BN informiert: Bio-Lebensmittel

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Es gibt viele gute Gründe, sich beim Einkauf für die Wahl von Bio-Lebensmitteln zu ent- scheiden. Intensiver Geschmack, wertvolle Inhaltsstoffe, sauberes Trinkwasser, artge- rechte Tierhaltung und der Verzicht auf Gen- technik sind nur einige der Pluspunkte, die die Bio-Erzeugung zu bieten hat. Marken- zeichen von Ökolandbauverbänden auf dem Produkt bieten derzeit die höchsten Qua- litätsstandards. Bio-Produkte: hohe Qualität Getreide, Obst und Gemüse aus Bio-Anbau zeichnen sich durch eine ausgewogene Nährstoffzusammensetzung, intensiven Ge- schmack und eine Vielzahl von wertgebenden Inhaltsstoffen aus. Bio-Obst und Gemüse haben geringere Nitratgehalte und Pestizidrückstände als vergleichbares Obst und Gemüse aus konventionellem Intensiv- anbau. Auch der Wasseranteil von Öko- Lebensmitteln ist geringer. Bei Öko-Obst wurden z.B. mehr sekundäre Pflanzenstoffe, wie Phenole oder Vitamin C gefunden, die das Immunsystem stärken. Die Tiere werden im Ökolandbau artgerecht gehalten. Wo immer möglich, erhalten sie Auslauf im Freien und es stehen den Tieren eingestreute Liegeflächen zur Verfügung. Auf ausreichend natürliches Licht sowie ein gutes Stallklima wird besonders geachtet. Da die Tiere lang- samer gemästet werden, kann eine besondere Fleischqualität entstehen. Gesunde Tiere brauchen weniger Medikamente. Bei Bio- Fleisch sind deshalb weniger Arznei- mittelrückstände zu erwarten. Müssen bei Erkrankungen doch Medikamente eingesetzt werden, gelten doppelt so lange Wartezeiten bis zur Vermarktung wie im konventionellen Bereich. Auch die Verarbeitung ist besonders schonend. Geschmacksverstärker oder künstliche Farbstoffe sind bei Bio- Lebensmitteln tabu. Wo BIO drauf steht, ist auch BIO drin Das europäische Gesetz zur Kennzeichnung und Kontrolle biologisch er- zeugter Lebensmittel (EU- Bio-Verordnung) garantiert den Verbrauchern, dass Öko-Anbau und Tierhal- tung sowie die Verarbei- tung regelmäßig überprüft werden. Durch die Angabe der Kontrollstellennummer auf den abge- packten Lebensmitteln kann der Handelsweg bis zur Ernte auf dem Bauernhof oder in der Gärtnerei zurückverfolgt werden. Das sechs- eckige Bio-Siegel des Bundeslandwirtschafts- ministeriums baut auf dieser Verordnung auf. Darüber hinaus bieten die Zeichen der deutschen Bio-Verbände zum Teil noch stren- gere Anbau- und Verarbeitungsrichtlinien. Im Bio-Landbau gilt: Agro-Gentechnik – nein danke! Der Einsatz von gentechnisch veränderten Pflanzen im Anbau und in der Fütterung ist im biologischen Landbau verboten. Mit dem Kauf von Bio-Lebensmitteln werden die unkal- kulierbaren Risiken der Agro-Gentechnik für Umwelt und Artenvielfalt sowie für die Gesund- heit von Tier und Mensch vermieden. Öko- Landbau-Verbände setzten sich auf politischer Ebene gemeinsam mit konventionellen Land- wirten, Umweltschützern, Verbrauchern und vielen weiteren gesellschaftlichen Gruppen für gentechnikfreie Erzeugung in ganz Europa ein (www.buendnis-bayern-gentechnikfrei.de). Bio - Lebensmittel – mit allen Sinnen genießen

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Mit allen Sinnen genießen

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Es gibt viele gute Gründe, sich beim Einkauffür die Wahl von Bio-Lebensmitteln zu ent-scheiden. Intensiver Geschmack, wertvolleInhaltsstoffe, sauberes Trinkwasser, artge-rechte Tierhaltung und der Verzicht auf Gen-technik sind nur einige der Pluspunkte, diedie Bio-Erzeugung zu bieten hat. Marken-zeichen von Ökolandbauverbänden auf demProdukt bieten derzeit die höchsten Qua-litätsstandards.

