Booster & Co....rade beim räumlichen Aspekt sind Kabel-längen und der damit verbundene...

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E in Booster ist ein zusätzlicher Leistungs- verstärker im Digitalsystem, der zur Er- weiterung der Modellbahnanlage genutzt wird. Er versorgt einen eigenen Teilbereich der Anlage mit Digitalstrom und ist schie- nenseitig von der restlichen Anlage ge- trennt. Er wird von der Digital-Zentrale mit den zu sendenden Digitalinformationen versorgt, verfügt über eine Erkennung von Kurzschlüssen und Überlast. In diesen Fäl- len schaltet er den angeschlossenen Gleis- bereich oder die gesamte Anlage ab. Eini- ge Digitalzentralen wie z.B. die Lenz LZ100, Tams oder Roco verzichten grundsätzlich auf einen eigenen Leistungsteil und sind auch schon für das erste Stück Gleis auf ei- nen externen Verstärker angewiesen. Strom und Spannung Die meisten Digital-Zentralen liefern am Gleisausgang eine Stromstärke von 3 A. Wenn man nun für H0 typische Verbrauchs- werte zu Grunde legt, erkennt man sehr schnell, dass eine mittlere oder große Mo- dellbahnanlage mit der Leistung der Digi- talzentrale alleine nicht auskommt. Unten Beispiele für die Spurweite H0 für einen Schattenbahnhof mit acht Gleisen. Wenn man dann noch eine Reserve von 20% bis 25% dazu gibt, sieht man, dass es mit 3 A im Schattenbahnhofsbereich bereits eng werden kann. Man merkt auch, dass die Anhänger der kleineren Spurweite einen leistungstechnischen Vorteil haben, den- noch ist auch bei einer N- oder Z-Anlage auf den Strombedarf zu achten, und daher eine entsprechende Berechnung bereits in der Vorplanung sehr empfehlenswert. Eine Ausnahme in der Bereitstellung des Digitalstroms bildet zum Beispiel die Zen- trale von Zimo mit 8 A Ausgangstrom am Gleisausgang. Das Basisgerät MX1 von Zimo bietet weitere 3 A am befahrbaren Programmierausgang, und die Hochstrom- Version MX1HS stellt sogar 2 x 8 A zur Ver- fügung. Auch die neue Zentrale MX10 bie- tet ähnliche Werte. Hier kommen die meisten Modellbahner auch bei einer mittelgroßen Anlage mit den „Bordmitteln“ aus. Sicher ein Grund, warum – obwohl es auch von Zimo einen Booster mit der Bezeichnung MX1BOO gibt – dieser aber nicht sehr oft zum Einsatz kommen muss. Weitere Ver- treter mit höherem Leistungsvermögen in Sachen Ausgangsstrom sind die Zentralen von Digitrax oder Massoth. Zu beachten gilt jedoch der nachfolgende Hinweis in Sachen Radschleifer und Baugröße! Ein allgemeiner Booster-Hinweis am An- fang: Ströme über 5 A sind für die Rad- schleifer von Gleichstromlokomotiven im Kurzschlussfall ein echtes Risiko. Einige Hersteller empfehlen daher den Einsatz von stärkeren Boostern (und Zentralen) nur für die Spurweiten größer als H0. Nicht ohne Grund bewegen sich die meisten Her- steller von Zentralen und Boostern im Be- reich um die 3 A Ausgangsstrom, wenn- gleich bei den Boostern der Trend zu mehr Leistung geht. Grundlegendes Doch zurück zu den stärker verbreiteten DCC- und Motorola-Systemen mit „Stan- dard-Leistung“. Fast jeder Hersteller hat neben seiner Zentrale auch die entspre- chenden Leistungskomponenten im Pro- gramm oder setzt von Anfang an auf eine Teilung von Zentrale und Verstärker. Das bedeutet, dass die Digital-Zentrale „ledig- lich“ das digitale Signal erzeugt, während die erforderliche Gleisspannung mit einer weiteren Komponente erzeugt wird. Typi- sche Vertreter dieser Technik sind zum Bei- spiel EasyControl von Tams oder das Digi- talsystem der Firma Roco. Und es muss ja nicht schlecht sein, „Intelligenz“ und „Leis- tung“ zu trennen, ganz im Gegenteil! Man ist flexibler in Sachen Leistungsausstat- tung der Digitalanlage, kann einfach „auf- rüsten“ und natürlich auch die Kosten et- was über die Bauphasen verteilen. Allerdings bedarf es bei der Planung der Anlage in einzelne Versorgungsbereiche mehr Aufwand. Aber es muss kein Nach- teil sein, wenn man sich vorab mehr Ge- danken um den späteren Betrieb macht, dies ordentlich vorplant und dokumentiert. Die Firma Lenz hat sich mit den aktuellen Zentralen von dieser Gewaltenteilung wie- der verabschiedet und sich für ein kom- paktes Gerät und den Wegfall der Verka- belung Zentrale Booster entschieden. Der verwendete Booster muss grundsätzlich dieselbe Sprache, sprich dasselbe Digital- 14 – Modellbahn-Kurier 34 Digitale Grundlagen Booster & Co. Beispiel: Strombedarf für einen Schattenbahnhof mit acht Gleisen der Baugröße H0 Gleis 1: Güterzug 15 Wagen, je 2 Achsen mit 18 kΩ, Lok mit LED (15 mA) 30 mA Gleis 2: Güterzug 10 Wagen, je 2 Achsen 18 kΩ, Lok mit LED (30 mA) 40 mA Gleis 3: Güterzug 12 Wagen, je 2 Achsen 18 kΩ, Lok mit Glühbirnen (100 mA) 112 mA Gleis 4: Reisezug 5 Wagen, jeweils mit LED-Licht, Zugschluss, Lok mit LED 270 mA Gleis 5: Reisezug 6 Wagen, je 2 Glühbirnen, Zugschluss, Lok mit Glühbirnen 715 mA Gleis 6: Güterzug mit 10 Wagen, 18 kΩ, Lok Licht mit Glühbirnen (100 mA) 110 mA Gleis 7: ausfahrender Güterzug 10 Wagen, 18 kΩ, Lok beschleunigt (800 mA) 810 mA Summe ohne das Durchfahrgleis 8: 2.087 mA Gleis 8: einfahrender Reisezug 6 Wagen, Beleuchtung, Lok fährt (400 mA) 670 mA Summe gesamt: 2.757 mA Booster, Booster – die Auswahl ist groß, die Unterschiede liegen im (technischen) Detail.

