BUNDESJUGEND- ORCHESTER - Elbphilharmonie · 2018. 12. 22. · Leonard Bernstein (1918–1990)...

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8. JANUAR 2019 ELBPHILHARMONIE GROSSER SAAL BUNDESJUGEND- ORCHESTER KIRILL PETRENKO

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  • 8. JANUAR 2019ELBPHILHARMONIE GROSSER SAAL

    BUNDESJUGEND- ORCHESTER KIRILL PETRENKO

  • Dienstag, 8. Januar 2019 | 20 Uhr | Elbphilharmonie Großer Saal Elbphilharmonie für Einsteiger | 3. Konzert

    BUNDESJUGENDORCHESTER WIELAND WELZEL PAUKE DIRIGENT KIRILL PETRENKO

    Leonard Bernstein (1918–1990) Symphonic Dances aus »West Side Story« (1957) Prologue – Somewhere – Scherzo – Mambo – Cha-Cha – Meeting Szene – Cool – Rumble – Finale (Somewhere)

    ca. 25 Min.

    William Kraft (*1923)Konzert für Pauken und Orchester Nr. 1 (1983)ca. 25 Min.

    Pause

    Igor Strawinsky (1882–1971) Le sacre du printemps / Bilder aus dem heidnischen Russland (1913) Anbetung der Erde Das Opfer

    ca. 35 Min.

    Mit Unterstützung der

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  • Pure Energie – so ließe sich das Programm des heutigen Konzertes zusammenfassen. Denn ganz gleich ob Leonard Bernsteins rhythmisch vertrackte Tänze aus der berühm-ten »West Side Story«, das klangmächtige Paukenkonzert von William Kraft oder Igor Strawinskys urgewaltiges Skandal-Ballett »Le sacre du printemps« – sie alle verbindet eine Musik, die kraftvoller kaum sein könnte. Voller Energie sind natürlich auch die jungen Musikerinnen und Musiker des Bundes- jugendorchesters, die heute unter Beweis stellen, dass sie zu Recht in Deutschlands bestem Nachwuchsorchester spielen. Ange-leitet werden sie dabei von Kirill Petrenko, dem designierten Chefdirigenten der Berliner Philharmoniker.

    WILLKOMMEN

    Daniel BarenboimAnne-Sophie Mutter Krystian Zimerman Barbara Hannigan Pierre-Laurent Aimard Hélène Grimaud Elīna Garanča Christian Gerhaher Daniel Hardingu.v.a.

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  • BANDENKRIEG NACH NOTEN

    Leonard Bernstein: Symphonic Dances aus »West Side Story«

    »Im Herzen sind wir doch alle Romantiker.« Ob Leonard Bern-stein diesen Gedanken hatte, als er das 1957 uraufgeführte Musical West Side Story komponierte? Die Geschichte hin-ter der Musik lässt es jedenfalls vermuten. Zwei verfeindete Gangs aus der New Yorker West Side, die puerto-ricanischen Sharks und die US-amerikanischen Jets, befinden sich mit-ten in einem Bandenkrieg. Doch trotz all der Feindseligkeit auf den Straßen entwickeln sich die zarten Bande der Liebe zwi-schen Tony, einem ehemaligen Mitglied der Jets, und Maria, der Schwester des Sharks-Anführers. Wer an dieser Stelle denkt, er habe diese Geschichte schon einmal gehört, liegt völlig rich-tig. Wir befinden uns in einer modernen Version von William Shakespeares Romeo und Julia, angesiedelt in den 50er Jahren. Und – Achtung, Spoiler Alert – sie endet leider ebenso tragisch: Tony wird erschossen und stirbt in Marias Armen.

    Auch in Bernsteins Orchestersuite Symphonic Dances from West Side Story, die vier Jahre nach der Uraufführung des Musi-cals erschien, ist die gesamte Geschichte enthalten. Um die kulturellen Unterschiede der rivalisierenden Gangs zu illustrie-ren, stellt Bernstein Elemente der lateinamerikanischen Tanz-musik geschickt swingendem Progressive Jazz gegenüber. Dies hört man gleich zu Beginn: Im Prologue treffen die Jets und die Sharks auf der Straße aufeinander und es kommt zu einer Aus-einandersetzung. Man spürt, wie sich die Mitglieder der Banden gegenseitig umkreisen. Bald entwickelt sich aus der Situation heraus eine Schlägerei, ein tonales, rhythmisches und klangge-waltiges Chaos, als würden sich die Männer unterschiedlicher Ethnien auf der Bühne förmlich die Köpfe einschlagen – gipfelnd in der Trillerpfeife der einschreitenden Polizei.

