Broschüre zur Positionierungsstudie Erdgas

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www.bdew.de Erdgas – Favorisierte Heizenergie im Wärmemarkt Die Ergebnisse der Positionierungsstudie Erdgas 2015

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Der BDEW hat die zentralen Ergebnisse und Kernbotschaften der Positionierungsstudie Erdgas 2015 in einer Broschüre aufbereitet. Impressum: https://www.bdew.de/impressum

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Erdgas – Favorisierte Heizenergie im WärmemarktDie Ergebnisse der Positionierungsstudie Erdgas 2015

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Vorwort ......................................................................................................................... 3

Erdgas bleibt Wunschenergieträger Nummer eins im Wärmemarkt ................... 4Wirtschaftlichkeit stärkstes Argument - Klimaschutz wird wichtiger ................ 5 Zuwächse für Erdgas in fast allen Positionierungskriterien .................................. 6 Die Marke ERDGAS: Hoher Erinnerungswert ........................................................... 8Markt für innovative Technologien entwickelt sich ............................................... 9Energieversorger zunehmend als Ansprechpartnerfür den Heizungskauf interessant ...........................................................................10 Interesse an Smart Home / Heating wächst ...........................................................12Häufig gewünschte Zusatzleistungen rund um die Heizung ...............................13Bio-Erdgas und Biogas: Positive Imagefaktoren für Erdgas .................................14

Fünf Kernbotschaften für die Erdgas-Kommunikation ........................................15

Die Positionierungsstudie Erdgas 2015

Durchführung: management consult Dr. Eisele & Dr. Noll GmbH, Mannheim Auftraggeber: BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e. V.Begleitung: Projektgruppe Marktforschung Erdgas- und Wärmemarkt

Die Positionierungsstudie untersucht die Wahrnehmung des Produktes Erdgas vor dem Hintergrund veränderter Rahmenbedingungen, überprüft die vom BDEW für die Erdgas-Wirtschaft entwickelte Soll-Positionierung und vergleicht die Er-gebnisse mit denen der Vorjahre. Daraus lassen sich Ableitungen zur Weiterent-wicklung der Erdgas-Kommunikation treffen. Zur Erstellung der Studie wurden computergestützte Interviews mit 526 repräsentativ ausgewählten Eigenheim-besitzern im erdgasberohrten Gebiet geführt.

Inhaltsverzeichnis

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Sehr geehrte Damen und Herren,

auch 2015 war ein gutes Jahr für Erdgas im Wärmemarkt. Nahezu jeder kennt es, mehr als die Hälfte der Deutschen nutzt es, im Neubau wie im Bestand. Die Erdgas-Nachfrage ist 2015 leicht angestiegen. Neben dem Einfluss der Witterung ist dieser Zuwachs auch auf die weiter steigende Zahl der Erdgas-Heizungen in den Wohnungen zurückzuführen. Das ist eine Ent-wicklung, auf die die deutsche Gaswirtschaft nach einer gemeinsamen, koordinierten Kraft-anstrengung stolz sein darf.

Erdgas punktet nach Ansicht der Befragten mit einer Kombination aus Bezahlbarkeit, Effizienz und Klimaschonung. Gute Argumente sind darüber hinaus die hervorragend ausgebaute In-frastruktur und die langfristig gesicherte Versorgung. Die Möglichkeit, Bio-Erdgas ins Netz einzuspeisen, unterstreicht die Positionierung von Erdgas als „Partner der Erneuerbaren“. Spar-same Erdgas-Technologien, allen voran die Brennwertheizung, führen die aktuellen Verkaufs-zahlen deutlich an. Eine Energiewende ohne Erdgas ist im Grunde kaum vorstellbar.

Betrachtet man die Ergebnisse der vorliegenden Studie, wird jedoch klar, dass noch Arbeit vor uns liegt. Erdgas kann in einigen Bereichen seine Potenziale noch nicht voll entfalten: Das betrifft beispielsweise den Einsatz in innovativen Technologien wie der Strom erzeugenden Heizung. Energieversorger könnten zudem ihre Kunden mit gezielten Anreizen und Beratungs-leistungen zu Erdgas- und Dienstleistungsprodukten noch enger an sich binden.

