Blapo_03_2011

24
SACHSENS BLASERPOST Regionalgespräche des SBMV e.V. TAPE Deutsches Bundesjugend- blasorchester gestartet D – Leistungsnachweis 2011 03/2011 Die Zeitschrift des Sächsischen Blasmusikverbandes e.V. jetzt auch unter: www.blaeserpost-online.de

description

Die Zeitschrift des Sächsischen Blasmusikverbandes e.V. www.blaeserpost-online.de TAPE Deutsches Bundesjugend- blasorchester gestartet jetzt auch unter: Regionalgespräche des SBMV e.V. D – Leistungsnachweis 2011

Transcript of Blapo_03_2011

Page 1: Blapo_03_2011

SACHSENS BLASERPOST

Regionalgespräche des SBMV e.V.

TAPE Deutsches Bundesjugend- blasorchester gestartet

D – Leistungsnachweis 2011

03/2011 Die Zeitschrift des Sächsischen Blasmusikverbandes e.V.

jetzt auch unter:www.blaeserpost-online.de

Page 2: Blapo_03_2011

RZ_AnzPfirsich_A5quer.indd 1 28.02.2011 15:22:01 Uhr

Dann sind Sie bei uns genau richtig!Unsere großen und kleinen Probenräume sowie viele Freizeitbereiche und Versorgungseinrichtungen ermöglichen Ihnen, dass Sie im Verein tanzen, Theater spielen, singen, musizieren, malen u. a. Hobbys nachgehen können. Inmitten einer Landschaft reizvoller Gegensätze, fi nden Sie bei uns ideale Probenbedingungen für Ihren Verein oder Ihre Gruppe vor.

Kinder- und Jugenderholungszentrum „Am Filzteich“ e. V.Am Filzteich 4a · 08289 SchneebergTel.: 03772 37050 · Fax: 03772 22506Internet: www.kiezschneeberg.de · E-Mail: [email protected]

Konzentrierte Probenarbeit inmitten der Natur – Bei uns ist alles möglich!Sie suchen ein Probenobjekt mit vielen kleinen und großen Probenräumen in denen Sie sich ungestört auf kommende Auftritte vorbereiten möchten?auf kommen

Das ProbenzentrumDas Probenzentrumim Erzgebirgeim Erzgebirge

nde Auftritte vorberauf kommen

mbD P b trumb trumPP bbbb

190x66 23.02.2009 17:23 Uhr Seite 1

Probedruck

C M Y CM MY CY CMY K

Matthias VogtInstrumentenbaumeisterZschochersche Straße 2804229 Leipzig, GermanyPhone: +49 341 8706358Mobile:+49 163 2812078info@vogt-instruments.comwww.vogt-instruments.comfachgerecht & flexibel

Page 3: Blapo_03_2011

große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. Der Sächsische Blasmusikverband e.V. betrachtet es als positive Anerkennung der Arbeit der letzten Jahre, dass das Deutsche Musikfest 2013 im Freistaat durchgeführt wird. Mit der Entscheidung der BDMV e.V. ist erstmals, seit Bestehen der Landesverbände in den neuen Bundesländern ein ostdeutscher Verband Partner und Mitausrich-ter dieses größten deutschen Musikfestes. Nach den tollen Erfahrungen der gesamtdeutschen Musikfeste in Trier, Friedrichshafen und Würzburg freut sich die Stadt Chemnitz gemeinsam mit allen sächsischen Musikerinnen und Musikern auf ein spannendes und ereignisreiches Musikfest im Mai 2013.

Natürlich ist bis dahin eine Menge Arbeit zu erledigen. Hier wird der SBMV e.V. alle Anstrengun-gen unternehmen, um den bundesdeutschen und internationalen Gästen die Leistungsfähigkeit und Vielfalt sächsischer Blasmusik zu präsentieren. Alle Vereine sind herzlich eingeladen, das Deut-sche Musikfest 2013 mitzugestalten.

Wie gewohnt erfahren Sie in der neuen Ausgabe von Sachsens Bläserpost Wissenswertes und Neues aus den Mitgliedsvereinen des Verbandes sowie aus der sächsischen und deutschen Musik-szene. Die Orchesterfeste (siehe S.12, 14, 15 und 16) sowie die Konzert- und Projektaktivitäten der Orchester (siehe S. 8, 14 und 17) stehen in dieser Ausgabe im Mittelpunkt.

Nicht zu vergessen die Aushängeschilder des SBMV e.V., Brass Band Sachsen (S. 11) und LJBO Sach-sen (S. 6), die neben dem Landesprobenlager (S. 9) als Beispiele für die Verbandsarbeit stehen.

Zukünftige Aufgaben unserer Musikvereine werden sich vorrangig mit Notwendigkeiten und Mög-lichkeiten der Nachwuchsarbeit beschäftigen. Passend dazu startet mit dieser Ausgabe eine Arti-kelreihe der Deutschen Bläserjugend zu Potentialen und Ideen für eine nachhaltige Kinder- und Jugendarbeit im Musikverein (siehe S. 20).

Wir wünschen uns auch für das neue Jahr viel Kommunikation mit den sächsischen Musikver-einen – denken Sie daran, dass Öffentlichkeitsarbeit wichtiger denn je ist: „Tu Gutes! Und: rede darüber!!“ Viel Spaß beim Lesen.

Ihr Redaktionskollegium SBP

Liebe Leserinnen und Leser

INHALT

Liebe Mitglieder des Sächsischen Blasmusikverbandes,sehr geehrte Damen und Herren,

ein weiteres Jahr sächsischer Blasmusik neigt sich dem Ende zu: Grund genug, Vergangenes zu reflektieren und neue Projekte in Angriff zu nehmen. In der alltäglichen Vereinsarbeit mit ihrer Mühsal und Umtrie-bigkeit bleibt viel zu selten Raum und Zeit, innezuhalten und das Be-wältigte kritisch aber auch wohlwollend zu betrachten. Nehmen Sie sich die Zeit und betrachten Sie das Erreichte. Seien Sie froh über Erfolge und ärgern Sie sich nicht zu sehr über Misserfolge. Für die bevorstehen-de Adventszeit wünsche ich Ihnen allen diese Muse. Genießen Sie Ihre musikalischen Leistungen, Sie können stolz darauf sein. Bringen Sie sich auch weiterhin für die sächsische Bläsermusik ein, es ist ein guter und lohnenswerter Weg!

Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest und alles Gute für das Neue Jahr 2012.

Bleiben Sie dabei! Thomas Firmenich, Präsident

SBMV DIREKT

4 Regionalgespräche des SBMV e.V.5 Chemnitz richtet Deutsches Musikfest 2013 aus!6-7 LJBO Sachsen – Die Legenden leben7 Termine der D- und C-Ausbildung8 Der Rechtsanwalt berät8 Erfolg für sächsische Bläser9 Drei Tage voller Musik, Klang und Harmonie10 D-Leistungsnachweis 201111 Espressivo Cuivres – Mit Leidenschaft und Charme

AUS DEN MITGLIEDSVEREINEN

12-13 Bad Schlema – Das Festival mit Zukunftsaussicht14 „Musik ist die gemeinsame Sprache“14 „Probieren Sie sich aus!“ – Die Dresdner Stadtkapelle Bad Lausick15 40 Jahre Blechblasmusik pur 16 5. Orchestertreffen Kerpen - Sebnitz16 Termine unserer Mitgliedsvereine Dezember 2011 – März 201217 Ehrungen von Musikerinnen und Musikern aus unseren Mitgliedsvereinen17 Silberne Dirigentennadel für Jens Kaltofen vom Musikkorps Olbernhau

SBMV BRÜCKENSCHLAG

18 TAPE – Ausschreibung Deutsches Bundesjugendblasorchester gestartet18 Eine JuLeiCa für uns alle?!19 Bundesfreiwilligendienst – Eine interes- sante Möglichkeit für die Vereinsarbeit20 Musikkorps der Bundeswehr werden reduziert20 DBJ-Jugendserie zu den Zukunftsaufgaben für Musikvereine

BLASMUSIKGESCHICHTE

21-22 Werner Kunath zur sächsischen Blasmusikgeschichte – Die Entwicklung der instrumentalen Besetzungen der Militärorchester in Sachsen22 Kuriose Blasinstrumente

Page 4: Blapo_03_2011

Sachsens Bläserpost 3/20114

Nach dem Jubiläumsjahr des Sächsischen Blasmusikverbandes e.V. 2010 Als ein wichtiges Instrument für die Arbeit des Sächsischen Blasmusikverban-des e.V. sind die regelmäßig durchgeführten Regionalgespräche mit den Orchestervereinen in den einzelnen Regionen Sachsens nicht mehr weg zu denken. So fand am 07.11.2011 im neu rekonstruierten Haus der Verei-ne in Frankenberg unter Leitung des Präsidenten des SBMV e.V. , Thomas Firmenich, das vierte Regionalgespräch in der Region Westsachsen statt.

Wichtige Themen waren unter anderem die Schaffung von Netzwer-ken innerhalb der Vereine des SBMV e.V. , die Erhöhung der Bedeut-samkeit der Amateurblasmusik in Sachsen und Informationen zu den Bemühungen des Verbandes zur Stabilisierung der fi nanziellen Situa-tion der Vereine. Alle Teilnehmer waren sich einig, dass die Durchfüh-rung von Regionalgesprächen ein wichtiger Baustein zur Schaffung von Netzwerken innerhalb der Vereine ist. Die Treffen werden als ein positives Beispiel gut gelungener Verbandsaktivitäten gewertet. Eine engere Vernetzung und Professionalisierung der Vereinsorgani-sation sowie die Bereitschaft, vorhandene Strukturen auf den Prüfstand zu stellen, um für junge Leute offen und attraktiv zu bleiben, bildeten die wesentlichen Erkenntnisse der Regionalgespräche in Frankenberg. Diese gemeinsamen Gespräche sollten auch in Zukunft beibehalten werden. Mit dieser Veranstaltung erfährt der SBMV e.V. nun genau, wo der Schuh

drückt. Wichtig ist es , so der Präsident des SMBV e.V. Thomas Firme-nich, die Angebote des SMBV e.V. aufzugreifen, zu nutzen und sich enger miteinander zu vernetzen, um mit Hilfe der Erfahrung aller Schritt für Schritt mögliche Lösungsansätze für unsere Vereine und Verbände auf-zeigen zu können. Die aktuelle Situation des Ehrenamtes, Auswirkun-gen der sich stetig ändernden Gesellschaft auf die Vereinsstrukturen, die Fallstricke der Bürokratie, die mangelnde fi nanzielle Ausstattung der Musikverbände und die Frage nach einem Ausbau der Anerkennungskul-tur bildeten die Kernpunkte der Diskussion. Die Tatsache, dass sich die meisten Jugendlichen heute nur noch zeitlich begrenzt und projektge-bunden an einen Verein binden, ist ein signifi kantes Zeichen einer sich ändernden Gesellschaft und eine Herausforderung an die Vereine eine ausgewogene Jugendarbeit zu leisten. Die Regionalgespräche bilden da-für das Podium für einen regen Erfahrungsaustausch auf diesem Gebiet. Dabei müsste auf die regional unterschiedlichen Gegebenheiten regional unterschiedliche Antworten gefunden werden. Nicht jeder Verein hat die gleichen Bedingungen oder Voraussetzungen. Die Entwicklung der Vereine ist streng mit den Möglichkeiten der jeweiligen Landkreise und deren Gemeinden verknüpft. Hier gilt es gemeinsam zu agieren, Projekte zu entwickeln und den Erfahrungsaustausch zu fördern. Wichtig ist aber auch die Nutzung des „kleinen Dienstweges“ von Verein zu Verein, wo man sich unkompliziert gegenseitig hilft. Viele Beispiele gibt es da schon, sei es die Hilfe beim Neuaufbau eines Orchesters oder die gegenseitige Unterstützung bei Musikveranstaltungen.

Die Beispiele sind vielseitig. Als ein wichtiger Motor für die Entwicklung der Vereine kann sich auch das in Chemnitz stattfi ndende Deutsche Mu-sikfest entwickeln. So informierte der Präsident des SBMV e.V. , Thomas Firmenich, dass vom 9. bis 12. Mai 2013 die Stadt Chemnitz und der SBMV e.V. Gastgeber des 5. Deutschen Musikfestes sind. Das Deutsche Musikfest ist mit etwa 20.000 teilnehmenden Musikern und weit mehr Besuchern aus dem gesamten Bundesgebiet das größte Musikfestival. Die Teilnehmer des Regionalgespräches in Frankenberg haben einvernehm-lich erklärt, sich aktiv an der Ausgestaltung des Musikfestes zu beteiligen und wollen gemeinsam ihre Vereine und ihre Region präsentieren. ■ Roswitha Becker,

JBO Zwickau e.V.

SBMV DIREKT

Regionalgespräche des SBMV e.V.

Regionalgespräch in der Musikschule Döbeln Foto: SBMV e.V.

- Anzeige -

Jugend- & Blasorchester Leipzig e.V. · Schwarzenbergweg 4 · 04289 Leipzig · www.jbo-leipzig.de

Dirigent(in) gesucht!Der Jugend- & Blasorchester Leipzig e.V. sucht zum Beginn 2012 für sein Sinfonisches Blas orchester Leipzig einen quali�zierten Dirigenten / Dirigentin dauerha� auf Honorarbasis. Von Januar–April 2012 ist ein Gemeinscha�sprojekt »Sinfonisches Blasorchester Leipzig« und »Dresdener Sinfonie orchester am Heinrich-Schütz-Konservatorium«, Dirigent Milko Kersten, mit einem Konzert im Gewandhaus zu Leipzig mit gemeinsamer musikalischer Leitung geplant. Ab Mai 2012 soll die Übernahme der komple�en musikalischen Leitung (Gesamt- und Register-proben) des Sinfonischen Blas orchesters erfolgen. Wir spielen sinfonische Blasmusik – Klassik, Rock und Pop, Musical- und Film melodien sowie moderne konzertante Musik.Idealerweise haben Sie Erfahrung in der Orchesterleitung und als Instrumental lehrer für Blas-instrumente und gehen engagiert, zielorientiert und mit Spaß an der Musik zur Sache. Wir freuen uns auf Ihre aussagekrä�ige Bewerbung – bi�e wenden Sie sich an unseren Vorstandsvorsitzenden Jens Gö�ert, entweder Mobil 0179 2932407, oder über [email protected].

Page 5: Blapo_03_2011

5

SBMV DIREKT

Chemnitz ist vom 9. bis 12. Mai 2013 der Gastgeber des 5. Deutschen Musikfestes. Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig sowie Siegfried Kau-der MdB, Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände e.V. (BDMV), präsentierten im Neuen Rathaus das geplante musikalische Großereignis. Nach Trier, Münster, Friedrichshafen und Würzburg wird Chemnitz nun die erste Stadt in den neuen Bundesländern sein, die das Musikfest austragen wird. Das Deutsche Musikfest ist Deutschlands größtes Musikfestival mit etwa 20.000 teilnehmenden Musikern und 100.000 Besuchern aus dem gesamten Bundesgebiet.

