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Vontobel Private Banking Das Magazin für Privatkunden Ausgabe Sommer 2012 Wasser Existenzielle Ressource. 2012 Leser- umfrage

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blue - Das Kundenmagazin für Privatkunden

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Sicherheit und Schutz:Angst ist keine Strategie für ein sicheres Leben Seite 4

Sicherheit am Berg:Robert Bösch, Fotograf und Extrembergsteiger Seite 8

Makro:Die „sichere” Anlage – Wunschdenken oder Realität? Seite 14

Sicherheit

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LeidenschaftPeter Stamm: Schriftsteller aus LeidenschaftNeugierig auf erste, unverbrauchte Blicke

Leidenschaft für die HirnforschungDer Konzertmeister der Emotionen

Makro:Die Welt ist flach

Thema

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FamilieHubertine Underberg-Ruder:Underberg – dank Tradition der Zeit voraus

Clown Dimitri:Dimitri und seine drei Familien

Makro:Rückblick 2011 und Ausblick 2012: Globale Konjunktur

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Thema

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GrenzgängerUeli Steck:In den Bergen gibt es klare Linien und Grenzen

James Nachtwey:Die Realität aus nächster Nähe

Makro:Geldpolitik und Wechselkurse: Wo liegt der faire Wert der Währungen?

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PrognosenPrognosen im globalen Unternehmen:Peter Brabeck: „Ich kämpfe um jedenTropfen Wasser“

Demografie-Prognosen:Alter Norden, junger Süden

Makro:Globale Verschiebungen als Treiber fürneue Investment-Chancen

PrognosenPrognosen im globalen Unternehmen:Peter Brabeck: „Ich kämpfe um jedenTropfen Wasser“

Demografie-Prognosen:Alter Norden, junger Süden

Makro:Globale Verschiebungen als Treiber fürneue Investment-Chancen

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Wandel

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Vontobel Private Banking Das Magazin für PrivatkundenAusgabe Herbst 2011

ÜberfliegerChristoph Franz:Fliegen als Moment der Musse

Peter Blaser:Die Welt mit dem Ballon erfahren

Makro:Neue Realität in der Vermögensanlage

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PrognosenPrognosen im globalen Unternehmen:Peter Brabeck: „Ich kämpfe um jedenTropfen Wasser“

Demografie-Prognosen:Alter Norden, junger Süden

Makro:Globale Verschiebungen als Treiber fürneue Investment-Chancen

Wandel

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Das Magazin für Privatkunden

Ausgabe Herbst 2010

Zeit

Zeit begreifen:

Das Wesen der Zeit S

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Fussballzeit:

Fast alles in 90 Minuten Seite 12

Makro:

Wie sieht die Investment-Landschaft

für die kommenden Jahre aus? Seite 18

In den Bergen gibt es klare Linien und Grenzen

James Nachtwey:Die Realität aus nächster Nähe

Die Welt mit dem Ballon erfahren

Makro:

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Herzklopfen Der Takt des Lebens.

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WasserExistenzielle Ressource.

FamilieHubertine Underberg-Ruder:Underberg – dank Tradition der Zeit voraus

Clown Dimitri:Dimitri und seine drei Familien

Makro:Rückblick 2011 und Ausblick 2012: Globale Konjunktur

ÜberfliegerFliegen als Moment der Musse

Die Welt mit dem Ballon erfahrenDie Welt mit dem Ballon erfahren

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WasserExistenzielle Ressource.

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umfrage

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WasserExistenzielle Ressource.

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DisclaimerDiese Broschüre stellt kein Angebot dar und dient einzig informativen Zwe-

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richtet sich nach dem mit dem Leistungsempfänger abgeschlossenen Vertrag.

Inhalt, Umfang und Preise der Dienstleistungen und Produkte können je nach

Land unterschiedlich ausgestaltet sein und jederzeit ohne Ankündigung geän-

dert werden. Einige Dienstleistungen und Produkte werden nicht weltweit und

nicht durch alle Gesellschaften der Vontobel-Gruppe angeboten und können

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Impressum

Herausgeber Bank Vontobel AGMarketing Private Banking (M. Rose, R. Fäh)Gotthardstrasse 43, CH-8022 Zürich Telefon +41 (0)58 283 71 11

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GestaltungIdentica AG, Zug

Druck Klimaneutral gedruckt durch Schellenberg Druck AG. Erscheint viermal im Jahr in deutscher und englischer Sprache. Nachdruck von Texten ist ohne die schriftliche Bewilligung der Bank Vontobel AG weder ganz noch teilweise gestattet.

IllustrationIllustration S. 23: Jürgen Willbarth

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Bank Vontobel (Middle East) Ltd.Liberty House, Office 913, P.O. Box 506814Dubai, United Arab EmiratesTelefon +971 (0)4 703 85 00

„Wasser ist wertvoller als Öl – zumindest für das menschliche Leben.“

Regula Meierhofer, Geschäftsführerin Sodisneutral

DrucksacheNo. 01-12-929156 – www.myclimate.org© myclimate – The Climate Protection Partnership

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32). Unternehmen in diesem Sektor profitieren von einer stabilen Nachfrage, vergleichbar mit dem Versorgungssektor. Auch Tech-nologien, die effizientere Verteilung und Einsparung von Wasser ermöglichen, sind aus Anlegerperspektive interessant.

„Der kennt das Wasser am besten, der es durchwatet hat“, lau-tet ein Sprichwort aus Dänemark. Auf den nachfolgenden Sei-ten können Sie das Thema Wasser intellektuell durchwaten. Am besten unterbrechen Sie die Lektüre mit einem Sprung ins kalte oder warme Wasser, in einen See, ins Meer, in diesen warmen Sommermonaten.

Herzlich

Zeno Staub, CEO der Vontobel-Gruppe

Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser

Wasser heisst das Thema dieser Ausgabe.

Was hat Wasser mit Geld zu tun? Es ist ja interessant, dass es für die wichtigste Ressource der Welt keinen globalen Marktpreis gibt, im Unterschied etwa zu Weizen oder Rohöl.

Gleichwohl ist Wasser aufs Engste mit der Wirtschafts- und Fi-nanzwelt verwoben, wie die feine Verästelung der Kanalisation. Eine der interessanteren Analysen zur aktuellen Grosswetterlage setzt den Budgethaushalt der EU-Länder in Bezug zur Leistungs-qualität des öffentlichen Sektors im Allgemeinen und zur Qualität des Trinkwassers im Speziellen. Das Argument ist schlüssig: Jeder Staat, der etwas auf sich hält und es sich leisten kann, liefert seinen Bürgerinnen und Bürgern bestes Wasser direkt ins Haus. Franko Domizil. Die effektiven Zahlen zeigen eine enge Korrelation: Je tiefer der Verschuldungsgrad, desto höher die Wasserqualität.

Wasser hat also sehr viel mit Geld zu tun. Ohne Wasser ist auch in der Wirtschaft kein Leben. Beispiele gefällig? Coca-Cola ver-braucht jährlich rund 300 Milliarden Liter Wasser. Auch breit di-versifizierte Nahrungsmittelkonzerne wie Nestlé setzen strategisch auf Trinkwasser und haben in dem Bereich mächtig zugekauft. Die Basler Chemiefirmen befinden sich nicht zufällig in Flussnähe. Und die Schweizer Energiepolitik setzt im Strommix der Zukunft auf Wasser, mit Milliardeninvestitionen in den kommenden Jahr-zehnten.

Für Investoren ist Wasser somit ein wichtiges Anlagethema. Auch für die Vontobel-Gruppe. Unser Haus hat sich mit Investitionen in und ums Wasser namentlich im auf Nachhaltigkeit spezialisier-ten Anlageteam einen Namen gemacht. Lesen Sie dazu den Bei-trag „Wasser – Lebensgrundlage und Investmentidee“ (ab Seite

Möchten Sie „blue“ auch auf Ihrem iPad lesen? Download und Informationen un-ter www.vontobel.com/blue oder direkt im App Store.

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Inhalt

20Sauberes Wasser dank Sonnenkraft.Es wäre so einfach: Legt man Wasser in PET-Flaschen an die Sonne, reichen sechs Stunden, um sämtliche gefährlichen Erreger abzutöten. Eine revolutionäre Erfindung.

6Kampf ums Wasser.Eine Wasserreise rund um die Welt.

12Das blaue Wunder von Wien.Wien bezieht sein Trinkwasser aus den Alpen, obwohl nahe gelegenes Wasser vorhanden ist. Warum, erzählt der Leiter der Wiener Wasserwerke.

18Element in Variationen.Warum sind Schneeflocken immer sechs-eckig? Wer verbraucht wie viel Wasser zu welchem Zweck? Fakten zu einem besonderen Element.

Warum ist das Meer blau?Die blaue Farbe des Meeres wird durch das Licht verursacht, das auf das Wasser fällt. Das Sonnenlicht ist aus verschiedenen Far-ben zusammengesetzt. Diese Farben sieht man beispielsweise im Regenbogen. Reines Wasser hat die spezielle Eigenschaft, alle Farben bis auf die blaue zu absorbieren. Die blaue Farbe wird dagegen reflektiert, also zurückgeworfen. Deshalb erscheint reines Wasser blau.

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23 Kolumne: Geheimnisvolles Wasser.Dr. phil. Manuel Bachmann über das Element Wasser.

28Makro: Kalte Dusche für Märkte nach verheissungsvollem Start.

32Chancen: Wasser – Lebensgrundlage und Investmentidee.Wasser ist für Anleger eine interessante Investitionsidee.

36 The Vontobel Guide: AusgehtippsVontobel-Teams aus Zürich, Luzern, Frankfurt und Wien stellen Ihnen ihre lokalen Highlights vor.

38 BucheckeThe Age of Less – Die neue Wohlstands-formel der westlichen Welt.

34 Blaue Seiten: Vermischtes aus der Vontobel-Gruppe.Eine Zusammenstellung von News aus allen Geschäftsbereichen.

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24 Schwimmen auf der Welle des Erfolgs.Pascal Stöckli betreibt Rettungsschwim-men als Leistungssport. Von einem Handwerk zur Rettung von Menschen-leben.

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1’385’984’610 Kubikkilometer Wasser gibt es auf unserem Planeten.

Meerwasser, Eis, Schnee, Grundwasser, Flüsse, Seen, Nebelwasser,

Wolkenwasser. Eigentlich genug für alle. Doch die Vorräte sind ungleich

verteilt und die Probleme auch. Eine Wasserreise um die Welt.

Kampf ums Wasser.Thema: Wasser

Wir drehen den Hahn auf, und es beginnt zu sprudeln. Wir dre-hen ihn zu und sehen die letzten Tropfen in den Ausguss fallen. Weg sind sie. Für die meisten Menschen in Europa ist Wasser einfach da. Es fliesst ohne Anfang und ohne Ende durch Rohre und Leitungen, durch Seen und Flüsse, durch Meere und den Himmel. Was im Überfluss vorhanden ist, wird zur Selbstver-ständlichkeit. Und Selbstverständlichkeiten beachten wir nicht. Den Menschen fällt es leicht, das Wasser zu übersehen, denn es ist völlig unauffällig: geruchlos, geschmacklos, farblos. Eine Flüssigkeit ohne Eigenschaften?

Nichts wäre falscher als das. Das Wasser gibt sich unauffällig, ist es aber nicht. Wie Forscher herausgefunden haben, hat Wasser mehr als 40 merkwürdige Eigenschaften, die es von allen andern Stoffen unterscheiden. So kennt in der Natur beispielsweise nur das Wasser drei Aggregatszustände und kann vom festen in den flüssigen und vom flüssigen in den gasförmigen Zustand wech-seln. Wasser kommt auch im Weltall vor, doch ist es dort meist gefroren oder dampfförmig. Die Erde ist der einzige bekannte Ort im Sonnensystem, an dem das Wasser zugleich flüssig, fest und dampfförmig zu finden ist. Flüssiges Wasser gilt im Univer-sum eher als Seltenheit, weil dafür ein ganz bestimmter enger Temperaturbereich nötig ist. Alle Lebensformen unseres Plane-ten – Pflanzen, Tiere, Menschen – können ohne flüssiges Wasser nicht existieren. Ohne Wasser wäre die Erde wüst und leer.

Wasser bedeutet Leben. Für die Erde hat das Wasser eine ähnli-che Funktion wie das Blut für den Menschen. Es löst chemische Stoffe auf, transportiert Salz in die Meere, reinigt die Luft, stabi-lisiert das Klima, speichert und verschiebt Energie über Tausen-de von Kilometern, sichert Leben und Überleben von Pflanzen, Tieren und Menschen und sorgt für Hygiene und Gesundheit. Manchmal aber auch für Krankheit, Tod und Unfrieden. Unsere Erkundungsreise kann beginnen.

Australien: wenig Wasser, hoher VerbrauchPerth gilt als die grüne Gartenstadt im Südwesten Australiens. Rund 1,8 Millionen Menschen leben im Ballungsgebiet der Stadt. Die Skyline der Stadt ist imposant, viele Hochhäuser aus Glas und Beton, fünf Universitäten. Perth ist eine reiche Stadt. Reich ge-macht haben sie die Bodenschätze Westaustraliens – Kohle, Gold, Zinn, Nickel, Gas und Öl. Perth ist aber auch eine arme Stadt – arm an Wasser. Australien gehört von jeher zu den trockenen Re-gionen dieser Erde. Daraus könnte man schliessen, dass Australien sparsam mit seinen Wasservorräten umgeht. Paradoxerweise ist das Gegenteil der Fall: Die Australier haben einen überdurch-schnittlich hohen Pro-Kopf-Wasserverbrauch. Und Perth ver-braucht pro Kopf mehr als alle andern Städte des Landes. Wer durch die Wohngegenden fährt, weiss warum. Fast alle Häuser haben grosse Rasenflächen, gepflegte Blumenbeete, Sträucher und Bäume, die alle künstlich bewässert werden müssen. Es gibt Haushalte, bei denen 90 Prozent des Wassers im Garten versi-ckern oder noch während des Sprinkelns verdampfen.