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Ein Booster ist ein zusätzlicher Leistungs-verstärker im Digitalsystem, der zur Er-

weiterung der Modellbahnanlage genutztwird. Er versorgt einen eigenen Teilbereichder Anlage mit Digitalstrom und ist schie-nenseitig von der restlichen Anlage ge-trennt. Er wird von der Digital-Zentralemit den zu sendenden Digitalinformationenversorgt, verfügt über eine Erkennung vonKurzschlüssen und Überlast. In diesen Fäl-len schaltet er den angeschlossenen Gleis-bereich oder die gesamte Anlage ab. Eini-ge Digitalzentralen wie z.B. die Lenz LZ100,Tams oder Roco verzichten grundsätzlichauf einen eigenen Leistungsteil und sindauch schon für das erste Stück Gleis auf ei-nen externen Verstärker angewiesen.

Strom und SpannungDie meisten Digital-Zentralen liefern amGleisausgang eine Stromstärke von 3 A.Wenn man nun für H0 typische Verbrauchs-werte zu Grunde legt, erkennt man sehrschnell, dass eine mittlere oder große Mo-dellbahnanlage mit der Leistung der Digi-talzentrale alleine nicht auskommt.

Unten Beispiele für die Spurweite H0 füreinen Schattenbahnhof mit acht Gleisen.

Wenn man dann noch eine Reserve von20% bis 25% dazu gibt, sieht man, dass esmit 3 A im Schattenbahnhofsbereich bereitseng werden kann. Man merkt auch, dass dieAnhänger der kleineren Spurweite einenleistungstechnischen Vorteil haben, den-noch ist auch bei einer N- oder Z-Anlageauf den Strombedarf zu achten, und dahereine entsprechende Berechnung bereits inder Vorplanung sehr empfehlenswert.

Eine Ausnahme in der Bereitstellung desDigitalstroms bildet zum Beispiel die Zen-trale von Zimo mit 8 A Ausgangstrom amGleisausgang. Das Basisgerät MX1 vonZimo bietet weitere 3 A am befahrbarenProgrammierausgang, und die Hochstrom-Version MX1HS stellt sogar 2 x 8 A zur Ver-fügung. Auch die neue Zentrale MX10 bie-tet ähnliche Werte. Hier kommen die meistenModellbahner auch bei einer mittelgroßen

Anlage mit den „Bordmitteln“ aus. Sicherein Grund, warum – obwohl es auch vonZimo einen Booster mit der BezeichnungMX1BOO gibt – dieser aber nicht sehr oftzum Einsatz kommen muss. Weitere Ver-treter mit höherem Leistungsvermögen inSachen Ausgangsstrom sind die Zentralenvon Digitrax oder Massoth. Zu beachtengilt jedoch der nachfolgende Hinweis inSachen Radschleifer und Baugröße!

Ein allgemeiner Booster-Hinweis am An -fang: Ströme über 5 A sind für die Rad-schleifer von Gleichstromlokomotiven imKurzschlussfall ein echtes Risiko. EinigeHersteller empfehlen daher den Einsatzvon stärkeren Boostern (und Zentralen)nur für die Spurweiten größer als H0. Nichtohne Grund bewegen sich die meisten Her-steller von Zentralen und Boostern im Be-reich um die 3 A Ausgangsstrom, wenn-

gleich bei den Boostern der Trend zu mehrLeistung geht.

GrundlegendesDoch zurück zu den stärker verbreitetenDCC- und Motorola-Systemen mit „Stan-dard-Leistung“. Fast jeder Hersteller hatneben seiner Zentrale auch die entspre-chenden Leistungskomponenten im Pro-gramm oder setzt von Anfang an auf eineTeilung von Zentrale und Verstärker. Dasbedeutet, dass die Digital-Zentrale „ledig-lich“ das digitale Signal erzeugt, währenddie erforderliche Gleisspannung mit einerweiteren Komponente erzeugt wird. Typi-sche Vertreter dieser Technik sind zum Bei-spiel EasyControl von Tams oder das Digi-talsystem der Firma Roco. Und es muss janicht schlecht sein, „Intelligenz“ und „Leis -tung“ zu trennen, ganz im Gegenteil! Manist flexibler in Sachen Leistungsausstat-tung der Digitalanlage, kann einfach „auf-rüsten“ und natürlich auch die Kosten et-was über die Bauphasen verteilen.

Allerdings bedarf es bei der Planung derAnlage in einzelne Versorgungsbereichemehr Aufwand. Aber es muss kein Nach-teil sein, wenn man sich vorab mehr Ge-danken um den späteren Betrieb macht,dies ordentlich vorplant und dokumentiert.Die Firma Lenz hat sich mit den aktuellenZentralen von dieser Gewaltenteilung wie-der verabschiedet und sich für ein kom-paktes Gerät und den Wegfall der Verka-belung Zentrale ↔ Booster entschieden.Der verwendete Booster muss grundsätzlichdieselbe Sprache, sprich dasselbe Digital-

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Digitale Grundlagen

Booster & Co.

Beispiel: Strombedarf für einen Schattenbahnhof mit acht Gleisen der Baugröße H0Gleis 1: Güterzug 15 Wagen, je 2 Achsen mit 18 kΩ, Lok mit LED (15 mA) 30 mAGleis 2: Güterzug 10 Wagen, je 2 Achsen 18 kΩ, Lok mit LED (30 mA) 40 mAGleis 3: Güterzug 12 Wagen, je 2 Achsen 18 kΩ, Lok mit Glühbirnen (100 mA) 112 mAGleis 4: Reisezug 5 Wagen, jeweils mit LED-Licht, Zugschluss, Lok mit LED 270 mAGleis 5: Reisezug 6 Wagen, je 2 Glühbirnen, Zugschluss, Lok mit Glühbirnen 715 mAGleis 6: Güterzug mit 10 Wagen, 18 kΩ, Lok Licht mit Glühbirnen (100 mA) 110 mAGleis 7: ausfahrender Güterzug 10 Wagen, 18 kΩ, Lok beschleunigt (800 mA) 810 mA

Summe ohne das Durchfahrgleis 8: 2.087 mAGleis 8: einfahrender Reisezug 6 Wagen, Beleuchtung, Lok fährt (400 mA) 670 mA

Summe gesamt: 2.757 mA

Booster, Booster – die Auswahl ist groß, die Unterschiede liegen im (technischen) Detail.

