C) - die Startseite für Bayern | BR.de · Der gegenwärtige politische Streit um Rundfunk und...

162
L 0 9 6 1 0-0 H I'M IrA C) O »> / I . <i 1 ' ' ' ' '' ' ' ' I I I ' I ' ^ , I, i' I 11 . ¿ , I , ¿ 1 , ‘ f| I , Í ' 111 '.¿h I W W V « 9 0 t f d » a X N I 'l'iH O ä s “)- <S8== 0-- H H--H Hl m (f as (W «§>lá i CD H--H iiH '58 ç> 0--0 0--0 0--0 H H== C) ± l4 +t^w 0“ -o } i N n d a N n i i () o « _ A ff 0^ 't> h C: 0-'+ :? Si Ih HI H - 41 •O 'o \ ■gfel-H o f -O , H o. +t ü 'ta - V I ' "O H f H .O ' î ^ o "l-H

Transcript of C) - die Startseite für Bayern | BR.de · Der gegenwärtige politische Streit um Rundfunk und...

L 0 9 6 1

0-0

HI'M

IrA

C)O »>

/ • I. <i 1

' ' ' ' '' ' ' ' II I ' I ' ^ , I, i ' I

1 1 . ¿ , I , ¿ 1 ,‘ f| I , Í ' 111 ' . ¿ h I

W W V « 9 0 t f d » a X N I ' l ' i H

O ä s “)-

<S8== 0 --

HH--HH lm

(fas

( W « § > l á i

CD

H--H

i i H' 5 8 ç>

0 - - 00 - - 00 - - 0

H

H ==C )

± l4 + t ^ w

0“ -o

} i N n d a N n i i

( ) o « _

A

■ff

0 ^ 't>hC:

0-'+:?

Si

Ih HI

H- 41

•O'o\ ■gfel-H o f

- O ,H

o.

+tü

'ta - V I' "O H f

H

. O ' î ^

o

" l - H

D A S H O R F U N K P R O G R A M M D E S B A Y E R I S C H E N R U N D F U N K S

OHO NUH Ü N S E R t

PiioaKiMvofâWMJ(U M B L E N D 6 N Í "î ^

i -

' '"f- ;■ ‘ .

I?r% i'-'=•' '.I

? • -y / ' >; > i ' u i p , .

< • •. I

■ - - V Î ,

■ -

\ 1' ..<■■ ■

p-j-

pI

Ï ;

T'. f j

H erausgegeben vom Bayerischen Rundfunk Anstalt des öffentlichen Rechts ► Mündien 2, Rundfunkplatz I, Ruf 5583 01

Intendant: Christian VJallenreiter

Programmdirektor: W alter von Cube Fernsehdirektor: Dr. Clem ens Münster

Verwaltungsdirektor: Hans Spies Teâinischer Direktor: Dr. Ferdinand Daser

Umsdtlag und Illustrationen: Ernst Hürlimann, München Druck :C e b r . Bremberger, Mündien 2, Blutenhurgstra^e 21-23

D e r gegenwärtige politische Streit um Rundfunk und Fernsehen in Deutschland

wird möglichenoeise eine Reihe weitreichender Folgen haben — die für unser Programm

Verantwortlichen werden gleichwohl weiter bemüht sein, mit Idealismus und Tatkraft,

mit Einsicht und Erfahrung, mit Mut zum Neuen und mit Liebe zum Gewordenen ihr

täglich wechselndes Werk zu tun und zu bessern.

Was im einzelnen geplant, was in größeren Zusammenhängen dargestellt, was an

Besonderheiten angeboten wird: das alles und vielleicht ein bißchen Vergnügen an

Druck und Zeichnung finden Sie in diesem Heft, präsentiert vom Bayerischen Rund­

funk als Führer durch das Winterprogramm 1960161.

München, im Oktober 1960

(V/alt9r von Cube) / (Dr. Clemens Münster)

H Ö R F U N K

F E R N S E H E N

Hörfunk

Musik

Unterhaltung

Politik und W Irtscliaft

Kultur und Erziehung

Hörbild

Hörspiel

Sonderprogramm

Fernsehen

Hauptabteilung I

Hauptabteilung II

Hauptabteilung III

Hörfunk Programmdirektor; Walter von Cube

Das Winterprogramm des Bayerischen Rundfunks läuft vom ersten Sonntag im Oktober 1960 bis zum letzten Samstag im April 1961. Die wichtigste und eine für die Nachkriegsgeschichte des Hörfunks bedeutende Neuerimg ist die Intensivierung der Sendungen über und aus Bayern mit dem Experiment „Dreimal Bayern" (siehe unten) und neuen Impulsen für mehrere Programmabteilungen. Hier sollen die vor einem Jahr gesdiaffene Schwabenredaktion im Münchner Funkhaus und die erwei­terten redaktionellen Möglichkeiten für Wortsendimgen aus dem Studio Nürnberg vor allem Früchte tragen. Viele der auf den folgenden Seiten von den versdiiedenen Programmgruppen angezeigten Ideen oder Veränderungen hängen mit der Absicht zusammen, den Bayerischen Rundfunk bayerischer sein zu lassen; einige Sendezeit­verbesserungen gehen auf Hörerwünsche zurück oder sollen, wie zum Beispiel am Samstagvormittag, die Verwirklichung weiterer Pläne vorbereiten.

DREIMAL BAYERN i

Erstmals am 2. Oktober 1960 und darm regelmäßig sendet der Bayerische Rundfunk unter dem Titel „Dreimal Bayern" (Sonntag 11.00—12.00 Uhr, 2. Programm) ein Regionalprogramm, das die Eigenarten der drei bayerischen Stämme besonders aus­geprägt spiegeln soll. Dementsprechend wird die Ausstrahlung der UKW-Sender des 2. Programmes, jeweils nach einer kurzen gemeinsamen Einführung, in drei Sende­gruppen für die Bayern, Schwaben und Franken getrennt. Das „Zwölfuhrläuten" (Sonntag 12.00—12.05 Uhr), das künftig über beide Programme zu hören ist, führt Sender und Hörer wieder zusammen.

„Vom A rber bis zum W etterstein" ist die Regionalsendung für Altbayern. Das histo­rische Kernland unseres Staates soll hier in seiner Eigenart und Ursprünglichkeit, in seinen Dialektfärbungen, in M usik und Gesang seinen Einwohnern gezeigt und von ihrem Leben berichtet werden.

„D er S d iw aben sp ieg el — Berichte und K om ­m entare, B ilder und M elod ien aus B aye-

risdi-Schw aben" ist ein Feuilletonalbum aus Musik, Geschichten, Besuchen und Ge­sprächen im Land zwischen dem Ries und dem Allgäu. W as von Wochenend zu W o­chenend geschehen ist, wird glossiert oder berichtet. Einmal monatlich ist das W unsdi- lied zu hören. Den Hauptteil der Sendung bildet eine Diskussion, ein Feature oder Hörbild, wie Ist Schw aben das S tie fk in d Bayerns?, D ie H exe von N ördlingen, D ie

Sieben -B ürger-Sdtw aben , R athaus uninter­essant? oder M ozart im Sdiäzler-P alais.

„Vom M ain zur D onau", für die drei Teile Frankens bestimmt, bringt Kommentare, Glossen, Berichte, Reportagen, Diskussio­nen und Feuilletons. Im M ittelpunkt der Sendung steht ein Städte- oder Land- sdiaftsbild. M it Musik und einigen Rand­bemerkungen über dies und das, was uns während der Woche auffiel, werden die einzelnen Beiträge verbunden sein.

Die „Bayernchronik" (werktags 12.05—13.00 Uhr, 2. Programm) gilt ohne getrennte Sen­derausstrahlung demselben Hörerkreis und bietet täglich aktuelle Berichte und Nach­richten aus dem Land, sie greift Kommu­nalprobleme und gesamtbayerische Fragen auf oder versucht aus aller W elt herein­zuholen, was „draußen" für Bayern ge­schieht.

Seinem Gewicht entsprechend wird der „Landtagskom m en tar" von Bernhard Ücker (Samstag 11.50—12.00 Uhr, 1. Programm) in eine bessere Sendezeit verlegt und in der folgenden „Bayernchronik" (Samstag12.05—13.00 Uhr, 2. Programm) ohne feste Anfangszeit wiederholt.

„N achrichten aus Bayern" (Montag bis Frei­tag 17.10—17.25 Uhr, 2. Programm) brin­gen wir jetzt am späten Nachmittag, um die Ereignisse des ganzen Tages, die im Landtag und seinen Ausschüssen, in Re­gierung, Städten und Gemeinden oder an­derswo zu berichtenswerten Ergebnissen führen, zusammenhängend wiedergeben zu können.

Das „Schwarze Brett" (werktags 9.50—10.00 Uhr, 1. Programm) wird dagegen in Zu­kunft bereits am Vormittag amtliche Be­kanntmachungen und eine Vorschau auf Tagesereignisse vermitteln.

SONDERSENDUNGEN

Neben allgemeinen bayerischen Sendungen verschiedener Abteilungen und den speziel­len des Regionalprogrammes planen die Wortabteilung in Nürnberg und die Schwaben­redaktion einige Einzelbeiträge:

Franken

S p ä tbarock und S tarkstrom — Ein Bericht aus Erlangen von Gerhard Aberle

D ie Lu dw igsbahn — 125 Jahre erste deut­sche Eisenbahn, von Hanns Hubert Hof­mann

„ . . . so llen bayerischen w erden!" — Diepolitische Erkundung Frankens durch denM ajor Ribaupierre im Frühjahr 1802, vonHanns Hubert Hofmann

D as K äthchen aus C oburg — Hinter denKulissen eines Provinztheaters, von FritzPuhl

12

Schwaben

H oigarta — Landläufiges ln W ort und Ton aus Schwaben

A llgäu — das D reiländereck, von Hans Breinlinger

A rena aus Schutt — Die Geschichte des Augsburger Sportstadions, von Kurt See­berger und Josef O. Zöller Sprungbrett, das d ie W elt bed eu tet — Ein Bericht von Künstlern, die ln Augsburg waren

DER NEUE MENSCH i

Der Titel des Rahmenthemas unseres Winterprogramms „Der neue Mensch" ist kein hoffnungsfrohes Fanal, sondern Ruf zu einer realistischen Bestandsaufnahme, dem tiefe Beunruhigung und Sorge zugrundeliegen. Der Mensch ist hinter das Geheimnis seines eigenen Werdens und Entstehens gekommen; er kann vielleicht bald den Bau­plan, den Entwurf, nach dem er angelegt ist, willkürlich verändern imd damit eine Entwicklung beeinflussen, die ihn erst zu dem gemacht hat, was er heute ist. Als Geisteswesen ist er zum verantwortlichen Vollstrecker jeder künftigen Entwicklung geworden. Er kann aber auch in seiner eigenen Natur ungeheure Schätze finden, die er nur zu heben braucht. Voraussetzung dazu ist allerdings, daß er allen Utopien entsagt, daß er die Frag-Würdigkeit des sogenannten Fortschritts erkennt, daß er sich ohne vorgefaßte Meinung die Frage stellt, wie weit sich der Mensch überhaupt ändern kann und ändern soll. So ist das Schlagwort vom „neuen Menschen" zugleich Frage, wie weit der Mensch immer der gleiche bleiben wird, wie auch Aufforderung zum Nachdenken imd zur Einkehr.

In einer Reihe von Vorträgen und Sondersendimgen werden wir uns auf die großen Fragen konzentrieren, die den Einzelnen in seinen individuellen Entscheidxmgen be­treffen. Die natürliche Einbettung des Menschen in eine feste Tradition und in gesicherte Formen des gemeinschaftlichen Lebens, wie auch der Besitz unbezweifelter gemeinsamer Ansichten sind heute fast verloren; der Mensch ist daher in weit größe­rem Maße, als es je der Fall war, politischen und soziologischen Einflüssen ausgeliefert und wird nur allzuleicht zum willenlosen Werkzeug von Wirtschafts- und Werbe­managern. Dieser Entwicklung entgegenzuwirken ist Sinn unseres Rahmenprogramms: dem Einzelnen zu helfen, sich persönliche Maßstäbe zu suchen und Glauben und Tradition als Hilfen in diesem Versuch zu überprüfen.

13

In sechs Vorträgen (Montag 20.15—21.00 Uhr, 1. Programm) soll die Sachlage präsen­tiert werden:

14. 11.: Prof. Adolf Portmann: D er M ensch in der Sicht d es B iologen

5. 12.: Prof. Alexander Mitscherlich: D er M ensch in der Sicht d es A rztes

2. 1 .: Prof. Paul M atussek: D er M ensdi in d er Sicht d es Psychologen

6. 2 .: Prof. René König: D er M ensch in der Sicht d es S oz io logen

6. 3 .: Prof. Helmut Kuhn: D er M ensch in d er Sicht d es P h ilosop h en

27. 3 .: Prof. Romano Guardini: D erM ensch in d er Sicht d es T h eo log en

Eine andere Reihe von Sendungen (Samstag 20.00—21.00 Uhr, 2. Programm) wird in Form von unterhaltenden Features, Diskussionen und Gesprächen diese Themen ins Konkrete und Praktische unseres täglichen Lebens übersetzen:

5. 11.: D er erste Schrei — Das Kind und seine W elt

12. 11.: D em okratie in d er Fam ilie — Er­ziehen, aber wie?

19. 11.: Ein K ind g eh t durch d ie Stadt

26. 11.: D ie ü berflü ssigen V äter

3. 12.: M it V ierzehn hört d ie Schule au f

10. 12.: So stell' ich m ir das L eben vor

17. 12.: M it S iebzehn fän gt d ie L ieb e an

7. 1.: R elig ion slehre : lobensw ert

14. 1 .: D ie Z w anzigjährigen — Versuch eines Porträts

21. 1 .: D ie junge Fam ilie

28. 1.: Im Z errsp iegel: D ie Frau vonheu te

4. 2 .: K ein Platz fü r M änner

11. 2 .: D ie dun kle A n gst: Sind w ir ü ber­fordert?

18. 2.: Unter M illionen — einsam !

25. 2 .: D ie O hnm acht der C hristen

4. 3 .: K radt zur S ilberhochzeit

11. 3.: W er sorgt fü r unsere Z ukunft?

18. 3.: Sinnloses A lter?

25. 3.: Und am E nde: das g roß e Frage­zeichen

Die Literarische Abteilung bereitet Lesungen jüngerer zeitgenössischer Autoren aus den letzten zwanzig Jahren vor, die im Zusammenhang mit den Themen des Rahmen-

14

Programms verstanden sein wollen; sie werden unregelmäßig am späten Samstag­abend gesendet. In Anlehnung an das Rahmenthema hat die Hörspielabteilung unter anderem folgende Hörspiele (etwa vierwöchentlich Dienstag 20.00 Uhr, 1. Programm) vorgesehen:

John son ü ber dem Jordan von John B. Priestley-R. RaikesD er Frem de jen seits d es Flusses von Fritz Habeck

W ovon w ir leben und w oran w ir sterben von Herbert Eisenreich

Ein M ann oh n e Ehrgeiz von Eduard König

So alt w ie der M ond von Richard Tschon

w m r

15

Musik 'im Hörfunk Leitung: Helmut Riethmüller

In einem Winterhalbjahr mit seinen zum Teil ernsten Wochen und den zahbreidien Feiertagen dürfte die ernste Musik besonders viele Hörer finden. Wir haben für die bevorstehenden sieben Monate wieder ein ausgewogenes Programm mit einigen Neuerungen vorzubereiten versucht. So soll an jedem Sonntag morgens eine Bach­Kantate gesendet werden, am späten Vormittag folgt die „Matinée" (Sonntag 11.00—12.00 Uhr, 1. Programm), am Abend werden etwa alle vier Wochen Opern und Konzerte abwechseln. Neu ist ferner eine regelmäßige Sendezeit „Für Freunde der Musik" (Montag bis Freitag 17.25—18.00 Uhr, 2. Programm) mit einer Reihe von Werken Joseph Haydns, der Vorstellung von Solisten, kleinen Konzerten, Volksmusik und anderem.

Ernste Musik Leitung: i.V. Karl List

AM SAMSTAG ABEND i

Für den letzten Abend der Woche haben wir vier verschiedene Konzertreihen (Samstag ab 21.05 Uhr, 2. Programm) vorbereitet.

„K onzert d es M onats"

Programme nach dem Charakter des M o­nats, nadi seiner Stimmung und Bedeu­tung, stilistisch absichtlich farbig gehalten.

„M ünchner K onzert"

W erke, die in Beziehung' zur bayerischen Hauptstadt stehen, sei es, daß sie in Mün­chens Mauern entstanden, in München erst­mals erklangen oder München gewidmet sind.

„G roße O rchester"

Orchester von Rang, wie die Berliner Phil­harmoniker oder das Philadelphia Orche­stra, spielen W erke, die mit ihnen in einem

deutlichen Zusammenhang stehen: dieihnen also von namhaften Komponisten gewidmet wurden oder durch ihre Interpre­tation beispielgebend fortgewirkt haben.

„H istorische K onzerte"

Konzertprogramme, die einst Musikge­schichte machten, notengetreu wieder auf­geführt, um zu verdeutlichen, in weldiem musikalischen und gesellsdiaftlichen Milieu bedeutsame W erke unserer Klassiker erst­mals zur Kenntnis des Publikums gelang­ten. Am Anfang jeder Sendung eine kurze Einführung, zum Abschluß die charakteri­stische Reaktion der damaligen Kritik.

19

► SYMPHONIEKONZERTE

Da Rafael Kubelik, der neue Chefdirigent des Bayerischen Rundfunks, seine Tätigkeit erst im Herbst 1961 aufnehmen kann, werden die öffentlichen Symphoniekonzerte (Donnerstag 20.00 Uhr, 1. Programm) der bevorstehenden Saison von hervorragenden Gastdirigenten geleitet werden:

13. Oktober 1960 W olfgang Amadeus M ozart; Sym phonie Es-dur, KV 543; Bela Bartok: D ivertim ento fü r S treid iorchester ; Johannes Brahms: 2. Sym phon ie D -dur Dirigent: Georg Solti

10. November 1960 Jean Philippe Rameau: S ym phon ies des Indes g a lan tes ; W olfgang A. M ozart: V io­lin konzert A -dur, KV 219; Serge Prokofleff;7. S ym p h on ie ; Maurice Ravel: B olero Solist: Arthur Grumiaux; Dirigent: Rudolf Kempe

24. November 1960 Johannes Brahm s: K lav ierkon zert B-dur; Peter Tsdiaikowsky: 6. S ym phon ie h -m oll Solistin; Annie Fisdier; Dirigent; Ferenc Fricsay

15. Dezember 1960 Giovanni Gabrieli: Sätze aus den „S in fon iae sacra e" ; A tteignant: A ltfran zös isd ie T än ze; Heinrich Schütz: W eihn achtsh istorie; Gio­vanni Gabrieli: M agnificat Chor des Bayerischen Rundfunks; Diri­gent: Paul Hindemith

19. Januar 1961 Ludwig van Beethoven; K antate „M eeres­stille und g lücklid ie Fahrt", opus 112; An­ton Bruckner; 4. S ym phon ie Es-dur

Chor des Bayerischen Rundfunks; Dirigent: Eugen Jochum

2. Februar 1961 Arnold Schönberg: V erk lärte N acht; Fré­déric Chopin: K lav ierkon zert e -m o ll;Claude Debussy: P rélude à l'après-m id i d'un Faun e; Manuel de Falla: D er D rei­spitz (Ballett-Suite)Solistin: Halina Czerny-Stefanska; Diri­gent: Heinz W allberg

2. März 1961 Johannes Brahm s; 3. S y m phon ie F-dur; Igor Strawinsky: O rpheus (B allett); Mau­rice Ravel; R h ap sod ie espagn ole D irigent: Dean Dixon

23. März 1961 W olfgang Amadeus M ozart; K lav ierkon ­zert c-m oll, K V 491; Arthur Honegger; O ratorium „K önig D avid"Solist: Erik Then-Bergh, Klavier; Chor des Bayerischen Rundfunks; D irigent: JanKoetsier

20. April 1961 Joseph Haydn; Sym phon ie Nr. 104 D -dur; Claude Debussy: Trois noctu rn es; Johan­nes Brahms: 1. S ym phon ie c-m oll Frauenchor des Bayerischen Rundfunks; Dirigent: Rafael Kubelik

20

Von den öffentlichen Konzerten der Münchner Philharmoniker werden folgende Auf­führungen direkt übertragen:

20. Oktober 1960,

2. Philharmonisches Konzert

W olfgang Amadeus M ozart; Sym phonie Nr. 35 D -dur, KV 385 („H affn er" ); Ro­bert Sdiumann: V io lin kon zert; Anton Dvo­rak: 6. Sym phon ie D -dur, opus 60 Solist: Henryk Szeryng; Dirigent: Fritz Rieger

26. Januar 1961,

7. Philharmonisches Konzert

Hector Berlioz: O uvertüre „D er C orsar" ; Serge Rachmaninoff: 3. K lav ierkon zertd -m oll; W itold Lutoslawski: K onzert fü r O rdiesterSolist: Shura Cherkassky; Dirigent: Fritz Rieger

23. Februar 1961,

8. Philharmonisches Konzert Richard W agner: S ieg fr ied -Id y ll; Anton Brudcner: 3. S ym phon ie d-m oll Dirigent: Hans Knappertsbusch

16. März 1961,

9. Philharmonisches Konzert

Hugo W olf: P en th esilea ; Franz Liszt: T o­tentanz fü r K lav ier und O rd iester ; Franz Liszt: K lav ierkon zert A -du r; Maurice Ra­vel: Une harqu e sur Vo céa n ; Maurice Ra­vel: A lborad a del graz iosoSolist: Claudio Arrau; Dirigent; Fritz Rieger

Mit folgenden, während des Winters in München gastierenden bedeutenden Orchestern wird der Bayerische Rundfunk Originalübertragungen bringen:

27. Oktober 1960

Radio Symphonie-Orchester Tokyo, Lei­tung: Hiroyuki Iwaki; Solist: Takahiro Sonoda, Klavier

3. November 1960

Leningrader Philharmonie, Leitung: Jew- genij Mrawinskij

MUSICA VIVA i

Die zeitgenössische Musik wird in unserem Programm einen angemessenen Platz eirmehmen. In regelmäßigen Abständen werden bekannte Komponisten mit ihrem Schaffen vorgestellt; dazu dient vor allem die Sendung „Ein neues Werk" (unregel­mäßig Mittwoch 22.25—23.00 Uhr, 1. Programm) für soeben uraufgeführte Werke

21

von allgemeiner Bedeutung. „Zeitgenössische Musik" (Donnerstag, 23.05—24.00 Uhr, 2. Programm) wurde auf die Zeit vor Mitternacht vorverlegt. Das „Nachtkonzert" (Montag 23.00—24.00 Uhr, 1. Programm) bringt wieder vor allem zeitgenössische Werke aus den öffentlichen Konzerten der „Musica Viva"; drei dieser Konzerte (Freitag 20.00 Uhr, 2. Programm) werden aus dem Herkulessaal der Münchner Residenz direkt übertragen:

28. Oktober 1960

Anonym: La M esse de Tournai (14. Jahr­hundert); Pierre Boulez: „pli se lon pH", portrait d e m allarm e; Claude Debussy: „Le M artyre d e Saint Sébastien"Solisten: Eva M aria Rogner, Sopran; M a­rianne Radev, Mezzosopran; Hertha Top­per, Mezzosopran; Jean-Louis Barrault, Sprecher; Chor des Bayerischen Rund­funks; Dirigent: Pierre Boulez

27. Januar 1961

Luigi Dallapiccola: „Canti di liberazione" fü r gem ischten C hor und O rchester; Igor Strawinsky: A gon, B allett fü r 12 T än zer;

Alexander Skrjabin: Le P oèm e d e l'Extase Chor des Bayerischen Rundfunks; D iri­gent: Lorin Maazel

24. Februar 1961

Giselher Klebe: D ie Z w itscherm aschine,M etam orphose ü ber das g leichnam ige Bild von Paul K le e ; Béla Bartök: V iolin-C on- certo Nr. 1, O pus p o sth .; Béla Bartók: Sonata fo r S o lo V iolin ; Bernd Alois Zim­mermann: S in fon ie in einem Satz fü r g ro­ß es O rchesterSolist: Yehudi Menuhin; D irigent: Fritz Rieger

► OPER

Dem Wunsch zahlreicher Hörer entsprechend, werden bedeutsame und bekannte Opern (Sonntag 20.00—22.00 Uhr, 1. Programm) in ausgewählter Besetzung gesendet:

30. Oktober 1960 Giuseppe Verdi: A ida

4. Dezember 1960 Giacomo Puccini: Turandot

8. Januar 1961 W erner Egk: R evisor

29. Januar 1961 Friedrich Smetana: D ie v erka u fte Braut

26. März 1961 W olfgang Amadeus M ozart: D on G iovanni

22

SENDEREIHEN i

Zu den Sendereihen unserer Abteilung gehört vor allem die Kammermusik verschie­denster Gattungen. In „Meister ihres Instrumentes" (Montag 20.00—20.15 Uhr, 1. Pro­gramm) stellen wir große Solisten vor, Freunde der Hausmusik werden in einer eigenen Sendung (vierzehntägig Samstag 15.30-16.00 Uhr, 2. Programm) angesprochen. „Geistliche Musik" (Samstag 19.05—20.00 Uhr, 2. Programm) ist in vielfältiger Dar­bietung zu hören; neu ist in diesem Zusammenhang die regelmäßige Sendung von Bach-Kantaten (Sonntag 9.00—9.45 Uhr, 2. Programm). Die Chormusik soll neben Aufnahmen des Rundfunkchores mit denen guter Laienchöre unseres Sendegebietes systematisdi gefördert werden.

23

In unseren Programmen mit wöchentlich rund fünfzig Sendungen sincJ neben der klassischen und modernen Unterhaltungsmusik Melodien aus Opern, Operetten, Sing­spielen und Musicals ebenso vertreten wie sinfonische Tänze, Negrospirituals, fran­zösische Chansons, südamerikanische Rhythmen, Zigeunermusik, italienische Lieder und vieles andere mehr. Auf folgende Sendungen möchten wir besonders hinweisen:

Gehobene Unterhaltungsmusik Leitung: Alfred Schröter

NEU IM PROGRAMM

Zum erstenmal wird der Bayerische Rundfunk während des Winterprogramms für die Sendereihe „Sonntag um vier" in Augsburg, Coburg, Hof, Nürnberg, Regensburg und Würzburg Konzerte (etwa vierwödientlidi Sormtag 16.00—17.30 Uhr, 1. Programm) mit volkstümlichen Programmen, ausgeführt von den Solisten, Orchestern und Diri­genten dieser Theater, veranstalten und direkt übertragen. Wir wollen damit auch die Bühnen und Künstler, die im Schatten der großen Staatstheater, Abend für Abend das Pubhkum ihrer Stadt erfreuen, über ihren Wirkungskreis hinaus bekannt machen.

„Vom Minnesang zur Schnulze" (Sonntag 22.05—23.00 Uhr, 1. Programm) heißt eine Reihe von sechs Sendungen von und mit Ludwig Kusche, in der wir den Wandel der europäischen Unterhaltungsmusik in den letzten siebenhundert Jahren schildern.

„Schwerter, Sklaven, Spirituals" (Samstag, 1. April 1961, 20.15—22.00 Uhr, 1. Pro­gramm) von Dr. Marcel Prawy ist eine Darstellung des amerikanischen Bürgerkrieges in Wort und Musik anläßlich der hundertsten Wiederkehr seines Ausbruches am12. April 1861. Die Sendung enthält Lieder um Abraham Lincoln, Wahllieder für ihn und die Ballade von seiner Ermordung, Lieder der Nord- und Südarmeen, Negerlieder und die ersten Spirituals, Lieder des altamerikanischen Theaters um 1860 und Musik von Stephen Foster, dem größten Komponisten Amerikas in jener Zeit.

MUSICAL

Bereits seit eirügen Jahren bemühen wir uns, leider noch immer vergebens, die Sende­rechte für die bekanntesten amerikanischen Musicals zu erhalten. Es gelang uns

24

lediglich für Lost in the Stars von Kurt Weill. Hieraus senden wir einen großen Quer­schnitt (Freitag, 28. April 1961 21.00—22.00 Uhr, 1. Programm) mit Originalauf­nahmen aus den Aufführungen am Broadway. In weiteren sechs Komporüstenportraits „Meister des Musicals" (vierwöchentlich Freitag 21.00—22.00 Uhr, 1. Programm) werden wir einen Querschnitt durch das moderne amerikanische Musiktheater mit größeren Aussdinitten aus den Broadway-Aufführungen der erfolgreichsten Musicals bringen: Irving Berlin, Richard Rodgers, Victor Herbert, Cole Porter, Jerome Kern und Leonard Bernstein.

