordert, die Schnitt-stellen zu verschiedenen Bereichen und Systemen im Gebäude im Auge zu behalten und zu bearbeiten. Sie verfügen über eine gute Übersicht der verschiedenen Systeme im Zusammenhang mit intelligenten Gebäu-den. Die Bearbeitung von Schnittstellen erfordert schliesslich auch eine gute Koordination und Kommunika-tion mit Fachpersonen der verschiedenen Bereiche im Gebäude. Mit ihren Schnittstellen-Kompetenzen sind sie in der Lage, Konsequenzen eines Projektes abzuschätzen und Fehler in der Umsetzung zu vermeiden.

Datenschutz und IT-Sicherheit stellen für Gebäudeinformatikerinnen und Gebäudeinformatiker Anforderun-gen von höchster Wichtigkeit dar. Sie sind sich der technischen und rechtlichen Aspekte bewusst und tref-fen im Umgang mit sensiblen Daten die entsprechenden Massnahmen.

In allen Projektphasen stehen sie mit Kundinnen und Kunden in Kontakt. Diesen gegenüber verhalten sie sich unterstützend und lösungsorientiert. Sie formulieren technische Probleme und Anweisungen in einer einfachen, verständlichen Sprache. Auf Kundenwünsche sowie Projekt- und Terminänderungen gehen sie flexibel ein.

Gebäudeinformatikerinnen und Gebäudeinformatiker EFZ zeichnen sich durch ein ausgeprägtes techni-sches Verständnis aus. Der rasche technologische Wandel erfordert eine hohe Bereitschaft zur ständigen Weiterbildung und zum lebenslangen Lernen.

Bedeutung des Berufes für Gesellschaft, Wirtschaft, Natur und Kultur Intelligentes Schalten und Steuern, Internet und Multimedia werden immer wichtiger für das Funktionieren von Wirtschaft und Gesellschaft. Durch die Vernetzung der verschiedenen Komponenten und Systeme tra-gen Gebäudeinformatikerinnen und Gebäudeinformatiker EFZ zur Optimierung der Energie- und Ressour-ceneffizienz, der Mobilität und der ökologischen Nachhaltigkeit bei. Ausserdem fordern soziale, technische und rechtliche Entwicklungen immer öfter den Einsatz von Intelligenten Gebäuden und Systemen.

Allgemeinbildung Die Allgemeinbildung beinhaltet grundlegende Kompetenzen zur Orientierung im persönlichen Lebenskon-text und in der Gesellschaft sowie zur Bewältigung von privaten und beruflichen Herausforderungen.

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3.2. Übersicht der Handlungskompetenzen â Handlungskompetenzberei-che

a Planen und Führen von Projekten

a1: Kundenbedürfnisse für ein GKM-Projekt in Absprache mit der Pro-jektleitung aufnehmen und laufend überprüfen

a2: Technische Anforde-rungen, IT-Sicherheit und Datenschutz eines einfachen GKM-Projektes überprüfen und in einem Pflichten-heft festhalten

a3: Aufgaben für ein GKM-Projekt planen

a4: Terminplan für ein einfaches GKM-Projekt erstellen

a5: Leistungsver-zeichnis und Kompo-nenten für ein einfa-ches GKM-Projekt bestimmen und benö-tigtes Material bestel-len

a6: Kosten- und Terminvorgaben eines einfachen GKM-Projekts laufend überprüfen

a7: Ausgeführte Arbeiten für ein GKM-Projekt rap-portieren

b Koordinieren und Projektieren von GKM-Systemen

b1: Datennetze und Netz-sicherheit für ein einfa-ches GKM-Projekt planen und koordinieren

b2: Arbeiten an einzel-nen GKM-Systemen im Rahmen von einfachen Projekten technisch koordinieren

b3: Schnittstellen von GKM-Systemen analy-sieren und eine optima-le Variante ausarbeiten

b4: die Vernetzung von GKM-Systemen visualisieren und präsentieren

b5: Kostenrahmen für die Vernetzung von GKM-Systemen in Zusammenarbeit mit der Projektleitung erstellen

b6: Ausschreibungs-unterlagen für ein GKM-Projekt in Zu-sammenarbeit mit der Projektleitung erstel-len und Angebote auswerten

c

Einrichten und Erweitern von Gebäudeautomationssyste-men

c1: Datennetze für Ge-bäudeautomations-systeme einrichten

c2: Bestehende Gebäu-deautomationskompo-nenten bis 230 Volt anschliessen, erweitern und prüfen

c3: Gebäude-automations-Komponenten konfigu-rieren

c4: Gebäudeautoma-tions-Schnittstellen erstellen und konfigu-rieren

c5: Anwendungs- programme auf Basis eines Funktionsbe-schriebs parametrie-ren und programmie-ren

c6: Grundfunktionen der Komponenten testen und prüfen

c7: Gebäudeauto-mationssysteme in Betrieb nehmen

d

Einrichten und Erweitern von Multimedia- und Kommunikati-onssystemen

d1: Datennetze für Multi-media- und Kommunikati-onssysteme einrichten und erweitern

d2: Komponenten von Multimedia- und Kom-munikations-systemen installieren

d3: Komponenten von Multimedia- und Kom-munikations-systemen konfigurieren

d4: Komponenten von Multimedia- und Kommunikations-systemen integrieren und testen

d5: Schnittstellen zu Drittsystemen konfi-gurieren, integrieren und testen

d6: Komponenten von Multimedia- und Kommunikations-systemen messen, analysieren und Störungen beheben

d7: Datennetze messen, analysieren und Störungen beheben

e

Testen und dokumen-tieren von GKM-Systemen

e1: Anlagendokumentati-onen für GKM-Systeme erstellen und pflegen

e2: Bedienungsanleitun-gen für GKM-Systeme erstellen

e3: Testablauf für GKM-Systeme definie-ren

e4: Integrale Tests von GKM-Systemen für einfache Projekte durchführen, überwa-chen und protokollie-ren

f Unterstützen von Kundinnen und Kunden f1: Fehler in GKM-

Systemen systematisch suchen und Störungen analysieren

f2: Serviceanfragen zu GKM-Systemen entge-gennehmen und an die richtige Stelle vermit-teln

f3: Kundinnen und Kunden sowie Mitar-beitende im Einsatz von GKM-Systemen verschiedener Anbie-ter instruieren

f4: GKM-Systeme warten und betreuen

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3.3. Anforderungsniveau des Berufes Das Anforderungsniveau des Berufes ist im Bildungsplan mit den zu den Handlungskompetenzen zählenden Leistungszielen an den drei Lernorten weiter beschrie-ben. Zusätzlich zu den Handlungskompetenzen wird die Allgemeinbildung gemäss Verordnung des SBFI vom 27. April 2006 über Mindestvorschriften für die Allge-meinbildung in der beruflichen Grundbildung vermittelt (SR 412.101.241).

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4. Handlungskompetenzbereiche, Handlungskompetenzen und Leistungsziele je Lernort In diesem Kapitel werden die in Handlungskompetenzbereiche gruppierten Handlungskompetenzen und die Leistungsziele je Lernort beschrieben. Die im Anhang aufgeführten Instrumente zur Förderung der Qualität unterstützen die Umsetzung der beruflichen Grundbildung und fördern die Kooperation der drei Lernorte.

Handlungskompetenzbereich a: Planen und Führen von Projekten

Handlungskompetenz a1: Kundenbedürfnisse für ein GKM-Projekt in Absprache mit der Projektleitung aufnehmen und laufend überprüfen

Gebäudeinformatikerinnen und Gebäudeinformatiker nehmen Kundenbedürfnisse entgegen, z.B. im Rahmen einer Kundenbesprechung, telefonisch oder per Mail. Sie fragen gezielt nach und halten die Bedürfnisse schriftlich fest. Sie vergewissern sich, dass sie die Wünsche des Kunden richtig verstanden haben. Bei Bedarf holen sie sich Unterstützung bei der Projektleitung.

Bei Neukunden erstellen sie ein Kundendossier. Bei bestehenden Kunden entnehmen sie dem Dossier relevante Informationen, wie z.B. vorhandene Systeme oder zuständige Personen.

Anhand der formulierten Anforderungen legen sie die Grenzen des Auftrags fest und formulieren diese. Anschliessend nehmen sie wiederum Kontakt mit dem Kunden auf, kommunizieren das Auftragsverständnis und nehmen allfällige Anpassungen vor. Kann die eigene Firma nicht alle Aufgaben eigenständig ausführen, empfehlen sie einen Projektpartner.

Während dem Projekt überprüfen sie die Kundenanforderungen laufend. Allfällige Änderungen oder zusätzliche Wünsche nehmen sie auf und passen die Projektun-terlagen entsprechend an.

Leistungsziele Betrieb Leistungsziele Berufsfachschule Leistungsziele überbetrieblicher Kurs

a1.1: Sie nehmen Kundenbedürfnisse entgegen und fragen gezielt nach. (K3)

a1.2: Sie halten Kundenbedürfnisse in geeigneter Form und gemäss den betrieblichen Vorgaben fest. (K3)

a1.3: Sie erstellen ein Kundendossier oder passen ein bestehendes Dossier an. (K3)

a1.4: Sie formulieren einen Auftrag präzise und voll-ständig. (K3)

a1.5: Sie stellen einem Kunden den Auftrag verständ-

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lich vor. (K3)

a1.6: Sie überprüfen Kundenanforderungen laufend und halten Änderungen in den entsprechenden Pro-jektunterlagen übersichtlich fest. (K4)

Handlungskompetenz a2: Technische Anforderungen, IT-Sicherheit und Datenschutz eines einfachen GKM-Projektes überprüfen und in einem Pflichtenheft festhal-ten

Auf der Basis von Kundenanforderungen erarbeiten Gebäudeinformatikerinnen und Gebäudeinformatiker eine technisch umsetzbare Variante. Dazu führen sie Re-cherchen durch (z.B. ähnliche Projekte, die umgesetzt wurden), klären mit Lieferanten oder Schnittstellenpartnern (involvierte Gewerke) produktspezifische Eigen-schaften ab und überprüfen die gesetzliche Machbarkeit sowie die Datenschutzrichtlinien (z.B. Videoüberwachung im öffentlichen Bereich). Je nach Projekt klären sie ausserdem die Machbarkeit in Bezug auf IT-Sicherheit ab.

In einem nächsten Schritt überprüfen sie die Schnittstellen zu anderen Systemen (z.B. Einbindung in IT-Infrastruktur). Sie analysieren die Machbarkeit sowie die Aus-wirkungen auf diese Systeme.

Die Ergebnisse halten sie in einem Konzept fest, welches über den Aufbau, die Struktur sowie die Schnittstellen Auskunft gibt. Die erarbeitete Lösung besprechen sie mit internen Mitarbeitenden oder mit dem Projektleitenden. Bei Bedarf ergänzen sie fehlende Angaben. Alle Anforderungen in Bezug auf Technik, Sicherheit und Da-tenschutz halten sie schliesslich in einem Pflichtenheft fest.

Leistungsziele Betrieb Leistungsziele Berufsfachschule Leistungsziele überbetrieblicher Kurs

a2.1: Sie führen mittels verschiedener Hilfsmittel technische Recherchen durch. (K3)

a2.2: Sie klären mit betroffenen Fachpersonen der involvierten Gewerke produktspezifische Eigenschaf-ten ab und halten die Ergebnisse übersichtlich fest. (K4)

a2.3: Sie überprüfen die gesetzliche Machbarkeit und die Datenschutzrichtlinien eines GKM-Projekts. (K4)

a2.4: Sie überprüfen die Machbarkeit eines GKM-Projekts in Bezug auf IT-Sicherheit. (K4)

a2.5: Sie überprüfen Schnittstellen zu anderen Sys-

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temen und halten die Resultate schriftlich fest. (K3)

a2.6: Sie verfassen ein fachlich und technisch korrek-tes Konzept. (K3)

a2.7: Sie verfassen ein vollständiges Pflichtenheft eines einfachen GKM-Projekts. (K3)

Handlungskompetenz a3: Aufgaben für ein GKM-Projekt planen

Gebäudeinformatikerinnen und Gebäudeinformatiker verschaffen sich zunächst einen Überblick über das Projekt (z.B. Inhalte und Umfang der verschiedenen Aufga-ben). Sie studieren die vorhandenen Konzepte und Pflichtenhefte.

