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Trainingsunterlagen für ein JAPAN Seminar Von 2 Tagen 1

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Trainingsunterlagen für ein

JAPAN Seminar

Von 2 Tagen

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Wahrnehmen in kritischeninterkulturellen Situationen

nur geringe Toleranzmarge

normative Orientierungs-grössen für Sichtweisen Denken Handeln

Persönlichkeitsprägung: Erbanlagen Familie kulturelle Werte

Maslowsche Pyramide Kulturelle Standards

EinführungKulturbarrieren Kulturschulung Entstehen von

überwinden Kulturbarrieren

Interesse + Neugier kulturelle Stereotypenfür Gastkultur

Probleme der anderenRespekt für die andere Kultur zuordnenKultur und ihre Werte

Aufbau von AversionenkontinuierlicherLernprozess Leben im Expat-Ghetto

soziale Akzeptanz fehlende soziale Kontaktein der anderen Kultur

(Selbst-)Vertrauenfalsches Einschätzen

seine eigene Kultur der Mitarbeiterleben können

falsche Personalentscheideeffizientes Führenund kommunizieren

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Die ganzheitliche Welt

Gemeinschaft

Harmonie und Ordnung

Gruppenleistung

Zeit ist dem Ziel untergeordnet

Richtigkeit

WIR

ICH

Wahrheit und Recht

Zeit beschränkt

Einzelleistung

Analyse

Individuum

Welt veränderbar und verbesserbar

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Die Geschichtsperioden

1. Nara 5. Edo oder Tokugawa(600-784) (1603-1867)-Ankunft Buddhismus -Ausweisung Ausländer 2. Heian -Abriegeln des Landes

konfuzianische Ordnung (794-1192) 6. Meiji= 5 Rollen mit Rechten -Kyoto Hauptstadt (1868-1912)und Pflichten für jeden -Befriedung Japans -Öffnung / Druck der USA

3. Kamakura -Modernisiereung JapansAkihito = 125 Kaiser (1192-1333) 7. Taisho und Showa

-Macht der Kriegsherren (1912-1989)Gründung Kaiserreich (Shogune) -1. Weltkrieg = Allierter11.02.660 vor J.C. 4. Muromachi und -2. Weltkrieg = Invasion

Azuchi-Muroyama -entmystifizieren des Ainus – die Barbaren (1336-1598) Kaisers

-Entwicklung der Künste -Demokratisierung 2’600 Jahre -Ankunft der Portugiesen 8. HEISEI 1989

Ära des FriedensGeschichte

JAPAN Die Natur prägtGeschichte und Politik die Gesellschaft

Einfluss der GeschichteTaifun-Saison

2. Weltkrieg: von Juni bis Oktober Bedingungslose Kapitulation Erdbeben General McArthur = Tokio 1923 Neue Verfassung Kobe 1995 Aufbau auf bestehenden Strukturen = Kaiser Tsunami = Grundwelle Prinzip: -Amerika=Direktiven Erdstürze -Japaner=Realisierung Japan = Ordnung „The big one“: Westen = Lebenlassen Fukushima 2011

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Zum Beispiel „wir“: watachitachiwa bukotachiwa wareware KATAKANA (8. Jahrh.) HIRAGANA (9. Jahrh.) warera fremdsprachige Bücher

Eigennamenunterschiedliche Stile= anderes Vokabular 2 phonetische SilbenalphabeteMännerFrauen und Kinder KANJI = chinesisch ROMAJIFirmen = 2’000 BasiszeichenReligion

SchriftUrsprung?