ÖFFENTLICHE KONZERTE i

Sechs „Sonntagskonzerte" (Sonntag 20.00—22.00 Uhr, 1. Programm) werden aus dem Deutschen Museum in München mit dem Rundfunkorchester unter der Gesamtleitung von Alfred Schröter übertragen:

Sendezeiten: 27. November; 18. Dezember;22. Januar; 12. Februar; 19. M ärz; 23. ApriL Solisten: Sari Barabas, Elisabeth Grümmer, Renate Holm, Erika Köth, Rosl Schwaiger, Rita Streich, Camilla W illiams, Anton Der- mota, Harry Friedauer, Ferry Gruber, Per

Gründen, Heinz Hoppe, Julius Katchen, Waldemar Kmentt, Josef M etternich, Ru­dolf Schock, Lawrence W inters. Dirigenten: Herbert Albert, Kurt Eichhorn, Richard Kraus, Robert Stolz und W erner Schmidt Boeldce

OPERETTE i

Unsere erfolgreiche Reihe „Meister der heiteren Muse" wird im Winter mit drei Biographien weitergeführt: Jacques Offenbach (anläßlich des 80. Todestages), Nico Dostal (anläßlich des 65. Geburtstages) und Theo Mackeben. An Operetten haben wir zunächst Gräfin Mariza von Emmerich Kalman und Pariser Leben von Jacques Offenbach in eigenen Funkbearbeitungen vorgesehen. Da eine Operettenproduktion in München bis zur Fertigstellung der neuen Studios nicht möglich ist, haben wir weitere Produktionen gemeinsam mit dem Norddeutschen Rundfunk und RIAS ver­einbart.

25

► AUS DEM ÜBRIGEN PROGRAMM

Nachstehend eine Auswahl aus unseren regelmäßigen Sendungen! Zwischen dem „Klingenden Morgengruß" und der „Musik zur späten Stunde" bringen wir noch mehr Sendungen, von denen wir hoffen, daß sie ebenfalls „Musik für Alle" sind:

„Leicht besdtw ingt" (Sonntag 7.05—7.30 Uhr, 1. Programm)

„M elodien in Dur und M oll" (Sonntag10.00—11.00 Uhr, 2. Programm)

„K lingendes M osaik" (Montag 21.00—22.00 Uhr, 1. Programm)

„Bunter M elod ien reigen " (Dienstag 15.45 bis 17.00 Uhr, 2. Programm)„Vom H undertsten ins T ausendste" (Diens­tag 19.35—20.50 Uhr, 2. Programm)

„M usik zur späten Stunde" (Dienstag23.05-24 .00 Uhr, 2. Programm)

„Sie wünschen . . . V — Für die Freunde der Oper und Operette (erster Mittwoch im Monat 20.15—21.30 Uhr, 1. Programm)

„Bunte W eisen" (Donnerstag 15.45—17.00 Uhr, 2. Programm)

„M elodien aus O peretten" (Donnerstag 17.10-18 .00 Uhr, 1. Programm)

„Zu G ast aus . . . " — Unterhaltungsmusik von anderen Sendern (Donnerstag 22.25 bis 23.15 Uhr, 1. Programm)

„M usikalisches K a le id o skop " (Samstag 14.30-15 .30 Uhr, 2. Programm)

Die Abteilung Volksmusik hat die Aufgabe, bayerisch Land und Volk in Lied und Tanz widerzuspiegeln; sie sieht darin auch eine kulturelle Verpflichtung. Daneben ist die Folklore anderer Länder ein wichtiger und interessanter Bestandteil unseres Programmes geworden.

AUS DEM PROGRAMM i

Die im Sommer dieses Jahres begonnen monatlichen Volksmusik-Wunschsendungen haben bei unseren Hörern ein gutes Echo gefunden und werden im Winterprogramm weitergeführt. Statt der direkt übertragenen sonunerlichen Standkonzerte werden wir im Winter öfters Blasmusik bringen und erfüllen damit viele Hörerwünsche. Auch in den kommenden Monaten wollen wir jede Woche einmal Das Volkslied (Sonntag9.30—9.35 Uhr, 1. Programm) senden und so beispielhaft in Erinnerung rufen.

Volksmusik Leitung: Karl List

Regelmäßig hören Sie Volksmusik von unseren bekannten Gesangsgruppen, Laien­chören, Turmmusiken, Schrammelmusiken und Saitenspielen zu folgenden Zeiten:

Sonntag 6.00—6.10 Uhr, beide Programme

Sonntag 9.35—10.00 Uhr, 1. Programm

Sonntag 12.10—12.30 Uhr, 2. Programm

Montag 19.05—19.30 Uhr, 1. Programm (vierzehntägig)

Dienstag 6.10—6.30 Uhr, 1. Programm

Dienstag 14.00—14.30 Uhr, 2. Programm

Donnerstag 15.15—15.45 Uhr, 1. Programm

Freitag 14.00—14.30 Uhr, 2. Programm

Freitag 19.05—19.30 Uhr, 1. Programm

27

Die musikalische Programmarbeit im Studio Nürnberg wird immer ein Thema in den Vordergrund stellen müssen: die fränkische Musik in der Geschichte und Gegenwart.

Musiksendungen aus Studio Nürnberg Leitung: Dr. Willy Spilling

► MUSIK AUS FRANKEN

„Das Fränkische liegt als eine historisdi gewachsene Wirklichkeit vor uns, aus viel­fältigen Reaktionen gebildet. Jede der fränkischen Landschaften variiert das fränkische Thema von der natürlichen und geschichtlichen Grundlage her auf sehr eigene Weise." (Josef Dünninger.)

„M usik an frän kischen R esidenzen" (er­ster Freitag im Monat 14.30—15.15 Uhr, 2. Programm), nach dem immer noch un­erschöpflichen Thema weitergestaltet und auf die geschichtliche Dreiteilung Frankens bezogen: das fürstbischöfliche Franken(Amberg, Würzburg, Eichstätt), das mark­gräfliche Franken (Ansbach, Erlangen, Bay­reuth) und die freien Reichsstädte (Nürn­berg, Rothenburg, Schweinfurt).

„Für K en n er und L iebhaber" (Donnerstag23.05—24.00 Uhr, 2. Programm), den zahl­reichen fränkischen M eistern und Musik­sammlungen gewidmet, die in die deutsche Musikgeschichte eingegangen sind, wie z. B .: D as Locham er L iederbuch, D ie Bam ­berger M otettenhandschrift (um 1290), D ie Forsterschen Liedsam m lungen, D ie g ro­ß en frän k isch en M eister der R eform ation s­zeit, D ie N ürn berger Lautenm eister, Frän­kische T anzm usik um 1600 u. a.

In der Sendereihe „Im Schatten der großen M eister" (vierzehntägig Freitag 14.30—15.15 Uhr, 2. Programm), wird auch an verges­sene M eister des 18. Jahrhunderts, wie Joh. Chr. Vogel, Jos. M artin Kraus, Georg Vog­ler, Fr. X. Sterkel, Bernhard Molique, Josef Küffner u. a. erinnert werden.

„Fränkische K om pon isten" (vierzehntägig Dienstag 16.05—17.00 Uhr, 1. Programm) und „Z eitgenössische M usik" (alle sechs Wochen Donnerstag 23.05—24.00 Uhr, 2. Programm) dienen der Musik der Gegen­wart, letztere im Zusammenhang mit der von Studio Nürnberg bereits im vierten Jahr durchgeführten Konzertreihe „Ars Nova".

Im „ A ben dkonzert" (Dienstag 22.00—23.00 Uhr, 2. Programm) mit dem Fränkischen Landesorchester werden jetzt auch Orche­sterwerke profilierter fränkischer Kompo­nisten gebracht.

28

„Junge K ünstler m usizieren" und neuer­dings „Jugend m usiziert n eue M usik" (zweiter Freitag im M onat 14.30—15.15 Uhr, 2. Programm) werden in enger Zusammen­arbeit mit dem Städtischen Kulturamt Nürnberg und den Konservatorien in Fran­ken gestaltet.

Fränkische Chöre (Montag 8.45—9.00 Uhr,1. Programm) werden wir in Verbindung mit dem Fränkischen Sängerbund und dem Deutschen Allgemeinen Sängerbund vor allem mit deutschen Volksliedern vorstel­len, aber auch in „Für Freunde der M usik" (Mittwoch 17.25—18.00 Uhr, 2. Programm).

„K leine Stücke a lter M eister" und „G roße M eister unterhalten" (unregelmäßig Sams­tag oder Sonntag 23.05—24.00 Uhr, 2. Pro­gramm) und „A hendkonzert" (Dienstag22.00—23.00 Uhr, 2. Programm) bringen Aufnahmen mit dem Fränkischen Landes­orchester unter Erich Kloss oder Gastdiri­genten, sowie mit den Philharmonischen Orchestern aus Nürnberg, Würzburg, Hof und Coburg.

Die „M u sikbriefe aus Franken" (unregel­mäßig Dienstag 22.00 Uhr, 2. Programm) geben Zeugnis vom regen musikalischen Leben der fränkischen Städte.

ERNSTE MUSIK i

Der Ruf des Studio Nürnberg für die Pflege musikalischer Spezialitäten trifft besonders für die Musica Antiqua zu. Ein systematisch aufgebautes Bandarchiv führt mit geringen Lücken von den anonymen Meistern von Notre Dame bis zur Vorklassik; manches wurde erstmals aus alten Codices und Musiksammlungen zusammengetragen. Diese Musikschätze aus sechs Jahrhunderten werden unter verschiedensten Gesichtspunkten präsentiert:

„M usikalisches T a fe lk on fek t" (Sonntag12.45—13.30 Uhr, 2. Programm), in diesem W inter zum 400. Male serviert.

„A lte M usik" (Sonntag 7.30—8.00 Uhr,2. Programm)

„A lte In strum entalkon zerte des 18. Jah r­hunderts" (unregelmäßig Sonntag 23.05 bis24.00 Uhr, 2. Programm)

„M ozart und d ie O rgel" (Freitag 23.20 bis24.00 Uhr, 1. Programm) und „G esänge

und R hythm en d er V ölker" (Mittwoch23.05—24.00 Uhr, 2. Programm) sind neue Sendereihen.

W eitergeführt werden:„H eitere K lassik" (unregelmäßig Montag 15.15—15.45 Uhr, 1. Programm); „M usika- lisd ie N aditpostille" und „D ivertim ento m usicale" (Freitag 23.20—24.00 Uhr, 1. Pro­gramm); „K eine A ngst vor neuer M usik" (vierzehntägig Samstag 15.30—16.00 Uhr,2. Programm)

29

► VOLKSMUSIK

Eine neue Sendereihe, die jeweils einen Liedanfang wie „Lustig ihr Brüder!" oder „Tanz nüher, tanz rüber!" (vierwöchentlich Montag 19.05—19.30 Uhr, 1. Programm) zum Titel hat, soll die Vielgestalt und Eigenart des fränkischen Volksliedgutes spiegeln, aber auch in zahlreichen Chören und Singgruppen Liedmaterial zeigen und Anregungen zum eigenen Singen und Musizieren geben.

„In der Roden'stube" (vierwöchentlidi Don­nerstag 19.05—19.35 Uhr, 1. Programm), eine Sendefolge mit Geschichten, Liedern, Plaudereien und Volkstänzen zur Unter­haltung an langen Winterabenden.

Fränkische Mundartdichter werden mit Versen und Erzählungen zu W ort kommen (vierwöchentlich Montag 19.05—19.30 Uhr,1. Programm).

Unter den Titeln „M usikalisches B auern­frühstück", „Frän kische S tad tp feife reien " , „Q uer durdi Franken", „Fränkische D orf­m usik" (Mittwoch 6.05—6.30 Uhr, 2. Pro­gramm) und Donnerstag 14.00—14.30 Uhr,2. Programm) singen und spielen Chöre, Kapellen und Gruppen aus allen Teilen Frankens.

► UNTERHALTUNGSMUSIK

Das „faire plaisir" ist der Sinn der Unterhaltungsmusik. Sie muß darum keineswegs „Berieselungsmusik" sein; ein Divertimento von Mozart mag dem einen ebensoviel Ver­gnügen bereiten wie dem anderen eine Suite von Dvorak oder das „jazzige" Stück eines Zeitgenossen. Wir glauben daher gut daran zu tun, wenn wir eine möglichst bunte Palette der musikalischen Unterhaltung bereithalten. Wir bieten an:

„G roße M eister unterhalten" und „N eue U nterhaltungsm usik" (unregelmäßig Sams­tag oder Sonntag 23.05—24.00 Uhr, 2. Pro­gramm); „ V olkslieder und T änze aus a ller W elt" (unregelmäßig Sonntag 23.05—24.00 Uhr, 2. Programm); „Froher Sang und Klang" (Sonntag 7.00—7.30 Uhr, 2. Pro­

gramm); „Zur M ittagspause" (Montag und Freitag 12.00—13.00 Uhr, 1. Programm); „M usikalisd ie Bagatellen" (Dienstag 14.00 bis 14.30 Uhr, 2. Programm); „M elod ie zur N adit" und „Zart besa ite t — M usik zum T agesausklan g" (Donnerstag 00.05—01.00 Uhr, 1. Programm).

30

Es wirken mit: das Fränkische Landes­orchester unter Leitung von Leo Eysoldt und Gastdirigenten; das Blasorchester Hans Blum; das Orchester Leo Eysoldt;

das Unterhaltungsorchester Kurt Illing; das Orchester Josef Niessen; das Nürnber­ger Unterhaltungsseptett.

TANZMUSIK i

Auch hier ist unsere Devise „Wer Vieles bringt, wird Manchem etwas bringen". Darum bemühen wir uns ebensosehr um neue aparte Besetzungen wie um das „Make up" des Arrangements und möchten Ihnen gefallen in Sendungen wie:

„K inder, w ie d ie Z eit vergeht!" (vierzehn­tägig Donnerstag 19.05—19.35 Uhr, 1. Pro­gramm), Gedrucktes in W ort und Musik, hervorgekramt von Herbert Lehnert und Dieter Traupe.„Mit M usik g eh t a lles b esser —Beschw ingte R hythm en und dazw ischen ein p aar Tips" (vierzehntägig Mittwoch 16.05—16.45 Uhr, 1. Programm)„D er k lin gen de W ecker" (Dienstag und Donnerstag 5.30—5.57 Uhr, 1. Programm); „O hne Pause bis acht" (Dienstag und

Freitag 7.10—8.00 Uhr, 1. Programm); „One— Two", Tanzmusik aus Übersee und „In­term ezzo in Jazz" (Freitag 0.05—01.00 Uhr, 1. Programm).

Sie hören dabei das Nürnberger Tanz­orchester unter Leitung von Josef Niessen; das Orchester Kurt Illing; die Kapelle Steff Lindemann; W erner Elix mit seinem Cock­tail-Q uintett; das Nürnberger Jazzcolle­gium; die Piccolinos; die Kiebitze; Hans Ehrlinger mit seinen Solisten und andere.

Unterhaltung im Hörfunk Leitung: Dr. Rudolf Didczuhn

Unterhaltendes W ort

Leichte Unterhaltungsmusik

Das Geheimnis einer guten Funkunterhaltung wird immer in der vernünftigen Ordnung, dem gescheiten Zusammenbau, der raffiiüerten Mischung und witzigen Durchdringung der beiden Hauptelemente Wort und Musik liegen. Wir wissen, — so sehr wir es bedauern — daß gewisse Musikprogramme zu gewissen Tageszeiten nur als Nebengeräusch zu anders gearteten Tätigkeiten konsumiert werden. Wir wissen aber auch, daß vielen Hörern mit der Geräuschkulisse allein nicht gedient ist. Leichte Unterhaltungsmusik vom „Klingenden Wecker" bis zum „Rendezvous um Mitter­nacht" wird den Tagesablauf die ganze Woche über begleiten. Unterhaltende Wort­sendungen werden in stärkerem Maße in Erscheinung treten, wenn es dem Wochen­ende entgegengeht und wir annehmen dürfen, daß nach der Arbeitswoche Ruhe für eine gesammelte Stunde verbleibt.

Unterhaltendes Wort Leitung: Olf Fisdier

AUS DER PLANUNG i

Donnerstag

Der Abend für die Freunde des Kriminal­hörspiels (21.05—21.45 Uhr, 2. Programm) mit den Reihen: „Peter V oss, d er M illio­nendieb" nach dem bekannten Roman von E. G. Seeliger; „D ie M otten" von W alter Brandin; „D ie D am e im N ebel" von Lester Powell; „Stunde N ull = 3 Uhr 15!" von Rolf und Alexandra Becker; „D ie Falle" von Robert Thomas

Freitag

Nach der leiditen Musik zu Beginn des Abends die monatliche Sendung „Blick zu­rück — oh n e Zorn" von Klaus W olff (er­ster Freitag des Monats 21.00—21.30 Uhr, 1. Programm); „Peter F ran ken felds B astel­stunde" (unregelmäßig). Alle zwei Monate

„M usikalische Leichtgew ichte", ein Ama­teurwettkampf Züridi—Salzburg—Mündien (20.00—22.00 Uhr, 1. Programm).

Samstag

Am Abend (20.15—22.00 Uhr, 1. Programm) in wödientlichem Wechsel: „D as Bayerische K arussell" , gedreht in versdiiedenen Orten des Landes mit Karusselldirektor O lf Fi­scher und Musikmeister Raimund Rosen­berger; „Leichte M ischung" mit viel Musik und ein wenig Cabaret, zusammengestellt von W alter Netzsch; „M ünchner Brettl — Von Schw abing bis zur Schw anthaler Höh'" mit Emil Vierlinger; „B ayerische Bauern­bühnen", aufgenommen an den Spielorten unserer heimatlidien Bühnen.

35

„D ie k le in e Spätlese" (vierzehntägig Sams­tag 22.05—22.20 Uhr, 1. Programm) berich­tet aus dem Papierkorb der Weltpresse. Unverändert fortgefiihrt wird die Sendung „M usikkorrespondenten berichten" (Sams­tag 22.20—23.00 Uhr, 1. Programm).

Sonntag

In „Sonntag um Vier" (16.00—17.30 Uhr,1. Programm) werden sich reihum ablösen: „Bairisch H erz" ; „M ikro fon fü r alle" mit Anneliese Fleyenschmidt, Alois Fink und Franz Schönhuber; „W illy Berling singt und p lau dert von A lt-W ien" und „Bayeri­scher Stam m tisch" mit Emil Vierlinger und Hellmuth Kirdtammer.

Für den Abend ist einmal im M onat die Sendereihe „Seinerzeit au sverkau ft" (20.00 bis 22.00 Uhr, 1. Programm) vorgesehen mit folgenden Theatererfolgen der Ver­gangenheit: „Traum ulus" von Arno Holz; „D ie Schm etterlingsschlacht" von Hermann Sudermann; „K lein D orrit" von Franz von Schönthan; „D ie B ettleroper" von John Gay; „M ein L eopold" von Adolph

L'Arronge; „H asenklein kan n nichts da­für" von H. M. M ons; „Liselott von der Pfalz" von Rudolf Presber.

Cabaret-Programme und Unterhaltungs­features (1. Programm 22.05—22.45 Uhr,2. Programm 21.05—22.00 Uhr) sind am späten Abend zu erwarten, darunter: „G äste im C abaret" mit Aufnahmen aus den bekanntesten Münchner Cabarets; „An­d ere S tädte — an d ere Pointen" mit Auf­nahmen auswärtiger und ausländischer Ca­baret- und Brettlensembles; „D as Brettl — ih r L eben " ; „Das C abaret d er N achkriegs­zeit", eine historische Montage von Heinz Greul; „Das fä llt ja gar n icht au f" , zeit­gemäße Variationen, vorgeführt von Hell­muth Kirchammer; „Das hör' ich gern", Interviews und Musikwünsdie, beigebracht von Margot Hielscher; ferner unsere neue gemeinsame Sendung mit der BBC: „Hin­ü b er — H erüber" , ein Gästebuch London­München.

Neu ist das „B etthupferl fü r Erw achsene" (22.05—22.15 Uhr, 1. Programm), zunächst versuchsweise alle vierzehn Tage.

36

Leichte Unterhaltungsmusilc Leitung: Carl Michalski

Unsere Sendungen bringen wieder Musik aus eigener Produktion, Aufnahmen anderer Rundfunkstationen des In- und Auslandes und von Schallplatten. Neu ist unsere „Platten-Party“ (Donnerstag 20.00—20.45 Uhr, 2. Programm) mit Tips für Sammler und solche, die es werden wollen; junge Talente der leichten Musik stellen wir in unserem „Nachwuchs-Studio" vor. Die wechselnde Unterhaltung für den Freitagabend haben wir beibehalten, und zwar: die musikalische Monatsrevue „Der Ton macht die Musik"; unter dem Motto „So tanzt Europa" Übertragungen aus Tanzpalästen europäischer Großstädte; ein heiteres musikalisches Quiz mit Fred Rauch „Gute Noten für gute Noten", anschließend unser „Nachwuchs-Studio" und die kleine Platten­spielerei „Mal Gramola — mal HiFi"; am letzten Freitag des Monats das „Schlager- harometer. Wir übertragen aus Bremen das „Hafenkonzert“ (vierzehntägig Sonntag 8.05—9.00 Uhr, 1. Programm) und zwei öffentliche Veranstaltungen unseres Rund­funk-Tanzorchesters unter dem Titel „Rhythmus auf Reisen" (Samstag 20.15—22.00 Uhr, 1. Programm).

SENDEREIHEN i

D as gem ütliche Eckerl (Sonntag 14.30—16.00 Uhr, 1. Programm) — Eine Sonntag- nachmittags-Plauderei mit Emil Vierlinger bei volkstümlichen Melodien G ute Fahrt! (Sonntag 19.05—19.45 Uhr, 1. Programm und werktags außer Mittwoch 10.40—11.15 Uhr, 1. Programm) — Musik, Plaudereien und Informationen fürs Auto­radio

D as Film alhum (vierzehntägig Sonntag abends im 1. Programm) — bringt Musik aus deutschen und ausländischen Filmen

M usik fü r Dich (Sonntag 14.30—16.00 Uhr, 1. Programm) — Unser Wunschkonzert am Sonntagnachmittag mit Heidi Grünert

Jazz-A B C (Montag 20.15—20.45 Uhr, 2. Pro­gramm) — Eine Sendung — nicht nur für Fans

W ir schallplatteln (Dienstag 22.40—23.20 Uhr, 1. Programm) — Eine Sendung in der A rt der international beliebten Disc-Jodiey- Programme

Sie wünschen? (Mittwoch 20.15—21.30 Uhr, 1. Programm) — Fred Rauch plaudert zu Programmen, die wir auf Wunsch unserer Hörer zusammengestellt haben

Jazz Journ al (Mittwodi 23.00—23.45 Uhr,1. Programm) — Der Treffpunkt für die Jazzfreunde in Europa

37

Jazz freu n d e unter sich (Donnerstag 21.40 bis 22.25 Uhr, 2. Programm) — Das Gegen­stück mit einem vierwöchentlich wiederkeh­renden Jazz Wunschkonzert

D ie k lin gen de Fu nkpost (Samstag 15.00 bis 16.40 Uhr, 1. Programm) — Leidite Un­terhaltung in W ort und Ton als Auftakt zum Wochenende

In e igen er Sache (vierwöchentlich abends)— Acht Rundfunk-Tanzorchester bringen die besten Aufnahmen ihrer neuesten Pro­duktion

P er P latte nach Paris (alle sechs bis acht Wochen abends) — Bob Astor berichtet in W ort und Musik aus der Hauptstadt des Chansons

► AUS DEM ÜBRIGEN PROGRAMM

T anzm usik von hüben und drüben (Sonn­tag etwa 22.50—24.00 Uhr, 1. Programm)— Schallplatten aus Europa und Amerika mit Musik zum Gesellschaftstanz

Ja , w enn d ie M usik n icht w ar! (Sonntag abends, 2. Programm) — Ein großes Unter­haltungskonzert mit interessanten Gegen­überstellungen aus Melodien von gestern und heute

B elieb te K ünstler — b e lieb te M elod ien (Montag 15.45—17.00 Uhr, 2. Programm)— Eine Starsendung im weitesten Sinn

Zum Fünf-U hr-T ee (Montag, Mittwoch und Samstag 17.10—18.00 Uhr, 1. Programm) — Tanz- und Salonmusik am späten Nach­mittag

D er bunte T eller (Montag 19.30—20.15 Uhr,2. Programm) — Eine Schallplattenrevue mit Originalaufnahmen aus aller W elt

Zum F eieraben d (Dienstag und Donners­tag 18.00—19.00 Uhr, 2. Programm) — Leichte Musik zur Entspannung

T anzm usik — m ad e in G erm any (Dienstag 23.20—24.00 Uhr, 1. Programm) — Schla­ger- und Tanzmelodien deutscher Kompo­nisten

Gut au fg eleg t (Mittwoch und Samstag 7.10 —8.00 Uhr, 1. Programm) — Schallplatten­musik

Zur M ittagspause (Mittwoch 12.00—13.00 Uhr, 1. Programm) — Tanz- und volkstüm­liche Musik

So klingt's b e i uns! (Mittwoch 14.00—14.30 Uhr und Samstag 8.10—8.45 Uhr, 2. Pro­gramm) — Volkstümliche Musik

Von M elod ie zu M elod ie (Mittwoch 14.30 —15.15 Uhr, 2. Programm) — Unterhal­tungsmusik zum frühen Nachmittag

N eues aus der N oten m ap p e (Donnerstag 19.35—20.00 Uhr, 2. Programm) — Leichte Musik — eben aufgenommen von unseren Orchestern und Kapellen

Streicher-Seren ade (Donnerstag 22.30—24.00 Uhr, 2. Programm)

38

Unser K a ffe e k o n z er t (Freitag 15.45—17.00 Uhr, 2. Programm)

ln der Bar nebenan (Freitag 23.05—23.30 Uhr, 2. Programm) — Tanzmusik in klei­ner Besetzung zum späten Abend

D ie fröh lich e Schallp latte (Samstag 9.15 bis10.00 Uhr, 2. Programm)

Frohe Laune (Samstag 12.00—12.30 Uhr, 1. Programm) — Ein Mittagskonzert mit beliebten Melodien

Ich freu e m id i, daß m orgen Sonntag ist! (Samstag 13.00—14.00 Uhr, 2. Programm)

M u sikalisd ier C ocktail (Samstag 18.00—19.00 Uhr, 2. Programm) — Gern gehörte Solisten und Ordiester, eine Nonstop-

Revue mit moderner, mandimal mondäner leiditer Musik

R endezvous um M itternacht (Samstag 0.05 —1.00 Uhr, 1. Programm) — Leichte Musik zum Wochenende mit beliebten Solisten und bekannten Orchestern

Saludos A m igos! (unregelmäßig) — Melo­dien aus südlichen Zonen

Ich liebe d ie Sonne, den M ond und die Sterne (alle sechs bis adit W odien abends)— Musik und W ort zwischen Tag und Traum.

Ganz leis erklingt M usik (unregelmäßig0.05—1.00 Uhr, 1. Programm) — Ver­träumte Melodien

Das Rundfunk-Tanzorchester unter der Leitung von Herbert Beckh bringt neben anderen Sendungen Tanzmusik vom Tage unter dem Titel „Melodie und Rhythmus" (Donnerstag 23.15—24.00 Uhr, 1. Programm); Schlager von gestern, neu aufgenommen, bringt die Sendung „Die kennt jeder", und in „Unbekannte Bekannte" stellen wir Komponisten und Textdichter der leichten Unterhaltungs- und Tanzmusik vor.

39

Politik und Wirtschaft. . fß .

"" im Hörfunk Leitung: Walter von Cube

Sport

Ostfragen

Von einer Redaktion, die unter dem Diktat des stündlich veränderten Gesdiehens in aller Welt arbeitet, wird der Hörer schwerlich ein Programm erwarten. Immerhin bieten über ein Dutzend Nachrichtensendungen am Tage, dazu amtliche Bekannt­machungen und ein Veranstaltungs-Kalender die Gewähr, daß niemandem ein Ereig­nis von einiger Bedeutung zu entgehen braucht.

Nachrichten Leitung; Clemens Martin

NACHRICHTEN i

sonntags

07.00—07.05 Uhr beide Programme08.00—08.05 Uhr 1. Programm09.00—09.05 Uhr 1. Programm, in Deutsch,

Englisdi, Französisch12.05—12.10 Uhr 2. Programm13.00—13.10 Uhr 1. Programm19.00—19.05 Uhr 2. Programm19.45—19.55 Uhr 1. Programm21.00—21.05 Uhr 2. Programm22.00—22.05 Uhr 1. Programm23.00—23.05 Uhr 2. Programm24.00—00.05 Uhr beide Programme

werktags

06.00—06.05 Uhr beide Programme07.00—07.05 Uhr beide Programme

08.00-08.0509.00-09.05

09.50—10.00

12.00—12.0513.00—13.1017.00—17.10 17.10—17.25

19.00—19.05 19 .45-20.0021.00—21.0522.00—22.0523.00—23.0524.00—00.05

Uhr beide Programme Uhr 1. Programm, in D eutsch,

Englisch, Französisch Uhr 1. Programm

Schw arzes Brett und Be­kanntm achungen

Uhr 2. Programm Uhr 1. Programm Uhr beide Programme Uhr 2. Programm Nachrichten

aus Bayern Uhr 2. Programm Uhr 1. Programm Uhr 2. Programm Uhr 1. Programm Uhr 2. Programm Uhr beide Programme

43

Die Politische Redaktion sieht ihre Aufgabe darin, so überparteilich xmd unabhängig wie möglich aus den Bereichen der Außenpolitik, Innenpolitik, Sozialpolitik und Wehr­politik jene Stimmen auszuwählen, die etwas zu sagen haben und in der Lage sind, über wesentliche poUtische Vorgänge objektiv zu informieren und subjektiv zu kommentieren.