In einem nächsten Schritt teilen sie die Gesamtaufgaben in bearbeitbare Teilaufgaben auf. Sie erstellen eine chronologische Reihenfolge von Meilensteinen und Pro-jektvorgaben und stellen diese als Aufgabenliste oder Projektablaufplan dar, z.B. in Form eines Fliessdiagramms. Für jede Aufgabe definieren sie die Zuständigkeiten.

Gemeinsam mit dem/der Projektleitenden erarbeiten sie eine Schnittstellenmatrix, um Abgrenzungen zu anderen Gewerken und Systemen sichtbar zu machen (Wer ist für welchen Teil in der Ausführung verantwortlich). Häufig besprechen sie auch die erarbeitete Aufgabenliste mit dem/der Projektleitenden oder mit anderen Mitar-beitenden. Sie erläutern die gewählte Lösung und begründen diese nachvollziehbar.

Leistungsziele Betrieb Leistungsziele Berufsfachschule Leistungsziele überbetrieblicher Kurs

a3.1: Sie teilen ein GKM-Projekt in bearbeitbare Teil-aufgaben auf. (K3)

a3.2 Sie erstellen eine übersichtliche Aufgabenliste oder einen Projektablaufplan. (K3)

a3.3: Sie definieren Zuständigkeiten für verschiedene Teilaufgaben. (K3)

a3.4: Sie erstellen in Absprache mit dem Projektlei-tenden eine Schnittstellenmatrix mit klar definierten Abgrenzungen zu den Aufgaben anderer Beteiligten. (K5)

a3.5: Sie erläutern eine Aufgabenliste oder einen Projektablaufplan gegenüber internen Mitarbeitenden

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verständlich und nachvollziehbar. (K3)

Handlungskompetenz a4: Terminplan für ein einfaches GKM-Projekt erstellen Gebäudeinformatikerinnen und Gebäudeinformatiker klären zuerst den Endtermin des Projekts ab. Anhand der Aufgabenliste oder des Projektablaufplans schätzen sie den zeitlichen Aufwand für die verschiedenen Aufgaben ab und erstellen einen Terminplan.

Ausserdem klären sie die Lieferfristen für die im Projekt benötigten Materialien ab. Falls erforderlich, informieren sie den Projektleitenden über zeitliche Verzögerun-gen. Bei Bedarf überprüfen sie in Zusammenarbeit mit dem Projektleitenden den eigenen Terminplan mit den Terminplänen anderer Gewerke auf Unstimmigkeiten.

In einem nächsten Schritt arbeiten sie diese Informationen in den bestehenden Terminplan ein. Sie koordinieren diesen mit dem Projektleitenden, so dass der End-termin eingehalten werden kann. Bei Bedarf treffen sie Massnahmen, z.B. in Bezug auf eigene Ressourcen und die eigene Arbeitsplanung.

Schliesslich stellen sie den ausgearbeiteten Terminplan via dem Projektleitenden dem Auftraggeber zu und klären allfällige Fragen.

Leistungsziele Betrieb Leistungsziele Berufsfachschule Leistungsziele überbetrieblicher Kurs

a4.1: Sie schätzen den zeitlichen Aufwand für die verschiedenen Aufgaben eines GKM-Projekts ab. (K4)

a4.2: Sie klären Lieferfristen ab und beurteilen die Auswirkungen auf den Terminplan. (K3)

a4.3: Sie überprüfen die Terminpläne anderer am Projekt beteiligten Gewerke und identifizieren allfälli-ge Unstimmigkeiten. (K4)

a4.4: Sie verfassen mit den betrieblichen Hilfsmitteln einen realistischen Terminplan. (K3)

a4.5: Sie begründen ihren Terminplan gegenüber Projektpartnern. (K4)

Handlungskompetenz a5: Leistungsverzeichnis und Komponenten für ein einfaches GKM-Projekt bestimmen und benötigtes Material bestellen

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Auf der Grundlage des Konzepts und/oder Pflichtenhefts erstellen Gebäudeinformatikerinnen und Gebäudeinformatiker ein Leistungsverzeichnis.

Sie nehmen bei Bedarf Rücksprache mit dem Auftraggeber. Anschliessend bestimmen sie die Leistungsmerkmale und Anzahl der Komponenten für die definierten Leistungen und halten dies im Leistungsverzeichnis fest. Ausserdem bestimmen sie die Hersteller der einzelnen Komponenten und geben eine Produktempfehlung ab.

Auf der Basis des Leistungsverzeichnisses holen sie bei verschiedenen Lieferanten Offerten ein und vergleichen diese. Das Resultat des Vergleichs besprechen sie mit dem Projektleiter und definieren den Lieferanten. Anschliessend bestellen sie das benötigte Material.

Schliesslich überprüfen sie, ob das gelieferte Material vollständig ist und mit den definierten Anforderungen übereinstimmt.

Gegebenenfalls leiten sie das Material an die entsprechenden Projektbeteiligten weiter.

Leistungsziele Betrieb Leistungsziele Berufsfachschule Leistungsziele überbetrieblicher Kurs

a5.1: Sie erstellen anhand eines Konzepts und/oder Pflichtenhefts ein vollständiges Leistungsverzeichnis für ein GKM Projekt. (K5)

a5.2: Sie definieren die Anzahl und Leistungsmerk-male der Komponenten und geben eine Produktemp-fehlung ab. (K5)

a5.3: Sie holen bei Lieferanten Offerten ein und ver-gleichen diese. (K3)

a5.4: Sie bestellen für ein GKM-Projekt benötigtes Material. (K3)

a5.5: Sie überprüfen Bestellungen auf Vollständigkeit und Korrektheit. (K3)

Handlungskompetenz a6: Kosten- und Terminvorgaben eines einfachen GKM-Projekts laufend überprüfen

Um Unstimmigkeiten frühzeitig zu erkennen, überprüfen Gebäudeinformatikerinnen und Gebäudeinformatiker den Termin- und Kostenplan in regelmässigen Abstän-den.

Sie erstellen einen Soll-Ist-Vergleich und berechnen die Mehr- und Minderkosten von Material, Dienstleistungen und Projektänderungen. Bei Unstimmigkeiten infor-

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mieren sie umgehend den Projektleitenden oder besprechen die Situation direkt mit dem Kunden.

Sie gleichen die Arbeiten vor Ort mit dem Terminplan ab. Bei Abweichungen informieren sie den Projektleitenden oder direkt den Kunden und leiten gemeinsam Kor-rekturmassnahmen ein.

Leistungsziele Betrieb Leistungsziele Berufsfachschule Leistungsziele überbetrieblicher Kurs

a6.1: Sie erstellen einen nachvollziehbaren Soll-Ist-Vergleich und berechnen Mehr- und Minderkosten eines einfachen GKM-Projekts. (K3)

a6.2: Sie informieren Projektleitende und Kunden vorausschauend und erläutern Unstimmigkeiten in der Kostenplanung. (K4)

a6.3: Sie kontrollieren laufend den Terminplan und leiten zusammen mit dem Projektleitenden oder dem Kunden Korrekturmassnahmen ein. (K4)

Handlungskompetenz a7: Ausgeführte Arbeiten für ein GKM-Projekt rapportieren

Gebäudeinformatikerinnen und Gebäudeinformatiker stellen sicher, dass die von ihnen ausgeführten Arbeiten nachvollziehbar sind und dem Kunden verrechnet wer-den können. Dazu halten sie die Arbeiten chronologisch und stichwortartig fest, z.B. in einem Rapportformular.

Sie erfassen für ein GKM-Projekt die ausgeführten Arbeiten, das verwendete Material und Werkzeuge, die benötigte Zeit sowie gegebenenfalls Spesen (z.B. Weg- und Fahrzeugspesen).

Sie erläutern dem Kunden die rapportierten Arbeiten und lassen diese bestätigen. Gegebenenfalls lassen sie den Rapport unterschreiben.

Leistungsziele Betrieb Leistungsziele Berufsfachschule Leistungsziele überbetrieblicher Kurs

a7.1: Sie erfassen die ausgeführten Leistungen nach betrieblichen Vorgaben chronologisch und nachvoll-ziehbar. (K3)

a7.2: Sie erläutern die ausgeführten Arbeiten einem

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Kunden verständlich und nachvollziehbar. (K3)

Handlungskompetenzbereich b: Koordinieren und Projektieren von GKM-Systemen

Handlungskompetenz b1: Datennetze und Netzsicherheit für ein einfaches GKM-Projekt planen und koordinieren

Gebäudeinformatikerinnen und Gebäudeinformatiker planen ein Datennetz für ein einfaches GKM-Projekt. Je nach Auftrag handelt es ich um ein neues oder beste-hendes Datennetz. Sie nehmen zuerst Rücksprache mit dem Auftraggeber und holen alle für den Auftrag benötigten Informationen ein. Sie klären die Bedürfnisse sämtlicher Datennetzteilnehmer sowie die Anforderungen an das Datennetz sorgfältig ab und koordinieren diese. Danach erstellen sie ein Konzept, welches das Da-tennetz beschreibt.

Leistungsziele Betrieb Leistungsziele Berufsfachschule Leistungsziele überbetrieblicher Kurs

b1.1: Sie nehmen Rücksprache mit dem Auftragge-ber und holen alle für den Auftrag benötigten Informa-tionen ein. K3

b1.2: Sie klären die Bedürfnisse sämtlicher Daten-netzteilnehmer sowie die Anforderungen an das Da-tennetz sorgfältig ab. K3

b1.3: Sie koordinieren die Anforderungen sämtlicher Datennetzteilnehmer an das Datennetz. K4

b1.4: Sie erstellen ein Konzept für ein neues oder bestehendes Datennetz in einem einfachen GKM-Projekt. K5

b1.5: Sie empfehlen (Vorschlag: erstellen einen Vor-schlag für) die Sicherheitsanforderungen für ein Da-tennetz in einem einfachen GKM-Projekt. K4

Handlungskompetenz b2: Arbeiten an einzelnen GKM-Systemen im Rahmen von einfachen Projekten technisch koordinieren

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Zu Beginn der Arbeiten beschaffen sich Gebäudeinformatikerinnen und Gebäudeinformatiker aktiv alle nötigen Informationen von den beteiligten Projektpartnern (z.B. aus den Bereichen Heizung, Lüftung, Gebäudeautomation, Multimedia, Brandmeldung etc.) über die im Projekt eingesetzten/einzusetzenden Technologien. Darauf entwickeln sie ein Gesamtbild über die Systemlandschaft und prüfen, ob dieses zum vorgegebenen Konzept passt. Sie prüfen verschiedene Varianten und klären ab, ob diese technisch machbar sind und bestehende Lösungen verfügbar sind. Nach Freigabe des Konzepts durch den Auftraggeber fahren sie mit der technischen Ko-ordination fort: Sie definieren in Absprache mit den anderen Fachplanern die Systemschnittstellen inklusive der Adressierung.

Leistungsziele Betrieb Leistungsziele Berufsfachschule Leistungsziele überbetrieblicher Kurs

b2.1: Sie beschaffen aktiv die benötigten Informatio-nen über die verschiedenen Technologien innerhalb ihres Projekts. K3

b2.2: Sie entwickeln ein Gesamtbild über die System-landschaft und prüfen, ob dieses zum vorgegebenen Konzept passt. K5

b2.3: Sie prüfen verschiedene Varianten und klären ab, ob diese technisch machbar sind. K5

b2.4: Sie koordinieren in Absprache mit den anderen Fachplanern die Systemschnittstellen. K3

Handlungskompetenz b3: Schnittstellen von GKM-Systemen analysieren und eine optimale Variante ausarbeiten

Gebäudeinformatikerinnen und Gebäudeinformatiker analysieren anhand des Kundenbedürfnisses die Schnittstellen von zwei oder mehreren GKM-Systemen. Dabei nutzen sie ihr breites technisches Verständnis zum Zusammenspiel von GKM-Systemen.

Sie entwickeln und bewerten verschiedene Lösungsvarianten der Schnittstellen und empfehlen die optimale Lösung.

Darauf definieren sie das Ziel der Schnittstelle, d.h. wie die GKM-Systeme miteinander kommunizieren. Zum Schluss beschreiben sie den Inhalt und Umfang der Schnittstelle, z.B. in einem Funktionsbeschrieb, und geben diese den Systemverantwortlichen weiter.