Der Veranstalter des Deutschen Musikfestes, die BDMV, verspricht zahl-reiche Konzerte, musikalische Wettbewerbe sowie Vorträge und Sympo-sien mit namhaften Dozenten und Referenten im gesamten Stadtzentrum. Weiterhin ist eine Musikmesse mit bekannten Instrumentenherstellern und Verlagen geplant. Der feierliche Festumzug zum Theaterplatz wird Höhepunkt und Abschluss des 4-tägigen Festivals sein, zu dem alle Mu-sikvereine und Verbände Deutschlands herzlich eingeladen sind.

Das Deutsche Musikfest hat sich seit 1989 als bundesweite Begegnung der aktiven Musikerinnen und Musiker in Deutschland etabliert. Es bietet die Präsentation der gesamten Bandbreite insbesondere von Bläsermu-sik in Deutschland. Das Besondere des Deutschen Musikfestes besteht vor allem in der Förderung der aktiven Vereinsarbeit, die alle sechs Jahre mit dem Festival ihren Höhepunkt findet.

Getragen durch regionale Amateur-Musikvereine, ehrenamtliche Musi-ker und professionelle Orchester bildet das Deutsche Musikfest eine einzigartige Symbiose von verschiedenen musikalischen Genres und Formationen. Die Vielfalt des musikalischen Spektrums wird durch die Teilnahme befreundeter Vereine und Verbände aus ganz Europa nochmals erhöht. Gerade Chemnitz bietet hier aufgrund seiner Lage die Möglich-keit, vor allem Musiker aus Tschechien und Polen in das Programm mit einzubeziehen. Somit wird aus dem Deutschen Musikfest ein länderüber-greifendes und völkerverständigendes musikalisches Großereignis. Der Veranstalter des Deutschen Musikfestes, die BDMV, ist Dachverband der

größtenteils ehrenamtlich aktiven Musiker in Deutschland. Damit ist sie Deutschlands größter Musikverband mit 1,3 Millionen Mitgliedern, wo-von über 60% der aktiven Mitglieder zwischen 16 und 27 Jahre alt sind. In der BDMV sind knapp 11.000 Vereine in etwa 18.000 Ensembles organi-siert, welche sich auf 22 Mitgliedsverbände auf Landesebene verteilen.

Der Sächsische Blasmusikverband e.V. (SBMV) steht der BDMV als star-ker Landesverband bei der Planung und Durchführung des Deutschen Musikfestes in Chemnitz zur Seite und wird die Organisatoren in der Vorbereitung und Durchführung unterstützen. ■ Bianca Pahl im Auftrag der BDMV e.V.

Chemnitz richtet Deutsches Musikfest 2013 aus!

Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig und Präsident der BDMV Siegfried Kauder (MdB) Foto: Andreas Truxa

- Anzeige -

Page 6: Blapo_03_2011

Sachsens Bläserpost 3/20116

SBMV DIREKT

Die LEGENDEN leben – Das Landesjugendblasorchester Sachsen 2011

Das LJBO Sachsen eröffnete seine Sommer-konzerte in Chemnitz und Bad Lausick mit der imposanten Ouvertüre zur Oper „Rienzi“ von Richard Wagner. Das Programm mit dem Titel „Legenden“ beinhaltete auch das für Blechblä-ser legendäre Ewald-Quintett, das in einer Be-arbeitung fürs klassische Bläserquintett mit Orchester zur Aufführung gebracht wurde. Die Solisten (mit Ausnahme der Oboe) kamen aus den eigenen Reihen, was besonders erfreute. Konzertmeisterin Jill Jescheck (Flöte), Gunther Brauer (Oboe), Billy Schmidt (Klarinette), Ro-bert Hanspach (Horn) und Peter Winkelmann (Fagott) zeigten ihre kammermusikalischen Qualitäten und musizierten gemeinsam mit dem Orchester. Ganz in Anlehnung an Wag-ners frühes Werk spielten die Musiker auch ein Motiv seines (angeblich) letzten Werkes, das Alfred Reed im zweiten Satz seiner Sinfonie Nr. 3 verarbeitete und dabei den Namen von Wag-ners Frau Cosima aufgreift und umspielt. Mit Etienne Crausaz‘ beeindruckendem Werk Tales and Legends entführte das Orchester das Publi-kum in Schweizer Legenden um Hexen, Grafen und Hofnarren und schloss die Konzerte mit dem nicht weniger legendären Stoff um das turbulente Leben des jungen Mannes namens Candide, das in einer Suite von Leonard Bern-stein eindrucksvoll zusammengestellt worden ist. Unter frenetischem Applaus ging für das

LJBO die zweite Probenphase 2011 unter Lei-tung seines Chefdirigenten Thomas Scheibe zu Ende. Erstmals gab das LJBO Sachsen ein Kon-zert in der Chemnitzer Kreuzkirche. Anlässlich des Schuljahresbeginns stand das Festkonzert unter der Schirmherrschaft des Direktors der Sächsischen Bildungsagentur, Béla Bélafi, der besonders die beeindruckenden Leistungen der jungen Musikerinnen und Musiker hervorhob.Bevor jedoch an die Konzerte gedacht werden konnte, investierten die jungen Musiker viel Probenarbeit. Zum ersten Mal trafen sie sich eine Woche lang in Bad Lausick in der erst im Frühjahr eröffneten Deutschen Bläserakade-mie, der neuen Heimat der Sächsischen Blä-serphilharmonie. Diese unterstützte das LJBO in den Register- und Satzproben und half den Musikern, musikalisch zusammenzuwachsen. Besonders freut sich das LJBO, wieder neue junge Mitspieler begrüßen zu können. Das Kla-rinettenregister bekam durch Luise Ullmann (19, Zwickau) und Moritz Hartig (15, Leipzig) Unterstützung, die Tuba wurde von Nico Pos-selt (13, Chemnitz) gespielt. Neben den neuen fanden erfreulicherweise auch schon bekannte Gesichter zurück ins Orchester. In der Deut-schen Bläserakademie fand das Orchester ausgezeichnete Probenmöglichkeiten, die auch am Abend von einigen Registern zum Selbst-studium der Orchesterstellen genutzt werden

konnten. An dieser Stelle soll der Dank an Nor-man Grüneberg stehen, der zum zweiten Mal die Gesamtleitung der Probenphase übernahm, an Steffen Sternitzke, der auch abends den Zu-gang zur Akademie ermöglichte sowie allen an-deren fleißigen Helfern, die den reibungslosen Ablauf der Probenphase wieder ermöglichten, so besonders die Jugendbildungsreferentin der Bläserjugend, Marion Grüneberg. Besonderer Dank gilt auch Thomas Scheibe, der mit uns die Musik mit einer Mischung aus Forderung, För-derung und Spaß einstudierte.

Da die Probenarbeit mitunter sehr anstren-gend war, spannten sich die Musiker am Abend in der Jugendherberge Buchheim/Bad Lausick aus. Theres Grieger und Conrad Seidel haben als Orchesterrat einige bunte Abende organi-siert, an denen die LJBOler nicht nur traditio-nell bowlten, sondern auch ihre in Registern organisierten Programmbeiträge präsentierten und das Gemeinschaftsgefühl förderten. Vielen Dank an Euch!Das LJBO freut sich schon auf das nächste nicht minder ereignisreiche Jahr. Die erste Proben-phase 2012 (9. bis 15. April, Frankenberg) steht unter dem Motto „Klassiker“ und vereint klas-sische Werke der Blasorchesterliteratur von Graingers Lincolnshire Posy sowie neue Kompo-sitionen mit dem Potential zu Klassikern, wie

Neue Probenheimstatt des LJBO: Die Deutsche Bläserakademie in Bad Lausick. Foto: SBMV e.V.

Page 7: Blapo_03_2011

7

etwa das beeindruckende Cathedral der Ame-rikanerin Kathryn Salfelder. Das nächste Jahr wird in der folgenden Sommerprobenphase (26. August bis 2. September, Bad Lausick) ineiner Kooperation mit der Sächsischen Bläser-philharmonie abgeschlossen. Unter dem Mot-to „Gemeinschaft“ werden beide Klangkörper ein Konzert im Gewandhaus zu Leipzig geben. Die Probespiel- und Konzerttermine können auf der Homepage www.ljbo-sachsen.de nachgelesen werden. Wir freuen uns auf neue Musiker und zahlreiches Publikum! ■ Katja Wagner

(Klarinettistin im LJBO Sachsen)

SBMV DIREKT

• Julia Fuchs, Klarinette MV Lichtenstein/Sa. e.V. / JSO Zwickau• Billy Schmidt, Klarinette HS für Musik Dresden • Katherina Bellmann, Klarinette Leipziger Universitätsorchester• Marie Röhlig, Klarinette Sächsisches Klarinettenensemble• Kati Müller, Klarinette JBO Hohenstein-Ernstthal e.V.• Luise Ullmann, Klarinette Sächsisches Klarinettenensemble• Moritz Hartig, Klarinette Musikschule Leipzig J. S. Bach• Anna Zahn, Saxophon Dresdner Stadtkapelle e.V.

• Martin Kallnischkies, Trompete JBO Zwickau e.V.• Richard Voigt, Trompete Heinrich Schütz Konservatorium Dresden• Tim Wendler, Trompete• Stefan Mantel, Horn Dresdner Stadtkapelle e.V.• Lisa Fischer, Euphonium Sebnitzer Kinder- und Jugendblasmusik e.V.• Franz Knöbel, Euphonium Löbauer Berg-Musikanten e.V.• Frank Gallitschke, Tuba Dresdner Stadtkapelle e.V.• Nico Posselt, Tuba MV BO der Stadt Flöha e.V.

VORSCHAU 2012

3. Projektphase 2011/201209.04-15.04.2012 in Frankenberg/Sa.KLASSIKERWerke von de Cabezon, Grainger, Lancen, Salfelder

4. Projektphase 2011/201226.08.-02.09.2012 in Bad LausickKonzert im Großen Saal des Gewandhauses zu Leipzig gemeinsam mit der Sächsischen Bläserphilharmonie

Neu im LJBO Sachsen:

Auch 2012 wird das LJBO Sachsen in Bad Lausick proben. Foto: SBMV e.V.

Termine der D- und C-Ausbildung im Sächsischen Blasmusikverband e.V. / Bläserjugend Sachsen im Jahr 2012

D-Lehrgang: 23. - 25. März 2012 KiEZ „Am Filzteich“ Schneeberg 05. - 07. Oktober 2012 KiEZ „Am Filzteich“ Schneeberg

Leistungsnachweis: 17. November 2012, Frankenberg

Landesweiter C-Grundkurs Phase 1: 02. - 04. März 2012 Phase 2: 11. - 13. Mai 2012 Phase 3: 07. - 09. September 2012 Phase 4: 02. - 04. November 2012 Deutsche Bläserakademie, Bad Lausick

Prüfungsphase: Januar 2013 Teilnehmer zum D-Leistungsnachweis 2011 Foto: SBMV e.V.

Page 8: Blapo_03_2011

Sachsens Bläserpost 3/20118

Mit 22,5 Punkten qualifizierte sich das Sächsische Blechbläser Consort beim 6. Sächsischen Orchesterwettbewerb am 13.11.2011 in Dresden für die Teilnahme am Deutschen Orchesterwettbewerb, der im Mai 2012 in Hildesheim stattfinden wird.Die Musiker des SBC haben sich in sächsischen Posaunenchören so-wie in der Brass Band Sachsen und im Landesjugendblasorchester Sach-sen kennen gelernt und pflegen seit 3 Jahren die kammermusikalische Blechbläserbesetzung. Auch durch die Zusammenarbeit mit Prof. Uwe Voigt (Solo-Posaunist der Staatskapelle Dresden) konnten die Musiker die Jury von ihrer Musikalität überzeugen. Ein toller Beweis für die Leis-tungsfähigkeit der sächsischen Musikszene. Ebenfalls für die Teilnahme am DOW 2012 konnte sich das Sinfonische Blasorchester der Mu-sikschule „Johann Sebastian Bach“ Leipzig unter Leitung von Wilfried Thoß qualifizieren. An dieser Stelle unseren herzlichsten Glückwunsch und beiden Bläserensembles viel Erfolg im nächsten Jahr in Hildesheim. Infos: www.sbconsort.de ■

Redaktionskollegium SBP

SBMV DIREKT

Aus der Praxis – Vereinsrecht

Nach heftigen Streitigkeiten über die weitere Ausrichtung des Vereins traten dessen Vorstands-mitglieder geschlossen zurück. Um den Verein handlungsfähig zu erhalten, beschloss der Vor-stand als letzte Amtshandlung, dem Mitglied X umfassende Vollmacht zu erteilen. Insbesondere erfasste die Vollmacht auch die Befugnis, eine Mitgliederversammlung zur Neuwahl einzuberu-fen. Geht das so einfach?

Der ehrenamtlich tätige Vorstand kann grundsätzlich sein Amt jederzeit niederlegen. Die Niederlegung darf jedoch nicht zur „Unzeit“ erfolgen, sondern sie muss dem Verein angemes-sene Zeit lassen, das freiwerdende Vorstandsamt anderweit zu besetzen. Eine solche „Unzeit“ wird angenommen, wenn durch die Amtsniederlegung die zur Vertretung des Vereins erforderlichen Vor-standsmitglieder nicht mehr vorhanden sind oder - sofern der Vorstand nur aus einer Person besteht - wenn der Verein zeitweilig handlungsunfähig wird.

Die Amtsniederlegung eines Vorstandsmitgliedes ist nach allgemeiner Meinung eine einseitige, empfangsbedürftige organschaftliche Erklärung, die gegenüber der Mitgliederversammlung oder - soweit die Niederlegung außerhalb einer Mitgliederversammlung erklärt wird - an eines der übrigen Vorstandsmitglieder zu richten ist. Ist dies nicht möglich, z. B. bei Erklärung der Amtsniederlegung außerhalb einer Mitgliederversammlung durch einen Einzelvorstand oder durch das letzte Vorstands-mitglied, ist nach überwiegender Meinung ein Notvorstand gemäß § 29 BGB zu bestellen, gegenüber dem die Amtsniederlegung dann erklärt werden kann.