Politik Leitung; Walter Kröpelin

► AUS DEM PROGRAMM

Im Winterprogramm ist der außenpoliti- sA en Berichterstattung mehr Zeit als bis­her gewidmet. Unsere Korrespondenten in Afrika und Asien werden über Ziele und Chancen der Entwidclung junger Völker in­formieren. Die nordamerikanischen Präsi- dentsdiaftswahlen und ihre Auswirkung auf Europa und die W elt ist Gegenstand mehrerer Sendungen.

Das Verhältnis europäischer Staaten zu­einander soll sich in den Beiträgen G e­spräch ü ber d ie G renze und E uropäer unter sich widerspiegeln.

Eine Reihe staatsbürgerlicher Vorträge von T h eod or Eschenburg wird sich mit dem politischen Stil in unserer Zeit befas­sen, mit dem Bürger und seinem Verhält­nis zum Staat, mit ungenutzten und miß­brauchten Freiheiten, mit politischen Re­alitäten und Irrealitäten unserer Gegen­wart.

Die ö ffe n t lic h e M einung und ih re O rgane heißt eine Vortragsreihe, in der den Quel­len der allgemeinen Meinungsbildung nach­

gegangen und die Rolle von Presse, Hör­funk, Fernsehen, Film und Cabaret kritisch untersucht werden soll.

Eine Serie sozialpolitischer Sendungen von Heinz Theo Risse untersucht den Struktur­wandel bei Arbeitern, Angestellten und Beamten, ausgehend von der Studie Paul Jostocks „Gibt es noch ein Proletariat?" Namhafte Soziologen wie Hans Paul Barth, Siegfried Braun, Emil Darendorf, Hans Popitz und Jürgen Habermaß werden in Vorträgen, Betriebsreportagen und Dis­kussionen zu W ort kommen.

Die staatsbürgerliche Fragestunde „Bayern frag t B onn“ (vierwöchentlich Freitag 20.00 —20.45 Uhr, 1. Programm) wird wieder aufgenommen.

Die wehrpolitischen Sendungen werden vornehmlich internationale Aspekte be­rücksichtigen.

Gelegentliche Buchbesprechungen weisen auf lesenswerte politische Neuerscheinun­gen hin.

44

FEATURE-PROGRAMM i

An einzelnen Feature- und Dokumentarsendungen haben wir unter anderem vor­bereitet:

Berlin 1960 — Insel oder Drehscheibe? K om m unism us ä la S o fia — Reisebericht aus Bulgarien

ln m einem N am en? — Über Anspruch und Legitimation von Verbänden

D as G eschäft m it d er D iffam ieru ng — Ein Bericht über Schlammgruben der Politik

H inter ih rer Zeit? — Studenten und die Politik

D as statistische D D R -Jahrbuch und die P ropaganda — Eine kritische Studie der innen- und außenpolitischen Entwidclung

D er politische Irrtum — Von Renegaten von gestern und heute

D er P rozeß A d o lf E idim ann — Eine Bilanz unserer Vergangenheit

Von d er D em okratie zur T echn okratie — Eine Studie über die Herrschaft der Fach­leute

D ie Schw arz-W eiß-M aler und d ie R oten — Von guten und schlechten Antikommu­nistenG eld, G esinnung, H asardeure — Politische Infihration und ihre Abwehr ]a , mach nur einen Plan — Wandlungen der Krankenversicherungsreform D ie E hre in der Lohntü te — Das östliche Deutschland und seine Arbeitsbrigaden O peration ssaa l III g esch lossen — Die Si­tuation in unseren Krankenhäusern Bedienung bitte! — Vom W irte Wunder­mild zum Automatenrestaurant Frem darbeiter od er K o llege? — Ausländi­sche Arbeiter in der Bundesrepublik H albzeit b e i d er B undesw ehr — Eine Zwi­schenbilanz über den „neuen Geist"D er P aragraph und d ie B undesw ehr — Ein Vergleich mit Reichswehr und W ehr­macht

REGELMÄSSIGE SENDUNGEN i

„Presseschau" (Montag mit Freitag 13.10—13.15 Uhr, 1. Programm)

„K om m entar zum Tage" (Montag mit Don­nerstag 22.05—22.10 Uhr, 1. Programm)

„Stunde d er A rbeit" (Montag 18.00—18.30 Uhr, 1. Programm)

„Program m oh n e T itel" (Dienstag 19.05— 19.35 Uhr, 2. Programm)

45

„W as sagen Sie dazu?" (Mittwoch 19.35—19.40 Uhr, 1. Programm)

„P olitik aus erster H and" (Mittwoch 20.00 —20.15 Uhr, 1. Programm)

„P olitische Rundschau" (vierzehntägig M itt­woch, 19.05—19.20 Uhr, 2. Programm)

„W ehrpolitische Umschau" (vierzehntägig Mittwoch 19.05—19.35 Uhr, 2. Programm)

„Spiegel d er Sozia lpolitik" (Mittwoch 20.45 —21.00 Uhr, 2. Programm)

„Europa — d iese W oche" (Freitag 22.05—22.40 Uhr, 1. Programm)

„K om m entar d er W oche" (Samstag 20.00—20.15 Uhr, 1. Programm)

46

Die Devise des Zeitfunks heißt: Schnell und aktuell! Sein Programm ergänzt und vertieft die wichtigsten Tagesnachrichten, indem es Begleitumstände, Gründe und Hintergründe aufzuhellen versucht. Eine Sendung für Hörer, die weiüg Zeit haben und trotzdem über das Zeitgeschehen sofort, knapp und zuverlässig unterrichtet sein wollen. Um dieses Bemühen noch deutlicher als bisher zu machen, haben wir für das Winterprogramm einige Änderungen vorgenommen.

Zeitfunk Leitung: Hans-Joadiim Netzer

Die „C hron ik des Tages" (bisher „Echo der Zeit", Montag bis Freitag 18.30—19.00 Uhr, 1. Programm) bringt nach einer Zusam­menfassung der wichtigsten Nachrichten die im Laufe des Tages eingegangenen Re­portagen, Interviews und Kurzberichte un­serer Reporter und Korrespondenten in aller W elt, häufig auch Direktübertragun­gen — kurz: es ist eine Sendung, die oft erst während der Sendung entsteht.

In der „W ochendiron ik" (Samstag 18.30—19.00 Uhr, 1. Programm) vermittelt Hans- Joachim Netzer künftig schon am letzten Abend der Woche einen zusammenfassen­den Rückblick auf die wichtigsten Ereig­nisse der Woche.

Aktuelle zeitkritische Themen in dokumen­tarischer Form werden künftig in der Sen­dung „R eporter unterw egs" (Samstag 9.20 bis 9.50 Uhr, 1. Programm) vorgestellt; sie soll auch interessante Reportagen und Reiseberichte unserer Ausländskorrespon­denten bieten.

M it seinem „Kreuz und quer zum W od ien ­end" (Samstag 12.30—13.00 Uhr, 1. Pro­gramm) hat sich Kurt Seeberger seit lan­gem eine begeisterte Hörergemeinde ge­schaffen. Er wird auch im W interpro­gramm mit seinen zeitkritischen Plaude­reien regelmäßig zu hören sein.

47

Wirtschaft ist heute, genauso wie Politik, ein Bereich unseres Zusammenlebens, der jeden berührt. Der Wirtschaftsfunk will daher nicht nur ein Fachdienst für Spezialisten sein, sondern versuchen, in informierenden, kommentierenden und analysierenden Beiträgen einem möglichst großen Hörerkreis Einblick in die wirtschaftlichen Zusam­menhänge zu geben. In diesem Winterhalbjahr werden wir besonders die kritischen Meinungen unserer Hörer zum Anlaß nehmen, um umstrittene Themen der Wirt­schaft zur Diskussion zu stellen.

Wirtschaftsfunk Leitung: Rudolf Mühlfenzl

► NEU IM PROGRAMM

„Sagen Sie uns Ihre Meinung!“ — Eine Repräsentativ-Befragung des Bayerischen Rundfunks (Montag 20.00—21.00 Uhr, 1. Programm), dargestellt, analysiert und kommentiert in drei Folgen:

3. O ktober: Bundeswirtschaftsminister Pro­fessor Ludwig Erhard: W as ist Ihnen die M arktw irtschaft wert? und eine Untersuch­ung von W ilhelm B ittorf; W as ist das, die M arktw irtschaft?

7. November: Ein Ergebnis in Z ahlen ! — 4500 Verbraucher nehmen Stellung zu un­serem Wirtschaftssystem

28. November: D er K un de unterm R önt­genschirm — Die Analyse unserer reprä­sentativen Umfrage und ihre w irtsdiafts- politischen Konsequenzen, kommentiert von Bundeswirtschaftsminister Professor Lud­wig Erhard

► DER FLECK MUSS WEG!

In engem Kontakt mit unseren Hörern wollen wir in einer Sendereihe „Der Fleck muß weg.'"umstrittene Vorgänge aus dem wirtschaftlichen Leben öffentlich kritisieren.

W ir werden auf Grund von Hörerzuschrif­ten einige beispielhafte Fälle herausgreifen und uns dann an die zuständigen Behörden oder sonstigen Dienststellen wenden, um

festzustellen, wer diesen „Fleck" verursacht hat. Vielleidit gelingt es uns damit, manche Übel und Mißstände abzustellen, die zu öffentlichem Ärgernis geworden sind.

48

„Nachbarn von heute — Partner von morgen" — Eine Gemeinsdiaftsproduktion mit Radio Bremen

An den Erlebnissen von fünf jungen Ehe­paaren werden wir in dieser Sendereihe in feuilletonistisdier Form die Lebensweise unserer Nadibarn in der Europäisdien W irtsdiaftsgem einsdiaft schildern: ihre Ge­wohnheiten und Nationalgeridite, die Lohn-

und Preisverhältnisse und audi das bevor­zugte Urlaubsziel, natürlidi ebenso Ar­beitszeit, soziale Errungensdiaften, sowie die Steuerbelastung. Kurz gesagt, ein Bild des Lebensstandards unserer Partner im Gemeinsamen Markt.

„München, 19 Uhr" — Kritik aus erster Hand

Jeden ersten Freitag im M onat werden wir am Karlsplatz in Mündien versdiiedene Passanten kurz um ihre Meinung zu einem aktuellen und umstrittenen Thema befra­

gen. Nadi diesen Publikumsstimmen sollen in einem prägnanten Kommentar Irrtümer und Mißverständnisse, die wir auf Grund dieser Umfrage erfahren, korrigiert werden.

„Mixtur in Hot und Baisse"

Um unseren Hörern hochaktuelle, amü­sante, interessante Ereignisse aus dem wirtsdiaftlidien Leben möglichst kurzweilig und unterhaltsam darzubieten, wird in die­

ser Sendereihe vor allem Musik zu hören sein, die nur durch kurze Kommentare, Glossen, Bladcouts und knappe Reportagen unterbrochen werden soll.

„Fahr vorsichtig! — Death is so permanent"

Eine Sendereihe von zwanzig Kurzbeiträgen über die wichtigsten verkehrstechnischen und verkehrsrechtlichen Probleme des mo­dernen Straßenverkehrs; L ieb e am L en k­rad — Über Fahrlässigkeit im Verkehr; D er g roß e R ausdi — Über die Geschwindigkeit; Student nach N izza — Über die Gefällig­keitsfahrt; K augum m i m it G esetzesrang —

Über Paragraph 1 ; D ie g roß e A hnungs­los ig k e it — Über den Fußgänger; Solan ge es gut g eh t — Über die Kurve; Faustregeln fü r Ü berleben d e — Über den U nfall; Plau­dereien unter A u tofahrern — Über die Beleidigung; Staatlich v erordn eter Spazier­gang — Über den Führersdieinentzug.

49

► FEATURE-PROGRAMM

Folgende Einzelthemen haben wir vorbereitet;

D er eisern e Polyp — Das Netz der Pipe­lines in Europa, von Gerhard Herrn Scrap it — W ir f es w eg und k a u f es neu— Verschwendung als Wirtschaftsprinzip, von Erich Paetzmann D ie Q uadratur des P reises — Eine Analyse der Preisbildung von Günther Burike K onjunktur oh n e Ende? — Eine kritische Betrachtung zur Lage unserer Bauindustrie, von Ludwig SchubertG lanz und E lend am R ande d er K onzerne— Probleme und Schwierigkeiten der Zu­lieferindustrie, von Bastian Müller

E ndstation M arienplatz — Die Geschichte der Münchner Straßenbahn, von Hansjörg Bodamer

D ie Schatten von H olly w ood — Eine sze­nische Funkfassung des Buches „Film" von Lilian Ross, von W alter Panofsky

D ie M acht d er O hnm ächtigen — Entwick­lungshilfe für Entwicklungsvölker, von Peter Coulmas

N ew L o o k in den Schalterhallen — Neue Methoden im Bankgeschäft

y SENDEREIHEN

Der aktuellen Information, der Kritik und mäßige Sendungen:

„D er W irtschaftskom m en tar" (Montag19.30-19 .45 Uhr, 1. Programm)

W irtsd ia ftsg losse von R ufus M ücke (Don­nerstag 19.35—19.40, 1. Programm)

W irtsd ia ftsp o litik d er W och e (Freitag 18.15 —18.30 Uhr, 1. Programm)Durch d ie Lupe g eseh en — K ritische An­m erkun gen fü r V erbraucher und Steuer­zah ler (Dienstag 20.45—21.00 Uhr, 2. Pro­gramm)M arkt- und B örsendienst, W irtschaftsnach­richten (Montag mit Freitag 14.30—14.45 Uhr, 1. Programm)

dem Kommentar dienen folgende regel­

Aus B ayerns W irtschaft (vierzehntägig Mittwoch 19.20—19.35 Uhr, 2. Programm)

P raktische H inw eise (Samstag 8.10—8.15 Uhr, 1. Programm)

Steuer- und R echtsfragen aus dem A lltag (Montag 8.10—8.15 Uhr, 1. Programm)

D er S tellen m arkt (Freitag 8.10—8.15 Uhr, 1. Programm)

W irtsch a ft im Q uerschnitt (Mittwoch 18.15 —18.30 Uhr, 1. Programm)

Firm enberichte (Mittwoch 14.30—14.35 Uhr,1. Programm)

50

Die deutsche und europäische Landwirtschaft rücken auf ihrer Suche um eine gemein­same agrarpolitische Konzeption immer mehr in den politischen Mittelpunkt. Da vom Gelingen dieser Bestrebungen für die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) imd die heimische Landwirtschaft sehr viel — wenn nicht alles — abhängt, will der Landfunk noch mehr als bisher Landwirten und Verbrauchern die Probleme allgemein­verständlich darstellen. Besonders wollen wir zeigen, wo wunde Punkte zwischen der inländischen Agrar- und Marktwirtschaft die Entwicklung hemmen.

Landfunk Leitung: Dr. Erich Geiersberger

AUS DEM PROGRAMM i

Der „Blick über den Zaun" (sonntags 7.30—7.45 Uhr, 1. Programm) bringt der großen Zahl der Gartenliebhaber Tips und Anregungen für ihr Hobby. Die „Marktmeldungen" (werktags 6.05—6.10 Uhr, 1. Programm) bringen am Montag eine Übersicht über die Schlachtviehmärkte der vergangenen Woche, von Dienstag bis Freitag Schlachtvieh­notierungen vom Vortage und am Samstag einen Bericht über den Verlauf der Nutz­vieh- und Ferkelmärkte der Woche. In unserer regelmäßigen Sendung „Volksmusik und Landfunk" (werktags 11.15—12.00 Uhr, 1. Programm) behalten wir die Schwer­punkte bei:

MontagAktuelles aus der Vorwoche; alle vierzehn Tage R echtsfragen , zum Teil als Beantwor­tung von Hörerbriefen

Dienstag

Tierhaltung, Tierzucht und Innenw irtschaft

Mittwoch

Tag der Sendereihen: P ressed isku ssion(1. M ittwoch); H örerbrie fe , durch Experten beantwortet (2. Mittwoch); W ir und d ie EW G — Berichte aus den 6 EWG-Ländern und deren Nachbarn (3. Mittwoch)

Donnerstag P roblem e der Landtechnik, E rtragssteige­rung und P rodu ktion skosten sen ku n g

Freitag

M arktbericht d er W och e ; Sendung fü r die L an d frau ; zum Monatsende die G ebraucht­sch lepperbörse

Samstag

Die neue Sendereihe „Der w unde Punkt" (1. Samstag) und Blick in d ie Landw irt­scha ft der ganzen W elt mit interessanten Informationen

Sport Leitung: Josef Kirmaier

Der Sportfunk kennt auch nach den Olympischen Sommerspielen in Rom keine Ruhe­pause, denn das Winterprogramm bietet eine geradezu unwahrscheinliche Fülle natio­naler und internationaler Veranstaltungen in der Halle, auf Schnee oder Eis. Die Sendezeiten erfahren gegenüber dem Sommerprogramm zwei bemerkenswerte Ände­rungen.

Eine neue Sendung „Sportthem a der W od ie“ (Sonntag 18.45—19.00 Uhr, 1. Pro­gramm) vermittelt das aktuellste kritisdie Problem in Form von Gesprächen am runden Tisch, Kommentaren und Inter­views, wobei prominente Aktive, Funk­tionäre und Journalisten des In- und Aus­landes das W ort ergreifen.

„Das N eu este vom S port“ (Samstag 19.05—19.20 Uhr, 1. Programm) wird mit Rüdc- sicht auf den früheren Beginn der Fuß­ball-M eisterschaftsspiele vorverlegt; da- durdi werden die Sportfreunde audi über Ergebnisse von anderen W ettbewerben schnell unterrichtet.

► ÜBRIGE SENDUNGEN

Die regelmäßigen Sportsendungen sind darüber hinaus:

(Sonntag 16.15—17.00

(Sonntag 17.30—18.45

(Sonntag 18.45—

„Sport am Sonntag Uhr, 2. Programm)„Sport und M usik“Uhr, 1. Programm)„Sportthem a d er W odie"19.00 Uhr, 1. Programm)„Sport in Kürze" (Sonntag 19.55—20.00 Uhr, 1. Programm)„Sportquerschnitt" (Sonntag 22.40—23.00 Uhr, 2. Programm)

„Sportg losse von J o s e f K irm aier“ (Diens­tag 19.35—19.40 Uhr, 1. Programm)„Sport d er W od ie" (Mittwoch 22.10—22.25 Uhr, 1. Programm)„Sportm osaik" (Donnerstag 20.45—21.00 Uhr, 2. Programm)„Das N eu este vom Sport" (Samstag 19.05—19.20 Uhr, 1. Programm)„Sport am Sam stagabend" (Samstag 23.00 bis 23.15 Uhr, 1. Programm)

► SONDERSENDUNGEN

Überragende nationale oder internationale Veranstaltungen werden wir nicht nur in den vorgenannten Sendezeiten übertragen, sondern auch in Sonderzeiten berück­sichtigen. Hervorzuheben sind unter anderem:

52

OktoberL eid ita th le tik -L än d erkam p f P olen—D eutsch­land in Warschau ( 1 —2.); D eutsche M ann­schaftsm eisterscha ft im Fechten in Soest (6 .-9 .) ; D eutsche M eisterschaften im G e­w ichtheben in Stuttgart (7 .-8 .) ; Leicht­a th le tik -L än d erkam p f D eutschland—Schw e­den in Hamburg (8 .-9 .) ; R ugby-Länder­sp iel D eutschland—B elgien in Frankfurt (9.); T rabrennen um den P reis d er B esten in Mündien (9.); Sechstagerennen in Frank­furt (1 5 .-2 1 .); L om bardei-R adru n d fahrt in Mailand (16.); R adsport-W eltm eisterschaf­ten in der H alle in Mühlhausen/Elsaß (2 2 .-2 3 .); Fu ßball-W eltm eisterschafts-A us­scheidung N ordirland—D eutschland in Bel­fast (26.); Sechstagerennen in Dortmund (2 7 .-2 . 11.).

NovemberF u ßball-A u sw ahlsp iel Süddeutschland—Zen­tralungarn in München (2.); D eutsche M ei­sterschaften im A m ateurboxen in Köln (2 .-6 .) ; F u ßball-W eltm eisterschafts-A us­scheidung G riechen lan d-D eu tsch lan d in Athen (20.); F u ßball-L än dersp iel Bulgarien —D eutschland in Sofia (23.).

Dezember

Z w ischenrunde um den A m ateur-Fußball­p o k a l (18.); In ternation ales W eihn achts­Skisprin gen in Garmisdi-Partenkirchen (25.); D eutsch-Ö sterreich ische Skisprin ger­T ou rnee in Oberstdorf, Garmisdi-Parten- kirdien, Innsbruck und Bisdiofshofen (3 0 .-8 . 1.).

JanuarIn ternation ale D am en -Skiren nen in Grin­delwald (11., 14.); In ternation ales Lauber- h orn -S kirenn en in Wengen (1 4 .-1 5 .); In­ternationales H ahn enkam m -Skiren nen in Kitzbühel (2 1 .-2 2 .); K u rikkala-C u p in Aosta (28 .-29 .).

FebruarE u ropam eisterschaften im E iskunstläu fen in W estberlin (2 .-5 .) ; K ongsberg-C up in Laibach (3 .-5 .) ; E u ropa-M eisterschaften im E isschnelläufen in Helsinki (4 .-5 .) ; D eutsche A lp ine Skim eisterscha ften in Gar­misdi-Partenkirchen (17.—19.) ¡W eltm eis ter­scha ften im E isschnelläufen d er H erren in Göteborg (1 8 .-1 9 .) ; W eltm eisterschaften im E isku nstläu fen in Prag (22 .-26 ).

MärzH allen han dball-W eltm eisterschaft (1 .-12 .) in Deutsdiland; E ishockey-W eltm eister­schaftsturn ier in Genf und Lausanne (2 .-1 2 .) ; Fu ßball-L än dersp iel D eutschland —B elgien in Deutschland (8.); A rlberg ­K andahar-S kiren n en in Mürren (1 0 .-1 2 .); In ternation ale N ord isch e S k iw ettkäm p fe in Zakopane (2 2 .-2 6 .); Fu ßball-L än dersp iel B rasilien—D eutschland in Rio de Janeiro (29.).

April

F u ßball-L än dersp iel A rgentin ien—D eutsch­land in Buenos Aires (2.); Fußball-L än der­sp ie l C hile—D eutschland in Santiago (9.).

53

Es ist weiterhin unser besonderes Anhegen, mit dem Verhältnis der Deutschen zu den Völkern Ost- und Ostmitteleuropas bekannt zu machen. Darüber hinaus sollen Kennt­nisse vermittelt werden, die zu einer kritischen Beurteilung des Geschehens in den kommunistisch regierten Ländern unseres Kontinents notwendig sind.

Ostfragen Leitung: Günther Milbradt

► SENDEREIHEN

Unsere regelmäßige Halbstundensendung (Samstag 14.00—14.30 Uhr, 2. Programm) erscheint abwechselnd unter zwei Titeln: „Zwisdien Ostsee und Karpaten" ist die aktuelle Berichtsreihe vom Leben der Vertriebenen, Flüchtlinge und Emigranten im Westen, die einst ihre Heimat in den Ländern zwischen Ostsee und Karpaten gehabt haben, aber auch vom aktuellen politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Geschehen in diesem Vielvölkergürtel. „Deutschland und der europäische Osten" bringt vierzehn­tägig Berichte über die Länder des Ostblocks, des deutschen Ostens, sowie Böhmens und Mährens; einige Sendungen werden im Abendprogramm erscheinen.

O stpolitik , von D eutschland aus b e trieb en :1. Folge; K aiser und Zar als N achbarn in Polen . 2. Folge: Nach V ersa illes : R evision od er Expansion? 3. Folge; „K onstruktive O stpolitik" — w as v ersteh t m an darunter? W arschau — D ie H auptstadt Polens R ote Fahnen ü ber der Puszta — Vor fünf­zehn Jahren wurde Ungarn eine kommu­nistische Volksrepublik A ls „Freiw illiger" in den S teppen K asach­stans — Der Bericht eines geflüchteten RussenSaazerlan d — H op fen lan d — Ein Land­schaftsbild aus dem Egerland „K önigliche Städte" in B öhm en : Leitmeritz, Teplitz und Brüx

C ren zlan d fahrt 1960 — Die Tschecho­slowakei von der bayerischen Grenze be­trachtetln der H eim at ih rer V orfahren — Die Sie­benbürger Sachsen in Schwaben Kirchen in der Em igration — Osteuro­päische Religionsgemeinschaften in Bayern U ntertan und doch R eb ell — Schlesien un­ter den HabsburgernD ie „w eiße" Stadt an grünen Brücken — Ein Städtebild über Oppeln/OS Nichts N eues aus O stdeutschland? — Ein­drücke von einer Fahrt durch Ostbranden­burg und PommernH eim at am P regel — Ein Landschaftsbild aus Ostpreußen

54

D ie Stadt der blauen Schw erter — Meißen zwischen gestern und heute

Von Berlin nach H am burg — Märkische Städte und Dörfer an der Berlin-Hambur­ger Chaussee

D ie „N eue D eutsche Literatur" in der S ow jetzon e: 1. Folge: D as „ T heater der Z eit" ; 2. Folge: D er „sozialistische R om an"; 3. Folge: D ie rote „G ebrauchslyrik"

Vorträge und Referate (Mittwoch 16.45-17.00 Uhr, 1. Programm) bringen wir in regelmäßigem Turnus folgender Reihen: Die Völker Osteuropas — Versuch einer Charakteristik; Neue Bücher über Osteuropa; Neue Bücher über Mittel- und Ost­deutschland und Das VJörterbuch der kommunistischen Umgangssprache. In Einzel­sendungen sollen, sofern aktuelle Ereignisse es nicht anders gebieten, folgende Themen behandelt werden: Die Besiedlung des Zobtengebietes; Winterreise ins Waldenburger Bergland; Böhmisch-Mährisches Mosaik — Bericht von einer Reise im Herbst 1960; Eulenspiegel in Pommern; Stettin — einst der Hafen Berlins; Gneisenau oder Der verwandelte Militär in der „DDR"; Stalinstadt, das Hüttenkombinat aus der Retorte.

Die wöchentliche „Zonenzeitung" (Donnerstag 22.10—22.25 Uhr, 1. Programm) wird sich auch weiterhin bemühen, sowohl das aktuelle Geschehen in den Ländern zwischen Elbe/Werra und Oder/Neiße zu spiegeln, als auch die Hintergründe zu zeigen, die zu den verschiedenen Maßnahmen auf politischem, wirtschaftlichem und kulturellem Gebiet in der Sowjetzone führen. Wir geben den Flüchtlingen Hinweise für ihren Start in der Bundesrepublik und berichten von Veranstaltungen im In- und Ausland, die sich mit der Situation im kommunistisch regierten Teil Deutschlands beschäftigen.

SONDERSENDUNGEN i

Für die Zeit zwischen dem Weihnachtsfest und dem Dreikönigstag sind geplant:

D uldsam es Land in turbu lenter Z eit — Mähren, Land des Ausgleichs

D as Jah r in P om m ern — Eine Erinnerung an die ostdeutsche Provinz

T ranseam us 1960 — Ein weihnachtlicher Gruß an die Deutschen im Sudetenland und in Schlesien

55

Kultur und Erziehung im Hörfunk Leitung: Gunthar Lehner LJ

Kulturkritik

Literatur

Kirchenfunk

Frauenfunk

Jugendfunk

Schulfunk

Kinderfunk

Gibt ein Zeitalter auf die allgemeinen und zeitlosen Fragen der Menschheit eine Antwort? Kann man eine Zeit für das, was der Mensdi ist und tut, verantwortlich machen? Zu keiner Zeit wurden diese Fragen dringender gestellt als heute. Gerade im Hinblick auf die billige, dreigrosthenhafte Zeitkritik, die allenthalben getrieben wird, gilt es die echten Zeichen der Zeit zu lesen und ihren entscheidenden Symp­tomen nachzuspüren wo immer sie sich äußern. Die Aufgabe der Kulturkritik im umfassenden Sinn ist es, diese Indizien zu ordnen, zu klären und zu deuten; in einer Zeit der inneren und äußeren Umwandlungen und Umwälzungen, wie der unsrigen, kommt ihr eine besondere Bedeutimg zu. Dafür steht uns nunmehr eine zusätzliche Sendereihe — „Im Rampenlicht" — zur Verfügung.

Kulturkritik Leitung: Remigius Netzer

SPRACHE UND WIRKLICHKEIT i

Die Bayerische Akademie der Schönen Künste veranstaltete im Juli eine Vortrags­reihe über das Thema „Sprache und Wirklichkeit", an der fünf Gelehrte inter­nationalen Ranges teilnahmen. Wir möchten diese Vorträge unseren Hörern in einer wöchentlichen Folge (Dienstag 21.05 Uhr, 2. Programm) zugänglich machen:

M artin Buber: D as W ort, das gesprochen w ird ; W erner Heisenberg: Sprache und W irklichkeit in d er m odernen P h y sik ; Carl Jakob Burdchardt: D as W ort im politischen

G esch eh en ; W olfgang Schadewaldt: D as W ort der D ichtung; Vladimir W eidle: D as K u n stw erk : Sprache und G estalt.

