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'LH)UDQ]|VLVFKH9HUWHLGLJXQJ LP6SLHJHOGHU(U|IIQXQJVOLWHUDWXU In keiner anderen Sportart ist es in vergleichbarer Weise möglich, sein Leistungsvermögen durch die Lektüre von Büchern zu verbessern. Ein immer größer werdender Teil der Schachliteratur befasst sich mit den Eröffnun- gen. In diesem Beitrag werde ich anhand der Französi- schen Verteidigung einige allgemeine Betrachtungen über die Entwicklung in den letzten 25 Jahre anstellen und die aktuellen – überwiegend in Englisch erschiene- nen – Bücher und Medien einem Überblick unterwerfen. In den 80er Jahren war die Franzö- sisch-Literatur noch überschau- bar. Zu nennen sind Slotniks Mo- nographie (Schmaus Verlag 1982), der Französisch-Band von Suetin in der Eröffnungsreihe des Sportverlages, Französisch bei Euwes Schacheröffnungen und last but not least die von mehreren Großmeistern verantworteten Analysen in der Enzyklopädie der Schacheröffnungen, Band C. Diese Werke sind natürlich veral- tet, haben aber noch immer ihre Anhänger. Wie mir zum Beispiel kürzlich ein Zweitligaspieler bei einer Partieanalyse erzählte, greift er immer noch gern zu Slotniks Monographie, um sich auf eine Partie vorzubereiten. Mir dagegen ist Slotniks Eingeständnis in Erin- nerung geblieben, dass er bei der Arbeit an seinem Buch in der Va- riante 1. e4 e6 2. d4 d5 3. Ìc3 Íb4 4. e5 c5 5. a3 Í:c3+ 6. b:c3 Ìe7 7. Ëg4 0-0 8. Ìf3 Ìbc6 9. Íd3 f5 10. e:f6 Î:f6 11. Íg5 e5 12. Í:h7+ Ê:h7 13. Ëh5+ Êg8 14. Í:f6 g:f6 15. d:e5... r+lw-+k+ zp+-s-+- -+n+-z-+ +-zpZ-+Q -+-+-+-+ Z-Z-+N+- -+P+-ZPZ T-+-M-+R ... den Zug 15... Ëf8 entdeckte und davon Psachis in Kenntnis setzte. Der Leser seines Buches indessen wurde über diesen Fund nicht informiert. Für die folgende »Explosion« auf dem Französisch-Markt zeichnete die digitale Revolution verant- wortlich. Um die Jahrtausendwen- de herum gab es einige – mehr- bändige – Versuche, die Eröff- nung aus einem »objektiven« Blickwinkel zu analysieren. Zu nennen sind hier vor allem die vier Bände von Lew Psachis’ (Bats- ford 2003/2004) sowie die drei Bände von Steffen Pedersen (Gambit 2001/2005). Werfen wir jedoch zunächst einen Blick auf jene Versuche, welche dem Schwarzspieler die typischen Strukturen und Pläne ohne einen Wust von Varianten zu vermitteln suchen. Klassiker dieses Genres sind das noch immer lesenswerte »Wie spielt man Französisch?« von Shaun Taulbut (Walter-Rau- Verlag 1984) und »Mastering the French with the read and play me- thod« von Neil McDonald und Andrew Harley (Batsford 2001). Der Vorteil dieses Ansatzes ist of- fensichtlich: die Werke altern in unserer schnelllebigen Zeit nicht so rasch. In der vom englischen Gambit Verlag herausgegebenen Reihe »Chess Explained« veröf- fentlichten Wereslaw Eingorn und Walentin Bogdanow 2008 »French«. Der ukrainische Großmeister Eingorn und sein frü- herer Sekundant Bogdanow ver- Von Dr. Joachim Wintzer* * Wintzer, 44, ist Historiker und wirkt als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Kommission für Geschichte des Parlamentaris- mus und der politischen Parteien in Berlin. Promoviert hat er mit einer Arbeit über Deutschland und den Völkerbund 1918- 1926. Er ist FIDE-Meister mit einer aktuellen Elo von 2324 und spielt in der zweiten Mannschaft der Schachfreunde Berlin. Bücher: Französisch 60 Schach 5/12

