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Ambulanter Hospiz- und Palliativ-Beratungsdienst Lippe e.V. BlickWechsel Leben begleiten bis zuletzt Ausgabe 2017 / Nr. 34 Kommunikation: Worte nur hören ist nicht genug …

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Ambulanter Hospiz- undPalliativ-Beratungsdienst Lippe e.V.

BlickWechselLeben begleiten bis zuletzt

Ausgabe 2017 / Nr.34

Kommunikation: Worte nur hören ist nicht genug …

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Inhalt Ausgabe 2017 / Nr. 34

Impressum

Redaktionsleitung: Andreas LüdekeVerantwortlich für den Inhalt dieser Ausgabe:Ilse Böinghoff, Heide Goroll, Adelheid NadlerNamentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder, sondern sind als Diskussionsanregungengedacht.

Ambulanter Hospiz- und Palliativ-BeratungsdienstLippe e.V.

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Layout: Eckhard Rakemann, BlombergDruck: K2 Druck GmbH, DetmoldTitelbild: fotolia

Vorwort 2

Kommunikation und Wahrheit oder 3

Wie viel Wahrheit braucht der Patient?Zur Sterbehilfedebatte

Kommunikation und Wahrheit 4

am Krankenbett

3 Kommunikationsbeispieleaus der Hospizarbeit 6

„… und ist dann schier 8

an seiner Sprachlosigkeit verzweifelt“Kommunikation aus Sicht eines Ehrenamtlichen

„Haben Sie Angst vor dem Sterben?“ 10

Ein Interview über Leben und Sterben mit OberärztinDr. Susanne Horstmeyer –Leitung der Palliativstation im Klinikum Lippe-Lemgo

Aus dem Buch »Palliativmedizin« 11

von S. Husebø

„Marion, ich sterbe – siehst du das?“ 12

– Erfahrungsbericht von einer Sterbebegleitung –

Literaturempfehlungen 14

Das Herz hüpfen lassen, und mit 15

Leichtigkeit über den eigenen SchattenspringenClowneskes Wochenende

„Gehört das so?!“ 16

– Puppentheater an lippischen Grundschulen –

„Welche Farbe hat die Trauer?“ 17

Bericht über die neue Jugendtrauergruppe

Die Mobile Ethikberatung in Lippe 18

(MELIP) ist am Netz

Neues aus dem Palliativnetz 19

Palliativnetz Lippe jetzt „vollständig“

Konkrete Aussagen gefordert – 20

damit geschieht, was ich möchte– BGH-Urteil zur Patientenverfügung

Chronik 2016 21

Vorstellungen: Neu im Hauptamt 22

Vorstellungen: Neu im Vorstand 24

Auf (ein) Wiedersehen 25

Abschied von 2 „BlickWechslerinnen“ 26

und Zeitungsartikel über eine Trauerreise

Wir brauchen Freunde 27

Mitgliedserklärung 28

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Und ich glaube genau darauf kommt es an: Wie sage ich jemandem die Wahrheit, eineWahrheit, meine Wahrheit, die ganze Wahrheit?Wie viele Informationen brauchten meine Kinderdamals, damit sie ihnen nicht geschadet haben?Ich habe ihnen nicht in aller Ausführlichkeit und„mit aller Gewalt“ von der Bedrohlichkeit derErkrankung und der mutmaßlichen kurzen Fristbis zum Tod erzählt und habe auch nicht alleHoffnung zerstört.

Das „Vertragen“ von Wahrheit hängt also damitzusammen wie viele und welche Worte wir beischweren Stunden achtsam wählen. Das giltumso mehr für die Wahrheit am Ende desLebens.

Ich hoffe, dass Ihnen die unterschiedlichenPerspektiven, die Ihnen durch diesenBlickWechsel angeboten werden, helfen können,für sich selbst in der Beantwortung dieser nichtganz einfachen Fragen ein Stück weit weiterzu-kommen.

Ihre Mona Römer

Liebe BlickWechselleserinnen und -leser,

immer wieder kommt in der hospizlichen Arbeitdie Frage auf: Wieviel Wahrheit verträgt einMensch? Diese Frage habe ich mir bisher niegroßartig gestellt, weil ich getreu dem Mottolebe „Ehrlich währt am längsten“.

Ich habe auch meinen Kindern, als sie noch kleinwaren, auf ihre Fragen immer entsprechendgeantwortet und nichts beschönigt. Habe ichIhnen vielleicht zu viel zugemutet über dieThemen Krankheit, Sterben, Arbeitslosigkeit,Streit oder Geldsorgen? Ich glaube nicht.Wie hätte ich es auch anstellen solllen, ihnen z. B.den Tod ihrer Cousine Greta zu verheimlichenoder „schön“ zu reden. Hätte ich vor ihren Augennicht weinen sollen, sondern „tapfer“ die Tränenunterdrücken? Sie hätten doch ohnehin gespürt,dass etwas nicht stimmt mit mir.

Ich glaube auch, dass ich jeweils behutsameWorte für die Geschehnisse und auf ihre Fragengefunden habe.

Nämlich, dass Menschen und auch Kinder krankwerden und sterben können, dass die Elterndann ganz traurig sind und lange Zeit brauchen,um wieder nicht mehr so traurig zu sein.

Vorwort

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Kommunikation und Wahrheitoder

Wie viel Wahrheit braucht der Patient?

● Die Qualität der Kommunikation hat großen Einflussauf die Lebensqualität.

● Kommunikationsprobleme belasten Patienten und Behandlung.

● Ärzte wollen oft nicht die letzte Hoffnung,den letzten „Strohhalm“ nehmen.

● Das NICHT-OFFEN-SEIN, das Vorenthalten von Wahrheitberaubt den Betroffenen und sein Umfeld um wichtige Möglichkeiten.

● Wie kann der Patient eine Einstellung zu seiner Erkrankung,therapeutischen Möglichkeiten, Lebenssituation entwickeln,wenn er keine Möglichkeit hat zu erfassen, in welcher Lebenssituationer sich befindet?

● Würden wir einen Arzt aufsuchen, von dem wir wissen,dass er nicht in der Lage ist, offen über alles, was uns wichtig ist,zu sprechen?

● Wer hat eigentlich mehr Angst vor einem sogenannten „Aufklärungs-gespräch“, der Patient oder der Arzt?

● Die Frage der Aufklärung ist auch eine Frage der Würde:„Die Würde des Menschen besteht in der Wahl“. (Max Frisch)

Aber:

● Patienten haben aber auch das Recht, nicht gegen ihren Willenaufgeklärt zu werden.

frei nach Husebø, Palliativmedizin

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Gespräche zu führen ist nicht nur eine der häu-figsten Handlungen im normalen Alltag, sondernauch bei der ärztlichen und pflegerischenTätigkeit. Nichts tun wir häufiger – und in nichtshaben wir weniger Ausbildung. Wo lernt man inder Schule über normale Gespräche und densogenannten small talk hinaus, wie Gespräche inKonfliktsituation und in Lebenskrisen zu führensind, wie hilfreiche Kommunikation aussehenkann?

Ausbildung in Rhetorik hilft hier auch nicht wei-ter, denn wer sein Thema gut und verständlichdarstellen und die Inhalte „verkaufen“ kann,kommt trotzdem schnell an seine Grenzen, wennes um existentielle Fragen geht.

Ein Onkologe führt in seinem Berufsleben mehrals 20.000 Aufklärungsgespräche über bösartigeErkrankungen. Eine Krankenschwester sieht sichvermutlich noch viel häufiger existentiellenFragen von schwerkranken Menschen gegen-über. Beide lernen in Ausbildung und Studiumzum Thema Kommunikation – wenn überhaupt –eher zufällig und punktuell etwas.

Misslungene Kommunikation ist nicht nur diehäufigste Ursache für Fehler in Medizin undPflege, sondern auch ein Hauptgrund der Ent-täuschung und Unzufriedenheit von Patientenund Angehörigen – gelungene Kommunikationdagegen ein Hauptgrund der Zufriedenheit, undzwar unabhängig vom Behandlungsergebnis.

Noch schwieriger wird es bei dem Thema»Wahrheit am Krankenbett«. Was ist überhauptWahrheit, will der Patient diese überhaupt wis-sen, und wenn ja, wie bringt man ihm diesemöglichst schonend bei?

Dazu zunächst ein paar Fakten:Die Tradition der „barmherzigen Lüge“, die damitbegründet wurde, dass sich durch einen wahr-haftigen Umgang mit der Diagnose der Zustanddes Patienten nur verschlechtert, reicht bis an die

Kommunikation und Wahrheit am Krankenbettvon Andreas Lüdeke

Anfänge der Medizin zurück. Eines der bekannte-sten Beispiele dafür ist die Geschichte überTheodor Storm. Als der 1887 von seinem Arzt dieDiagnose Magenkrebs mitgeteilt bekam, verfieler in tiefe Depressionen. Erst als ein anderer Arztihn mit Einwilligung seines Bruders, der ebenfallsArzt war, zum Schein noch mal untersuchte unddie Diagnose revidierte, nahm Storm seine litera-rische Arbeit wieder auf und konnte sein wohlberühmtestes Werk, den »Schimmelreiter«, voll-enden, ehe er etwa ein Jahr später an seinemKrebsleiden verstarb.

Erst in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhun-derts wandelte sich allmählich das Verständnisder Arzt-Patientenbeziehung. Statt der These– „der Arzt weiß schon, was für seine Patientendas Richtige ist“ – ging es immer mehr umSelbstbestimmung und Autonomie. Studien inNordeuropa und Nordamerika zeigen, dass heute85 - 95% aller Befragten eine vollständigeOffenheit von ihrem Arzt bezüglich Diagnose,Therapie und Prognose erwarten. Gleichzeitigwollen gemäß einer Studie aber auch 94% derBefragten, dass Angehörige nur dann über dieKrebserkrankung eines Patienten informiertwerden dürfen, wenn diese dazu vorher ihre aus-drückliche Erlaubnis gegeben haben. Die Realitätist leider häufig noch eine andere.

Heute hat man manchmal den Eindruck, dass wirvon dem einen Extrem (nichts sagen) in dasandere Extrem (alles sagen) verfallen sind. VielePatienten benennen, dass der Arzt ihnen dieDiagnose „um die Ohren gehauen hätte“ unddann aus dem Zimmer gegangen sei.

Grundsätzlich gilt: jeder hat das Recht, umfas-send über seine Situation aufgeklärt zu werden.Ungenügende Aufklärung kann Diebstahl amLeben sein; dem Menschen wird die Möglichkeitgenommen, noch wichtige Dinge zu erledigen,da er glaubt noch viel Zeit zu haben. DieWahrheit kann zwar eine schmerzvolle Belas-

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tung für Patienten und Angehörige bedeuten;Betrug ist aber eine weitaus größere Belastung(Fallowfield 1997). Für den Patienten machenOffenheit und Verständnis einerseits und Heim-lichkeit und Unverständnis andererseits denUnterschied zwischen Würde und Unwürde aus.

Es gilt aber ebenso, Patienten haben auch dasRecht, nicht gegen ihren Willen aufgeklärt zuwerden. So kann es zutiefst unmenschlich sein,einem Menschen das Wissen von seinem Todgleichsam aufzuzwingen und ihn dadurch in einStadium von Hoffnungslosigkeit zu versetzen.

Was ist nun überhaupt Wahrheit? Oftmals wirdWahrheit mit Richtigkeit verwechselt. Richtig istin der Regel ein eindeutiger, objektiver Unter-suchungsbefund. Diese Diagnose „in Wahrheit“einem Patienten zu vermitteln ist allerdingsmehr, als ihm gegenüber nur die richtigeDiagnose zu benennen.

• In einer Studie wurden 50 Patienten nach derAufklärung über die Diagnose Lungenkrebsüber ihre Reaktion auf die Aufklärung befragt.Zwei Patienten sagten, dass sie keiner aufge-klärt habe. Zwei weitere wären lieber ohnediese Information geblieben. Die restlichen 46(92%) erlebten die ehrliche, offene Informationals richtig. Keiner sagte aus, er hätte zu vielInformation bekommen, aber 26 % wolltenmehr über die Prognose wissen.

Wahrheit im Alltag ist nichts Abstraktes, sondernimmer etwas sehr Konkretes. Im Hebräischenheißt Wahrheit „Emeth“ und gehört zur Gruppeder Worte, die das Begriffsfeld Vertrauen undTreue umschreiben. So gesehen ist Wahrheit einBeziehungsbegriff und damit immer abhängigvon den Persönlichkeiten des Sagenden und desHörenden. So, wie keiner von uns mehr als einenAugenblick lang in die Sonne sehen kann, weil ergeblendet wird, so kann auch niemand von jetztauf gleich eine Diagnose für sich hinnehmen, dieihm die Begrenztheit seines Lebens signalisiert.

