Brennstoffzelle & Wasserstofftechnik · Ein Wissensfloater mit Videos und Hörtext Vom Lichtstrahl...

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Brennstoffzelle & Wasserstofftechnik Vom Lichtstrahl zum Antrieb H 2 O 2 H 2 O Elektrolyse Brennstoff- zelle Elektro- motor -i n t ern Solarzelle

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Brennstoffzelle & Wasserstofftechnik

Vom Lichtstrahl zum Antrieb

H2 O2

H2O

Elektrolyse

Brennstoff-zelle

Elektro-motor

- intern

Solarzelle

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Wasserstoff aus NatriumWasserstoff aus Natrium

1

2 Na + 2 H2O → 2 NaOH + H2

Knallgasexplosion

2 H2 + O2 → 2 H2O

Exotherme Reaktion∆Hr = –237 kJ/mol

-intern

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KnallgasKnallgas

2

Lake Hurst 1937Lake Hurst 1937

H2

O2

H2O

-intern

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ElektrolyseElektrolyse

3

(+) Anode2 H2O → O2 + 4 H+ + 4 e–

(–) Kathode4 H+ + 4 e– → 2 H2

2 H2O → 2 H2 + O2

O2

H2

H2: 418 ml/Ah > 1,23 V

O2: 209 ml/Ah

H2O

-intern

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Die “Kartoffelbatterie“ -

+

4

(–) Anode, OxidationZn → Zn2+ + 2 e–

(+) Kathode, Reduktion2 H+ + 2 e– → H2

Zn

Cu

Cu

Cu

Zn

Zn

-intern Galvanische Elemente (Batterien)Galvanische Elemente (Batterien)

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Elektrochemische ZellenElektrochemische Zellen-intern

5GaserzeugungElektrolyse

StromerzeugungBrennstoffzelle

Elektrode (Elektronenleiter)

Elektrolyt (Ionenleiter)

O2

H2

H2OH2

H2

H2OH2O

H2

H2O

H+

H+

H+

H+

O2

Knallgasreaktion 2 H2 + O2 → 2 H2O

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Schönbein1839

Schottky1935

Baur1937

Kohleverstromung

Accumulato-renfabrik

1897

Bacon1937

Justi/Winsel1948/53

Kordesch/Union Carbide

1963-69

Elenco1976

Vergnes1860

Mond/Langer1889

Reid1902

Jacques1896

Becquerel1855

Westphal1880

Japan1981

Sulzer 1990

Beutner1911 Haber

1904

Baur1910-44

MTU

UTC / IFC1967-86

GeneralElectric1962-66

Shell,Exxon

1960-70Broers

1958-69Davtyan1946-71

VARTA1959

Siemens1961/85

Müller 1922

Bosch1963

Raumfahrt(US, SU)

Hitachi1983

Siemens1994Ballard/

DaimlerChrysler1994

Vaillant1998

ONSI / IFC1992

Dornier1987

FCE / ERCSiemens

Westinghouse

Grove1839/42

Westinghouse1967

Niedertemperatur-Brennstoffzellen Hochtemperatur-BrennstoffzellenAFC PAFC PEFC DMFC MCFC SOFC

-intern Geschichte der BrennstoffzellentechnikGeschichte der Brennstoffzellentechnik

6

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BrennstoffzellentypenBrennstoffzellentypen-intern

AFC

PAFC

PEMPEFC

MCFC

SOFC

7Gasdiffusions-elektrode

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PEM = Proton Exchange MembraneProtonenaustauschermembran,

O2

H2

H2O

PEM

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Pt / C

MEA und Bipolarplatten

Luft

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H+

H+

H+

GestapelteZellenStack

O2

H2

MEA = Membrane Electrode AssemblyMembran-Elektroden-Einheit

-intern PEMPEM--BrennstoffzellenBrennstoffzellen

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aim

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ChA

G-intern PEMPEM--BrennstoffzellenfahrzeugeBrennstoffzellenfahrzeuge

9

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Siemens PEM-Aggregat

©Quelle: HDW „U 31“, Howaldtswerke Deutsche Werft AG

PEMPEM--BrennstoffzellenBrennstoffzellen in Uin U--BootenBooten

10-intern

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PEMPEM--BrennstoffzellenBrennstoffzellen in Uin U--BootenBooten

Quelle: Howaldtswerke Deutsche Werft AG

Metallhydrid-Speicher

Antrieb

Dieselmotor

Brennstoffzellen

Kontrollraum

Sauerstofftanks

11

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DirektDirekt--MethanolMethanol--Brennstoffzelle (DMFC)Brennstoffzelle (DMFC)-intern©