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In den 80er Jahren war die Franzö-sisch-Literatur noch überschau-bar. Zu nennen sind Slotniks Mo-nographie (Schmaus Verlag1982), der Französisch-Band vonSuetin in der Eröffnungsreihe desSportverlages, Französisch beiEuwes Schacheröffnungen undlast but not least die von mehrerenGroßmeistern verantwortetenAnalysen in der Enzyklopädie derSchacheröffnungen, Band C.Diese Werke sind natürlich veral-tet, haben aber noch immer ihreAnhänger. Wie mir zum Beispielkürzlich ein Zweitligaspieler beieiner Partieanalyse erzählte, greifter immer noch gern zu SlotniksMonographie, um sich auf einePartie vorzubereiten. Mir dagegenist Slotniks Eingeständnis in Erin-nerung geblieben, dass er bei derArbeit an seinem Buch in der Va-riante 1. e4 e6 2. d4 d5 3. Ìc3Íb4 4. e5 c5 5. a3 Í:c3+ 6. b:c3Ìe7 7. Ëg4 0-0 8. Ìf3 Ìbc6 9.Íd3 f5 10. e:f6 Î:f6 11. Íg5 e512. Í:h7+ Ê:h7 13. Ëh5+ Êg814. Í:f6 g:f6 15. d:e5...

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... den Zug 15... Ëf8 entdeckteund davon Psachis in Kenntnissetzte. Der Leser seines Buchesindessen wurde über diesen Fundnicht informiert.Für die folgende »Explosion« aufdem Französisch-Markt zeichnetedie digitale Revolution verant-wortlich. Um die Jahrtausendwen-de herum gab es einige – mehr-bändige – Versuche, die Eröff-nung aus einem »objektiven«Blickwinkel zu analysieren. Zunennen sind hier vor allem die vierBände von Lew Psachis’ (Bats-ford 2003/2004) sowie die drei

Bände von Steffen Pedersen(Gambit 2001/2005). Werfen wir jedoch zunächst einenBlick auf jene Versuche, welchedem Schwarzspieler die typischenStrukturen und Pläne ohne einenWust von Varianten zu vermittelnsuchen. Klassiker dieses Genressind das noch immer lesenswerte»Wie spielt man Französisch?«von Shaun Taulbut (Walter-Rau-Verlag 1984) und »Mastering theFrench with the read and play me-thod« von Neil McDonald undAndrew Harley (Batsford 2001). Der Vorteil dieses Ansatzes ist of-fensichtlich: die Werke altern inunserer schnelllebigen Zeit nichtso rasch. In der vom englischenGambit Verlag herausgegebenenReihe »Chess Explained« veröf-fentlichten Wereslaw Eingorn undWalentin Bogdanow 2008»French«. Der ukrainischeGroßmeister Eingorn und sein frü-herer Sekundant Bogdanow ver-

Von Dr. Joachim Wintzer*

* Wintzer, 44, ist Historiker und wirkt als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Kommission für Geschichte des Parlamentaris-mus und der politischen Parteien in Berlin. Promoviert hat er mit einer Arbeit über Deutschland und den Völkerbund 1918-1926. Er ist FIDE-Meister mit einer aktuellen Elo von 2324 und spielt in der zweiten Mannschaft der Schachfreunde Berlin.

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suchen anhand von 25 ausführlichkommentierten Partien, die typi-schen Ideen zu erläutern. Das Ma-terial ist nach Eröffnungszügengegliedert und nicht nach strategi-schen Themen wie etwa »derschlechte Läufer c8« etc. und be-inhaltet eine knappe Einführung inden aktuellen Stand der Theorie.Es gelingt den Autoren aber nicht,das Wesen der Eröffnung durchausführliche strategische Erläute-rungen in einer Weise zu erklären– und sie damit den Leser »verste-hen« zu lassen – wie es andereAutoren dieser Reihe vermochthaben, etwa Yermolinski undWells. Das mag allerdings auchdaran liegen, dass die Nebenvari-anten der – zum Beipiel – Wina-wer-Variante einem verallgemei-nernden Ansatz nicht wirklich zu-gänglich sind.