    Igor Strawinsky (links) und Leonard Bernstein

    Ausgebremst wird diese Explosion vom sehnsuchtsvollen Somewhere. Der Zuhö-rer findet sich in romantischen Sphären aus dem Bereich der Oper wieder. Die Melodie ist geprägt von langgezogenen Seufzermotiven, die sich durch die Inst-rumentengruppen ziehen. Sie schaukeln sich auf zu einer musikalischen Klimax im gesamten Orchester, der Vision einer gewaltfreien Zukunft für das unglei-che Paar. Im Songtext heißt es: »Es gibt einen Ort für uns – irgendwie, irgend-wann, irgendwo.« Diese Stimmung wird weitergetragen ins Scherzo, wo eine beschwingte Leichtigkeit bleibt, bevor der Mambo das Publikum in die hoch-tourige Realität des Großstadtdschungels zurückreißt. Der Sound wird vom wuchtigen Klang der Blechbläser und den knackigen Rhythmen im Schlagwerk bestimmt.

    Nach einem kurzen Cha-Cha-Exkurs, der durch seine zierliche, kammermu-sikalische Instrumentierung und reinen Klänge noch einmal auf das Liebespaar verweist, tauchen die Zuhörer in einen zunächst noch dezenten Cool-Swing ein: Die Jets treten auf, die sich auf den finalen Kampf vorbereiten. Bernstein voll-bringt hier das Kunststück, das klassische Orchester als Bigband zu benutzen und gleichzeitig eine lupenreine Fuge zu komponieren. Die Anspannung entlädt sich schließlich im Rumble, der die Erbarmungslosigkeit des Bandenkrieges hörbar macht. Es kommt zum Showdown zwischen den Rivalen, der an bruta-len Rhythmen und harschen Tonfolgen kaum noch zu übertreffen ist. Das Werk endet schließlich mit der Reprise zu Somewhere – wenn auch mit bittersüßem Beigeschmack. Tony ist tot. Doch sein Tod bringt die Gangs dazu, ihre Fehde zu beenden. Der drohende, tiefe Ton, der den hellen Schlussakkord zunächst trübt, behält nicht die Oberhand.

    SVETLANA MÖLLER

    DIE MUSIK

  • William Kraft

    KLANG UND RHYTHMUS

    William Kraft: Konzert für Pauken und Orchester Nr. 1

    1983 komponiert, ist das Konzert für Pauken und Orchester Nr. 1 von William Kraft inzwischen zu einem Klassiker der Schlagzeugliteratur avanciert. Der 1923 in Chicago geborene, heute 95-jährige Komponist war selbst als Erster Paukist 18 Jahre Mitglied des Los Angeles Philharmonic, verfolgte aber parallel eine mindestens genauso erfolgreiche Karriere als Komponist.

    Sein Paukenkonzert changiert in häufig abrupten Wechseln zwischen aberwit-ziger Virtuosität und ungewöhnlicher Klanglichkeit. Mit besonderer Experimen-tierfreude lotet er hierbei die Möglichkeiten der Klangerzeugung an den Pauken aus. Das Konzert beginnt im wahrsten Sinne tastend am Rande des Hörbaren. Die ersten Töne und Geräusche auf den Pauken sind lediglich mit den Fingern zu spielen, doch selbst hier differenziert Kraft noch die Klangerzeugung. Filz und Leder sind auf den Handschuhen des Solisten angebracht und erzeugen eine unwirklich fluktuierende Klangform. Aus diesen mysteriösen, experimentellen Klängen entstehen in der Folge immer wieder hochkomplexe Rhythmusfolgen, die wie Maschinen das Orchester an- und vor sich her treiben. Gegengewicht und Entspannung finden sie in langgezogenen Klangflächen, die die Aufregun-gen immer wieder erden und Einkehr ermöglichen.