Wer es häufig mit Sterbenden zu tun hat weiß,das braucht Zeit, manchmal viel Zeit. Oft stehtdabei am Anfang das Leugnen, dass nicht Wahr-habenwollen oder -können als wichtiges Schutz-schild, das jedem Menschen zusteht. Manchewollen sich bis zum Schluss nicht damit ausein-andersetzen, und auch das ist okay.

So gesehen kann Wahrheit nicht umfassend ineinem kurzen sogenannten Aufklärungsgespräch

vermittelt werden. Wahrheitsvermittlung istimmer ein Prozess, bei dem häufig mehrereGespräche erforderlich sind, damit die Wahrheitschrittweise von dem Betroffenen angenommenwerden kann. Dabei ist es sehr wichtig, Verzweif-lung des Patienten nicht verhindern zu wollen,sondern zuzulassen, denn nur dann kann manmit ihm auch über Hoffnung sprechen (Husebö).

Das Tempo des Prozesses muss der Patientbestimmen, ebenso die Inhalte. Nicht das istwichtig, was der Arzt „loswerden“ will, sonderndas, was der Patient momentan wissen will undwas nicht, und das, was er verkraften kann.Den idealen Verlauf eines Kommunikationspro-zesses mit Sterbenden hat Parkes 1978 wie folgtauf den Punkt gebracht:

• Wenn einem Sterbenden erlaubt wird, stufen-weise, in kleinen Schritten, mit seinem eigenenTempo voranzuschreiten, und vorausgesetzt, erdarf die dabei entstehenden Gefühle mit ande-ren teilen, und andere überlasten ihn nicht mitihren Ängsten, wird er sich weiterbewegen, biser seine Situation erfassen kann, ohne von Panikoder Hoffnungslosigkeit überwältigt zu werden.

Ich selbst habe weder in der Schule, noch inAusbildung oder Studium etwas über Kommu-nikation gelernt. Das Handwerkszeug dazu habeich erstmals in einem Hospizkurs und dann inden späteren Ausbildungen in Palliative Careerhalten. Angebote zum Thema Kommunikationschon in der allgemeinbildenden Schule halte ichfür wesentlich, da sie auch im ganz normalenLeben eines der wichtigsten Handwerkszeugefür ein gelingendes Miteinander ist. Palliativ-Versorgung und Hospizarbeit ist ohne einegelingende Kommunikation undenkbar.

Literaturtipp:Husebø/Klaschik, Palliativmedizin – Grundlagen und Praxis,Heidelberg 2009, 5. A., S. 147 - 205

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: „Da freue ich mich aber, dass Sieauch zu mir kommen…“

Frau W. ist Mitte 50 Jahre alt und unheilbar anKrebs erkrankt. Nach medizinischem Ermessenverbleibt nur noch wenig Lebenszeit. Ihr Mannhat den Kontakt zum Hospizverein gesucht unddarum gebeten, dass während seiner beruflichenEinbindung vormittags jemand bei seiner Frausein könnte. Seine Frau freue sich auf Besuch.

Beim ersten Kontakt sind Frau W. und ich allein,und sie begrüßt mich mit den Worten: „Da freueich mich aber, dass Sie auch zu mir kommen.Wissen Sie, wenn mein Mann nicht da ist, wirdmir doch die Zeit lang und auch mein Mann istberuhigter, wenn jemand bei mir ist. Ich habemich genauestens über Ihr Angebot informiertund weiß auch, dass sie ansonsten nur zuschwerstkranken und sterbenden Menschengehen. Daher freue ich mich umso mehr, dass Sieauch zu mir kommen.“

Nachdem wir uns gegenseitig vorgestellt haben,erzählt mir Frau W. recht bald, dass sie dabei istihren Urlaub für das kommende Jahr zu planen,durch ihre Erkrankung konnten sie leider indiesem Jahr gar nicht verreisen, obwohl sie ihrFerienhaus in der Toskana eigentlich schongebucht hatten. „Waren Sie schon öfters dort?“frage ich Frau W. „Öfters?“, antwortet sieerstaunt, „wir fahren seit 15 Jahren immer wiederdorthin. Es ist für uns schon wie nach Hause zukommen.“ „Mögen Sie mir von der Toskanaerzählen?“ Und so zeigt mir Frau W. Urlaubsbil-der, erzählt mir von ihren netten Vermietern, diemittlerweile Freunde geworden sind, wie sie aus-sehen; sie erzählt mir vom toskanischen Essen,was sie besonders gern mag, von den Farben undvom Duft der Toskana. Ich weiß nicht genau wielange unsere Reise in die Toskana gedauert hat,irgendwann sagt Frau W: „Das war schön. Ach,

3 Kommunikationsbeispiele aus der Hospizarbeit:von Ilse Böinghoff

wissen Sie, ich bin so schwer krank, dass ich nichtglaube noch einmal die Kraft zu haben, das allesnoch einmal zu erleben. Ich danke Ihnen, dass Siemir diese Reise noch einmal ermöglicht haben.“

Anmerkung:Frau W. gab mir mit ihren anfänglichen Äußerun-gen versteckt das Signal, sie nicht auf ihre schwereKrankheit anzusprechen. In solchen Situationenist es hilfreich, Menschen nicht zu korrigierenund sie nicht mit der Wahrheit zu konfrontieren,sie anderseits auch nicht in ihrer eigenen Sichtder Dinge zu bestätigen, wenn es nicht dieWahrheit ist.

: „… das könnte sie nicht aushalten“

Frau S. pflegt seit einem halben Jahr ihre 93jäh-rige Mutter bei sich zu Hause. Der Gesundheits-zustand der Mutter verschlechtert sich zuneh-mend und Frau S. bittet den Hospizdienst umUnterstützung.

Schon beim telefonischen Erstkontakt bittetFrau S.: „Ich merke wie die Kraft meiner Mutternachlässt. Ich habe das Gefühl, dass sie nichtmehr lange leben wird. Aber bitte sprechen Siedarüber auf keinen Fall mit meiner Mutter; daskönnte sie nicht aushalten.“

Bei meinem Hausbesuch, bei dem ich auch mitder Mutter alleine bin, äußert diese nach einerWeile: „ Ach, das tut ja auch gut, mal mit jemandanders sprechen zu können. Wissen Sie, ichmerke wie meine Kraft nachlässt und ich glaube,der liebe Gott holt mich bald zu sich. Aber bittesprechen Sie darüber nicht mit meiner Tochter;das könnte sie nicht aushalten.“

In späteren Gesprächen mit der Tochter werbeich darum, die Sorge um die Mutter behutsammit dieser zu besprechen, z. B. könne sie sagen:„Mutti, manchmal bin ich traurig und richtigbesorgt um dich, wenn ich sehe, dass es dir nicht

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gut geht.“ Damit zeigt sie ihrer Mutter dieBereitschaft zum Gespräch und der Mutterandererseits die Möglichkeit, auf das Gesprächeinzugehen.

Anmerkung:Angehörige wollen sich häufig gegenseitig schüt-zen. Die Sorge, der geliebte Angehörige könntedurch das offene Ansprechen der eigenen emotio-nalen Betroffenheit traurig werden, ist durchausberechtigt. Meine Erfahrung ist es jedoch, dassunausgesprochene Dinge noch viel belastendersind und durch offene Gespräche häufig eineintensive Begegnung entsteht.

: „… wir müssen dochdarüber sprechen“

Herr G. (56 Jahre alt) wird mit einer unheilbarenKrebsdiagnose aus dem Klinikum entlassen. DieDiagnose wurde ihm vor 2 Tagen mitgeteilt.Seine Ehefrau nimmt Kontakt zu uns auf und bit-tet um einen Hausbesuch.

Während des Hausbesuches kommt es zu einerAuseinandersetzung des Ehepaares:

Ehefrau: „Wir brauchen Hilfe. Wir werden mit derDiagnose nicht fertig. Mein Mann liegt nur daund wird ärgerlich, wenn ich ihn darauf anspre-che, wie es jetzt weitergehen soll. Dabei müssenwir doch einiges organisieren; wir müssen dochdarüber sprechen.“

Ehemann: „Meine Frau macht mich mit ihrerHyperaktivität verrückt. Sie redet schon so,als läge ich im Sterben. Ich will jetzt einfach soweitermachen, wie wir vor der Diagnose gelebthaben.“

Ehefrau: „Aber Gerd*! Du kannst doch nicht ein-fach so tun, als wäre nichts. Es gibt doch so vieleszu regeln. Was soll ich denn machen, wenn es dirschlecht geht. Letztendlich muss ich dann dochhandeln und die ganze Last liegt dann bei mir …“

Ehemann: „Weißt du was? Lass mich einfach inRuhe!“

Nachdem ich dem Ehepaar meinen Eindruckder unterschiedlichen Bedürfnisse bei ihnenschildere und beide mir diesen Eindruck bestäti-gen, mache ich deutlich, dass diese verschiede-nen Bedürfnisse in Ordnung seien und es hierkein richtig oder falsch gibt. Ich werbe für gegen-seitiges Verständnis und schlage vor, zunächstmit der Ehefrau alleine Gespräche zu führen, umihr Möglichkeit zu geben über ihre Sorgen zusprechen und sie über verschiedene Hilfsange-bote zu informieren.

Anmerkung:Nicht selten sind die Kommunikationswünschevon Angehörigen unterschiedlich. Hilfreich ist es,diese unterschiedlichen Bedürfnisse nicht zubewerten, sondern vorbehaltslos zu respektierenund für gegenseitiges Verständnis zu werben.

* Name von der Redaktion geändert

Du hast nur ein Wort gesagt

und Worte kann man nicht radieren.

und jetzt geht dieses kleines Wort

mit mir spazieren. (Mascha Kaléko)

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Merken Sie etwas, meine liebe Leserin, meinlieber Leser? Wir kommunizieren schon. Zwar nurschriftlich – aber immerhin. Ich schreibe was undSie lesen das; zwei sind beteiligt und schon istdie Grundidee jeder Kommunikation gegeben:Zwiesprache...

Blickwechsel, anderer Gedanken! Ist ihnen schoneinmal aufgegangen (mir erst jetzt),daß der Titelunserer Vereinszeitschrift doppelsinnig ist?

Eben: erst einmal in Richtung auf einen anderenGedanken, was bei unserer hospizlichen Arbeitden Blick auf Sterben und Tod meint. Aber: Blick-wechsel meint ja auch, mit den Augen sprechen,Blicke wechseln mit einem anderen hin und her.Im schönsten Falle »äugeln«: diesen Begriff hatweiland Goethe im »Hinblick« auf seineChristiane geprägt. Blicke können andererseitsaber auch »töten« – bildlich gesprochen.

Kommunikation bedeutet vom Wortbegriff her„Mit-Teilung“, schon wieder so ein schönes dop-pelsinniges Wort! Am geläufigsten ist natürlichdie verbale Kommunikation, das hin und her mitWorten, das Sprechen und (Zu-)Hören.

Zusammen mit der schriftlichen Kommunikationkann man sich mit Worten natürlich am „inhalts-reichsten“, am „tiefgründigsten“ verständigen.Sind aber die nichtverbalen Inhalte einer Kom-munikation oft nicht andersartig wertvoll?Sie gehen mehr an die Gemüts-Ebene einesMenschen und erreichen ihn damit gerade inbesonderen Lebenssituationen »wesentlicher«.

Das „Sprechen mit den Augen“: Es kann blitz-schnelles Einverständnis hervorrufen, anderer-seits hinter dem Rücken eines Dritten tiefsteVerachtung zeigen, hier spielt natürlich auchdie Mimik eine nicht zu unterschätzende Rolle.Überhaupt, die Körpersprache als wichtigerzusätzlicher Anteil bei jeder Kommunikation miteinem Gegenüber.

„…und ist dann schieran seiner Sprachlosigkeit verzweifelt“Kommunikation aus Sicht eines Ehrenamtlichen

von Dr. Heiner Retzlaff

Gerade bei unserer Arbeit mit Schwerkranken,Sterbenden und ihren Angehörigen kommt esvielleicht weniger auf das »was« an, mit dem wirunser Gegenüber erreichen wollen sondern oftviel mehr auf das »wie«. Ein »empathischesSchweigen« ist vielleicht angebrachter als eineRedeflut. Eine Geste, ein Händedruck kann mehraussagen als Worte – und der Andere muss auchnicht gleich antworten, was ihm vielleichtschwer fällt.