'DV�PRGHUQH5HSHUWRLUHEXFK�»1984« ist nicht nur der Titel desKlassikers von George Orwell,sondern auch das Erscheinungs-jahr des ersten modernen Reper-toirebuches! John Watson veröf-fentlichte bei Pergamon Chess»Play the French«. Gewiss hat esschon vorher Bücher gegeben, indenen ein Eröffnungsrepertoirezusammengestellt wurde, aberkeines davon erreichte die Tiefeund Innovationskraft, welche deramerikanische IM, dessen analyti-sche Fähigkeiten seine Spielstärkeam Brett deulich übersteigen, hierpräsentierte.Das Repertoire der ersten Auflagebasierte bei 3. Ìc3 auf 3... Íb4 4.e5 c5 und 4... Ëd7 sowie bei 3.Ìd2 auf 3... Ìf6 mit späteremËd8-b6 sowie der Alternative 3...c5 4. e:d5 Ë:d5. Watson schrieb inden beiden folgenden Ausgaben,erschienen 1996 bei Cadogan und2003 bei Everyman Chess nichteinfach seine Repertoirevorschlä-

ge fort, sondern passte sie den ak-tuellen Entwicklungen an. So ver-abschiedete er sich von 3... Ìf6gegen die Tarrasch-Variante zu-gunsten des von Morosewitschpopularisierten Wartezuges 3...Íe7. Während die Winawer-Va-riante als wichtigste Antwort ge-gen 3. Ìc3 beibehalten wurde,hielt daneben auch 3... Ìf6 4.Íg5 d:e4 5. Ì:e4 Íe7 Einzug.Watsons Analysen haben einenleichten Schwarz-Bias. EinigeSpieler, die seine Französisch-Bü-cher aus weißer Sicht studiert ha-ben, teilten mir deprimiert mit,dass sie vergeblich nach Aus-gleich (für Weiß!) gesucht hätten.Diese Bewertung ist natürlichübertrieben. Richtig ist allerdings,dass Watson die für den Anziehen-den beste Spielweise mitunter ineiner Nebenvariante »versteckt«,um Schwarz in der Hauptvariantein Vorteil kommen zu lassen.Die vierte »Play the French«-Auf-lage – für viele die Französisch-Bibel schlechthin – ist für den Au-gust dieses Jahres angekündigtund wird von den Watson-Jüngernmit Spannung erwartet. Die Mess-latte liegt nicht nur aufgrund der

Qualität der ersten drei Auflagenhoch; auch bei der Konkurrenzschläft man nicht...Natürlich ist John Watson seit2003 »französisch« nicht untätiggeblieben. In der von EverymanChess herausgegebenen Reihe»Dangerous Weapons« verfassteer »The French. Dazzle your op-ponents!« Die deutsche Ausgabeerschien 2011 unter dem Titel»Französisch – Gefährliche Waf-fen. Verblüffen Sie Ihre Gegner!«.Um dem Leser eine optische Ori-entierung an die Hand zu geben,wurden hier neue Zeichen einge-führt: eine Kanone für eine gefähr-liche Waffe, welche den ge-wünschten Effekt erzielt; ein Blitz,der den Anwender einer gefährli-chen Waffe vor unerwünschtenKollateralschäden an sich selbstwarnen soll; zwei Würfel signali-sieren, dass die Empfehlung eherfür Partien mit verkürzter Bedenk-zeit geeignet ist und ein aufge-schlagenes Buch zeigt eine mögli-che Zugumstellung an.Das Buch behandelt zunächstSpielweisen aus weißer, dann ausschwarzer Sicht. Für Weiß unter-sucht Watson zum Beispiel eine

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der MacCutcheon-Hauptvarianten(3... Ìf6 4. Íg5 Íb4 5. e5 h6 6.Íe3), aber auch selten zu sehendeAbspiele wie 3. Ìc3 Íb4 4. e5 c55. Ëg4. Den Schwarzspielern da-gegen bietet der Autor fast aus-schließlich Varianten abseits desmainstreams an, die den Gegnerfrüh aus der Theorie locken sollen:3. Ìc3 Ìc6, 3. Ìc3 h6, 3. Ìd2 a6und 3. Ìd2 Ìc6. Die Präsentationfolgt diesem Schema: zunächsteine kurze Einführung, an-schließend ein oder zwei Partienzur Illustration und zum Schlussdie theoretische Betrachtung mitdem »tieferen Blick«.Fragwürdig ist aus meiner Sichtdie Formatierung des Textes.Everyman verwendet einen ein-spaltigen Druck, wodurch dasEinfügen eines Diagramms vielPlatz verschenken würde. Um einharmonisches Druckbild zu erzeu-gen, werden stets zwei Diagram-me nebeneinander gesetzt. Aberes kommt nicht selten vor, dassder Leser eine Seite vor- oder zu-rückblättern muss, um den zumDiagramm gehörigen Text zu fin-den. Die Lesbarkeit wird auf dieseWeise enorm eingeschränkt.

