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CENAP - REPORT Centrales Erforschungsnetz Außergewöhnlicher Himmelsphänomene Online-Ausgabe Nr. 2, Dezember 2002 Kurzinhalt: Die Untersuchung des UFO-Phänomens in England - Nick Pope und die englischen X-Akten- u.v.m.

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CENAP - REPORT

Centrales Erforschungsnetz AußergewöhnlicherHimmelsphänomene

Online-Ausgabe Nr. 2, Dezember 2002

Kurzinhalt:

Die Untersuchung des UFO-Phänomens in England- Nick Pope und die englischen X-Akten- u.v.m.

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Impressum

Der online CENAP REPORT ist eine Ergänzungsschriftzum regulären Printprodukt „CENAP REPORT”. Er

erscheint auf unregelmäßiger Basis im PDF-Format unterwww.alien.de/cenap/onlinecr.htm zum download.

Verantwortlich für den Inhalt dieser Ausgabe: WernerWalter, CENAP Mannheim.

Font: Arial 12pt.

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Inhalt

Vorwort zum Internet-CR Nr. 2 ..................................4

Nick Pope: Der Mann hinter den realen X-Akten .......15

Das UFO-Untersuchungssystem in England..... ........24

Britaniens geheime UFO-Akten ...............................38

Die realen UFOs .....................................................59

Nick Pope im Interview ............................................81

England: Parlamentsinteresse an UFOs .................89

Historie: Ballon narrte ganz England ......................105

Geheimdienst-News aus England ..........................116

UFO-Geheimarchive .............................................. 122

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Vorwort zum I-Net CRNr.2

Willkommen, liebeI-Net-CR-Studenten.Nun liegt die AusgabeNr. 2 quasi als IhrWeihnachtspräsent vomCENAP vor. Wie Sie

vielleicht wissen hat die britische Regierung zum 1.Dezember 2002 der ebenfalls Welt ein "Geschenk"gemacht - und veröffentlichte ein Paket vonUFO-Akten als PDF-Dokumente zum Herunterladen imInternet aufgrund einer englischen Freedom ofInformation Act aus dem Jahr 2000. Nun, dieser Umstand kam mir gerade gelegen, umdieses Thema der britischen (regierungs-offiziellen)UFO-Betrachtung aufzuarbeiten, genauso wie ich esbereits über die Jahre hinweg im CENAP REPORT tatund die dortigen Leser keineswegs überrascht warenals dieser Schritt nun von der britischen Regierunggetätigt wurde. Hierzu wurde schon eine ganze Mengebekannt, so dass man hier einmal genauer hinschauenkann. Auch hier geht es nun 'verspätet' umGeheimnisse und Geheimnislüftung - eineGeheimnislüftung die seit ein paar Jahren Schritt umSchritt vorgenommen wurde. Beispielsweise aufdiesem Wege:Earl Frederick Howe, Englands Verteidigungs-Minister,hat am Sonntag, den 10. November 1996, sein Volkmit der aktuellen Ausgabe der Zeitung The Peopleüberrascht. Er gestand die Existenz von "top-secret

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UFO-Akten, zusammengestellt von der Royal AirForce" zu. Lord Howe erklärte in einem Brief an dieZeitung, dass ehemals an alle RAF-Kommandeure derBefehl ergangen sei, alle UFO-Begegnungen mitdenen sie konfrontiert würden, weiterzumelden."Soweit es um die Existenz von außerirdischenLebensformen geht, haben wir eine offene Meinung",soll er geschrieben haben. Diese erstaunliche Meldunghat ihren Hintergrund über eine Parlaments-Debattebetreffs einem UFO-Zwischenfall vom Oktober inSkegness. Hierbei waren zwei UFOs von der Polizei inLincolnshire gesehen und durch RAF-Radar sechsStunden lang über der Bucht The Wash ausgemachtworden. Ein Police Officer hatte sogarVideoaufnahmen eines Objektes vom Dach derSkegness Police Station aus gemacht, die dann an dieRAF Neatishead geschickt wurden*.*= Nun, wir haben bereits die denkbare Lösunggefunden: ein unverbundenes Phänomen durch dieVerwechslung eines astronomischen Körpers (visuelleSichtungen) und die radarmäßige Ortung eines langeZeit stabilen Geisterechos. Martin Redmond hat als Vertreter für den Don Valleyversucht, den Geheim-Vorhang des MoD´sniederzureißen, den es dort betreffs FliegendenUntertassen gäbe. Er war "betroffen von dem UFO,welches ein rotgrünes Drehlicht besaß" und denbritischen Luftraum kompromitierte, als es über EastAnglia erschien. Gegenüber dem Minister erregte sichder Mann und erklärte, es sei unglaublich, das trotzder präzisen Feststellung eines Radarziels nahe derKüste keine Maschine aufgeschickt wurde, umnachzuschauen, was Sache ist. Für Redmond stellte

