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1. Auflage © 2015 by Carl Cairo Cramer © 2015 für diese Ausgabe: Civitas Imperii Verlag - Esslingen Einband: Carl Cairo Cramer / Ben Berg Bilder: Carl Cairo Cramer ISBN-13: 978-3-939300-32-8 Besuchen Sie uns im Internet www.civitas-imperii-verlag.de Kontakt: [email protected] Carl Cairo Cramer Civitas Imperii Verlag - Esslingen Tango Te Pentalog Id(i)ole Idioten Idiopathen

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1. Auflage

© 2015 by Carl Cairo Cramer© 2015 für diese Ausgabe:Civitas Imperii Verlag - EsslingenEinband: Carl Cairo Cramer / Ben BergBilder: Carl Cairo Cramer

ISBN-13: 978-3-939300-32-8

Besuchen Sie uns im Internetwww.civitas-imperii-verlag.deKontakt: [email protected]

Carl Cairo Cramer

Civitas Imperii Verlag - Esslingen

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Pentalog

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Die Aramäische Göttin:

Hallo liebe Gemeinde, heute melde ich mich aus dem Mond überdem Wadi Timna.Eigentlich bin ich die Hauptgöttin von Guzana, modern Tell Halaf.Zuständig bin ich für alles und nichts.Arbeiten verrichten nur die niederen Gottheiten. Die ganz untensind fürs Kreieren zuständig.

Herr Kurtz:

Da Unsereins die Arbeit macht und auch immer mal kreiert, möchteich in Zukunft mit Kleiner Gott angesprochen werden.Adel erblasse!

Dr. Schaade:

Herr Kurtz, ich bin selten ihrer Meinung, aber diese neue Anrede istganz nach meinem Gusto.

Herr von Eichendorff:

Ein übertriebener Mond über einem Höhenzug, der den Tukan mimt, eine lausige Idee.Ich habe es wieder und wieder gesagt, die Romantik ist der Gipfelder Humorlosigkeit.

Die Romantik:

Herr von Eichendorff, Sie tun mir und meinen zahllosen BewunderernUnrecht. Bitte äußern Sie sich positiv mit Einfühlungsvermögen.

Herr von Eichendorff:

Das können Sie haben, wenden Sie sich dem Komparativ der Esoterik zu.Der Superlativ ist der nackte Schwachsinn.

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Die Göttin:

Da bin ich schon wieder, sind Sie auch alle da?Darf ich ihnen meine Freunde vorstellen?Einige hundert Jahre war ich alt, als ich den Buddhakennenlernte, ein friedlich lasziver Geselle, gutzum Schmusen und Meditieren in Zeitlupe!Dann M.S., heimlich nenne ich sie Münster. Sie istdie Mutti der Gruselkiste.Ich werde „Tausendundeine Nacht“ umschreibenlassen.

Mary Shelley:

Hinter ihrem Rücken nenne ich die Göttin Levantenstein.Das erheitert den Buddha ungemein.Jede Unterhaltung mit den beiden ist eine große Inspiration.

Buddha:

Ich wiederhole mich:

Ersetzen Sie das fatale Prinzip Hoffnung durch Humor, derSchlüssel oder das „Sesam öffne dich“ für alles!

Aristotl:

Auch ich habe ein Gleichnis: Die Fauna-Zwillinge.Wie auch der bessere Gruyere, nicht aus der Höhle.

Die Fauna-Zwillinge:

Die Angleichung kam mit der Zeit. Eine von unshat anno Tobak Flora geheißen.

Herr von der Tüte:

Dergleichen Wichtiges hätten wir gern in der Schulegelernt, doch des Pudels Kern wird im Unterricht nichtgekackt.Sonst wüssten wir auch, dass Eden kein Ort, sondernein Phänomen ist.

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Will B. Pagan:

Once I told my father: Father I don’t like you yet.It happened, when I saw a picture of him as a baby-boyand he looked like Schopenhauer, that pessimistic Swabian Philosopher, send him to the moon.

Arthur Schopenhauer:

Wer mich für einen Misanthropen hält,hat nichts verstanden und das ist auchzu erwarten.

Will B. Pagan:

We know, that everybody, but you, is dumb.

Mark Twain:

Compared to Leopold the Second of BelgiumSchopenhauer didn’t do any harm.