Dai

mle

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Sm

art F

uelC

ell

Direktverstromung von Methanol 12AnodeCH3OH + H2O →CO2 + 6 H+ + 6 e–

Kathode

O2 + 4 H+ + 4 e– → 2 H2O

O2CO2

CH3OH

H2O

H2O

CH3OH + 3/2 O2 → CO2 + 2 H2O

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Alkalische Brennstoffzelle (AFC)Alkalische Brennstoffzelle (AFC)-intern

132 KOH + CO2 → K2CO3 + H2O

Elektrolyt (KOH)

2,8 bar

Endplatteund Druck-kissen

Anode Kathode

Stütznetz

Kalilauge

Nickel

0 25 50 75 100 125 1500.2

0.4

0.6

0.8

1.0

1.2

C

BA

Zells

pann

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/ V

Stromdichte / mA/cm²

1

2

3

Ideale Leerlaufspannung (1,23 V)

Mit O2

Luft

O2 ohne PlatinAkti

vierun

g

Stofftra

nspo

rtElek

trolyt

x

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Matrix AnodeKathodegasdichte Trennplatte

O2

H2

Wasserkühlung

O2

H2

H3PO4 / SiC, 190°C

C / PTFE

14

H2

O2

-intern Phosphorsaure Brennstoffzelle (PAFC)Phosphorsaure Brennstoffzelle (PAFC)

IFC/ONSI PC 25C

Dimensionen: 18 t, 50 m³Brennstoff: Stadtgas 44 m³/hElektrische Leistung: 200 kWHeißwasser: 60°C oder 120°CElektr. Wirkungsgrad: 40 %Gesamtwirkungsgrad: 80%

(−) Anode 2 H2 → 4 H+ + 4 e−

(+) Kathode O2 + 4 H+ + 4 e− → 2 H2O

2 H2 + O2 → 2 H2O

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Que

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(−) Anode

(+) Kathode

−++→+ e4CO2OH2CO2H 2 22-2

32

-2322 CO2e4CO2O →++ −

Li2CO3+K2CO3in LiAlO2

15

O2

H2

H2

Luft+ CO2

H2O

CO32-

-intern MoltenMolten Carbonate Carbonate FuelFuel CellCell (MCFC)(MCFC)

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Solid Oxide Solid Oxide FuelFuel CellCell (SOFC)(SOFC)-intern

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Elektrolyt: ZrO2 + 8 Y2O3

Luftelektrode: La(Ca,Sr)MnO3

Brenngaselektrode: 30% Ni/ZrO2

Interconnector: LaCrO3(Mg)

16Nickelfilz (+)

Interkonnektor

Anode

Kathode

Elektrolyt

Kathodenschiene

Anodenschiene

/12+2e

-2e

HochtemperaturkeramikInterne Reformierung

CH4 + H2O → CO + 3 H2 CO2 + 3 H2O

CO2 + H2

2 O2

H2O

CO- und Schwefeltoleranz

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Solid Oxide Solid Oxide FuelFuel CellCell (SOFC)(SOFC)-intern

17

Quelle:Siemens-WestinghouseCHP 250

Strom Prozesswärme

Erdgas

Kfz-Bordnetzversorgung (BMW)

Hochtemperaturkeramik

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Solarenergie Windkraft Wasserkraft

Que

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ÜV

Südd

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Spanien Canada

Gran Canaria

WasserelektrolyseH2

-intern WasserstoffgewinnungWasserstoffgewinnung

Dampfreformierung

Fossile Energieträger

Biomasse

18

Gasreinigung

Reformer

Deutschland

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Dampfreformer

Pressure swing absorption (PSA)CH4 CO + 3 H2

CO + 4 H2

H2O

2 H2O

CO + H2O CO2 + H2

350°C Fe/Cr250°C Cu/ZnO

950°C, 2,5 MPaNi/Al2O3

19-intern Wasserstoff aus fossilen QuellenWasserstoff aus fossilen Quellen

Dampfreformierung von ErdgasSteam reforming

KonvertierungWater gas shift reaction

Quelle: Linde AG

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Gasreinigung

Quelle: Air Products

■ Gaswäsche

■ MethanisierungCO + 3 H2 → CH4 + H2O

■ Selektive katalytische OxidationPreferential Oxidation (PROX)2 CO + O2 → 2 CO2

■ DruckwechselabsorptionPressure swing absorption (PSA)

■ Membrandiffusion

Wasserstoff aus fossilen QuellenWasserstoff aus fossilen Quellen-intern

20

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Holz Tiermehl

Klärschlamm Hausmüll

Choren Industries

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■ Niedertemperaturvergasung (500°C)

Biomasse → Koks + Teer + Schwelgas

■ Hochtemperaturvergasung (1300°C)

→ CO, CO2, H2, H2O

■ Designerkraftstoffe

CO + H2 → Paraffine

Synthetische TreibstoffeSynfuels

Ölpflanzen auf allen Äckern der Welt würden gerade

8 % von Europas Energiebedarf

decken!

