Bodenschätzung - Fritz Henßler Berufskolleg der Stadt ... · Web viewDie Standardausgabe...

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Bodenschätzung Inhaltsverzeichnis Inhalt (mit Hyperlinks) Seite Gesetzliche Grundlagen ................................ 2 Ackerschätzungsrahmen .............................. .. 2 Grünlandschätzungsrahmen ........................... 4 Sonderflächen ...................................... .......... 5 Verwendungsmöglichkeiten ............................ 5 Schätzungskarte ..................................... ........ 5 Deutsche Bodenkarte 1 : 5000 (DGK5 Bo) ...... 6 Übungsaufgaben ....................................... ...... 7 1

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Page 1: Bodenschätzung - Fritz Henßler Berufskolleg der Stadt ... · Web viewDie Standardausgabe „Liegenschaftskarte/Schätzungskarte“ der ALK ersetzt die analoge Schätzungskarte.

Bodenschätzung

Inhaltsverzeichnis

Inhalt (mit Hyperlinks) Seite

Gesetzliche Grundlagen ................................ 2

Ackerschätzungsrahmen ................................ 2

Grünlandschätzungsrahmen ........................... 4

Sonderflächen ................................................ 5

Verwendungsmöglichkeiten ............................ 5

Schätzungskarte ............................................. 5

Deutsche Bodenkarte 1 : 5000 (DGK5 Bo) ...... 6

Übungsaufgaben ............................................. 7

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BodenschätzungIm Jahre 1934 wurde das Bodenschätzungsgesetz erlassen, welches auch heute noch in modifizierte Form Gültigkeit hat. Unabhängig von der tatsächlichen Nutzung wurde der Boden nach Beschaffenheit (Bestandsaufnahme) und der Ertragsfähigkeit als Ackerland oder Grünland klassifiziert. Zur Sicherstellung einer einheitlichen Bewertung, wurden über das ganze Land verteilt ca. 12000 Musterstücke (MSt) nach einheitlichen Kriterien bewertet. Die Beschreibung dieser Musterstücke war und ist die Bewertungsvorlage für die örtlichen Schätzungsausschüsse.AckerschätzungsrahmenDie Bewertung des Ackerbodens erfolgte nach dem Ackerschätzungsrahmen.

Bodenart nach mineralischen Bestandteilen

Bodenart nach Entstehung Stufe 1 größte Leistungsfähigkeit Stufe 7 geringste Leistungsfähigkeit

Bodenzahl

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Es bedeuten in diesem Schema:

D = Diluvium (eiszeitlicher und Tertiärboden) Al = Alluvium (Schwemmlandboden)

Lö = Löß (Windboden) V = Verwitterungsboden

Bedeutung Zusatz g: Bsp.: Vg = Gesteinshaltiger Verwitterungsboden

Beispiel einer Bewertung:

Der Schätzungsausschuss stellt für eine zu bewertende Fläche fest:

Bodenart nach mineralischen Bestandteilen:

Lehm mit Tonanteilen : LT

Bodenart nach Entstehung

Verwitterungsboden : V

Zustandsstufe : 3

Bodenzahl : 65 (Durch Vergleich mit den Musterstücken)

Weichen die Klima- und Geländeverhältnisse von den Bezugsgrößen ab, so werden an den Bodenzahlen Zu- oder Abschläge vorgenommen. Das so modifizierte Ergebnis stellt die Ackerzahl dar. Als Bezugsgrößen gelten folgende Klima- und Geländeverhältnisse: 8 °C mittlere Jahrestemperatur, 600 mm Niederschlag, ebene bis schwach geneigte Lage und optimaler Grundwasserstand

Ackerzahl : Bodenzahl + 2 = 67 ( Zuschlag = 2 Punkte)

Schätzungsmerkmal der Fläche:

LT3 KlassenmerkmaleV

Bodenzahl65 Wertzahlen67 Ackerzahl

Schreibweise im Liegenschaftsbuch und der Schätzungskarte: LT 3 V 65/67

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Grünlandschätzungsrahmen Wertzahlen vergleichbarer Ackerböden