Makrokephalos:

Ich lecke die Straßen von Frisco rauf und runter.Sie schmecken nach Salami, Yorkshire Puddingund Matrosenschweiß.Zuweilen bleibe ich in den Schluchten steckenund sorge für ein Verkehrschaos.

Chuck Gurney:

Beautiful!And now let’s pray for the sea lions to stay,don’t have’em evicted!

Herr von der Tüte:

Wenn in meinen Beuteln und Tüten allesseine Ordnung hat, komme ich das nächste Mal mit.

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Immanuel Kant:

Na, na Nietzsche, Ihre Ablehnung des Christentums und seinerHandlanger kann ich verstehen, aber warum der pastorale Ton,völlig unpassend!

Friedrich Wilhelm Nietzsche:

Schon möglich, doch ziehen Sie in Betracht, wie tief ich schonim Sud sitze und langsam den Verstand verliere.Übrigens Ihr Kategorischer Imperativ ist ganz schön schräg.Nehmen Sie das nächste Mal einfach den Konjunktiv.

Immanuel Kant:

Konjunktiv? Sie sind schon verschnappt.

Herr Kurtz:

Ich nehme den Vokativ: Hört auf euch zu streiten!

Der Quellner:

Im Zeitalter der Überinformation scheint es mir opportun zu sein,mein Inkognito zu wahren. Der Ozean, der entsteht, heißt ja der Stille.

Friedrich Wilhelm Nietzsche:

Da bleibt selbst mir die Spucke weg, dass kein Gott dahinter steckt,hätte ich mir denken können, man lernt nie aus.

Herr von der Tüte:

Ich denke im Moment nicht an Nietzsche, sondern an Brecht.Wie der habe ich meinem Vater gesagt: Ich nehme keine Befehle anund ich möchte auch keine geben.Immer, wenn ich das träume, applaudiert der Kafka.

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William Blake:

Look up gentlemenand you will see “The Maiden Jerusalem“.

George Luis Borges:

Donde, donde?

Ezra Pound:

No it’s not The Maiden Jerusalem,it’s Stanislav Lem .

Dr. Schaade:

Jesses nah, bei Blake heißt die kosmische Vertikalachse,„The Maiden Jerusalem“. Vertiefen Sie sich mal in den Blake, eine wahre Fundgrube.

Mark Twain:

Look, if that worm bends some more,it will turn into an asshole.We all know, who that is.

Herr Kurtz:

Toll, auch ohne Inkontinenz kann Landin Sicht kommen und den Streifen sehen wir nicht nurin der eigenen Hose, sondern wunderbar dokumentiertbei Hern Manfred Deix.

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David Michel:

My dear Blue-Boy, a good friend of mine,a star coiffeur told me something political incorrect,what do you think about it:Wir Europäer haben Jahrhunderte lang hart gearbeitet.Jetzt sind mal die Entwicklungsländer dran.

Blue-Boy:

First of all, why did you take your cloth off, to ask mea question? I am not amused.Secondly, the way we treat our people in the colonies doesn’tgo well with me. Slavery for instance is a no go.

David Michel:

You better tell that William Wilberforth.

David Gemächt:

Nachdem Kardinal Otaviani zum mächtigsten Mann im Vatikanaufgestiegen war, wurden im Wesentlichen nur noch Schwule zuKardinälen ernannt.Man hätte sie alle als solche erkennen können. Sie tun etwas, dasHeteros nicht tun, sie winken mit gespreizten Fingern.

Dr. Schaade:

Sind Sie ein Homophobe?

David Gemächt:

Nein, ich bin schwul und ich steh‘ dazu.

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Will B. Pagan:

Seit früher Kindheit hatte ich vier Schutzengel,Hoffmann, Poe, Gogol und Kafka, später gesellte sichMutti Shelley dazu.Auf Bildern tauchen sie mit und ohne Mutti auf.

Ernst Theodor Amadeus Hoffmann:

Von wegen Mutti, sie könnte meine Ururenkelin sein.Ich bin der Vater der Albträume und der Apotropäer!

Edgar Alan Poe:

I think Gogel and I are twins. The two of us love drugs andalcohol and we both think, that it is more important to beinterested, than to be interesting

Franz Kafka:

Die Phrase „Vater, Dich mag ich noch nicht”, gefällt mirausnehmend gut.

Immanuel Kant:

Mein Herren, meine Wesen, meine Klapperer.Wir suchen James Ensor.

Die Klapperer:

Wir sehen Ihn schon.