Die Handlungsfähigkeit des Vereins wird nicht durch die vorab erteilte Handlungsvollmacht zugun-sten des Mitgliedes X sichergestellt. Diese Bevollmächtigung ist ihrerseits rechtsmissbräuchlich und treuwidrig. Grundsätzlich können auch bei einem Verein einem gewillkürten Vertreter durch den Vorstand satzungsmäßige Rechte im Wege einer Bevollmächtigung übertragen werden. Die Ertei-lung einer Vollmacht ist jedoch dann unwirksam, wenn dem Bevollmächtigten ohne entsprechenden Beschluss des satzungsmäßigen Bestellorgans Rechte in der Weise übertagen werden, dass die Bevollmächtigung im Ergebnis auf eine Einräumung unmittelbarer Vertretungsmacht hinausläuft.

Sofern Vorstandsmitglieder beabsichtigen ihr Amt kollektiv niederzulegen, so sind sie gehalten, eine außerordentliche Mitgliederversammlung einzuberufen, in dessen Rahmen sie die Niederlegung ihres Amtes erklären können. Eine kollektive Niederlegung aller vertretungsberechtigten Vorstandsmit-glieder betrifft das Vereinsinteresse in erheblichem Maße und erfordert die Einberufung der Mit-gliederversammlung. In dieser einberufenen Mitgliederversammlung kann auch schnellstmöglich die Bestellung eines neuen Vorstandes, die gesetzlich vorgeschrieben ist (§ 26 Abs. 1 BGB) und nicht durch die Bevollmächtigung Dritter ersetzt werden kann, beschlossen werden.

Der Rechtsanwalt berät

Rechtsanwalt Bertram Petzoldt –Fachanwalt für Arbeitsrecht Dresden

Berät und vertritt den Sächsischen Blasmusikverband e.V. sowie dessen angeschlossene Vereine.Telefonische Fragen zu Rechtsfragen des Vereinslebens werden jeweils am ersten Donnerstag des Monats in der Zeit von 16.00-17.30 Uhr beantwortet.

Tel. (0351) 21 30 30 40 [email protected] www.ra-petzoldt.de

Haben Sie Anregungen und Fragen zu dem Thema? Schreiben Sie uns bitte. Wir freuen uns über jede Zuschrift.

Erfolg für sächsische Bläser

Die Musikerinnen und Musiker des SBC vor dem Preisträgerkonzert in der Hochschule für Musik Dresden Foto: Christian Sellien

Page 9: Blapo_03_2011

9

Lebendig, vielfältig, lehrreich, klangvoll, harmo-nisch und einfach großartig: Das sind nur einige Worte, um das Landesprobenlager für Bläser und Schlagzeuger, welches jährlich in Schnee-berg stattfindet, zu beschreiben. Dieses Ereignis ist bei zahlreichen Musikern, der unterschiedli-chen Vereine in Sachsen, sehr beliebt und ge-hört für viele zum persönlichen Jahresablauf mit dazu. Dank dem Vorstand des Sächsischen Blasmusikverbandes e.V. und vielen anderen Helfern, wird es uns Musikern ermöglicht, ein Wochenende, ausgefüllt mit Musik, zu erleben. Das Landesprobenlager zeichnet sich in erster Linie durch seine Vielfältigkeit an musikalischen Angeboten aus. Für jeden einzelnen Musiker, egal ob Anfänger oder doch schon fortgeschrit-ten, findet sich eine passende musikalische Richtung. So wird der Bogen, angefangen von kleinen Kompositionen über Jazz und Swing bis hin zur sinfonischen Bläsermusik gespannt. Die kleinen und jungen Künstler können in der Fachgruppe Blasorchester Anfängerlevel ihr musikalisches Talent unter Beweis stellen und neue Fähigkeiten und Fertigkeiten auf ihrem In-strument dazu lernen. In den Fachgruppen Big Band oder Blasorchester Fortgeschrittenenle-vel finden die langjährigen Instrumentalisten ei-nen Platz, um ihren musikalischen Horizont zu erweitern, neue Dinge kennen zu lernen oder einfach, um die eigenen Grenzen auszuloten. Besonderes Highlight des Landesprobenlagers ist die Brass Band Sachsen. Auch sie nimmt an dem jährlichen Probenwochenende teil und ist Anlaufpunkt für talentierte, engagierte Blech-bläser, welche einmal über den Tellerrand der üblichen sinfonischen Bläserbesetzung schauen wollen. In diesem Jahr gab es auch eine neue

Fachgruppe. Im Klarinettenensemble, unter Leitung von Karolin Ketzel-Grüneberg, fan-den junge Klarinettisten und Klarinettistinnen ihre musikalische Heimat. Neben zahlreicher musikalischer Arbeit und orchestralen Proben, gibt es auch genügend Zeit um abzuschalten, seine Freizeit zu genießen oder auch um neue Freundschaften zu schließen. Abendliche Veran-staltungen, organisiert vom SBMV e.V., lassen die Zeit in Schneeberg auch nicht langweilig werden. Dieses Jahr wurde den „Kleinen“ des Landesprobenlagers der Samstagabend mit Spiel, Spaß und anschließender Disco versüßt. Aber auch für die älteren Musiker unter uns ließ der passende Programmpunkt nicht lan-ge auf sich warten. In der St.-Markus-Kirche in Chemnitz veranstaltete die Brass Band ein Galakonzert und jeder Teilnehmer des Landes-probenlagers war recht herzlich eingeladen. Mit einem gewaltigen, aber auch emotionalen und einfühlsamen Klang erfüllte die Brass Band, wieder unter der Leitung von Johnny Ekkel-boom, den Kirchraum und verzauberte jeden einzelnen Zuhörer. Musik, die die Seele berührt. Ein Höhepunkt der Orchesterwerkstätten ist das große Abschlusskonzert aller Fachgruppen, welches immer am Sonntag des Wochenendes im Konzerthaus „Neue Welt“ in Zwickau statt-findet. Hier können alle Ensembles ihr erarbei-tetes Programm vorstellen und den Zuhörern beweisen, wozu junge Leute in der Lage sind. Für mich persönlich ist es immer wieder er-staunlich und fast ein „Ding der Unmöglich-keit“, was ich jedes Jahr bei diesem Konzert zu Gehör bekomme. Aber dennoch ist es möglich an einem einzigen Wochenende eine musikali-sche Höchstleistung zu vollbringen und ein sol-ches Programm auf die Beine zu stellen. Nicht

zuletzt verdanken wir das immer wieder unse-ren Dozenten, die mit viel Ehrgeiz, Freude und Engagement mit uns zusammenarbeiten.Das musikalische Angebot reichte von be-schwingter Tanzmusik aus dem barocken Zeit-alter, über Jazzmusik, bis hin zu gefühlvollen Klängen, die zum Träumen einluden. So gestal-tete dieses Jahr das Anfänger-Blasorchester den Ablauf einer Orchesterprobe, unter anderem mit den Titeln Groovin’ Recorders und Chinese Puppet Theatre. Die Leitung übernahm Landes-musikdirektor Jörg Küttner. Für schwungvolle und lockere Musik sorgte die Big Band, geleitet von Hubertus Böhm aus Leipzig. Mit Bull´s Eye, Getting There und Six-Shooter begeisterten sie das Publikum. Ebenso gut, als auch klangvoll war der Programmpunkt von Karolin Ketzel-Grüneberg, welche das Klarinettenensemble dirigierte. Vor allem das Medley Gershwin Favo-rits kam bei den Zuhörern gut an.

Wie jedes Jahr stellte sich auch wieder die Brass Band mit ihrem Dirigenten Johnny Ekkelboom vor und erfüllte den Konzertsaal mit gewalti-gen und klangvollen, sowie emotional-dramati-schen Klängen, wie man es in dem Stück Vitae Aeternum hören konnte. Den Abschluss dieses großen Konzertes gestaltete das Fortgeschrit-tenen-Blasorchester unter der Leitung von Norman Grüneberg. Er brachte den Gästen die verschiedensten Epochen der Musik näher. Angefangen im frühen Barock bis hin zur heu-tigen Zeit der sinfonischen Kompositionen. Mit New Village wurde das große Abschlusskonzert des Landesprobenlagers 2011 mit einem aus-drucksvollen Klangfeuerwerk beendet und das Publikum, als auch die Teilnehmer selbst, waren begeistert. Alle Musiker und auch alle Organi-satoren und Helfer freuen sich und hoffen auf ein nächstes Landesprobenlager im Jahr 2012, in dem alle jungen und älteren, musikalisch talentierten, Bläser und Schlagzeuger herzlich eingeladen sind, um wieder ein solch schönes, lehrreiches und erfolgreiches Wochenende mit uns zu gestalten. Es lohnt sich und bleibt un-vergessen!!!

Vielen Dank an den Sächsischen Blas-musikverband e.V. für diese Möglichkeit, Jahr für Jahr ein solches Projekt für uns zu organisieren. Wir sehen uns im nächsten Jahr! ■

Stephanie Koch,

Dresdner Stadtkapelle e.V.

Drei Tage voller Musik, Klang und Harmonie – 17. Landesprobenlager für Bläser und Schlagzeuger in Schneeberg bei Zwickau

SBMV DIREKT

Das große Abschlusskonzert der Fachgruppen und der Brass Band Sachsen Foto: SBMV e.V.

Page 10: Blapo_03_2011

Sachsens Bläserpost 3/201110

SBMV DIREKT

Ergebnisse: D–LEISTUNGSNACHWEIS 2011 Sächsischer Blasmusikverband e.V. / Bläserjugend Sachsen

Folgende Musikerinnen und Musiker haben erfolgreich den Leistungsnach-weis D1 / D2 / D3 im Jahr 2011 im Sächsischen Blasmusikverband e.V. / Bläserjugend Sachsen absolviert:

D1-Leistungsnachweis, 19.11.2011, Martin-Luther-Gymnasium Frankenberg/Sa.

FlöteLaura-Jane Fiedler, BMK “Frisch Glück“ Annaberg-Buchholz e.V.Aileen Stock, BMK “Frisch Glück“ Annaberg-Buchholz e.V.Julia Siegel, BMK “Frisch Glück“ Annaberg-Buchholz e.V.Kathrina Mioska, Jugendbrass Leipzig e.V.Alena Peters, Jugendbrass Leipzig e.V.Alina Langenhan, JBO Zwickau e.V.

KlarinetteSophie Matthes, MV Lichtenstein/Sa. e.V.Silvia Uher, Jugendbrass Leipzig e.V.Isabell-Josephine Künitz, Jugendbrass Leipzig e.V.Ronja Hönig, Jugendbrass Leipzig e.V.Rebecca Bräuer, Bergmännischer MV Jöhstadt-Grumbach e.V.Stine Einenkel, Sebnitzer Kinder- und Jugendblasmusik e.V.Julia Mittelbach, JBO Zwickau e.V.

OboeSaskia Noack, Jugendbrass Leipzig e.V.

FagottAnna-Melina Egloff, JBO Zwickau e.V.

SaxophonMarina Wünsch (Alt), Städtischer MV Frankenberg/Sa. e.V.Christopher-Robin Schulz (Tenor), JBO Zwickau e.V.

HornStefan Gerber, MV Lichtenstein/Sa. e.V.

TrompeteLukas Buchmann, BMK “Frisch Glück“ Annaberg-Buchholz e.V.Johannes Drechsler, BMK “Frisch Glück“ Annaberg-Buchholz e.V.Fabian Schürer, BMK “Frisch Glück“ Annaberg-Buchholz e.V.Linda-Laura Reichenbach, JBO Mülsen / MV Mülsen e.V.

FlügelhornAndreas Bohn, Bergmännischer MV Jöhstadt-Grumbach e.V.

TubaAlexander Brettschneider, BMK “Frisch Glück“ Annaberg-Buchholz e.V.

SchlagwerkTim Zebisch, Jugendbrass Leipzig e.V.Céline Coumont, Jugendbrass Leipzig e.V.Lukas Busch, JBO Zwickau e.V.

6 x Mit sehr gutem Erfolg 19 x Mit gutem Erfolg 2 x Mit Erfolg bestanden.

D2-Leistungsnachweis, 19.11.2011, Martin-Luther-Gymnasium Frankenberg/Sa.

FlöteNicole Päckert, BMK “Frisch Glück“ Annaberg-Buchholz e.V.Seline Engelhardt, Musikkorps der Stadt OlbernhauNadine Heinemann, Musikkorps der Stadt Olbernhau

KlarinetteCindy Müller, JBO Bernsdorf e.V.Jessica Münzner, JBO Bernsdorf e.V.Susan Mehlhorn, MV Lichtenstein/Sa. e.V.Tina Müller, Musikkorps der Stadt OlbernhauDavid Zühlke, Sebnitzer Kinder- und Jugendblasmusik e.V.

SaxophonKevin Rettig (Alt), JBO Zwickau e.V.Sebastian Rottmann, JBO Zwickau e.V.

HornLisa Fröhlich, MV Lichtenstein/Sa. e.V.Josepine Eißmann, JBO Zwickau e.V.

TrompeteCarolin Mann, BMK “Frisch Glück“ Annaberg-Buchholz e.V.Leon Morgenstern, Musikkorps der Stadt OlbernhauMarkus Küchler Musikkorps der Stadt OlbernhauRudy Wolf, Musikkorps der Stadt OlbernhauVanessa König, Sebnitzer Kinder- und Jugenblasmusik e.V.

FlügelhornJosefin Wanzek, JBO Bernsdorf e.V.Mark Grießmann, JBO Zwickau e.V.

TenorhornGerda Rudroph, JBO Bernsdorf e.V.Christoph Leonhardt, Musikkorps der Stadt OlbernhauJessica Wolf, JBO Zwickau e.V.Marvin Schneidenbach, JBO Zwickau e.V.

PosauneNils Klemm, BMK “Frisch Glück“ Annaberg-Buchholz e.V.Antonia Gerisch, Sebnitzer Kinder- und Jugenblasmusik e.V.

SchlagwerkClemens Pabel, Sebnitzer Kinder- und Jugen-blasmusik e.V.Sara Gruß, JBO Zwickau e.V.

6 x Mit sehr gutem Erfolg17 x Mit gutem Erfolg 4 x Mit Erfolg bestanden.

D3-Leistungsnachweis, 19.11.2011, Martin-Luther-Gymnasium Frankenberg/Sa.

KlarinetteSandra Blum, Musikkorps der Stadt OlbernhauPauline Breidel, Musikkorps der Stadt Olbernhau

TrompeteToni Pieper, Musikkorps der Stadt OlbernhauMaria Gläser, Musikkorps der Stadt Olbernhau

FanfareMaria Reinhardt, Fanfarenzug Dresden e.V.

SchlagwerkKarsten Kästner, JBO Zwickau e.V.

1 x Mit sehr gutem Erfolg3 x Mit gutem Erfolg 2 x Mit Erfolg bestanden.