Sprache Sprache und einige WörterKommunikation I

-san (Herr, Frau Fräulein) japanisches Englisch -sama (Hochwürden)

„Gajin“ und Japanisch -ohai gozaimasu (guten Tag)buchstabieren: -konnichiwa (guten Tag) L = eru Lernen Sie die Sprache -konbanwa (guten Abend) R = aru -domo arrigato

die japanische Kultur gozaimashitaR(L)oyal Consumer respektieren (vielen Dank)

-dozo (bitte schön) speak English? Gefahr des Eindringens -shitsurei des understand English? (entschuldigen Sie bitte)

Sprache = Schutz -sumimasen einige Wörter: (entschuldigen Sie mich)-Hiruton Wörter in Fremdsprachen -meishi (Visitenkarten)-hoteru -arbeito-curabu -cardo-shigareto -pan

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Zustimmen Ablehnen

Handzeichen:„Nein“ existiert nicht kommen Sie her(Lassen Sie uns noch Durchgang schaffen hara-geietwas überlegen) = Bauchkunst

Luft durch die ZähneHai kann heißen einziehen Emotionen und Gefühle ich höre der andere ahnen/fühlen ich verstehe Gesten nie = ja das Ideal = die Intuition

Ja und Nein Sprache und non-verbaleKommunikation II Kommunikation

Emotionen

Trauer: Lachen „seine EmotionenAndere nicht behelligen Freude nicht zeigen, das Gesicht lacht Verlegenheit um die Anderen damit das Herz weint Verwirrung nicht zu belästigen“

Missbehagen Trauer Unmut zeigen

wirkt kindlich

Diskretion ist einepositive Eigenschaft

schwierige und delikateSituationen ignorieren

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NINJO GIRIZuneigung die Verpflichtung die Herrscherklassen

sind nicht ganzRechte und Pflichten verschwunden in der Gesellschaft Chef Samurai

= der Sündenbock Bauer„geborgen sein“ Handwerker

Kollektivschuld Händlerdas elementare Vertrauen = Gruppe ist solidarisch(das Baby an der Brust) Unterschiede zwischen

Unrecht Norden und Südendas Lebensziel

CharakterAmae Sprache und

Kommunikation IIIStilfragen

VERMEIDEN Begrüßung-sich verbeugen?

- Intimitäten (sich küssen -die Hand geben? in der Öffentlichkeit)

-sich verbeugen = Ritual-die Nase schneuzen

Konversation:-geringe Körperdistanz -„so des ne“ (wegen unserer Größe!) Japaner stellen Fragen,

die bei uns tabu sind:-Vertraulichkeiten -Alter

-Gehalt-sich eher zurückhalten -usw.um einen Gesichtsverlustzu vermeiden

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Hierarchien in japanischen UnternehmenGRUNDLAGEN: OG /OL office girls / office ladies

„WA“ = Harmonie hira-sha-in Angestellter (allgemein)WIR (Ich) ka-in Angestellter einer Abtlg.

Umsatz kakari-cho Vizeleiter einer Abtlg.1. Internat. Konkurrenz ka-cho Abteilungsleiter2. Interne Konkurrenz bu-cho Divisionsleiter

MITI ju-yaku / toishimariyaku DirektorBanken sha-cho Chef, Vorstand

Großfirmen kai-cho Vorstandsvorsitzender.Zulieferer

Verhandeln JAPAN INC „Die Familie“

ka-cho für das Detail 180 H / pro Monat

sha-cho für Unterschrift Vermarktung geringerer Absentismus

westliche Strategie: Teilnahme am Gewerkschaften Lancieren = hochpreisig Familienleben

geringer Absatz nach Firmen organisiert Preisreduktionen 2 Wochen Urlaub

Steigerung Absatzloyal gegenüber Firmen milking Ende Zyklus soziale Infrastrukturen

Ferienheime etc.japanische Strategie:Lancieren = niedrigpreisig Kauf von Marktanteilen Vertrieb von Innovation KonsumgüternMarktführerschaft 3 à 5-stufig neuer Zyklus äußerst effizient

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Konsum = positiv

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Japan Inc. WA (Harmonie) internationale Konkurrenz