Im Rahmen der Energiewende werden darüber hinaus CO2-Einsparpotenziale verschenkt, weil veraltete und ineffiziente Heizungen erst sehr spät ausgetauscht wer-den. Zwar hat die Politik in den vergangenen Jahren einiges getan, um das zu ändern. Dazu gehören bei-spielsweise verbesserte Förderbedingungen wie zuletzt das Anreizprogramm Energieeffizienz (APEE). Dennoch ist unser Eindruck, dass die Bedeutung der Wärmewende nach wie vor unterschätzt wird.

Potenziale aufzuzeigen, Erdgas als Teil der Lösung vor-zustellen, die Rahmenbedingungen weiter zu verbessern: Darin wird auch in den kommenden Jahren die Aufgabe der verantwortlichen Akteure liegen. Mit der vorliegenden Positionierungsstudie – übrigens die neunte – unter-stützt der BDEW seine Mitgliedsunternehmen dabei, diese Ziele zu erreichen.

VO RWO RT |

Vorwort

Dr.-Ing. Anke TuschekMitglied der Hauptgeschäftsführung im BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e. V.

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Erdgas bleibt Wunschenergieträger Nummer eins im Wärmemarkt

Die Positionierungsstudie bestätigt die aktuellen Sta-tistiken zur Nutzung von Erdgas und Heizöl im Wärme-markt. Marktführer ist demnach Erdgas, das bei 48 Pro-zent der befragten Hausbesitzer zum Einsatz kommt. Heizöl folgt mit einem Marktanteil von 35 Prozent.

„Wir nutzen bereits Erdgas und würden uns wieder da-für entscheiden“: Das sagen weit über 90 Prozent der Befragten. Dieser Wert setzt sich zusammen aus einer Zustimmung zu Erdgas bei 77,4 Prozent der Befragten und weiteren 15,1 Prozent Zustimmung zu einer Kombi-nation von Erdgas und Solarthermie.

In der Langzeitbetrachtung ist das eine erstaunliche Entwicklung: 2007 wollten sich lediglich 75,6 Prozent

der Erdgasnutzer erneut für Erdgas entscheiden. Dieser Wert setzt sich zusammen aus 50,6 Prozent Zustim-mung für Erdgas und 24,6 Prozent Zustimmung für die Kombination aus Erdgas und Solarthermie.

Der aktuellen Studie zufolge sprechen für Erdgas als Energieträger nach Auskunft der Befragten der gute Preis, hoher Komfort und die einfache Kombinierbarkeit.

Gut 60 Prozent der Befragten finden die Kombination von Energiearten „sehr interessant“ oder „interessant“. Das ist eine deutliche Zunahme gegenüber dem Vorjahr mit 47,6 Prozent. Die Verbindung Erdgas und Solarther-mie liegt in der Gunst der befragten Hausbesitzer deut-lich vor anderen Kombinationen.

| B E LI E BTH E IT

2015

7,5 %Sonstiges

15,1 %Erdgas + Solarthermie 77,4 %

Erdgas

Für Nutzer bleibt Erdgas die klar favorisierte Heizenergie

Angenommen, Sie würden sich heute für einen Energieträger für Ihr Haus entscheiden. Mit welcher Heizenergie bzw. Energieart würden Sie Ihr Haus aus heutiger Sicht am liebsten beheizen? – Basis: Haushalte, die Erdgas als Hauptheizenergie nutzen.

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5W E T TB E W E R BSU M FE LD |

2015Positionierungskriterien:

Wirtschaftlichkeit bleibt für Hausbesitzer am

wichtigsten

Was Hausbesitzern bei ihrem Energieträger wichtig ist: Anforderungen und Produkteigenschaften

Wirtschaftlichkeit & Energieeffizienz (Hohe) Effizienz ·Wirtschaftlichkeit · Günstig / geringe Verbrauchskosten ·Geringe Wartungskosten ·Geringe Anschaffungskosten der Geräte

35 %

Komfort Einfache Verfügbarkeit ·Sauberkeit · Einfachheit ·Benutzerfreundlichkeit ·Wartungsfreundlichkeit ·Bequemlichkeit · Geruchsfrei ·Geringer Platzbedarf