21Wasserstoff aus BiomasseWasserstoff aus Biomasse-intern

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DampfreformierungCH3OH + H2O → CO2 + 3 H2

Gasreinigung (PROX) Katalytische Oxidation CO + O2 → 2 CO2

PEM-Brennstoffzelle

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DaimlerChrysler NECAR 3

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22-intern Wasserstoff aus MethanolWasserstoff aus Methanol

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Tankroboter

Wasserstoffsensor

Sicherheit mit WasserstoffSicherheit mit Wasserstoff

23-intern

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BMW 750hL: 5,4 ℓ-V12-Motor, 150 kW, 300 km mit 140 ℓ H2 (-273°C)

© B

MW

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H2

-intern WasserstoffspeicherWasserstoffspeicher

Bus: Flughafen München

H2

24

Wasserstoff-Druckgasflaschen

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WasserstoffspeicherWasserstoffspeicher

O2

H2OH2O

H2

H2

H2

25-intern

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WasserstoffspeicherWasserstoffspeicher-intern

26H2

InnengefäßAußenmantel

Heizstab

■ Druckwasserstoffgas GH2

■ Flüssigwasserstoff LH2

■ Metallhydride

Que

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Südd

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chla

nd

Druckgasbehälter

Brennstoffzelle

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LiteraturLiteratur

Autor:Prof. Dr. Peter Kurzweil, Amberg

Sprecher:Prof. Dr.-Ing. Helmut Richter, Wuppertal

-intern

Kurzweil / Richter: Wissen-intern. www.fh-amberg-weiden.de © 2006

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TexteTexte-intern

Texte der einzelnen Folien

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-internText zur Titelfolie

Brennstoffzelle und Wasserstofftechnik

Ein Wissensfloater mit Videos und Hörtext

Vom Lichtstrahl zum Antrieb

Strom aus dem Solarmodul zersetzt die verdünnte Schwefelsäure in der Elektrolysezelle.

Die Elektrolysegase Wasserstoff und Sauerstoff rekombinieren in der Brennstoffzelle zu Wasser und liefern wieder elektrischen Strom zum Antrieb des Propellers.

Wasserstoff ist in diesem Experiment die chemische Speicherform der Sonnenenergie. Der Propeller läuft auch nach Erlöschen des Lichtes, bis der Wasserstoff im Reservoir verbraucht ist.

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-internText zu Folie 1

Am Anfang war der Wasserstoff.

Dieses leichteste aller Gase entsteht bei der chemischen Reaktion unedler Metalle mit wässrigen Säuren und Basen.

So zum Beispiel, wenn man ein Stück Natriummetall in Wasser wirft.

Es entsteht Natronlauge – und Wasserstoff, der mit dem Sauerstoff der Umgebungsluft explosives Knallgas bildet.

Diese ungestüme Macht gilt es einzufangen – in technischen Anwendungen wie der Brennstoffzelle.

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-internText zu Folie 2

Das Luftschiff „Hindenburg“ ging am 6. Mai 1937 in New York / Lakehurst während der Landung mit 97 Personen an Bord in Flammen auf.

Statische Elektrizität an der mit Aluminiumfarbe gestrichenen Hülle löste vermutlich die Entzündung des Wasserstoffgases aus.

Gemessen an der Opfern, war es „nur“ der fünftschwerste Unfall eines Luftschiffes.

Die legendäre Radioreportage von Herbert Morrison, später mit Filmmaterial verbunden, prägte sich jedoch als die Technikkatastrophe des 20. Jahrhunderts ein.

Doch der Umgang mit Wasserstoff ist nicht gefährlicher als die Nutzung von Erdgas.

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-internText zu Folie 3

Elektrolyse – die Zersetzung von Wasser durch den elektrischen Strom.

Fünf Kilowattstunden elektrische Energie setzen 1000 Liter Wasserstoff und 500 Liter Sauerstoff frei.

Die Elektrolysezelle umfasst eine Anode – das ist die Sauerstoffelektrode, die vom Pluspol der Stromquelle versorgt wird –und eine Kathode – die Wasserstoffelektrode am Minuspol der Stromquelle.