1874 Meji-Reformation

1945

Samurais billige Rohstoffe SOGO SOSHA lukrative WachstumsmärkteKaufmannsfamilien Handelsgesellschaften

Import 60%ZAIBUTSU Export 50% Unternehmen und Persönlichkeiten(Clan of the Giants) Konosuke Matsushita

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C. Itoh & Co. Ltd. Ishibashi (Bridgestone)352 Unternehmen Mitsui & Co. Ltd. Toshiba

davon 18 nach 2. WK Sumitomo Fujitsuaufgelöst Marubeni Sony (Akiro Morita)

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CanonKEIRETSU (Mischkonzerne) Sanyo

z. Bsp. Mitsubishi

Bsp. einer Krise:

30-iger Jahre = Autos, KFC, Coca-Cola Banken =Textilindustrie Minen, etc. hohe Fremdfinanzierung(NYLON)

Zulieferindustrie

MITI Ministry of International Trade and Industry

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JAPAN INC. – DIE FAMILIE

Der Mitarbeiter: wird ausgewählt ab Universität Firmengeschichte Nihonteki (wie ein Japaner)

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erhält Firmenwohnung Firmensong Ehrlichkeit kauft in Firmengeschäften Uniform Einsatzbereitschaft für die Gruppe isst in der Kantine Bürolandschaft Pflichtgefühl

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erhält Kredite verbringt Ferien im Firmenheim

geht mit 55 in den Ruhestand arbeitet weiter als Berater

Loyalität = geringe Fluktuation

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gemeinsameVerantwortung

Beziehungsgeflecht: Mittler einschalten- Arbeitsgruppe

- Clan Vieraugengespräch ineiner Honne-Situation

Höflichkeit SenioritätsprinzipLoyalität immer nur lächeln

Hone + TatemaeRituale = Gesicht Wahrheit + Form keine

Schuldzuweisungenoberstes Ziel = WA Nemawashi

die Harmonie = Bäumchen pflanzen übergehen, ignorieren

Japanisches Grundlagen nicht direktGeschäftsleben ansprechen

Zusammenarbeiten Konflikte lösenmit Japanern

Planen

Planungsphase RealisierungsphaseWesten = ich kürzer längerJapan = wir länger kürzer

Vorgehen Japan Resultat Westen Vorgehen- Viele Detailfragen - Unsicherheit - to push = pushover- lange Entscheidungs- - Frustrationen - Geduld / Beziehungen prozessse

Präsentieren Meetings- formell - formell- no jokes - wenig Diskussion- alle Informationen - Entscheidungen- wenn möglich Infos werden in der vorab senden Arbeitsgruppe

vorbereitet

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Visitenkarten: zweisprachig (Engl./Jap.) Geschenke überreichen hohe Auflage Tabu-Diskussionen Mrs./richtige Titel Trinkspruch + Kampai -Politik nur Geschäftsadresse -Religionrichtiges Überreichen Essen + Trinken -negative Erfahrungen beide Hände -Geschlechterrollen „studieren“ Sitzordnung nach Rang nicht drauf schreiben systematisches Tisch /behutsam Meishi überreichen Vorgehen

FragenkatalogKundengeschenke Eintritt nach Hierarchie erstellen:1.non-personal Kultur(en)2. personal formelle Kleidung Vorlieben

(Musik/Literatur etc.)persönliche Kunden- als Gast in Japankarten anlegen Schweigen üben

Protokoll geschäftlicher KonversationUmgang mit Japanern

Zusammenfassung Rolle als Frau

Der Weg ist das Ziel Begrüssung „be totally professional“ westlich = handshake

Geduld-Takt-Feingefühl Japanische Frauen = Liebe vs. Sex rechte Hand umfasst

Westen = Ratio / Logik die linke Hand und „Aufopferung“Asien = Relevatio und Arme ausgestreckt Erfahrung auf Körpermitte Intuition