Leistungsziele Betrieb Leistungsziele Berufsfachschule Leistungsziele überbetrieblicher Kurs

b3.1: Sie analysieren zwei oder mehrere GKM-Systeme und wie diese miteinander kommunizieren

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sollen. K4

b3.2: Sie entwickeln verschiedene Lösungsvarianten der Schnittstellen, zeigen Vor und Nachteile auf und empfehlen die optimale Lösung. K5 (drei Verben, sehr umfassend à ev. zwei Ziele daraus machen)

b3.3: Sie erstellen einen Funktionsbeschrieb der Schnittstellen. K3

Handlungskompetenz b4: die Vernetzung von GKM-Systemen visualisieren und präsentieren

Gebäudeinformatikerinnen und Gebäudeinformatiker erhalten den Auftrag, die Vernetzung von GKM-Systemen zu visualisieren.

Dazu erstellen sie eine Handskizze und das Prinzipschema mithilfe eines Visualisierungsprogramms. Dabei achten sie darauf, dass das Prinzipschema für Auftragge-ber, Fachplaner, Ausführender und Kunde verständlich ist. Sie präsentieren das Arbeitsergebnis.

Nachher überarbeiten sie das Prinzipschema aufgrund der Rückmeldung aus der Präsentation und übergeben das fertige Produkt dem Auftraggeber.

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b4.1: Sie erstellen eine Handskizze. K3

b4.2: Sie erstellen ein Prinzipschema mithilfe eines Visualisierungsprogramms. K3

b4.3: Sie präsentieren das Arbeitsergebnis. K6 (K3?)

b4.4: Sie überarbeiten das Arbeitsergebnis aufgrund der Rückmeldungen. K3

Handlungskompetenz b5: Kostenrahmen für die Vernetzung von GKM-Systemen in Zusammenarbeit mit der Projektleitung erstellen

Gebäudeinformatikerinnen und Gebäudeinformatiker bestimmen zunächst das Mengengerüst und den Aufwand anhand des Konzepts für die Vernetzung von GKM-Systemen. Darauf ermitteln sie den Kostenrahmen anhand von Richtpreisen und Erfahrungswerten. Sie berücksichtigen dabei sowohl einmalige als auch wiederkeh-rende Kosten (z.B. Software, Lizenzen, externe Dienstleistungen etc.).

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Zusammen mit dem Projektleiter stellen sie nun die Kosten phasen- und bedarfsgerecht zusammen.

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b5.1: Sie bestimmen anhand eines Konzepts das Mengengerüst und den Aufwand für die Vernetzung von GKM-Systemen. K4

b5.2: Sie ermitteln den Kostenrahmen anhand von Richtpreisen und Erfahrungswerten. K3

b5.3: Sie stellen in Zusammenarbeit mit dem Projekt-leiter die Kosten für die Vernetzung von GKM-Systemen phasen- und bedarfsgerecht zusammen. K3

Handlungskompetenz b6: Ausschreibungsunterlagen für ein GKM-Projekt in Zusammenarbeit mit der Projektleitung erstellen und Angebote auswerten

Gebäudeinformatikerinnen und Gebäudeinformatiker erstellen in Absprache mit dem Projektleiter die Ausschreibungsunterlagen (beinhaltet z.B. Terminplan, Projekt-beschreibung, Organisation etc.) für ein GKM-Projekt. Sie halten sich dabei eng an die Vorgaben des Projektleiters und achten darauf, dass die Unterlagen vollständig und fehlerfrei sind.

Danach holen sie Angebote gemäss Vorgaben des Projektleiters bei verschiedenen Unternehmen ein. Sie prüfen die Angebote gemäss Vorgaben, vergleichen sie und werten sie aus. Zusammen mit dem Projektleiter erarbeiten sie eine Vergabeempfehlung.

Leistungsziele Betrieb Leistungsziele Berufsfachschule Leistungsziele überbetrieblicher Kurs

b6.1: Sie erstellen in Absprache mit dem Projektleiter die Ausschreibungsunterlagen für ein GKM-Projekt. K4

b6.2: Sie holen Angebote gemäss Vorgaben des Projektleiters ein. K3

b6.3: Sie prüfen die Angebote gemäss Vorgaben,

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vergleichen sie und werten sie aus. K6 (K5?)

b6.4: Sie erarbeiten in Zusammenarbeit mit dem Pro-jektleiter eine Vergabeempfehlung. K4

Handlungskompetenzbereich c: Einrichten und Erweitern von Gebäudeautomationssystemen

Handlungskompetenz c1: Datennetze für Gebäudeautomationssysteme einrichten

Gebäudeinformatikerinnen und Gebäudeinformatiker holen zuerst beim Auftraggeber alle Informationen ein und eruieren, ob bereits ein Datennetz besteht. Anschlies-send planen sie ein einfaches Datennetz, indem sie ein Konzept mit definierten Funktionsanforderungen erstellen. Das Konzept stellen sie visuell, anhand einer Typo-logie oder in Textform dar. Ausserdem legen sie die Sicherheitsanforderungen fest.

Sie begleiten die Installation vor Ort, konfigurieren das Datennetz und führen einen Funktionstest durch.

Leistungsziele Betrieb Leistungsziele Berufsfachschule Leistungsziele überbetrieblicher Kurs

c1.1: Sie definieren die Anforderungen an ein einfa-ches Datennetz in Bezug auf Funktion und Sicher-heit. K3-5

c1.2: Sie stellen ein Konzept in Textform oder visuell dar. K3

c1.3: Sie konfigurieren ein Datennetz gemäss Kon-zept. K3

c1.4: Sie testen ein Datennetz in Bezug auf Funktion und Sicherheit. K4

Handlungskompetenz c2: Bestehende Gebäudeautomationskomponenten bis 230 Volt anschliessen, erweitern und prüfen

Gebäudeinformatikerinnen und Gebäudeinformatiker verschaffen sich zunächst einen Überblick über das Gebäudeautomationssystem. Als Nächstes holen sie die vorhandene Dokumentation (z.B. Pläne, Schema, IT-Konzept) ein und analysieren sie. Danach identifizieren sie bestehende Komponenten (z.B…) und kategorisieren sie (Systemart, Funktion, Schnittstelle, Aufbau etc.). Sie organisieren (ggf. bestellen) die benötigten Komponenten und koordinieren die Erweiterung mit dem Auftrag-

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geber.

In einem nächsten Schritt stellen sie die notwendigen Hilfsmittel (Werkzeuge, Kabel, Messgeräte etc.) bereit. Sie bauen die Komponenten unter Beachtung der Ver-ordnungen (z.B. NIV) und Regeln der Technik ein. Danach verdrahten und beschriften sie die Komponenten gemäss Vorgaben. Sie kontrollieren die Verdrahtung und prüfen die Komponenten gemäss Verordnungen. Gegebenenfalls bauen sie alte Komponenten zurück und entsorgen sie fachgerecht.

Leistungsziele Betrieb Leistungsziele Berufsfachschule Leistungsziele überbetrieblicher Kurs

c2.1: Sie verschaffen sich einen Überblick über die bestehenden Anlagen. K4

c2.2: Sie holen die vorhandene Dokumentation (z.B. Plan, Schema, IT-Konzept) ein und analysieren sie. K4

c2.3: Sie identifizieren bestehende Komponenten in einem Elektroschema und kategorisieren sie. K4

c2.4: Sie organisieren die benötigten Komponenten und koordinieren die Erweiterung mit dem Auftragge-ber. K3

c2.5: Sie stellen die notwendigen Hilfsmittel bereit. K3

c2.6: Sie bauen Komponenten unter Beachtung der Verordnungen und Regeln der Technik ein. K3

c2.7: Sie verdrahten und beschriften Komponenten gemäss Vorgaben. K3

c2.8: Sie kontrollieren die Verdrahtung und prüfen die Komponenten gemäss Verordnungen. K4

c2.9: Sie bauen alte Komponenten zurück und ent-sorgen sie fachgerecht. K3

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Handlungskompetenz c3: Gebäudeautomations-Komponenten konfigurieren

Zunächst lesen Gebäudeinformatikerinnen und Gebäudeinformatiker die Dokumentation (Pläne, Schemata, Funktionsbeschreibung, Datenpunktliste, Adressierungs-konzept etc.) und analysieren sie. Weiter informieren sie sich über die Funktionen der Komponente.

Danach konfigurieren sie die Komponenten aufgrund ihrer Vorabklärungen mit produktespezifischen Tools. Sie vergeben die Adressen der Komponenten gemäss Adressierungskonzept.

Leistungsziele Betrieb Leistungsziele Berufsfachschule Leistungsziele überbetrieblicher Kurs

c3.1: Sie analysieren eine vorhandene Dokumentati-on (Pläne, Schemata, Funktionsbeschreibung, Da-tenpunktliste, Adressierungskonzept etc.). K4

c3.2: Sie konfigurieren Komponenten mit produkte-spezifischen Tools. K3

c3.3: Sie vergeben die Adressen der Komponenten gemäss Adressierungskonzept. K3

Handlungskompetenz c4: Gebäudeautomations-Schnittstellen erstellen und konfigurieren

Bevor sie mit den Arbeiten beginnen, klären Gebäudeinformatikerinnen und Gebäudeinformatiker die Funktion und die Aufgaben der Verbindung resp. der Schnittstel-le im eigenen System oder zu Fremd-Systemen. Zusammen mit den System-Partnern klären sie die Art der Verbindung. Darauf legen sie die Anforderungen der Schnittstelle im eigenen System fest.

Einfache Schnittstellen definieren sie selbstständig. Sie organisieren die benötigten Komponenten und konfigurieren sie gemäss den Anforderungen.

Zum Schluss prüfen sie die Verbindung zusammen mit den System-Partnern.

Leistungsziele Betrieb Leistungsziele Berufsfachschule Leistungsziele überbetrieblicher Kurs

c4.1: Sie klären die Funktion und die Aufgaben einer Verbindung. K4

c4.2: Sie klären zusammen mit System-Partnern die

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Art einer Verbindung. K3

c4.3: Sie legen die Anforderungen an die Schnittstelle im eigenen System fest. K4

c4.4.: Sie definieren einfache Schnittstellen selbst-ständig. K4

c4.5: Sie konfigurieren Schnittstellen gemäss Anfor-derungen. K3

c4.6: Sie prüfen die Verbindung zusammen mit den System-Partnern. K4

Handlungskompetenz c5: Anwendungsprogramme auf Basis eines Funktionsbeschriebs parametrieren und programmieren

Gebäudeinformatikerinnen und Gebäudeinformatiker lesen zuerst den Anlagen-, Funktions- oder Regelbeschrieb (z.B. Licht, Beschattung, Heizung, Lüftung, Klima, Sicherheit) und installieren die benötigten Programme, Tools oder webbasierten Zugriff.

Darauf definieren sie den Strukturaufbau im Anwendungsprogramm und lesen die vorhandenen Projektdaten (z.B. Produktedatenbank) ein. Als Nächstes program-mieren und parametrieren sie die Funktionen gemäss Funktionsbeschrieb. Sie binden Bedienfunktionen in ein Gebäudeautomationssystem ein und programmieren sie. Nun übertragen sie das Anwendungsprogramm auf das System.

Zum Schluss führen sie einen Werkstest des Anwendungsprogramms durch und sichern es (Backup erstellen).

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c5.1: Sie installieren die benötigten Programme, Tools oder webbasierten Zugriff. K3

c5.2: Sie definieren anhand eines Funktionsbe-schriebs den Strukturaufbau in einem Anwendungs-programm. K3

c5.3: Sie lesen vorhandene Projektdaten in einem Anwendungsprogramm ein. K3

c5.4: Sie programmieren und parametrieren Funktio-

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nen gemäss Funktionsbeschrieb. K5

c5.5: Sie binden Bedienfunktionen in einem Gebäu-deautomationssystem ein und programmieren sie. K3

c5.6: Sie übertragen das Anwendungsprogramm auf ein System. K3

c5.7: Sie führen einen Werkstest des Anwendungs-programms durch und sichern es (Back-up). K4

Handlungskompetenz c6: Grundfunktionen der Komponenten testen und prüfen

Bevor sie mit den Arbeiten beginnen, holen Gebäudeinformatikerinnen und Gebäudeinformatiker eine Rückmeldung der beteiligten Partner (Elektroinstallateur u.a.) ein, ob die Anlage bereit zur Kontrolle ist. Dann vergleichen sie die Verdrahtung mit dem Plan oder Schema und kontrollieren sie.