Grünlandgrundzahlen

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Bei der Bewertung des Grünlandes werden nur vier Bodenarten und die Moorgruppe, sowie drei Zustandsstufen (I bis III) unterschieden. Wegen der geringen Bedeutung entfällt die Berücksichtigung des Ausgangsgesteins. Stattdessen werden die hier wichtigeren Wasserverhältnisse in fünf Stufen gegliedert, die von frisch (Stufe 1) bis nasssumpfig (Stufe 5) reichen. Mit den Klimastufen a – c fließen durchschnittliche Jahrestemperaturen in das Bewertungsschema ein. Bei durchschnittlichen Jahrestemperaturen unter 5,6° kann zusätzlich eine Klimastufe d benutzt werden.

Aus dem Grünlandschätzungsrahmen wird mit diesen Vorgaben die Grünlandgrundzahl ermittelt. Durch Zu- und Abschläge auf die Grünlandgrundzahl wegen abweichender örtlicher Verhältnisse wird die Grünlandzahl gefunden.

Beispiel: Der Schätzungsausschuss findet für eine Fläche Bodenart Sand, Zustandsstufe I, mittlere Klima- und Wasserverhältnisse. Im Vergleich der örtlichen Fläche mit den Musterstücken findet er im Grünlandschätzungsrahmen:

Bodenart Sand S

Zustandsstufe I

Klimastufe b

Wasserstufe 3

Grünlandgrundzahl 38

Grünlandzahl 35

(Abschlag : 38 – 3 = 35 wegen abweichender örtlicher Verhältnisse)

Schreibweise im Liegenschaftsbuch und der Schätzungskarte:

S I b 3 38 / 35

SonderflächenLiegen innerhalb einer Klassenfläche oder eines Klassenabschnittes wesentliche Unterschiede hinsichtlich von Besonderheiten vor, z.B. im örtlichen Klima (Waldschatten) oä., dann werden die betroffenen Flächen als Sonderflächen behandelt. Der Einfluss dieser Besonderheit wird erst in der Ackerzahl bzw. Grünlandzahl erfasst.

VerwendungsmöglichkeitenDie Ertragsmesszahl ist ein wichtiges Kriterium bei der Erhebung von Steuern landwirtschaftlich genutzter Böden. Im nichtsteuerlichen Bereich finden die Ergebnisse der Bodenschätze Anwendung in der Flurbereinigung, bei der Wertermittlung von Landwirtschaftlichen Grundstückeln, Festlegung von Beleihungsgrenzen, Bestimmung von Pacht- und Mietzins.Die Bodenschätzung gibt in geologisch-bodenkundlicher Hinsicht einen überblick über die Gliederung, den Aufbau und die Werteverhältnisse der Böden

SchätzungskarteIn analoger Form ist die Schätzungspause eine Zweiton-Kopie der Flurkartenpause und der Schätzungspause. In der Schätzungspause werden die Klassenzeichen und Wertzahlen zeichnerisch dargestellt.

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Klassenzeichen

Wertzahlen

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Ausschnitt aus einer Schätzungskarte: Die Schätzungsergebnisse sind hier nicht im Grauton einer Zweiton-Kopie sondern in grüner Farbe der digitalen Ausgabe dargestellt.Sind die Wertzahlen gleich, so werden sie nur einmal dargestellt und doppelt Unterstrichen in der analogen Ausgabe. In der digitalen Ausgabe wird in diesen Fällen der Wertzahl ein Gleichheitszeichen angefügt. Bei Neukulturen wird das Jahr der Kultivierung den Wert Wertzahlen beigefügt (Beisp.: Neukultivierung im Jahre 1990 NK90).Die Schätzungsgrenzen werden als Begleitlinien zu den vorhandenen Linien der Flurkarte dargestellt – soweit sie diesen Linien folgen.Die Standardausgabe „Liegenschaftskarte/Schätzungskarte“ der ALK ersetzt die analoge Schätzungskarte.Die Herstellung, Fortführung und Vervielfältigung der Schätzungskarte ist Aufgabe der Vermessungs- und Katasterämter.