Kommunikation, Mitteilung ist an Hingabegebunden. Jeder nimmt etwas und gibt etwas,vielleicht nur unmerklich. Dafür hat RaphaelSchröter im Blickwechsel/Ausgabe 2016/Nr. 33ein schönes Beispiel beschrieben bei seinerBegleitung von Sebastian: Ohne ein einzigesWort hat er für mich viel bewirkt. Was wirHospizler „hingeben“ ist vorwiegend Zeit. Allesandere ergibt sich dann aus der Situation, ausdem, was „notwendig“ ist. Ein offenes Ohr, vor-sichtiges (Nach-)Fragen, vielleicht kleine pflege-rische Hilfen. Am Ende des Besuches steht dannvielleicht ein »Danke« und die Bitte, wiederzu-kommen: Damit nimmt der Hospizler was mitnach Hause.

Es gibt ja eine Unmenge an Schriften, die sichmit Kommunikation beschäftigen. Ich bin natür-lich auf Paul Watzlawick gestoßen (übrigens eine

H O F F N U N G Ist nicht die Überzeugung,dass etwas gut ausgeht,sondern die Gewissheit,

dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht.

Vaclav Havel

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sehr interessante Biographie!). Es lohnt sich, denmal zu „googlen“. Ich will aber nicht wissen-schaftlich werden, sondern beispielhaft aus dempraktischen Erleben einer hospizlichen Arbeitberichten, wie schnell man an die Grenzen derKommunikation kommen kann. Ich will dabeibewusst das Wort „Mensch“ benutzen, um deneinzelnen „Fall“ zu anonymisieren. Eine verbaleKommunikation ist nicht (mehr) möglich:

Ich will bewusst die Begegnungen ausklammern,in denen die Menschen in ihrem Krankheits-/Sterbeprozess so weit fortgeschritten sind, dasssie schlafend oder komatös sind und nicht mehrsprechen können.

Der Mensch kann sich nicht mehr artikulieren,weil ihm seine Krankheit „die Stimme verschla-gen“ hat oder weil er einfach zu schwach gewor-den ist, und das bei vollem Bewusstsein. Ich habedrei Menschen mit ALS erlebt, einer sehr heim-tückischen neurologischen Erkrankung. Zwei vonihnen konnten wegen einer Lähmung des Kehl-kopfes nicht mehr artikulieren. Ein Mensch warvor seiner Erkrankung sehr eloquent und istdann schier an seiner „Sprachlosigkeit“ verzwei-felt. Nur mit Hilfe der modernen Technik konnteer sich über ein Tastatur-Lesegerät verständlichmachen.

Der nächste Mensch konnte seine Diagnoseüberhaupt nicht annehmen und auch nicht seineEndlichkeit. Er wurde sehr zurückgezogengepflegt und wurde immer sprachloser. Erst ganzkurz vor dem Ende gelang es ihm noch ein„Letzte Ölung sofort“ auf einen Zettel zu kritzeln.Das war eine Erlösung für alle Beteiligten, zeigtediese Botschaft doch an, dass jetzt endlich dasUnabwendbare akzeptiert werden konnte.Der dritte Mensch mit ALS konnte noch spre-chen, musste aber wegen zunehmenderLähmung der Atemmuskulatur mit einer Maskeund Überdruck beatmet werden. Und er konnteseine Arme/Hände nicht mehr bewegen. Icherlebte ihn dann in tiefster Not unter seinerMaske, die nicht kunstgerecht saß und die ihnschier ersticken ließ – und er konnte sie wegenseiner Lähmung nicht herunterziehen; ich ahntenur ein „Hilfe“ und sah seine aufgerissenenAugen.

Diese drei – sicher durch die Grundkrankheit ALSextremen – Beispiele zeigen auf, wie schnell manan Grenzen kommt, Grenzen in vielfältiger Form. Traurig stimmte mich auch die Begegnung mit

einem Menschen, von dem mir sein Ehepartner(in seiner Abwesenheit) viel erzählte. Ich hoffte,nun in einer weiteren Begegnung mit dem Men-schen allein, in ein Zwiegespräch mit ihm zukommen und auch von ihm zu hören. Aber leider,er war bei völliger geistiger Klarheit zu schwachzum Sprechen, ich konnte ihn einfach nicht ver-stehen und das wurde irgendwie peinlich. Hatteich zu viel Erwartungen? Hier half auch kein„empathisches Schweigen“.

Ich dachte nur: wieder mal „zu spät“. Hätte ichihn etwas früher kennengelernt, wäre einGespräch noch möglich gewesen …

Es ließe sich noch viel zum Thema sagen. Eigent-lich ist (fast) jede hospizliche Begleitung eineneue Herausforderung in Sache Kommunikation.Ich glaube, dass man zu ihrer Bewältigung einer-seits Erfahrung benötigt und andererseits immerwieder Phantasie entwickeln muss.

Erfahrung, Phantasie und Liebe zu dieser selbstgewählten Aufgabe sind die Säulen unsererTätigkeit.

Alle können lernen nach Notenzu spielen, aber in den Pausen

zwischen den Noten, da entstehtdie große Musik. (Arthur Schnabel)

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„Haben Sie Angst vor dem Sterben?“Ein Interview über Leben und Sterben mit Oberärztin Dr. Susanne Horstmeyer –Leitung der Palliativstation im Klinikum Lippe-Lemgo

geführt von Birgit Bleibaum, Koordinatorin

B. Bleibaum: Fr. Dr. Horstmeyer, wie sagt maneinem Menschen, dass er nicht mehr lange lebenwird?

S.Horstmeyer: Oft vermitteln uns Patienten imGespräch, wie viel Informationen sie benötigen.Wie offen ich sein kann, finde ich meist schritt-weise in mehreren Gesprächen heraus. Voltairehat dazu gesagt: „Die Wahrheit sollte sein wie einMantel, den du dem anderen hinhältst, damit erhineinschlüpfen kann wenn er dazu bereit ist.Und sie ihm nicht wie einen nassen Lappen umdie Ohren schlagen.“

B. Bleibaum: Wie viel wollen Patienten zu Krank-heit und Tod wissen?

S.Horstmeyer: Das kann man nur individuell imGespräch herausfinden. Aus meiner Sicht ist esaber wichtig, zumindest offen dargestellt zuhaben, wie die Krankheit voraussichtlich verläuftund wie die Prognose ist. Betroffene und ihreFamilien/Freunde sollten die Möglichkeit haben,bei begrenzter Prognose Dinge zu tun, die ihnenwichtig sind.

B. Bleibaum: Gibt es Patienten, die das nichtwahrhaben wollen?

S.Horstmeyer: Das gibt es und ich kann es ver-stehen. Viele Betroffenen spüren aber selbstim Verlauf, wie krank sie sind. Ich muss sie ebenimmer wieder neu „abholen“.

B. Bleibaum: Sie haben den Tod jeden Tag vorAugen. Wie halten Sie das aus?

S.Horstmeyer: Die Menschen leben ja noch, wennwir sie auf der Palliativstation betreuen! Darausversuchen wir erst mal das Beste zu machen.Wichtig ist, dass wir im Team arbeiten und uns oftaustauschen. Das entlastet alle! Auf der Palliativ-station erhält das Team regelmäßig eine Super-vision. Außerdem kann ich persönlich Beruflichesund Privates gut trennen. Ich habe ein schönesZuhause und genug Hobbies. Wenn ich das

Krankenhaus verlasse, mache ich bewusst „die Türhinter mir zu“!

B. Bleibaum: Darf ein Arzt/eine Ärztin auch malweinen?

S.Horstmeyer: Ja natürlich. Wir sind ja keineMaschinen! Grundsätzlich denke ich aber, dassPatienten nicht in erster Linie wollen, dass wir mitihnen leiden, sondern dass wir sie medizinischund menschlich gut betreuen. Da kann zu vielMitgefühl auch mal den Blick für klare Entschei-dungen verstellen.

B. Bleibaum: Was sind das für Situationen, dieIhnen das Wasser in die Augen treiben?

S.Horstmeyer: Es gibt immer wieder Schicksale,die mich berühren. Sich von Patienten zu verab-schieden macht mich manchmal traurig.

B. Bleibaum: Solche existenziellen Gespräche zuführen gehört sicherlich zu den Kernaufgabeneines Palliativmediziners. Wer hat Ihnen beige-bracht solche Gespräche zu führen?

S.Horstmeyer: Ich hatte schon im Studium imRahmen eines Kurses mit Supervision die Chance,Schwerkranke und Sterbende zu begleiten. Dahabe ich das erste Mal professionellen Umgangdamit gelernt. Später habe ich 2 Semester inDänemark studiert. In finde, dass die Dänengrundsätzlich offener miteinander kommunizie-ren, sicher auch im Arzt-Patient-Kontakt, ich konn-te einiges abschauen.Während der Berufsausbildung habe ich einigeKommunikationskurse gemacht und das Gelernteimmer wieder im Alltag ausprobiert.

B. Bleibaum: Was bewegt Ihre Patienten?

S.Horstmeyer: Auf der Palliativstation bewegtunsere Patienten oft die unsichere Zukunft: Siehaben Angst vor Beschwerden durch ihreKrankheit, (z.B. Luftnot, Schmerzen, Schwäche)Sorge um die eigene Weiterversorgung und die

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ihrer Angehörigen. Es geht oft um den Verlust vonAutonomie und die Angst vor dem Sterben.

B. Bleibaum: Der Wille des Patienten ist oberstesGebot?

S.Horstmeyer: Voraussetzung ist erst mal, dasswir verstehen, was der Patient will. Manchmalkann ich sehr direkt danach fragen; oft braucht esaber mehrere Gespräche. Gegen den Willen desPatienten geht sicher überhaupt nichts. Abernicht jeder Wunsch ist 100%ig zu erfüllen.Das lässt sich meist medizinisch gut erklären.

B. Bleibaum: Was tun Sie, wenn jemand sieanfleht, seinem Leben endlich ein Ende zu setzen?

S.Horstmeyer: Erst einmal schaue ich, warumer/sie das will. Ist es vielleicht ein Appell an unsoder die Angehörigen, etwas zu ändern? Ist derPatient depressiv und soll ich das therapeutisch/medikamentös behandeln? Müssen wir eine bes-sere Symptomkontrolle machen? Ich versucheimmer, die Angehörigen mit einzubeziehen.Wenn trotz allem der Wunsch bestehen bleibt,erörtere ich die aktuelle Rechtslage, in der einepalliative Sedierung bei Menschen mit unheilba-ren Erkrankungen und schwer/nicht behandelba-ren Symptomen möglich ist.

B. Bleibaum: Sind Palliativmediziner die besserenÄrzte?

S.Horstmeyer: Bestimmt nicht! Aber sie habenoft mehr Zeit für ihre Patienten. Das hilft.

B. Bleibaum: Haben Sie Angst vor dem Sterben?

S.Horstmeyer: Manchmal mehr, manchmal weni-ger. In jedem Fall lebe ich sehr gerne!Wichtig ist mir, dass ich am Ende ernst genom-men werde und eine gute Symptomkontrolleerhalte, wenn ich Beschwerden habe.

B. Bleibaum: Hat sich Ihr Verhältnis zum Toddurch Ihre Arbeit verändert?

S.Horstmeyer: Ja, das ist sicher so. Weil ich fürdiese Situation – abgesehen von einerVorsorgevollmacht – aber aktuell wenigVorkehrungen treffen kann, hat sich eher meinVerhältnis zum Leben geändert: Nicht so viel ver-schieben, was mir wichtig ist, sondern es tun!

B. Bleibaum: Herzlichen Dank für das Interview.

Aus dem Buch »Palliativmedizin«von S.Husebø

Beispiele aus der Praxis:

Es war meine Aufgabe als Oberarzt derIntensivabteilung, die Eltern eines zweijäh-rigen Kindes darüber aufzuklären, dass ihrKind hirntot sei.

Obwohl die Eltern über den Verlauf und dieernste Lage des Kindes informiert waren,konnten sie diese Realität nicht akzeptieren.Nach einigen Minuten des Schweigenssagte die Mutter: „Sie wissen, dass wir nieaufgeben werden. Falls Sie die Therapiebeenden und Beatmung einstellen, werdenwir den kompetentesten Rechtsanwalt inNorwegen nehmen und Sie bis zu IhremLebensende verfolgen.“

Spätestens zu diesem Zeitpunkt wurde mirklar, dass ich einen schweren Beruf gewählthatte.

Es war hilfreich für mich, dass ich mich indie Lage der Eltern versetzen konnte.