Als Nächstes kontrollieren sie, ob alle Komponenten korrekt und am richtigen Ort eingebaut sind. Abweichungen halten sie schriftlich fest und melden sie dem Auf-traggeber.

Danach testen sie schrittweise alle Verbindungen auf korrekten Anschluss und Zugehörigkeit. Weiter testen sie die Grundfunktionen der Feldgeräte. Sie achten bei allen Handlungen auf die Sicherheitsvorgaben vor Ort.

Leistungsziele Betrieb Leistungsziele Berufsfachschule Leistungsziele überbetrieblicher Kurs

c6.1: Sie koordinieren einen Komponenten-Test mit den beteiligten Partnern. K3

c6.2: Sie vergleichen die Verdrahtung mit dem Plan oder Schema und kontrollieren sie. K3

c6.3: Sie kontrollieren, ob alle Komponenten korrekt und am richtigen Ort eingebaut sind, und halten Ab-weichungen schriftlich fest. K4

c6.4: Sie testen schrittweise alle Verbindungen auf korrekten Anschluss und Zugehörigkeit. K4

c6.5: Sie testen die Grundfunktionen von Feldgerä-

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ten. K4

Handlungskompetenz c7: Gebäudeautomationssysteme in Betrieb nehmen

Gebäudeinformatikerinnen und Gebäudeinformatiker erhalten den Auftrag, ein Gebäudeautomationssystem in Betrieb zu nehmen. Bei einfachen Systemen arbeiten sie selbstständig, bei komplexen Systemen zusammen mit dem Projektleiter.

Sie organisieren und koordinieren zunächst die Inbetriebnahme mit anderen Gewerken (Heizung, Lüftung etc.) resp. unterstützen den Projektleiter dabei. Darauf er-stellen sie anhand vorhandener Funktionsbeschriebe eine Checkliste für die Inbetriebnahme.

Nun nehmen sie die gesamte Anlage in Betrieb und kontrollieren alle Funktionen gemäss Checkliste. Dabei hilft ihnen ihr integrales Verständnis für die gesamte Anla-ge. Funktioniert etwas nicht, lokalisieren sie die Fehlerquelle und beheben – wo dies möglichst ist – den Fehler selbstständig. Nach Abschluss der Kontrolle erstellen sie eine Pendenzen-Liste und leiten sie an den Auftraggeber weiter.

Nachdem die Pendenzen erledigt wurden, führen sie eine Nachkontrolle durch.

Leistungsziele Betrieb Leistungsziele Berufsfachschule Leistungsziele überbetrieblicher Kurs

c7.1: Sie organisieren und koordinieren die Inbetrieb-nahme eines einfachen Gebäudeautomationssys-tems mit anderen Gewerken (Heizung, Lüftung etc.). K3

c7.2: Sie erstellen anhand eines Funktionsbeschriebs eine Checkliste für die Inbetriebnahme. K4

c7.3: Sie nehmen eine gesamte Anlage gemäss Checkliste in Betrieb und kontrollieren alle Funktio-nen. K3

c7.4: Sie lokalisieren und dokumentieren Fehlerquel-len und beheben wo möglich den Fehler selbststän-dig. K4

c7.5: Sie erstellen eine Pendenzen-Liste und leiten sie an den Auftraggeber weiter. K3

c7.6: Sie führen eine Nachkontrolle gemäss Checklis-

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te/Pendenzenliste durch. K3

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Handlungskompetenzbereich d: Einrichten und Erweitern von Multimedia- und Kommunikationssystemen

Handlungskompetenz d1: Datennetze für Multimedia- und Kommunikationssysteme einrichten und erweitern

Bevor Gebäudeinformatikerinnen und Gebäudeinformatiker ein Multimedia- und Kommunikationssystem installieren, richten sie ein geeignetes Datennetz ein (z.B. bestehend aus Switch, Router, Wlan Access Point oder Firewall). Damit gewährleisten sie die Basis-Infrastruktur für die weiteren Anwendungen und Dienste.

Sie halten zunächst mit dem Kunden Rücksprache, um zu eruieren, ob bereits ein Datennetz besteht. Anschliessend planen sie das neue resp. das erweiterte Daten-netz, indem sie ein Konzept mit definierten Funktionsanforderungen erstellen. Das Konzept stellen sie visuell, anhand einer Typologie oder in Textform dar. Sie legen Wert darauf, die Sicherheitsanforderungen festzulegen, z.B. in Bezug auf Vertraulichkeit, Integrität, Authentizität und Verfügbarkeit.

Beim Kunden vor Ort installieren sie das Datennetz/Netzwerk (physisch), konfigurieren es und führen einen Funktionstest durch. Sie legen fest, mit welchen Tools das Datennetz überwacht und laufend auf die Einhaltung von Sicherheitsanforderungen überprüft werden soll. Je nach Situation bieten sie dem Kunden einen Wartungs-vertrag an (vgl. f4).

Leistungsziele Betrieb Leistungsziele Berufsfachschule Leistungsziele überbetrieblicher Kurs

d1.1: Sie analysieren den Ist-Zustand und definieren die Anforderungen an ein Netzwerk/Datennetz in Bezug auf Funktion und Sicherheit. K4/K5

d1.2: Sie stellen die Anforderungen in einem Konzept in Textform und visuell dar. K3

d1.3: Sie installieren ein Datennetz/Netzwerk gemäss den definierten Anforderungen sowie aktuellen Re-geln und Normen der Technik. K4

d1.4: Sie konfigurieren ein Datennetz/Netzwerk ge-mäss den definierten Anforderungen sowie aktuellen Regeln und Normen der Technik. K4

d1.5: Sie

das installierte und konfigurierte Datennetz/Netzwerk in Bezug auf Funktion und Sicherheit. K3

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Handlungskompetenz d2: Komponenten von Multimedia- und Kommunikationssystemen installieren

Gebäudeinformatikerinnen und Gebäudeinformatiker sind dafür verantwortlich, dass Komponenten von Multimedia- und Kommunikationssystemen, wie z.B. ein Kom-munikationssystem oder ein Videoüberwachungssystem, gemäss den definierten Anforderungen und technisch einwandfrei installiert werden.

Als Erstes vergewissern sie sich, dass sie die Funktion des Systems sowie den Umfang der Infrastruktur kennen. Bei Bedarf holen sie die nötigen Informationen ein.

Bevor sie mit der Installation beginnen überprüfen sie, ob das benötigte Material vorhanden ist und der Bestellung entspricht. Ausserdem stellen sie sicher, dass das notwendige Werkzeug bereitsteht. Sie klären mit anderen Fachpersonen (z.B. Elektriker) ab, welche Arbeiten bereits ausgeführt wurden und ob alles bereit ist für die Installation (z.B. ist das Kabel gezogen?). Anhand des Terminplans kontrollieren sie nochmals die definierten Zeiten.

Je nach Situation kann es sinnvoll sein, dass sie einzelne Komponenten bereits im Labor auf Funktionsfähigkeit testen oder vorkonfigurieren (àd4/d5).

Vor Ort beim Kunden installieren sie zunächst die Hardware Komponenten (z.B. Server, Clients, Überwachungskamera). Falls vorgesehen, gehört auch die Montage der Komponenten dazu (z.B. access-point montieren, einen Server oder eine unterbruchsfreie Stromversorgung USV im Rack einbauen). Danach installieren sie die Software-Komponenten (z.B. virtueller Controller, Betriebssystem, Treiber, Applikationen) auf der vorgesehenen Infrastruktur (z.B. PC, Server, Cloud).

Abschliessend führen sie eine Sichtkontrolle durch.

Leistungsziele Betrieb Leistungsziele Berufsfachschule Leistungsziele überbetrieblicher Kurs

d2.1: Sie überprüfen das für eine Installation benötig-te Material und Werkzeug auf Vollständigkeit und Korrektheit. K3

d2.2: Sie klären mit anderen internen und externen Fachpersonen relevante Informationen ab (z.B. zeitli-cher Ablauf, bereits ausgeführte Arbeiten). K3

d2.3: Sie installieren Hardware-Komponenten von Multimedia- und Kommunikationssystemen gemäss spezifischer Kundenbedürfnisse. K3 (Diskutieren in Steuergruppe: reicht das so?)

d2.4: Sie installieren Software-Komponenten ver-schiedener Multimedia- und Kommunikationssyste-men auf der vorgesehenen Infrastruktur. K3

d2.5: Sie überprüfen die installierten Komponenten

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(Sichtkontrolle). K3

Handlungskompetenz d3: Komponenten von Multimedia- und Kommunikationssystemen konfigurieren

Nach der Installation beginnen Gebäudeinformatikerinnen und Gebäudeinformatiker mit der Konfiguration der Komponenten. Anhand des Pflichtenhefts oder des Auf-trags überprüfen sie zunächst die Anforderungen an die Konfiguration. Falls nötig holen sie sich die Informationen, z.B. anhand eines Manuals. Sie vergewissern sich, dass sie den Auftrag verstehen und erarbeiten für die Umsetzung verschiedene Vorgehensweisen. Sie wählen anschliessend eine effiziente Variante aus und konfigu-rieren die entsprechenden Komponenten. Dabei integrieren sie diese zunächst in ein Netzwerk/Datennetz und konfigurieren anschliessend die individuellen Funktio-nen, Leistungsmerkmale und Dienste.

Leistungsziele Betrieb Leistungsziele Berufsfachschule Leistungsziele überbetrieblicher Kurs

d3.1: Sie überprüfen anhand des Pflichtenhefts oder des Auftrags die Anforderungen an eine Konfigurati-on. K3

d3.2: Sie erarbeiten verschiedenen Vorgehensweisen für die Konfiguration und wählen eine effiziente Vari-ante aus. K5

D3.3: Sie integrieren Komponenten in Netzwer-ke/Datennetze. K3

D3.4: Sie konfigurieren individuelle Funktionen, Leis-tungsmerkmale und Dienste einer Komponente. K4

Handlungskompetenz d4: Komponenten von Multimedia- und Kommunikationssystemen integrieren und testen

Gebäudeinformatikerinnen und Gebäudeinformatiker integrieren Komponenten zu einem funktionierenden Gesamtsystem. Sie achten dabei darauf, dass die Kompati-bilität der verschiedenen Komponenten gewährleistet ist.

In einem nächsten Schritt definieren sie einen Testablauf (vgl. e3). Während der Testdurchführung überprüfen sie, ob die Anforderungen gemäss Pflichtenheft oder Auftrag erfüllt sind, insbesondere in Bezug auf Funktionalität, Sicherheit, Optik, Qualität und Leistung.

Schliesslich erstellen sie ein Testprotokoll. Falls nötig passen sie die Konfiguration an. (àd3)

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Leistungsziele Betrieb Leistungsziele Berufsfachschule Leistungsziele überbetrieblicher Kurs

d4.1: Sie integrieren einzelnen Komponenten von Multimedia- und Kommunikationssystemen zu einem funktionierenden MMK-Gesamtsystem. K4

d4.2: Sie testen Komponenten von Multimedia- und Kommunikationssystemen in Bezug auf Funktionali-tät, Sicherheit, Optik, Qualität und Leistung. K4

d4.3: Sie halten Testergebnisse in einem Testproto-koll nachvollziehbar fest. K3

d4.4: Sie passen die Konfiguration entsprechend den Testergebnissen an. K4

Handlungskompetenz d5: Schnittstellen zu Drittsystemen konfigurieren, integrieren und testen

Gebäudeinformatikerinnen und Gebäudeinformatiker stellen sicher, dass die von ihnen installierten und konfigurierten Multimedia- und Kommunikationssysteme mit Drittsystemen einwandfrei kommunizieren. Dazu bearbeiten sie die Schnittstellen, wie z.B. zu einer Brandmeldeanlage oder zu einem Gebäudeleitsystem.

Um die Systemintegration vorzubereiten, nehmen sie zunächst mit den verantwortlichen Fachpersonen der Drittsysteme Kontakt auf. Sie klären mit diesen die Zu-ständigkeiten und definieren gemeinsam relevante Angaben zu den Schnittstellen wie Anforderungen, Art und Protokolle (a2). Sind diese bereits definiert, überprüfen sie die Angaben auf ihre Aktualität. Sie tragen weitere relevante Informationen zusammen, z.B. aus der Anlagendokumentation oder Manuals.

Sie konfigurieren die Schnittstellen-Komponenten (z.B. Gateways, API), mit welchen die Kommunikation der verschiedenen Systeme ermöglicht wird. Sie integrieren die einzelnen Systeme zu einer systemübergreifenden Lösung.