Immanuel Kant:

Recht so. Sie mögen es wissen, James Ensor ist einerder interssantesten Künstler, die je gemalt haben.

Die Klapperer:

Wir können ihn schon seh‘n.

Immanuel Kant:

Recht so.James Ensor ist morbid, exzentrisch und voller Humor.Man konnte sich einer seiner Prozessionen anschließen.

James Ensor:

Oh, not another procession , blind me.

Will B. Pagan:

Bad judgement should be a crime.

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Edgar Alan Poe:

My most favorite German fairytale was: “Einer, der auszog das Fürchten zu lernen”.Today it would happen under the “Assange Moon“:

Herr Kurtz:

Manchmal habe ich solch schreckliche Angst,dass ich, wenn der Gatte nicht da ist, bei derNachbarin schlafe.

Edgar Alan Poe:

Veteran, veterinarian, vegetarianWho’s the most scary one?The letter one of course, really creepy.

Herr Kurtz:

Hey Will, was war der erste Satz, den du als kleines Kindvon dir gegeben hast?

Will B. Pagan:

Uhu pupe du!

Herr Kurtz:

Und dann?

Will B. Pagen:

Als ich 14 war und Ministrant,mea culpa, mea culpa,mea maxima culpa.Übersetzt oder besser johnlocked,the pleasure is mine, the pleasure is mine.the pleasure is all mine.

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Albert Einstein:

Edgar, schau dich nicht um, es ist nur der Angeber Hegel,der wirft wieder mit Planeten um sich,let’s enjoy the carnival.

Edgar Alan Poe:

Albert, I dislike my feline costume, I feel very uncomfortable.In fact it is disturbing.

Albert Einstein:

Disturbing? That suits you.

Georg Friedrich Wilhelm Hegel:

Es gibt nichts Schlimmeres als intelligente Idioten.

Albert Einstein:

So ganz unkompliziert ist das mit der Relativitätstheorie nicht.Es kann salatig werden.

Herr Kurtz:

Da haben wir den Salat, das kennen wir. Noch besser ich kann Siezitieren: Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius null und das nennen sie ihren Standpunkt.Chapeau!

Herr von der Tüte:

Für meine Tüten ist die Relativitätstheorie zu groß, schon dersperrige Pythagoras macht mir zu schaffen.

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Albert Einstein:

Edgar they made a limerick, mocking my “Theory of Relativity“:There was a young lady of BrightWho traveled much faster than lightShe started one dayThe relative wayAnd came back the previous night.

Edgar Alan Poe:

Oh, that’s hilarious my friend, I’d whish they made one for me,with the Raven in it.

Albert Einstein:

You can have that, I make one for you. Here it is:There was an Edgar of PoeWho wasn’t the people’s foeHe sent his ravenDaly to heavenAnd kept mankind to it’s toe.

Edgar Alan Poe:

Albert, that’s the best present, I ever got. Come overand let’s share tears.

Ritter Fritz vonHerzmanovsky-Orlando:

Schade, Herr Dr.Schaade, Sie haben noch nichts vom Schreibaumvernommen?Bestens gedeiht er in einem Dromos, dem Weg ins Grab. Wenn man denStamm schüttert schreit der Baum. Streichelt man ihn, hört man ein leises Kichern. Da er schreien kann, könnte man ihn zumOpernsänger ausbilden.Übrigens, Roald Dahl hat Bäume schreien hören. Dr. Schaade:

Lieber Ritter Fritz, vielen ergebensten Dank, küss die Hand.Bisher wusste ich nur, dass Bäume Duftnoten austauschen.Aber das hier ändert mein Floraverständnis total.

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Charles Bukowski:

Holy crap, Walter, what‘s wrong with you? We don’t have to play hide and seek andthat Germanic mask, you put on, hiding yourhandsome face, doesn’t fit you at all.

Walter Serner:

Charles bist du sicher, dass mir niemand auflauertoder dergleichen?

Charles Bukowski:

The only guy, who is watching you is my friendPaul Celan. For now he moved in to my giant hat.I tell you totally harmless.Let’s move to Alvarado Street, there are some nicelittle bars, I know.We can drink our heads off and you show mesome trucs.Don’t forget: “Not many have style,not many can keep style”.

Nin-Du:

Apsu, Tiamat, Mummu, feuchte animistische Fruchtbarkeits-Trias,beglücket uns mit reicher Ernte und beklatschet uns.Wir haben die Dränage erfunden.

