c.,¤tter...rolina Gräfin von Königsegg-Rothenfels am 20.Fe-bruar 1743- mußte der Reichsprälat...

7
nen eigenen Aufwand und vor allem die Prozeßko- sten und Aufwendungen während der vergangenen 15 Jahre zusammen, so belief sich das auf eine erschreckende Summe. Wenigstens hatte er die Ge- nugtuung, daß am 28. Februar 1698 der Buchauer Pfründammann erschien und die Schussenried zuge- sprochene Entschädigung von 400 Gulden pflichtge- mäß ablieferte. Ein versöhnlicher Schluß Um wieder zu normalen Beziehungen zu Buchau zu kommen, streckte Abt Tiberius als erster seine Hand aus. "Am 4. (Februar 1698) bin ich auf Buch- au in dem Schlitten gefahren und sowohl von der Fürstin als denen Fräulein alle Ehr und Höflichkeit empfangen, anbei der Anfang guter Nachbarschaft wiederum gemacht. Gott, Unsere Liebe Frau, St. Norbertus samt allen lieben Heiligen Gottes (mögen) geben, daß alle unsere differentia in Güte abgetan und der Gott liebende Friede gepflanzt werde." Die Beziehungen wurden wieder höflich, ja nach- barschaftlich. Von einem Besuch der Fürstin in Schussenried berichtete der Abt am 7. Januar 1706. Einer Einladung nach Buchau folgte er am 14.März. Vor allem in den 9 Jahren der Regierungszeit seines Nachfolgers Innozenz Schmid (1710-1719) herrschte wieder ein freundschaftliches Verhältnis zwischen den beiden Nachbarn. Abt Innozenz war neben dem Marchtaler Prälaten Ehrengast bei der Bemäntelung der Gräfin Maria Anna von Thun am 8.November 1712. Die Fürstin mit ihren Damen und andern Gä- sten machten eine Rundreise von Zwiefalten über Marchtal und sagten sich auch für Schussenried an. Als der greise Abt am 20. Juli 1716eine Badekur - das Wasser dazu wurde aus dem Jordanbad nach Schussenried geführt - anfing, gratulierte ihm die Fürstin zur Herstellung seiner Gesundheit. Noch weit häufiger kam es zu Besuchen der Für- stin, ihrer Damen, ihrer Hofgeistlichen und Beam- ten unter den späteren Äbten Didakus Ströbele (1719-1732), Siard Frick (1733-1750) und Magnus Kleber (1750-1756). Manchmal waren es regelrech- te Überfälle der Stiftsdamen mit ihrem Hofstaat. Sie brachten gelegentlich an Fastnachtstagen die weißen Chorherren ganz schön durcheinander. Die "stift- buchauischen Sirenen" - so einer der Chronisten - bzw. ihr Anhang drangen unbefugt ins Refektorium ein und vollführten allerlei Unfug. Bei offiziellen Besuchen der Fürstäbtissinnen - so beim Antrittsbesuch der neugewählten Äbtissin Ca- rolina Gräfin von Königsegg-Rothenfels am 20. Fe- bruar 1743 - mußte der Reichsprälat alle Register des Protokolls ziehen. Ihr zu Ehren wurde das grobe Geschütz von den Wällen gelöst; auch wurde sie köstlich bewirtet. Die aufgeführte Tafelmusik hatte P. Nothelfer komponiert. Der Fürstäbtissin Maria Theresia von Montfort (1693-1742), die mit Abt Tiberius so schwere Aus- einandersetzungen gehabt hatte, konnten Abt und Konvent später ihre Hochachtung und Anerken- nung nicht versagen. Als sie am 17.November 1742 starb, rühmte der Schussenrieder Tagebuchschreiber P. Nothelfer ihre Eigenschaften: heiligmäßig, fromm, gnädig, demü- tig, eine wahre Mutter der Armen. "Ziemliche Mit- tel" habe sie hinterlassen, die aber nicht ihrer Ver- wandtschaft zugute kommen sollten, sondern für wohltätige Zwecke vorgesehen waren. Unter ande- rem hatte sie 1000fl. für Totenmessen vorgesehen; 40000fl. vermachte sie dem Stift. Das Seelenamt hielt Abt Siard. Im übrigen sollte die Beerdigung "ohne große Spesen" vor sich gehen und statt einer Leichenpredigt der Schmerzhafte Rosenkranz gebe- tet werden. Quellen und Literatur Tagebücher des Abts Tiberius Mangold: Band I (1683-1690), Band II (1690-1697), Band III (1697-1704), Band IV (1704-1710) Hauptstaatsarchiv Stuttgart B 505, Büschel 4-6 Tagebuch des Abts Innozenz Schmid, a. a. O. Büschel 3 Johann Ev. Schöttle, Stadt und Stift Buchau, Bad Buchau 1977 Bernhard Rueß, Aus Schussenrieds Geschichte und Kunst, Wald- see 1938 Siegfried Krezdorn, Schussenrieder Urkunden, Manuskript Ein unbekanntes Barockjuwel: Die Johanneskapelle in Ummendorf Von Hans Hutzel und Alfred Buschle, Ummendorf 250 Jahre sind nunmehr vergangen, seit die Reichsabtei Ochsenhausen die Ummendorfer Jo- hanneskapelle in barockem Stil erneuerte. 1737 wur- de die alte Kapelle abgerissen; 377 Fuhren Bau- schutt wurden am Riedrand abgelagert, der alte 32 Holzzaun von 1702 beseitigt und eine Steinmauer um die Kapelle errichtet. Der Ochsenhauser Abt Coelestin Frener (1725-1737) hat wohl noch die Planung für den Neubau durchführen lassen; den Bau selber führte dann aber sein Nachfolger Abt Benedikt Denzel (1737-1767) aus. Adolf Schahl schreibt: "Von Chri-

