Bürgerschaftliches Engagement auf dem Land – der...

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Seite 1 von 9 Quelle: Geschäftsstelle „Bundeswettbewerb“, Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), © BMEL 2016 Bürgerschaftliches Engagement auf dem Land – der Dorfwettbewerb Oberlangen 1 3 2 4 5 6 8 9 10 11 12 13 14 15 16 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 69 70 71 72 73 74 75 76 34 17 18 7 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 56 57 58 59 60 61 62 63 64 66 67 68 65 55 Golddörfer seit 1995 2010 2007 2004 2001 1998 1995 2016 2013 Bohlsen Gladigau Böddenstedt Weyher Vrees Dechow Rammenau Mürsbach Perlesreut Sommerach Ueberau Duchroth Mengsberg Pinnow Thier Sauen Hirnsberg Hoetmar „Unser Dorf hat Zukunft“. Unter diesem Motto engagieren sich bundesweit Männer und Frauen, um zukunftsfähige Konzepte für ihre Dörfer zu entwickeln und die Lebensqualität in ihren Gemeinden langfristig zu sichern. Die Karte zeigt alle 95 Goldgewinner ab 1995.

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Bürgerschaftliches Engagementauf dem Land – der Dorfwettbewerb

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Golddörfer seit 1995

2010

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2001

1998

1995

2016 2013

Bohlsen

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Hoetmar

„Unser Dorf hat Zukunft“. Unter diesem Motto engagieren sich bundesweit Männer und Frauen, um zukunftsfähige Konzepte für ihre Dörfer zu entwickeln und die Lebensqualität in ihren Gemeinden langfristig zu sichern. Die Karte zeigt alle 95 Goldgewinner ab 1995.

Hirnsberg in BayernLandkreis Rosenheim, 89 Einw. (mit Umland 343 Einw.)

Hirnsberg trotzt dem regionalen Wachstumstrend und ist nach wie vor ein kleiner, aber lebendiger Ort inmitten von Landschaftsschutzgebieten. Die Bauleitplanung lässt eine moderate Bebauung für Einheimische zu. Der wirtschaftliche Schwerpunkt liegt auf Landwirtschaft, heimischem Handwerk und sanftem Tourismus. Der Kramerladen ist ein wichti-ger Bestandteil des Dorflebens und konnte durch die bewusste Nutzung der Bürger erhalten werden. Das bürgerschaftliche Engagement in den Vereinen, die das soziale und kulturelle Leben Hirnsbergs prägen, ist groß: In rund 800 ehrenamtlichen Arbeitsstunden pflasterten die Bürger den Kirchvorplatz.

Perlesreut in BayernLandkreis Freyung-Grafenau, 1.135 Einwohner

Perlesreut legt großen Wert auf die Belebung des Ortszentrums. Die Sanierung des Marktplatzes hat dazu geführt, dass sich zahlreiche Einzelhändler und Dienstleister neu angesiedelt haben. In einer leerstehenden Immobilie im Ortskern werden kleine Unternehmen bald gemeinsam einen Mikro-Markt eröffnen. Seitens der Kommune gibt es ein klares Be-kenntnis zur Innenentwicklung und den Beschluss, keine Discounter im Außenbereich zuzulassen. Dar-über hinaus bietet Perlesreut ideale Voraussetzungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Im „Haus der Kinder“ werden Kinder bis 14 Jahre an 360 Tagen im Jahr von 7 bis 20 Uhr qualifiziert betreut.

Sauen in BrandenburgLandkreis Oder-Spree, 92 Einwohner

Sauen ist ein echtes Kleinod auf dem Lande. Die Menschen leben in und mit der Natur. Die Restau-rierung und Umnutzung des alten Gutshofes hat zur Stärkung der Dorfgemeinschaft beigetragen. Sauen nutzt die vernetzte Infrastruktur im Umland sowie bestehende Kooperations- und Fördermöglichkeiten. Die geschickte Vorgehensweise, in einem Dorfverein diverse Angebote für die 92 Einwohner zu bün-deln, trägt zu einem lebendigen Miteinander in der Freizeit bei. Die Dorfgemeinschaft setzt sich aktiv für eine Rückkehr junger Menschen nach Sauen ein, nachdem diese außerhalb des Ortes Ausbildungs- und Berufszeiten absolviert haben.