Wir gratulieren allen Musikerinnen und Musikern sehr herzlich zu ihren bestan-denen Prüfungen. Auf ein Neues im Jahr 2012! ■

SBMV e.V. / BJS

Page 11: Blapo_03_2011

11

SBMV DIREKT

Espressivo Cuivres – Mit Leidenschaft und Charme

Die Musiker der Brass Band Sachsen stellten die insgesamt vier Probenwochenenden unter das Motto: Espressivo Cuivres – Mit Leiden-schaft und Charme. Im Mittelpunkt der künst-lerischen Arbeit standen laut Ausschreibung Werke vor allem italienischer sowie französi-scher Komponisten. Um es gleich vorweg zu nehmen: Der interessierte Zuschauer wurde nicht enttäuscht, denn die Musiker überzeug-ten durchaus mit leidenschaftlicher Spielfreude und die Gastsolistin verzauberte ihrerseits mit einem unglaublichen Charme. Um dem stetig wachsenden Interesse ambiti-onierter Musiker Rechnung zu tragen, probte die Brass Band Sachsen in 2011 das erste Mal an insgesamt vier Wochenenden. Insbesondere das erste Probenwochenende konzentrierte sich auf das Proben im Register. Besonderer Dank gilt hier den Dozenten: mit Claus Pe-ter Wittmann (3BA – Concert Brass Band), Alexander Richter (Theater Plauen-Zwickau), Tino Queck (Polizeiorchester Sachsen), Janice Stand (HfM Dresden) sowie Thomas Schneider (LJBO Sachsen) standen brassbanderfahrene Instrumentalisten zur Verfügung, die in einer beispielgebenden Weise mit den Musikerinnen und Musikern der Brass Band Sachsen zusam-menarbeiteten und damit dem Chefdirigenten der Brass Band Sachsen ein solides Fundament legten. So war es Johnny Ekkelboom möglich, an nur zwei Probentagen der einstudierten Leistung den letzten Schliff zu geben.

Letzter Schliff meint, aus einem 25-köpfigen Blechbläserensemble eine Brass Band zu for-men – denn beim Ausformen einer homoge-nen, am Klangbild einer Orgel orientierten Klangbalance, einer facettenreich abgestuften

Dynamik und dem Einfordern technisch per-fekten Musizierens, ist der gebürtige Holländer ein absoluter Könner. Das Abschlusskonzert der Sommerprobenphase war als Gemein-schaftskonzert konzipiert. So erlebten die Frankenberger Zuschauer im gut gefüllten Kon-zertsaal das Aufeinandertreffen zweier beson-derer Klangkörper. Das Sächsische Blechbläser Consort, ein kammermusikalisch orientiertes Blechbläserensemble bestehend aus insgesamt 12 Musikern, stellte im ersten Konzertteil Aus-züge seines Sommerprogrammes Vivat, und ins Horn ich stoße dem interessierten Publikum vor. Es erklangen dabei Werke von Vivaldi, Mon-teverdi, Rossini sowie Fauré.

Weiterführende Informationen zu den bevor-stehenden Konzerten in der Nachweihnachts-zeit dieses Ensembles unter www.sbconsort.de. Den zweiten Konzertteil eröffnete die Brass Band Sachsen mit der Suite Gothique, einem Orgelwerk aus der Feder von Leon Boellmann. Mit der gewohnt immensen dynamischen Bandbreite vermochte die Band das Publikum innerhalb weniger Minuten für sich zu begeis-tern. Ganz wesentlich dazu beigetragen hat die charmante Gastsolistin, Anna Rammer. Mit ihrer zarten, schmeichelnden, auch kraftvollen Stimme sowie ihrem bezaubernden Antlitz ging beim Una Voce Poco Fa die sprichwörtliche Son-ne auf. War doch gerade dieses Musikstück eine Herausforderung, denn erstens ist dieses äußerst filigrane Werk nicht für eine Brass Band komponiert und zweitens schon gar nicht für Brass Band und Gesangssolistin ausgelegt wor-den. Spätestens jetzt war jedes Vorurteil aus der Welt geschafft, dass Brass Band stets laut, roh und ungeschliffen sei. Anzumerken ist, dass

dieses Experiment in dieser Konstellation nicht nur eine Premiere für Frankenberg, sondern für ganz Deutschland war und mit der Hochschul-absolventin (HfM Dresden) Anna Rammer ein absoluter Erfolg wurde. Im Zuge der Herbstprobenphasen wurde das Konzertprogramm um einige Titel erweitert um u.a. mit einer weiteren Premiere zu über-raschen. Mit dem Finale der Orgel Symphonie Nr. 3 von Camille Saint-Saens führte die Brass Band Sachsen ein sehr populäres Konzert-stück für Orgel und Orchester auf. Genau in der Popularität liegt hier natürlich das Risiko, denn Vergleiche werden auf jeden Fall gezo-gen. Es stellte sich heraus, dass die gut gefüllte St.-Markus-Kirche in Chemnitz genau der rich-tige Ort für diese Premiere (eine Aufführung mit Brass Band und Orgel gab es bis dato in den neuen Bundesländern noch nicht) war, denn die Orgel des Gotteshauses erwies sich als gut aus-stimmbar. Mit Anne-Doreen Reinhold bediente eine experimentierfreudige und routinierte Organistin das Kircheninstrument, die es wirk-lich gut verstand, mit den aus Organistensicht eher ungünstigen akustischen Verhältnissen umzugehen. Im weiteren Konzertverlauf stan-den Werke wie die Ouvertüre zur Oper Nabucco, March Millitaire Francaise, die Suite Gothique aber auch neuzeitliche Originalwerke für Brass Band wie das Vitae Aeternum auf dem Plan. Das er-folgreiche Abschlusskonzert der Sommerpro-benphase aber auch die Gewissheit, dass das „Auge stets mithört“, veranlasste die Band die Zusammenarbeit mit der Gesangssolistin Anna Rammer erneut zu suchen. Souverän überzeug-te die talentierte Dresdnerin beim Una Voce Poco Fa, dem Vilja Lied oder bei der herzzerrei-senden Arie Rusalkas Lied an den Mond. Eine erlesene Auswahl bekannter Filmmelodien wie das Liebesthema aus Der Pate oder Love Story rundeten das umfangreiche und anspruchsvolle Programm ab.

Abschließend bleibt festzuhalten, dass die Brass Band Sachsen in 2011 abermals sehr eindrucksvoll bewiesen hat, dass sie sich in vielen Genres zu Hause fühlt. Für das erfolg-reiche Gelingen dieser vier Probenphasen gilt es Dank zu sagen an alle Musiker der Brass Band Sachsen, die sich teilweise über die Ma-ßen für die Band und deren Belange einsetzten sowie natürlich an die Organisatoren dieses einmaligen Klangkörpers. Informationen zu den Probenphasen in 2012 sind alsbald unter www.brassband-sachsen.de abrufbar. ■

Sören Hofmann

Org.-Leiter Brass Band Sachsen

Brass Band Sachsen Foto: Brass Band Sachsen

Page 12: Blapo_03_2011

Sachsens Bläserpost 3/201112

AUS DEN MITGLIEDSVEREINEN

Verständigung, Freundschaft und Freude als Basis:Bad Schlema – Das Festival mit Zukunftsaussicht

Wenn die österreichischen Musiker aus Inns-bruck-Wilten Haltung annehmen, als die dä-nische Brass Band den Steigermarsch spielt, slowenische und holländische Musiker das Programm der schwäbischen Kapelle Herren-berg choreographisch illustrieren, von der Polizeimusik Zürich-Stadt nicht allein etliche Musiker beim Jugendblasorchester Bad Schle-ma mitspielen, sondern überdies diesem Or-chester einen namhaften Scheck überreichen, um das Orchester bei seiner Fahrt 2012 zum Weltjugendmusikfest zu unterstützen, so zeigt das deutlich auf, wie Verständigung und Freund-schaft dieses Internationale Blasmusikfestival der Spitzenklasse im sächsischen Kurort Bad Schlema prägen. Und eine Klarinettistin aus dem oberösterreichischen Innviertel, überdies Musikerin der Bläserphilharmonie Wien, fährt extra hierher, um bei „ihren“ Iren, dem Or-chester aus Dublin, mitspielen zu können. An-derseits reicht die Taxifahrt zum Bahnhof Aue kaum aus, um über die Eindrücke des Fahrers vom Festival und von ihm vermittelte Publi-kumsmeinungen zu besprechen, was wiederum deutlich macht, welche Bedeutung diesem Fes-tival in der Bevölkerung zukommt.

Das Internationale Blasmusikfestival Bad Schle-ma muss man miterlebt haben, denn Begeiste-rung, Stimmung, Atmosphäre lassen sich letzt-lich nicht beschreiben. Es ist Blasmusik für die Basis vom Publikum her, ohne Wertungsdruck und Konkurrenzdenken für die Musiker, da gibt es keine sich benachteiligt fühlenden oder sich für besonders hochwertig haltenden Orches-

ter, da strahlt man die eigene Musizierfreude auf das Publikum aus und das allein zählt. Auf mehrere tausend musikbegeisterte Zuhörer, die insgesamt etwa vierzig Stunden lang an den drei Festtagen das Riesenzelt bis zum letzten Platz füllen. So sind Musikfeste auszurichten, die Zukunft haben wollen. So wertvoll sympho-nische Bestrebungen sind, man darf die Haupt-aufgabe unserer Blasmusik nicht vergessen, und die ist es nach wie vor, durch Musik Freude zu bereiten. Wenn man in Bad Schlema heuer be-reits zum zwanzigsten Mal ein derartiges Fes-tival veranstaltet, ist das natürlich Anlass zum Innehalten und zur Standortbestimmung. Diese kann nur so ausfallen, dass man den richtigen Weg in die Zukunft erkannt hat und wenn man ihn weiterhin beschreitet, so steht mindestens nochmals zwanzig erfolgreichen Jahren nichts im Wege. Bad Schlema war und ist Anziehungs-punkt für begeisterte Musiker, die es genießen, vor begeistertem Publikum zu spielen und das ist die Basis für zukünftige Erfolge.

Die musikalisch ganz großartigen Leistungen des Jugendblasorchesters Bad Schlema sind der eindrucksvollste Beweis für die Berech-tigung dieses Festivals. Wenn das heimische Blasorchester solche Maßstäbe setzt, dann kann man auch hochkarätige Gastkapellen aus-wählen und das ist heuer ganz großartig gelun-gen, sicher auch deswegen, weil mehrere der überaus qualitätsvollen Blasorchester aus ins-gesamt dreizehn europäischen Staaten schon „gute Bekannte“ waren, also bereits mehrfach erfolgreich in Bad Schlema gastierten. Es wür-

de dem Geist dieses Festivals widersprechen, einzelne Leistungen zu bewerten, eine Rang-liste der Orchester zu erstellen. Das erüb-rigt sich, denn wenn sich Innsbruck-Wilten in Würdigung österreichischer Tradition mit den faszinierend intonierten Ouvertüren Die Fle-dermaus und Leichte Kavallerie einstellte, wäre diesem Orchester vielleicht das moderne Un-terhaltungsprogramm, mit dem die weitgehend jugendlich besetzten Orchester aus Slowenien und Estland das Publikum begeisterten, nicht so gelegen und umgekehrt. Natürlich bewunderte man Präzision und feine Interpretationskunst der Roberts Bakery Band aus Großbritannien und genoss die programmatische Bandbrei-te von Verdis Aida bis Johnny be good bei der Stadtmusik aus Salo in Italien. Aber das Stim-mungsfeuerwerk der guten Geister der schwä-bischen Stadtkapelle Herrenberg, nämlich der Schloßgeister, erfreute in gleicher Weise, wie böhmische Polkas und von Majoretten beglei-tete Märsche des Großen Blasorchesters Kolin, der ehemaligen dortigen Postmusik.

Natürlich war es auch ein Festival überzeu-gender Musikerpersönlichkeiten am Dirigen-tenpult. Allen voran Colin Cranson mit seiner englischen Brass Band, die er nun seit vierzig Jahren leitet, aber immer noch mit einmaliger Ausstrahlung das Abenteuer und Erlebnis Musik zu gestalten weiß. Ein Musizierfreude versprü-hender Peter Kostner führte seine Wiltener zu Höchstleistungen, musikalisch ungemein fein-fühlig Andrea Loss, der stilverständig das itali-enische Blasorchester zu glanzvollem Spiel mo-tivierte. So charmant, wie ihr Dirigent Marcel Sennhauser ist, so spielte auch die Polizeimusik Zürich-Stadt, bereichert vom Tambourenkorps.

Präzise Tambourinnen gefielen auch beim Or-chester aus Tartu in Estland, wo Blechbläser die Darbietungen des Orchesters einbegleiteten. Polen war durch das Orchester Deta KWK „Bielszowice“ repräsentativ vertreten, wobei die modernen Rhythmen dem Orchester be-sonders gut liegen, aber auch humoristische Paraphrasen sozusagen „klassischer“ Themen effektvoll gelangen.

Die vom Programm her ungemein vielseitige Aabenraa Brass Band aus Dänemark mit ih-rem markanten Dirigenten stellte musikalisch die Frage, ob der Holzmichl noch lebe – ließ also auch den musikalischen Humor nicht zu kurz kommen, überzeugte zudem durch leben-

Blick ins Festzelt beim Auftritt der Hofkapel Nooit Gedagt Woudrichem aus den Niederlanden Foto: Bergmannsblasorchester Kurbad Schlema e.V.

Page 13: Blapo_03_2011

13

AUS DEN MITGLIEDSVEREINEN

dige Tempogebung und ausstrahlende Musizier-freude. Humor in der Blasmusik, da waren die Niederländer voll und ganz in ihrem Element. Fünfzehn Mann, alles auswendig spielend, die Hofkapel Nooit Gedagt Woudrichem, verleug-net ihren Ursprung als Karnevalskapelle nicht, natürlich sind Witz und Charme mit spieltech-nischer Meisterschaft verbunden, da muss sich der Erfolg einstellen.

Besonders liebenswert das Orchester und sein Dirigent Brendan Breslin aus Dublin in Irland, auch hier Showeinlagen von bester Qualität und neben einprägsamer irischer Musik das faszinierend interpretierte Instant Concert von Harold Walters. Auf traditionelle Bierzeltmusik setzte weitgehend Dorogi Bányász Fúvószene-

kar aus Ungarn, von der Polka bis zum Stim-mungspotpourri, und wusste auch dabei voll und ganz zu überzeugen. Dass das slowenische Orchester aus Krsko natürlich vorzeigte, wie man Musik der Oberkrainer effektvoll zu spie-len hat, war zu erwarten und gelang vorbild-lich. Ebenso waren die Musiker aus Innsbruck-Wilten die denkbar besten Interpreten für die spezielle Art des österreichischen und Tiroler Marsches.