Um hohe Ströme einzuspeisen, muss der Elektrolyt – das ist die Lösung zwischen den Elektroden – eine möglichst hohe Leitfähigkeit aufweisen. Statt Reinstwasser werden Kalilauge oder Schwefelsäure eingesetzt.

Die Elektrodenvorgänge laufen nicht freiwillig ab. Die Elektrolyse setzt erst oberhalb der Zersetzungsspannung von etwa 1,5 V ein.

Man muss die Überspannung an den Elektroden und den ohmschen Widerstand des Elektrolyten überwinden.

Als Katalysatoren werden Platinmetalloxide auf Elektroden aus Nickel oder Titan eingesetzt.

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-internText zu Folie 4

Wie funktioniert eigentlich eine Batterie?

Man muss nur zwei Elektronenleiter in einen Ionenleiter, den Elektrolyten, tauchen.

Z.B. drei Kartoffeln, durch Kupfer- und Zinkblech-Streifen verbunden, liefern eine galvanische Spannung von 2,6 Volt.

Der fließende Strom reicht zum Betrieb einer Quarzuhr.

Das unedle Zink löst sich auf; es wird oxidiert und spendet Elektronen; es bildet somit die Anode (den Minuspol der Batterie).

Das edlere Kupfer will durch einen Reduktionsvorgang Elektronen aufnehmen; es bildet die Kathode, den Pluspol der Batterie. Hydroniumionen – oder vereinfacht Protonen „H plus“ – aus der wasserhaltigen Kartoffel werden zu Wasserstoff reduziert. In Wirklichkeit nur winzige Mengen!

Als Elektrolyt für galvanische Elemente eignen sich auch Zitronen und Apfel.

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-internText zu Folie 5

Bei der Elektrolyse erzwingen wir durch eine äußere Spannung einen Stromfluss durch den Elektrolyten. Aus wässrigen Lösungen werden Wasserstoff und Sauerstoff freigesetzt.

Elektrolyse und Batterien funktionieren nach denselben Prinzipien, aber die Elektrodenvorgänge laufen in umgekehrte Richtungen.

In einer Brennstoffzelle werden die Elektroden mit Wasserstoff und Sauerstoff umspült.

Das elektrochemische Gleichgewicht weicht dem äußeren Zwang aus – und will die zugeführten Stoffe verbrauchen.

An der Anode wird Wasserstoff zu Protonen oxidiert, an der Kathode wird Sauerstoff zu Wasser reduziert. Fertig ist die Wasserstoff-Sauerstoff-Batterie!

Brennstoffzellen wandeln chemische Energie direkt in Elektrizität um – ohne Umweg über Wärme. Es gibt keine offenen Flammen und beweglichen Teile.

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-internText zu Folie 6

Die Geschichte der Brennstoffzelle beginnt im 19. Jahrhundert.

Schönbein in Basel und Grove in London beobachteten, dass eine Elektrolysezelle nach dem Abschalten des Stromes kurzzeitig als Spannungsquelle arbeitet – indem sie noch vorhandenen Wasserstoff und Sauerstoff zu Wasser„verbrennt“.

Man erkannte diese „stille Verbrennung“ bald als elektrochemische Oxidation von Wasserstoff – und erforschte die Verstromung von Kohle und Erdgas.

Bis heute leider mit sehr schlechten Wirkungsgraden!

So trat der Verbrennungsmotor den Siegeszug in unsere mobile Welt an – und nicht die Brennstoffzelle.

Sie wurde erst mit den Raumfahrtprogrammen der 1960er Jahre wiederentdecktund erlebt im Zeitalter der knappen Energieresourcen eine Renaissance.

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-internText zu Folie 7

Der Clou jeder Brennstoffzelle ist die Dreiphasengrenze aus Elektrode, Elektrolyt und Gasraum.

Poröse Gasdiffusionselektroden ermöglichen die Reaktion des Brenngases (Wasserstoff) mit dem Oxidationsmittel (Sauerstoff) und erlauben das Entweichen des Reaktionsproduktes Wasser.

Der Elektrolyt prägt das Namenskürzel der eingeführten Brennstoffzellen.

A-F-C – die alkalische Brennstoffzelle mit Kalilauge.

P-A-F-C – die saure Brennstoffzelle mit Phosphorsäure

P-E-M –– die PEM-Brennstoffzelle mit einer protonenleitenden Kunststofffolie; die wichtigste Niedertemperatur-Brennstoffzelle.