Dabei „hörte“ ich, was sie nicht ansprachen:„Sie versuchen uns zu erklären, dass unsereTochter nicht mehr am Leben ist. Wir sindnicht imstande, das zu verstehen. Wir liebenunsere Tochter über alles auf der Welt.Unser Hauptanliegen in diesem Augenblickist es, zu schreien. Bitte bleiben Sie bei uns,damit wir Sie anbrüllen können.“

Durch diese meine Vorstellung wurde esmir leichter zu bleiben. Nach etwa zehnMinuten, die mir unendlich lang vorkamen,sagte ich dann: „Sie können bei Ihrem Kindsitzen, so lange Sie es wollen. Bitte über-legen Sie dabei, was für Ihr Kind gut ist.“

Am nächsten Tag wollten sie nicht mit mirreden, auch am übernächsten nicht. Dannkamen sie zu mir und sagten:„Jetzt können Sie die Beatmung beenden.Vielen Dank, dass wir Zeit bekommenhaben.“

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„Marion, ich sterbe – siehst du das?“– Erfahrungsbericht von einer Sterbebegleitung –

von Marion Schnittcher

Anderthalb Wochen vor ihrem Tod sagt Christinaim Auto: „Da kommt in 2 Wochen eine Frau, diebei uns wohnt und mir hilft, … meinst du, dassich in 2 Wochen noch lebe?“ „Ich weiß nicht, wasmeinst du?“ „Könnte kritisch werden.“

Eine Woche nach dem Gespräch konnte Christinadas Bett nicht mehr verlassen und 3 Tage späterstarb sie. Ich blieb die letzte Nacht bei ihr undmöchte über unsere Gespräche berichten.

Christina fragte mich: „Bleibst du diese Nachthier?“ „Ja, ich habe meine Zahnbürste schonmit.“ Christina lächelt: „Das ist gut.“ „Warst duschon mal dabei, wenn jemand stirbt?“„Ja, mehrmals.“ „Das ist gut.“

„Marion, ich sterbe – siehst du das?“ „Das seheich.“ „Ich sterbe heute noch.“ „Bist du sicher?“„Ja.“ „Dann kannst du nach hause gehen.“Lächelnd „Ja …“

„Wolltest du jemals jemandem hinterhergehen,wenn er gestorben ist?“ „Nein, ich würde nie-manden von dort zurückholen wollen.“ „Nein, ichmeine, ob du dann auch hinterhergehen (ster-ben) wolltest.“ „Ja, manchmal.“ „Deinem erstenMann?“ „Ach, du meinst aus Kummer?“ „Ja.“

„Nein, eher aus egoistischen Gründen, ich möch-te auch manchmal nach Hause gehen.“ Lächelt:„Das kann ich verstehen.“

Obwohl Christina oft schon in anderen Weltenwar, war sie jederzeit ansprechbar und orientiert.Sie sagte: „Ich habe Halluzinationen.“ „Möchtestdu darüber sprechen?“ „Nein.“ „Okay, falls dudoch sprechen möchtest, ich habe auch schon„Außergewöhnliches“ erlebt.“ Später: „Ich habewieder Halluzinationen.“ „Ja?“ „Ja – wenn ich dieAugen aufmache bin ich wie ein Neugeborenes,dann seh ich erst gar nichts. Wenn ich mich kon-zentriere, erkenne ich die Gegenstände.“

„Du meinst wie ein Puzzle, das sich zusammen-setzt und das Bild dann wieder scharf wird?“„Ja.“ „Das ist okay, das sind keine Halluzina-tionen.“ „Dann ist es gut.“

Später: „Ich sehe viele Farben.“ „Schöne Farben?“„Ja, sehr.“ „Dann genieß es und tauch richtig drinein.“ Lächelt ein paar Minuten mit geschlosse-nen Augen und sagt dann: „ Ich hab versucht denRegenbogen zu fangen, aber das ging nicht.“

„Das dürfte wohl schwierig werden.“ Wir lachen.Sie sprach oft mit Personen, die ich nicht sah,und verhandelte irgendetwas. Ich hatte Angst, zuverpassen, wenn sie etwas Wichtiges sagen woll-te. Ich fragte sie: „Sprichst du jetzt mit mir?“

„Nein.“ „Ich habe Angst zu verpassen, wenn dumich meinst. Guckst oder sprichst du mich an,wenn ich was für dich tun kann?“ „Ja.“ … führtweiter Selbstgespräche.

Ein paar Minuten später: „Marion, hast dugehört, was ich gesagt habe?“ „Ja“ und ich wie-

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derhole die letzten Sätze. Sie strahlt erleichtert:„Ich habe gedacht, ich bin gar nicht mehr wahr-nehmbar. Du hörst mich, das ist gut.“

Wenn ihr Bewusstsein in andere Realitätenwollte, versuchte sie, durch Zählen oder Alphabetaufsagen wieder hier Fuß zu fassen, was ihr biszum Schluss gelang. Sie schwankte zwischendem Bewusstsein, dass sie unwiderruflich ster-ben wird und der Hoffnung auf das Wunder derGenesung. Am Telefon mit schwacher Stimme zueiner Freundin: „Nein, morgen ist es zu spät.Oder, wer weiß, vielleicht bin ich gar nicht krankund sterbe nicht. Vielleicht bilde ich mir das allesnur ein.“

Später: „Was ist denn nur in meinem Körper los?Was ist das denn alles da drin?“ „Krebs.“ „Dannbin ich krank?“ „Sehr krank.“ „Ach sooo!“

Sie hat bedauert, dass ihr Weg nicht zur Heilunggeführt hat, aber ohne Klagen oder Selbstvor-würfe. Zu sich selbst, mit geschlossenen Augen:„Eins habe ich begriffen: Qi Gong hilft nicht beijedem und nicht gleich schnell.“ Dann: „Ich liebemeinen Tumor!“ „Jaaah?“ „Ja, (schmunzelt), ichhab ihn mit Liebe gepflegt.“

Ich würde sagen, der Tumor lehrte sie Einiges zuverändern. Als sie noch gesund war, war sie wohleher ein unentschlossener Mensch, wobei siewährend der Erkrankung ganz konsequent biszuletzt ihre Entscheidungen traf und vertrat,auch gegen den Rat vieler befreundeter Men-schen. Sie nahm bis 7 Stunden vor ihrem Todkeine Schmerzmittel. Sie stieß merkwürdigestereotype Laute aus, die sich steigerten und inWimmern, Weinen und Schreien mündeten.

Sie sagte: „Die Worte, die ich sage, kenne ichnicht.“ „Ist das vielleicht eine Sprache?“ „Weißich nicht.“ „Hört sich schamanisch an.“ Guckt mirstrahlend lächelnd in die Augen und nickt. Nacheiner weiteren solchen „Welle“: „Es muss füreuch den Anschein haben, dass ich’s sehr schwerhabe.“ „Ja, so sieht es aus.“ „Das ist aber nicht so.Ich weiß nicht, warum das so ist, warum ich dasmache, aber ich habe keine Schmerzen und inmir ist eine Leichtigkeit. Ich hoffe, dass das sobleibt.“ „Echt?“ „Ja.“ „Das hätte ich nicht gedacht,das freut mich.“

7 Stunden vor ihrem Tod bekam Christina fürch-terliche Schmerzen und große Angst. Sie ließ eszu, dass der Arzt ihr eine Schmerzspritze gab undkonnte sich danach entspannen. Im Morgen-

grauen waren Christinas Lebenspartner, dessenSchwester und ich bei ihr und lauschten gemein-sam dem Märchen „Die Nachtigall“ von H. Chr.Andersen, das die Schwester vorlas. „Ein weisesMärchen“, sagte Christina und weinte. Dannwollte sie auf die Tumorseite gedreht werden,was in uns Unbehagen verursachte. „Bitte“, sagtesie. Während wir sie vorsichtig drehten, wurde ihrBlick ganz weit und die Atmung zeigte, dass die„Maschine Körper“ langsam die Tätigkeit aufgab.Bei ihrem letzten Atemzug schnaufte gleichzeitigder Hund, was uns 3 Begleitern unabhängig von-einander aufgefallen war. „Sterben lernen istschwer“, sagte Christina zu ihrem Lebensge-fährten, „und das musst du auch lernen.“

Christina, eine beeindruckende Frau, die ichleider nur 6 Wochen kannte und die mein Lebenbereichert hat. ich bin dankbar, dass ich sie inihrem Sterben begleiten durfte.

Ohne Hoffnung kann man nicht leben

aber erst recht nicht sterben

(Autor unbekannt)

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Sterbefastenzur Nieden, ChristianeDer freiwillige Verzicht auf Nahrungund Flüssigkeit, um zu sterben –Sterbefasten genannt – ist einenatürliche Form des Sterbens. Der Todtritt selbstbestimmt aufgrund vonUnterlassen, nicht durch eine aktiveHandlung ein.

Christiane zur Nieden beschreibtauthentisch, wie sie ihre Mutter beim

Sterbefasten begleitete und welche widersprüchlichen Gedankenund Gefühle sie selbst durchlebte. Sie stellt wichtige Aspekte desProzesses vor, etwa die richtige Pflege sowie eine gelungeneKommunikation, aber auch rechtliche Voraussetzungen und diekontroverse Debatte um das Thema.

Das Buch macht Betroffenen und Angehörigen Mut und zeigt,dass ein selbstbestimmtes, würdevolles Sterben bei gut angeleite-ter Begleitung auch zu Hause möglich ist.

empfehlungen ••• Literaturempfehlungen ••• Literature

Patient ohne VerfügungThöns, MatthiasIn deutschen Kliniken wird operiert, katheterisiert, chemothera-piert, bestrahlt und beatmet, was die Gebührenordnung hergibt.Dr. M.Thöns berichtet aus seiner jahrelangen Erfahrung von zahl-reichen Fällen, in denen alte, schwer Kranke mit den Mitteln derApparatemedizin behandelt werden, obwohl kein Therapieerfolg

mehr zu erwarten ist. Nicht Linde-rung von Leid und Schmerz, sondernfinanzieller Profit steht im Fokus desInteresses vieler Ärzte und Kliniken,die honoriert werden, wenn sie mög-lichst viele und aufwendige Eingriffedurchführen. Thöns’ Appell lautetdeshalb: Wir müssen in den Ausbauder Palliativmedizin investieren,anstatt das Leiden alter Menschendurch Übertherapie qualvoll zuverlängern.

Die letzten Tagevon Rabbit HayesnMcPartlin, AErst wenn das Schlimmste eintritt,weißt du, wer dich wirklich liebt. Stelldir vor, du hast nur noch neun Tage zuleben. Neun Tage, um über die Flüchedeiner Mutter zu lachen, um die Handdeines Vaters zu halten (wenn er dichlässt), um deiner Schwester durch ihrFamilienchaos zu helfen, um deinem

Bruder den Weg zurück in die Familie zu bahnen. Nur neun Tage,um Abschied zu nehmen von deiner Tochter, die noch nicht weiß,dass du nun gehen wirst ...

Die Geschichte von Rabbit Hayes zeigt ungeheuer traurig aberauch ungeheuer tröstlich, was Abschiede mit Menschen machen,welche Phasen die Beteiligten durchlaufen, was dabei hilfreich istund was nicht. Sie zeigt aber auch, dass man das Sterben undAbschiednehmen nicht passiv hinnehmen muss, sondern aktivund individuell gestalten kann.

Schmerz – eine Biographievan der Zee, S.Was ist das eigentlich - Schmerz? Kopf,Rücken, Nerven. Es sind Schmerzen, diedie meisten Menschen zum Arzt trei-ben. Wenn sie nicht aufhören, könnensie das Leben zerstören. Die Medizinverspricht Schmerzfreiheit, doch dafürleiden viel zu viele. Allein Deutschlandzählt 15 Millionen Schmerzpatienten.

Endlich gibt es ein Buch, das dasPhänomen Schmerz von allen Seiten in den Blick nimmt und dassehr gut verständlich. Sytze van der Zee beschreibtSchmerzpatienten, die schon so lange leiden, dass der Schmerzjeden Winkel ihres Bewusstseins durchdringt.

Er spricht mit Radrennfahrern und Tänzern über ihre Versuche,die eigene Schmerzgrenze zu verschieben. Und er schildertMenschen, die keine Schmerzen kennen oder sich aus LustSchmerz zufügen. Mit den neuesten Erkenntnissen derSchmerzforschung, die immer mehr darüber herausfindet, wieGeschlecht, Alter, Veranlagung, Stress oder Wohlbefinden unsereSchmerzwahrnehmung beeinflussen.

Bilder, die bleibenDokumentarfilmüber Abschiedund Tod –Gruber, K. undTuchtenhagen, G.Gesine Meerwein ist 45Jahre alt. Sie lebt mit

unberechenbaren Schmerzschüben und mit der Diagnose„schnellwachsende Metastasen“. Fast vier Jahre lang rechnet siedamit, bald sterben zu müssen.