    Die rhythmischen und tänzerischen Anspielungen auf Strawinsky und seines nach der Pause folgenden Sacre du printemps sind dabei kein Zufall. William Kraft lernte als Schlagzeuger Igor Strawinsky noch selbst als Dirigenten kennen – im Jahr 1961, während einer Aufnahme mit dem Columbia Chamber Orchestra von Strawinskys Musiktheaterwerk Histoire du Soldat.

    ALEXANDER GURDON

    DER GRÖSSTE SKANDAL DER MUSIKGESCHICHTE

    Igor Strawinsky: Le sacre du printemps

    »It’s all about sex.« So beschrieb der Dirigent Leonard Bernstein einmal Igor Strawinskys Ballettmusik Le sacre du prin temps – eine Formulierung, die die orgiastische Musik nicht nur perfekt charakterisiert, sondern ihrerseits mit der Grenze von Anstand und Anstößigkeit spielt, mit dem Reiz des Skandals, der das Stück von Anfang an begleitete. Denn ein Skandal war es, als die Premiere des Sacre am 29. Mai 1913 in Paris über die Bühne ging. Einer der größten Musikskandale aller Zeiten – und eine Sternstunde der Moderne.

    Der Schriftsteller und Maler Jean Cocteau berichtet über jenen denkwürdigen Abend: »Das Publikum revoltierte von Anfang an. Man lachte, höhnte, pfiff, ahmte Tierstimmen nach. Mit schiefgerutschtem Diadem in ihrer Loge stehend, schwang die alte Comtesse de Pourtalès ihren Fächer und schrie mit hochrotem Gesicht: ›Man wagt es, sich über mich lustig zu machen!‹ Der Tumult artete in einem Handgemenge aus.« Und in Strawinskys Memoiren ist zu lesen: »Während der Vorstellung stand ich hinter den Kulissen neben dem Choreografen Nijin-sky. Ich musste ihn festhalten, denn er war jeden Augenblick bereit, auf die Bühne zu stürzen.« Laut amtlichem Polizeibericht waren am Ende 27 leichtverletzte Damen und Herren aus der Hautevolée zu beklagen, so dass bald das naheliegende Bonmot vom »Massacre du printemps« die Runde machte.

    Es ist nicht davon auszugehen, dass sich hier und heute ähnliche Szenen abspielen. Das Premierenpublikum von 1913 war allerdings weniger starken Tobak gewohnt als wir. Und es wurde quasi auf dem falschen Fuß erwischt: Strawinsky hatte sich in Paris mit zwei märchenhaften Balletten – Petruschka und Der Feuervogel – eingeführt, die Gesellschaft lag ihm und Vaclav Nijinsky, dem Startänzer und Choreografen der Compagnie »Ballets Russes«, zu Füßen. Und dann das!

    Igor Strawinsky

    DIE MUSIK

  • Wie konnte es dazu kommen? Igor Strawinsky erinnert sich: »Eines Tages über-kam mich die Vision einer großen heidnischen Feier: Alte, weise Männer sitzen im Kreis und schauen dem Todestanz eines jungen Mädchens zu, das geopfert werden soll, um den Gott des Frühlings günstig zu stimmen. Das ist das Thema von Le sacre du printemps.«

    Eine Jungfrau tanzt sich zu Tode, ein Menschenopfer auf der Bühne – dass ein so archaisches Thema im feinsinnigen Paris provozieren musste, konnte kaum überraschen. Zumal auch Nijinskys betont rohe Inszenierung die Freunde des klassischen Balletts vor den Kopf stieß. Statt auf Spitze wurde in Bastlatschen getanzt (oder besser: getrampelt), anstelle von Tutus gab es historisierende Kostüme, die heute entfernt an Karl-May-Filme erinnern.

    Vor allem aber schockierte Igor Strawinskys Musik, die diese urtümliche Roh-heit kompromisslos aufgreift. Keine Spur von spätromantischem Klangzauber, von einschmeichelnden Kantilenen oder raffinierter Harmonik. Strawinsky nutzt die Errungenschaften des modernen Orchesters primär zu einem Zweck: Rhyth-mus. Und zwar nicht in kultivierten Taktmaßen, sondern in naturbelassenen, asymmetrischen Motivsplittern, deren Verbindung zu permanenten Taktwechseln und einer bedrohlichen Motorik führt. Selbst die Streicher streben überwiegend einen Klang an, der an Perkussionsinstrumente erinnert. Die Harmonik ist auf simple Wendungen beschränkt oder durch Überlagerungen mehrerer Akkorde ausgehebelt. Die wenigen als solche zu bezeichnenden Melodien – wie etwa das berühmte Fagottsolo zu Beginn – leitete Strawinsky aus osteuropäischer Folk-lore ab, mit der er sich intensiv beschäftigt hatte.