Bio-Produkte: hohe QualitätGetreide, Obst und Gemüse aus Bio-Anbauzeichnen sich durch eine ausgewogeneNährstoffzusammensetzung, intensiven Ge-schmack und eine Vielzahl von wertgebendenInhaltsstoffen aus. Bio-Obst und Gemüsehaben geringere Nitratgehalte undPestizidrückstände als vergleichbares Obstund Gemüse aus konventionellem Intensiv-anbau. Auch der Wasseranteil von Öko-Lebensmitteln ist geringer. Bei Öko-Obstwurden z.B. mehr sekundäre Pflanzenstoffe,wie Phenole oder Vitamin C gefunden, diedas Immunsystem stärken. Die Tiere werdenim Ökolandbau artgerecht gehalten. Woimmer möglich, erhalten sie Auslauf im Freienund es stehen den Tieren eingestreuteLiegeflächen zur Verfügung. Auf ausreichendnatürliches Licht sowie ein gutes Stallklimawird besonders geachtet. Da die Tiere lang-samer gemästet werden, kann eine besondereFleischqualität entstehen. Gesunde Tierebrauchen weniger Medikamente. Bei Bio-Fleisch sind deshalb weniger Arznei-mittelrückstände zu erwarten. Müssen beiErkrankungen doch Medikamente eingesetztwerden, gelten doppelt so lange Wartezeitenbis zur Vermarktung wie im konventionellenBereich. Auch die Verarbeitung ist besondersschonend. Geschmacksverstärker oderkünstliche Farbstoffe sind bei Bio-Lebensmitteln tabu.

Wo BIO drauf steht,ist auch BIO drinDas europäische Gesetzzur Kennzeichnung undKontrolle biologisch er-zeugter Lebensmittel (EU-Bio-Verordnung) garantiertden Verbrauchern, dassÖko-Anbau und Tierhal-tung sowie die Verarbei-tung regelmäßig überprüftwerden. Durch die Angabeder Kontrollstellennummer auf den abge-packten Lebensmitteln kann der Handelswegbis zur Ernte auf dem Bauernhof oder in derGärtnerei zurückverfolgt werden. Das sechs-eckige Bio-Siegel des Bundeslandwirtschafts-ministeriums baut auf dieser Verordnungauf. Darüber hinaus bieten die Zeichen derdeutschen Bio-Verbände zum Teil noch stren-gere Anbau- und Verarbeitungsrichtlinien.

Im Bio-Landbau gilt:Agro-Gentechnik – nein danke!Der Einsatz von gentechnisch verändertenPflanzen im Anbau und in der Fütterung istim biologischen Landbau verboten. Mit demKauf von Bio-Lebensmitteln werden die unkal-kulierbaren Risiken der Agro-Gentechnik fürUmwelt und Artenvielfalt sowie für die Gesund-heit von Tier und Mensch vermieden. Öko-Landbau-Verbände setzten sich auf politischerEbene gemeinsam mit konventionellen Land-wirten, Umweltschützern, Verbrauchern undvielen weiteren gesellschaftlichen Gruppen fürgentechnikfreie Erzeugung in ganz Europa ein(www.buendnis-bayern-gentechnikfrei.de).

Bio-Lebensmittel –mit allen Sinnen genießen

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Bio-Landbau gut fürUmwelt und Artenvielfalt

Im Bio-Landbau werden keine synthetischenPestizide und Düngemittel eingesetzt. Die

Düngung erfolgt organisch, mit Gülle,Festmist oder durch Leguminosenanbau.Leguminosen, wie z.B. Erbsen, können den

Luftstickstoff verwerten. Dadurch spart derÖko-Landbau die Energie für die Produktion

synthetischer Stickstoffdünger. So werdenfür die Erzeugung von 1 kg Stickstoff-

dünger etwa 2 Liter Erdöl gebraucht. Weilim Öko-Landbau nur so viele Tiere gehaltenwerden dürfen, dass die tierischen Nährstoffegut von den Pflanzen verwertet werdenkönnen, entstehen weitgehend geschlosseneNährstoffkreisläufe. Flüsse und damit unserTrinkwasser werden durch den Öko-Landbauvor Nitrat und Schadstoffen bewahrt. Durchvielfältige Ackerfrüchte wird ein hoher Hu-musgehalt im Boden aufgebaut, der dasKlima schützt und auch Hochwasserschädenvorbeugen kann. Auf biologisch bewirtschaf-teten Flächen finden sich bis zu dreimalmehr Beikräuter, die auch Lebensraum fürInsekten sind. Auch Vögel bevorzugen denÖkolandbau als Nistmöglichkeit.

