Bücherlisten des Projekts "Die Bibliothek in der Kiste"

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LAG Schulbibliotheken in Hessen e. V. Die Bibliothek in der Kiste 27 Themen für Unterricht und Schulbibliothek 1848 Demokratie wagen S I / II 9 - 13 1949 - 1999: 50 Jahre Bundesrepublik S I / II 9 - 13 Astronomie S II 10 - 13 Ampelmännchen und Todesschüsse. Die DDR S I / II 9 - 13 Auf der Suche nach Heimat: Asyl, Migration, Flucht S I / II 9 - 11 Bücherschränkchen für neue Leser/innen S I 7 - 10 Deutsch-jüdisches Leben S I / II 9 - 11 Dinosaurier P 3 - 5 Europa S I / II 9 - 13 Fremde Kulturen S I 7 - 9 Haustiere P 3 - 4 Geister, Spuk und Hexenzauber P 2 - 4 Jugend und Gewalt S I 8 - 11 Kleine einheimische Tiere P 2 - 4 Literatur für junge Leute S I 9 - 11 Lesekoffer Grundschule 1 und 2 P 1-2 und 3-4 Literaturverfilmungen S I / II Lust auf Klassik S II 10 - 13 Lyrik P Multikulturelle Kochbücher (überwiegend in Englisch) S I Medien kreativ S I / II Piraten P 2 - 4 Sexualität Liebe und Freundschaft im Kindesalter P 3 - 4 Städtebau Geschichte und Utopien S II 10 - 13 Straßenkinder in Lateinamerika S I 7 - 8 Von der Schreibwerkstatt zum Buch P / S I / S II Kinder- u. Jugendbücher zum Thema „Behinderung, Anderssein, Krankheit“ Leseförderung, Medienerziehung und Schulbibliotheken Diese Fachbibliothek wurde dem Zentrum für Literatur in Wetzlar übergeben. Ansprechpartner in Eschwege, Haiger, Gießen, Schwalbach a.Ts. Ausleihe an Schulen bei Selbstabholung. Die 27 Schränkchen oder Koffer enthalten jeweils 30 - 50 Bücher und andere Medien. Sie sind jeweils mehrfach vorhanden. Das Bücherschränkchenprojekt ist eine Aktion der LAG Schulbibliotheken in Hessen e.V. www.schulbibliotheken.de und des Hessischen Kultusministeriums www.kultusministerium.hessen.de Stand: 14.11.2009

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Ausgewählte Bücherlisten für die Sekundarstufe. Das Projekt lief von 1992 - 2012.

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LAG Schulbibliotheken in Hessen e. V.

Die Bibliothek in der Kiste 27 Themen für Unterricht und Schulbibliothek

1848 Demokratie wagen S I / II 9 - 13 1949 - 1999: 50 Jahre Bundesrepublik S I / II 9 - 13 Astronomie S II 10 - 13 Ampelmännchen und Todesschüsse. Die DDR S I / II 9 - 13 Auf der Suche nach Heimat: Asyl, Migration, Flucht S I / II 9 - 11 Bücherschränkchen für neue Leser/innen S I 7 - 10 Deutsch-jüdisches Leben S I / II 9 - 11 Dinosaurier P 3 - 5 Europa S I / II 9 - 13 Fremde Kulturen S I 7 - 9 Haustiere P 3 - 4 Geister, Spuk und Hexenzauber P 2 - 4 Jugend und Gewalt S I 8 - 11 Kleine einheimische Tiere P 2 - 4 Literatur für junge Leute S I 9 - 11 Lesekoffer Grundschule 1 und 2 P 1-2 und 3-4 Literaturverfilmungen S I / II Lust auf Klassik S II 10 - 13 Lyrik P Multikulturelle Kochbücher (überwiegend in Englisch) S I Medien kreativ S I / II Piraten P 2 - 4 Sexualität Liebe und Freundschaft im Kindesalter P 3 - 4 Städtebau Geschichte und Utopien S II 10 - 13 Straßenkinder in Lateinamerika S I 7 - 8 Von der Schreibwerkstatt zum Buch P / S I / S II Kinder- u. Jugendbücher zum Thema

„Behinderung, Anderssein, Krankheit“

Leseförderung, Medienerziehung und Schulbibliotheken Diese Fachbibliothek wurde dem Zentrum für Literatur in Wetzlar übergeben.

Ansprechpartner in Eschwege, Haiger, Gießen, Schwalbach a.Ts. Ausleihe an Schulen bei Selbstabholung.

Die 27 Schränkchen oder Koffer enthalten jeweils 30 - 50 Bücher und andere Medien. Sie sind jeweils mehrfach vorhanden.

Das Bücherschränkchenprojekt ist eine Aktion der LAG Schulbibliotheken in Hessen e.V.

www.schulbibliotheken.de und des Hessischen Kultusministeriums

www.kultusministerium.hessen.de Stand: 14.11.2009

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Astronomie Eine Bücherkiste für die Sekundarstufen

[ASTRO.DOC-14.11.09-gs] Bildatlas des Weltalls /von H. Cooper und L. Corbella München: ars edition 1993 (39,80) (4x) 3 7607 4615 2 Block, Detlev: Astronomie als Hobby. Sternbilder und Planeten erkennen und benennen Niedernhausen/Ts.: Falken 1995 (24,90) (2x) 3 8068 0572 5 Eckerman, Pelle: Linsen, Lupen und magische Skope Hamburg: Oetinger 1991 (28,--) 3 7891 3401 5 Ferris, Timothy: Galaxien. Stuttgart u.a.: Birkhäuser 51987 (49,80) 3 7643 1867 8 Hornung, Helmut: Safari ins Reich der Sterne. Eine Einführung in die Himmelskunde Hamburg: Oetinger 1992 (29,--) (2x) 3 7891 3701 4 Kippenhahn, Rudolf: Abenteuer Weltall Stuttgart: Dt.Verl.Anst. 1991 (46,--) 3 421 02759 5 Das neue Guiness-Buch der Sterne /von P. More Frankfurt u.a.: Ullstein 1993 (49,80) 3 550 06814 X (2x) Moritzberger, Ludwig: Das Geheimnis der Planeten. Leben und Werk der großen Astronomen Stuttgart: Urachhaus ²1989 (26,--) 3 87838 622 2 Planeten, Sterne, Weltinseln. Astronomie im Deutschen Museum /von G. Hartl u.a. Stuttgart: Franckh-Kosmos 1993 (49,80) 3 440 06646 0 Planeten und Raumfahrt /von H.J. Zeidler und G.F. Knall (Frag-mich-was Bd. 12) Bindlach: Loewe 1993 (14,80) 3 7855 2540 0 Roth, Günter D.: Sterne und Planeten. Erkennen und Beobachten München: BLV 51989 ( 38,-) (2x) 3 405 13736 5 Sternenhimmel und Planeten. Über den Traum vom Flug in das Weltall und die Wunder des Nachthimmels (Meyers Jugendbibliothek) Mannheim: Meyers Lexikonverl. 1994 (29,80) (5x) 3 411 09021 9 Sternstunden. Abenteuer Astronomie /von D.B. Herrmann München: Südwest 1992 (36,--) 3 517 01326 9 (2x)

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Übelacker, Erich: Planeten und Raumfahrt (Was-ist-was-Buch 16) Nürnberg: Tessloff 1993 (14,80) 3 7886 0256 2 (2x) Welcher Stern ist das? Sehen, Bestimmen, Wiedererkennen /von J. Hermann (Kosmos-Naturführer) Stuttgart: Franckh-Kosmos 241992 (29,80) 3 440 06205 8 (2x)

Die Bücherkiste „Astronomie“ enthält 29 Bücher. zusammengestellt von:

© Günter Schlamp, 1995

Finanzierung aus Mitteln des Hessischen Kultusministeriums

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Ampelmännchen und Todesschüsse

Eine Bücher- und Medienkiste zum Thema DDR im Unterricht

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„Und hätte es eher Kopiergeräte gegeben, die DDR wäre fünf Jahre früher zusammengebrochen.“ Sarah Kirsch, Kuckuckslichtnelken, S. 98

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Ampelmännchen und Todesschüsse Ein Medienpaket zum Thema SED-Diktatur

3x Kleine Geschichte der DDR von Ulrich Mählert, München: C.H.Beck, 207 Seiten, 5., überarbeitete Auflage 2007 978-3406475504 Gut lesbar, sehr präzise

2x Die heile Welt der Diktatur. Alltag und Herrschaft in der DDR 1971 – 1989 von Stefan Wolle, Bonn 21999 Das Buch ist leider beim Verlag Chr. Links und bei der Bundeszentrale f. politische Bildung vergriffen. Eine hervorragende Studie. Sie ist verständlich geschrieben, alltagsgeschichtlich orientiert. Die Kapitel eignen sich gut für vielfältige Fragestellungen. Es ist unverständlich, warum dieses Buch keine weitere Auflage erlebt.

2x Die DDR. Eine Dokumentation von Hermann Vinke Ravensburg: Ravensburger 2008, 256 S., 19,95

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Vinke erzählt die Geschichte der DDR mit vielen Fotos und Porträts (besonders lesenswert) von Politikern, Regimegegnern, Künstlern und Menschen, die die DDR, die Revolution, die Wiedervereinigung und den Aufbau Ost miterlebt haben. Eine Fülle an Materialien. Mehr Übersichtlichkeit und Beschränkung auf Wesentliches wären dem Buch bei einer Neuauflage zu wünschen.

2x DDR. Was stimmt? Die wichtigsten Antworten von Reiner Eckert Freiburg: Herder, 2007, 127 S., 7,90 978-3451057359 Leider sehr knapp, oft nur thesenartig, werden Behauptungen und Mythen entzaubert. Oder auf ihren belegbaren Kern zurückgeführt.

2x Von Plan zu Plan. Eine Wirtschaftsgeschichte der DDR von André Steiner (Buchhandelsausgabe bei dva 2004) Solide und gründlich, aber anspruchsvolle Lektüre. Aber wichtig, um die Mythenbildung von der angeblichen Vernichtung eines florierenden Industriestaates 1989/90 zu durchschauen. Leider kein Glossar

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2x Die wichtigsten Irrtümer über die deutsche Einheit von Richrad Schröder, 254 Seiten Freiburg: Herder 22007, 978-3451296123 Richard Schröder prüft die Klischees und Mythen der Nachwendezeit: War die DDR wirklich pleite? Ist die Treu-hand schuld am Untergang der DDR-Wirtschaft? Kolonisiert der böse Westen den undankbaren, larmoyanten Osten? Er zeigt, wie je nach politischer Ideologie mit geschickten Interpretationen von Zahlen schlechte Stimmung gemacht wird. Schröder belegt: Das Fass ohne Boden hat im Boden ein Rohr, da fließt einiges in den Westen zurück, und gar nicht knapp." Ebenso akribisch belegt Schröder, wie und warum die Treuhand 1994 die Privatisierung der maroden DDR-Wirtschaft mit dem gigantischen Minus von 250 Milliarden DM abschloss (die darin verrechneten Gesamteinnahmen betrugen 68 Mrd.) und fragt, wie manche dieses Ergebnis als „gigantisches Profitieren des Westens" erklären können. Im Abschnitt über die Sanierung der ostdeutschen Wirtschaft wird auch beschrieben, wie um auf durchschnittlich nur 18 Prozent Arbeitslosigkeit zu kommen, eine ungeheure Menge an Arbeitsplätzen völlig neu geschaffen werden musste. Vor allem aber belegt das Buch, wie gigantisch die Leistungen, wie erstaunlich die Erfolge der deutschen Wiedervereinigung tatsächlich sind, wenn man sie nicht an Idealwünschen, sondern an den überwundenen realen Problemen misst.

Gefangen in Hohenschönhausen. Stasi-Häftlinge berichten von Hubertus Knabe München: List 2007, 382 Seiten, 978-3548607412, 8,95 € Oft reichte ein kritisches Wort, ein »verdächtiger« Lebenslauf oder die Denunziation des Nachbarn: Immer wieder wurden in der sowjetischen Besatzungszone und später in der DDR missliebige Personen kurzerhand festgenom-men und ohne rechtsstaatliches Verfahren inhaftiert. Die Haftanstalt Berlin-Hohenschönhausen war das zentrale Stasi-Untersuchungsgefängnis der DDR. In diesem Buch schildern zahlreiche Gefangene die Haftbedingungen, die Verhöre und den psychischen Druck, dem man als Häftling ausgeliefert war. Knabe gilt als kämpferischer Autor, der das Unrechtssystem der DDR überbetone. Vor allem für die ehemaligen MfS-Mitarbeiter ist er ein rotes Tuch.

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Das Auge der Partei. Fotografie und Staatssicherheit von Karin Hartewig Chr. Links, 2004, 272 Seiten, 19,90 978-3861533429 Die Stasi hat über 1,2 Millionen Fotos hinterlassen hat. Ein unglaublicher technischer und personeller Aufwand wurde für die Verfolgung und Bespitzelung der Bürger betrieben.

2x Als noch Osten war von Udo Hesse (Text und Fotos) Berlin: Berlin Story; veränd. Neuaufl. 2007, 80 Seiten, 19,80 978-3929829495 Hervorragende Fotos aus Berlin, aus denen man mehr über die DDR erfährt als aus manchem Text.

DJ Westradio. Meine glückliche DDR-Jugend von Sascha Lange Berlin: Aufbau-Verlag, 2007, 202 S., 16,90 978-3351026455 Zeitlicher Schwerpunkt sind dieser Erzählung von einer Jugend in Leipzig zwischen Punks und Faschos, den Ärzten, Depeche Mode und Bravo-Kopien sind die späten 80er. Der erste Kuss ist wichtiger als die Weltrevolution. Anders als Hensel ein gelassener Blick zurück. „Schön, dass es weitergeht. Mal sehen, was noch kommt“ sind die Schlusssätze.

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Jeans in der DDR. Vom tieferen Sinn einer Freizeithose von Rebecca Menzel Berlin: Links, 2004, 198 S., 14,90, 978-3861533351, vergriffen! Sie war Anlass für Schulverweise und politische Grundsatzdiskussionen, Erkennungsmerkmal für Beat-Fans und Freiheitsliebende. Nach harten Auseinandersetzungen in den 50ern und 60ern setzte in den pragmatischeren 70er Jahren die Produktion DDR-eigener Jeansmarken ein. Allerdings ging sie buchstäblich in die Hose: Nicht nur am Modegeschmack, sondern auch wegen Baumwollengpässen und schlechten Färbemitteln erhitzten sich die Gemüter. Pars pro toto: 40 Jahre Kampf und Krampf wegen einer Hose.

2x Stasiland von Anna Funder und Harald Riemann Frankfurt: Fischer 2006, 978-3596167463 Die Australierin Anna Funder sucht Spuren der SED-Diktatur. In ihren Reportagen und Interviews wird das alltägliche Leben in der SED-Diktatur erfahrbar.

Das schweigende Klassenzimmer. Eine wahre Geschichte über Mut, Zusammenhalt und den Kalten Krieg von Dietrich Garstka München: Ullstein, 2006, 18,00 €

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Eine Abiturklasse in Storkow/Brandenburg legt 1956 im Geschichtsunterricht spontan Schweigeminuten zum Gedenken des gerade gescheiterten ungarischen Volksaufstandes ein. Dieser Vorfall versetzt die SED in große Unruhe. Ein halbes Jahr vor dem Abitur wird die Klasse der Schule verwiesen. Der Verfasser ist einer der 20 Schüler.

Die Schleife an Stalins Bart. Ein Mädchenstreich, acht Jahre Haft und die Zeit danach von Erika Riemann München: Piper 2006, 253 S., 8,90 978-3492261654 Mit vierzehn Jahren, im Herbst 1945, begeht Erika Riemann einen Fehler, der sie um ihre Jugend bringt. Mit ein paar Freunden besichtigt sie die neue Schule, die nun von einem Stalinporträt geziert wird. Zum Spaß bemalt sie Stalin mit Lippenstift - und wird dafür acht Jahre ins Gefängnis gesteckt.

So lachte man in der DDR. Witze und Karikaturen München: Heyne 2001, 155 S., 5,95 978-3453191143 Die DDR hatte eine „blühende Witzkultur“ (Stefan Wolle). Viele Witze sind heute erklärungsbedürftig. Jugend im Visier der Stasi von Gabriele Schnell Hrsg v. d. brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung, 2001, als pdf unter http://www.politische-bildung-brandenburg.de/publikationen/pdf/stasi.pdf zu finden. Eine besondere Zielgruppe des MfS waren Jugendliche. Hier sind mehrere „Fälle“ dokumentiert. Stasi-Stücke von Petra Saar und Marion Wagner Hrsg. v. Bundesbeauftragten f. d. die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR, Erfurt 2004 Szenische Umsetzungen von Fällen aus den MfS-Akten zum Lesen und Nachspielen

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Todesautomatik. Die Staatssicherheit und der Tod des Michael Gartenschläger von Lothar Lienicke und Franz Bludau Frankfurt/M: Fischer 22008, 349 S., 10,95 9783596159130 Michael Gartenschläger liebte Rock´n Roll, insbesondere Ted Herold. Er besuchte vor dem Mauerbau gerne die West-Berliner Kinos und Plattenläden. Wegen seines Protestes gegen den Mauerbau wird er zu lebenslänglicher Haft verurteilt. Er sitzt 12 Jahre in DDR-Zuchthäusern, bevor er an die Bundesrepublik verkauft wird. Sein Hass auf die DDR geht so weit, dass er Selbstschussgeräte an der innerdeutschen Grenze abmontiert, von denen die SED behauptet, sie wären Attrappen. Bei einem weiteren Demontageversuch wird er von einem Stasi-Kommando erschossen.

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Erzählende Literatur

4x Meine freie deutsche Jugend von Claudia Rusch Frankfurt am Main: Fischer, 2. Aufl. 2005, 176 S, 7,95€ 978-3596159864 Auch als Hörbuch erhältlich, von der Autorin gelesen, 2 CD, 144 Minuten Wie man in der DDR aufwuchs und ohne rechte Überzeugung Mitglied in den staatstragenden Jugendorganisationen wurde, weil man einen höheren Schulabschluss machen wollte.

2x Die neuen Leiden des jungen W. Von Ulrich Plenzdorf Frankfurt am Main: Suhrkamp 52. Aufl. 2004 (1972), 6,00 € 978-3518368008 Der Titel nimmt Bezug auf Goethes Werther. Der Held liebt ebenfalls vergeblich eine verheiratete Frau. Als Theaterstück und Buch in beiden deutschen Staaten in den 70er Jahren, in Westdeutschland auch als Film, ein Riesenerfolg.

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Achtung: Die Schulausgabe bei Beltz hat ein anderes Cover!: 4x Krokodil im Nacken von Klaus Kordon München: dtv 2005, 795 S., 10,00 € 978-3423134040 Der Jugendbuchautor Kordon erzählt von Kindheit und Jugend in der Osthälfte Berlins. Die 50er und 60er Jahre, Alltag und Stasi-Knast werden sehr konkret. Es ist zwar dicker Wälzer, aber wenn man sich erst einmal festgelesen hat… Besser als manches Geschichtsbuch! Es wird deutlich, wie sehr der Alltag vom Herrschaftsanspruch der SED durchdrungen war.

4x Die wunderbaren Jahre von Reiner Kunze Frankfurt: Fischer, 31. Aufl.(1976) 128 S., 6,69 € 978-3596220748 Aus Gesprächen, die Reiner Kunze mit Schülern, Lehrlingen, Arbeitern und Soldaten der Nationalen Volksarmee führte, und aus Erfahrungen mit seiner eigenen Tochter entstanden diese Prosatexte, in denen er mit knappen, lakonischen Worten den (Schul-)Alltag von Jugendlichen in der DDR treffend schildert.. Der Sportunterricht begann mit "Stillgestanden" und "Rührt Euch“. Dies und noch schlimmere Sachen erzählt der Autor.

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An einem Freitag im Mai von Seidemann, Maria, Ellermann, 214 S., 1997, 978-3770730513 Zzt vergriffen. Das Buch wurde antiquarisch erworben Vierzehn Jahre ist Hanna, als ihr Vater, der DDR-Schriftsteller Klaus Herold, nach einer Lesung verhaftet, ausgebürgert und in die Bundesrepublik abgeschoben wird. Die Potsdamer Autorin Maria Seidemann erzählt anschaulich ein Stück Zeit- und Familiengeschichte vor dem Hintergrund des Jahres 1989.

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Multimediale Dokumentationen Jeder schweigt von etwas anderem Regie Marc Bauder, Dörte Franke, www.gmfilms.de, 72 Minuten Dokumentation über ehemalige Gefangene des DDR-Regimes, die vom Westen freigekauft wurden. Drei deutsche Familiengeschichten aus der geschätzten Zahl von 250.000 politischen Gefangenen der DDR. Wie können die schon im Westen aufgewachsenen Kinder mit ihren Eltern über das damalige Geschehen Reden? Als die Eltern für ihre "falschen" Gedanken und ein paar verbotene Bücher ins Gefängnis gesteckt wurden, bedeutete dies auch für die Kinder Trennung, Repression und Angst. Bei allen sitzen die Verletzungen aus dieser Zeit tief und darüber zu schweigen ist leichter, als alte Wunden aufzureißen. Drei eindringliche Dokumentationen, die das verkitschte DDR-Bild einiger Spielfilme wieder etwas zurechtrücken. Mit ausführlichem didaktischem Begleitmaterial und einem MfS-Schulungsfilm. Denkbar ist, arbeitsteilig die drei Beiträge zu erarbeiten, Filmlänge jew. ca. 24 Min.. Wenn nur ein Fall bearbeitet werden soll: Anne Gollin Auf den Spuren einer Diktatur. Die DDR am Ende 3 DVDs, 80 Beiträge des rbb-Magazins Kontraste 1987 – 2001, mit einer lesenswerten Begleitbroschüre Bestellnr. 1890, Bundeszentrale f. pol. Bildung Es geht um den Untergang der DDR und die „Wende“: Über die neuen Karrieren der Stasi-Mitarbeiter, Strafvollzug in der DDR, Stasi-Akten, Protesbewegung, die Entschädigung für die Opfer und die Erhö-hung der Renten für Stasi-Mitarbeiter/innen,,, 1. Aufbruch im Osten - Geheime Videos und mutige Bürger (1987-1989). 2. Wendezeiten - Das Ende von Mauer, Macht und Staatssicherheit (1990-1991). 3. Alles schon vergessen? - Das Verdrängen der Vergangenheit (1992-2001): DDR-Geschichte in Augenblicken, von Jugendweihe bis Biermann-Ausbürgerung Sendungen des rbb, Radio Eins, apparat multimedia GmbH, Stiftung Aufarbeitung der SED-Diktatur 2 Audio-CDs, 1 Materialien-CD 20 Ereignisse oder Personen der Zeitgeschichte, mit Interviews: Die Kaffekrise, Kinder als Grenzopfer, Peter Fechter, Jugendweihe, die Schulklasse von Storkow, Protest gegen die Biermann-Ausbürgerung, die Erfindung des Goldbroilers, Enteignungs-Aktion Rose (!) u.a. Damals in der DDR. Zeitzeugen erzählen ihre Geschichte DVD 2006, mdr, Bundeszentrale für pol. Bildung, Bestellnr. 1894 80 Zeitzeugen, Interviews, Videos, Fotografien und historische Filmsequenzen aus vier Jahrzehnten. Man kann sich die Zeitzeugen nach Themen, z. B. Frauenemanzipation, sozialistische Erziehung, aussuchen und abspeichern. Sehr sehenswert: Ein Agitationsfilm der SED gegen das Sündenbabel West-Berlin. (Material 50er Jahre)

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Internet Suchmaschine zur DDR www.ddr-suche.de/ anscheinend seriös, da bei ZOL gelistet Ein DDR-Lexikon nach Wiki-Prinzip www.ddr-wissen.de/wiki/ddr.pl anscheinend seriös, obwohl die die Autoren fast alle mit Pseudonym arbeiten und die Domain im Nachbarland Polen registriert ist. Fotoausstellung: „Der staatsfeindliche Blick“ www.ddr-bilder.de/ Vom Berliner Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Mehrere DDR-Themen bei „Planet Wissen“, Mediathek von wdr, SWR, BR Alpha www.planet-wissen.de/pw/Artikel,,,,,,,C6986E2A9E1A6C6AE030DB95FBC32F3B,,,,,,,,,,,,,,,.html Umfangreiches SPIEGEL-Dossier www.spiegel.de/schulspiegel/0,1518,532041,00.html www.jugendopposition.de Von der Bundeszentrale f. pol. Bildung und der Robert-Havemann-Gesellschaft Fotos http://ddr-fotos.de/Liste.htm http://www.runde-ecke-leipzig.de/cms/?id=250 Die “Runde Ecke“, das Dokumentationszentrum in der ehem. Leipziger Stasi-Zentrale hat eine Datenbank online gestellt, in der 1500 Objekte fotografiert und erläutert werden. Man muss mal stöbern, z. B.: “Postkontrolle”, “Schminken”, “Geruchsprobe”.

Google wirft nach Eingabe von „DDR“ 140.000.000 Millionen Seiten aus. Um am Datenmüll nicht zu ersticken und um nostalgischen DDR-Verklärern nicht auf den Leim zu gehen, reicht es, sich an den teilweise hervorragenden Dokumentationen von Museen und Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Sender zu orientieren.

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Für die Hand der Lehrerin / des Lehrers Reiz der Idee, Pleite der Praxis. Ein deutsch-deutscher Wirtschaftsvergleich von Werner Obst Der Wirtschaftsexperte des DDR-Ministerrats verließ die DDR 1969 und schrieb dieses Buch 1983. Es ist für die S I leider nicht ganz einfach zu lesen, enthält zahlreiche Tabellen und sehr viele Zahlen. Es liefert aber auch konkrete Details zur Zentralverwaltungswirtschaft, zur Parallelgesellschaft der Nomenklatura und zu den Einkommensver-hältnissen in der DDR. Mit überraschenden Vergleichen zur damaligen BRD. Aktuelle Materialien zu letzterem sind kaum vorhanden. Eine Erhebung zu den Sparkonten aus Anlass des Geldumtauschs 1990 ist nach Aussage eines Berliner Politikprofessors in einer Veranstaltung in Potsdam „verschwunden“. Laut dieser Erhebung besaßen 10% der DDR-Bürger 60% des auf den Sparbüchern eingetragenen Geldes. Exakt die Verteilung, die in Westdeutsch-land für die Verteilung des Gesamtvermögens gilt. Die Broschüre ist bei Antiquariaten auf der Amazon-Website für 1 Cent plus Versandkosten erhältlich.

Der Gefühlsstau. Ein Psychogramm der DDR von Hans-Joachim Maaz 243 S., Argon Verlag; 2. Aufl. (1990), 978-3870247096, nur noch antiquarisch! Erfahrungsbericht eines Psychiaters über seine Arbeit und sein Leben in der DDR. Er macht erschreckend deutlich, wie die Repression der SED bis in die Familien und Individuen hinein wirkte. Es enthält zudem eine hervorragende Analyse der Ereignisse vor während und nach der „Wende“, die Maaz in Anführungszeichen setzt. Sicher reicht eine psychoanalytische Betrachtungsweise, die alles Handeln auf Kindheitstraumata zurückführt, nicht aus. Maaz arbeitet wohl auch eigene Traumata ab. Er hat das Buch in drei Monaten „wie im Fieber“ geschrieben.

Zensurspiele. Heimliche Literaturgeschichten aus der DDR von Simone Barck und Siegried Lokatis Halle: Mitteldeutscher Verlag 2008, 296 S., 9783898125390

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Endspiel. Die Revolution von 1989 in der DDR von Ilko Kowalczuk, München: Beck 2009, 602 S., 978340658357 5 Gut lesbare Darstellung. Angesichts der wachsenden Schönfärberei wichtige Erinnerung an die wirtschaftlichen und sozialen Zustände und die Entstehung der heterogenen Oppositionsgruppen.

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Weitere empfehlenswerte Materialien Eine kommentierte Spielfilmliste: www.chronik-der-mauer.de/index.php/de/Start/Index/id/593832

Das Leben der Anderen 2005, 133´, Regie Florian Henckel von Donnersmarck, freigegeben ab 12; ich hätte eher 16 empfohlen. Die DDR Mitte der 1980er Jahre: Ein mächtiger Minister, der eine gefeierte Theaterschauspielerin anmacht, will deren Lebens-gefährten, einen angesehenen Dramatiker, aus dem Weg schaffen. Ein Abhörspezialist der Stasi soll deshalb in einem "opera-tiven Vorgang" die Loyalität des Staatsdichters prüfen, verwanzt die Wohnung des Paares und hofft auf regimekritische Äuße-rungen. Dabei gerät er aber in seinem Glauben ans System selbst zunehmend ins Wanken. Ein Begleitheft gibt es bei der Bundeszentrale f. pol. Bildung

Der Rote Kakadu 2006,128´, Regie Dominik Graf, FWU-04602383, bei Bildstellen/Medienzentren ausleihbar, Freigegeben ab 12; ich hätte eher 16 empfohlen. Im "Roten Kakadu", einem legendären Tanzlokal in Dresden, wird zu westlicher Musik wild gefeiert und getanzt. Luise, eine junge Dichterin und überzeugte Sozialistin, und ihr lebenslustiger Ehemann Wolle gehören zur Rock 'n' Roll-Szene. Als die Volkspolizei einer Tanzveranstaltung im Park gewaltsam ein Ende setzt, lernt Luise den 20-jährigen Bühnenmaler Siggi kennen, der sich in die Lyrikerin verliebt. Siggi findet schnell Anschluss an die Kakadu-Clique, deren Treiben zunehmend ins Visier der Stasi gerät. Als es zum Prozess gegen die Kakadu-Clique kommt, stellt sich für die Freunde einmal mehr die Frage: Weggehen oder bleiben? Rückblickend aus der Perspektive Jugendlicher schildert Regisseur Dominik Graf in seinem Film ein Stück Lebensgeschichte aus der DDR kurz vor dem Bau der Berliner Mauer 1961. Es geht auch um das Lebensgefühl und die Zukunftspläne junger Menschen, so dass den heutigen Jugendlichen zahlreiche Identifikationsmöglichkeiten geboten werden und die Bereitschaft befördert wird, sich mit der DDR-Geschichte intensiver zu befassen. Es gibt eine DVD „Der rote Kakadu – Filmausschnitte und Informationsmaterial für den Unterricht, 36´, FWU 04602384. Das Filmheft der Bundeszentrale liegt (nicht in allen Medienkisten) bei (http://www.bpb.de/publikationen/1B80MJ,0,Der_Rote_Kakadu.html ). Besonders brauchbar im Film oder auf der Arbeits-DVD: Die Eingangsszene: Vopo knüppelt auf Rock´n Roll-Fans ein (Clip VTS_01_1)

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Karla DDR 1965/1990, Regie Herrmann Zschoche Karla tritt nach Abschluss der Universität mit großen Ambitionen eine Lehrerstelle in einer Kleinstadt der DDR an. Sie möchte den Kindern nicht nur Fakten vermitteln, sondern sie zu selbständigem Denken anregen. Mit dem Direktor versteht sie sich anfangs recht gut. Doch ihre Ideale stoßen auf Unverständnis - auch bei den Schülern, die längst wissen, was zu sagen ist und was man besser verschweigt. Ihr unkonventionelles Verhalten, sie hat auch noch eine Beziehung zu dem "Aussteiger" Kaspar, fällt unangenehm auf. Nach einer Niederlage passt sich Karla an. Kurz vor dem Abitur begehrt sie jedoch auf, sagt ihren Schü-lern die Meinung. Am Ende des Schuljahres wird sie in eine andere Schule versetzt. Die Kündigung DDR 1982 Regie Edgar Kaufmann Eine ehemalige Lehrerin, jetzt beim Rat des Kreises für Volksbildung zuständig, hospitiert bei einer jüngeren Kollegin und ist entsetzt: Statt eigener Meinungen geben die Schüler nur auswendig gelernte Phrasen von sich. Sportsfreund Lötzsch 2008, Regie Sandra Prechtl/Sascha Hilpert Ein erfolgreicher Radprofi, der sich nicht der SED unterwirft und dafür büßen muss. Seine Stasi-„Betreuer“ sind heute erfolgreiche Geschäftsleute, Lötzsch ist arbeitslos. Die TV-Produktion „Wir sind das Volk – Liebe kennt keine Grenzen“ wird sehr gelobt. (DVD, 17.95 € (Ich habe sie noch nicht gesehen.)

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Die Bundeszentrale für politische Bildung www.bpb.de/ hat sehr gute Materialien. Sie werden z.T. ausführlich auf der Website vorgestellt. Insbesondere: Feindbilder. Fotos und Videos der Stasi DVD. Ein Film von Holger Kulick, 2006 Bestellnr. 1900, 6,00 € Mehr als eine Millionen Fotos und Negative, Filme und Videobänder finden sich in den Archiven der DDR-Staatssicherheit – ein bislang kaum gehobener zeithistorischer Schatz. Der 17. Juni 1953 CD-ROM 2003 Bestellnr. 1804, 4,00 € Identisch mit www.17juni53.de Antisemitismus in der DDR Von Thomas Haury Die SED leugnete jede Mitschuld des deutschen Volkes am Nationalsozialismus und an der Vernichtung der euro-päischen Juden und lehnte es 1952/53 ab, arisiertes jüdisches Vermögen rückzuerstatten. Mit seiner Untersuchung belegt Haury, dass die Grundstrukturen des kommunistischen Weltbildes denen des Antisemitismus sehr nahe sind. Informationen zur politischen Bildung, insbesondere Heft 250 Der Weg zur Einheit Heft 270 Gesellschaft und Alltag in der DDR Das im Bücherschränkchen vorhandene Von Plan zu Plan. Eine Wirtschaftsgeschichte der DDR gibt es auch als Lizenzausgabe der Bundeszentrale. Auch die Landeszentralen für politische Bildung, die Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur www.stiftung-aufarbeitung.de/service_wegweiser/ddr-unterricht.php und die BStU-Dienststellen (Stasi-Unterlagen-Behörde) haben hervorragendes Material, z.T. auch Unterrichtsvorschläge. Mehrere Landeszentralen haben: Zersetzen. Strategie einer Diktatur von Sandra Pingel-Schliemann. Mindestens als Hintergrundinformation, wie das MfS Menschen terrorisierte, für die Lehrkräfte sehr brauchbar. Die BStU (Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen) unterstützt Schüler/innen mit einem Bildungsangebot zu Struktur, Methoden und Wirkungsweise des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS). Ansprechpartner für Schulen aus den alten Bundesländern: Bundesbeauftragter f. d. die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR Abteilung Bildung und Forschung Karl-Liebknecht-Str. 31/33 10178 Berlin 030 2324-50030 2324 8914, [email protected] In den neuen Bundesländern stehen auch die regionalen BStU-Dienststellen zur Verfügung.

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Die BStU-Dienststelle in Erfurt hat eine hervorragende Dokumentation zur flächendeckenden Überwachung der Bevölkerung mittels „konspirativer Wohnungen“: www.stasi-in-erfurt.de/07-KW-Suche-online.htm Wirtschaft in der DDR DVD, Laufzeit 52 min FWU www.fwu.de 22 Filmsequenzen, 16 Bilder, Arbeitsmaterial Medienzentrenlizenz 295,00 EUR, Schullizenz 135,00 EUR Einzellizenz 20,00 EUR (wer die DVD zu diesem Preis erwirbt, ist nicht berechtigt, die auf der DVD enthaltenen Filme öffentlich aufzuführen) DDR - was war das? Stiftung Aufarbeitung der SED-Diktatur www.stiftung-aufarbeitung.de DominoFilm, Berlin 2006, 7,50 Euro. Die DVD beinhaltet 7 Filmbeiträge mit einer Länge von jeweils ca. 10 Minuten. Diese Filmbeiträge sind als Anregung zur Beschäftigung mit verschiedenen Themen der DDR-Geschichte konzipiert. Die Schüler erhalten mittels Zeitzeugeninterviews, Originalbeiträgen aus dem DDR-Fernsehen, Animationen und Musik einen ersten Eindruck, der sie zu weiteren Fragen und einer intensiveren Beschäftigung mit dem Thema motivieren soll. Sechs der Filmbeiträge widmen sich konkreten Aspekten der DDR-Geschichte, an die es für viele Schüler auch heute noch Anknüpfungspunkte gibt. Außerdem enthält die DVD Arbeitsmaterialien zu jedem Thema. 50 Jahre in 50 Tagen, Erinnerungen für die Zukunft ndr1, Stiftung Aufarbeitung der SED-Diktatur, www.stiftung-aufarbeitung.de 50 Kurzbeiträge, von 1949 bis 1999 für jedes Jahr einen, mit Originalaufnahmen, z.B. Ulbricht über die Beatles: „Müssen wir jeden Dreck mitmachen?“ (1965) Der Fall der Mauer Spiegel TV Nr. 9, DVD-Video, Spiegel TV Hamburg Die Ulbricht-Attentäter von Steinbach. Eine Fiktion der Stasi Ein Film von Michael Erler, Sendung vom 08. Januar 2008, MDR 1972 wurden in einem Geheimprozess fünf Männer wegen eines geplanten Attentats auf den Staatschef der DDR, Walter Ulbricht, zu zehn bis 15 Jahren Zuchthaus verurteilt. Sie haben ihre Strafen abgesessen, auch wenn es ein solches Attentat nur in den Augen der Ermittler gegeben hat. www.mdr.de/doku/archiv/geschichte/122816.html Die Dokumentation kann gegen Gebühr bestellt werden: TELEPOOL GmbH Leipzig, Programmverwertung, Altenburger Str. 9, 04275 Leipzig Telefon: 0341 / 3500 3606, Fax an: 0341 / 3500 3616, E-Mail: [email protected] Internet: www.mdr.de/unternehmen/4630814.html

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Leider vergriffen, sehr lesenswert: (Nicht im Verbundkatalog der öffentlichen Bibliotheken Brandenburgs. In Berlin gibt es 1 Exemplar in der Zentral- und Landesbibliothek. Im Antiquariatshandel ca. 60 €!!)

Stasi auf dem Schulhof hrsg. v. Klaus Behnke und Jürgen Wolf, München: Ullstein 1998, 347 S., 978-3548332437 Rund sechs Prozent der 173 000 inoffiziellen Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit waren im Jahr 1989 unter 18 Jahre alt. Sie wurden zur Bespitzelung ihrer Mitschüler und Freunde eingesetzt. Das Buch enthält Falldarstellungen der ehemaligen jugendlichen Stasimitarbeiter und ihrer Opfer.

Die unglaubwürdige Gesellschaft. Quo vadis DDR? von Franz Loeser Köln 1984 978-3766308764 Loeser war Philosophieprofessor in Ost-Berlin und hoher SED-Funktionär. Sein Buch ist ein Insiderbericht über die haarsträubende Herrschaftspraxis der SED. Er flüchtete 1983. Dennoch glaubte er an einen demokratischen Sozialismus ohne die „entartete“ Herrschaft eines Parteiapparates. VEB Nachwuchs. Jugend in der DDR Hrsg. v. Peter Wensierski, Lothar Reese, Norbert Haase Reinbek 1983 Selbstzeugnisse und literarische Texte Null Bock auf DDR. Aussteigerjugend im anderen Deutschland von Peter Wesnierski und Wolfgang Büscher, Reinbek 1984 Ich habe „Nein!“ gesagt. Zivilcourage in der DDR von Marco Hecht und Gerhard Praschl, Berlin 2002

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Alle URLs angeschaut am 01.02.2008 Annotationen z. T. nach Verlagsinformationen und amazon.de 26 Buchtitel in 46 Exemplaren, davon 15x erzählende Literatur, 4 digitale Medien © 2008/2009 Günter Schlamp (Landesarbeitsgemeinschaft Schulbibliotheken in Hessen e.V.)

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Handreichung zu

Ampelmännchen und Todesschüsse

Bücher- und Medienkiste zum Thema DDR im Unterricht

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Vorbemerkungen Eine Untersuchung zum Stellenwert der DDR-Geschichte in 107 deutschen schulischen Lehrplänen1 kommt zu diesem Ergebnis: „Das Gesellschafts- und Machtsystem der DDR erfährt somit in nur wenigen Fällen eine relativ geschlossene Darstellung. Die grundsätzliche Charakterisierung des gesellschaftlichen Systems mit seinen politischen, ideologischen und ökonomischen Komponenten findet zwar in Ansätzen statt, wird aber kaum detailliert ausgeführt. … Die Durchdringung von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft seitens der Staatspartei wird nicht transparent. Das Instrumentarium der Machtsicherung kann somit von den Schülerinnen und Schülern kaum in seiner Komplexität erfasst werden. … Bedenklich ist auch die Tatsache, dass aus der Behandlung des Gesellschafts- und Machtsystems in der DDR kaum Gründe für die Krise des Systems und seinen Zusammenbruch im Herbst 1989 abgeleitet werden.“ In Deutschland herrscht kein großes Interesse (mehr) an der Geschichte der SED-Diktatur. Anders als bei der „Bewältigung“ der NS-Herrschaft durch 60 Millionen Westdeutsche, die unter den wachsamen Augen des Auslands stattfand, betrifft die zweite deutsche Diktatur und ihre „Aufarbeitung“ nur einen kleinen Teil der Deutschen. Man nimmt Rücksicht auf die durch Wendeerfahrungen ein weiteres Mal gedemütigten Ostdeutschen. Man will es mit einem künftigen Koalitions-partner, dem SED-Nachfolger „Die Linke“, der stärksten Partei Ostdeutsch-lands, nicht verderben. Geschichtspolitiker/innen, die jahrzehntelang für eine intensive Auseinander-setzung mit der nationalsozialistischen Diktatur gestritten haben, wollen nicht, dass die Aufarbeitung der SED-Diktatur gleichberechtigt daneben steht.2

Eine Medien- und Bücherkiste zum Thema DDR wird es daher schwer haben. Im Hinblick auf demnächst 20 Jahre Vereinigung erscheint es aber angemes-sen, intensiv über Wege der Vermittlung nachzudenken. Schulbibliotheken können dazu einen Beitrag leisten. Geeignet ist die Bücherkiste als Bestandsaufbauhilfe für Schulbibliotheken, als Handapparat für Projektwochen, für Arbeitsgemeinschaften, für unterrichts-vertiefende Referate. Sie bietet beispielhaft einen Medienmix aus Print- und digitalen Medien. Arbeits- und Präsentationstechniken können mit Hilfe der Materialien trainiert werden. Der Umgang mit „richtigen“ Büchern und anderen Medien soll das Lehrbuch und das Quellenheft ergänzen.

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Einführung Mein Großvater sprach gerne davon, dass 1945 die Katastrophe kam. Jetzt gibt es

in der Geschichte Ostdeutschlands auch ein Katastrophenjahr: 1989 - die „Wen-

de“.3 Diesen Eindruck muss man zumindest bekommen, wenn man das eine oder

andere Buch aus Ostdeutschland in die Hand nimmt, Zeitung liest, einschlägige

Veranstaltungen in den neuen Ländern besucht oder Umfrageergebnisse zur

Kenntnis nimmt.

Eine Potsdamer Zeitung titelt im Frühjahr 2008: „Wer im Osten lebt, muss früher

sterben.“ Die statistische Lebenserwartung ist in der Tat geringer. Dass sie sich

aber in den 18 Jahren nach der „Wende“4 z. B. bei Frauen von 24 Monaten kürze-

rer Lebenserwartung auf vier Monate kürzere Lebenserwartung reduziert hat,

davon stand nichts in der Zeitung.

Durch die „Katastrophe“ der „Wende“ erfährt die DDR eine Neubewertung. Die

Weichzeichnung nimmt überhand, wie Prof. Klaus Schroeder, FU Berlin, es formu-

liert. Das Ergebnis seiner viel beachteten Untersuchung5, die im Winter 2007

bekannt wurde, benennt er so: Was in den Köpfen vieler junger Schüler als DDR-

Bild vorherrsche, sei „die Vorstellung eines ärmlichen, skurrilen und witzigen

Landes, das aber irgendwie sehr sozial war".6

Ermutigend ist jedoch, dass sich zwei Drittel der befragten Jugendlichen für das

Thema interessieren.

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Wie umgehen mit der Geschichte der SED-Diktatur?

Die Probleme sind aus der Geschichte der Bundesrepublik nicht unbekannt. Die

Deutschen im Westteil des Landes haben sich nach 1945 ähnlich verhalten. Da

gab es ein paar Jahre nach Kriegsende Menschen, die die Ansicht vertraten, dass

nicht alles schlecht im NS-Staat gewesen wäre. Sie verwiesen z. B. auf die Auto-

bahnen und das angebliche Fehlen jeglicher Kriminalität. Es dauerte mehr als

zwanzig Jahre, bis kritische Fragen auftauchten. Genauso lange dauerte es, bis

gesellschaftliche Veränderungen überdauernde Denk- und Verhaltensweisen der

Nazizeit ablösten.7

An die flächendeckende Überwachung wollen sich heute nur noch 40% der

ostdeutschen Bevölkerung erinnern. Schulleiter bespitzelten die Lehrer, Lehrer

bespitzelten Schüler, Schüler bespitzelten, freiwillig und unfreiwillig, ihre

Mitschüler, Chefärzte ihre Ärzte, Krankenschwestern die Patienten, Außenhandels-

vertreter sich untereinander. Auf 90 Einwohner kam ein Spitzel.