17 %

UmweltschonungUmweltschonend bei der Gewinnung · Erneuerbarkeit ·Umweltschonend bei der Verwendung / wenig Schadstoffe

15 %

Versorgungssicherheit & UnabhängigkeitLangfristige / unendliche Verfügbarkeit · Große Vorräte ·Unabhängigkeit

22 %

Technische SicherheitZuverlässigkeit · Sicherheit

8 %

Innovation & ModernitätModernes Design ·InnovativeTechnologie

3 %

Angenommen, Sie würden sich heute für einen Energieträger für Ihren Haushalt entscheiden (z. B. im Rahmen der Erneuerung Ih-rer Heizungsanlage). Welche Anforderungen sollte dieser Energieträger idealerweise erfüllen? Welche Produkteigenschaften sollte er aufweisen? – Angaben in Prozent.

Zur Analyse der Imagewerte von Erdgas wurden auf Ba-sis einer qualitativen Vorstudie (2007) sechs Cluster mit Positionierungskriterien gebildet. Ihre Bedeutung wird in jedem Jahr ermittelt: Wirtschaftlichkeit und Energie-effizienz stehen dabei für die Befragten seit Jahren an erster Stelle, Versorgungssicherheit und Unabhängigkeit sowie Komfort folgen auf den Plätzen zwei und drei. Das

Kriterium Umweltschonung hat im zeitlichen Verlauf seit 2009 zwar Zuwächse zu verzeichnen, bleibt in der Be-wertung der Wichtigkeit aber konstant auf Platz vier. Bei den Kriterien Technische Sicherheit sowie Innovation und Modernität haben sich seit der ersten Welle der Posi-tionierungsstudie kaum Veränderungen ergeben.

Wirtschaftlichkeit stärkstes Argument – Klimaschutz wird wichtiger

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Zuwächse für Erdgas in fast allen Positionierungskriterien

| W E T TB E W E R BSU M FE LD

Die Zustimmung für Erdgas in den einzelnen Positionie-rungskriterien entwickelt sich positiv: In fünf von sechs Dimensionen wurden signifikante Verbesserungen ge-genüber dem Vorjahr erreicht. Die Langzeitbetrachtung zeigt, dass sich Erdgas seit der ersten Untersuchungs-welle im Jahr 2007 vor allem in den Dimensionen Wirt-schaftlichkeit und Energieeffizienz, Versorgungssicher-

heit und Unabhängigkeit sowie Umweltschonung signi-fikant verbessert hat. In den anderen drei Dimensionen erreicht Erdgas über die Jahre hinweg konstant gute Werte.

Die Positionierungskriterien und ihre Entwicklung im Einzelnen:

Wirtschaftlichkeit und Energieeffizienz:In der Dimension Wirtschaftlichkeit und Effizienz ist die Verbesserung gegenüber dem Jahr 2014

deutlich: Erdgas wird mehr denn je als preiswerte Energie wahrgenommen und vergrößert den Abstand

zu den Energieträgern und Technologien im Wett- bewerb deutlich.

Komfort: In der Dimension Komfort erreicht Erdgas den höchsten Zustimmungswert. Komfort bleibt damit ein Alleinstel-lungsmerkmal von Erdgas im Wettbewerb mit anderen Energieträgern. Hier bestätigt sich der Trend aus den

Vorjahren. Mit Erdgas-Anwendungen verbinden die Be-fragten beispielsweise einen geringen Platzbedarf der

Heizungsanlage und eine bequeme Handhabung.

Technische Sicherheit: In der Imagedimension Technische Sicherheit verbessert sich Erdgas ebenfalls, wenn auch nur geringfügig. Erdgas gilt als sicherer und zuverlässiger Energieträger. Interes-sant ist, dass Heizöl sich in dieser Dimension gegenüber 2007 verschlechtert hat. Im Jahr 2007 lagen Erdgas und

Heizöl in dieser Dimension noch gleichauf.

Versorgungssicherheit und Unabhängigkeit:Die Verbesserung im Bereich Versorgungssicherheit und Unabhängigkeit zeigt, dass sich Erdgas vom Imagerück-gang aufgrund der Russland-Ukraine-Krise erholt hat. In dieser Dimensionen zeigt sich auch, dass der Vorsprung der Wettbewerber Wärmepumpe und Holz-Pellets ge-

genüber Erdgas deutlich geringer geworden ist.