Die Klimaveränderung hat in den letzten Jahren die von jeher tiefen Niederschlagsmengen Australiens weiter zurückgehen lassen. Die Grundwasserspeicher, in denen bis zu 40’000 Jah-re altes, frisches Wasser liegt, entleeren sich immer stärker, und neues Wasser, das sie auffüllen könnte, fehlt. Die Wasserver-schwendung ist aber bislang nicht zurückgegangen – im Gegen-teil: In Perth gibt es über 150’000 Bohrlöcher, die private Hausei-gentümer ohne Bewilligung in ihren Gärten gebohrt haben. Auf diese Weise haben sie sich direkten Zugang zum Grundwasser gesichert, um auch in Zukunft ihre sattgrünen Rasenteppiche und sonstigen Pflanzen bewässern zu können.

Text: Urs Thaler und Angela Obrist

In der indischen Stadt Kolkata kämpfen sich Frauen und Männer zum mobilen

Tanklastwagen vor, der eben frisches Wasser in den Slum gebracht hat.

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Tim Flannery, ein bekannter australischer Naturwissenschafter und Umweltschützer, prophezeite angesichts dieser Unvernunft, dass Perth wohl zur ersten Geisterstadt der Welt werde, weil die Bewohner spätestens beim Versiegen der Grundwasservorräte ge-zwungen seien, die Stadt zu verlassen. Auch Pierre Horwitz, der in Perth an der Edith-Cowan-Universität als Professor für Ökosyste-me arbeitet, ist überzeugt, dass die Stadt Raubbau betreibt: „Ge-genwärtig bauen wir Grund-wasser ab.“ Er meint, dass es klüger wäre, das eigene Verhalten zu ändern und sich bei der Wasserverschwendung einzuschränken.

Die Alarmrufe scheinen zu-mindest bei den Behörden an-gekommen zu sein. Perth hat zahlreiche Projekte gestartet, wel-che die Verschwendung einschränken und die Übernutzung des Grundwassers verhindern wollen. Bislang sind pro Jahr rund 111 Milliarden Liter Abwasser mehr oder weniger direkt aus den Kü-chen in den Indischen Ozean geflossen. Nun will man dieses Was-ser im Süsswasserkreislauf behalten, vorreinigen und in die Seen der Stadt einleiten, von wo sie dann zum Teil in das tief gelegene Grundwasser gelangen und dort den Wasservorrat ergänzen.

Zusätzlich zu solchen natürlichen Kreisläufen baut Perth grosse Meerwasserentsalzungsanlagen. Die erste, die 2006 in Betrieb ging, liefert 17 Prozent des Trinkwassers der Millionenstadt. Zwei weitere Grossanlagen nehmen noch in diesem Jahr den Be-trieb auf, womit bald einmal mehr als die Hälfte des Trinkwassers von Perth aus dem Meer kommen wird. Weil Perth eine reiche australische Stadt ist, kann es sich teure Technologien und teures

Trinkwasser leisten. Andere können das nicht. Kalkutta, zum Beispiel.

Licht und viel Schatten in In-dienKalkutta oder Kolkata, wie sich die Stadt heute auf Ben-galisch nennt, gehört zu den

zehn grössten Megastädten der Welt. Offiziell zählt Kolkata 15,4 Millionen Menschen, doch gibt es Beobachter, die von viel höheren Zahlen ausgehen. Die Bevölkerung wächst und wächst, derzeit jährlich um rund 4,1 Prozent. Kolkata vermehrt sich alle zwei Jahre um eine Stadt in der Grösse von Zürich. Einfach mit dem Unterschied, dass die Menschen in Kolkata fünfeinhalbmal so dicht aufeinanderleben wie in Zürich oder Berlin.

„Wenn die Grundwasservorräte

versiegen, wird Perth zur Geister-

stadt.“

Perth, Australien. Die prächtigen grünen Einfamilienhaus-Quartiere mit blau-

em Pool künden vom Wohlstand der Stadt und ihrer Bürger. Die privaten Pools

und die Rasenflächen mit Blumen, Büschen und Bäumen haben jedoch eine

Kehrseite: Sie führen in Perth zu einem überdurchschnittlich hohen Wasserver-

brauch von bis zu 600 Litern pro Tag und Kopf.

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An Wasser mangelt es zwar nicht in der Stadt am Hooghly River, der ein Mündungsarm des Ganges ist. Pro Kopf und Tag ste-hen den Menschen rund 130 Liter Wasser zur Verfügung, fast genau gleich viel wie in Wien und andern westlichen Städten. Und doch ist hier alles anders. In Kolkata ist das Wasser in vie-len Quartieren schmutzig, verseucht, ungeniessbar. Viel zu viel landet im Fluss, was nicht dorthin gehört: Tierkadaver, ungefil-terte, giftige Abflüsse industrieller Betriebe, Fäkalstoffe und auch Verstorbene, die als rein gelten und deshalb nicht verbrannt, sondern dem Fluss übergeben werden. In indischen Flüssen, in denen sich die Menschen waschen oder das Trinkwasser holen, kann es vorkommen, dass 1,5 Millionen Kolibakterien pro Zenti-liter gemessen werden, zulässig wären 500.

In Kolkata bedeutet Wasser sehr oft Tod. Literaturnobelpreis-träger V. S. Naipaul, ein Autor mit indischen Wurzeln, sieht für die Megastadt keine Zukunft: „Alle ihre Leiden sind Leiden des Todes.“ Sogar Indiens früherer Ministerpräsident Rajiv Gandhi nannte sie eine sterbende Stadt. Auch dem französischen Öko-nomen und Staatsrat Erik Orsenna war es nicht ganz geheuer, als er für sein Buch „Die Zukunft des Wassers“ in Indien Station machte. Er nannte Kolkata „die Hauptstadt der Cholera, die man nicht ohne Zittern betritt“. Er besuchte die Elendsquartiere, sah, dass auf zwölf bis 15 Quadratmetern acht- oder neunköpfige Fa-

milien hausten, registrierte, dass die Toiletten gefährlich nahe bei den Wasserstellen lagen und dass dort, wo es Wasserleitungen gab, diese oftmals während Stunden unterbrochen waren.

Weil die Stadt unter der unkontrollierten Zuwanderung aus ländlichen Gebieten Indiens und des benachbarten Bangladesch ständig wächst, ist die Infrastruktur in manchen Vierteln per-manent überlastet oder gar nicht vorhanden. Diese anarchische Entwicklung schafft den Nährboden für die Cholera und viele andere Infektionskrankheiten. Die Brutstätten der Krankheit werden bleiben, wenn es Kolkata nicht gelingt, die Kreisläufe der Trinkwasserversorgung und der Abwasserkanalisation dau-erhaft zu trennen.

Nicht alle haben Kolkata abgeschrieben. Nicht alle lassen sich von den Schattenseiten dieser Riesenstadt erdrücken. Der fran-zösische Sachbuchautor Dominique Lapierre etwa, der seit vie-len Jahren humanitäre Projekte in Indien initiiert und auch eng mit Mutter Teresa zusammenarbeitete, gab seinerzeit seinem dokumentarischen Buch über Kolkata den provokanten Titel „Die Stadt der Freude“. Darin schrieb er, dass er in den Elends-vierteln der Stadt so viel Liebe, Anteilnahme und Glück gefun-den habe wie nirgendwo sonst auf der Welt. Nicht auszuschlies-sen, dass es eine Mehrheit der Bevölkerung auch so sieht. Als

Kolkata, Indien. Drei Wasserszenen aus der 15-Millionen-Stadt: Obdachlose

Männer waschen sich auf offener Strasse. Frauen holen an der Sammelstelle

Wasser und stillen den eigenen Durst. Gläubige Hindus führen im Hooghly

River ein traditionelles Ritual durch, das „Tarpana“ genannt wird.

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nämlich Rajiv Gandhi Kolkata als sterbende Stadt bezeichnete, ging eine Welle der Empörung durch die Stadt. Die Menschen in Kolkata wissen zwar um ihre prekären Verhältnisse. Aber etwas scheinen sie sich um keinen Preis nehmen zu lassen – ihre archa-ische Lebenskraft und Zähigkeit gegenüber allen Zumutungen des Alltags.

Israel und Palästina – ein Dauer-konflikt ums WasserZumutungen aller Art gibt es auch im Nahen Osten. Ägyp-ten ist ein unruhiges Land, Syri-en derzeit voll von Gewalt. Und zwischen Israel und Palästina will seit Jahrzehnten kein Friede einkehren. Wo die Konflikte so zahlreich sind, ist es nicht erstaunlich, dass auch die Nutzung des Wassers höchst umstritten ist. Dieser Konflikt dürfte tendenziell zunehmen, weil die Wasserressourcen in der Region rückläufig sind.

Israel verbraucht derzeit pro Kopf und Tag rund 220 Liter Was-ser, während einem Palästinenser mit 32 Litern knapp sieben Mal weniger Wasser zur Verfügung steht, ein Wert, der deutlich unter dem WHO-Mindeststandard liegt, der 100 Liter pro Per-son und Tag postuliert.

In Israel machen nicht die Privathaushalte den Löwenanteil des Gesamtverbrauchs aus. Diese verbrauchen 40 Prozent des Was-sers, während 53 Prozent in die Landwirtschaft fliessen und dort teilweise unglaublich effizient und mit modernster Tropfenbe-wässerung in richtiger Dosierung punktgenau an das richtige Ende des Pflanzentriebes gebracht werden. In Palästina dage-

gen, das über eine schlechte Infrastruktur verfügt, versickern 60 Prozent des verfügbaren Wassers durch Lecks im Leitungssys-tem. Das fehlende Wasser müssen die Palästinenser anschlies-send von Wasserhändlern gegen teures Geld einkaufen.

Israel holt sich sein Wasser zu einem knappen Drittel aus dem Grundwasser des Westjordanlandes. Ein wei-teres Viertel stammt aus dem Jordan und dem See Genezareth. Immer bedeut-samer werden für Israel leistungsstarke Meerent-

salzungsanlagen an der Mittelmeerküste um Ashkelon. Es gibt sogar Pläne Israels, das gesamte Trinkwasser über Meerentsal-zungsanlagen zu gewinnen und so die Grundwasserübernut-zung zu beenden. Doch es gibt auch Kritik an diesen Anlagen. So ist der Energieverbrauch enorm. Jede Entsalzungsanlage braucht zur Trinkwassergewinnung ein eigenes Kraftwerk, das eine gan-ze Kleinstadt versorgen könnte.

Erik Orsenna stellte auf seiner Wasserreise durch den Nahen Osten fest, Israel rufe Spannungen und unversöhnliche Ressen-timents hervor, weil es einen grossen Teil des Wassers der Re-gion für sich beanspruche. Gleichzeitig lobte er das findige Israel, weil es so sparsam mit dem Wasser umgehe wie niemand sonst auf der Welt. Israel sei in der Wiederaufbereitung und Nutzung von gebrauchtem Wasser führend und könnte mit seinen For-schungsergebnissen den hundert unter Trockenheit leidenden Ländern des Planeten Grund zur Hoffnung geben.

Und übrigens: Auch in Israel gibt es Stimmen, die sich um mehr Gerechtigkeit bei der Verteilung des Wassers bemühen. So sagt etwa Booky Oren, der Präsident des israelischen Dachverbandes der Wasserwirtschaft: „Wasser kann ein Instrument sein, Frieden zu schaffen. Wasser ist nicht etwas, das Israel gehört. Es gehört der ganzen Welt.“

BuchtippErik Orsenna, Die Zukunft des Wassers. dtv, 2012

„Wasser kann ein Instrument sein,

Frieden zu schaffen. Wasser gehört

der ganzen Welt.“

1 Pumpstation von Mekorot im Süden Israels. Mekorot versorgt Israel pro

Jahr mit 1,5 Milliarden Kubikmetern Wasser, was 70 Prozent des gesamten

Verbrauchs entspricht.

2 Israel hat die Tropfenbewässerung erfunden. Damit ist es möglich, Wasser

äusserst sparsam einzusetzen wie hier in einer Siedlung bei Kiryat Gat.

3 Riesige Meerentsalzungsanlage in Hadera nördlich von Tel Aviv. Die Anlage

an der Mittelmeerküste soll Israel unabhängiger vom knappen Grundwasser

machen.

4 Palästinenserin aus Khan Younis im Gazastreifen füllt sich an einer öffentli-

chen Wasserstelle eine Flasche mit Trinkwasser.

5 Streit ums Wasser. Palästinensische Frauen protestieren bei israelischen

Grenzpolizisten gegen eine Verlegung des Bewässerungssystems bei der

israelischen Siedlung Kiryat Arba bei Hebron.

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12 blue Thema

Wien hat eine Trinkwasserversorgung, die ganz anders funktioniert als in

Paris, Berlin, London oder Zürich. Die Wiener Bevölkerung trinkt kein Fluss-

und kein Seewasser und auch nur selten Grundwasser. Das Wiener Wasser

ist reines Quellwasser aus den Alpen. Frisch, kühl und nachhaltig seit 1873.

Das blaue Wunder von Wien.Thema: Wasser

Interview: Urs Thaler // Foto: Sandro Diener

Page 13: blue - Wasser

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Wolfgang Zerobin, Chef der Wiener Wasserwerke, im Wasserspeicher Rosenhügel.