Bis Anfang der 90er Jahre war dasvon Max Euwe begründete undspäter von Ludek Pachman fortge-führte Schacharchiv eine der be-sten Möglichkeiten, sich über dieEntwicklungen auf dem Gebietder Theorie auf dem Laufenden zuhalten. Die monatlich – späterzweimonatlich – versandten Lose-blätter ergaben einen kontinuier-lich fortgeschriebenen Überblick.Als geistige Nachfolger könnendas ChessBase-Magazin und dasenglischsprachige Schach-Portalchesspublishing.com betrachtetwerden. Watson betreut derzeitdie Sektion »Französisch«. DerAbonnent kann jeden Monat eineLieferung im pgn-Format mitkommentierten Partien herunter-

laden. Chesspublishing hat dane-ben ein Forum zu jeder Sektioneingerichtet, auf dem sich der in-teressierte Leser mit Fragen undAnregungen zu den kommentier-ten Partien – aber auch zu neuerSchachliteratur – zu Wort meldenkann. Watson gehört zu den Auto-ren, die Anregungen aus dem Fo-rum aufgreifen und in ihre Kom-mentare einfließen lassen.Vor Watson hat u. a. der englischeGroßmeister Neil McDonald dasFranzösisch-Forum von Chesspu-blishing betreut. 2008 veröffent-lichte Everyman Chess den»Watson light«, sein »How to playagainst e4«. Mit der »How toplay«-Serie möchte der Verlagden Spielern unter DWZ 2000 hel-fen, eine Eröffnung von der Pikeauf zu lernen. Im Text finden sichZeichen, mit denen Warnungen(Totenkopf), Hinweise (Klemm-brett) oder Tipps (Glühbirne) op-tisch hervorgehoben werden. DemLeser wird viel Allgemeinwisseneingeimpft. Einer der Tipps lautet:»Wenn die Stellung geschlossenist, hat eine schnelle Entwicklungkeine Priorität. Es ist dann wichti-ger, die Figuren auf den besten

Feldern zu platzieren, selbst wenndies einige Tempi erfordert.« Gegen 3. Ìc3 empfiehlt McDo-nald die »Fort Knox-Variante«: 1.e4 e6 2. d4 d5 3. Ìc3 d:e4 4. Ì:e4Íd7. Schwarz beabsichtigt, sei-nen »schlechten« Läufer mit Íd7-c6:e4 abzutauschen und sich dannmit c7-c6 einzumauern. Als an-spruchsvollere Alternative prä-sentiert er die MacCutcheon-Vari-ante. Gegen »Tarrasch« propa-giert er das universelle 3... Íe7. Auf die Vorstoß-Variante mit 3.e5 offeriert der Brite zwei Spiel-weisen, die von den anderen hierbesprochenen Repertoirebüchernnicht behandelt werden: 3... b6und 3... c5 4. c3 Ëb6 5. Ìf3 Íd7.

Auch der niederländische VerlagNew in Chess beteiligte sich zu-letzt an dem beachtlichen Ausstoßan Französisch-Büchern. 2008 er-schien »The flexible French«, einlaut Klappentext »revolutionäresRepertoirebuch für Schwarz undWeiß« aus der Feder des ukraini-schen, aber in Spanien lebendenGroßmeisters Viktor Moskalenko.Optisch gefällt mir die Aufma-chung der NIC-Bücher wesentlichbesser als die der englischen Ver-lage Everyman Chess und Gam-bit. Der zweispaltige Text enthältpro Seite zwei bis drei Diagram-me, die Züge im Haupttext sindfett hervorgehoben. Die Analysenwerden durch Fotos, historischeBetrachtungen und persönlicheErlebnisse aufgelockert, so dassMoskalenkos Buch besser bzw.interessanter »zu lesen« ist als dieKonkurrenzprodukte. Der Autorkann zudem auf eine langjährigePraxis als Französisch-Spieler zu-rückblicken.Gegen die Vorstoßvariante emp-fiehlt er 3... c5 4. c3 Ìc6 5. Ìf3Ìh6. Dieses System wird auchverbal ausführlich analysiert. Wersich allerdings darauf verlassenhatte, ein komplettes Repertoire

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gegen 1. e4 präsentiert zu bekom-men, wird enttäuscht. Da Moska-lenko zudem überwiegend aus derPerspektive des Schwarzspielersschreibt, wird auch das Verspre-chen eines Weiß-Repertoires nichteingehalten. Das Buch hätte eherden Titel »Meine Lieblingsvarian-ten in der Französischen Verteidi-gung« verdient. Dazu gehören u.a. 3. Ìc3 Íb4 4. e5 b6, 4... c5 5.a3 Í:c3+ 6. b:c3 Ëc7 bzw. hierauch 6... Ëa5 7. Íd2 Ëa4. Gegen»Tarrasch« schließt sich der Autordem »3... Íe7-Klub« an.»The Flexible French« kann keinRepertoirebuch ersetzen, wohlaber als gute Ergänzung dienen.