Umweltschonung: In der Imagedimension Umweltschonung konnte Erdgas

ebenfalls zulegen, insbesondere mit Blick auf die Ver-bindung von Erdgas und Erneuerbaren Energien. Hinter-

grund ist, dass sich neue Begriffe wie Ökogas, CO2-neutrales Gas, Windgas, Power-to-Gas oder Biogas

etablieren. Wärmepumpe und Pellets erzielen in dieser Dimension jedoch weiterhin bessere Werte als Erdgas.

Innovation und Modernität: Die Zuwächse in der Imagedimension Innovation und Modernität sind auf die fortschreitende Verbreitung

von Kombinationssystemen (Erdgas und Solarthermie) sowie den aktuellen Innovationsschub im Heizgeräte-bereich (intelligente / vernetzte Heizsysteme / Smart

Heating) zurückzuführen.

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Passung der Positionierungskriterien im Wettbewerbsumfeld

Wirtschaftlichkeit und Energieeffizienz

Stimme voll und ganz zu Stimme ganz und gar nicht zu

Versorgungssicherheit und Unabhängigkeit

Komfort

Umweltschonung

Technische Sicherheit

Innovation und Modernität

Erdgas Heizöl Holz-Pellets Wärmepumpe

2015

2015

2015

2015

2015

2015

2014

2014

2014

2014

2014

2014

2007

2007

2007

2007

2007

2007

1 2 3 4 5 6

Bitte sagen Sie uns, inwieweit Sie den folgenden Aussagen in Bezug auf den Energieträger Erdgas / Heizöl / Holz-Pellets / Wärmepumpe zustimmen.

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HANDLUNGSEMPFEHLUNGDie Produktkommunikation der vergangenen Jahre ist erfolgreich und sollte konsequent weiterge-führt werden. Ziel sollte es sein, die Markenbekanntheit weiter zu steigern und die Positionierung weiter zu verbessern.

Die Marke ERDGAS: Hoher Erinnerungswert

Unter den Energieträgermarken erzielt ERDGAS mit 36 Prozent die höchste ungestützte Logobekanntheit. Bezogen auf die Wiedererkennung antwortet 2015 auf die gestützte Frage, ob sie das Erdgas-Logo schon ein-mal gesehen haben, die Hälfte der Befragten mit „ja“ – das sind 5 Prozent mehr als im Vorjahr. 35 Prozent erin-nern sich an das Blatt, 32 Prozent an den Schriftzug und 31 Prozent an die Farbe Grün. Die Zahl der Hausbesitzer,

die sich nicht an das Logo erinnern können, sinkt von 49 Prozent im Jahr 2014 auf 43 Prozent im Jahr 2015.

Im sechsten Jahr nach Einführung des Logos zeigt sich damit: ERDGAS hat sich als Energieträgermarke durch-gesetzt und ist zur beständigen, unverkennbaren und erfolgreichen Marke geworden.

Weiterer Anstieg der gestützten Logobekanntheit der Marke ERDGAS

Haben Sie dieses Logo schon einmal gesehen? – Angaben in Prozent.

2010

0

60

20

80

40

100

2011 2013 20152012 2014

| W E T TB E W E R BSU M FE LD

36,2 38,2 39,6

48,545,2

50,0

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HANDLUNGSEMPFEHLUNGInnovationsthemen wie die Strom erzeugende Heizung sollten zentrale Bestandteile der Erdgas- Kommunikation bleiben. Dabei sollte der Begriff Strom erzeugende Heizung durchgängig eingesetzt werden. Auch die Kombination Erdgas und Solarthermie ist erfolgreich und trägt zu einer positiven Aufla-dung von Erdgas im Hinblick auf die noch ausbaufähigen Marktwerte Effizienz und Nachhaltigkeit bei.

Markt für innovative Technologien entwickelt sich

wert der innovativen Anwendungen erzielt die Wärme-pumpe mit 61 Prozent.