FEATURE-PROGRAMM i

Das „Interview m it d er Zeit" heißt unsere Reihe von Features, die Themen des Zeit­geschehens analysieren. Einige Titel mögen den Themenkreis andeuten: Iden titä t und A n gst: M assen gesellschaft und Selhstver- lust; H um anisten und T echn okraten : C. P. Snow , d er R om ancier d es A tom zeita lters; Vorsicht vor den Soz ia ltechn ikern : Zur So­

z io log ie und Id eo log ie d er Freizeitgesta l­tung; L iteratur im technischen Z eita lter: Eine D arstellung d er G rundfragen z eitg e­nössischer D ichtung; Bilanz eines Experi­m ents: A us den T agebüchern des A rbeiter­priesters H enry P errin ; R ebellen im grauen Flanell: D ie m odern e G eschäftsw elt im S piegel d es am erikan isch en Rom ans.

59

Unter dem Titel „Dichter d er H offnung" wird sich der österreichische Historiker und Kritiker Friedrich Heer mit den Werken von R ené C har, Saint-John P erse und Ernst Bloch auseinandersetzen.Einen Bericht von einer Reise nach Grie­chenland, in dem die heutige W irklich­keit des Landes im Vordergrund steht, wird Joachim Kaiser geben.

Als Einzelsendungen sind u. a. geplant: D ie D ichter und das G eld : •von reichen und arm en L iteraten ; Polnisches Schicksal im poln ischen G edicht; Ist d ie deu tsche G e­schichte zu Ende?: ein e H istor ikerd isku s­sion ü ber un sere nation alstaatliche V ergan­g en h eit ; D er Z usam m enhang d er preußi­schen und deutschen G eschichte von Lud­w ig D ehio

► REGELMÄSSIGE SENDUNGEN

Die neue Sendung „Im R am penlicht" (Samstag 16.00—16.30 Uhr, 2. Programm) wird den Kulturspiegel ergänzen. Außer eingehenden Berichten von den Bühnen des In- und Auslandes wird hier die Publizi­stik zur Sprache kommen. Aus einer Be­richterstattung über die Zeitschriften des In- und Auslandes soll das Gespräch zwi­schen den Nationen und ihren besten Gei­stern deutlich werden.

„D er K ulturspiegel" (Montag 22.10—22.40 Uhr, 1. Programm) wird sich ausschließ­licher einer kritischen Berichterstattung aus den Gebieten der Bildenden Künste, der W issenschaft und der Literatur zuwenden. Die literarischen Belange werden den Vor­rang haben, neue Bewegungen und Be­strebungen auf dem Gebiet der Kunst und Musik und Berichte über die jüngste wis­senschaftliche Forschung sollen aber nicht zu kurz kommen. Die Sendung „Film im Funk" (Montag 19.05—19.30 Uhr, 2. Pro­gramm) informiert wie bisher über die

neuesten Filme und bringt Berichte aus den Ateliers und Interviews mit namhaf­ten Filmschaffenden.Die Reihe „Für S ie g elesen — A us neuen Büchern" (Dienstag 22.10—22.40 Uhr, 1. Pro­gramm) wird zu neuer und wieder erwei­terter Sendezeit die literarischen Neu­erscheinungen auf jeweils einem geschlos­senen Sachgebiet vorstellen. Von der Belle­tristik und Essayistik bis zum politischen und religiösen Schrifttum wird jede Sparte des Buchmarktes ihren Platz haben, wobei es Absicht der Sendung bleibt, kritisch zu ordnen, das W esentliche vom Unwesent­lichen zu sondern und auf Neuerscheinun­gen von besonderem Interesse aufmerk­sam zu machen.In der Sendung „Was w ir noch sagen w ollten . . (vierzehntägig Samstag22.05—22.20 Uhr, 1. Programm) sind es die Randerscheinungen der Tagesnachrichten, die mit leichter Hand kommentiert oder ihrer Bedeutung gemäß glossiert werden.

60

Die literarischen Sendungen des Winterhalbjahres gliedern sich in zwei Haupt­gruppen: Die eine umfaßt die russische Erzählkunst des 19. Jahrhunderts mit ihren Meisterwerken auf dem Gebiet des Romans, des Erinnerungsbuches, der Novelle, Legende, Satire und Kurzgeschichte. Die zweite, kleinere Gruppe, im Rahmen unserer Sonntagvormittagssendung „Der Spaziergang" besteht aus sozusagen essayistischen Texten von Luther bis Goethe, in denen sich die Vielgestaltigkeit deutscher betrach­tender Prosa entfaltet. Gemeinsam ist beiden Sendevorhaben eine anthologische Absicht, Charakteristisches und Gültiges zu lebendiger Aneignung vorzustellen. Ein kleiner Zyklus von Erzählungen jüngerer Zeitgenossen soll als literarischer Beitrag zu der Sendefolge „Der neue Mensch" den dort erörterten Problemkreis durch erhellende Illustrationen ergänzen. Unsere regelmäßige Nachmittagssendung (Montag 15.45—16.00 Uhr, 1. Programm) bleibt den zeitgenössischen deutschen Autoren Vor­behalten, die hier vorwiegend mit erzählenden Arbeiten vertreten sein werden.

Literatur Leitung: Wolfram Dieteridi

RUSSISCHE ERZÄHLER DES 19. JAHRHUNDERTS i

Eine größere Reihe, deren Beiträge sich auf die Zeit nach dem wöchentlichen Sym­phoniekonzert (Donnerstag 21.00 Uhr, 1. Programm) und für umfangreichere Texte auf eilüge Abende im April (Samstag 21.30—22.00 Uhr, 2. Programm) verteilen, ist der russischen erzählenden Literatur des 19. Jahrhunderts gewidmet.

Innerhalb des europäischen Schrifttums bie­tet die russische Literatur von Puschkin bis Gorki), zumindest was die erzählenden Gattungen betrifft, einen solchen Reichtum originaler W erke, daß die Schöpfungen die­ses Zeitraums das bisher letzte klassische Gipfelmassiv der abendländischen Dichtung bilden. Zwei Grundzüge sind hier hervor­zuheben: einmal das Volk- und Kreatur­hafte, aus dem die russische Literatur sich

speist, und mit diesem von Anfang an im Bunde ein leidenschaftliches soziales Be­wußtsein und politisches Gewissen; zum ändern eine geniale, von keinem Surrealis­mus überbotene Phantastik und uner­schöpfliche Komik, eine Komik „aus Rea­lismus, aus Leid und Mitleid, aus tiefster Menschlichkeit, aus satirischer Verzweif­lung, auch aus einfacher Lebensfrische" (Thomas Mann). Beides zusammen hat be­

wirkt, daß der europäische Realismus bei den großen russischen Erzählern ein Äußer­stes an Aktualität und poetischer Freiheit in einem erreicht hat.

Hiervon sollen neben anderen folgende Er­zählungen und Geschichten eine Vorstel­lung vermitteln:

Alexander Puschkin; D er Sargm acher; M i­chail Lermontow: D er F atalist; Nikolaj

Gogol: D ie N ase und D ie K a lesch e ; Iwan Gontscharow: O hlom ow s Traum; Iwan Tur­genjew: L eben d es G ebe in ; Leo Tolstoj: W iev iel Erde d er M ensch braucht; Fjodor Dostojew ski): A ufzeichnungen einer g e ­w issen P erson ; Nikolaj Leskow: Eine Teu­fe lsau streibu n g ; W ladimir Korolenko: M a­kars T raum ; Michail Saltykow: Satirische M ärchen; Anton Tschechow: K urzgeschich­ten ; Maxim Gorkij: D er Pilger.

► WELT UND UMWELT

In unseren biographischen Sendungen wird die eben genannte Reihe durch drei größere Folgen (Sonntag 15.15—16.00 Uhr, 2. Programm) aus drei epischen Meister­werken der russischen Literatur des 19. Jahrhunderts ergänzt werden.

W ir beginnen im November mit der Er­zählung S ew astop ol von Leo Tolstoj (1828 bis 1910), dessen Todestag sich am 20. No­vember zum fünfzigsten Male jährt. Diese Erzählung schildert das entscheidende Er­eignis des von Rußland 1854/55 gegen die Türkei geführten Krimkrieges: die Belage­rung und Einnahme der Festung Sewasto­pol durch die alliierten englischen und französischen Streitkräfte. Der bei der Nie­derschrift siebenundzwanzigjährige Tolstoj, der den Fall der Festung als Augenzeuge erlebt hatte, schuf hier das erste moderne Kriegsbuch; ein Buch vom Sterben der Menschen, die — ob gut oder böse, ob be­deutend oder belanglos — alle das gleiche wahllose Verhängnis erleiden; ein Buch ohne Schlachtenglanz und Heldenruhm, von

dem der Dichter selber sagt: „Der Held meiner Erzählung, den ich mit allen K räf­ten meiner Seele liebe, in seiner ganzen Schönheit zu schildern mich bemüht habe, der immer schön ist, war und sein wird, ist — die W ahrheit."Anschließend bringen wir ausgewählte K a­pitel aus Sergej Aksakows Fam ilienchronik (1856), Szenen aus dem Leben des russi­schen Landadels, und eine Reihe der volks­nah farbigen Erinnerungsbilder aus Maxim Gorkijs Buch M eine K in dheit (1913).Im Oktober senden wir, ebenfalls in meh­reren Fortsetzungen, Emil Barths Erinne­rungen an seine bergische Heimat, aus dem Buch „Der W andelstern"; der 1958 verstor­bene Dichter wäre am 6. Juli 1960 sechzig Jahre alt geworden. '

62

DER SPAZIERGANG i

Unter dem Obertitel „Der Spaziergang" (Sonntag 9.35—10.00 Uhr, 2. Programm) bringen wir in den Monaten Dezember bis April eine Folge mit betraditenden Texten aus der deutschen Literatur des 16. bis 19. Jahrhunderts.

Diese Folge ist als Gegenstüdc zu der im vergangenen W interhalbjahr gesendeten Reihe „Europäische M oralisten" gedacht und umfaßt, von Luther bis in die Goethe­zeit, die unterschiedlichsten Gattungen: Essay, Traktat, Sermon, Epistel. In jedem Falle geht es darum, durch Hingabe an eine Sache nicht nur diese zu erkermen und sich anzueignen, sondern in solchem sachgerechten Verhalten auch sich selber zu erfahren, zu bilden. Dieses Verhalten aber fordert geduldige Beobachtung, unabge- lenkte Aufmerksamkeit, schließlich Liebe und in der Darstellung sowohl Besormen- heit als auch Enthusiasmus, die hier eines nicht ohne das andere zu denken sind.

Indem der Gegenstand erfahren und somit erinnert, indem diese Erinnerung dem Le­ser oder Hörer wiederum zur Erfahrung mitgeteilt wird, ersteht erst W elt und Ge­meinsamkeit. Nicht „Weltanschauung" soll verbreitet werden, sondern die W elt wird angeschaut, wobei das Besondere auf das Allgemeine hinweist, das Kleinste das Große, das Flüchtige das Dauernde enthält und offenbart.Von den vorgesehenen Autoren seien ge­nannt: Luther, Sebastian Sailer, Lessing, Justus Möser, Hamaim, W ieland, Lichten­berg, Herder, Pestalozzi, Goethe, Jean Paul, W ilhelm von Humboldt, Friedrich Schlegel, Kleist, Brentano.

DER NEUE MENSCH i

Als ein Beitrag zu der Sendefolge „Der neue Mensch" ist eine Reihe von sieben Erzähltmgen (Samstag nach 22.15 Uhr, 1. Programm) vorgesehen:

Die Verfasser gehören jener Generation an, welche in den Kriegsjahren heraufkam imd sich in der veränderten W elt der Nach­kriegszeit einrichten mußte. Die Ausge­setztheit des modernen Menschen wird ge­zeigt, seine wachsende Vereinsamung in­mitten eines immer konsequenter durch­geplanten Gesellschaftsgefüges, in dem die nicht mehr durch Sitte gebundenen priva­

ten Leidenschaften seltsam auswudiern. Dennoch ist dies vielleicht nur ein Aspekt des neuen Menschen, während sich mehr und mehr die Überzeugung durchzusetzen scheint, daß der Einzelne wie nie zuvor aufgefordert ist, die Erfindungskräfte sei­nes Geistes und Herzens im Umgang mit sich selbst und seinem Nächsten zu wecken.

63

Der christliche Glaube ist kein Museum, er ist lebendige Gegenwart. Wie er in unserer Zeit wirkt, wie sich die Kirchen mit den geistigen Strömungen unserer Tage ausein­andersetzen, wie Christen aller Bekenntnisse an der Gestaltung der Welt mitwirken, aber auch welchen Gefährdungen sie ausgesetzt sind — das aufzuzeigen, ist eine der wesentlichen Aufgaben der Kirchenfunkarbeit.

Kirchenfunk Leitung: Dr. Wilhelm Sandfuchs

► NEU IM PROGRAMM

Im Winterprogramm gelten mehrere Sendungen des Kirchenfunks der Information über Das 2. Vatikanische Konzil, das von Papst Johannes XXIII. angekündigt wurde.

Der Chefredakteur der Züricher „Orientie­rung", P. M ario von Galli, wird in der Reihe „Kirche und W elt" die Bedeutung des Konzils für das kirchliche Leben in mehreren Sendungen erörtern.In der Reihe „K atholische W elt" stellen bekannte Autoren das Konzil in die wei­ten kirchengeschichtlichen Zusammenhänge: Prof. Hubert Jedin, Bonn: D as oeku m en i- sd ie K onzil in historischer S icht; Abt Hugo

Lang O SB: D as 1. V atikan ische K onzil 1869170; Dr. Otto Karrer, Luzern: D as kom m en d e K onzil im G espräch d er K on­fess io n en ; Prof. W ilhelm de Vries, Rom: D as 2. V atikan ische K onzil und d ie O st­k irchen ; Augustin Kardinal Bea SJ, Rom; D ie A u fg a b e des K on zils-S ekretaria ts zur In form ation d er n ichtkatholischen C hristen ; D er Stand der V orbereitu ngen zum K onzil.

Das Wissen um das Gemeinsame in den christlichen Kirchen zu vertiefen, gehört von Anfang an zu den wichtigsten Aufgaben des Kirchenfunks. Das gilt wieder besonders für jene Tage im Januar, die von zahlreichen christlichen Kirchen als „Woche der christlichen Einheit" oder „Weltgebetsoktav" begangen werden. JVeg- bereiter der christlichen Einheit sollen in einer Sendereihe vorgestellt werden:

E rzbischof N athan S öderb lom (1866—1931) von Bischof D. Otto Dibelius; P astor M arc B oegn er (geb. 1881) von Kirchenpräsident D. Hanns Stempel; W illem A. Visser't H oo ft (geb. 1900) von Generalsekretär

Hans Hermann W alz; Joh n H enry N ew ­m an (1801—1890) von Prof. Heinrich Fries; Jo sep h K ard inal M ercier (1851—1926) von Prof. Hermann Tüchle; A n drea Szeptyckji (1865—1944) von Johann Hrynioch.

64

In einer Sendereihe Kirchliches Leben hinter dem Eisernen Vorhang werden Sach­kenner ein zuverlässiges Gesamtbild der dortigen kirchlichen Situation bieten. Die Reihe wird sich mit der religiösen Lage in Polen, Ungarn, der Tschechoslowakei, Ukraine und in Rot-China befassen.

SENDEREIHEN 4

Auf Wunsch vieler Hörer ist die aktuelle Vortragsreihe „Kirche und Welt" (Mittwoch18.00—18.15 Uhr, 1. Programm) auf den früheren Abend verlegt worden. Redner beider christlicher Bekenntnisse sprechen zu aktuellen Zeitfragen aus christlicher Sicht: Fragen aus dem sozialen Bereich, der kirchenpolitischen Diskussion und dem Zusam­menwirken zwischen Kirche, Staat und Organisationen.Die „Katholische Welt" (Sonntag 8.00—8.30 Uhr, 2. Programm) will Gestalten aus der Kirchengeschichte wie der Gegenwart nahebringen, Kenntnisse über die Aufgaben der religiösen Gemeinschaften vermitteln, die Fühlung mit den Zeiten des Kirchen­jahres vertiefen und Informationen über die Entwicklung der katholischen Bibel­bewegung geben. Wesentliche Neuerscheinungen des religiösen Schrifttums werden besprochen. Zentren katholischen Lebens der Vergangenheit und Gegenwart sollen dargestellt werden. Es ist imter anderem vorgesehen:

T hom as von A quin und d ie M enschen von h eu te — Eine Diskussion mit P. Rochus Spieclcer und P. Paulus Engelhardt OP Um d ie G estaltung d er christlichen Laien­fröm m ig ke it, von Prof. Alfons Auer

D ie T h eo log ie d er Säku larinstitu te, von P. Friedridi W ulf SJEnde od er W en d e d er M ission sarbeit? — Ein Gespräch zum W eltmissions-Soimtag

H eilig e und u n heilige Z eiten — Gedanken zum Beginn des Kirchenjahres von Franz A. Hoyer

D er A p oste l d es m odernen M ünchen — Zeugnisse seiner Freunde und M itarbeiter zum 15. Todestag von P. Rupert M ayer SJ

D em K onzil en tgegen — Rückschau auf das 2. Pontifikatsjahr Papst Johannes XXIII. von W ilhelm Sandfuchs

Die Sendungen der Reihe „Evangelische Botschaft" (Sonntag 8.30—9.00 Uhr, 2. Pro­gramm) werden im Winter vor allem über die Entwicklung der Evangelischen Kirche in Deutschland nach dem 2. Weltkrieg berichten, über ihre Erfolge beim Wiederaufbau und über ungelöste Aufgaben; es wird untersucht, wie sie die Erfahrungen aus dem

65

Kirchenkampf im Dritten Reidi genutzt hat und den Gefahren einer Restauration begegnet ist. Reportagen über wichtige, aber in der Öffentlichkeit wenig beachtete soziale Unternehmungen der Kirche und Hörbilder aus der Kirchengeschichte sollen helfen, die gegenwärtige Lage besser zu verstehen. Ergänzt wird das Programm durch Glossen und Kommentare im Prisma. Außerdem ist geplant :

D as K ino im G em ein desaa l — Ein Bericht über den Evangelischen Filmdienst von Hellmut Haffner

Brot braucht R ek lam e — Ein Hörspiel von Adolf Sommerauer

B on h oe ffer s B rie fe — Neues aus der Ge­schichte des Kirchenkampfes, von Helmut Engelhardt

R eligionsunterricht und A ntisem itism us — Eine Untersuchung von W olfgang Hammer

Die „Nachrichten aus dem kirchlichen Leben" (Dienstag 18.15—18.30 Uhr, 1. Pro­gramm) geben aus den wichtigsten kirchlichen Pressediensten und der Publizistik des In- und Auslandes jede Woche eine lebendige Chronik vom religiösen Leben unserer Zeit als Ergänzung zu den allgemeinen Nachrichten. Die Sendefolgen Von Monat zu Monat (letzter Sonntag im Monat 8.00—8.30 Uhr, 2. Programm) und Das Prisma (sechswöchentlich Sonntag 8.30—9.00 Uhr, 2. Programm) bringen Glossen, Kommen­tare, Reportagen und Berichte aus dem kirchlichen Leben.

Den Kranken in den großen Kliniken wie in den Familien möchte der „Besuch am Krankenbett" (Mittwoch 10.40—11.05 Uhr, 1. Programm) Ablenkimg, Einkehr und Besinnung schenken. Das Wort von Ärzten, Dichtern, Theologen und die Musik großer Meister geben dieser Sendung ihren Charakter. Albert Begemann, K. H. Waggerl, Reinhold Schneider, Peter Lippert, Gerhard Strooman, Werner Volk, Adolf Sommerauer, Kurt Ihlenfeld, Urban Plotzke, Luise Rinser, H. D. Wolfinger und andere werden im Winter zu Wort kommen.

Zum Tagesbeginn (werktags 5.57—6.00 Uhr und 7.05—7.08 Uhr, beide Programme) bringt die „Minute der Besinnung" ein gutes Wort, das den Hörer in den Tag hinein geleiten kann. In der Advents- und Weihnachtszeit sprechen Theologen Zum Advent und Zur Weihnacht.

u

MORGENFEIERN i

In der „Evangelischen Morgenfeier" (Sonntag 10.00—10.30 Uhr, 1. Programm; ab 1. Januar 1961: Sonntag 10.30—11.00 Uhr, 1. Programm) stehen in den kommenden Wochen Die Zehn Gebote im Mittelpunkt. Was sie dem Menschen von heute bedeu­ten, welche Hilfe und Kraft sie zu geben vermögen, darüber sprechen Robert Geisen- dörfer, Gerhard Hildmann, Peter Krusdie, Georg Lanzenstiel, Dr. Helmut Linden­meyer, Ludwig Müller, Hans Schmidt, Dr. Hans-Wilhelm Schmidt, Adolf Sommerauer, Prof. D. Wilhelm Stählin und Friedrich Veit. Kurz-Biographien der Redner und die Texte der Ansprachen werden vom Evangelischen Presseverband für Bayern in der Wochenschrift „Kirche im Rundfunk" veröffentlicht.

Die „Katholische Morgenfeier" (Sonntag 10.30—11.00 Uhr, 1. Programm; ab 1. Januar 1961: Sonntag 10.00—10.30 Uhr, 1. Programm) möchte in den Wintermonaten dazu beitragen, die Auswirkungen des Eucharistischen Weltkongresses im Leben der Ein­zelnen und der Familien, der Pfarreien und kirchlichen Verbände zu vertiefen. Die Tradition der zeitnahen religiösen Ansprache „von Seele zu Seele" wird von Rednern aus allen bayerischen Diözesen weitergeführt. Der kirchenmusikalischen Gestaltung der Morgenfeiern soll besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden. Eine Reihe weiterer, bewährter Chöre hat ihre Mitwirkung zugesagt. Übertragungen von Gottes­diensten sind für den Allerheiligentag, das Fest Mariae Empfängnis, die Christnacht und den 1. Weihnachtsfeiertag geplant.

In der „Morgenfeier der kleineren Religionsgemeinschaften" (Soruitag 7.45—8.00 Uhr, 1. Programm) sind Ansprachen der kleineren Religionsgemeinschaften zu hören, ab­wechselnd von Geistlichen der Altkatholischen Kirche, der Adventisten, der Baptisten, der Evangelischen Freikirchen, der Methodisten und Sprechern aus der Gemeinschaft der Christlichen Wissenschaft und der Freireligiösen Landesgemeinde in Bayern.

Die „Feierstunde der israelitischen Kultusgemeinden" (Freitag 18.00—18.15 Uhr,1. Programm) bringt Ansprachen von Baruch Graubard, Hugo Nothmann und Ernst Roth zur Auslegung des Wochentextes.

a

Ober zwei Millionen Frauen sind in Bayern berufstätig; über eine Million haben daneben Mann, Kinder und Haushalt zu versorgen. Familienmütter im alten Sinne werden von Jahr zu Jahr weniger in einer Zeit, die unter dem Schlagwort steht „Die Wirtschaft braucht die Frau". Wir mögen es begrüßen oder nicht, die Tatsache bleibt. Aber in einer Welt, in der sich alte Ordnungen auflösen, in der die Familie bedroht ist und der Mensch zur Vereinzelung neigt, da kommt den bindenden Kräften besondere Bedeutung zu. Ordnung zu erhalten in den Dingen des Alltags sowie in den menschlichen Beziehungen, sollte Aufgabe der Frau sein. Die Frauen darin zu stützen, betrachten wir als das wesentliche Ziel unserer Arbeit.

Frauenfunk Leitung: Lore Walb

► AUS DEM PROGRAMM

„D as N otizbuch — Eine Sendung fü r s ie und ihn" (Dienstag und Donnerstag 8.10 bis 9.00 Uhr, 1. Programm; Wiederholung am folgenden Tag zur gleichen Zeit, 2. Programm) bringt nach wie vor Hin­weise, Informationen und gute Laune.

Die Sendung für die berufstätige Frau „Gu­ten M orgen, K olleg in!" (Dienstag 5.40—5.55 Uhr, 1. Programm, und Donnerstag 6.45 bis 7.00 Uhr, 2. Programm) befaßt sich un­ter anderem mit Berufskrankheiten und Belastungsschäden und wird untersuchen, wie die Berufstätigkeit der Frau vom Mann her aussieht.

In der veränderten Situation der Landwirt- sdiaft und bei dem Mangel an Arbeits­kräften ist die Frage der Ausbildung un­serer Kinder und Jugendlichen besonders wichtig. Deshalb werden wir uns in der Reihe „Für d ie Landfrau" (Freitag 11.30

bis 12.00 Uhr, 1. Programm) mit der Land­schule und mit der Fortbildung der Jung­bäuerin beschäftigen. Bei der Beratung in praktischen Fragen steht die zeitgemäße Einrichtung des Hauses im Vordergrund.

In unserer Nachmittags-Sendung (Montag16.40—17.00 Uhr, 1. Programm) sprechen Frauen der Z eit ü ber Fragen d er Zeit. W ir bringen Porträts von Gefährtinnen großer Männer und stellen wie bisher Institutio­nen vor, die dem Interesse des Kindes dienen.

Im „Freundlichen N achm ittag fü r ä ltere Leute" erscheint auch weiterhin „Am A ben d des Lebens" (Freitag 16.05—16.25 Uhr, 1. Programm). Hier kommt der alte Mensch mit seiner Erfahrung und seinen Nöten selbst zu W ort. Aber wir wollen ihm auch das Positive dieser Lebensstufe ins Bewußtsein heben und Rat, Ermunte­

«8

rung und Unterhaltung bringen. W ir be­antworten Fragen, die ihm wichtig sind und versuchen, eine Brüdce zu schlagen zwischen Alt und Jung.

„Für Eltern und Erzieher" (vierzehntägig Samstag 16.40—17.00 Uhr, 1. Programm) ist eine Sendung für Information, Analyse, Beratung. Zu Fragen der Schule und häus­lichen Erziehung führen Fachleute und Laien das Gespräch.

„Fam ilie Brandl" (vierzehntägig Samstag16.40—17.00 Uhr, 1. Programm) hat mit Liesl Karlstadt die Mutter Brandl verloren. Aber die Familie lebt weiter und muß mit der neuen Situation fertig werden. Sie bleibt nach wie vor der Spiegel bayerischer Lebensart.Die Sondersendungen des Frauenfunks zie­len in diesem W inter wieder stärker auf soziale Fragen — auf Gefahren, die Kinder, Jugend, Familie bedrohen.

69

Die Absidit unseres Programmes ist: Aufhellung der Welt, in die die Jugend hinein­wächst, Einführung in ihre Grundlagen und Widersprüche, Anpacken von Fragen, die sonst oft umgangen werden; schließlich Informationen und Berichte über das, was von jungen Leuten selbst gedacht und getan wird, was für sie bereit, was gegen sie gerichtet ist. Wir werden auch im Winter zweimal mit großen Veranstaltungen vor und mit dem Publikum ins Land kommen. Wieder werden es Massenpublikationen sein, mit deren Einfluß wir uns kritisch befassen: mit den Illustrierten und Boulevard­zeitungen und mit dem Rundfunk.

Jugendfunk Leitung: i. V. Reinhard Wilhelm Schmidt

► SENDEREIHEN

Die „Halbe Stunde für junge Leute" (Samstag 18.00-18.30 Uhr, 1. Programm) wird zwei größere Themareihen bringen.

Blut und Ehre — W as ist Faschismus eigentlich? In vier Sendungen wollen wir die Wurzeln und Kennzeichen des moder­nen Faschismus, besonders seiner deut­schen Ausgabe, des Nationalsozialismus, näher betrachten und erläutern. Es geht nicht um Geschichte im engeren Sinn, son­dern um die Vorstellung vom Erw achenden V olk, den W unsdi nach der Starken H and, den romantisdien Traum vom Reich und den Rausch der Macht.W as h eiß t denn L iebe? , eine zweite Thema­reihe, soll versuchen, in jenem Bereich Hilfe anzubieten, in dem die jungen Menschen heutzutage vielleicht am meisten alleinge­lassen sind: Die Partnerwahl für die spätere Ehe, die Konfessionsfrage, die Bedeutung des Berufs und des Geldes. Es wird ein Experi­ment sein, denn wir müssen das redite Maß zwischen Offenheit und Diskretion finden.

Im übrigen werden bewährte Sendimgen fortgeführt; In der Reihe der T ag esläu fe werden ein Bürgermeister, ein Chefredak­teur, ein Parlamentspräsident mit dem M ikrofon begleitet werden. In den Schlag­w orten m it S ch lagseite untersudien wir Redensarten und Formeln, die ebenso be­kannt wie verführerisch, ja falsch sind; z. B. P olitik v erd irbt den C h arakter oder D as V olk d er D ichter und D enker.

Das „Jugendm agazin d er W oche" (Samstag11.00—12.00 Uhr, 2. Programm) bringt weiter Reportagen und Interviews, Begeg­nungen und Gespräche, Berichte von Pro­minenten und Nichtprominenten, Hinweise auf Fortbildungsmöglichkeiten, Erholung, Hobbies. Klaus Havenstein, musikalisch unterstützt von Ivan von Geczy, wird diese Mischung servieren.