Offen und eigenwillig setzt sie sich mit Tod und Bestattung aus-einander. Sie bindet ihr Freundinnennetz und ihre Familie indiesen intensiven Prozess ein. Als die Dreharbeiten für den Filmbeginnen, weiß niemand, dass es jetzt tatsächlich die letzten dreiMonate ihres Lebens sind.

Alle Medien sind im Medienbestand

des AHPB vorhanden und ausleihbar

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Als ich mich entschloss, an dem clowneskenWochenende teilzunehmen, fragte ich mich: „Wiekann das gehen?“ Mit meinen Vorbehalten gegenFröhlichkeit auf Kommando, und meiner Angst,plötzlich in eine beschämende Situation zu kom-men, war ich außerordentlich skeptisch.

Als ich den Raum betrat, in dem 25 Personensaßen, die mir größtenteils unbekannt waren,dachte ich: „Na das kann ja »heiter« werden.“Mit so vielen fremden Menschen gemeinsam mitLeichtigkeit über den eigenen Schatten springen?

Als ich dann Sabine Krenz und Karlheinz Felgen-hauer etwas näher kennenlernte, taute ich lang-sam auf. Sie vermittelten mir schnell, wie sie esschaffen, auf ihre Intuition zu vertrauen und wiewichtig es ist, sich beim Betreten eines neuenRaumes in die Situation einzufühlen. Wie sie denMenschen (ob klein oder groß) begegnen, undspüren wie es ihnen gerade geht und wie sie esschaffen, Vertrauen herzustellen.

Die anschauliche Präsentation, wie mit Hilfe undEinbeziehung der Anwesenden ein Pullover richtigausgezogen wird, brachte die Teilnehmer dazu,miteinander herzhaft zu lachen und schaffte einewunderbare Atmosphäre.

Als wir gemeinsam Lieder sangen, und wir dabeivertraute und positive Erlebnisse auftauchenließen, stellte sich bei mir ein Gefühl von Zugehö-rigkeit und Geborgenheit ein und ich spürte eineschöne Verbindung zwischen meiner Vergangen-heit und meiner Gegenwart. Da fühlte ich, wiemein Herz hüpfte.

Ein kleines Wagnis war der „Sprung auf dieBühne“. Dabei richtig zu atmen, die rote Nase auf-zusetzen und die eigene Energie zu spüren, wurdesensibel und achtsam von Karlheinz begleitet.

Der nächste Morgen begann mit einem Lied undeiner Übung, durch die wir lernten, eine Verbin-dung zu uns selbst herzustellen (Innehalten undbei sich sein).

Die Sonne schien und wir gingen gemeinsam rausin die Natur. Dort durften wir miterleben, wieKarlheinz in einen großen Anzug schlüpfte und –begleitet von Sabine – mit Engelsflügel, seinenLebensweg betrat.

Koffer mit Erinnerungen standen auf seinem Weg.Schöne und traurige Erinnerungen, Freudeund Leid begleiteten ihn.

Anfangs waren die Koffer noch klein – später wur-den sie größer und schwerer. Neben Erinnerungs-fotos und Spielzeug befanden sich auch Steine(schöne, graue, glitzernde, kleine und große)darin.

Als Karlheinz am Ende seines Weges seine Kofferabstellte und über eine Wippe durch einen Bogenmit bunten Tüchern einen neuen Abschnitt betrat,wurde er empfangen durch Musik, Spiel und vielFreude. Das war für mich ein sehr intensiver undberührender Moment. Ich fühlte mich allein unddoch getragen von der Gruppe mit vielen schönenund traurigen Erinnerungen.

Ich danke euch allen für das schöne Wochenende.

Das Herz hüpfen lassen, und mit Leichtigkeitüber den eigenen Schatten springenClowneskes Wochenende

von Elisabeth Burgdorf

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„Gehört das so?“ schreit die Puppe lautstark inden Raum. „NEEEIINN!“ rufen die meisten der ca.100 Kinder zurück. Nur ein paar antworten etwaszögerlich mit „Ja!“ Schnell sind die Erst- undZweitklässler mit hineingenommen in dieGeschichte, in der eine kuriose Freundesgruppegemeinsam Elvis, den Kanarienvogel, betrauert –und ihm ein ordentliches Begräbnis verschafft.

Seit inzwischen fünf Jahren verschenkt unserVerein jedes Jahr zum bundesweiten Tag derKinderhospizarbeit im Februar dieses Puppen-theaterstück an lippische Grundschulen. DenAnfang machte die Weerthschule in Detmold, esfolgten die Ostschule Lemgo, die GrundschuleElkenbreder Weg in Bad Salzuflen, die SüdschuleLemgo, die Grundschule Hiddesen, die Grund-schule am Sennerand in Schlangen und dieGrundschule Alverdissen. Entwickelt wurde dasStück vom Verein „Trauerland e.V.“ aus Bremen.Heute liegen die Rechte bei der kleinen Theater-gruppe „CompaniaT“ aus Bremen, die mit zweiSchauspielern und etlichen, originellen Puppendie Geschichte erzählt.

„Die Integration des Sterbens in das Leben derMenschen und in das öffentliche Bewusstsein“steht als Vereinszweck in unserer Satzung.

„Gehört das so?!“– Puppentheater an lippischen Grundschulen –

von Antje Höper

So leisten wir an dieser Stelle einen Beitragdafür, dass auch Kinder mit diesem Thema inKontakt kommen. In den Nachgesprächen, diedie beiden Schauspieler im Anschluss an dasStück mit den Kindern führen, wird schnell deut-lich, dass viele schon Berührungspunkte mit Todund Trauer hatten. Da ist es gut, dass dieseThemen einmal angesprochen werden, ohnedass etwas Trauriges passiert ist. Denn in diesem

Stück gelingt esbeeindruckend,das Schwere aufleichte Weisedarzustellen.In diesem Jahrdürfen sich dieGrundschulenHorn und dieSchule am Leis-truper Wald inDiestelbruch aufdie Aufführungenfreuen.

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„Welche Farbe hat die Trauer?“Bericht über die neue Jugendtrauergruppe

von Waltraud Gomm

Das Lied von der Anderwelt

Es gibt einen See in der Anderwelt,drin sind alle Tränen vereint,

die irgend jemand hätt’ weinen sollenund hat sie nicht geweint.

Es gibt ein Tal in der Anderwelt,da gehen die Gelächter um,

die irgend jemand hätt’ lachen sollenund blieb statt dessen stumm.

Es gibt ein Haus in der Anderwelt;da wohnen wie Kinder beinand’Gedanken, die wir hätten denken sollenund waren nicht imstand.

Und Blumen gibt’s in der Anderwelt,die sind aus Liebe gemacht,die hätten wir uns geben sollen

und haben’s nicht vollbracht.

Und kommen wir einst in die Anderwelt,viel Dunkles wird sonnenklar,denn alles wartet dort auf uns,was hier nicht möglich war.

Michael Ende

Mitte Mai traf sich zum ersten Mal die neu ge-gründete Sonnenstrahl-Gruppe der Jugendlichen.Jungen Menschen zwischen 13 und 18 Jahrenwird hier ein Raum geboten, an dem sie sichmiteinander austauschen können überden Verlust eines geliebten Menschen.

Der Start war etwas holprig! Eine Jugend-liche traf auf die drei Betreuerinnen der Gruppe,Claudia Götz, Stephanie Reuter und WaltraudGomm. Doch schon beim nächsten Treffen kamensechs junge Leute und es entstand sofort einegute Harmonie innerhalb der Gruppe. Alle, diebeieinander waren, konnten sich frei und offenzum Thema Tod und Verlust äußern, denn mitein-ander verbindet sie die Trauer um einenMenschen, den sie vermissen.

Auf unterschiedliche Art und Weise nähern wiruns dem Thema, erleben Gemeinschaft, durchle-ben wir Gefühle und können Trauer zeigen. Wirführen intensive Gespräche in der Gruppe, beiBedarf aber auch in der Einzelsituation, undbegleiten und unterstützen uns gegenseitig.

In einer Stunde befassten wir uns mit der Farbeder Trauer. Ist sie jeden Tag gleich oder erleben wirsie in unterschiedlichen Situationen oder zu ver-schiedenen Zeiten ganz anders? Es entstand einewunderbare Collage, die zeigt, wie vielfältig undbunt junge Menschen Trauer erleben. DieGeschichten dazu berührten unsere Herzen undhinterließen einen tiefen Eindruck bei allen in derGruppe. Am Ende der Stunde meinte ein Junge:„Jetzt fühle ich mich doch fröhlicher als vorher.“Gibt es ein schöneres Kompliment?

Gerne tun wir aber auch andere gemeinsameDinge, in denen Lachen und Freude nicht zu kurzkommen. Wir essen zusammen oder gehen, wie inden Herbstferien, alle miteinander zum Kletternam Hermannsdenkmal.

Wir freuen uns auf weitere schöne Stunden undsind offen für neue Teilnehmer.

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Im letzten BlickWechsel berichten wir unterder Überschrift „Wie alles begann …“ von derbisherigen Arbeit zum Aufbau einer MobilenEthikberatung in Lippe (MELIP).

Die Gründe für die Notwendigkeit ein derartigesAngebot zu schaffen sind vielfältig. In schwierigenFragen am Lebensende gibt es oftmals eine großeUnsicherheit unter Betroffenen, ihren Angehö-rigen, aber auch beim Fachpersonal. Trotz derTatsache, dass inzwischen immer mehr Men-schen eine Patientenverfügung für sich erstellthaben, gibt es auch hier nicht selten Konflikte inder konkreten Umsetzung des Patientenwillens.Darüber, was der Patient wirklich gewollt hätteund was nicht, gibt es manchmal unterschiedlicheEinschätzungen zwischen Angehörigen, Hausarztund Mitarbeitern im Heim. Darüber hinaus gilt,dass man nicht alles vorher bedenken und festle-gen und daher eine Patientenverfügung keineabsolute Sicherheit bieten kann.

Noch schwieriger wird es, wenn sich Menschendarüber keine Gedanken gemacht oder ihreVorstellungen darüber niemals geäußert odermit ihren nächsten Angehörigen geteilt haben,die dann ganz plötzlich als Betreuer oder Bevoll-mächtigte Entscheidungen für den Patiententreffen sollen und darin völlig überfordert sind.

Schwierige Fragen beziehen sich zum Beispiel aufden Abbruch von Ernährung und Flüssigkeitsver-abreichung. Zum einen ist der Nahrungsverzichtmit vielen emotionalen Bedenken verknüpft, zumanderen hat sich auch die Rechtslage in den ver-gangenen Jahren sehr stark verändert, ohne dassalle Akteure darüber immer auf dem aktuellenStand sind. Was noch vor einigen Jahren als aktiveSterbehilfe und damit verboten eingestuft wurde,kann heute eine Verpflichtung zum Abbruch vonMaßnahmen bedeuten, die nicht mehr sinnvolloder nicht gewollt sind. Hier Hilfe und Unterstüt-zung zu bieten war Ziel der Gründung von MELIP.

Die Mobile Ethikberatung in Lippe (MELIP)ist am Netzvon Andreas Lüdeke

Zum 1. 1. 2016 war es dann soweit. Die neueInitiative des Palliativnetzes Lippe, verortet unterdem Dach des Ambulanten Hospiz- und Palliativ-Beratungsdienstes Lippe, ging wie geplant an denStart.

Das Komitee der Ethikberater besteht aus27 Personen und wählte Herrn Prof. Dr. Salomon,Frau Bleibaum, Herrn Niemand und Herrn Lüdekein die Leitung der MELIP. Durch einen Presseter-min wurde die Arbeit der lippischen Öffentlichkeitvorgestellt. Darüber hinaus wurde ein Flyererstellt, der diesem BlickWechsel beiliegt. DieFachzeitschrift Hospiz-Dialog NRW (Ausgabe68/Juli 2016) stand unter dem Schwerpunkt-thema „Ethische Fragen am Lebensende“.

Auch hier konnte die Arbeit der MELIP ausführlichvorgestellt werden. Da es bundesweit bisher nurwenige Initiativen zur ambulanten Ethikberatunggibt, haben uns schon mehrere Anfragen ausanderen Regionen bezüglich Aufbau und Organi-sation erreicht.

Das Beratungsangebot in Lippe wurde inzwischenmehrfach von unterschiedlichen Institutionen inLippe angefragt. Jeweils 3 MELIP-Mitarbeiter füh-ren die Beratungen durch. Die ausgesprochenenEmpfehlungen wurden jeweils umgesetzt. Eingroßes Plus in Lippe liegt in der Möglichkeit, dassnicht nur eine Handlungsempfehlung gegebenwird, sondern die Teams und Angehörigen bei derUmsetzung der Empfehlungen (z. B. Beachtungdes Patientenwillens zur Nahrungseinstellung)

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durch den Ambulanten Hospizdienst begleitetund unterstützt werden.