Nach der Systemintegration überprüfen sie mittels Test, ob alle Anforderungen gemäss Pflichtenheft erfüllt sind. Dabei arbeiten sie mit der zuständigen Fachperson des Drittsystems zusammen und definieren gemeinsam die einzelnen Schritte.

Leistungsziele Betrieb Leistungsziele Berufsfachschule Leistungsziele überbetrieblicher Kurs

d5.1: Sie definieren in Absprache mit Fachpersonen von Drittsystemen relevante Angaben zu Schnittstel-len (z.B. Anforderungen, Art, Protokolle). K4

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d5.2: Sie konfigurieren Schnittstellen-Komponenten gemäss definierten Angaben. K3

d5.3: Sie integrieren die einzelnen Systeme zu einer systemübergreifenden Lösung. K4

d5.4: Sie testen die Funktion der Schnittstellen mit der zuständigen Fachperson des Drittsystems. K4

Handlungskompetenz d6: Komponenten von Multimedia- und Kommunikationssystemen messen, analysieren und Störungen beheben

Im Falle von Systemstörungen sind Gebäudeinformatikerinnen und Gebäudeinformatiker dafür verantwortlich, dass ein einwandfreier Betrieb wiederhergestellt werden kann. Störungen werden durch Kunden gemeldet (vgl. HKB f), im Rahmen von Messungen bei neuen Systemen festgestellt oder durch ein Monitoring-System ent-deckt.

Anhand von Mess-Software oder Mess-Werkzeug analysieren sie zunächst Leistung, Funktionen und Verfügbarkeit der Komponenten. Ggf. vergleichen sie Messwer-te, die zu verschiedenen Zeitpunkten erhoben wurden. Sie bewerten diese und treffen entsprechende Massnahmen zur Störungsbehebung. Diese setzen sie an-schliessend um, sei es ein Komponentenaustausch, eine technische Erweiterung, eine Anpassung der Konfiguration oder ein Software Update. Bei Bedarf ziehen sie Fachpersonen externer Hersteller oder anderer Dienstleister bei. Danach führen sie an den reparierten Komponenten eine Funktionskontrolle durch.

Schliesslich übergeben sie die Komponenten an den Kunden oder Nutzer. Sie erläutern die Ursache der Störungen und mit welchen Massnahmen sie diese behoben haben.

Leistungsziele Betrieb Leistungsziele Berufsfachschule Leistungsziele überbetrieblicher Kurs

d6.1: Sie analysieren anhand von Mess-Software oder Mess-Werkzeug Leistung, Funktion und Verfüg-barkeit von Komponenten. K4

d6.2: Sie vergleichen Messwerte verschiedener Zeit-punkte und leiten daraus Tendenzen ab. K4

d6.3: Sie legen geeignete Massnahmen zur Behe-bung von Störungen an Komponenten fest. K5

d6.4: Sie tauschen eine Komponente aus oder erwei-tern diese. K3

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d6.5: Sie passen die Konfiguration einer Komponen-ten an. K3

d6.6: Sie führen ein Software Update an Komponen-ten durch. K3

d6.7: Sie führen an reparierten Komponenten eine Funktionskontrolle durch. K3

d6.8: Sie erläutern einem Kunden/Nutzer Störungsur-sachen sowie ausgeführte Massnahmen zur Stö-rungsbehebung. K3

Handlungskompetenz d7: Datennetze/Netzwerke messen, analysieren und Störungen beheben

Im Falle von Systemstörungen sind Gebäudeinformatikerinnen und Gebäudeinformatiker dafür verantwortlich, dass ein einwandfreier Betrieb wiederhergestellt werden kann. Störungen werden durch Kunden gemeldet (vgl. HKB f), im Rahmen von Messungen bei neuen Systemen festgestellt oder durch ein Monitoring-System ent-deckt.

Betrifft die Störung ein ganzes Datennetz stellen sie zunächst fest, welche Komponenten durch den Netzausfall betroffen sind. Sie informieren allenfalls die verant-wortlichen Fachpersonen der betroffenen Gewerke (z.B. Gebäudetechnik)

Um den Fehler zu eruieren, nehmen sie mittels Mess-Software oder Mess-Werkzeug verschiedene Daten in Bezug auf Funktion, Verfügbarkeit, Fehler und Ausfälle des Datennetzes auf. Ggf. vergleichen sie Messwerte, die zu verschiedenen Zeitpunkten erhoben wurden. Sie werten die Daten aus und eruieren mögliche Fehler-quellen. Um den Betrieb aufrecht zu erhalten, legen sie bei Bedarf eine provisorische Lösung fest. Danach definieren sie längerfristige Massnahmen und setzen diese um, z.B. Netzwerk-Komponenten austauschen oder reparieren, ein Software Update durchführen oder die Konfiguration des Datennetzes anpassen.

Nach der Umsetzung der Massnahmen führen sie eine Funktionskontrolle durch. Sie übergeben das funktionierende System dem Kunden/Nutzer und erläutern ihnen die Störungsursache sowie die umgesetzten Massnahmen.

Ev. Zusätzlich: Abschliessend führen sie die notwendigen Schritte aus, um die Übertragungsstrecke (z.B. UKV) gemäss Normen zu zertifizieren. (noch offen, ob durch GIN ausgeführt oder nur Elektriker).

Leistungsziele Betrieb Leistungsziele Berufsfachschule Leistungsziele überbetrieblicher Kurs

d7.1: Sie eruieren die durch einen Netzausfall be-troffenen Netzwerken-Komponenten. K4

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d7.2: Sie analysieren anhand von Mess-Tools Funk-tion, Verfügbarkeit, Fehler und Ausfälle von Daten-netzen/Netzwerken. K4

d7.3: Sie führen ein Software Update an Daten-netz/Netzwerk-Komponenten durch. K3

d7.4: Sie legen provisorische Lösungen fest, um ei-nen Netzbetrieb aufrecht zu erhalten. K3

d7.5: Sie legen langfristige Massnahmen zur Behe-bung von Netzstörungen fest. K5

d7.6: Sie erläutern einem Kunden/Nutzer Störungsur-sachen sowie ausgeführte Massnahmen zur Behe-bung einer Netzwerkstörung. K3

Handlungskompetenzbereich e: Testen und dokumentieren von GKM-Systemen

Handlungskompetenz e1: Anlagendokumentationen für GKM-Systeme erstellen und pflegen

Bei Projektabschluss tragen Gebäudeinformatikerinnen und Gebäudeinformatiker alle relevanten Daten und Informationen zu einem installierten GKM-System zu-sammen. Dazu gehören Kundeninformationen, beteiligte interne und externe Personen, Systembeschreibungen, Produktedaten, Zertifikate, Lizenzen, Funktionen und Parameter. Sie halten auch sicherheitsrelevante Daten gemäss Kundenwunsch oder Kundenweisung fest (z.B. Berücksichtigung von Geheimhaltungsverpflichtun-gen). Sie legen sicherheitsrelevante Daten, wie z.B. Benutzernamen und Passwörter datenschutzkonform ab. Dabei berücksichtigen sie die betriebsinternen Richtli-nien. Bei bestehenden Dokumentationen nehmen sie die nötigen Anpassungen vor und stellen damit sicher, dass der aktuelle Stand des Systems korrekt, nachvoll-ziehbar und übersichtlich dokumentiert ist.

Die vollständige Dokumentation legen sie in der korrekten Versionierung und gemäss den internen Vorgaben ab. Je nach Situation übergeben sie die Dokumentation dem Kunden bei der System-Abnahme oder übermitteln diese unter Einhaltung von Sicherheitsaspekten.

Leistungsziele Betrieb Leistungsziele Berufsfachschule Leistungsziele überbetrieblicher Kurs

e1.1: Sie tragen die für eine Anlagendokumentation notwendigen Informationen und Daten zusammen

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und halten die Angaben übersichtlich fest. K3

e1.2: Sie passen eine bestehende Anlagendokumen-tation an. K3

e1.3: Sie legen sicherheitsrelevante Daten (z.B. Zu-gangsdaten oder IP-Liste) datenschutzkonform und gemäss internen Richtlinien ab. K3

e1.4: Sie legen eine Dokumentation korrekt versio-niert und gemäss den internen Vorgaben ab. K3

Handlungskompetenz e2: Bedienungsanleitungen für GKM-Systeme erstellen

Um eine kundengerechte Bedienungsanleitung zu erstellen, definieren Gebäudeinformatikerinnen und Gebäudeinformatiker zunächst Ziel und Nutzen der Anleitung. Sie legen einen sinnvollen und benutzerfreundlichen Aufbau fest (roter Faden). Danach versetzen sie sich in die Rolle des Kunden und simulieren die einzelnen Hand-lungsschritte. Sie notieren diese stichwortartig und ergänzen sie bei Bedarf mit Visualisierungen (z.B. screen shots). Sie achten darauf, auch allfällige Stolpersteine zu beschreiben.

Schliesslich verfassen sie die Anleitung und lassen diese idealerweise von Dritten überprüfen. Bei Bedarf nehmen sie Korrekturen oder Präzisierungen vor.

Leistungsziele Betrieb Leistungsziele Berufsfachschule Leistungsziele überbetrieblicher Kurs

e2.1: Sie definieren Ziel und Nutzen einer Bedie-nungsanleitung und berücksichtigen dabei die Be-dürfnisse und Vorkenntnisse der Zielgruppen. K4

e2.2: Sie legen einen sinnvoll strukturierten und be-nutzerfreundlichen Aufbau der Anleitung fest. K3

e2.3: Sie notieren und visualisieren die einzelnen Handlungsschritte und möglichen Stolpersteine. K3

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Handlungskompetenz e3: Testablauf für GKM-Systeme definieren

Anhand des Pflichtenhefts definieren Gebäudeinformatikerinnen und Gebäudeinformatiker kritische Komponenten einer Anlage. Sie legen fest, welche Teile des GKM-Systems getestet werden sollen. Dabei berücksichtigen sie Normen und gesetzliche Vorschriften, z.B. Brandschutzvorschriften. Weiter legen sie den logischen Ablauf, die geeignete Testmethode sowie den Kreis der beteiligten Personen fest. Um die Testresultate bewerten zu können, definieren sie Kriterien einer erfolgrei-chen Testung. Ausserdem antizipieren sie mögliche Auswirkungen des Tests (z.B. auf einen laufenden Betrieb) und treffen bei Bedarf Massnahmen, wie z.B. die In-formation von Betroffenen oder die Festlegung des geeigneten Zeitpunkts der Durchführung. Sie nehmen dabei eine Gesamtsicht ein und überprüfen ihre Entschei-dungen kritisch.

Sie besprechen den Testablauf mit dem Projektleitenden und nehmen allenfalls Anpassungen vor. Den detaillierten Testablauf beschreiben sie anschliessend in ei-nem Test-Drehbuch.

Leistungsziele Betrieb Leistungsziele Berufsfachschule Leistungsziele überbetrieblicher Kurs

e3.1: Sie analysieren anhand des Pflichtenhefts kriti-sche Komponenten einer Anlage. K4

e3.2: Sie definieren unter Berücksichtigung gesetzli-cher Vorschriften und Normen Umfang, Ablauf, Me-thode und Beteiligte eines Systemtests. K5

e3.3: Sie definieren Kriterien einer erfolgreichen Tes-tung. K4

e3.4: Sie analysieren mögliche Auswirkungen eines Tests gesamtheitlich und treffen entsprechende Mas-snahmen. K4

e3.5: Sie verfassen einen Testablauf detailliert und nachvollziehbar. K3

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Handlungskompetenz e4: Integrale Tests von GKM-Systemen für einfache Projekte durchführen, überwachen und protokollieren

Gebäudeinformatikerinnen und Gebäudeinformatiker testen installierte GKM-Systeme gemäss den definierten Test-Drehbüchern und stellen damit eine erfolgreiche Projektabnahme sicher. Zunächst informieren sie alle Beteiligten (z.B. den Auftraggeber oder Drittfirmen) oder die vom Test betroffenen Personen über den Testab-lauf. Sie führen den Test gemäss definiertem Ablauf durch und überwachen den gesamten Prozess.