M-C-F-C – mit einer Elektrolytschmelze

S-O-F-C – die Festoxid-Brennstoffzelle mit einer keramischen Elektrolytfolie.

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-internText zu Folie 8

Am fortschrittlichsten sind PEM-Brennstoffzellen.

Eine hauchdünne Polymer-Membran bildet den Festelektrolyt, der Protonen, aber keine Elektronen, leitet.

Beidseitig auf der PEM-Membran befindet sich eine dünne Katalysatorschicht aus kohlegeträgertem Platin.

Über Strömungskanäle in den äußeren Grafitplatten fließen das Brenngas Wasserstoff und das Oxidationsmittel Sauerstoff bzw. Luft zu. Wasser entsteht.

Eine einzelne Brennstoffzelle (M-E-A) liefert eine Spannung von weniger als einem Volt.

Daher werden Hunderte von Membran-Elektroden-Einheiten und bipolaren Strömungsplatten zu einem Stapel integriert.

Ein solches Aggregat liefert genügend Leistung, um einen Kleinwagen anzutreiben.

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-internText zu Folie 9

Vor der Jahrtausendwende realisierte DaimlerChrysler die ersten Versuchsfahrzeuge mit PEM-Brennstoffzellen in Europa.

Das 50-Kilowatt-Aggregat füllte 1994 noch den Laderaum eines Mercedes-Transporters.

NECAR 3 von 1997 passte bereits in den vergrößerten Kofferraum und den Unterboden der A-Klasse.

Alle großen Autobauer demonstrieren derzeit die Machbarkeit und Alltagstauglichkeit von Brennstoffzellen-Antrieben.

Brennstoffzellenbusse verkehren schon heute emissionsfrei in Innenstädten und auf Flughäfen.

Der Wasserstoffantrieb emittiert weder CO2 noch Stickstoffoxide

Für den Individualverkehr ist der Brennstoffzellen-Antrieb noch zu teuer.

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-internText zu Folie 10

Wasserstoff erschließt bislang keine Massenmärkte; die Technik reift in Nischen.

Mit Wasserstoff betriebene Land-, See- und Luftfahrzeuge emittieren weniger Schadstoffe und erschließen neue Antriebstechnologien.

Ein Unterseeboot, das sich der Ortung entziehen soll, darf weder Schall, Wärme noch Magnetfelder aussenden.

Der Druckkörper aus unmagnetischem Stahl, die Schiffshülle aus Kunststoff und ein leiser PEM-Brennstoffzellenantrieb kennzeichnen den Typ „U 212“ der Howaldswerke Deutsche Werft AG.

Der Vorläufer „U1“ - Ende der 1980er Jahre - wurde von einer alkalischen Brennstoffzelle angetrieben.

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-internText zu Folie 11

Konventionelle Batterien dieselelektrischer U-Boote erschöpfen nach wenigen Tagen Unterwasserfahrt.

Der Metallhydridspeicher in „U 31“ nährt die Brennstoffzellen wochenlang – und unabhängig von der Außenluft.

Vor dem Tauchgang wird der Speicher mit Tieftemperatur-Druckwasserstoff beladen.

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-internText zu Folie 12

Brennstoffzellen müssen nicht unbedingt mit Wasserstoff betrieben werden.

Methanol - in Mischung mit Wasser - kann in einer PEM-Brennstoffzelledirekt verstromt werden.

Die Zellspannung beträgt in der Praxis etwa ein halbes Volt je Zelle.

Leider ist die Leistung der Direkt-Methanol-Brennstoffzelle gering.

Große Fahrzeuge kann man damit nicht betreiben.

Als portable Stromquelle – für Campingzwecke und im Feldeinsatz – jedoch eröffnet die D-M-F-C neue Dimensionen der Energieversorgung.

Statt Batterien wechseln, heißt es hier: Methanol nachfüllen.

In der komplizierten Anodenreaktion entstehen Kohlendioxid und Wasser. Luftsauerstoff wird zuvor an der Kathode zu Wasser reduziert.

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-internText zu Folie 13

Die alkalische Brennstoffzelle - mit Kalilauge als Elektrolyt – liefert hohe elektrische Leistung, wenn sie mit Reinsauerstoff beschickt wird.

Beim Betrieb mit Luft löst sich Kohlendioxid im Elektrolyten. Das gebildete Kaliumcarbonat kann die porösen Nickelektroden verstopfen. PEM-Brennstoffzellen haben die alkalische Technik deshalb verdrängt.

Die Strom-Spannungs-Kennlinie einer Brennstoffzelle zeigt drei Regionen.