Bio-Lebensmittel sind ihren Preis wert

Bio-Lebensmittel schmecken frisch, herzhaftund gehaltvoller als die meisten konventionellerzeugten Produkte. Der Verzicht auf Höchst-erträge und der Mehraufwand an Arbeit, z.B.bei der Beikrautregulierung von Gemüse,verursachen für die Landwirte höhere Kosten.

Auch die Erfassungskosten, z.B. bei der Milchsind höher, da Bio-Betriebe weiter auseinanderliegen. Durch umfassendes Qualitätsmanage-ment vom Anbau bis zur Ladentheke sindBio-Produkte ihren Preis wert! Verbraucher,die sich ein ganzes Jahr konsequent mit Bio-Produkten aus der Region ernähren, könnennach einer Berechnung des Bioringes Allgäufast 500 Euro an Umweltfolgekosten sparen,zum Beispiel bei der Gewässerreinhaltung.

Mit Bio-Anbau ausreichendNahrung für alleMit dem ökologischen Landbau kann dieSelbstversorgung mit Lebensmitteln inDeutschland sichergestellt werden, wenn sichder Trend in Richtung eines geringeren Fleisch-konsums fortsetzt. Auch weltweit leistenökologische Anbausysteme mit Mischkultur-anbau und bodenschonender, pestizidfreierBewirtschaftung einen wichtigen Beitrag fürdie Ernährungssicherheit der einheimischenBevölkerung. Fair gehandelte Bio-Produktesichern zudem besser Umweltund Einkommen der Erzeugerin der „einen Welt“.

Adressen von den Biobe-trieben, mit Direktvermarktung, Abo-Kistenund Lieferdiensten erhalten Sie auch imInternet unter www.oekolandbau.de. Für dieGroßräume München und Nürnberg gibt esden BN Einkaufsführer: „Bio – wo – herdamit“ (www.bund-naturschutz.de). OderSie fragen Ihre Bund Naturschutz-Kreisgruppenach einem Einkaufsverzeichnis.

Biokreis e.V.Stelzlhof 194034 PassauTel. (0851) 75 65 0-0Fax (0851) 75 65 [email protected]

Gäa e.V.Arndtstr. 1101099 DresdenTel. (0351) 40 12 38 9Fax (0351) 40 15 51 9www.gaea.de

Demeter BayernHohenbercha 2385402 KranzbergTel. (08166) 62 04Fax (08166) 62 74www.demeter.de

Bioland LandesverbandBayernAuf dem Kreuz 5886152 Augsburg Tel. (0821) 3 46 80-0 Fax (0821) 3 46 80-120www.bioland.de

ECOVIN-BundesverbandÖkologischer Weinbau e.V.Wormser Straße 16255276 OppenheimTel. (06133) 16 40Fax (06133) 16 09www.ecovin.de

Biopark e.V.Rövertannen 1318273 GüstrowTel. (03843) 24 50 30Fax (03843) 24 50 32www.biopark.de

Naturland-Verband fürnaturgemäßen Landbau e.V.GeschäftsstelleHohenkammerEichethof 485411 HohenkammerTel. (08137) 93 18 10Fax (08137) 93 18 19www.naturland.de

Öko-Landbau-Verbände:

Alles BIO!Das BIO-Siegel desBundeslandwirt-schaftsministeriumserhalten nur jeneLebensmittel, dieentsprechend der EU-Bio-Verordnungökologisch, artgerecht und ohne Gen-technik hergestellt und weiter verar-beitet wurden. Weitere Infos erhaltenSie unter www.biosiegel.de

HerausgeberBund Naturschutz in Bayern e.V. (BN)LandesfachgeschäftstelleBauernfeindstr. 2390471 NürnbergTel. 0 9 11 - 81 87 8 - 0 Fax 0 9 11 - 86 95 68E-mai: [email protected], Text und V.i.S.d.PMarion RuppanerBN-LandwirtschaftsreferentinLandesfachgeschäftsstelle NürnbergIllustrationSchelimoserSatz und GestaltungMarkus Weber, HGS 5VertriebBund Naturschutz Service GmbHSpitalstraße 2191207 Lauf a. d. PegnitzTel. 0 91 23 - 99 95 70Fax. 0 91 23 - 99 95 799

3. Auflage - vollständig überarbeitet(25.000-40.000)Januar 2008

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