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Kurzvorstellung der Golddörfer 2016

© Alle Bilder: Geschäftsstelle „Bundeswettbewerb“, BLE

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Pinnow in Mecklenburg-VorpommernLandkreis Ludwigslust-Parchim, 1.941 Einwohner

In Pinnow findet das dörfliche Leben in Einklang mit Kirche, Kommunen und Vereinen statt. Kinder und Jugendliche haben hier einen hohen Stellenwert. Die Gemeinde Pinnow hat gemeinsam mit ihren Bürgern ein Gemeindeleitbild erarbeitet und daraus konkrete Ziele abgeleitet: eine enge Zusammenarbeit mit den umliegenden Gemeinden, ein harmonisches Miteinander von Bürgern und Gästen, ein familien-freundliches Leben in einem generationsgerechten Umfeld, ein lebendiger Ortskern und ein zukunfts-orientiertes Energiekonzept. Ein touristischer Sagen-Wanderpfad ist geplant. Der Zusammenschluss mit der Gemeinde Godern ist ein Gewinn für den Ort.

Böddenstedt in NiedersachsenLandkreis Uelzen, 513 Einwohner

In Böddenstedt gilt das Motto „Mit der Natur in vernetzten Gemeinschaften nachhaltig wirtschaf-ten“. Der Ort setzt auf die Gewinnung erneuerbarer Energien. Neben Photovoltaik und Biogas gibt es seit 2013 einen Windpark mit fünf Anlagen, zwei davon werden als Bürgerwindenergieanlagen be-trieben. Mittelpunkt des Dorflebens ist das Dorf-gemeinschaftshaus. Mit dem privaten Projekt „Freifunk“ stellen die Böddenstedter fast im ganzen Ort kostenlos WLAN zur Verfügung. Ein Bücherbus versorgt die Bürger einmal im Monat mit Lesestoff. Der Sportverein wurde in der Nachkriegszeit von den Flüchtlingen im Ort gegründet und Integration ist hier nach wie vor selbstverständlich.

Vrees in NiedersachsenLandkreis Emsland, 1831 Einwohner

In der Hümmlinggemeinde wird das „Wir-Gefühl“ durch dörflichen Zusammenhalt und breite Vereins-kultur (40 Gruppen und Vereine) großgeschrieben. Aus der Mitte der Dorfgemeinschaft werden lokale Initiativen angestoßen und gemeinsam diskutiert, wobei stets die Lebensqualität für alle Generationen im Mittelpunkt steht. Das Multifunktionshaus ist so ein Projekt, das als „Bürgerhaus“ Nachbarschafts-hilfe, Tagesbetreuung sowie soziale Dienstleistungen oder zahlreiche Gemeinschaftsangebote für Kinder und Senioren unter einem Dach vereint. „Wir für Euch – Altwerden in Vrees“ mit dieser Einstellung gestalten sich die Bürger eine lebenswerte Umge-bung für alle.

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Hoetmar in Nordrhein-WestfalenLandkreis Warendorf, 2.278 Einwohner

Hoetmar steht für eine starke Dorfgemeinschaft, ein lebendiges Miteinander von Jung und Alt, Zu-sammenhalt und ein aktives Dorfleben. Auf Grund-lage einer Dorfbefragung wurde ein umfangreiches Entwicklungskonzept mit 30 Projekten erarbeitet und eine „Dorfwerkstatt“ gegründet. Der Hoetmarer Gewerbekreis setzt sich für die heimischen Unter-nehmen und den Erhalt von Arbeitsplätzen ein. Ein Bürgerbus sichert die Anbindung der Bewohner. Die neue Rad-Themenroute „Infotour Landwirt-schaft“ bietet Interessantes auf 20 Tafeln. Hoetmar hat es sich zur Aufgabe gemacht, Neubürger und Migranten willkommen zu heißen und in die Dorf-gemeinschaft zu integrieren.