Die autoritären Strukturen in allen gesellschaftlichen Bereichen, die Unterdrückung

des geringsten abweichenden Verhaltens in Schule, Wissenschaft oder Medien, die

Erziehung zum Untertanen und zum Hass, die Karrieren der Angepassten in der

Nomenklatura von Staats- und Parteiapparat, das alles scheint dem Vergessen

anheim zu fallen.

Während in Westdeutschland 71% die Demokratie für die beste Staatsform halten,

halten gerade einmal 38 % der Ostdeutschen die Demokratie für die bessere

Staatsform. Und eine Mehrheit (41%) lehnt sie gar ab.8

Ostalgiewelle

Vielleicht ist die Ostalgiewelle eine Trotzreaktion.9 Jana Hensel spricht in ihrem

Erinnerungsbuch „Zonenkinder“ vom „Märchen des höheren Gemeinschaftsgefühls

im Osten“. Das viel beschworene Gemeinschaftsgefühl entsteht erst jetzt, als frag-

würdiges Gemeinschaftsgefühl der Wendegewinner aus der Oberschicht des

Ostens und der Wendeverlierer. Denn weit her kann es mit dem Gemeinschaftsge-

fühl nicht gewesen sein, wenn man ohne Umschweife die eigene Großmutter als

Stasi-Spitzel verdächtigt (Claudia Rusch, Meine freie deutsche Jugend), im

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Page 31: Bücherlisten des Projekts "Die Bibliothek in der Kiste"

Klassenbuch sicherheitshalber nachsieht, welche Eltern SED-Genossen sind, weil

man dann vorsichtig sein muss (Robert Ide, Geteilte Träume). Oder nach der

„Wende“ nicht in die Stasi-Akten blickt, weil man sich die Erinnerung an den

Freundeskreis nicht kaputtmachen lassen will. Das Gemeinschaftsgefühl machte

auch vor den Pfarrerskindern halt, die kein Abitur machen durften, oder vor

denen, die Land verlassen wollten und dafür ins Gefängnis mussten oder

erschossen wurden. Auch Hans-Joachim Maaz, Der Gefühlsstau10 sieht eher eine

„Notgemeinschaft“ als eine ehrliche persönliche Annäherung.11

Robert Ide erklärt die Ostalgiewelle (für die Generation der jungen Ostdeutschen,

die zurzeit der Revolution und dem Mauerfall erwachsen wurde) so:

„Weshalb wird der Osten behütet, obwohl er in der Rückblende für viele Jüngere trashig

aussieht? … Die eigene Kindheit soll in den Erzählungen keinen Schaden nehmen – ein

Selbstbetrug. Viele junge Ostdeutsche sind stolz, von jener Seite zu kommen, die ihnen

desto verwunschener erscheint, je länger sie verschwunden ist. Besonders in der Fremde

befällt einen wohliger Schauer, wenn man Menschen trifft, mit denen man mit Hilfe

weniger Worte ein tiefes Gefühl teilen kann – die Erfahrung vom Untergang eines Landes,

in dem man selbst gelebt hat. Nicht wenige Westdeutsche beneiden diese geheime Welt

und haben das Gefühl, dass ihnen der Zugang verwehrt wird.“ (S. 67)

Es spricht einiges dafür, dass die Verklärung der SED-Diktatur eine Immunisie-

rungsstrategie ist. Kritik an der DDR wird gleichgesetzt mit einem Angriff auf die

Identität ihrer Bürger, auf die jeweils eigene Lebensgeschichte. Demütigungen

und Verletzungen der Nachwendezeit, Verlust von Arbeitsplätzen und Existenz-

ängste begünstigen eine Weichzeichnung oder gar nachträgliche Verherrlichung

der DDR.

Es scheint in der SED-Diktatur ein privateres Leben möglich gewesen zu sein als in

Westdeutschland.12 Weder gab es die großen politischen Debatten noch Wahlkäm-

pfe oder regelmäßige Arbeitskämpfe. Um Wohnen, Kindererziehung und Schule

musste man sich nicht sonderlich kümmern, das erledigte die fürsorgliche Partei.13

Man verstand es, sich einzurichten zwischen den ideologisch aufgeladenen Kinder-

gärten, Schulen, Hochschulen, Medien, Betrieben und dem Familienleben. Wichtig

war nur, dass die Kinder sich nicht in der Schule verplapperten, wenn sie nach

Fernsehsendungen gefragt wurden.

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Page 32: Bücherlisten des Projekts "Die Bibliothek in der Kiste"

In dem Staat, der seinen Bürger ein repressives System aufzwang, sie beim

Versuch, das Land zu verlassen einsperrte oder erschoss, der ihnen sogar vor-

schrieb, was sie lesen durften14 und welche Hosen sie tragen durften, konnte man

existenziell sicher und in bescheidenem Wohlstand gut leben. Das erschwert die

Aufarbeitung der Geschichte dieser Diktatur.

Verständnis habe ich für die Menschen, die meinen, ihre Kindheit im Osten würde

entwertet, die ihren sicheren Arbeitsplatz in Eisenach und Lößnitz verloren haben,

weil keiner mehr den Wartburg oder die volkseigenen Jeans kauft, für Menschen,

die von Wessi-Glücksrittern über den Tisch gezogen wurden. Kurz, denen die

Nachwendezeit mehr Verletzungen zugefügt haben muss als die SED-Diktatur.

Kein Verständnis habe ich für das Schüren von Ost-West-Ressentiments, den

Mantel des Schweigens darüber, wie Angehörige der DDR-Oberschicht ihren

materiellen Wohlstand auf teilweise kriminelle Weise gesichert haben, lange bevor

die Treuhand ihre Fehler begehen konnte. Kein Verständnis für die Verwischung

der Unterschiede von Diktatur und Demokratie. Es zeugt von wenig Redlichkeit,

sich aus der Diktatur ein Stückchen gute DDR herauszubrechen.

Es geht nicht darum, die Härten und Ungerechtigkeiten der Nachwendezeit

kleinzureden.15 Es geht darum, was in der Schule zum Unterrichtsthema werden

muss.

Worum es geht

Es reicht nicht, Zeitzeugen ausgewogen am Kaminfeuer plaudern zu lassen und

jedem anderen, vor allem dem Wessi16, das Recht abzustreiten, sich um die Auf-

arbeitung der Vergangenheit zu kümmern. Die Zeitzeugen aus dem Ministerium

für Staatssicherheit, aus der Siedlung Wandlitz, aus der Brigade des Schweine-

mastbetriebes Haßleben oder dem Lehrerkollektiv der Grundschule „Karl Marx“

schreiben sich ihre Erinnerungs-Drehbücher. Ihre Erinnerung ist wichtig, ihre Sicht

auf die Dinge aufschlussreich, verrät oft auch viel mehr, als sie preisgeben wollen.

Sie muss allerdings von Historikern quellenkritisch erschlossen werden.17

Deswegen sind auch Erinnerungsbücher wie die von Jana Hensel und Robert Ide18

nicht in der Auswahl. Sie thematisieren die Gefühle der „Wendegeneration“, die im

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westlich geprägten vereinigten Deutschland angekommen ist und für die die -

möglichst ungetrübte - Erinnerung an ihre Jugend in der DDR zur Identitätsfin-

dung beiträgt.19 Die Suche nach der Heimat, die Erinnerung an die Orte der Kind-

heit enthalten in der Regel kein politisches Bekenntnis zur SED-Diktatur. Bemer-

kenswert ist aber, dass unabhängig von der politischen Präferenz, auch der

untergegangene Staat positiv gesehen wird.20

Die westdeutsche Bundesrepublik hat viele Jahrzehnte gebraucht, um eine stabile

parlamentarische Demokratie zu entwickeln. Die politische Kultur wurde über Jahr-

zehnte durch Wahlkämpfe, Debatten und Proteste, durch die Medien, durch eine

Rechtsprechung, die die Meinungsfreiheit verteidigte, befördert. In der Geschichte

der SED-Diktatur fehlt diese Entwicklung, fehlen freie Wahlen, fehlen Presse- und

Meinungsfreiheit, fehlt „Gegenöffentlichkeit“.21

Mythos Antifaschismus

Es gab keine Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und seinen Ursa-

chen.22 Es gab ein paar Schauprozesse. Die SED-Geschichtspolitik bestand in der

Erinnerung an wackere Antifaschisten und in der stalinistischen Faschismustheorie

von der Instrumentalisierung Hitlers durch die Finanzkapitalisten. Die Nazis wären

alle in Westdeutschland geblieben. Eine offene Diskussion dazu gab es in der DDR

nie, während in Westdeutschland der Eintritt in die Waffen-SS 1945 auch noch

nach 60 Jahren ein Thema ist.23

So wie im Westen auch, konnten Nazis im Osten Karriere machen, bis in Minister-

ämter und das ZK. Der braune Gutsverwalter hatte keine Probleme damit, eine

LPG zu leiten. Der Wehrmachtsoffizier ging nahtlos in die NVA über. Hinweise aus

dem Ausland auf NS-, SS- und SA-Größen in Presse, Volksarmee und Behörden

wurden von der SED souverän überhört. Vom faschistischen Personenkult ging es

nahtlos über zum stalinistischen. Massenaufmärsche blieben alltäglich24,, innere

und äußere Feindbilder wurden weiterhin gepflegt, statt SD und Gestapo bespit-

zelte jetzt das MfS.

In Westdeutschland war der Umgang mit der nationalsozialistischen Vergangen-

heit keineswegs immer überzeugend, er war oft widersprüchlich. Es dauerte lange,

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bis eine Auseinandersetzung überhaupt in Gang kam. Aber die Debatten um den

8. Mai, „Tag der Befreiung“ oder „Tag des Zusammenbruchs“?, um das Holocaust-

Denkmal, den Offizierswiderstand, die Verjährungsdebatten, haben ihre Spuren im

kollektiven Gedächtnis hinterlassen. Viele in der Generation der 68er haben sich

mit ihren Eltern auseinandergesetzt. Es gibt im Westen eine Verunsicherung bei

allem, was mit Nation und Nationalismus zu tun hat.25

Ausgerechnet bei der Ausbreitung der Neonazis in Ostdeutschland, zu der auch

Pogrome und Morde gehören, haben die Wessis vorschnell die Schuld auf sich

genommen und die Vorgeschichte in Ostdeutschland ausgeblendet. Erst allmählich

verbreitet sich, was nur wenige wissen wollen: Die ostdeutschen Neonazis sind

Kinder der SED-Diktatur und kein Westimport, wenngleich sie von dort heute

unterstützt werden.26 Hitler war keineswegs Westdeutscher.27 Der latente Anti-

semitismus ließ sich gut mit Antizionismus verknüpfen. Die in den DDR-Medien

anzutreffende Gleichsetzung Israels mit den Nazis hatte auch etwas Entlasten-

des.28

Karin Hartewig zeigt in „Das Auge der Partei“, wie die Stasi mit den Neonazis

umging, wie sie verschwieg und verharmloste. Nationale Frage und Fremdenhass,

schreibt sie in „Das Auge der Partei“ waren in den 80er Jahren in der Bevölkerung

„virulent“ (S. 132). „Judenschwein“ auf Schulhöfen und in der NVA waren nicht

gänzlich unbekannt.29 Schändungen jüdischer Friedhöfe gab es zu allen Zeiten.

Nach Dienstschluss redete man sich in der Vopo auch schon mal mit SS-Dienst-

graden an. Im Geschichtsunterricht fehlte die Shoah fast gänzlich, im Mittelpunkt

stand der Arbeiterwiderstand. Da erscheint es plausibel, wenn 2006 in Sachsen-

Anhalt das Tagebuch der Anne Frank wieder verbrannt wurde und niemand

gewusst haben will, dass das in Deutschland schon einmal passierte. Oder Feuer-

wehrleute im Spreewald mit dem Satz „… hart wie Kruppstahl“ auf dem T-Shirt

herumlaufen und nicht wissen wollen, wer das gesagt hat.

Im zweitgrößten Außenlager des KZ Oranienburg, Jamlitz, in der Nähe von

Cottbus, wurden 1945 über 1000 jüdische Insassen von der SS ermordet. Dass es

sich um Juden handelte, konnte man in der DDR nur mit Mühe erfahren, in der

SED-Propaganda waren die Lager-Insassen „Helden des Antifaschismus“, auf einer

Gedenktafel „Opfer des Faschismus“, Hinweise auf ihre jüdische Identität fehlten.

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Ein Lehrer, der mit seinen Schülern die Geschichte des Lagers erforschte, wurde

strafversetzt.30

Welche Kontinuitäten sich entwickeln konnten, zeigt eine kleine, wenig beachtete

Begebenheit der Wendezeit: Die Villa des jüdischen Bankiers Gutmann in Potsdam

wurde von den Nazis enteignet. Für die SED war Entschädigung oder Rückgabe

von Eigentum an deutsche Juden kein Thema.31 Die zerfallende Gutmann-Villa war

nach der „Wende“ von jungen Potsdamer Hausbesetzern „übernommen“ worden.

Ganz in der Tradition ihrer nationalsozialistischen und kommunistischen Väter und

Großväter weigerten sie sich, die jüdischen Erben, denen das Anwesen nach 70

Jahren rückübereignet worden war, auf das Grundstück zu lassen.32

Wenn jetzt Umfragen belegen, dass eine Mehrheit der Ostdeutschen die Demo-

kratie ablehnt33, halte ich das für die Zukunft unseres Landes für äußerst gefähr-

lich. Angesichts der negativen Folgen der Globalisierung bröckelt ja auch in West-

deutschland die Zustimmung für die Demokratie, sinkt die Wahlbeteiligung, greift

Politikverdrossenheit um sich. Autoritäre Staaten wie Russland, China und die

Golf-Emirate sind wirtschaftlich erfolgreicher als demokratische Staaten.34

Ein neues 68?

Vielleicht erleben die neuen Bundesländer auch noch ihr 1968, wenn die Kinder

die Eltern nach ihrer DDR-„Verstrickung“ fragen, nach den Karrieren, die bruchlos

die „Wende“ überstanden, nach den IMs in den neuen Landesparlamenten, den

Nachwende-Investoren aus dem Hause Schalck-Golodkowski, den Doktoren von

der Stasi-Hochschule, die jetzt als Rechtsanwälte praktizieren. Noch wird eisern

geschwiegen, noch krankt die ostdeutsche Gesellschaft am Vichy-Syndrom35

„Die Erlösung liegt in der Erinnerung“, sagt ein jüdisches Sprichwort. In

Polen hat es mehr als 60 Jahre gedauert, bis der polnische Antisemitismus als

Diskussionsthema zugelassen werden musste, in Belgien hat die Erinnerung an

Belgisch-Kongo, das im 19. Jahrhundert nichts anderes als ein Konzentrationslager

im Besitz des belgischen Königshauses gewesen war, gerade erst begonnen. In

Potsdam stellt man zwar noch eine Lenin-Büste, Hinterlassenschaft aus einer

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russischen Kaserne, im Stadtpark auf, aber gleichzeitig wird schon ein Platz nach

dem Bürgerrechtler Rudolf Tschäpe benannt. (Die russische Botschaft in Berlin hat

ihren Lenin im Vorgarten abgebaut!)

Maaz36 sagt sehr deutlich: „Ich traue keiner `Wende´, solange nicht glaubhafte

Zeugnisse des Versagens, der personalen Verantwortung und persönlichen Schuld

zur Alltagskultur zählen.“37

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Page 37: Bücherlisten des Projekts "Die Bibliothek in der Kiste"

Didaktisch-methodische Überlegungen

Maßstäbe für die Beurteilung von Demokratie und Diktatur

Es geht darum, Maßstäbe für die Beurteilung von Demokratie und Diktatur zu

vermitteln, sensibel zu machen für Menschen- und Bürgerrechte. Es geht darum

zu erkennen, wie staatliche Unterdrückung aussieht und wie sie sich auf Menschen

auswirkt.

Die SED hatte in die DDR-Verfassung geschrieben, dass die Partei (von lateinisch:

Teil) immer recht hätte und wüsste, wo es lang ginge. Sie hat Gewaltenteilung,

institutionalisierte Opposition, Meinungs- und Pressefreiheit eliminiert.

Das muss nicht allzu viele Bürger im Alltag stören. Eine Linkspartei-Abgeordnete

im sächsischen Landtag sagt: „Ich bin in der DDR geboren, aufgewachsen, zur

Schule gegangen, habe studiert (Ich komme aus einer Bauernfamilie), als Lehrerin

gearbeitet, zwei Kinder bekommen.“ Sie sei stolz auf ihre geleistete Arbeit und auf

ihre Familie, deren sie sich nicht schämen müsse.38

Auch in Westdeutschland gibt es viele, die glauben, in einer Diktatur zu leben,

machte keinen Unterschied. Das darf aber nicht Lehrziel der Schule werden, bloß

weil es die Meinung von Teilen der Bevölkerung ist.

Wenn also nicht die Nischengesellschaft, der „normale“ Alltag der unpolitischen

Mehrheit, gar „das Gute“ an der DDR oder die Fehler der „Wende“ thematisiert

werden sollen, was dann?

In der westdeutschen Geschichtsdidaktik wird nicht mehr das Konzentrationslager

in den Mittelpunkt der NS-Geschichte gestellt, sondern die Alltagsgeschichte, der

alltägliche, „normale“ Faschismus – aber nicht die unpolitischen Nischen.39 Es

macht also Sinn, auch bei der DDR-Geschichte nicht nur auf Besuche in Hohen-

schönhausen zu setzen („Gefangen in Hohenschönhausen. Stasi-Häftlinge berich-

ten“ von Huber us Knabe), sondern die offenen und subtilen Herrschaftsmetho-

den, die im Alltag wirksam waren, kennen zu lernen. Z. B. was an der Stasi-

Hochschule gelehrt wurde, um Schüler als Denunzianten ihrer Mitschüler zu ge-

winnen. Die Fallbeispiele aus Gabriele Schnells „Jugend im Visier der Stasi“ oder

aus dem vergriffenen Buch „Stasi auf dem Schulhof“, herausgegeben von Klaus

Behncke und Jürgen Wolf, aber auch „Das schweigende Klassenzimmer“ von

t

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Dietrich Garstka oder die DVD „Schüler gegen Stalin“ eignen sich gut dafür. Die

Verhöre durch junge Stasi-Leutnants, die Klaus Kordon schildert, brauchen den

Vergleich mit dem Verhör von Sophie Scholl nicht zu scheuen.40

„Die wunderbaren Jahre“ von Reiner Kunze erinnern mich an Brechts „Furcht und

Elend des Dritten Reiches“: kurze, entlarvende Geschichten aus dem Alltag. „Das

Auge der Partei“ von Karin Hartwig dokumentiert Fotografien der Stasi. Die Foto-

grafierwut wird an Fällen wie Robert Havemann oder der Punkszene erzählt.

Geschichten wie „Die Schleife an Stalins Bar “ oder „Das schweigende Klassenzim-

mer“ erzählen, wie schnell der harmlose, unpolitische Alltag in Terror umkippen

konnte. Die „Stasi-Stücke“ von Petra Saar und Marion Wagner eignen sich gut zum

Nachspielen und zur Diskussion.

t

, r

Es sind mehrere erzählende Texte aufgenommen worden (Kordon, Plenzdorf,

Seidemann, Lange, Rusch Plenzdo f), z. T. gestaffelt, so dass die Texte in Grup-

pen gelesen und diskutiert werden können. Kommentare lassen sich als Wand-

zeitung oder als Weblog veröffentlichen.

Was bewirkt Unterricht?

Die 68er wissen es, die SED hat es auch gemerkt, die Sozialisationsforschung hat

es wissenschaftlich untersucht: Über Schule kann man Gesellschaft nicht ändern,

Einstellungen und Überzeugungen werden durch Unterricht nicht wesentlich beein-

flusst. Unterricht unterliegt wirksameren Sozialisationsinstanzen. Gegen Eltern und

Lehrer, die noch mental in der DDR leben, zumal, wenn sie dort gut gelebt hatten,

gegen eine Geschichtspolitik von Medien und Parteien, denen ein „Kessel Buntes“

lieber ist als „Kontraste“, kann er, zumal das Thema erst im 10. Schuljahr und nur

einstündig stattfindet, wenig ausrichten.

Was Unterricht kann: Informationen zur Verfügung stellen, Material anbieten, zu

Diskussionen und zum Denken anregen, Thesen und Behauptungen überprüfen,

offensichtlich Falsches richtig stellen (Vor allem die Bücher von Schröder, Steiner,

Eckert, Wolle eignen sich dazu). Es gibt einen Zusammenhang zwischen Kennt-

nissen über die DDR und der Beurteilung der DDR. Je mehr man weiß, desto

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Page 39: Bücherlisten des Projekts "Die Bibliothek in der Kiste"

kritischer beurteilt man sie. Wenn Unterricht schon keine Einstellungen zu verän-

dern mag, so ist er doch notwendig, um Informations- und Diskussionsangebote

zu machen, zum Nachdenken zu zwingen, zum Nachforschen anzuregen.

Es geht nicht um „Faktenhuberei“. Wenn Schüler die Parteien der Nationalen Front

aufsagen können, die Gliederung des MfS oder die Namen der Politbüromitglieder,

ist noch nicht viel gewonnen.41

Angesichts der wenigen Stunden im 10. Schuljahr verbietet sich ein chronolo-

gischer, systematischer, kursorischer Unterricht.

Auch wenn es zum Lachen reizt, dass Micky Maus und (lange Zeit) Karl May

verboten waren, es genügt nicht, die DDR lächerlich zu machen. Dennoch: Witze

(„So lachte man in der DDR“, Stefan Wolle, „Die heile Welt der Diktatur“, S. 154

ff), bringen Wahres pointierter auf den Punkt, als es lange Texte können.42

Es fällt schwer, die Herrschaft der SED nicht als Versagensgeschichte zu

schreiben. „Die DDR war besser“, wie es in Leserbriefen, Websites, Schulungs-

kursen und Veteranentreffen in Ostdeutschland heißt, kann durchaus als Aus-

gangsthese genutzt werden. Man kann die Mythen und Irrtümer ja einmal

untersuchen:

• Die Luft war in der DDR besser!

• Die DDR war 1989 nicht pleite, sondern wurde platt gemacht!43

• Nazis gab es in der DDR nicht! 44

• Es herrschte soziale Gleichheit!

Zum letzteren: Es wird immer betont, dass die Regierenden der DDR in Wandlitz

vergleichsweise bescheidene Häuser bezogen hätten. Dass die Ferienhäuser, etwa

an der Ostsee, dafür umso luxuriöser waren, dass es in Wandlitz Spitzengas-

tronomie gab, Westniveau im Konsum, die Bediensteten und Gärtner kostenlos

waren, dies fällt meist unter den Tisch.45 Sehr wohl hat man sich anscheinend dort

nicht gefühlt, die meisten Wohnungen waren verwanzt und bis in die 60er Jahre

trugen die Bewohner Pistolen.

13

Page 40: Bücherlisten des Projekts "Die Bibliothek in der Kiste"

Der Einkommensunterschied betrug in West und Ost erstaunlicherweise etwa 1:6,

in der DDR natürlich auf niedrigerem Niveau. Als 1990 anlässlich des Währungs-

umtausches die Sparkonten offen gelegt wurden, zeigte sich, dass etwa 10% der

DDR-Bevölkerung über 60% des Sparvermögens verfügte.46 Auch nicht so viel

anders als im „faschistisch-kapitalistischen“ Westdeutschland.47

Man kann auch über diesen, in Ostdeutschland häufiger zu hörenden Satz nach-

denken:

„Drei Systeme habe ich mitgemacht, unter Hitler, unter Honecker und jetzt“48

Als Vertiefung bieten sich an:

• Die aus dem Arbeitskräftemangel resultierende Frauenemanzipation, die wie im

Westen auch, zu Doppelbelastung, nicht zu gleicher Bezahlung und schon gar

nicht zu besseren Karrierechancen in Wirtschaft, Partei, Regierung und Verwaltung

führte.

• Die Landflucht im Nordosten und Osten, die keineswegs erst nach der Vereini-

gung einsetzte, und die fehlenden Investitionen in ländlichen Gebieten. Auch die

SED investierte lieber in Sachsen als in Mecklenburg-Vorpommern.

In der Altmark, Brandenburg und Vorpommern herrschte seit Jahrhunderten

Armut, nicht erst seit 1989.49

Die DDR ist das einzige Land der Welt, das ununterbrochen einen Bevölkerungs-

schwund zu beklagen hatte. Auch wenn der Vergleich der nackten Zahlen nicht

unproblematisch ist: Die DDR haben in 40 Jahren 3,3 Millionen verlassen, nach der

Revolution (bis 2004) waren es etwas über 2 Millionen, denen ein Zuzug von ca. 1

Million gegenübersteht.50

• Die stetig sinkende Geburtenrate. Sie wuchs zwar nach der „Wende“ drama-

tisch, war aber schon in der Diktatur ein stetig wachsendes Problem geworden. In

diesen Zusammenhang gehören auch die extrem hohen Abtreibungszahlen.51

• Die Unmöglichkeit, mit einem an der Schwerindustrie des 19. Jahrhunderts orien-

tierten marxistischen Wirtschafts- und Gesellschaftsmodell erfolgreich auf Verän-

derungen wie Globalisierung, Internet und Handy, Bedeutungsverlust der

Industriearbeit, Wachstum des Dienstleistungssektors usw. zu reagieren.

14

Page 41: Bücherlisten des Projekts "Die Bibliothek in der Kiste"

• Die Auswirkung von Repression, Angst und Anpassungsdruck, Sanktionierung

alles Abweichenden auf die zwischenmenschlichen Beziehungen und die Psyche

von Menschen52 („Jeder schweigt von etwas anderem“ u. a.)

• Biographien: Ulbricht, Honecker, Mielke, Gregor Gysi (Hermann Vinke, Die DDR)

• Zensur (Wolle, S 141) .

• Schule (Reiner Kunze, Wunderbare Jahre) 53

• Was wäre, wenn es die DDR heute noch gäbe?54

Vorschläge zum kreativen Schreiben: Die DDR im Zeitalter von Internet, SMS und

Ryanair, Die Achse Kuba – Nordkorea – DDR, Der chinesische Weg: Korrupte

Parteibonzen und ihre Kinder als Global Player, Terror der Geheimpolizei und

wachsender Reichtum eines neokommunistischen Adels.

Es ist nicht leistbar, in ein paar Stunden im 10. Schuljahr alles aufzuarbeiten. Aber

wenn Schüler/innen nach 10 oder 12 Schuljahren Schwierigkeiten haben, den

Unterschied zwischen Diktatur und Demokratie zu erklären und (vorwiegend in

Ostdeutschland) Opfer von außerschulischer Geschichtsklitterung sind, muss man

sich fragen, was denn sonst noch in der Schulzeit passierte.

Erinnert sei an die in den Vorbemerkungen zitierte Studie: „Die grundsätzliche

Charakterisierung des gesellschaftlichen Systems mit seinen

politischen, ideologischen und ökonomischen Komponenten findet

zwar in Ansätzen statt, wird aber kaum detailliert ausgeführt.“ Im

Klartext heißt das: Das Nichtwissen über Sozialismus und Planwirtschaft ist

erschütternd.

Die folgenden Fragen bieten sich nicht nur für die letzten drei Wochen Geschichts-

unterricht im 10. Schuljahr an:

15

Page 42: Bücherlisten des Projekts "Die Bibliothek in der Kiste"

• Lassen sich Sozialismus und Demokratie vereinbaren?55

Wie kann Herrschaft optimal organisiert werden? Stichworte z. B.: Direkte

Demokratie, Genossenschaft, Gewaltenteilung oder Einparteienherrschaft,

„bürgerlicher“ Parlamentarismus, Herrschaft auf Zeit oder Unfehlbarkeit einer

Partei?56

Die drei Ks der Politik: Konflikt, Kompromiss und Konsens kann man in den unter-

schiedlichen Organisationsformen politischer Herrschaft einmal durchspielen. Die

so trocken erscheinenden Schemazeichnungen von Diktatur und Parlamentarismus

in den Sozialkundebüchern können damit belebt werden.

Man ist in der neuen Bundesrepublik, nicht zuletzt in Ostdeutschland, schnell bei

der Hand, „die da oben“ als unfähig, geldgierig, Wahlbetrüger und ähnliches zu

beschimpfen. Auf die SED-Oberen, auf das Politbüro, trifft das in ungleich stärke-

rem Ausmaß zu. Das aber scheint niemanden mehr zu interessieren. Einem west-

deutschen Minister würde man Privilegien der ostdeutschen Oberschicht nicht

durchgehen lassen. Wenn ein westdeutscher Politiker private Touren mit dem

Dienstwagen unternimmt, steht das in der Zeitung. Wenn ein DDR-Bürgermeister

sich das Haus eines Republikflüchtlings aneignet, wenn ein Politbüromitglied sich

mit dem Hubschrauber in seine Jagdhütte fliegen lässt oder einen falschen Profes-

sorentitel trägt, erfuhr das niemand57. Da lassen sich schon ein paar Unterschiede

zwischen einer sozialistischen Demokratie und einer parlamentarischen heraus-

arbeiten.58 Und bei aller Kritikbedürftigkeit des parlamentarischen Systems er-

scheint es als das kleinere Übel im Vergleich zur Herrschaft von ZK und Politbüro.

An die in der DDR beliebten Vergleiche an der Schultafel: DDR=sozialistisch, fried-

liebend, antifaschistisch, BRD=faschistisch, kapitalistisch, militaristisch, scheinen

die heute von Fortbildungsinstituten empfohlenen Vergleiche, wenn auch wohl in

guter Absicht, zu erinnern: Frauenemanzipation oder Faschismusaufarbeitung in

der DDR und der BRD. Auch im Alltag findet dieser Vergleich und die damit

einhergehende, insinuierende Gleichsetzung statt: „Wir hatten Hohenschönhausen,

ihr die Berufverbote, wir das MfS, ihr den Verfassungsschutz.

Auch didaktisch ist der Vergleich erst einmal untauglich. Im Osten wollen

Jugendliche wissen, wie es bei ihnen war und nicht, dass es in der BRD auch nicht

viel besser war. Für Fortgeschrittene lässt sich auch aus den oft triumphierend

vorgetragenen Vergleichen dem Rechtsstaat etwas abgewinnen: Von Guantanamo

weiß man, dass mehrfach amerikanische Gerichte die Regierung verurteilt haben.

16

Page 43: Bücherlisten des Projekts "Die Bibliothek in der Kiste"

Von einem DDR-Richter ist nicht bekannt, dass er die SED wegen Hohen-

schönhausen verurteilt hätte.

Sozialismus als eine von mehreren Ideologien, die im parlamentarischen System

Mehrheiten suchen, Kompromisse eingehen, Niederlagen einstecken, aber nicht

repressiv und gewalttätig durchregieren und im Gegner den zu vernichtenden

Feind sehen, das bekommt ja auch den von der SED über die PDS zur Linkspartei59

gewanderten postkommunistischen Politikerinnen und Politikern, die (im Osten)

mit 30% Stimmenanteil respektabler dastehen als in Diktaturzeiten mit gefälschten

98%.

Schnell landet man bei Churchills Satz von der Demokratie als der schlechtesten

Herrschaftsform, ausgenommen alle anderen.

Bevor ich selbst Parlamentarismus, Rechtsstaat, oberste Bundesorgane unterrich-

tete, habe ich immer zuerst das Regierungssystem der DDR behandelt. So wurde

aus der Gegenüberstellung deutlich, was es heißt, Herrschaft auf Zeit auszuüben,

statt ein Politbüro zu haben, aus dem man nur durch Tod oder Putsch entfernt

werden konnte. Oder unabhängige Gerichte statt „Rechtsanwälten“, die beim

Zentralkomitee der SED für ihre Mandanten um gut Wetter betteln mussten.60

• Ist die Planwirtschaft der sozialen Marktwirtschaft überlegen?

Die Bankrotterklärung der Zentralverwaltungswirtschaft spielt bei der Aufarbeitung

der SED-Diktatur keine große Rolle. Zumindest steht sie im Schatten des

angeblichen ökonomischen Desasters der Nachwendezeit.

Die ausufernde Sozialpolitik Honeckers, die die Pleite der DDR beschleunigte, aber

die Bevölkerung ruhig stellen sollte, scheint vom Vorsitzenden der SED-Nachfolger-

partei „Die Linke“, Lafontaine, fortgesetzt zu werden.61

Wenn der Broiler in der Gaststätte weniger kostet als beim Metzger, der LPG-Bauer

für ein Ei bei Ablieferung 31 Pfennig erhält und es im Konsum dann für 25 kauft,

wenn Brot an Schweine verfüttert wird, weil es so billig zu haben ist, bei Warm-

mieten von 85 Mark kein Geld für Wohnungsinstandhaltung und -modernisierung

bleibt, die Zimmerwärme über geöffnete Fenster reguliert wird, weil es keine

Thermostaten gibt, dann sollte nicht nur geschmunzelt werden. Es sollte auch zum

Anlass genommen werden, zu überprüfen, ob ein Zentralverwaltungswirtschafts-

system, auch als NÖSPL62 veredelt, wirklich ernst genommen werden kann.

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Page 44: Bücherlisten des Projekts "Die Bibliothek in der Kiste"

Werner Obsts „Reiz der Idee – Pleite der Praxis. Ein deutsch-deutscher Wirt-

schaftsvergleich“ von 1983 hat nichts von seiner Gültigkeit verloren.63

Die DDR hatte über die Bundesrepublik Zugang zum EU-Binnenmarkt. Sie war de

facto EU-Mitglied, sehr zum Unwillen ihrer sozialistischen Bruderstaaten und der

restlichen EU, denen dieses Privileg überhaupt nicht gefiel. Im Interzonenhandel,

der seit 1949, unbeschadet aller politischen Ereignisse geräuschlos funktionierte,

wurde der SED ein zinsloser Überziehungskredit, der Swing, gewährt.64 Sie hat

sogar Pornohefte und Zigaretten in Westeuropa verkauft.

Die Gegenüberstellung von Sozialismus und Kapitalismus ist einer der zahlreichen

Siege im Kampf um Wörter, die die Kommunisten errungen haben. Dabei wird

unterschlagen, dass schon bei Adam Smith der Staat eine regulierende Rolle einzu-

nehmen hatte. Das reicht von Kartellamt über Sozialpolitik, Arbeitsschutz bis

Umwelt- und Verbraucherschutz. Bereichen, in denen die SED-Diktatur den

nichtsozialistischen Ländern eher unterlegen war.

Auch wenn die soziale Marktwirtschaft ihre Glanzzeiten hinter sich zu haben

scheint und die Wirtschaftsverbände ihre Interessen meist durchsetzen: Wenn

man seine Geschichte kennt, scheint der Sozialismus keine überzeugende Alterna-

tive zu sein.65

Der Glaube an ein sozialistisches Land, in dem einst Milch und Honig flössen, ist

ein quasireligiöses Heilsversprechen.66 Richard Schröder erzählt den Witz: „Was

passiert, wenn in der Sahara der Sozialismus eingeführt wird? Erst mal gar nichts,

nach einiger Zeit wird aber der Sand knapp.“

Es ist ein Merkmal der Auseinandersetzung um die DDR in Ostdeutschland, dass

das Wirtschaftssystem darin kaum vorkommt. Die Diskussion wird vielmehr davon

beherrscht, wie man ein differenziertes Bild des Alltags zeichnet. Wie man

Biographien respektiert, nicht alles in Bausch und Bogen verdammt.

Von einer aberwitzigen Preis- und Subventionspolitik, von dem bürokratischen

Kontrollwahn, die Gesamtproduktion an Kniestrümpfen und Fctokopierpapier für

ein Jahr vorzuschreiben, von der Unfähigkeit der Zentralverwaltungswirtschaft

effizient, kostensparend, umweltbewusst zu produzieren, wird in Schulen und

Medien selten geredet.

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Page 45: Bücherlisten des Projekts "Die Bibliothek in der Kiste"

Als Einstieg geeignet: • Enteignungsaktion Rose (DDR-Geschichte in Augenblicken. Von Jugendweihe bis

Biermann-Ausbürgerung, CD 1), • weiteres Material zu sozialistischer Planwirtschaft (Schröder, Eckert, Steiner, Vinke,

Mählert, Wolle, S. 189ff) • Ein Papier von Wirtschaftsstudenten der Goethe-Universität in Frankfurt/M.67 Aus

dieser sehr prägnanten, übersichtlichen Gesamtschau seien hier nur die wesent-lichen, nicht alle jeweils erläuterten Punkte genannt:

- Gigantische, unproduktive Bürokratie zur Koordination der Wirtschaft - Unflexibilität der Wirtschaft - Teurer Sicherheitsapparat - Chaotische Wirtschaftsweise - Wirkungslosigkeit von Systemen zum Leistungsanreiz - Unproduktive Wirtschaftsweise - Umweltbelastungen - Versorgungsengpässe - Korruption68 - Fehlende Identifikation mit dem System - Keine Eigeninitiative - Gesundheitsgefährdungen am Arbeitsplatz

Projektorientierung

Ausgehend von einem ereignisgeschichtlichen Überblick oder von Aufnahmen aus

der Zeit der Maueröffnung (DVD „Auf den Spuren einer Diktatur“) können Fragen

und Themenbereiche gesammelt und in Arbeitsgruppen erarbeitet werden.

Die Gruppen präsentieren ihre Ergebnisse als Wandzeitungen, Folienpräsentatio-

nen oder mit Hilfe digitaler Tools (Wiki, Weblog, Website). „Leuchttürme“ könnten

wichtige Daten der Ereignisgeschichte sein: 1949 / 1953 / 1961 / 1989-90.

Die auditiven und visuellen Medien der Kiste eignen sich hervorragend als Startmedium.

Insbesondere „Auf den Spuren einer Diktatur“, wo, von den Wendejahren ausgehend, in

kurzen Beiträgen verschiedene Themen (Widerstand, Ausreise, Doping, Justiz, Schieß-

befehl, Stasi u. a.) aufgegriffen werden.

Filmausschnitte findet man auch in digitalen Enzyklopädien (Brockhaus, Encarta)

„DDR-Geschichte in Augenblicken“ und „50 Jahre in 50 Tagen“ sind Audio-CDs, die in

Kurz-Beiträgen Originaltöne oder Interviews zu bestimmten Phasen oder Ereignissen im

geteilten Deutschland bringen.

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Page 46: Bücherlisten des Projekts "Die Bibliothek in der Kiste"

Fallanalyse (Exemplarisches Lernen)

Keinesfalls ist beabsichtigt, mit diesem Medienangebot einen systematischen oder

chronologischen Geschichtsunterricht vorzuschlagen. Viel eher bietet sich die Me-

thode der Fallanalyse69 an. Dabei wird ein Ereignis, ein Konfliktfall, gewählt und

die darin involvierten Konfliktparteien und divergierenden Interessen erarbeitet.

Vertiefende Informationen werden immer wieder auf den Fall und die handelnden

Personen zurückgeführt. Politik wird dadurch sehr viel konkreter, als wenn der

Unterricht sich auf Institutionenkunde beschränkt.

• Z. B. Fälle von Widerstand wie sie in „Die Schleife in Stalins Bart“ oder im „Schweigenden Klassenzimmer“ dokumentiert sind.

• Z. B. Stasi- und Justizmethoden („Das Auge de Partei“, DVD „Jeder schweigt von

e was anderem“, „Schüle gegen Stalin“ „Das schweigende Klassenzimmer“), Bestrafung von Todesschützen an der Grenze

r t r ,

Wahlpflichtkurs, Arbeitsgemeinschaft oder Projekttag

Die Medienkiste „Ampelmännchen und Todesschüsse“ bietet sich für vielfältigen

Gebrauch an: Wahlpflichtkurse, Arbeitsgemeinschaften, Projekttage und -wochen,

Vor- oder Nachbereitung eines Zeitzeugenbesuchs, eines Gedenkstättenbesuchs.

Wenn sie in der Schulbibliothek vorhanden ist, wäre die erste Hürde, nämlich die

aufwändige Materialbeschaffung durch die Fachlehrerin/den Fachlehrer, genom-

men.

Erzählende Literatur

Die erzählende Literatur ist überwiegend in Mehrfachexemplaren vorhanden, so

dass in Gruppen über das Gelesene diskutiert werden kann und in den Sach-

büchern Aspekte weiter verfolgt werden können.

Vorgeschlagen werden Formen des Lesetagebuches (z. B. Rezension, Brief an

Autor/Autorin oder handelnde Personen, kontrafaktisches Schreiben).

Ausgiebiges Lesen der belletristischen Bücher und der Falldarstellungen ist ein

empfehlenswerter Einsieg in die Thematik, wenn man Zeit und eine motivierte

Gruppe hat.

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Page 47: Bücherlisten des Projekts "Die Bibliothek in der Kiste"

Wenn nichts anderes geht:

Die Lektüre von Klaus Kordons „Krokodil im Nacken“ (ab Herbst 2008 als stark

gekürzte Schulausgabe lieferbar) ist das mindeste, was gemacht werden sollte,

und wäre nicht das schlechteste.

Noch kürzer:

George Orwell, Die Farm der Tiere

Als Hörbuch sehr gut gelesen von Hans Korte; Diogenes Verlag, 2008, 3 CDs, 4

Std. und

angesichts der anschwellenden Rede von den guten Seiten der DDR und verwir-

renden Begriffen wie „Wahrheitsdiktatur“ oder „Konsensdiktatur“ (K. Jarausch):

Siegfried Lenz, Ein Freund der Regierung, in: Der Anfang von etwas. Die

schönsten Erzählungen, hrsg. von Günter Berg, Hamburg: 2009,

EAN 9783455401530 und in zahlreichen Lesebüchern

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Page 48: Bücherlisten des Projekts "Die Bibliothek in der Kiste"

Für den Fall, dass die Bücherkiste in Brandenburg auf Interesse stößt:

Im Rahmen des Unterrichtsprojekts oder weiterführend können lokalgeschichtliche

Untersuchungen durchgeführt werden

• Straßen- und Städtenamen,

• Gedenksteine und was sich hinter ihnen verbirgt

• Geschichte öffentlicher Gebäude, Gefängnisse, Grenzbefestigungen,

Nutzung von NS-Konzentrationslagern als SMAD-Lager,

• Lebensläufe lokaler GULag- und Stasi-Häftlinge,

• Zusammenleben mit der Sowjetarmee,

• eine Durchsicht von DDR-Schulbüchern70 (z. B. Geschichte, Mathematik),

• Erinnerungen an die Bürgerrechtsbewegung71

• Widerstand und Zivilcourage72

Bei Exkursionen sind folgende Einrichtungen wert, besucht zu werden:

Gedenkstätte Ehemaliges Stasi-Gefängnis, Berlin-Hohenschönhausen,

www.stiftung-hsh.de

Empfehlenswert ist – sofern es den Schülerinnen und Schülern zeitlich zugemutet werden

kann – zuerst das ehemalige MfS, Ruschestr. 103, (Normannenstr.) zu besuchen und

anschließend das Gefängnis in Hohenschönhausen.

Man muss beides zusammen erleben: Zuerst dieses muffige Ministerium für die

Schreibtischtäter, die (Selbst-)Heroisierung der „Tschekisten“, die Spitzeltechnik, und dann

das wichtigste Gefängnis dieses Ministeriums.

Informations- und Dokumentationszentrum der BStU www.bstu.bund.de

Mauerstraße 38, Berlin (Mitte)

Dort ist auch eine Fülle von Unterrichtsmaterialien erhältlich:

http://www.bstu.bund.de/cln_029/nn_712446/DE/Bildung/Unterrichtsmaterialien/unterrichts

materialien__node.html__nnn=true

Notaufnahmelager Berlin-Marienfelde, Marienfelder Allee 66-80, Tel.: 030

75008400, www.notaufnahmelager-berlin.de

Die Ausstellung ist äußerst lohnend, viel spannender und anschaulicher, als ich es erwartet

hatte. Die Flüchtlinge erlebten Ost- und Westdeutschland. Die Ausstellung ist m. E.

ergiebiger als Museen zur Alltagskultur der DDR, in denen Trabis und Pionierhalstücher

ausgestellt werden.

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Page 49: Bücherlisten des Projekts "Die Bibliothek in der Kiste"

Manche Flüchtlinge hielten es im Westen nicht aus, gingen wieder zurück (und verließen

die DDR in einigen Fällen erneut). Auch die Erinnerung daran, mit welch harten politischen

Bandagen beim Thema Flüchtlinge gearbeitet wurde, ist gut. Die Bundesrepublik war in

den ersten Jahren gar nicht über den Zustrom begeistert und die DDR nicht über

Rückkehrer, die sie grundsätzlich für Spione hielt.

Ehem. Stasi-Gefängnis Lindenstraße, Potsdam

Ehem. KGB-Gefängnis, Leistikowstr., Potsdam

Gedenkstätte Haftanstalt Bautzen www.gedenkstaette-bautzen.de

Dokumentationszentrum in der ehemaligen Leipziger Stasi-Zentrale „Runde Ecke“,

Leipzig

www.runde-ecke-leipzig.de

Die “Runde Ecke“, hat eine Datenbank online gestellt, in der 1500 Objekte

fotografiert und erläutert wurden. Man muss mal stöbern, z. B.: “Postkontrolle”,

“Schminken”, “Geruchsprobe”.

http://www.runde-ecke-leipzig.de/cms/?id=250

Weitere Gedenkstätten und Museen: www.nachkriegsmuseen.de/stasi.html

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Page 50: Bücherlisten des Projekts "Die Bibliothek in der Kiste"

„Ampelmännchen und Todesschüsse“ ist eine Bücher- und Medienkiste im Rahmen des Projekts "Die Bibliothek in der Kiste" der Landes-arbeitsgemeinschaft Schulbibliotheken in Hessen e.V.