    Mit dieser »barbarischen« Reduktion der Kompositionsmittel wussten die Zeitgenossen nichts anzufangen. »Wir waren sprachlos«, notierte der Musikkri-tiker Louis Laloy, »wie von einem Orkan niedergewalzt.« In der Zeitung Le Temps empörte sich der Rezensent Pierre Lalo: »Der Charakter des Sacre du printemps besteht im wesentlichen darin, die dissonanteste und unharmonischste Musik darzustellen, die je geschrieben wurde. Niemals wurden das System und der Kult der falschen Note mit so viel Ehrgeiz, Eifer und Verbissenheit praktiziert. Vom ersten bis zum letzten Takt des Werkes kommt nie die Note, die man erwartet, sondern genau die danebenliegende Note; die, die nicht kommen sollte – gesetzt in der Absicht, den Eindruck schriller, grausiger Falschheit zu vermitteln.«

    Dabei lässt sich aus Strawinskys Musik mehr heraushören als nur Krawall. Das Stück besteht aus zwei großen, kontrastierenden Teilen, die wiederum in Unterabschnitte gegliedert sind. Die erste Hälfte, Die Anbetung der Erde, schil-dert in rauschhaften Farben das Erwachen des Frühlings. Das Fagottsolo zu

    Beginn repräsentiert dabei nach Aussage von Strawinsky »die Furcht, die jeden fein empfindenden Geist vor der Macht der Elemente überkommt«. In der Folge wechselt die Musik zwischen lichten Abschnitten wie dem Tanz der Mädchen und aggressiveren Klängen, wenn im Ritual rivalisierender Stämme zwei Fraktionen des Orchesters auf einander losgehen.

    Die zweite Hälfte, Das Opfer, schildert das eigentliche Zeremoniell. Es beginnt mit geheimnisvoller, mystischer Musik. Strawinsky: »Die Mädchen beginnen einen schattenhaften Tanz. In ihrem Reigen umringen sie die auserwählte Jung-frau, die dann nicht mehr entkommen kann.« Dann kippt die Stimmung plötzlich in düstere, groteske und barbarische Klänge – der Opfertanz der Auserwählten, der mit ihrem Tod endet.

    Nur wenige erkannten die ästhetische Logik des kraftvollen Werks, das frü-here Epochen hinwegfegte und die musikalische Moderne entscheidend beein-flusste. Doch bereits bei der ersten konzertanten Aufführung ein Jahr nach der desaströsen Premiere wurde Igor Strawinsky als Held gefeiert. »Einige Kritiker«, so der Komponist, »die den Sacre zuvor vehement abgelehnt hatten, bekannten freimütig, dass sie sich geirrt hätten.«

    CLEMENS MATUSCHEK

    Rekonstruktion der Originalinszenierung

    DIE MUSIK

  • Der russische Dirigent Kirill Petrenko gilt international als einer der bedeutendsten Künstler seines Faches. Im Herbst 2013 kam er als Generalmusikdirektor an die Bayrische Staatsoper, wo er bis Ende der Spielzeit 2019/20 bleibt. In der kommenden Saison tritt er seine Position als Chefdirigent der Berliner Philharmo-niker an.

    Von 1999 bis 2002 war er Generalmusikdirektor am Mein- inger Theater. Anschließend wurde er als Generalmusikdirek-tor an die Komische Oper Berlin berufen, wo er von 2002 bis 2007 eine Reihe von erfolgreichen Produktionen leitete. Paral-lel entwickelte sich sehr rasch seine internationale Karriere: So debütierte er bereits in jungen Jahren unter anderem an der Wiener Staatsoper, am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, an der Opéra National de Paris, am Royal Opera House Covent Garden in London sowie an der Metropolitan Opera in New York. Zu den wichtigsten Orchestern, die Kirill Petrenko bisher gelei-tet hat, gehören die Berliner und Wiener Philharmoniker, das Concertgebouw Orchester Amsterdam, das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, das Chicago Symphony Orchestra, das London Philharmonic Orchestra, und das Israel Philhar-monic Orchestra. Außerdem dirigierte er bei den Bayreuther, Salzburger und Bregenzer Festspielen.

