Campbericht Langenenslingen Alicia Holzschuh
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Transcript of Campbericht Langenenslingen Alicia Holzschuh
Campbericht IBG 03 Langenenslingen
20.05 – 02.06.2013
Campleitung: Alicia Holzschuh, Rieke Habfast
TeilnehmerInnen: 10 (Groß-Britannien, Schottland, Südkorea, Mexiko,
Russland, Frankreich)
Alter: 18 – 32 Jahre
Campvorbereitung
Da wir beide schon letztes Jahr Camps geleitet hatten und somit schon wussten wie alles
abläuft, verlief die Campvorbereitung ohne Probleme. Zudem nahmen wir beide dieses Jahr
noch an einem der Vorbereitungsseminare teil, nachdem wir dies letztes Jahr beide noch
nicht gemacht hatten. Allerdings nicht am gleichen- wodurch wir uns doch erst so richtig am
Anreisetag kennen lernten. Über Mail und Telefon hatten wir uns aber schon vorab
abgesprochen über die Organisation, die Mail an die Teilnehmer und die Kontaktaufnahme
zum Projektpartner. Außerdem sind wir schon zwei Tage vor Campbeginn gemeinsam in
Langenenslingen angereist und hatten so noch genug Zeit für letzte Absprachen, einem
ersten Treffen mit dem Projektpartner, einer kurzen Besichtigung der Baustelle die für die
nächsten zwei Wochen unser Einsatzort werden würde und den ersten Einkauf.
Projektpartner
Unser Projektpartner in Langenenslingen war Herr Pfarrer Sanke, der schon bei einem
vorherigen Workcamp vor einigen Jahren mit dabei gewesen war. Auch wenn die erste
Kontaktaufnahme vor Ort aufgrund von Handy-Netzschwierigkeiten etwas länger dauerte,
wurden wir, nachdem es dann funktioniert hatte, von Herrn Sanke sehr herzlich empfangen.
Auch im Laufe des Camps war er immer zu erreichen
wenn wir seine Hilfe brauchten, kam jeden Tag am
unserer Baustelle vorbei um die Fortschritte zu sehen
(und sie zu loben ) und organisierte auch viele
Freizeitaktivitäten für uns (ein Tag im Sinnes-Museum
und Thermalbad mit der Kirchenjugend, Maultaschen
machen für die Mädels, ein Besuch im Zuckergässle
und die Möglichkeit an einer katholischen
Fronleichnamsprozession teilzunehmen). Auch sehr schon war die gemeinsame Organisation
eines internationalen Abschiedsessen mit allen Leuten, die in irgendeiner Form am Camp
beteiligt waren.
Quartier
Untergebracht waren wir für die 2 Wochen im Alois-Brugger-Haus in Billafingen. Das Haus
war riesig, mit vielen Zimmern im zweiten Stock, einer großen Küche, einem Ess- und einem
Wohnzimmer und einem kleinen Garten. So konnte man sich zu zweit, dritt oder viert
gemütlich auf die Zimmer verteilen, in denen auch richtige Betten standen (nach zwei Camps
auf Feldbetten ein kleiner Luxus ) Auch die Küche war super ausgestattet. Und auch das
kleine Problem, dass es nur ein gemeinsames großes Bad mit zwei Duschen gab, konnte
durch ein kleines Schild, das anzeigt ob gerade die Mädels oder die Jungs an der Reihe sind,
schnell gelöst werden. Auch zu erwähnen ist die Familie Mayer, die da Haus verwaltete und
immer sofort zur Stelle war wenn wir ein Problem hatten (einmal fiel die Heizung aus und so
gab es kein warmes Wasser mehr) oder auch so mal vorbeischaute. Das einzige was zunächst
ein bisschen unpraktisch erschien, war die Tatsache, dass unsere Unterkunft etwas weit weg
von unserer Arbeitsstelle war. Mit dem Auto war der Weg in 10 Minuten zu fahren, zu Fuß
hätte es allerdings eine halbe Ewigkeit gedauert. Da 12 Leute zudem nicht in einen Fiat
Punto passen, löste Herr Sanke das Problem jedoch sehr schnell, indem er uns einen kleinen
Bus organisierte, der uns dann jeden Tag zur Arbeit brachte und wieder abholte. Einkaufen
gehen mussten wir auch im nächsten Ort, da es in der Nähe der Arbeitsstelle einen kleinen
Supermarkt gab, konnten sich die Teilnehmer in den Pausen aber trotzdem Sachen kaufen
wenn sie es wollten.
Arbeit
Unsere Aufgabe war es um das Mauritiushaus einen behindertengerechten Zugang zum
Jugendraum zu bauen. Bisher war dieser nur über eine sehr steile Treppe zu erreichen. Da
einer der Jugendlichen aus der Gemeinde seit einem Unfall jedoch Rollstuhlfahrer ist, war es
für ihn sehr schwer in den Raum zu kommen. Deshalb pflasterten wir einmal ums Haus
herum einen Weg, über den er dann ohne Probleme Zugang zum Jugendraum hatte.