BIBLIOGRAPHIE - LITERATUR

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Autor Titel Verlag / ISBN-Nr.1. E. Hall and M. Hall Hidden Differences

Doing business with the JapaneseAnchor BooksDoubleday0-385-23884-3

2. Chie Nakane Japanese Society Penguin Books London0 14 02.1682 0

3. Richard D. Lewis When Cultures Collide N. Brealy, London1-85788-087-0

4. Richard D. Lewis Handbuch internationale Kompetenz

Campus, Frankfurt3-593-36393-3

5. Patricia Gercik Japan für Geschäftsleute Campus Frankfurt3-593-35251-6

6. Ute WinkelsYoko Schlütermann-Sugiyama

Verhandeln mit Japanern Gabler, MünchenISBN 3-409-19015-5

7. Ruth Benedict The Chrysanthemum and the Sword

Tuttle, Vermont0030-000113-4615

8. Diana Rowland Japan-Knigge für Manager Campus3-593-35062-9

9. C. Heese, A. Hinz Japan Hören www.japanhoeren.de10. Jutta Arnold Tokyo – Tips für Anfänger Iuodicium

3-89129-450-611. Kenichi Ohmae The Mind of the Strategist McGraw-Hill

0-07-047904-612. John Naisbitt Megatrends Asia Wiener Verlag AG, Wien

3-854-436-179-313. Living in Japan The American Chamber of

Commerce7-1 Tosho Bldg.2-2 Marumouchi 3-chomeChiyoda-ku, Tokyo

14. Facts and Figures of Japan(Jahrbuch)

Foreign Press Center6th Floor, Nippon Press Center Buidling2-2-1 Uchi Saiwai-choChiyoda-ku, Tokyo

15. Japan External Trade Organisation

Communicating with Japanese Business

www.JETRO.go.jp

Antiquarische Bücher über www.ZVAB.com16. Lorenz Stucki Japans Herzen denken anders Scherz-Verlag 197817. R.T. Pascale, A.G.

AthosThe Art of Japanese Management Simon & Schuster

0-671-22539-1

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AnhangFallbeispiele und Rollenspiele

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Kulturrätsel 1In die offenen Felder: „Japan“ oder „Europa“ oder entsprechendes Eigenschaftswort einsetzen

„Die Frauen gehen in ............. nicht ohne die Erlaubnis ihrer Männer aus dem Haus................... Frauen haben die Freiheit, ohne Wissen ihrer Männer hinzugehen, wo es Ihnen gefällt.

In ............ ist es nicht üblich, dass Frauen schreiben können. Die Frauen in .............. empfinden es als eine Erniedrigung, dass sie nicht schreiben können.“

(Portugiesischer Jesuitenpater 1585)

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Kulturrätsel 2

Hintergrund: Ein Schweizer hat sich in Hawaii als Surflehrer etabliert und unterrichtet Menschen aus westlichen Ländern und Japaner.

Situation:Der Unterricht beginnt mit Theorie und wird dann mit Trockenübungen fortgesetzt. Es handelt sich um ein Surfbrett mit Segeln, das auf Federn ruht, um den Effekt von Wellen und Wasser nachzuahmen. Der Unterricht erfolgt in Gruppen und nach Kulturen getrennt. Dabei muss jeweils ein Teilnehmer oder eine Teilnehmerin sich auf das Brett stellen und versuchen das Gleichgewicht zu halten. Dabei fällt natürlich jeder zuerst mehrere Male vom Brett.

Frage:Wie verhalten sich die Lerngruppen aus westlichen Ländern und Japan? Bitte begründen Sie Ihre Sichtweise.

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Fallbeispiel 1 : „Nemawashi“ (Bäumchen pflanzen)Hintergrund:Sie sind Vorstandsvorsitzender der deutschen Niederlassung in Tokio. Diese Niederlassung beschäftigt 25 Mitarbeiter, die durch einen Japaner geführt werden. Dieser berichtet direkt an Sie.