70

Unser spezielles Publikum ist über „seine" Sendungen genau unterrichtet: Die Lehrer beziehen das monatUdi erscheinende Programmheft „Schulfunk", die Schüler infor­mieren sich durch die in den Sdiulen aushängenden Programm-Übersichten. Den Zaimgästen des Schulfunks diene die folgende Aufstellung:

Schulfunk Leitung; Annemarie Schambeck

Montag

Lesungen aus W erken der deutschen und ausländischen Literatur für höhere Schu­len (Sendung 8.15—8.45 Uhr, 1. Programm; Wiederholung eine Woche später 8.45—9.15 Uhr, 2. Programm)

Sendungen zur B ib lisd ien C esd iid ite , zum Deutschunterricht und zur Gesundheits­pflege; Hörspiele oder Lesungen nach Ju­gendbüchern; Jugen d liche in G esetz und R ed it ; vom V erhalten der T iere ; Sendun­gen für das 1. und 2. Schuljahr der Volks­schule (Sendung 9.20 bzw. 9.35 Uhr, 1. Pro­gramm; Wiederholung 15.15 Uhr, 2. Pro­gramm, und Donnerstag, 10.30 Uhr, 2. Pro­gramm, 14.45 Uhr, 1. Programm)

Dienstag

Geschichte für Volksschulen (Sendung 9.20 Uhr, 1. Programm; Wiederholung 15.15 Uhr, 2. Programm, und Freitag 10.30 Uhr, 2. Programm, 14.45 Uhr, 1. Programm)

MittwochFür höhere Schulen; Sendungen zum Ge­schichtsunterricht oder Sendungen zum

Erdkundeunterricht (Sendung 9.20 Uhr,1. Programm; Wiederholung 15.15 Uhr,2. Programm und Samstag 8.45 Uhr, 2. Pro­gramm)

Donnerstag

Erdkunde für Volksschulen (Sendung 9.20 Uhr, 1. Programm; Wiederholung 15.15 Uhr, 2. Programm, und Montag 10.30 Uhr, 2. Pro­gramm, 14.45 Uhr, 1. Programm)

FreitagD ie In form ation aus Anlaß aktueller Er­eignisse; S oz ia lku n d e; S d iu lgesd iid iten (An­satzpunkte zur politischen Bildung); Eng- lisd i; Französisch (Sendung 9.20 bzw. 9.35 Uhr, 1. Programm; Wiederholung 15.15 Uhr, 2. Programm und Dienstag 10.30 Uhr, 2. Programm, 14.45 Uhr, 1. Programm)

Samstag

Probleme der modernen Naturwissenschaf­ten; Musik aus anderen Ländern; Musik vergangener Zeiten; W ir singen (Sendung 8.15 Uhr, 1. Programm; Wiederholung 10.30 Uhr, 2. Programm und Mittwoch 10.30 Uhr,2. Programm, 14.45 Uhr, 1. Programm)

71

Fast 19 000 Briefe hat der Kinderfunk im vergangenen Jahr von seinen Hörem bekommen. Mehr als 3 500 allein im November. Das überrascht zunächst, doch die Erklärung fällt nicht schwer: Im Winter wird es schon dunkel, wenn man grad erst seine Schulaufgaben fertig hat, und wenn mann einmal keine machen muß, dann ist bestimmt schlechtes Wetter. Man weiß nicht recht, was man anfangen soll: die Eltern haben keine Zeit, die Bücher sind schon dreimal gelesen — da fährt man gern, zum Beispiel: Mit Mr. Phileas Fogg um die Welt. Man läßt sich auch ein Märchen er­zählen oder hört zu, was der Emil wieder für einen Unsinn bei den Rätseln macht, und was der schlaue Josef alles weiß. Es ist auch ganz interessant zu erfahren, wie die Schildkröte überwintern soll. Das neue Schreibspiel wird gleich nachher mit den Geschwistern ausprobiert. Die Bücherliste kann man für den Weihnachtswunschzettel gut brauchen imd dann fällt einem ein, daß man schon lange wissen wollte, ob es noch Sklavenmärkte gibt und was ein Sklave kostet. Also wird ein Brief an den Kinderfunk geschrieben. So kommen im Monat durchschnittlich 1500 Briefe zu­sammen. Auch in diesem Winter soll wieder jeder in unserem Programm etwas finden, was ihn interessiert, anregt und unterhält; und sicher wird es viele freuen, daß wir in Zukunft das „Betthupferl“ (täglich 19.00-19.05 Uhr, 1. Programm) auch am Sonn­tag bringen.

Kinderfunk Leitung: Candida Franck

► WERKTAGS

„Für Kinder" (Dienstag mit Donnerstag 15.45—16.05 Uhr, 1. Programm) sind am Dienstag wieder Märchen zu hören; am Mittwoch folgende Sendungen im Wechsel: Geschichten vom K ater M usch, M. A. Zoll erzäh lt von T ieren , W ir kenn en k e in e L angew eile und Singen m it dem K inder­chor des B ayerischen R undfunks. Am Don­nerstag liest Adele Hoffmann die R eisen

und A ben teu er des K asp er le für die Kleinen. Am Samstag (14.30-15.00 Uhr, 1. Pro­gramm) kommt für die größeren Kinder alle vierzehn Tage das bunte Magazin U nser K a le id o sk op mit der Verkehrspreis­frage. Einmal im M onat treffen sich Ruth, Emil, Maxi und Liesel beim R atet m it! und Für L eseratten gibt es alle vier Wochen ein Kapitel aus einem neuen Buch.

72

SONN- UND FEIERTAGS i

Für die Sonntage und Feiertage sind in der Reihe „Für K inder" (Sonntag 14.00—14.30 Uhr, 1. Programm) folgende Beiträge ge­plant:Mr. S ilb e r lö ffe l od er Z ufall ist d er beste D etektiv , ein Hörspiel von James Krüss D ie k le in e H exe, eine Geschichte von O t- fried Preussler, die Hans Clarin an vier Sonntagen erzählt

Es g eh t um Ihren K o p f, Senor, zwei aben­teuerliche Hörspiele von Kurt Vethake D as g o ld en e P ferd , eine Erzählung von Friedrich Feld

D er Jah rm arktsaben d , eine Erzählung von Selma LagerlöfD ie R eise zum M ond, d er W indm acher und das A ben teu er im W alfisd ib au d i, erzählt

von Hieronymus von Münchhausen, Hör­spiel von Uwe Storjohann D er T räum er, ein Hörspiel nach einem in­dischen Märchen von Hellmut von Cube

D ie R eise um d ie W elt in 80 T agen, vier abenteuerliche Hörspiele von Paul Alverdes nach Jules Verne

D er Brülltiger, eine Erzählung von Rainer Zimnik

D as g es toh len e O, ein verrücktes Hörspiel zum Faschingssonntag von Gerd Anger­mannD er Hut im A p felbau m , die Geschichte des Zylinders des Herrn Silvio Bombasta, in vier Fortsetzungen von Rudolf Neumann D er Igel und d ie W eide, ein Märchen von Paul Alverdes

73

Leitung: Dr. Alois Fink

hx.

ii• ' ' ■

ü’.'

■:li

r l :.

•,3 1 ^

In unseren Hörbildern wollen wir wie bisher versuchen, das Land, in dem wir leben, nicht nur vom Alltäglichen, vom Aktuellen, vom nur Gegenwärtigen her zu sehen, sondern aus seiner Geschichte und aus der Entwicklung seiner Kultur und seines Lebens verstehen zu lernen. Die Gegenwart ist nicht zu begreifen und nicht zu bewältigen ohne die Tradition und die Kenntnis der Tradition; auch das Thema Bayern geht ganz allgemein immer wieder über die bayerischen Landesgrenzen hinaus. Deswegen stehen hier Themen der engeren und engsten Heimat nicht scharf um­grenzt und isoliert neben den Bildern aus der weiten Welt, sondern in einem inneren Zusammerdiang mit ihnen.

LAND UND LEUTE i

Die Sendereihe „Land und Leute" (vierzehntägig Sonntag, 18.15—19.00 Uhr, 2. Pro­gramm) will das Erlebnis einer Landschaft geben in Originalaufnahmen, in Reportagen, im dichterischen Wort, zugleich aber auch geschichtliche und kulturgeschichtliche Zu­sammenhänge auf weisen bis zur modernen Entwicklung: Einige Themen:

„Ich w eiß m ir ein en schönen W eingarten" (Ein Hörbild) von Friedrich Sdinadc

Von Flößern und K ra ftw erken — Der Lech einst und jetzt, von Anton M ayer-Pfann- holz und Christian Mayer

A n der N aab entlang — Ein Hörbild von Günther Kapfhammer

D ie Lena erzählt — W eih'z und Schwank­geschichten aus dem Bayerischen W ald, aufgenommen von Günther Kapfhammer

A u f d er schw äb'schen E isebahn e — Historie und Alltag einer Kleinbahnstrecke von Franz R. Miller

O berbay er isch es D orf im F rem den verkehr — Eine Untersuchung von Josef Martin BauerD er G am sbart — Bayerische Trachten und Trachtenvereine, ein Essay von Franz Weyr R eserv iert! — Ein vorsorglicher Nachruf auf den bayerischen Stammtisch von Franz WeyrM em oiren des P eter Prosch, H andschuh­händlers aus T irol — Für den Funk bear­beitet von Charlotte Kaminsky Zwischen Bräuroß und D am pfroß — Die industrielle Entwicklung Bayerns, von Franz Weyr

77

► DIE BAYERISCHE COMÖDIE

Eine Wesensäußerung bayerischer Art ist die Darstellung im Spiel: die Selbstdarstel­lung, die Darstellung der Welt ebenso wie die der biblischen Geschichte, der Heils­geschichte — der "geistlichen Comödie", wie die religiösen Spiele genannt werden. Die „Bayerische Comödie" will aus der Vielfalt solcher Äußerungen einige herausgreifen.

B au ern theater in d er G roßstadt — Eine Untersuchung über Ludwig Anzengruber und die Entstehung der ländlichen T ra­gödie von Josef M artin Bauer

Ja k o b A yrer, d er N ürnberger D ram atiker am A usgang d es 16. Jahrhun derts — Von der Altnürnberger Tradition zum neuen englischen Stil, von Josef Dünninger

D ie s ieb en T odsünden — Eine Unter­suchung über Szenen Franz Kranewitters, von Eugen Thurnher D as P aradeissp ielD er T heaterverein — Heitere Würdigung einer ernsten Sache, von Franz W eyr D as H eim atsp iel — Lokalhistorie in Ver­sen und Kostüm

► UNBEKANNTES BAYERN

Die Reihe „Unbekanntes Bayern" (vierzehntägig Sonntag 18.15—19.00 Uhr, 2. Pro­gramm) hat es sich zur Aufgabe gemacht, dem verborgenen und vergessenen Reichtum unseres Landes nachzuforsdien. Daß sich viele ihrer Sendungen mit Geschichte be­schäftigen, ist verständlich. Sie will jedoch darüber hinaus ein echtes, unverfälschtes Bild vom Leben in unserer Heimat geben, von Gewesenem und Gegenwärtigem, auf daß sich der fremde und einheimische Hörer des Eigenen und Eigenartigen in unserem Lande bewußt werde. Sie erstrebt zugleich eine lebendige Kulturgeschichte, eine Bestandsaufnahme mit den Mitteln des gesprochenen und bildhaft gestalteten Wortes.

T ölzer Figuren und M iniaturen, von Franz WeyrEin Erntetag im R ottal, von Fritz Meingast D as F u ggersM oß K ird iheim an derM in d el, von Götz Frhr. von Pölnitz

„N adi tausend Jah ren stillgelegt" — Die Geschichte der Mühle von Allershausen, von Carl Oskar Renner

Ludw ig D erleth — Zu seinem 90. Geburts­tag, von Barto M. Goerres

73

K on rad von M egen berg — Sein Beitrag zur Geschichte des Frühhumanismus, von Joachim Kröll

Burg Leuchtenberg in d er O berp fa lz , von Carl AmeryD er B ergbau in A ltbayern , von Franz Weyr

Isabeau d e B avière, von M ax Eberhard SchusterEugen B eauharnais, von Carl Amery

D ie Schw edenbraut von O beralta id i, von M ax Lacher

Schloß L eitheim — Ein vergessenes Haupt­werk des schwäbischen Rokoko, von Nor­bert LiebIm H um m elgau, von Heinrich Thiel

G eorg von Frundsberg, von Arthur M axi­milian Miller

Schloß Schw indegg und se in e B ew ohner, von Georg Lohmeier

R egensburger B an kiers im 18. Jahrhun dert, von Carl Oskar Renner

H erzog Ferdinand von B ayern, von H. Dot­terweich

D ie Löw ler Burgen im Bayerischen W ald, von Max Piendl

W aal — P assion sd orf in N öten , von Ru­dolf Praetorius

W anderung nach Schloß Egg, von Max Peinkofer

A ltstadtsan ierung und D en km alp fleg e, von Heinrich Kreisel

H aben H eim atvereine noch ein e A u fgabe? , von Adolf Roth

Souvenirs aus Bayern — Wege und Irr­wege der Andenkenindustrie, von Heinrich Uhlig

B ayern in B ilderbü diern und au f Schall­p latten

FÜR BERGSTEIGER UND WANDERER i

Bei gleichbleibenden Sendezeiten werden Sie unsere beiden Sendereihen „Wald und Gebirge" (Donnerstag 18.00—18.30 Uhr, 1. Programm) und „Mitteilungen für Berg­steiger und Wanderer" (Samstag 6.10—6.30 Uhr, 1. Programm) auch im kommenden Winter wieder in der bekannten Form hören. Auf unserer ThemeiJiste für die nächsten Wochen und Monate stehen zahlreiche neue Skitouren- und Wandervor­schläge für die Alpen und die bayerischen Mittelgebirge, einige interessante Beiträge aus der Geschichte des Alpinismus und des Skilaufs, praktische Ratschläge für Ski­fahrer und Winterbergsteiger, Biographien berühmter Alpinisten und Skipioniere, Besprechungen von neuen Büchern für Bergsteiger, Wanderer und Skifahrer, ein Überblick über Neuheiten auf dem Gebiet der Skiausrüstung, ein Bericht über die

diesjährigen Expeditionen in außereuropäischen Berggebieten und vieles mehr; selbst­verständlich werden wir auch wieder über alle einschlägigen aktuellen Ereignisse in der entsprechenden Weise berichten, sei es in Form von Reportagen, Kommentaren oder Glossen. Wir wollen Sie aber auch zur rechten Zeit mit humorvollen Beiträgen und G'schicht'ln unterhalten. Weitere Themen:

N achsom m er im R ottal — eine beschauliche Reise ins Niederbayerische

V om T annberg zum A u ßerfern — Berge und Menschen beiderseits des Lech (5. Folge der Reihe „B erühm te T äler d er A lpen")

N ansens W eg durch N acht und Eis und d ie Entwicklung des S k ilau fs

Eine S k iab fa h rt v o r tausend Jah ren

Saas-Fee und se in e Sk iv iertausender Ein H üttenbuch erzäh lt . . .

D as B erg erleben schw arz a u f w eiß — Herbstlich-müßige Betrachtungen über al­pines Schrifttum

Ü ber d ie L eistu n g sfäh ig keit von K indern im G ebirge

Ü ber den G ebrauchsw ert der S icherheits­Skibindungen

Vom S k ifah ren a u f G letschernB alladen aus den B ergen — G ereim t undungereim t

D er W inter is' g'sünder — Kurze Rand­bemerkungen zum Thema W interurlaub

N ebelig es N ordgau gebirge

H inter den s ieb en B ergen . . . — Gewisses und Ungewisses über das verschwundene Volk der Alpenzwerge

► AUSLANDSHÖRBILDER

Wenn einige unserer Sendungen im kommenden Winter unter dem Titel „Häuser in Frankreich" stehen, so soll damit nicht etwa ein Exkurs über Architektur in einem uns benachbarten Land gegeben werden; diese fünf Bauten sind nur Rahmen und Kulisse für vielfältiges Leben, das sich in ihnen und ihrem Schatten abspielt und das unsere Autoren schildern wollen. Und wenn Reinhard Raffalt in einer neuen Folge vom Nahen und Fernen Osten berichtet, den er in diesem Jahr im Auftrag des Aus­wärtigen Amtes bereiste, so wird er weniger von Ländern und Landschaften erzählen, als von Völkern und Volksstämmen, ihren brennenden Problemen und ihren Bezie­hungen zueinander. Im Mittelpunkt der Berichte aus nah und fern steht der Mensch.

W estöstlid ie R eise — Ein kulturpolitischer Bericht aus den Ländern Asiens in drei einstündigen Sendungen von Reinhard Raffalt

„Fünf H äuser in Frankreich": D ie B erg­kirche in d er H aute S aôn e von Anton Henze; D ie H irtenhütte d er P rovence von Helmut Domke; D as W eingut in Burgund von Hellmut von Cube; D ie M ietskasern e am Stadtrand von Carl Amery; D as Bistro in St. T ropez von W alter Kolbenhoff.

D ie letzten höh eren Töchter, von Irene Se- ligo und Johanna von Herzogenberg

W eitere Beiträge des Ausland-Hörbilds:

D ie Töchter d er R evolution — Macht und Ansehen der Frauenverbände in den Ver­einigten Staaten, von Hans Joachim Netzer

La M am m a — Die Mutter als Herrscherin in der italienischen Familie, von Reinhard Raffalt

SENDEREIHEN i

Die Reihe „D iese unsere W elt" (Sonntag,9.05—9.30 Uhr, 1. Programm) mit Beiträgen aus allen Gebieten des Wissens bringt unter anderem:

D ie Kunst des Ü bersetzers — von August Kuhn-Foelix

D ie Insel d es A p ostels , von F. W. Pauli

P ilze — ein e W issen schaft fü r sich, von Hellmut von Cube

D ie h ilflo s e W eish eit d es O stens, von Andreas Donath

D ie H arm on ie der Sphären , von Marius Schneider

Stätten d er B arm herzigkeit, von Otto Hilt- brunner

Stu fen der M enschw erdung, von Ursula von Mangoldt

Z ivilisierte B arbaren im M ärchenland — Eindrücke aus Finnland von Anna Ozana

A rchäolog ie in China — Die erste Öffnung eines M ing-Kaisergrabes, von Manfred Porkert

In der Folge „Das o ffen e Fenster (Sonntag, 12.30—12.45 Uhr, 2. Programm) sind u. a. vorgesehen:K lein e Bündner P latte, von Alois Johannes LipplLa M artelia — Ein m ißlungenes Experi­m ent? — von Horst Unger

Ikon en au f K reta, von Thomas Münster

D ie (haldäischen C hristen vom U rm ia-See, von Klaus Müller

D ie R eise nach Exquivias, von Azorin

Rund um den Soracte, von Hans Melchers

Unser Winterspielplan umfaßt dreißig „regelmäßige" Hörspielabende (Dienstag 20.00 Uhr, 1. Programm); er wird durch Sendungen der Studio-Reihe „Die Szene" (Freitag ca. 20.00 Uhr, 2. Programm), und die Wiedergabe klassischer Dramen (vier­wöchentlich Sonntag 20.00 Uhr, 1. Programm) erweitert. Fast alle für diesen Zeitraum vorgesehenen Werke kommen im Bayerisdien Rundfunk zvmi erstenmal zur Sendung. Um ein so reichhaltiges Programm zu ermöglichen, werden die eigenen Neuproduk­tionen der Hörspielabteilung durch Übernahmen von anderen Stationen ergänzt.

Unter den zwanzig geplanten Original­hörspielen befinden sich neue W erke von W olfgang Altendorf, Heinz Coubier, Hell­mut von Cube, Friedridi Dürrenmatt, Gün­ter Eich, Christian Ferber, Alix du Frênes, Franz Hiesel, Heinz Kohlhaas und Dieter Meichsner. Die Autoren Harry A. Craig, M arie-Luise Kaschnitz, Eduard König, Ge­rald McLarnon, Jan Rys, Georg Schwän­zer, Helen von Ssadino, David Tutaev und Karl W iesinger erscheinen zum er­stenmal in unserem Hörspielprogramm.

Die Reihe „ T heater im Funk“ wird mit Stük- ken von Anouilh, Eliot, Ionesco und Sartre W erke bringen, die den internationalen Bühnenspielplan dieses W inters entsdiei- dend bestimmen; an ihre Seite tritt der junge Diditer M attias Braun mit der T ra­gödie D ie P erser (nach Aisdiylos), deren Uraufführung als das bedeutendste Thea- terereigiüs der letzten Jahre in Deutsdi­land bezeidmet wurde.

Die bereits im Sommer begonnene Reihe „G roße In terpreten “ soll sidi über einen längeren Zeitraum erstrecken und in mehr­wöchigem Abstand Hörspielaufnahmen bringen, in denen jeweils ein bedeutender Darsteller eine besonders große oder be­sonders eindrudcsvolle Rolle spricht; dazu gehören auch Aufzeidinungen, die die Stimmen großer Darsteller über ihren Tod hinaus bewahrt haben. Für die nädisten Monate sind Sendungen mit Hermine Körner, Horst Caspar, Fritz Kortner und Erich Ponto geplant.

Das Bayerisdie Hörspiel wird mit W erken von Josef M artin Bauer, Alois Johannes Lippl, Georg Lohmeier und Josef Zeitler vertreten sein. Diesem Bereich gehören auch das Puppenspiel des Grafen Pocci K asperl hei den Leuw utsdien und die Sen­dungen „Bayerische C om öd ie“ im Hörbild (siehe Seite 80 an).

Die folgenden Seiten sollen unsere Hörer noch etwas eingehender mit unseren Plänen für die Wintermonate bekarmtmachen. Zur Vervollständigung des Hörspielprogramms verweisen wir auch auf die Reihe „Seinerzeit ausverkauft" (siehe Seite 36).

85

► ORIGINALHÖRSPIELE

W olfgang Altendorf

Die Vogelinsel (Ursendung)

Dr. Brake, ein leidensdiaftlidier und in wissensdiaftlidien Kreisen hodigesdiätzter Ornithologe, lebt seit Jahren mit seiner Frau und zwei hübsdien Töditem auf einer einsamen Ozeaninsel. Eines Tages kommt die Nachridit, daß die sorgsam behütete Insel zum Übungsgebiet der Luftstreit­kräfte erklärt werden soll. Alsbald inspi­zieren zwei M ilitärs die Insel kreuz und quer, wobei ihnen die Töditer des Vogel- forsdiers besonders in die Augen fallen. Die Insel ersdieint ihnen trotz aller Ein­wände Brakes als Bombenziel geeignet. Da taudit als Deus ex madiina ein Herr Fink auf, der auf eine redit sonderbare und wenig glaubhafte Art auf die Insel ge­kommen sein will und in geheimem Ein­verständnis mit den geflügelten Bewohnern der Insel zu stehen sdieint. Sein Gebaren und seine Argumente geben den Sachver­ständigen Anlaß, sich gegen die m ilitäri­sche Eignung der Insel auszusprechen, was übrigens auch ihrer Neigung zu Brakes Töchtern entgegenkommt.

Heinz Coubier

Die Passagiere (Ursendung)

Während des Umsturzes in Neapel im Jahre 1860 werden die Passagiere des von Livorno eingelaufenen Postbootes verhaftet.

da man unter ihnen einen der Führer des Aufstandes vermutet. Unter dem Drude der Ereignisse stellt man den Verhafteten ein Ultimatum: sie müssen im Verlauf der Nadit im Kerker selbst den gesuditen Mann unter sidx entdedcen, wenn sie nidit alle am nächsten Tage sterben wollen. In der Abgeschlossenheit des Kerkers finden zwölf Menschen von der anfänglichen Feindschaft aller gegen alle zum Verständ­nis füreinander und zur gegenseitigen Achtung.

H. A. Craig D er schw arze Sturm

(Ursendung der deutschen Fassung)

Das Hörspiel mit dem Untertitel Ein Por­trait des S k lav en be fre iers T oussaint L'Ou- verture in W orten und T rom m eln ver­sucht, die dramatische Geschichte des „schwarzen Napoleon von H aiti", bald durch Solostimmen, Sprecher und Sing­chöre, bald durch das gewaltige Ausdrudcs- mittel der Negertrommeln, in eine Dich­tung voll kühner Sprachrhythmen umzu­setzen. Das Hörspiel ist erfüllt vom mäch­tigen Atem dessen, der als Freiheitsheld der Neger fallen mußte.

Hellmut von Cube

M orgen bin id i K önig (Ursendung)

Stellen Sie sidi vor. Sie würden morgen früh als absoluter Herrscher eines kleinen Königreiches erwachen — wie würden Sie

8i

Ihre Herrschergewalt nützen? Der Held des Stückes weiß eine ganze Menge mit seiner über Nacht erworbenen Machtvollkommen­heit anzufangen: Er lebt — mit Genuß — seinen höchst privaten Abneigungen. Er verbietet mittels Dekret und königlichem Federstrich jene kleinen Dinge, Angewohn­heiten und Gebräuche, jene viel und ge­dankenlos geliebten kleinen Unsitten und Nebenerscheinungen unseres modernen Le­bens, die ihn schon immer durch ihr bloßes Vorhandensein ärgerten. Aber die dieser- art gereinigte Monarchie zeitigt Auswüchse, die den „König" erkennen lassen, daß sein privates Veto gegen die kleinen Ärgernisse auch kein W eg zur vollkommenen Zufrie­denheit ist; denn sie gehören zur Buntheit und Vielgestalt des Lebens wie das Salz zur Suppe. Und er entschließt sich — zur Toleranz.

Günter Eich

D ie A n dere und ich(Überncihme)

Eine Amerikanerin fährt in einem kleinen, trostlosen O rt Italiens an einer alten Frau vorüber, deren Blick ihr im Gedächtnis bleibt. Als sie später nach dieser Frau sucht, durchkreuzen und verbinden sich ihr Leben und das Leben der Fremden; Ellen aus W ashington und Camilla in Comacchio sind wie zwei H älften der gleichen Existenz: der einen ist alles Helle, der ändern die Dunkelheit zuteil geworden. Ellen ist dem Menschen begegnet, der ihre Bürde, ihr Leiden, ihre Armut stellvertretend über­

87

nommen hat, eine Begegnung, die es ihr von nun an unmöglich macht, Glüdc ohne Schuldgefühl hinzunehmen. Als ein moder­nes M ärdien, nidit etwa als ein Fall von Seelenwanderung und Okkultismus, will dieses Hörspiel verstanden sein.

Herbert Eisenreidi

Wovon wir leben und woran wir sterben(Wiederholung einer Produktion

von Radio Bremen)

Ein Spiel aus unseren Tagen: Karin und Felix werden sich bewußt, als in ihrem kleinen privaten Bereich die Segnungen der Konjunktur aussetzen, als der W erbefach- mann Felix seinen Firmen zu seriös wird und also keine Aufträge mehr bekommt, daß über dem wirtschaftlichen Aufstieg ihre Liebe in die Brüche gegangen ist. Als der geschäftliche Erfolg Felix endgültig zu verlassen droht, geht Karin mit ihrer Ehe, mit ihrem Mann und sich selbst ins Ge­richt. Das Hörspiel erhielt 1955 den Hör­spielpreis für junge Autoren bei Radio Bremen und wurde 1957 für den „Prix Italia" ausgewählt.

Christian Ferber

Du kannst jederzeit gehen (Ursendung einer Gemeinschaftsproduktion mit dem Hessischen Rundfunk und RIAS

Berlin)

Siebzehn Jahre lang hat der ehemalige deutsche Soldat Ernst Krapka in Frank­reich unter falschem Namen mit der Fran­

zösin Silvaine zusammengelebt. Silvaine verstedcte ihn zunächst vor der deutschen Feldgendarmerie, später vor den Maquis und den alliierten Befreiern. Fast zwei Jahrzehnte später wird bei einer Personen­kontrolle der Fall aufgedeckt. Der ehe­malige deutsche Soldat wird nach kurzer Untersuchung mit einer geringfügigen Strafe entlassen. Hier setzt das Hörspiel ein; Ernst und Silvaine entdecken, daß das Leben für sie plötzlich ein anderes Gesicht bekommen hat. Die Vergangenheit steht auf und unterwirft ihr Zusammenleben und ihre Liebe einer ernsten Prüfung. Bis zum letzten Augenblick dieses Dialogs bleibt offen, ob die unvermutet bescherte gesetzliche Freiheit sich für beide zu einer wirklichen Freiheit wandeln kann.

Alix du Frênes

D ie R ußblum e

(Übernahme vom Südwestfunk)

Ein Haus liegt hart am Bahndamm, dicht vor der Station Bar-le-Duc. W er in einem Zug vorbeifährt, kann in den Garten sehen, der von einer zarten Rußschicht überzogen ist, so daß ein sonderbar zauberischer Farbeffekt entsteht, als befände sich alles unter W asser: die Pflanzen, das Haus in ihrer M itte und das Mädchen, das über den Zaun gelehnt dem Zug nachsieht und davon träumt, einmal selbst in einem der Züge zu sitzen. M it der Erfüllung dieses Wunsches erlebt das Mädchen seine erste Liebe und zugleich eine große Enttäuschung.