Die Test-Ergebnisse halten sie in einem schriftlichen Protokoll fest, bei Bedarf erstellen sie ein Video oder lesen die Log-Daten des Systems aus. Sie beurteilen die Ergebnisse anhand der definierten Kriterien (erfüllt/nicht erfüllt). Falls nötig erstellen sie eine Mängelliste oder beheben den Fehler gleich direkt. Je nach Situation kontaktieren sie die entsprechende Fachperson (z.B. Elektroinstallateur).

Abschliessend verfassen sie ein Testprotokoll und lassen dieses vom Kunden unterzeichnen.

Leistungsziele Betrieb Leistungsziele Berufsfachschule Leistungsziele überbetrieblicher Kurs

e4.1: Sie informieren die an einem Test beteiligten oder betroffenen Personen mit den nötigen Angaben zum Testablauf. K3

e4.2: Sie führen einen Test gemäss Test-Drehbuch sorgfältig durch und identifizieren Unstimmigkeiten frühzeitig. K4

e4.3: Sie halten Test-Ergebnisse nachvollziehbar und mit geeigneten Hilfsmitteln fest (z.B. Protokoll, Vi-deo). K3

e4.4: Sie beurteilen Test-Ergebnisse anhand definier-ter Kriterien. K4

e4.5: Sie erstellen eine übersichtliche und vollständi-ge Mängelliste und kontaktieren für die Fehlerbehe-bung zuständige Fachpersonen. K3

e4.6: Sie formulieren Testergebnisse in einem Test-protokoll eindeutig. K3

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Handlungskompetenzbereich f: Unterstützen von Kundinnen und Kunden

Handlungskompetenz f1: Fehler in GKM-Systemen systematisch suchen und Störungen analysieren

Gebäudeinformatikerinnen und Gebäudeinformatiker nehmen Fehlermeldungen vom Kunden entgegen. Sie verschaffen sich einen Überblick, in dem sie etwa nach Zeitpunkt, Umständen oder erfolgten Manipulationen am System fragen. Sie klären ausserdem die Dringlichkeit der Anfrage ab. Sie gehen auf den Kunden ein, stellen gezielte Fragen und erläutern diesem das weitere Vorgehen.

Sie vertiefen die Störungsanalyse, in dem sie z.B. den Fehler reproduzieren oder mit systematischer Vorgehensweise die Ursache weiter eingrenzen. Sie halten die Fehlerbeschreibung schriftlich fest und geben diese anschliessend dem für die Störungsbehebung zuständigen Mitarbeitenden weiter.

Leistungsziele Betrieb Leistungsziele Berufsfachschule Leistungsziele überbetrieblicher Kurs

f1.1: Sie analysieren durch gezieltes Nachfragen beim Kunden eine Störungssituation (z.B. Zeitpunkt, Umstände, Manipulationen, Dringlichkeit). K4

f1.2: Sie reproduzieren einen erfolgten Systemfehler mit geeigneten Manipulationen. K3

f1.3: Sie grenzen die Ursache einer Störung durch eine systematische Vorgehensweise so detailliert wie möglich ein. K4

f1.4: Sie halten ihre Erkenntnisse bezüglich Fehler und Störungen schriftlich fest. K3

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Handlungskompetenz f2: Serviceanfragen zu GKM-Systemen entgegennehmen und an die richtige Stelle vermitteln

Gebäudeinformatikerinnen und Gebäudeinformatiker nehmen über verschiedene Kanäle Anfragen von Kundinnen und Kunden entgegen (z-B. Telefon, Mail, Ticke-tingsystem). Sie bemühen sich darum, dass das Anliegen möglichst rasch und strukturiert umgesetzt werden kann (z.B. Usermutationen vornehmen). Die Anfrage erfassen sie in ihrem betrieblichen Tool. Anschliessend formulieren sie Anweisungen für das weitere Vorgehen. Wichtige Daten und Informationen beziehen sie aus der Anlagendokumentation. Schliesslich leiten sie alle relevanten Dokumente (Kundeninformation, Anlagendokumentation und Problembeschrieb) an die zuständige interne oder externe Stelle weiter.

Leistungsziele Betrieb Leistungsziele Berufsfachschule Leistungsziele überbetrieblicher Kurs

f2.1: Sie nehmen Serviceanfragen über verschiedene Kanäle entgegen und erfassen diese strukturiert und übersichtlich im betrieblich vorgesehenen Tool. K3

f2.2: Sie formulieren Anweisungen für das weitere Vorgehen konkret und mit allen nötigen Angaben (z.B. betroffene Umsysteme). K3

f2.3: Sie leiten Serviceanfragen mit den relevanten Dokumenten an die zuständige Stelle rasch weiter. K3

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Handlungskompetenz f3: Kundinnen und Kunden sowie Mitarbeitende im Einsatz von GKM-Systemen verschiedener Anbieter instruieren

Gebäudeinformatikerinnen und Gebäudeinformatiker instruieren Kunden und Mitarbeitende, damit diese ein installiertes GKM-System selbständig bedienen können.

In der Vorbereitungsphase legen sie als Erstes den Rahmen der Instruktion so konkret wie möglich fest, z.B. Umfang, Ablauf, Dauer und beteiligte Personen. Sie überprüfen die nötigen Voraussetzungen z.B. ob das System in Betrieb ist, die Arbeiten abgeschlossen sind oder die Funktionalität gewährleistet ist.

Sie führen die Instruktion anhand der technischen Dokumentation durch. Dabei achten sie darauf, dass sie technische Sachverhalte stets auftragsbezogen veran-schaulichen. Ausserdem gehen sie auf Fragen ein oder bearbeiten diese nach, falls sie nicht sofort beantwortet werden können. Bei Bedarf führen sie eine zusätzliche Instruktion durch. Sie treten selbstsicher und kundengerecht auf. Je nach Situation setzen sie geeignete Präsentationsmittel ein.

Leistungsziele Betrieb Leistungsziele Berufsfachschule Leistungsziele überbetrieblicher Kurs

f3.1: Sie definieren den Rahmen einer Instruktion mit allen nötigen Angaben (z.B. Ablauf, Umfang, Dauer, Beteiligte). K3

f3.2: Sie führen eine Instruktion selbstsicher und gut strukturiert durch. K3

f3.3: Sie setzen geeignete Hilfsmittel kompetent ein (z.B. Beamer, Flip-Chart). K3

f3.4: Sie veranschaulichen technische Sachverhalte mit praktischen und auftragsbezogenen Beispielen. K3

f3.5: Sie beantworten Fragen klar und verständlich. K3

Handlungskompetenz f4: GKM-Systeme warten und betreuen

Durch regelmässige Wartungsarbeiten gewährleisten Gebäudeinformatikerinnen und Gebäudeinformatiker einen störungsfreien Betrieb eines GKM-Systems.

Sie beraten ihre Kunden in Bezug auf Wartung und mögliche Serviceleistungen des Betriebs (z.B. regelmässige updates, Batterie wechseln, Statusprüfung, proaktive Störungsüberwachung). Sie erfragen die Bedürfnisse des Kunden und bieten ihm je nach Situation weitere Dienstleistungen an.

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Die Wartungsarbeiten führen sie in den definierten zeitlichen Abständen zuverlässig und gemäss Drehbuch durch (z.B. Backup, Komponentenkontrolle, Sichtkontrolle, Funktionskontrolle, Sicherheit). Falls nötig und nach Absprache mit dem Kunden führen sie anschliessend notwendige Servicearbeiten durch. Danach überprüfen sie die Anlagendokumentation und führen diese nach. Sie verfassen ein Wartungsprotokoll und lassen dieses allenfalls vom Kunden unterzeichnen.

Leistungsziele Betrieb Leistungsziele Berufsfachschule Leistungsziele überbetrieblicher Kurs

f4.1: Sie erläutern einem Kunden einen Wartungsver-trag und dessen Vorteile. K3

f4.2: Sie informieren den Kunden über zusätzliche Serviceleistungen und Produkte mit passenden Ar-gumenten. K3

f4.3: Sie führen Wartungsarbeiten gemäss Vertrag und Drehbuch zuverlässig und exakt durch. K3

f4.4: Sie führen eine Anlagendokumentation nach, so dass diese den aktuellen Stand wiedergibt. K3

f4.5: Sie verfassen ein vollständiges und nachvoll-ziehbares Wartungsprotokoll. K3

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Erstellung Der Bildungsplan wurde von [der/den] unterzeichnenden Organisation[en] der Arbeitswelt erstellt. Er bezieht sich auf die Verordnung des SBFI vom [Erlassdatum BiVo] über die berufliche Grundbildung für [Berufsbezeichnung w/Berufsbezeichnung m] mit [eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ)/ eidgenössischem Berufsat-test (EBA)]. Bei Totalrevision BiVo/BiPla [Der Bildungsplan orientiert sich an den Übergangsbestimmungen der Bildungsverordnung.] [Ort, Datum] [Name der OdA] Die Präsidentin/der Präsident die Geschäftsführerin/der Geschäftsführer [Vorname, Name, Präsident/in der OdA] [Vorname/Name Geschäftsführer/in OdA] Das SBFI stimmt dem Bildungsplan nach Prüfung zu. Bern, [Datum/Stempel] Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation Rémy Hübschi

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Vizedirektor, Leiter Abteilung Berufs- und Weiterbildung

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Anhang 1: Verzeichnis der Instrumente zur Sicherstellung und Umsetzung der beruflichen Grundbildung sowie zur Förderung der Qualität Dokumente Bezugsquelle Verordnung des SBFI über die berufliche Grundbildung für [Titel w/Titel m]

Elektronisch Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (www.bvz.admin.ch > Berufe A-Z) Printversion Bundesamt für Bauten und Logistik (www.bundespublikationen.admin.ch )

Bildungsplan zur Verordnung des SBFI über die berufliche Grundbildung für [Titel w/Titel m]

[Name der zuständigen OdA]

Ausführungsbestimmungen zum Qualifikationsverfahren mit Abschlussprüfung inkl. Anhang (Bewertungsraster sowie ggf. Leistungsnachweise überbetriebliche Kurse und/oder Leistungsnachweis Bildung in beruflicher Praxis)

[Name der zuständigen OdA]

Lerndokumentation [Name der zuständigen OdA]

Bildungsbericht Vorlage SDBB | CSFO www.oda.berufsbildung.ch [evt. Name der zuständigen OdA]

[Dokumentation betriebliche Grundbildung] Vorlage SDBB | CSFO www.oda.berufsbildung.ch [Name der zuständigen OdA]

[Ausbildungsprogramm für die Lehrbetriebe] [Name der zuständigen OdA]

[Mindesteinrichtung/Mindestsortiment Lehrbetrieb] [Name der zuständigen OdA]

[Ausbildungsprogramm für die überbetrieblichen Kurse] [Name der zuständigen OdA]

[Organisationsreglement für die überbetrieblichen Kurse] [Name der zuständigen OdA]

[Lehrplan für die Berufsfachschulen] [Name der zuständigen OdA]

[Organisationsreglement Kommission Berufsentwicklung und Qualität]

[Name der zuständigen OdA]

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[…] […]

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Anhang 2: Begleitende Massnahmen der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes

Artikel 4 Absatz 1 Verordnung 5 zum Arbeitsgesetz vom 28. September 2007 (Jugendarbeitsschutzverordnung, ArGV 5; SR 822.115) verbietet generell gefährliche Arbeiten für Jugendliche. Als gefährlich gelten alle Arbeiten, die ihrer Natur nach oder aufgrund der Umstände, unter denen sie verrichtet werden, die Gesundheit, die Ausbildung und die Sicherheit der Jugendlichen sowie deren physische und psychische Entwicklung beeinträchtigen können. In Abweichung von Artikel 4 Absatz 1 ArGV 5 können lernende [Titel f/Titel m] ab 15 Jahren entsprechend ihrem Ausbildungsstand für die aufgeführten gefährlichen Arbeiten herangezogen werden, sofern die folgenden begleitenden Massnahmen im Zusammenhang mit den Präventionsthemen vom Betrieb eingehalten werden:

Ausnahmen vom Verbot gefährlicher Arbeiten (Grundlage: SECO-Checkliste) Ziffer Gefährliche Arbeit (Bezeichnung gemäss SECO-Checkliste)

Gefährliche Arbeit(en) (ausgehend von den Hand-lungskompetenzen)

Gefahr(en) Präventionsthemen für die Schulung/Ausbildung, Anleitung und Überwachung

Begleitende Massnahmen durch Fachkraft2 im Betrieb

Schulung/Ausbildung der Lernenden

Anleitung der Lernenden

Überwachung der Lernenden

Ziffer(n)3 Ausbildung im Betrieb

Unterstüt-zung ÜK

Unterstüt-zung BFS

Ständig Häufig Gelegentlich

Legende: ÜK: überbetriebliche Kurse; BFS: Berufsfachschule; [Mögliche Abkürzungen: NeA: Nach erfolgter Ausbildung; BS: Broschüre; CL: Checkliste; Lj: Lehrjahr]

2 Als Fachkraft gilt, wer im Fachbereich der lernenden Person über ein eidg. Fähigkeitszeugnis (eidg. Berufsattest, wenn in BiVo vorgesehen) oder über eine gleichwertige Qualifikation verfügt. 3 Ziffer gemäss SECO-Checkliste „Gefährliche Arbeiten in der beruflichen Grundbildung“

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[Anhang 3: ]

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Glossar (*siehe Lexikon der Berufsbildung, 4. überarbeitete Auflage 2013, SDDB Verlag, Bern, www.lex.berufsbildung.ch) Berufsbildungsverantwortliche* Der Sammelbegriff Berufsbildungsverantwortliche schliesst alle Fachleute ein, die den Lernenden wäh-rend der beruflichen Grundbildung einen praktischen oder schulischen Bildungsteil vermitteln: Berufs-bildner/in in Lehrbetrieben, Berufsbildner/in in üK, Lehrkraft für schulische Bildung, Prüfungsexpert/in.