Das Komitee der Ethikberater trifft sich mindes-tens 2 x jährlich zu Fallbesprechungen. Die MELIP-Leitung bereitet Ethikleitlinien zum ThemaErnährung vor, da es gerade in diesem Bereichimmer wieder Unsicherheiten – zum Beispiel imUmgang mit Ernährungssonden – gibt. Darüberhinaus fand ein Treffen der MELIP-Leitung mitmehreren Betreuungsrichtern aus Lippe statt, umFragen zum Umgang mit Patienten- und Betreu-ungsverfügungen sowie Vollmachten zu erörtern.

Ein Ziel von MELIP ist es, möglichst auch Mitar-beiter aus Altenhilfe-, Behinderteneinrichtungenund der ambulanten Pflege im Bereich Ethikbera-tung zu qualifizieren, um sie für ethische Frage-stellungen zu sensibilisieren. So können sie leich-ter erkennen, wann eine Ethikberatung durchMELIP helfen kann, aber auch entsprechendeFragestellungen direkt vor Ort klären.

Eine fundierte Ethikberatung setzt die Kompetenzvoraus, ethische Probleme erkennen und differen-zieren, über Werte und moralische Maßstäbesprechen, Gespräche und Konfliktlösungen mode-rieren und Orientierungshilfen erarbeiten zukönnen.

Um weitere Interessierte zu Ethikberatern zu qua-lifizieren wird 2017 eine zusätzliche Fortbildungs-reihe zum Thema Ethik angeboten (Samstags04. 11. 2017, 18. 11. 2017, 20. 01. 2018, 03.02.18jeweils von 9:30 bis 16:45 Uhr).

Die Qualifizierungskurse sind nach den Vorgabender Akademie für Ethik in der Medizin (AEM) auf-gebaut. Die Kursteilnahme ist für all diejenigen zuempfehlen, die sich zukünftig an Ethikberatungenbeteiligen wollen oder an ihrem Arbeitsplatz bes-ser mit den dort auftauchenden ethischen Fragenumgehen möchten. Sie sind aber keine notwen-dige Voraussetzung, um bei der Mobilen Ethik-beratung in Lippe mitzumachen. Die Qualifika-tionen können auch im Laufe der Tätigkeit beglei-tend erworben werden.

Für die Zertifizierung als Ethikberater oderEthikberaterin durch die AEM sind neben dertheoretischen Schulung auch Teilnahme anEthikberatungen und eigene Moderationen mitErstellen von Protokollen erforderlich.

Weitere Informationen finden Sie unterwww.melip.de und www.aem-online.de

Palliativnetz Lippejetzt „vollständig“

• Ambulanter Hospiz- und Palliativ-Beratungsdienst Lippe e.V. (gegr. 1993)

• Stationäres Hospizder Stiftung diakonis (gegr. 2002)

• Palliativärztliche KonsiliardienstLippe (PKD) (gegr. 2007)

• Intensiv-Palliativ-Pflegedienst Lippe(gegr. 2008)• Palliativstation

am Klinikum Lemgo (eröffnet 2014)

2012 wurde das Palliativnetz Lippe gegrün-det und in den vergangenen Jahren zuneh-mend um neue Partner erweitert. Kürzlichtrat auch die 2014 am Klinikum Lemgoeröffnete Palliativstation der KlinikumLippe GmbH offiziell diesem Netzwerk bei.So verfügt das Netzwerk nun über alle füreine umfassende palliative Versorgung derlippischen Bevölkerung notwendigenDienste.

Mittelpunkt der gemeinsamen Arbeit istder Palliativpatient, seine Familie undFreunde. Das gemeinsame Ziel ist einebestmögliche Versorgung und Betreuungam Lebensende.Dafür bündeln die Netz-partner ihre Kräfte. Alle Berufsgruppenarbeiten in Teams eng zusammen. DasAngebot gilt für alle Menschen in Lippe.

Nähere Informationen über das Netzwerkund die einzelnen Partner erhalten Sieunter www.palliativnetz-lippe.de.

Eine Imagebroschüre, in der die einzelnenPartner ihr Angebot näher beschreiben undin der häufig gestellte Fragen zur palliati-ven Versorgung beantwortet werden, kannbei den Netzwerkpartnern angefordertwerden.

NEUES AUS DEMPALLIATIVNETZ

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Konkrete Aussagen gefordert -damit geschieht, was ich möchte“– BGH-Urteil zur Patientenverfügung –

Urteile sollen Sachverhalte klären, tun das abernicht immer. So verunsichert ein Urteil desBundesgerichtshofs vom 06.07.2016 (XII ZB61/16) viele, ob ihre Patientenverfügung undVorsorgevollmacht den neuen Anforderungengenügen.

Schon vorher war gültig: Ein Bevollmächtigterdarf anstelle des Patienten nur in eine Behand-lung einwilligen oder sie ablehnen und damitden vom Patienten unter diesen Voraussetzun-gen gewollten Tod ermöglichen, wenn er aus-drücklich in der Vollmacht dazu ermächtigt ist,eine Entscheidung mit dieser Konsequenz zutreffen.

Ebenso war gültig, dass der Bevollmächtigte denWillen des Patienten vertreten muss und nichtselbst entscheidet.

Besonders betont wird jetzt die allgemeineAussage „keine lebenserhaltenden Maßnahmen“zu wollen reicht allein nicht aus. Es müssen kon-krete Maßnahmen genannt sein. Wie genau undumfassend das sein soll, lässt das Urteil des BGHoffen. Wir empfehlen Formulierungen wie„… keine lebensverlängernden Maßnahmen, z.B.Reanimation, Beatmung, Bluttransfusionen,Antibiotikagabe, künstliche Ernährung undFlüssigkeitszufuhr“.

Die vom Ambulanten Hospizdienst erstelltePatientenverfügung entspricht diesen Anforde-rungen und ist in den Lippischen Kliniken und beiden niedergelassenen Ärzten bekannt. In dieserwerden zwei Maßnahmen konkretisiert: dieWiederbelebung (Reanimation) und die künstli-che Ernährung und Flüssigkeitsgabe. Falls zusätz-lich weitere Konkretisierungen gewünscht sind,können diese auf dem Formular „Meine persönli-chen Wertvorstellungen/Lebenseinstellungen“ergänzt werden.

Zu dem Gerichtsverfahren kam es, weil die Betei-ligten nicht ausreichend miteinander gespro-

chen haben. Es ist daher wichtig, über Willen undgetroffene Verfügungen rechtzeitig mit denen zusprechen, die später den Willen vertreten sollen.Das mindert Konflikte.

Der Ambulante Hospiz- und Palliativ-Beratungs-dienst Lippe e.V. hält Vorträge zu dem Thema undbietet Informationsgespräche zu Patientenverfü-gungen in Detmold, Lemgo und Bad Salzuflen an.

In Konfliktsituationen bietet die MELIP (MobileEthikberatung in Lippe) seit 2016 Ethikfallbera-tungen an, die der Unterstützung in schwierigenEntscheidungs-, Behandlungs-, Pflege- undVersorgungssituationen dienen sollen.

Nähere Informationen unterwww.hospiz-lippe.de und www.melip.deTel. 0 52 31 - 96 28 00

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Neben Austauschgruppen- und Supervisionstreffen, Themenabenden für Aktive, Trauergruppen-treffen und den Trauercafés, Beratungen zur Patientenverfügung,Vorträgen und Fortbildungenzu hospizlichen Themen, Vorstandssitzungen, Mitgliederversammlung, Klausurtagungen,BlickWechsel- Redaktionssitzungen, Palliativnetztreffen, Teilnahme an Team- und Arbeitsgruppen-treffen, gab es Besonderes:

Die Mobile Ethikberatung Lippe (MELIP) geht miteinem Pressetermin offiziell an den Start • 09.01 – Der 11. Lemgoer Grundkurs beginnt• 17.01. – Trauercafe Lemgo startet wieder• 24.01. – AHPB bietet erste Wanderung für

Trauernde an, ab jetzt monatlich• 25.01. – Fortbildung „All inclusive“ –

Sterbegleitung von Menschen mit Handicapfür unsere Aktiven

• 30.01. – Klausurtag des Vorstandes

Chronik 2016

JANUAR 2016

• 10./11.02. – Das Puppentheaterstück„Gehört das so?!“ in den GrundschulenAlverdissen und Schlangen anlässlich desbundesweiten Kinderhospiztages

• 27.02. – Der 65. Grundkurs »Sterbende beglei-ten« in Detmold beginnt und der 1. Kurszur Ausbildung von Ethikberatern wirdabgeschlossen

FEBRUAR 2016

• 01.03. – Die Verwaisten Eltern treffen sichvon nun an in unseren Räumen in derLangen Straße in Detmold

MÄRZ 2016

Ambulanter Hospiz- und Palliativ-Beratungsdienst Lippe e.V.

• 03.03. – Kooperationsvertrag mit den Kreis-senioreneinrichtungen Lippe wird geschlossen

• 10.03. – Offener Abend mit Dr. Kerstin Vollandin Lemgo zum Thema „Zwischen Gleichmut,Verklärung und Verdrängung …“ – Tod undSterben im Wandel der Zeit

• 12.03. – Erstes Trauercafe Plus in Bad Salzuflen • 17.03. – Auf der Mitgliederversammlung

wird ein neuer Vorstand gewählt(Neue Mitglieder siehe S. 24)

• 30.03. – Kooperationsvereinbarung mit demBetheler SAPV-Team für Kinder + Jugendliche»Der Weg nach Hause« wird unterschrieben

3. Trauerreise nach Juist vom 08. bis 13.05.2016 • 22.05. – Philosophisches Café zum Thema

„Was ist Glück?“ in Detmold

MAI 2016

• 09.06. – Sommerfest für die Ehrenamtlichenauf der Burg Sternberg

JUNI 2016

• 18.04. – der Kooperationsvertrag mitder Stiftung Eben-Ezer wird unterschrieben

APRIL 2016

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• 01.07. – Andreas Lüdeke übernimmtdie geschäftsführende Koordination

• 02.07. – Tag der offenen Tür in Lemgozum 10jährigen Bestehen des Büros

• 15.07. – Die Palliativstation am Klinikum Lemgowird Mitglied im Palliativnetz Lippe

JULI 2016

• 06.10. – Kinoabend mit dem Film„Blaubeerblau“ in Bad Salzuflen

• 07.10. – Kooperationsvertrag mitdem Klinikum Lippe wird unterschrieben

• 08.10. – . Zum Welthospiztag stellt sichdas Palliativnetz Lippe mit einem Infostandin der Detmolder Innenstadt vor

OKTOBER 2016

• 03.09. – 11. Grundkurs in Bad Salzuflen beginnt

• 09.09. – Verleihung des Sternheim-Ehren-amtspreises für die Ehrenamtlichen in Lemgo

• 13.09. – Die Palliativstation Lemgo wird als5. Kooperationspartner ins Palliativnetz Lippeaufgenommen

• 15.09. – Weltkindertagsfest in Barntrup miteinem Info-Stand der Kinder- und Jugend-hospizarbeit

SEPTEMBER 2016

• 21.08. – Familienbrunch der Kinder- undJugendhospizarbeit mit ca. 40 Teilnehmendenin der Heerser Mühle in Bad Salzuflen

AUGUST 2016

• 06.11. – Erinnerungsfeier für die verstorbenenKinder, die wir begleitet haben

NOVEMBER 2016

• 31.12. – Antje Höper scheidet als hauptamtlicheMitarbeiterin aus dem Verein aus

DEZEMBER 2016

• 16. – 18.09. – Sonnenstrahl-Wochenende fürFamilien in Trauer mit 5 Familien auf demForellenhof in Dörentrup

• 24./25.09. – . Hospizler aus Lippe treffen sichzu einem Clownesken Wochenende

V O R S T E L L U N G E N Neu im Hauptamt

Andreas Lüdeke

Ich bin schon ein »alterHase« im Verein, wiemeine Frau Monika,Paderborner und inzwi-schen auch 59 Jahre alt.Nach einem abgebroche-nen Theologie- und

Philosophiestudium an der Universität Bonnhabe ich eine Ausbildung in der Krankenpflegeabsolviert. Nach mehreren Jahren Pflegepraxis inunterschiedlichen Kliniken und Funktionen folg-te eine Weiterbildung zum Lehrer für Pflege inMarburg. Direkt danach bin ich 1987 als Lehrer an

die Krankenpflegeschule nach Detmold gewech-selt. Hier habe ich 1992 die Schulleitung über-nommen und war dann seit 2006 Gesamtschul-leiter der Schulen für Pflegeberufe Herford/Lippe, einer der größten Ausbildungsstätten inOWL mit Schulstandorten in Detmold, Lemgound Herford. In dieser Zeit habe ich berufsbeglei-tend meine Palliative Care Weiterbildungen inGütersloh und Bonn sowie eine Weiterbildungzum »Betriebswirt im Sozialwesen« absolviert.Schwerpunkt meiner Unterrichtstätigkeit anallen Schulstandorten war der palliative/hospiz-liche Themenbereich.