Fritz Habeck

D er Frem de jen seits d es Flusses

(Erstsendung einer Produktion des Bayerischen Rundfunks)

Dr. Mehring wird nach schweren Ausein­andersetzungen in seiner Familie zum ruhe­losen W anderer. Er fängt an, sich mit Naturwissenschaften, Philosophie und Reli­gion zu beschäftigen, um herauszufmden, ob der Mensch die Möglichkeit einer letz­ten Erkenntnis habe. Schließlich ändert er sein ganzes Leben. Er ist „dem Fremden jenseits des Flusses" begegnet, dem Spie­gelbild des eigenen Idi. M an muß dieses Ich anerkennen und im Zuge der Einord­nung in die Schöpfung auch wieder auf­geben: das ist die Erkenntnis des Dr. Meh­ring, der nichts anderes wollte, als seinen eigenen W eg finden.

Franz Hiesel

H err Pum sudit einen M örder (Ursendung)

An seinem 50. Geburtstag und auf dem Höhepunkt seiner Karriere als Drudeknopf­fabrikant erlebt der Held dieses Hörspiels die größte Enttäuschung seines Lebens: die Treue seiner jungen Frau ist scheinbar nicht so felsenfest fundiert wie sein Unterneh­men. Der zartbesaitete Herr Pum will sein geliebtes Frauchen nicht vor nervenauf­reibende und unbequeme Alternativen stel­len, er hat keine Courage zu der beschä­menden und peinlichen Aussprache und

sudit eine Lösung seines Problems auf einem höchst ungewöhnlichen W eg: Er engagiert einen Mörder, der ihn aus der W elt schaffen soll. Aber die Dinge ent­wickeln sich ganz anders, als der gute Herr Pum es sich vorgestellt hat. Er muß schließ­lich erkennen, daß sich niemand im gestraft um lebenswichtige Entscheidungen drücken kann. Der Autor, dessen Hörspiel A u f einem M aulw urfshügel mit dem Hörspiel­preis der Kriegsblinden 1959 ausgezeichnet wurde, hat hier eine Zeitsatire über die Verantwortungsangst und W ehleidigkeit des Menschen von heute geschrieben.

W olfgang Hildesheimer

D ie D am e Ellinor

(Ursendung einer Gemeinschaftsproduktion mit dem Norddeutschen Rundfunk)

Eine ebenso bezaubernde wie erfolgreiche Dame zweifelhaften Rufs erzählt ihre Lebensgeschichte: Sie steigt langsam, aber sicher die Skala des Raffinements und der Gesellschaft empor. Aber jeden Sommer verbringt sie auf dem Bauernhof ihrer Jugend, dessen Besitzer ihre Veränderung überhaupt nicht wahrnimmt und sie zum Schluß heiratet.

Eduard König

Ein M ann oh n e Ehrgeiz

(Erstsendung einer Produktion des Bayerischen Rundfunks)

In einem Betrieb fällt ein kleiner Ange­stellter wegen seiner eigenen und sehr un-

89

Ö konom isten Anschauungen unangenehm auf. Durch seine nonkonformistische Hal­tung stört er den reibungslosen Ablauf der Betriebsmaschinerie. Seine ehemalige Ge­liebte, die zur Freundin des Chefs und geheimen Leiterin des Betriebs aufge­stiegen ist, taucht am Abend in seiner Wohnung auf, um einen letzten, aber ver­geblichen Vermittlungsvorschlag zu machen. In der gleichen Nacht verübt die Karriere- Dame aus ungeklärten Gründen Selbst­mord. Zum Mord umgedeutet, wird dar­aus der erwünschte Vorwand, den unbe­quemen und die Norm störenden Ange­stellten in einem Indizienprozeß für immer auszuschalten. Das Hörspiel erhielt 1959 den „österreichischen Staatspreis für Lite­ratur".

Heinz Kohlhaas

D er u n bequ em e H err Q uandt (Ursendung)

In seiner letzten Stunde schockiert Herr Quandt seine Verwandten und sogar den Herrn Geheimrat, seinen Chef. Von reich­lich genossenen Stärkungsmitteln noch ein­mal für kurze Zeit ermuntert, findet er jetzt endlich den Mut, manches, was er bis dahin schweigend ertrug, beim Namen zu neimen. Doch trotz seiner Bitterkeit und Ironie bleibt er großzügig und gerecht zum Besten derer, die ihn wirklich gern haben, und seines ältesten Versuchsobjektes, eines Esels, dem seine letzten Gedanken gelten.

Das neue W erk von Heinz Kohlhaas, den der Bayerisdie Rundfunk mit seinem Erst­ling Frau V ioletts T räum e als Hörspiel­autor entdedcte, ist eine Gesellsdiaftssatire mit humoristischen, bitterbösen und ver­söhnlichen Glanzlichtern.

Gérard McLarnon

G lüM ich, w er ein e gu te R eise getan (T h e g o od jou rney)

(Erstsendung der deutsdien Fassung, Gemeinsdiaftsproduktion mit dem SDR)

Alljährlidi macht der Großvater mit seinem alten Freund im Ponywagen einen Sommer­ausflug über Land. Zunädist wird die Reise­route sorgfältig festgelegt — sie soll dies­mal zu drei alten Kirchen und Friedhöfen führen — dann werden die Kinder der Familie und Verwandtschaft auf den W agen gepadct und los geht die große Reise. Die Abenteuer der Fahrt durch die irische Land­schaft, die Unarten der Kinder und die mehrfache Begegnung mit zwei alten W ei­bern, die man auf den drei Friedhöfen immer wieder trifft und mit denen man skurrile Gespräche führt, runden das Ganze zu einem liebenswürdigen, echt irischen Idyll. Der Autor erhielt für sein erstes Bühnenstück einen Preis des „Arts Council of Great Britain" und gewann 1953 den „Foyle Award". 1958 schrieb er ein Stück für die Edinburgher Festspiele.

Dieter Meichsner

Rikdien aus Preetz

(Übernahme einer Gemeinschaftsproduktion des Senders Freies Berlin mit Radio Bremen

und dem Hessischen Rundfunk)

Der Autor zeichnet das Bild einer ehe­maligen Gutsbesitzerin aus dem Osten, die mit ihrer inneren Sauberkeit, ihrer Recht­schaffenheit und ihrem Pflichtbewußtstein für eine ganze Epoche steht — für jenes „Preußen", das man heute oft allzu leicht­fertig gleichsetzt mit einem deutschen Byzantinismus wilhelminischer Prägung und für seine Tugenden, die man häufig als anachronistisch abtut. Das Gut in Preetz ist längst aufgeteilt und Tante Rikchen lebt allein in einer Mansardenwohnung in Berlin. Ihre Verwandten würden sie aus eigennützigen Gründen gern zu einer Übersiedlung nach dem W esten Deutsch­lands überreden, doch die alte Dame lehnt alle Vorschläge ab. Sie bleibt in Berlin — auch wenn man ihr, wie sie sagt: „das letzte Loch nach Preetz zustopfen sollte". Das Hörspiel wurde 1959 mit dem „Ge­samtdeutschen Hörspielpreis" ausgezeichnet.

Jan Rys

Grenzgänger

(Übernahme vom Norddeutschen Rund­funk Hamburg)

Zwei emigrierte Tschechen spielen vor den Kulissen eines W iener Kaffeehauses ein seltsames, erschütterndes und gefährliches

90

Spiel: das Spiel von der Rückkehr in ihre Heimat. Der jüngere der beiden Flüchtlinge setzt seine Erfahrungen von Minenfeldern, Denunzianten und politischer Realität ein gegen die wehmütigen Erinnerungen seines Partners; gerade seine Härte und schein­bare Mitleidlosigkeit bewähren ihn als Reisegefährten und Führer über die Grenze des Kaffeehaustisches mit imitierter M ar­morplatte in die Heimat und schließlich in eine dunkle Geborgeiüieit. Dem alten Flüchtling widerfährt die Gnade, seine Hei­mat wiederzuflnden, sei es auch nur in der Brücke über den Fluß daheim mit dem Stein darunter, der zum Sitzen einlädt und zur Rast ohne Rückkehr in die profane Realität des Kaffeehauses. Das Hörspiel des jungen Autors gilt als eine der bemer­kenswertesten Produktionen des NDR im vergangenen Jahr.

Karl W iesinger

D er K om plize

(Erstsendung einer Produktion des Bayerischen Rundfunks)

Ein junger Mechaniker, der schnell zu Geld kommen möchte, plant einen Einbruch und hat sich als Komplizen den alten Dschingl ausgesucht, von dessen Erfahrung er sich einiges verspricht. Aber der Rat des altge­wordenen Einbrechers fällt ganz anders aus.

Helen von Ssadmo-Uselis

D as O p fer v on T reb lin ka

(Erstsendung einer Gemeinschafts­produktion

mit dem Norddeutschen Rundfunk) Während der deutschen Besatzungszeit in Warschau liebt der junge polnische Student Kostek das jüdische Mädchen Regina. Er wird zum letzten Freund und Beschützer ihrer Familie und folgt ihr sogar ins Ghetto. Die Prüfung für beide kommt in dem Augenblick, als die Räumung des Ghettos beginnt. Um etwas über das „Lager T re­blinka" zu erfahren, wohin die Bewohner verschickt werden sollen, verläßt Kostek als Kundschafter das Ghetto. Er kehrt zurück, aber Regina ist nicht mehr da. Sie hat sich freiwillig zum Abtransport nach „Treblinka" gemeldet, um Kostek vor dem Tod in den Gaskammern zu retten.

DIE SZENE - EINE STUDIOREIHE i

als es der Mechaniker erwartet. Als die bei­den schließlich doch noch von der Polizei gestellt werden, opfert Dschingl seinen be­scheidenen Lebensabend für den bisher unbescholtenen jungen Mann. Die Figur des W iener Einbrecherkönigs Johann Dschingl, der trotz zeitweiliger „großer Er­folge" in Armut starb, gab dem österreichi­schen Autor die Anregung zu seinem er­sten Hörspiel, das für den Bayerischen Rundfunk neu bearbeitet wurde.

Georg Schwänzer

Jubiläum

(Ursendung)

In seiner pompösen Villa gibt der erfolg- reidie Fabrikant Allemann ein Jubiläum s­bankett. Die Allemanns repräsentieren das deutsche Wirtschaftswunder par excellence. Aber während die W ogen des Festes hoch­schlagen, entwickelt sich hinter den Kulis­sen eine Krise, die alle Fassaden des äußer­lich so gut funktionierenden Familienlebens einreißt. Zum erstenmal sagt man sich ge­genseitig die W ahrheit, sucht Begrün­dungen, Antworten, Klarheit, aber der Bruch ist schmerzhaft sichtbar geworden. Dem jungen in Würzburg lebenden Autor, der mit dieser zeitkritischen Studie seine erste Arbeit für den Rundfunk schrieb, ging es nicht um Generations- und Fami­lienprobleme. Er wollte im geängstigten, aufbegehrenden Zusammenspiel zweier Generationen die Symptome der Krise, in der sich unsere W elt und Gesellschafts­ordnung befindet, darstellen.

Felicien Marceau

D ie W ühlm aus

(Erstsendung der deutschen Fassung)

Ein M ann fängt an der Wohnungstür die beste Freundin seiner Frau ab. Der Ehe­mann vermutet, daß jene „Freundin", die so auffallend besorgt immer wieder an ihr Krankenbett eilt, an den schweren Depres­

sionen seiner Frau nicht unschuldig ist. Denn besagte Freundin gehört zu jener Art von Menschen, die einen Genuß im Leiden finden. Das Gespräch bestätigt die Vermutung: die Freundin hat der jungen Frau aus purer Lust an der Tragödie ein­geredet, sie sei sdiuld am Tod ihres ehe­maligen Verlobten, und dieser sei aus Gram über die verlorene Liebe gestorben. Der Ehemann verbietet der Leideslüsternen für immer sein Haus.

Marie Luise Kaschnitz

W er fürchtet sich vorm schw arzen M ann?

(Erstsendung einer Produktion des Baye­rischen Rundfunks)

Eine dramatische Skizze von der Angst, der Gleichgültigkeit und der Trägheit des Her­zens, die alle Menschen wider ihr besseres W issen beherrschen: In einem Mietshaus ist in einer Familie ein Neuling aufge­taucht, ein fünfzehnjähriger Junge, von dem man sich erzählt, er sei in einer Er­ziehungsanstalt gewesen. Die M ieter be­gegnen ihm mit M ißtrauen und unver­hohlener Ablehnung, in allen Wohnungen wird mit Empörung und sensationslüster­ner Neugier über den Fall gesprochen. Man wird sich in einer Mieterversammlung schließlich einig, daß der Junge wieder aus dem Haus muß. Der unglückliche junge Mensch, dessen zaghafte Anlehnungsver­suche überall auf Abwehr stoßen, enthebt aber die Mietergemeinschaft weiterer Schritte: er verübt Selbstmord.

92

Günter Eich

M eine s ieb en jungen Freunde

(Ursendung einer Gemeinschafts­produktion

mit dem Norddeutschen Rundfunk)

Der alte Birowski in seinem Haus außer­halb des Ortes — es ist nicht nur räum­lich abgelegen, auch seine Bewohner füh­len sich von der W elt abgeschnitten — hat viel Besuch von sieben jungen Freunden, aber er weiß selbst nicht, ob es Ausgebur­ten seiner Phantasie sind oder „Leute, die im Telefonbuch stehen". Jedenfalls bemer­ken seine Hausgenossen, zwei alte Frauen, nichts von diesen Besuchen, obwohl er von ausgelassenen Abenden berichtet. Aber mehr und mehr werden auch sie beide merkwürdiger Dinge gewahr. Nach dem Tode des alten Mannes erscheinen bei

Klaus L. Graeupner

Ein herrlicher Tag

(Erstsendung einer Gemeinschafts­produktion mit dem Hessischen Rundfunk)

Ein tragikomisches Spiel in einer bildungs­beflissenen Kleinstadt gegen Ende des vori­gen Jahrhunderts, die sich durch den Besuch einer berühmten Pianistin in Aufregung und Begeisterung versetzt sieht. Der arme

93

ihnen die sieben Gestalten, von denen er erzählt hat, und melden ihren Besuch an. Das W erk ist eine Neufassung des im Jahre 1952 geschriebenen Hörspiels D ie G äste des Herrn B irow ski.

Friedrich Dürrenmatt

D er D oppelgänger

(Erstsendung einer Gemeinschaftspro­duktion mit dem Norddeutschen Rundfunk)

D er D oppelgän ger ist kein neues, aber ein noch nicht aufgeführtes Hörspiel Dürren­matts aus seiner Frühzeit. Seine spukhaft hintersinnigen Szenen werden entwickelt aus einem Dialog zwischen Autor und Spielleiter, der von Friedrich Dürrenmatt selbst und dem Hörspielregisseur Gustav Burmester am Mikrophon gesprochen wird.

HÖRSPIELBEARBEITUNGEN i

Oberlehrer Etvös und seine zahlreiche Fa­milie werden in viele Verwirrungen ge­stürzt, weil sie das zweifelhafte Glück haben, eine große Gesellschaft geben zu müssen. Zuerst sieht es so aus, als wenn alles danebenginge, aber schließlich glückt dieser Abend ganz unerwartet doch noch, und zuletzt war es „ein herrlicher Tag". Die fast verschollene Erzählung des däni­schen Dichters Herman Bang war die Grundlage für dieses Hörspiel.

Kurd E. Heyne

D er R etter

(Erstsendung einer Produktion des Bayerischen Rundfunks)

John Ready, Kapitän eines amerikanischen Handelsschiffes, gerät 1824 in die Hände südamerikanischer Rebellen. Die Rebellen halten den Kapitän für einen spanischen Spion und wollen ihn erschießen. Ready könnte viel zu seiner Entlastung anführen, denn erst vor kurzem hat er den kolum­bianischen Freiheitskämpfer Hualera mit sei­ner Familie vor den Augen der Spanier ins rettende amerikanische Exil entführt, aber er schweigt. Er ist zu stolz, um sich mit dieser guten Tat die Freiheit zu erkaufen. Das Exekutionskommando ist angetreten, die Gewehre sind erhoben, da kommt im letzten Augenblick ein hoher Rebellen­general herangesprengt und verhindert die Hinrichtung: Es ist Hualera, den Ready damals rettete. Das Hörspiel, eine Episode aus Sealsfields „Kajütenbuch", ist eine echte Abenteurergeschichte aus den An­fängen des 19. Jahrhunderts.

W alter van Tilburg Clark

K urzer Prozeß

Funkbearbeitung: Donald Mc. W hinnie (Übernahme vom Südwestfunk)

In einer kleinen Siedlung des amerikani­schen W estens wurde während des langen W inters Vieh gestohlen. Obwohl der

Sheriff und der Richter gerade abwesend sind, entsdiheßt man sich, Jagd auf die Viehdiebe zu machen. Bald entdecken die Farmer auch drei Fremde in einem Lager am Bergpaß. Trotz der verzweifelten Be­teuerungen der drei M änner, nichts mit dem Viehdiebstahl zu tun zu haben, wer­den sie von den wütenden Farmern kurzer­hand gehängt. Zu spät erweist sich ihre Unschuld. Die Erzählung, die diesem Hör­spiel zu Grunde liegt, ist seit vielen Jah­ren in Amerika als ein Klassiker der „W estern"-Literatur bekannt.

David Tutaev

D er Fall K a ra m a so ff

(Ursendung der deutschen Fassung)

David Tutaev hat es unternommen, das unvollendete Epos Dostojewskijs für den Funk nachzugestalten. Ein Versuch, der um so gewagter ist, als es der strengen Begren­zung des unsichtbar gesprochenen W orts überlassen bleibt, aus der Fülle der Schilde­rungen und der vielschichtigen Verflech­tungen der Handlung, die uns aus mehr als fünfzehiüiundert Seiten entgegentreten, ein gemäßes „Gegenbild" zu schaffen. W ährend der Roman mit dem Prozeß des Dimitri Karam asoff abschließt, beginnt und endet das Hörspiel mit der Gerichtsszene und läßt in Vernehmungen und Rückblen­den das furchtbare Familiendrama der Karamasoffs erstehen.

94

Jean Anouilh

Becket od er D ie E hre G ottes

(Ursendung einer Gemeinschaftsproduktion mit dem Westdeutschen, Süddeutschen

und österreichischen Rundfunk)

Der kraftvolle, lebensfrohe König Hein­rich, der England und W estfrankreich von 1154—89 regierte, hat in Thomas Becket, dem brüderlich geliebten Genossen seiner Jugend, einen aufrichtigen Freund. Becket kennt Herz und Sinn des Königs, er ist der Helfer und Vertraute Heinrichs. Der König hat den Freund zum Kanzler gemacht und Becket soll nach seinem W illen auch das Amt des Erzbischofs von Canterbury über­nehmen, damit der Kampf zwischen Kirche und Krone endgültig ein Ende habe. Becket sträubt sich. Er weiß, daß er mit der Übernahme des heiligen Amtes nur noch der Diener Gottes sein und die Macht Gottes und der Kirche über den W illen seines königlichen Freundes stellen wird. Als Heinrich merkt, daß ihm in Becket ein Feind erwachsen ist, läßt er ihn umbringen, nicht ohne den Verlust des Freundes zu­tiefst zu betrauern und in täglichem Ge­bet und Bußübungen die T at zu sühnen.

M attias Braun

D ie P erser

(Ursendung)

Nach dem entscheidenden Sieg der Grie­chen über die Riesenmacht der Perser

95

THEATER IM FUNK i

(480/479 V. Chr.) schrieb Aischylos die Tra­gödie des geschlagenen Feindes als W ar­nung an seine Landsleute vor der eigenen Hybris. Schauplatz ist die Königsstadt Susa, Kern der Handlung der wahnwitzige Entschluß des Xerxes, allen Warnungen zum Trotz die Niederlage bei M arathon durch einen neuen Kriegszug zu rächen. M attias Braun hat diese Tragödie für die heutige Bühne mit großer Sprachkraft und einer bedeutsamen Variation der The­matik zu einem dramatisdien W erk von bestürzender Aktualität nachgestaltet. Es kommt in seiner eigenen Funkbearbeitung, wie schon im vergangenen W inter seine Tragödie M edea (nach Euripides) durch den Bayerischen Rundfunk erstmals zur Sen­dung. Als Sprecherin der Atossa, der M ut­ter des Xerxes, wurde Hermine Körner gewonnen, die diese Rolle auch bei der Berliner Uraufführung und bei den Fest­spielen in Redclinghausen spielte.

Friedrich Förster

R obinson so ll n icht sterben

(Erstsendung einer Produktion des Bayerischen Rimdfunks)

Daniel Defoe, der Verfasser des „Robinson Crusoe", starb in Not und Bitterkeit. Er, der mit seinem Buch M illionen Kindern Freude bereitete, soll am Kummer über sein eigenes Kind gestorben sein. Friedrich Förster hat aus dieser literarischen Legende ein Stück für die Jugend jeden Alters ge­

macht, das fast schon ein Klassiker des Theaters geworden ist. Es spielt in Lon­don, im Jahre 1730. Tom Defoe, der un­geratene Sohn, hat das Vermögen seines Vaters durchgebracht und nimmt ihm auch noch sein letztes Gut, die Handschrift des „Robinson", um diese Kostbarkeit beim Trödler zu verschachern. Daniel Defoe ist verzweifelt und dem Ende nahe. Aber eine Londoner Bubenschar, von der Lektüre des „Robinson" begeistert, kommt unter Füh­rung eines tapferen kleinen Mädchens dem alten M ann zu Hilfe und bringt dem Autor ihres Lieblingsbuches das gestohlene Manu­skript zurück.

Eugène Ionesco

D ie N ashörner

Funkbearbeitung: Carl“Conrad (Ursendung)

Ionesco beschwört mit seinem Stück eine ebenso groteske wie beklemmende Vision: In einer Stadt tauchen Nashörner auf, bald greift eine allgemeine Verwandlung um sich, alle Bürger der Stadt verwandeln sich nach und nach in Dickhäuter. Der „Held" des Stückes, ein Durchschnittsmensch und eingefleischter Individualist, muß diese er­schreckende Veränderung ins Animalische bei Chef und Kollegen, bei seinem Freund und schließlich auch bei seiner Geliebten miterleben. Der Individualist, der dieser Metamorphose als einziger widersteht, bleibt mit verzweifeltem Mut unter Her­dentieren und Dickhäutern einsam — ein Mensch. Diese bittere Tragikomödie — ein

Gleichnis für die brutale Verführungsmacht des Kollektivs — ist das zweite abend­füllende Drama des vieldiskutierten Autors.

Alois Johannes Lippl

D er P assauer W o lf

(Erstsendung einer Neuproduktion des Bayerischen Rundfunks)

Auf dem Schloß Neuburg am Inn fand der Autor eine Studie über den Fürstbischof Kardinal Ernst Leopold von Firmian, der dort Ende des 18. Jahrhunderts residierte; seine Untergebenen warfen ihm vor, daß er die Jagd mehr liebe als sein heiliges Amt. Lippl wob um seine Gestalt einen Kreis von Hofleuten, Bauern und Städtern der Zeit, verflocht Überliefertes mit Erdichtetem und schuf ein farbenstarkes Bild des Baye­rischen Waldes und seiner Menschen.

John B. Priestley

Joh n son ü ber dem Jordan

Hörspielfassung: Raymond Raikes (Ursendung der deutschen Fassung)

Robert Johnson, Londoner City-Kaufmann von exemplarischer Durchschnittlichkeit, wird während seiner Leichenfeier in einer Art Zwischenreich mit Fragen konfron­tiert: es geht um Soll und Haben, die ab­schließende und in jedem Sinne endgültige Bilanz eines Lebens voller Schäbigkeiten, aber auch gelegentlicher Ahnung höherer Möglichkeiten. In ihm erwacht „etwas, das nicht ruhen will, bis es das Leuchten sieht vom Paradies".

96

Jean Paul Sartre

D ie E ingeschlossenen

Funkbearbeitung: M artha Meuffels (Erstsendung einer Gemeinschafts­

produktion mit dem Westdeutschen und österreichischen Rundfunk

und Radio Saarbrücken)

In einem abgelegenen Zimmer der väter­lichen Villa schließt sich der hochbegabte Sohn eines deutschen Industriellen seit drei­zehn Jahren von der W elt ab. Das Grauen vor sich selbst hat den ehemaligen Offizier, der im Krieg Geiseln, Frauen und Kinder

folterte, in diese einsame Selbstanklage ge­trieben. Um mit seiner Gewissenslast leben zu können, leugnet er die Realität des deutschen Wiederaufbaus und redet sich ein, das Land liege immer noch zerstört darnieder. Die Einzige, die Zutritt zu dem Abgeschlossenen hat und den Bruder mehr als schwesterlich liebt, erzählt ihm die Lügen, die er hören möchte. Als durch die mutige und schöne Schwägerin des Einge­schlossenen seine Isolation durchbrochen wird, stürzt die W irklichkeit mit so elemen­tarer K raft auf ihn ein, daß der Selbstmord als einziger Fluchtweg offenzubleiben scheint.

KLASSIKER i

D as Schiedsgericht Komödie von Menander (342—291 v. Ch.)

in der Bearbeitung von Carl Dietrich Carls

(Erstsendung einer Produktion des Bayerischen Rundfunks)

K önig Lear

Tragödie von W illiam Shakespeare

Funkeinrichtung: W ilhelm Semmelroth Titelrolle: Fritz Kortner

(Übernahme vom Westdeutschen Rundfunk)

D on Juan

Lustspiel von J. P. Molière

(Übernahme vom Südwestfunk)

T orquato T asso

Trauerspiel von Goethe

Funkeinrichtung: Leopold Lindtberg

(Gemeinschaftsproduktion mit dem österr. Rundfunk, Studio Salzburg)

D as K äthchen von H eilbronn

Großes historisches Ritterspiel von Heiru'ich von Kleist

Funkeinrichtung: Hermann Dollinger

(Erstsendung einer Produktion des Bayerischen Rundfunks)

97

Sonderprogram m im Hörfunic

i& s :___________

F

Das Sonderprogramm bringt im Rahmen eines in sich geschlossenen, zeitlich und thematisch überschaubaren Angebots Sendungen und Sendereihen, die über bestimmte Wissensgebiete und Problemkreise eingehender informieren, als dies im allgemeinen Programm möglich ist. Es ist am Montag, Mittwoch und Freitag von 21.05—23.00 Uhr jeweils im 2. Programm zu hören.

ALLGEMEINER ZEITPLAN FÜR DAS WINTERHALBJAHR i

M o n t a g21.05 G rundzüge einer S oz ia lpsycho log ie / D er Sinn der G eschichte / D ie

fran zösische L iteratur im 20. Jahrhun dert21.30 G ehört und W ied erg eh ört / N eues fü r d ie D isko th ek / M usi­

kalische E inzelsendungen22.10 H im m el und Erde / G rundfragen des V ölkerrechts / K urzreihen 22.40 T exte aus drei Jahrtau sen den

M i t t w o c h21.05 K u n stw erke der W elt aus dem ö ffen tlichen B ayerischen K unstbesitz 21.15 Seminare: Literatur beim W ort gen om m en / B egreifen , M einen,

U rteilen / M usik h ören — M usik versteh en / Ist das Schöne schön?21.45 M usik d er jungen G eneration / M ittelalterliche M usik 22.25 Z eitschriftenschau / Tranz Schönauer bespricht neue Taschenbücher

Einzelsendungen

F r e i t a g21.05 M arginalien von Alfred Andersdi, Hans Magnus Enzensberger,

Wolfgang Hildesheimer, Ludwig Marcuse21.20 D er B eitrag des Judentum s zur eu ropäischen Kultur / D er m odern e

R om an23.00 D ie V ariation / E lektron ische M usik23.30 D er w issenschaftliche Bericht

GRUNDZÜGE EINER SOZIALPSYCHOLOGIE i

Alexander Mitsdierlidi, Professor für psychosomatische Medizin an der Universität Heidelberg, geht in seiner Vorlesung über „Grundzüge einer Sozialpsychologie" davon aus, daß es dem Menschen rascher gelingt, die Gefahren zu überwinden, die sein

101

Leben bedrohen, als die Konflikte zu lösen, die er in sich und in der Beziehung zu seinen Mitmenschen erlebt. Der Mensch ist zwar von Geburt ein Gruppenwesen, aber es fehlen ihm eingeborene Instinkte, die sein Verhalten im Zusammenspiel mit anderen verläßlich gestalten. Deshalb schafft die Sozialkultur ein Netzwerk von Kontroll- und Regulationspunkten in allen Lebensbereichen. Aber sie errichtet damit gleichzeitig Grenzen der erlaubten Aktivität, schafft also neue Konflikte. Dem ein­zelnen ist deshalb zweierlei zu lernen auf gegeben: einmal muß er sich die am jeweiligen Ort gültigen Gesetze des Anstandes aneignen, und zum ändern die Fähigkeit erwerben, ein bewußtes Ich zu entwickeln, das sich gegen alle jene Kräfte abgrenzt, die nach dem Kulturkodex nicht gelebt, ja nicht einmal erfahren werden dürfen. Alle Kultur­gesellschaften bestehen aus hierarchisch gegliederten Macht-Ohnmacht-Beziehungen; hieraus ergibt sich ein zweites Kontrollsystem, in welchem die sozialen Rollen als Vorformen der individuellen und der Gruppen-Identität geprägt werden. Da jeder an vielen sozialen Rollen Anteil hat, entsteht so ein System von wechselseitigen Ab­hängigkeiten. Die daraus resultierenden Affekte wiederum bieten, da sie auch die unerlaubten Wünsche enthalten, den Ansatzpunkt für Machtmanipulationen aller Art. W o immer die Erziehung über die Dressur hinaus- und eine Gesellschaft „freier Geister" anstrebt, wird sie daher gerade die unbequemen Fragen nach dem Sinn und Unsinn der vorgegebenen Kulturformen zulassen. Der aus irrationalen Quellen gespeiste Fortschritt, der sich in unserer Zivilisation gleichzeitig mit dem Anwachsen der Erdbevölkerung vollzieht, sprengt die alten Ordnungen. Es gibt keine sicheren Vorurteile mehr und die Sicherheit von Urteilen erstreckt sich eher auf die Potenzen der Zerstörungskraft als auf die Verläßlichkeit von Kräften, die sie kontrollieren. Man fühlt sich verloren und in der gleichen Gefahr, die von den Massen ausstrahlt. Die Abwehr ist vielfältig: Besitzpanzerung, Ideologie-Gehorsam, Zyrüsmus, Suchten, Fata­lismus und Spaltungsdasein. Wie alle individuellen, so können auch kollektiv-geschicht­liche Krisen nur durch Reifung bewältigt werden. Deshalb muß der Mensch unserer Zeit mit vermehrter Verantwortung leben.