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14 blue Thema

der Donau war die Wasserqualität sehr schlecht. Dies ist nicht weiter erstaunlich, denn bei Mensch-Mensch-Kreisläufen leidet die Wasserqualität immer.

Was verstehen Sie unter Mensch-Mensch-Kreisläufen?In der Wasserversorgung sprechen wir dann von einem Mensch-Mensch-Kreislauf, wenn, krass ausgedrückt, die einen Men-schen das trinken, was die andern Menschen ausscheiden. Weil die Städte im 19. Jahrhundert kein Abwassersystem und keine von der Wasserversorgung getrennte Kanalisation besassen, gelangten immer wieder krank machende Keime in den Was-serkreislauf. Beides war bei den Hausbrunnen wie bei der Do-nau der Fall. Die Folge waren Epidemien, Cholera und andere Krankheiten, von denen die meisten europäischen Städte bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts periodisch heimgesucht wurden. Aus diesem Teufelskreis wollte Wien ausbrechen.

Und wie hat man es gemacht?Wir hatten damals einen jungen Geologen und Paläontologen an der Universität, den Professor Eduard Suess. Dieser hatte einen genialen Plan, mit dem er seiner Zeit weit voraus war. Er schlug vor, in den Bergen Niederösterreichs sauberes Quellwasser zu fassen und in geschlossenen Stollen, Aquädukten und Kanälen nach Wien zu leiten. Als Geologe wusste er, dass dies bei einer optimalen Linienführung technisch ohne eine einzige Pumpe möglich war. Der Höhenunterschied und die Schwerkraft reichten aus, um das Wasser in einer Fliesszeit von rund 16 Stunden aus dem Rax- und dem Schneeberggebiet nach Wien zu bringen.

Tönt bestechend einfach. Verlief die Umsetzung auch so rei-bungslos?Nein, politisch war die Sache umstritten. Die Ärzte und Hygi-eniker waren für die Quellwasserlösung, weil sie die grossen

Wer an Wien denkt, denkt an die Donau. Und doch holt sich die 1,7-Millionen-Stadt ihr Trinkwasser nicht aus dem nahen Fluss, sondern weit weg in den Alpen. Herr Dr. Zerobin, warum bevorzugen die Wiener Wasserwerke die komplizierte statt die einfache Lösung?Ich gebe gerne zu, dass es technisch und betrieblich einiges an Aufwand braucht, um das Quellwasser aus den Alpen Niederös-terreichs und der Steiermark über Hunderte von Kilometern in die Hauptstadt zu holen. Aber auch nach 139 Betriebsjahren der ersten Hochquellwasserleitung sage ich aus Überzeugung: Wien könnte kein besseres und sichereres System haben.

Was ist denn so gut am Wiener System?Die Wiener Trinkwasserversorgung schneidet im internationalen Vergleich hervorragend ab. Unser System ist nachhaltig, liefert sauberes Wasser, kennt keine Versorgungsengpässe und ist vom Preis her günstiger als viele andere europäische Grossstädte. In der Wiener Bevölkerung gibt es wohl niemanden, der auf das fri-sche Quellwasser verzichten und stattdessen lieber Grundwasser oder Donauwasser trinken möchte.

Was spricht gegen das Donauwasser?Die Erfahrungen der Vergangenheit. Bis Mitte des 19. Jahr-hunderts war die Wasserversorgung unserer Stadt immer sehr prekär. Vor 1870 gab es rund 11’000 Hausbrunnen. Die Stadt zählte damals 326’000 Einwohner. Pro Kopf und Tag standen gerade mal vier bis fünf Liter Wasser zur Verfügung. Das liegt weit unter dem notwendigen Grundbedarf. Heute verbrauchen die Wiener und die meisten Europäer im Haushalt rund 130 Liter pro Tag. Um die damalige Wassernot zu lindern, baute man um 1841 ein Wasserwerk am Donaukanal, welcher über die „Kaiser-Ferdinand-Wasserleitung“ zusätzlich uferfiltriertes Flusswasser in die Stadt transportierte. Doch bei den Hausbrunnen wie bei

Der Brunnsee bezieht sein glasklares Bergwasser vom Hochschwab. Aus dem

gleichen Quellgebiet stammt auch das Wiener Wasser.

Ohne chemische Zusatzmittel reinigen Arbeiter den Wasserbehälter Steinhof,

der Ottakring und Hernals mit Quellwasser versorgt.

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Vorteile für die Volksgesundheit sofort erkannten. Die Techni-ker dagegen hätten lieber das Wasser aus der nahen Donau in die Stadt gebracht und am Fluss bessere und leistungsfähigere Wasserwerke errichtet. Als man dem damaligen Bürgermeister Andreas Zelinka die Pläne der Hochquellleitung vorstellte und er vernahm, dass diese fast 100 Kilometer lang sein müsste, fuhr er den Geologen entrüstet an: „Suess, Sie sind ein Narr!“ Doch der Gemeinderat von Wien entschied gegen den Bürgermeister und für den Bau des für die damaligen Verhält-nisse gigantischen Projektes. Und auch Kaiser Franz Joseph I. machte mit: Er schenkte der Stadt die Quelle Kaiserbrunn in den Bergen Niederösterreichs und durfte im Gegenzug nach nur vierjähriger Bauzeit die erste Hochquellleitung beim Hochstrahlbrunnen am Schwarzenberg-platz in Wien feierlich einweihen.

Zur ersten Hochquellwasserleitung kam bald eine zweite, die mit 180 Kilometer doppelt so lang war wie die erste.In Wien zeigte sich das, was sich überall auf der Welt zeigt, wenn die Infrastruktur ausgebaut wird: Die Stadt wächst danach noch schneller. Die gute Versorgung mit sauberem Trinkwasser war für die damalige Zeit ein Pluspunkt. Nach 1873 begann man deshalb, Pläne für eine zweite Hochquellleitung zu schmieden. Als geeignet und sehr ergiebig erwies sich das steiermärkische Hochschwabgebiet. 10’000 Arbeiter bauten die zweite Leitung und erstellten 100 Aquädukte und zahlreiche Düker, das sind Talunterquerungen, die wie kommunizierende Röhren ohne Pumpen funktionieren. Mit den beiden Hochquellleitungen er-zeugen wir nebenbei in elf Kraftwerken auch noch Strom für die Dörfer der Quellgebiete.

So klein kann also das Quellgebiet nicht sein?Nein, im Gegenteil. Mit 675 Quadratkilometern ist es anderthalbmal

so gross wie die gesamte Fläche der Stadt Wien. Ein bedeutender Teil

davon steht im Eigentum der Stadt Wien und wird entsprechend gut

gehegt und geschützt, sei es durch die Fachleute der Forstverwal-

tung oder durch unsere Mitarbeiter. Die Quellgebiete sind Schon-

und Schutzgebiete. Wir achten

sorgsam auf Fauna und Flora,

pflegen den Baumbestand

und sorgen dafür, dass auch

der Wildbestand nicht über-

handnimmt. Zwar gibt es dort

oben auch einige Berg- und

Schutzhütten für Wanderer und Bergfreunde. Aber zum Glück ist

es keine Gegend, die von Touristen überlaufen ist. Uns liegt daran,

dass auch die Bergwanderer das intakte biologische Gleichgewicht

des Quellgebietes nicht beeinträchtigen. Aber auch das haben wir

gut im Griff. Ja, die optimale Reinheit des Quellwassers ist der Stadt

Wien viel wert.

Können die Konsumenten feststellen, ob Grundwasser oder Quellwasser aus dem Hahn sprudelt?Ja, durchaus. Unser Quellwasser sprudelt mit sieben oder acht Grad schön kühl aus dem Hahn, während das Grundwasser eine Temperatur von 14 Grad hat.

Stimmt es eigentlich, dass das Quellwasser vollkommen natür-liches, unbehandeltes Wasser ist? Grundsätzlich trifft das zu. Wir brauchen anders als andere Städte keine chemischen Mittel, um das Wasser aufzubereiten. Es fliesst völlig unbehandelt nach Wien und könnte wahrscheinlich auch so getrunken werden. Doch kurz vor Wien gibt es eine minimale Sicherheitschlorung, die aber so geringfügig ist, dass sie kein End-

„Wir brauchen keine chemischen

Mittel, um das Wasser aufzubereiten.“

Das Wasserreservoir Steinfeld gehört zu den grössten Trinkwasserspeichern

weltweit. Es enthält vier riesige Kammern. Jede fasst bei einer Füllhöhe von

zehn Metern 150’000 m3 Wasser und hat 288 Säulen.

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verbraucher bemerkt. Wasser gilt in Österreich als Lebensmittel und untersteht darum der Lebensmittelgesetzgebung.

Sie müssen von der Qualität des Wiener Trinkwassers sehr über-zeugt sein, wenn Sie mit so geringfügigen Eingriffen auskommen.Die vernachlässigbare Sicherheitschlorierung genügt uns, weil wir lieber mehr in die Qualitätskontrollen, die Sicherheit und die Überwachung der gesamten Aussenanlagen und der Quellge-biete investieren. Wir wissen praktisch von jedem Quadratme-ter im Quellgebiet, was dort gerade passiert. Wo regnet es, wo nicht? Bei welcher Quelle fliessen wie viele Liter in die Fassung? Wie stark ist die Eintrübung? Wo ist die Eintrübung des Quell-wassers – etwa bei Starkregen – so gross, dass wir das Wasser gleich wieder ablassen und ins natürliche Bach- oder Flussbett einleiten und nicht als Trinkwasser nutzen? Solche Fragen stel-len sich unsere Überwachungsleute permanent. Sie kontrollieren und werten die Ergebnisse der Messstationen laufend aus. Wir messen die Wasserqualität alle zwei Minuten im Quellgebiet und am Weg nach Wien an 46 Stellen, und wir verfügen über 40 meteorologische Messstationen. Als Folge von Tschernobyl ha-ben wir zusätzliche Kontrollsysteme eingerichtet, die uns jede radioaktive Belastung in der Luft und im Wasser sofort anzeigen können. In einem solchen Fall würden wir sofort auf die Versor-gung mit nicht kontaminiertem Grundwasser umstellen.

Ist Wiens Trinkwasserversorgung mit den Hochquellleitungen langfristig sichergestellt? Ja, im Prinzip genügen die beiden Leitungen vollauf. So können wir 1,7 Millionen Menschen mit frischem Quellwasser versorgen, das eine hervorragende Qualität aufweist und um das uns viele andere Grossstädte beneiden. Aus Sicherheitsgründen ruht heu-te die Wiener Wasserversorgung auf drei Säulen: auf der ersten und zweiten Hochquellleitung und zusätzlich auf Grundwasser.

Normalerweise versorgen wir die ganze Stadt mit Quellwasser. Weil die beiden Leitungen alljährlich kontrolliert und gewartet werden, fallen sie während gewisser Wochen aus. Dann speisen wir Grundwasser ein, das wir aus dem Wasserschutzgebiet der Lobau und aus dem Werk in Moosbrunn beziehen und greifen auf 1,6 Millionen Kubikmeter gespeichertes Quellwasser zurück. Diese grossen Reserven verhindern, dass Wien auch in den heis-sesten Sommern Engpässe in der Wasserversorgung erleidet.

Vonseiten der Klimaforscher vernehmen wir seit einiger Zeit düstere Szenarien – auch mit Blick auf die Wasservorräte. Könn-te die Klimaveränderung die Wiener Wasserversorgung gefähr-den oder gar lahmlegen?Nein. Die europäischen wie auch unsere eigenen Studien zeigen, dass wir uns in einer glücklichen Lage befinden. Die Klimaverän-derung, die es zwar gibt, wirkt sich im nördlichen Teil der Kalkal-pen nicht spürbar aus. Die Wasservorräte in unseren Quellgebie-ten in der Steiermark und in Niederösterreich sind so gross, dass sie für die Wiener Bedürfnisse immer ausreichen werden. Anders mag die Situation im Osten und Südosten Wiens aussehen. Be-reits im Burgenland dürfte man die Folgen der Klimaverände-rung in der Wasserversorgung spüren. Der Süden von Rumänien dürfte wohl erhebliche Probleme bekommen. Wir in Wien leben dagegen wie auf einer sicheren Insel und werden auch langfristig genügend Wasser haben. Die wichtigste Herausforderung des Klimawandels besteht für uns darin, die Vegetation in den Quell-gebieten zu erhalten.

Welche Beziehung haben Sie persönlich zu Wasser?Schon als Kind hat mich Wasser interessiert. Aber das will nichts heissen, schliesslich staut jedes Kind Bäche und lässt sich vom kühlen Nass faszinieren. Also brauchte es mehr, um das Wasser zu meinem Lebensthema zu machen. Bei mir existierte vielleicht

Wie eine Wasserschlange unterwegs nach Wien. Der Aquädukt Leobersdorf

der ersten Hochquellwasserleitung.

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so etwas wie eine erbliche Veranlagung: Einer meiner Grossvä-ter war Wasserbauingenieur. Allerdings hat er sich mit Oberflä-chenwasser befasst und Brücken gebaut. Und dann war da noch mein Vater, der zu seinen drei Söhnen immer gesagt hat: „Einer muss Arzt werden, einer Jurist und einer Ingenieur.“

Und Sie waren wohl der Jüngste, der dann halt Ingenieur wer-den musste?Nein, ich bin der zweite Sohn. Aber das Lustige an der Sache ist, dass wirklich alle drei Söhne die Berufe, die unser Vater präferier-te, gewählt haben.