A – der Aktivierungsbereich zeigt im Wesentlichen die Überspannung der kinetisch gehemmten Sauerstoffreduktion.

B – der ohmsche Spannungsabfall im Elektrolyten wächst mit steigendem Strom.

C – Stofftransporthemmungen: Die Geschwindigkeit, mit der Sauerstoff und Was-serstoff zuströmen und Reaktionswasser entweicht, begrenzt den nutzbaren Strom.

Je mehr Strom die Zelle an den Verbraucher liefert, desto mehr bricht die Quellenspannung ein.

Beim Betrieb mit Luft liefert die Brennstoffzelle weniger Leistung als mit Reinsauerstoff – ebenso, wenn man den Platinkatalysator auf den Nickelelektroden weglässt.

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-internText zu Folie 14

Reine Phosphorsäure leitet den elektrischen Strom erst bei Temperaturen von 190 °C so gut wie Kalilauge bei Raumtemperatur.

Eingebettet in eine Matrix aus Siliciumcarbid, bildet „H drei P O vier“ den Ionenleiter der P-A-F-C.

Die Elektroden bestehen aus porösen Kohlenstofffasern - und sind mit Platin-Nanopartikeln auf Acetylenruß belegt.

Diese Technologie hat auch die PEM-Brennstoffzelle maßgeblich beflügelt.

An den Elektroden läuft die bekannte Knallgasreaktion ab.

Die reversible Zellspannung (bei offenen Klemmen) beträgt in der Praxis etwa 0,64 Volt.

P-A-F-C-Kraftwerke wurden im Megawatt-Maßstab realisiert.

Kommerzielle Aggregate erzeugen nicht nur elektrische Energie, sondern nutzen auch die Abwärme zur Heißwasseraufbereitung.

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Die Schmelzelektrolyt-Brennstoffzelle (M-C-F-C) arbeitet bei 650 °C.

In einer hitzefesten Matrix befinden sich geschmolzene Alkalicarbonate.

Die Elektroden bestehen aus Nickel.

An der Anode wird Wasserstoff zu Wasser oxidiert; gleichzeitig entsteht Kohlendioxid aus der Carbonatschmelze.

Das CO2 wird dem Sauerstoffstrom zugemischt. An der Kathode entsteht daraus wieder Carbonat. In Summe läuft die Knallgasreaktion ab.

Die M-C-F-C liefert eine Ruheklemmenspannung von einem Volt - weitaus mehr als eine PEM-Zelle. Viele Zellen werden zu einem „Stack“ integriert.

Statt Wasserstoff kann Erdgas als Brenngas zugeführt werden. Dieses wird in einer vorgeschalteten „Reformerkammer“ durch Einwirkung von Wasserdampf in Wasserstoff und Kohlendioxid umgewandelt.

Die Abwärme der Hochtemperaturbrennstoffzelle kann für die Kraft-Wärme-Kopplung mit einer Dampfturbine genutzt werden. Dies ermöglicht Systemwirkungsgrade von sagenhaften 60 bis 65 Prozent!

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Die keramische Brennstoffzelle (S-O-F-C) arbeitet bei 900 bis 1000°C.

Der Festelektrolyt in Röhrenform besteht aus Zirkoniumdioxid. Er leitet Oxidionen.

Auf der Außenseite ist die Brenngaselektrode aus Nickel aufgebracht.

Auf der Innenseite befindet sich die Luftelektrode aus Perowskit.

Dort wird Sauerstoff aus dem Luftstrom reduziert; das entstehende Oxidion wandert in den Festelektrolyten, ein anderes Oxidion reagiert auf der Brenngasseite mit Wasserstoff zu Wasserdampf.

Bei 1000°C liefert die S-O-F-C eine Ruheklemmenspannung von 0,88 Volt im Luftbetrieb.

Der große Vorteil: die Direktverstromung von Erdgas.

Das Brenngas Wasserstoff wird durch interne Reformierung erzeugt.

Schwefel-Verunreinigungen im Ergas stören nicht.

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Dezentrale Einheiten mit 250 Kilowatt Leistung befinden sich im Feldtest.

Ein solches Aggregat besteht aus rund 3000 Keramikröhrchen.

Der elektrische Wirkungsgrad von 47 % stellt verbrennungsmotorische Blockheizkraftwerke in den Schatten.

Durch Kraft-Wärme-Kopplung der S-O-F-C mit einer Gasturbine wird auch die Abwärme der Brennstoffzelle ausgeschöpft.

Durch zusätzliche Auskopplung von Nahwärme und Prozessdampf sindGesamtwirkungsgrade bis 75 % erreichbar.