Die einzelnen Themen der Vorlesimg von Professor Alexander Mitscherlich heißen: Bildung und Kulturheuchelei, Angeborenes und erworbenes Verhalten, Die guten Vorbilder und die üblen Folgen, Die Taktik des Ich gegenüber dem Nicht-Ich, Vor­urteile und ihre Manipulierung, Die Angst vor dem Anderen, Massen, Spötter und Einsame und Die Politik der Individuen.

102

DER SINN DER GESCHICHTE i

Die Frage nach dem Sinn der Geschichte ist ein Teil der Frage nach dem Sinn mensch­licher Existenz. Karl Jaspers, der in seinem Buch „Vom Ursprung und Ziel der Welt­geschichte" nach diesem Sinn fragt, kam zu der Antwort, er sei nicht zu enthüllen; es gebe ihn, aber er bleibe dem Menschen verborgen. Und doch läßt auch ihn diese Antwort unbefriedigt, und er entwickelt im Anschluß an diese Feststellung eine umfängliche Geschichtsphilosophie. Jaspers ist einer von vielen; denn imser Jahrhundert hat mehr bedeutende Geschichtsphilosophen als große Historiker hervorgebracht. Wie verschieden die modernen Deutungsversuche sind, soll eine Vortragsreihe „Der Sinn der Geschidite" zeigen, in der zunächst Professor Golo Mann in einer Einführung die Grundprobleme der Geschichtsphilosophie von Plato über Augustinus bis Hegel darstellen wird. Es werden dann die Grundzüge ihrer eigenen Geschichtsphilosophien entwickeln: der enghsche Historiker Arnold Toynbee, die deutschen Philosophen Theodor Litt, Karl Löwith und Karl Popper, der evangelische Theologe Rudolf Bult­mann und der katholische Philosoph und Theologe Hans Urs v- Balthasar.

DIE FRANZÖSISCHE LITERATUR IM 20. JAHRHUNDERT i

Dieses Thema wird Gabriel Marcel, der französische Philosoph und Dramatiker, im Frühjahr 1961 in acht Vorträgen behandeln. Er schreibt uns dazu: „In der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts — genauer gesagt bis in die zwanziger Jahre — entfaltete sich die französische Literatur zu einem solchen Reichtum, daß diese Zeit als eine ihrer Gipfelepochen gelten darf, und dies vor allem der fünf „Großen" wegen: Claudel, Peguy, Proust, Valéry und Gide. In fast allen Bereichen — des Romans sowohl als der Lyrik, des Theaters imd der Kritik — traten zahlreiche Schriftsteller hervor, welche die empfangenen Impulse auf das mannigfaltigste ausbildeten. Diese Mannigfaltigkeit ist eines der auffälligsten Merkmale der französischen Literatur zwischen den beiden Weltkriegen. Welche Gemeinsamkeit besteht etwa zwischen einem so phantasiereichen Autor wie Giraudoux, bei dem die Literatur zu köstlichen Essenzen geläutert wird, und andererseits Romanciers wie Bemanos und Green, in denen die christliche Spiri­tualität zur schöpferischen Leidenschaft geworden ist? Ist zwischen zwei Bühnen­autoren ein größerer Gegensatz denkbar als der zwischen dem lyrisch pathetischen.

103

vor allem auf Größe und Haltung bedachten Montherlant und einem Anouilh, bei dem Mitleid und Ironie sich auf das ergreifendste verbinden? Dies sind nur zwei Beispiele von vielen, die sich anführen ließen.Mit Camus und Sartre begirmt — unmittelbar vor dem zweiten Weltkrieg und vor allem dann während des Krieges — ein In-Frage-Stellen des Lebens, in dem sich ein neuer Ton ankündigt. Diese Entwicklung war schon von Malraux vorbereitet worden. Sartres Theorie des „engagement" führte in vielen Fällen zu einer Vermischung von Literatur und Politik, deren Wirkung wenig erfreulich war. Als Reaktion auf gewisse Leistungen der vorangegangenen Epoche entwickelte sich seitdem bei den jungen Schriftstellern in immer stärkerem Maße ein Gefallen am technischen Experiment um seiner selbst willen, wie es sich zum Teil schon bei Gide findet. Diesem Geiste ent­springen die Versuche der Jüngeren, einen Roman ohne Psychologie und eine Poesie ohne lyrische Elemente hervorzubringen. Aufs Ganze gesehen ließe sich sagen, daß anstelle einer Literatur, der es auf die Vollkommenheit des Werkes ankam und die sich in höchsten Schöpfungen erfüllte, mehr und mehr eine Literatur heraufkommt, die sich selbst als experimentell versteht und bei der es bisweilen auf bloße Übungen hinausläuft."

► HIMMEL UND ERDE

Es gibt einen astronomischen Atlas des Himmels und einen Atlas vom physikalischen Aufbau der Erde. Ihr Gegenstück, das sich aus den Anschauungen der Völker vom Bau des Weltalls entwerfen ließe, wäre ein mythischer Atlas der Welt. In einer Reihe von sechs Sendungen soll versucht werden, eine solche Karte des Himmels und der Erde nach den Quellen zu zeichnen. Wie sah in den Vorstellungen der Menschen der Kosmos aus? Mythen, Märchen, Epen und Religionen geben die Antwort. Über der Erde wölben sich die sieben, neun, dreiunddreißig und mehr Himmel, unter ihr türmen sidi die Stufen der Höllen und Unterwelten. Die gewaltigen heiligen Berge imd Bäume klammern den Kosmos gleichsam zusammen; Nähte im Weltall zwischen den ver­schiedenen kosmischen Bereichen: Meru und Olymp, der Baum der Erkenntnis, die Weltesche Yggdrasil. Der Mensch hat auf Erden in seinen Tempeln und Türmen die heiligen Berge und Bäume nachgebaut, um der Ordnung des Himmels zu entsprechen, und er gibt auch Wegweiser durch die mythische Landschaft. Der Nabel der Erde zeigt

104

die Mitte der Welt, Meilensteine messen sie aus, ein Band verbindet sie mit den überirdischen Bereichen. Himmelsrichtungen, Welthüter, Säulen, die den Himmel stützen, begrenzen ihre Ecken, und irgendwo kommt man an das Ende der Welt. Wie die Wohnsitze der Götter auf Erden den heiligen Bergen gleichen müssen, so sollen auch die Städte Abbilder von Himmel und Hölle sein. Stadtpläne im Jenseits wurden für Ekbatana, Jerusalem und Rom entworfen. Schließlich finden wir im streng­gegliederten Kosmos auch liebenswürdige Erholungsstätten: die paradiesischen Gärten, Schlaraffenland imd den Garten Eden. Die sechs Sendungen von Lotte Schickei beschäf­tigen sich im einzelnen mit folgenden Themen: Der Stufenbau des Kosmos, Die heiligen Berge und Bäume, Die heiligen Tempel und Türme, Wegweiser in der mythischen Landschaft, Stadtpläne aus dem Jenseits und Die paradiesischen Gärten.

GRUNDFRAGEN DES VÖLKERRECHTS i

Wenn man die Vorlesungsverzeichrüsse der deutschen Universitäten durchblättert, dann fällt auf, daß das Völkerrecht im Rahmen der juristischen Fakultäten die Rolle des Aschenbrödels spielt. Deshalb kann es kaum wunder nehmen, daß die breitere Öffentlichkeit überhaupt keine Notiz von diesem Recht nimmt, obwohl es in unserer Zeit der zunehmenden internationalen Zusammenarbeit und Verflechtung dem Staaten­recht des 19. Jahrhunderts Rang und Bedeutung streitig macht. Dieses Nachhinken des akademischen und des öffentlichen Bewußtseins wird dadurch begünstigt, daß die Versuche internationaler Rechtsordnungen, wie sie vor allem im Recht der Ver­einten Nationen entworfen worden sind, in der politisch gespaltenen Welt unserer Zeit keine ausreichenden Garantien für Frieden und Gerechtigkeit bieten. In der Sende­reihe „Grundfragen des Völkerrechts" sollen vor allem die wichtigsten der bestehenden internationalen Konventionen dargestellt, ihre Wirksamkeit geprüft und ihre Chancen untersucht werden. Im Rahmen dieser Reihe sprechen Prof. Ulrich Scheuner (Bonn) über Die Genfer Konventionen, Prof. Hermann Jahrreiß (Köln) über Das Recht der Vereinten Nationen, Prof. Erich Kaufmarm (Bonn) über Die Haager Landkriegs­ordnung, Prof. H. Kröger (Hamburg) über Das internationale Seerecht und Prof. Friedrich Berber (München) über Das internationale Luftrecht (im Zusammenhang mit Atomrechtsfragen).

105

► KUNSTWERKE DER WELT

Das Sonderprogramm wird nach dem Muster des holländischen Rundfunks am Mitt­woch, dem 19. Oktober, um 21.05 Uhr mit einer Kommentar-Reihe beginnen, in der bedeutende Kunsthistoriker jeweils 10 Minuten lang ein Gemälde, eine Plastik oder ein Architekturdenkmal interpretieren. Die Reproduktionen dieser Kunstwerke können von interessierten Hörern abonniert werden, so daß sie die Deutung zuhause verfolgen und prüfen können. Es handelt sich um mehrfarbige Reproduktionen im Format 21 X 28 cm. Innerhalb eines Jahres, von Oktober 1960 bis September 1961 werden zu insgesamt 40 Kommentaren 40 Kunstblätter in 10 Serien zu je vier Stück jeweils vor den Sendungen an die abonnierten Hörer geliefert. Der Abonnementspreis für eine soldie Jahresfolge beträgt DM 11.20 einschließhch einer Sammelmappe, welche die Bild- und Textblätter von zwei Jahresfolgen aufnehmen kann. Alle Einzelheiten bitten wir dem dieser Vorschau beihegenden Prospekt des Verlages Lambert Müller zu entnehmen. Für die Besprechung sind u. a. Werke folgender Meister vorgesehen: Altdorfer, van Gogh, Breughel, Tizian, Kokoschka, Rubens, Marc, Dürer, Leibi, Matisse, Grien, Köninck, Spitzweg, Picasso, Rembrandt, Kandinsky, Kobell, Beck­mann, El Greco, Raffal, van der Weyden, Klee. Die Kimstwerke wählt eine Jury aus, der der Generaldirektor der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen Prof. Dr. Kurt Martin, der Direktor der Münchner Städtischen Galerie und der Lenbach-Galerie Dr. Hans Konrad Roethel und der Münchner Kimsthistoriker Dr. Franz Roh angehören.

► DIE SEMINARE

In den Bereichen der bildenden Kunst, der Literatur, der Musik und auch der wissen­schaftlichen, politischen und allgemein menschhchen Vorgänge findet man heute eine Vielfalt der widerstrebendsten Ansichten und Urteile, die es dem Laien nicht leicht machen, zu einer selbständigen Meinung zu gelangen. Verläßt man sich allein auf seinen guten Geschmack oder seinen gesunden Menschenverstand, so kommt man über bloßes Vermuten und kritikloses Hinnehmen von Lehrmeinungen nicht hinaus. Indessen gibt es Maßstäbe und Kriterien zur Beantwortung der Frage, warum ein Bild schön, ein Urteil richtig ist. Man kennt sie als die Gesetze der Ästhetik tmd Logik. Das Sonderprogranun veranstaltet im Winterhalbjahr vier halbstündige „Seminare",

106

die als Übungen zur Urteilsbildung gedacht sind. In monatlichem Turnus wird an jedem Mittwoch je eines von vier Seminaren zu hören sein. Jedes Seminar hat einen Leiter imd drei Teilnehmer. In Gesprächen und Diskussionen soUen die wichtigsten Voraussetzungen zur Urteilsbildung auf den Gebieten der bildenden Kunst, der Literatur, der Musik, der Wissenschaft und wichtiger Lebensfragen erarbeitet werden.

Begreifen, Meinen, Urteilen ist der Titel eines Seminars über die allgemeinen Gesetze des richtigen Denkens, das von dem Freiburger Philosophen und Psychologen Professor Robert Heiss geleitet wird. Hier sollen zunächst die psychologischen Bedingungen erörtert werden, die zur Urteilsbildung führen. Im Mittelpunkt des Seminars stehen die einzelnen Kapitel der Logik, die Lehre vom Begriff, Urteil und Schluß. Anhand von Beispielen richtiger und falscher Schlüsse sollen die bekaimten Schlußverfahren demonstriert und eingeübt werden. Schließlich sollen dem Hörer auch die wichtigsten Begriffe der modernen Logistik vermittelt und in Gegenüberstellung mit den Lehr­sätzen der „klassischen" Logik erläutert werden.

Ein weiteres Seminar unter der Leitung des Tübinger Professors Walter Jens befaßt sich mit der Verbindlichkeit hterarischer Urteile. Wie im Titel Literatur beim Wort genommen angedeutet, sollen hier Texte der verschiedenen Gattungen auf ihre sprach­lich-künstlerische Substanz hin untersucht werden. Nach einer gründlichen Inhalts­analyse und Interpretation wird jeweils die Frage gestellt, welche Bedingungen erfüllt sein müssen, damit ein Text zu einem literarischen Kunstwerk wird. Ohne größere literarhistorische Kenntnisse beim Hörer vorauszusetzen, sollen auf diese Weise die Maßstäbe gewonnen werden, die es erlauben, mit größtmöglicher Objektivität einen guten von einem weniger guten Text zu unterscheiden. Auf Wunsch werden inter­essierten Hörern die einzelnen Texte vor der Sendung zugeschickt.

Ein drittes Seminar Ist das Schöne schön? befaßt sich mit der Ästhetik in Malerei, Plastik und Architektur. Da für die zeitgenössische bildende Kunst die Gesetze der klassischen Ästhetik weitgehend außer Kraft gesetzt sind, sieht man sich in diesem Bereich einem Chaos subjektiv getrübter Meinungen gegenüber. In dem Seminar wird der Versuch unternommen, statt — wie bisher — bloß Bildinhalte zu beschreiben, die rein ästhetischen Komponenten eines Bildes, einer Plastik oder eines Bauwerks aufzuzeigen. Die Frage, warum man das Schöne schön findet, soll an kon­

107

kreten Gegebenheiten wir Farbe, Linie, Valeur, Raum, Komposition diskutiert werden. Dieses Seminar wird nach Möglichkeit auf die Werke der Reihe „Kunstwerke der Welt aus dem öffentlidien bayerischen Kunstbesitz" zurückgreifen.

Die Frage nach den Kriterien für künstlerische Qualität wird auch in unserem vierten Seminar Musik hören — Musik verstehen zur Debatte stehen. Hier soll der Hörer vor allem dahin geführt werden, die Maßstäbe zur Beurteilung eines musikalischen Werkes aus der kompositorischen Struktur zu gewinnen, um dann an diesen Maß­stäben die einzelnen Werke zu messen. Obwohl gerade musikalische Phänomene sich sprachlicher Fixierung entziehen, soll versucht werden, konkrete akustische Beispiele begrifflich zu erfassen. Wissenschaftliche Fachkermtnisse werden auch bei diesem Seminar nicht vorausgesetzt. Und ebenso wie bei den übrigen Seminaren soll auch in diesem neben dem didaktischen das spielerische Moment gewahrt bleiben. Die Leitimg des Seminars hat Herbert Brün.

► MUSIK DER JUNGEN GENERATION

Es ist bezeichnend für den gegenwärtigen Stand der Neuen Musik, daß sich aus der Gruppe junger Komponisten, die in den Jahren nach dem zweiten Weltkrieg gemein­schaftlich hervorgetreten sind, inzwischen einzelne Individualitäten herausgelöst haben. Ausgehend von sehr ähnhchen Überlegungen haben die Komponisten der jungen Generation in den letzten zehn bis fünfzehn Jahren ihre eigenen Erfahrungen gemacht und jeder für sich ein eigenes Terrain erobert. Wo früher Übereinstimmung mit kleinen Varianten herrschte, sind heute hier und da schon ausgesprochene Gegensätze festzustellen. Es scheint uns daher lohnend, jeden dieser Komporüsten gesondert zu betrachten und sich mit der ihm eigenen Weise des Denkens und Komporüerens zu beschäftigen. In einzelnen Porträtsendungen „Musik der jungen Generation" werden während der ersten vier Monate des Winterprogramms folgende Komponisten durch ihre Werke, durch Einführungen und Kommentare, gelegentlich auch durch Interviews, dem Hörer vorgestellt: Karlheinz Stockhausen; Pierre Boulez; Henri Pousseur; Luigi Nono; Luciano Berio; Hans Werner Henze; Bruno Maderna; Mauricio Kagel; Gott­fried Michael Koeiüg; György Ligeti; Roman Haubenstock-Ramati; Wilhelm Killmayer; Bernd Alois Zimmermann; Dieter Schönbach; Giselher Klebe; Earle Brown; BoNilsson; Wlodzimierz Kotonski.

108

Das wichtigste Ereignis in der abendländischen Musikgeschichte ist die Entstehung der Mehrstimmigkeit im zehnten bis elften Jahrhundert. Damit war die Musik aus ihrem Anfangsstadium, das sie an eine gesellschaftliche und rituale Funktion gebunden und zu jeder höheren künstlerischen Organisation untauglich gemacht hatte, herausgetreten. Es beginnt nun das „musikalische Mitteltalter", das in der erstaunlich kurzen Zeit von etwa sechshundert Jahren zu den uns schon vertrauten Leistungen der Barock­musik führt. Was dazwischen liegt, ist aber keineswegs eine durchgehende Entwick­lung vom Einfachen zum Komplizierten. Es lassen sich vielmehr einzelne Phasen unterscheiden, deren jede ein eigenes Gesicht hat. Die frühe Mehrstimmigkeit schreitet über einfache kontrapunktische Formen (Organum, Discantus, Motetus, Conductus), die noch mehr aus der Aufführungspraxis erwachsen, fort zu den ersten individuellen Leistungen von Musikerpersönlichkeiten wie Leonin und Perotin. Doch auch ihre Kunst wurde zur Ars antiqua, die im 14. Jahrhundert von einer Ars nova abgelöst wird.

Deren nationale Ausprägungen in Itahen (Jacopo da Bologna, Francesco Landino), Frankreich (Philip de Vitry, Guillaume de Machaut) und England (John Dunstable) münden in die bedeutsamste Epoche des hohen Mittelalters, die Epoche der burgun- dischen Musik (Dufay, Bindiois, Ockeghem, Obrecht, Josquin). Von hier ausgehend verzweigen sich die Kräfte wiederum: Heinrich Isaac trägt die gewonnenen Kennt­nisse und Erfahrungen nach Deutschland, Adrian Willaert nach Italien, und in beiden Ländern entsteht eine eigenständige musikalische Kultur, die in Deutschland über Finck, Hofhaimer, Senfl bis zu Orlando di Lasso reicht, in Italien über Palestrina und die beiden Gabrielis bis zu den Madrigalisten Marenzio, Gesualdo und Monteverdi.

MITTELALTERLICHE MUSIK 4

DER BEITRAG DES JUDENTUMS ZUR EUROPÄISCHEN KULTUR i

Im Jahre 1934 erschien ein Sammelwerk von mehr als tausend Seiten, das den Titel trug „Juden im deutschen Kulturbereich". Am tragischen Ende des Versuchs einer Judenemanzipation in Deutschland gaben sich in diesem Buch Wissenschaftler des jüdischen Volkes Rechenschaft über den Anteil des Judentums an den kulturellen

109

Leistungen in Deutschland. Das Thema dieses Werkes heute in einer erweiterten Form, nämlich auf die gesamte europäische Kultur angewandt, in einer Sendereihe zu behandeln, mag nach dem furchtbaren Schicksal des europäischen Judentums in den zwölf Jahren der Naziherrschaft auf ernsthafte Kritik stoßen. Aber die Not­wendigkeit, uns und die heranwachsenden Generationen auf die schöpferische Frucht­barkeit gerade der Angehörigen des jüdischen Volkes aufmerksam zu machen, um dem Mythos vom „Händlergeist" und seinem „zersetzenden Einfluß" ein Ende zu bereiten, scheint uns größer als die Gefahr, den einzelnen Juden durch eine solche Dar­stellung aus der Zeit und Gesellschaft, der er zugehört, herauszuheben oder abzusondern. Es geht in unserer Sendereihe „Der Beitrag des Judentums zur europäischen Kultur" darum, den Anteil eines zahlenmäßig kleinen Volkes an der Kultur der Neuzeit auf­zuzeigen. Dabei wird deutlich, daß auf allen Gebieten der Wissenschaft und Kunst Gelehrte und Künstler des jüdischen Volkes Entscheidendes geleistet haben. Man braucht nur die Namen Marx und Freud, Haber und Einstein, Heine und Kafka, Mendelssohn und Mahler, Liebermann und Chagall herauszugreifen, um zu erkennen, daß sich der jüdische Beitrag aus der modernen europäischen Kultur überhaupt lücht wegdenken läßt.

Die Sendereihe wird im einzelnen den jüdischen Beitrag zur europäischen Philosophie, Psychologie, Soziologie, Physik und Chemie, Biologie und Medizin, Literatur, Musik und bildenden Kunst darstellen. Die Autoren sind u. a. Hans Georg Gadamer, Werner Haftmann, Walter Haseloff, Werner Leibbrand, René König, Carlo Schmid, Hans Heinz Stuckenschmidt, und Max Wehrli.

► DER MODERNE ROMAN

Diese Sendereihe von Franz Schönauer geht von der Voraussetzung aus, daß der „Moderne Roman" sich aus der bürgerlichen Epopöe des 18. und 19. Jahrhunderts folgerichtig entwickelt hat und trotz aller Wesensverschiedenheit ihr legitimer Ab­kömmling ist. An Textbeispielen werden die wichtigsten Grundzüge des bürgerlichen Romans dargestellt und zugleich eine Definition der Beziehung des Romans zur bürger­

110

liehen Gesellsdiaft versucht. Die erste Sendung beschäftigt sich mit dem Roman als bürgerlidier Epopöe unter Zugrundelegtmg der Werke von Sterne, Smollet, Fielding, Schnabel, Jean Paul, Karl PhiUpp Moritz, Stendhal, Balzac, Flaubert, Zola, Thackeray, Dickens, Gogol, Tolstoi und Dostojewskij. Der moderne Roman ist ein Produkt der Emanzipation; schon im 19. Jahrhundert ist das Resultat der Ablösimg sichtbar: Aus Unterhaltung und Erbauung wird Literatur (2. Sendung). Thackeray schreibt den Roman ohne Helden; Flaubert macht den Roman zur Ktinst; Balzacs „Comédie humaine" ist eine dämonische Topographie und Typologie der Gesellschaft; Dosto­jewskij „zerstört" die naive Erzählung durch Psychologie, imd Zola entwickelt in den „Rougon-Macquart" eine naturwissenschaftliche Methode des Schreibens. In den Romanen von Conrad und Hamsun erscheint das Verhältnis von Mensch und Natur als dramatischer Konflikt. Mit Joyce, Proust und Kafka gibt es den Modernen Roman als Experiment (3. Sendung) im Sinne der Verpflichtung, die mehrschichtige Realität formal-strukturell auf adäquate Weise darzustellen. Die typischen Merkmale und Errungenschaften des modernen Romans werden demonstriert an den Werken „Ulysses", „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit" und „Der Prozeß". Dann wird eine Übersicht gegeben über Die Entwicklung der modernen Epik in der europäisdien und amerikanischen Literatur (4. und 5. Sendung) an Hand der wichtigsten Werke folgender Autoren: Jules Romains, Roger Martin du Gard, André Gide, Montherlant, Malraux (Frankreich); D. H. Lawrence, Virginia Woolf, John Cowper Powys (Eng­land); Belyi, Olescha, Babel, Scholochow (Rußland); Pavese, Vittorini, Svevo, Silone (Italien); Broch, Musil, Jahnn, Thomas und Heinrich Mann, Döblin (Deutschland); Upton Sinclair, Sinclair Lewis, Hemingway, Thomas Wolfe, Miller, Faulkner, Dos Passos, Fitzgerald, Djuna Bames (Amerika). Danach folgt Der Roman heute — Theorie und Praxis (6. Sendung). Der existenzielle Roman: Sartre, Camus, Bowles; der reli­giöse Roman: Waugh, Greene, Estang; neue Empfindsamkeit und „beat génération": Capote, Goyen, Kerouac. Der Roman der objektiven Literatur (7. Sendung) mit Robbe-Grillet, Butor und der Sarraute bedarf einer besonderen Untersuchung. Die letzte Sendung befaßt sich mit Gegenwart und Zukunft des deutschen Romans. Sie geht vor allem auf die Bücher von Andersch, Böll, Grass, Jens, Johnson, Koeppen, A. Schmidt, Schnurre und Walser ein und untersucht ihre formalen und thematischen Tendenzen unter dem Aspekt: das Erbe des Provinzialismus und der Versuch seiner Überwindung.

111

Seit zu Anfang der fünfziger Jahre erstmals die Kunde von elektronischer Musik in die Öffentlichkeit gelangte, ist viel über diese neue Kompositionsform geredet worden. Elektronische Musik existiert nur auf dem Magnetophonband und kann ohne Inter­preten aussdJießlidi durch Lautsprecher wiedergegeben werden. Sie ist also die erste völlig funkeigene Musikform, und schon dies ist Anlaß genug, daß man sich im Rundfunk nicht nur produzierend, sondern auch referierend mit ihr beschäftigt. Drei Aspekte sollen dabei leiten: Was ist elektronische Musik, was sind die Ausgangs­materialien, und in welcher Weise werden diese verarbeitet? Sodann wären die bereits vorhandenen elektrordschen Kompositionen vorzuführen und weniger im Hinblick auf das Technische, als auf das Musikahsche und Ästhetische zu untersuchen und zu kommentieren. Die notwendige Verbindung zwischen diesen beiden Aspekten liefert eine Modellkomposition, die in dem neu erstandenen elektronischen Studio der Firma Siemens in München hergestellt und im Laufe der Sendereihe „Elektronische Musik" in ihren einzelnen Phasen vorgeführt wird. Dabei lernt der Hörer die einzelnen Apparate des Studios, ihre Wirkungsweise und die Prinzipien kennen, die bei der Arbeit im elektronischen Studio maßgeblich sind. Die elektronische Musik, die von den ersten Anfängen im Studio des Kölner Funkhauses inzwischen eine weltweite Verbreitung (Mailand, Tokio, Hilversum, New York, Stockholm u. a.) gefunden hat, ist für die Komponisten heute ein wichtiger Faktor innerhalb ihres Schaffens geworden. Diese Reihe steht deshalb in Korrespondenz zu den Portraitsendungen „Musik der jungen Generation".

► ELEKTRONISCHE MUSIK

► SPARTEN

In der bisherigen Form und im bisherigen Umfang werden auch in den sieben Winter­monaten weitergeführt: „Marginalien", „Die Zeitsdiriftensdiau", „Der wissen­schaftliche Bericht", „Franz Schönauer bespricht neue Taschenbücher". In der Reihe „Texte aus drei Jahrtausenden" kommen im Winterhalbjahr u. a. Ausschnitte aus Werken von Schopenhauer, Emerson, Ranke, Sainte-Beuve, Bakunin, Bismarck, Schleiermacher, James, Lenau, Feuerbach, Leopardi, Dewey, Bachofen und Dilthey zur Vorlesung.