Gerade eines der weltbesten Blasorchester zu kritisieren, fällt nicht leicht. Keine Frage, das Rundfunk Blasorchester Leipzig, nunmehr Sächsische Bläserphilharmonie, musizierte spieltechnisch makellos und richtungsweisend, Begeisterung löste die Soloklarinettistin aus. Thomas Clamor am Dirigentenpult hingegen reicht zumindest an einen Vorgänger, Jan Kober, (noch) nicht heran, ist aber zweifellos quali-tätvoll. Etwas aus dem Rahmen des sonstigen

Programmes der Orchester fiel die rein ameri-kanische Musik, die vorgetragen wurde, da hät-ten die Leipziger flexibler sein sollen.Die animiert und hinreißend spielenden Schloß-geister der Stadtkapelle Herrenberg wurden schon erwähnt. Sonst war das Gastgeberland Deutschland noch durch Spitzenblasorchester der Region vertreten. Das Landesbergmusik-korps Sachsen aus der Bergstadt Schneeberg, bestens von Jens Bretschneider geleitet, impo-nierte durch Klangfülle und musikalische Leis-tungsfreude. Mit seinem Bergmannsblasorches-ter Kurbad Schlema kam Sven Schremmer nur bei einem einleitenden Festakt zum Einsatz, da-für war das gleichfalls von ihm geleitete Jugend-blasorchester Bad Schlema ein musikalisches Erlebnis von erster Qualität. Nicht allein neu-ester Udo Jürgens in berückendem Charme, sondern auch altösterreichische Marschmusik in überzeugender Präzision und Tempogebung.

Zwei Festzüge boten den insgesamt sieb-zehn Blasorchestern aus dreizehn Nationen und bergmännischen Traditionsgemeinschaf-ten reichliche Gelegenheit zur Präsentati-on. An den ersten Festzug am Eröffnungstag schloss sich das Gesamtspiel von etwa acht-hundert Musikern, das zum eindrucksvollen Klangerlebnis wurde. Neben dem Bekenntnis zu bergmännischer Tradition und dem gemein-samen Europa mit Glück Auf-Fanfare und dem Steigermarsch, bzw. Te Deum, Europamarschund Europahymne, bereicherten noch die Marsch-klassiker Radetzkymarsch und Alte Kameraden das Programm. Die ranghöchsten Festredner waren Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich, der die Bedeutung des Festivals, bei dem bislang 80 Orchester in den abgelaufenen Jah-ren 200.000 Gäste begeistert hatten, entspre-chend hervorhob und für die CISM und die Bundesvereinigung deutscher Musikverbände Horst Sassik, der Aufschwung und Leistung der Blasmusik in Sachsen rühmte und auch auf das bevorstehende Bundesmusikfest im Chemnitz verwies. Ein derartig großes und erfolgreiches Blasmusikfestival bedarf vieler Mitarbeiter und helfender Hände. Seit Jahren ist Stefan Richter Seele dieses Festivals, das ihm zum Lebensin-halt geworden ist.

Thomas Schaumberger, ein Österreicher, der in der steirischen Bergkapelle Oberzeiring zu musizieren begonnen hat und Mitglied der Mi-litärmusik Steiermark gewesen ist, ist als Prä-sident des Bergmannsblasorchesters Kurbad

Schlema ein weiterer Motor und Garant dafür, dass der erfolgreich beschrittene Weg in der Zukunft fortgesetzt wird. Beispielgebend ist auch das Interesse der Stadt, etwa wenn Bür-germeister Jens Müller oder sein Stellvertreter persönlich bei der Verabschiedung der Or-chester mitwirkten. Wobei sich auch hier be-sonders die freundschaftliche Herzlichkeit, die dieses Festival prägt, zeigte. Auch Vertreter der Sponsoren sicherten weitere Unterstützung zu und das charmante „Brunnenmädchen“ Sas-kia des Kurortes war fleißig im Einsatz. Wer heute mitsprechen will in Belangen Blasmusik und Unterhaltungsmusik und noch nicht in Bad Schlema gewesen ist, dem fehlen Kompetenz und Sachkenntnis. Ein Blasmusikfestival, das ei-nem voll und ganz gefangen nimmt, man fühlt sich eingebettet in eine Woge von Harmonie, Wohlklang und Menschlichkeit.

Geist und Botschaft von Bad Schlema haben sich in zwanzig Jahren mehr als bewährt, ein Festival, das die Jugend und langjährig aktive Musiker in gleicher Weise zu begeistern weiß, also auch eine Brücke zwischen den Generati-onen schlägt, und auf jeden Fall wertvolle und richtige Ausblicke auf die Zukunft der Blasmu-sik zu öffnen weiß. ■

Othmar Karl Matthias Zaubek, Blasmusikrezensent,

Grafenschlag, Niederösterreich

Schirmherr Ministerpräsident Stanislaw Tillich eröffnete das 14. Europäische Blasmusikfestival/ 20. Internationales Musikfest, Foto: Bergmannsblasorchester Kurbad Schlema e.V.

Das Jugendblasorchester im Verein Bergmannsblasor-chester Kurbad Schlema e.V. marschierte beim Festum-zug am Sonntag im traditionellen Blaufarbenwerkerhabit Foto: Bergmannsblasorchester Kurbad Schlema e.V.

Page 14: Blapo_03_2011

Sachsens Bläserpost 3/201114

Etwas aufgeregt waren die Musiker der Dresd-ner Stadtkapelle ja schon, als sie am 15. Okto-ber den Bus nach Bad Lausick bestiegen, um dort in der Deutschen Bläserakademie als De-monstrationsorchester für das 2. Blasorchester Symposion, ausgerichtet von der Jeunesses Mu-sicales Deutschland und der WASBE Deutsch-land, zu fungieren. Kein Wunder, schließlich hatte niemand in dem gerade mal fast drei Jahre bestehenden Orchester so etwas schon mal gemacht. Demonstrationsorchester – was macht man da eigentlich? Ganz einfach: Das Gleiche, wie in jeder Probe auch. Und so kam es dann auch, dass die gut 50 Musiker in Bad Lausick erst zwei interessante Referate zu ver-schiedenen Themen, gehalten von Walter Rat-zek und Stefan Fritzen, erlebten, um dann selbst in den Vordergrund zu treten: Fast 2 Stunden demonstrierte ihr Dirigent, Stefan Fritzen, an der Dresdner Stadtkapelle den Probenumgang in einem Blasorchester und die besonderen Möglichkeiten der Klangschulung.

In einem zweiten Teil kamen dann neben Wal-ter Ratzek auch verschiedene Teilnehmer des Symposiums zum Zuge: Die teilnehmenden, aus dem gesamten deutschen Raum stammen-den Dirigenten hatten die Möglichkeit, sich an verschiedenen Stücken für sinfonisches Blasor-

chester auszupro-bieren und vorher theoretisch Ge-lerntes praktisch in die Tat umzu-setzen. Hierzu stand ihnen die Dresdner Stadt-kapelle als bes-tens aufgestelltes großes sinfoni-sches Blasorches-ter zur Verfü-gung. Gleichzeitig erhielten sie von Herrn Ratzek konkrete Hinweise zu ihrem Dirigat und dem Umgang mit dem Orchester. Bestaunt wurde allseits die schnelle Entwicklung des noch jun-gen Dresdner Orchesters. Seit seiner Grün-dung im Jahr 2008 verzeichnet es ständigen Zu-lauf an Interessenten und hat sich bereits nach so kurzer Zeit zu einem festen Bestandteil der sächsischen Blasorchesterszene entwickelt.

Mit dem anstehenden Konzert am 28. Januar 2012 im großen Saal des Deutschen Hygiene-museums Dresden möchte das Orchester, dann bereits unter dem neuen Namen Dresdner

Bläserphilharmonie e.V., erneut seine Ambitio-nen, ein fester und wertvoller Bestandteil der reichhaltigen Dresdner Musikszene zu sein, de-monstrieren. Dann gilt es, sich regional bestens zu präsentieren, genauso wie dies bereits nati-onal beim zweiten Blasorchester-Symposion in Bad Lausick gelungen ist. ■

Theres Grieger,

Musikerin Dresdner Stadtkapelle e.V.

AUS DEN MITGLIEDSVEREINEN

Musik lag in der Luft und über Grimma. Tausend Musiker aus neun Ländern kamen vom 16. bis 18. September zum Internationalen Musiktref-fen. Im Festzelt, im Stadion der Freundschaft und auf den Straßen waren es rund 10.000 Be-sucher, die voller Begeisterung das länderüber-greifende Musikfest miterlebten.

Der Abend der Nationen, mit dem das Treffen eingeläutet wurde, gestaltete sich zum Wo-chenende der Nationen. Ein buntes Gewirr – vom japanischen Kimono über österreichi-sche Tracht bis zum kanadischen Ahornblatt – prägte das Bild rund um das Festzelt auf dem Volkshausplatz und in der ganzen Stadt. Mitten

im musikalischen Trubel auch die Vertreter von Grimmas Partnerstädten. “Das ist eine fantas-tische Atmosphäre hier“ schwärmte Anita Fi-scher, Bürgermeisterin der kanadischen Stadt Devon, die gemeinsam mit der John Maland Jazz Band angereist war. „Die Musik verbinde die Jugend aller Länder“, sagte sie. Und die jungen kanadischen Musiker können hier unbe-zahlbare Erfahrungen sammeln. Greg Krischke, Bürgermeister von Grimmas kanadischer Part-nerstadt Leduc, ist zum dritten Mal in Grimma. „Es ist für mich schon fast so, als ob ich nach Hause komme“, sagte er. Neben den vielen Beziehungen, die es zu Grim-ma schon gebe, wolle er vor allem den Schü-

leraustausch noch stärker ausbauen, meinte er angesichts der vielen jungen Menschen, die hier gemeinsam musizieren und feiern. Weingartens Oberbürgermeister Markus Ewald bezeichnet das Fest als „gigantisch“. „Die Musik ist das Fest als gemeinsame Sprache, mit der alle Barrie-ren überwunden und alle Vorurteile abgebaut werden“, sagte er. In Weingarten gebe es zwar auch große Musikfeste, aber diese seien schon international, wenn ein Orchester aus Bayern teilnehme, schmunzelte Ewald. ■

( LVZ 20.09.2011.

Mit freundlicher Genehmigung des Verlags)

„Musik ist die gemeinsame Sprache“10.000 Besucher erleben länderübergreifendes Musikantentreffen

„Probieren Sie sich aus!“ Die Dresdner Stadtkapelle als Demonstrationsorchester beim zweiten Blasorchester Symposion in Bad Lausick

Page 15: Blapo_03_2011

15

AUS DEN MITGLIEDSVEREINEN

40 Jahre Blechblasmusik pur

Das Aushängeschild des Vereins ist die Brass Band BlechKLANG. Was vor 40 Jahren mit einem typischen Fanfarenzug, später Fan-farenorchester begann, mündete 2004 im konsequenten Umbau des damaligen Ver-einsorchesters in eine original besetzte und instrumentierte Brass Band. In kurzer Zeit zog der Klangkörper viel Aufmerksamkeit auf sich. Er stieg 2007 als Newcomer in die sich gerade formierende deutsche Brass Band Szene ein und setzte mit dem ersten Platz in der Mittelstufe und somit folgenden Aufstieg in die Oberstufe bei der 1. Deutschen Brass Band Meisterschaft 2008 ein Achtungszei-chen. Inzwischen ist der Viertplazierte der Oberstufe bei der Deutschen Brass Band Meisterschaft 2010 aus der deutschen Brass Band Szene nicht mehr wegzudenken.

Im Unterschied zu vielen bundesweit agieren-den Projekt-Brass Bands ist BlechKLANG das ganze Jahr über zu Konzerten unterwegs. Fast 30 Auftritte sind 2011 im Auftrittskalender verzeichnet. Vorbildcharakter hat auch die eigene Nachwuchsschmiede in Gestalt einer vom Verein getragenen Orchesterschule, die bereits Kinder ab vier Jahre im Rahmen ei-nes Früherziehungsprogramms in ihre Obhut nimmt. Derzeit bereiten sich 120 Kinder in einer vieljährigen professionellen Ausbildung auf den Bühnenauftritt mit der Brass Band vor. Um die Kinder frühzeitig auf das Orches-termusizieren vorzubereiten, wurde neben der bereits bestehenden Kinder Brass Band „BrassKIDS“ in diesen Tagen noch ein Voror-chester für die Jüngsten gegründet. Die Sinnhaftigkeit der Idee, besonders im Ju-biläumsjahr mit hochkarätigen Konzerten auf sich aufmerksam zu machen und sich nicht auf einen (Feier-)Tag zu begrenzen, hat sich voll und ganz als richtig erwiesen: Im Früh-jahr musizierte die Brass Band BlechKLANG gemeinsam mit der Philharmonie Jena unter dem Motto „Brass & Sinfonik“, ein Konzert, welches die Aufmerksamkeit von mdr figaro fand und komplett gesendet wurde. Am Tür-schild stand ausverkauft. Im August gab es eine völlig neue Konzertidee mit dem Open Air „Brass & Fire“. Feuertänzerinnen und Feuertänzer untersetzten am lauen Som-

merabend im Gothepark zu Drackendorf bei Jena Brassmusik mit einer Performance mit Feuerschalen, Feuerreifen, Feuerspucker und weiteren. Erstmals konnten die mehr als 600 Besucher auch eine feuerspeiende Tuba als besondere Showeinlage erleben.

Der 24.09. stellte, was die Besucherzahl an-betrifft, den absoluten Höhepunkt im Jubi-läumsjahr dar. Der Verein hatte die Jenaer Bevölkerung zur großen musikalischen Ge-burtstagsfeier auf den Marktplatz der Saa-lestadt eingeladen und mehr als 2000 Gäste folgten dem dreistündigen Programm. Gestal-tet wurde es von drei Orchesterformationen des Vereins, den OldStars, der Brass Band und den BrassKIDS. Sonderapplaus gab es zum stündlichen Turmblasen von drei verschiede-nen Standorten, hoch über dem Markt.