    Neben seinen Operndirigaten an der Bayrischen Staatsoper, zu denen in den kommenden Monaten Beethovens Fidelio und Wagners Parsifal gehören, leitet Kirill Petrenko in der laufenden Saison Konzerte unter anderem in Rom, Berlin, Baden-Baden und im Festspielhaus in Bregenz. Im Rahmen der Münchner Opernfestspiele leitet er im Sommer dieses Jahres eine Neu-produktion von Richard Strauss’ Salome sowie Wiederauf- nahmen von Verdis Otello und Wagners Die Meistersinger von Nürnberg.

    Am Pult des Bundesjugendorchesters steht er nach einer ersten Zusammenarbeit 2009 bereits zum zweiten Mal. Das Konzert des heutigen Abends ist eine Station einer mehr- tägigen gemeinsamen Tournee durch verschiedene Städte Deutschlands und Luxembourgs.

    DIRIGENT KIRILL PETRENKO

    DIE KÜNSTLER

  • WIELAND WELZEL PAUKE

    Der Perkussionist Wieland Welzel war selbst fünf Jahre lang Mitglied im Bundesjugendorchester und spielt inzwischen bei den Berliner Philharmonikern. In seinen eigenen Erzählungen hat seine Begeisterung für das Schlagzeug schon sehr früh und mit einer in zwei Teile gebrochenen Radioantenne und Sofa- rollen begonnen, auf denen er zur Popmusik trommelte. Zu sei-nem neunten Geburtstag bekam er sein erstes Drum-Set.

    Im selben Lebensjahr begann Wieland Welzel, der seit sei-nem fünften Lebensjahr auch Klavier spielt, mit dem Schlag-zeugunterricht. 1986 gewann er einen Ersten Preis beim Bun-deswettbewerb »Jugend musiziert«. Nach seiner Zeit beim Bundesjugendorchester studierte er von 1993 bis 1997 an der Musikhochschule seiner Heimatstadt Lübeck. Während die-ser Zeit war er Mitglied im Jugendorchester der Europäischen Union und trat 1995 sein erstes Engagement als Solo-Pauker der Mecklenburgischen Staatskapelle Schwerin an. 1997 wurde Wieland Welzel Pauker bei den Berliner Philharmonikern, mit denen er im Frühling 2011 in drei Aufführungen von Toru Take-mitsus Konzert für fünf Schlagzeuger From me flows what you call time auch als Solist zu erleben war. Weitere solistische Auf-tritte verbinden ihn unter anderem mit dem Ensemble Oriol, dem Schweriner Kammerorchester und der Magdeburgischen Philharmonie, mit der er Darius Milhauds Konzert für Marimba und Vibrafon aufgeführt hat.

    Sein großes Interesse für den Jazz ließ Welzel 1999 zusam-men mit vier anderen Kollegen die Berlin Philharmonic Jazz Group gründen. Hier ist er als leidenschaftlicher Jazz-Schlag-zeuger und Vibrafonist zu erleben. Ein weiteres wichtiges Interessengebiet des Musikers ist die Weiterentwicklung von Musikinstrumenten für neue klangliche Effekte. Außerdem unterrichtete Wieland Welzel zehn Jahre lang als Gastdozent am Königlichen Musikkonservatorium Kopenhagen und gibt regelmäßig Meisterkurse in Europa, Asien sowie in Südamerika.

    DIE KÜNSTLER

  • BUNDESJUGENDORCHESTERDas Bundesjugendorchester ist Deutschlands jüngstes Spitzenorchester für Nachwuchsmusiker im Alter von 14 bis 19 Jahren und das Patenorchester der Berliner Philharmoniker. Es wurde 1969 vom Deutschen Musikrat gegründet. Dirigenten wie Herbert von Karajan, Gustavo Dudamel oder Kirill Petrenko stan-den hier bereits am Pult. Solisten waren unter anderem Christian Tetzlaff, Tabea Zimmermann, aber auch Popstars wie Sting oder Peter Maffay. Seit 2018 ist Sir Simon Rattle Ehrendirigent des Bundesjugendorchesters: »Ich liebe dieses Orchester. Ihr spielt wundervoll und ihr seid unsere Zukunft. Mit der Musik in euren Händen bin ich voller Hoffnung.« (Sir Simon Rattle)