Transcript of c.,¤tter...rolina Gräfin von Königsegg-Rothenfels am 20.Fe-bruar 1743- mußte der Reichsprälat...

  • nen eigenen Aufwand und vor allem die Prozeßko-sten und Aufwendungen während der vergangenen15 Jahre zusammen, so belief sich das auf eineerschreckende Summe. Wenigstens hatte er die Ge-nugtuung, daß am 28. Februar 1698 der BuchauerPfründammann erschien und die Schussenried zuge-sprochene Entschädigung von 400 Gulden pflichtge-mäß ablieferte.

    Ein versöhnlicher SchlußUm wieder zu normalen Beziehungen zu Buchau

    zu kommen, streckte Abt Tiberius als erster seineHand aus. "Am 4. (Februar 1698) bin ich auf Buch-au in dem Schlitten gefahren und sowohl von derFürstin als denen Fräulein alle Ehr und Höflichkeitempfangen, anbei der Anfang guter Nachbarschaftwiederum gemacht.

    Gott, Unsere Liebe Frau, St. Norbertus samt allenlieben Heiligen Gottes (mögen) geben, daß alleunsere differentia in Güte abgetan und der Gottliebende Friede gepflanzt werde."Die Beziehungen wurden wieder höflich, ja nach-

    barschaftlich. Von einem Besuch der Fürstin inSchussenried berichtete der Abt am 7. Januar 1706.Einer Einladung nach Buchau folgte er am 14.März.Vor allem in den 9 Jahren der Regierungszeit seinesNachfolgers Innozenz Schmid (1710-1719) herrschtewieder ein freundschaftliches Verhältnis zwischenden beiden Nachbarn. Abt Innozenz war neben demMarchtaler Prälaten Ehrengast bei der Bemäntelungder Gräfin Maria Anna von Thun am 8. November1712. Die Fürstin mit ihren Damen und andern Gä-sten machten eine Rundreise von Zwiefalten überMarchtal und sagten sich auch für Schussenried an.Als der greise Abt am 20. Juli 1716eine Badekur -das Wasser dazu wurde aus dem Jordanbad nachSchussenried geführt - anfing, gratulierte ihm dieFürstin zur Herstellung seiner Gesundheit.Noch weit häufiger kam es zu Besuchen der Für-

    stin, ihrer Damen, ihrer Hofgeistlichen und Beam-ten unter den späteren Äbten Didakus Ströbele(1719-1732), Siard Frick (1733-1750) und Magnus

    Kleber (1750-1756). Manchmal waren es regelrech-te Überfälle der Stiftsdamen mit ihrem Hofstaat. Siebrachten gelegentlich an Fastnachtstagen die weißenChorherren ganz schön durcheinander. Die "stift-buchauischen Sirenen" - so einer der Chronisten -bzw. ihr Anhang drangen unbefugt ins Refektoriumein und vollführten allerlei Unfug.

    Bei offiziellen Besuchen der Fürstäbtissinnen - sobeim Antrittsbesuch der neugewählten Äbtissin Ca-rolina Gräfin von Königsegg-Rothenfels am 20. Fe-bruar 1743 - mußte der Reichsprälat alle Registerdes Protokolls ziehen. Ihr zu Ehren wurde das grobeGeschütz von den Wällen gelöst; auch wurde sieköstlich bewirtet. Die aufgeführte Tafelmusik hatteP. Nothelfer komponiert.Der Fürstäbtissin Maria Theresia von Montfort

    (1693-1742), die mit Abt Tiberius so schwere Aus-einandersetzungen gehabt hatte, konnten Abt undKonvent später ihre Hochachtung und Anerken-nung nicht versagen.Als sie am 17.November 1742 starb, rühmte der

    Schussenrieder Tagebuchschreiber P. Nothelfer ihreEigenschaften: heiligmäßig, fromm, gnädig, demü-tig, eine wahre Mutter der Armen. "Ziemliche Mit-tel" habe sie hinterlassen, die aber nicht ihrer Ver-wandtschaft zugute kommen sollten, sondern fürwohltätige Zwecke vorgesehen waren. Unter ande-rem hatte sie 1000fl. für Totenmessen vorgesehen;40000fl. vermachte sie dem Stift. Das Seelenamthielt Abt Siard. Im übrigen sollte die Beerdigung"ohne große Spesen" vor sich gehen und statt einerLeichenpredigt der Schmerzhafte Rosenkranz gebe-tet werden.