Der englische Großmeister SimonWilliams veröffentlichte im Ei-genverlag zwei DVDs mit dembezeichnenden Titel »KillerFrench Defence«. Sein propagier-tes Motto lautet »Wenn du angrei-fen kannst, dann tu es!«. Williamsist ein gutes Beispiel für einen Au-tor, der seinen Enthusiasmus anseine Leser weitergeben will – derBrite ist von seinen Repertoirevor-schlägen überzeugt. Immer wie-der weist er auf grundlegende Plä-ne und Strukturen hin.

Das 2011 bei Everyman Chess er-schienene Repertoirebuch »At-tacking Chess: The French. A Dy-namic Repertoire for Black« stütztsich weitgehend auf die Vorschlä-ge seiner DVDs. In der Winawer-Variante empfiehlt er auf das heut-zutage meistgespielte 7. Ëg4 na-türlich das Bauernopfer 7... Ëc7.»Tarrasch« erweckt er wie folgtzum Leben: 3... Ìf6 4. e5 Ìfd7 5.c3 c5 6. Íd3 Ìc6 7. Ìe2 c:d4 8.c:d4 f6 9. e:f6 Ì:f6 10. Ìf3 Íd611. 0-0 Ëc7 12. Íg5 0-0 13. Íh4Ìh5 14. Ëc2 h6 15. Íh7+ Êh816. Íg6 Î:f3 17. Í:h5...

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... 17... Í:h2+ 18. Êh1 Îf5 19.Íg6 Íd6 20. Í:f5 e:f5, wobeiSchwarz für dynamisches Spieleine Qualität opfert. Auf einer hal-ben Seite schildert er anschließenddie beiderseitigen Pläne.Williams ist Praktiker. Im Vor-wort charakterisiert er sich selbstals »Gambler«. Daher sind man-che seiner Einschätzungen etwaszu optimistisch geraten.Erfreulicherweise hat sich Every-man bei diesem Buch für die zwei-spaltige Darstellung entschieden.

Die eloschwergewichtigste Neu-erscheinung ist die des russischen2700ers Nikita Witjugow. Die er-ste Auflage von »The French De-fence« erschien 2010 mit einemUmfang von 227 Seiten. Die kriti-schen Stimmen und/oder der kom-merzielle Erfolg ließen Witjugowbzw. seinen Verlag Chess Stars

nicht ruhen. Anfang dieses Jahreserschien die zweite Auflage »TheFrench Defence – Reloaded« miteinem Umfang von 360 Seiten – inerster Instanz hatte Witjugow eini-ge Abspiele zu knapp abgehan-delt. Man merkt dem Buch auchim verbesserten zweiten Anlaufan, dass hier ein Elite-Großmeisterund kein Schachtrainer schreibt.Beim Leser wird viel Wissen vor-ausgesetzt. Als eine universelle Waffe gegen3. Ìc3/Ìd2 offeriert er die Ru-binstein-Variante 3... d:e4 4. Ì:e4Ìd7, die vom deutschen Europa-meister Georg Meier erfolgreich(sprich mit fast hundertprozenti-ger Remisausbeute) perfektioniertwurde, aber sicher nicht zu denspannendsten Französisch-Ab-spielen gehört. Gegen »Tarrasch«geht er mit Watson konform undspielt 3... Íe7 bzw. 3... c5 undnimmt mit der Dame auf d5.Die Analyse der Winawer-Varian-te 4. e5 c5 5. a3 Í:c3+ 6. b:c3wurde um 6... Ìc6 ergänzt. Auf 7.Ëg4 spielt Schwarz dann »ein-fach« 7... g6.