112

Von den musikalischen Sparten imd Sendereihen werden wie bisher fortgeführt: „Gehört und Wiedergehört", eine Sendung, in der eine Komposition zweimal erklingt und zwischendurch erläutert wird; die vierwöchentliche Folge „Neues für die Diskothek" mit Schallplattenbesprechungen und die Sendereihe „Die Variation", in der nunmehr die Entwicklung dieser musikalischen Form an Beispielen von Brahms bis Schönberg — also aus der Zeit zwischen der Spätromantik und den ersten Jahrzehnten unseres Jahrhunderts — gezeigt und dargestellt wird.

113

ft ■

to<i. ' A ' '

■IÎ •

■Í,'

FernsehenLeihmg: Dr. Clemens Münster Stellvertreter: Robert Lembke

I I l

Das Deutsche Fernsehen sendet seit mehr als sechs Jahren täghch ein vielstündiges Programm, das von den Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland und vom Sender Freies Berlin gestaltet wird. Die Stationen sind zu einer Arbeitsgemeinschaft (ARD) zusammengeschlossen, doch hegt die Verantwortung für den Inhalt und für die Form der Programme bei den einzelnen Anstalten selbst. Ihr Anteil an der Gesamtsendezeit ist durch einen vertraglich vereinbarten Schlüssel geregelt, der für den Bayerischen Rundfunk 18®/o beträgt. Damit die Beiträge zum Gemeinschafts­programm aufeinander abgestimmt werden können, findet jeden Monat unter dem Vorsitz des Koordinators eine Konferenz der Fernsehdirektoren statt.

Der größte Teil der gemeinschaftlichen Sendungen besteht aus den Familienprogram­men am Nachmittag und aus dem Abendprogramm ab 20.00 Uhr. Zu den gemein­samen Aufgaben der Anstalten zählen auch die zusätzlichen Beiträge an den Wochen­end- und Feiertagsnachmittagen und die meisten Sportübertragungen. Die ARD beteiligt sich außerdem am Programmaustausch der europäischen Fernsehgesellschaften (Eurovision), für den sie auch selbst Beiträge liefert.

Eine besondere Aufgabe der einzelnen Anstalten sind die Regionalprogramme, die in der Regel zwischen 18.45 und 20.00 Uhr — beim Bayerischen Rundfunk von Sep­tember bis Mai schon ab 18.30 Uhr — gesendet werden. Sie bringen neben aktuellen Sendungen und allgemein interessierenden Berichten, die vor allem die Eigenart des jeweiligen Landes und seiner Bürger berücksichtigen, auch unterhaltende Beiträge und Werbeeinblendungen. Die „90 Minuten aus Freimann" beginnen mit der „Viertel­stunde", es folgt die „Münchner Abendschau", an die sich die Sendung „Zwischen Halb und Acht" anschließt.

117

Italia I ^ ¡I j , F

IV;-

¡ : :

$ [ ■ J-: .

ifpi-K-

Münchner Abendschau

im Fernsehen

Aktuelles Im Gemeinschaftsprogramm

Sport

Leitung; Robert Lembke

„Die Viertelstunde" (werktags 18.30—18.45 Uhr) ist ein Programm, das sidi vor­wiegend an junge Leute riditet, ohne ein ausgesprodienes Jugendprogramm zu sein. Die Sendung ist sozusagen der Auftakt zu den „90 Minuten aus Freimann". Audi hier wurde, wie in der „Münchner Abendschau", ein Wodienschema als Programm­vorbild ausgesucht, das dem Zuschauer die Möglichkeit bietet, die ihn interessierenden Sendungen auszuwählen.

Die Viertelstunde Leitung: Heinz Böhmler

AUS DER PLANUNG i

Montag

Zeitgeschehen ist das Thema der Viertel- stunden-Beiträge an diesem Tag. Die Ge- sdiichte unserer jüngsten Vergangenheit seit 1945 soll in Gesprächen mit bedeu­tenden Politikern verdeutlicht werden; junge Leute werden Prominente ins Kreuz­verhör nehmen; Diskussionen sollen über das Zeitgeschehen informieren.

Dienstag und Mittwoch

Probleme, die besonders „junge Leute" in­teressieren: So in einer Reihe „Jederm ann hat das R ec h t . . . " oder in dem Versuch einer Art Fernsehillustrierten von jungen Leuten für junge Leute; weitere Themen sind Bücherempfehlungen, Berufsbilder, ju ­gendlicher Knigge und Sport.

Donnerstag

W ie leben 17- und 18-Jährige in unseren Nachbarländern? W as sind ihre Probleme? Diese Sendungen von Gerhard Ledebur zeigen und erläutern praktische Beispiele.

FreitagEine W erkstätte des Schauspielernachwuch­ses (die Falckenberg-Schule) wird in einer Folge gezeigt; eine Studiosdiau wird im­provisiert; Fernsehredakteure berichten von den Programmen anderer Länder; das Do- kumentarspiel wird erprobt.

SamstagDas Rosegger-Buch „Als idi noch der W ald­bauernbub war" wird hier, in Fortsetzun­gen verfilmt, gezeigt werden.

121

Die Münchner Abendschau Leitung: Heinz Böhmler

Die „Münchner Abendschau" (werktags 18.48—19.25 Uhr) berichtet über Zeitgeschehen in Wort und Bild. Die Sendung wird in Bayern und für Bayern gemacht, sie be­schränkt sich jedoch nicht auf bayerische Themen. Am Begirm jeder Sendung stehen die Nachrichten und aktuelle Berichte. Um die Fülle der Ereignisse und Formen zu gliedern und dem Zuschauer die Orientierung zu erleichtern wurde für die Wochen­tage ein Schema eingeführt.

► PROGRAMMPLAN

Montag

Sportquerschn itt: Filme, Interviews und Kommentare zum Sport des Wochenendes, unter M itarbeit bekannter Journalisten.

Dienstag

M agazin : Kleine Beiträge, Filmfeuilletons und Vorstellung interessanter Gäste Bayerns und seiner Hauptstadt.

Mittwoch

D as a k tu elle F eu illeton : Berichte von kul­turellen Ereignissen in Bayern, daneben audi kulturpolitisdie Fragen und Probleme. Der „Film d er W oche" ist ebenfalls ein Bestandteil des Feuilletons.

Donnerstag

Zum Z eitgeschehen : Politische Interviews und Diskussionen sollen den Zuschauer in­formieren und ihm helfen, sich eine M ei­nung zu bilden.

Freitag

Zwischen Spessart und K arw en d el: Repor­tagen aus Bayern befassen sich mit den kleinen, aber oft nicht weniger interessan­ten Dingen, die den Bewohnern der Ge­meinden und bayerischen Städte wichtig sind. Hier kommen aber auch größere und sich nicht nur auf Bayern beschränkende Zeit-Probleme zur Sprache.

SamstagD er politische W ochen kom m en tar: Voneinem bekannten Publizisten gesprochen, der Mittelpunkt des Samstag-Programms; daneben Beiträge über Mode und eine Reihe über Tiere; Volksmusik-Gruppen werden vorgestellt.

122

Aktuelles im Gem einschaftsprogram m Leitung: Helmut HanmiersAmidt

Die aktuelle Abteilimg liefert die Beiträge des Bayerischen Fernsehens für die Tages­schau und produziert Sendungen für das Gemeinschaftsprogramm des Deutschen Fernsehens, in denen das Zeitgeschehen beobachtet und beurteilt werden soll. Die Reportagen für die Tagesschau werden entweder gleich nach der Aufnahme an die Tagesschauredaktion nach Hamburg gesandt oder unmittelbar von München aus in die Tagesschausendungen eingeblendet. Die zusammenfassenden Filmberichte er­fordern eine gründlichere Vorbereitung und größeren technischen Aufwand. Für die nachstehenden Pläne und Themen gilt der Vorbehalt, den jede aktuelle Abteilung machen muß: die Aktualität kann Änderungen erzwingen!

NEU IM PROGRAMM i

„Anno 1960" — Ein Filmbericht zu den Nachrichten von gestern und morgen. Mit dieser Sendereihe wird versucht, das Pro­gramm um eine Art von Beiträgen zu be­reichern, die bisher wenig beachtet wor­den ist: Die kurze, auf den Kern oder Hintergrund zielende Filmreportage. Die aktuellen Sendungen des Fernsehens, vor allem die Tagesschau und deren Wochen­rückblick zeigen den Ablauf wichtiger Er­eignisse, nicht aber ihren Hintergrund. Die großen Filmberichte und Fernsehdiskussio­nen, die sich auch mit der Problematik

eines Ereignisses und Zustandes befassen, sind sowohl inhaltlich als auch technisch recht kompliziert zu produzieren.

„Anno 1960" wird jeweils sechs bis acht Filmreportagen enthalten, die wichtige und interessante Ereignisse behandeln. Es sind nicht nur Ereignisse, von denen heute in den Schlagzeilen der Presse zu lesen ist, son­dern auch solche, die zu Unrecht in Ver­gessenheit geraten oder ganz übersehen worden sind. Die erste Sendung steht am 25. Oktober im Programm.

AUS DER PLANUNG i

Strahlen aus der A sd ie — Die Überleben­den von Hiroshima, zwei Filmberichte von Robert Jungk (Herbst 1960)

123

O phelia und der w eiß e Schwan — Die Lage der Provinztheater (Herbst 1960)

D er E idim ann-P rozeß — Zusammenfassen­der Bericht und aktuelle Berichterstattung für das Deutsche Fernsehen

W as ist m it dem W etter los? — Methoden der modernen Wetterforschung und Ana­lyse der W ettersituation

Ehrfurcht inklu sive — Tourismus an ge­weihten StättenW as d ie anderen besser m achen — Beach- tens- und nachahmenswerte Einrichtungen in den Nachbarstaaten

„U nter uns gesagt" — D as G espräch ü ber P olitik in D eutschland unter Leitung von Kurt W essel, auch in den nächsten M o­naten regelmäßig jeden zweiten Mittwoch im Abendprogramm: Es informiert die Zu- sdjauer über die aktuelle irmenpolitische Problematik in Diskussionen zwischen Journalisten und Experten, wie Abgeord­neten, Regierungsmitgliedem, W issen­schaftlern und berufenen Vertretern von Interessenverbänden.

124

Die Abteilung trägt zum Gemeinschaftsprogramm des Deutschen Fernsehens durch Außenübertragungen und Sendungen aus dem Studio bei. Im Sportquerschnitt der „Münchner Abendschau" werden auch im Winter am Montag die wichtigsten sport­lichen Ereignisse in Filmausschnitten und Gesprächen dargestellt. Wie in früheren Jahren wollen wir auch heuer wieder in einigen Abendsendungen versuchen, die Probleme des Sports in Diskussionen und Filmbeiträgen zu erörtern.

Sport Leitung: Heinz Maegerlein

AUS DER PLANUNG i

Zwischen Som m er und W inter — Eine Plau­derei um den Sport unserer Tage

D oping im Sport — Eine Diskussion D er „G olden e Plan" — Eine Betrachtung zur Situation des Sports in Deutschland

N eujahrsspringen in Garmisch-Parten­kirchen

E ishockey-E ndspiel in Garmisch-Parten­kirchen

D eutsche A lp ine S k im eistersd ia ften in Gar­misch-Partenkirchen

In ternation ale S k iflu g w och e O berstd orf

Fu ßballsp iele der O berliga Süd

125

S -Ä f

St■l'

t -r

y m -

-if'^iïi'^î

V .

i

^ íp^/^SBr í

LiiftL O

• •

2 '

Fernsehspiel

Familienprogramm

Natur und Kultur

Hauptabteilung II im Fernsehen Leitung: Dr. Clemens Münster

Die dramatischen Sendungen des Deutschen Fernsehens genießen im In- und Ausland einen besonders guten Ruf. Der Bayerische Rundfunk trägt auch in diesem Winter zum Fernsehspielprogramm mit einer sorgfältigen Auswahl von sehr verschieden­artigen Stücken bei. Unser Ziel ist, zu erfreuen, aber auch zu erschüttern.

Fernsehspiel Leitung: Franz Josef Wild

AUS DER PLANUNG i

Am 10. November inszeniert Edward Rothe, den Fernsehzuschauern bekannt als Re­gisseur von P eripherie von Frantisek Lan­ger D ie D am e ist n icht fürs Feuer von Christopher Fry. Diese „Vers-Komödie" des großen englischen Dichters ist wegen ihrer dichterischen Sdiönheit und ihres Witzes mit großem Erfolg über viele Büh­nen des In- und Auslandes gegangen. Hauptrollen spielen Agnes Fink und Hel­mut Sdunid.

Am 29. November sendet das Bayerische Fernsehen eine Wiederholung des Fernseh­spiels A n tigone von Jean Anouilh. In den Hauptrollen: M aria Körber, Tilla Durieux, Benno Sterzenbach und Peter Arens.

Auch die Theater außerhalb der Landes­hauptstadt sollen künftig im Fernsehen zu W ort kommen. So zeigt das Bayerisdie Fernsehen am 29. Dezember Unter dem M ilchw ald von Dylan Thomas aus dem Stadttheater Augsburg. Dieses dichterische Stück über den Tageslauf einer kleinen wallisischen Stadt inszenierte der Augs­burger Intendant Dr. Karl Bauer.

129

Am 24. Dezember bringt der Bayerische Rundfunk das W eih n ach tslied in Prosa, eine Dramatisierung der berühmten Erzäh­lung „Christmas Carol" von Charles Didcens durch Franz Höllering.Am 3. Januar 1961 sehen Sie eine Wieder­holung des Fernsehspiels Joh an n a aus Lothringen von Maxwell Anderson in der Inszenierung von Michael Kehlmann und dem Bühnenbild von W alter Dörfler. Die Titelrolle spielt Elfriede Kuzmany.Für die Freunde des Unterhaltungsstüdces zeigen wir am 15. Januar die bezaubernde Komödie Z auber d er Jugend von Samson Raphaelson, eine Übernahme aus der Klei­nen Komödie in München in der Inszenie­rung von Karl Heinz Sdiroth mit Karl Heinz Sdiroth, Karin Jacobsen und Carola Höhn.T. S. Eliots Komödie D er P rivatsekretär wird am 26. Januar zu sehen sein. Unter der Regie von Franz Josef W ild spielt Karl-Heinz Böhm die Titelrolle.

Am 25. Februar werden die Freunde leichter Unterhaltung auf ihre Redinung

kommen, wenn D er retten de Engel von Gale Padrick unter der Regie von Volker von Collande zu sehen sein wird. Die bei allen Fernsehzuschauern beliebte „Lach- und Schießgesellsdiaft" ist fast vollzählig mit von der Partie. An ihrer Spitze steht diesmal W erner Finck.

Am 16. Februar bringen wir D er jüngste Tag von Ödön von Horvath, unter der Regie von Michael Kehlmann, ein dichte­

risches und schwermütiges Stück, in dem es um die Schuld an einem Eisenbahn­unglück und um das Gewissen der Betei­ligten geht.

Die hintergründige Komödie von Jean Anouilh G eneral Q uixotte wird im März 1961 gesendet werden. Regie führt Peter Beauvais, die Titelrolle spielt Fritz T ill­mann.

130

Das Familienprogramm wird sich auch im Winter bemühen, seine kleinen und großen, seine alten und neuen Freunde zufriedenzustellen. Eine wohldosierte Mischung von neuen Sendungen und die Fortsetzung erfolgreicher Reihen werden an den langen Nachmittagen der kommenden Monate für gute Unterhaltung, für Bereicherung des Wissens und für praktische Anregung sorgen.

AUS DER PLANUNG i

Professor Wladimir von Zalozieckyj und Rolf Trexler spielen weiterhin mit ihren Handpuppen, und wir hoffen, daß Stips und Staps in heiteren Pantomimen die großen und kleinen Leute auch in der kalten Jahreszeit erfreuen werden.Neue Abenteuer sind auch von Käpt'n Seebär zu erwarten. Reiner Zimnik, Beatrice Braun-Fock, Traude Eben und Walter Habdank werden im kommenden Halbjahr Bilderbuchgeschichten mit dem Zeichenstift erzählen.

Familienprogramm Leitung: Dr. Gertrud Simmerding

Anfang des nächsten Jahres sendet das Fa­milienprogramm zum ersten Male ein Mu­sical für Kinder. Den Text schrieb Max Kruse, die M usik komponierte Louis Bloom.Erika Heichert, die bisher mit ihren Kin­dersendungen im Hörfunk vielen großen und kleinen Hörern Freude bereitet hat, wird vom Dezember an mit einer Gruppe von Buben und Mädchen nun auch auf dem Bildschirm zu sehen sein.Für die Größeren hält Helmut Knorr Be­richte über seine Afrika-Expedition bereit, von der er im Sommer zurückgekehrt ist. Außerdem wird in Fortsetzungen ein in­teressanter Film von der schwierigen Durch­querung des südamerikanischen Urwalds

131

zu sehen sein. Dabei begegnen wir Einge­borenen, die noch nie mit der Zivilisation in Berührung gekommen waren.

Tiersendungen mit Paul Eipper und Filme über Tiere in aller W elt werden nicht fehlen.

Eine neue Serie von Abenteuern des schwarzen Wildpferdes Fury bringen wir ab Dezember.

Zum Jahrestag der „Kristallnacht" am 9. November senden wir den Film Schm et­terlinge flieg en h ier nickt mit den Zeich­nungen jüdischer Kinder im Lager von Theresienstadt. Ein Gesprädi mit Inge Scholl über die unheilvolle Zeit zwischen 1933 und 1945 schließt sich an.

Dr. Rudolf Kühn setzt seine Sendereihe Blick an den H im m el mit Betrachtungen über das W etter und den Sternenhimmel fort.

Luis Trenker erzählt neue Geschichten aus den Bergen; W astl Fanderl bringt im W in­terhalbjahr wieder Volksmusik im altbaye­rischen Heimgarten. Heinrich Fischer wird die Sendung Sport—Spiel—Spannung, der inzwischen ein großer Kreis von Freunden erwachsen ist, fortführen.

Den Frauen bietet Küchenchef Franz Ruhm wie bisher vielfältige Anregungen für den Speisezettel. Daneben senden wir W issens­wertes für die Frau und praktische Rat­schläge für Wohnung, Haus und Garten. Im Wochenendprogramm „Sam stagnach­m ittag zu H ause", durch das weiterhin Hans-Reinhard Müller führt, werden ne­ben berühmten Gästen Lassie, die Collie­hündin, und ihr Freund Je ff mit einer Folge neuer Erlebnisse zu sehen sein.

132

„Greift nur hinein ins volle Menschenleben, und wo Ihr's packt, da ist es inter­essant". Goethes Wort könnte der Leitsprudi dieser Abteilung sein. Alle Bereiche der Natur und Kultur in Gegenwart und Geschichte bieten sich als Rohstoff für unsere Sendungen an. Die filmische Übersetzung hegt wieder in den Händen bekann­ter und bewährter Mitarbeiter.

AUS DER PLANUNG i

Natur und Kultur Leitung: Manfred Schwarz

Mit der Fortsetzung seiner Sendereihen wird Dr. Rudolf Kühn weiterhin versu- dien, audi dem wissenschaftlidi nidit ge­bildeten Zusdiauer die physikalischen Grundgesetze unseres Lebens verständlich zu machen.

In seinem Film D ie s ieb en Leu d iter führt uns Dr. Horst Dallmayr auf die Insel Pat- mos, auf der der Apostel Johannes die Ge­heime Offenbarung niedergeschrieben hat. W ir besudien die sieben Städte Klein­asiens, an die der Evangelist seine be­rühmten Sendschreiben richtete. Der Film wurde in Monte Carlo preisgekrönt.

M argit W agner wird einen Film zeigen, der uns als Begleiter eines jungen Malers das zeitlose Griechenland erleben läßt.

Von seiner engeren Heimat „rund um den Tegernsee" wird uns Dr. Otto Guggen- bichler berichten und dabei audi von der ältesten bayerischen „Industrie", der Bier­brauerei, erzählen. Im Laufe des W inters wollen wir einen Film über Arten und Aus­wüchse des heutigen Skisports der Massen bringen.

Glanzvolle Erinnerungsstätten unserer bayerischen Geschidite stellen die Filme über Regensburg und Pommersfelden vor, deren Gestaltung Professor Götz Freiherr von Pölnitz übernimmt.

133

fc.%«

•M-'- iiii v ,iii

S â 2 " ■ " î f

û

' r '

bà^♦>*K’:■' ■■ ;Pi-

■ '-^ ■■■ ' i f á L ^ y j J ' "^ <'

;>.V-v

Í £ . V V . i . . M Í U a * i ^ ' ' ' t ' - 4 f ^ ‘■. ■*■' 1 ■'• / . . -• •,'¿sv s j V c y*ii^ .].i.■''A ■• .»

,S â ^

Musik

Unterhaltung

Film

Zwischen halb und acht

Hauptabteilung III I Im Fernsehen Leitung: Friedrich Sauer

r;..‘¿L

Getragen von der traditionell führenden Rolle, die Deutschland im Show-Business rüe gehabt hat, aufbauend auf dem Reservoir neuester Unterhaltung und erfolgreicher Musicals, die es in den führenden Fernsehländern, nur nicht in Deutschland gibt, vertrauend auf die Sterne und Sternchen der Unterhaltung, die Deutschland nidit nur mit der ganzen Welt sondern in Zukxmft auch mit dem zweiten Fernsehprogramm wird teilen müssen, sind für den Herbst und Winter folgende Sendungen geplant:

Musik und Unterhaltung Leitung: Kurt Wilhelm und Hans Stepan

MUSIK 4

ö ffentliche Konzerte, die eigens für das Fernsehen veranstaltet werden, stehen im Oktober und November sowie im Februar auf dem Programm: im Oktober senden wir Aussdinitte aus Lortzings W a ffen ­schm ied, Millödiers B ettelstudent und Le­hars Lustigen W itw e; das November-Kon­zert bringt W erke von Richard Strauß, un­

ter anderem auch einen großen Ausschnitt aus der Schw eigsam en Frau.

Das Ballett Joan von Z arissa von Werner Egk wird von Heinz Rosen, dem Choreo­graphen und Regisseur der Neueinstudie­rung an der Bayerisdien Staatsoper in einer eigenen Fernseh-Bearbeitung in Freimann aufgenommen.

UNTERHALTUNG 4

Es geschah in Paris, ein Musical von Max Colpet und W alter Baumgartner, inszeniert von Arno Assmann, mit Helen Vita, Karl Schönbödc, Helmut Lohner und anderen. Sendung Ende Oktober.

Nur sdieinbar nach Paris führt ein Spiel von Alix du Frênes D ie Frem de aus Paris mit Irene Skorik, die nicht nur tanzt, son­dern auch die Hauptrolle spielt. Regie: Kurt Wilhelm. Sendung im Dezember.

Nestroys D er gutm ütige T eu fel ist in einer Sendung zu sehen, die Josef Meinrad, den

Träger des Iffland-Ringes, vorstellt. Unter der Regie von Bernard Thieme spielen außer Meinrad Jane Tilden, Franz Böheim, Hans Olden und andere.

H eiterkeit und Fröhlichkeit, drei Szenen aus dem Leben von Albert Lortzing, und H err H ofra t w ar v erh in dert sind zwei wei­tere Spiele einer Reihe um große Musik­persönlichkeiten, die Arthur M aria Raben­alt in Zusammenarbeit mit W alter Bran­din und Bert Grund produziert. Ein Spiel um Chopin soll folgen.

137

Im nächsten „K om ödienstadel" bringen wir, umrahmt von Volksmusik und Volkstanz, den bayerischen Schwank D er Z igeuner­sim m erl. Neben Michl Lang, Ruth Kappels­berger und Ludwig Schmid-Wildy spielen Mitglieder des Tegernseer Volkstheaters.

Kabarettistische Farbtupfen bringen Elfie Pertramers Oktoberfest-Sendung und die Wiederholung von D ie R eise ins R ote, einem der erfolgreichsten Stücke des In­timen Theaters in Wien.

Rainer Zimnik bereitet neue Zeichenge­schichten vom L ektro vor.

Das erfolgreiche Quizspiel mit Heinz Mae­gerlein H ätten Sie's gew ußt? steht nach wie vor im Programm. Im nächsten Jahr wird VIas bin ich?, das Erraten von Be­rufen, wieder aufgenommen.

Als besondere Delikatesse bieten wir un­seren Zuschauern die Revue Es lieg t in der L u ft; Musik Mischa Spoliansky, textliche Neubearbeitung von Max Colpet.

l im

138

Im Winterprogramm des Deutsdien Fernsehens werden wir unseren Zusdiauern vor- aussidithdi folgende Filme bringen können:

FILME i

Film Leitung: Friedridi Sauer

D on C am illo und P eppon e und D on C a­m illos R ü ckkehr — Die Abenteuer eines Dorfpfarrers in der Auseinandersetzung mit dem kommunistischen Bürgermeister. Darsteller: Fernandel, Gino Cervi, Paola Stoppa; Regie: Julien Duvivier

D ie g roß e Schlacht d es D on C am illo — Der dritte Teil von Don Camillo und Pep­pone. Darsteller: Fernandel, Gino Cervi, Leda Gloria; Regie: Carmine Gallone

H afen im N ebe l (Q uai d es Brüm es) — Ein Deserteur und ein Mädchen werden, ge­rade als der W eg frei zu sein sdieint, für immer getrennt. D arsteller: Michele Mor­gan, Jean Gabin, Michel Simon; Regie: Marcel CarnéD ie schm utzigen H ände (Les M ains Sales) — Drama nach dem gleichnamigen Bühnen­stück von Sartre. Das Leben eines kom­munistischen Idealisten, der an seiner eige­nen Partei scheitert. D arsteller: Pierre

Brasseur, Daniel Gelin, Claude Nollier; Regie: Renand Rivers

K inder in G ottes H and — Kinderschicksale der Nachkriegszeit im Schweizer Pestalozzi­dorf. Darsteller: John Justin, Eva Dahl- bed«, Sigfrit Steiner; Regie: Leopold Lindt­berg

Frauen in G efan g en sch aft (K vinnor i Fan- g en skap — Die schwierige Tätigkeit eines Anstaltsgeistlichen in einem Frauengefäng­nis. Darsteller: Junnar Sjoberg, Elsie Al­bin, Gunn W allgren; Regie: O lof Mo­landerVilla B org h ese (R öm ischer R eigen ) — Wie jeder Park, ist auch die Villa Borghese ein stummer Zeuge jener tausend kleinen, wehmütigen, überraschenden und heiteren Begebenheiten des römischen Alltags. D ar­steller: Eduardo de Filippo, Vittorio de Sica, Francois Perier; Regie: Gianni Fran- ciolini

139

Zwischen halb und acht Leitung: Kurt Hinzmann

Auch in diesem Winterhalbjahr werden die einzelnen deutschen Fernsehanstalten eigene Unterhaltungsprogramme ztmi Werbefernsehen ausstrahlen. Die beliebtesten und erfolgreichsten Sendungen werden jedoch wie bisher zwischen den Stationen ausgetauscht, so daß sie im gesamten Bundesgebiet zu sehen sind. Das Programm „Zwischen halb und acht" plant folgende Kurzfernsehspiele eigener Produktion:

► AUS DER PLANUNG

D as S ouper von Franz Molnar, in der Be­arbeitung von Klaus Peter Sdireiner. Re­gie: W olfgang GlüdcC eh e im sach e B oreil von Kurt Paqu^. Regie: W olfgang Glück

D as T od esh a lsban d von Michael Brett.Regie: W olfgang Glück

Für E hem än ner n id it g ee ig n et von PhilipJohnson. Regie: W olfgang Glück

D as M aß ist v o ll von Noel Coward. Regie:Bernard Thieme

K lein -C h ip p ie von Lewis Grant W allace. Regie: Bernard Thieme

Die Serie V ater ist d er B este wird bis M itte 1961 fortgeführt.

Fortgeführt werden audi die Serien A ben ­teu er unter W asser vom Sender Freies Ber­lin, N adisitzen fü r E rw adisen e vom Hes­sischen Rundfunk, ebenso die Ratespiele

Sag d ie W ahrheit, D otto mit Peter Fran­kenfeld und Tidc-Tadc-Q uiz mit Fritz Ben- scJier. Als neues Ratespiel kommt hinzu W er s ieh t m ehr? mit Fred Rauch.

Im W interhalbjahr sollen außerdem ver­schiedene Dokumentarfilme mit dem Titel „Bilder und M ensdien" aus der Produktion Strobel-Tidiawsky gezeigt werden. Darun­ter sind Filme über den TEE-Expreß, über die Europabrücke am Brenner, die Hopfen­ernte in der Hallertau, die Autostrada del Sole und über das D orf, in dem Don Ca­millo nicht lebte.

Auf dem Gebiet der leichten Unterhaltung wird das Fred-K raus-Brettl fortgeführt. Aller Voraussicht nach werden auch Gene Kelly, Fred Astaire und Rosemary Clooney als Stars in unseren musikalischen Unter­haltungssendungen erscheinen.

140

b-,M U i|(l - ,

ív

‘ T* *

i '.'*1- •' ' •

•Í; ; - f - r

■ '''^i

■ ‘ -.• •■ .- Mä

-■ . ; .,. ., '*^ / .A • ' '■i>i.', - J'y- •■■•■

‘5 ' 0 m’-‘ v ..'"-

■J' r -

.'•.£> 4v s

Sf

— 111__

o ?J ü - L A

— &o _ U A

/

//

Bayerischer Rundfunk • München 2 • Rundfunkpiatz 1 • Ruf 55 8301