    Quellen und LiteraturTagebücher des Abts Tiberius Mangold: Band I (1683-1690), Band

    II (1690-1697), Band III (1697-1704), Band IV (1704-1710)Hauptstaatsarchiv Stuttgart B 505, Büschel 4-6

    Tagebuch des Abts Innozenz Schmid, a. a. O. Büschel 3Johann Ev. Schöttle, Stadt und Stift Buchau, Bad Buchau 1977Bernhard Rueß, Aus Schussenrieds Geschichte und Kunst, Wald-

    see 1938Siegfried Krezdorn, Schussenrieder Urkunden, Manuskript

    Ein unbekanntes Barockjuwel:

    Die Johanneskapelle in UmmendorfVon Hans Hutzel und Alfred Buschle, Ummendorf

    250 Jahre sind nunmehr vergangen, seit dieReichsabtei Ochsenhausen die Ummendorfer Jo-hanneskapelle in barockem Stil erneuerte. 1737 wur-de die alte Kapelle abgerissen; 377 Fuhren Bau-schutt wurden am Riedrand abgelagert, der alte

    32

    Holzzaun von 1702 beseitigt und eine Steinmauerum die Kapelle errichtet.

    Der Ochsenhauser Abt Coelestin Frener(1725-1737) hat wohl noch die Planung für denNeubau durchführen lassen; den Bau selber führtedann aber sein Nachfolger Abt Benedikt Denzel(1737-1767) aus. Adolf Schahl schreibt: "Von Chri-

  • stian Wiedemarm wurde 1737 die JohanneskapelleUmmendorf neu erbaut; dabei fertigte Gaspare Mo-la den Stuck, J. Esperlin das Deckengemälde, Berg-müller das Altarblatt. Der Biberacher BildhauerHans Ulrich Thene (Dehne) wurde für seine Arbei-ten am Altar St. Johannis mit 66 Gulden bezahlt.Auch das Ummendorfer ,Bäule' (Gastbau - der alteKindergarten) wurde damals von Mola stuckiert."Die Reichsabtei Ochsenhausen ließ sich den Neubauetwas kosten; gehörten doch Wiedemann, Bergmül-ler und Mola zu den ersten Kräften ihrer Zeit, dieauch zur Neugestaltung des Klosters selber herange-zogen wurden.

    Die erste Erwähnung der "kleineren Kirche inUmmendorf" ("ecclesia minor in Ummendorf") fin-det sich in einer Schenkungsurkunde Graf Eber-hards von Landau vom 23. Mai 1300. Als Zeugendieser in Ertingen ausgestellten Urkunde sindL. Griuweli de Erthingen und sein Sohn c., "rectorecclesiae minoris in Ummendorf", genannt. Schon1300 also hatte Ummendorf zwei Kirchen: eine "ec-c1esiamaior" und eine "ecclesia minor". Die größereKirche dürfte die Pfarrkirche gewesen sein, die klei-nere die Johanneskapelle. Letztere wird 1371 und1420 erwähnt. Im Jahre 1405 wird das Kirchweihfestder Pfarrkirche mit dem Patrozinium der Johannes-kapelle gefeiert.In der folgenden Darstellung hielten wir uns -

    neben Angele - in erster Linie an das heute nochwichtige Büchlein von Anton Nägele "Drei Kirchenin einem Dorf" , das - 1916 erschienen - heute sehrselten und deshalb kaum mehr bekannt ist. Es heißtda: "Von zwei Seiten geschaut, richtet sich die Sil-houette des schmucken Kirchleins wohlberechnetnach dem höheren Dach und Turm der Pfarrkirchead S. Johannem Evangelistam. Beide gehören ihrerletzten Gestalt nach Ausläufern des Barock an, bei-de reichen nach ihrem ersten Vorkommen in dieZeit der Gotik hinein." Im Jahr 1460 wurden beideKirchen, Pfarrkirche und Johanneskapelle, nach ei-ner Entweihung wiedergeweiht.Eine neue Weihe der Kapelle ist für 1500 überlie-

    fert. Die Bestätigung der Weihe der St.-Johannes-Kapelle durch den Konstanzer Weihbischof DanielZehen der am 10. Mai 1500 lautet: "Wir, Daniel, vonGottes und des apostolischen Stuhles Gnaden Bi-schof von Bellino (?), bischöflicher Generalvikar deshochwürdigen Vaters in Christo und Herrn, HerrnHugo, Bischofs von Konstanz von derselben Gna-den, geben mit gegenwärtigem (Brief) zu erkennen:Wir haben im Jahr 1500 am Sonntag Jubilate in demWeiler Ummendorf, nahe der Stadt Biberach, infeierlichem Pontifikalamt die eben da zu Ehren deshl. Johannes des Täufers gebaute Kapelle geweiht.Hernach haben wir die zwei neuen, in derselbenKapelle errichteten Altäre feierlich geweiht, näm-lich den Hochaltar zu Ehren der seligen Jungfrau