Für die Studie wurde auch nach den Vor- und Nachtei-len innovativer Technologien gefragt. Das Ergebnis: Die Wärmepumpe und die Strom erzeugende Heizung sind in der Wahrnehmung der Haubesitzer überwiegend po-sitiv besetzt. Die Strom erzeugende Heizung punktet vor allem mit ihrer Doppelfunktion als Strom- und Wärme-lieferant. Die Wärmepumpe wird als umweltfreundliche und sparsame Heiztechnologie eingestuft, aber auch mit hohen Anschaffungskosten in Verbindung gebracht.

Die Studie untersucht auch die Bekanntheit innovativer Heizsysteme. Diese wurden unter verschiedenen Be-zeichnungen abgefragt, um zu erfahren, welcher Begriff am geläufigsten ist.

Hierbei zeigt sich, dass die KWK-Technologie unter der Bezeichnung Mikro-KWK oder Blockheizkraftwerk (BHKW) bei Hausbesitzern vielfach unbekannt ist. Der Begriff „Strom erzeugende Heizung“ dagegen ist mehr als einem Drittel der Befragten bekannt. Dazu tragen unter anderem die bessere Verständlichkeit und Akzep-tanz der Verbraucher bei. Den höchsten Bekanntheits-

W E T TB E W E R BSU M FE LD |

Welche der folgenden Heizsysteme kennen Sie, sei es auch nur dem Namen nach? – Gestützte Fragestellung, Angaben in Prozent.

Ja Nein

Bekanntheit der Bezeichnung von KWK-Technologien: Strom erzeugende Heizung bekannter als Mikro-KWK, BHKW und Brennstoffzelle

Strom erzeugende Heizung 62,937,1

70,7Brennstoffzelle 29,3

BHKW (Blockheizkraftwerk) 86,513,5

Mikro-KWK (Kraft-Wärme-Kopplungsanlage) 87,812,2

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Energieversorger zunehmend als Ansprech- partner für den Heizungskauf interessant

Erstmals abgefragt wurde im Rahmen der Positionie-rungsstudie 2015 das Kaufverhalten: An wen wenden sich Hausbesitzer, die sich vor dem Kauf einer neuen Heizung informieren wollen?

Der Installateur ist für die befragten Eigenheimbesitzer Ansprechpartner Nummer 1, gefolgt von dem Sanitär-/Heizungsfachhandel und der Filiale eines Herstellers. Auch der Heizungskauf bei einem Energieversorger ist

für die Befragten vorstellbar – mehr noch als der Kauf bei Technik- und Baumärkten sowie Online-Händlern. Diejenigen, die sich den Heizungskauf bei einem Ener-gieversorger nicht vorstellen können, nennen Vertrau-ens- und Neutralitätsdefizite als Gründe.

Gegen den Heizungskauf im Internet sprechen aus Sicht der Befragten in erster Linie der fehlende Kundenservice vor Ort sowie die fehlende Beratung.

| K AU F V E R H A LTE N

Kauf der Heizung beim Energieversorger vorstellbar; Installateur mit Vertrauensbonus

Wenn Sie an den Kauf einer neuen Heizung denken: Wo würden Sie diese gerne kaufen? Im Fokus steht dabei der Kauf der Heizung. Der Einbau der Heizung würde von qualifizierten Installateuren übernommen, die mit den jeweiligen Anbietern zusammenarbeiten.

Ja, auf jeden Fall Nein, auf gar keinen Fall

654321

Technikmarkt vor Ort (z. B. Mediamarkt)

Sanitär- / Heizungsgroß- und -fachhandel

Beim Geräte- / Heizungshersteller in einer Filiale

Bei meinem Energieversorger

Bei meinem Installateur

Baumarkt

Internet / Online-Anbieter (z. B. Thermondo)

3,2

3,2

3,0

2,3

2,1

2,1

1,7

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11K AU F V E R H A LT E N |

HANDLUNGSEMPFEHLUNGDas SHK-Gewerbe sollte aufgrund seiner Bedeutung als Multiplikator und Meinungsführer weiterhin in die Kommunikation eingebunden werden. Versorgungsunternehmen können sich jedoch zunehmend als Ansprechpartner bei der Heizungsmodernisierung positionieren, wenn es gelingt, durch gezielte Kommunikation die von Hausbesitzern genannten Defizite zu widerlegen. Gegenüber dem Internet können Versorger durch Beratungsleistungen und Vor-Ort-Service punkten.