Duchroth in Rheinland-PfalzLandkreis Bad Kreuznach, 518 Einwohner

Fachwerk-, Bruchstein- und Backsteinbauten sind typisch für Duchroth. Durch umfangreiche Sanie-rungen, Renovierungen und Umbauten wurde ein attraktives Ortszentrum geschaffen. Scheunen und Nebengebäude wurden zu Wohnungen, einem Dorftreff und einem Künstlertreff umfunktioniert. Das konfliktfreie Miteinander von wirtschaftlichen Aktivitäten, ehrenamtlichem Naturschutz und nachhaltiger Landschaftsgestaltung sind einmalig. In Zusammenarbeit mit Studenten, Künstlern und Hochschullehrern entstand das Konzept „Landschaft – Kunst in, um und mit Durchroth“. Zusammen mit der Vermarktung als Weindorf und innovativen Ide-en für Urlauber sind die Duchrother gut aufgestellt.

Weyher in Rheinland-PfalzLandkreis Südliche Weinstraße, 553 Einwohner

Der Ortskern von Weyher wurde neu gestaltet und attraktiver gemacht: Das alte Rathaus beherbergt nach dem Umbau einen Dorfladen mit Bäckerei und einen Geldautomaten, das Schulhaus wurde zum Dorfgemeinschaftshaus umgebaut, alte Bausubstanz wurde für Wohnungen genutzt. Damit wurde das soziokulturelle Leben in Weyher gezielt gestärkt. Bei Internetausbau oder Wanderwegkonzepten arbeitet Weyher eng mit umliegenden Gemeinden zusammen. Die Pflege und Weiterentwicklung der lokalen Baukultur, die Gestaltung grüner Freiräume durch Streuobstwiesen und Baumpflanzungen sowie kulturelle Veranstaltungen steigern die touristische Attraktivität des Weinbauortes.

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Gladigau in Sachsen-AnhaltLandkreis Stendal, 345 Einwohner

Das selbst gewählte Motto „traditionsbewusst und zukunftsorientiert, eben altmärkisch“ bringt es auf den Punkt: Gladigau kann seine Attraktivität durch Neues steigern und zugleich all das bewahren,was die Altmark als ländliche Heimatregion aus-macht. Das Dorf ist engagiert in wirtschaftlichen Initiativen. Ein Beispiel für das rege Dorfleben ist die gemeinschaftlich organisierte Theaterbühne. Von den Einwohnern mitgestaltete Sportanlagen und andere lokale Angebote erhöhen die Attraktivität des Ortes für Familien. Die liebevolle Instandhaltung der Gebäude und der prachtvolle Pfarrgarten mit Backhaus sorgen für ein hervorragendes dörfliches Gesamterscheinungsbild.

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Mürsbach in BayernLandkreis Bamberg, 458 Einwohner

Mürsbach hat gesellschaftlich, kulturell, touristisch und wirtschaftlich für ein Dorf dieser Größe viel zu bieten. In Mürsbach ist es gelungen, das histori-sche Ortsbild zu erhalten und das Dorf gleichzeitig für gegenwärtige und zukünftige Anforderungen zu rüsten. Mürsbach ist kein Museumsdorf, sondern ein lebendiges Fachwerkdorf mit Zukunft. Der jahre- lange Prozess der Bürgermitwirkung hat die Dorf-gemeinschaft nachhaltig gestärkt, ein Zeichen aktiv gelebter Dorfgemeinschaft und der Mitwirkung und Eigenverantwortung jedes Einzelnen.

Sommerach in BayernLandkreis Kitzingen, 1.446 Einwohner

Main, Wein und Tourismus prägen die Gemeinde Sommerach. Bürgerbeteiligung wird hier großge-schrieben. So nehmen seit zehn Jahren Gemeinde-mitglieder an Workshops zu den Themen Altort-sanierung, Leerstands-Management, Grünordnung, kommunale Energieversorgung und Tourismus teil. Mitmachen gilt auch in Sachen Umweltschutz. 2010 traten 121 Bürger der neugegründeten Genossen-schaft „BioEnergiedorf Sommerach eG“ mit dem Ziel bei, eine Nahwärmeversorgung aufzubauen und den Kohlendioxidausstoß Sommerachs stark zu verringern. Die wassersparende Tropfbewässerungs-anlage auf 200 Hektar Weinbaufläche ist die größte ihrer Art in Europa.