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protokoll wie die ansteuernde Digitalzen-trale unterstützen. Man muss also daraufachten, dass der Booster das richtige Pro-tokoll erzeugen kann: DCC, Selectrix oderMotorola. Schwieriger wird es bei der Be-nutzung von rückmeldefähigen Protokol-len wie mfx oder RailCom. Die Rückmel-dungen verarbeiten Booster nur, wenn sieexplizit für das betreffende System vorge-sehen oder vorbereitet sind. Bei einigenBoostern von Drittherstellern kann mangezielt den bidirektionalen RailCom-Mo-dus ein- oder ausschalten, also: „Augenauf beim Booster-Kauf“.

Bei den meisten Modellbahnanlagen wirdman zu dem Entschluss kommen, dass dievon der Zentrale zur Verfügung gestellteLeistung für den gewünschten umfangrei-chen Fahrbetrieb nicht reichen wird, unddie Anschaffung eines zusätzlichen Leis-tungsverstärkers, eines Boosters, notwen-dig wird. Grundsätzlich ist jeder weitereBooster mit einem eigenen Versorgungs-trafo auszustatten und zur Übertragungder digitalen Befehle mit der Zentrale zuverbinden.

Mit den Überlegungen zum Strombedarfder kompletten Anlage hat man sicher be-reits über sinnvolle Anlagenbereiche nach -gedacht, und für eine gleichmäßige Vertei-lung des Digitalstromes sollte sich in diesenBereichen eine ähnliche Anzahl von Ver-brauchern befinden. Denkbare Anlagenab -schnitte können sein: der Schattenbahn-hofsbereich, die Paradestrecke mit mehrerenBlöcken, der Hauptbahnhofsbereich oderauch räumlich getrennte Anlagenteile. Ge-rade beim räumlichen Aspekt sind Kabel-längen und der damit verbundene Verka-belungsaufwand einzuplanen. Mitunter istes sinnvoll und kostengünstiger, einen zu-sätzlichen Booster einzuplanen, um über-schaubare und eigenständig versorgte Be-reiche zu erhalten. Auch im Kurzschlussfallwird ein kleinerer Abschnitt leichter zuüberprüfen sein.

Gleistrennungen, Kehrschleifen ...

Die Übermittlung von Digitalbefehlen mussauf der ganzen Anlage synchron erfolgen,aus diesem Grund ist jeder Booster mit sei-ner Digitalzentrale zu verbinden. Die Trenn -stellen zwischen den einzelnen Boosterbe-reichen sind meist zweipolig auszuführen,um Kurzschlüsse und Störungen zu ver-meiden. Bei einigen Herstellern bleibt dieMasseschiene verbunden und es genügt ei -ne einpolige Gleistrennung. Bei den Wech-selstromfahrern bzw. dem Mittelleitergleiskann sogar eine Gleiswippe für den Strom-schleifer notwendig sein. Ein aufmerksa-mes Studium der jeweiligen Betriebsanlei-tungen und Schaubilder ist also absolutwichtig.

Diese Kenntnis und das durchgängig kor-rekte Aufeinandertreffen gleicher Potenti -

ale an den Schienenverbindungen sind füreinen sicheren Betrieb unabdingbar. InAbhängigkeit der verwendeten Rückmel-debausteine macht es Sinn, die Masselei-tung und/oder die Versorgungsleitung zu-sätzlich mitzuführen und sich nicht nur aufdie durchgängige Masse-Schienen-Verbin-dung zu verlassen. Entscheiden Sie sich füreine Norm (beim Zweileiter-Gleis z.B. Mas-seschiene immer rechts), halten Sie ein Farb-und Bezeichnungsschema ein (z.B. braunund rot für J und K) und kümmern Sie sichbereits im Vorfeld um die Kehrschleifen-problematik! Dreileiterfahrer können sichhier entspannt zurücklehnen, eine sorgfäl-tige Planung sollten aber auch sie durch-führen.

Fast jeder Booster gestattet durch dieEinstellung seiner Ausgangsspannung (=Gleisspannung) eine Anpassung an dieBaugröße bzw. Spurweite. Die Einstellungwird meist über ein Trimmpotentiometer,DIP-Schalter („Mäuseklavier“), Konfigura-tionsvariablen (CV) oder zumindest die Ein-gangsspannung des versorgenden Trans -formators vorgenommen. Details gibt es in

der jeweiligen Bedienungsanleitung, dieman sich vor dem Anschluss des Gerätesunbedingt zu Gemüte führen sollte. Kom-men mehrere Verstärker zum Einsatz, ist ne-ben den richtigen Polaritäten unbedingtauf die korrekte Einstellung der Ausgangs-spannungen zu achten – natürlich muss esbei allen Boostern der gleiche Wert sein.

Auf jeden Fall muss die Trafospannungim erlaubten Eingangsbereich liegen unddarf nicht zu weit von der gewünschtenGleisspannung abweichen. Eine zu hohe

Booster & Co.

Modellbahn-Kurier 34 – 15

Digital-Signal zur Synchronisierung

des Gleissignals

* Bei der Gleistrennung sind unbedingt die Anleitungen zu Booster und Zentrale zu beachten. Die Vorgehensweise unterscheidet sich je nach Hersteller und Gleissystem!

Digital-Zentrale

BoosterTrafo1 Trafo2

Zentralen-Bereich Booster-BereichGleistrennung*

Grundsätzlicher Anschluss eines Boosters an eine Digitalzentrale

Trafo2

J K

U

V

J KJ K

Trafo1U

V

3-polig CDEE

CD

* Bei der Gleistrennung sind unbedingt die Anleitungen zu Booster und Zentrale zu beachten. Die Vorgehensweise unterscheidet sich je nach Hersteller und Gleissystem!

Bereich 1 Bereich 2Gleistrennung*

DIGITALLV102plus

by Lenz

DIGITALLZV100Zentrale Booster

plusby Lenz

Anschluss des Lenz-Boosters LV102 an die Lenz-Zentrale LZV100

GleisspannungNenngröße empfohlener WertZ 12 VN und TT 14 VH0 16 bis 18 V0, I und II 22 bis 24 V

Kurzschluss-Empfindlichkeit (= Abschaltstrom)

Nenngröße empfohlener WertZ und N 2 bis 1ATT und H0 3 A0, I und II 5 A

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Trafospannung bedeutet nur unnötige Ver -lustwärme im Verstärker, und beim Trafoeventuell höhere Anschaffungskosten. Diezu hohe Eingangsspannung bedeutet auchein frühzeitiges Abschalten des Boosters beiErreichen des maximalen Ausgangsstroms.