    Maria und der Heiligen Johann Baptist, Jakobus desÄlteren, Gregor, Hieronymus, Ambrosius, Augusti-nus, Georg und Johannes und Paulus, den niederenAltar aber zu Ehren der Heiligen Antonius, Jakobusdes Jüngeren, Valentin, Leonhard, Anna, Elisabeth,Justina, Fides (?) und Apollonia der hl. Jungfrauen.Als Jahrestag der Weihe, sowohl der Kapelle als derAltäre, bestimmen wir den letzten Sonntag vor demFest des hl. Bischofs Martinus, der festlich begangenwerden soll. Wir wünschen endlich, daß die genann-te Kapelle samt ihren Altären mit gebührender Ehr-erbietung besucht werde, und daß die Christgläubi-gen umso lieber dort zusammenkommen, je reichli-cher sie sich ebenda mit der Gabe himmlischer Gna-de ausgestattet sehen. Deshalb gewähren wir allenund jeglichen Christgläubigen, die nach wahrerReue, Beicht und Buße an den Festtagen der obge-nannten heiligen Patrone der Kapelle und ihrerAltäre, sowie der Kirchweihe der Frömmigkeit hal-ber dort zusammenströmen und in frommer Weise.für die Kirchenfabrik oder die Ausschmückung, Er-haltung und Wiederherstellung derselben hilfreicheHand reichen, im Vertrauen auf Gottes des All-mächtigen Erbarmen und auf die Fürbitte der seli-gen Apostel Petrus und Paulus, seiner Heiligen,auch in eigener Gewalt unsers genannten Herrn(Bischofs) von Konstanz 40 Tage Ablaß von denihnen auferlegten Bußen gnädiglich im Herrn fürgegenwärtige, ewige, künftige Zeiten gültig. ZurBeurkundung und Bekräftigung dieses alles und jeg-lichen Vorausgeschickten haben wir gegenwärtigenBrief deshalb ausfertigen und durch Anhängung un-seres bischöflichen Siegels beglaubigen lassen. Ge-geben und geschehen im Jahr, Tag und Ort, wieoben steht, in der dritten Indiktion."Seit 1373 gehörte Ummendorf der Prämonstraten-

    serabtei Weißenau. Im Jahre 1500 war der Weißen-auer Mönch Jakob Murer Pfarrer in Ummendorf.Dieses Amt versah er 23 Jahre. 1523 wurde er Abtvon Weißenau. Er hinterließ die einmalige, bebil-derte Chronik des Bauernkrieges, in der er seineehemalige Pfarrei Ummendorf in Bild und Text fest-halten ließ. Über aus seiner Zeit stammende Tafel-bilder berichtet Nägele: "Wir erfahren aus einemanderen Notizblatt der Pfarregistratur von einemGemälde, das die Johanneskapelle einst ge-schmückt. Der Chronist berichtet auf einem einzel-nen, zufällig erhaltenen Blatt: auf der Rückseite desalten Altars in Sacellum St. Johannis seien Gemäldeentdeckt worden: auf der linken Seite ein Bischof,der auf dem Lehrstuhl predigt. Die Inschrift lautete:Norbertus, Episcopus Magdeburgensis verba Deipronuntiavit. Also der hl. Norbert von Magdeburg,der Stifter des Prämonstratenserordens, als Predi-ger. Darunter kniet ein Prämonstratenser-Kanoni-ker mit einigen Pfarrkindern, gegen das nahe Bilddes hl. Johannes Baptist gewendet. Die Inschrift

    33

  • lautete: 0 Joannes chare, pro me et meis subditisDeum deprecare, etwa: 0 lieber Johannes mein, laßmich und die Meinen dir empfohlen sein. In derMitte sei zu lesen gewesen: Sub (fr(atr)e JacoboMurer Plebano et A. Petro Tauspre Pietore 1503,darunter ein Wappenschild (scutum gentilicium) mitdrei Lilienblättern. Es war also ein Votivbild, gestif-tet vom Pfarrer von Ummendorf, das damals demPrämonstratenserkloster Weißenau inkorporiert war(von 1373 bis 1554) und einen Konventualen zurVerwaltung der Pfarrei entsandte. Der Kanonikerempfiehlt sich und seine Pfarrkinder dem Schutz desPatrons des Kirchleins mit dem rührenden Vers undder Stiftung eines Altarbildes, auf dem neben demOrdensstifter der hl. Johannes gemalt war, letzterervielleicht auch als Statue im Schrein sich befand.Auf der andern, also rechten Seite sah man einenBischof, der von der Gottesmutter ein weißes Ge-wand erhielt mit der Inschrift: Huic Maria deditPraemonstratensem ordinem, unde ipse ordo et 10-cus Praemonstratensis vocatus est. Dargestellt waralso wohl wieder der hl. Ordensstifter Norbert, der'von Maria das weiße Ordenskleid nach der üblichenLegende und Darstellung in anderen mittelalterli-chen Orden erhalten haben soll. Darunter war ge-malt ein Prämonstratenserbischof in einer großenLandschaft mit Tempel. Schildinsignien, Wappenzei-chen (insignia in scuto) sind: zwei Hirtenstäbe, quer,mit mehreren Lilien. Vielleicht hat sich durch einesolch stattliche Altarstiftung der aus Ummendorfgebürtige Abt Johann Meier von Weißenau (1495 bis1523), der um jene Zeit regierte, seiner Heimatge-meinde erkenntlich gezeigt, zumal da St. Johannessein Namenspatron war.Es dürften also diese alten Altarbilder zu einem