Also kein Zufall, sondern ein bewusster Entscheid – wenn auch vom Vater statt von Ihnen?Nein, wieder falsch. Als ich in Linz die Matura gemacht hatte, sagte mein Vater zu mir: „Jetzt fährst du nach Wien, schaust dir die Universitäten an, studierst die Vorlesungsverzeichnisse und wählst dir ein Studium aus.“ Mit einem Freund bin ich hingefah-ren. Wir entdeckten die Grossstadt Wien und hatten dort wäh-rend einer halben Woche „Highlife“. An den Universitäten sah man uns nie. Erst am letzten Tag fiel mir ein, dass ich wohl bes-ser mit Vorlesungsverzeichnis nach Hause zurückkehren sollte. Weil die Universität für Bodenkultur am nächsten lag, holte ich mir dort ein Verzeichnis, sah es schnell durch und sagte meinem Vater: „Ja, so ein technisches Studium will ich machen.“ Mein Entscheid war völlig unfundiert; er kam höchst zufällig zustande – und doch war es eine sehr gute Wahl, die ich nie bereut habe.

Und wie sind Sie später zu den Wiener Wasserwerken gekom-men? Beim Studium der Kulturtechnik und Wasserwirtschaft habe ich mich mit der Qualität von Trinkwasser und Abwasser beschäftigt. Danach war ich vier Jahre lang Assistent und habe meine Dis-sertation geschrieben. In fast allem, was ich damals an der Uni-versität gemacht habe, tauchte immer wieder das Thema Wasser auf. Irgendwann entstand der Wunsch, von der Theorie in die Praxis zu wechseln. Zwei Möglichkeiten standen im Vordergrund: die Wiener Wasserwerke oder eine grosse Firma mit Projekten in Forschung und Entwicklung. Zufällig war bei den Wiener Was-serwerken 1986 ein Posten frei, der mich interessierte. Anschlies-send durchlief ich Stationen in der Planung, Wassergewinnung und Überwachung des Betriebes. Fast in jeder Funktion hatte ich das Gefühl, den besten Job der Welt zu haben. Deshalb wollte ich mich gar nicht bewerben, als vor zwei Jahren die oberste Leitungs-funktion der Wiener Wasserwerke frei wurde. Als mich dann viele Kollegen ermunterten, es doch zu tun, wagte ich kurz vor Ablauf der Meldefrist den Schritt und wurde gewählt. Seither weiss ich, dass ich definitiv den schönsten Job der Welt ausüben darf.

Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Zerobin (56) ist Senatsrat der Stadt Wien und Betriebsvorstand der Wiener Wasserwerke, die auch Magistratsabteilung 31 genannt wird. Zerobin hat Kulturtech-nik und Wasserwirtschaft an der Universität für Bodenkultur in Wien studiert. Nach einigen Jahren in der Wissenschaft wechsel-te er 1986 zu den Wiener Wasserwerken, wo er in sehr vielen Bereichen arbeitete, bevor er 2010 die Gesamtverantwortung übernahm. Bei den Wiener Wasserwerken arbeiten rund 600 Personen. www.wienwasser.at

Prof. Eduard Suess (1831–1914) verband als vielseitig begab-ter Kopf Wissenschaft und Politik. Neben der Konzeption und Planung der ersten Wiener Hochquellwasserleitung befasste sich der Geologe auch mit der Donauregulierung und dem Bau des Suezkanals.

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Weitere Bilder und Film zu den Wiener Wasserwerken.

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16’000 Liter

22% Industrie

8% private Haushalte

misst eine Schneeflocke nach ihrer Entstehung. Damit sich Schneekristalle bilden, muss die Temperatur in den Wolken zwischen –4 und –20 Grad Celsi-us liegen. Den ersten Teil der Strecke legen die winzigen Gebil-de in den Wolken zurück, in denen sie entstanden sind. Dabei setzen sich Eiskristalle an den Flocken fest. Trotz der Formen-vielfalt der Schneeflocken haben alle eine Gemeinsamkeit: Sie sind sechseckig. Wissenschafter führen das auf die molekulare Struktur des Wassers zurück.

besteht der Mensch aus Wasser– wie übrigens alle auf dem Land lebenden Wirbeltiere. Ein Was-serverlust von 10% ist bereits tödlich. Manche Algen bestehen aus bis zu 98% Wasser, einige wirbellose Lebewesen können einen 85%igen Wasserverlust überdauern.

des globalen Süsswasserverbrauchs werden für die Bewässerung in der Landwirtschaft eingesetzt, 22%werden von der Industrie verbraucht und nur 8% von privaten Haushalten.

70%

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600 Liter

67%des Trinkwassers nimmt die Bevölkerung der Dominikanischen Republik in Flaschen auf. „Bottled Water“ ist die primäre Trinkwasserquelle für grosse Teile der Weltbevölkerung.

Wasser pro Tag nutzt jeder Bewohner einer amerikanischen Grossstadt mit über 1 Mio. Einwohnern. Im Vergleich dazu: Die Wassernutzung pro Kopf und Tag in der Schweiz liegt bei 260 Litern, in Indien bei 25 Litern.

13 l1 Tomate

3’000 l 1 kg Weizen

140 lTasse Kaffee

120 lGlas Wein

75 lGlas Bier

16’000 LiterWasser für 1 kg Rindfleisch– der eindrückliche Wasserverbrauch bei der Produktion dieses all-täglichen Nahrungsmittels. Der sog. „Wasserfussabdruck“ misst, wie viel Wasser bei der Produktion von Gütern verbraucht wird. Für Nahrungsmittel umfasst dies das Wasser, das die Pflanzen während des Wachstums aufnehmen, das im Produktionsprozess sowie für die Verpackung verwendet und während der Herstel-lung verschmutzt wird.

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Millionen von Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Wasser. Das

Rezept dafür wäre bestechend einfach: Das Wasser in Flaschen sechs Stunden

an die Sonne legen und schon ist es desinfiziert. Regula Meierhofer setzt sich

dafür ein, dass sich die Methode Sodis in Entwicklungsländern durchsetzt.

Sauberes Wasser dank Sonnenkraft.Thema: Wasser

„Wasser ist für mich heute schon wertvoller als Öl – zumindest für das menschliche Leben. Zum Preis wage ich keine Progno-se“, schmunzelt Regula Meierhofer. Sie arbeitet an der Eawag, dem Wasserforschungs-Institut des ETH-Bereichs, im Gebiet Wasser und Siedlungshygiene in Entwicklungsländern und ist dort zuständig für Sodis. Damit ist sie von Berufs wegen in die weltweite Diskussion über das Recht auf Wasser involviert. Eine Diskussion übrigens, die gerade im Vorfeld des internationalen Jahr des Wassers wieder sehr vehement geführt wird.

Aus Regula Meierhofers Blickwinkel steht die Gesundheit der Menschen im Mittelpunkt. Von Haus aus ist sie Umwelt-Natur-wissenschaftlerin mit einem Abschluss in Umwelthygiene. „Es ist mir ein grundsätzliches Anliegen, dass Menschen gesund und in einem gesunden Umfeld leben können“, erklärt sie. „Wasser ist dabei ein zentrales Element.“ So kam Regula Meierhofer zur Eawag, um die Entwicklung von Sodis und die Verbreitung der Methode in Entwicklungsländern zu unterstützen.

Einfaches Prinzip mit grosser Wirkung„Sodis ist eine sehr einfache Methode, um Wasser zu desinfizieren und trinkbar zu machen“, erklärt Regula Meierhofer. „Dazu wird das Wasser in PET-Flaschen an die Sonne gelegt. Sechs Stunden reichen, um im Wasser sämtliche Durchfallerreger abzutöten.“

Dass die Sonne eine desinfizierende Wirkung hat, weiss man schon lange. So werden beispielsweise in Sri Lanka Brunnen ge-nerell offen gehalten und in Afrika das Geschirr zum Trocknen an die Sonne gelegt. Den wissenschaftlichen Beleg dafür erhielt man erst durch den libanesischen Mikrobiologen Aftim Accra. Er füllte während des Bürgerkrieges, der im Libanon von 1970 bis 1990 tobte, täglich Wasser in PET-Flaschen ab, weil die Wasser-versorgung immer wieder unterbrochen war. Die vollen Flaschen stellte er auf den Balkon. Als Mikrobiologe interessierte ihn na-

Text: Gregor Ingold // Foto: Sandro Diener

türlich, ob dabei die Wasserqualität besser oder schlechter wur-de. Nach den ersten Versuchen stellte er fest, dass sich die Qua-lität des Wassers verbesserte, je länger er es der Sonne aussetzte.

Die Eawag wurde auf dieses Prinzip der Trinkwasseraufbereitung aufmerksam und unternahm ihrerseits mikrobiologische Versu-che, testete verschiedene Gefässe und die Dauer der Sonnenbe-strahlung, die nötig ist, um die Durchfallerreger abzutöten. „Wir stellten fest, dass es funktioniert“, erzählt Regula Meierhofer. In einem weiteren Schritt beschlossen die Forscher der Eawag, die-ses Wissen aus den Labors von Dübendorf hinauszutragen und den Menschen in Entwicklungsländern zugänglich zu machen.

Dies war die Geburtsstunde von Sodis – das Kürzel steht für Solare Wasserdesinfektion. „Wir haben das enorme Potenzial dieser einfachen Methode, Wasser zu desinfizieren, schnell er-kannt“, erzählt Regula Meierhofer. „Täglich sauberes Trinkwas-ser zu haben, ist für viele Menschen in Entwicklungsländern bis heute mit grossen Anstrengungen verbunden.“

Traditionen als HindernisDas Sodis-Team stiess vor Ort mit seinen ersten Projekten auf unerwartete Hindernisse. Häufig war den Menschen nämlich nicht bekannt, wie wichtig sauberes Wasser für die Gesundheit ist. Es ging deshalb zunächst darum, ein Verhalten zu verän-

Regula Meierhofer arbeitet an der Eawag, dem Wasserfor-schungs-Institut des ETH-Bereichs, im Gebiet Wasser und Siedlungshygiene in Entwicklungsländern. Daneben ist sie Ge-schäftsführerin von Sodis, das seine Wurzeln in einem Engage-ment der Eawag hat.

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dern, das seit Generationen unhinterfragt weitergeben wurde. „Durchfall gehört für viele Menschen in der Dritten Welt zum Alltag“, erklärt Regula Meierhofer. „Die Gefahren, die daraus entstehen, werden kaum wahrgenommen.“ Und dies, obwohl Magen- und Darmerkrankungen gerade für Kinder lebensbedro-hend sind. Durchfall gilt weltweit als zweithäufigste Ursache für den Tod von Kindern unter fünf Jahren. Weltweit sterben täglich rund 4000 Menschen an Durchfallerkrankungen.

Für die Verbreitung von Sodis ist die gute Zusammenarbeit mit lokal verankerten Hilfswerken und Regierungsorganisationen entscheidend über Erfolg oder Misserfolg. Es braucht Interventi-onen auf verschiedenen Ebenen. Zudem müssen die Aktivitäten über eine gewisse Zeitdauer hinweg wiederholt werden, bis sie zur Alltagsroutine der Menschen gehören. Ein wichtiges Mittel dazu ist der direkte Kontakt zur Bevölkerung durch Promotoren und die Möglichkeit, eine gewisse offizielle Akzeptanz zu belegen – beispielsweise mit einem Stempel der Regierung oder durch die Teilnahme von offiziellen Vertretern bei Präsentationen.

Zebazé Toguet kümmert sich im Slum Carrière von Yaoundé, der Hauptstadt

Kameruns, darum, dass sein Enkel regelmässig sauberes Trinkwasser trinken

kann.

Zentral ist der Zugang zu PET-Flaschen Ein wichtiger Faktor für Sodis ist der Zugang zu PET-Flaschen. In verschiedenen Dörfern in einem ehemaligen Projektgebiet in Indonesien beispielsweise kümmern sich die Gesundheitszentren um den kontinuierlichen Nachschub von PET-Flaschen und ver-kaufen sie zu einem günstigen Preis. Nicht überraschend, dass dort die Methode bereits seit sieben Jahren erfolgreich betrieben wird. In anderen Dörfern desselben Projektgebietes, wo sich nie-mand um die Flaschen kümmert, ist das System nach der Einfüh-rung wieder zusammengebrochen.

Dennoch kann sich der Erfolg von Sodis sehen lassen. In mehr als 80 Projekten in über 30 Ländern wurde die Methode eingeführt. Mehr als zehn Millionen Menschen wurden bis heute geschult. „Wir gehen davon aus, dass rund 40 Prozent die Methode im Alltag auch nachhaltig umsetzen“, erklärt Regula Meierhofer. Durchfall und andere schwerwiegende Krankheiten, die vom Konsum des verseuchten Wassers herrühren, konnten wirksam gesenkt werden.

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Sodis – sauberes Trinkwasser in sechs StundenSodis ist ein einfaches Verfahren zur Desinfektion von Trinkwas-ser. Verkeimtes Wasser wird in transparente PET- oder Glasfla-schen gefüllt und während sechs Stunden an die Sonne gelegt. In dieser Zeit töten die UV-Strahlen der Sonne alle Krankheitskei-me ab, die Durchfall erzeugen. Mit Sodis erhalten Menschen in den Entwicklungsländern Zugang zu sauberem Trinkwasser und können so ihre Gesundheit langfristig verbessern. UN Water, die Wasser-Koordinationsstelle der Vereinten Nationen, verleiht jährlich einen Preis für herausragende Projekte im Bereich des Wassermanagements und der Öffentlichkeitsarbeit („Water for Life Award“). In diesem Jahr ging der 1. Preis in der Kategorie „best participatory, communication, awareness-raising and edu-cation practices” an ein Projekt der Fundación Sodis in Bolivien.

blue Kolumne 23

Dr. phil. Manuel Bachmann ist Dozent und Studienleiter des Executive-Masterprogramms „Philosophie und Management“ an der Universität Luzern sowie Referent an der Universität St. Gallen. Er ist Autor des monatlich erscheinenden e-Magazins für Entscheidungsträger „absolutum“.