Situation:Da sich die Verkäufe Ihres Unternehmens in Japan sehr gut entwickelt haben, entschließen Sie sich eine Produktionsanlage in Japan zu bauen. Zwei mögliche Standorte wurden diskutiert: der eine in Tokio der andere im Norden.Ihr Stammhaus und Sie selber optieren für den Norden, wegen der Salärstrukturen und dem Arbeitsmarkt. Außerdem ist Ihr größter Konkurrent auch in dieser Gegend angesiedelt. Sato, ihr technischer Leiter, unterstützt ihr Votum. Suzuki, Finanzdirektor und Yoshida, Personaldirektor sind für einen Verbleib und eine Ansiedlung in Tokio, da die Übersiedlung nach Norden große Personalumzüge notwendig machen wird. Sie unterhalten sehr gute Beziehungen zu Ihren Schlüsselleuten, mit Ausnahme von Yoshida, zu dem Sie ein etwas distanziertes Verhältnis haben.

Frage:Wie gehen Sie vor, damit Ihr Vorschlag akzeptiert wird?

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Fallbeispiel 2: „Impasse“ in den VertragsverhandlungenHintergrund:Sie sind Geschäftsführer eines Kurbetriebes im bayrischen Raum mit einem erfolgreichen Kurangebot.

Situation:Über einen Mittelsmann haben Sie Kontakt zu japanischen Unternehmern gefunden, die ihren Betrieb innerhalb eines SPA/Wellness Großprojektes in Lizenz führen wollen. Zu diesem Zweck haben Sie, wie bei uns üblich, dem künftigen Partner die notwendigen Informationen zukommen lassen. Eine japanische Delegation hat sie auch besucht, sich Ihr Haus angesehen, viele Notizen gemacht und viel fotografiert. Während 6 Monaten hören Sie nichts. Danach erhalten Sie ein Schreiben der Japaner wonach sie noch mehr Informationen für die Entscheidung bräuchten und zwar Gewinn- und Verlustrechnung der letzten 10 Jahre, die vollständige technische Dokumentation aller Geräte und Installationen, die Handbücher für die Therapieanwendungen und Informationen über die Gästesoftware. Nach Erhalt und Studium dieser Unterlagen würden sie eine Grundsatzentscheidung über die Zusammenarbeit treffen können.

Frage:Was entscheiden Sie? Wie gehen Sie vor?

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Fallbeispiel 3: Die AnstellungHintergrund:Sie sind technischer Direktor einer Produktionsanlage in Osaka. In dieser Funktion sind Sie direkt dem Hauptgeschäftsführer Koji Oshita verantwortlich. Dieser hat einen deutschen Vorgesetzten im Vorstand, Herrn Robert Neukomm.

Situation:Sie sind dabei eine neue Produktionstechnik in Japan einzuführen. Zu diesem Zweck stellt Ihnen das Stammhaus die Nummer zwei der Betriebsleitung aus Deutschland während 18 Monaten zu Verfügung. Ihre Aufgabe ist es innert dieser Frist einen Japaner zu finden, der den deutschen Experten ersetzen kann. Es ist jedoch ausgesprochen schwierig, jemanden zu finden der fachlich qualifiziert ist und außerdem noch Englisch oder Deutsch kann. Endlich finden Sie den Kandidaten. Sie bestellen den Personalchef zu sich ins Büro, um die Einstellungsformalitäten zu besprechen. Dieser sagt Ihnen, dass er zuerst Referenzen bei allen Personalchefs einholen muss, bei denen Ihr Kandidat vorher angestellt war. Nach drei Wochen eröffnet er Ihnen, dass eine Einstellung nicht möglich ist, weil der Kandidat vor 15 Jahren an Studentendemonstrationen teilgenommen hat.

Aufgabe:Was tun Sie?