Alfred Hitchcock:

Yes, yes, the birds humming, kicking and bickering,what a drag. When I see a bunch of them, I touchmy whish bone and hope I get by.

Gottfried Benn:

Schnell ein Scherz von Karl Lauterbach:Warum heißen die Möwen Hitchcock-Vögel?Erst macht es hitch und dann haste auf derSchulter einen cock.

Lukian:

Iocus gravis!

Petronius:

Splendidus,splendidus!

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Anne S. Rorap:(Rote-Ratte-Pilotin)

Eigentlich ist die Flugratte leicht zu lenken, dochGerstenkörner machen ihr zu schaffen. Das kannzu selbstgemachten Turbolenzen führen.

Die Rote Ratte:

Gemach, gemach, das Gerstenkorn wird flugs entfallen,Pilotin bereite mit Freuden das nächste Looping vor.

Herr Schwabe:

Heidenei!

Der Tod:

Ohren brauch ich nicht, ich muss nicht zuhören, wenn ich komme.Die Delinquenten nehmen das Unausweichliche in der Regel mit Würde.Nur manche Angehörige zerfließen vor Selbstmitleid undSelbstmörder ist eine gemeine Unterstellung.Der Freitod ist ein Privileg. Außerdem nehmen die Freitodler mir die Arbeit ab,ein sympathischer Zug, Respekt.

Ein Selbsttodler:

Endlich mal einer,der sein fehlendes Hirn nutzt,bravo!

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Ronzio Gaudi:

Ich sah im Spiegelden schönsten aller Geister,Ronzio Gaudi heister.What a pittyTitti Fritti.

Herr Kurtz:

Du alter weicherCyber Schleicher.Dein grober Unfug erinnertan die Vögel-Hochzeit.Etwas für pubertierendeAchtjährige:„Der Uhuhu, der Uhuhu,der klappt das Arschlochauf und zu“.

Dr. Schaade:

Einfach ekelhaft.

Der Wulm:

Die Losung bitte.

Herr Kurtz:

Verdammt, wir haben keineNiederwild-Köttel.Wie ist esmit einem Haufen Kohle?

Der Wulm:

Den Haufen lassen sie mal,die Kohle kann kommen.

Herr Kurtz:

Na, sagte ich’s nicht?Wir kommen rein.

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Herr Schwietz:

Ich weiß, meine Haut, auch Fahne genannt,hat einige Beulen.Ich lebe in einem bigotten Land, besondersin den deutsch-sprachigen Teilen.Im Grunde interessiert uns nur euer Schwarzgeld.Wir sind Ernter, keine Pflanzer.Doch im Tessin oder am Genfer Seeist die Welt romantisch in Ordnung.

Rosa Morgenroth:

Geld, vor allen Dingen das der Anderen undRomantik sind eine fatale Mischung,geradezu explosiv.

Herr von der Tüte:

Warten Sie, ich hole den schwarzen Beutel.Die Schweiz kommt zu den Uhren.

Il Re:

Il Re si diverte

Herr Kurtz:

Das glaub’ ich sofort, der König amüsiert sich.Ich bin auch ein bisschen vielseitig undwenn ich trinke, habe ich einen in der Krone.Ein bisschen ist eigentlich nichtssagend, dochviele Deutsche scheinen es zu lieben. Zum Beispiel: Ein bisschen Frieden,ein bisschen Spaß u.s.w., ist nicht malkomisch.

Chuck Gurney:

You are such a jerk, I wish you’d eatcat poop “Lucullus”.

Herr Kurtz:

Rucke die Kuh,ein scrupulus im Schuh.

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Rita Lockenhüttler:

Ach wie gut, dass ich den Ei-Stein der Weisinnen gefunden habeund nicht einer von diesen ungeheuerlichen Testiculiferi.

Dr. Schaade:

Frau Lockenhüttler, hätten Sie „Mütter und Amazonen“ gelesenwären Sie gelassener und nicht so biestig.

Herr Kurtz:

Dr. Schaade bemühen Sie sich nicht, diese Hartlesbe ist nicht zuknacken. Der Knacker, der die schafft, müsste erst nocherfunden werden.

Rita Lockenhüttler:

Ihr Taugenichtse taumelt bitte mit euren dicken Hosendurch die leere Nacht und leckt die Böschungshobel.

Him:

Don’t you know,Whom Him is?

We:

We don’t careWhom Him is.We are Ours.