Mengsberg in HessenLandkreis Marburg-Biedenkopf, 914 Einwohner

Die Mengsberger verstehen ihr land- und forstwirt-schaftlich geprägtes Mittelgebirgsdorf als „Heimat der Generationen“. Ziel des Dorfes mit 41 Unter-nehmen, 115 Arbeits- und sieben Ausbildungsplät-zen ist es, den Energiebedarf aus regionalen Quellen zu decken. Auf Beschluss des Ortsbeirates werden keine Neubaugebiete mehr ausgewiesen; „Innen-entwicklung“ soll vor „Außenentwicklung“ gehen. In Einklang mit dem Landschaftsplan pflegt die Gemeinde ihre 23 ausgewiesenen Biotope sowie ein Geotop. Die Förderung von Kindern und Jugend-lichen ist Teil der Vereinsarbeit.

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Kurzvorstellung der Golddörfer 2013

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Ueberau in HessenLandkreis Darmstadt-Dieburg, 2.233 Einwohner

„Das Gute bewahren, für Neues stets offen sein“ – mit dieser Einstellung gestalten die Einwohner von Ueberau ihr Dorf und setzen auf nachhaltige Landwirtschaft. So legten sie im Rahmen der Dorf-erneuerung mit dem Programm „1000 Obstbäume für Ueberau“ gemeinschaftlich Streuobstwiesen an. Deren Früchte werden ebenso regional vermarktet wie Fleisch, Milch und Honig aus der Gemeinde. Ueberau als ein Stadtteil von Reinheim setzt neben touristischen Angeboten auf eine Kombination von Wohnen und Arbeitsmöglichkeiten in Landwirt-schafts-, Handwerks- und Dienstleistungsbetrieben.

Dechow in Mecklenburg-VorpommernLandkreis Nordwestmecklenburg, 212 Einwohner

Mit dem Konzept „Lebendiges Dorf Dechow“ gestal-tet die Kommune aktiv ihre Gemeinschaft und ihr Erscheinungsbild. Die innerörtliche Begrünung fügt sich ortstypisch in das UNESCO-Biosphärenreservat Schaalsee ein, eines von 15 UNESCO-Biosphären-reservaten in Deutschland. Eine nachhaltige Wirt-schaftsweise durch mehrere offiziell anerkannte Partner des Biosphärenreservates trägt zum Erhalt der schützenwerten Kulturlandschaft bei. Zwei För-dervereine entwickeln, gestützt auf eine Gestaltungs-satzung, das Erscheinungsbild des Dorfes, sei es im Zuge von Baumaßnahmen oder mit dem Organisie-ren von Kulturtagen und anderen Veranstaltungen.

Bohlsen in NiedersachsenLandkreis Uelzen, 536 Einwohner

Unter dem Motto „gemeinschaftlich – eigenverant-wortlich – nachhaltig“ ist das Handeln der „Groß-familie Dorf Bohlsen“ von einer engen Zusammen-arbeit von Politik, Wirtschaft und Bürgern geprägt. Ausgeglichene Haushalte trotz struktureller Nach-teile und eine hohe Zufriedenheit in der Dorfge-meinschaft sprechen für sich. Eine wichtige Rolle dabei spielen der paritätisch besetzte Dorfausschuss, regelmäßige Bürgerversammlungen und die Ver-einsarbeit. Die Wirtschaftsstruktur hat sich mit über 20 Betrieben positiv entwickelt.

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Oberlangen in NiedersachsenLandkreis Emsland, 979 Einwohner

Oberlangen achtet darauf, die Lebensqualität in der Gemeinde zu bewahren und zu verbessern und setzt dabei auf die Mitarbeit der Dorfbewohner und deren Bürger- und Gemeinschaftssinn. So kümmert sich die Gemeinde unter anderem um eine bedarfsge-rechte öffentliche Versorgung der jüngsten Dorfmit-glieder in Kindergarten und Schule ebenso wie um den Erhalt alter Traditionen und der Bausubstanz aus früheren Zeiten. Herausforderungen im Zuge des Strukturwandels in der Landwirtschaft, des demo-grafischen Wandels oder durch die geografische Lage an der Emslandautobahn A31 werden als Chance für die Dorfgemeinschaft verstanden.