    Die jungen Musiker qualifizieren sich mit einem Probespiel für die Mitglied-schaft im Bundesjugendorchester. Während der Arbeitsphasen erarbeiten sie anspruchsvolle Kompositionen, darunter auch zeitgenössische Werke und Urauf-führungen. Tourneen führten das Orchester durch ganz Europa, nach Nord- und Südamerika, Asien und Afrika. Im Rahmen zeitgeschichtlich bedeutender Projekte konzertierte das Spitzenensemble unter der Leitung von Kurt Masur anlässlich des 50. Jahrestages der Berliner Luftbrücke in New York sowie wäh-

    rend der Fußballweltmeisterschaft 2010 in Johannesburg und Kapstadt. Im Mai 2016 eröffnete das Orchester das Deutsche Jahr in Mexiko-City und im September 2017 begleitete es die Gründung des nationalen ukrainischen Jugendorchesters in der Ukraine. Im vergangen Jahr führten Konzerte das Orchester nach Indien, Rumänien, Italien und Kanada.

    Das Bundesjugendorchester feiert in diesem Jahr sein 50-jähriges Jubiläum – unter anderem im Frühling mit einer weiteren Tournee durch Köln, Leipzig und Berlin unter der Lei-tung von Ingo Metzmacher. Im Sommer führt eine weitere Tour-nee das Orchester nach Südafrika, wo die Orchestermitglieder neben den Konzerten nicht nur die Musikvermittlung vor Ort unterstützen wollen, sondern durch die Konzerte auch Geld für Kinder sammeln, die in Townships leben.

    DIE KÜNSTLER

  • VIOLINE IMaximilian Beer Anna-Alexandra Dörschner Thu-An Duong Lotte-Felicitas Etschmann Samuel Feldmann Jolanda Gu Leena-Camille Harim Pauline Hoffmann Felix Hörter* Carolin Grün Sarah Paul Viola Piennisch Lisa Rauchbach Mirjam Rikus Johann Stötzer Amanda Zhu

    VIOLINE IISophia Brommann Rebekka Busch Annika Elsässer Elias Feldmann Annika Franke Kai Gabel Jakob Kammerlander** Santiago KuhlEmilia Matthes Elisaweta Oreschkow Luisa Schwegler Jasper Sitte Katharina Strepp Alexandra Tsiokou Johanna Weidner

    FLÖTEAlexandra Forstner Kelar Frank Eva Gasparyan ** Jona Mehlitz Naemi Võsand

    OBOEJoonha JunCecilia Kaiser Clara Luise Piro Noack Hanna Richter Sophie Stein **

    KLARINETTECharlotte Dohr Lyuta Kobayashi Max Cosimo Liebe Jakob Plag ** David Sigel

    FAGOTTJonas Beckmann Jorid-Rabea Haakh Jan Cedric Petersen Tobias Reikow Lisanne Traub **

    SAXOFONAlexander Prill

    HORNJan Breer Leonard Halm Jule Himmelsbach Simon Mayer Thomas Mittler Christian Panzer ** Valentin Schmidt

    VIOLALisa Martina Bednarz Kim Brunner Felicitas Frücht ** Julian Herzing Colin Jahns ** Leo Möller Elisabeth Roiter Luz Elisabeth Sánchez Suero Lisa Schwarz Clara-Hélène Stangorra Viktoria Wagner Sarah Luisa Zrenner

    VIOLONCELLOMyriam Baumann Felix Brunnenkant Noémie Klages ** Elisabeth Kogan Paula Madden Thomas Walter Michael Wehrmeyer Samuel Weilacher Aaron Wittke Malte Zeller

    KONTRABASSQuentin Fournet-Fayas Hans Greve ** Clara Heilborn ** Felix Leissner Daniel Matthewes Daniel Olbricht Jim Oliver Thomas Baldur Widmer

    Dávid Sztankov Antje Warratz

    TROMPETEElias Kolb Philipp Lauterbach Malte Linder Will MorleyTabea Sophie Müller Hagen Rauscher ** Julius Scholz

    POSAUNEJan Hormann Konstantin Kappe ** Marius Kolb

    TUBAFabian Hanke Fabian Körner

    SCHLAGWERKGeorg Brehm Maximilian Cichon Clara Louise De Groote Leonard Koßmann Jan Kümmerle Maximilian Mertens Lukas Schrod **

    HARFEJulia Grünbaum

    PIANOBernard Bagger

    * Konzertmeister** Stimmführer

    BESETZUNG

  • Es ist nicht gestattet, während des Konzerts zu filmen oder zu fotografieren.

