Business Software mobilisiert

1
Veranstaltung ERFOLG Das Smartphone vibriert ungeduldig in der Jackentasche während einer schönen Bergwanderung. Grund dafür ist nicht ein Anruf, sondern der Eingang einer Bestel- lung. Bei der mobilen Anwendung von Business Software kann das schon mal vorkommen. Schliesslich geht es darum, die Geschäftsprozesse mit Informatik zu unterstützen. Auch wenn die Mitarbeiten- den nicht an ihrem Arbeitsplatzrechner im Büro sitzen. War das Einlagern, Kommissionieren und In- ventarisieren früher noch mit viel Papier und noch mehr Hin- und Herlaufen verbunden, werden diese Tätigkeiten heute vielerorts mobil, das heisst mittels Geräten erledigt, welche direkt über das WLAN ins Firmen- netzwerk integriert sind. Solche Aufgaben stellen kaum noch Herausforderungen dar. Die angeschlossenen Geräte werden gleich behandelt wie stationäre Computer. Für die Erweiterung des Netzwerks in die Lager- und Produktionsbereiche genügen schon Standard- komponenten. Der Teufel steckt in der Anwendung Anders sieht es aus, wenn beliebige mobile Geräte anzuschliessen sind. Und noch schwie- riger wird es, wenn die Software selbst auf dem Gerät laufen soll. Unterschiedlichste Betriebs- systeme, eher bescheidene Speichergrössen und exotische Displayformate erschweren es, Anwendungen auf verschiedenen Geräten lauffähig zu machen. Hier schneiden web- basierte ERP-Systeme deutlich besser ab. Auf dem mobilen Gerät muss lediglich ein Business Software mobilisiert Browser für Eingabe und Anzeige laufen. Je nachdem, für welche Aufgaben die mobilen Geräte eingesetzt werden, muss trotzdem die Bildschirmmaske auf die Aufgabe angepasst werden, um eine speditive Arbeitsweise zu ermöglichen. Wer sich ausserhalb des Betriebs- geländes – und damit ausserhalb des WLAN- Bereichs des Firmennetzwerks – bewegt, hat nebst der Anwendung ein zusätzliches Pro- blem in Form der Verbindungsmöglichkeiten. Manche Lösungen versuchen, das lokale Netzwerk über das Internet per VPN (Virtual Private Network) zu erweitern, um die gleiche Basis wie «in House» zu haben. Ideal ist so etwas nicht. Lokal muss mindestens die VPN-Software vorhanden sein, was den Zugriff von beliebigen Rechnern limitiert. Noch kriti- scher ist es, dass bei solchen Lösungen nicht nur die Programme, sondern auch die Daten lokal vorliegen. Auch Sicherheitsbedenken sind angebracht, denn ein Smartphone, Tablet- PC oder dergleichen kann schon mal irgendwo vergessen werden. Vor- und Nachteil von Web-Anwendungen Eleganter ist es, wenn die Business-Software webfähig ist. Hier läuft die ganze Interaktion der Anwender über den Browser. Dies hat den Vorteil, dass ein beliebiges Endgerät ohne lo- kale Softwareinstallation verwendet werden kann. Auch hier spielt die Sicherheit eine wichtige Rolle. Die Geschäftsapplikation ist sehr nahe, wenn URL, Passwort und User-ID bekannt sind. Das schwächste Glied ist aber der Mitarbeitende selbst, der diese Daten geheim halten muss. Verliert man das Smart- phone, ist das zwar ärgerlich, die Firmendaten sind aber nicht betroffen – solange der Zu- gang zur Applikation nicht gleich als auto- matisches Login konfiguriert wurde. Wird der Verlust eines Gerätes gemeldet, lässt sich der Zugriff auf die Unternehmensdaten durch den Administrator sofort sperren. Um allerdings auf die Business-Software übers Internet zugreifen zu können, ist ein Web- server erforderlich. Einen solchen Webserver selber zu betreiben bedeutet einen gewissen Aufwand, um sicherheitstechnisch laufend aktuell zu sein und die notwendige Leistung im Datenverkehr zu gewährleisten. Wesent- liche Vorteile haben kleinere Unternehmen, wenn sie ihre Business Software nicht in den eigenen Wänden betreiben, sondern bei einem professionellen Anbieter. So kann der Nutzer überall arbeiten, wo Internetzugriff vorhanden ist, und muss dafür keinen Mehr- aufwand betreiben. Doch Vorsicht, auch SaaS- Lösungen haben ihre Grenzen: Probleme treten dann auf, wenn der Rechner offline ist und trotzdem gearbeitet werden muss. Wie soll eine Bestellung im Lager des Kunden in einer abgelegenen Gegend ohne Netzver- bindung aufgenommen werden? Muss dieser Fall wirklich abgedeckt werden, dann kommen komplexe Synchronisationsmechanismen zum Zug, die wenige Systeme wirklich gut be- herrschen. Anwendbarkeit mobiler Business Software Mobile Geräte wechseln meist schneller als stationäre Rechner und weisen unterschied- liche Bildschirmgrössen auf. Auch bei den Eingabemöglichkeiten sind mit Finger, Stift, Tastatur mehr Varianten vorhanden. In der Vergangenheit wurde die Software jeweils für jedes Gerät massgeschneidert, was zu einem kontinuierlichen Entwicklungsaufwand führte. Bei webfähiger Software ist dieser Aufwand viel kleiner und die Software auf vielen Geräten einwandfrei brauchbar. Das Responsive Web Design passt die Anzeige so auf das Gerät an, dass die Anzeigegrössen und die Bedienungsmöglichkeiten passen. Derart ausgerüstet kann auch auf der Bergwande- rung die Kundenbestellung ohne Lupe und übermässig spitzen Finger per Smartphone bestätigt werden. Oder man überlässt diese Aufgabe im Moment doch besser anderen Mitarbeitenden im Büro, auch wenn es tech- nisch möglich wäre sie unterwegs zu über- nehmen. Dr. Marcel Siegenthaler ist Partner der schmid + siegenthaler consulting gmbh und unterstützt Unternehmen bei der Evaluation und Einführung von Business Software. www.schmid-siegenthaler.ch Profitieren Sie auf der topsoft – Messe für Business Software, vom 25./26. August 2015 in Zürich, von einer kostenlosen ERP-Kurz- beratung durch Dr. Marcel Siegenthaler und dem Beratungsteam von schmid + siegen- thaler consulting gmbh. Jetzt anmelden: www.topsoft.ch/kurzberatung