Warum würden Sie Ihre neue Heizung (eher) nicht bei Ihrem Energieversorger kaufen?

Warum würden Sie Ihre neue Heizung (eher) nicht über das Internet kaufen?

Installateur (vor Ort) bevorzugt

Fehlende(r) Betreuung / Kundenservice vor Ort

Mangelndes Vertrauen zu EVU

Fehlende Beratung

EVU nicht neutral

Mangelndes Vertrauen

Höheres Vertrauen zu Fachmann / Installateur

Unsicherheit (Produkt nicht anschaubar)

Andere Gründe

Andere Gründe

Präferenz für den Installateur sowie Vertrauens- und Neutralitätsdefizite als Kaufbarrieren mit Blick auf die Energieversorger

Fehlende(r) Betreuung / Kundenservice als zentrale Kaufbarrieren mit Blick auf das Internet

23,5

20,6

17,6

11,8

26,5

44,7

16,3

14,9

12,1

26,3

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Interesse an Smart Home / Heating wächst

Die Einstellung zum Thema Smart Home wurde 2015 zum zweiten Mal abgefragt. Die Ergebnisse kurz zusam-mengefasst: Davon gehört haben 61 Prozent der Haus-besitzer. Ein Interesse an Smart Home im Heizungsbe-reich bekundet ein gleicher Anteil der Befragten. Und über 90 Prozent der grundsätzlich an Smart Home in-teressierten Befragten geben an, dass sie sich vorstel-len können, die Smart-Home-Komponenten bei ihrem Energieverorger zu beziehen. Nach wie vor groß ist aller-dings der Abstand zwischen Interesse und Nutzung: Die Nutzerrate ist mit zwei Prozent gleichbleibend gering.

Das wichtigste Motiv, sich mit Smart Home auseinan-derzusetzen, ist für die Befragten Verbrauchsreduzie-

rung bzw. -optimierung. Barrieren sind der Blick auf die hohen Anschaffungskosten sowie die Komplexität der Technik. Bei der Frage nach den Maßnahmen für die „persönliche Energiewende“ der Hausbesitzer wächst die Bedeutung von Smart Home und Smart Heating im Vergleich zum Vorjahr um nahezu das Dreifache. Auf den vorderen Plätzen sehen die Befragten den bewussteren Umgang mit Energie sowie Wärmedämmung.

Die Heizungsmodernisierung besitzt jedoch nicht die oberste Priorität bei der „persönlichen Energiewende“: Sie steht hinter Energiesparmaßnahmen und Wärme-dämmung an dritter Stelle, allerdings mit einer leichten Verbesserung gegenüber 2014.

| K AU F V E R H A LTE N

Die Energiewende ist zurzeit ein viel diskutiertes Thema. Mit Blick auf Ihr Haus – wo sehen Sie am ehesten Möglichkeiten, für sich persönlich die Energiewende zu vollziehen? Welche Maßnahmen kommen Ihnen in den Sinn? Angaben in Prozent. Mehrfachantworten möglich.

Smart Home / Heating mit wachsender Bedeutung beim Thema Energieeffizienz

Energiesparen / bewussterer Umgang mit Energie

Wärmedämmung des Hauses

Modernisierung der beste- henden Heizung / Ersatz durch

ein vergleichbares System

Nutzung Smart-Home- Technologie

Umstellung auf ein umwelt-freundliches Heizsystem /

regenerative Energie

Installation Solarthermie zur Warmwasserbereitung

Gesamt 2015

Gesamt 2014Smart Meter

75,172

36,731,9

29,726,8

21,37,9

20,515,5

17,913

11,64,7

HANDLUNGSEMPFEHLUNGSmart Home und Smart Heating haben aufgrund ihrer steigenden Bekanntheit das Potenzial, für Haus-besitzer auch in der Praxis eine größere Rolle zu spielen. Energieversorger sollten in ihrer Kommunikati-on die damit verbundenen Einsparmöglichkeiten betonen, gegebenenfalls in Kombination mit attrakti-ven Finanzierungsangeboten. Zudem sollte die Rolle der Heizungsmodernisierung bei der persönlichen Energiewende weiter erklärt, gestärkt sowie mit Förderungen und Initiativen angereizt werden.