Zur Begründung dieses Bücher- und Medienkistenprojektes:

Es gibt Sachbücher, die in altersangemessener Weise Themen wissenschaftlich korrekt,

sprachlich verständlich, anschaulich und motivierend darbieten. Wer Lesen in der Schule

fördern will, kann dies nicht allein mit Lehrbüchern, Fotokopien und Arbeitsblättern tun.

Für einen offeneren Unterricht stellen Sachbücher eine gut geeignete Hilfe dar: Sie

ermöglichen Angebote für unterschiedliche Lesefähigkeiten, sie sind weniger "didakti-

siert", lassen Platz für eigenständige Lese- und Lernstrategien.

In der Theorie klingt das sehr einleuchtend. Im Alltag scheitert eine Benutzung von Sach-

büchern im Unterricht, die mehr als akzidentiell sein soll, allein schon daran, dass ein

maßgeschneiderter Bestand an Büchern, mit denen eine Klasse arbeiten kann, selten in

der Schule oder Schulbibliothek, auch nicht in einer nahe gelegenen Stadtbibliothek

vorhanden ist.

Diese Überlegungen sind Ausgangspunkt des Projekts "Die Bibliothek in der Kiste" der

Landesarbeitsgemeinschaft Schulbibliotheken (LAG). Ziel ist es, Lehrerinnen und Lehrern

die Bearbeitung von Unterrichtsthemen mit Hilfe von Kinder- und Jugendbüchern (bzw.

geeigneten Sachbüchern) zu ermöglichen. Die Bücher werden den Schulen als "Mini-

Bibliothek" in Bücherschränkchen oder -koffern leihweise zur Verfügung gestellt.

Finanziert wird das Projekt mit Mitteln des Hessischen Kultusministeriums.

Die Bücher sollen aber nicht nur Wissen vermehren, in Arbeitstechniken einführen und

schülerorientierte Unterrichtsformen ermöglichen. Sie sind im weitesten Sinn Leseför-

derung, sollen zum Lesen verlocken und die Erfahrung ermöglichen. dass sich Lesen

lohnt. Während anfangs (1992) im Projekt nur Sachbücher verwendet wurden, wurden im

Laufe der Zeit auch belletristische Literatur und für andere Medien (Videos, Dias)

einbezogen. Seit Beginn des Internetzeitalters werden bei den Sachthemen auch Inter-

netadressen aufgenommen. Das Internet ist keine Bibliothek, es ersetzt ältere Medien

keineswegs. Angestrebt wird ein „Medienmix“, durch den die Leistung und der Wert des

einzelnen Mediums deutlich werden. Lesen bleibt auch im Computerzeitalter unver-

zichtbar.

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Page 51: Bücherlisten des Projekts "Die Bibliothek in der Kiste"

Anspruch ist, nicht bloß einen Querschnitt der Verlagsproduktionen zu dem jeweiligen

Thema anzubieten, sondern eine schulstufenbezogene Auswahl zu treffen. Da der

Buchmarkt volatil ist, sind Bibliotheken und der Antiquariatsbuchhandel nicht zu unter-

schätzen. Gelegentlich befindet sich auch ein nach langem Suchen beschafftes Buch in

den Schränkchen.

Weitere Informationen unter: www.schulbibliotheken.de

Verwendungsvorschläge:

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Page 52: Bücherlisten des Projekts "Die Bibliothek in der Kiste"

1 Ulrich Arnswald, Zum Stellenwert der DDR-Geschichte in schulischen Lehrplänen, in: Aus Politik und Zeitgeschichte B 41-42/2004, http://www.bpb.de/publikationen/HB7S0C,2,0,Zum_Stellenwert_der_DDRGeschichte_in_schulischen_Lehrpl%E4nen.html Siehe auch Fn. 4! 2 Siehe: Wohin treibt die DDR-Erinnerung. Dokumentation einer Debatte, hrsg. von Martin Sabrow u.a., Göttingen 2007 (auch Bundeszentrale f. pol. Bildung), „Zwickmühle der Vergangenheit“, in: Der Spiegel, 21/2008, S. 166f. Brandenburgs Kultusministerium lehnt z. B. die Finanzierung eines Dokumentations-zentrums in Brandenburg ab, in dem sowohl der DDR-Haftanstalt als auch der NS-Hinrichtungsstätte und der Euthanasiemorde gedacht werden sollt. Es will nur eine Euthanasiegedenkstätte finanzieren. (Potsdamer Neueste Nachrichten, 3.6.08) 3 Marianne Birthler bezeichnete die DDR als „zweite Katastrophe in der jüngeren Geschichte Deutsch-lands“. (23.05.07 in einer Veranstaltung in Berlin) 4 Der Begriff wurde von Egon Krenz geprägt. Gemeint war, die erneuerte SED solle jetzt die „Wende“ herbeiführen. Von Revolution, was ja berechtigt wäre, spricht kaum noch jemand. 5 Eine Studie des Forschungsverbundes SED-Staat der Humboldt-Universität, Berlin; z. B. in: www.sueddeutsche.de/jobkarriere/artikel/484/142174/3/. Einige Lehrkräfte, so Schroeder, verhinderten die Schülerbefragungen zum Teil sogar aggressiv und versuchten mitunter auch zu manipulieren. Dass Brandenburger und Ostberliner Schüler am schlechtesten abschnitten, erklärt nachträglich, warum der Berliner Senat und die Potsdamer Landesregierung (Die Potsdamer Schüler/innen bilden das Schlusslicht beim DDR-Wissen!) sich nicht entschließen konnten, die Untersuchung mit zu finanzieren. Das Geld für ein Gutachten, in dem die methodische Sorgfalt der Studie bezweifelt wurde, stellte der Berliner Senat aber zur Verfügung. Immerhin hatte die brandenburgische Landesregierung beschlossen, die Richtlinien für den Geschichts-unterricht zu überarbeiten. Vor der Verabschiedung wurde es allerdings wieder etwas entschärft. Vergleiche zwischen NS- und SED-Diktatur werden nun nicht mehr angeregt. DDR-Ursachen für Frem-denfeindlichkeit sollen auch nicht mehr untersucht werden. Potsdamer Neueste Nachrichten v. 14.12.07.. Dem Bericht hat die Landesregierung m. E. nicht widersprochen. Eine bemerkenswerte Fußnote der Untersuchung ist, dass NPD-orientierte Jugendliche die DDR ähnlich positiv sehen wie der PDS-nahestehende (Zurzeit der Umfrage hieß sie noch so.) Da trifft sich Volks-gemeinschaft mit antikapitalistischen und antiisraelischen Einstellungen. 6 Prof. Schroeder in einem Vortrag am 7.4.08 in Potsdam 7 Man denke nur an die Forderung Willy Brandts „Mehr Demokratie wagen!“, an die Strafrechtsreform, an die Mitbestimmung von Schülern und Studenten in Schulen und Hochschulen. 8 Statistisches Bundesamt (Hrsg.) Datenreport 2006, Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2006, S. 644. Umfrageergebnisse des Spiegels im Rahmen der Serie „Zukunft der Demokratie“, Heft 19/2008 ff. sind nicht ganz so drastisch, aber tendenziell vergleichbar. Katja Neller, DDR-Nostalgie, Wiesbaden 2007, kommt zu dem Ergebnis, dass es so etwas wie eine Rückfallsucht in undemokratische Verhältnisse gibt. Das Forsa-Institut hält Umfragergebnisse, die eine hohe Demokratie-Ablehnung ergeben für „Unfug“ und versucht, mit einer eigenen Studie dagegen zu halten. (u. a. Tagesspiegel v. 26.09.08). Der als Bundespräsident kandidierende Ex-DDR-Kabarettist Sodann, der keine Demokratie im gegenwärtigen Deutschland zu erkennen vermag („Scheiße“, wurde von seinen Führungsleuten schon uminterpretiert: Deutschland sei eine Demokratie, aber mit Schwächen. (Frankfurter Rundschau v. 16.10.08) 9 Sehr lesenswert dazu: Mary Fulbrook, Verarbeitung und Reflexion der geteilten Vergangenheit seit 1989, in: Christoph Kleßmann u. a. (Hrsg.), Deutsche Vergangenheiten – eine gemeinsame Herausfor-derung, Berlin, 1999, pp. 286 -298. 10 Hans-Joachim Maaz, Der Gefühlsstau. Ein Psychogramm der DDR, Berlin 1990 (nur noch antiqua-risch), z. B. auf S. 91 11 „Wir wurden dazu erzogen, den Mund zu halten. ´Auch ihr werdet wegen eurer Zunge Ärger bekom-men` - das wurde uns Kindern andauernd eingeschärft. Wir hatten unser ganzes Leben lang Angst, den Mund aufzumachen. Unsere Mutter sagte immer, jeder andere sei ein Spitzel.“ (Aus: Die Flüsterer: Leben in Stalins Russland, von Orlando Figes, Berlin 2008) Schwer vorstellbar, dass in einer Gesellschaft, in der man ohne Umschweife die Großmutter als IM ver-dächtigt oder das Westfernsehen erst guckt, wenn die Kinder im Bett liegen, dieser Satz einer Russin nicht ebenfalls gegolten haben sollte. Noch ein Beispiel: In einer Gruppe junger Leute, die 1968 gegen die Niederschlagung des Prager Aufstandes protestierten, war es in einem Falle der Vater, der seinen Sohn anzeigte, bei einem anderen war die Mutter IM. (FAZ v. 21.8.08, S. 44f.), bei der Familie Bisky war es die Ehefrau und Mutter. 12 Siehe dazu auch Stefan Wolle, Die heile Welt der Diktatur, S.126f 13 Siehe auch dazu Mary Fulbrook, Fn 9!

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Page 53: Bücherlisten des Projekts "Die Bibliothek in der Kiste"

14 Micky Maus und Karl May waren (zeitweise) verboten, Brechts Kriegsfibel war umstritten. Die SED-Verlage druckten so genannte Plusauflagen: Man bezahlte den Westverlagen eine Auflage von 100.000 Exemplaren, z.B. des „kleinen Prinzen“, druckte aber 300.000. Die SED verdiente also an dem durch ihre Zensur geschaffenen Lesehunger der Bevölkerung. 15 Ich habe aber noch größeren Respekt vor Menschen, die nach der „Wende“ ihr Ministeramt zurück-gaben, weil sie nicht mit einem als IM verdächtigten Ministerpräsidenten zusammenarbeiten wollten oder die die Straßenseite wechseln würden, wenn ihnen Dr. Gysi entgegenkäme, wie ein Stasi-Opfer erzählt. „Was damals Recht war, kann heute nicht Unrecht sein!" diesen Satz sagte Hans Filbinger, ehemaliger Ministerpräsident von Baden-Württemberg, in einem Interview zu seiner Verteidigung gegen Vorwürfe, er habe als Richter an NS-Unrechtsurteilen mitgewirkt. IMs reden ähnlich, behaupten, sie hätten keinem geschadet. Angehörige der DDR-Oberschicht und Menschen, die das MfS in seinen Akten führte, treten im Bundestag und in den neuen Landtagen als Interessenvertreter Ostdeutschlands auf. Bürgerrechtler sind weitgehend aus Politik und Verwaltung verschwunden. SED-Opfer beklagen sich, dass sie in den Ämtern wieder die alten Gesichter sähen. 16 Ich habe mich gefragt, ob ich als (Besser-)Wessi eine solche Bücher- und Medienkiste zusammen-stellen darf. Kann aber die DDR wirklich nur beurteilen, wer in ihr als unpolitischer „Normalbürger“ (das Wort las ich in einem Leserbrief an eine ostdeutsche Zeitung), womöglich als gläubiger Marxist, gelebt hat? Ich habe es nie vergessen, dass in einer Diskussion über den Zweiten Weltkrieg ein ehemaliger Wehrmachtsmajor mir damals jungem Geschichtsstudenten vorwarf, ich sei nicht bei Stalingrad dabei gewesen, ich dürfe doch über den Krieg gar nicht reden. 17 Politisch Verfolgte als Zeitzeugen sind wichtig für Schulen. Deswegen geht ja auch um sie der geschichtspolitische Streit. Die Opfer stören die verklärende Erinnerung. Deswegen soll der Alltag und nicht mehr der Stasi-Terror im Mittelpunkt der Erinnerungskultur stehen. Zu fragen wäre, was die Ver-fechter dieses Konzeptes wollen. Der Potsdamer Historiker Martin Sabrow möchte, dass Schüler mit ihrem in der Schule erworbenen Wissen(!) den unterschiedlichen Perspektiven von Zeitzeugen konfron-tiert werden. (Frankf. Allg. Sonntagszeitung v. 4.2.09) Unbequem ist auch der Vergleich mit der Nazizeit. Hier soll ein Abstand gewahrt bleiben. National-sozialisten haben nicht für eine gute Sache gefoltert und getötet, wie die Kommunisten. Wenn ein Vergleich dennoch als didaktische Anregung in den Lehrplan aufgenommen wird, streicht ihn der SPD-Finanzminister von Brandenburg wieder raus. (Potsdamer Neueste Nachrichten v. 14.12.07) 18 Jana Hensel, Zonenkinder, Reinbek 2002, mehrere Auflagen; Robert Ide, Geteilte Träume, München 2007. Hensel plaudert über Kindheitserinnerungen, die sich überall hätten ereignen können. Ide erzählt sehr viel realistischer und politischer von Kindheit, Jugend und Schule und der Entfremdung zwischen Eltern und Kindern in der Nachwendezeit. Sehr lesenswert! 19 Wenn die Aufarbeitung der DDR-Geschichte behindert wird, ist es besonders ärgerlich. Richard Schröder stellt in seinem Buch „Die wichtigsten Irrtümer über die deutsche Einheit“ einiges richtig, was an der DDR nachträglich schön gerechnet wird. Ärgerlich ist auch, dass der renommierte Fischer-Verlag in Plenzdorf/Dammanns „Ein Land, genannt die DDR“ die Schriftstellerin Daniela Dahn davon schwärmen lässt, dass, sieht man von ein paar kleinen Schwächen ab, die DDR auf dem besten Weg ins Arbeiter-und-Bauern-Paradies gewesen war, als die „Wende“ dazwischen kam. Der Ausstellungsband „Partei-diktatur und Alltag in der DDR“ des Deutschen Historischen Museums in Berlin dokumentiert eine arg enttäuschende Ausstellung (2007). Sie zeigt ein paar Reliquien (Brühwürfel und Ulbrichts Pelzmütze), erklärt aber nichts und schon gar nicht, wie die allmächtige Partei den Alltag durchdrang. Die Bücher von Autoren, die den unberechtigten Untergang der DDR durch imperialistische Machenschaften beschwören und von Amazon-Lesergenossen dafür fünf Sternchen erhalten, sollen hier gar nicht erwähnt werden. Im Streit um die richtige Art der Aufarbeitung der SED-Diktatur wird die „Betroffenenliteratur“, die Geschi-chte von Tätern und Opfern, als unzureichend empfunden. Das verzerre das Gesamtbild. (Mary Fulbrook, Fn. 9, S. 293) Man stelle sich vor, so würde bei der Behandlung der nationalsozialistischen Diktatur argu-mentiert werden: „Lauft doch nicht dauernd mit den Schulklassen ins KZ, ladet nicht so viele jüdische Zeitzeugen ein!“ „Das Tagebuch der Anne Frank“: Betroffenheitsliteratur, die dem Gesamtbild Nazi-Deutschlands nicht gerecht würde. In der eingangs erwähnten Untersuchung der 107 Lehrpläne, s. Fn 1! notiert Ulrich Arnswald, dass das Thema Verfolgung zu kurz komme. Es werde nur in zwei Lehrplänen erwähnt (Bayern und RPF). 20 In einer Längsschnittstudie schneidet bei den Befragten der „Wendegeneration“ im Systemvergleich die DDR in fast allen Bereichen mit z. T. extrem hohen Werten hervorragend ab: Soziale Gerechtigkeit, soziale Sicherheit, Familienförderung, Gleichberechtigung der Frau, Kinderbetreuung, Schutz vor Krimi-nalität, Schulbildung, Verhältnis der Menschen untereinander, Gesundheitswesen. Siehe: Berth, Hendrik u. a., Einheitslust und Einheitsfrust. Junge Ostdeutsche auf dem Weg vom DDR- zum Bundesbürger. Eine sozialwissenschaftliche Längsschnittstudie von 1987 – 2006, Gießen 2007, p.69

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21 Desto bewunderungswürdiger ist die große Leistung der Bürgerrechtler in den Monaten der friedlichen Revolution. 22 Abgesehen von den 40ern und anfänglichen 50ern, als u. a. die SMAD (Militäradministration in der sowjetisch besetzten Zone bis zur Gründung der DDR 1949) noch zuständig für die Verfolgung von Nazis war. Die verheerenden Folgen dieser fehlenden Aufarbeitung für die gemeinsame politische Zukunft des vereinten Deutschlands sind noch nicht abzusehen. Laut Umfragen gehen Ostdeutsche mit der NS-Ver-gangenheit sehr viel unbefangener um (Fn. 9). Bezeichnend ist ein lapsus linguae auf der Leipziger Dokumentarfilmwoche 1981: In einer Debatte über einen westdeutschen Film sagte ein Diskutant: „Als dann in der BRD der Faschismus errichtet wurde…“ Gemeint war die Weimarer Republik. Niemand nahm Anstoß an der Formulierung. (Peter Wensierski/ Wolfgang Büscher, Null Bock auf DDR, p. 90) 23 Bei Günter Grass sicher zu Recht. Der DDR-Nationalpreisträger Erwin Strittmatter war Mitglied eines SS-Polizeiregiments gewesen, was erst nach seinem Tod bekannt wurde. Er war wohl nicht an Mord-aktionen beteiligt, hat sie aber im Regimentstagebuch protokollieren müssen. 24 Genau wie die Hitler-Diktatur begann die DDR-Gründung mit einem Fackelzug! 25 Annette Kahane von der Amadeu-Antonio-Stiftung sagte in einem Tagesschau-Interview: „Der Unter-schied ist, dass die Gesellschaft im Westen wacher ist. Im Osten ist es den Menschen oft egal - oder sie sympathisieren sogar heimlich mit den Tätern. In manchen Regionen im Osten gibt es eine große Leere - auch was die Werte betrifft. Wenn eine fremdenfeindliche Gewalttat passiert, ist die erste Reaktion: 'Jetzt kommen wieder die Westmedien, und wir kriegen Ärger.“ (Amadeu Antonio wurde 1990 von Jugendlichen in Eberswalde getötet.) Der ehemalige Regierungssprecher Heye sagt: „Es gibt kleine und mittlere Städte in Brandenburg und anderswo, wo ich keinem, der eine andere Hautfarbe hat, raten würde hinzugehen.” In Halle bezahlt die Universität ausländischen Professoren Taxifahrten, um Zwischenfälle zu vermeiden. Erkannt wird inzwischen, dass die nazistischen und fremdenfeindlichen Aktivitäten die wirtschaftliche Ent-wicklung bremsen. Die Ablehnungsquote ausländischer Spezialisten auf Jobangebote ist im Osten dop-pelt so hoch wie in Westdeutschland. 26 Inzwischen tragen Ost-Neonazis ihre Erfahrungen mit befreiten Zonen und bürgernahem sozialem Engagement nach Westen. Sascha Lange, schreibt in „DJ Westradio“: „Das rechtsextreme Gedankengut … war, anders als es die DDR-Medien später verbreiteten, nicht aus dem Westen importiert, sondern seit Jahrzehnten in der DDR selbst herangewachsen. … Nazis waren nicht nur Hilfsschüler, sondern auch Söhne von mittleren SED-Bonzen. Fascho-Sein wurde … zur … Fundamentalopposition von Jugendli-chen gegen den DDR-Staat“ (S. 118f.) 27 Zitat aus der o.a. Schülerbefragung 28 Andrej Hermlin, Sohn von Stefan Hermlin, erzählt von seinem Geschichtslehrer, dass der einmal im Unterricht zur westdeutschen TV-Serie Holocaust Stellung nehmen musste: Da fehle der kommunistische Widerstand (Was nicht stimmt) und außerdem seien nicht nur arme unschuldige Juden getötet worden, sondern auch jüdische Millionäre. (Von A. Hermlin in einer Veranstaltung in Berlin am 20.5.08 erzählt.) 29 U. a. wurde Andrej Hermlin so in einer NVA-Kaserne begrüßt. (Von ihm erzählt in einer Veranstaltung in Berlin am 20.5.08) 30 S. dazu Annette Leo, Peter Reif-Spirek (Hrsg.), Helden, Täter und Verräter. Studien zum DDR-Anti-faschismus, Berlin 1999, S. 37ff) 31 Was den letzten SED-Vorsitzenden, Dr. Gysi, nicht hinderte, im Frühjahr 1990 den jüdischen Weltbund aufzufordern, mit einem Kredit der bankrotten DDR zum Weiterleben zu verhelfen. Liest man Kommentare in israelischen und amerikanischen Zeitungen dazu, spürt man die Verblüffung ob dieser Chuzpe. 32 Das hinderte die Stadtverwaltung Potsdams nicht daran, den Erben die Kosten für die Sicherung der Ruine in Rechnung zu stellen. Nicht zu klären war für mich, ob die Besetzer das Haus nur zerfallen ließen oder auch beschädigt haben. Wer mehr zum Antisemitismus der SED, nicht dem Antizionismus!, erfahren will: Stefan Meining, Kommunistische Judenpolitik. Die DDR, die Juden und Israel, Hamburg: 2002. 33 Siehe Fn. 4! 34 Weite Teile der Linkspartei, allen voran Prof. Dr. Norman Paech, sind mit der Menschenrechtspolitik Chinas nicht unzufrieden. Auch das SED- und später PDS-, dann Linksparteimitglied Egon Krenz war ja schon hochzufrieden mit chinesischer Menschenrechtspolitik wie der Erschießung demonstrierender Studenten 1989 auf dem Tian'anmen-Platz in Peking. Von der Kommunistin Sarah Wagenknecht aus dem Linksparteivorstand, die sich Hoffnungen auf einen Stellvertreterposten macht, ist kein kritisches Wort über die DDR bekannt geworden.

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35 In Frankreich wurde die Zusammenarbeit der Vichy-Regierung mit der Nazi-Regierung, insbes. bei der Verfolgung und Ermordung der französischen Juden fast 60 Jahre beschwiegen, mit Lügen zugedeckt, die Résistance mythisch überhöht. Siehe: http://www.zeit.de/2002/12/Untergang_einer_Staatsluege?page=1 36 A.a.O., S.94 37 Mir fallen nur Wolfgang Berghofer (Oberbürgermeister von Dresden) und Günter Schabowski (Polit-büromitglied) ein. Die Verengung der Aufarbeitung der SED-Diktatur auf die Stasi und die IMs erweist als fatal: Es wird unerbittlich um Menschen gestritten, die wegen einer besseren Wohnung, einer schnelleren Autoliefe-rung, wegen eines väterlichen Freundes als Stasi-Kontaktperson IM wurden. Man verliert aus dem Blick, dass manche gezwungen wurden, manche durch ihre Berichte auch Menschen geschützt haben, manche gleich wieder ausgestiegen sind oder gar nein gesagt haben! Dabei verliert man auch die Nomenklatura aus dem Blick. Ein Angehöriger der DDR-Oberschicht wie Dr. Gregor Gysi, Sprecher der DDR-„Rechtsanwälte“, SED-Mitglied und „Reisekader“, empört sich über die Unterstellung einer Zusammen-arbeit mit dem MfS mit dem Hinweis, sein Ansprechpartner sei das Zentralkomitee gewesen. Siehe auch die Fälle in: Ich habe „Nein!“ gesagt. Zivilcourage in der DDR, von Marco Hecht und Gerhard Praschl, Berlin 2002 und Fn 72. 38 Potsdamer Neueste Nachrichten v. 12.9.2008 39 Auch noch ein Jahrzehnt nach der „Wende“ 1945 hielten viele Deutsche die Nazizeit für die Zeit, in der es den Deutschen besser als zurzeit gegangen war. 40 Bedauerlich, dass in Brandenburg ein solcher Vergleich im Unterricht nicht erwünscht ist; s. Fn 5! 41 Leider wird Geschichte sehr oft als Pauk- und nicht als Denkfach praktiziert. Grundlegende Auseinandersetzung mit dem kommunistischen Gesellschaftssystem, mit der kommunistischen Ideologie ist, wenn auch in unzulänglichem Maß, erst Thema des Politikunterrichts der S II; s. Fn 1! Die Einführung operationalisierter Bildungsstandards kommt hoffentlich auch für den Geschichts- und Po-litikunterricht, so dass die von Schülern zu erwartenden Kompetenzen präziser bestimmt werden können. 42 Richard Schröder zitiert den Klassiker: „Was passiert, wenn der Sozialismus in der Sahara eingeführt wird? Fünf Jahre nichts, dann wird der Sand knapp.“ Lesenswert auch die „Sieben Weltwunder der DDR“. (Die wichtigsten Irrtümer über die deutsche Einheit, S.71). 43 Zu den Mythen und Irrtümern der Wendezeit siehe die Bücher von Schröder, Steiner, Eckert! 44 Amadeu-Antonio-Stiftung verleiht eine Ausstellung „Das hat´s bei uns nicht gegeben! Antisemitismus in der DDR“, www.amadeu-antonio.stiftung.de 45 Obst vergleicht das Einkommen des westdeutschen Bundeskanzlers mit dem Einkommen und den kostenlosen Privilegien von Honecker und Stoph Ende der 60er Jahre. Beides ist in etwa gleich. Hone-ckers Gesamteinkommen betrug aber das 14fache des DDR-Durchschnitteinkommens, das des Bundeskanzlers das (seinerzeit) 5fache eines durchschnittlichen westdeutschen Arbeitnehmereinkom-mens. 46 Diese Akte ist laut Prof. Schroeder (Vortrag in Potsdam am 7.4.08) nicht mehr auffindbar. 47 Ich verwende deswegen den Begriff der DDR-Oberschicht, auch wenn es diese in der sozialistischen Gesellschaft eigentlich nicht geben sollte. Die Privilegien der Nomenklatura (eigene Krankenhäuser, be-sondere Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten, Reisefreiheiten) gepaart mit überdurchschnittlichem Nominaleinkommen, rechtfertigen das. 48 Zitiert von Martin Sonneborn, ehem. Chefredakteur der Satire-Zeitschrift Titanic in: FAZ v. 9.6.08, p. 42. Sonneborn dreht einen Film über eine Rundreise in Ostdeutschland. Der Bericht geht so weiter: „Ich frag-te natürlich nach, welches System das beste gewesen sei. Daraufhin stemmte er die Arme in die Hüften, seufzte auf `pffffffft´ und starrte minutenlang ratlos in den Himmel.“ 49 Die ehemaligen Großfarmen, die Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften, in denen die Bauern als Landarbeiter beschäftigt waren, werden heute, teilweise mit den ehemaligen LPG-Vorsitzen-den als Geschäftsführer, mit modernster, Arbeitskräfte sparender Technik weitergeführt. Die Landarbei-ter, soweit sie nicht eine Altersversorgung erhalten, die sie in der DDR in der Höhe nie erhalten hätten, sind arbeitslos. 50 http://www.tagesschau.de/inland/meldung159186.html. 1960 vor dem Bau des „antifaschistischen Schutzwalls“ verließen z. B. 247000 Menschen die DDR, 25000 zogen zu. 2004 verließen 185000 Menschen die neuen Bundesländer, 133000 zogen zu. (Datenreport 2006, hrsg. vom Statistischen Bun-desamt, Bonn 2006, S. 47) 51 Das Statistische Bundesamt geht für die ehemalige Bundesrepublik von einer „erheblichen Untererfas-sung“ aus, da es eine Meldepflicht erst ab 1995 gibt. Andererseits galt für die DDR, dass jede dritte schwangere Frau eine Abtreibung vornehmen ließ. 52 Das wird deutlich bei den Reaktionen auf die Erwähnung der häufigen Abtreibungen in der DDR im Zusammenhang mit der Ursachenforschung bei den zahlreichen Kindsmorden durch junge Mütter

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http://www.focus.de/politik/deutschland/abtreibungen-normalste-sache-der-welt_aid_263590.html oder bei Hinweisen auf die autoritäre Erziehung im Zusammenhang mit Ausländerfeindlichkeit http://www.rbb-online.de/_/kontraste/beitrag_jsp/key=rbb_beitrag_1259342.html Diese Thematik scheint zum Tabuthema zu werden, weil in Frage gestellt wird, dass es ein normales Le-ben jenseits von Partei und Staat gegeben hätte. Maaz, s. Fn 7, S. 191, schreibt dazu: „Wenn ich die Wahrheit nicht zulasse, weil sie so schmerzt, muss ich viel Energie zu ihrer Unterdrückung aufwenden.“ Er befürchtet, dass dies die Gegensätze zwischen West- und Ostdeutschen in Zukunft noch viel krasser werden lässt. http://www.zeit.de/2001/14/Wie_Pubertierende 53 Das als effizient vermutete Schulwesen der DDR scheint als ein letzter Mythos nicht nur zu überleben, sondern erfreut sich wachsender Sympathie in Westdeutschland. Dass in den 60er und 70er Jahren die meisten Staaten vielgliedrige Schulsysteme abgeschafft haben, interessiert weniger. Die westdeutschen Reformschulen (Bielefeld, Wiesbaden, Odenwaldschule, Bensheim) sind out. Verwunderlich, dass aus-gerechnet dieses jetzt hoch gelobte Schulsystem in den Revolutionsmonaten im Mittelpunkt der Kritik stand, etwa bei Christa Wolf. 54 Verblüffend realistisch, wenn auch ein wenig langatmig: Christian von Ditfurth, Die Mauer steht am Rhein. Deutschland nach dem Sieg des Sozialismus, Köln 22007 (1999) 55 Der Spiegel zitiert die Bundestagsabgeordnete der Partei „Die Linke, Ulla Jelpke: „… Sozialismus –„meinetwegen auch demokratisch - ….“ (Der Spiegel, 30/2008, p 47). Die oft bemühte Formulierung „Sozialismus mit menschlichem Antlitz“ ließe sich auch einmal hinterfragen… 56 Lenin sorgte 1921, nach dem Aufstand der Kronstädter Matrosen, mit dem Verbot der Fraktionsbildung dafür, dass unterschiedliche Meinungen in der KP nicht mehr diskutiert werden durften. By the way: Der Satz von Rosa Luxemburg über die Freiheit Andersdenkender erhält einzig in diesem Zusammenhang seinen Sinn. Luxemburg kritisierte 1918 Fehler Lenins und seinen sich abzeichnenden Unfehlbarkeits-anspruch. Mit bürgerlicher Demokratie, noch nicht einmal mit dem revisionistischen demokratischen Sozialismus der SPD hat Luxemburgs Satz etwas zu tun. 57 Dass es für große Teile der DDR-Elite einen reibungslosen Übergang in die neue Bundesrepublik gab, nicht zuletzt dank der Milliarden Mark, die der SED/PDS 1990 zur Verfügung standen und die nie mehr vollständig zurückgefordert werden konnten. Die Unabhängige Kommission zur Überprüfung des Vermö-gens der Parteien und Massenorganisationen der DDR schloss 2006 ihre Arbeit nach sechzehn Jahren ab und schrieb: „Die SED/PDS verfolgte eine Strategie der Vermögensverschleierung.“ 58 Franz Loeser, Philosophieprofessor an der Humboldt-Universität und hochrangiger SED-Funktionär, berichtet in seinem stellenweise lesenswerten Buch „Die unglaubwürdige Gesellschaft. Quo vadis DDR?“ Köln 1984, diese Details. Er floh Anfang der 80er Jahre aus der DDR, blieb aber überzeugter Marxist. Er hielt die SED-Diktatur für „entartet“ und hoffte auf eine wahre sozialistische Demokratie. 59 Vereinsrechtlich scheint es so zu sein, dass die SED nie aufgelöst wurde, sondern sich nach Anpas-sung an das Parteiengesetz mehrfach umbenannte. 60 Zumindest behauptet das der ehemalige DDR-Rechtsanwalt und letzte SED-Vorsitzende Dr. Gysi für seine Mandanten getan zu haben. 61 Gegen Lafontaines „50 Milliarden-Versprechen“ melden sogar Linkspartei-Abgeordnete Bedenken an. 62 „Neues ökonomisches System der Planung und Leitung“ (NÖSPL). Dabei handelt es sich um eine Reform des planwirtschaftlichen Systems in den 60er Jahren, d.h. Einführung marktwirtschaftlicher Ele-mente in die Zentralverwaltungswirtschaft. 63 Obst war ein wichtiger Manager der DDR-Planwirtschaft, der den Staat 1969 resigniert verließ. Er sagt den Zeitpunkt der Pleite der DDR zum selben Zeitpunkt voraus, wie Planungschef Schürer 1989, nämlich 1990/91. Als der SPD-Politiker Ringstorff 1990 nach den ersten freien Volkskammerwahlen forderte, die Erlöse der Privatisierung der DDR-Wirtschaft der Bevölkerung zugute kommen zu lassen, fragte ihn der DDR-Ministerpräsident de Maizière, wie er darauf komme, dass da etwas zu verteilen wäre. (Schröder, a.a.O. S. 72) 64 Siehe z. B. den Bericht des Spiegel über den zu erwartenden Bankrott der DDR 1983: www.spiegel.de/schulspiegel/0,1518,533807,00.html 65 Auch wenn angesichts der Erschütterungen der Finanzmärkte Enteignungsfantasien wuchern: Die DDR hatte, nach meiner Kenntnis der Faktenlage, nie eine Spekulationskrise. Sie war allerdings schneller bankrott als Lehmann Brothers Inc., die 1850 gegründet wurden. 66 So nennt Loeser die Zeit, in der der Kommunismus einst verwirklicht sein wird; s. Fn. 24. Vergleiche dazu auch die Studie Kommunismus als Religion. Die Intellektuellen und die Oktoberrevolution, von Michail Ryklin, Frankfurt am Main und Leipzig 2008. 67 http://www.wiwi.uni-frankfurt.de/Professoren/ritter/veranstalt/ss97/wipol/projekt/pro31.htm 68 Dieses Thema scheint noch nicht sehr erforscht zu sein. Eine Mangelwirtschaft, in der aber alles zu kriegen ist, kann nur durch Korruption am Laufen gehalten werden. Das fing schon bei Autoreifen und Klempnerterminen an. Siehe dazu auch das Interview mit Frau Birthler:

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http://www.transparency.de/birthler-interview-RB32.1215.0.html 69 Siehe Gottfried Breit, Mit den Augen des anderen sehen - Eine neue Methode zur Fallanalyse. Schwal-bach 1991, 2. unveränderte Aufl. 1992, oder Methodentraining I für den Politikunterricht, erhältlich im Buchhandel oder bei der Bundeszentrale für politische Bildung, http://www.bpb.de/publikationen/ARHLJP,0,0,Methodentraining_I_f%FCr_den_Politikunterricht.html 70 Gegebenenfalls die Beispiele auf http://www.poolalarm.de/kindersuchdienst/ddr-schule.htm 71 So stand z. B. statt des Italieners Marconi ein Russe als Erfinder der drahtlosen Telegraphie im Phy-sikbuch. 72 Immer mehr davon kommt allmählich ans Licht. Z. B. gab es Aussteiger, die als Indianer(!) zu leben versuchten oder Punks. Es gab illegale Radiosendungen und Flugblätter, Wandzeitungen in Schulen. Es gab IMs, die bewusst falsch informiert haben oder sich offenbarten und damit für SED unbrauchbar wurden. Im Mai 2008 aktuell: Der Fall von Sabine Popp, die im Vogtland 1980 Parolen („Wiederver- einigung“ oder „Mauer weg“) auf die Straße malte. Sie, ihre Schwester und ein Freund mussten für mehrere Jahre ins Gefängnis. Der junge IM, der für seine Denunziationen mit einer Auslandsreise, Geld, einem Austauschmotor und einem Kredit belohnt wurde, sieht sich als Opfer, da sein Name in einer Ausstellung genannt wird, und bemüht die Gerichte. Die Nachbarschaft hält bis heute Distanz zur „Fa-schistin“ Sabine Popp (FAZ, 5.7.08, S. 3). Alle URLs, soweit nicht anders vermerkt, angeschaut zwischen 01.02. und 20.02.2008 Gerne bin ich bereit, auch für hier nicht belegte Aussagen und Informationen Quellen anzugeben. Während der Erarbeitung von Medienliste und Handreichung wurden Ereignisse und Materialien im Schulbibliotheks-Weblog „Basedow1764 http://basedow1764.wordpress.com kommentiert. Ein WebQuest als Unterrichtseinheit ist im Entstehen: http://ddrwebquest.wordpress.com © 2008/9 Günter Schlamp Landesarbeitsgemeinschaft Schulbibliotheken in Hessen e.V. www.schulbibliotheken.de Stand 5.7.2009

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Von der Landesarbeitsgemeinschaft Schulbibliotheken in Hessen e.V. der Potsdamer Stadt- und Landesbibliothek zur Verfügung gestellte Bücher

Deutsch-Jüdische Lebenswelten Klasse 9 - 12

Blumenthal, W. Michael Die unsichtbare Mauer München: dtv 2000 978-3423307888 Blumenthal erzählt in sieben Lebensläufen - darunter dem der Rahel Varnhagen und des vom Hass Richard Wagners verfolgten Giacomo Meyerbeer - die Geschichte der unüberwindbaren Kluft zwischen jüdischen und nichtjüdischen Deutschen. Blumenthal war Finanzminister unter Jimmy Carter. Er ist Direktor des Jüdischen Museums in Berlin. Brodersen, Ingke / Dammann, Rüdiger Zerrissene Herzen. Die Geschichte der Juden in Deutschland 224 S Verlag: Fischer, Frankfurt; 2006 3 10003520 8 19,90 Kurze Kapitel mit dem Schwerpunkt Mittelalter bis Neuzeit; Zeittafel und Glossar; illustriert von Klaus Ensikat, Sehr verständlich geschrieben Aus dem Klappentext: Solange sie streng nach seinen Regeln lebten, so versprach Gott den Israeliten am Berg Sinai, werde er sie schützen. Nicht nur durch ihren Glauben sollten sie sich von anderen unterscheiden; auch ihre Feiertage und ihre Rechtsordnung, ihre Kleidung und ihre Speisegesetze sollten aller Welt kundtun, dass Gott sie zu seinem »heiligen Volk« auserwählt hatte. Dennoch wurden die Juden vor 2000 Jahren aus ihrem »Heiligen Land« vertrieben und mussten – in alle Welt zerstreut – in der Fremde leben. Viele ließen sich in deutschen Fürstentümern nieder. Die Dienste der weltgewandten unter ihnen wussten Könige und Fürsten zu nutzen, ihre »Hofjuden« schützten sie. Alle anderen aber waren rechtlos und galten als andersartige »Fremde«. Sie selbst wollten gläubige Juden und gleichberechtigte Deutsche sein, und doch erwies sich dies als ein Spagat, so der Dichter Heinrich Heine, durch den das eigene Herz »mitten entzweigerissen« wird. Die Autoren stehen für Lesungen zur Verfügung. Kontakt über Fischer-Verlage, Frankfurt, Tel. 069 6062 0 Dijk, Lutz van Die Geschichte der Juden Frankfurt: Campus, 2001, 206 S. 3 593 36703 3 19,90 Schwerpunkte sind die Entstehung der jüdischen Religion, die Diaspora und die Gründung Israels. Erzählt wird vor allem mittels Porträts von Menschen aus den verschiedenen Epochen und teilweise fiktiven, aber historisch plausiblen Zeitzeugenberichten. Mit Register und Zeittafel

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Galley, Susanne Das jüdische Jahr. Feste, Gedenk- und Feiertage München: Beck, 2003, Beck`sche Reihe 3 406 49442 0 12,90 Einführung in den jüdischen Kalender. Mit Quellentexten und Erzählungen Geschichte des jüdischen Alltags in Deutschland vom 17. Jahrhundert bis 1945 Hrsg. v. Kaplan, Marion / Liberles, Robert / Lowenstein, Steven M. / Maurer, Trude, München: Beck, 2003, 638 S. 3 406 50205 9 39.90 Alltag der Juden vom 17. Jahrhundert bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. „Geschichte von unten“ Groh, Arnold Jiddisch - Wort für Wort. Kauderwelsch Band 110 Bielefeld: Rump, 22000 3 89416 248 1 7,90 Auch, was es bisher nicht gab: Deutsch-Jiddisch; Am heutigen Sprachgebrauch orientiert! Halter, Marek Alles beginnt mit Abraham. Das Judentum mit einfachen Worten erzählt München:dtv, 2002 3 423 62289 X 7,50 Eine sehr persönliche, erzählende Einführung in das Judentum. Anspruchsvolle Lektüre Herzig, Arno Jüdische Geschichte in Deutschland. Von den Anfängen bis zur Gegenwart München: Beck,2., durchgesehene und aktualisierte Aufl., 2002, 327 S, Beck`sche Reihe 3 406 47637 6 14.90 Anspruchsvolle Lektüre Judentum Sehen - Staunen - Wissen Hildesheim: Gerstenberg, 22006, 64 S., 3-8067-4573-0 12.90 Üppig bebildert wie üblich in dieser Reihe; umfassende Darstellung der Geschichte, Religion, Kultur Jüdische Jugend heute in Deutschland. Fotografien und Interviews hrsg. v. Volker Friedrich und Andreas P. Bechtold, Konstanz: UVK Verlagsgesellschaft, 2006 ISBN 3 89669 631 9

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Kleines Lexikon deutscher Wörter jiddischer Herkunft hrsg. v. Hans Peter Althaus München: Beck, 2., durchges. Aufl. 2003 160 S. 3 40649437 4 11,90 Kolatch, Alfred Jüdische Welt verstehen. Sechshundert Fragen und Antworten Wiesbaden: Marix, 2005 (englisch 1995) 3 86539 043 9 14,95 Kurz und bündig erklärt. Ottens, Rita / Rubin, Joel mit CD Jüdische Musiktraditionen. Musikpraxis in der Schule Band 4 Kassel: Bosse, 2001 3 7649 2694 5 25,95 Zwei Jahrtausende deutsch-jüdische Geschichte Geschichten einer Ausstellung Hrsg. v. d. Stiftung Jüdisches Museum Berlin, Köln: DuMont, 22002, 224 S 3 8321 7535 0 14,90 Erzählende Literatur Bentele, Günther Schwarzer Valentinstag. Ein Kriminalfall aus dem Mittelalter München: cbt, 2005, 350 S. 7, 90 Spielt während der Pest 1348. Lehrreich, aber nicht die Lektüre, die Jugendliche motiviert. Kunik, Petra Der Hohe Rabbi Löw und sein Golem. Großmutter erzählt Frankfurt: Brandes & Apsel, 1998, 149 S 3 8609 9463 8 14,90 Aus dem Klappentext: Die Mazzotkugeln mit Apfel-Zimt-Rosinenfüllung verströmen süßen Wohlgeruch. Großmutter wartet auf ihren zwölfjährigen Enkel. Verstört über judenfeindliche Beschimpfungen, die er über sich ergehen lasen musste, trifft er schließlich bei ihr ein. Um ihm neuen Mut zu geben, beginnt sie, die Geschichte vom Hohen Rabbi Löw und seinem Golem im Prag des späten 16. Jahrhunderts zu erzählen. Ein Buch zum Vorlesen und Schmökern mit vielen Informationen über jüdische Kultur, Religion und Geschichte in Europa. Dies. Der geschenkte Großvater. Eine jüdische Kindheit im Nachkriegsdeutschland Frankfurt: Brandes & Apsel, 1994 144 S 3 8609 9439 5 15,20 Die Autorin berichtet von ihrem Leben im Nachkriegsdeutschland. Sie erzählt vom Familienalltag und den religiösen Feiertagen. Mit Glossar

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Landesarbeitsgemeinschaft Schulbibliotheken in Hessen e.V. „Die Bibliothek in der Kiste“

Fährmann, Willi Es geschah im Nachbarhaus. Die Geschichte eines gefährlichen Verdachts und einer Freundschaft Arena, 362006 (1968), 174 S. Arena Tb 2500 5,95 Eine Schülerrezension: Das Buch ist gar nicht mal so schlecht, denn es ist spannend, weil man ja wissen möchte, was aus der Waldhoff-Familie wird. Es handelt vom Hass gegenüber Minderheiten, in diesem Fall die Juden, und über eine durch nichts zu zerstörende Freundschaft. Die Geschichte ist keineswegs erfunden, sondern beruht auf einer wahren Gegebenheit im Ruhrgebiet im 19. Jahrhundert. Schon nach den ersten paar Kapiteln wird einem klar, dass man nicht den richtigen, sondern den "passenden" Mörder sucht. Und am Schluss wird ein Landstreicher beschuldigt, weil man ja wieder einen "passenden" Mörder braucht. Reinboth, Gudrun Nenn mich noch einmal Jochanaan Gaggenau: Metz, 2004, 196 S. 3 927655 55 4 12,90 Der 13-jährige Jochanaan lebt mit Eltern und vier jüngeren Schwestern in der Judengasse in Worms. Sein Vater, der Thoraschreiber Abraham ben Schaul, hat ihn im Jahr 1335 nach einem Überfall gefunden und adoptiert. Es stellt sich heraus, dass er das Kind christlicher Eltern ist und seine Großmutter und sein Onkel erheben Anspruch auf ihn. Er versucht, in Gesprächen mit verschiedenen Menschen Klarheit über beide Regionen und Kulturen zu erhalten, denn beide Welten vermischen sich in ihm. Da bricht die Pest aus und umherziehende Wanderprediger hetzen Teile der Bürgerschaft zu einem Progrom gegen die jüdische Bevölkerung auf. Nach Monaten der Wirren versucht er, seine jüdische Familie wieder zu finden - besonders seine Schwester Judith, die er mehr als eine Schwester lieb hat. Bei antolin.de 3,5 von 5 Sternen Als Hintergrundinformation für Lehrerinnen und Lehrer Reich-Ranicki, Marcel Über Ruhestörer. Juden in der deutschen Literatur München: dtv, 42000 (1989), 3 423 11677 3 8,50 Wie immer bei MRR erfrischend pointiert. Er stellt deutsch-jüdische Schriftsteller/innen vor. Wobei er deutlich macht, dass es die Klassifizierung „jüdische Literatur“ nicht gibt, sondern jeder Autor geprägt ist von der Gesellschaft, in der er lebt. Enthält ein hervorragendes Interview der Fotografin Isolde Koelbl mit MRR

Zusammengestellt von Günter Schlamp. Förderung durch das Leo-Baeck-Institut und das Hessische Kultusministerium

© 2007 LAG Schulbibliotheken in Hessen e.V.