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Fallbeispiel 4: „Honne“ und „Tatemae“Hintergrund:Franz Meister ist seit 3 Monaten Abteilungsleiter eines deutsch-japanischen Unternehmens.

Situation:Nach seiner Ankunft hat er den Eindruck, dass das Japan der Geschäftsleute sich nicht groß vom Geschäftsleben und –gebahren des Westens unterscheidet. Er führt deshalb seinen europäischen Lebensstil weiter. Seine japanischen Kollegen haben ihn anfangs gebeten, abends mit ihm auszugehen. Er hält sich aber zurück, weil er die Abende lieber mit seiner Frau und seinen zwei Töchtern im Alter von 4 und 8 Jahren verbringt. Auf diese Art und Weise will er auch seine Unabhängigkeit demonstrieren. Außerdem stellt er fest, dass die jungen japanischen Führungskräfte einen westlichen Stil annehmen. Im Laufe der Wochen spürt er die Last der Arbeit immer mehr. Er wird schnell müde. Eines abends lädt ihn Yokomizo, ein japanischer Arbeitskollege, in seine Bar ein. Er nimmt die Einladung an. Yokomizo lässt sich sehr eingehend über die Kultur und die Schönheit Deutschlands aus. Er unterstreicht auch die Liberalität Deutschlands und das Vermögen seiner Bürger sich mit anderen Kulturen auseinander zu setzen. Franz Meister geht auf diesen Dialog nicht ein und verlässt die Bar sehr bald.

Fragen:Was spielt sich hier ab? Wie wird sich die Geschichte von Franz Meister wahrscheinlich weiter entwickeln?

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Fallbeispiel 5: „Giri“ Gefälligkeiten zurückbezahlenHintergrund:Dies ist die Geschichte von zwei Frauen in Düsseldorf: Yuki, Japanerin und Katja, Düsseldorferin.

Situation:Yuki sucht die oberflächliche Bekanntschaft von Katja und diese hält sich auf Distanz. Anlässlich einer gemeinsamen Arbeit lernen sich die beiden Frauen jedoch näher kennen und tauschen in Vier-Augen-Gesprächen auch persönliche Erfahrungen und Probleme aus. So kommen sie sich näher.Nach einem Jahr fährt Katja für 14 Tage nach Tokio und Yuki bittet sie, ihre Eltern zu besuchen. Wegen vieler Verpflichtungen nimmt Katja jedoch erst zwei Tage vor ihrer Rückreise Kontakt mit Yuki’s Eltern auf. In diesem Telefongespräch erfährt Katja, dass es leider nicht möglich sein wird, Yuki’s Eltern zu besuchen, da am vorletzten Tag eine Feier in der Universität des Sohnes stattfindet, die die Eltern unmöglich versäumen möchten. Am Vorabend ihrer Abreise erhält Katja ein sehr wertvolles Geschenk, eine Handtasche von Gucci für Katjas Tochter.

Frage:Was bedeutet dieses Geschenk?

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Fallbeispiel 6: „WA“ Die HarmonieHintergrund:Sie sind Vorstandsvorsitzender einer internationalen Getränkefirma.

Situation:Die Verkäufe sind in diesem Jahr sehr schlecht. Im Juli, dem Hauptverkaufsmonat, liegen Sie 15% unter Ziel. Sie rufen deshalb ein Sparprogramm ins Leben bei dem Kosten rigoros gesenkt werden. Reisespesen werden durch Flüge und Bahnfahrten in unteren Klassen reduziert. Auch die sehr hohen Klimatisierungskosten sollen gesenkt werden, indem in sämtlichen Büroräumen die Temperatur auf 28°C hochgefahren wird. Da Sie extrem unter dieser Hitze leiden und nicht arbeiten können und außerdem viele Kunden als Besucher haben, lassen Sie die Temperatur in Ihrem Büro auf 24°C reduzieren.

Frage:War dies eine richtige Entscheidung? Welches sind die möglichen Reaktionen?

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