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Häufig gewünschte Zusatzleistungen rund um die Heizung

Das Erschließen neuer Geschäftsfelder ist für Energie-versorger im Wettbewerb derzeit ein wichtiges Thema. In der Positionierungsstudie 2015 wurde deshalb erst-mals nach Energiedienstleistungen gefragt, die sich Hausbesitzer rund um ihre Heizung wünschen.

Schlüsselfaktoren sind demnach Fördermaßnahmen (Ein- malförderung, Fördermanagement), Beratungsleistun-gen und Finanzierungshilfen.

Als Differenzierungsmerkmale wurden Energiesparbe-ratung, beispielsweise im Rahmen von Heizungschecks, Gebäude-Thermografie oder Smart-Home- / Smart-Hea- ting-Angebote eingestuft.

An Zusatzleistungen rund um Reparatur und Entsor-gung besteht nach den Ergebnissen dieser Studie der geringste Bedarf. Sie lassen sich unter dem Oberbegriff Nice-to-have einordnen.

K AU F V E R H A LT E N |

Förderung, Beratung und Finanzierung als attraktivste Zusatzleistungen rund um die Heizung

Ergebnisse einer MaxDiff-Analyse, bei der die Befragten aus einer Auswahl vorgegebener Zusatzleistungen wählen können; daraus wird die Wichtigkeit der Möglichkeiten abgeleitet. – Angaben in Prozent.

HANDLUNGSEMPFEHLUNGVersorgungsunternehmen stehen vor der Aufgabe, Anreizmechanismen zu schaffen, um die Hausbe-sitzer für die Heizungserneuerung zu aktivieren. Infrage kommen hierbei Zusatzleistungen rund um Informationen und Beratung, Förderprogramme, Contracting oder Finanzierungshilfen.

Fördermanagement für die neue Heizung 10,9

Beratung rund um das Thema neue Heizung 10,3

Günstiges Finanzierungsangebot für die Heizung 10,1

Einmalförderung für die neue Heizung: 250 EUR 8,3

Energiesparberatung (Verbrauchsanalysen etc.) 7,9

Heizungscheck 7,1

Gebäude-Thermografie 6,9

Angebot von Smart-Home-Kompo-nenten (z. B. intelligente Thermostate) 6,4

Angebot eines Smart Meters für die Heizung 5,8

Contracting-Angebot für die Heizung 4,7

Vermittlung zertifizierter Betriebe für die Heizungsmodernisierung 4,2

(Kostenfreie) Öltankentsorgung 3,4

(Kostenpflichtiger) Reparaturservice für die Heizung 1,7

Einmalförderung für die neue Heizung: 5.000 kWh Erdgas frei 12,4

Schl

üsse

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Diff

eren

zier

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kmal

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to-h

ave

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Bio-Erdgas und Biogas: Positive Imagefaktoren für Erdgas

Eine Anwendungsmöglichkeit für Bio(-Erd)gas ist die Beimischung zu herkömmlichem Erdgas. Für wie attraktiv halten Sie es, wenn Ihr Erdgasversorger Ihnen zukünftig ein solches Bio(-Erd)gas-Produkt anbieten würde? Basis: Erdgas-Heizer, Angaben in Prozent.

Sehr

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6

5

4

3

2

1

HANDLUNGSEMPFEHLUNGDie Energieversorgungsunternehmen sollten in ihrer Kommunikation bestrebt sein, die Bekanntheit von Bio-Erdgas weiter zu steigern. Hierzu sollten Energieversorger das positive Image von Bio-Erdgas nutzen und weiterhin Hintergrundwissen vermitteln.

Vorbehalte gegenüber einem Bio-Erdgas-Produkt gibt es beim Thema Kosten: Die überwiegende Mehrzahl der Befragten ist wie schon in den Vorjahren nicht bereit, für Bio-Erdgas einen Preisaufschlag zu zahlen.

In der Wahrnehmung der Hausbesitzer bleibt Bio-Erdgas jedoch positiv besetzt und wird weiterhin als erneuer-barer Energieträger wahrgenommen.