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Bücher- und Medienliste

Deutsch-Jüdische Lebenswelten Blumenthal, W. Michael Die unsichtbare Mauer München: dtv 2000 978-3423307888 Blumenthal erzählt in sieben Lebensläufen - darunter dem der Rahel Varnhagen und des vom Hass Richard Wagners verfolgten Giacomo Meyerbeer - die Geschichte der unüberwindbaren Kluft zwischen jüdischen und nichtjüdischen Deutschen. Blumenthal war Finanzminister unter Jimmy Carter. Er ist Direktor des Jüdischen Museums in Berlin. Brodersen, Ingke / Dammann, Rüdiger 3x Zerrissene Herzen. Die Geschichte der Juden in Deutschland 224 S Verlag: Fischer, Frankfurt; 2006 3 10003520 8 19,90 Kurze Kapitel mit dem Schwerpunkt Mittelalter bis Neuzeit; Zeittafel und Glossar; illustriert von Klaus Ensikat, Sehr verständlich geschrieben Aus dem Klappentext: Solange sie streng nach seinen Regeln lebten, so versprach Gott den Israeliten am Berg Sinai, werde er sie schützen. Nicht nur durch ihren Glauben sollten sie sich von anderen unterscheiden; auch ihre Feiertage und ihre Rechtsordnung, ihre Kleidung und ihre Speisegesetze sollten aller Welt kundtun, dass Gott sie zu seinem »heiligen Volk« auserwählt hatte. Dennoch wurden die Juden vor 2000 Jahren aus ihrem »Heiligen Land« vertrieben und mussten – in alle Welt zerstreut – in der Fremde leben. Viele ließen sich in deutschen Fürstentümern nieder. Die Dienste der weltgewandten unter ihnen wussten Könige und Fürsten zu nutzen, ihre »Hofjuden« schützten sie. Alle anderen aber waren rechtlos und galten als andersartige »Fremde«. Sie selbst wollten gläubige Juden und gleichberechtigte Deutsche sein, und doch erwies sich dies als ein Spagat, so der Dichter Heinrich Heine, durch den das eigene Herz »mitten entzweigerissen« wird. Die Autoren stehen für Lesungen zur Verfügung. Kontakt über Fischer-Verlage, Frankfurt, Tel. 069 6062 0

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Dijk, Lutz van 2x Die Geschichte der Juden Frankfurt: Campus, 2001, 206 S. 3 593 36703 3 19,90 Schwerpunkte sind die Entstehung der jüdischen Religion, die Diaspora und die Gründung Israels. Erzählt wird vor allem mittels Porträts von Menschen aus den verschiedenen Epochen und teilweise fiktiven, aber historisch plausiblen Zeitzeugenberichten. Mit Register und Zeittafel Galley, Susanne Das jüdische Jahr. Feste, Gedenk- und Feiertage München: Beck, 2003, Beck`sche Reihe 3 406 49442 0 12,90 Einführung in den jüdischen Kalender. Mit Quellentexten und Erzählungen Die Geschichte der Familie Chotzen. Jüdisches Leben in Deutschland von 1914 bis 2006 DVD-Video, hrsg. Bundeszentrale für pol. Bildung, 2006 Die Geschichte der Familie Chotzen spiegelt Höhen und Tiefen deutsch-jüdischer Geschichte vom Ersten Weltkrieg bis heute. Sie erzählt von Emanzipation und Integration, von Verfolgung und Vernichtung. Sie zeigt auch den Neubeginn jüdischer Kultur in Deutschland sowie die schwierige Auseinandersetzung mit der gemeinsamen Vergangenheit. Die DVD enthält eine multimediale Darstellung der Daten und Fakten der Zeit: Filmausschnitte aus Kino und Fernsehen und Bilder Geschichte des jüdischen Alltags in Deutschland vom 17. Jahrhundert bis 1945 Hrsg. v. Kaplan, Marion / Liberles, Robert / Lowenstein, Steven M. / Maurer, Trude, München: Beck, 2003, 638 S. 3 406 50205 9 39.90 Alltag der Juden vom 17. Jahrhundert bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. „Geschichte von unten“ Groh, Arnold Jiddisch - Wort für Wort. Kauderwelsch Band 110 Bielefeld: Rump, 22000 3 89416 248 1 7,90 Auch, was es bisher nicht gab: Deutsch-Jiddisch; Am heutigen Sprachgebrauch orientiert! Halter, Marek Alles beginnt mit Abraham. Das Judentum mit einfachen Worten erzählt München:dtv, 2002 3 423 62289 X 7,50 Eine sehr persönliche, erzählende Einführung in das Judentum. Anspruchsvolle Lektüre

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Herzig, Arno Auch bei der Bundeszentrale f. pol. Bildung Jüdische Geschichte in Deutschland. Von den Anfängen bis zur Gegenwart München: Beck,2., durchgesehene und aktualisierte Aufl., 2002, 327 S, Beck`sche Reihe 3 406 47637 6 14.90 Anspruchsvolle Lektüre Judentum 2x Sehen - Staunen - Wissen Hildesheim: Gerstenberg, 22006, 64 S., 3-8067-4573-0 12.90 Üppig bebildert wie üblich in dieser Reihe; umfassende Darstellung der Geschichte, Religion, Kultur Jüdische Jugend heute in Deutschland. Fotografien und Interviews hrsg. v. Volker Friedrich und Andreas P. Bechtold, Konstanz: UVK Verlagsgesellschaft, 2006 ISBN 3 89669 631 9 Kleines Lexikon deutscher Wörter jiddischer Herkunft hrsg. v. Hans Peter Althaus München: Beck, 2., durchges. Aufl. 2003 160 S. 3 40649437 4 11,90 Kolatch, Alfred Jüdische Welt verstehen. Sechshundert Fragen und Antworten Wiesbaden: Marix, 2005 (englisch 1995) 3 86539 043 9 14,95 Kurz und bündig erklärt. Kommentierte Quellen zur jüdischen Lebenswelt Materialien für Schulen aus dem jüdischen Museum Berlin Jüdisches Museum Berlin, 2006, (Loseblattsammlung) 14,95 Ottens, Rita / Rubin, Joel mit CD Jüdische Musiktraditionen. Musikpraxis in der Schule Band 4 Kassel: Bosse, 2001 3 7649 2694 5 25,95 Schneider, Richard Chaim Wir sind da! Die Geschichte der Juden in Deutschland von 1945 bis heute Berlin: Ullstein 2000 3 89834 006 6 Mit einer Darstellung der deutsch-jüdischen Nachkriegsgeschichte und Interviews mit prominenten Juden. Buch zur gleichnamigen TV-Dokumentation (www.wdr.de/tv/wdr-dok/archiv/2005/). Sie besteht aus vier Teilen und ist bei zahlreichen Medienzentren ausleihbar

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Stern, Frank Dann bin ich um den Schlaf gebracht. Ein Jahrtausend jüdisch-deutsche Kulturgeschichte Berlin: Aufbau-Verlag 2002 978 3351025335 Stern konzentriert sich auf die kulturhistorische Perspektive. Ein Jahrtausend jüdisch-deutsche Ge-schichte, vom jüdischen Minnesänger Süßkind von Trimberg bis zu den Filmregisseuren Ernst Lubitsch, Fritz Lang und anderen. Er sieht eine "dritte Emanzipation" der Juden nach 1945. Deutsche und Juden hätten die Chance, die "Bausteine der Aufklärung und des deutsch-jüdischen Zusammenhangs von ihrem Beginn her zu lesen" und neu zusammenzusetzen. Er zeigt, dass es trotz des Leids, das Juden in Deutschland erlitten haben, eine Kontinuität jüdisch-deutschen Lebens gibt. Zwei Jahrtausende deutsch-jüdische Geschichte 3x Geschichten einer Ausstellung Hrsg. v. d. Stiftung Jüdisches Museum Berlin, Köln: DuMont, 22002, 224 S 3 8321 7535 0 14,90 Eine Hilfe für eigene lokalgeschichtliche Recherchen (antiquarisch beschafft; nicht in allen Bücherschränkchen!) Jüdische Geschichte in Hessen erforschen Ein Wegweiser zu Archiven, Forschungsstätten und Hilfsmitteln. Hrsg. v. d. Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen, Wiesbaden 1994 Als Hintergrundinformation für Lehrerinnen und Lehrer Reich-Ranicki, Marcel Über Ruhestörer. Juden in der deutschen Literatur München: dtv, 42000 (1989), 3 423 11677 3 8,50 Wie immer bei MRR erfrischend pointiert. Er stellt deutsch-jüdische Schriftsteller/innen vor. Wobei er deutlich macht, dass es die Klassifizierung „jüdische Literatur“ nicht gibt, sondern jeder Autor geprägt ist von der Gesellschaft, in der er lebt. Enthält ein hervorragendes Interview der Fotografin Isolde Koelbl mit MRR

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Die folgenden Bücher stammen aus Antiquariaten. Sie sind nicht in allen Kisten vorhanden. Arnsberg, Paul Bilder aus dem jüdischen Leben im alten Frankfurt Frankfurt: Waldemar Kramer, 1970, 272 S. ca. 14,00 Gay, Ruth Geschichte der Juden in Deutschland. Von der Römerzeit bis zum Zweiten Weltkrieg München: C.H.Beck, 1993, 280 S 3 406 37603 7 Gidal, Nachum T. Die Juden in Deutschland. Von der Römerzeit bis zur Weimarer Republik. Verlag Könemann 3 5700 7690 3 Geschichte der Juden in Deutschland Quellen und Kontroversen. Ein Arbeitsbuch für die Oberstufe des Gymnasiums von Uwe Puschner und Michael Wolffsohn, München: Bayerischer Schulbuch- Verlag,1992, 328 S 3 762 76250 3 24,95 Ginzel, Günther Bern Jüdischer Alltag in Deutschland 1933 -1945 1984: Düsseldorf, Droste 3 7700 0661 5 ca. 20,00 Erzählende Literatur Bentele, Günther 2x Schwarzer Valentinstag. Ein Kriminalfall aus dem Mittelalter München: cbt, 2005, 350 S. 7, 90 Spielt während der Pest 1348. Lehrreich, aber nicht die Lektüre, die Jugendliche motiviert. Kunik, Petra 2x Der Hohe Rabbi Löw und sein Golem. Großmutter erzählt Frankfurt: Brandes & Apsel, 1998, 149 S 3 8609 9463 8 14,90 Aus dem Klappentext: Die Mazzotkugeln mit Apfel-Zimt-Rosinenfüllung verströmen süßen Wohlgeruch. Großmutter wartet auf ihren zwölfjährigen Enkel. Verstört über judenfeindliche Beschimpfungen, die er über sich ergehen lasen musste, trifft er schließlich bei ihr ein. Um ihm neuen Mut zu geben, beginnt sie, die Geschichte vom Hohen Rabbi Löw und seinem Golem im Prag des späten 16. Jahrhunderts zu erzählen. Ein Buch zum Vorlesen und Schmökern mit vielen Informationen über jüdische Kultur, Religion und Geschichte in Europa. Dies. Der geschenkte Großvater. Eine jüdische Kindheit im Nachkriegsdeutschland Frankfurt: Brandes & Apsel, 1994 144 S 3 8609 9439 5 15,20 Die Autorin berichtet von ihrem Leben im Nachkriegsdeutschland. Sie erzählt vom Familienalltag und den religiösen Feiertagen. Mit Glossar

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Fährmann, Willi 2x Es geschah im Nachbarhaus. Die Geschichte eines gefährlichen Verdachts und einer Freundschaft Arena, 362006 (1968), 174 S. Arena Tb 2500 5,95 Eine Schülerrezension: Das Buch ist gar nicht mal so schlecht, denn es ist spannend, weil man ja wissen möchte, was aus der Waldhoff-Familie wird. Es handelt vom Hass gegenüber Minderheiten, in diesem Fall die Juden, und über eine durch nichts zu zerstörende Freundschaft. Die Geschichte ist keineswegs erfunden, sondern beruht auf einer wahren Gegebenheit im Ruhrgebiet im 19. Jahrhundert. Schon nach den ersten paar Kapiteln wird einem klar, dass man nicht den richtigen, sondern den "passenden" Mörder sucht. Und am Schluss wird ein Landstreicher beschuldigt, weil man ja wieder einen "passenden" Mörder braucht. Reinboth, Gudrun 2x Nenn mich noch einmal Jochanaan Gaggenau: Metz, 2004, 196 S. 3 927655 55 4 12,90 Der 13-jährige Jochanaan lebt mit Eltern und vier jüngeren Schwestern in der Judengasse in Worms. Sein Vater, der Thoraschreiber Abraham ben Schaul, hat ihn im Jahr 1335 nach einem Überfall gefunden und adoptiert. Es stellt sich heraus, dass er das Kind christlicher Eltern ist und seine Großmutter und sein Onkel erheben Anspruch auf ihn. Er versucht, in Gesprächen mit verschiedenen Menschen Klarheit über beide Regionen und Kulturen zu erhalten, denn beide Welten vermischen sich in ihm. Da bricht die Pest aus und umherziehende Wanderprediger hetzen Teile der Bürgerschaft zu einem Progrom gegen die jüdische Bevölkerung auf. Nach Monaten der Wirren versucht er, seine jüdische Familie wieder zu finden - besonders seine Schwester Judith, die er mehr als eine Schwester lieb hat. Bei antolin.de 3,5 von 5 Sternen Nicht im Bestand, aber als ergänzende Lektüre, vor allem für Mädchen geeignet. Pressler, Miriam Shylocks Tochter München: Bertelsmann 2002, 249 S. 978-3570210420 Shakespeares "Kaufmann von Venedig" neu erzählt - Jessica ist sechzehn Jahre alt und lebt mit ihrem Vater im neuen jüdischen Ghetto von Venedig. Für sie ist das Ghetto wie ein Gefängnis. Sie nutzt jede Gelegenheit, um ihre Freundinnen außerhalb zu besuchen, denn die bescheidene, oftmals geizige Lebensweise ihres Vaters Shylock, einem Pfandleiher, stößt sie ab. Jessica verliebt sich in den Christen Lorenzo, lässt sich taufen und heiratet ihn. Sie weiß, dass sie damit alle Brücken zu ihrem jüdischen Elternhaus abbricht. Glücklich wird sie mit Lorenzo aber nicht. Tief in ihrem Herzen bleibt sie das jüdische Mädchen aus dem Ghetto, auch wenn sie jetzt in einem prunkvollen Palast lebt.

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Spielfilme Der Tango der Rashevskis Belgien/Luxemburg/Frankreich 2003. R,B: Sam Garbarski, 100 min. Im Testament verlangt die liberal-jüdische Mutter eine traditionelle Bestattungsfeier. Das führt bei drei Generationen des Familienclans, insbesondere bei der jüngsten, zu einer intensiven Auseinanderset-zung mit den eigenen kulturellen und religiösen Wurzeln. Es entsteht ein Porträt jüdischen (Zusammen-)Lebens in der Gegenwart. Alle haben dort ihren Platz, angefangen vom orthodoxen Rabbiner, der im Holocaust Zuflucht in der Religion fand, über den säkularen Juden, der gerade deswegen Gott abgeschworen hat, bis hin zu den "Gojim", den Ungläu-bigen, die in die Familie eingeheiratet haben und unter Minderwertigkeitskomplexen leiden. Der jüngste Enkel, der in der israelischen Armee gedient und im Südlibanon gegen Araber gekämpft hat, heiratet übrigens seine palästinensische Freundin nach marokkanischem Brauch. Dialoglastiger, aber humorvoller Film Alles auf Zucker! Deutschland 2004. R,B: Dani Levy. B: Holger Franke, 90 Min. Dani Levy erzählt mit "Alles auf Zucker!" vom Zusammenstoß zweier Welten zweier Welten: Das Testament der verstorbenen Mutter verlangt die Aussöhnung zwischen Jackie Zucker, einem hoch verschuldeten ehemaligen DDR-Sportreporter und Bordellbetreiber und dem orthodoxen Bruder. die Komödie ist unterhaltsam, Die Rolle der Juden im heutigen Deutschland steht in dieser unterhaltsamen Komödie nicht im Mittelpunkt. Beide Filme kann ich erst für S II empfehlen. Beide sind in Medienzentren ausleihbar. In den Medienzentren gibt es auch mehrere religionskundliche Unterrichtsfilme. In Frankfurt finden regelmäßig „Jüdische Filmtage“ mit überwiegend internationalen Original-Filmen (meist englische Untertitel) statt (Veranstalter: Jüd. Gemeinde, Jüd. Museum)

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Internet: (Stand Juni 2007) Artikel „Judentum“, www.planet-wissen.de www.juedischesmuseum.de Jüdisches Museum Frankfurt www.juedisches-museum-berlin.de Jüdisches Museum Berlin www.juden.de Umfassender, aktueller Informationsdienst zum jüdischen Leben in Deutschland. U.a. eine reichhaltige Literaturliste. Von jüdischen Studenten in Baden-Württemberg www.talmud.de Viel über Judentum in Deutschland www.chotzen.de Am Beispiel der Familie Chotzen aus Berlin-Wilmersdorf zeigt dieses Projekt des Deutschen Historischen Museums und der Bundeszentrale für politische Bildung die politische und gesellschaftliche Entwicklung jüdischen Lebens in Deutschland vom Ersten Weltkrieg bis heute. www.milch-und-honig.com Über das heutige jüdische Leben in Berlin www.jjwd.de „Junges jüdisches Web in Deutschland“ www.hagalil.com insbes. gegen Antisemitismus aktiv www.zentralratdjuden.de www.beth-shalom.de/index.html Die Liberale Jüdische Gemeinde München www.mittelalter.uni-tuebingen.de/?q=links/judentum.htm Eine umfassende Linksammlung zum Thema www.lesetipp24.de Gut geeignet für Literatursuche. Leider sind hervorragende Bücher, z. B. mit jüdischen Märchen und Legenden, vergriffen. www.judentum-projekt.de Von Schüler/innen des Lessing-Gymnasiums in Döbeln, Sachsen, geschrieben. (Ignaz Bubis war dort Schüler.) Sehr umfangreiches Projekt: Geschichte, Religion, Exkursionen. Dokumentation der Materialien: Mindmaps, Lückentexte, Fotos u.a. www.christen-und-juden.de Gesellschaft für christl.-jüdische Zusammenarbeit Pfalz, mit sehr vielen guten Materialien Weitere Materialien können mit der Suchfunktion auf folgenden Adressen gesucht werden: www.lehrer-online.de www.bildungsserver.de

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Handreichung Seit der Spätantike leben Juden in Mitteleuropa. Diese fast zweitausendjährige Geschichte kennt sie nicht nur als Opfer und Verfolgte. Juden haben aktiv und kreativ Geschichte, Kultur und Wirtschaft in Mitteleuropa mitgestaltet. Unterricht sollte sich – bei aller Notwendigkeit der Behandlung – nicht allein auf den Massenmord an den europäischen Juden konzentrieren. Das alltägliche Neben- und Miteinander, die wenigen Höhen und zahlreichen Tiefen des Zusammenlebens, das herausragende kulturelle und wissenschaftliche Schaffen Deutscher jüdischer Herkunft, all dies verdient die vertiefte Auseinandersetzung. Nicht nur um die Geschichte der jüdischen Deutschen kennen zu lernen, um Geschehnisse vor dem Vergessen zu bewahren, sondern auch um zu erkennen, woraus unsere Gegenwart entstanden ist. Es bietet sich die Chance, aktuelle gesellschaftliche Phänomene besser zu begreifen und Politik nachhaltig zu gestalten: Migration, Integration, Assimilation, Religion, Vernunft und Menschenrechte. Die jüdisch-deutsche Geschichte endete nicht mit dem Holocaust. In den vergangenen 60 Jahren ist in Deutschland eine neue jüdische Gemeinschaft entstanden. Das ist eine kleine Erfolgsgeschichte, die auch und mehr Beachtung verdient. Sie verläuft nicht zwangsläufig, sie enthält Fallen und Risiken. Es geht weder um amtlich verordneten Philosemitismus, noch darum, dem Zentralrat der Juden eine ständige Rolle als Mahner und Erinnerer abzuverlangen, noch darum zum Sonntagsbrunch als Zeichen von Vorurteilsfreiheit Kletzmermusik zu hören. Frank Stern schreibt in „Dann bin ich um den Schlaf gebracht“ (S. 218): „Jede Generation in diesem Land hat die Chance, die Bausteine der Aufklärung und des deutsch-jüdischen Zusammenhangs von ihrem Beginn her zu lesen, neu zusammenzusetzen und eben die tausendjährige Überlieferung von neuem dem Konformismus abzugewinnen.“ schreibt, Bei der Zusammenstellung der Bücher und Medien zeigte sich, dass viele geeignet erscheinende Bücher vergriffen sind. Teilweise konnten sie antiquarisch beschafft werden. Andererseits gibt es bemerkenswerte Neuerscheinungen, von denen einige für Jugendliche besonders geeignet sind, weil verständlich geschrieben.

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Vorschläge zur Verwendung der Bücherkiste im Unterricht

• Einstieg nach einem Besuch des Jüdischen Museums Frankfurt (mit Führung) z. B. Büchertisch zum Anlesen und Reinschnuppern

• Lektüre, z. B. von Kunik, Rabbi Löw

• Biographien einzelner deutscher Juden: Wandzeitung oder pwt-Präsentation,

• Fächerübergreifendes Projekt mit Anteilen aus D, PoWi, Ge, Rel,

Gruppenarbeit zu bestimmten Epochen: Beginn der Migration nach Europa (Altertum, frühes Mittelalter); Mittelalter und frühe Neuzeit; 19./frühes 20.Jahrhundert; Nachkriegszeit,

• Eine Geschichte oder eine Person aus den Materialien heraussuchen und dazu weiter-

führende Recherchen anstellen. Zum Beispiel Isaac Bashevis Singer mit anschließender Recherche nach deutschen jüdischen Schriftstellern der zwanziger Jahre. Oder der Minnesänger Süßkind von Trimberg. Oder die Schriftstellerin Fanny Lewald.

• Die Bücherkiste als Anstoß für lokal- und regionalhistorische Erkundungen nutzen,

• Anschließende Exkursionen, z. B. Rüsselsheim (Synagoge), Frankfurt (Jüdisches

Museum, Kontakt zum museumspädagogischen Dienst),

• im Zusammenhang mit einer Studienfahrt nach Berlin (Jüdisches Museum, Spuren jüdischen Lebens in Berlin)

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Lehrplanbezug Gymnasium Hessen

Ethik

5 G3

6 G1

10 G2

evRel

6 G4

Geschichte

7 G2, G3, G4

8 G5

9 G3

11 G2 12 G2

Die Stundentafel macht es nicht einfach, die Bücherkiste im Fachunterricht intensiv einzusetzen. In Klassen, die die Techniken der Informationsrecherche beherrschen (Nutzung von Inhalts- und Stichwort-verzeichnis, überfliegendes Lesen, exzerpieren usw.) kann sie gut eingesetzt werden. Mit wenigen Ausnahmen, vor allem der Jugendbücher, sind die Materialien ab Klasse 9 verstehbar. In Klasse 7/8 müssten die Materialien von der Lehrkraft aufbereitet („analytisch erschlossen“) werden, d.h. den Schülerinnen und Schülern müssten Hinweise auf die Fundstellen gegeben werden. Die meisten Bücher sind nicht zum durchlesen gedacht, sondern zum gezielten Heraussuchen von Informationen. Sinn des Bücherschränkchen-Projektes (s.u.), soweit es um Sachthemen geht, ist es, eine Alternative zum Lehr-buch mit seinem didaktisierten und portionierten Informationen anzubieten. Gelernt werden soll, dass und wie man in Büchern (und anderen Medien) immer passende Informationen findet. Und dass eine „Bücherschwemme“ auf den Tischen der Bibliothek oder des Klassenzimmers Spaß macht.

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Die folgende curriculare Orientierungshilfe stammt aus: Deutsch-jüdische Geschichte im Unterricht. Orientie-rungshilfe für Lehrplan- und Schulbucharbeit sowie Lehrerbildung und Lehrerfortbildung, hrsg. v. Leo-Baeck-Institut für die Geschichte und Kultur der deutschsprachigen Juden in Jerusalem, London, New York; Kommission für die Verbreitung deutsch-jüdischer Geschichte in Deutschland, 2003, www.juedischesmuseum.de/materialien/orientierungshilfe.rtf (14.11.2006)

Juden im Mittelalter

Leitgedanken:

Die Siedlungsgeschichte zeigt, dass die jüdische Minderheit in Deutschland eine sehr lange Geschichte hat. Damit unterscheidet sie sich deutlich von anderen ethnischen oder religiösen Gruppen, die mitunter zum Vergleich herangezogen werden.

Die Beschäftigung mit den Juden im Mittelalter ist notwendig, um Schülerinnen und Schülern ein differenziertes historisches Bild zu vermitteln. Juden besaßen im Hochmittelalter in zahlreichen Städten Bürgerrechte, gehörten dort eben nicht zu einer rechtlich ausgegrenzten Gruppe. Die Entstehung von Judenghettos ist ein Phänomen des 15. Jahrhunderts! Es gibt keine direkte Kontinuitätslinie von den religiösen Verfolgungen des Mittelalters bis hin zum Nationalsozialismus.

Im Unterricht sollten folgende grundlegenden Inhalte vermittelt werden:

• Das Judentum gehört neben dem Christentum und dem Erbe Athens und Roms zu den Fundamenten europäischer und deutscher Geschichte und Kultur. Religionsgeschichtlich bedeutsam sind insbesondere der Monotheismus des Judentums, das Verhältnis jüdischer und christlicher Religion sowie die Bedeutung des Judentums für den Islam.

• Es existiert eine Kontinuität jüdischer Siedlungen in Deutschland seit römischer Zeit, zuerst in Köln (erstmals 321), dann in vielen anderen Städten u.a. Speyer, Worms, Mainz und Frankfurt.

• Juden lebten mehrere Jahrhunderte lang relativ unangefochten, auch keineswegs nur in untergeordneter Stellung, in der christlichen Gesellschaft, ehe Verfolgungen und Vertreibungen einsetzten.

• Juden hatten auf Grund ihrer überregionalen Kontakte in der Diaspora eine wichtige Rolle für das mittelalterliche Wirtschaftsleben und die Vermittlung von Wissen (z.B. arabische Medizin).

• Die jüdische Gemeinschaft besaß Gemeindeautonomie (z.B. niedere Gerichtsbarkeit). In Deutschland entstanden Zentren der jüdischen Gelehrsamkeit, in denen sich eine eigene Kommentierung von Tora und Talmud entwickelte.

• Die Verfolgungen während der Kreuzzüge und der Pest stellen einen wichtigen Einschnitt dar. Dabei muss auf die religiösen, wirtschaftlichen und sozialen Ursachen der antijüdischen Haltungen eingegangen werden, insbesondere auf den christlichen Antijudaismus, der das Mittelalter überdauerte und bis weit in die Neuzeit hineinwirkte.

• Im Laufe des 15. Jahrhunderts wiesen fast alle größeren Städte und viele der großen Territorien Juden aus. Soweit keine Ausweisungen stattfanden, kam es zur Ghettoisierung.

• Unter den im Großen und Ganzen günstigen politischen und sozialen Bedingungen, unter denen die Juden seit dem Beginn der muslimischen Herrschaft auf der iberischen Halbinsel lebten, konnten sich Theologie, Philosophie, Wissenschaft und Künste entfalten. In Spanien (hebr. Sefarad) kam es so zur Herausbildung des sefardischen Judentums. Nach der Vertrei-bung aus Spanien (1492) ließen sich sefardische Juden in vielen Ländern Europas nieder, so auch in Hamburg, Amsterdam und London.

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Juden in der frühen Neuzeit und im Absolutismus

Leitgedanken:

Eine wichtige Aufgabe des Geschichtsunterrichts ist es, Schülerinnen und Schülern die Erkenntnis der Differenziertheit historischer Vorgänge zu vermitteln. Die parallele Behandlung von Hofjudentum, von Judenordnungen und sozialer Situation des Großteils der jüdischen Bevölkerung ermöglicht dies. Dabei kann das pauschale Urteil aufgebrochen werden, Juden hätten schon immer eine durchweg gehobene Stellung besessen.

Im Unterricht sollten folgende grundlegenden Inhalte vermittelt werden:

• Nach der Ausweisung aus den meisten Städten können Juden bis zum 19. Jahrhundert überwiegend nur in Kleinstädten und Dörfern leben, wo die Obrigkeit ihnen die Ansiedlung erlaubt, um durch das Schutzgeld der Juden zusätzliche Einnahmen zu erzielen.

• Die „Judenordnungen“ der Territorialherren schränken die Berufstätigkeit der Juden auf Geld- und Warenhandel ein und erlauben ihnen keine Freizügigkeit bei der Niederlassung. Die Landesherren betrachten Juden als nützlich für ihre merkantilistische Wirtschaftspolitik und lassen sie daher bei entsprechendem Vermögen in ihren Residenzstädten zu. Preußen nimmt ab 1671 wieder Juden auf, sucht aber ihre Zahl durch das strikte Judenreglement von 1750 zu begrenzen.

• Nach dem Dreißigjährigen Krieg entwickelt sich eine jüdische Oberschicht der „Hofjuden“, von denen sich die Fürsten des entstehenden Absolutismus mit Kapital, Heereslieferungen und Luxuswaren ausstatten lassen.

• Die Hofjuden, die häufig auch Fürsprecher der jüdischen Gemeinden sind, werden von den Herrschern abhängig und stärken zugleich deren Macht gegenüber den Ständen, die sie des-halb anfeinden (Beispiel: Prozess gegen Jud Süss).

• Die Mehrheit der Juden lebt im Gegensatz zu den Hofjuden bis zur Emanzipation in sehr ärmlichen Verhältnissen und ernährt sich auf dem Lande von Hausier- und Viehhandel sowie von Pfandleihe und Kleinkrediten.

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Jüdische Aufklärung und Emanzipation

Leitgedanken:

„Aufklärung“ und „Emanzipation“ sind zentrale Begriffe der politischen Bildung. Der Emanzipationsgedanke resultiert aus der Idee der Gleichheit und dem Toleranzgebot der Aufklärung. Toleranz ist ein zentraler Grundwert der Erziehung und die Grundlage für soziale Beziehungen in einer demokratisch verfassten Gesellschaft. In der unterrichtlichen Behandlung muss vermittelt werden, dass Juden nicht nur Objekte der Bemühungen nichtjüdischer Aufklärer oder gar des Reformabsolutismus, sondern selbst aktiv Beteiligte waren und einen Beitrag zu ihrer Emanzipation durch die jüdische Aufklärung lieferten. Durch die Beschäftigung mit dem Thema wird deutlich, dass für Toleranz und rechtliche Gleichstellung auch „gekämpft“ werden muss, Toleranz ergibt sich nicht per se.

Im Unterricht sollten folgende grundlegenden Inhalte vermittelt werden:

• Über Jahrhunderte lebten die Juden nicht nur in Deutschland abgegrenzt von der sie umgeben-den Kultur. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts änderte sich das tief greifend, und an diesem Vorgang war nicht zuletzt Moses Mendelssohn (1729-1786) entscheidend beteiligt. Er sollte daher auch im Zentrum einer Darstellung dieser Epoche stehen.

• In Dessau noch traditionell jüdisch erzogen, geht er mit 14 Jahren nach Berlin, wird dort geför-dert von fortschrittlich gesinnten Juden und sucht Anschluss an die Kultur der Aufklärung. Seine literaturkritischen, ästhetischen und religionsphilosophischen Abhandlungen stellen ihn in eine Reihe mit anderen bedeutenden Aufklärern und tragen ihm die Achtung großer Geister wie Immanuel Kant ein. Gotthold Ephraim Lessing wird dem jüdischen Freund in seinem Drama „Nathan der Weise“ ein Denkmal setzen.

• Mendelssohn ist die führende Gestalt der jüdischen Aufklärung (Haskala), die Teil der europä-ischen Aufklärung ist. Er vertritt die Aufklärung nach innen, indem er sich gegen die allein reli-giös bestimmte Bildung der Juden wendet und ihre Öffnung zur europäischen Kultur anstrebt, nach außen, indem er für das Judentum Toleranz einfordert.

• Die erste Generation der Haskala ist darum bemüht, die jüdische Gesellschaft an Sprache und Kultur der Umwelt heranzuführen. Stets ist dabei ihr Ziel Akkulturation, nicht Assimilation. Ein Zeugnis dafür ist Mendelssohns in hebräischer Schrift gedruckte Bibelübersetzung, die versucht, einerseits den Text für ein der hebräischen Sprache sich entfremdendes jüdisches Publikum zu „retten“, anderseits eine bessere Kenntnis der deutschen Sprache zu fördern.

• An seinem Beispiel lässt sich auch exemplarisch die Rechtsstellung der Juden darstellen. Sie sind im besten Falle Schutzjuden (ohne Bürgerrechte). Er selbst erhält erst 1763 einen eigenen Schutzbrief. Lässt die rechtliche Diskriminierung bei den Juden den Wunsch nach staatsbür-gerlicher Gleichstellung aufkommen, so erkennen einsichtsvolle nichtjüdische Intellektuelle, dass Emanzipation der Juden auch im Interesse des Staates liegt. Die Emanzipationsdebatte beginnt mit dem Buch von Christian Wilhelm Dohm „Über die bürgerliche Verbesserung der Juden“ (1781), das auf eine Anregung Mendelssohns zurückgeht.

• In allen deutschen Territorien wurden den Juden dann schrittweise staatsbürgerliche Rechte verliehen. Weil viele Regierungen die Judenemanzipation als Belohnung für Assimilation gewähren wollten, war dies ein langwieriger Prozess. Auch das 1812 erlassene preußische Judenedikt erklärte Juden zwar zu Staatsbürgern, schloss sie aber immer noch beispielsweise vom Beamtenstand aus. Die Juden bemühten sich weiterhin aktiv um die Emanzipation, allen voran der Hamburger Anwalt Gabriel Riesser. Er war 1848 Mitglied der Nationalversammlung und zeitweise ihr Vizepräsident.

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Juden im 19. Jahrhundert

Leitgedanken:

Das 19. Jahrhundert gilt als Geburtsstunde der Moderne, was in besonderem Maße für die jüdische Geschichte zutrifft. Bei den gesellschaftlichen Veränderungsprozessen des 19. Jahrhunderts handelt es sich zugleich um ein europäisches Phäno-men. Die Themen Emanzipation, Verbürgerlichung, Migration und Antisemitismus besitzen eine europäische Dimension, deren Behandlung für die europäische Integration von hoher Relevanz ist. Weiterhin ist eine intensive Beschäftigung mit dem 19. Jahrhundert für ein Verständnis der Wirkung langlebiger Strukturen und Mentalitäten wichtig (z.B. Antisemitismus als eine Wurzel der NS-Ideologie). Der Anspruch von Erklärungs- und Orientierungsfunktion von Geschichte lässt sich einlösen bei Fragen wie: Was ist Antisemitismus, und wie entstand er? Wie veränderte sich jüdisches Leben durch den sozialen Aufstieg?

Im 19. Jahrhundert kam es zu einer religiösen Differenzierung der Juden in Deutschland. Die Kenntnis dieser Entwicklung ist wichtig, um zu einer angemessenen Sichtweise des Judentums zu kommen. Damit soll einer verbreiteten Vorstellung von „den“ Juden als einer in sich geschlossenen homogenen Minderheit entgegen gewirkt werden.

Im Unterricht sollten folgende grundlegenden Inhalte vermittelt werden:

• Im revolutionären Frankreich wurden Juden 1791 über Nacht zu gleichberechtigten Staats-bürgern erklärt. In den deutschen Staaten dagegen zieht sich der Emanzipationsprozess vom Schutzjuden zum Staatsbürger über mehr als 80 Jahre bis zur Reichsverfassung von 1871 hin. Immer wieder wurde die Frage gestellt, ob die Juden „reif“ seien, Staatsbürger zu werden.

• Die rechtliche Emanzipation bedeutet noch keine soziale Integration, die von der deutschen Gesellschaft nur teilweise gewährt wird. Von Führungspositionen in Universität, Justiz und Armee werden Juden weiterhin möglichst fern gehalten.

• Die deutschen Juden erleben im 19. Jahrhundert einen starken sozialen Aufstieg ins Bürger-tum. Ermöglicht wird dies durch die rechtliche Emanzipation, das große Bildungsstreben der Juden und die Chancen, die die industrielle Revolution jüdischen Kaufleuten und Unternehmern eröffnet.

• Juden rücken im Kaiserreich in die Bildungselite auf und werden zu Schöpfern deutscher Kultur in Kunst, Literatur und Wissenschaft. Warf man ihnen zu Beginn des Jahrhunderts Unbildung vor, so jetzt die „Unterwanderung“ der deutschen Kultur. Man sah sie als „Fremde“, während sie selbst sich als Deutsche verstanden.

• Schon in den siebziger Jahren entsteht eine antisemitische Bewegung von bisher unbekannter Stärke, die sich gerade auch im Bürgertum verbreitet und die Emanzipation der Juden rück-gängig machen will. Wilhelm Marr prägt 1879 den Ausdruck „Antisemitismus“, Rassenideologen behaupten die Minderwertigkeit der Juden, und die Bewegung organisiert sich in Antisemiten-parteien, die Abgeordnete in den Reichstag entsenden. Dieser organisierte Antisemitismus veranlasst die deutschen Juden 1893 zur Gründung eines Abwehrvereins, des „Centralvereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens“.

• Die jüdische Gemeinschaft entwickelte sich in Deutschland im 19. Jahrhundert religiös, politisch und sozial sehr divergent. Als neue religiöse Richtung entsteht in scharfer Auseinandersetzung mit der Orthodoxie das liberale Judentum, dem die Mehrheit der deutschen Juden angehört. Viele allerdings definieren ihr Judentum gar nicht mehr religiös. Eine neue Form jüdischer Identität ermöglicht der Zionismus, dem sich Ende des 19. Jahrhunderts jedoch nur eine kleine Minderheit, vor allem unter der Jugend zuwendet.

• Durch die Pogrome im Zarenreich veranlasst, emigrieren zwei Millionen meist armer Juden aus Osteuropa in die USA. Bis 1910 blieben etwa 80 000 Auswanderer in Deutschland und bilden hier mehrheitlich ein jüdisches Proletariat.

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Page 77: Bücherlisten des Projekts "Die Bibliothek in der Kiste"

Juden im Ersten Weltkrieg und in der Weimarer Republik

Leitgedanken:

Hatten die meisten Juden bei Ausbruch des Krieges die allgemeine Kriegsbegeisterung geteilt, so trug die „Judenzählung“ 1916 wie kein anderer Akt des Regimes dazu bei, die Juden zu entfremden und an ihren Status als Stiefkinder zu erinnern. Dies sollte zum Anlass genommen werden, Ausmaß und Erfolg, aber auch Grenzen der Integration der jüdischen Minderheit in die Mehrheitsgesellschaft differenziert zu diskutieren und zu bilanzieren. Juden hatten einen erheblichen Anteil an der kulturellen Blüte und den wissenschaftlichen Leistungen im deutschsprachigen Kulturbereich. Gerade zu diesem Thema bietet es sich an, sinnvolle fächerübergreifende Unterrichtsprojekte zu realisieren. Für den politikgeschichtlichen Bereich sollte deutlich werden, dass der Einfluss der Juden in der deutschen Politik kaum der Rede wert war und dass die Abwehr des Antisemitismus gerade daran scheiterte, dass dieser nicht aus der Mitte der Gesellschaft bekämpft wurde.

Im Unterricht sollten folgende grundlegenden Inhalte vermittelt werden:

• 1914 unterschied sich die Kriegsbegeisterung deutscher Juden kaum von der ihrer nicht-jüdischen Landsleute. Die vom Kriegsministerium 1916 durchgeführte, aber nicht veröffentlichte Erhebung über die jüdische Beteiligung am Frontdienst („Judenzählung“) diffamierte die Juden pauschal und verstärkte antisemitische Vorurteile.

• Der größte Teil der jüdischen Bevölkerung stand der Revolution 1918/19 zunächst distanziert gegenüber, die freiheitliche und demokratische Weimarer Republik aber wurde von der über-wältigenden Mehrheit der Juden begrüßt und unterstützt.

• Während des Ersten Weltkrieges und insbesondere danach kam es zu einer Radikalisierung des Antisemitismus. Die so genannte Dolchstoßlegende und die Ermordung des Außenministers Walter Rathenau 1922 stehen exemplarisch für diese Entwicklung.

• Die Abwehr des Antisemitismus scheiterte, da es keine hinreichend starken und engagierten Bündnispartner der Juden in der Gesellschaft gab.

• Wissenschaft und Kunst im deutschsprachigen Kulturbereich sind ohne die Leistung der deutschen Juden nicht vorstellbar und verständlich, vor allem für die Zeit der Weimarer Re-publik. Eine kurze Aufzählung bedeutender Personen wird zwar nicht der großen Mannig-faltigkeit dieser Leistungen gerecht, vermittelt aber bereits eine Vorstellung von ihr (Sigmund Freud - Psychologie, Albert Einstein - Physik, Max Liebermann - Malerei, Franz Kafka und Else Lasker-Schüler - Literatur, Arnold Schönberg - Musik, Max Reinhardt - Theater, Fritz Lang - Film, Alfred Kerr - Theaterkritik und zahlreiche andere). Verfolgung, Vertreibung und Ermordung der Juden im Nationalsozialismus bedeuteten auch einen kulturellen Verlust, der bis heute in Deutschland spürbar ist.

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Page 78: Bücherlisten des Projekts "Die Bibliothek in der Kiste"

Juden in Deutschland nach 1945

Leitgedanken:

Es ist didaktisch wichtig, Schüler für die Situation der heute in Deutschland lebenden Juden und für ihr Selbstverständnis zu sensibilisieren, damit sie Juden nicht nur als NS-Opfer wahrnehmen. Dabei ist herauszustellen, dass es nach dem Holo-caust, dem größten Einschnitt in der jüdischen Geschichte, eine Kontinuität des früheren deutschen Judentums nicht geben konnte. Es ist vielmehr erstaunlich, dass sich nach 1945 überhaupt wieder Juden in Deutschland niederließen, das für sie „das Land aus dem die Mörder kamen“, denn hier gab es für sie wenig Normalität, weil sie ständig mit der Vergangenheit konfrontiert waren.

Im Unterricht sollten folgende grundlegenden Inhalte vermittelt werden:

• Die ersten jüdischen Gemeinden nach dem Krieg entstanden aus zwei ganz unterschiedlichen Wurzeln: aus den wenigen überlebenden deutschen Juden, die zumeist mit Nichtjuden verhei-ratet waren, und aus der Überzahl der aus Osteuropa geflohenen Überlebenden, den soge-nannten Displaced Persons, die später bis auf etwa 20 000 nach den USA und nach Palästina weiterwanderten.

• Die Juden in der BRD lebten oft physisch und psychisch gebrochen in Zurückgezogenheit von ihrer Umwelt und glaubten noch Jahrzehnte, dass sie Deutschland bald verlassen würden. Sie verstanden sich nicht als „deutsche Juden“, sondern gründeten 1950 eine Gesamtvertretung mit dem bezeichnenden Namen „Zentralrat der Juden in Deutschland“. Der Zionismus und Israel spielten in den jüdischen Gemeinden lange die Rolle einer Ersatzidentität. Erst in der dritten Generation zeigte sich eine zögernde Bejahung des Lebens in Deutschland.