    IMPRESSUMHerausgeber: HamburgMusik gGmbHGeschäftsführung: Christoph Lieben-Seutter (Generalintendant), Jochen MargedantRedaktion: Clemens Matuschek, Simon Chlosta, Laura Etspüler, Julika von WerderLektorat: Reinhard HellingGestaltung: breeder typo – alatur, musialczyk, reitemeyerDruck: Flyer-Druck.de

    Anzeigen: Antje Sievert, +49 40 450 698 03, [email protected]

    BILDNACHWEISIgor Strawinsky und Leonard Bernstein, 1946 (Ben Greenhaus); William Kraft (unbezeichnet); Igor Strawinsky, 1900 (unbezeichnet); Le sacre du printemps (The Joffrey Ballet / Herbert Migdoll); Kirill Petrenko (Wilfried Hösl); Wieland Welzel (unbezeichnet); Bundesjugendorchester (Selina Pfrüner); Louise Alder (Gerard Collett)

    CHAMBER ORCHESTRA OF EUROPE Auch die Mitglieder des Chamber Orchestra of Europe musizier-ten einst gemeinsam im (pan-europäischen) Jugendorchester – bis sie zu alt wurden und kurzerhand ihr eigenes Ensemble gründeten, gefördert vom großen Claudio Abbado. Heute gehört das Orchester, das 60 Musiker aus ganz Europa vereint, nicht nur zu den herausragenden Kammerorchestern unserer Zeit, sondern setzt gleichzeitig ein wichtiges Signal für den europä-ischen Zusammenhalt. In der Laeiszhalle präsentiert es unter der Leitung von Robin Ticciati ein reines Mozart-Programm. So erklingen unter anderem Arien aus Opern wie Le nozze di Figaro und Don Giovanni, für die sich die junge britische Sopra-nistin Louise Alder (Foto) zum Orchester hinzugesellt, sowie die beliebte Linzer-Sinfonie.

    29. Januar 2018 | Laeiszhalle Großer Saal

    VORSCHAU

    WWW.ELBPHILHARMONIE.DETICKETS 040 357 666 66

    29.1.2019 | 20 UHRLAEISZHALLE GROSSER SAAL

    EIN ABEND MIT MOZART

    CHAMBER ORCHESTRA OF EUROPE ROBIN TICCIATI | LOUISE ALDER

    Supported by Classical Futures Europe and the Creative Europe Programme of the European Union

  • WIR DANKEN UNSEREN PARTNERN

    FÖRDERSTIFTUNGENKühne-StiftungKörber-StiftungHans-Otto und Engelke Schümann StiftungHaspa Musik StiftungHubertus Wald StiftungErnst von Siemens MusikstiftungCyril & Jutta A. Palmer StiftungMara & Holger Cassens StiftungProgramm Kreatives Europa der Europäischen Union Adam Mickiewicz Institut

    Stiftung Elbphilharmonie

    Freundeskreis Elbphilharmonie + Laeiszhalle e.V.

    PRODUCT SPONSORSCoca-ColaHaweskoLavazzaMeßmerRicolaRuinartStörtebeker

    CLASSIC SPONSORSAurubisBankhaus BerenbergCommerzbank AGDZ HYPGALENpharmaHamburger FeuerkasseHamburger SparkasseHamburger VolksbankHanseMerkur VersicherungsgruppeHSH NordbankJyske Bank A/SKRAVAG-VersicherungenWall GmbHM.M.Warburg & CO

    ELBPHILHARMONIE CIRCLE

    PRINCIPAL SPONSORSBMWMontblancSAPJulius BärDeutsche Telekom

    Mehr Infos unter:hawesko.de/elphi

    Es ist das Besondere, das Wellen schlägt.

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