Grundsätzlich ist die digitale Modell-bahnanlage in Stromversorgungsbereicheaufzuteilen. Die Masseleitungen (braun) derStromversorgungen für Zentrale und Boos -ter müssen manchmal miteinander verbun-den werden. Im Einzelfall müssen auch hierunbedingt die jeweiligen Anleitungen vonDigitalzentrale und Booster beachtet wer -

den! Damit das Gleissignal (Digitalsignal)in den unterschiedlichen Gleisbereichensynchron ist, muss es auch immer eine Da-tenverbindung zwischen Zentrale und Ver -stärker geben. Wären die Digitalsignalenicht synchron, würde das Überfahren derTrennstellen einen Kurzschluss auslösenoder zumindest zu Übertragungsproblemender Digitalbefehle führen. Um die Verka-belung etwas zu vereinfachen, können auchdie Masseanschlüsse zweier Booster ge-meinsam genutzt werden, allerdings nur,wenn es sich um zwei baugleiche Boosterhandelt. Im anderen Fall verursachen Lauf -

zeitdifferenzen der Digitalsignale Störun-gen, nicht baugleiche Booster müssen injedem Fall separat angeschlossen werden.

Werden auf einer Anlage mit Zweileiter-Gleis mehrere Booster benutzt, ist unbe-dingt darauf zu achten, dass die System-masse (braun) immer auf der gleichenSchie nenseite angeschlossen wird! In derNomenklatur von Digital Plus (Lenz) be-deutet dies beispielsweise, dass die An-schlüsse J und K immer auf der jeweilsgleichen Gleisseite liegen müssen. Für an-dere Systeme gilt dies natürlich auch.

Zum Beispiel Digital PlusUrsprünglich ein Beispiel für die strikteTrennung von Digitalteil und Leistungs-elektronik sind die Komponenten von Di-gital Plus der Firma Lenz. Die ältere Zen-trale LZ100 musste mit Verstärkern derBaureihe LV100, LV200 oder LV101 er-gänzt werden. Zwar benötigt die LZ100 ei-nen eigenen Transformator, aber mit 15 VAkann dieser recht „klein“ ausfallen. Der An -schluss zur Zentrale erfolgt über die Buch-se CDE. An den Anschlüssen C und D wirddas Digitalsignal übermittelt, über die Lei-tung E wird das Abschalten des Booster-Gleisausganges bei Kurzschluss oder Über-hitzung an die Zentrale signalisiert. ImStörungsfall kann nun die Zentrale auchalle anderen Leistungsverstärker abschal-ten. Wird die Leitung nicht verbunden, soschaltet im Kurzschluss- oder Überlastfallnur der betroffene Verstärker ab. Nach Be-seitigung der Störung und eventuell einerkurzen Abkühlzeit schaltet sich der Boos-ter automatisch wieder ein.

Die Vorgabe von Lenz lautet, die beidenLeitungen C und D, ebenso wie bei denGleisausgängen J und K, zur Minimierungder Einstreuung von Störungen zu verdril-len. Entweder man greift von Haus aus aufverdrilltes Kabelmaterial zurück oder manmacht sich mit einem Akkuschrauber da-ran, zwei unterschiedlich farbige Kabel (z.B.rot und schwarz) zu verdrillen. Im Sinneder Störsicherheit des Anlagenbetriebs istdies eine sehr sinnvolle Maßnahme. Nebendieser dreipoligen CDE-Verbindung gibt esauch – meist zu Motorola-Zentralen – ei-nen fünfpoligen Anschluss zwischen Boos -ter und Zentrale. Bei Verwendung der fünf-poligen Flachbandkabel ist unbedingt aufdie richtige Ausrichtung des Steckers zuachten, da diese Steckverbindung nicht ver -polungssicher ausgeführt ist. Zum wieder-holten Mal der Hinweis: Ein sorgfältigesStudium der Betriebsanleitungen von Zen-trale und Booster … usw., usw.

Die richtigen KabelEs hat sich in der Praxis herausgestellt,dass Kabel mit einem Querschnitt von 0,75bis 1,0 mm2 und dünner für den Modell-bahn–Fahrbetrieb absolut untauglich sind.

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Digitale Grundlagen

Trafo

Digital-Signal

Wechsel-spannung

Schienen-Signal

Schienen-Masse

g

Digital-Zentrale

-g

SS

Spannungs-versorgung

~~ J

K=~

Booster

DC E

Opto-koppler

Prinzipskizze eines Boosters mit Vollbrücke

Booster

Trafo

Digital-Signal

Spannungs-versorgung

~~ J

K

Wechsel-spannung

Schienen-Signal

Schienen-Masse

S g a

Digital-Zentrale

Prinzipskizze eines Boosters mit Halbbrücke

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1,0 bis 1,5 mm2 sind für kurze Abschnitts–Einspeisungen ein gute Wahl, die Haupt-zuleitungen sollten 2,5 mm2 nicht unter-schreiten. Manche Fachleute empfehlen beilangen Kabeln auf größeren Anlagen auchbis zu 4,0 mm2, bei Großanlagen sogar 6,0mm2 Leitungsquerschnitt. Die teilweise inden Startpackungen mitgelieferten 0,19-mm²-Kabel sind „Spielbahnkabel“ und füreine ordentliche Verkabelung einer statio-nären Modellbahn ungeeignet.

Vor diesem Hintergrund empfiehlt Die-ter Hinz (Railware), dass man sich kein„Riesenkabellager“ anschafft, also nicht allemöglichen Kabelstärken in allen möglichen

Farben. Es macht vielmehr Sinn, für die ei-gene Anlage die notwendigen Kabelstär-ken in den notwendigen Farben zu be-schaffen – nicht mehr! Und lassen Sie sichvon seinem folgenden Grundsatz leiten: „Zudicke Kabel machen niemals Probleme –Probleme verursachen nur zu dünne Kabel!“

Ein weiterer Tipp: Verwenden Sie nachMöglichkeit Litze und keinen Schaltdraht.Sie ist biegsamer, lässt sich leichter verar-beiten und kann nicht so leicht brechen.Die Litzen-Enden jedoch niemals direkt ineiner Schraubklemme festschrauben, son-dern Aderendhülsen verwenden.