Bildungsbericht* Im Bildungsbericht wird die periodisch stattfindende Überprüfung des Lernerfolgs im Lehrbetrieb festge-halten. Diese findet in Form eines strukturierten Gesprächs zwischen Berufsbildner/in und lernender Person statt.

Bildungsplan Der Bildungsplan ist Teil der BiVo und beinhaltet neben den berufspädagogischen Grundlagen das Qualifikationsprofil sowie die in Handlungskompetenzbereiche gruppierten Handlungskompetenzen mit den Leistungszielen je Lernort. Verantwortlich für die Inhalte des Bildungsplans ist die nationale OdA. Der Bildungsplan wird von der/den OdA erstellt und unterzeichnet.

Europäischer Qualifikationsrahmen (EQR) Der Europäische Qualifikationsrahmen für lebenslanges Lernen (EQR) hat zum Ziel, berufliche Qualifi-kationen und Kompetenzen in Europa vergleichbar zu machen. Um die nationalen Qualifikationen mit dem EQR zu verbinden und dadurch mit den Qualifikationen von anderen Staaten vergleichen zu kön-nen, entwickeln verschiedene Staaten nationale Qualifikationsrahmen (NQR).

Handlungskompetenz (HK) Handlungskompetenz zeigt sich in der erfolgreichen Bewältigung einer beruflichen Handlungssituation. Dazu setzt eine kompetente Berufsfachperson selbstorganisiert eine situationsspezifische Kombination von Kenntnissen, Fertigkeiten und Haltungen ein. In der Ausbildung erwerben die Lernenden die erfor-derlichen Fach-, Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenzen zur jeweiligen Handlungskompetenz.

Handlungskompetenzbereich (HKB) Berufliche Handlungen, d.h. Tätigkeiten, welche ähnliche Kompetenzen einfordern oder zu einem ähnli-chen Arbeitsprozess gehören, sind in Handlungskompetenzbereiche gruppiert.

Individuelle praktische Arbeit (IPA) Die IPA ist eine der beiden Möglichkeiten der Kompetenzprüfung im Qualifikationsbereich praktische Arbeit. Die Prüfung findet im Lehrbetrieb anhand eines betrieblichen Auftrags statt. Sie richtet sich nach den jeweiligen berufsspezifischen «Ausführungsbestimmungen zum Qualifikationsverfahren mit Ab-schlussprüfung».

Kommission für Berufsentwicklung und Qualität (Kommission B&Q) Jede Verordnung über die berufliche Grundbildung definiert in Abschnitt 10 die Schweizerische Kom-mission für Berufsentwicklung und Qualität für den jeweiligen Beruf oder das entsprechende Berufsfeld. Die Kommission B&Q ist ein verbundpartnerschaftlich zusammengesetztes, strategisches Organ mit Aufsichtsfunktion und ein zukunftgerichtetes Qualitätsgremium nach Art. 8 BBG4.

Lehrbetrieb* Der Lehrbetrieb ist im dualen Berufsbildungssystem ein Produktions- oder Dienstleistungsunternehmen, in dem die Bildung in beruflicher Praxis stattfindet. Die Unternehmen brauchen eine Bildungsbewilligung der kantonalen Aufsichtsbehörde.

Leistungsziele (LZ) Die Leistungsziele konkretisieren die Handlungskompetenz und gehen auf die aktuellen Bedürfnisse der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung ein. Die Leistungsziele sind bezüglich der Lernort-

4 SR 412.10

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kooperation aufeinander abgestimmt. Sie sind für Lehrbetrieb, Berufsfachschule und üK meistens un-terschiedlich, die Formulierung kann auch gleichlautend sein (z.B. bei der Arbeitssicherheit, beim Ge-sundheitsschutz oder bei handwerklichen Tätigkeiten).

Lerndokumentation* Die Lerndokumentation ist ein Instrument zur Förderung der Qualität der Bildung in beruflicher Praxis. Die lernende Person hält darin selbständig alle wesentlichen Arbeiten im Zusammenhang mit den zu erwerbenden Handlungskompetenzen fest. Die Berufsbildnerin oder der Berufsbildner ersieht aus der Lerndokumentation den Bildungsverlauf und das persönliche Engagement der lernenden Person.

Lernende Person* Als lernende Person gilt, wer die obligatorische Schulzeit beendet hat und auf Grund eines Lehrvertrags einen Beruf erlernt, der in einer Bildungsverordnung geregelt ist.

Lernorte* Die Stärke der dualen beruflichen Grundbildung ist der enge Bezug zur Arbeitswelt. Dieser widerspie-gelt sich in der Zusammenarbeit der drei Lernorte untereinander, die gemeinsam die gesamte berufliche Grundbildung vermitteln: der Lehrbetrieb, die Berufsfachschule und die überbetrieblichen Kurse.

Nationaler Qualifikationsrahmen Berufsbildung (NQR Berufsbildung) Mit dem NQR Berufsbildung sollen die nationale und die internationale Transparenz und Vergleichbar-keit der Berufsbildungsabschlüsse hergestellt und damit die Mobilität im Arbeitsmarkt gefördert wer-den. Der Qualifikationsrahmen umfasst acht Niveaustufen mit den drei Anforderungskategorien «Kenntnisse», «Fertigkeiten» und «Kompetenzen». Zu jedem Abschluss der beruflichen Grundbildung wird eine standardisierte Zeugniserläuterung erstellt.

Organisation der Arbeitswelt (OdA)* „Organisationen der Arbeitswelt“ ist ein Sammelbegriff für Trägerschaften. Diese können Sozialpartner, Berufsverbände und Branchenorganisationen sowie andere Organisationen und Anbieter der Berufsbil-dung sein. Die für einen Beruf zuständige OdA definiert die Bildungsinhalte im Bildungsplan, organisiert die berufliche Grundbildung und bildet die Trägerschaft für die überbetrieblichen Kurse.

Qualifikationsbereiche* Grundsätzlich werden drei Qualifikationsbereiche in der Bildungsverordnung festgelegt: praktische Ar-beit, Berufskenntnisse und Allgemeinbildung.

• Qualifikationsbereich Praktische Arbeit: Für diesen existieren zwei Formen: die individuelle praktische Arbeit (IPA) oder die vorgegebene praktische Arbeit (VPA).

• Qualifikationsbereich Berufskenntnisse: Die Berufskenntnisprüfung bildet den theoreti-schen/schulischen Teil der Abschlussprüfung. Die lernende Person wird schriftlich oder schrift-lich und mündlich geprüft. In begründeten Fällen kann die Allgemeinbildung zusammen mit den Berufskenntnissen vermittelt und geprüft werden.

• Qualifikationsbereich Allgemeinbildung: Der Qualifikationsbereich richtet sich nach der Ver-ordnung des SBFI vom 27. April 20065 über Mindestvorschriften für die Allgemeinbildung in der beruflichen Grundbildung. Wird die Allgemeinbildung integriert vermittelt, so wird sie gemein-sam mit dem Qualifikationsbereich Berufskenntnisse geprüft.

Qualifikationsprofil Das Qualifikationsprofil beschreibt die Handlungskompetenzen, über die eine lernende Person am Ende der Ausbildung verfügen muss. Das Qualifikationsprofil wird aus dem Tätigkeitsprofil entwickelt und dient als Grundlage für die Erarbeitung des Bildungsplans.

Qualifikationsverfahren (QV)* Qualifikationsverfahren ist der Oberbegriff für alle Verfahren, mit denen festgestellt wird, ob eine Person über die in der jeweiligen Bildungsverordnung festgelegten Handlungskompetenzen verfügt.

5 SR 412.101.241

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Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) Zusammen mit den Verbundpartnern (OdA, Kantone) ist das SBFI zuständig für die Qualitätssicherung und Weiterentwicklung des Berufsbildungssystems. Es sorgt für Vergleichbarkeit und Transparenz der Angebote im gesamtschweizerischen Rahmen.

Unterricht in den Berufskenntnissen Im Unterricht in den Berufskenntnissen der Berufsfachschule erwirbt die lernende Person berufsspezifi-sche Qualifikationen. Die Ziele und Anforderungen sind im Bildungsplan festgehalten. Die Semester-zeugnisnoten für den Unterricht in den Berufskenntnissen fliessen als Erfahrungsnote in die Gesamtno-te des Qualifikationsverfahrens ein.

Überbetriebliche Kurse (üK)* In den üK wird ergänzend zur Bildung in Betrieb und Berufsfachschule der Erwerb grundlegender prak-tischer Fertigkeiten vermittelt.

Verbundpartnerschaft* Berufsbildung ist eine gemeinsame Aufgabe von Bund, Kantonen und OdA. Gemeinsam setzen sich die drei Partner für eine qualitativ hoch stehende Berufsbildung ein und streben ein ausreichendes Lehrstel-lenangebot an.

Verordnung des SBFI über die berufliche Grundbildung (Bildungsverordnung; BiVo) Die BiVo eines Berufes regelt insbesondere Gegenstand und Dauer der beruflichen Grundbildung, die Ziele und Anforderungen der Bildung in beruflicher Praxis und der schulischen Bildung, den Umfang der Bildungsinhalte und die Anteile der Lernorte sowie die Qualifikationsverfahren, Ausweise und Titel. Die OdA stellt dem SBFI in der Regel Antrag auf Erlass einer BiVo und erarbeitet diese gemeinsam mit Bund und Kantonen. Das Inkrafttreten einer BiVo wird verbundpartnerschaftlich bestimmt, Erlassinstanz ist das SBFI.

Vorgegebene praktische Arbeit (VPA)* Die vorgegebene praktische Arbeit ist die Alternative zur individuellen praktischen Arbeit. Sie wird wäh-rend der ganzen Prüfungszeit von zwei Expert/innen beaufsichtigt. Es gelten für alle Lernenden die Prüfungspositionen und die Prüfungsdauer, die in der Bildungsverordnung festgelegt sind.

Ziele und Anforderungen der beruflichen Grundbildung Die Ziele und Anforderungen an die berufliche Grundbildung sind in der BiVo und im Bildungsplan fest-gehalten. Im Bildungsplan sind sie in Handlungskompetenzbereiche, Handlungskompetenzen und Leis-tungsziele für die drei Lernorte Betrieb, Berufsfachschule und üK gegliedert.

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Hinweise und Erläuterungen zum Erstellen des Bildungsplans (bitte nach Erstellen des Bildungsplans löschen)

1. Hinweise für das Erstellen des Qualifikationsprofils

Hinweise zum Berufsbild Ein gutes Berufsbild ist für Laien verständlich und beschreibt die spezifischen Merkmale eines Berufes. Es beschreibt, was die Berufsleute in diesem Beruf machen und wo sie eingesetzt werden und welche Bedeutung der Beruf hat. Es stimmt inhaltlich mit dem Berufsbild der Bildungserlasse überein oder führt dieses weiter aus. Wir empfehlen einen Umfang von maximal zwei Seiten. Dabei werden folgende Punkte beschrieben:

• Arbeitsgebiet: Wo arbeiten die Fachpersonen? Welche Kundinnen und Kunden sind relevant? Welches sind die typischen Ziele, Aufträge oder Produkte? Mit wem arbeiten die Fachpersonen zusammen?