Eng wurde es auf der großen Marktbühne, als drei Musikergenerationen mit rund 80 Blech-bläsern und Schlagwerkern gemeinsam die Filmmusik aus der Olsenbande intonierten und mit dem Spruch „Mächtig gewaltig, JENA“ den Konzertablauf beendeten. Alle Facetten der Blechblasmusik, die heute unter dem Dach des Vereins vertreten sind, wurden zu Gehör gebracht und zeigten die Vielseitigkeit, mit der der Verein das Kulturleben in der Stadt Jena und darüber hinaus bereichert. Großen Zuspruch fanden zudem vor der Bühne Info-stand und Bastelstraße. Der Jenaer Markt war voll in den Händen des Blasmusikvereins.Kleine Vorschau: Mit dem Konzert „Jenaer

Bläserweihnacht“ beschließt der Blasmusik-verein Carl Zeiss Jena am 17.12. im Volkshaus Jena musikalisch sein Jubiläumsjahr. Im Zent-rum wird das Motiv der „Glocke“ stehen und so wundert es nicht, dass das nahe gelegene Glockenmuseum Apolda Gast des Konzer-tes sein wird. Die sächsischen Musikfreunde dürfen sich zudem auf die fünfte Auflage der „Jenaer Bläserweihnacht“ in der Kirche St. Markus in Chemnitz freuen. Das Konzert fin-det am 10.12., 17.00 Uhr statt. Im Zentrum stehen in diesem Jahr unter anderem Russian Christmas Music von Alfreed Reed, Suite Go-thique von Léon Boelmann aber auch Stücke wie Glenn Millers In The Christmas Mood, Jingle Bells als Tuba-Solo und traditionelle deutsche Weihnachtslieder. ■

Dr. Ulrich Richter,

Vorsitzender Blasmusikverein Carl Zeiss Jena e.V

Blasmusikverein Carl Zeiss Jena e.V.Theobald-Renner-Str.107747 Jena

Telefon: (+49) 3641 / 38 73 74Telefax: (+49) 3641 / 38 73 76

E- Mail: [email protected]: www.brassband-blechklang.de.

40 Jahre liegen zwischen dem Foto des Fanfarenorchesters und der Brass Band. Foto: U. Richter

Der Blasmusikverein Carl Zeiss Jena hat Geburtstag und feiert musikalisch schon das ganze Jahr. Anlässlich seines 40-jährigen Jubiläums stellte der Verein das Jahr 2011 unter das Motto „40 Jah-re Blechblastradition in Jena“.

Page 16: Blapo_03_2011

Sachsens Bläserpost 3/201116

AUS DEN MITGLIEDSVEREINEN

Am Abend des 7. Oktober kam die befreunde-te Big Band aus dem 600 km entfernten Ker-pen im Rheinland unserer Einladung folgend in Sebnitz an. Mit Spannung wurde die Band erwartet, denn inzwischen haben sich gut ge-pflegte Freundschaften entwickelt. Die Familien der jungen Sebnitzer Musiker beherbergten zum Teil mehr als nur ein Kerpener Bandmit-glied und bewiesen damit wieder einmal ihre Gastfreundschaft. Damit die Zeit des Wartens nicht so lang wird, probte zuvor unser Sebnit-zer Jugendblasorchester die Stücke für das be-vorstehende gemeinsame Herbstkonzert in der Stadthalle. Wunsch unserer Gäste war es, Prag zu sehen. Und so fuhr der Reisebus am Samstag in die Goldene Stadt an der Moldau. Die Seb-nitzer Orchesterjugend füllte nahezu alle freien Plätze im Bus und begleitete ihre Freunde. Das Aprilwetter ließ die Stadt nicht immer in der Sonne glänzen, beeindruckte jedoch Jung und Alt mit ihren Sehenswürdigkeiten auf gewohn-te Art und Weise. Zurück in Sebnitz wurde am Abend noch gemeinsam geprobt. Fleißige Hel-fer hatten sich inzwischen um die Dekoration bemüht. Dank eines jungen Sebnitzer Catering-Unternehmens gab es für alle ein reichhaltiges Abendessen. Der Tag klang mit fröhlichen Ge-sellschaftsspielen aus, angeleitet in bewährter Weise durch den Orchesterrat gemeinsam mit den Jugendgruppenleitern. Höhepunkt des Besuches aber war natürlich das gemeinsame Herbstkonzert am Sonntag. Wir freuten uns sehr, den Sebnitzer Oberbürgermeister, Herrn Ruckh, begrüßen zu dürfen sowie Frau Heller, die Musiklehrerin der Grundschule Rosenstra-ße, denn auch 5 Grundschüler der 4. Klasse, die nun bereits seit einem Jahr in unserem Verein

ein Blasinstrument er-lernen, hatten ihren ersten Auftritt vor großem Publikum. Das Nachwuchsorches-ter, welches quasi die Qualifikationsrunde für das JBO ist, präsen-tierte sich im neuen Outfit und überzeug-te Eltern und Gäs-te schon mit seinen vorgetragenen Mu-sikstücken. Anerken-nende Worte waren auch aus den Reihen der „Großen“ zu hören. Ein wahres Klangerlebnis wurde das Konzert von fast 60 Musikern: Seb-nitz präsentierte unter Leitung von Thomas Köckritz Stücke wie The King of Pop, Selections from TARZAN und das Gershwin-Portrait. Von Kerpen hörten wir Heal The World, Y.M.C.A. und Thank You for the Music und noch mehr. Ge-meinsam wurden die Highlights from SHREK II, das Udo-Jürgens-Medley und Dschingis Khan dar-geboten. Rock Around the Clock bildete als Zu-gabe eine gelungene Abrundung des Konzertes. Johannes Schumacher, Dirigent der Kerpener Band dankte Herrn Nittel, Lehrer aus Sebnitz, der diesen Kontakt erst zustande kommen ließ. Zum Ehrenmitglied der Big Band Kerpen er-nannt wurde unsere Vereinsvorsitzende, Almut Pabel, die diese Beziehung pflegt und mit viel Engagement und Herzlichkeit dafür sorgt, dass sich unsere Gäste wohl fühlen. Große Ereig-nisse müssen gefeiert werden. Unter diesem Motto gestaltete sich auch der Sonntagabend. So nebenbei hatte jedes Orchester Fragen zur

eigenen Heimat und zum Verein zusammenge-tragen, die die jeweils anderen Orchestermit-glieder beantworten sollten. Mit einem hal-ben Punkt Vorsprung und unter Jubel gewann Kerpen dieses Wissensquiz. Wir danken Allen recht herzlich, die am Ende des Konzertes un-sere Nachwuchsförderung mit einer Spende unterstützt haben. Ebenso werden die Einnah-men aus dem Verkauf des Kuchens die noch offenen Kosten für die neuen Orchesterjacken decken. Somit konnten die neuen Jacken allen Mitgliedern kostenfrei übergeben werden.Sehr schnell war es vorbei – das Wochenende des nun schon 5.Orchestertreffens mit der Big Band des Europa-Gymnasiums und wir freuen uns natürlich auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr in Kerpen. Es ist nicht nur musikalisch eine Bereicherung für unser Vereinsleben sondern auch ein Erlebnis für Sebnitz, dem es sich nach-haltig zu widmen gilt. ■

Vorstand Sebnitzer Kinder- und Jugendblasmusik e.V.

5. Orchestertreffen Kerpen - Sebnitz

Dezember 2011

03.12.2011 Musikschule „J. A. Hiller“

Konzert bei Kerzenschein

03.12.2011 1. Jugendblasorchester Chemnitz e.V.

Weihnachtskonzert

03.12.2011 Musikverein Neuwürschnitz e.V.

Hutzenohmd im SKZ Neuwiese

10.12.2011 Brass Band BlechKLANG Jena

Großes Weihnachtskonzert,

Kirche St. Markus Chemnitz

11.12.2011 Brass Band BlechKLANG Jena

Großes Weihnachtskonzert,

Stadtkirche St. Michael

17.12.2011 Verein JBO der Stadt Thum/Erzgeb. e.V.

Weihnachtskonzert, Eduard-von-

Winterstein-Theater Annaberg

Jannuar 2012

07.01.2012 Stadtorchester Markneukirchen e.V.

Neujahrskonzert,

Musikhalle Markneukirchen

08.01.2012 Jugendblasorchester Grimma e.V.

Neujahrskonzert,

Soziokulturelles Zentrum Grimma

März 2012

10.03.2012 JBO Mülsen der Mülsener Musikanten e.V.

Frauentagsveranstaltung der

Gemeinde Mülsen, Festscheune Thurm

17.03.2012 Verein JBO der Stadt Thum/Erzgeb. e.V.

Jahreskonzert I Bläserphilharmonie,

Volkshaus Thum

18.03.2012 Verein JBO der Stadt Thum/Erzgeb. e.V.

Jahreskonzert II Bläserphilharmonie,

Volkshaus Thum

31.03.2012 Verein JBO der Stadt Thum/Erzgeb. e.V.

Jahreskonzert Bläserphilharmonie,

Eduard-von-Winterstein-Theater Annaberg

31.03.2012 JBO Mülsen der Mülsener Musikanten e.V.

Frühlingskonzert der Mülsener

Musikanten, Vereinshalle Mülsen St. Niclas

Änderungen vorbehalten! Bitte senden Sie uns Ihre

Konzert- und Veranstaltungstermine, damit wir die-

se in Sachsens Bläserpost veröffentlichen können.

Leider lagen uns bis Redaktionsschluss von noch

nicht allen Mitgliedsvereinen die Terminübersicht

für Januar bis März 2012 vor!

Termine unserer Mitgliedsvereine Dezember 2011 – März 2012

Der Sebnitzer Kinder- und Jugendblasmusik e.V. vor der Stadthalle Foto: JBO Sebnitz

Page 17: Blapo_03_2011

17

AUS DEN MITGLIEDSVEREINEN

Olbernhau. An die 450 Zuhörer erlebten am 11. September 2011 das Stadtparkkonzert des Musikkorps der Stadt Olbernhau. Im Rahmen des Konzertes erhielt für seine 15-jährige Tätigkeit als Dirigent des Orchesters, Jens Kaltofen, die Silberne Dirigentennadel der Bundesvereinigung Deutscher Musikverbän-de e.V. aus den Händen des stellvertretenden Bürgermeisters der Stadt Olbernhau Dieter Leistner. In seinen Worten hob Dieter Leist-ner die verantwortungsvolle Tätigkeit des Di-rigenten hervor, welche große Abwechslung in die Musik der Olbernhauer gebracht hat und das Orchester unter andrem zu zwei Lan-desmeistertiteln führte. Jens Kaltofen über- nahm den Taktstock des Musikkorps im Au-

gust 1996, in dem er selbst seit 1981 das Flü-gelhorn spielte, mit damals 34 Musikanten. Mittlerweile zählt der Klangkörper 60 aktive Musiker mit einem Altersdurchschnitt von 31 Jahren. Sein Ziel, mindestens 10 neue Stücke jährlich einzustudieren und in das Repertoire aufzunehmen, erfordert von Dirigent und Musikanten viel Fleiß und Disziplin. Der un-nachgiebige Dirigent versteht es aber immer wieder seine Musiker, auch mit seinem ihm eigenen Humor, zu begeistern und zu moti-vieren. Die Musikanten gratulierten ihrem Dirigenten mit einem Extra-Tusch und freuen sich auf viele weitere erfolgreiche Jahre der Zusammenarbeit. ■

Udo Brückner – Vorstand des MKO

Silberne Dirigentennadel für Jens Kaltofen vom Musikkorps Olbernhau

Das Bild zeigt den 2. Bürgermeister der Stadt Olbernhau

Dieter Leistner (links) und Jens Kaltofen bei der

Übergabe der Auszeichnung Foto: Musikkorps Olbernhau

Verdienstmedaille in Bronze mit Urkunde

für 10-jährige Tätigkeit

Claus-Peter Steinbach, Stadtmusik Bad Lausick e.V.

Verdienstmedaille in Gold mit Urkunde

für 20-jährige Tätigkeit

Angela Bothendorf, Musikverein Neuwürschnitz e.V.

Cornelia Meinl, Stadtorchester Klingenthal 1866 e.V.

Ehrennadel in Bronze für 10-jährige Tätigkeit

Matthias Hahn, Musikverein Lichtenstein/Sa. e.V.

Georg Illing, Musikverein Lichtenstein/Sa. e.V.

Herbert Linne, Musikverein „Eimberg-Musikanten

Kottengrün“ e.V.

Tabea Nabich, Verein JBO der Stadt Thum/Erzgeb. e.V.

Sarah Schalling, Verein JBO der Stadt Thum/Erzgeb. e.V.

Falk Neumann, Verein JBO der Stadt Thum/Erzgeb. e.V.

Felix Knauer, Verein JBO der Stadt Thum/Erzgeb. e.V.

Stefanie Hofmann, Verein JBO der Stadt Thum/Erzgeb. e.V.

Lisa Schwalbe, Verein JBO der Stadt Thum/Erzgeb. e.V.

Alexander Schaarschmidt, Verein JBO der Stadt Thum/

Erzgeb. e.V.

Nadine Schrokosch, Verein JBO der Stadt Thum/Erzgeb. e.V.

Ehrennadel in Silber für 20-jährige Tätigkeit

Ariane Viller, Blasmusikverein Carl Zeiss Jena e.V.

Martin Feibicke, Blasmusikverein Carl Zeiss Jena e.V.

Manuela Koch, Blasmusikverein Carl Zeiss Jena e.V.

Kati Hammer, Musikverein Lichtenstein/Sa. e.V.

Andrea Kleindienst, Musikverein Lichtenstein/Sa. e.V.

Martin Kleindienst, Musikverein Lichtenstein/Sa. e.V.

Sven Hofmann, Musikverein Lichtenstein/Sa. e.V.

René Bartnick, Stadtmusik Bad Lausick e.V.

Enrico Reichenbach, Stadtmusik Bad Lausick e.V.

Kerstin Hantschke-Voigt, Stadtmusik Bad Lausick e.V.

Sylke Kramer, Stadtmusik Bad Lausick e.V.

Antje Schindler, Stadtmusik Bad Lausick e.V.

Ronny Molzahn, Musikverein

„Eimberg-Musikanten Kottengrün “ e.V.

Thomas Hunger, Verein JBO der Stadt Thum/Erzgeb. e.V.

Dr. Isa Helbig, Verein JBO der Stadt Thum/Erzgeb. e.V.

Matthias Haase, Verein JBO der Stadt Thum/Erzgeb. e.V.

Andreas Mehner, Verein JBO der Stadt Thum/Erzgeb. e.V.

Claudia Naupert, Verein JBO der Stadt Thum/Erzgeb. e.V.

Ehrennadel in Silber mit Kranz und Jahreszahl für

25-jährige Tätigkeit

Britt Anger, Verein JBO der Stadt Thum/Erzgeb. e.V.

Andre Lindner, Verein JBO der Stadt Thum/Erzgeb. e.V.

Dr. Andreas Naupert, Verein JBO der Stadt Thum/Erzgeb. e.V.

Ehrennadel in Gold mit Kranz und Jahreszahl

für 30-jährige Tätigkeit

Bernd Herzig, Musikverein Neuwürschnitz e.V.

Annett Heller, Musikverein Lichtenstein/Sa. e.V.

Tobias Hahn, Musikverein Lichtenstein/Sa. e.V.

Klaus Stegemann, Stadtmusik Bad Lausick e.V.

Ralf Reszewski, Stadtmusik Bad Lausick e.V.

Günter Prosch, Stadtmusik Bad Lausick e.V.