• In die DDR kehrten überwiegend jüdische Kommunisten zurück, die am Aufbau einer sozialis-tischen Gesellschaft teilnehmen wollten. Sie spielten in Politik und Kultur der DDR eine nicht unwesentliche Rolle, verstanden sich aber nicht als Juden und wurden nicht Mitglieder der jüdischen Gemeinden. Während der antisemitischen Agitation gegen „Kosmopoliten“ 1953 flüchteten viele der Gemeindemitglieder nach Westen, so dass die Gemeinden 1989 insgesamt nur noch 400 meist alte Mitglieder hatten. Der letzte SED-Vorsitzende, Gregor Gysi, bat den Jüdischen Weltbund vergeblich um einen Milliardenkredit, der 1990 der DDR das Weiterbeste-hen hätte ermöglichen sollen.

• Angeregt durch einen Beschluss der frei gewählten DDR-Regierung kurz vor der Wiederverei-nigung ermöglichte die Bundesrepublik bis zum Jahr 2000 etwa 120 000 Juden aus den GUS Staaten die Einwanderung. Diese Neueinwanderer hatten jedoch auf Grund der Politik der Sowjetunion ihre Verbindung zum Judentum fast ganz verloren, was zusammen mit der Sprachbarriere ihre Integration in die Gemeinden sehr erschwert. Sie machen heute etwa 70 Prozent aller Juden in Deutschland aus.

• Die Bundesrepublik hat den Aufbau jüdischer Gemeinden und die Einwanderung aktiv unter-stützt und dies auch 2003 im Staatsvertrag mit dem Zentralrat der Juden in Deutschland für die Zukunft festgeschrieben. Gegenüber Israel betrieb sie eine vom Prinzip der geschichtlichen Verantwortung geleitete Politik. Deren Basis war das Luxemburger Abkommen von 1952 über „Wiedergutmachung“, das zum wirtschaftlichen Aufbau des Staates Israel beitrug und den Grundstein zu dauerhafter politischer, wirtschaftlicher und kultureller Zusammenarbeit zwischen der Bundesrepublik und Israel legte.

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Page 79: Bücherlisten des Projekts "Die Bibliothek in der Kiste"

Zum Leseförderungsprojekt "Die Bibliothek in der Kiste" Wer Lesen in der Schule fördern will, kann dies nicht allein mit Lehrbüchern, Fotokopien und Arbeitsblättern tun. (Kinder- und Jugend-)Sachbücher bereichern den schulischen Küchenzettel. Für den offeneren Unterricht stellen sie eine gut geeignete Hilfe dar: Sie ermöglichen Angebote für unterschiedliche Lesefähigkeiten, sie sind weniger "didaktisiert", lassen Platz für eigenständige Lese- und Lernstrategien. In der Theorie klingt das sehr einleuchtend. Im Alltag scheitert eine Benutzung von Sachbüchern im Unterricht, die mehr als akzidenziell sein soll, allein schon daran, dass ein maßgeschneiderter Bestand an Büchern, mit denen eine Klasse arbeiten kann, kaum vorhanden ist. Eine gut ausgestattete Bibliothek steht nur wenigen Schulen zur Verfügung. Öfter schon mag in der Umgebung eine öffentliche Bücherei vorkommen. Bei allem Entgegenkommen der Bibliothekarin wird es aber auch dann, besonders in kleineren Büchereien, nicht einfach sein, genügend Bücher zu einem Thema zusammenzustellen und gar für längere Zeit auszuleihen. Klassenbüchereien wiederum hängen vom guten Willen und dem Geldbeu-tel der Lehrer/innen und Eltern ab. Ihre Aufgabe liegt auch mehr darin, ein tägliches Angebot zu schaffen, das zur Überbrückung von Lernpausen und zum freien Schmökern geeignet ist. Diese Überlegungen waren 1992 Ausgangspunkt des Projekts "Die Bibliothek in der Kiste" der Landes-arbeitsgemeinschaft Schulbibliotheken in Hessen (LAG) e.V. Ziel ist es, Lehrer/innen die Bearbeitung von Unterrichtsthemen mit Hilfe von (Kinder- und Jugend-)Sachbüchern zu ermöglichen. Die Bücher werden den Schulen als "Mini-Bibliothek" in Bücherschränkchen oder -koffern leihweise zur Verfügung gestellt. Finanziell unterstützt wird das Projekt vom Hessischen Kultusministerium. Die Bücher sollen aber nicht nur Wissen vermehren, in Arbeitstechniken einführen und schülerorientierte Unter-richtsformen ermöglichen. Sie sind im weitesten Sinn Leseförderung, sollen zum Lesen verlocken und die Erfahrung ermöglichen. dass sich Lesen lohnt. Während anfangs nur Sachbücher verwendet wurden, hat sich das Projekt im Laufe der Zeit auch für belletristische Literatur und andere Medien (Videos, DVDs) geöffnet. Unverändert ist dabei der Anspruch geblie-ben, nicht bloß einen Querschnitt der Verlagsproduktionen zu dem jeweiligen Thema anzubieten, sondern eine eigenständige Auswahl zu treffen. Dabei helfen jeweils kompetente Lehrkräfte und Bibliothekarinnen. Gelegent-lich befindet sich auch ein antiquarisch, nach langem Suchen beschafftes Buch in einem Schränkchen. Die Anzahl der Bücher ist so bemessen, dass den Schülerinnen und Schülern eine Auswahl aus einem größeren Angebot möglich ist. Zu einem Thema werden jeweils 30-50 Bücher zusammengestellt. Dabei wurde darauf geachtet, dass (bei Sachthemen) Bücher mit unterschiedlich schwierigen Texten dabei sind und sich wenigstens einige zur gezielten Informationsentnahme eignen, also mit Register und/oder Inhaltsverzeichnis und Seitennum-merierung ausgestattet sind. Ermöglicht werden soll auch Gruppenarbeit, deswegen sind Bücher mehrfach vorhanden. Als Transport- und Aufbewahrungsbehälter dient ein eigens gefertigtes Bücherschränkchen. Solche Bücherschränkchen dienten in Hessen ende des 19. und anfangs des 20. Jahrhunderts zur Literaturversorgung von Dörfern durch Stadtbüchereien. Während der Nutzungsdauer im Klassenraum sollen die Bücher weder "herumfliegen" noch in einem Pappkarton aufbewahrt werden. Nicht zu unterschätzen ist die Rolle der Schränk-chen als Blickfang. "Die Bibliothek in der Kiste" darf nachgeahmt werden. Finanzieller und organisatorischer Aufwand sind so bemessen, dass eine Schule in eigener Regie (oder gemeinsam mit einer benachbarten Schule oder Bibliothek) "Kisten" zusammenstellen und über einige Schuljahre hinweg in mehreren Klassen einsetzen kann. Daraus kann der Grundstock einer schuleigenen Bücherei werden. Zu den weiteren Themen des Projektes s. die LAG-Homepage www.schulbibliotheken.de

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Zusammengestellt von Günter Schlamp Mit freundlicher Unterstützung bei der Literaturauswahl durch Ida Griffith-Zee und Ernst Wittmann © 2006 Günter Schlamp und LAG Schulbibliotheken in Hessen e.V. Für Kritik und Verbesserungsvorschläge bin ich dankbar. Anschrift des Verfassers: Günter Schlamp Gregor-Mendel-Str. 14 14469 Potsdam fon 0331 2011917 fax 0331 2015716 mobil 0177 5631916 e-mail [email protected]

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Landesarbeitsgemeinschaft Schulbibliotheken in Hessen e.V. (LAG) » Die Bibliothek in der Kiste «

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EUROPA

Sachbücher Sek.I/II

[EUR-LIST.DOC-14.11.2009-g.schlamp] Andrews, Michael: Europa. Die Entstehung und Entwicklung eines Kontinents RVG-Interbook 1994(39,80) 3 88102 104 3 Von der Plattentektonik über Bodenschätze bis Ökologie:In dem Bildband wird die Wechselbeziehung von geologischer und kultureller Entwicklung dargestellt. Beimel, Matthias: Europa. Zusammenleben ohne Grenzen (Unterrichtswerkstatt Geschichte und Politik) Frankfurt: Diesterweg 1991 (21,80) Umfangreiche Unterrichtseinheit S II: Krieg, Nationalismus, Demokratie, Kultur, EU-Themen Collett, Peter: Der Europäer als solcher ... ist unterschiedlich Verhalten, Körpersprache, Etikette Hamburg: Kabel 21994 (29,80) 3 8225 0260 X Amüsante, oberflächliche Darstellung unterschiedlicher Verhaltensweisen Europa. Kulinarische Streifzüge, von Erika Casparek-Türkkan München: Siegloch-Edition 1994 3 89393 100 7 Europa entdecken. Geschichten und Gedichte unserer Nachbarn. (Lesehehefte für den Literaturunterricht) Stuttgart: Klett 1993 (8,50) 3 12 261910 5 Unterrichtsideen Deutsch. Europa entdecken - Geschichten unserer Nachbarn. 19 Unterrichtsvorschläge für die Klassen 8-10 Stuttgart: Klett Verl. f. Wissen u. Bildung 1993 (29,--) 3 12 922659 1 Lehrerheft mit Unterrichtsvorschlägen und Interpretationen zu 19 Texten europäischer Autoren. Die Texte sind im Leseheft "Europa“ entdecken. Geschichten und Gedichte unserer Nachbarn Europäische Nachbarn. Ein Lesebuch für die Oberstufe hrsg. v. Hildegard Wittenberg Stuttgart: Klett 1992 (23,20) 3 12 347600 6 Anthologie mit Prosa und Lyrik dieses Jahrhunderts. Bietet die Möglichkeit, Fremdes und Gemeinsames in der Literatur zu entdecken. Lehrerheft dazu hrsg. v. Hildegard Wittenberg Stuttgart: Klett 1993 (21,--) 3 12 347630 8 Europäische Geschichte. Quellen und Materialien; hrsg. v. Hagen Schulze/Ina Ulrike Paul München: Bayerischer Schulbuchverlag 1994, 1288 Seiten (128,--) 3 7627 6257 0 Umfassende Dokumentation von der Antike bis heute.

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2 Europäisches Geschichtsbuch Stuttgart: Klett-Cotta 21998 (39,80) 3-608-91855-8 Ein Versuch, die nationale Geschichtsschreibung durch eine gemeinsame europäische zu ersetzen. Verbesserte Neuausgabe Europäisches Lesebuch. Zusammengestellt von Gudrun Barmeyer u.a. [2 Exemplare] München: Oldenburg 1992 (36,--) 3 486 88751 3 Texte europäischer Autor/inne/n zu Kindheit, Lernen, Fremdheit, Europa u.a. Enthält deutsche, französische und englische Originaltexte Lehrerband dazu: München: Oldenbourg 1992 (24,--) 3 486 88752 1 Fuhrmann, Manfred: Europa. Zur Geschichte einer kulturellen und politischen Idee Konstanz: Universitätsverlag 1981 (Konstanzer Universitätsreden 121) (13,80) 3 87940 200 0 Fundamente. Kursthemen: Europa - Raumnutzung, Raumverflechtung; von L.Deuringer u.a. Stuttgart: Klett - Perthes 1993 (32,--) 3 12 409231 7 Mittelmeerländer, Alpen, Westeuropa, Ostmittel- und Südosteuropa, Nordeuropa. Wichtige Raumstrukturen und Prozesse werden exemplarisch dargestellt. Giroud, Françoise/ Grass, Günter: Wenn wir von Europa sprechen. Ein Dialog Frankfurt: Luchterhand 1989 (SL 835 - 15,80) [Nicht mehr lieferbar] 3 630 61835 9 Gespräch über Europa und insbesondere über die deutsch-französischen Beziehungen Kretz, Makus: Inter Rail. Handbuch für Bahnreisen in Europa Unterwegsverlag 1994 (28,80) 3 924334 25 0 Kruse, Ingrid von: Europa beim Wort genommen. 115 Porträt-Photographien München: Prestel 1992 (78,--) 3 7913 1217 0 Fotoporträts und Gedanken von Wissenschaftlern, Schriftstellern, Politikern zu Europa Kühnhardt, Ludger/Pöttering, Hans-Gert: Europas vereinigte Staaten. Annäherungen an Werte und Ziele Zürich: edition interfrom/Osnabrück: Fromm 1991 (Texte + Thesen, Bd. 237 - 14,--) 3 7201 5237 5 Lützeler, Paul Michael: Die Schriftsteller und Europa. Von der Romantik bis zur Gegenwart München: Piper 1992 (SP 1418 - 34,90) 3 492 11418 0 Der Europagedanke bei Schriftstellern. Auswertung von Europa-Essays seit der Romantik. Ludwig, Klemens: Europa zerfällt. Völker ohne Staaten und der neue Nationalismus Reinbek: Rowohlt 1993 (rororo aktuell 13217 - 12,90) 3 499 13217 6 Ludwig, Klemens: Ethnische Minderheiten in Europa. Ein Lexikon München: Beck 1995 (22,--) 3 406 39215 6 Märchenreise durch Europa. (Lesehefte); zusammengestellt von B. Stamer Stuttgart: Klett 1987 (7,80) 3 12 261210 0 Für Klasse 5/6

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3 Mermet, Gérard: Die Europäer. Länder, Leute, Leidenschaften München: dtv 1993 (dtv sachb. 30340 - 19,90) [Nicht mehr lieferbar] [3 Exemplare] 3 423 30340 9 Ein (noch verbesserungsfähiges) statistisches Nachschlagewerk Mönch, Jürgen: Berufsziel Europa: Trends, Förderungsmöglichkeiten, Ansprechpartner München ...: mvg 1993 (29,80) 3 478 07960 8 Informationen über Berufschancen (auch) für Schüler/innen und Auszubildende. Enthält 10 Seiten Kontaktadressen Multimedia Europa CD-ROM EBdirekt, Georg-Hallmeier-Str. 2, 81369 München 3 929510 22 7 Farbfotos von Sehenswürdigkeiten, Nationalhymnen, landestypische Musik, Redenausschnitte Kann lizenzfrei weiterverwendet werden! Partner in Europa. Zwölf Länderporträts. [Nicht mehr lieferbar, nicht in allen Schränkchen!] Eine Hörfunkserie von Mathias R. Schmidt, hrsg. von der Vertretung der EG-Kommission in der BRD Stephan-Kühn, Freya: Was in den Höhlen begann... Die Geschichte Europas in Geschichten erzählt von Freya Stephan-Kühn Würzburg: Arena ²1992 (24,80) 3 401 04411 7 Wege nach Europa. Spuren und Pläne. Velber: Friedrich 1991 (Friedrich-Jahresheft IX ) Sammelband mit Aufsätzen zu Geschichte , Jugend, Unterricht und Schule in Europa Materialien zur EU Auf dem Weg zur Europäischen Union Einführung in den Vertrag von Maastricht, hrsg. von der Kommission der EG (Manuskript)

Donat, Marcell von: Das ist der Gipfel. Die EG-Regierungschefs unter sich Baden-Baden: Nomos 1987 (28,--) 3 7890 1496 6 Unterhaltsam-informative Darstellung der Arbeitsweise des Europäischen Rats Europa in Zahlen Hrsg. vom Statistischen Amt der EG -Eurostat-, 3. Ausgabe 1992 oder jünger Europa von A-Z. Taschenbuch der europäischen Integration; hrsg. v. Werner Weidenfeld u. Wolfgang Wessels Bonn: Europa-Union-Verl. 41995 (19,80) [4 Exemplare] 3 7713 0495 4 Europäische Integration Wochenschau-Heft 6/95 S II Bestellnr. 26,95 (10,80) Wochenschau-Verlag, Adolf-Damaschke-Str.103, 65824 Schwalbach Europäische Union Informationen zur politischen Bildung 213 Bonn: Bundeszentrale f. pol. Bildung (BuZpB), Neudruck 1995 Europäische Gemeinschaft - Europäische Union. Die Vertragstexte von Maastricht (Mit den deutschen Begleittexten) Bonn: Europa-Union-Verl. 1995 (29,--) 3 7713 0468 7

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4 Fritzler, Marc/Unser, Günther: Die Europäische Union Bonn: Bundeszentrale f. pol. Bildung 1998 Übersicht über die EU, auch historisch, und immer mit Blick auf die Einstellungen der Bürger/innen Grix, Ralf/Knöll, Wilhelm: Das EG-Buch Frankfurt: Diesterweg ²1992 (19,80) 3 425 07498 9 Institutionenkunde und 2 Fallanalysen: Nitrate im Trinkwasser (Umweltschutz), Lauch als Projekt (Agrarmarkt). Stichworte zu einer Kulturpolitik der EG Grupp, Claus D.: Europa 2.000. Der Weg zur Europäischen Union [Z. Zt vergriffen, Neuauflage 1997!] Köln: Omnia 61995 3 89344 022 4 Broschüre mit Arbeitsfragen zu jedem Kapitel Grupp, Claus D.: Die Europäische Union. Beschreibung einer großen Unbekannten Köln: Omnia 1995 3 89344 027 5 Die EU wird mit kritischer Sympathie transparent gemacht. Gutes Register Lipgens, Walter: Die europäische Integration. Stuttgart: Klett (Tempora.Quellen zur Geschichte und Politik) 21991 (1983) (15,50) 3 12 490030 8 Quellen zur europ. Einigungsbewegung 1914 - 1981 Renner, Günter: Vom Binnenmarkt zur Europäischen Union. Arbeitsbuch für Schule und Erwachsenenbildung, Bühl: Konkordia 1992 (24,80) Platzer, Hans-Wolfgang: Lernprozeß Europa. Die EG und die neue europäische Ordnung. Eine Einführung. Bonn: Dietz 31995 (19,80) Enthält Schaubilder und Statistiken. Bezieht auch aktuelle Tendenzen der NATO und KSZE ein. Knappe und übersichtliche Einführung ins Thema Schneider, Sylvia: Das Politik-Fragebuch Wien: Ueberrreutter 1995 3 8000 1480 7 Darin ca. 50 Seiten über Europa, die auch schon im 6. Schuljahr verstanden werden. Teske, Horst: Europäische Gemeinschaft. Aufgaben, Organisation, Arbeitsweise [4 Exemplare] (Legislative - Exekutive - Rechtsprechung) Bonn: Dümmlers 41993 (13,80) 4 327 32784 1 Wieviel Demokratie verträgt Europa? Hrsg. von der Stiftung Mitarbeit Opladen: Leske und Budrich 1994 Kritik an der ökonomisch orientierten und zentralistisch verfaßten EU-Bürokratie. Enthält auch Gegenvorschläge. Eine wechselnde Zahl von Broschüren als Anregung zum Bestellen, z. B.: Wandzeitung Europa Handkarte EU Europa in 100 Stichworten EU in Zahlen „Fabel“haftes Europa Der europäische Binnenmarkt Europa in einer Welt im Wandel Europa der Bürger Die europäische Einigung

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5 Adressen: Bundeszentrale f. pol. Bildung, Postf. 2325, 53013 Bonn Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, Welckerstr. 11, 53113 Bonn Vertretung der EU in Deutschland, Zitelmannstr. 22, 53113 Bonn Didaktische Literatur: Andresen, Dierk: Totally Eurotic. Communicative Classroom Activities in a European Context (Klett-Beiträge zum Englischunterricht in der Erwachsenenbildung) Stuttgart: Klett Verl. f. Wissen u. Bildung 1993 (39,80) 3 12 537920 2 Unterrichtsideen und Arbeitsblätter nicht nur für den Englischunterricht Mickel, Wolfgang W.: Lernfeld Europa. Didaktik zur europäischen Erziehung Opladen: Leske + Budrich ²1993 (39,-- ) 3 8100 1067 7 Didaktisches Material für eine Erziehung zum europäischen Bewußtsein: Einstellungen von Jugendlichen, die "europäische Dimension" in den Schulstufen,, europäisches Bewußtsein als Erziehungsziel Europa im Unterricht, Anregungen und Unterrichtsbausteine. Hess. Inst. f. Bildungsplanung u. Schulentwicklung (HIBS), Reihe Materialien zum Unterricht, Sekundarstufe, H. 126, Europa im Unterricht 1, Wiesbaden 1994 Didaktische Literatur Grundschule (für eine zukünftige Grundschulkiste Europa) (kann auch von Sek I - Lehrerinnen und Lehrern mit Gewinn gelesen werden!) Grundschule in Europa - Europa in der Grundschule, hrsg. v. Rudolf Schmitt u.a. Arbeitskreis Grundschule e.V., Beiträge zur Reform der Grundschule 83/84, Frankfurt 1992 Enthält im ersten Teil einen Vergleich der Primarstufen in Europa, im zweiten Teil Unterrichtsbeispiele für europ. Lernen Grundschulmagazin Heft 7/8 1992, Schwerpunktthema Europa Kasper,. Hildegard/ Kullen, Siegfried: Lehrerhandreichung und zwölf Kopiervorlagen von Arbeitsblättern zur Europa-Kartei I. Anregungen zum europäischen Lernen Heinsberg: Agentur Dieck 3 88852 040 1 (Die Europakartei ist vergr.)

Das Schränkchen enthält in der Standardausstattung: 63 Bücher und mit Aufkleber gekennzeichnete Broschüren,

sowie 1 CD-ROM und 1 Hörkassettenpaket. (Abweichungen bei dem ausgeliehenen Schränkchen sind möglich und werden notiert.)

© Günter Schlamp, 1993-96

Finanziert mit Mitteln des Hessischen Kultusministers

Einige der Bücher sind nicht mehr erhältlich. Für besonders sorgfältige Behandlung und vollständige Rückgabe ist die LAG sehr dankbar.

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6 Medienhinweise: Frech, Siegfried/ Langer, Wolfgang: Europa im Aufbau - ein interaktives Lern- und Informationssystem Teil I 1945 -57 68,-- (Wochenschau - Verlag, Herbst 1996, 3 87920 028 9) Wird aus aus fünf chronologisch aufgebauten Büchern bestehen. Eine Demo-Version zeigt, daß auf der Textebene ebene sehr komfortable Hyperlinks vorhanden sind. Einige Fotos sind auch da, anscheinend sind keine Video- /Ton-Dokumente vorgesehen. Weniger wäre mehr gewesen: Bis alle fünf Bände (= 5 CD-ROM ?) vorliegen, dürften Jahre vergehen. Der Kaufpreis dürfte (5 x 68,-- ?) über 350,-- DM liegen, wenn er nicht subventioniert wird. Und: Wer will das alles wissen? Ein Hauch „Edutainment“ dürfte schon sein! (Europa-Quiz, Hymne,...) Die EU unterhält inzwischen 4 Internet/WWW-Server, davon sind vor allem diese beiden für Schulen nützlich: Europa: Unter http://www.cec.lu erhält man allgemeine Informationen über die Union, die Kommission und Hinweise auf Informationsquellen I*M Europe: Unter http://www.echo.lu erhält man Volltexte von Dokumenten, kann eine Suchmaschine benutzen, um in EU-Datenbanken zu suchen; Schwerpunkt von I*M Europe: Informationstechnologie Bürger Europas: http://citizens.eu.int gibt Informationen über die Rechte der Bürger/innen in den Ländern des Binnenmarkts.(11/96 noch mit zahlreichen Programmierfehlern behaftet und unfertig. Absturzgefahr!) Die Internet-Verkehrssprache der EU ist Englisch. Im Gegensatz etwa zu großen staatlichen oder privaten Institutionen in den USA war die EU weder im Internet noch im „hardcopy“-Bereich in besonderer Weise um Informationsangebote für Schulen bemüht. Das scheint sich zu ändern: Der Europäische Industriekreis, ein Zusammenschluss von Konzernvorständen dringt auf eine bildungspolitische Initiative (Das“ Jahr des lebenslangen Lernens“ ist ein erstes Ergebnis.) Im Rahmen der Bangemann-initiative zur europäischen Informationsgesellschaft gibt es jetzt auch Ansätze für ein „Web for Schools“. (http://www.ispo.cec.be)

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Landesarbeitsgemeinschaft Schulbibliotheken in Hessen e.V. » Die Bibliothek in der Kiste «

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Thema: Leben in fremden Kulturen Sachbücher Sekundarstufe I

[FREKULT.DOC-11/92-g.brée/g.schlamp]

Albert, Jean-Paul: Westafrika heute. Von den Eingeborenen am Niger zu den Studenten von Dakar (Das neue Bild der Erde) Nürnberg: Tessloff 1990 (19,80 - O) 1x 3 7886 0865 X Bühnau, Ludwig: Die Wikinger Ravensburg: Maier 1991 (29,80 - O) 1x 3 4733 5633 6 Coblence, Jean-Michel: Die Kulturen Asiens Geschichte der Menschheit Fellbach: Union 1990 (28,-- - O) 1x 3 8139 5704 7 Corbishley, Mike: Das Buch vom alten Rom Würzburg: Arena (29,80 - O) 2x 3 401 04318 8 Einst waren wir ein freies Volk; hrsg.v. Käthe Recheis Stuttgart: Hoch 1989 (22,80 - F) 1x 3 7779 0449 X Emecheta, Buchi: Der Ringkampf Göttingen: Lamuv 1992 (14,80) 1x 3 88977 317 6 Forbes, Leslie: Die schönsten Feste in aller Welt. Eine kulinarische Reise rund um die Erde mit 150 Originalrezepten München: Heyne 1992 (48,-- - F) 1x 3 453 05190 4 Harris, Marvin: Menschen. Wie wir wurden, was wir sind Stuttgart: Klett-Cotta 31992 (48,-- - F) 1x 3 608 93152 X Heberer, Thomas: Wenn der Drache sich erhebt. China zwischen Gestern und Heute Baden-Baden: Signal 1988 (17,90 - F) 1x 3 7971 0272 0 Henning, Anne de: Indien - Land voller Geheimnisse Ravensburg: Maier ²1991 (8,80 - O) 2x 3 473 38328 7 Hetmann, Frederik: Indianer Ravensburg: Maier 41992 (29,80 - O) 1x 3 473 35496 1 Kunik, Petra: Der geschenkte Großvater Ffm.: Büchergilde Gutenberg 1989 [vergriffen - nicht mehr in allen Schränkchen] 1x Länder der Erde. TIME-LIFE-Reihe Arab.Halbinsel, 51991; 90 6182 796 5 Australien, 101991; 90 6182 798 1 Brasilien, 51991; 90 6182 807 4

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_________________________________________________________________________________________ Indien, 51991; 90 6182 206 6 Israel, 41991; 90 6182 804 X Japan, 51991; 90 6182 799 X Kanada, 91992; 90 6182 800 7 Mexiko, 51992; 90 6182 797 3 USA, 91991; 90 6182 793 0 Amsterdam: TIME-LIFE (je 48,-- - O) 9x Lawler, Robert: Am Anfang war der Traum. Die Kulturgeschichte der Aborigines 1x München: Droemersche Verl.Anst. 1993 (49,90) 3 426 26646 6 Frankfurt: Büchergilde Gutenberg 1994 (49,90) 3 7632 4245 7 Moniot, Henri: Die Kulturen Afrikas (Geschichte der Menschheit) Fellbach: Union 1992 (28,-- - O) 1x 3 8139 5709 8 Neuss-Kaneko, Margret: Familie und Gesellschaft in Japan. Von der Feudalzeit bis in die Gegenwart München: Beck 1990 (BsR 418 - 16,80 - F) 1x 3 406 34010 5 Newth, Mette: Menschenraub Ffm.: Sauerländer 1989 (29,80) 1x 3 7941 3177 0 Nijhuis, Truus: Afrikanische Kinderspiele Wuppertal: Hammer 31992 (16,80 - O) 1x 3 8729 4302 2 Oliphant, Margaret: Die Welt der Ägypter Nürnberg: Tessloff 1990 (26,-- - O) 1x 3 7886 0153 1 Pierre, Michel: Europa im Mittelalter. Alltagleben der Menschen im Mittelalter Fellbach: Union ²1991 (28,-- - O) 1x 3 8139 5702 0 Powell, Anton: Das Buch vom alten Griechenland Würzburg: Arena (29,80 - O) 1x 3 401 04320 X Ridgwell, Jenny u. Judy: Food Around The World Oxford: University Press 1988 (18,-- - F) 1x 019 832 728 5 Séguin, Dominique de: Brasilien heute. Von den Goldsuchern in den Garimpos zu den Ingenieuren von Itaipu Nürnberg: Tessloff 1990 (19,80 - O) 1x 3 7886 0864 1 Shah, Haku/Fischer, Barbara u. Eberhard: Gopal. Ein indischer Balladensänger zeichnet sein Leben Zweisprachige Ausgabe in Deutsch und Gudscharati Wuppertal: Hammer / Düsseldorf: Hagemann 1985 [nicht in allen Schränkchen] 1x 3 87294 276 6 So lebten sie in den ersten Jahrhunderten des Islam Nürnberg: Tessloff 1986 (19,80 - O) 1x 3 7886 0843 9

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_________________________________________________________________________________________ So lebten sie im alten Griechenland Nürnberg: Tessloff 1982 (19,80 - O) 1x 3 7886 0840 4 So lebten sie zur Zeit der Maya, Azteken und Inka Nürnberg: Tessloff 1982 (19,60 - O) 1x 3 7886 0838 2 So lebten sie zur Zeit der Pharaonen Nürnberg: Tessloff 1982 (19,60 - O) 1x 3 7886 0839 0 So lebten sie zur Zeit der Wikinger Nürnberg: Tessloff 1986 (19,60 - O) 1x 3 7886 0841 0 Die Türken. Berichte und Informationen zum besseren Verständnis der Türken in Deutschland hrsg.v. K.-H.Meier-Braun/Y.Pazarkaya Ffm.: Ullstein 1983 (Ullstein TB 34132 - 8,80 - F) 1x 3 548 34132 2 Vigoureux, Michel: Japan heute. Von den Pilgern des Fudschijama zu den Massen von Groß-Tokio Nürnberg: Tessloff 1990 (19,80 - O) 1x 3 7886 0862 5 Weggel, Oskar: Die Asiaten. München: Beck 1989 (39,-- - F) 1x 3 406 33655 8 Wood, Marion: Das Buch vom alten Amerika Würzburg: Arena (29,80 - O) 1x 3 401 04381 1

zusammengestellt von: © Hans Günther Brée / Günther C. Schlamp, 1992/93/95

Projektfinanzierung aus Mitteln des Hessischen Kultusministeriums

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_________________________________________________________________________________________ 14.11.2009

» Jugend und Gewalt « Eine (annotierte) Bücherkiste für die Sek.I

[gewalt.doc-1/94-g.brée/g.schlamp]

Bauer, Marion Dane: Der Angst hat, bist du doch München: dtv

31993 (dtv junior 78013 - 5,80) [3x]

3 423 78013 4 Der stille Joe hat es schwer mit seinem Freund, dem Draufgänger Tony, der sich mit Begeisterung in die waghalsigsten Abenteuer stürzt und ihn dann mit ganz alltäglichen Sticheleien einen Feigling schimpft, wenn Joe nicht mithalten will; nachdem ein Unglück geschieht, muß Tony lernen, mit seiner Schuld zu leben. Chambers, Aidan: Wer stoppt Melanie Prosser? Ravensburg: O.Maier 1991 (RTB 1798 - 7,80) 3 473 51798 4 [3x] Eine Schülerin terrorisiert mit zwei Freundinnen die ganze Klasse. Lange Zeit wagt niemand, ihnen entgegenzutreten. Als Lucy und Angus sich dann dagegen wehren, finden sie gleichzeitig die familiären Hintergründe für Melanies Verhalten heraus. Cormier, Robert: Unheilvolle Minuten Ffm.: Sauerländer 1993 (29,80) [3x] 3 7941 3654 3 Ein Jugendbuch aus dem Amerikanischen über Gewalt und die „fatale Unfähigkeit“, miteinander zu reden. Dolto, Françoise u.a.: Von den Schwierigkeiten, erwachsen zu werden Stuttgart: Klett-Cotta

41992 (24,--) [3x]

3 608 95756 1 Sachbuch für Jugendliche als Hilfe zur Bewältigung einer wichtigen Lebensphase. Sexualität, Autorität und Gewalt werden differenziert zur Sprache gebracht. Eisenberg, Götz/Gronemeyer, Reimer: Jugend und Gewalt. Der neue Generationskonflikt oder Der Zerfall der zivilen Gesellschaft Reinbek: Rowohlt 1993 (rororo aktuell 13352 - 12,90) [1x] 3 499 13352 0 Sachbuch: Jugendgewalt als Phänomen einer Gesellschaft ohne Konsens über Werte, Normen, Moralvorstellungen Farin, Klaus/Seidel-Pielen, Eberhard: Krieg in den Städten. Jugendgangs in Deutschland Berlin: Rotbuch

51993 (Rotbuch TB 34 - 15,80) [L] [1x]

3 88022 0441 Illusionslose Reportage über die alltägliche Gewalt rivalisierender Gangs in Deutschland Golding, William: Herr der Fliegen Ffm.: Fischer (Fischer TB 1462 - 10,80) [3x] 3 596 21462 9 Der (verfilmte) Roman wirft die Frage auf, wie Menschen dazu kommen, Gewalt gegeneinander auszuüben und Vernunft zu unterdrücken. - Eine Gruppe Jugendlicher gelangt infolge eines Flugzeugunglückes, bei dem kein Erwachsener überlebt, auf eine Insel im Pazifik; mit zunehmender Dauer des Aufenthaltes zerfällt die Gemeinschaft, Terror und barbarische Gewalt gipfeln im Machtrausch, der auch vor Mord nicht zurückschreckt.

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2

Hazelhoff, Veronika: Fenna oder Die Angst vor der Wahrheit Reinbek: Rowohlt 1990 (rotfuchs 516 - 7,80) [3x] 3 499 20516 5 Fenna bekam ihren Namen nach der verstorbenen Jugendfreundin ihrer Mutter; als sich die 14jährige mit ihrer Mutter in einer Art Nostalgiesuche daran macht, alte Freunde aufzustöbern, wird deutlich, daß die Fenna von damals an den Folgen einer Mutprobe starb. HERR DER FLIEGEN. Spielfilm nach dem gleichnamigen Roman von William Golding. Großbritannien 1963 - Regie: Peter Brook - s/w-Film, 91 min. Duisburg: atlas film+av 1991 (Nr. 2903 - 395,-- ) Annotation s.o. - Sekundärliteratur s.u. Herr der Fliegen. Begleitheft zum gleichnamigen Spielfilm Duisburg: atlas film+av 1987 (6,20) [1x] 3 88932 903 9 Hinweise zur Filmographie, zum Inhalt des Film, zum unterrichtlichen Einsatz und zur didaktischen Auswertung Hinton, Susan E.: Die Outsider München: dtv

141993 (dtv junior 7841 - 6,90) [3x]

3 423 07841 3 Ponyboy, ein Mitglied einer Jugendgang, erzählt von sich und seinen Freunden - Außenseitern der Gesellschaft, wie es sie in jeder Großstadt gibt. ( Anmerkungen ) Höhn, Michael: Schattenkämpfer. Eine Ninja-Geschichte Berlin: Elefantan Press 1993 (EP 474 - 19,90) [1x] 3 88520 474 6 Eine Geschichte über die Enstehung von Gewalt und ihre Faszination für Jugendliche. - Durch Zufall stößt Oliver in unwegsamem Gelände vor der Stadt auf eine Kampfsportgruppe; er ist begeistert - bis es zum Kampf gegen eine bewaffnete Türkengang kommt. Hofstra, Renny: Schattenkatzen Kevelaer: Anrich 1992 (22,80) [3x] 3 89106 157 9 In diesem Jugendbuch geht es um den Machtkampf mehrerer Schülerinnen einer Klasse, als in einer Schüleraufführung, die der Gewalt durch Umweltzerstörung gewidmet ist, Janna, das stärkste Mädchen der Klasse, von anderen "einfach an die Wand gespielt wird". Institut Jugend Film Fernsehen (hrsg.): Gewalt. Eine Gesellschaft unter Druck München: KoPäd 1993 (Filme zur Diskussion Nr.40 - 14,--) [L] [1x] ISSN 0942 3699 Annotierter Katalog über Spiel- und Dokumentarfilme zum Thema Gewalt ( Schlöndorffs Film »Der junge Törless« und Peter Steins Film »Klassenfeind«) Johnson, Pete: Ab heute nicht mehr Boffin Freiburg: Herder 1992 (22,80) [3x] 3 451 22622 7 Der Jugendroman beschreibt die Situation amerikanischer Jugendlicher, die mit sich und ihrer Freizeit nichts anzufangen wissen, als die eigene Stärke auszutesten, auch mit Gewalttätigkeiten. Egoistisch, materialistisch, zynisch gehen sie miteinander um und gegeneinander vor. Lehnhof, Uli: Über Schalke fahr'n wir nach Berlin Recklinghausen: Bitter 1992 (19,80) 3 7903 0467 0 [1x] Ein Roman über die Gedankenwelt von Fußballfans. Er beschreibt die Individualität, die sich schnell in einer Clique verlieren kann, wenn ein Jugendlicher nicht gelernt hat, zu sich selbst zu stehen und anzunehmen.

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Levoy, Myron: Ein Schatten wie ein Leopard München: dtv 21993 (dtv junior 78026 - 7,90) [3x] 3 423 78026 6 Die Geschichte des puertoricanischen Jungen Ramon Santigo, der sich in New Yorks Straßen stark fühlt, wenn er sein Messer blitzschnell zieht und der möchte, daß sein Vater und seine Gang stolz auf ihn sind. Myers, Walter Dean: Scorpions München: dtv 1993 (dtv pocket plus 78039 - 9,90) [1x] 3 423 78039 8 Jugendbuch über Gewalt, Kampf und Tod, die zum Alltag einer Straßengang im New Yorker Schwarzenviertel Harlem gehören. Moeckl, Gottfried: Treffpunkt Clique. Jugend zwischen Langeweile und Gewalt Fellbach: Spectrum 1992 (Spectrum Zur Sache - 19,80) [3x] 3 7976 1505 1 Sachbuch: Die Clique als sowohl problematische als auch für Jugendliche und ihre Loslösung vom Elternhaus wichtigste 'Institution'. Musil, Robert: Die Verwirrungen des Zöglings Törleß Reinbek: Rowohlt (rororo 300 - 6,90) 3 499 10300 1 [3x] Der (verfilmte) Roman über einen Internatsschüler, der die Gewalt verabscheut und doch auch ihrer Faszination unterliegt. ( Anmerkungen) Otto, Hans-Uwe/Merten, Roland (hrsg.): Rechtsradikale Gewalt im vereinigten Deutschland. Jugend im gesellschaftlichen Umbruch Bonn: BuZpB 1993 (Schriftenreihe Bd. 319) [L] [1x] ISBN 3 89331 170 X • ISSN 0435 7604 Handbuch zu den politischen, soziologischen, psychologischen und gesellschaftlichen Erklärungsansätzen jugendlicher Gewalt (Extremismus, gesellschaftliches Phänomen, autoritäre Persönlichkeit, Rechtsradikalismus, geschlechtsspezifische Erklärungsansätze) Pohl, Peter: Nennen wir ihn Anna Ravensburg: O.Maier 21993 (26,80) [3x] 3 473 35116 4 In der Retrospektive erzählt ein damals 18jähriger von dem 14jährigen Anders, der in einem Sommerlager als Schwächling galt und mit furchtbarer Brutalität gequält wurde und keinen Ausweg mehr sieht. Preuschoff, Gisela & Axel: Gewalt an den Schulen Köln: PapyRossa 21993 (Neue Kleine Bibliothek 27 - 18,--) [1x] 3 89438 049 7 Handbuch für die Praxis: Ausgehend von alltäglichen Fallbeispielen wird aufgezeigt, wie Gewalt begegnet werden kann Schubert, Ulli: Dann, wenn ich will Solothurn: Aare 1992 (24,80) [3x] 3 7260 0386 X Ein Videofilm über die 'fast normale' Gewalt Jugendlicher soll gedreht werden. Der Roman beschreibt diese Aktion und die daraus resultierenden Interaktionen und reflektiert gleichzeitig geschlechtsspezifische Mechanismen im Umgang Jugendlicher miteinander. Shelesnikow, Wladimir: Vogelscheuche Berlin: Kinderbuchverlag 31991 (14,80) [3x] In einer russischen Kleinstadt Ende der 70er Jahre wird ein Mädchen von ihren Mitschülern verprügelt, beschimpft und gedemütigt, weil sie die Schuld und Verrat eines Mitschülern aus sich nehmen wollte. Das Buch zeigt das Ineinandergeifen von gesellschaftlich bedingter, verkommener Moral und deren individuelle Ausprägung.