Transcript of Business Software mobilisiert

Page 1: Business Software mobilisiert

VeranstaltungERFOLG

Das Smartphone vibriert ungeduldig in der Jackentasche während einer schönenBergwanderung. Grund dafür ist nicht einAnruf, sondern der Eingang einer Bestel-lung. Bei der mobilen Anwendung von Business Software kann das schon mal vorkommen. Schliesslich geht es darum, die Geschäftsprozesse mit Informatik zuunterstützen. Auch wenn die Mitarbeiten-den nicht an ihrem Arbeitsplatzrechner im Büro sitzen.

War das Einlagern, Kommissionieren und In-ventarisieren früher noch mit viel Papier undnoch mehr Hin- und Herlaufen verbunden,werden diese Tätigkeiten heute vielerorts mobil, das heisst mittels Geräten erledigt, welche direkt über das WLAN ins Firmen-netzwerk integriert sind. Solche Aufgaben stellen kaum noch Herausforderungen dar. Die angeschlossenen Geräte werden gleichbehandelt wie stationäre Computer. Für die Erweiterung des Netzwerks in die Lager- undProduktionsbereiche genügen schon Standard-komponenten.

Der Teufel steckt in der AnwendungAnders sieht es aus, wenn beliebige mobileGeräte anzuschliessen sind. Und noch schwie-riger wird es, wenn die Software selbst auf demGerät laufen soll. Unterschiedlichste Betriebs-systeme, eher bescheidene Speichergrössenund exotische Displayformate erschweren es,Anwendungen auf verschiedenen Gerätenlauffähig zu machen. Hier schneiden web-basierte ERP-Systeme deutlich besser ab. Auf dem mobilen Gerät muss lediglich ein

