Bologna

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Transcript of Bologna

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Bologna den

Prozess machen!

#unsereuniPräsentation zur Mobilisierung

für den Bolognagipfel im März 2010

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Vorgeschichte zu Bologna

• 11.April 1997: Lissabon Abkommen (nach Völkerrecht, UNESCO/Europarat)

– Anerkennung von Studienabschlüssen– Bedingungen für Studienfortsetzung im Ausland– Diploma Supplement

1.Versuch einer gemeinsamen Strategie im tertiären Sektor

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Vorgeschichte zu Bologna

• 1998– Initiative zur Vereinheitlichung des europäischen

Hochschulraumes, Anpassung an anglo-amerikanischen Raum

– Freiwillige Erklärung (‚Sorbonner Erklärung‘) der vier größten EU-Mitgliedsstaaten

• Homogenisierung der Architektur der Abschlüsse• Unbürokratische Anerkennung von erbrachter Leistung• Förderung der Mobilität von Studierenden • Einführung eines Credit-Systems

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Was ist Bologna?

• 1999: Bologna Erklärung unterzeichnet von 29 Bildungs- bzw. WissenschaftsministerInnen Europas – Erweiterung, Konkretisierung von Sorbonner

Erklärung– Projekt soll bis 2010 umgesetzt werden– Durch Exekutiven nicht Legislativen bestätigt– Läuft inzwischen in 46 Staaten – Kein EU-Gesetz! Freiwilliges Abkommen

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HauptzieleExplizit:• Förderung von Mobilität • Internationale Wettbewerbsfähigkeit des

europäischen Hochschulsektors• Vergleichbarkeit von tertiärer Ausbildung

Implizit:• Beschäftigungsfähigkeit („Employability“) der Uni-

AbsolventInnen (Inhalte/Formen der Wissensaneignung werden an die Anforderungen des kapital. Marktes angepasst)

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Geplante Umsetzung

• Einführung der gemeinsamen Struktur Bachelor-Master-PhD

• Einführung des ECTS-Punkte (Vergleichbarkeit von Aufwand/Leistung)

• Gemeinsame Qualitätsentwicklung • Beseitigung von Mobilitätshürden• Förderung der Beteiligung von Studierenden• Lebenslanges Lernen

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Reale Umsetzung

• Zwischen „großen Zielen“ und realer Umsetzung starke

Differenzen

• Sieht in einzelnen Staaten relativ ähnlich aus, daher schwer

argumentierbar, dass (nur) die Wissenschaftspolitik der

einzelnen Länder „gescheitert“ ist

Bologna muss als Teil herrschaftlicher

Verhältnisse und gesellschaftlicher Kämpfe

gesehen werden, nicht als abgetrennte Reform

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Bologna als Verdichtung von (Kräfte-) Verhältnissen

• Bologna-Prozess geht mit dem neoliberalen Umbau der Hochschulen einher

• …und ist ein Teil von gesellschaftlichen Transformationsprozessen

-Intensivierung der Arbeit-zunehmende Entdemokratisierung der Gesellschaft-Verwertbarkeitsdebatten in Bildungs- und Sozialsystem

(auch „Ökonomisierung“ genannt)-Internationalisierung von Staatlichkeit-Antifeministischer Rückschlag-Verstärkung internationaler Arbeitsteilung

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Auswirkungen des Bologna-Prozesses I

• Vorbemerkung: Unis vor Bologna auch nicht demokratisch und frei zugänglich Humboldt‘sche Uni als „Eliteuni“

• Bachelor ist als Berufsausbildung konzipiert (Studieninhalte/-aufbau sind auf wirtschaftlicher Verwertungslogik ausgerichtet)

• „Produziert“ nichtwissenschaftliche AkademikerInnen

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Auswirkungen des Bologna-Prozesses II

• Hoher Leistungsdruck und Arbeitsbelastung (weil komprimierter Lehrstoff)

• Masterbeschränkung– Bachelor wird Massenabfertigung, Master/PhD als

Eliteprogramm (schließt best. gesell. Gruppen konsequent aus)– Verschulung des Bachelor– Konkurrenzdruck unter den Studierenden

• Individualisierung, keine kollektiven Lernprozesse, Spaltung der Studierenden

– Forschung nur noch im Master• Zugang zu Forschung beschränkt• Kaum gegenhegemoniale Forschung möglich , weil

drittmittelfinanzierte Forschung von gesellschaftlichen Eliten

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Auswirkungen auf den Studienalltag I

• Keine Zeit für:– Lesen der Zusatzlektüre (oft auch der gesamten

Pflichtlektüre)– Eigene Lektüre- oder Forschungsinteressen– Gemeinsame Reflexion des Gelernten– Politisches/Soziales Engagement– Wirkliche Orientierung innerhalb des Faches (aber

auch interdisziplinäre Orientierung)

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Auswirkungen auf den Studienalltag II

• „Verschulte“ Studienpläne führen dazu, dass es kaum mehr Wahlmöglichkeiten im Studium gibt

• Unsicherheit Bachelor-Abschluss „2.Klasse“?• Prekarisierte Externe statt ProfessorInnen lehren• Chron. Unterfinanzierung der Unis vermehrte

Drittmittelfinanzierung und damit einhergehende Abhängigkeit der Unis von marktwirtschaftl. Verwertungslogik

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Bologna-Gipfel im März 2010

• Treffen der WissenschaftsministerInnen in Wien und Budapest („10 Jahre Bologna“-Feier)

• UG 2002 als gelungenes Beispiel für den Bologna-Prozess

• Demonstration mit Studierenden aus ganz Europa• Blockadeaktionen um Gipfel zu stören• Streik an den Unis angedacht• Gegengipfel der BesetzerInnen mit inhaltlicher

Auseinandersetzung, Möglichkeit der Vernetzung und Reflexion

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Abschluss

• Fragen?

• Kritik?

• Diskussionsbeiträge?

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Inhaltliche Konzeption der ppt: Julia Hofmann, Hanna Lichtenberger

Inhaltliche Konzeption: Julia Hofmann, Hanna Lichtenberger für die AG Bologna/GipfelLayout:

„10 Jahre Bologna“-Gipfel 11./12.März in Budapest/Wien

Demonstrieren.Blockieren.

Alternativ Diskutieren.

Infos:www.bolognaburns.org

[email protected]