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Steenfatt, Margret: Haß im Herzen. Im Sog der Gang Reinbek: Rowohlt 1993 (rotfuchs 648 - 7,90) 3 499 20648 X [3x] Tono hat Langeweile und sucht Spannung und Abenteuer in einer Jugendgang, die Angst und Schrecken verbreitet mit ihren Aktionen gegen alle, die nicht in das Weltbild des Anführers der Gang passen. Zeichenerklärung: [L] Zur Information für Lehrer/innen ____________________________________________________________________________________________ Anmerkungen: Folgende Filme zum Thema beschäftigen sich ebenfalls mit gesellschaftlicher und struktureller Gewalt und sind an den angegebenen Verleihstellen auszuleihen: DER JUNGE TÖRLESS. Spielfilm nach dem Roman »Die Verwirrungen des Zöglings Törleß« von R.Musil BRD/Frankreich 1966 - Regie: Volker Schlöndorff - s/w-Film, 87 min. Verleih [16 mm]: Landesfilmdienst Frankfurt, Kennedyallee 105a, 60596 Frankfurt/M., 069/6300940 vgl. Annotation zum Buch DIE VOGELSCHEUCHE. Spielfilm nach dem gleichnamigen Jugendbuch von W.Shelesnikow UdSSR 1984 - Regie: Rolan Bykow - Farbe, 120 min. Verleih [Video]: Stadt-/Kreis- und Landesbildstellen (FWU-Nr. 42 01109) Einer der ersten Perestroika-Filme - vgl. Annotation zum Buch KLASSEN FEIND. Spielfilm nach dem Bühnenstück »Class Enemy« von Nigel Williams BRD 1983 - Buch & Regie: Peter Stein - Farbe, 125 min. Verleih [Video]: Landesfilmdienst (LFD) Frankfurt (s.o.) LFD-Filmothek, Sturmiusstr. 8, 36037 Fulda, 0661/73138 LFD-Filmothek, Wilhelmhöher Allee 19, 34117 Kassel, 0561/13710 LFD-Filmothek, Leopold-Lucas-Str. 8, 35037 Marburg, 06421/27577 Spielfilm über Jugendliche einer Klasse, die kein Lehrer mehr unterrichten will; daraufhin werden die Schüler gewalttätig. DIE OUTSIDER. Spielfilm nach dem gleichnamigen Jugendbuch von Susan E. Hinton USA 1982 - Regie: Francis Ford Coppola - Farbe, 83 min. Verleih [16 mm]: ?? vgl. Annotation zum Buch Sekundärliteratur zu den o.a. Filmen: Volker Schlöndorffs Musil-Verfilmung »Der junge Törless« in: Biermann, Heinrich: Robert Musil - Die Verwirrungen des Zöglings Törleß. Text und Materialien Düsseldorf: Schwann-Bagel 41989 (S. 216 ff.) Arbeitsgemeinschaft der deutschen Jugendfilmclubs (hrsg.): Filmbesprechungen III. Praktische Hinweise für die Jugendfilmarbeit - Der junge Törless Aachen: AG JFK 1966 ( Kopie als Anlage) ____________________________________________________________________________________________

zusammengestellt von : © Hans Günther Brée / Günter C. Schlamp, 1994

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5

Projektfinanzierung aus Mitteln des Hessischen Kultusministeriums

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» Lust auf Klassik « Eine (annotierte) Medienkiste für die Sekundarstufen (Kl. 9-13)

[KLASSIK.DOC-14.11.2009-Günther Brée] Biedrzynski, Effi: Goethes Weimar. Das Lexikon der Personen und Schauplätze Zürich: Artemis & Winkler ³1994 (98,--) 3 7608 1064 0 Conrady, Karl Otto: Goethe. Leben und Werk Ffm.: Büchergilde Gutenberg 1994 (72,--) 3 7632 4370 4 Conrady, Karl Otto: Goethe was here. Parodistischer Scherz und Ernst Ffm.: Insel 1994 (it 1600 - 12,80) 3 458 33300 2 „Mit der Schreibweise des Weimarer Meisters spielend und sie locker parodierend, läßt (Goethe- Biograph Conrady) »seinen Goethe« altbekannte Gegenden in unseren heutigen Tagen besuchen und über seine Erlebnisse an vertraute Personen berichten...“ - z.B. Goethe an Schiller über seine Stasi-Akte am 26. Dezember 1990 Eckermann, Johann Peter: Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens Ffm.: Insel 61994 (Insel-Tb. 500 - 32,80) 3 458 32200 0 Freitag, Egon: Goethes Alltags-Entdeckungen. Das Volk interessiert mich unendlich Leipzig: Edition Leipzig 1994 (78,-) 3 361 00415 2 Goethe als genauer Beobachter des Alttags in Deutschland, Böhmen, Italien, Frankreich, der Schweiz und als anteilnehmender Mensch Friedenthal, Richard: Goethe. Sein Leben und seine Zeit München: Piper 161995 (serie piper 248 - 26,90) 3 492 10248 4 Frisch, Max: Wilhelm Tell für die Schule Ffm.: Suhrkamp 211994 (st 2 - 9,80) 3 518 36502 9 Goethe für Kinder. Lutz Görner spricht... Mit Musik von Ulrich Türk (Tonkassette mit Buch im gleichen Format) Köln: VGS Verlagsges. 6. bearb.Aufl. 1992 (Reihe Ed. Lutz Görner - 24,--) 3 8025 4019 0 Am 28.8.1831, Goethes 82. Geburtstag, erzählt Goethe seinen Enkeln aus seinem Leben und trägt Gedichte vor. - Diese Geschichte erzählt Görner zusammen mit seinen Kindern. Goethe für alle. Beschreibung eines Menschenlebens. Lutz Görner spricht... Mit Musik von Ulrich Türk (2 Tonkassetten mit Buch im gleichen Format) Köln: VGS Verlagsges. ³1992 (Reihe Ed. Lutz Görner - 32,--) 3 8025 4010 7 Beschreibung eines Menschenlebens in Gedichten und Prosastücken. Goethe, J.W.: Alle Freuden, die unendlichen. Liebesgedichte und Interpretationen; hrsg.v. Marcel Reich-Ranicki Ffm.: Insel ³1992 (Insel-Buch Nr. 1028 - 19,80) 3 458 19028 7 Goethe, J.W.: Gedichte. Ein Lesebuch zusammengestellt von Friedhelm Kemp München: Hanser ²1995 (26,--) 3 446 18280 2 Goethe, J.W.: Faust. Der Tragödie erster und zweiter Teil; hrsg.v. Ernst Merian-Genast (detebe-Klassiker)

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Zürich: Diogenes 1991 (Diogenes TB 20439 - 14,80) 3 257 20439 6 Goethe, J.W.: Faust. BRD 1960; Regie: Peter Gorski; Bühnen-Inszenierung: Gustav Gründgens; Darsteller: Quadflieg, Gründgens...; Taurus Video - Klassiker-Kollektion; VHS Farbe 124 min. Duisburg: atlas film (Best.-Nr. 4392 - 389,--) [Medienpaket mit einem Begleitbuch von Seesslen (s.u.) und der Genehmigung zur Vorführung für die nichtgewerbliche Öffentlichkeit] Goethe, J.W.: Faust (Prolog im Himmel; Vor dem Tor; Studierzimmer; Auerbachs Keller; Hexenküche; Spaziergang; Der Nachbarin Haus; Gretchen Stube; Marthens Garten; Am Brunnen; Zwinger; Feld; Kerker) In der Gründgens-Inszenierung des Düsseldorfer Schauspielhauses; Regie: Peter Gorski Hamburg: Dt. Grammmophon 1954 - Literatur 3MC (72,--) 415 706-4 Goethe, J.W.: Faust. Der Tragödie erster Teil Stuttgart: Reclam/Berlin: Silver Spring 1995 (Klassiker auf CD-ROM - 14,90) 3 15 100001 0 Goethe in Weimar - multimedial und interaktiv (CD-ROM) München: New World Vision 1995 (Vertrieb Navigo Multimedia - 99,--) 3 931 293 20 3 Goethes Haus, Goethes Weimar, Goethes Werke, Goethes Leben - Eine virtuelle Reise: spannendes und unterhaltendes „Edutainment“. Goethe, J.W.: Die Leiden des jungen Werther; mit einem Essay v. Georg Lucacs Ffm.: Insel 41994 (Insel Bibliothek - 32,--) 3 458 14794 2 Goethe, J.W.: Die Leiden des jungen Werther. Will Quadflieg liest J.W. Goethe Vaduz: Ascolto 1986 (3 Tonkassetten in einer Box - 52,--) 3 905104 13 X Goethe, J.W.: Die Leiden des jungen Werther Stuttgart: Reclam/Berlin: Silver Spring 1995 (Klassiker auf CD-ROM - 14,90) 3 15 100002 9 Goethe, J.W.: Das Märchen. Mit einem Essay v. Emanuel Zeylmans van Emmichoven Stuttgart: Urachhaus ³1995 (38,--) 3 87838 412 2 Bibliophile Ausgabe Goethe, J.W.: Das Märchen. Eine symphonische Dichtung für Synthesizer von und mit Ulrich Türk und erzählt von Lutz Görner. (Tonkassette mit Buch im gleichen Format) Köln: VGS Verlagsges. ²1992 (Reihe Ed. Lutz Görner - 24,--) 3 8025 4023 9 Mit dem „Märchen“ wurde die Gattung des Kunstmärchens begründet und die Epoche der Romantik eingeleitet. Goethe, J.W.: Novelle. Hörspiel und O-Ton-Dokument: Max Ophüls schildert die Entstehungsgeschichte dieser Produktion. Hörspielbearbeitung/Regie: Max Ophüls; Produktion: SWF 1953, ca. 57 min. Stuttgart: HörVerlag 1995 (24,90) 3 89584 025 4 In seinem Alterswerk reflektiert Goethe seine Eindrücke der Französischen Revolution. Goethe, J.W.: Die Wahlverwandschaften. Ein Roman. Mit einem Essay von Walter Benjamin Ffm.: Insel 41995 (Insel Bibliothek - 32,--) 3 458 14779 9 Goethe, J.W.: Der Zauberlehrling. Mit Bildern von Karin Schliehe München: ars edition 1992 (22,80) 3 7607 7718 X

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Bibliophile Ausgabe Goethe, J.W./Schiller, F.: Klassische Balladen. Compact-Cassette; Sprecher: Rolf Günther Murrhardt: Schumm 1992 (29,80) 3 88698 289 0 Goethe: Der Sänger - Der Schatzgräber - Der Zauberlehrling - Der Fischer - Der Gott und der Bajadere- Prometheus Schiller: Die Kraniche des Ibykus - Der Ring des Polykrates - Die Bürgschaft - Der Handschuh - Die Teilung der Erde Grasdorf, Erich/Brunner, Peter: Zu Tisch mit Goethe. Rezepte aus der Zeit der deutschen Klassiker Aarau: AT Verlag 1995 (36,--) 3 85502 548 7 Hauger, Brigitte: Individualismus und aufklärerische Kritik: J.W. Goethe: Die Leiden des jungen Werther / Friedrich Nicolai: Freuden des jungen Werthers (Anregungen für den Literaturunterricht) Stuttgart: Klett Schulbuch 1992 (12,80) 3 12 399110 5 Heininger, Jörg (hrsg.): Friedrich Schiller. Ein Lesebuch für unsere Zeit Weimar: Aufbau 1993 (AtV 4503 - 19,80) [2 Exemplare] 3 7466 4503 4 Henscheid, E./Bernstein, F.W. (hrsg.): Unser Goethe. Ein Lesebuch Zürich: Diogenes 1982 [antiquarisch - 58,--] Goethe vom Sockel geholt! Ein Lesebuch, das Goethe „zu sich und seinen Lesern zurückführt“. Henscheid, E./Eilert, B.: Eckermann und sein Goethe. Ein Schau-/Hörspiel. Getreu nach der Quelle. Zürich: Haffmanns 1994 (32,--) 3 251 00289 9 Eine Parodie - nicht ganz ernst gemeint. Hochhuth, Rolf: Tell gegen Hitler. Historische Studien [darin bes.: Goethe: >Was Völker sterbend hinterlassen...< und Hochhut: Tell gegen Hitler. Trauer-Rede im Burgtheater Wien] Ffm.: Insel 1992 (Insel-Buch Nr. 1119 - 19,80) 3 458 19119 4 Kißling, Walter (hrsg.): Deutsche Dichtung in Epochen. Ein literaturgeschichtliches Lesebuch Stuttgart: Metzler Schulbuchverl. 1989 (39,--) 3 8156 2470 3 Klassikerstraße Thüringen. Text: Heinz Stade, Fotos: Peter Kroh; mit einem Essay von Effi Biedrzynski Erfurt: Verl.-Haus Thüringen 1993 (98,--) 3 86087 108 0 Eisenach, Erfurt, Jena, Weimar, Ilmenau, Arnstadt, Rudolstadt, Meiningen, Gotha - Städte und Stätten der Klassik Klauß, Jochen: Goethe unterwegs. Eine kulturgeschichtliche Betrachtung hrsg.v. Nationale Forschungs- u. Gedenkstätten der klassischen deutschen Literatur in Weimar Weimar: NFG ²1990 (9,--) 3 7443 0071 4 Lernort Weimar - auf den Spuren der deutschen Klassik. Chancen entdeckenden und forschenden Lernens in Weimar und Umgebung; erarbeitet und zusammengestellt von Horst Zander (Ergebnisse regionaler Lehrerfortbildung in Hessen - Außenstelle Fulda, Heft 12) Fuldatal: RWS 1993 (Best.Nr. 2649/0193 - 6,25 ) Lexikon der Goethe-Zitate; hrsg.v. Richard Dobel München: dtv 1995 (dtv 3361 - 24,90) 3 423 03361 4 15.000 Zitate aus den Werken, Briefen und Gesprächen - gesammelt von einem Bibliothekar

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Mann, Thomas: Goethe’s Laufbahn als Schriftsteller. Zwölf Essays und Reden zu Goethe Ffm.: Fischer 1982 (FiTB 5715 - 12,80) 3 596 25715 8 Mann, Thomas: Lotte in Weimar. Roman Ffm.: Fischer 1995 (FiTB 9432 - 18,90) 3 596 29432 0 Matten-Gohdes, Dagmar (hrsg.): Goethe ist gut. Ein Goethe-Lesebuch für Kinder Weinheim: Beltz & Gelberg 51994 (Gullivers Bücher 44 - 12,80) 3 407 78044 3 Neun Tage aus Goethes Leben: Eine Produktion des Fernsehens der DDR DDR 1982 - Video VHS 47 min. München: FWU (42 00346 - 129,--) Einblicke in Lebensweg und Arbeitsbereiche Goethes, in sein Selbstverständnis als Dichter, Staatsmann u. Forscher, in die gesellschaftliche Situation des Dichters um die Jahrhundertwende vom 18. zum 19. Jh. Piontek, Heinz: Goethe unterwegs in Schlesien. Fast ein Roman [mit einem Quellenverzeichnis und einer Skizze von Goethes Schlesienreise 1790 als Beigabe] Würzburg: Bergstadtverlag/Wilhelm Gottlieb Korn ²1993 (39,-) 3 87057 173 X Schlesien in der Widerspiegelung zweier Schriftsteller, durch zwei Jahrhunderte voneinander getrennt. Plenzdorf, Ulrich: Die neuen Leiden des jungen W. Ffm.: Suhrkamp ²1994 (bibliothek suhrkamp 1028 - 18,80) 3 518 22028 4 Plenzdorf, Ulrich: Die neuen Leiden des jungen W. Ffm.: Suhrkamp 1982 (st materialien 2013 - 17,80) 3 518 38513 5 Reich-Ranicki, Marcel (hrsg.): Johann Wolfgang Goethe: Verweile doch. 111 Gedichte mit Interpretationen Ffm.: Insel ³1993 (39,80) 3 458 16324 7 Zeitgnössische Lyriker, Literaturhistoriker und Verleger interpretieren - subjektiv. Reineke Fuchs. In der Fassung von Lutz Görner nach der Übersetzung von J.W. Goethe unter Hinzuziehung des Originals von 1498 (Tonkassette mit Buch im gleichen Format) Köln: VGS Verlagsges. ²1992 (Reihe Ed. Lutz Görner - 24,--) 3 8025 4015 8 Goethe nannte das Werk die „unheilige Weltbibel“; sein Kommentar: „Ich hasse jeden gewaltsamen Umsturz, weil dabei ebensoviel Gutes vernichtet als gewonnen wird. Ich hasse die, welche ihn ausführen, wie die, welche dazu Ursache geben.“ Scheller, Ingo: Friedrich Schillers „Wilhelm Tell“ - szenisch interpretiert (WerkstattLiteratur) Stuttgart: Klett Schulbuch 1992 (12,--) 3 12 306380 1 Schiller, Friedrich: Sämtliche Werke Bd. 2. [u.a. Wilhelm Tell] Zürich: Artemis & Winkler 61994 (68,--) 3 538 05174 7 Schwedt, Georg: Goethe. Museen, Orte, Reiserouten (Das Reiselexikon) München: Callwey 1996 (49,90) 3 7667 1212 8 Seesslen, Georg: Faust. Materialien zu einem Film von Peter Gorski Duisburg: atlas film 1992 (19,80) 3 88932 050 3 Staiger, Emil (hrsg.): Der Briefwechsel zwischen Schiller und Goethe

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Ffm.: Insel 51995 (it 250 - 34,80) 3 485 31950 6 Türk, Ulrich: Die seltsame Zeitreise des Johann Wolfgang Goethe Hörspiel WDR 1989, ca. 53 min. Düsseldorf: Patmos 1989 (17,80) 3 491 87070 4 Kinder von heute stellen dem „Dichterfürsten“ Fragen, und seine offenen Antworten zeigen Goethe von einer berührbaren, menschlichen Seite. Trunz, Erich: Ein Tag aus Goethes Leben. Acht Studien zu Leben und Werk München: C.H.Beck 41994 (39,80) 3 406 34260 4 Die erste Studie erzählt, berichtet vom 12. April 1813, einem (All)Tag aus Goethes Leben vom Aufstehen bis zum Zubettgehen.

Werther-Motiv: Hörspiel- u. filmische Adaption:

• Plenzdorf, Ulrich: Die neuen Leiden des jungen W. Hörspiel nach dem gleichnamigen Bühnenstück; Produktion und Regie: U. Plenzdorf (Toncass. 61 min.) München: FWU (Stadt-/Kreisbildst. Nr. 23 02066)

• Plenzdorf, Ulrich: Die neuen Leiden des jungen W. Spielfilm nach dem gleichnamigen Bühnenstück; Produktion und Regie: U. Plenzdorf; BRD 1976, 108 min. München: FWU (Stadt-/Kreisbildst. Nr. 42 48549)

• W. - Der junge Werther [Le jeune Werther] Regie: Jacques Doillon; Frankreich 1992, 100 min., Farbe (TiMe 35mm-Vers.)

„Wahlverwandtschaften“ (visuell): filmische Adaptionen:

• Romanverfilmung von Claude Chabrol • filmisches Traktat von Baumgart/Mrakitsch; Produktion HR • TAROT - nach Goethes Roman „Die Wahlverwandschaften“;

Regie: R.Thomé; Produktion ZDF

Faust-Motiv: filmische und musikalische Adaptionen: • Faust. Eine deutsche Volkssage; Regie: Friedrich Wilhelm

Murnau, Spielfilm Deutschland 1926, s/w, 90 min • Faust. Regie: Dieter Dorn; Inszenierung der Münchner

Kammerspiele 1988, 162 min. (Stadt-/Kreisbildst. Nr. 42 01252)

• Mephisto. Regie: Istvan Szabo; Spielfilm Ungarn 1981, color, 145 min; nach Klaus Manns gleichnamiger Romansatire (über die Biographie von Gustav Gründgens)

• Faust. A Musical by Randy Newman; featuring Don Hanley, Elton John, Randy Newman, Linda Ronstadt, James Taylor.

Reprise Records/WEA 1995 (CD 9362-45672-2)

Altenburg, Matthias (hrsg.): Goethe für Anfänger. Ein Lesebilderbuch Ffm.: edition momos bei ztv 1986 3 923597 18 5 [vergriffen - Suchauftrag antiquarisch] Goethe zum Weinen, für Schüler, zum Lachen, für Lehrer, für Buchhändler, für Goethegegner, für Goethefreunde - ein grüner, ein frivoler, ein devoter, ein banaler, ein skuriler Goethe. Müller, Hans Georg: Literaturreisen. Mit Wilhelm Tell um den Vierwaldstätter See. Wege, Orte, Texte Stuttgart: Klett Cotta 1990 3 12 895030 X [vergriffen - Suchauftrag antiquarisch] Müller, Udo: Unterrichtsideen Klassik in Wort und Bild. Sek.II (Lehrer- u. Materialienband) Stuttgart: Klett Schulbuch 1992

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3 12 92268 4 2 [vergriffen - Suchauftrag antiquarisch]

zusammengestellt von: © Günther Brée, 1995/96

Projektfinanzierung aus Mitteln des Hessischen Kultusministeriums

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Friedrich-Ebert-Schule - Bibliothek 65824 Schwalbach

Krimikiste für die Jahrgangsstufe 7/8

Sie ist in der Bibliothek der Friedrich-Ebert-Schule, Schwalbach, in Zusammenarbeit mit der auf Kriminalliteratur spezialisierten Frankfurter Buchhandlung „Die Wendeltreppe“ entstanden. In den Räumen der Buchhandlung fand eine „Leseaktion“ statt. Die Kiste wurde von Schülerinnen und Schülern einer 8. Realschulklasse „geöffnet“, und die Bücher konnten an Ort und Stelle angelesen werden. 1x Ambjörnsen, Ingvar: Peter und der Prof. Giftige Lügen, Sauerländer (1990) 28,-- 1x ders.: Peter und der Prof. Wahrheit zu verkaufen Sauerländer (1993) 28,-- 1x Bürthel, Ingrid u. Fréderic: Passwort Konstantin, Band 2: Alarm im Forschungsinstitut, Speer-Verl. 16,80 1x dies.: Passwort Konstantin: Datenfernüberfall, Speer-Verl. 1x Christie, Agatha: Das Geheimnis der Amseln, (1994) Loewe 12,80 1x dies.: Die Schattenhand. Mit Miß Marple Scherz (1985) 12,80 1x Davis, Lindsey : Silberschweine. Ein Krimi aus dem alten Rom, Knaur 60023, 12,-- 1x Denks, Denise: Pizza House Crash, Econ 14,-- 1x Dürrenmatt, Friedrich: Der Richter und sein Henker, Comic, Zytglogge 25,-- 2x Fisk, Nicholas: Neue Menschen, Alibaba 19,-- 1x Gercke, Doris: Versteckt, elefantenpress 19,90 1x Heyne, Isolde: Ein anonymer Anruf, Arena 1729 7,90 1x Hitchcock, Alfred: Blaue Bohnen zum Dessert, OMR 51782 6,80 1x ders.: Galgenvögel singen nicht, OMR 51801, 6,80 1x ders.: Gesichtsfarbe: leichenblaß, OMR 51800, 6,80 3x -ky: Heißt du wirklich Hasssan Schmidt? , Rowohlt 6,90 1x Levithin, Sonja: Conte Mark, Alibaba 19,-- 1x Martin, Andreu: Alle Detektive heißen Flanagan Anrich 29,80 3x Möckel, Klaus: Bennys Bluff , Rowohlt 7,80 3x O`Sullivan, Emer / Rösler, Dietmar: Butler & Graf , dt.-engl. Krimi, Rowohlt 6,90 1x Pestum, Jo: Der Kater kommt zurück, rowohlt rotfuchs 8,90 1x Pirincci, Akif: Felidae, Goldmann 12,80 (ziemlich grausam) 1x Simenon, Georges: Maigret und das Gespenst, Diogenes 21760, 9,80 1x Schuster, Gaby: Nina und Nicki: Zwei Detektive, Loewe 9,80 1x Sherry, Sylvia: Die Gesellschaft vom grünen Drachenberg, Alibaba 16,-- 2x Wilde, Nicholas: Glocken des Todes, Alibaba 19,--

krimi.doc GS © 1993 Heidi Bächreiner-Vogt, Gisela Franzke, Günter Schlamp 27 Titel / 36 Exemplare

1x Zanger, Jan: Die Leute gucken immer so, Anrich 10,80

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» Literaturverfilmungen « [LIT_FILM.DOC-14.11.09-gb]

E n t w u r f - noch in Bearbeitung Biermann: Heinrich: Robert Musil: Die Verwirrungen des Zöglings Törless. Text und Materialien Düsseldorf: Schwann-Bagel 41989 (Stationen der Literatur - 11,90) 3 590 12120 3 Gast, Wolfgang: Film und Literatur. Analysen, Materialien, Unterrichtsvorschläge Grundbuch. Einführung in Begriffe und Methoden der Filmanalyse. 3425 06481 9 (15,80) Bd.1: Vorstadtkrokodile - Die verlorene Ehre der Katharina Blum - Die Ilse ist weg 3 425 06482 7 (22,80) Bd.2: Der Untertan - Woyzeck - Effi Briest 3 425 06483 5 (22,80) Ffm.: Diesterweg 1993 Gast, Wolfgang: Literaturverfilmung (Themen - Texte - Interpretationen, Bd.11) Bamberg: C.C.Buchner 1993 (38,--) 3 7661 4341 7 Gemeinschaftswerk d. Evangel. Publizistik (hrsg.): Deutsche Geschichte bis 1945. Ereignisse und Entwicklungen Ffm.: GEP 1988 (Filme zum Thema 2) 3 921766 32 X Gemeinschaftswerk d. Evangel. Publizistik (hrsg.): Deutsche Geschichte ab 1945. Zwischen Vergangenheitsbewältigung und utopischen Entwürfen. Ffm.: GEP 1990 (Filme zum Thema 3) 3 921766 44 3 Gottschalch, Wilfried: Schülerkrisen. Autoritäre Erziehung, Flucht und Widerstand Reinbek: Rowohlt 1977 (rororo sachb 7070 - 8,80) 3 499 17070 1 Gregor-Dellin, Martin (hrsg.): Deutsche Schulzeit. Erinnerungen und Erzählungen aus drei Jahrhunderten Bergisch Gladbach: Lübbe 1980 (Bastei-Lübbe TB 10113) 3 404 10113 8 Grossmann, Bernhard: Robert Musil: Die Verwirrungen des Zöglings Törless München: Oldenbourg 1984 (Interpretationen f. Schule u. Studium - 16,90) 3 486 88627 4 Heimat. Lehrpläne, Literatur, Filme (Schriftenreihe Band 249/II) Bonn: Bundeszentrale f. Pol. Bildung 1990 (vergriffen) 3 89331 089 4 Hessisches Institut für Lehrerfortbildung (Hg.): Kurse zu Film und Fernsehen. Skizzen und Materialien. Deutsch Sek.II. [mit: H.Mann, Der Untertan - Ein Roman und seine Verfilmung] Fuldatal: HILF RWS 1987 [Druckschrift des HILF] Jacobsen, W./Kaes, A./Prinzler, H.H. (hrsg.): Geschichte des deutschen Films ...in Zusammenarbeit mit der Stiftung Deutsche Kinemathek Berlin Stuttgart/Weimar: Metzler 1993 (58,--) 3 476 00883 5

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_________________________________________________________________________________________ Klein, Albert: Heinrich Mann: Professor Unrat oder Das Ende eines Tyrannen. Paderborn...: Schöningh ²1993 (Modellanalysen: Literatur; Bd. 19 - 31,80) 3 506 75059 3 Koch, Friedrich: Schule im Kino. Autorität und Erziehung. Vom »Blauen Engel« bis zur »Feuerzangenbowle« Weinheim: Beltz 1987 (vergriffen) 3 407 34009 5 Kunze, Reiner: Der Film Die wunderbaren Jahre Ffm.: Fischer ²1980 (S.Fischer Theater Film Funk Fernsehen - FiTB 7053 - 9,80) 3 596 27053 7 LUSD Literatur und Sprache - didaktisch (Heft 5/1993): Film im Deutschunterricht; hrsg.v. Ulf Abraham, Ortwin Beisbart, Michael Krejci Bamberg: Didaktik d. dt. Sprache u. Literatur 1993 (3,--) ISSN 0937 3357 Lutz-Kopp, Elisabeth: „Nur wer Kind bleibt...“ - Erich Kästner-Verfilmungen Ffm.: Bundesverband Jugend und Film 1993 (15,--) 3 89017 138 9 Musil, Robert: Die Verwirrungen des Zöglings Törless. Ulrich Tukur liest Regisseur/Produzent: Bernd Liebner, 5 Kassetten - Gesamtspielzeit: 350 min. Reinbek: Rowohlt 1989 (Literatur für KopfHörer - rororo 66016 - 65,--) 3 499 66015 6 Professor Unrat - von Heinrich Mann. Schul- oder Gesellschaftsroman? Unterrichtsmaterialien mit 2 OH-Folien deutsch betrifft uns 1/1993 (15,--) ISSN 0178 0417 Reich-Ranicki, Marcel (hrsg.): Meine Schulzeit im Dritten Reich. Erinnerungen deutscher Schriftsteller Köln: Kiepenheuer & Witsch 1982 Sounds Of Cinema - Spielarten der Filmmusik; von Matthias Keller, Produktion: Hessischer Rundfunk, Regie: Matthias Keller. 4 CD mit Booklet - Gesamtlänge: 240 min. München: TR-Verlagsunion 1995 (98,--) 3 8058 2977 9 Torberg, Friedrich: Der Schüler Gerber München: dtv 101982 (dtv 884 - 8,80) 3 423 00884 9 Westphalen, Klaus (hrsg.): Professor Unrat und seine Kollegen. Literarische Porträts des Phililogen Bamberg: Buchners 1986 (26,80) 3 7661 5650 0 Filme: Der junge Törless LFD Das Fliegende Klassenzimmer atlas Hauptlehrer Hofer LBS KlassenFeind LFD Untertan LFD Blauer Engel Club der toten Dichter atlas Deutschstunde Blechtrommel atlas

zusammengestellt von:

© Günther Brée, 1995 Finanzierung aus Mitteln des Hessischen Kultusministeriums

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Auf der Suche nach Heimat: Asyl - Migration - Flucht Eine (annotierte) Bücherkiste für die Sek.I

[MIGRAT.DOC-12/93-g.brée]

Angell, Judie: Für drei Dollar nach Ansonia Würzburg: Arena 1990 (Arena-TB 1651 - 7,90) 3 401 01651 2 [vergriffen - nicht in allen 'Koffern' vorhanden] Jugendbuch - Jüdische Auswanderer aus Osteuropa in die Neue Welt 1899 Ausländer in der Bundesrepublik Deutschland. Dokumentation eines Seminars mit Planspiel >Asylbewerber in Dornberg< Bonn: BuZpB 1993 (Arbeitshilfen f. die polit. Bildung) [L] 3 89331 161 0 [nicht in allen 'Koffern' vorhanden] Projektmodell über Flucht und Migration aus historischer und gegenwärtiger Perspektive Ayse/Devrim: Wo gehören wir hin? Zwei türkische Mädchen erzählen; hrsg.v. Kuhlmann, M./Meyer, A. Bornheim-Merten: Lamuv 71992 (Lamuv TB 25 - 12,80) 3 921521 73 4 Erzählendes Sachbuch - Zwei Biographien türkischer Mädchen aus Berlin Assion, Peter: Von Hessen in die Neue Welt. Eine Sozial- und Kulturgeschichte der hessischen Amerikaauswanderung Ffm.: Insel 1987 (Hessen-Bibliothek - 48,--) 3 458 14603 2 Sachbuch mit Quellen, Biographien und Hintergrundinformationen zur Massenauswanderung aus Hessen im 17. - 19. Jahrhundert Aziz, Namo: Fremd in einem kalten Land. Ausländer in Deutschland; Freiburg: Herder (Herder Spektrum 4130 - 16,80) 3 451 04130 8 Sachbuch über Hintergründe, Erfahrungen und Perspektiven des Fremdseins in Deutschland Bade, Klaus J. (Hrsg.): Deutsche im Ausland - Fremde in Deutschland: Migration in Geschichte und Gegenwart München: Beck 21992 (68,--) [L] 3 406 35961 2 Handbuch zur Geschichte der Migration - Standardwerk! Bade, Klaus J. (Hrsg.): Neue Heimat im Westen: Vertriebene, Flüchtlinge, Aussiedler Münster: Westfälischer Heimatbund 1990 (14,80) [L] 3 928052 00 4 [nicht in allen 'Koffern' vorhanden] Studie über wirtschafts-, ideen-, politik- und kulturgeschichtliche Aspekte der Eingliederung von Flüchtlingen bis zu den Aussiedlern heute Bade, Klaus J.: Vom Auswanderungsland zu Einwanderungsland?: Deutschland 1880 - 1980 (Beiträge zur Zeitgeschichte, Bd.12) Berlin: Colloquium 1983 (16,80) [L] 3 7678 0586 3 [nicht in allen 'Koffern' vorhanden] Sachbuch zur Geschichte der Migration in Deutschland Bartholl, Silvia (Hrsg.): Texte dagegen. Autorinnen und Autoren schreiben gegen Fremdenhaß und Rassismus Weinheim...: Beltz 1993 (Gulliver TB 716 - 9,80) 3 407 78716 2 Anthologie - Erzählungen über Fremdenhaß und Rassismus

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Behrens,J.: Hier wollen wir leben Stuttgart: Freies Geistesleben 1987 (26,--) 3 7725 0900 2 Jugendbuch - Erzählung über Römer und Goten zur Zeit der Völkerwanderung Cummings, Betty Sue: Auf nach Amerika München: dtv 31993 (dtv junior 70222 - 8,90) 3 423 70222 2 Jugendbuch - Erzählte Geschichte zur Auswanderung aus Irland 1847 Däs, Nelly: Das Mädchen vom Fährhaus Recklinghausen: Bitter 21990 (22,80) 3 7903 0362 3 Jugendbuch - Erzählung über sowjetdeutsche Aussiedler 1962 Egli, Werner J.: Tarantino Würzburg: Arena 1992 (Arena Life - 24,80) 3 401 04358 7 Jugendbuch - Erzählung über die Probleme der illegalen Einwanderung Engelmann, Reiner (Hrsg.): Morgen kann es zu spät sein. Texte gegen Gewalt - für Toleranz Würzburg: Arena 1993 (Arena-TB 1766 - 8,90) 3 401 01766 7 Anthologie - Geschichten gegen Fremdenhaß gegenüber Ausländern, Asylsuchenden... Fährmann, Willi: Der Mann im Feuer Würzburg: Arena 31991 (29,80) 3 401 04282 3 Jugendbuch-Erzählung über die lippische Arbeitsmigration 1932 Fährmann, Willi: Das Jahr der Wölfe Würzburg: Arena 51993 (Arena TB 2528 - 6,90) 3 401 02528 7 Jugendbuch - Erzählung über die Flucht einer ostpreußischen Familie 1944/45 Ferstl, L./Hetzel, H.: Wir sind immer die Fremden. Aussiedler in Deutschland Bonn: Dietz Nachf. 1990 (Dietz TB 37 - 19,80) 3 8012 3037 6 Sachbuch mit Quellen und Biographien zur Aussiedlerproblematik Fiechtner, Urs M.: Mario Rosas Ravensburg: O.Maier 1992 (RTB 4089 - 7,80) 3 473 54089 7 Jugendbuch - Ein Südamerikaner deutscher Abstammung stellt einen Asylantrag in Deutschland; Erzählung gegen Ausländerhaß GEO - Das neue Bild der Erde: Die neue Völkerwanderung. 500 Millionen unterwegs � Wie wird die Welt damit fertig? Daten � Prognosen � Reportagen [Heft 1/1992 (16.12.91)] Hamburg: Gruner+Jahr 1991 (10,50) Reportagen, Statistiken und Berichte über den modernen Exodus Grund, Josef Carl: Reiter aus der Sonne. Eine Erzählung aus der Hunnenzeit Bindlach: Loewe 21989 (18,80) 3 7855 2103 0 Jugendbuch - Erzählung über die Hunnen zur Zeit der Völkerwanderung Hamm, H./Jung, W./Knott, H.: Flucht vor Folter und Tod. 28 Asylsuchende berichten. Ein Beitrag zur Asyldebatte

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Köln: Dreisam 21993 (Dreisam Politik Aktuell - 19,80) 3 89452 385 9 Erzählendes Sachbuch: 28 Biographien von Flüchtlingen aus acht Ländern beschreiben individuelle Schicksale und die Gründe für die Flucht. Herbert, Ulrich: Geschichte der Ausländerbeschäftigung in Deutschland 1880 - 1980. Saisonarbeiter, Zwangsarbeiter, Gastarbeiter Bonn: Dietz Nachf. (Dietz TB 19) [L -Neuauflage geplant] 3 8012 3019 8 Herder, Hans (Hrsg.): Hessisches Auswandererbuch. Berichte, Chroniken und Dokumente zur Geschichte hessischer Einwanderer Ffm.: Insel 1983 (Hessen-Bibliothek - 48,--) Handbuch zur Geschichte hessischer Einwanderer in die USA vom 17. - 20. Jahrhundert Hier war ich ein Niemand...Vielleicht nur ein Regentropfen, der auf die Erde gefallen ist. Kinder u. Jugendliche schreiben ein Buch über das Zusammenleben mit Ausländern; hrsg.v. Landkreis Marburg- Biedenkopf/Jugendbildungswerk Marburg: Schüren Presseverlg. 21993 (14,80) 3 89472 068 9 Anthologie - Deutsche Kinder und Jugendliche schreiben über Aus-/Inländer, Heimat, Flucht... Institut Jugend Film Fernsehen (Hrsg.): Brennpunkt Asyl. Zur Migration aus politischer und wirtschaftlicher Not (Filme zur Diskussion 39) München: KoPäd o.J. (14,--) [L] ISSN 0942 3699 Annotierter Katalog über Spiel-/Dokumentarfilme zum Thema Migration Kinder- und Jugendfilmzentrum (Hrsg.): EDITION JUGEND UND VIDEO: Ausland Deutschland: Zwei Freunde im Keller (von E.Buldun/Ö.Savasci), 1988, 25 min. Insel der Verlorenen (von Videogruppe INTREFF), 1990, 60 min. Remscheid: KJF 1991 [nicht in allen 'Koffern' vorhanden] Video-filmische Eigenproduktionen von jugendlichen Migranten über ihre Situation (Ängste, Isolation, Träume und Orientierungslosigkeit; über die Probleme in Familie und Gesellschaft) König, K./Straube, H./Taylan, K.: Merhaba...Guten Tag. Ein Bericht über eine türkische Familie Bornheim-Merten: Lamuv 1985 (Lamuv TB 40 - 9,80) 3 88977 029 0 Erzählendes Sachbuch - Probleme einer "Einwanderer"-Familie König, K./Straube, H./Taylan, K.: Oya. Fremde Heimat Türkei München: dtv 61992 (dtv pocket 7887 - 6,80) 3 423 07887 1 Jugendbuch - Erzählung über die Probleme der Rückwanderung Kuhlen, Hans-Wilfried (Hrsg.): Ausländische Arbeiterfamilien in Hessen Ffm.: Insel 1986 (Hessen-Bibliothek - 32,--) 3 458 14524 9 Sachbuch mit Berichten und Biographien über Arbeitsmigration und den Alltag zwischen Deutschen und Ausländern speziell Lang, Othmar Franz: Hungerweg. Von Tirol zum Kindermarkt in Ravensburg Berlin: Klopp 1989 (19,80) 3 7817 1187 0 Jugendbuch - Erzählung über die Geschichte der tiroler Kinder-Arbeitsmigration im 19. Jahrhundert

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Leggewie, Claus/Senocak, Zafer (Hrsg.): Deutsche Türken Türk Almanlar. Das Ende der Geduld Sabrin sonu (zweisprachig - iki dilde metin) Reinbek: Rowohlt 1993 (rororo aktuell 13426 - 14,90) 3 499 13426 8 Politisches Buch (Anthologie von Aufsätzen prominenter Deutscher und Türken) in deutscher u. türkischer Sprache zur Migrantenkultur und Forderungen und Ansprüche der eingewanderten türkischen Mitbürger Lind, Mecka: Zu Hause in einem fremden Land Erlangen: Boje 1990 (22,80) 3 414 88611 1 Jugendbuch - Erzählung über das Fremdsein in der Zerissenheit zwischen schwedischer und griechischer Kultur Lorbeer, M./Wild, B.(Hrsg.): Menschenfresser, Negerküsse. Das Bild vom Fremden im deutschen Alltag Berlin: Elefanten Press 1991 (29,90) 3 88520 394 4 Anthologie über deutsche Klischeebilder des Fremden Mechtel, Angelika: Flucht ins fremde Paradies Ravensburg: O.Maier 31993 (RTB 4066 - 7,80) 3 473 54066 8 Jugendbuch - Politisch motivierte Flucht aus dem Iran Messerschmidt, Rolf: Wenn wir nur nicht lästig fallen... Aufnahme und Eingliederung der Flüchlinge und Vertriebenen Ffm.: Insel 1991 (Hessen-Bibliothek - 34,--) Sachbuch - Berichte und Dokumente zur Eingliederung der Flüchtlinge in Hessen 1945 - 1955 Mir fremd, doch nah. Vom Miteinander in Hessen. Ein Lesebuch; hrsg.v. Hans Eichel Ffm./Leipzig: Insel 1993 (Hessen-Bibliothek - 28,--) 3 458 16537 1 Anthologie - Erzählungen und Berichte von Ausländern in Hessen. Wie sieht der 'richtige' Hesse aus? Murrow, Liza Ketchum: Westwärts gegen den Wind Solothurn: Aare 21991 (24,80) 3 7260 0346 0 Jugendbuch - Goldfieber USA 1850; Binnenwanderung - Go West Neudeck, Rupert: Asyl - Warum das Boot nicht voll ist Düsseldorf: Patmos 1993 (Wendepunkte - 28,80) 3 491 72275 6 Geht es um Asyl oder um Migration? Die Bundesrepublik ein Einwanderungsland? Politische Forderungen, Berichte, Biographien und Perspektiven (Süd-Nord-Migration) Nicholson, William: Der Marsch. Aufbruch der Massen nach Europa. Das Drama des Nord-Süd-Konflikts Rosenheim: Horizonte 1990 (18,--) 3 926116 26 9 Filmtexte und Diskussionen zum gleichnamigen Fernsehfilm, in dem die Menschen des 'Südens' von Europa und dem reichen 'Norden' die Menschenrechte einklagen: Eine gar nicht so ferne Fiktion!? Nuscheler, Franz: Nirgendwo zu Hause. Menschen auf der Flucht München: dtv 1988 (dtv TB 10887 - 10,80) 3 423 10887 8 Sachbuch über Menschen auf der Flucht

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Pieper, U./Haderer, K.: Traumschiff Heimat. Ein neues deutsches Abenteuer Stuttgart: Spectrum 1991 (19,80) 3 7976 1504 3 Erzählendes Sachbuch über die Mauern in unseren Köpfen Rutgers, Ann: Die Kinderkarawane München: dtv 201989 (dtv junior 7181 - 6,80) 3 423 07181 8 Jugendbuch - Erzählte Geschichte über die Binnenwanderung in den USA 1844 Sachse, Günter: Hinter den Bergen die Freiheit Gütersloh: C.Bertelsmann 1990 (8,80) 3 570 20042 6 [vergriffen - nicht mehr in allen 'Koffern' vorhanden] Jugendbuch - Historischer Roman über deutsche Amerikaauswanderer im 18. Jahrhundert Schach, Rosemarie von: Ein Windhauch weit bis Vung Tu Würzburg: Arena 1991 (19,80) 3 401 04340 4 Jugendbuch - Roman über die Boat People aus Vietnam und die Identitätssuche in Deutschland Schiffauer, Werner: Die Migranten aus Subay. Türken in Deutschland. Eine Ethnographie Stuttgart: Klett-Cotta 1991 (42,--) 3 608 93170 8 Studie über acht Arbeitsmigranten aus Ost-Anatolien und deren Familien; eigene - fremde Kultur Schneider, Robin: Zum Beispiel Flüchtlinge. Göttingen: Lamuv 21993 (Lamuv TB 117 - 9,80) 3 88977 293 5 Sachbuch zur neuen 'Völkerwanderung' Flucht und dem internationalen Recht auf Asyl Schwarz, Annelies: Wir werden uns wiederfinden. Die Vertreibung einer Familie München: dtv 111992 (dtv pocket 7820 - 6,80) 3 423 07820 0 Jugendbuch - Autobiographie einer Deutschen über die Flucht aus der CSSR 1944/45 Spaich, Herbert: Fremd in Deutschland. Auf der Suche nach der Heimat Weinheim: Beltz Quadriga 1991 (Beltz Quadriga TB 555 - 19,80) 3 407 30555 9 Erzählendes Sachbuch - Geschichte der Migration nach Deutschland Tichy, Roland: Ausländer rein! Deutsche und Ausländer - verschiedne Herkunft, gemeinsame Zukunft München: Piper 31993 (SP 1686 - 14,80) 3 492 11686 8 Sachbuch über den Zusammenhang zwischen Wirtschaftswachstum und Zuwanderung im Einwanderungsland Deutschland Treppte, Carmen: Das Fremde als Spiegel. Kolportagen zur interkulturellen Entwirrung Weinheim...: Beltz 1992 (Reihe Pädagogik - 42,--) [L] 3 407 34065 6 Didaktisches Handbuch über Migration, Fremdsein, Heimat, Kultur und Zusammenleben Der Untergang von Pferdsbach. Geschichte einer Auswanderung (Reportagen aus der Geschichte) Grünwald: FWU 1987 (55,--) (Video VHS 42 00889 - 16 min.) Filmische Reportage aus einem hessischen Dorf um 1850, das die Umstände zur Auswanderung zwingen

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Die Völkerwanderung. (Die Geschichte des Menschen) Hamburg: Tessloff 1989 (29,80) 3 7886 0929 X Sachbuch über die Völkerwanderung Weiss, Walter: Fremde im Land Wien: hpt-Verl.-Ges. 1990 (14,80) 3 85128 053 9 Sachbuch - Kurzinformation: Zahlen, Daten, Fakten zur Migration Winkler, Beate (Hrsg.): Zukunftsangst Einwanderung München: Beck 31993 (BsR 471 - 14,80) [L] 3 406 34063 6 Sachbuch über die Geschichte der Migration und die konkrete Situation in der BRD mit Ausblick auf zukünftige Wanderungsbewegungen und ihre Ursachen Wir leben hier! Ausländische Jugendliche berichten; hrsg.v. Ulrike Holler u. Anne Teuter Ffm.: Alibaba 1992 (19,-- bzw. 9,--) 3 860 42 112 3 bzw. 3 860 42 113 1 [Schulausgabe] Jugendbuch - Autobiographische Berichte ausländischer Jugendlicher in der BRD Wolf, Klaus-Peter: Die Abschiebung Ravensburg: O.Maier 41992 (RTB 4045 - 7,80) 3 473 54045 5 Jugendbuch - Roman über die Asylproblematik Zitelmann, Arnulf: Zwölf Steine für Judäa. Abenteuer-Roman aus dem jüdisch-römischen Krieg Weinheim: Beltz & Gelberg 41993 (Gulliver TB 41 - 9,80) 3 407 78041 9 Jugendbuch - Geschichte über die antike Migration judäischer Kriegsgefangener in Rom Zöller, Elisabeth: Der Krieg der Dorfkinder Recklinghausen: Bitter 1991 3 7903 0437 9 Nachkriegszeit: die Flüchtlingskinder und die einheimischen bekämpfen sich. Wer Frieden will, scheint sich lächerlich zu machen Zeichenerklärung: [L] = Zur Information für Lehrer/innen ________________________________________________ Hinweis: wissenswert/Schulfunk - hr2, 17.5.94, 14.15-14.3o h und 21.6.94, 14.oo-14.3o h: Sozialreportagen: Hotel "Asyl" - Das Geschäft mit der Not Containerdorf - Nachbarn helfen Asylsuchenden (1 + 2) (Bestellnummern für Mitschnitte der Bildstellen: S 5 - 7) ____________________________________________________________

zusammengestellt von: © Günther Brée, 1993/95

Projektfinanzierung aus Mitteln des Hessischen Kultusministeriums

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Ein Bücherschränkchen für neue Leser/innen in der Sekundarstufe I

[NEULES.DOC-14.11.09 -g.schlamp]

Bachér, Ingrid: Das war doch immer so! Merkbuch für Mädchen und Jungen. Weinheim: Beltz und Gelberg, 1987, 102 S. (Gullivers Bücher 16 - 9,80) 3 407 78016 8 Kurze Texte zum Thema Gleichberechtigung Banscherus, Jürgen: Karambolage [5x] Rheinbreitbach: Dürr & Kessler, ²1993, 80 S. (Streifzüge - 11,10) 3 8181 6013 9 Liebe, Eifersucht und Machtkämpfe rund um einen Billiardtisch in einem Jugendzentrum Eikenbusch, Gerhard: Zwischen Himmel und Erde Rheinbreitbach: Dürr & Kessler, 1993 (Streifzüge - 11,10) 3-8181-6016-1 Die Farben der Wirklichkeit. Ein Märchenbuch. Hrsg. v. Heinz Körner Fellbach: Lucy Körner, 241995, 96 S. (16,--) 3 922028 07 1 Goeb, Alexander: Er war sechzehn, als man ihn hängte. Das kurze Leben des Widerstandskämpfers Bartholomäus Schink. Reinbek: Rowohlt, 1994 (rororo 4768 - 8,90) 3 499 14768 8 Härtling, Peter: Das war der Hirbel Weinheim: Beltz & Gelberg, 111993, 64 S. (15,80) 3 407 80229 3 Hirbel wurde bei seiner Geburt verletzt und lebt in einem Heim. Härtling, Peter: Theo haut ab Weinheim: Beltz & Gelberg, 51990, 126 S. (19,80) 3 407 80046 0 Theo verläßt die sich ständig streitenden Eltern. Ein Karussellbesitzer, bei dem er nach einigen Abenteuern strandet, überredet ihn, wieder nach Hause zurückzukehren. Härtling, Peter: Ben liebt Anna Weinheim: Beltz & Gelberg, 181994, 76 S. (16,80) 3 407 80551 9 Bens neue Klassenkameradin kommt aus Polen. Sie ist anders als die anderen... Haucke, Ursula: Papa, Charly hat gesagt Reinbek: Rowohlt, 1993, 150 S. (rororo 1849 - 7,90) 3 499 11849 1 Aufsässige Fragen des Sohnes, die das Weltbild des Vaters - eines höheren Beamten - erschüttern. Enthält viel Diskussionsstoff. Hohler, Franz: Der Granitblock im Kino Ravensburg: O.Maier 1993, 95 S. (RTB 1878 - 7,80) 3 473 51878 6 39 witzig-bissige Kurzgeschichten und Fabeln Innocenti, Roberto: Rosa Weiß Frankfurt: Alibaba, 51992 (25,--) 3 922 723 34 9