Die gestützte Bekanntheit von Bio-Erdgas bleibt zwi-schen 2014 und 2015 stabil bei 27 Prozent der Befrag-ten. Die Bekanntheit von Biogas dagegen erreicht mit 49 Prozent den höchsten Wert seit 2011. Damit verbunden ist ein positiver Imagetransfer auf Erdgas in puncto Er-

neuerbarkeit. Mehr als die Hälfte (rund 52 Prozent) der Befragten erachten ein Bio-Erdgas-Produkt als attrak-tiv, gut 11 Prozent sogar als sehr attraktiv. Für lediglich 5,9 Prozent ist ein Bio-Erdgas-Produkt kaum oder über-haupt nicht attraktiv.

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Grundsätzlich hohes Interesse an einem Bio(-Erd)gas-Produkt

11,3

40,4

28,8

13,8

4,2

1,7

Page 15: Broschüre zur Positionierungsstudie Erdgas

Abgeleitet aus den Ergebnissen der Positionierungsstudie 2015 ergeben sich folgende Kernbotschaften für die weitere Kommunikation:

Die bisherige Produktkommunikation ist erfolgreich und sollte konsequent mit den Schwer-punktthemen Wirtschaftlichkeit und Energieeffizienz, Versorgungssicherheit und Unabhän- gigkeit sowie Umweltschonung fortgesetzt werden. Erdgas-Heizer sollten frühzeitig und proaktiv angesprochen werden, um die Bindung an den Energieträger zu stärken.

01

Mit Informationen zu ökologischen bzw. zukunftsfähigen Erdgas-Anwendungen (z. B. Brennwert + Solarthermie, Bio-Erdgas) sowie mit den im Vergleich zu anderen fossilen Ener-gieträgern geringen CO2-Emissionen sollten Energieversorgungsunternehmen den Beitrag von Erdgas zum Gelingen der Energiewende hervorheben.

02

Innovationsthemen wie die Strom erzeugende Heizung können genutzt werden, um Erdgas im Kontext von Innovation, Umwelt und Zukunftsfähigkeit positiv aufzuladen. Aufgrund der hohen Verständlichkeit und verbraucherseitigen Akzeptanz empfiehlt sich die Bezeichnung „Strom erzeugende Heizung“ gegenüber alternativen Bezeichnungen wie „Mikro-KWK“.

03

In der Kommunikation gegenüber den Kunden sollten bestehende Anreize für eine Hei-zungsmodernisierung wie Information und Beratung, Förderprogramme, Contracting oder Finanzierungshilfen beibehalten und verstärkt werden.

05

Die Energieversorgungsunternehmen sollten sich verstärkt als Ansprechpartner für Zu-kunftsthemen wie „Innovative Technologien", „Smart Home / Smart Heating“ und andere Energiedienstleistungen positionieren.

04

15

Fünf Kernbotschaften für die Erdgas-Kommunikation

FA ZIT |

Page 16: Broschüre zur Positionierungsstudie Erdgas

HerausgeberBDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e. V.Reinhardtstraße 3210117 Berlin

Telefon +49 30 300199-0Telefax +49 30 [email protected]

Redaktion und Ansprechpartner BDEWGeschäftsbereich Vertrieb, Handel und gasspezifische FragenLivia Beier [email protected]

Geschäftsbereich Strategie und Politik, Abteilung VolkswirtschaftConstanze Pottel [email protected]

Konzeption, Text und RealisationEKS – DIE AGENTUREnergie Kommunikation Services GmbHwww.eks-agentur.de Finanziert durch die Gemeinschaftsaktion Gas

Stand: März 2016

Alle Angaben in dieser Broschüre beziehen sich auf die Überprüfung der Soll-Positionierung des Produktes Erdgas 2015, Ergebnisbericht Welle 9, durchgeführt von Management Consult Dr. Eisele und Dr. Noll GmbH, Mannheim.

Für BDEW-Mitgliedsunternehmen stehen eine Management Summary und eine Kurzfassung der Präsentation zur Positionierungsstudie Erdgas 2015 auf www.bdew.de/positionierungsstudie zum Download zur Verfügung.