Geheimnisvolles Wasser.

Kolumne: Dr. phil. Manuel Bachmann

Die Astronauten, die 1969 auf den Mond geschossen wurden, kehrten zur Erde zurück, indem ihre Raumkap-sel „wasserte“: auf hoher See auf der Wasseroberfläche aufschlug. Damals, als dieser beispiellose Erfolg deutscher Raketentechnik gefeiert wurde, fiel nie-mandem die symbolische Dimension dieser allerletzten Phase des Mondflugs auf: Nachdem erstmals Menschen ei-nen fremden Himmelskörper leibhaftig betreten hatten, fanden sie bei ihrer Rückkehr nicht Boden unter ihren Füs-sen, sondern Wasser.

Das scheint insofern nicht besonders bemerkenswert, als Wasser nichts mehr mit dem menschlichen Selbstverständnis zu tun hat wie in früheren Zeiten. Für uns besteht Wasser aus chemischen Elementen, naturwissenschaftlich begreifbar und ökonomisch verwertbar, eine Substanz und Ressource wie anderes auch.

Indes, wenn Wasser darüber hinaus noch eine Bedeutung be-sitzt, dann vielleicht als Kölnischwasser oder als Wasser, das in die Augen schiesst und als Träne Gefühle verrät, oder als blau leuchtende Welle, auf der man surft und seinen Lebensstil unter Beweis stellt.

Die heutigen Bedeutungsfelder von „Wasser“ machen den his-torischen Bruch in der Selbstinterpretation des Menschen sicht-bar. In früheren Zeiten war Wasser von höherer Bedeutung, um Wesen und Bestimmung des Menschen zu verstehen. Wasser gehörte neben Feuer, Luft und Erde zu den kosmischen Elemen-ten. Über sie spiegelte der Mensch das Universum in sich. Was-ser beendete Weltepochen, Wasser symbolisierte das Unendli-che, Wasser war ursprünglich, am Anfang der Welt. Der Kampf der Geschlechter wurde zurückgeführt auf den Gegensatz des feurigen Mannes zur wässrigen Frau. Höhere Erkenntnisse in Kunst und Wissenschaft setzten einen Zustand der Melancholie voraus, der mit einem hohen Anteil an seelischem Wasser zu tun hatte. Wasser bedeutete als religiöse Kategorie das Lebenswas-ser, das innere Reinigung ermöglicht.

Von diesen Mysterien des Wassers kündet heute nur noch un-sere Sprache voller Metaphern wie „mit allen Wassern gewa-schen“, ein Liberaler „reinsten Wassers“, „niemand kann ihm das Wasser reichen“. Verstehen wir solche Wendungen noch?

Drei Jahre in Nepal im EinsatzRegula Meierhofer zeigt grosses Engagement für die Aufgabe, sauberes Trinkwasser zu verbreiten. „Ich empfinde es als sehr befriedigend, wenn man etwas tun kann, das die Lebensverhält-nisse von anderen Menschen verbessert.“ Die Entwicklungsar-beit liegt ihr am Herz. „Nach meiner Ausbildung arbeitete ich während dreier Jahre in einem Entwicklungsprojekt in Nepal“, erzählt sie. „Hier habe ich selber erlebt, unter welch schweren Bedingungen Menschen leben müssen.“ Anders bei uns. Nur schon die Wasserversorgung in der Schweiz ist ein enormes Privileg. „Jeder Schluck sauberes Wasser direkt aus dem Wasserhahn ist im Grunde genommen ein unglaublicher Luxus, der uns gar nicht bewusst ist“, sagt sie. „Das Wasser, das bei uns sogar aus den Brunnen sprudelt, ist immer sauber und von höchster Qualität.“ Menschen in anderen Ländern sind mit einer ganz anderen Realität konfrontiert. Regula Meierhofer pflegt dar-um auch in der Schweiz einen bewussten Umgang mit dem Wasser.

Sauberes Wasser – höhere Produktivität Die Sodis-Geschäftsführerin findet es richtig, dass die UNO den Zugang zum Wasser als Menschenrecht deklariert hat. Sie ist überzeugt, dass dieses Recht den Menschen in Entwicklungslän-dern mehr Einfluss gibt, um ihre Situation zu verbessern. Auch international ist es ein Druckmittel gegen jene Regierungen, die sowohl in Bezug auf den Zugang als auch auf die Qualität des Wassers noch zu wenig unternehmen.

Regula Meierhofer ist überzeugt, dass Sodis im globalen Kampf für sauberes Wasser einen wichtigen Beitrag leistet. Sauberes Wasser löst immer einen Entwicklungsprozess aus: Die Ärmsten verbessern ihre Gesundheit, Kinder gehen häufiger zur Schule, und Erwachsene erzielen am Arbeitsplatz eine höhere Produkti-vität. Sauberes Wasser nützt allen. Sodis auch.

Mehr auf dem iPad

Weitere Bilder und ein CNN-Film zu Sodis-Projekten weltweit.

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24 blue Thema

Das unbeständige Element Wasser nimmt im Leben von Pascal Stöckli

einen festen Platz ein. Er ist Rettungsschwimmer – nicht beruflich,

sondern als Leistungssportler. Training, Wettkampf, Sieg, Rettung oder

Entspannung – all dies spielt sich für den international erfolgreichen

Innerschweizer im kühlen Nass ab.

Schwimmen auf der Welle des Erfolgs.

Thema: Wasser

Text: Angela Obrist // Fotos: Sandro Diener

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26 blue Thema

„Als Kind war ich eine Wasserratte und blieb jeweils im Wasser, bis ich blaue Lippen hatte und mich meine Mutter herausho-len musste“, erinnert sich Pascal Stöckli. Diese magische Anzie-hungskraft hat das Element Wasser für ihn bis heute behalten. Mit 16 Jahren absolvierte Pascal Stöckli seine Rettungsschwim-merausbildung bei der Schweizerischen Lebensrettungs-Gesell-schaft SLRG. Über Freunde kam er mit dem Rettungssport in Berührung und beteiligte sich an ersten Wettkämpfen. „Natür-lich fasziniert mich das Kräftemessen mit anderen Sportlern. Für mich ist es aber auch wertvoll, dass ich mit allem, was ich lerne, im Ernstfall Menschenleben retten könnte. Das Rettungsschwim-men ist ein humanitärer Sport“, erklärt der Innerschweizer.

Die Disziplin Rettungsschwimmen betreibt Pascal Stöckli heute in erster Linie als Leistungssportler. Neben seinem sportlichen Engagement arbeitet er nach einem erfolgreich abgeschlosse-

nen Studium der Staatswissenschaften als Berufsoffizier bei der Schweizer Armee. Für seinen interessanten Beruf und den Ret-tungssport nimmt der 30-Jährige auch gerne einen stets gut ge-füllten Terminkalender in Kauf. „Mit dem Rettungsschwimmen habe ich den idealen Sport für mich gefunden. Ein Sport im Was-ser, der mich dank seiner Vielseitigkeit immer wieder von Neuem herausfordert.“ Zum Training gehören nebst dem Schwimmen das Kajakfahren, Boardpaddeling, Jogging, Krafttraining und auch das Bergen von Rettungspuppen. Das Rettungsschwim-men ist eine Sportart, in der man nicht Spezialist in einer einzel-nen Disziplin, sondern Generalist ist. Die Sportler sind vielleicht am ehesten vergleichbar mit den vielseitigen Triathleten.

Wie am Eidgenössischen SchwingfestTrotz der beeindruckenden Vielseitigkeit ist das Rettungs-schwimmen als Sportart in der Schweiz relativ unbekannt. Die rund 1’000 Personen, die an den Schweizer Meisterschaften teilnehmen, sind mehrheitlich engagierte Breitensportler. In an-deren Ländern hat das Rettungsschwimmen einen deutlich hö-heren Stellenwert.

In Italien sind die Rettungssportler beispielsweise Carabinieri und in Deutschland Sportsoldaten, die ganztags trainieren und vom Staat unterstützt und gefördert werden. In Australien ist Ret-tungsschwimmen sogar der Nationalsport. Entsprechend hoch

Pascal Stöckli (30) ist elffacher Schweizer Meister, zweifacher Europameister und Weltmeister sowie Weltrekordhalter im Ret-tungsschwimmen. Er hat an der ETH Zürich Staatswissenschaf-ten studiert und ist neben seinem sportlichen Engagement als Berufsoffizier im Rang eines Hauptmanns bei der Schweizer Ar-mee tätig. Mehr zu Pascal Stöckli und zum Rettungssport unter www.lifesaving.ch.

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ist die öffentliche Wahrnehmung: „Australische Wettkämpfe lassen sich am besten mit dem Eidgenössischen Schwingfest ver-gleichen“, erinnert sich der Rettungssportler an seine Einsätze in Down Under. Die Wettkämpfe in Australien sind riesige Events: Rund 7’000 Sportler nehmen daran teil, mehr als 20’000 Zu-schauer verfolgen das Spektakel, und die Wettkampfarena am Strand kann sich schon mal über drei Kilometer erstrecken. Klar, dass auch die Live-Übertragung im Fernsehen dazugehört.

Rettungsschwimmen im Ernstfall „Um von den Besten zu lernen“, reiste der Sportler 2002 des-halb für drei Monate nach Australien und konzentrierte sich auf das Freigewässer, also das Rettungsschwimmen im Meer und im See. „Die stets neuen Umweltbedingungen in der freien Natur sorgen für Spannung.“ Pascal Stöckli ist in erster Linie Sportler. Doch wer über das Know-how eines Rettungsschwimmers ver-fügt, kommt immer wieder in Situationen, in denen er es auch praktisch anwenden kann. Beim Training auf dem See wird der Sportler öfters auf erschöpfte Menschen im Wasser aufmerksam als der Durchschnittsschwimmer. „Selbstverständlich biete ich dann meine Hilfe an. Meist antworten die Schwimmer auf die Frage nach ihrem Befinden: ‚Gut, es geht schon.’ Oft ist aber doch zu erkennen, dass dem nicht so ist“, erzählt er. Der Sportler bringt sie dann zurück ans Ufer.

Ob ein trainierter Schwimmer mit einem Wadenkrampf, austra-lische Kinder, die von der Meeresströmung erfasst wurden, oder der Surfer in Frankreich, der schwer stürzte und sich an seinem Board den Kopf verletzte – es gab schon einige kritische Situati-onen, in denen der Rettungsschwimmer behilflich sein konnte. Die Rolle des Helden weist er aber weit von sich: „Für mich ist es absolut selbstverständlich, mein Handwerk einzusetzen, um den Menschen in schwierigen Situationen zu helfen.“

Im Gegensatz zu Hollywood-Produktionen über das Rettungs-schwimmen werden in der Realität Menschen oft gerettet, bevor sie sich überhaupt bewusst werden, dass sie beispielsweise gegen eine Strömung anschwimmen, die sie völlig entkräften wird. Die Dankbarkeit der Geretteten fällt denn auch sehr unterschiedlich aus: Während die einen extrem erleichtert sind, ist anderen die Rettungsaktion peinlich, und sie gehen am Ufer wortlos weg. Pascal Stöckli sagt: „Das nimmt man nicht persönlich, denn der Job eines Rettungsschwimmers ist dann perfekt gemacht, wenn es gar nicht erst zu einer akut bedrohlichen Situation kommt.“

Ein unberechenbares ElementEin Rettungsschwimmer muss körperlich absolut fit sein. „Egal, ob Wettkampf oder Ernstfall, man hat nur wenig Zeit und muss von null auf hundert voll konzentriert sein und seinen Job erle-digen.“ Mental bewahrt er auch in einer hektischen Situation ei-nen kühlen Kopf. „Man muss ausserdem mit sehr schnell wech-selnden Bedingungen umgehen können. Ist das Meer in einem Vorlauf eines Wettkampfes noch völlig ruhig, überraschen einen im Finallauf möglicherweise bis zu zwei Meter hohe Wellen“,

weiss Pascal Stöckli. Trotz dieser Unberechenbarkeit des Elemen-tes Wasser hatte der erfolgreiche Sportler selber glücklicherweise noch nie ein negatives Erlebnis: „Ich verbinde so viele positive Gefühle mit dem Wasser. Wenn ich im Meer bin, in einer Welle surfe und mich diese dann mit sich fortträgt, ist das für mich immer wieder ein umwerfender Moment.“

Trainingsaufwand belohntDas vielseitige, kräftezehrende Rettungsschwimmen fordert von den Sportlern viel Einsatz. Im Sommer trainiert der Innerschwei-zer deshalb bis zu drei Stunden pro Tag, vor Meisterschaften entsprechend mehr. Und dieses Training zahlt sich aus: So holte Pascal Stöckli zusammen mit einem Teamkollegen an den Welt-meisterschaften 2010 Gold im Rettungsschwimmen und liess damit deutsche Sportsoldaten, italienische Carabinieri und die berühmten australischen Rettungsschwimmer hinter sich. Bei der Disziplin „Line Throw“ wirft der Retter einem Partner im Pool auf eine Distanz von zwölf Metern eine Rettungsleine zu und zieht ihn schnellstmöglich heraus. „Kurz nach dem Sieg merkten wir, dass wir mit unserer Leistung nicht nur gewonnen, sondern auch noch einen neuen Weltrekord aufgestellt haben“, erinnert sich Stöckli an den grössten Triumph in seiner bisherigen Karriere.

Trotz den Jahren im Rettungsschwimmen und trotz den zahlrei-chen intensiven Begegnungen mit dem nassen Element hat das Wasser für Pascal Stöckli auch im Alltag seine Anziehungskraft behalten: „Wasser strahlt für mich eine unglaubliche Ruhe aus. Nach einem anstrengenden Tag auf den See hinauszublicken, das ist für mich die beste Erholung.“ Wasser ist und bleibt für Pascal Stöckli ein durch und durch magisches Element.