Kommt nun ein weiterer Booster ins Spiel,steigt der Verkabelungsaufwand, steigendie Fehlermöglichkeiten in der Verkabe-lung, und vor allem die Anzahl der benö-tigten Transformatoren. Gerade im Booster-Bereich ist es üblich und auch sinnvoll, sichVerstärkung von Produkten anderer Her-steller zu holen. Allerdings sei angemerkt,dass man so gut wie keine Verbindungs-probleme hat, wenn man sich in der Pro-duktpalette eines Herstellers bewegen kann.

Voll- und Halbbrücken-BoosterWas es beim Kauf und vor allem beim An-schließen von Boostern unbedingt zu be-achten gilt, ist die im Booster verwendeteVerstärkerschaltung. Man kennt hier alsSchaltungsprinzipien die Voll- und dieHalbbrücke. Gerade im Hinblick auf dieMasseverbindungen zwischen Trafos, Zen-trale und Booster sind hier Detailkenntnis-se von Vorteil.

Bei einer Vollbrücke wird die Trafospan-nung (in der Regel ein Wechselspannungs-

trafo) über einen Diodenbrückenschaltungin eine Gleichspannung umgewandelt unddem Verstärkerbaustein zur Verfügung ge-stellt. Es entsteht eine interne Versorgungs-spannung mit einer, nur intern vorhande-nen Bezugsmasse. Das Digitalsignal wirdin der Regel über einen Optokoppler, alsogalvanisch (= elektrisch) getrennt, zuge-führt und ausgewertet. Die Endstufe desVerstärkers erzeugt schließlich ein Schie-nensignal, das keine direkte Verbindung zurVersorgungsspannung oder zum Versor-gungstrafo hat. Eine Masseverbindung zwi-schen den Transformatoren der Zentraleund des Boosters ist nicht vorgesehen. DieVollbrückentechnik kommt u.a. bei denBoostern der Firmen Lenz, Esu und Zimozum Einsatz.

Bei einem Halbbrücken-Booster wird dieVersorgungsspannung aus zwei Einweg-gleichrichtern erzeugt. Die interne Versor-gungsspannung hat eine Bezugsmasse, dievom Trafoeingang bis zum Schienenaus-gang durchgeführt ist. Auch das Digital-

Booster & Co.

Modellbahn-Kurier 34 – 17

einseitigeGleistrennung

Spannungs-versorgungTrafo

Digital-Signal

~~ J

K

Schienen-Masse

Digital-Zentrale

Trafo

Schienen-Masse

~~ J

K

DC E

=~

DC E

Spannungs-versorgung

Bereich Booster 1 Bereich Booster 2

Verbindung eines Boosters mit Vollbrücke und eines Booster mit Halbbrücke

einseitigeGleistrennung

TWIN-CENTER

Power 4

Trafo2

Trafo1

z.B. Fleischmann TwinCenter und Uhlenbrock Power 4

LocoNet-B

TwinCenter-Bereich Power 4-Bereich

ACHTUNG: Masseleitungen verbinden!

54321

Anschluss des Uhlenbrock Power 4 an das Fleischmann TwinCenter

Der Roco-Digital-Verstärker 10764 ist in erster Li-nie der Booster für die Lokmaus 2 und die Multi-maus, in denen sich die „Intelligenz“ des Systemsbefinden.

An der Rückseite befinden sich die Anschlüsse fürden Trafo, das Gleis, weitere Booster und die Mas-ter- und Slave-„Mäuse“. Der reine Booster (Art.-Nr.10765) hat neben Trafoein- und Gleisausgang le-diglich die zwei Buchsen für Booster „in“ und „out“.

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signal hat in der Regel einen Bezug zu die-sem Massesignal. Bei Boostern mit CDE-Eingang wird jedoch auch hier das Digi-talsignal über einen Optokoppler geführt –eine Masseverbindung wird dann durchdiese elektrische Trennung vermieden. Manerkennt somit, dass es bei dieser Technikeine durchgängige Masseverbindung gibt,also eine echte gemeinsame Systemmasse.Typische Vertreter der Halbbrückentechniksind die Booster der Firma Uhlenbrock so-wie die Booster des alten Märklin-Systems(6021, 6015 und 6017).

Interessant wird das Thema bei der Kom-bination zweier Booster mit unterschiedli-chen Verstärkerschaltungen in Bezug aufdas Massepotential. Auf der absolut siche-ren Seite bleibt man natürlich bei der Ver-wendung von Boostern eines Herstellers.Beim Mischbetrieb sind hier unbedingt diejeweiligen Anleitungen von Digital-Zen-trale und Booster zu beachten! Grundsätz-lich empfiehlt es sich, eine Schienenseiteals Masseschiene konsequent beizubehal-ten und die Boosterbereiche nur einseitigaufzutrennen. Eine Verbindung von „Tra-fo-Massen“ ist nicht notwendig.

Der richtige Anschluss von BoosternExemplarisch für den Anschluss von Boos-tern und zusätzlich zu den grundsätzlichenAnschlussbildern der Betriebsanleitungenwollen wir hier einige typische Anschluss-bilder zwischen Booster und Zentrale auf-zeigen. Je nach Gerät sind auch hier einpaar Besonderheiten zu beachten.

Zum Beispiel der Booster Power 4 vonUhlenbrock. Er ist ein universeller Boosterfür fast alle Digitalsysteme. Er bringt dieLeistungsangabe nicht in seinem Namenmit: Mit 3,5 A Ausgangsleistung liegt erleicht über dem Power 3, kann aber auf-grund der „inneren“ Werte als würdiger,intelligenterer Nachfolger des Power 3 ge-sehen werden. Und da der Name Power 3schon belegt ist, hier eine Nummer größer.

Auch der Power 4 ist ein kurzschlussfesterMultiprotokoll-Booster mit Umschaltmög-lichkeit auf einen integrierten DCC-Brems-generator und der Anschlussmöglichkeitvon Kehrschleifen-Relais an die eingebau-te Kehrschleifenautomatik. Jedoch unter-stützt das Gerät neben DCC und Motorolaauch die Digitalformate FMZ, mfx und Se-lectrix (nur in Verbindung mit der Intelli-box). Aufgrund dieser Gleisformate und dervielfältigen Anschlussmöglichkeiten alsoein echter Multiprotokoll-Booster.