Zum Thema Hospiz bin ich bereits in meinerKrankenpflegeausbildung gekommen, als ich

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1980 ein Referat über das Thema halten sollte –damals wusste kaum jemand, was Hospiz ist unddie, die es wussten waren mehrheitlich noch derMeinung, dass wir so etwas in Deutschland nichtbrauchen. Mich hat das Thema nicht wieder los-gelassen und mangels lokaler Hospizvereine binich dann Ende der 80-er Jahre dem bundesweittätigen Hospizverein „OMEGA – mit dem Sterbenleben e.V.“ beigetreten.

1993 war dann endlich auch in Lippe die Zeit reiffür die Gründung einer eigenen Gruppe vor Ort.Mit 12 Mitstreitern (heute spaßeshalber bezeich-net als „die zwölf Apostel“) ging es am 18. 1. 1993los, 1995 wurde dann der Verein gegründet, deren1. Vorsitzender ich von 1995 – 2001 und von 2011

bis 2016 sein durfte. Als zum Jahreswechsel2015/16 deutlich wurde, dass die Stelle desgeschäftsführenden Koordinators neu zu beset-zen ist, musste ich nicht lange überlegen. Ichbewarb mich auf die Stelle beim AHPB undkündigte meine Stelle als Schulleiter. Seit dem1.7. 2016 bin ich nun hauptamtlicher Mitarbeiterbeim AHPB.

Ich empfinde es als großes Geschenk, meinjahrelanges Ehrenamt nun als »Hauptamtlicher«durchführen zu dürfen. Ich bin dankbar, mitdiesem wundervollen Team der hauptamtlichenMitarbeiterinnen sowie der großen und sehr»bunten« Gruppe von Ehrenamtlichen zusam-menarbeiten zu dürfen.

Gladys Heinzmann

Mein Name ist GladysHeinzmann, ich bin ver-heiratet und habe dreiKinder im Alter von 25, 23und 21 Jahren. Seit überzwanzig Jahren wohnenwir in Leopoldshöhe.

Durch meine eigene Krankheit, in der ich selbstmit dem Tod konfrontiert wurde, wuchs einigeJahre später der Wunsch in mir, sterbende Men-schen auf ihrem letzten Weg hier auf der Erdezu begleiten. Und so bin ich auf die Angebotedes Ambulanten Hospizdienstes aufmerksamgeworden.

Im Herbst 2012 habe ich den Kurs „Sterbendebegleiten“ in Bad Salzuflen besucht, der michnoch einmal darin bestätigt hat, diesen Wegzu gehen.

Neben dem Besuch am Krankenbett sterbenderMenschen habe ich einmal in der Woche neben-beruflich allgemeine Bürotätigkeiten in derGeschäftsstelle in Bad Salzuflen übernommen,um unsere Koordinatorin, Ute Kiel, ehrenamtlichzu unterstützen. Dazu gehörten vor allem auchdie Patientenverfügungsberatungen.

Da unsere Geschäftsstelle mittlerweile sehrbekannt ist und immer mehr Menschen das Büroaufsuchen oder anrufen, wurde es nötig, die Öff-nungszeiten zu erweitern. Aus diesem Grund

wurde das Personal aufgestockt und ich wurdeals Büroorganisatorin eingestellt.

Seit längerem schon wächst in mir der Wunsch,mit trauernden Menschen ein Stück ihres Wegeszu gehen. Um dafür gerüstet zu sein, habe icheine Ausbildung zur Trauerbegleiterin begonnen,die ich Ende nächsten Jahres abschließen werde.

Ich freue mich, zum Team des AmbulantenHospizdienstes zu gehören und möchte michmeinen Gaben und Fähigkeiten entsprechendeinbringen.

Einen falschen Satz

zu Leidenden zu sagen

ist wie der Versuch,

einem Verhungernden

einen Vortrag über

Lebensmittelchemie

zu halten

(nach Hans Küng)

Svenja Exner

Mein Name ist SvenjaExner, ich bin 42 Jahre alt,verheiratet und lebe mitmeinem Mann und mei-nen beiden Hunden seitvier Jahren in Lemgo.

Ich bin studierte Dipl.-Betriebswirtin undals Hochzeitsplanerinselbstständig.

Mit dem Tod bin ich leider in meiner Familieschon sehr früh in Berührung gekommen. Schondamals musste ich feststellen, dass man in unse-rer Gesellschaft in der heutigen Zeit mit diesemThema nicht gut umgehen kann.

Viele Jahre später war ich beim Tag der offenenTür im stationären Hospiz in Detmold. Ich warso positiv davon überrascht, wie man sich desThemas Tod auch annehmen kann und wie wür-devolles Sterben dort „gelebt“ wird.

Vor drei Jahren machte ich den Grundkurs»Sterbebegleitung« in Lemgo und arbeite seitherals ehrenamtliche Mitarbeiterin im AmbulantenHospiz- und Palliativ-Beratungsdienst Lippe e.V.Dort begleite ich Menschen auf ihrem letztenWeg im Leben. Ich finde es wichtig, dass esMenschen gibt, die in der letzten Lebensphasenicht wegsehen oder sich abwenden, sonderndie sich zuwenden und ein kleines Stück dazubeitragen, ein würdevolles Sterben zu ermög-lichen.

Ich bin in meinem Beruf sowie in meinemEhrenamt eine „Freundin auf Zeit“ in einer ganzbesonderen Lebenssituation. Mir liegt es amHerzen, den Hospizgedanken zu leben und dazubeizutragen, ihn zu verbreiten. Aus diesem Grundbin ich gerne zusätzlich auch ehrenamtlich in derVorstandsarbeit tätig.

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V O R S T E L L U N G E N Neu im Vorstand

Monika Lüdeke

Mein Name ist MonikaLüdeke, ich bin 59 Jahrealt, verheiratet und habe3 erwachsene Kinder. Ichbin Fachärztin für Psychi-atrie und Psychotherapieund verfüge über dieZusatzqualifikation fürPalliativmedizin.Ich arbeite als Oberärztin

im Gemeindepsychiatrischen Zentrum Detmold(gpz) und bin für den gerontopsychiatrischenBereich verantwortlich.

Im Rahmen dieser beruflichen Tätigkeit arbeiteich mit älteren und alten Menschen, die an kör-perlichen Erkrankungen, aber auch an Depres-sionen und Angststörungen leiden, und sehrhäufig an einer Demenz erkrankt sind. Hier istauch der Kontakt mit den Angehörigen sehrwichtig, mit denen ich viele Gespräche über dieProbleme und Versorgungsmöglichkeiten führe.Durch meine berufliche Tätigkeit habe ich immerwieder Berührungspunkte zu Leid, Sterben, Todund Trauer sowie zu ethischen Fragestellungen.

Im Rahmen meiner palliativmedizinischen Quali-fikation bin ich konsiliarisch ambulant oder imstationären Hospiz in Detmold bei psychiatri-schen Problemen unterstützend tätig und führetelefonische Beratungen durch. So gibt es fürmich immer wieder „Schnittstellen“ sowohl mitdem Ambulanten Hospizdienst als auch demPalliativärztlichen Konsiliardienst (PKD). Von Anfang an bin ich Mitglied des Hospizver-eins und habe stets mit großem Interesse dieArbeit und Entwicklung des Vereins verfolgt.

Persönlich engagiert habe ich mich bisher durchärztliche Haubesuche bei Menschen, die beglei-tet werden, telefonische Beratung der haupt-und ehrenamtlichen Mitarbeiter sowie gemein-sam mit Ilse Böinghoff in einem Workshop zumThema »Demenz« für ehrenamtlich tätigeVereinsmitglieder. Anfang 2016 habe ich eineAusbildung zur Ethikberaterin abgeschlossenund möchte mich zukünftig aktiv an der Arbeitin der Mobilen Ethikberatung Lippe (MELIP)beteiligen.

Ich freue mich darüber, meine persönlichen undberuflichen Erfahrungen auch in die Vorstands-arbeit einzubringen zu können.

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Auf (ein) Wiedersehen!

Abschiednehmen ist ein zentrales Element derHospizarbeit. Nach sieben Jahren in unseremVerein, davon die letzten fünf als Koordinatorinfür Kinder- und Jugendhospizarbeit, ist es fürmich jetzt Zeit, Abschied zu nehmen. Eine neueHerausforderung liegt vor mir: Ab Januar 2017arbeite ich als Referentin für Familienbildung inder Lippischen Landeskirche.

Ich bin sehr dankbar für die Zeit, die hinter mirliegt, weil ich unglaublich viel in den zurücklie-genden sieben Jahren gelernt habe. DieEntscheidung zu treffen, diese wunderbareArbeit aufzugeben, ist mir nicht leicht gefallen.Ich habe mal den Satz gehört: „Das Thema liegtin der Ouvertüre.“ Die Ouvertüre meines Lebenswar geprägt von einer krebskranken Mutter, diesich im Bewusstsein des Risikos für ihr eigenesLeben entschieden hat, mich zur Welt zu bringen.Zehn Monate nach meiner Geburt ist sie gestor-ben und hinterließ mit mir fünf Kinder und denVater dazu. So ist mir das Thema von Sterben, Todund Trauer quasi in die Wiege gelegt worden. Inden Jahren, die ich jetzt in unserem Verein gear-beitet habe, hatte ich immer das Gefühl, so fol-gerichtig am richtigen Platz zu sein.

Durch die Veränderungen, die sich durch dieNeuorganisation der Geschäftsführung ergebenhaben, wäre meine Stelle perspektivisch gekürztworden. Da ich mich mit erwachsen werdendenKindern in einer Lebensphase befinde, wo icheher mehr als weniger arbeiten möchte, wurdees für mich notwendig, nach einer neuen StelleAusschau zu halten. So freue ich mich nun sehrauf die neuen Aufgaben, die mich in derFamilienbildung erwarten.

Ich verabschiede mich mit großem Dank imHerzen für sieben Jahre, in denen ich viel Guteserlebt habe: Bewegende menschliche Begeg-nungen, engagierte, herzenswarme Ehrenamt-liche, ein Team, das ganz viel vom Schwerendieser Arbeit aufgefangen hat, ein konstruktiver

und wohlwollender Vorstand, Referenten, diemich beeindruckt haben, Lachen, wo es nichtimmer zu vermuten war, und immer das Gefühl,dass wir viel bewegen können.

Das Paradies auf Erden ist der Hospizdienstfür mich dennoch nicht. Auch das habe ich erlebtund auch selber meinen Anteil daran.Wir sind alle miteinander eben immer auch nurMenschen, und so bitte ich um Verzeihung, woich zu hart, ungerecht oder gedankenlos überBedürfnisse oder Gefühle anderer hinweggegan-gen sein sollte. Wenn ich nun gehe, möchte ichmich vor allem freuen an dem, was uns gemein-sam in diesen Jahren gelungen ist. Und ich finde,das war einiges!

Es gibt viele Verbindungen zwischen derLippischen Landeskirche und dem Hospizdienst.Jetzt wird mein Wechsel vielleicht dazu beitra-gen, dass der Draht noch kürzer wird, als es durchdie geringe Entfernung zur anderen Straßenseitein der Leopoldstraße ohnehin schon der Fall ist.Ich freue mich auf jeden Fall, wenn wir uns wei-terhin immer wieder begegnen – auf welcherStraßenseite auch immer. So sage ich also:Auf (ein) Wiedersehen!

Ihre/Eure Antje Höper

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Hannelore Bünemann und Inge-Lore Brakemeierhaben seit der 3. (1996) bzw. 9. Ausgabe (1999) imRedaktionsteam unserer Vereinszeitschrift mitge-arbeitet. Zur damaligen Zeit hieß der BlickWechselnoch »Rundbrief« – seinen heutigen Namenbekam er erst im Jahr 2005. Mit dem RundbriefNr. 22 im Winter 2006/2007 wurde eine Redak-tionsleitung eingeführt, die Hannelore Bünemannseitdem innehatte. Für die Festschrift zum 20jäh-

Abschied von2 „BlickWechslerinnen“von Mona Römer

rigen Vereinsjubiläum 2015 übernahm Inge-LoreBrakemeier die Redaktionsleitung. Nun wollensich beide durch veränderte Lebenssituationenaus dieser ehrenamtlichen Tätigkeit zurückziehen.