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Für die Aktualitätdes Buchesspricht, dass selbstdie zur Jahreswen-de in San Sebasti-an gespielte PartieWolokitin-Pono-marjow bereitsenthalten ist (vgl.auch 6&+$&+

2/2011). Vor 30 Jahrenwäre es noch un-denkbar gewesen, dass ein auf-strebender Großmeister von Wit-jugows Format ein Eröffnungs-buch verfasst. Damals war bereitsdas Zusammenstellen des verfüg-baren Partienmaterials eine ver-dienstvolle Aufgabe. Und da jederLeser heutzutage die Stellungsbe-wertungen mit seiner Engine über-prüfen kann, können die Autorenes sich auch nicht mehr leisten,falsche Fährten zu legen. Man kann indessen davon ausge-hen, dass der Russe ein Repertoirezusammengestellt hat, welchem erselbst inzwischen abgeschworenhat. So schreibt er zum Beispielauf S. 314 zur Steinitz-Variante(3. Ìc3 Ìf6 4. e5 Ìfd7 5. f4 c5 6.Ìf3 Ìc6 7. Íe3): »AufmerksameLeser werden bemerkt haben, dassder Autor in jüngster Vergangen-heit regelmäßig 7... Íe7 gespielthat. Ich möchte die ausführlicheAnalyse dieser Variante für einspäteres Buch aufsparen.«Im vorliegenden Werk versucht ernoch, ein Figurenopfer zu recht-fertigen, welches meines Wissensnach der Partie Timman-Kort-schnoj (Brüssel 1987) in Misskre-dit geraten war: 7... Ëb6 8. Ìa4Ëa5+ 9. c3 c:d4 10. b4 Ì:b4 11.c:b4 Í:b4+ 12. Íd2 Í:d2+ 13.Ì:d2 b6 14. Íd3 Ía6 15. Ìb2!Í:d3?! (besser ist wohl 15... Ìc5)16. Ì:d3 Ìc5 17. Ìf2 Ìa4 18.0-0 Ìc3 19. Ëg4 0-0 20. Ìf3æ.

Bei Witjugow geht es statt 13... b6mit 13... 0-0 14. Íd3 b5 15. Ìb2Ìb6 16. 0-0 Ìc4 17. Ìb:c4 d:c418. Í:h7+ Ê:h7 19. Ëh5+ Êg8weiter.

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Jacob Aagaard, dänischer Groß-meister und Miteigentümer desderzeit führenden SchachverlagesQuality Chess, hat sich in einemBlogeintrag mit dem Titel »DieSchwierigkeiten, ein Schachbuchzu schreiben« mit dieser Stellungbefasst. Witjugow analysiert nur20. Ìf3, aber: 20. Ìe4! Îd8 21.Ìg5 Ëc7 22. f5 e:f5 23. Ëh7+Êf8 24. Ëh8+ Êe7 25. Ë:g7, undWeiß steht auf Gewinn. Dieses Beispiel sollte dem Leserjedes Eröffnungsbuches als War-nung dienen. Selbst Weltklasse-spieler können irren!Ein Repertoirebuch zu Franzö-sisch in der Reihe »Grandmasterrepertoire« wird bei Quality Chessvermutlich 2013 erscheinen.

Kommen wir zu den Repertoire-büchern bzw. den »Spezialmono-graphien«, die sich mit nur einemFranzösisch-Abspiel befassen.Die Werke, die sich der Vor-stoßvariante 3. e5 widmen, sindbereits etwas in die Jahre gekom-men. Jewgeni Sweschnikows rus-sische Ausgabe ist von Olms inzwei Bänden ins Deutsche über-setzt worden (»Französisch Vor-stoßvariante«, 2006). Im gleichenJahr veröffentlichte der irische IMSam Collins eine Partiesammlungbei Everyman Chess. Die theoreti-sche Auseinandersetzung drehtsich um die Varianten, in denenWeiß a2-a3 spielt. Seitdem dieEntdeckung gemacht wurde, dassder einst von Wolfgang Uhlmanngespielte Angriff auf die Spitzeder Bauernkette mit f7-f6 nichtzum Ausgleich reicht, haben sichdie Schwarzspieler anderen Me-thoden zugewandt.3. Ìd2 propagieren zwei Autoren.Von Andreas Tzermiadianos er-schien 2008 bei Everyman Chess»How to beat the French defence:the essential guide to the Tar-rasch«. Bevor er ins Detail geht,untersucht der griechische IM ty-pische Strukturen und gibt allge-meingültige Hinweise.