Power 4: die KonfigurationDie Konfiguration geschieht entweder wiebeim Power 3 über vier DIP-Schalter, bes-ser aber durch die Einstellmöglichkeitenüber die LocoNet-Programmierung. Schal-ter 1 und 2 entscheiden über die Eingangs-buchse, Schalter 3 bestimmt über Booster-(Schalter 3 „aus“) oder Bremsgenerator-Betrieb (Schalter 3 „ein“) und Schalter 4aktiviert den RailCom-Modus, d.h. die Be-reitstellung der Austastlücke in der Prä-ambel des DCC-Signals. Das Bit 0 in derLocoNet-Konfiguationsvariablen 3 (LNCV3) entscheidet, ob die Konfiguration des

Moduls über diese DIP-Switches oder überdie LNCV 5 erfolgt.Werden bei den KonfigurationsschalternÄnderungen vorgenommen, so übernimmtder Booster diese erst nach einer Unterbre-chung seiner Betriebsspannung.

Der maximale Ausgangsstrom beträgt3,5 A und es wird dafür ein Transformatormit 16 V-Spannung und einer Leistung zwi-schen 52 und 70 VA empfohlen. Die Über-schlagsrechnung für die Ausgangsspan-nung 16 V lautet:

3,5 A x 16 V = 56 VAAuch bei der Baugröße H0 ist man bei vol-ler Auslastung mit einem Trafo mit 70 VAbesser beraten. Der Uhlenbrock-Trafo (Art.-Nr. 20070) liefert 4,3 A bei 16 V Ausgangs-spannung (= Eingangsspannung des Boos-ters): 4,3 A x 16 V = 68,8 VA

Der Power 4 ist fest auf die Ausgangs-spannung von 16 V eingestellt. Um die Aus -gangsspannung des Boosters zu reduzieren,muss ein entsprechender Trafo mit geringe-rer Ausgangsspannung verwendet werden.

18 – Modellbahn-Kurier 34

Digitale Grundlagen

DIGITALLZ100plus

by Lenz

DIGITALLV101plus

by Lenz

Trafo3

z.B. LENZ LZ100 und Uhlenbrock Power 4

LV101-Bereich

Trafo1

Trafo23-polig CDE

U

V

J K

C ED

g CDEg CD

Power 412345CDE

54321

einseitigeGleistrennung Power 4-Bereich

Anschluss des Uhlenbrock Power 4 an die Lenz-Zentrale LZ100

z.B. ZIMO MX1 und LENZ LV200

Trafo2

J K

3-polig CDE

Trafo1

J K

EN P 3-N P

ZIMO MX1 C

E

DAo

Bi

BoAi

U

V

Hinweis: Der LV200 ist nicht für den Betrieb derBaugrößen H0 und kleiner geeignet.

DIGITALLV200plus

by Lenz

Booster

MX1-Bereich LV200-Bereichbeidseitige

Gleistrennung

Anschluss des Lenz-Boosters LV200 an die Zimo-Zentrale MX1

Der aktuellste Booster aus dem Hause Tams-Elek-tronik. Natürlich ist der B-4 RailCom-fähig.

Page 6: Booster & Co....rade beim räumlichen Aspekt sind Kabel-längen und der damit verbundene Verka-belungsaufwand einzuplanen. Mitunter ist es sinnvoll und kostengünstiger, einen zu-sätzlichen

Eine Einstellmöglichkeit der Ausgangsspan -nung gibt es beim Power 4 nicht.Aus Sicherheitsgründen müssen die Mas-seleitungen (braun) aller Speisetransfor-matoren für Zentrale und Booster mitein -ander verbunden werden. Bei Missachtungkann der Boostersteuerausgang der Intelli-box beim Überfahren falsch gepolter Trenn -stellen zerstört werden.

Die Kopplung im Booster-Betrieb an dieunterschiedlichen Digital-Zentralen erfolgtje nach Möglichkeit: Bei Märklin-Systemenüber das bekannte 5-polige Flachbandka-bel (Steckerausrichtung beachten), bei DCC-Zentralen über eine 3-polige CDE-Verbin-dung und bei LocoNet-Zentralen wie z.B.die Intellibox(en) schnell und einfach überein LocoNet-Kabel.

Innerhalb der Familie ...Bei Zentralen aus der Intellibox-Familie(Intellibox, Intellibox Basic, IntelliboxIR,Intellibox II) ist auf jeden Fall die LocoNet-B-Buchse zu nutzen, da nur dort das digi-tale Schienensignal anliegt. Aber auch Lo-coNet-Zentralen, die über ein LocoNet mitRailSync-Signalen (Schienensteuersignal)verfügen, wie zum Beispiel das Daisy-Sys-tem, Fleischmanns Twin-Center (baugleichmit der Intellibox), Fleischmann Lok-Boss,Fleischmann Profi-Boss und alle Digitrax-Zentralen, können ebenfalls über ein Lo-coNet-Kabel angeschlossen werden.Die beiden LocoNet-Buchsen sind am Po -wer 4 identisch und können zum An-schluss an die Zentrale und/oder weitereLocoNet-Geräte genutzt werden.

Zur Verbindung sollte das beigelegte, un -gedrehte LocoNet-Kabel (Details im Power4-Handbuch) verwendet werden. Wird eingedrehtes LocoNet-Kabel benutzt, so ist diePolarität im Boosterstromkreis vertauscht.Bei Überfahren der beidseitigen Gleistren-nung zwischen zwei Gleisbereichen kommt

es dann zum Kurzschluss! Über Bit 5 derLocoNet-Konfigurationsvariablen 3 (LNCV3) kann die Polarität zwar angepasst wer-den, aber mit der richtigen Hardware-Ka-bel-Lösung ist man auf der sicheren Seite.

Wird der Power 4 an das LocoNet ange-schlossen, kann er einzeln, unabhängig vonallen anderen Boostern und der Zentrale,abgeschaltet werden. Hierzu wird dem Po -wer 4 eine Magnetartikeladresse zugeord-net, über die er abgeschaltet und überwachtwerden kann. Diese Magnetartikeladressewird in LNCV 8 eingetragen. Es sollte eineMagnetartikeladresse sein, die von keinemanderen Magnetartikel (Weiche oder Sig-nal) verwendet wird.

Schaltet man diese Magnetartikeladres-sen in den Zustand „grün“, wird der Boos-ter eingeschaltet. Der Zustand „rot“ dieserAdresse schaltet den Booster aus. Tritt einKurzschluss am Gleisausgang des Power 4auf oder ist der Booster überhitzt, so schal-

tet der Power 4 den Zustand dieser Mag-netartikeladresse auf „rot“. Dadurch kannüber diese Adresse der Power 4 sowohlgesteuert als auch überwacht werden. Fallsdiese Möglichkeit der Einzelabschaltungnicht genutzt werden soll, so muss dieLNCV 8 den Wert 0 enthalten!