Die Restwärme des Gasturbinenabgases kann man anschließend noch für eine Dampfturbine nutzen.

Die Anwendung der S-O-F-C als Stromquelle in Fahrzeugen wird erforscht.

Thermische Spannungen in den Werkstoffen begrenzen die Lebensdauer der SOFC noch.

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„Die Energie von morgen ist das Wasser, das durch elektrischen Strom zerlegt worden ist“, schrieb Jules Verne bereits 1874.Wasserstoff kann mit Strom aus Wind-, Wasserkraft- und Solaranlagen erzeugt werden – technisch heute machbar, aber eine ökonomische Herausforderung!

Elektrolyseprozesse, vor allem bei der Natronlaugegewinnung, decken gegenwärtig 5 % des Wasserstoffs auf dem deutschen Markt, 19 % stammen aus Erdgas (!), 30 % aus Kohle (!!) und 46 % aus Erdöl (!!!).Wasserstoff ist also heute überwiegend fossiler Herkunft!

Die Stromversorgung der nächsten Jahrzehnte wird daher auf Wärmekraftwerke nicht verzichten.

Wasserstoff aus regenerativen Energiequellen und nachwachsenden Rohstoffen bietet jedoch eine langfristige Alternative, wenn die fossilen Quellen versiegen.

Kühne Ideen gibt es: Solarstrom in den Wüsten Nordafrikas zu erzeugen und über Hochspannungskabel nach Mitteleuropa zu transportieren. Der Transport von Wasserstoff in Tankschiffen und Pipelines wäre schon heute viermal teurer.

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500 Milliarden Kubikmeter Wasserstoff werden weltweit produziert.

62 % davon stammen aus fossilen Quellen!Als unerwünschtes Nebenprodukt wird das Treibhausgas CO2 freigesetzt.

Wasserstoff wird heute überwiegend durch Dampfreformierung aus Erdgas oder die Vergasung von Schwerbenzin und Kohle gewonnen.

Durch die katalytische Umsetzung von Kohlenstoff mit Wasserdampf entsteht „Synthesegas“, ein Gemisch aus Wasserstoff und Kohlenstoffoxiden.

Die hohen Reaktionstemperaturen erfordern es, dass ein Teil der Rohstoffe als Heizmittel verbrannt wird.

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Wasserstoffhaltiges Synthesegas eignet sich besonders für den Einsatz in Brennstoffzellen, erfordert aber eine aufwändige Gasreinigung von Kohlenstoffmonoxid und Schwefelverbindungen.

In der chemischen Technik eingeführte Prozesse zur Beseitigung von Kohlenmonoxid sind die

Gaswäsche mit Absorptionslösungen,

die Umwandlung von CO in Methan,

die selektive Oxidation zu CO2,

die Absorption an Molekularsieben

und Membranverfahren.

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Zu den künftigen Wasserstoffquellen zählt Biomasse. Aus Holzhackschnitzeln, Tiermehl, Klärschlamm und Hausmüll kann man synthetischen Dieselkraftstoff gewinnen.

Durch Pyrolyse bei 500 °C entstehen Koks und teerhaltiges Schwelgas, das sich für die Dampfreformierung eignet.

Der Pyrolysekoks wird unter Luftabschluss vergast und die Holz- und Schwelgase werden verbrannt.

Nach Kühlung, Entstaubung und Dampfreformierung von Rest-Methan erhält man das Synthesegas aus 2 Teilen Wasserstoff und einem Teil Kohlenmonoxid.

Die Lösung der Energiekrise? Nicht unbedingt.Ölpflanzen auf der gesamten Ackerfläche der Erde könnten nur 8 % des Kraftstoffbedarfs von Europa decken.

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Als preiswerte Wasserstoffquelle bietet sich Methanol an.

Der leichte Alkohol ist großtechnisch leicht zugänglich und kann an Bord eines Brennstoffzellen-Fahrzeugs in Wasserstoff umgewandelt werden.

Ein Methanol-Wasser-Gemisch wird verdampft und bei etwa 280 °C an Kupfer/Zink-Oxid-Katalysatoren reformiert.

Jedoch: Das Nebenprodukt Kohlenmonoxid vergiftet das Platin auf den Elektroden der Brennstoffzelle.

CO muss daher selektiv zu CO2 oxidiert werden – ein Meisterstück der Katalyse in einer reduzierenden Wasserstoffatmosphäre!

Ein flächendeckendes Angebot von Methanol an Tankstellen wäre mit vertretbarem Aufwand möglich.

