Bischof Zsifkovics antwortet den Pfarren Nikitsch und Kroatisch Minihof
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Transcript of Bischof Zsifkovics antwortet den Pfarren Nikitsch und Kroatisch Minihof
D I O Z E S E
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Eisenstadt. 22. Juli 201 1
Dragi vjerniki file5ke i mjenovske fare -
liebe Gläubige der Pfarren Nikitsch und Kroatisch Minihof,
Schwestern und Brüder im Herrn!
Als Bischof entbiete ich Euren Pfarrgemeinden ein herzliches Grüß Gott und wende mich in
einer für uns alle - Diözese und Pfane - dringenden und ernsten Angelegenheit an Sie mit der
Bitte um Ihr Gehör und Verständnis.
Die Personalkommission unserer Diözese hat nach mehreren Beratungen mit mir gemeinsam
beschlossen, Euren Pfarrseelsorger Marko Jukiö von seinen Aufgaben in den Pfarren zt)
entbinden und ihn mit l. September 2011 mit einer neuen seelsorglichen Aufgabe als
Pfarrmoderator von Neuberg und Güttenbach zu betrauen. Was steht hinter dieser
Entscheidung? Grund flir diese ivlaßnahme ist eine Neuordnung der Seelsorge im Blick auf
den Priestermangel, die vor allem auch die kroatischen Pfarren heuer und nächstes Jahr
betreffen wird. Dies ailein ist der Grund für diese Entscheidung. die - und das möchte ich hier
ausdrücklich betonen - keinesfalls gegen Eure Pfänen oder Euren Pfarrer gerichtet ist.
Auf mein Ersuchen hin - die ersten Gespräche wurden von Bischofsvikar P. Stefan Vukits
gefuhrt - hat sich Pfarrer Jukiö nun entschlossen, dieser Veränderung zuzustimmen und diese
neue Herausforderung anzunehmen, wofür ich ihm meinen Dank und meine Anerkennung
ausspreche!
Dieser überraschende Wechsel löst vielleicht bei vielen Gläubigen Eurer Pfane
Verunsicherung, Trauer oder Enttäuschung aus - ich habe Verständnis dafür! Gleichzeitig
aber ersuche ich auch um Euer Verständnis, dass ich in meiner Verantwortung als Bischof für
die Gewährleistung der Seelsorge in der ganzen Diözese im Blick auf die vorhandenen
personellen Möglichkeiten und auf die Erfordernisse in den Pfarren auch manchmal auf den
ersten Blick hin unpopuläre Maßnahmen setzen muss. Und vergessen wir nicht, dass es in
unserer Diözese 172 Pfanen gibt, die alle ein Recht auf eine gediegene Seelsorge haben; und
keiner der Priester ist auf eine Pfarre geweiht, sondern auf die Diözese.
Was mich als Bischof im Zusammenhang mit Pfanbesetzungen aber traurig stimmt ist, dass
oft von Seiten einzelner Gemeindemitglieder, die sich als gute und gläubige Christen
bezeichnen, mit Unterschriftsaktionen, Kirchenaustritt und dem Gang in die Medien gedroht
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wird. Das hat mit Glaube und Kirche nichts zu tun! Das ist keine Haltung echten und reifen
Christseins, eines Christen nicht würdig! Es verwundert, dass sich auch die Politik in
kirchliche Belange einmischt.
Als Bischof ersuche ich Euch, diese Entscheidung anzunehmen und mitzutragen, auch wenn
sie bei Euch vielleicht Unverständnis und Wehmut auslöst. Schenkt Eurem beliebten und
geschätzten bisherigen Pfarrer Marko, der dieser Entscheidung zugestimmt hat, einen
ehrenvollen Abschied und bringt Eurem neuen Pfarrer Johannes Vertesich, der bisher in
Draßburg und Baumgarten wirkte, den gleichen Respekt und Offenheit entgegen. Trotz
Priestermangels bin ich froh, Euch einen Priester schicken zu können und dass er auch bereit
ist, bei Euch als Seelsorger zu wirken - Gott sei dafür Dank gesagt!
Zugleich danke ich Eurem scheidenden Pfarrer ebenso wie allen, die mit ihm in den
vergangenen Jahren bei Euch Sorge fiir Glaube und Kirche tragen, sowie für allen Einsatz und
das E,ngagement in und für die Pfarrgemeinde und lade alle ein zur Weiterarbeit!
Möge dieser Pfarrerwechsel für Eure Pfane zu einem gesegneten Aufbruch werden - denn
sclron die Bibel sast: Alles hat seine Zeitl
Mit der Bitte um Euer Verständnis. E,ure lv{itarbeit und Euer Gebet um neue geistliche
Berulungen verbieibt rnit cen besten Segensw'unsciren
,A -f ++dr,b,,A
$schof von