In der Märklin-WeltDas beiliegende 5-polige Flachbandkabelist geeignet, den Booster Power 4 mit derMärklin-Welt zu verbinden. Die bisherigenAnmerkungen zu dieser nicht verpolungs-sicheren Steckverbindung gelten auch hier:sorgfältiges Studium der Anleitungen zuZentrale und Booster!

Auch mit der Märklin Central Station 2kann der Booster Power 4 zum Einsatzkommen. An der Unterseite der CS2 findetman den 5-poligen, bereits bei Märklin Di-gital eingeführten Booster-Anschluss. Mär-klin nennt dies den 6017-Bus. Darüber

Booster & Co.

Modellbahn-Kurier 34 – 19

Power 2

DA

ISY

Loco

Net

Bo

oster

Trafo2

Trafo1

z.B. Uhlenbrock Intellibox und Uhlenbrock Power 2

LocoNet B

Intellibox

ACHTUNG: Masseleitungen verbinden!

Power 2-Bereich Intellibox-Bereicheinseitige

Gleistrennung

Anschluss des Uhlenbrock-Booster Power 2 an die Intellibox

Nomen est omen: Der Uhlenbrock-Booster Power 7 leistet maximal 7 A und istdaher für die Baugrößen H0 und kleiner nicht geeignet. Die Anschlüsse ent-sprechen denen des Power 4 (siehe rechts).

Universell einsetzbar ist der Power 4 mit einer Leistung von 4 A. An der Vor-derseite verfügt er über Anschlüsse für Trafo, Gleis, Kehrschleifenmodus, denMärklin-Booster-Bus und die Verbindung zu DCC-Zentralen.

Page 7: Booster & Co....rade beim räumlichen Aspekt sind Kabel-längen und der damit verbundene Verka-belungsaufwand einzuplanen. Mitunter ist es sinnvoll und kostengünstiger, einen zu-sätzlichen

können Märklin- und Fremd-Booster miteinem 5-poligen Flachbandkabel verbun-den und gesteuert werden.

Power 4 und DCC-ZentralenIn Verbindung mit DCC-Zentralen (z.B.Lenz LZV100) erfolgt die Übertragung derDigital-Signale von der Zentrale zum Boos-ter und die Meldung von Kurzschlüssenvom Booster zurück zur Zentrale über einedreipolige CDE-Verkabelung. Die LeitungenC und D dienen der Übertragung des Digi-tal-Signals, die Leitung E der Meldung vonBooster-Kurzschlüssen. Von Lenz wird, wieschon erwähnt, grundsätzlich das Verdril-len der Digitalkabel zur Vermeidung bzw.Minimierung von Störsignal-Einstrahlun-gen empfohlen. Dies gilt auch für die Kopp-lung zwischen Zentrale und Booster.

Wird der Power 4 an der Intellibox II be-trieben, so werden eventuelle Fehlermel-dungen des Power 4 im Klartext auf demIntellibox-Display angezeigt – ein weiterer

Vorteil vom „artenreinen“ Einsatz von Ge-räten eines Herstellers,

Weitere Hinweise• Werden auf einer Anlage mit Zweileiter-

Gleis mehrere Booster benutzt, ist un-bedingt darauf zu achten, dass die Sys-temmasse (braun) immer auf der gleichenSchienenseite angeschlossen wird!

• Alle Masseleitungen (braun) der Speise-trafos für Zentrale und Booster müssenmiteinander verbunden werden. Bei Miss -achtung kann der Boos tersteuerausgangder Intellibox beim Überfahren falschgepolter Trennstellen zerstört werden!

• Auf der Seite der Intellibox ist die Buch-se LocoNet-B zu nutzen, da hier das di-gitale Schienensignal zur Verfügungsteht. Die Buchse LocoNet-T eignet sichnur für Fahrpulte und Geräte, die keindigitales Schienensignal erfordern.

• Zur Verbindung sollte ein ungedrehtesLocoNet-Kabel verwendet werden. Zur

Vermeidung von Kurzschlüssen beimÜberfahren der Gleistrennung kann überBit 5 der LNCV 3 die Polarität angepasstwerden.

• Wird der Power 4 nur über den LocoNet-Anschluss betrieben und sind die Bits 1und 2 auf 0 und das Bit 3 auf 1 gesetzt,so muss in der LNCV 8 eine Magnetar-tikeladresse hinterlegt werden, über dieder Booster im Kurzschlussfall wiedereingeschaltet werden kann.

• Konfigurationsänderungen werden erstnach einer Unterbrechung der Betriebs-spannung übernommen.

• Ein Betrieb mit Selectrix-Zentralen istaus technischen Gründen grundsätzlichnicht möglich.

Der Eigenbau eines BoostersNoch ein paar Worte zum Selbstbau vonBoostern: Wer jetzt hier eine Bauanleitung

erwartet, den muss ich bewusst enttäu-schen. Das Angebot auf dem Modellbahn-Booster-Markt ist riesig und dort sollte ei-gentlich jeder das passende Gerät findenkönnen. Es stellt sich also ernsthaft die Fra-ge, ob sich ein Selbstbau wirklich lohnt.Anders als zum Beispiel bei Magnetarti-keldecodern reden wir hier nicht von gro-ßen Stückzahlen – und der Spareffekt er-scheint gering. Aus den bereits erwähntenSicherheitsaspekten und mit Blick auf ei-nen dauerhaften Betrieb ist daher gut ab-zuwägen, ob und für wen der Eigenbauwirklich in Frage kommt.

Für den echten Elektronikfan kann sichder Selbstbau von Boostern vielleicht loh-nen, aber alle anderen Modellbahner seider Kauf eines zur eigenen Zentrale pas-

20 – Modellbahn-Kurier 34

Digitale Grundlagen

Power 7

Trafo2

Trafo1

z.B. Uhlenbrock Intellibox II und Uhlenbrock Power 7

LocoNet-B

Intellibox II-Bereich Power 7-Bereich

ACHTUNG: Masseleitungen verbinden!ACHTUNG: Masseleitunge

LocoNet BLocoNet-BIntellibox II

54321 Hinweis: Der Power 7ist nicht für denBetrieb der Bau-größen H0 und kleiner geeignet.

einseitigeGleistrennung

Anschluss des Uhlenbrock Boosters Power 7 an die Intellibox I

z.B. Märklin CS2 und Uhlenbrock Power 4z B Märklin CS

Trafo1

Power 4

Trafo2

12345

5-polig

2

CS2

STOP

* Beim Dreileiter-Gleis ist eine Gleiswippe erforderlich.Bei der Gleistrennung sind unbedingt die Anleitungen zu Booster und Zentrale zu beachten. Die Vorgehensweise unterscheidet sich je nach Hersteller und Gleissystem!