    Flügelaltar gehört haben, einem gotischen Kunst-werk, das spurlos verschwunden ist, wohl beim Um-oder Neubau der Kapelle im 18. Jahrhundert. Wie inanderen.Klöstern war bei der um diese Zeit erwach-ten Baulust das Verständnis für die Werke der alt-deutschen Kunst verloren gegangen, und diese fielenvielfach einem zweiten Bildersturm des Barockfana-tismus zum Opfer, so daß von all den alten Kunst-denkmälern in den großen Klosterkirchen Ober-schwabens kaum eine Spur auf uns gekommen ist.Daß St. Johann in Ummendorf im 16. Jahrhun-

    dert eine von weiter her besuchte Wallfahrtsstättewar, geht aus dem von Schilling herausgegebenenBericht aus der Reformationszeit in Biberach her-vor. Darnach habe man ,im alten Glauben' vielgehalten, ,welcher mit guottem Andacht ist gangenzue anderen Hayligen und Khürchen ahn der nöhe,es sey in die Rechte Khürch . . . oder anderenKappelIen, es seye gehn Wahrthausen zue Unserlieben Frauen, es seye gehn Ummendorf zue SanctJohansen, gön Fischbach zue Sanct Ottilgen oderander Orth'.

    34

    Nach demselben Bericht scheint es in BiberachSitte gewesen zu sein, daß wie von Hochdorf (SanctOnhilten) und Fischbach (St. Ottilgen) ,hayligeBettler' auch von Ummendorf kamen mit ,SancteHanns Haupt' und Wachskerzen, Wachsaugen und-zehen sammelten.Unter den Festbräuchen an St. Johannes-Bapti-

    sta-Tag weiß der Verfasser ,des wahren, rechten,guetten, christlichen' Glaubens aus Biberach um1540 zu berichten: ,Ahn dem Tag seindt viI Leüthgehn Ummendorff gangen zue Sancte Hannsen'.,Am Montag in der Creutzwochen ist man mit demCreuz gangen gehn Ummendorff mit der Prozess,Creuz, Fahnen, Schueller, Prüester, Mannund Fra-wen in aller Ordnung nach dem brauch, und hat manein Reimben beim heyligen Creuz gesungen'. Alsowar ein Bittgang in der Bittwoche vor Christi Him-melfahrt von Biberach nach Ummendorf, dafür gingam ,Aufferttag' (Himmelfahrt Christi) das ,Ummen-dorfer Kreuz' nach Biberach. Von einem bis zurReformation üblichen letzten Kreuzgang ,gen Um-mendorf und Riseck in der Critzwochen bis zumhailigen critz' weiß Heinrich v. Ptlummern zu er-zählen.Der einzige Rest aus jener ersten Bauperiode mag

    der Bogenfries sein, der an der hinteren Hälfte derSüdwand unter dem Dachgesims sich hinzieht. Soweit wird sich die Langseite des alten Sacellums von1400 bzw. 1500 erstreckt haben. In diesem Bauwurde nach Abbruch der alten gotischen Pfarrkir-che, wie die angeführten Akten ausweisen, der Ge-meindegottesdienst von 1717 bis 1719 gehalten.

    Einen anderen köstlichen Schatz muß das Kirch-lein einst besessen haben. Nach drei Dokumentendes Staatsarchivs wurde im Jahre 1605 St. JohannisBaptistae Haupt von der Waldburgsehen Herrschaftin Zeil verlangt. Herr Graf Frobenius, Erbtruchseß,sendet dafür ein Dankschreiben mit Oblation vonzwei Dukaten, ebenso ein Friedrich Fugger auf Ach-stetten. War es eine Reliquie des hl. Patrons odereine Nachbildung der oft sich findenden Schüssel mitdem Haupt, die vielleicht zur Segnung begehrt wur-de? Eine solche ist in einer Nische in der Mensa desAltars erhalten.Der Hauptsache nach ist das heutige St. Johannes-

    kirchlein eine Schöpfung des 18. Jahrhunderts. Of-fenbar wurde im Anfang dieses Jahrhunderts gleich-zeitig oder nach Vollendung des Pfarrkirchen bausdie Kapelle vergrößert. Nach dem Wappen am unte-ren rechten Altareck (auf grünem Dreiberg dreiRosen) geschah es unter Abt Benedikt Denzel vonOchsenhausen, 1737-1767. Einen anderen chrono-logischen Anhaltspunkt bietet die Glocke im Turmvon 1754, und besonders das Altargemälde vonBergmüller , 1737 signiert. Wir dürfen also als Zeitdes Neubaus 1737 annehmen.