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Ein Bilderbuch. Ein kleines Mädchen folgt den Spuren einer Fahrzeugkolonne und steht vor dem Zaun eines KZ. Sie versorgt die Menschen hinter dem Zaun und wird deswegen getötet. Körner, Heinz: Johannes Fellbach: Lucy Körner 371995, 104 S. (16,--) 3 922028 00 4 Ein junger Mann und ein alter Weiser begegnen sich. die Scheinwelt aus Lügen und Kompromissen, die der junge Mann um sich aufgebaut hat, stürzt in sich zusammen. -ky: Heißt Du wirklich Hassan Schmidt? Krimi Reinbek: Rowohlt 1995, 125 S. (rotfuchs 360 - 7,90) 3 499 20360 X Ein 15jähriger nimmt einen nicht ganz harmlosen Job an und muß sich vor der Polizei verstecken. Eine türkische Familie nimmt ihn auf . Er lernt ihr Leben kennen. Korschunow, Irina: Er hieß Jan Hamburg: Oetinger 1992, 139 S. (16,80) 3 7891 4003 1 Ein Mädchen verliebt sich kurz vorm Ende der Nazi-Diktatur in einen polnischen Fremdarbeiter... Ladiges, Ann: Blaufrau Reinbek: Rowohlt 53.-55. Tsd 1994, 142 S. (7,90) 3-499-20252-2 Ein Mädchen (15) steigt vom Büroberuf in einen „Männerberuf“... Lenz, Siegfried: Der Geist der Mirabelle. Geschichten aus Bollerup München: dtv 131995, 122 S. (dtv-Großdruck 2571 - 9,90) 3 423 01445 8 Lenz erzählt von den Leuten von der Waterkant. 12 umwerfend komische Geschichten Maar, Paul: Der Tag, an dem Tante Marga verschwand Hamburg: Oetinger 1991 127 S. 3-7893-1958-X 11 lustige, fantastische Geschichten. Manches zum Nachdenken. Inhaltlich ein Kinderbuch, aber der Wortschatz verlangt fortgeschrittene Neuleser . Mai, Manfred: Warum gerade Andreas Rheinbreitbach: Dürr & Kessler, 31994 (Streifzüge - 11,10) 3-8181-6014-7 Martin, Hans-Jörg: Die Sache mit dem Supermarkt. Eine Kriminalgeschichte Reinbek: Rowohlt 163.-196. Tsd 1994, 80 S. (6,90) 3-499-20144-5 Zwei Jugendliche stehen wegen Ladendiebstahls vor Gericht sie gestehen, schweigen aber über die Beweggründe ihrer Tat. Die Kinder des Richters stellen ^ eigene Nachforschungen an, da sie zufällig auf die Gerichtsakte stoßen... Müller, Jörg/Steiner, Jörg: Die Menschen im Meer Aarau: Sauerländer 51991, 34 S. (36,--) 3 7941 2182 1 Parabel von einer großen Insel mit großen Menschen, unter denen es Herrn und Knechte, Arme und Reiche gibt. Und einer kleinen Insel mit kleinen Menschen, die alles gemeinsam tun. Habgier des Königs und eine Naturkatastrophe lassen die Bewohner der großen Insel zur kleinen Insel flüchten, wo sie fortan kooperativ mit den kleinen Bewohnern zusammenleben. Nöstlinger, Christine: Maikäfer flieg! Mein Vater, das Kriegsende, Cohn und ich. / Zwei Wochen im Mai. Mein Vater, der Rudi, der Hansi und ich. 2 Romane in einem Band Weinheim: Beltz & Gelberg 1990, 412 S. (28,--) 3 407 79506 8 Eine Wiener Familie erlebt das Kriegsende 1945 (und der „Fortsetzungs“-Roman) Nöstlinger, Christine: Werter Nachwuchs. Die nie geschriebenen Briefe der Emma K. München: dtv 71995, 145 S. (dtv 11321 - 9,90)

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3 423 11321 9 Emma, eine alte Frau, schreibt Briefe an ihre Familie, in denen sie offen die unmündige und verächtliche Behandlung durch ihre scheinheilige Verwandtschaft darstellt. Press, Hans-Jürgen: Geheimnissse des Alltags. Entdeckungen in Natur und Technik. Ravensburg: O.Maier 91993, 125 S. (RTB 824 - 7,80) 3 473 38824 6 Einfache Erklärungen für biologische, physikalische und chemische Phänomene, jeweils eine ½ Seite Großdruck Preston, Kate/St. Michael, Mick: Madonna Stuttgart: Klett 1992, 47 S. (Best.Nr. 554750 - 10,40) 3 12 554750 4 Schins, Marie-Thérèse u. W. Stefan: Die Truhe. Ich bin ein Zigeuner. Zwei Kurzgeschichten Stuttgart: Klett 1991, 48 S. (Best.Nr. 554730 - 10,40) 3 12 554730 X Ein junger Zigeuner erzählt sein Leben - Erfahrungen als Angehöriger eines diskriminierten Volkes und Reue über seine kriminelle Vergangenheit. Eine Frau überläßt einem Zigeuner eine Truhe zum Restaurieren. Sie verläßt ihren Mann, als der seine Vorurteile über Zigeuner äußert. Schliwka, Dieter: Hakenkreuz und Gänseblümchen Rheinbreitbach: Dürr & Kessler, ²1994 (Streifzüge - 11,10) 3 8181 6017 1 Schollak, Sigmar: Das Mädchen aus Harrys Straße Berlin: Elefantenpress, 1992 79 S. Ein Zehnjähriger erlebt eine kurze Freundschaft mit einem Mädchen und sieht plötzlich vieles, was ihm seine Eltern und Lehrer beigebracht haben, mit anderen Augen. Somplatzki, Herbert: Als aus Janusz Jan wurde [5x] Rheinbreitbach: Dürr u. Kessler, 31993 (Streifzüge, 11,10 DM) 3 8181 6011-2 Janusz, der Aussiedler, der „Pollacke“, kriegt erst allmählich Anschluß. Über den Sport. Stock-Snel, Annette/Snel, Erik: Auch Fische können lächeln. Eine Liebesgeschichte Stuttgart: Klett, 1991 (Klett 55486) Tondern. Harald: Die Falle Rheinbreitbach: Dürr & Kessler, ²1993 (Streifzüge - 11,10) 3 8181 6015 5 Wilmink, Willem: Und was nun? Die Geschichte einer Trennung Stuttgart: Klett, 1992 (Best.Nr.55474 - 10,40) 3 12 554740 7 Eine Familie zerbricht. Die Mutter trennt sich vom Vater. Der Vater zieht aus. Wie werden sie und die beiden Kinder mit der Trennung fertig? Zanger, Jan de: Die Glasmurmel [5x] Rheinbreitbach: Dürr u. Kessler, 31993 (Streifzüge, 11,10 DM) 3 8181 6010-4 Johann stottert, aber er macht Fortschritte. Eine Schlägerei scheint alles zunichte zu machen Zusammengestellt unter Verwendung der Kataloge „Lektüre für Neuleser“, hrsg. von der Schreibwerkstatt für neue Leser und Schreiber e.V. und Lesen wollen, lesen können v. Peter Budweg und Marie-Thérèse Schins, Klett 554990

© Günter Schlamp, 1995

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Projektfinanzierung aus Mitteln des Hessischen Kultusministeriums

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[17. Juni 1953 - 14.11.2009 -GS]

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17. Juni 1953 50 Jahre Arbeiteraufstand in der DDR

Eine (annotierte) Medienkiste für die Sekundarstufen (Kl. 10-13)

Der 17. Juni 1953. Ein Aufstand und seine Vorgeschichte. Hrsg. v. Ulrich Mählert Bonn: DIETZ, 2003 (26,-- €) – ISBN: 3-8012-4133-5 17. Juni 1953. Der Aufstand im Mitteldeutschland. Dokumentation. (1 Audio-CD - 70 Min.) Gerichshain: HÖRZEICHEN, 2003 (10,-- €) – ISBN: 3-934492-21-5 Baring, Arnulf: Der 17. Juni 1953. Stuttgart: DVA, 1983 (2 Ex. antiquarisch) „Als Walter Ulbricht Anfang Juli 1952 auf einer Parteikonferenz der SED den „Aufbau des Sozialismus“ verkündete, konnte niemand ahnen, daß damit der Grundstein für eine Entwicklung gelegt wurde, die ein knappes Jahr später in einem spontanen Arbeiteraufstand gipfeln würde. Im Winter 1952/53 verschärfte sich die Situation vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Lage erheblich. Der Tod Stalins am 5. März 1953 schließlich vergrößerte noch die Unsicherheit über den künftigen Kurs; die Machtkämpfe um die Nachfolge Stalins trugen das ihre dazu bei. – Doch mit Churchills Vorschlag einer Viermächtekonferenz über die deutsche Frage schien sich ein Silberstreif am West-Ost-Horizont zu zeigen. Hat der Aufstand vom 17. Juni diese Chance zerschlagen und damit die Volkserhebung in tragischer Weise das Gegenteil dessen erreicht, was sie in letzter Konsequenz beabsichtigte? Der 17. Juni bedeutet jedenfalls nicht nur eine Krise der sowjetischen, sondern auch eine verpaßte Chance der westlichen Politik, weil sie nicht auf die Situation nach Stalins Tod reagierte.“ (Klappentext) Baring, Arnulf: Bonner Berichte aus Mittel- und Ostdeutschland – Der 17. Juni 1953. Hrsg. v. Bun-desministerium für gesamtdeutsche Fragen Bonn: DT. BUNDESVERLAG, ²+³1958 (2 Ex. antiquarisch) Bentzien, Hans: Was geschah am 17. Juni? Vorgeschichte - Verlauf - Hintergründe. Berlin: EDITION OST, 2003 (12,90 €) – ISBN: 3-360-01042-6 Bentzien, ehemaliger DDR-Kultusminister und der letzte Fernsehintendant des Landes analysiert als Zeitzeuge die 50 Jahre zurück liegenden Ereignisse in der DDR. DDR-Geschichte in Dokumenten. Beschlüsse, Berichte, interne Materialien und Alltagszeugnisse. Hrsg. v. Matthias Judt. Forschungen zur DDR-Gesellschaft. Berlin: LINKS, 1997, ²1998 (24,50 €) – ISBN: 3-86153-142-9 “Wie war es um das ‚bessere Deutschland’ bestellt, als das der Staat DDR sich so gern sah? Wie hat sich das Land des real existierenden Sozialismus, das 45 Jahre deutsche Nachkriegsgeschichte mit geschrieben hat, entwickelt? Wie funktionierte es? Acht Autoren aus Ost und West haben mehr als 470 Dokumente aus der DDR zusammengetragen (…) Ein Unterschied zu früheren Dokumentationen liegt in der sachbezogenen Ano dnung der Materialien (… (Klappentext) r ). DDR – Kind des Kalten Krieges. Geschichte und Alltag. G SPEZIAL – Sonderheft Nr. 2 von G/GESCHICHTE (mit CD „O-Ton-DDR“) Nürnberg: SAILER, 2003 (5,95 €) Diedrich, Torsten: Waffen gegen das Volk. Der Aufstand vom 17. Juni 1953. München: OLDENBOURG, 2003 (19,80 €) – ISBN: 3-486-56735-7 “Panzer in Berlin - Tote und Verletzte, brennende Gebäude und Kioske. Erstürmte Gefängnisse und Tausende von Protestie-renden in Halle, Leipzig, Magdeburg, Jena, Görlitz und an anderen Orten in der DDR. Das Volk demonstrierte gegen die herrschende SED, will Freiheit, Demokratie und Selbstbestimmung. Sowjetische Truppen, die Kasernierte Volkspolizei und andere Sicherheitsorgane ersticken den Volksaufstand und stellen die fast untergegangene SED-Macht wieder her. Die erste Erhebung gegen das stalinistische Gesellschaftssystem im Ostblock und seine Niederschlagung erschüttern die Weltöffent-lichkeit und gehen in die Geschichte als eine machtvolle Demokratiebewegung des deutschen Volkes ein. – Zum fünfzigsten Jahrestag der Ereignisse im Juni 1953 liegt mit diesem Buch eine (…) Übersicht über die Ursachen, den Verlauf und die Folgen der Volkserhebung unter besonderer Berücksichtigung der militärhistorischen Aspekte vor.“ (www.buchkatalog.de) Flemming, Thomas: Kein Tag der deutschen Einheit - 17. Juni 1953.

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[17. Juni 1953 - 14.11.2009 -GS]

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Das Buch zur ARD- u. ARTE-Sendung Berlin-Brandenburg: BE.BRA, 2003 (19,90 €) – ISBN: 3-89809-038-8 “Was am 16. Juni 1953 mit spontanen Arbeitsniederlegungen als Protest gegen Normerhöhungen auf zwei Berliner Groß-baustellen begonnen hatte, wurde innerhalb von 24 Stunden zu einem Aufstand, der die gesamte DDR erschütterte. (…) Der vorliegende Band untersucht die Ursachen, die zu den Ereignissen am 17. Juni 1953 führten, schildert die Kämpfe in verschiedenen Streikzentren und beschreibt die Folgen des Aufbegehrens gegen die Arbeiter- und Bauernregierung. Eine Vielzahl von Fotos und Dokumenten illustriert Dramatik und Tragik eines vergeblichen, aber nicht vergessenen Aufstands.“ (www.buchkatalog.de) Freiheit wollen wir! Der 17. Juni 1953 in Brandenburg. Hrsg. v. Burghard Ciesla Berlin: LINKS, 2003 (19,90) – ISBN: 3-86153-288-3 “Der Volksaufstand vom 17. Juni 1953 in der DDR war die erste Massenerhebung im sowjetischen Machtbereich. Neben Berlin und dem industriellen Ballungsraum Leipzig-Halle-Bitterfeld kam es auch in den Städten und dörfern des Landes Brandenburg zu vielfältigen Protestaktionen. Was waren die Hauptforderungen, in welchen Orten gingen die meisten Menschen auf die Straße, welche Maßnahmen ergriffen die lokalen Behörden?“ (Auszug aus dem Klappentext) Fricke, Karl W.: 17. Juni 1953. Der Aufstand. (2 Audio-CDs) München: RANDOM HOUSE AUDIO, 2003 (19,50 €) – ISBN: 3-89830-521-X „In Zusammenarbeit mit dem Deutschlandfunk und mit einer Reihe von Original-Tondokumenten von Walter Ulbricht, Otto Grotewohl, Hilde Benjamin, Karl Schirdewan, Herbert Wehner und vielen anderen präsentiert diese Doppel-CD (…) eines der wichtigsten Ereignisse der deutschen Nachkriegsgeschichte: (…) In drei Kapiteln beleuchtet der Autor Karl-Wilhelm Fricke die Vorgeschichte, den Verlauf und die Folgen des 17. Juni 1953, sowohl in der DDR als auch in der Bundesrepublik Deutschland. Für die Herrschenden in der DDR wurde der Aufstand zum politischen Trauma, der eindeutige Zusammenhang zwischen den Ereignissen des Jahres 1953 und des Jahres 1989 liegt auf der Hand.“ (www.buchkatalog.de) Fricke, Karl W. / Engelmann, Roger: Der 'Tag X' und die Staatssicherheit. 17. Juni 1953 - Reaktionen und Konsequenzen im DDR-Machtapparat. (Analysen und Dokumente, Bd.24) Bremen: EDITION TEMMEN, 2003 (24,90 €) – ISBN: 3-86108-386-8 “Der spontane Aufstand der Arbeiterschaft in Ostberlin und der DDR am 17. Juni 1953 traf die Staatssicherheit unvorbereitet, denn sie verstand sich als Organ zur Bekämpfung von ‚Agenten’. In der Vorstellungswelt der ‚Tschekisten’ konnte eine ernsthafte Gefährdung der SED-Herrschaft nur von westlichen Subversionsaktivitäten ausgehen. Der Minister für Staatssi-cherheit Wilhelm Zaisser stürzte, und die Geheimpolizei wurde ihres Versagens wegen von der Partei heftig kritisiert. Dies geschah jedoch nicht auf der Basis einer realitätsnahen Bewertung, sondern führte zur Kanonisierung des Aufstandes als ‚Tag X’, einen angeblich vom Westen geplanten und gesteuerten ‚faschistischen Putsch’. Folge war die systematische Nicht-beachtung oder Fehlinterpretation von Informationen, die zwanghafte Suche nach Westverbindungen und ‚Hintermännern’ sowie die Kriminalisierung von Streikführern und Demonstranten.“ (Klappentext) Heym, Stefan: Fünf Tage im Juni. Roman. Frankfurt: FISCHER, 172001 (Fischer TB 1813) (8,90 €) – ISBN: 3-596-21813-6 [siehe auch: Krämer, Herbert] Kleßmann, Christoph / Stöver, Bernd (Hrsg.): 1953 – Krisenjahr des Kalten Krieges. Köln: BÖHLAU, 1999 (Zeithistorische Studien, 16) (1 Ex. antiquarisch) „Der Tod Stalins, der Kampf seiner Nachfolger sowie die Aufstände in der heute geteilten Tschechoslowakei und in der ehemaligen DDR markieren die dramatischen Eckpunkte des Krisenjahres 1953. Das Jahr schien aber auch neue Spielräume für die Satellitenstaaten der Sowjetunion zu versprechen und verstärkte dort wie im Westen Erwartungen auf ein Tauwetter im Kalten Krieg oder gar auf einen inneren Zerfall des sowjetischen Imperiums. Inwieweit war Moskau damals zu Zuge-ständnissen bereit? Hätte man möglicherweise sogar die DDR, das "ungeliebte Kind", freigegeben? In welcher Weise reagierte der Westen auf die Schwäche des Sowjet-Imperiums? Hat er 1953 eine weitere Chance verpaßt? Antworten auf diese Fragen geben die Autoren dieses Bandes.“ (www.buchkatalog.de) Knabe, Hubertus: 17. Juni 1953. Ein deutscher Aufstand. München: PROPYLÄEN, 2003 (25,-- €) – ISBN: 3-549-07182-5 “Der Volksaufstand am 17. Juni 1953 zählt zu den großen Ereignisse der deutschen Geschichte. Hunderttausende erhoben sich in Ostdeutschland für Freiheit und Demokratie. H. Knabe, einer der besten Kenner der DDR-Geschichte, legt die erste umfassende, auf neuester Forschung beruhende Darstellung jener dramatischen tage vor. Er analysiert die Ursachen der Erhebung, schildert das landesweite Aufbegehren der Bevölkerung und beschreibt die brutale Niederschlagung des Aufstands. Ohne das Eingreifen der sowjetischen Militärmacht und das Stillhalten des Westens wäre die SED-Diktatur schon damals zusammengebrochen.“ (Klappentext) Knopp, Guido: Der Aufstand. Der 17. Juni 1953. Das Begleitbuch zum großen Doku-Drama im ZDF. Hamburg: HOFFMANN & CAMPE, 2003 (24,90 €) – ISBN: 3-455-09389-2

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[17. Juni 1953 - 14.11.2009 -GS]

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„Kaum ein Datum in der Geschichte der beiden deutschen Staaten ist so zur Legende geworden wie der 17. Juni 1953. In der Bundesrepublik wurde dieser Tag zum Symbol - für den Kampf aller Deutschen um Freiheit und Demokratie. In der DDR hingegen versuchte das Regime, die Erinnerung daran auszulöschen. (…) In seinem [Begleitbuch zur Fernsehdokumentation] schildert [der Autor] die Ereignisse um diesen historischen Tag in all ihrer Dramatik. Er erzählt, wie sich die Wut der aufgebrachten Massen entlud, wie sie für freie Meinungsäußerung und freie Wahlen auf die Straße gingen. Ohne das Ein-greifen der Sowjetpanzer wäre der Aufstand erfolgreich verlaufen - und die Einheit vielleicht früher gekommen.“ (www.buchkatalog.de) Koop, Volker: Der 17. Juni 1953. Legende und Wirklichkeit. Berlin: SIEDLER, 2003 (24,90 €) – ISBN: 3-88680-748-7 „Fünfzig Jahre nach dem Aufstand der Arbeiter am 17. Juni 1953 zeichnet dieses Buch ein Bild der ehemaligen DDR, fragt nach den Ursachen dieses allzu rasch historisch gewordenen Tages und zeigt seine Folgen. – Es legt ebenso die Motive der Aufständischen offen wie die Mentalität der vielen Angepassten, der Volkspolizei, der Behörden, der Mitläufer. – War der 17. Juni ein faschistischer Putschversuch ? Ein Volksaufstand oder einfach eine regional begrenzte Streik- und Protestbewe-gung?...“ (www.buchkatalog.de) Kowalczuk, Ilko-Sascha: 17. Juni 1953 - Volksaufstand in der DDR. Ursachen - Abläufe - Folgen. (mit Audio-CD) Bremen: EDITION TEMMEN, 2003 (19,90 €) – ISBN: 3-86108-385-X “In dem vorliegenden Buch wird auf der Grundlage umfangreicher Quellenüberlieferungen die gesamte Breite des Volksauf-standes geschildert. In Fallstudien rekonstruiert der Autor die Geschehnisse in sämlichen Regionen der DDR. Es wird zudem eingehend die Vorgeschichte des Aufstands beschrieben und erklärt, warum es überhaupt zur ‚gescheiterten Revolution’ im Sommer 1953 kam. Ebenso werden die Folgen des 17. Juni behandelt, und es wird detailliert dargelegt, wie die Diktatur die Aufständischen nach dem 17. Juni strafrechtlich verfolgte. (…) Dem Buch ist eine Audio-CD beigefügt, die einen eindrucks-vollen Mitschnitt einer Belegschaftsversammlung vom 18. Juni 1953 wiedergibt.“ (Auszug aus dem Klappentext) Kowalczuk, I.-S./ Mitter, A./ Wolle, St. (Hrsg.): Der Tag X - 17. Juni 1953. Die Innere Staatsgründung der DDR als Ergebnis der Krise 1952/54. (Forschungen zur DDR-Geschichte) Berlin: LINKS, ²1996 (1 Ex. antiquarisch) „Am 17. Juni 1953 geriet das SED-Regime das erste Mal an den Rand des Zusammenbruchs. In mehr als 560 Orten wurde an diesem und den darauf folgenden Tagen gestreikt, demonstriert oder es wurden gar die örtlichen Machtzentren gestürmt. – Woher kam dieser eruptive Ausbruch? Wer waren die sozialen Träger des Widerstandes? Was waren die Ziele der Demonstranten, ging es um eine veränderte DDR oder ein einheitliches Deutschland? (…) – Neben den sozialen Hintergrün-den der gesellschaftlichen Krise in Ostdeutschland von 1952 bis 1954 behandelt der vorliegende Band auch deren politische Folgen. Die wichtigste war die >Innere Staatsgründung< der DDR. Dabei ging es im Kern um die radikale Reorganisation des Macht- und Disziplinierungsapparates zur Sicherung der Herrschaft aus eigener Kraft.“ (Klappentext) Krämer, Herbert: Ein dreißigjähriger Krieg gegen ein Buch. Zur Publikations- und Rezeptionsgeschichte von Stefan Heyms Roman über den 17. Juni 1953. Tübingen: STAUFFENBURG, 1999 (24,80 €) – ISBN: 3-86057-069-2 Rekonstruktion eines berühmten Zensurfalls, ein Beispiel der Zensurpraxis der DDR – aber auch ein Beispiel für die unter-schiedlichen Rezeptionen von DDR-Literatur im Westen. Löhn, Hans-Peter: Spitzbart, Bauch und Brille - sind nicht des Volkes Wille! Der Volksaufstand am 17. Juni 1953 in Halle an der Saale. Analysen und Dokumente. Wissenschaftliche Reihe des Bundesbeauftragten Bd.22 Bremen: EDITION TEMMEN, 2003 (10,90 €) – ISBN: 3-86108-373-6 “Der Aufstand am 17. Juni 1955 in der DDR war die erste große Volkserhebung innerhalb des sowjetischen Herrschaftsge-bietes nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. – Das Buch zeichnet erstmalig ein zusammenhängendes Bild der Ereignisse in Halle an der Saale. Es enthält Fotos jener Tage, die über vierzig Jahre verschollen waren und benennt zum ersten Mal die vielen mutigen Anführer und andere Aktivisten des Volkaufstandes.“ (www.buchkatalog.de) Roth, Heidi: Der 17. Juni 1953 in Sachsen. Schriften des Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung, Bd.11 Köln: BÖHLAU, 1999 (50,-- €) – ISBN: 3-412-06399-1 “Dieses Buch enthält eine umfassende regionalhistorische Untersuchung zum Juni-Aufstand des Jahres 1953. (…) Im Mittel-punkt stehen die Aufständischen selbst, jene Frauen und Männer, die in Dresden, Görlitz, Leipzig und anderen sächsischen Städten die Initiative zu Arbeitsniederlegungen, Demonstrationen und zur Befreiung politischer Gefangener ergriffen. (…Dabei geht es zum einen um den parteiamtlichen Umgang mit dem Datum, zum anderen um die Repressionen gegen die Handelnden. So ist die Studie auch ein Beitrag zum Verständnis der Lebenswirklichkeit dieser Generation bis 1989.“ (www.buchkatalog.de)

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[17. Juni 1953 - 14.11.2009 -GS]

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Satelliten nach Stalins Tod. Der 'Neue Kurs'. 17. Juni 1953 in der DDR. Ungarische Revolution 1956. (Studien des Forschungsverbundes SED-Staat an der Freien Universität Berlin). Hrsg. v. Andras B. Hegedüs u. Manfred Wilke Berlin: AKADEMIE-VERLAG, ²2000 (39,80 €) – ISBN: 3-05-003541-2 “Das vorliegende Buch ‚Satelliten nach Stalins Tod’ basiert auf einem gemeinsamen Forschungsprojekt, das von Manfred Wilke vom Forschungsverbund SED-Staat an der Freien Universität Berlin und András B. Hegedüs vom Institut für die Geschichte der Ungarischen Revolution 1956 in Budapest initiiert wurde. Es konzentriert sich auf die Parallelen bzw. Unterschiede zwischen dem 17. Juni 1953 in der DDR und der Ungarischen Revolution von 1956. Die Autoren aus Budapest und Berlin zeigen, wie die von Stalins Erben versuchte Reform des sowjetischen Modells ‚von oben’ in zwei Satellitenstaaten des Imperiums scheiterte und im Aufbegehren der Völker gegen die Diktatur mündete.“ (aus dem Vorwort von Árpád Göncz,Präsident der Republik Ungarn) Schroeder, Klaus: Der SED-Staat. Partei, Staat und Gesellschaft 1949-1990. München: HANSER, 1998 (39,90 €) – ISBN: 3-446-19311-1 “Die erste umfassende Geschichte der DDR, die den aktuellen Forschungsstand nach dem Zusammenbruch des SED-Regimes und die neuesten Funde in den Archiven berücksichtigt. Klaus Schroeder hat das Material gesichtet und die Geschichte der DDR von ihren Anfängen als Sowjetische Besatzungszone bis zur Vereinigung mit der Bundesrepublik beschrieben. Eine kurze Zusammenfassung zu Beginn jedes Kapitels, Zeittafeln und ein Anhang zu den Quellen machen das Buch zu einem unverzichtbaren Nachschlagewerk.“ (www.buchkatalog.de) Sozialgeschichte der DDR. Hrsg. v. Hartmut Kaelble, Jürgen Kocka u. Hartmut Zwahr Stuttgart: KLETT-COTTA, 1994 (25,-- €) – ISBN: 3-608-91671-7 Spittmann, Ilse / Fricke, Karl Wilhelm (Hrsg.): 17. Juni 1953. Arbeiteraufstand in der DDR. Köln: WISSENSCHAFT U. POLITIK, ²1982 (Edition Deutschland Archiv) (antiquarisch) Spurensicherung II, Zeitzeugen zum 17. Juni 1953. Mit dem Eisensee-Report 'Funkstudio Stalinallee'. Hrsg. v. d. Unabhängigen Autorengemeinschaft 'So habe ich das erlebt'. Schkeuditz: GNN VERLAG, 1999 (15,50 €) – ISBN: 3-932725-80-8 “Napoleon meinte: ‚Geschichte ist die Lüge, auf die man sich geeinigt hat.’ Jedoch der 17. Juni 1953 in der DDR ist geradezu das Exempel für Uneinigkeit, Zwietracht und Parteiengezeter der Historienschreiber, insbesondere der des deutschen Westens kontra Osten. (…) In diesem Buch wird nun der Versuch gemacht, wenigstens einiges von den Tatsachen festzumachen, in letzter Stunde vielleicht, denn viele der Frauen und Männer, die von den damaligen Ereignissen aus eigenem Erleben zu berichten wissen, sind in hohem Alter oder – wie einer der wichtigsten Zeitzeugen: Arnold Eisensee – bereits tot. Der Schriftsteller Eisensee, zu jener Zeit Leiter des Funkstudios des Nationalen Aufbauwerks der Stalinallee, hat bis zuletzt jenenGeschehnissen und Dutzenden der Beteiligten, den Bauarbeitern, Gewerkschaftlern und Funktionären nachgespürt und ihre Aussagen protokolliert. Er hat damit ein wahrlich sensationelles Dokument, seine hier erstmals posthum veröffentlichten Notizen ‚Funkstudio Stalinallee’, hinterlassen. (…)“ (Eberhard Panitz – Klappentext) Steininger, Rolf: 17. Juni 1953 - Der Anfang vom langen Ende der DDR. München: OLZOG, 2003 (14,90 €) – ISBN: 3-7892-8113-1 “Der 17. Juni 1953 ist ein Schlüsselereignis in der deutschen Nachkriegsgeschichte: Hunderttausende DDR-Bürger lehnten sich damals gegen das SED-Regime auf - vergebens. Sowjetische Panzer walzten den Aufstand nieder und retteten Walter Ulbricht und seine Genossen. Insofern war dieser 17. Juni eine unvollendete Revolution, allerdings mit Langzeitwirkung. Er wurde das Trauma der SED-Führung; seither saß ihr die Angst vor der eigenen Bevölkerung im Nacken und bestimmte weitgehend ihre Politik, (…).“ (www.buchkatalog.de) „... und das Wichtigste ist doch die Einheit.“ Der 17. Juni 1953 in den Bezirken Halle und Magdeburg. Hrsg. v. Hermann-Josef Rupieper u. a. (Forschungen zur Neuesten Geschichte, Bd.1) Münster: LIT, 2003 (29,90 €) – ISBN: 3-8258-6775-7 Am 17. Juni 1953 demonstrierten in weit mehr als 500 Städten und Gemeinden der DDR Hunderttausende gegen die wirt-schaftlichen und politischen Rahmenbedingungen der SED-Diktatur. Das mitteldeutsche Industrierevier - die Regionen Bit-terfeld/Wolfen, Halle/Merseburg und Magdeburg - mit den Großbetrieben der chemischen Industrie und des Schwermaschi-nenbaus war ein Zentrum des Aufstandes. Er begann als Arbeiteraufstand und weitete sich durch Einbeziehung anderer Bevölkerungsgruppen zum Volksaufstand aus. Die Protestbewegung erfasste fast alle Schichten der Gesellschaft und machte die verbreitete Unzufriedenheit mit einem System deutlich, das ohne die Präsenz der Roten Armee nach Kriegsende nicht hätte errichtet werden können und ohne das Eingreifen der sowjetischen Besatzungstruppen auch nicht überlebt hätte. Der vorliegende Band behandelt in Fallstudien den Ablauf der Ereignisse (…). Außerdem werden in Fabrikstudien die Streikaktionen der Arbeiter in Leuna und Buna genauso vorgestellt wie die Situation der bäuerlichen Bevölkerung im Kreis Jessen. (www.lit-verlag.de/isbn/3-8258-6775-7)

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[17. Juni 1953 - 14.11.2009 -GS]

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Weber, Hermann: Die DDR 1945-1990. Oldenbourg Grundriss der Geschichte, Bd.20 München: OLDENBOURG, ³2000 (24,80 €) – ISBN: 3-486-52363-5 Werkentin, Falco: Politische Strafjustiz in der Ära Ulbricht. Vom bekennenden Terror zur verdeckten Repression (Forschungen zur DDR-Gesellschaft) Berlin: LINKS, 1995, ²1997 (antiquarisch) „Anhand beispielhafter Justizgeschichten wird der >Pruduktionsprozeß< politischer Strafurteile in der früheren DDR offen gelegt. (…) Der Autor belegt die Praktiken u.a. (…) an der Steuerung der Rechtssprechung nach dem 17. Juni 1953 (…). – Zugleich vermittelt der Band Einblicke in die Methoden, mit denen Richter und sonstige Justizfunktionäre für diese Recht brechende Praxis abgerichtet wurden. Das Ergebnis war eine Scheinjustiz, die auf jeder Ebene des Verfahrens (…) der Kon-trolle und dem Eingriff der SED unterlag.“ (Klappentext)

Zusammengestellt von: © Günther Brée, 2003

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Projektfinanzierung aus Mitteln des Hessischen Kultusministeriums

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[50_Jahre_BRD-12.11.98-GS/GS]

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Eine Medienkiste für die Sekundarstufen (Kl. 9-13) Nachkrieg Deutsche Literatur der Nachkriegszeit: 1945 – 1959. Ein Lesebuch. Berlin: Wagenbach, 1996 (Wagenbach TB 222) (19,80) 3 8031 2222 8 Informationen zur politischen Bildung; hrsg. v. Bundeszentrale für politische Bildung Die Teilung Deutschlands 1945-1955, Heft 232, 3. Quartal 1991 Teilung / DDR / Vereinigung Die Abwicklung der DDR. Wende und deutsche Vereinigung von innen gesehen; hrsg. v. Behrend, Hanna Karlsruhe: Neuer ISP Vlg., 1996 (39,80) 3 929008 23 8

Die Abwicklung der DDR ist das erste und einzige Buch, in dem ostdeutsche Zeitzeuginnen eine umfas-sende Insider-Sicht der Geschichte des Vereinigungsprozesses bietet. Die Beiträge von Hanna Behrend u.a. entwerfen ein Bild der politischen, wirtschaftlichen und Situation vor der sog. Wende, auf deren Grundlage die DDR-Industrie und Landwirtschaft, die Wissenschaft und Kultur weitgehend zerstört wer-den konnte. Besondere Kapitel sind den Gewinnen und Verlusten, die die deutsche Vereinigung den Frauen brachte, der Entstehung und Entwicklung der ostdeutschen Parteienlandschaft und der Bürger-bewegung sowie den rechtsextremistischen und neofaschistischen Aktivitäten vor und nach der Wende gewidmet. (buecher.de)

Die DDR wird 50. Texte und Fotografien; hrsg. Handloik, V./Hauswald, H. Berlin: Aufbau, 1998 (50,--) 3 351 02479 7 Dierks, Martina: Tilla von Mont Klamott. Roman Berlin: Altberliner, 1998 (29,80) 3 357 00830 0

Dierks entwirft ein bewegendes und atmosphärisch dichtes Zeitbild von (Ost)Berlin vor dem Mauerbau – tragisch, komisch und spannend (KNOe)

Dreizehn deutsche Geschichten. Erzähltes Leben aus Ost und West. Protokolle der Dresdner Erzählwerkstatt; hrsg. v. Winfried Rupp u. Wendelin Szalai Hamburg: Edition Körber-Stiftung, 1998 3 89684 322 2 Wie individuelle und kollektive deutsch-deutsche Geschichte miteinander verwoben sind und wie die Tei-lung Leben im Osten und Westen beeinflusst hat, dokumentieren dreizehn Lebensberichte von Mitglie-dern der Dresdner Erzählwerkstatt.

Heyne, Isolde: Treffpunkt Weltzeituhr Hamburg: Oetinger, 1991 (12,--) 3 7891 1578 9

Der Klassiker unter der KJL zur deutschen Teilung. Mutter wird mit zehnjähriger Tochter aus der DDR abgeschoben. Die Tochter setzt sich anlässlich einer Klassenfahrt nach Berlin mit dem Land ihrer Kind-heit auseinander.

Informationen zur politischen Bildung; hrsg. v. Bundeszentrale für politische Bildung Geschichte der DDR, Heft 231, 2. Quartal 1991

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[50_Jahre_BRD-12.11.98-GS/GS]

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Klein Olaf G.: Plötzlich war alles ganz anders. Deutsche Lebenswege im Umbruch Köln: Kiepenheuer & Witsch, 1994 (29,80) 3 462 02347 0 Schieferdecker, Uwe: Dresden – Bewegte Zeiten – Die 50er und 60er Jahre Gudensberg: Wartberg, 1996 (29,80) 3 86134 343 6 Beeindruckende Fotos zeigen den Alltag der Menschen in Dresden in jener Zeit. Wie erst jetzt die DDR entsteht.(Der Alltag 72) Hrsg. v. Rutschky, Michael u.a. Berlin: Elefanten Press, 1996 (25,--) 3 88520 672 2

Die Wahlerfolge der PDS machen es bis hinein ins politische System fühlbar: Die DDR, statt in einem langsam entstehenden Gesamtdeutschland zu verschwinden, bildet sich darin überhaupt erst, als ei-gener kultureller Zusammenhang, eine abgegrenzte Erfahrungs- und Erzählgemeinschaft.... Aus dem Inhalt: Warum die Wende nicht nur die Ossis betrifft und nicht nur Zumutungen, sondern auch außer-gewöhnliche Chancen brachte. Wie einer DDR-Bürgerin, 1957 nach Hamburg ausgewandert, erst nach der Vereinigung die alte Heimat zum Ausland wird. Wie einem Soziologen aus dem Westen eine inhaltsleere aber gewaltige Rhetorik Übelkeit bereitet. Was alles ein östlicher Allround-Künstler mit Heiner Müller erlebt hat. Warum junge Künstler aus aller Welt erst in Ostberlin ein Zuhause fanden. Wie Obdachlose aus dem Westen auf dem Franziskus-Hof in der Mark ansässig wurden. Wie zwei abgewickelte DDR-Ingenieure zu international gepriesenen Unternehmern wurden. Warum Westberliner Hausbesetzer als Pioniere im Grenzland zwischen Western und Gestern nach Ostberlin gingen. Wie in Falkensee aus einer Erweiterten Oberschule ein junges, dynamisches Gymnasium wird. (buecher.de)

Wolle, Stefan: Die heile Welt der Diktatur. Alltag und Herrschaft in der DDR 1971 – 1989 Bonn: BzpB, 1998 (Schriftenreihe Bd. 349) 3 89331 297 8 Wunderwirtschaft. DDR-Konsumkultur in den 60er Jahren. Katalog zur Ausstellung (17.8.96 – 12.1.97)

im Museum im Nordflügel auf der Kulturbrauerei; hrsg. v. d. Neuen Gesellschaft für Bildende Kunst Köln: Böhlau, ²1996 (35,--) 3 412 08396 8

Fünfziger Jahre Andersen, Arne: Der Traum vom guten Leben. Alltags- und Konsumgeschichte vom Wirtschaftswunder bis heute Frankfurt/M.: Campus, 1995 (58,--) 3-593-35823-9

"Ach, die fünfziger Jahre! Das waren bestimmt die schönsten und die lustigsten Jahre überhaupt. Ja, dass man jetzt endlich wieder leben konnte, ohne Krieg, das war wie eine Neugeburt.” So beschrieb An-fang der achtziger Jahre eine 60-jährige Angestellte ihre Erinnerung an diese Zeit. Das Ende des Elends und der Neubeginn prägten die Erfahrungen dieser Generation: das erste Paar Nylonstrümpfe, der erste Fernseher, der erste Elektromixer, das erste Auto. Doch die materiellen Glücksversprechen konnten sich auch in den Jahrzehnten des ungebrochenen Wirtschaftswunders nur sehr kurz behaupten. Bald muss-ten die Konsumenten feststellen, dass der Traum vom guten Leben auch in der schönen, bunten Waren-welt unerfüllbar blieb. (KNOe)

Böge, Volker: Außer Rand und Band. Eimsbüttler Jugend in der 50er Jahren. Hamburg: Dölling & Galitz, 1997 (24,80) 3 930802 67 8

Das Buch lässt den Alltag von Hamburger Großstadt-Jugendlichen in den 50-er Jahren lebendig werden. Zeitzeugen und Fotos erzählen vom Alltag in Lehrer und Schule, von Freizeit und Kinos, Tanzlokalen, Schwimmbädern und auf der Straße. Jugendliches Leben in den 50-er Jahren – das war viel mehr als Rock’n Roll und Halbstarkenkrawalle. (KNOe)

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Bosetzky, Horst: Capri und Kartoffelpuffer. Roman Berlin: Argon, 1997 (44,--) 3 87024 375 9

Der Berliner Manfred Matuschewski verlebt seine Gymnasialzeit in Berlin zwischen 1951 und 1957. Ganz Kind seiner Zeit ist er ein rebellischer Jugendlicher, gerät mit Eltern und Schule in Konflikt, träumt von Mädchen und Motorrädern und von Reisen in ferne Länder. Bosetzky schildert Manfreds Schülerjahre und zugleich das Berliner Alltagsleben der 50-er Jahre, verknüpft mit den zentralen Ereignissen aus Poli-tik, Kultur und Wirtschaft jener Zeit. (KNOe)

Informationen zur politischen Bildung; hrsg. v. Bundeszentrale für politische Bildung Deutschland in den fünfziger Jahren, Heft 256, 3. Quartal 1997 Karasek, Hellmuth: Go West! Eine Biographie der fünfziger Jahre Hamburg: Hoffmann & Campe, 1996 (44,--) 3 455 08563 6 Sembach, Klaus-Jürgen/Koetzle, Michael/Schölzel, Klaus: Die fünfziger Jahre. Heimat, Glaube, Glanz.

Der Stil eines Jahrzehnts München: Callwey, 1998 (99,90) 3 7667 1299 3 Stürickow, Regina: Der Insulaner verliert die Ruhe nicht. Günter Neumann und sein Kabarett

zwischen Kaltem Krieg und Wirtschaftswunder Berlin: Arani, 1993 (39,80) 3 7605 8655 4

Sechziger Jahre Am Fuß der blauen Berge. Die Flimmerkiste in den sechziger Jahren;

hrsg. v. Bernd Müllender u. Achim Nöllenheidt Frankfurt: Fischer, 1998 (Fischer TB 13805) (18,90) 3 596 13805 1 Fernsehen in den 60-ern: Erinnerungen an Lebenshilfe von Clemens Wilmenrod und Adalbert Dickhut, Bergsteigen mit Luis Trenker, Lachen über Heidi Kabels Ohnsorg-Theater und Heinz Schenks Blauen Bock ... Nierentische und jeden Samstag Kampf zwischen “beat club” und “Sportschau” ... (KNOe)

Autowahn und Wirtschaftswunder. Ein Land gibt Vollgas. Filmdokumente über die Autogesellschaft der

60-er Jahre (Video, SW-Film, 60 Min.) Köln: Tacker Film, 1998 (49,80) 3 931588 39 4

Bosetzky, Horst: Champagner und Kartoffelchips. Roman einer Familie in den 50-er und 60-er Jahren Berlin: Argon, 1998 (44,--) 3 87024 452 6

Manfred Matuschewski lebt im Westteil Berlins und beginnt nach dem Abitur zunächst eine Lehre bei der Firma Siemens. Auf einer Italienreise eröffnen sich ihm die Weiten der Welt. Er entschließt sich zu studie-ren und schreibt sich im Fach Soziologie ein. Seine Familie nimmt regen Anteil ... und ist mehr als glück-lich, als er die lang umschwärmte Renate erobern kann. Die Zeitgeschichte, die politische Entwicklung bleibt immer präsent – vom Mauerbau bis zur Studentenrevolte. (KNOe)

Deutsche Literatur der sechziger Jahre. Ein Lesebuch; hrsg. v. Klaus Wagenbach Berlin: Wagenbach, 1996 (Wagenbach TB 267) (19,80) 3 8031 2267 8 Hägele, Ulrich: Mopeds, Choppers, Straßenwanzen. Jugendliche Gegenkultur in den sechziger Jahren Schorndorf: Hofmann, 1997 (Kulturgesch. Reihe d. Inst. f. Sportgesch. BW, Bd. 4) (35,--) 3 7780 3124 4 Kraushaar, Wolfgang: Neunzehnhundertachtundsechzig. Das Jahr, das alles verändert hat

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München: Piper, ²1998 (39,80) 3 492 04058

Die kleinbürgerliche Bundesrepublik im Jahr 1968 – wenn dieses Stichwort fällt, werden Erinnerungen wach: Protestmärsche der Studenten, Sit-ins und Go-ins, freie Liebe, antiautoritäre Erziehung, die Anti-Springer-Kampagne, der Mordanschlag auf Rudi Dutschke, der Vietnamkrieg, der Prager Frühling und der Pariser Mai. Der Hamburger Politikwissenschaftler Kraushaar hat dieses bedeutungsvolle Jahr in all seinen wichtigen Ereignissen nachgezeichnet und seine bleibende Bedeutung analysiert. (KNOe)

Siebziger Jahre Blees, Thomas: Neunzig Minuten Klassenkampf. Das Länderspiel BRD – DDR 1974 Frankfurt/M.: Fischer, 1999 (Fischer TB 14286) [ersch. April 1999 – best.] 3 596 14286 5 Caspers, Markus: Siebziger – Einmal Zukunft und zurück. Utopie und Alltag 1969 – 1977 Köln: Dumont, 1997 (49,90) 3 7701 4011 7

Dass die 70-er in den 90-ern wieder aktuell sind, liegt wohl daran, dass sie die letzte stilistisch eigenstän-dige Epoche dieses Jahrhunderts waren – und das gilt im Besonderen für Deutschland. Gerade in ihrer frühen Phase erzeugten sie eine Vielfalt von Formen und Objekten, die vielleicht erst heute, wenn auch nostalgisch, begriffen werden. Ob Kugel- oder Eiform, Denim, lange Haare ... oder die Blumenmuster, hinter all diesen ästhetischen und rhetorischen Figuren stehen Ideen, denen dieses Buch nachgeht. (KNO)

Deutsche Literatur der siebziger Jahre. Ein Lesebuch; hrsg. v. Christoph Buchwald u. Klaus

Wagenbach Berlin: Wagenbach, 1995 (Wagenbach TB 254) (19,80) 3 8031 2245 6 Fricke, F./Schäfer, F./Wartusch, R.: Die Goldenen Siebziger. Ein notwendiges Wörterbuch Leipzig: Reclam, 1997 (Reclam Bibliothek Bd. 1605) (18,--) 3 379 01605 5 Moll, Dieter: Die deutschen Schlager der 70er Jahre. Alle Stars und ihre Lieder Königswinter: Heel, 1996 (19,90) 3 89365 527 1 Wild und zahm – Die siebziger Jahre. BilderLeseBuch.