CS2-Bereich Power 4-Bereich

einpoligeGleistrennung(Mittelleiter)*

Anschluss des Uhlenbrock Power 4 an die Märklin Zentrale CS2

Der aktuelle Lenz-Booster LV102 – RailCom-taug-lich und untergebracht im bekannten Gehäuse.Die Aufteilung zwischen „Intelligenz“ (Digitalzen-trale) und „Leistung“ hat man mit der jüngstenVersion der Zentrale wieder aufgegeben: Sie wirdmit einem integrierten Booster geliefert.

Page 8: Booster & Co....rade beim räumlichen Aspekt sind Kabel-längen und der damit verbundene Verka-belungsaufwand einzuplanen. Mitunter ist es sinnvoll und kostengünstiger, einen zu-sätzlichen

senden Gerätes dringend empfohlen. Auchwenn ich mich wiederhole: Gerade bei die-sen Modellbahn-Komponenten fließen aufden Platinen und in den Geräten hoheStröme (siehe Tabellen am Anfang des Bei-trags), und Fehler oder Kurzschlüsse kön-nen hier fatale Folgen – bis hin zu einerBrandentwicklung – haben. Wer nichtwirklich fit in der Elektronik ist und sichals „fortgeschrittener Modellbahnelektro-niker“ bezeichnen würde, ist hier besserberaten, auf die fertigen und geprüften Ge-räte der Modellbahn-Hersteller zurückzu-greifen. Im Schadensfall hat man hier de-finitiv an der falschen Stelle gespart!

Boostermanagement?Ein sinnvolles Boostermanagement ist ge-wünscht. So liefern zum Beispiel die Uh-lenbrock Verstärker Power 4 und Power 7Klartextmeldungen an die Zentrale Intelli-box II zurück. Einen Schritt weiter geht derDigital-Booster DB-4 der Firma LittfinskiDatentechnik (siehe auch Seite 41). Er bie-tet weitere Sonderfunktionen für einenreibungslosen Betrieb, nicht nur im Hin-blick auf Modellbahnanlagen, die über ei-nen PC mittels Modellbahnsoftware ge-steuert werden.

Über eine Steckbrücke (Jumper) kann derBooster so eingestellt werden, dass er ei-nen Kurzschluss an die Digital-Zentralemeldet, und damit für das Abschalten allerBooster sorgt, oder nur den eigenen Gleis-bereich abschaltet, in dem der Kurzschlussaufgetreten ist. Über einen weiteren Jum-per kann der DB-4 so konfiguriert werden,dass er kontinuierlich prüft, ob ein Kurz-schluss noch vorhanden ist. Wird der Kurz-schluss beseitigt, versorgt der Booster deneigenen Gleisbereich wieder automatisch.Eine weitere Steckbrücke aktiviert einen„WatchDog“, eine Überwachungsfunktiondie überprüft, ob die Verbindung zu Rech-ner und Digital-Zentrale noch besteht.

Wie bei den Lenz-Zentralen gibt es auchhier die Möglichkeit, die Spannung amGleis durch externe Taster rund um die

Anlage ein- und auszuschalten. Dieses istbesonders hilfreich, da der Weg zur Stopp-Taste der Digital-Zentrale in kritischen Si-tuationen sehr weit sein kann.

Wird die Modellbahn über einen Rech-ner mit einer Modellbahnsoftware gesteu-ert, kann die Digitalspannung am Gleisüber den Booster auch über Märklin-Mo-torola- oder DCC-Befehle ein- und ausge-schaltet werden. Eine Funktion, die manauch schon bei den intelligenten Uhlen-brock Boostern Power 4 und Power 7 ken-nengelernt hat.

Für das Booster-Management der Steue-rungssoftware bietet der DB-4 einen Rück-meldeausgang, über den die Modellbahn-software erfahren kann, ob momentanSpannung an die Gleise geliefert wird, oderdie Gleise im Booster-Bereich spannungs-los sind.

Was ist noch zu beachten?Nachdem nun ein paar Anschlussbeispielegezeigt wurden, sollte das Anschließen ei-nes oder mehrerer Booster an die Digital-

zentrale kein Problem mehr sein. Es seinoch die Möglichkeit bei einigen Zentralenerwähnt, mit zusätzlichen, externen Not -aus-Tastern eine Maßnahme zur Steuerungder Stromversorgung zu realisieren.

Grundsätzlich gilt bei der Vorplanungauch zu überlegen, welcher Verstärker imKurzschlussbereich welchen Gleisbereichabschaltet, und ob die Zentrale dann ein-satzbereit bleibt oder auch sie abschaltet.Ist ein Schalten von Weichen in diesemFall noch möglich? Hier wäre der Einsatzeines eigenen Bereiches denkbar.

Man sieht: es bedarf gerade beim Ein-satz eines oder mehrerer Booster der gutenVorplanung und vor allem der Rechercheund des Vorab-Studiums der im Internetverfügbaren Bedienungsanleitungen. Oderman fragt einen Modellbahnkollegen imVerein oder über ein Online-Forum nachseinen persönlichen Erfahrungen zu Boos-ter & Co.

Aufnahmen: RZ Autor: Harry Kellner

Booster & Co.

Modellbahn-Kurier 34 – 21

z.B. Märklin 6021 und Uhlenbrock Power 4ACHTUNG: Masseleitungen verbinden!

Trafo1

5-polig

control unit

märklindigital

* Beim Dreileiter-Gleis ist eine Gleiswippe erforderlich.Bei der Gleistrennung sind unbedingt die Anleitungen zu Booster und Zentrale zu beachten. Die Vorgehensweise unterscheidet sich je nach Hersteller und Gleissystem!

Power 4123452

Trafo2

6021-Bereich Power 4-Bereich

einpoligeGleistrennung(Mittelleiter)*

Anschluss des Uhlenbrock Power 4 an die Märklin Zentrale 6021

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