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Das Buch enthält eine Menge ei-gener – natürlich mit Enginehilfeerstellter – Analysen. Aus der Bib-liographie wird deutlich, dass derAutor die zuvor erschienene Lite-ratur gründlich studiert hat.Ein Beispiel:1. e4 e6 2. d4 d5 3. Ìd2 Ìc6 (vonWatson in seinen »DangerousWeapons« analysiert) 4. Ìgf3Ìf6 5. e5 Ìd7 6. c3 f6 7. Íb5 f:e58. d:e5 Íe7 9. Ìd4 Ìd:e5 10. f4!a6! 11. Ëh5+ Êd7 12. Í:c6+!(besser als Watsons 12. Ë:e5 a:b513. Ë:e6+ Êe8 14. Ëe2 Êf7)12... Ì:c6 13. Ì2f3.Nun scheiden sich die Geister:Watson 13... Íf6, Tzermiadianos13... Íd6. Das analytische »Ping-Pong-Spiel« der Autoren trägtdazu bei, das Verständnis der Va-riante zu vergrößern. Ob es Weißindessen tatsächlich gelingenkann, überall einen Vorteil nach-zuweisen, bleibt zweifelhaft.»How to beat the French defence«ist auch für den Schwarzspielervon Interesse. Viele Nebenvarian-ten werden hier ausführlich analy-siert, die in den »schwarzen« Re-pertoirebüchern keine Erwähnungfinden.

Von prinzipiellem Charakter istdie Frage nach der Konsistenz desRepertoires. Der russische Groß-meister Dennis Jewsejew hat in»Fighting The French. A NewConcept« (Chess Stars 2011) einneues Konzept entworfen: Weißeröffnet mit 1. e4 e6 2. d4 d5 3.Ìd2 und fährt (nicht zwingend indieser Reihenfolge) mit Ìg1-f3,Íf1-d3, c2-c3 und der kurzen Ro-chade fort – und zwar unabhängigdavon, wie Schwarz sich aufbaut!Bisher wurde dieses Vorgehen auseinem einfachen Grund noch nichtpopulär: Schwarz kann auf e4 undd4 tauschen, so dass Weiß mit ei-nem Isolani verbleibt. In einer Kurzzusammenfassungzu Beginn eines Kapitels wird dieHauptvariante als »Quick Reper-toire« vorgestellt. Anschließendwerden die Abspiele »step bystep« analysiert. Abschließendfolgen knapp kommentierte Parti-en, in denen die typischen Mittel-spielpläne erläutert werden. Ausder Perspektive eines Klubspie-lers, der sich in wenigen Minuteneffektiv auf eine Partie vorberei-ten möchte, ist dies ein stimmigesKonzept.

Nach »Rubinstein« und anderengeläufigen Fortsetzungen wird imumfangreichsten dritten Teil »Derisolierte Damenbauer« behandelt:1. e4 e6 2. d4 d5 3. Ìd2 c5 4. c3Ìc6 5. Ìgf3 Ìf6 6. Íd3 c:d4 7.c:d4 d:e4 8. Ì:e4 Íe7 9. 0-0 0-0.

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Der Autor macht dem Leser keinefalschen Versprechungen: »Mitder Diagrammstellung haben wireine der Schlüsselstellungen die-ses Buches erreicht. Darüber hin-aus ist dies aus der Perspektive,einen Eröffnungsvorteil nachzu-weisen, die schwierigste Stellungfür Weiß von allen in diesem Buchbetrachteten Varianten. In der Tatist es durchaus möglich, dass dieStellung gleich ist und Weiß über-haupt keinen Vorteil hat.«Es folgt eine Einführung in diePosition und die sich anbietendenPläne. Jewsejews Hauptvariantensind 10. Ìc3 und 10. Íe3. Dassnach 10. Ìc3 b6 11. a3 Íb7 12.Îe1 eine Stellung auf dem Brettist, die Weiß im Panow-Angriffder Caro-Kann-Verteidigung miteinem Mehrtempo erreicht, machtstutzig. Dennoch: das vorgeschla-gene Konzept wirft den (sich aufdie kritische Isolani-Variante ein-lassenden) Französisch-Spieleraus dem von ihm bevorzugten ge-schlossenen Stellungstyp. DieStellungen mit dem Isolani mögenobjektiv ausgeglichen sein �Schwarz muss sich jedoch aufStrukturen einlassen, die er sonstnicht aufs Brett bekommt.