Lebensretter in der SchweizWasser kann gefährlich sein: 2011 ertranken in der Schweiz 40 Personen. Ein Grossteil der tödlichen Vorfälle ereignete sich in Seen und Flüssen, fernab von überwachten Badeanstalten. Im Unterschied zum Ausland gibt es in der Schweiz keine Vollzeit-Rettungsschwimmer. In den hiesigen Badeanstalten haben Ba-demeister die Aufsicht. Sie verfügen in der Regel über eine um-fassende Rettungsschwimmer-Ausbildung der Schweizerischen Lebensrettungs-Gesellschaft (SLRG), sind aber meist auch noch für andere Aufgaben im Schwimmbad zuständig. Die SLRG setzt sich seit mehr als 75 Jahren für Schutz und Rettung des mensch-lichen Lebens im und um das Wasser ein. Jährlich werden bis zu 7000 Rettungsschwimmer/innen ausgebildet, verschiedene Schulungen für Jugendliche durchgeführt und mit Präventions-kampagnen auf die Gefahren des Wassers aufmerksam gemacht. In der turbulenten Sommerzeit sind SLRG-Mitglieder ausserdem unterstützend als Badewachen in Schwimmbädern tätig. www.slrg.ch

Mehr auf dem iPad

Weitere Bilder und ein Film zu „Arena Rescue 2012“, einem

der wichtigsten Wettkämpfe für Lebensretter.

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Kalte Dusche für Märkte nach verheissungsvollem Start.

Makro:

Die politischen Spannungen in der Europäischen Währungs-union (EWU) haben sich im Frühjahr markant verschärft. Doch die Gefahr eines Auseinanderbrechens der Eurozone könnte auch jener Weckruf sein, den es für eine dauerhafte politische Lösung der Eurokrise braucht. In den USA präsentieren sich die Konjunkturperspektiven weiterhin positiv, und auch die Schwellenländer dürften bald wieder an wirtschaftlicher Dyna-mik gewinnen. Hochverzinsliche Unternehmensanleihen bieten in diesem Umfeld eine attraktive Ergänzung zu traditionellen Staatsanleihen.

Die Finanzmärkte erlebten im Frühjahr nach einem guten Start ins Jahr 2012 einen kräftigen Rückschlag. Das Zentrum des Sturms lag einmal mehr in Europa, genauer gesagt in Spanien. Zweifel an der Stabilität der spanischen Banken, die an problematischen En-gagements im Immobiliensektor laborieren, griffen auf den spani-schen Staat über. Die Regierung sah sich im Mai gezwungen, eine grosse Regionalbank direkt zu stützen und die problematischen Immobilienkredite umfassend zu regeln. Die Hauspreise dürften gleichwohl noch weiter sinken. Da die Banken eine relativ schwa-che Kapital- und Einlagenbasis aufweisen, sind weitere staatliche Sondermassnahmen für die Bereinigung der Immobilienprobleme nötig – mit entsprechend negativen Folgen für die „Madrider“ Finanzen. Bis vor Kurzem schnitt das Land mit einer Verschuldung von knapp 70% im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt im euro-päischen Vergleich gut ab.

Text: Christophe Bernard, Chefstratege, und Dr. Walter Metzler, Senior Investment Advisor

Politische HochspannungAnfang Mai kamen mit dem Wahlsieg François Hollandes in Frankreich und der Pattsituation nach den griechischen Wahlen politische Belastungen dazu. Die Aktienmärkte in der Eurozone tauchten unter den Stand von Anfang Jahr. Gleichzeitig stiegen die Zinssätze in Staaten der sogenannten Europeripherie, wäh-rend sie in den „sicheren“ Ländern wie Deutschland, den USA und der Schweiz sanken. Nach dem Sieg der Sozialisten in den französischen Parlamentswahlen wird Deutschland in der Zu-sammenarbeit mit Frankreich Zugeständnisse machen müssen. Der Fokus wird sich weg von staatlicher Sparpolitik hin zu mehr Wachstum verlagern – eine Stossrichtung, die im Rahmen des europäischen Fiskalpakts bei einem konjunkturellen Abschwung eigentlich vorgesehen ist. Mit mehr Flexibilität bei der Konsoli-dierung der Staatsfinanzen in schwierigen Zeiten lässt sich zu-mindest der Teufelskreis zwischen Sparzwang und Rezessions-verschärfung durchbrechen. Der Fiskalpakt zielt nämlich auf das konjunkturbereinigte Defizit ab. Deshalb muss das Budget bei einer Verschlechterung der Wachstumsaussichten nicht nachge-bessert werden.

In Griechenland haben sich in den ersten Wahlen 70% der Be-völkerung gegen die mit dem internationalen Hilfsprogramm verbundenen Sparauflagen ausgesprochen. Mit den Wahlen von Mitte Juni kam es zu einer Mehrheit für die Parteien Nea Dimo-kratia (ND) und den Sozialisten (PASOK), die insgesamt 162 Sit-

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Wie gewonnen, so zerronnenBörsenentwicklung indexiert, Anfang 2012 = 100

Januar 2012 Februar 2012 März 2012 April 2012 Mai 2012 Quelle: Thomson Datastream

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Christophe Bernard ist Chefstratege der Vontobel-Gruppe und steht dem

Anlagekomitee vor.

ze im 300 Sitze umfassenden Parlament auf sich vereinen. Beide Parteien stehen prinzipiell hinter dem Sparprogramm, welches Teil des Hilfspakts der Europäischen Union und des Internatio-nalen Währungsfonds ist. Ein Austritt Griechenlands ist deshalb höchst unwahrscheinlich.

Europa vor grundsätzlichen EntscheidenWill ein Land den Euro-Währungsverbund verlassen, ist dies nur über einen Austritt aus der Europäischen Union möglich. Des-halb würde die Wiedereinführung der Drachme in Griechenland ein extremes Risiko der Isolation darstellen, vor dem eine ökono-misch kalkulierende Regierung zurückschrecken wird. Überdies wollen die Europartner eine unkontrollierbare Ansteckung an-derer Mitglieder verhindern. Hinzu kommt, dass die EWU im-mer in erster Linie ein politisches Projekt gewesen ist, zu dessen Rettung die Kernländer bereit sind, sehr hohe Kosten auf sich zu nehmen.

Politisch chancenlos bleiben derzeit ein stärkeres Zusammenwach-sen der EU – eine eigentliche Fiskalunion – oder die Einführung

von zeitlich unbefristeten Eurobonds für den gesamten staatlichen Finanzierungsbedarf. Eine echte Fiskalunion erfordert eine zentra-le Instanz mit minimalen bundesstaatlichen Kompetenzen bei der Ausgestaltung zentraler Bereiche wie der Fiskal- und Sozialpolitik. Damit wären zeitlich unbegrenzte Geldtransfers von wirtschaftlich starken Ländern in weniger erfolgreiche Staaten möglich.

Ein Mittel zur Erhaltung der Eurozone ohne zusätzliche Zentrali-sierung besteht im Aufbau eines europäischen Schuldentilgungs-fonds, wie ihn der deutsche Sachverständigenrat vorgeschlagen hat. Dabei werden diejenigen Schulden aller Euroländer, die 60% des Sozialprodukts überschreiten, gemeinsam garantiert. Im Ge-genzug verpflichten sich die Länder, diesen Teil ihrer Schuld über einen Zeitraum von 25 Jahren zu tilgen. Eine solche Lösung wäre auch ein Bekenntnis zu einer gemeinsamen Verantwortung für das europäische Schuldenproblem, an dessen Entstehung nicht nur die Schuldner, sondern auch die Gläubiger beteiligt waren.

Anpassung von zwei Seiten in der EWUAuch die aussenwirtschaftlichen Ungleichgewichte zwischen den Ländern der Eurozone lassen sich nicht innerhalb weniger Jahre abbauen. Bisher war viel vom Anpassungsbedarf in den Ländern der Europeripherie die Rede. Dabei ging zumeist ver-gessen, dass auch wirtschaftlich starke Ländern wie Deutschland einen wesentlichen Beitrag leisten können. In den EWU-Kern-ländern führt die gute Konjunktur zu einer höheren Inflation als in den Ländern mit grossem Sparzwang. Dies vermindert die preislichen Wettbewerbsvorteile der gegenwärtigen wirtschaft-lichen Musterknaben. Zudem bringt das stärkere Wachstum im EWU-Kern einen Importsog mit sich, der ebenfalls zur Verbes-serung der Aussenbilanzen der Peripherieländer beiträgt. Aller-dings verstreichen oft Jahre, bevor erhebliche Resultate solcher realwirtschaftlicher Prozesse sichtbar werden. Mit dem Macht-wechsel in Frankreich ist zumindest die politische Bereitschaft zu längeren Anpassungsfristen gestiegen. Ob sich auch die Finanz-märkte darauf einstellen können, bleibt dagegen offen.

US-Baubewilligungen und Wohnungsbau-Investitionen ziehen anVeränderung gegenüber dem Vorjahr in %

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Konjunktur kein KnallerBei der Konjunktur präsentieren sich die USA sowohl bei der aktu-ellen Entwicklung wie auch beim Ausblick deutlich besser als Eu-roland. Die Industrie befindet sich in einem robusten Aufschwung, der nicht unwesentlich von einem boomenden Autoabsatz getra-gen wird. Der private Konsum zieht mit soliden, wenn auch mode-raten Zuwachsraten an. Zudem mehren sich die Anzeichen, dass der private Wohnbau die Wende geschafft hat. Dies verbreitert die Basis für das wirtschaftliche Wachstum, das 2012 etwas mehr als 2% erreichen wird. In der EWU deutet die verschlechterte Stimmung dagegen darauf hin, dass sich der Aufschwung weiter verzögert. Damit resultiert für 2012 eine leichte Kontraktion. Die Schweiz bewegt sich mit einem Wachstum von geschätzt knapp 1% zwischen Amerika und Europa. Trotz noch etwas gedrückter Stimmung bleiben die Konsumenten ausgabefreudig. So bewegt sich der Autoabsatz in der Schweiz nahe dem Allzeithöchst.

In den Schwellenländern präsentieren sich die Konjunkturpers-pektiven zwar positiv, vorerst aber noch verhalten. Die kredit- und geldpolitischen Lockerungen in China, Indien und Brasilien dürften das Wachstum in diesen Ländern wieder stärken. Insbe-sondere in China deuten verschiedene Indikatoren aber auf die Möglichkeit einer enttäuschenden Entwicklung hin.

Fokus auf Risikokontrolle Die bescheidenen Konjunkturperspektiven sowie die gestiegenen politischen Risiken sprechen dafür, bei Aktienengagements wei-terhin zurückhaltend vorzugehen. Bei festverzinslichen Anlagen, die bei den meisten Investoren den Löwenanteil des Portefeuilles bilden, präsentieren sich die traditionellen Staatsanleihen der In-dustrieländer wenig attraktiv. Die anhaltenden Spannungen in der Eurozone dürften sich in weiterhin niedrigen Renditen der „siche-ren“ Staatsanleihen von Ländern wie Deutschland, der Schweiz oder den USA niederschlagen. Zudem besteht mittelfristig das Risiko, dass sich die historisch gesehen extrem niedrigen Zinssätze normalisieren, was mit Kapitalverlusten verbunden wäre.

Staatsobligationen der peripheren Euroländer wie Spanien und Portugal bieten zwar eine hohe laufende Verzinsung. Bei einer Verschärfung der Eurokrise kann es jedoch jederzeit zu weiteren bedeutenden Zinserhöhungen und damit Kursverlusten kom-men. Die traditionellen Anleihen der Industrieländer bieten da-mit keine interessanten Perspektiven.

Im festverzinslichen Bereich müssen sich risikobewusste Anleger deshalb neu orientieren. Dabei bieten sich zwei Möglichkeiten, um das Ertragspotenzial eines traditionellen Obligationen-Porte-feuilles bei akzeptablen Risiken zu steigern. Zum einen sind dies Staatsanleihen von Schwellenländern, zum andern hochverzins-liche Unternehmensanleihen.

Staatsanleihen von Schwellenländern bieten eine beträchtliche Mehrrendite gegenüber staatlichen Obligationen der Industrie-länder bei in mancherlei Hinsicht besseren Fundamentalfaktoren.

Schwellenländer schneiden insbesondere bei der öffentlichen Verschuldung deutlich besser ab als die entwickelten Länder, und hinsichtlich der wirtschaftlichen und politischen Stabilität haben sie vielfach zum „Westen“ aufgeschlossen.

Hochzinsanleihen als attraktive ErgänzungHochverzinsliche Unternehmensanleihen werfen ebenfalls bedeu-tend höhere laufende Erträge ab als traditionelle Staatsobligatio-nen (siehe Box). Das Ausfallrisiko ist dabei aber relativ hoch; die Ratingagenturen stufen solche Anleihen als spekulativ ein. Die tatsächlichen Ausfallraten bei Hochzinsobligationen liegen derzeit jedoch nahe den historischen Tiefstständen. Entsprechend bieten die aktuell hohen Zinsaufschläge gegenüber US-Staatsanleihen eine komfortable Sicherheitsmarge, die selbst bei einem Rückfall der US-Wirtschaft in eine Rezession ausreichenden Schutz bietet. In unserem Hauptszenario setzt sich die Konjunkturerholung in den USA jedoch fort. Dadurch besteht die Chance, dass sich der Zinsabstand von hochverzinslichen Papieren und Staatsanleihen verringert, was diese Obligationen noch attraktiver macht.