    St. Johann im Felde, wie ich das Heiligtum nen-

  • nen möchte, ist ein einschiffiges Kirchlein von gegen20 Meter Länge und 51, Meter Breite. Über derWestfassade, die ganz schmucklos ist, erhebt sich alsansehnlicher Dachreiter ein Turm in abgeschrägtemViereck, gekrönt von einer welschen Haube. Dieseist im Achteck gewölbt und mit Ziegelplatten ge-deckt. Die Spitze bildet ein Doppelkreuz, wie sol-ches nach einer alten Kupferplatte auch auf dem1743 erneuerten Turm der Pfarrkirche sich befand.Außer dem Bogenfries an der halben Langseite derSüdmauer hat das Äußere keine Gliederung als dreiFenster an der Südseite, zwei hohe und am älterenTeil ein niedrigeres, auf der Nordseite drei gleichhohe, aus Butzenscheiben gebildete Fenster, alle inRundbogenabschluß. Der Chor ist außen dreiseitig,wie auch das Dach des Chores in vier Ecken vomGesims an die Ostseite deckt. Ringsum geht einealte Mauer, die mit dem Kirchlein jetzt den Friedhofder Kinder und Fremden umschließt.Das Innere überrascht durch vornehme Schlicht-

    heit und manche intimen Reize. Alle Kunstmittel,die das 18. Jahrhundert in so verschwenderischerFülle über und innerhalb profaner und religiöserBaudenkmäler auszustreuen wußte, sind hier inwohltuendem Maßhalten angewandt. Ein kleinesMuseum bildet das wenig benützte Heiligtum, seit esunter Pfarrer Wiest sachgemäße Restauration erfah-ren und vor dem Zerfall seines vielfachen Schmucksbewahrt worden ist. Vor allem verdienen Beachtungund Bewunderung die zarten Stukkaturen an derFlachdecke (Medaillons mit Einfassung in Achteck),der Brüstung der Empore (Ornamentmuster in dreiquadratischen Feldern) und über den Fenstern.Zwei größere Stuckreliefs wirken mit mehreren Ge-mälden zusammen zur Verherrlichung des Patronsder Kapelle. Das Medaillon an der Rückseite stelltJohannes in jugendlichem Alter dar, wie er in derWüste lebt, von Fels und Bäumen umgeben, Fahneund Lamm zur Seite des Sitzenden. Vorne waltet erseines Täuferamts, Jesus kniet vor ihm.

    An der linken Wand hängt ein kleines Gemälde.St. Bernhard neigt sich der Gekreuzigte zu, eineVision des Zisterzienserabtes, voll Affekt darge-stellt. Zur Rechten beim Eingang von der Südseitebegrüßt uns die moderne Statue des Täufers, vonPrälat Dr. Hofeie gestiftet. In der Nähe davon stelltein kleines Ölgemälde in Querformat Johannes'Enthauptung als vollzogen dar: der Heilige liegt aneiner Säule gefesselt tot am Boden, das Haupt kaumsichtbar vom Rumpf getrennt, die Hände auf denRücken gebunden, einen Strahl seines Blutes ausder Herzenswunde in seinen Mund mit der Handleitend. Ein Engel hält die Leidenswerkzeuge. Aufdem ganz dunklen Hintergrund sticht das fließendeBlut grausig ab, kein Häscher ist zu sehen.Auf einem größeren Gemälde an der linken vor-

    deren Wand sehen wir Johannes vor Herodes und

    Inneres der St.-Johannes-Kapelle in Ummendorf 1916(Aus: Nägele)

    den zwei ausgelassenen Weibern des Hofs predigen.Das non licet spricht aus dem Ernst des Sittenpredi-gers. Die größte Darstellung aus Johannis Leben istdas Altarbild. Bei der Reinigung und Renovationdes großen Ölgemäldes durch die Malerin Fr!. Freu-denreich stellte sich eine Signatur des KünstlersJ.G.Bergmüller 1737 heraus. Johann Georg Berg-müller, der in Ochsenhausen, Biberach, Bellamont,Obersulmetingen und auch außerhalb des Bezirkstätige Maler, gehört unstreitig zu den bedeutendstenKünstlern der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts(1688 bis 1762).Das große (1,50 Meter breite, über zwei Meter