Bernd Noack, Stadtmusik Bad Lausick e.V.

Mathias Kramer, Stadtmusik Bad Lausick e.V.

Michael Ficker, Musikverein

„Eimberg-Musikanten Kottengrün “ e.V.

Andreas Pernak, Musikverein

„Eimberg-Musikanten Kottengrün “ e.V.

Thomas Conrad, Verein JBO der Stadt Thum/Erzgeb. e.V.

Ehrennadel in Gold mit Kranz, Diamant, Jahreszahl

und Ehrenbrief für 50-jährige Tätigkeit

Werner Rentsch, Musikverein Neuwürschnitz e.V.

CISM - Verdienstmedaille

Maria Maas,

Sächsischer Blasmusikverband e.V. /

Bergmannsblasorchester Kurbad Schlema e.V.

Regierungsrat Robert Senger,

Sächsischer Blasmusikverband e.V. /

Bergmannsblasorchester Kurbad Schlema e.V.

Dirigentennadel in Bronze für 10-jährige Tätigkeit

Rico Schneider, Stadtorchester Klingenthal 1866 e.V.

Wir gratulieren allen Musikerinnen und Musikern

sowie den Vorstands- und Präsidiumsmitgliedern

sehr herzlich zu ihren Ehrungen.

Unsere Vereine weisen wir darauf hin, dass alle An-

träge auf Ehrungen spätestens 6 Wochen vor dem

Ehrungstermin über die Geschäftsstelle des SBMV

e.V. bei der BDMV eingereicht werden müssen.

Ehrungen von Musikerinnen und Musikern aus unseren MitgliedsvereinenNachtrag Dezember 2010 / Januar - März 2011

Termine unserer Mitgliedsvereine Dezember 2011 – März 2012

Page 18: Blapo_03_2011

Sachsens Bläserpost 3/201118

Junge Musiker aus ganz Deutschland haben im Juni 2011 in der 1. Praxiswerkstatt „TAPE“ den Grundstein für ein neues und einzigar-tiges bundesweites Projektensemble gelegt, welches nun in der 2. Praxiswerkstatt vom 05. bis 11. März 2012 in Bad Lausick fort-geführt wird. Künstlerisch anspruchsvoll, hochwertig, jugendgerecht, innovativ und zukunftsorientiert – so wünschen sich die Teilnehmenden ein bundesweit wirkendes Ensemble der sinfonischen Bläsermusik, das sich unter dem Namen „Deutsches Bundes-

jugendblasorchester“ etablie-ren und entwickeln soll. Nun gilt es also, auf den Erkennt-nissen der ersten Praxiswerk-statt aufzubauen und das Pro-jektensemble kontinuierlich, unter aktiver Beteiligung der Teilnehmenden, weiter zu entwickeln. Es besteht die einmalige Möglichkeit – neben neuen orchestralen Erfah-rungen – eine individuelle in-strumentale Einzelförderung innerhalb der Probenarbeit zu erhalten. In einem öffentli-

chen Abschlusskonzert werden die Ergebnis-se der einwöchigen Arbeitsphase präsentiert. Kammermusikalische Werke und orchestrale sinfonische Bläsermusik werden gemeinsam mit den Teilnehmenden entsprechend ihrer künstlerischen Ambitionen ausgewählt und erprobt. Mit den Lehrkräften der Deutschen Bläserakademie und weiteren international tätigen Dozenten stehen den Teilnehmenden auch dieses Mal wieder professionelle Partner zur Verfügung. Die künstlerische Gesamtlei-tung des Projektes wird erneut Prof. Thomas

Clamor, Chefdirigent der Sächsischen Bläser-philharmonie und künstlerischer Leiter der Deutschen Bläserakademie, übernehmen. Die Ausschreibung richtet sich an ambitionierte Musiker aus Vereinsstrukturen, Landesen-sembles und regionalen Auswahlorchestern sowie Studierende und Schüler deutscher Musikhochschulen, Musikschulen und Fach-akademien. Auch Preisträger des Bundes-wettbewerbes „Jugend musiziert“ oder ande-rer renommierter Instrumentalwettbewerbe sind herzlich eingeladen.

Die Anmeldung unter: www.projektensemble.de möglich.

Die 2. Praxiswerkstatt des Modellprojektes TAPE der Deutschen Bläserjugend wird von der Stiftung Deutsche Jugendmarke finanzi-ell gefördert und von der Jeunesses Musica-les Deutschland freundschaftlich unterstützt. Weitere Informationen zur Ausschreibung, zum Programm, zu den Teilnahmebedingun-gen sowie zum Projekt selbst gibt es unter www.projektensemble.de. ■

Bianca Phal i.A. DBJ

SBMV BRÜCKENSCHLAG

TAPE – Ausschreibung Deutsches Bundesjugendblasorchester gestartet

Teilnehmer der 1. Praxiswerkstatt im Juni 2011 bei den Proben (© DBJ). Foto: DBJ

Unter diesem Thema stand die Arbeits-tagung der Vertreter verschiedener Lan-desverbände zu der die Deutsche Blä-serjugend vom 28. bis 30. Oktober 2011 nach Berlin eingeladen hatte.

Sieben Verantwortliche von vier verschiede-nen Landesverbänden aus Sachsen, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen trafen sich am Freitag zur ersten Arbeits-phase. Gemeinsam mit dem stellvertretenden Bundesvorsitzenden der DBJ Tim Wersig und dem Jugendbildungsreferenten der DBJ Matthias Laurisch wurden die zur Zeit doch recht unterschiedlichen Kriterien und Richtli-

nien der angebotenen Jugendleiterschulungen diskutiert. Samstagmorgen ging es dann mit der zweiten Arbeitsphase in der Geschäfts-stelle der DBJ weiter. Bis Abend wurden auf der Grundlage eines ersten Entwurfes für ein-heitliche Rahmenbedingungen die verschie- denen Inhalte der Jugendleiterschulung Punkt für Punkt intensiv diskutiert, erarbeitet und ergänzt. Nach der Arbeit zeigte Matthias Laurisch dann den Teilnehmern bei einer Stadtbesichtigung „sein Berlin“. Viele Infos zur Geschichte und den früheren politischen Gegebenheiten in Ostberlin, sowie zum ver-einten Berlin beeindruckten die Teilnehmer. Der Abend klang dann mit einem gemeinsa-men Abendessen und weiteren Gesprächen rund um die Jugendarbeit aus.Am Sonntagmorgen stand dann die letzte Ar-beitsphase auf dem Programm. Bis zum Mit-tag konnte dank intensiver Zusammenarbeit ein erstes Konzept zu bundeseinheitlichen Rahmenrichtlinien erstellt werden. Unter Berücksichtigung der verbands- und länder-

spezifischen Ausführungsvorschriften wurden die verschiedenen Inhalte und Themen der Ausbildung zusammengefasst. So ist man dem Ziel, in Zukunft Jugendleiterschulungen mit bundeseinheitlichen Mindeststandards in den verschiedenen Musikvereinen und -verbän-den durchzuführen, ein ganzes Stück näher gekommen. Auf einer weiteren Arbeitsta-gung im Februar 2012 geht es dann noch um Möglichkeiten bzw. Methoden zur Vermitt-lung der verschiedenen Themen und Inhalte. Schön wäre es, wenn dann noch weitere Ver-antwortliche anderer Landesverbände hinzu-kämen, um an der Fertigstellung der bundes-weiten Rahmenrichtlinien mitzuarbeiten und diese mitzutragen. Denn nur die konsequente Einhaltung und Akzeptanz der Richtlinien in der Jugendleiterausbildung garantieren eine qualitativ hochwertige Jugendarbeit in den verschiedenen Musikvereinen und Musikver-bänden. ■

Barbara Schnitzler,

LandesMusikVerband NRW 1960 e.V.

Eine JuLeiCa für uns alle?!

Page 19: Blapo_03_2011

19

- Anzeige -

SBMV BRÜCKENSCHLAG

Bundesfreiwilligendienst – Eine interessante Möglichkeit für die Vereinsarbeit

Der Bundesfreiwilligendienst ist als neues Ange-bot nach dem Wegfall des Zivildienstes für Men-schen aller Generationen in vielfältigen gesell-schaftlichen Handlungsfeldern nutzbar. Ab dem 1. November 2011 ist die Deutsche Bläserju-gend (DBJ) im Auftrag der BDMV zugelassener Träger für den Bundesfreiwilligendienst Kultur und Bildung (BFD) in Deutschland. Die DBJ ist dabei Kooperationspartner der Bundesvereini-gung kulturelle Jugendbildung. Damit wird im größten Amateur-Musikverband Deutschlands eine weitere hochwertige Dienstleistung für alle Mitgliedsstrukturen angeboten.

Alle Ebenen der BDMV/DBJ, vom Landesver-band bis zum Musikverein können dieses Ange-bot nutzen und damit viele Chancen zu bürger-schaftlichem Engagement bieten.Die Schwerpunkte in Kürze:

• Interessierte gemeinnützige Mitglieds- verbände bzw. Vereine der BDMV können über die DBJ Einsatzstelle für den Bundes- freiwilligendienst (BFD) werden.• Als Thema sind alle Aufgaben eines Musikverbandes/Musikvereines möglich!

• Sie können damit Menschen vorrangig zwischen 24 und 70 Jahren als Freiwillige einsetzen, die solch einen Dienst leisten wollen - auch mehrere Freiwillige je Einsatz stelle (Jugendliche unter 24 Jahre im Einzelfall möglich).• Diese Personen können selbst ausgewählt werden und zu jedem Zeitpunkt den Dienst beginnen – eine fachliche Anleitung und ein Arbeitsplatz durch die Einsatzstelle müssen jedoch gewährleistet sein.• Für Freiwillige bis 27 Jahre läuft der BFD als Vollzeitdienst (40h/Woche)• Ab 27 Jahre kann der BFD auch schon als Teilzeit ab 20,5h/Woche laufen!• Die Dienstzeit eines Freiwilligen muss mindestens 6 Monate und kann höchstens 18 Monate betragen. Eine Einsatzstelle kann aber beliebig viele Freiwillige nacheinander einsetzen.• Freiwillige erhalten ein monatliches Taschengeld, für welches eine Einsatzstelle 250,- oder 350,- Euro Zuschuss je Monat für Taschengeld und Sozialbeiträge erhält!• Zusätzliche Eigenmittel der Einsatzstelle für das Taschengeld sind nicht notwendig!!

(freiwillig möglich bis 330,00€ Taschengeld je Monat)

Alle ausführlichen Details sind im in einem Informationsmaterial zusammengestellt, dass den Mitgliedsvereinen des SBMV e.V. per Mail zugegangen ist. Sämtliche notwendigen An-träge/Formulare etc. werden von der DBJ für jede Einsatzstelle vorbereitet und bearbeitet. Interessierte Verbände und Vereine melden sich bitte ab sofort bei der BJS, Geschäftsstel-le Berlin. Mit jeder potentiellen Einsatzstelle wird umgehend nach Meldung ein persönlicher Termin vor Ort vereinbart, um alle Detail- fragen zu besprechen. ■

Kontakt: Wolfgang Grüneberg Engelplatz 11 07743 Jena Tel: 03641-231 747 Fax: 03641-309 747 Mobil: 0172-77 28 890 [email protected] www.deutsche-blaeserjugend.de

Page 20: Blapo_03_2011

Sachsens Bläserpost 3/201120

SBMV BRÜCKENSCHLAG

Die Befürchtungen sind nun zur Gewissheit geworden: Der Bundes-wehrreform fallen auch Standorte von Musikkorps zum Opfer. Aber nicht nur die betroffenen Soldaten, alles Musikprofis, plagen nun Zu-kunftssorgen. Auch die Musikvereine im Einzugsbereich der aufzulö-senden Standorte sind betroffen, da Angehörige des Musikkorps auch in vielen Musikvereinen in der Jugendausbildung oder als Dirigenten tätig sind und hier die Vereinsarbeit in ganz hervorragender Art und Weise unterstützen.

Bereits seit über einem Jahr hat daher die Bundesvereinigung Deut-scher Orchesterverbände mit ihrem Präsidenten Ernst Burgbacher MdB Einfluss genommen und so ist es gelungen, dass nur 5 von 23 Mu-sikkorps, also weniger als ein Viertel aufgelöst werden. Es sind dies

- das Marinemusikkorps Nordsee in Wilhelmshaven,- das Luftwaffenmusikkorps 4 in Berlin,- das Heeresmusikkorps 13 in Erfurt,- das Luftwaffenmusikkorps 2 in Karlsruhe und- das Luftwaffenmusikkorps 1 in Neubiberg/München.

Die Zahl der musikalischen Sympathieträger der Bundeswehr wird da-mit trotzdem viel geringer. „Menschlich trifft uns diese Entscheidung sehr“ versichert Martin Wehn, Major des Musikkorps in Karlsruhe. Für Baden-Württemberg ist der Verlust des Luftwaffenmusikkorps 2 Karlsruhe besonders schmerzlich, weil damit in diesem Musikland mit 2.500 Musikvereinen nur noch das Heeresmusikkorps 10 in Ulm zur Verfügung steht. Die jüngste Mitteilung des Parlamentarischen Staats-sekretärs des Bundesministeriums der Verteidigung, Christian Schmidt

an die BDO vom 10. Oktober 2011, dass die Sorgen aller Beteiligten sehr ernst genommen werden und dass alle notwendigen Entscheidun-gen nach objektiven Maßstäben sowie unter sorgfältiger Abwägung al-ler relevanten Faktoren getroffen werden, nützt den betroffenen Sol-daten mit ihren Familien, die in ihrer jeweiligen Stadt gebunden und gut vernetzt sind, recht wenig. Die betroffenen Musikvereine haben nun bei der Suche nach neuen Ausbildern und Dirigenten eine zusätzliche und schwierige Herausforderung zu bewältigen. Sie können nur hoffen, dass der noch auszuarbeitende Realisierungsplan noch möglichst lange auf sich warten lässt. ■

Fritz Hörter,

Vizepräsident der BDO

KommentarMit dem beschlossenen Ende hat die Militärmusik außer dem Hauptstadtstandort Berlin keine Verortung mehr in Mittel- und Ostdeutschland. Die bedeutende Tradition der Militärmusik in diesen Gebieten scheint damit endgültig ein Ende gefunden zu haben. Der Tagespresse war diese Information leider nur eine Randnotiz wert, während die erhalten gebliebene Sportförderung der Bundeswehr wohlwollend zur Kenntnis genommen worden ist. Man verzichtet nunmehr auf wertvolle Sympathieträger in den jeweiligen Regionen. Bleibt zu hoffen, dass die Länder wenigs-tens die Polizeiorchester erhalten. Wenn der Kahlschlag weiter geht, werden bei den nächsten Militärmusikfestivals wohl keine deutschen Orchester mehr zu sehen und zu hören sein. Schade? Nein. Ungeheuerlich! ■

Norman Grüneberg

PRESSEMITTEILUNG VOM 28. OKTOBER 2011

Musikkorps der Bundeswehr werden reduziert

Jugend verstehen – Potenziale nutzenStart der DBJ-Jugendserie zu den Zukunftsaufgaben für Musikvereine

Wie tickt eigentlich die Jugend von heute? Vieles wissen wir nur intuitiv. Aktuell zeigen große Studien, wo Perspektiven, Wünsche und Heraus-forderungen junger Menschen liegen. Ist es damit an der Zeit die Ar-beit in den Musikvereinen anzupassen? Ja, sagen wir von der Deutschen Bläserjugend (DBJ). Musikvereine sollten sich nicht nur finanziell (siehe DBJ-Serie zur Projektförderung), sondern auch organisatorisch und the-matisch modern aufstellen. Über die Herausforderungen für die Vereine möchten wir in der nun startenden Serie berichten.