Thier in Nordrhein-WestfalenOberbergischer Kreis, 1.561 Einwohner

Die Einwohner von Thier nehmen ihre Angelegen-heiten gerne selbst in die Hand. Für eine bessere Nahversorgung plant eine Initiative, bis Ende 2013 einen Bürgerladen mit einem Vollsortiment an Lebensmitteln des täglichen Bedarfs sowie Service- und sozialen Dienstleistungen zu eröffnen. Seit 2003 bietet zudem der Verein Noh Bieneen e. V. (Platt-deutsch für nah beieinander) 22 jungen Menschen mit Behinderungen ein Wohn- und Betreuungs-angebot. 1996 als Elterninitiative gestartet ist die Einrichtung heute mit 55 Arbeitsplätzen größter Arbeitgeber vor Ort. Seit 2006 wird auch ambulant betreutes Wohnen angeboten, seit 2009 ein Familien unterstützender Dienst.

Rammenau in SachsenLandkreis Bautzen, 1.483 Einwohner

Rammenau hat mehr zu bieten als sein Barock-schloss und den Geburtsort des Philosophen Johann Gottlieb Fichte. Die Infrastruktur ist gut entwickelt, eine Vielfalt von Handwerks- und Gewerbebetrieben sichert 377 Arbeitsplätze. Zusammen mit privaten Investoren hat die Gemeinde ein Zentrum für Sport und Gesundheitsförderung geschaffen und bietet gemeinsam mit zehn Vereinen und Jugendclubs ein breites Kulturangebot. Für die von Wäldern, Wiesen und Teichen umgebene Gemeinde ist der Tourismus von großer Bedeutung. Mit langfristigen Konzepten zur Dorfentwicklung will Rammenau den Lebens- und Wirtschaftsraum für seine Bewohner gestalten und aufwerten.

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Golddörfer nach Jahrgängen und Bundesländern (1995–2010)

1995

Bayern: 1) Denkzell 2) Horsdorf 3) IrseeHessen: 4) RambachNiedersachsen: 5) Rüspel Nordrhein-Westfalen: 6) Niedersorpe 7) Stockhausen 8) ThüleRheinland-Pfalz: 9) ErfweilerSaarland: 10) MedelsheimSachsen: 11) SchwarzkollmSchleswig-Holstein: 12) BälauThüringen: 13) Donndorf

1998

Baden-Württemberg: 14) Fröhnd 15) SternenfelsBayern: 16) Burkheim 17) Flischbach 18) Weickenreuth 19) WindsfeldMecklenburg-Vorpommern: 20) Basedow 21) GlaisinNiedersachsen: 22) Böddenstedt 23) Ober Ochtenhausen 24) WesterloyNordrhein-Westfalen: 25) Diedenshausen 26) Gehrden 27) TwistedenSachsen-Anhalt: 28) SteckbyThüringen: 29) Schweickershausen

2001

Baden-Württemberg: 30) NeuenwegBayern: 31) Kirchgattendorf 32) Nußdorf 33) WachsteinHessen: 34) MalkesMecklenburg-Vorpommern: 35) BrunowNiedersachsen: 36) Klein-Meckelsen 37) Ottenstein 38) Päse

Nordrhein-Westfalen: 39) Höfen 40) Milchenbach 41) Niederntudorf 42) WinnekendonkRheinland-Pfalz: 43) Wiersdorf 44) WinningenSaarland: 45) NiedergailbachSachsen: 46) Hinterhermsdorf Sachsen-Anhalt: 47) UmmendorfThüringen: 48) Tiefengruben

2004

Baden-Württemberg: 49) GersbachBayern: 50) Großziegenfeld 51) Kirchanschöring 52) LoichingNiedersachsen: 53) BrokelohNordrhein-Westfalen: 54) Heddinghausen 55) LatropRheinland-Pfalz: 56) MonrealSaarland: 57) WolfersheimSachsen: 58) Bertsdorf-Hörnitz Schleswig-Holstein: 59) PassadeThüringen: 60) Wechmar

2007

Bayern: 61) Bernried 62) SchönauMecklenburg-Vorpommern: 63) BanzkowNiedersachsen: 64) Groß Lengden 65) OtersenNordrhein-Westfalen: 66) Eicherscheid 67) RehringhausenThüringen: 68) Rieth

2010

Bayern: 69) Haidenkofen 70) NiederaudorfBrandenburg: 71) Wiesenburg/MarkNiedersachsen: 72) Dötlingen 73) WaffensenNordrhein-Westfalen: 74) NiederheldenRheinland-Pfalz: 75) Ediger-EllerSachsen: 76) Kirchbach

Quelle: Geschäftsstelle „Bundeswettbewerb“, Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), © BMEL 2016