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3. Ìc3 ist und bleibt der schärfsteWiderlegungsversuch.Der Weißspieler kann auf die2006/2007 von Alexander Khalif-man bei Chess Stars herausgege-benen Bände 6 und 7 der Reihe»Opening for White according toAnand« zurückgreifen, die wahr-scheinlich in absehbarer Zeit in ei-ner überarbeiteten Auflage er-scheinen werden. Sehr bedauerlich ist, dass nie einNachfolgeband zu dem von StefanKindermann und Ulrich Dirr ver-fassten ausgezeichneten »Franzö-sisch – Winawer 7. Ëg4 0-0«(Chessgate 2001) erschienen ist. Der bereits erwähnte Viktor Mos-kalenko nahm sich in seiner 2010von New in Chess verlegten Mo-nographie einer alten Liebe an:»The Wonderful Winawer«. DerAutor erläutert anhand von Mu-sterpartien den Stand der Theorienach dem Vorbild seines bereitserwähnten Werkes. Sowohl Ne-benvarianten als auch aktuelle Ab-spiele werden ausführlich be-leuchtet. Zwei Kapitel behandelnden »Sub-Winawer« 4. e5 c5 5. a3Í:c3+ 6. b:c3 Ìe7 und nun 7. a4und 7. h4. In der Sektion »The OldWinawer« werden 5... Ía5 und

die weniger populären Verteidi-gungen des Ïg7 nach 7. Ëg4 ana-lysiert, nämlich 7... Ìf5 und 7...Êf8. In den drei Schlusskapiteln»Ultimate Winawer« folgen dieHauptzüge 7... 0-0 und 7... Ëc7sowie das vor einigen Jahren inMode gekommene 6... Ëa5.New in Chess hat sich bei diesemBuch entschieden, die vonEveryman Chess entwickelte Zei-chensprache zu verwenden – na-türlich in leichten Abänderungen(Pistole statt Kanone etc.). Moska-lenko bietet auch in diesem Buchmehr als eine Fülle von Varianten.Der Leser wird in die typischenPläne eingeführt. Kurzzusammen-fassungen am Ende eines jedenKapitels erlauben eine schnelleOrientierung, ob die behandelteVariante als spielbar gilt odernicht. Ein Lob gebührt dem mehr-seitigen Variantenindex und derAufnahme eines Spielerindexes.

Bevor ich auf das Medium»DVD« eingehe, sei noch auf diezunehmende Verbreitung vonebooks mit Everyman Chess alsVorreiter hingewiesen. Die er-wähnten Publikationen könnenauch als ChessBase-kompatibles

ebook gekauft werden. Wenn mansich bei einem Open kurz vor Be-ginn der Partie die Empfehlungendes bevorzugten Französisch-Gu-rus einprägen will, ist das schnelleNachspielen mit einem Daten-bankprogramm erfolgverspre-chender als das Auswendiglernenvom Blatt. Welche Auswirkungendiese Praxis auf den Buchverkaufhaben wird, bleibt abzuwarten.

'9'V�Von der Vielzahl der erschiene-nen DVDs, besondere aus demHause ChessBase, sei das virtuellePendant zu Khalifmans Serie er-wähnt. FIDE-Exweltmeister Ru-stam Kasimdshanow hat 2007 einRepertoire zusammengestellt,welches drei DVDs füllt: Vol. 1: 1.e4 e6 2. d4 d5 3. Ìc3 Íb4 4. e5(mit Ëg4); Vol. 2: 3. Ìc3 Ìf6 4.e5 Ìfd7 5. f4 c5 6. Ìf3 Ìc6 7.Íe3; Vol. 3: 3... d:e4 4. Ì:e4.Mit Viorel Bologan wurde einweiterer Elite-Großmeister ver-pflichtet, um den Konsumenten»Fit for the French« zu machen.Bologan führt bei einer Ge-samtspielzeit von gut fünf Stun-den diverse Französisch-Partienvor. Viel hängt bei DVDs von derPräsentation durch den Vortragen-den ab. Bologan zeigt nicht denbei Williams auffallenden Enthu-siasmus, seine Partievorstellungensind nüchtern und präzise.Einer der erfahrensten Großmei-ster mit diesem Medium, NigelDavies, führt in der 2010 erschie-nenen DVD bei einer Ge-samtspielzeit von vier Stunden indie »French Defence Strategy«ein. Hier finden sich im Stile von»Wie spielt man...« Klassiker wieTarrasch-Teichmann, Tarrasch-von Gottschall oder Karpow-Uhl-mann. Es geht also nicht um dieVermittlung von Theoriewissen,sondern um das Verständnis stra-tegischer Muster. ν

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