Beginnen wir mit einem kurzen Abriss über die heutige Generation von Kindern und Jugendlichen, weil das Verständnis darüber der Grundstein für eine gute Arbeit ist. Den aktuell umfangreichsten Überblick zum The-ma bietet die Shell-Jugendstudie 2010 (Deutsche Shell Holding GmbH: 2010). Dort wird die heutige Jugend als pragmatische Generation be-zeichnet, die – trotz Wirtschaftskrise – wieder optimistischer in die Zu-kunft schaut. Allerdings, und auch dies sagt die Studie, reißt die Kluft zwischen Arm und Reich immer stärker auf. Zukunftschancen werden in bildungsfernen Schichten und von Jugendlichen mit Migrationshinter-grund deutlich schlechter beurteilt, 10 bis 15% der Jugendlichen gelten gar als abgehängt (vgl. auch Spiegel Online: 2010). Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und dem deutlichen Rückgang der Anzahl

junger Menschen (vgl. Statistisches Bundesamt: 2009), der insbesondere den ländlichen Raum und die dortigen Musikvereine treffen wird, müssen neue Wege gefunden werden, alle Kinder und Jugendlichen unabhängig von Herkunft und Geldbeutel teilhaben zu lassen. Modelle dazu gibt es bereits. Sie reichen von Patenschaftssystemen über Arbeit in sozialen Brennpunkten oder mit Migranten bis zum großen Thema der Koope-ration mit Schulen (in denen Kinder aus alle sozialen Lagen erreicht werden). Leider sind Reichweite und Nachhaltigkeit solcher Methoden noch nicht ausreichend gegeben und es gibt zahlreiche blinde Flecken (thematisch und geografisch).

Bildung bleibt für Jugendliche der Schlüssel zum Erfolg, dies ist ihnen bewusst. Dem steigenden Druck von Schule, Elternhaus und Gesellschaft im Kampf um gute Noten, Praktika, Ausbildungs- und Studienplätze be-gegnen Jugendliche noch mit erhöhter Leistungsbereitschaft (Spiegel Online: 2010). Allerdings wird auch hier ein Teil der Jugendlichen ab-gehängt. Bildungschancen werden stark durch die soziale Herkunft be-stimmt. Musikvereine sind hier nicht das Allheilmittel, doch können sie Jugendlichen in mehrfacher Hinsicht Halt geben.

Fortsetung folgt in Ausgabe 1/2012.

Page 21: Blapo_03_2011

21

BLASMUSIKGESCHICHTE

Eine ÜbersichtIn den anderen damaligen deutschen Staaten waren die Besetzungen der Militärorchester mit geringen Abweichungen ähnlich.

Durch die Erfindung der Ventile für die Blechblasinstrumente und der Herstellung neuer Instrumentenarten sowie die Verbesserung der Klap-pensysteme der Holzblasinstrumente in den Jahren 1820 bis 1840 er-öffneten sich für die Militärmusik auch reichere Möglichkeiten der In-terpretation. Mit der Profilierung der verschiedenen Waffengattungen entwickelten sich daraufhin die charakteristischen Klangvarianten ihrer Orchester. Zur gleichen Zeit entstanden durch das Zusammenfassen der Eskadronstrompeter der berittenen Truppen selbständige etatsmäßige Trompeterkorps der Regimenter.

Musikkorps (Hoboistenkorps) Infanterie-Regiment1729 17882 Oboen 1 Flöte2 Waldhörner 2 OboenFagott (doppelt bes.) 2 Klarinetten in C oder B6 Musiker 2 Fagotte 2 Waldhörner 1 Trompete 2 Posaunen 1 Serpent 13 Musiker

1810 18481 Pikkolo 1 Pikkolo 4 Posaunen 1 Flöte 2 Flöten 3 Tuben in F oder B2 Oboen 2 Oboen 1 kleine Trommel1 Klarinette in Es oder F 2 Klarinetten in Es 1 große Trommel3 Klarinetten in B oder C 8 Klarinetten in B 1 Paar Becken2 Fagotte 2 Fagotte 1 Glockenspiel/1 Kontrafagott 1 Kontrafagott Pauken1 Trompete 3 Flügelhörner(ev. Klappentrompete)2 Waldhörner 2 Althörner3 Posaunen 4 Waldhörner1 Kleine Trommel 4 Trompeten in B oder Es1 Große Trommel 3 Tenorhörner1 Paar Becken 1 Bariton20 Musiker 46 Musiker

1867- 1918 (Abweichungen durch den 1. Weltkrieg)1 Pikkolo 4 Trompeten2 Flöten 3 Tenorhörner2 Oboen 1 Bariton2 Klarinetten in Es 4 Posaunen8 Klarinetten in B 4 Tuben in F oder B2 Fagotte 3 Schlagzeuge (mit Pauken)2 Flügelhörner/ Pistons4 Waldhörner42 Musiker

Musikkorps (Hörnerkorps) der Jägertruppen Jägerbataillon1813 18484 Trompeten 1 Kornettino in Es(ev. Klappentrompeten)4 Waldhörner 2 Flügelhörner in B2 Tenorposaunen 2 Althörner in Es1 Baßposaune 3 Tenorhörner11 Musiker 2 Baritons 4 Waldhörner 3 Trompeten 2 Baßhörner / Tuben 19 Musiker

1867 - 19182 Kornettinos in Es 1 Bariton4 Flügelhörner in B 3 Trompeten in B oder Es4 Waldhörner 3 Tuben / Helikon in F oder B3 Tenorhörner20 Musiker

Die Musikkorps der Jägerbataillone hatten kein Schlagzeug besetzt.

Das Königlich-Sächsische Schützen-Regiment Dresden zählte zu den Jägertruppen. Als einziges Musikkorps dieser Waffengattung hatte es ein volles Schlagzeug besetzt.

1867 - 1918 3 Kornettinos in Es 4 Trompeten5 Flügelhörner I 4 Posaunen4 Flügelhörner II 2 Tuben in F8 Waldhörner 2 Helikons in B5 Tenorhörner 3 Schlagzeug (mit Pauken)1 Bariton41 Musiker

Trompeterkorps Reiter-Regiment / Kavallerie Ca. 1848 - 1867 Ausgehend von der Tradition der Hof- und Feldtrompeter war die Grundstimmung in den sächsischen Trompeterkorps bis 1867 in D, A und E.

2 Pikkolos in D (Trompetinen), 4 Flügelhörner in A, 4 Trompeten in D,2 Trompeten in E, 2 Althörner in D oder E, 3 Tenorhörner in A, 2 Bari-tons in A, 3 Posaunen in H, 2 Tuben in E oder F, 1 Paar Pauken25 Musiker

1867 – 1918Umstellung in der Grundstimmung, Mitglied des Norddeutschen Bundes

2 Pikkolo-Trompeten in Es, 4 Flügelhörner in B, 2 Althörner in Es, 2 Tenorhörner, 1 Bariton, 4 Trompeten in B, 2 Trompeten in Es, 2 Helikons in F / B, 1 Paar Pauken 20 Musiker

Musikdirektor Werner Kunath schreibt aus der sächsischen BlasmusikgeschichteDie Entwicklung der instrumentalen Besetzungen der Militärorchester in Sachsen

Page 22: Blapo_03_2011

Sachsens Bläserpost 3/201122

BLASMUSIKGESCHICHTE

Trompeterkorps Feldartillerie-Regiment 1867 - 19182 Pikkolo-Kornetts in Es, 4 Flügelhörner in B, 2 Alt-Kornetts / Wald-hörner in Es, 3 Tenorhörner, 1 Bariton, 6 Trompeten in B / Es, 2 Posaunen, 3 Tuben/Helikon in F / B, 1 Paar Pauken24 Musiker

Musikkorps Pionier-Bataillon 1867 - 19181 Klarinette in Es 2 Tenorhörner3 Klarinetten in B 1 Bariton1 Pikkolo-Kornett in Es 1 Posaune3 Flügelhörner 1 Tuba in F2 Trompeten in B 1 Helikon in B2 Waldhörner 2 Schlagzeug20 Musiker

Trompeterkorps Train-Bataillon 1869 - 19181 Pikkolo-Kornett in Es 3 Tenorhörner1 Kornett in B 1 Bariton2 Flügelhörner 1 Tuba in F3 Trompeten in B 1 Helikon in B3 Althörner in Es16 Musiker

Zu den angebebenen Personalstärken kamen noch die Leiter. Inner-halb der Waffengattung differierten teilweise die Besetzungen gering. In Sachsen hatten manche Regimenter/Bataillone über ihre etatsmäßige Besetzung zusätzlich Musiker, die auf Kompaniestellen liefen und zum Orchester abgestellt waren. Es war üblich, dass fast alle Militärorchester auch in Streicherbesetzung auftraten (Konzertveranstaltungen, Ballmu-sik, Aushilfe und Verstärkung bei Theaterorchestern).Dazu einige Beispiele um 1900:

Musikkorps Infanterie-Regiment 107 Leipzig7 Violinen I 2 Klarinetten5 Violinen II 2 Fagotte3 Violen 4 Waldhörner3 Celli 2 Trompeten3 Kontrabässe 3 Posaunen 2 Flöten 3 Schlagzeuge (mit Pauken)2 Oboen41 MusikerTrompeterkorps Garde-Reiter-Regiment Dresden3 Violinen I 2 Klarinetten2Violinen II 1 Fagott1 Viola 2 Waldhörner1 Cello 1 Trompete2 Kontrabässe 1 Posaune2 Flöten 2 Schlagzeug20 Musiker

Der Abbau der bis 1918 bestehenden Militärstrukturen und die Formie-rung der Reichswehr 1919/20 wirkte sich auch auf die Militärmusik aus. Die Zahl der Militärorchester wurde stark reduziert. Die Planstellen der Musikkorps wurden auf 27 Musiker festgelegt. Den verbliebenen Trom-peterkorps wurden ihre 20 Musiker genehmigt. In Sachsen waren dann 6 Musikkorps und 6 Trompeterkorps stationiert. Als 1935 das „Gesetz für den Aufbau der Wehrmacht“ erlassen wurde, erhöhte sich mit der Zahl der neuaufgestellten Truppenteile auch wesentlich die Zahl der Mi-litärorchester.

Die Regimentsmusikkorps erhielten nun eine Planstärke von 36 Musi-kern, die Bataillonsmusikkorps von 27 Musikern, die Trompeterkorps wurden auf 27 Musiker erweitert. Dadurch erhöhten sich auch wieder die musikalischen Leistungsmöglichkeiten und die Repertoirebreite der Militärorchester. Die Besetzungsarten der verschiedenen Waffengattun-gen wurden mit nur geringen Änderungen von früher übernommen.

Neu aufgestellt wurden 1935 die Musikkorps der Luftwaffe. Diese Or-chester erhielten zu den üblichen Grundbesetzungen als Besonderheit Saxophonsätze. Die Militärorchester waren immer auch Vorbild und Orientierung für das zivile Blasmusikwesen. ■

Zweiventilige Trompete in Es. Gebaut wurde diese von der Firma J. Gabler in Berlin 1833 nach dem Muster der damaligen Berliner Signaltrompete.

Die Ventilmaschine ist abziehbar, so dass wieder eine einfache Signaltrompete entsteht.

Die Pumpenventile stammen aus der Zeit der Ventilentwicklung.

Kuriose Blasinstrumente

Eingereichte Texte und Bilder wurden in Abstimmung mit den genann-ten Autoren in vorliegender Form veröffentlicht. Ein weitergehender Haftungsausschluss besteht.Redaktionsschluss Ausgabe für 01/201218. Februar 2012 Anzeigenverkauf: Katrin Kummer – scharfe//media e.K.Tharandter Straße 31-33, 01159 DresdenTel.: 0351 / 456 80 -180Fax: 0351 / 456 80 -136www.scharfe-media.deLayout/Satz: mdc – media.design.communication www.mdc-agentur.com

Herausgeber:Sächsischer Blasmusikverband e.V. /Bläserjugend SachsenV.i.S.d.P. Präsident Thomas FirmenichGeschäftsstelle:Bahnhofstraße 1, 09669 Frankenberg/Sa.Tel.: 037206 / 89 41 89Fax: 037206 / 89 41 90E-Mail: sbmv@blasmusik-sachsen.dewww.blasmusik-sachsen.deRedaktionskollegium:MD Werner KunathHeinrich-Budde-Straße 10, 04157 LeipzigTel.: 0341 / 912 96 63Marion Grüneberg, Silke Schulze, Norman Grüneberg, Sören Hofmann, Sandra Saborowski

IMPRESSUMDruck:addprint AG,Am Spitzberg 8 a, 01728 BannewitzAuflage:2.000

Der SBMV e.V. dankt dem Freistaat Sachsen - dem Sächsischen Staatsmi-nisterium für Wissenschaft und Kunst, dem Sächsischen Staatsministeri-um für Soziales - sowie allen Freunden und Sponsoren, insbesondere der Theo Müller Stiftung für die finanzielle Unterstützung unseres Verbandes.

©Alle Rechte bei SBMV e.V. / BJS

Page 23: Blapo_03_2011

- Unterkunft- Programme

- Schulungszentrum

Eine Jugendaktion der Bundeszentrale

für gesundheitliche Aufklärung

Freiplätze und

Preisermäßigungen

Anzeige_A4.indd 1 28.01.11 15:57

Page 24: Blapo_03_2011

R.-Breitscheid-Str. 36 | 08118 Hartenstein

Tel.: 037605 / 687 0 | [email protected]

Öffnungszeiten: Mo - Fr 10-19 Uhr, Sa 10-14 Uhr

Markt 2 | 08118 Hartenstein

Tel.: 037605 / 687 40 | [email protected]

[das größte Musikfachgeschäft im Osten]

[ein ganzes Haus für Flügel & Klaviere]