Hrsg. v. Gabriele Dietz, Maruta Schmidt u. Kristine von Soden Berlin: Elefanten Press, 1997 (39,90) 3 88520 613 7 Die 70-er Jahre sind “in”, vor Allem bei denen, die in diesem Jahrzehnt geboren worden und damit Pla-teausohlen, Schlaghosen und Popkultur verbinden. Für ihre Elterngeneration ist es nicht selten das Jahr-zehnt der gescheiterten Hoffnungen, der ersten großen Wirtschaftskrise der Nachkriegszeit, der Gewalt und der wiederkehrenden Kälte: “Deutscher Herbst” nach dem rebellischen Aufbruch der APO in den Sechzigern. Es ist aber auch der Beginn der Entspannungspolitik im Kalten Krieg, Willy Brandts legendä-rer Kniefall in Polen, der Aufschwung linker Gruppen und Zirkel, der Gewerkschaften und der sozialen Bewegungen. Frauen , Schwule, Lesben gehen in die Offensive, die Ökologiebewegung verändert die Republik, die “sexuelle Revolution” den Einzelnen. Das Private wird politisch – und am Ende wieder pri-vat. (KNOe)

Achtziger Jahre Balistier, Thomas: Straßenprotest. Formen oppositioneller Politik in der Bundesrepublik Deutschland

zwischen 1979 und 1989 Münster: Westfäl. Dampfboot, 1996 (48,--) 3 929586 84 3

Das waren die achtziger Jahre. Eine Chronik in Bildern; hrsg. v. Manfred Leier München: Bertelsmann, Hamburg: Gruner & Jahr, ²1990 (STERN – Buch) (29,80) 3 570 03209 4

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Fricke, Gerald/Schäfer, Frank: Petting statt Pershing. Das Wörterbuch der Achtziger Leipzig: Reclam, 1998 (Reclam Bibliothek Bd. 1630) (18,--) 3 379 01630 6 Horx, Matthias: Die wilden Achtziger. Eine Zeitgeist-Reise durch die Bundesrepublik München: Hanser, 1987 (16,80)

Horx ist monatelang durch die Republik gereist, von Sylt bis zum Königsee, durch Erst- Zweit- und Sub-kulturen, von den Neureichen in Kampen über die Altlinken in Bremen bis zu den Neo-Aristokraten und Jungmanagern in Frankfurt und München. Es wurde eine Fahrt durch die 80-er Jahre, durch dieses un-vermittelte Nebeneinander von Lebensentwürfen und –zusammenhängen, Gefühlen, Szenen und Moden, eine Zeitgeist-Reise in Reportage und Glosse, Bericht und Essay, mit beständiger Neugier und in angemessenener Unausgewogenheit erzählt. ... (KNOe)

Informationen zur politischen Bildung; hrsg. v. Bundeszentrale für politische Bildung Der Weg zur Einheit. Deutschland seit Mitte der achtziger Jahre, Heft 250, 1. Quartal 1996 Potthoff, Heinrich: Die “Koalition der Vernunft”. Deutschlandpolitik in den 80er Jahren (dtv Dokumente) München: dtv, 1995 (dtv TB 2974) (49,--) 3 423 02974 9 Rauhut, Michael: Schalmei und Lederjacke. Udo Lindenberg, BAP, Underground: Rock und Politik in den

achtziger Jahren Berlin: Schwarzkopf & Schwarzkopf, 1996 (29,80) 3 89602 065 X

Neunziger Jahre Horx, Matthias: Das Wörterbuch der 90er Jahre. Ein Gesellschaftspanorama München: Goldmann, 1994 (Goldmann TB 42388) (14,90) 3 442 42388 0

Horx besticht in seinem “Alphabet der Moderne” mit scharfen Beobachtungen, treffenden Analysen und genauen Diagnosen zum Zustand unserer Zeit. ... (KNOe)

Janke, Klaus/Niehues, Stefan: Echt abgedreht. Die Jugend der 90er Jahre München: Beck, 41996 (Beck’sche Reihe Bd. 1091) (14,80) 3 406 37481 6 Jugend und Jugendmacher. Das wahre Leben in den Szenen der Neunziger.

hrsg. v. Uwe Deese, Peter E. Hillenbach, Dominik Kaiser u.a. Düsseldorf: Metropolitan, 1996 (29,80) 3 89623 050 6

Palzer, Thomas: Ab hier FKK erlaubt. 50 schnelle Seitenblicke auf die neunziger Jahre

München: Beck, 1996 (BsR 1145) (17,80) 3 406 39245 8 Anthologien Wechselbäder. Karikaturisten sehen 50 Jahre Bundesrepublik und 10 Jahre Wiedervereinigung. hrsg. v.

Walther Keim u. Hans Dollinger Bruckmann, 1998 [ersch. Nov. 1998 – best.] 3 7654 3392 6 30 Karikaturisten ziehen ihr Resümee zu 50 Jahren Bundesrepublik und 10 Jahren wiedervereinigtem Deutschland – von Adenauer bis Kohl, von Heuss bis Herzog, von der Währungsreform bis zum Euro, von der Trümmerzeit bis zum Computerzeitalter, vom Wirtschaftswunder bis zum gegenwärtigen Frust und Reformstau. (KNOe)

Gesamtdarstellungen

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Bundesrepublik Deutschland. Ein halbes Jahrhundert im Bild (bilingual: deutsch u. engl.) spring 1999 [beim Vlg. angefragt] Deutschland nach 1945. Ein Lesebuch zur deutschen Geschichte von 1945 bis zur Gegenwart Hrsg. v. Eckart Conze u. Gabriele Metzler München: Beck, ²1997 (BsR 1239) (14,80) 3-406-42039-7

Vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis zur Gegenwart führt dieses Lesebuch durch die deutsche Ge-schichte nach 1945. Ausgewählte Texte bekannter Autoren, Publizisten, Historikern und Journalisten schildern Innen- und Außenpolitik, Kultur, Gesellschaft und Wirtschaft im Osten und Westen Deutsch-lands.

Deutschland-Ploetz. Deutsche Geschichte zum Nachschlagen Freiburg: Ploetz, ²1991 (34,--) 3 87640 324 3 Diese unsere Republik. Kontinuität und Wandel in der Bundesrepublik Deutschland

WOCHENSCHAU-Doppelheft 4/5-1998, Ausg. Sek.I Schwalbach/Ts.: Wochenschau, 1989 (24,--) ISSN 0342-8990 Elf Wortartisten packen aus! (Audio-CD, 65 Min.) Wortart, 1997 [best.] 3 931780 29 5 Teil 1 der Audio-CDs “Die Wahrheit über Deutschland” Fleischmann, Lea: Dies ist nicht mein Land. Eine Jüdin verläßt die Bundesrepublik.

Nachw. v. Henryk M. Broder München: Heyne, 51996 (Heyne Sachbuch 19/121) (14,80) 3 453 43076 X

Fünfzig Jahre Bundesrepublik. Meilensteine des 20. Jahrhunderts (CD-ROM) Digital Publishing, ZDF Multimedia, 1998 [ersch. Sept. 1998 – best.] Gerlach, Irene: Bundesrepublik Deutschland. Strukturen und Akteure eines politischen Systems. Eine

Einführung (mit CD-ROM) Leske & Budrich, 1998 [ersch. Nov. 1998 – best.]

Glaser, Hermann: Deutsche Kultur. 1945 – 2000 München: Hanser, 1997 (49,80)

3 446 19109 7 Geschichtsbuch, Bildband und Nachschlagewerk

Hagemann, Marie (Pseudonym): Schwarzer Wolf, Skin Stuttgart: Thienemann, 91997 (19,80) 3 522 16839 9 Fiktiver Lebenslauf eines rechtextremistischen Skin auf der Basis mehrerer aktueller Fälle Heiß und Kalt. Die Jahre 1945 – 69. BilderLeseBuch Trümmer Träume Truman / Bikini – Kalter Krieg und Capri-Sonne / Che Schah Shit Berlin: Elefanten Press, 41993 (58,--) 3 88520 200 X Hutter, Claus-Peter: Demokratie Hamburg Tessloff, 1997 (Was ist Was 103) (14,80) 3 7886 0666 5 Informationen zur politischen Bildung; hrsg. v. Bundeszentrale für politische Bildung Die Teilung Deutschlands 1955 bis zur Einheit, Heft 233, 4. Quartal 1991

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Zeiten des Wandels. Deutschland 1961-1974, Heft 258, 1. Quartal 1998 Kleßmann, Christoph: Zwei Staaaten, eine Nation. Deutsche Geschichte 1955 – 1970 Bonn: BzpB, 2. erw. u. überarb. Aufl. 1997 (Schriftenreihe Bd. 343) 3 89331 273 0 Knopp, Guido: Fünfzig Jahre Bundesrepublik. Die Kanzler. Meilensteine des 20. Jahrhunderts (CD-ROM) Digital Publishing, ZDF Multimedia, 1998 [ersch. Febr. 1999 – best.] Lehmann, Hans Georg: Deutschland-Chronik. 1945 bis 1995 Bonn: BzpB, durchgeseh. 1997 (Schriftenreihe Bd. 332) 3 89331 224 2 Lindner, Bernd: Die demokratische Revolution in der DDR 1989/90 Bonn: BzpB, 1998 [best.] 3 89331 315 X Meyer, Werner: Abschied von der Deutschen Mark. Die Geschichte unserer Währung Düsseldorf: Patmos, 1998 (29,80) 3 491 72393 0 Opposition in der DDR von den 70er Jahren bis zum Zusammenbruch der SED-Herrschaft.

Analysen, Erfahrungsberichte, Dokumente Leske & Budrich, 1998 [ersch. Okt. 1998 – best.] 3 8100 1965 8 Band 3 von “Am Ende des realen Sozialismus”. Beiträge zu einer Bestandsaufnahme der DDR-Wirklich-keit in den 80er Jahren; hrsg. v. E. Kuhrt, H.J. Buck u. G. Holzweißig i.A. d. Bundesministeriums des In-neren

Pannen, Stefan: Wir Mauerkinder. Eine Generation bricht auf. Portraits, Reportagen und Essays Weinheim: Beltz, 1994 (Beltz Quadriga) (38,--) 3 88679 233 1

Bewusst provozierend offeriert S. Pannen, Jahrgang 1963, in einer Mischung aus Reportage, Portraits und Essays eine Bestandsaufnahme seiner Generation (KNOe)

Wagner, Wolf: Kulturschock Deutschland Hamburg: Rotbuch, ³1997 (Rotbuch Sachbuch) (29,80) 3 88022 376 9 Wehner, Burkhard: Jahrtausendwende. Roman über die Demokratie Weinheim: Beltz – Anrich, 1998 (36,--) 3 89106 380 6 Wird der Osten braun? Geschichte, Struktur, Programmatik und Chancen des Rechtsextremismus. Hrsg. Mecklenburg, Jens Berlin: Elefanten Press, 1998 (34,90) [ersch. Nov. 1998 – best.] 3 88520 721 4 Leider vergriffen:

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Vergriffene Bücher, die wir zum Thema “50 Jahre Bundesrepublik Deutschland” für wichtig und/oder interessant erachten und in privaten Bücherschränken und Beständen von Schulbibliotheken vorhanden sein könnten: Creamer, Klaus-Peter: Leberwurst aus Sägespänen. Leben in Deutschland 1945 - 1948

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Weinheim: Beltz, 1985 (Informationen für Jugendliche) 3 407 84034 9 [vergr.] Alltagsgeschichtliche Themen, anschaulich dargestellt Ruhl, Klaus-Jürgen: Die Besatzer und die Deutschen. Amerikanische Zone 1945 - 1948 Düsseldorf: Droste, 1980 3 7700 0561 9 [vergr.] Bussiek, Hendrik: Notizen aus der DDR. Erlebnisse, Erfahrungen, Erkenntnisse in der unbekannten deutschen

Republik Frankfurt: Fischer, 1979 3 596 23417 4 [vergr.] Reportagehafte Berichte zu Themen wie Wirtschaft, Konsum, Schule, Staat, Grenzen u.a. Körner, Wolfgang: Der Weg nach drüben Recklinghausen: Bitter, 1976 3 7903 0211 2 [vergr.] Eine Jugend in der DDR, in West-Berlin und in der BRD (eigentlich Teil 2 einer Trilogie: Und jetzt die Freiheit? 1976, Im Westen zu Hause, 1978

Rückkehr in die DDR, aber Enttäuschung) Plötzlich ist alles ganz anders. Kinder schreiben über unser Land, hrsg. von Regina Rusch München: dtv, 1993 (Eichborn 1992) 3 8218 1297 4 [vergr.] Kinder berichten, wie sie die Folgen der Wende erleben. Mit Zeichnungen und faksimilierten Texten. Petschull, Jürgen: Die Mauer. Vom Anfang und Ende eines deutschen Bauwerks Hamburg: Gruner u. Jahr, 1989 (Stern-Bücher) 3 570 02534 9 [vergr.] Groszer, Franziska: Rotz und Wasser Hamburg u. a.: Dressler, 1987 [vergr.] Ost-West-Problematik. Olis Freundin geht in den Westen und die eigene Mutter will auch weg. Brausepulver. Geschichten aus den 50er Jahren. Von Klaus Kordon, Jo Pestum, Mirjam Pressler u.a. Reinbek: Rowohlt (rororo rotfuchs 618) [vergr.] Jungwirth, Nikolaus/Kromschröder, Gerhard: Die Pubertät der Republik. Die 50er Jahre der Deutschen Frankfurt/M.: Fricke, 1978 [vergr.] Ein Bilderbuch über den Lifestyle (Mode, Design, Werbung ..) der 50-er. Kalter Krieg und Caprisonne. Die Fünfziger Jahre. Politik - Alltag - Opposition Berlin: Elefantenpress, 1981 3 88520 050 3 [vergr.] Zusammenstellung von Fotos, Texten, Collagen und Comics Che Schah Shit. Die Sechziger Jahre zwischen Cocktail und Molotow. BilderLeseBuch Berlin: Elefantenpress, 1984 [vergr.] Texte zur Kulturrevolution der 60er: APO, Vietnam, Beatles, Frauenbewegung. Auch viele Fotos Heute und die 30 Jahre davor, hrsg. v. Rosemarie Wildermuth München: Ellermann, 1978 3 7707 6715 8 [vergr.] Texte, auch Gedichte, von Zeitzeugen: vor allem Schriftsteller/innen, aber auch Politikern. Das ist mein Land. 40 Jahre Bundesrepublik, hrsg. v. Horst Heidtmann Baden-Baden: Signal, 1988 3 7971 0271 2 [vergr.]

Alltagsgeschichtlich orientierte kurze Texte von (Jugend-) Schriftsteller/innen und Publizist/inn/en. Gliede-

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rung in Epochen: Nachkrieg, 50er Jahre, Wirtschaftswunder, Reformstau, Aufbruch, Krise, 80er; jeweils mit Zeittafel

Kubisch, Ulrich: MotorRollerMobil. Vom zivilisierten Zweirad zum Fast-Automobil. Eine Geschichte der

Massenmotorisierung Berlin: Elefanten Press, 1985 [vergr.] 3 88520 156 9

Perlonzeit. Wie die Frauen ihr Wirtschaftswunder erlebten. BilderLeseBuch Berlin: Elefanten Press, 1985 [vergr.] Stefan, 22, deutscher Rechtsterrorist; von Giovanni de Lorenzo Reinbek: Rowohlt, 1984 3 498 03827 3 [vergr.]

Ein italienischstämmiger Journalist führt Gespräche mit einem gleichaltrigen, verurteilten Rechtsextre-misten.

Pausewang, Gudrun: Geliebte Rosinkawiese. Eine Freundschaft über Grenzen. Ravensburg: Otto Maier, 1990 347335113 X [vergr.]

Pausewang erinnert sich an ihre Kindheit in einem Bauernhof in der heutigen Tschechei und von einer Freundschaft, die sich bei einem Nachkriegsbesuch dort entwickelt.

Zusammengestellt von: © Hans Günther Brée / Günter Schlamp, 1998

Projektfinanzierung mit Unterstützung des Hessischen Kultusministeriums

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» 1848/49 - Demokratie wagen « Eine (annotierte) Medienkiste für die

Sekundarstufen (Kl. 9-13) [1848.DOC-Nov. 09-Günther Brée]

bearb. G. Schlamp Achtzehnhundertachtundvierzig (1848) - 1949. Ein Jahrhundert deutsche Geschichte.

CD-ROM: Eine multimediale Zeitreise in 13 Kapiteln Mannheim: Bibliogr. Institut, 1997 (98,--) 3411064714 [ersch. Herbst ’97]

Achtzehnhundertachtundvierzig (1848): „... weil jetzt die Freiheit blüht“. Lieder aus der Revolution 1848/49 CD, Best. Nr. 104 - 98, Südwest-Records, Schwarzwaldtsr.. 11, 79189 Bad Krozingen Bakunin, Michael: “Barrikadenwetter” und “Revolutionshimmel”. Artikel in der »Dresdner Zeitung« Berlin: Karin Kramer, 1995 (24,--) 3879562237 Bakunin auf den Barrikaden in Dresden (Mai 1849), im besetzten Rathaus auf Munitionskisten sitzend, in der Redaktion der radikaldemokratischen Dresdner Zeitung Artikel und Pamphlete schreibend. Bauer, Alfredo: Verlorene Hoffnung. Roman einer Wiener Bürgerfamilie 1848 Berlin: Verlag d. Nation, 1985 (16,80) 3373001692 Der argentinische Autor Alfredo Bauer hat in dem Gesellschaftsroman, der in Wien, der Metropole des Habsburger Reichs spielt, die Geschichte seines Urgroßvaters, dem jüdischen Studenten Adolf Baiersdorf, aufgeschrieben, der als aktiver Verteidiger der Revolution immer tiefer in den Strudel der Ereignisse gerissen wird. Bergmann, Jürgen: Wirtschaftskrise und Revolution. Handwerker und Arbeiter 1848/49 Stuttgart: Klett-Cotta, 1986 (128,--) (Industrielle Welt; Bd. 42) 360891403X Die Deutsche Revolution 1848/49 in Augenzeugenberichten; hrsg. u. eingel. von Hans Jessen Düsseldorf: Rauch, ²1968 (39,80) 3792002116 In Tagebuchaufzeichnungen, Briefen, Presseberichten und Reden kommen Aristokratie, das liberale Bürgertum und die Linke gleichermaßen zu Wort. So entsteht ein umfassender Eindruck der Ereignisse der “Revolutionsjahre”. Flechsing, Hartmut: Revolution und Romantik in Deutschland. Politische und andere Lieder aus der Zeit von 1813 bis 1848. Schülerarbeitsheft Regensburg: Bosse, 1980 (6,50) 376492201X Fleck, Robert: Gleichheit auf den Barrikaden. Die Revolution von 1848 in Europa. Versuch über die Demokratie Wien: Passagen, 1991 (46,--) 3900767793 Freitag, Sabine (Hrsg.): Die Achtundvierziger. 26 Biographien von Frauen und Männern aus verschiedenen sozialen Schichten München: Beck, 1997 (48,--) 3406427707 [noch nicht ersch. - lt. Verlag 11/97] Gutjahr, Rainer: Die Republik ist unser Glück. Weinheim in der Revolution 1848/49 Weinheim: Stadt Weinheim, 1987 (18,--) 3923652054 Haasis, Hellmut: Edelweisspiraten. Erzählungen über eine wilde Jugendbewegung ... [2 Exempl.] [darin: “Die spottlustige Republik auf den Berliner Rehbergen. Notstandsarbeiter nehmen die Revolution auf den Arm” und “Die Flucht im Weinfaß. Der revolutionäre demokratische Abgeordnete Carl Dittler vier Jahre auf der Flucht”] Grafenau: Trotzdem, 1996 (20,--) 3922209610

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_________________________________________________________________________________________ Hachtmann, Rüdiger: Berlin 1848. Eine Politikgeschichte und Gesellschaftsgeschichte der Revolution Bonn: Dietz, 1997 (98,--) 3801240835 Erste Gesamtdarstellung der Revolution von 1848 in Berlin, das neben Paris und Wien Hauptschauplatz der europäischen Revolution war. Untersucht werden die vielfältigen Strömungen jener Zeit, die Geschichte der zahlreichen Klubs, der Berufsverbände und gewerkschaftlichen Organisationen sowie das Verhalten der staatlichen und städtischen Obrigkeiten; außerdem die politischen Einstellungen, Mentalitäten und Handlungsmuster von Arbeitern, Handwerkern, Bürgern ... Hetmann, Frederik: Georg B. oder Büchner lief zweimal von Gießen nach Offenbach und wieder zurück. Zeit- und Lebensbild. Erzählung mit Dokumenten [3 Exempl.] Weinheim: Beltz & Gelberg, 1993 (12,80) (Gulliver Taschenbuch 722) 3407787227 Hetmanns Buch erzählt die Geschichte des Medizinstudenten Georg B., der am 1.8.1834 zu einem nächtlichen Fußmarsch aufbricht, um die Mitglieder der von ihm gegründeten “Gesellschaft für Menschenrechte” zu warnen. Sie alle sind in Gefahr, seit Carl Minnigerode verhaftet wurde... Hollmann, Michael/Wettengel, Michael: Nassaus Beitrag für das heutige Hessen (Hessen: Einheit aus der Vielfalt 2) Wiesbaden: Hess. Landeszentrale f. polit. Bildung (HLZ), 1992 - 3927127094 Iwitzki, Angelika: Europäische Freiheitskämpfe - Das merkwürdige Jahr 1848. Eine neue Bilderzeitung von Gustav Kühn in Neuruppin Berlin: Dietrich Reimer, 1994 (64,--) 3496011157 Karcher, Friedrich A.: Die Freischärlerin. Eine Novelle aus der Pfälzer Revolution 1849 Frankfurt/M.: Roter Stern, 1977 (19,80) 3878770928 Diese Novelle wurde im September 1850 beendet und erschien im Jahr 1851, am Beginn des Zeitalters der Unterdrückung: der massenhaften Verhaftungen, Berufsverbote, Prozesse und der Auswanderungswelle nach den Vereinigten Staaten. Koch, Rainer (Hrsg.): Die Frankfurter Nationalversammlung 1848/49. Ein Handlexikon der Abgeordneten der deutschen verfassungsgebenden Reichs-Versammlung [im Auftrag der Arbeitsgruppe Paulskirche] Kelkheim: H. Kunz, 1989 3923420102 [Sonderausg. Hessisches Ministerium f. Wissenschaft u. Kunst] Kohlhagen, Norgard: Mehr als nur ein Schatten von Glück. Mathilde Franziska Anneke - Ein Leben in abenteuerlicher Zeit [3 Exempl.] Reinbek: Rowohlt, 1990 (7,80) (rotfuchs 557) 3499205572 Im Jahr 1848 reitet eine junge Frau neben Männern im badisch-pfälzischen Revolutionsheer. Mathilde Franziska Anneke begibt sich in ein gefährliches Abenteuer: Sie kämpft als Soldatin, Journalistin und Pionierin für Frauenrechte. Ihr Lebensbild zeigt, wie eine Frau die Grenzen ihrer Zeitumstände überschreiten kann. - [vgl. Hinweis “Lesebuch Geschichte”] Kordon, Klaus: 1848. Die Geschichte von Jette und Frieder. Roman [3 Exempl.] Weinheim: Beltz & Gelberg, 1997 (32,--) 3407797613 Kordon erzählt die bewegende Geschichte von Jette und Frieder, ihrem Leben und ihrer Liebe vor dem Hintergrund der Revolution von 1848 in Berlin. - Not und Armut jener Tage, Verbrechen und Prostitution, Gefängnisse und Barrikadenkämpfe, aber auch viele herzerwärmende Begebenheiten machen diese literarische “Chronik” der deutschen Geschichte aus der Sicht der kleinen Leute aus. Krausnick, Michail: Die eiserne Lerche. Die Lebensgeschichte des Georg Herwegh [3 Exempl.] Weinheim: Beltz & Gelberg, 1993 (19,80) 3407807236 Herwegh, von Heinrich Heine als “eiserne Lerche” begrüßt, stellt den Kampf um demokratische Freiheit und soziale Gerechtigkeit in den Mittelpunkt seiner Dichtung. Wie kaum ein zweiter Dichter des Vormärz ist er bis heute umstritten und von den meisten verkannt. Krausnick verfolgt die Stationen seines abenteuerlichen Lebens, seine Entwicklung zum Dichter, Schriftsteller und politisch Handelnden und zeichnet ein lebendiges Bild dieses Mannes. Lange, Thomas: Hessen-Darmstadts Beitrag für das heutige Hessen (Hessen: Einheit aus der Vielfalt 3) Wiesbaden: Hess. Landeszentrale f. polit. Bildung (HLZ), 1993 - 3927127124 Löhken, Wilfried: Die Revolution 1848. Berlinerinnen und Berliner auf den Barrikaden Berlin: Edition Hentrich, 1991 (19,80) 392617580X

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_________________________________________________________________________________________ Maier, Ulrich: Der Eulenspiegel - ein satirisches Wochenblatt aus dem Jahr 1848 im Deutsch- und Geschichtsunterricht. Unterrichtsmodell (Ludw. Pfau Blätter, Ausg. 2) Heilbronn: Stadtbücherei, 1993 (8,--) 3931060020 Menk, Gerhard: Waldecks Beitrag für das heutige Hessen (Hessen: Einheit aus der Vielfalt 4) Wiesbaden: Hess. Landeszentrale f. polit. Bildung (HLZ), 1995 - 3927127175 Mick, Günter: Die Paulskirche. Streiten für Einigkeit und Recht und Freiheit Frankfurt/M.: Kramer, ²1997 (48,--) 3782904702 “Eine verständliche, gut erzählte Geschichte der ereignisreichen dreizehn Monate, in denen 1848/49 die deutsche Nationalversammlung in 236 Sitzungen den ersten parlamentarisch-demokratischen Anlauf unternahm... Mick vermittelt einen lebendigen Eindruck vom Wirken der Paulskirche unter (so würde man es heute wohl nennen) komplizierten politischen Rahmenbedingungen” (“Die Zeit” vom 19. Mai 1989) Otto-Peters, Louise: Schloss und Fabrik. Roman [Erste vollständige Ausgabe des 1846 zensierten Romans] Leipzig: LKG, 1996 (24,80) 3376050317 “Schloss und Fabrik” gehört zu den ersten deutschsprachigen Romanen über den “vierten Stand”; frühsozialistische Utopien der Vormärzzeit werden reflektiert an den Protagonistinnen Elisabeth, Tochter einer verarmten Grafenfamilie, und der Fabrikantentochter Pauline. - Ein literarisches Zeitdokument, geschrieben im “blumenreichen” Stil des 19. Jahrhunderts, das 150 Jahre nach seinem Erscheinen erstmals in der Originalfassung vorliegt. Price, Roger: 1848. Kleine Geschichte der europäischen Revolution Berlin: Wagenbach, 1992 (17,80) (Wagenbachs Taschenbücherei: WAT 210) 3803122104 Reiche, Dietlof: Der verlorene Frühling. Die Geschichte von Louise Coith und dem Lokomotivheizer Hannes Bühn, der zum Barrikadenbauer wurde. Frankfurt 1848 [3 Exempl.] Kevelaer: Anrich, ³1985 (34,--) 3920110501 Frankfurt 1848: In der Paulskirche tagt die Nationalversammlung - Der Lokführer Hannes Bühn fängt an, sich für Politik zu interessieren. - Die Erzieherin Louise Coith beschließt, endlich eine politische Versammlung zu besuchen. - Und hier treffen Louise und Hannes zusammen. Ihre unterschiedliche Herkunft macht es ihnen schwer zueinanderzufinden. - Reiche schildert einen der wichtigsten Abschnitte der deutschen Geschichte, gespiegelt am persönlichen Erleben zweier junger Leute in Frankfurt. Riehl, Wilhelm H.: Nassauische Chronik des Jahres 1848. [mit einer Dokumentenbeilage in 48 Teilen] Idstein: Selbstverl. Guntram Müller-Schellenberg, 1979 (limit. Aufl.: Buch-Nr. 2482) (56,--) 3922027997 Ross, Carlo: Dunkle Wolken über Berlin. Wie Simon und Fritz 1848 auf d. Barrikaden gingen [3 Exempl.] Gütersloh: Bertelsmann, 1997 (24,90) 3570122239 Die spannende Geschichte einer Jugendfreundschaft, die 1848 in Berlin spielt. Geschildert wird die Situation der einfachen Menschen, die Gründe, die zur Märzrevolution führten, die trügerische Hoffnung, die die Menschen schöpften, sowie die Situation und Lebensumstände der jüdischen Auswanderer aus Ost-Europa, die es nach Berlin verschlagen hatte. Schurz, Carl: Flucht aus der Festung Rastatt. Erinnerungen an die Badische Revolution Waldkirch: Waldkircher V.-G., 1983 (18,--) (Badische Reihe; 12) 3878850867 Die Flucht von Carl Schurz, dem späteren Innenminister der Vereinigten Saaten, aus der Festung Rastatt liest sich spannend und erlebnisnah und bezieht den Leser in das revolutionäre Geschehen der 40er Jahre des letzten Jahrhunderts mit ein. Des Volkes Freiheit. Die Revolution von 1848/49 in Baden und Württemberg [Comic]; von Béhé/Peter u.a. Hamburg: Ehapa, 1998 (19,80) 3770418484 [ersch. 2/98] [3 Exempl.] Welsh, Renate: Das Lufthaus. Roman [2 Exempl.] Graz: Styria, ²1995 (48,--) 3222122806 “Das Lufthaus” ist die Geschichte von Pauline, geboren 1825, einer behüteten Tochter einer jüdischen Großbürgerfamilie aus Karlsruhe - eine Geschichte, die mit einer leidenschaftlichen Liebe beginnt und tragisch endet. - Große Gefühle, eine Entführung, Revolution und Heldentum, Breslau, Paris und London als Stationen eines Fluchtweges, ein mühsamer Neubeginn in Amerika.

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_________________________________________________________________________________________ Wettengel, Michael: Die Revolution 1848/49 im Rhein-Main-Raum. Politische Vereine und Revolutionsalltag im Grossherzogtum Hessen, Herzogtum Nassau und der Freien Stadt Frankfurt Wiesbaden: Hist. Komm. für Nassau, 1989 (55,--) 3922244823 Witzmann, Erich: Herr Biedermeier auf der Barrikade. Wiener Karikaturen aus dem Revolutionsjahr 1848 Wien: Edition Tusch, 1987 (29,80) 3850631664 Wölfel, Ursula: Jacob, Leinewebersohn, geb. 1821 [3 Exempl.] München: dtv, 41993 (12,90) (dtv junior 70174) 3423701749 Ursula Wölfel hat hier die Lebensgeschichte ihres Urgroßvaters aufgeschrieben, bekannt geworden unter dem Titel “Jacob, der ein Kartoffelbergwerk träumte”. - Jacob Herschel arbeitet unter unmenschlichen Bedingungen in einer Wollspinnerei, läuft weg und schließt sich dem blinden Karrenhändler Daniel an, der Flugblätter und verbotene Schriften schmuggelt, um das “Hambacher Fest” (26./27.5.1832) vorzubereiten. - [vgl. Hinweis “Lesebuch Geschichte”] Wollstein, Günter: Deutsche Geschichte 1848/49. Gescheiterte Revolution in Mitteleuropa Stuttgart: Kohlhammer, 1986 (32,--) 3170092138 HINWEIS: • Lesebuch Geschichte. Texte aus Jugendbüchern für den fächerübergreifenden Unterricht; hrsg. von der

Akademie für Lehrerfortbildung Dillingen u. der Deutschen Akademie für Kinder- u. Jugendliteratur e.V. Berlin: Cornelsen, 1996 (29,80) 3464648206 darin Kapitel: “Spätes 18. und 19. Jahrhundert”, S. 174 ff., mit Auszügen aus (z.T. auch vergriffenen) Jugendbüchern: U.

Wölfel: Jacob, Leinewebersohn - N. Kohlhagen: Mehr als nur ein Schatten von Glück - E. Hermannsdörfer: Lina Karsunke (vergr.) - W. Wegener, E. Steinke: Jan Ochsenknecht oder die abenteuerliche Entdeckung des Friedens (vergr.) - M.R. Kaiser: Die Trommeln der Freiheit (vergr.) - D. Reiche: Wie Spreu vor dem Wind (vergr.) - C. Ross: Nur Gedanken sind frei (vergr.)

• Lehrerhandbuch Lesebuch Geschichte. Didaktisch-methodische Analysen - Unterrichtsmodelle - Kommentierte Bücherliste; hrsg. von der Akademie für Lehrerfortbildung Dillingen...

Berlin: Cornelsen, 1996 (29,80) 3464648214 • Informationen - z.B. zu Veranstaltungen - und (wiss.) Literaturlisten zur Revolution von 1848/49 mit

besonderem Schwerpunkt auf Südwestdeutschland im Internet: http://www.revolution1848-1849.de

Die Medienkiste besteht aus 53 Büchern, 1 CD-ROM, 1 CD

zusammengestellt von:

© Hans Günther Brée, 1997 Dahlienweg 17, 35396 Gießen

Tel./Fax: 0641/389194 E-Mail: [email protected]

Projektfinanzierung aus Mitteln des Hessischen Kultusministeriums

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» Städtebau: Geschichte, Realität, Utopie« Sachbücher für die Sekundarstufe II

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Baier, E/Frei, A.G.: Geschichte spielen. Ein Handbuch für historische Stadtspiele Pfaffenweiler: Centaurus 1990 (F) 3 89085 326 9 Baumgart, Fritz: DuMont's kleines Sachlexikon der Architektur Köln: DuMont 81992 (DuMont TB 44 - 9,80 - O) 3 7701 0906 6 Benevolo, Leonardo: Geschichte der Architektur des 19. und 20. Jahrhunderts. - 3 Bde. München: dtv 51990 (dtv TB 4541/3 - à 16,80 - F) 3 423 04541 8 - 04542 6 - 04543 4 Bernoulli, Hans: Die Stadt und ihr Boden Basel/Berlin/Boston: Birkhäuser 1991 (39,80 -F) 3 7643 2610 Coblence, Jean-Michel: Die ersten Städte (Geschichte der Menschheit) Fellbach: Union 1991 (28,-- - O) 3 8139 5705 5 Cullen, Gordon: Townscape. Das Vokabular der Stadt Basel/Berlin/Boston: Birkhäuser 1991 (59,80 -F) 3 7643 2407 4 Conrads, Ulrich: Programme und Manifeste zur Architektur des 20. Jahrhunderts (Bauwelt Fundamente, Bd.1) Braunschweig/Wiesbaden: Vieweg 3.Nachdr.1992 (32,-- - F) 3 528 08601 7 bzw. ISSN 0522 5094 dtv-Atlas zur Stadt. Tafeln und Texte. Von den ersten Gründungen zur modernen Stadtplanung,

München: dtv 1994 3 423 03231 6

Durth, Werner: Die Inszenierung der Alltagswelt. Zur Kritik der Stadtgestaltung (Bauwelt Fundamente, Bd.47) Braunschweig: Vieweg ²1988 (34,-- - F) 3 528 18647 X bzw. 0522 5094 Garnier, Tony: Die ideale Industriestadt. Eine städtebauliche Studie. Utopischer Entwurf einer modernen Stadt (+ Karte) Tübingen: Wasmuth 1989 (138,-- - F) 3 8030 0147 1 Hernàndez, X./Comes, P.: Barmi. Eine Stadt am Mittelmeer im Laufe der Geschichte Nürnberg: Tessloff 1990 (28,-- - O) 3 7886 0890 0 Holzner, L.: Stadtland USA: Die Kulturlandschaft des American Way of Life, Petermanns Geographische Mitteilungen Heft 291, 142 S. 3 623 00762 5 68,-- Anstelle von unterscheidbaren Innenstädten und Suburbs ist in den USA eine Stadtlandschaft entstanden, die Elemente der Stadt und des Lands mischt: Großzügig angelegte Konglomerate, die die Illusion von Woh nen, Arbeiten und Einkaufen im Grünen ermöglicht.

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Irion, I/Sieverts, T.: Neue Städte. Experimentierfelder der Moderne Stuttgart: DVA 1991 (98,-- F) 3 421 02952 0 Kieß, Walter: Urbanismus im Industriezeitalter. Von der klassizistischen Stadt zur Garden City,

Berlin: Ernst u. Sohn 1991 3 433 02058 8

Kälberer, Günther: Die Stadt im Wandel der Zeiten. 4000 Jahre Stadtentwicklung,

Köln: Vista Point, Dia-Reihe Klotz, Heinrich: Von der Urhütte zum Wolkenkratzer. Geschichte der gebauten Umwelt München: Prestel 1991 (45,-- - S) 3 7913 1165 4 Kostof, Spiro: Das Gesicht der Stadt. Geschichte städtischer Vielfalt Ffm./New York: Campus 1992 (98,-- - F) 3 593 34680 X [2x] Kruft, Hanno-Walter: Städte in Utopia. Die Idealstadt vom 15. bis zum 18.Jh. zwischen Staatsutopie und Wirklichkeit München: Beck 1989 (68,-- - F) 3 406 33909 3 Kunst im 3.Reich. Dokumente der Unterwerfung; hrsg.v. Frankfurter Kunstverein

Ffm.: Frankfurter Kunstverein 51976 ] Kursbuch 112: Städte bauen,

Berlin: Rowohlt 1993 Leben in der Stadt. Lust oder Frust, Spiegel-Special, Heft 12/1998 Le Corbusiers 'Charta von Athen'. Texte und Dokumente; hrsg.v. Thilo Hilpert (Bauwelt Fundamente Bd.56) Braunschweig/Wiesbaden: Vieweg ²1988 (36,-- - F) 3 528 18756 5 bzw. ISSN 0522 5094 Le Goff, Jacques: Die Liebe zur Stadt. Eine Erkundung vom Mittelalter bis zur Jahrtausendwende

Frankfurt: Campus 1998 3 593 36067 5 Sehr reichhaltig illustriert und leicht verständlich erzählt. Mittelalterlichr und moderne Städte sind sich ähnlich!

Lynch, Kevin: Das Bild der Stadt,

Braunschweig: Vieweg 1989, 3. Nachdruck 1998 der 2. Auflage von 1989 Was bedeutet die sichtbare Gestalt der Stadt den Bewohnern? Wie orientiert man sich in einer Stadt? Eine Untersuchung in Boston, New Jersey und Los Angeles

Macaulay, David: Eine Stadt wie Rom. Planen und Bauen in der römischen Zeit München: Artemis 71990 (32,80 - O) 3 7608 0382 2 Macaulay, David: Rückbau oder: Das unrühmliche Ende des E.S.B. Maulwurf o.J. (39,80 - F) Mitscherlich, Alexander: Thesen zur Stadt der Zukunft Ffm.: Suhrkamp 121989 (st 10 - 12,-- - S) 3 518 36510 X Mitscherlich, Alexander: Die Unwirtlichkeit unserer Städte. Anstiftung zum Unfrieden Ffm.: Suhrkamp (st 123 - 14,-- S) 3 518 10123 4 Olsen, Donald J.: Die Stadt als Kunstwerk. London, Paris, Wien

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Ffm.: Campus 1988 (98,-- - F) 3 593 33957 9 Petsch, Joachim: Architektur und Städtebau im Dritten Reich (mit 24 Dias) Köln: Vista Point 1992 Saunders, Peter: Soziologie der Stadt Ffm./New York: Campus 1987 (34,-- - F) 3 593 32565 9 Scherpe, Klaus R. (Hrsg.): Die Unwirklichkeit der Städte. Großstadtdarstellungen zwischen Moderne und Postmoderne Reinbek: Rowohlt 1988 (re 471 - 19,80 - F) 3 499 55471 2 Schmidt, Johann: Wolken-Kratzer. Ästhetik & Konstruktion Köln: DuMont 1991 (DuMont TB 256 - 24,-- - S) 3 7701 2260 7 Schneider, Wolf: Überall ist Babylon. Die Stadt als Schicksal des Menschen von Ur bis Utopia

Düsseldorf: Econ 1961 Sennett, Richard: Fleisch und Blut. Der Körper und die Stadt in der westlichen Zivilisation Berlin: Berlin-Verlag 1995 58,-- 3 8270 0030 0

Die Geschichte der Stadt von der Antike bis in die Gegenwart unter der Fragestellung, wie sich Vorstellungen vom menschlichen Körper, von Gefühlen, von zwischenmenschlichen Beziehungen im Städtebau spiegeln.

Siedler, Wolf Jobst: Stadtgedanken München: Goldmann 1990 (Goldmann TB 12801 - 9,80 - F) 3 442 12801 3 Stadtbaugeschichte von der Antike bis zur Neuzeit. Hrsg.v. Hartmut Hofrichter Braunschweig: Vieweg ²1991 (80,-- - F) 3 528 18684 4 Stadt in Afrika, Asien und Lateinamerika; hrsg.v. R.W.Ernst Berlin: Colloquium 1984 (29,80 - F) 3 7678 0641 X Stadt und Lebensstil. Thema: Stadtkultur; hrsg.v. Volker Hauff Weinheim: Beltz 1988 (Psych.Heute TB 515 - 14,-- - F) 3 407 30515 X Stadtplanung in Frankfurt. Wohnen - Arbeiten - Verkehr; hrsg.v. Martin Wentz (Zukunft des Städtischen, Bd.1) Ffm./New York: Campus 1991 (78,-- - F) 3 593 34530 7 Thomsen, Christian W.: LiterArchitektur. Wechselwirkungen zwischen Architektur, Literatur und Kunst im 20.Jh. Köln: DuMont 1989 (DuMont Dokumente) (38,-- - F) 3 7701 2328 X Tietze, Christian: Die Griechen bauten eine Stadt Fellbach: Union 1990 (19,80 - O) 3 8139 5664 4 Wallert, Werner: GEO-Vokabeln. Geographie kurzgefaßt. Heft 6: Siedlungsgeographie, Raumordnung Stuttgart: Klett 1989 (Klett 40955 - 3,50 - F) 3 12 409550 2 Winter, J./Mack, J. (hrsg.): Herausforderung Stadt. Aspekte der Humanökologie Ffm./Berlin: Ullstein 1988 (Ullstein-Sachbuch 34535 - 19,80 - S) 3 584 34535 2

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Die Welt der Städte. Text v. Chantal Delourme Ravensburg: O. Maier 1993 (Die Welt erkennen; 25) 3 473 38525 5 (12,80 - O) Weitere Titel-Empfehlungen: Themenheft »Städtebau«. geographie heute 120/1994 Urban 21. Der Expertenbericht zur Zukunft der Städte,

Stuttgart: DVA 2000 3 421 05422 3

Die Bücherkiste »Städtebau« umfaßt 45 Titel in 46 Exemplaren. zusammengestellt von:

© Hans Günther Brée / Günter K. Schlamp, 1992 - 2009

Projektfinanzierung aus Mitteln des Hessischen Kultusministeriums