• Wichtigste Handlungskompetenzen: Welches sind die wichtigsten Handlungskompetenzen? Über welche Handlungskompetenzen muss eine Fachperson verfügen? Wie unterscheiden sich die verschiedenen Schwerpunkte oder Fachrichtungen?

• Berufsausübung: Welches sind die Rahmenbedingungen für die Berufsausübung? Wie eigenständig oder selbstverantwortlich arbeiten die Fachpersonen? Wie viel Flexibilität, Kreativität, Innovationsfähigkeit ist gefordert?

• Bedeutung des Berufes für Gesellschaft, Wirtschaft, Natur und Kultur: Welchen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung leisten die Fachpersonen in diesem Beruf? Welche Bedeutung hat der Beruf heute und in der Zukunft?

• Allgemeinbildung: Die Allgemeinbildung vermittelt grundlegende Kompetenzen zur Orientierung im persönlichen Lebenskontext und in der Gesellschaft so-wie zur Bewältigung von privaten und beruflichen Herausforderungen. In welchem Rahmen ist die Allgemeinbildung für den Beruf wichtig? Welche gesell-schaftlichen und sprachlichen Herausforderungen werden durch die Fachpersonen bewältigt?

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Hinweise zur Tabelle „Übersicht der Handlungskompetenzen“ In der Tabelle „Übersicht der Handlungskompetenzen“ sind die Handlungskompetenzen gruppiert nach Handlungskompetenzbereichen dargestellt. Diese Tabelle dient als Grundlage für die Ausarbeitung der Bildungsverordnung, des Bildungsplans und der Qualifikationsverfahren und trägt zur internationalen Vergleichbarkeit des Berufs bei. Handlungskompetenzbereiche Die Handlungskompetenzbereiche gruppieren ähnliche bzw. zusammengehörende Handlungskompetenzen. In der beruflichen Grundbildung dienen sie zusätzlich als Strukturierungseinheit der Ausbildung an den drei Lernorten und der Qualifikationsverfahren. Ein Handlungskompetenzbereich beginnt immer mit einem substantivier-ten Verb, zum Beispiel „Reparieren von Fahrrädern“. Handlungskompetenzen Es existieren vielfältige Umschreibungen und Definitionen des Begriffs der beruflichen Handlungskompetenz. Den unterschiedlichen Definitionen ist gemeinsam, dass Handlungskompetenz in der Regel als ein ganzheitliches Handlungsrepertoire und als Disposition einer Person verstanden wird, in unterschiedlichen Situationen selbstorganisiert zu handeln. Für die berufliche Grundbildung kann folgende Definition verwendet werden: Handlungskompetent ist, wer berufliche Aufgaben und Tätigkeiten eigeninitiativ, zielorientiert, fachgerecht und flexibel ausführt. Die von ausgebildeten Berufsleuten erwarteten Handlungskompetenzen sind im Qualifikationsprofil einer beruflichen Grundbildung beschrieben. Die Handlungskom-petenzen beschreiben das beobachtbare Verhalten, welches auf dem Arbeitsmarkt von Fachpersonen mit der entsprechenden Qualifikation erwartet wird. Sie sollen kurz und präzise formuliert sein. Eine Handlungskompetenz beinhaltet in der Regel die folgenden vier Elemente:

Objekt Kontext Anforderung Aktion Den Gegenstand der Handlungskompetenz präzise und verständlich formulieren.

Durch den Bezug zum Berufsbild konkretisieren sich die Handlungskompetenzen und sind klar von allgemeinen Arbeiten abgrenzbar.

Handlungskompetenzen geben die Mindestan-forderung wieder. Wenn diese nicht selbststän-dig ausgeführt werden oder höhere Anforderun-gen gefordert sind, muss dies sichtbar sein.

Die Verben beschreiben überprüfbare und be-obachtbare Handlungen in den Arbeitssituatio-nen. Dadurch wird die Bewertbarkeit der Hand-lungskompetenzen sichergestellt. Die Aktion wird immer am Ende des Satzes aufgeführt.

Schriften… … in oder am Stein… … nach Vorgaben… … ausführen. Wertstoffe… … auf dem Sammelplatz… … gemäss Anweisung des Chauffeurs… … verladen. Arbeitsplatz und Serverdienste… … für den lokalen Netzbetrieb… … nach Vorgaben… … installieren. Gleise und Weichen... ... (auf der Bahnstrecke)... ... im Team und gemäss Vorgaben... ... unterhalten.

Design... ... für interaktive digitale Kommunikationsmittel... ... (selbstständig)... ... spezifizieren und herstellen. Klientinnen und Klienten... ... beim An- und Auskleiden... ... (selbstständig)... ... unterstützen. Werkstücke... ... mit konventionellen Drehmaschinen... ... nach Vorgaben... ... drehen.

Die Elemente in den Klammern sind nicht zwingend notwendig, da sich der Kontext bereits aus dem Objekt ergibt oder bereits über die Definition der Handlungskom-petenz die selbstständige Ausführung gegeben ist.

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2. Weitere Erläuterungen zu den Handlungskompetenzen

Die vier Dimensionen der Handlungskompetenzen lassen sich in einzelne berufsspezifische Elemente un-terteilen. Dazu gehören:

1. Fachkompetenzen (FK) Die Fachkompetenzen umfassen:

• die Kenntnisse der berufsspezifischen Ausdrücke (Fachsprache), (Qualitäts) Standarts, Elemente und Systeme und deren Bedeutung für die beruflichen Arbeitssituationen;

• die Kenntnisse der berufsspezifischen Methoden und Verfahren, Arbeitsmittel und Materialien und deren sachgemässe Verwendung;

• Kenntnisse der Gefahren und Risiken und der daraus resultierenden Vorsichts- und Schutzmass-nahmen und Vorkehrungen sowie das Bewusstsein der Verantwortung und Haftung.

2. Methodenkompetenzen (MK) 2.1 Arbeitstechniken Zur Lösung von beruflichen Aufgaben setzen [Berufsbezeichnung w/m] geeignete Methoden, Anlagen, technischen Einrichtungen und Hilfsmittel ein. Diese ermöglichen es ihnen, Ordnung zu halten, Prioritäten zu setzen, Abläufe systematisch und rationell zu gestalten, die Arbeitssicherheit zu gewährleisten und die Hygienevorschriften einzuhalten. Sie planen ihre Arbeitsschritte, arbeiten zielorientiert, effizient und bewer-ten ihre Arbeitsschritte systematisch.

2.2 Prozessorientiertes, vernetztes Denken und Handeln [Berufsbezeichnung w/m] sehen betriebliche Prozesse in ihren Zusammenhängen. Sie berücksichtigen vor- und nachgelagerte Arbeitsschritte und sind sich der Auswirkungen ihrer Arbeit auf die Produkte sowie auf Mitarbeitende und den Erfolg des Unternehmens bewusst.

2.3 Informations- und Kommunikationsstrategien In [branchenspezifische Bezeichnung + geeignetes Verb] Betrieben ist der Einsatz von Informations- und Kommunikationsmitteln wichtig. [Berufsbezeichnung w/m] sind sich dessen bewusst und helfen mit, den Informationsfluss im Unternehmen zu optimieren. Sie beschaffen sich selbstständig Informationen und nut-zen diese im Interesse des Betriebes und des eigenen Lernens.

2.4 Lernstrategien Zur Steigerung des Lernerfolgs stehen verschiedene Strategien zur Verfügung. [Berufsbezeichnung w/m] reflektieren ihr Lernverhalten und passen es unterschiedlichen Aufgaben und Problemstellungen situativ an. Da Lernstile individuell verschieden sind, arbeiten sie mit effizienten Lernstrategien, welche ihnen beim Lernen Freude, Erfolg und Zufriedenheit bereiten und damit ihre Bereitschaft für das lebenslange und selbstständige Lernen stärken.

2.5 Präsentationstechniken Der Erfolg eines Betriebes wird wesentlich mitbestimmt durch die Art und Weise, wie die Produkte und Dienstleistungen dem Kunden präsentiert werden. [Berufsbezeichnung w/m] kennen und beherrschen Prä-sentationstechniken und -medien und setzen sie situationsgerecht ein.

2.6 Ökologisches Handeln [Berufsbezeichnung w/m] sind sich der begrenzten Verfügbarkeit der natürlichen Ressourcen bewusst. Sie pflegen einen sparsamen Umgang mit Rohstoffen, Wasser und Energie und setzen Ressourcen schonende Technologien, Strategien und Arbeitstechniken ein.

2.7 Wirtschaftliches Handeln Wirtschaftliches Handeln ist die Basis für den unternehmerischen Erfolg. [Berufsbezeichnung w/m] gehen kostenbewusst mit Rohstoffen und Materialien, Geräten, Anlagen und Einrichtungen um. Sie verrichten die ihnen gestellten Aufgaben effizient und sicher.

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3. Sozialkompetenzen (SK) 3.1 Kommunikationsfähigkeit Sachliche Kommunikation ist für die kompetente Berufsausübung sehr wichtig. Darum sind [Berufsbezeich-nung w/m] in beruflichen Situationen kommunikativ und wenden die Grundregeln der Gesprächsführung an. Sie passen ihre Sprache und ihr Verhalten der jeweiligen Situation und den Bedürfnissen der Gesprächs-partner an. Sie kommunizieren respektvoll und wertschätzend.

3.2 Konfliktfähigkeit Im beruflichen Alltag des Betriebes, wo sich viele Menschen mit unterschiedlichen Auffassungen und Mei-nungen begegnen, kann es zu Konfliktsituationen kommen. [Berufsbezeichnung w/m] sind sich dessen bewusst und reagieren ruhig und überlegt. Sie stellen sich der Auseinandersetzung, akzeptieren andere Standpunkte, diskutieren sachbezogen und suchen nach konstruktiven Lösungen.

3.3 Teamfähigkeit Berufliche Arbeit wird durch Einzelne und durch Teams geleistet. Teams sind in vielen Situationen leis-tungsfähiger als Einzelpersonen. Arbeiten [Berufsbezeichnung w/m] im Team, wenden sie Regeln für er-folgreiche Teamarbeit an.

4. Selbstkompetenzen 4.1 Reflexionsfähigkeit [Berufsbezeichnung w/m] können das eigene Handeln hinterfragen, persönliche Lebenserfahrungen reflek-tieren und die Erkenntnisse in den beruflichen Alltag einbringen. Sie sind fähig, eigene und fremde Erwar-tungen, Werte und Normen wahrzunehmen, zu unterscheiden und damit umzugehen (Toleranz).

4.2 Eigenverantwortliches Handeln In ihrer beruflichen Tätigkeit sind die [Berufsbezeichnung w/m] mitverantwortlich für die Produktionsergeb-nisse und die betrieblichen Abläufe. Sie treffen in ihrem Verantwortungsbereich selbständig und gewissen-haft Entscheide und handeln entsprechend.

4.3 Belastbarkeit [Berufsbezeichnung w/m] können den berufsspezifischen physischen und psychischen Belastungen stand-halten, sie kennen die eigenen Grenzen und holen sich Unterstützung, um belastende Situationen zu be-wältigen.

4.4 Flexibilität [Berufsbezeichnung w/m] sind fähig, sich auf Veränderungen und unterschiedliche Situationen einzustellen und diese aktiv mitzugestalten.

4.5 Leistungsbereitschaft und Arbeitshaltung Im Wettbewerb bestehen nur Betriebe mit motivierten, leistungsbereiten Angestellten. [Berufsbezeichnung w/m] setzen sich für das Erreichen der betrieblichen Ziele ein. Sie entwickeln und festigen in Betrieb und Schule ihre Leistungsbereitschaft. Ihre Arbeitshaltung zeichnet sich durch Pünktlichkeit, Konzentration, Sorgfalt, Zuverlässigkeit und Genauigkeit aus.

4.6 Lebenslanges Lernen Technologischer Wandel und wechselnde Kundenbedürfnisse erfordern laufend neue Kenntnisse und Fer-tigkeiten sowie die Bereitschaft, sich auf lebenslanges Lernen einzustellen. [Berufsbezeichnung w/m] sind offen für Neuerungen, bilden sich lebenslang weiter und stärken damit ihre Arbeitsmarktfähigkeit und ihre Persönlichkeit