    hohe, im Rundbogen oben endende) Altarblatt derSt. Johanneskapelle stellt den Vollzug der Enthaup-tung des Täufers dar. Im Mittelpunkt steht der Hä-scher, in flatterndem, blauem Gewand schwingt erdas Schwert über den Nacken des Täufers; ein Blut-strahl spritzt eben aus dem zu seinen Füßen gebeug-ten, an den Pflock gebundenen Johannes, dessenKleid und Fahne am Boden liegen. Ein römischerSoldat und ein Weib mit einer Schüssel steht zurRechten. Wie vom hohen Balkone, durch eine Bo-genöffnung schauen die beiden Anstifterinnen desMords, Salome und Herodias, von oben der grausi-gen Szene zu; beide sind jugendlich anmutig, inleichtgeschürztem Rokokogewand. Durch das Git-ter im mittleren Bogen der Kerkerarchitektur blik-ken zwei andere Gestalten, ein Mann und eine Frau.Ergreifenden Ausdruck vermochte der Künstlerdem Haupt des sterbenden Täufers zu geben. Berg-müllers Gemälde bildet den Mittelpunkt des holzge-schnitzten Altars; es steht im Bogenfeld, in eineNische hineingestellt, einem abschnittweis geglie-derten Rundbogen. Zu beiden Seiten desselben sind

    35

  • gegliederte Ansätze angebracht, ohne Säulen. EineGirlande mit Engelskopf oben ziert gar zierlich denäußersten Eckpfeiler, ein reich verkröpftes Gebälk,Kapitell mit Vase, aus der Wasserstrahlen aufsprin-gen, krönt die Ecken, dazu Aufsatz mit Voluten zubeiden Seiten, und am oberen Rand in der Mitte einEngel, Muscheln haltend, am linken und rechtenRand Engel, die Ketten wie sonst Girlanden halten,das Ganze nicht zu überschwenglich und doch reichbelebt.Hinter dem Gitter der säulenlosen Eckansätze des

    Altars erscheinen zwei schmale Gemälde auf Holz:rechts der fratzenhafte, wild sich gebärdende, reali-stisch aufgefaßte Wildling, gefesselt, links eine Ge-stalt, ruhig, betend, in Ketten, der geduldige undder ungeduldige Gefangene, Abbilder der zweiSchächer am Kreuze.In der Rundung am linken unteren Altarpfeiler ist

    ein Wappenschild angebracht: aus einer Kirche mitzwei Fensterehen übereinander und zwei Ecktürmenkommt ein Ochse (es ist das Wappen der AbteiOchsenhausen). Rechts ist das Wappen des AbtesBenedikt Denzel von Ochsenhausen: drei Rosen aufeinem Dreiberg, in vertikal geteiltem, links weißem,rechts rotem Schild. In der Mitte der Predella überder Altarmensa ist eine runde Vertiefung ausge-höhlt, in der sich die goldene Schüssel mit dem weißgefaßten Haupt des Täufers befindet.

    Zwei Leuchter in Silberblech getrieben, Rokoko,und ein Kruzifix mit Empirefuß ist Original, anderesneu, wie das holzgeschnitzte Christkind über derMittelnische, das zu einer der fünf früher in derPfarrkirche aufgestellten Marienstatuen gehört.Als letzte Darstellung aus des Täufers Leben

    kommt in Betracht das Freskogemälde in der Mitteder Decke des Kirchleins, ein frisch, lebendig aufge-faßtes, mit technischer Bravour ausgeführtes Sze-nenbild. Johannes der Täufer predigt den Volks-scharen von der Höhe eines Felsens; der landschaft-liche Hintergrund ist meisterhaft dargestellt, nichtweniger die verschiedenen Typen seiner Zuhörer,Männer, Frauen und Kinder. Aus der Ferne kommtJesus einher, auf ihn weist der Prediger seine Zuhö-rer hin: Ecee Agnus Dei! In der Höhe des Himmelsschwebt der himmlische Vater. Das ganze, von AII-mendinger 1908 restaurierte Deckengemälde ist vonreicher Stukkatur umrahmt, die an den Seiten selbstdie durch den Raum gezogenen Grenzlinien über-schneidet.

    Diese vielgestaltige Verherrlichung des Täuferszeigt die Bedeutung des Heiligen für die Kirche unddie Gemeinde. Jetzt wird seit etwa 1829, der kirchli-chen Neuordnung der Pastorationsverhältnisse