Hochverzinsliche Unternehmensanleihen: höhere Renditen bei überschaubarem RisikoHochverzinsliche Obligationen oder „High-Yield Bonds“ werden von Unternehmen mit einer relativ niedrigen Kre-ditwürdigkeit ausgegeben. Konkret bedeutet dies, dass die-se Gesellschaften über eine Kreditbewertung verfügen, die unterhalb einer „Investment Grade“-Schwelle liegt (dies ent-spricht der Note „Baa3“ bei der Ratingagentur Moody’s oder „BBB–“ bei der Agentur Standard & Poor’s).

Aufgrund des höheren Ausfallrisikos bezahlen die Emitten-ten von Hochzinsobligationen einen höheren Coupon, sprich Zins. Die Rendite, die ein Anleger mit einer solchen Unter-nehmensobligation erzielt, ist also in der Regel deutlich höher als diejenige einer Staatsanleihe mit gleicher Laufzeit. Diese zusätzliche Rendite bezeichnet man als „Spread“ oder „Risi-koprämie“. Generell bieten hohe Renditen ein dickeres Pols-ter gegenüber Inflationsverlusten. In einem ausgeglichenen Portfolio haben die Hochzinsobligationen die Aufgabe von Renditetreibern. Den Staatsanleihen kommt die Rolle des Ri-sikopuffers zu.

Der Markt für Unternehmensobligationen bietet ein breites Spektrum an Emittenten, Branchen sowie Ratingkategorien. Das grösste Angebot an Hochzinsobligationen besteht in den USA. Heute sind, anders als noch 2008, viele Unternehmens-bilanzen sehr gesund. Dies reduziert das Ausfallrisiko und macht die Anlagekategorie für Investoren attraktiver. Aus diesen Gründen hat Vontobel Mitte Juni einen auf hochver-zinsliche Unternehmensobligationen ausgerichteten Anlage-fonds lanciert.

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Wasser – Lebensgrundlage und Investmentidee.

Chancen:

Wasser ist die Grundlage allen Lebens. Ohne das nasse Element könnten Menschen, Tiere und Pflanzen nicht überleben. Auch für Anleger ist Wasser von Interesse – in Form von Gesellschaf-ten, die eine effiziente Nutzung von Süsswasser ermöglichen.

Für die Menschheit ist Wasser in Bezug auf drei Dinge entschei-dend: die Ernährung, die Gesundheit und das industrielle Wachs-tum. Global betrachtet ist die Landwirtschaft der grösste Verbrau-cher von Wasser, wobei dies vorwiegend in Ländern mit tiefen bis mittleren Volkseinkommen zutrifft. In Staaten mit hohen Volks-einkommen ist die Industrie der grösste Wasserkonsument. Auf-grund des Bevölkerungswachstums und des zunehmenden Wohl-standes nimmt die globale Nachfrage nach Süsswasser stetig zu. Im 20. Jahrhundert ist die Bevölkerung um etwa das Dreifache, der Wasserverbrauch aber um das Sechsfache gestiegen.

Angebotsseitig ist auf absehbare Zeit zwar genügend Wasser vorhanden. Das Problem liegt jedoch in der ungleichen Vertei-lung der Ressourcen. China beispielsweise vereint 21 Prozent der Weltbevölkerung auf sich, verfügt aber nur über sieben Prozent der erneuerbaren Wasservorräte. Solche Ungleichgewichte füh-ren bereits jetzt, auch aufgrund von Investitionsstaus, zu ernst-haften Versorgungsproblemen. Somit sind die Voraussetzungen gegeben, dass das Thema Wasser langfristig gute Investment- und Renditemöglichkeiten bieten kann.

Demografie und Industrialisierung treiben die NachfrageDemografie und Industrialisierung sind für den Verbrauch von Wasser von entscheidender Bedeutung. Diese beiden Faktoren entwickeln sich häufig besonders in jenen Regionen äusserst dyna-misch, die bereits heute mit knappen Wasserressourcen zu kämp-fen haben, sprich in Schwellenländern. Die Vereinten Nationen rechnen bis 2050 mit einer Weltbevölkerung von 9,3 Milliarden Menschen – aktuell sind es rund 7,2 Milliarden. Zu den Heraus-forderungen auf globaler Ebene gehört eine veraltete bzw. nicht existente Infrastruktur. So investiert beispielsweise die chinesische Regierung in beträchtlichem Masse in Wasserprojekte wie Wieder-aufbereitungs- und Entsalzungsanlagen.

Weltweit werden rund 70 Prozent des Süsswassers im Agrar-sektor, 20 Prozent in der Industrie und zehn Prozent im privaten Bereich verbraucht. Grosse Unterschiede bestehen auch bei der Geografie sowohl im Hinblick auf die Nachfrage wie auch auf das Angebot. Bei der Verfügbarkeit spielt in vielen Teilen der

Text: Roger Merz, Portfoliomanager

Welt das Klima eine grosse Rolle. So nimmt in vielen Regionen das jährliche Volumen an neuem, frischem Süsswasser ab. Dies wegen eines klimatisch bedingten Rückgangs von Schnee- und Regenmengen oder der sich zurückbildenden Gletscher. In tro-pischen Regionen führen die zunehmenden Überschwemmun-gen hingegen dazu, dass das Grundwasser verunreinigt wird. Ein weiteres Problem stellt die Umweltverschmutzung in den Schwellenländern dar, insbesondere in deren Grossstädten. Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass global nur fünf Pro-zent aller Abwasser gereinigt werden. Hinzu kommt die Verun-reinigung des Grundwassers durch die Landwirtschaft, haupt-sächlich durch den Einsatz von Düngemitteln.

Im Wasserbereich tätige Firmen genau prüfenDie gegenwärtige Wirtschafts- und Finanzkrise hat Investitionen gebremst und grosse (Wasser-)Infrastrukturprojekte verzögert. Dies hat dazu geführt, dass der Druck auf Regierungen und die Industrie bezüglich Investitionen in Wasserprojekte deutlich ge-stiegen ist. Laut einer Studie der US-Bank Citigroup belief sich das Investitionsvolumen des globalen Wassersektors im Jahr 2011 auf rund 450 Milliarden US-Dollar. Das Wachstum dürfte sich künftig laut dem Finanzinstitut jährlich auf vier bis sechs Prozent belaufen.

Investieren in Wasser bedeutet, die gesamte Wertschöpfungs-kette ins Auge zu fassen. Diese umfasst die Sektoren (Wasser-)Infrastruktur, -Transport und -Behandlung sowie Wassernut-zungseffizienz, Bewässerung (in der Landwirtschaft), Indust-rieprozesse, Entsalzung und Trinkwasser (inklusive Wasser in Flaschen). Das Thema Wasser ist ein Geschäft mit einem leicht defensiven Charakter – das heisst, dass Unternehmen, die in diesem Sektor tätig sind, relativ wenig Nachfrageschwankungen verzeichnen – vergleichbar mit dem Versorgungssektor. Techno-logien, die effizientere Verteilung und Einsparung von Wasser ermöglichen, sind aus Anlegerperspektive besonders interessant. Konkret geht es um Wasserfiltration, Entsalzungsanlagen, Zäh-leranlagen und neue Bewässerungstechnologien für den Agrar-sektor. Vor einem Einstieg ist allerdings eine genaue Prüfung ratsam. Gesellschaften mit einem Schwerpunkt auf Wasserauf-bereitungstechnologien beispielsweise verfügen meist über rela-tiv hohe Bewertungen.

Wachsender Markt, ÜbernahmefantasienDemografie und Industrialisierung dürften für die Nachfrage nach Wasser auf lange Frist entscheidend bleiben. In diesem Zu-

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sammenhang ergeben sich Chancen, durch ein „Herausschälen“ von Qualitätsunternehmen mit hohem Potenzial vom starken Wachstum im Industriebereich zu profitieren. Da sich viele die-ser Gesellschaften noch immer stark entwickeln, bestehen auch Aussichten auf Fusionen und Übernahmen.

Wissenswertes zum Thema WasserRund 75% der Erdoberfläche werden von Wasser bedeckt. Nur 3% sind Süsswasser, die restlichen 97% sind salzhaltiges Was-ser. Von den globalen Süsswasservorräten sind 69% in Form von Gletschern und Eis in den Polkappen eingefroren. Von den rest-lichen 30% ist der Grossteil als Bodenfeuchte oder Tiefenwasser für den Menschen unzugänglich. Nur etwa 0,3% der Süsswas-servorräte sind für den Menschen verhältnismässig leicht, vor allem in Seen und Flüssen, zugänglich. Der grösste Süsswasser-speicher der Welt ist der Baikalsee in Sibirien. Die Verfügbar-keit von Süsswasser wirft auch ethische Fragen auf. Zunehmend setzt sich die Überzeugung durch, dass der Zugang zu Wasser ein fundamentales Menschenrecht ist.

WassernutzungAbwassertransport

AbwasseraufbereitungWasserrückfluss

Wasseraufbereitung

Wasserzufuhr

Wohngebäude Geschäftsgebäude Industrieanlagen Landwirtschaft

Wertschöpfungskette von Wasser

Quelle: Vontobel

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Vermischtes aus der Vontobel-Gruppe.Blaue Seiten:

Daniel Lüscher ist neuer Leiter Personal der Vontobel-GruppePer 1. Mai 2012 trat mit Daniel Lüscher ein neuer Leiter Group Human Resources in die Vontobel-Gruppe ein. Der 46-jährige HSG-Absolvent verfügt über einen profunden Leistungsausweis im Personalmanagement, zuletzt war er in leitender Stellung im HR bei Zurich Financial Services tätig. Zuvor verantwortete er viele Jahre das Personalwesen international tätiger Konzerne im In- und Ausland.

Zwei Vontobel-Fonds ausgezeichnetMorningstar hat die gute Entwicklung zweier Vontobel-Fonds mehrfach gewürdigt. Das Fondsanalyse-Unternehmen zeichne-te den auf globale Aktienmärkte ausgerichteten Vontobel-Fonds mit dem begehrten Morningstar Fund Award in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Spanien, Frankreich, Italien, Luxemburg und den Niederlanden aus. Zudem wurde der von Rajiv Jain ver-waltete Schwellenländerfonds zum „Best Global Emerging Mar-kets Equity Fund“ in Spanien, Finnland, Luxemburg und Italien ernannt.

Medienpartner

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Vontobel erreicht Platz 19 von 50 Top-Brands in der Schweiz Im aktuellen Markenranking von Interbrand, der grössten Bera-tungsagentur für Marken, und des Schweizer Wirtschaftsmaga-zins BILANZ erreicht die Bank Vontobel den 19. Platz unter den 50 wertvollsten Marken der Schweiz. In der Begründung heisst es dazu: „Das integrierte Geschäftsmodell der kleinen Grossbank funktioniert erfolgreich. Der gute Name, die Betonung von Her-kunft und Erfahrung sowie die Verpflichtung auf Schweizer Wer-te zahlen sich aus: Die Marke legt kontinuierlich an Stärke zu. Eine konsequente Markenführung und ein exzellentes Netzwerk in Zusammenarbeit mit der Raiffeisen-Gruppe stärken die Mar-ke Vontobel in einem anspruchsvollen Marktumfeld zusätzlich.“ Die ausführliche Berichterstattung dazu unter www.bilanz.ch/marken-das-ranking.

Vontobel@YouTubeVontobel ist neu auf dem Videoportal YouTube vertreten. Zahl-reiche Beiträge aus der Vontobel-Gruppe warten darauf, von interessierten Nutzern entdeckt zu werden. So zum Beispiel der Unternehmensfilm mit Dr. Hans Vontobel, aktuelle Markteinschät-zungen des Chefstrategen oder Kommentare zu Anlageinstrumen-ten. Besuchen Sie uns unter www.youtube.com/vontobelgroup.

Vontobel als bester Broker für Schweizer Aktien ausgezeichnetDer renommierte Finanzdatenanbieter Thomson Reuters bewer-tet regelmässig die Expertise von Brokerage-Häusern basierend auf einer breit angelegten Investoren-Umfrage. Im aktuellen Thomson Reuters Extel Survey 2012 wird Vontobel, wie bereits im Vorjahr, als bester Broker für Schweizer Aktien ausgezeichnet. Mehr Informationen unter www.vontobel.com.

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Swiss Derivative Awards 2012 Die Bank Vontobel wurde am 20. April 2012 an der branchenbe-kannten „Swiss Derivative Awards“-Verleihung 2012 gleich mit zwei Auszeichnungen geehrt: Mit dem Prädikat „Top Service“ und der Auszeichnung „Bestes Aktienprodukt“ für das struktu-rierte Produkt UNIT auf SMI® mit Referenzanleihe war die Ver-leihung ein grosser Erfolg.

„Power your life“-Wochen bei VontobelDie Vontobel-Gruppe engagiert sich für mehr Nachhaltigkeit, bei ihrer Geschäftstätigkeit ebenso wie innerhalb des Unternehmens. Bereits zum zweiten Mal führte Vontobel unter dem Motto „Po-wer your life“ Aktionswochen für Mitarbeitende durch. Dieses Jahr standen drei Themen im Zentrum: Mobilität, Ernährung und Gesundheit sowie Ressourcen am Arbeitsplatz. Anhand verschie-dener Aktivitäten wurde aufgezeigt, wie Nachhaltigkeit und ein moderner Lebensstil Hand in Hand gehen und wo jeder ansetzen kann. Die Vontobel-Gruppe ist Mitbegründerin der Klimastiftung Schweiz. Mehr unter www.vontobel.com/nachhaltigkeit. Neu: Hochzinsobligationen-Fonds

Vontobel hat das Angebot im Bereich Obligationen-Fonds um ein Produkt erweitert, das auf hochverzinsliche Unternehmensobli-gationen ausgerichtet ist. Diese Papiere, auf Englisch „High-Yield Bonds“, werden von Unternehmen mit einer relativ niedrigen Kre-ditwürdigkeit ausgegeben. Solche Titel weisen zwar eine grössere Gefahr eines Zahlungsausfalls auf, doch die Rendite ist in der Regel deutlich höher als diejenige einer Staatsanleihe mit gleicher Laufzeit.