Schätzungskarte in der ALKMit Einführung der ALK wird die vorstehend beschriebene analoge Schätzungskarte durch die digitale Liegenschaftskarte/Schätzungskarte abgelöst. Zusätzlich zu den Informationen der analogen Schätzungspause (Grenzen der Klassenflächen und -abschnitte, Sonderflächen, Klassenzeichen und Wertzahlen) enthält der digitale Bestand die Grablöcher der Ur- und Nachschätzungen (Folie 32 und 42 der ZvAut – NW)

In der Standardausgabe "Liegenschaftskarte/Schätzungskarte" wird zusätzlich die "Liegenschaftskarte/Flurkarte“ dargestellt.Beispiel einer digitalen Schätzungskarte.

Die DGK5 BO - Bodenkarte 1:5000Die DGK5 Bo enthält auf Grundlage der Deutschen Grundkarte 1:5000 (DGK5) die Ergebnisse der Bodenschätzung nach dem Bodenschätzungsgesetz vom 16. Oktober 1934 sowie Angaben über die Bodenbeschaffenheit bis zur Tiefe von zwei Metern anhand von Bodenprofilen. Bewertungsschlüssel, die Bodenprofile und Bodentyp sind in der Zeichenerklärung erläutert.

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Die Bodenkarte gibt in geologisch-bodenkundlicher Hinsicht einen überblick über die Gliederung, den Aufbau und die Werteverhältnisse der Böden. Benötigt wird diese Karte u.a. für Grundstücksverkehr, Wirtschaftsberatung, Flurbereinigung und Bodenverbesserung.

Ausschnitt aus einer Bodenkarte:

Aufgaben1. Geben Sie 3 Beispiele für eine gesetzliche Nutzungsart an.

2. Wie unterscheidet sich eine gesetzliche Nutzungsart von einer tatsächlichen Nutzungsart.

3. Welche der Nutzungsarten nach Aufgabe 2 wird im Kataster flächendeckend nachgewiesen?

4. Erklären Sie das Schätzungsmerkmal L III b 3 41/43.

5. In welchen Karten werden die Ergebnisse der Bodenschätzung nachgewiesen?

6. Eine Fläche mit dem Schätzungsmerkmal nach Aufgabe 4 hat die Größe 1639m². Berechnen Sie die Ertragsmesszahl (EMZ).

7. Erklären Sie die Begriffe

a) Klassenfläche b) Klassenabschnittsflächen c) Sonderflächen

8. Sie bearbeiten bei einem ÖbVermIng eine Fortführungsvermessung.

Müssen Sie im Rahmen einer Fortf.Vermessung die Flächen nach Aufgabe 7 mitberechnen (mit Begründung)?

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9. In der untenstehenden Karte sind die Schätzungsflächen mit 1 – 7 bezeichnet.

In der Schätzungskarte sind für diese Abschnittsflächen folgende Schätzungsmerkmale angegeben:

Fläche 1 : lS II b 44/37 (Sonderfläche) Fläche 2 : lS II b 44/42

Fläche 3 : SL 2 D 67/68 Fläche 4 : SL 1 D 72/70

Fläche 5 : SL 1 D 72/70 NK80 Fläche 6 : L I b 2 69/70

Fläche 7 : L I b 3 57/62

a) Geben Sie an, welchen Flächen Acker- bzw. Grünlandflächen sind.b) Müssen die von Ihnen bezeichneten Flächen in der Örtlichkeit die gleiche Nutzungsart

haben (mit Begründung)?c) Übernehmen Sie die Schätzungsergebnisse formgerecht in die Karte.d) Berechnen Sie die Flächen der Flurstücksabschnitte 1 – 6 nach der Karte und

stimmen Sie die Ergebnisse auf die Flurstücksflächen ab.e) Berechnen Sie für die Flurstücksabschnitte die Ertragsmesszahlen.f) Berechnet diese Fläche bei einer Fortf.Vermessung der ÖbVermIng oder das

Katasteramt?

Gez. Nospickel 08/2005

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