Angeleitet wurde unsere Arbeit von unserem professionellen und eigentlich in Rente
gegangenem Herrmann, der aber sehr viel Spaß daran hatte, mit uns nochmal die Kunst des
Straßenbaus aufleben zu lassen. Mit der Kommunikation war es manchmal aufgrund von
fehlenden Sprachekenntnissen ein bisschen schwer, sodass Rieke und ich ziemlich viel mit
dolmetschen beschäftigt waren, mit Händen und Füßen ging es aber trotzdem immer
irgendwie und nach der ersten Woche verstanden viele Teilnehmer auch schon die
Anweisungen auf Deutsch Für die Mädels war die Arbeit zum Teil etwas hart, besonders
am Anfang als riesige Löcher gegraben und Monster-Steine zur Seite geräumt werden
mussten. Daher durften wir auch einen Tag an der
Kirche Blumen pflanzen. Nachdem der Boden erst
einmal geebnet war, konnten aber alle zusammen
den Weg legen. Insgesamt hatten wir immer sehr
viel Spaß bei der Arbeit, zu der auch Herrmann mit
seinen Witzen beitrug. So ließ sich trotz des grauen
Wetters niemand die Laune verderben und obwohl
wir aufgrund von starkem Regen 2 Tage nicht
arbeiten konnten, haben wir es geschafft den Weg
fertig zu legen- was alle sehr stolz machte!
Freizeit
Unsere Freizeitplanung wurde leider durch das schlechte Wetter etwas
durcheinandergebracht. Ursprünglich waren ein Ausflug an den Bodensee und kleinere
Ausflüge in die Umgebung, unter anderem per Kutsche, geplant. Beides musste leider
ausfallen, weil es so viel regnete. Dennoch haben wir sehr viel gemacht in unserer Freizeit.
Am ersten Abend haben wir Riedlingen besichtigt und dort das erste gemeinsame Bier
getrunken. Einen Nachmittag haben wir das Schloss in Sigmaringen besichtigt, ansonsten
standen ein Abend in einer typisch deutschen kleinen Gaststätte, ein Bauernhof-Besuch und
Bowling-Abend, ein Ausflug ins Thermalbad und ein Nachmittag im Zuckergässle (hier wird
u.a. gezeigt, wie Zuckerfiguren gegossen werden) auf dem Programm. Zeigt sich die Sonne
doch mal ein bisschen, konnte man in den Feldern um Billafingen schön spazieren gehen.
Ansonsten herrschte im Haus eine regelrechte Jungle-Speed-Euphorie, sodass bei Regen
abends einfach bis zum Umfallen gespielt wurde.
TeilnehmerInnen
Unsere Gruppe war bunt zusammengewürfelt, sowohl was Alter, Nationalität aber auch die
Tätigkeiten betraf. Dennoch war von Anfang an ein super Zusammenhalt in der Gruppe da,
obwohl manche Teilnehmer sogar erst ein oder zwei Tage später angereist sind. Auch bei der
Arbeit konnte jeder nach seinen Kräften mithelfen. So war es angesichts der Aufgaben sehr
passend, dass so viele männliche Teilnehmer dabei waren, die uns Mädels auch gerne halfen
wenn etwas Mal zu schwer war.
Campatmosphäre Die Campatmosphäre war einfach nur Spitze. Es gab kein einziges Mal eine schlechte
Stimmung, keinen Streit und gar nichts. Die Gruppe war die harmonischste und
unkomplizierteste Gruppe die ich bisher erlebt habe! Jeder wollte beim Kochen helfen, mit
Einkaufen gehen, alle packten beim abräumen, putzen etc. mit an und waren eigentlich
immer zufrieden. Selbst als wir für einen medizinischen Notfall mitten in der Nacht den
Krankenwagen rufen mussten, blieben alle ruhig, folgten den Anweisungen und halfen wo
sie konnten. Vielleicht
hat auch eben das die
Gruppe noch mehr
zusammengeschweißt.
Auch mit der lokalen
Bevölkerung herrschte
ein sehr guter Kontakt.
Mehrere Bewohner
haben am Ende gesagt,
dass sie sich sehr
gefreut haben, einen so
guten Austausch mit
den Teilnehmern erlebt
zu haben.
Probleme
Außer den kleineren Dingen, die in den einzelnen Kategorien mal erwähnt wurden, gab es
keine weiteren Probleme. Sowohl in Billafingen als auch in Langenenslingen waren alle
Bewohner sehr hilfsbereit. Innerhalb der Gruppe wurde auch sehr viel über kulturelle
Unterschiede geredet, jeder konnte offen sein Fragen stellen und bekam eine Antwort
darauf, ohne dass jemand etwas in den falschen Hals gekriegt hätte. Somit konnten Konflikte
gar nicht erst wirklich aufkommen.
Trotz des schlechten Wetters war es also ein super Camp, das von der Gruppe und dem
Austausch her einfach nur Spitze und von der Arbeit her sehr zufriedenstellend war!