  • depone colla Sugamber; Incende, quod adorasti,adora, quod incendisti. Erst eine kürzlich gefundeneNotiz aus dem Testament des früheren Ummendor-fer Pfarrers Müller bestätigt letztere Annahme undklärt die Bedeutung des sonst unerklärlichen erste-ren Bildes auf. Beide Gemälde stammen aus demNachlaß dieses Pfarrherrn, der auch für die Pfarrkir-che mehrere Bilder und Statuen erworben bzw. hin-terlassen hat; sie stellen den Abschied des jungenRemigius von der Welt, die ihn vom hohen Berufezurückhalten will, und die Taufe des FrankenkönigsChlodwig durch den Bischof von Reims dar. Vondemselben Donator sind die beiden kleineren Ge-mälde in Querformat, Jesus und die Ehebrecherin,sowie die Zinsmünze, wohl italienische Arbeiten.Weiter vorne im Schiff hängt zur Rechten ein größe-res Gemälde, das nach der längeren Inschrift den hl.Guilbert darstellt; offenbar ein Votivbild, das dieHilfe des Heiligen in verschiedenen Anliegen be-kunden soll. Das Bild des Prämonstratenserheiligenkann, da als ein Datum aus seiner Kanonisierungs-geschichte das Jahr 1728 auf der Unterschrift ge-nannt ist, erst aus der Mitte des 18. Jahrhundertsstammen. Am wenigsten wertvoll sind die 14 kleinenStationen-Bilder nach Führich, von einem moder-nen Dilettanten ausgeführt.Den innen wie außen dreiseitig abschließenden

    Chor schmücken außer dem Altar zwei Gemäldevoll lieblicher Anmut der Dargestellten; rechts Mut-ter Anna mit ihrem Kind Maria, links Maria mit demJesuskind, Brustbilder.

    Einen gotischen St. Veit im Kessel in kleinster,aber zarter und feiner Ausführung ließ Pfarrer Wiestnach jüngster Restauration vom Pfarrschloßbühnen-raum in das Kirchlein verbringen. Es sollten dieKinder, für die draußen der Friedhof gerichtet ist,wie am kleinen Jesusknaben, der von der modernenMarienstatue getrennten Figur, auch an diesem Ju-gendpatron sich erfreuen. Scheidend von diesemlieblichanmutigen Heiligtum an der Umlach, geste-hen wir unumwunden unsere Zustimmung zu demUrteil zahlreicher fremder Künstler und Kunstfreun-de: ,St. Johann im Felde' ist in seiner, seines jetzigenPfarrherrn ,sinniger, minniger Mühewaltung' ver-dankten Erneuerung ein Kleinod voll künstlerischerund stimmungsvoller Erhebung."Das Kapellenpatrozinium wurde früher am

    29. August, das Fest der Kirchweih am Sonntag vor

    38

    Martini gefeiert. Gottesdienste waren am Fest Jo-hanni Geburt und Johanni Enthauptung. Am St.-Vitus-Tage wurde den Kindern die Johannesschüsselauf das Haupt gelegt. Die 19 Wettermessen wurdenin den Sommermonaten donnerstags, früh um 5Uhr,gehalten. Einst führte auch die kleine Fronleich-namsprozession und in der Bittwoche ein Bittgangdie Gläubigen zur Kapelle. Bei Gewittern wurde dasWetterglöcklein geläutet (Johannes der Täufer, Pa-tron gegen Hagel und Ungewitter). Die Glocke von1754 wurde am 26. 1. 1942 vom Turm geholt und fürKriegszwecke eingeschmolzen. 1950 goß E. Geb-hard in Kempten die neue Wendelinusglocke, dieam 10. 2. 1952 in den Turm der Johanneskapellegehängt wurde.

    Die Umlach floß bis zum Jahre 1951 an der West-seite der Johanneskapelle vorbei. Dort wurde auchüber einen Fallenstock der Schmiedebach abgelei-tet. Dieser mündete hinter der Unteren Mühle wie-der in die Umlach. 1951 wurde die Umlach nachOsten verlegt und der Schmiedebach zugeschüttet.Zwischen 1950 und 1970 feierten die evangeli-

    schen Mitbürger ihre Gottesdienste in der Johannes-kapelle.

    1984 wurde der Turm der Johanneskapelle mitneuen Dachplatten gedeckt. Als 1986 die Pfarrkir-che wegen Einsturzgefahr der Decke des Kirchen-schiffes gesperrt werden mußte, wurden in der Jo-hanneskapelle zeitweise die Werktagsgottesdienstegehalten.

    Unser Hinweis auf das Jubiläum der Barockisie-rung der Johanneskapelle soll auch eine Aufforde-rung, die der Konstanzer Weihbischof Daniel vorfast 500 Jahren aussprach, in Erinnerung rufen: Diegläubigen Besucher sollen "für die Ausschmückung,Erhaltung und Wiederherstellung derselben hilfrei-che Hand reichen".

    LiteraturAnton Nägele, Drei Kirchen in einem Dorf. Ein Gang durch die

    drei restaurierten Kirchen Ummendorfs, ihre Geschichte undKunstgeschichte, Stuttgart 1916

    Albert Angele, Ummendorf und Umgebung, Ummendorf 1954Adolf Schahl, Das künstlerische Leben in der Reichsabtei Ochsen-

    hausen. Gestaltung und Gesinnung, in: Reichsabtei Ochsenhau-sen. Geschichte und Kunst, Ochsenhausen 1984

    Die Farbabbildungen der Umschlagseiten stiftete dankenswerter-weise die Gemeinde Ummendorf.