Business Software mobilisiert

Browser für Eingabe und Anzeige laufen. Jenachdem, für welche Aufgaben die mobilenGeräte eingesetzt werden, muss trotzdem dieBildschirmmaske auf die Aufgabe angepasstwerden, um eine speditive Arbeitsweise zu ermöglichen. Wer sich ausserhalb des Betriebs-geländes – und damit ausserhalb des WLAN-Bereichs des Firmennetzwerks – bewegt, hatnebst der Anwendung ein zusätzliches Pro-blem in Form der Verbindungsmöglichkeiten.Manche Lösungen versuchen, das lokale Netzwerk über das Internet per VPN (VirtualPrivate Network) zu erweitern, um die gleicheBasis wie «in House» zu haben. Ideal ist so etwas nicht. Lokal muss mindestens die VPN-Software vorhanden sein, was den Zugriffvon beliebigen Rechnern limitiert. Noch kriti-scher ist es, dass bei solchen Lösungen nichtnur die Programme, sondern auch die Datenlokal vorliegen. Auch Sicherheitsbedenkensind angebracht, denn ein Smartphone, Tablet-PC oder dergleichen kann schon mal irgendwovergessen werden.

Vor- und Nachteil von Web-Anwendungen Eleganter ist es, wenn die Business-Softwarewebfähig ist. Hier läuft die ganze Interaktionder Anwender über den Browser. Dies hat denVorteil, dass ein beliebiges Endgerät ohne lo-kale Softwareinstallation verwendet werdenkann. Auch hier spielt die Sicherheit eine wichtige Rolle. Die Geschäftsapplikation istsehr nahe, wenn URL, Passwort und User-ID bekannt sind. Das schwächste Glied ist aberder Mitarbeitende selbst, der diese Daten geheim halten muss. Verliert man das Smart-phone, ist das zwar ärgerlich, die Firmendatensind aber nicht betroffen – solange der Zu-gang zur Applikation nicht gleich als auto-matisches Login konfiguriert wurde. Wird der Verlust eines Gerätes gemeldet, lässt sich der Zugriff auf die Unternehmensdatendurch den Administrator sofort sperren. Umallerdings auf die Business-Software übers Internet zugreifen zu können, ist ein Web-server erforderlich. Einen solchen Webserverselber zu betreiben bedeutet einen gewissenAufwand, um sicherheitstechnisch laufend aktuell zu sein und die notwendige Leistungim Datenverkehr zu gewährleisten. Wesent-liche Vorteile haben kleinere Unternehmen,

wenn sie ihre Business Software nicht in den eigenen Wänden betreiben, sondern beieinem professionellen Anbieter. So kann derNutzer überall arbeiten, wo Internetzugriff vorhanden ist, und muss dafür keinen Mehr-aufwand betreiben. Doch Vorsicht, auch SaaS-Lösungen haben ihre Grenzen: Probleme treten dann auf, wenn der Rechner offline istund trotzdem gearbeitet werden muss. Wiesoll eine Bestellung im Lager des Kunden in einer abgelegenen Gegend ohne Netzver-bindung aufgenommen werden? Muss dieserFall wirklich abgedeckt werden, dann kommenkomplexe Synchronisationsmechanismen zumZug, die wenige Systeme wirklich gut be-herrschen.

Anwendbarkeit mobiler Business SoftwareMobile Geräte wechseln meist schneller alsstationäre Rechner und weisen unterschied-liche Bildschirmgrössen auf. Auch bei den Eingabemöglichkeiten sind mit Finger, Stift,Tastatur mehr Varianten vorhanden. In der Vergangenheit wurde die Software jeweils für jedes Gerät massgeschneidert, was zu einem kontinuierlichen Entwicklungsaufwandführte. Bei webfähiger Software ist dieser Aufwand viel kleiner und die Software auf vielen Geräten einwandfrei brauchbar. Das Responsive Web Design passt die Anzeige soauf das Gerät an, dass die Anzeigegrössen unddie Bedienungsmöglichkeiten passen. Derartausgerüstet kann auch auf der Bergwande-rung die Kundenbestellung ohne Lupe undübermässig spitzen Finger per Smartphonebestätigt werden. Oder man überlässt dieseAufgabe im Moment doch besser anderenMitarbeitenden im Büro, auch wenn es tech-nisch möglich wäre sie unterwegs zu über-nehmen.

Dr. Marcel Siegenthaler ist Partner der schmid + siegenthaler consulting gmbh und unterstützt Unternehmen bei der Evaluation undEinführung von Business Software.www.schmid-siegenthaler.ch

Profitieren Sie auf der topsoft – Messe fürBusiness Software, vom 25./26. August 2015in Zürich, von einer kostenlosen ERP-Kurz-beratung durch Dr. Marcel Siegenthaler unddem Beratungsteam von schmid + siegen-thaler consulting gmbh.Jetzt anmelden:www.topsoft.ch/kurzberatung