Chuck Gurney:

Die Hoden hängenNoch im leeren GlasLet’em floatEin riesen Spaß.

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Herr von der Tüte:

Der Demiurge erschafft die Menschen.Heute Morgen war er kurz davor, sich die Hand zu küssen.Da es ihm doch zu früh war ließ er davon ab.Und als Miss Cully Wallflower herausfand, dass das Blind Dateihr Onkel war, äußerte Sie den Wunsch,einmal mit jemandem außerhalb der Familie auszugehen.

Der Demiurge:

Ich hab’s vom Erzengel Spontaniel, er zitierte Schopenhauer:Kunst ist befruchtete Erlösung.Zum guten Ende, Holzkohle, Salpeter, Schwefel,der Furz in der Falle.Oder ganz einfach: Schießpulver.

Will B. Pagan:

Sie sehen, wo die großen Drei ursprünglich zu finden sind,erdacht von Herrn Rickmann, Schüler von Eiermann, zwischenSpät-Bauhaus und Postmoderne.Doch was ich wirklich suche, ist ein dunkler Rosé aus ca. 800 mHöhe, am Hang eines Vulkans, in Süditalien, mit wenig Säure,wenig Tannin und einer kräftigen Brombeernote,mit anderen Worten einen echten Sofawein.

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Carl Cairo Cramer,

Ar chäo lo ge,Kunsthistoriker,Schrift stel ler,Bil der ma cher.

Was könnte Belzebub mit Luzifer besprechen?Wie würde die Begegnung eines Fischers aus Hiddensee mit Fridericus unus verlau-fen?Oder was hätten die Teufel wohl den Engeln zu sagen?Und Karl Marx hätte mit Albert Einstein sicher auch einige Fragen zu klären.

Mit seiner gekonnten Sprachakrobatik hat Carl Cairo Cramer sich diesmal Dialogen gewidmet. Ob zeitübergreifend, interkulturell oder chiastisch religiös durchleuchtet er die Fragen nach Sinn und Motiven des Handelns aus anderen Blickwinkeln, un-terlegt sie mit seiner eigenen Interpretation.ISBN 978-3-939300-16-8

Carl Cairo Cramers Buch enthält mehrere Gedichtzyklen, deren Wortkaskaden einmal in deutsch einmal in englisch untereinander stehen. Er spielt kraftvoll, persifliert, hetzt Wortbausteine durch die Zeilen, experimentiert und kommentiert. Im ersten Zyklus „Alliterationsorgie eins“ geht er alphabetisch vor, beginnt seine deutsch-englischen Ge-dichte mit dem Buchstaben A und endet mit Z - selbstredend, dass auch jeder Ge-dichtvers, ob deutsch oder englisch, mit demselben Buchstaben des Alphabets anfängt. Jedem Gedichtpaar steht eine Grafik gegenüber, allein für diese kleinen Meisterwerke in schwarzweiß lohnt es sich, einen Blick in das Buch zu werfen.

Dr. Ulrich Stolte, Stuttgarter ZeitungISBN 978-3-939300-11-3

In Polderamus präsentiert uns der Weltbürger Carl Cairo Cramer ein Menu in fünf Gän-gen. In diesem Werk ist CCC der Brückenschlag gelungen. Zeigte er uns bisher entweder seine wortschöpferische und kontrahierende Kunst in Büchern und seine subtilen und feingliedrigen Bilder in Ausstellungen, so ist ihm nun gelungen, beides in einer lukulli-schen Symbiose zu einem Gesamtwerk zu vereinen. Ein Werk, das es lohnt, immer wie-der in die Hand genommen zu werden. Entdeckt man doch in seinen Worten und seinen Bildern jedes Mal Neues, das einem bisher entgangen war.„Stecken Sie das Buch nicht in eine Schublade, da kommt es nicht her.“ISBN 978-3-939300-00-7

Eine Zeitreise durch die Jahre 1946-1976 in Form rhythmischer Kontraktionen.Subjektiv - Informativ - Unterhaltsam

Unkonventionell, mit Witz und Esprit, zieht er den Vorhang der Großmannstuerei vor der Kleinbürgerlichkeit beiseite.Ermöglicht einen Blick in die Küchen und den Alltag einer Zeit, die am meisten mit sich selbst kämpfte, ohne sie jedoch der Lächerlichkeit preiszugeben.

ISBN 978-3-00-029164-7

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