Harcourt lanciert neuen Rohstofffonds Mit einem „Dynamic“-Fonds erweitert die Vontobel-Tochterge-sellschaft Harcourt ihre Palette im Bereich der Rohstoffanlagen. Der aktiv verwaltete Fonds setzt – wie das bereits bestehen-de „Belvista“-Produkt – auf die Über- oder Untergewichtung einzelner Rohstoffe gegenüber dem Referenzindex. Der neue Fonds ist für risikobewusste Anleger gedacht, die sich für mögli-che zusätzliche Renditequellen interessieren.

Vontobel Financial Products neu in Singapur und DubaiSeit Ende Mai 2012 bietet Vontobel Financial Products neu auch strukturierte Produkte in Singapur und Dubai für B2B4C-Kunden an. Im Derivatmarkt Dubai war Vontobel schon seit einigen Jah-ren mit der eigenen Emissionsplattform ansässig. Nun werden die Vontobel-Expertise und die einzigartige elektronische Emis-sionsplattform Vontobel deritrade® auch den Kunden vor Ort angeboten.

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Restaurant

Sternen GrillAuf dem Sechseläutenplatz, 8001 Zürich-Bellevue+41 44 251 49 49, www.sternengrill.chAm Bellevueplatz gibt es Zürichs beste und bekannteste Brat-wurst. Zurzeit wird sie im Provisorium auf dem Sechseläuten-platz grilliert. Im März 2013 kehrt der Sternen Grill an den alten Standort zurück und feiert gleichzeitig das 50-Jahre-Jubiläum. In den Sommermonaten Juni bis August 2012 wird die heiss gelieb-te St. Galler Bratwurst mit dem scharfen Senf auch an Bord der SWISS First erhältlich sein.

The Vontobel Guide to:

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Zürich

Oper

Opernfestspiele St. MargarethenRömersteinbruch, A-7062 St. Margarethenca. 35 Autominuten ausserhalb der Wiener Altstadt11. Juli bis 26. August 2012, jeweils 20.30 Uhrwww.ofs.at Die Opernfestspiele präsentieren im Römersteinbruch Georges Bizets Oper „Carmen“ unter freiem Himmel. Diesen Sommer verlegt Robert Herzl die Oper in die Zeit des Spanischen Bürger-kriegs und verleiht dem Geschehen damit zusätzliche Brisanz. Der Römersteinbruch ist einer der ältesten Steinbrüche Europas und seit 2001 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Ein beeindru-ckendes Natur- und Kulturerlebnis.

Wien

Festival

Zürcher Theater Spektakel 16. August – 2. September 2012, Landiwiese, Rote Fabrik, Werft Vorverkauf ab Mittwoch, 11. Juli 2012, www.theaterspektakel.chZum Ausklang des Sommers präsentiert das Zürcher Theater Spektakel die zauberhafte Open-Air-Saison nochmals von der schönsten Seite: Seit 1980 hat sich das Zürcher Theater Spektakel zu einem der wichtigsten europäischen Festivals für zeitgenös-sische Formen der darstellenden Künste entwickelt. Neben ein-trittspflichtigen Aufführungen auf aussergewöhnlichen Spielstät-ten wie der Seebühne sorgen auf dem frei zugänglichen Gelände Strassenkünstler aus aller Welt für Unterhaltung, welche jedes Jahr zur Landiwiese am Zürichsee pilgern, um ihr Talent zu zeigen.

Restaurant

Das Dom BeislWien 1, Schulerstrasse 4, A-1010 Wien+43 1 512 03 02, www.dombeisl.atIm Dom Beisl, eine Mischung aus Bistro und dezent modernisier-tem Hellholz-Beisl mit offener Hightech-Küche, finden Sie ein reichhaltiges Angebot saisonal variierter Leckerbissen, die das Gourmetherz höher schlagen lassen. Spitzenkoch Harald Riedl kreiert seine Speisen zwischen französischer Klassik, mediterra-ner Kreativität und Wiener Tradition. Berühmt sind insbesondere seine gefüllten Kaninchenkeulen aus dem Römertopf.

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Luzern

blue The Vontobel Guide to 37

Museum

RosengartPilatusstrasse 10, 6003 Luzern+41 41 220 16 60, [email protected], www.rosengart.chApril bis Oktober: täglich 10 bis 18 Uhr (inklusive Feiertagen)Dank jahrzehntelanger Freundschaft von Siegfried und Angela Rosengart mit Pablo Picasso ist der anregendste Künstler des 20. Jahrhunderts mit über 32 eindrücklichen Gemälden vorwiegend aus dem Spätwerk präsent. Etwa 100 Zeichnungen, Aquarelle und grafische sowie plastische Arbeiten des berühmten Künstlers sind in der Ausstellung zu bewundern. Ebenfalls zur Sammlung Rosen-gart gehört Paul Klee mit dem unerschöpflichen bildnerisch und erzählerischen Reichtum seiner Kunst und ist mit 125 wunderbar tiefgründigen Aquarellen, Zeichnungen und Gemälden vertreten.

In jeder „blue“-Ausgabe stellen Ihnen verschiedene Vontobel-Teams eine Selektion der lokalen Highlights vor.

Restaurant

Restaurant Barbatti Töpferstrasse 10, 6004 Luzern+41 41 410 13 41, [email protected] Restaurant Barbatti, italienische Variante der Belle Époque, war schon immer ein Treffpunkt bekannter Persönlichkeiten aus Kultur, Politik und Wirtschaft. Seit über acht Jahren wird das Re-staurant von Signore Tommaso Vaglio geführt, der es vorzüglich verstanden hat, sowohl die Balance zwischen Tradition und den nötigen Erneuerungen zu halten als auch darüber hinaus die Er-folgsgeschichte der besonderen Gastfreundschaft für seine aus-gewählten Gäste fortzuführen.

Lounge & Bar

22nd Lounge & Bar Neue Mainzer Str. 66–68, 60311 Frankfurt am Main+49 (0)69 210 880 Mo bis Sa 18.00 bis 1.00 Uhr, So geschlossenÜber den Dächern der Mainmetropole im 22. Stock des Eurotheum befindet sich die 22nd Lounge & Bar. Bei Cool Jazz, Live-Entertainment und auf einem Platz an der „sunken“-Bar, bei der der Barkeeper mit den Gästen auf gleicher Augenhöhe agiert, dürfte man sich wohl nirgends in Frankfurt zentraler und gleichzeitig grossstädtischer fühlen. Ledersessel, bordeauxrote Wände und raumhohe Panoramafenster gestatten atemberau-bende Blicke auf die Frankfurter City.

Frankfurt

Museum

MuseumsuferVerschiedene Standorte, Frankfurt am Mainwww.museumsuferfrankfurt.deInsgesamt befinden sich auf beiden Seiten des Mains 13 Museen, welche eine aussergewöhnliche Bandbreite sowohl der nationalen als auch der internationalen Kunst- und Kulturgeschichte bieten und Frankfurt zu einer der attraktivsten Städte für Kunst- und Kul-turfreunde machen. Das Mu-seumsuferfest, bei dem drei Tage lang Millionen Besucher eine Mischung aus Kunst, Kultur, Musik und Spezialitä-ten aus aller Welt geniessen können, ist ein Highlight in der Agenda vieler Frankfur-ter. 2012 findet es vom 24. bis 26. August statt.

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Standorte

Bank Vontobel AGGotthardstrasse 43, CH-8022 ZürichTelefon +41 (0)58 283 71 11

Vontobel Swiss Wealth Advisors AGTödistrasse 17, CH-8022 ZürichTelefon +41 (0)44 287 81 11

Bank Vontobel AGSt. Alban-Anlage 58, CH-4052 BaselTelefon +41 (0)58 283 21 11

Bank Vontobel AGSpitalgasse 40, CH-3011 BernTelefon +41 (0)58 283 22 11

Bank Vontobel AGSchweizerhofquai 3a, Postfach 2265, CH-6002 LuzernTelefon +41 (0)41 249 31 11

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Bank Vontobel Europe AG, Niederlassung Köln Auf dem Berlich 1, D-50667 Köln Telefon +49 (0)221 20 30 00

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BucheckeBuchecke

David BosshartThe Age of Less – Die neue Wohlstands-formel der westlichen Welt

David Bosshart, der Leiter des weltweit renommierten Gottlieb-Duttweiler-Ins-tituts, stellt ein Zeitalter des Immer-We-nigers der heute vorherrschenden Logik des Immer-Mehrs gegenüber. Er plädiert für neues, substanzielles Wachstum, das nicht nur stur auf Zahlen ausgerichtet ist. Für ihn ist klar, dass wir die wirtschaft-lichen Verhältnisse substanziell verän-dern müssen, wenn wir morgen unseren Wohlstand halten wollen. Er fordert ein Umsteigen in das „Age of Less“ – das Immer-Weniger. Sein Buch liefert eine differenzierte Anleitung.

Titel: The Age of Less – Die neue Wohl-standsformel der westlichen WeltAutor: David BosshartVerlag: Murmann VerlagErscheinungsjahr: 2011, 1. AuflageSprache: Deutsch / 223 SeitenISBN: 978-3-86774-156-9

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richtet sich nach dem mit dem Leistungsempfänger abgeschlossenen Vertrag.

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dert werden. Einige Dienstleistungen und Produkte werden nicht weltweit und

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Herausgeber Bank Vontobel AGMarketing Private Banking (M. Rose, R. Fäh)Gotthardstrasse 43, CH-8022 Zürich Telefon +41 (0)58 283 71 11

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GestaltungIdentica AG, Zug

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„Wasser ist wertvoller als Öl – zumindest für das menschliche Leben.“

Regula Meierhofer, Geschäftsführerin Sodisneutral

DrucksacheNo. 01-12-929156 – www.myclimate.org© myclimate – The Climate Protection Partnership

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Sicherheit und Schutz:Angst ist keine Strategie für ein sicheres Leben Seite 4

Sicherheit am Berg:Robert Bösch, Fotograf und Extrembergsteiger Seite 8

Makro:Die „sichere” Anlage – Wunschdenken oder Realität? Seite 14

Sicherheit

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Makro:Die „sichere” Anlage – Wunschdenken oder Realität? Seite 14

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Vontobel Private Banking Das Magazin für PrivatkundenAusgabe Frühling 2011

LeidenschaftPeter Stamm: Schriftsteller aus LeidenschaftNeugierig auf erste, unverbrauchte Blicke

Leidenschaft für die HirnforschungDer Konzertmeister der Emotionen

Makro:Die Welt ist flach

Thema

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FamilieHubertine Underberg-Ruder:Underberg – dank Tradition der Zeit voraus

Clown Dimitri:Dimitri und seine drei Familien

Makro:Rückblick 2011 und Ausblick 2012: Globale Konjunktur

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Vontobel Private Banking Das Magazin für PrivatkundenAusgabe Winter 2012

Thema

blue 1/X

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Vontobel Private Banking Das Magazin für PrivatkundenAusgabe Sommer 2011

GrenzgängerUeli Steck:In den Bergen gibt es klare Linien und Grenzen

James Nachtwey:Die Realität aus nächster Nähe

Makro:Geldpolitik und Wechselkurse: Wo liegt der faire Wert der Währungen?

Vontobel Private Banking Das Magazin für PrivatkundenAusgabe Winter 2012

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PrognosenPrognosen im globalen Unternehmen:Peter Brabeck: „Ich kämpfe um jedenTropfen Wasser“

Demografie-Prognosen:Alter Norden, junger Süden

Makro:Globale Verschiebungen als Treiber fürneue Investment-Chancen

PrognosenPrognosen im globalen Unternehmen:Peter Brabeck: „Ich kämpfe um jedenTropfen Wasser“

Demografie-Prognosen:Alter Norden, junger Süden

Makro:Globale Verschiebungen als Treiber fürneue Investment-Chancen

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Thema

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Wandel

Thema

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ÜberfliegerChristoph Franz:Fliegen als Moment der Musse

Peter Blaser:Die Welt mit dem Ballon erfahren

Makro:Neue Realität in der Vermögensanlage

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PrognosenPrognosen im globalen Unternehmen:Peter Brabeck: „Ich kämpfe um jedenTropfen Wasser“

Demografie-Prognosen:Alter Norden, junger Süden

Makro:Globale Verschiebungen als Treiber fürneue Investment-Chancen

Wandel

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Ausgabe Frühling 2010Vontobel Private Banking

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Zeit

Zeit begreifen:

Das Wesen der Zeit S

eite 4

Fussballzeit:

Fast alles in 90 Minuten Seite 12

Makro:

Wie sieht die Investment-Landschaft

für die kommenden Jahre aus? Seite 18

In den Bergen gibt es klare Linien und Grenzen

James Nachtwey:Die Realität aus nächster Nähe

Die Welt mit dem Ballon erfahren

Makro:

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Herzklopfen Der Takt des Lebens.

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WasserExistenzielle Ressource.

FamilieHubertine Underberg-Ruder:Underberg – dank Tradition der Zeit voraus

Clown Dimitri:Dimitri und seine drei Familien

Makro:Rückblick 2011 und Ausblick 2012: Globale Konjunktur

ÜberfliegerFliegen als Moment der Musse

Die Welt mit dem Ballon erfahrenDie Welt mit dem Ballon erfahren

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