In einer kleinen Feierstunde dankte Mona Römerals Vereinsvorsitzende beiden sowohl für diekreative inhaltliche als auch für die ansprechendeäußere Gestaltung dieses wichtigen »Vereins-sprachrohres«. Es wurden viele Erinnerungen andie gemeinsame Zeit ausgetauscht. Waren dieersten Ausgaben noch in schwarz/weiß gedruckt,erschien 2002 mit der Nr. 14 erstmals ein farbiggestalteter Umschlag. Mit der Ausgabe zum 20-jährigen Jubiläum 2015 wurde dann die ganzeAusgabe bunt.

Mona Römer betonte in ihrer Dankesrede, wie vielehrenamtliche Arbeit in diesen kleinen Kunst-werken steckt! Es seien nicht allein die unzähligenRedaktionssitzungen, sondern letztendlich dievielen „Gedankenspaziergänge“, die Inge-LoreBrakemeier und Hannelore Bünemann unternom-men haben, immer wenn ein „BlickWechsel“anstand. Die Suche nach zum Thema passendenGedichten, Erfahrungsberichten, Bildern, Auszü-gen aus Büchern und die Frage nach der anspre-chendsten Gestaltung haben die beiden mit inihre Freizeit genommen. Dafür bedankte sichMona Römer bei beiden nochmal ausdrücklich.

LZ vom 28. 05. 2016

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• indem Sie in Ihrem Freundes- und Bekannten-kreis auf die Hospizbewegung hinweisen

• durch fördernde Mitgliedschaft in demAmbulanten Hospiz- und Palliativ-Beratungsdienst Lippe e.V.

• durch aktive Mitarbeit in den Hospizarbeits-gruppen

• durch Spenden Sparkasse Paderborn-DetmoldIBAN: DE92 4765 0130 0047 4747 47

SWIFT-BIC: WELADE3LXXXSparkasse LemgoIBAN: DE58 4825 01 10 0004 4444 44

SWIFT-BIC: WELADED1LEM

Wenn Sie Verbindung zu uns aufnehmen, einenBesuch wünschen oder einfach unverbindlichNäheres wissen möchten, wenden Sie sichbitte an

Ambulanter Hospiz- und Palliativ-Beratungsdienst Lippe e.V.

Leopoldstraße 16 – 32756 DetmoldTel. 0 52 31 - 96 28 00 – Fax 0 52 31 - 9628 01

Montag bis Freitag (außer Mittwoch) 8 – 12 Uhr

Kramerstraße 10 – 32657 LemgoTel. 0 52 61 -77 73 83 – Fax 0 52 61 - 66 8477

Montag, Mittwoch, Freitag 8 – 12 Uhr

Lange Straße 9 – 32105 Bad SalzuflenTel. 0 52 22 - 3 63 93 10 – Fax 0 52 22 - 3 63 93 15

Montag, Dienstag, Donnerstag 9 – 12 Uhr ·Donnerstag 16 – 18 Uhr

Regionalgruppe ExtertalTel. 0 52 62 - 99 55 58 – Fax 0 52 31 - 96 28 01

Termine an allen Orten auch nach Vereinbarung

Sie können uns unterstützen Wie Sie uns erreichen können

für 2017 entnehmen Sie bitteden Jahresprogrammen

T E R M I N E

WIR BRAUCHEN FREUNDEAmbulanter Hospiz- und Palliativ-Beratungsdienst Lippe e.V.

damit Hilfesuchende jederzeit kompetent beraten und begleitet werden

damit stets aktuelle Informationen verfügbar sind

damit die laufenden Kosten für die 3 Hospizberatungsstellengetragen werden können wie bisher

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Name

Vorname

Straße

Postleitzahl / Wohnort

Geb.-Datum Telefon

Beruf

Hiermit erkläre ich meinen Beitritt zum Amb. Hospiz- undPalliativ-Beratungsdienst Lippe e.V.

Ich bin bereit, folgenden Mitgliedsbeitrag zu zahlen(bitte ankreuzen bzw. ergänzen):

Ort / Datum

Unterschrift

Mitgliedsbeiträge bitten wir auf nachstehendes Kontobei der Sparkasse Paderborn-Detmold zu überweisen

IBAN: DE12 4765 0130 0106 0092 85

SWIFT-BIC: WELADE3LXXX

Um eine Kostenbelastung für den Verein möglichst geringzu halten, ermächtige ich den Ambulanten Hospiz- undPalliativ-Beratungsdienst Lippe e.V., den Mitgliedsbeitragvon meinem Konto mittels wiederkehrender Lastschrifteinzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an,die vom Hospizdienst auf mein Konto gezogenenLastschriften einzulösen.

Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit demBelastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betragesverlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitutvereinbarten Bedingungen.

Euro

Geldinstitut

Ort / Datum

Unterschrift

E I N Z U G S E R M Ä C H T I G U N G

Ambulanter Hospiz- und Palliativ-Beratungsdienst Lippe e.V.Leopoldstraße 16 · 32756 Detmold

Unsere Gläubiger-Identifikationsnummer:DE78ZZZ00000178888

Unsere Spendenkonten:

Sparkasse Paderborn-DetmoldIBAN: DE92 4765 0130 0047 4747 47

SWIFT-BIC: WELADE3LXXX

Sparkasse LemgoIBAN: DE58 4825 0110 0004 4444 44

SWIFT-BIC: WELADED1LEM

E-Mail-Adresse

IBAN

BIC

Ambulanter Hospiz- undPalliativ-Beratungsdienst Lippe e.V.

M I T G L I E D S E R K L Ä R U N G

(24 € Jahresbeitrag)

(48 € Jahresbeitrag)

(72 € Jahresbeitrag)

( € Jahresbeitrag)

H o s p i z a r b e i t

Begleitung von Sterbenden und Angehörigen● zu Hause● und in allen stationären Einrichtungen

Ambulante Kinder- und Jugendhospizarbeit● Begleitung von Familien mit schwerstkranken Kindern● Kinder- und Jugendtrauerbegleitung Sonnenstrahl

Trauerangebote● Trauerbegleitungen● Trauerreisen und diverse Trauergruppen● Trauercafé in Detmold, Lemgo

und Bad Salzuflen

Beratungsangebote● Palliativberatung● Ethikberatung● Beratung zur Patientenverfügung

● ca. 120 ehrenamtliche Mitarbeiter/innenbegleiten Sterbende sowie Trauernde

● ca. 1000 Mitglieder unterstützen den Verein● 7 Vorstandsmitglieder leiten den Verein

und tragen die Verantwortung● 9 hauptamtliche MitarbeiterInnen beraten,

koordinieren und verwalten

Mitgliedschaften / Mitarbeit:● Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe e.V.● Hospiz- und PalliativVerband NRW e.V.● Deutscher Hospiz- und PalliativVerband e.V.● Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin● Palliativnetz Lippe

● Konferenz »Alter und Pflege« des Kreises Lippe● NBS Bad Salzuflen● Bundesverband Kinderhospiz e.V.● Deutscher Kinderhospizverein Olpe

Unterstützungfür ehrenamtliche Mitarbeiter/innen● Praxisbezogene Austauschgruppen/Supervisionen● Vertiefungskurse● Persönliche Begleitung durch die Koordinatorinnen

● Vorträge ● Offene Abende● Kulturelle Veranstaltungen● Grundkurse »Sterbende begleiten«

● Fortbildungen● Vereinszeitschrift »Blickwechsel«

und andere Publikationen

Ö f f e n t l i c h k e i t s a r b e i t

D e r V e r e i n

Z u s a m m e n a r b e i t

Ambulanter Hospiz- und Palliativ-Beratungsdienst Lippe e.V.

Detmold · Leopoldstraße 16

0 52 31 - 96 28 00

Lemgo · Kramerstraße 10

0 52 61 - 77 73 83

Bad Salzuflen · Lange Str. 90 52 22 - 3 63 93 10

Extertal0 52 62 - 99 55 85

Wir helfen ehrenamtlich

Wir Mitarbeiter/innen des Ambulanten Hospiz-und Palliativ-Beratungsdienstes sind Frauen undMänner aus unterschiedlichen Berufen, Alters-gruppen und Konfessionen, die sich mit Krank-heit, Leid, Sterben und Trauer intensiv befassthaben und Schwerkranken, Sterbenden undihren Angehörigen in der Zeit des Sterbens unddanach beistehen. Wir arbeiten ehrenamtlichund sind auf diese Aufgabe sorgfältig vorbereitetund werden von hauptamtlichen Mitarbeiterin-nen unterstützt.

Unser vorrangiges Ziel ist es, Menschen in ihremWunsch zu unterstützen, ihre letzte Lebensphasein vertrauter Umgebung zu verbringen, mög-lichst schmerzfrei, bewusst und selbstbestimmt.Darüber hinaus wollen wir dazu beitragen, dassSterben, Tod und Trauer wieder als wichtigeBestandteile des Lebens verstanden werden undwir möchten helfen, diese Zeit tragbar zumachen. Wir wollen Menschen unterstützen,sich mit dem Sterben auseinander zu setzen,denn Sterben ist Leben bis zuletzt.

Auf Wunsch besuchen und begleiten wir Schwer-kranke zu Hause, im Stationären Hospiz, im Heimoder im Krankenhaus. Dabei richten wir unsganz nach den Wünschen der Kranken und ihrerZugehörigen.

● Beratung bei der Organisation eines kompe-tenten Betreuungsteams

● Anwesend sein, wenn Angehörige arbeitenoder sich ausruhen

● Gespräche mit Patienten und Angehörigen

● Hilfe in der Zeit der Trauer

● Seminare für Fachkräfte und Laien

● Informationen über Patientenverfügungen

● Palliative-Beratung

● Ethik-Beratung

Wir stehen unter Schweigepflicht.

Unser Dienst ist kostenfrei.

Wir übernehmen keine Krankenpflege.

Die moderne Hospiz-Idee wurde in London vonder britischen Ärztin Cicely Saunders begründetund basiert auf folgenden Gedanken:

Sterben ist ein Teil des Lebens und soll im Lebenstattfinden können, wo und wie der Einzelnees möchte.

Im Mittelpunkt der Hospiz-Arbeit stehen –unabhängig von Nationalität, Religion, Einkom-men etc. – kranke, sterbende und trauerndeMenschen mit ihren Bedürfnissen. Diesengerecht zu werden, bedeutet vor allem mit-menschliche Begleitung auf dem letzten Stückdes Lebensweges und gute pflegerische undmedizinische Betreuung.

Die notwendige Hilfe wird durch ein interdiszi-plinäres Team geleistet.

Freiwillige, ehrenamtliche Helfer/innen werdenin den Dienst einbezogen.

Wer wir sind

Was wir wollen

Wir bieten Dienste an wie

Das moderne Hospizkonzept

Was wir Ihnen anbieten

Ambulanter Hospiz- und Palliativ-Beratungsdienst Lippe e.V.

Ein Mann verreist und logiert in einem Hotel mit PC und Internet-

Zugang im Zimmer.

Er beschließt, seiner Frau eine E-Mail zu schicken,

doch auf Grund eines Tippfehlers versendet er sie aus Versehen

an eine falsche E-Mail Adresse.

Die E-Mail landet bei einer Witwe, die gerade von der Beerdigung

ihres Gatten kommt. Obwohl sie noch von der Trauer überwältigt

ist, ruft sie ihre E-Mails auf, da sie sicher noch einige tröstende

Worte von lieben Menschen zu finden hofft.

Ihr Sohn, der kurz danach nach Hause kommt, findet seine Mutter

ohnmächtig vor dem Computer. Er liest die E-Mail, die seine

Mutter geöffnet hat:

Liebe Gattin, ich bin gut angekommen, alles in Ordnung.

Vermutlich wird es dich überraschen, per E-Mail von mir

zu hören, aber jetzt haben sie hier auch Computer

und es ist möglich, seinen Lieben Nachrichten zu senden.

Kaum angekommen, habe ich mich vergewissert, dass auch

für dich alles gut vorbereitet ist, wenn du nächsten Freitag

hier ankommst. Ich sehne mich sehr danach, dich wieder

zu sehen und hoffe, dass du wie ich eine ruhige Anreise

haben wirst.

PS.: Nimm bitte nur das Nötigste

an Kleidung mit, denn hier

herrscht eine höllische Hitze!!

Quelle unbekannt

Die falsche E-Mail Adresse