Ökonomen hinterfragen natürlich: Rechnet sich der höhere Wirkungsgrad von Brennstoffzellen gegenüber der simplen Verbrennung von Methanol in Motoren?

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Wasserstoff ist kein Schreckgespenst.

Der Umgang mit dem leichten Gas in belüfteten Räumen und im Freien ist weitgehend gefahrlos.

Die kleinen H2-Moleküle entweichen blitzschnell durch kleinste Ritzen, so dass ein zündfähiges Gemisch rasch verdünnt wird.

Durch ein Leck gleicher Größe strömen pro Zeiteinheit zwar mehr Wasserstoff- als Erdgasmoleküle aus; aber der Energieverlust beim Wasserstoff ist geringer.

Die Sprengkraft von einem Gramm Wasserstoff entspricht immerhin 24 g TNT. Die Zündtemperatur bei 585 °C liegt höher als bei Erdgas und Benzin.Rauch und Qualm wie bei Benzinbränden treten nicht auf.Explosionsfähige Gemische mit Luft enthalten 4 bis 76 Vol.-% Wasserstoff.Ab 40 % Feuchte detoniert und ab 60 % entflammt Wasserstoff nicht mehr.

In Brennstoffzellen werden feuchte Gase eingesetzt. Also: Vorsicht ja – Angst vor Wasserstoff: nein!

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Wasserstoff kann in Motoren und Kraftwerkskesseln verbrannt werden – auch im Gemisch mit Erdgas. Der Energieinhalt von 286 Kilojoule pro Mol ist jedoch um Faktoren kleiner als bei Erdgas und Benzin.

Das Abgas besteht aus praktisch reinem Wasserdampf, frei von Rußpartikeln, Kohlenstoff- und Schwefeloxiden, Kohlenwasserstoffen und Schwermetallen.

Im Wasserstoffmotor entstehen jedoch Spuren schädlicher Stickstoffoxide – wie bei jeder heißen Verbrennung mit Luft.

Die Carnot-Grenze beschränkt den Wirkungsgrad von Verbrennungsmotoren auf 37 % (bei 600 °C). Das bedeutet: die im Brennstoff gespeicherte Energie fließt größtenteils ungenutzt als Wärme in die Umgebung ab.

Brennstoffzellen wandeln die chemische Energie im Brennstoff theoretisch zu 100%in elektrische Nutzenergie um. In der Praxis erreichen Brennstoffzellenaggregate 45 bis 60 % Wirkungsgrad.

Antriebe mit Batterien und Brennstoffzellen gelten bei gedrosseltem Tempo als sinnvoll, etwa auf Flughäfen und im innerstädtischen Busverkehr;außerorts fährt der Verbrennungsmotor konkurrenzlos preiswert, Verbrennungsmotoren gleicher Leistung sind leichter als Elektroantriebe.

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Flüssiger Wasserstoff in Raketenantrieben ist längst Realität.

Beim Start zündet das Space Shuttle allerdings Feststoffraketen, die einen noch größeren Schub entwickeln.

Zum Schutz der Umwelt wären Wasserstoffflugzeuge jedoch wünschenswert.

Das erste Wasserstoffflugzeug, eine Tupolew-155, hob am 15. April in Moskau zu einem 21-minütigen Probeflug ab.

Wegen der geringeren Speicherdichte müssen die Wasserstofftanks dreimal größer als die Kerosintanks sein.

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Wie speichert und transportiert man das Wasserstoffgas? Wasserstoff kann wie Erdgas komprimiert oder verflüssigt werden.

Druckgasbehälter aus einem Aluminiumkern und einem kohlenstofffaser-verstärktenEpoxidharzmantel eignen sich für den Einsatz in Fahrzeugen. In einen Kubikmeterbei 700 bar lassen sich 39 kg Wasserstoff pressen.

Flüssiger Wasserstoff wird „kryogen“, das heißt „tiefkalt“ bei –273 °C in vakuumisolierten Tanks gelagert.Ein Kilogramm flüssiger Wasserstoff speichert die Energie von 120 Megajoule -rund dreimal mehr als Benzin! Kohle und Benzin speichern jedoch mehr Energie im Volumen. Die hohe Speicherdichte ist ökonomisch gegen den Energieaufwand zur Verflüssigung abzuwägen.

Metallhydride erreichen kaum bessere Speicherdichten als 10 %;die reversible Befüllung und Entnahme des Wasserstoffs gelingt nicht befriedigend. Für Spezialanwendungen, zum Beispiel in U-Booten, sind sie dennoch im Einsatz.

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