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dies die Frage auf, inwieweit tatsächlich der UnitedKingdom-Luftraum geschützt werde. In die selbe Kerbehaut Nick Pope im englischen Journal Sightings Nr. 7und frägt spöttisch, ob sich UFOs bitte an dieöffentlichen Büro-Öffnungszeiten von 9 h bis 17 h zuhalten haben. Im weiteren erklärt er, dass das Problembei der Untersuchung der meisten UFO-Sichtungendarin liegt, das wir als Forscher zu wenige Beweisehaben, um eine Folgerung ziehen zu können.Gelegentlich jedoch haben wir es mit angeblich zuvielen Informationen zu tun (?), was wiederum einProblem mit sich bringt. Hierbei bezieht er sich auf den uns interessierendenVorfall, welchen er den "aufregendsten der letztenJahre" nennt. Pope: "Die Militär-Verantwortlichenbegannen sich nach einer alltäglichen Erklärungumzuschauen und begannen zu spekulieren, dass dasPhänomen vielleicht eine meteorologische Erklärunghaben könnte. Einige RAF-Experten gehen davon aus,dass die Radarsysteme vielleicht den Turm der Kirchevon Boston als Geisterecho aufgefangen habenmögen. Das größte Problem mit dieser Erklärung istsicherlich die visuelle Beobachtung des UFOs undmeines Wissens nach, kann ein Kirchenturm nichtplötzlich am Himmel erscheinen und zu blinkenbeginnen!"Das britische Klatschblatt News of the World vom 15.November 1999 hatte eine Exklusiv-Story anzubieten:"Watch this space for truth about aliens: Minister toopen Britain´s X-Files". Geheime Regierungs-X-Aktenüber tausende von UFO-Sichtungen sollen lautVerteidigungs-Minister Peter Kilfoyle demnächst derÖffentlichkeit übergeben werden, darunter auch Fotos

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und Details über die letzten UFO-Erhebungen desUFO-Schreibtischs in den letzten dreißig Jahren.Bisher unterlagen sie einer amtlichenVeröffentlichungs-Sperre, die grundsätzlich für alleBehördenunterlagen gilt. Wie das Sensationsblattmeldet soll sich in den Unterlagen auch einNotfallsplan befinden, wie das Militär sich denkt, wiees bei einer Alien-Invasion auf London zu reagierenhat. Die Veröffentlichung der Akten soll bis in dreiMonaten erfolgen, also bis Ende des Winters. Das Ministerium sieht keine weiteren Gründe mehr,diese UFO-Unterlagen zurückzuhalten. Doch allzuvielsollte man sich nicht erwarten, daVerteidigungs-Minister Kilfoyle die Unterlagen bereitsdurchgeschaut hat und "immer noch nicht von derExistenz der Aliens überzeugt ist". Der Stab desVerteidigungs-Ministeriums wünscht mehr Offenheitund denkt, dass sich die Bevölkerung selbst Gedankenüber die gemeldeten UFO-Berichte machen soll. Manweiß in White Hall, dass dessen Unterlagen bei vielenMenschen von großem Interesse sind, seitdem NickPope darüber berichtete. Nun will man scheinbarreinen Tisch machen und alles offenlegen, was esdazu gibt, darunter auch die Hintergründe zu siebenGerüchten über UFO-Abstürze in England nach dem 2.Weltkrieg...Welt-Exklusiv berichtete am 21. Oktober 01 derbritische The Observer in einem Artikel von Paul Harris"Wie Churchill die Fliegenden Untertassen jagte". Diebeiden skeptischen UFO-Forscher David Clarke undAndy Roberts stießen bei ihren Aktenauswertungen fürihr neues Buch »Out of the Shadows: UFOs, theEstablishment and the Official Cover Up« (erscheint bis

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Mai 2002 beim britischen Verlag Piatkus) im Archivdes englischen Verteidigungs-Ministeriums (MoD) aufdeklassifizierte Unterlagen einer ehemals geheimen"Fliegende Untertassen"- Studiengruppe namens"Flying Saucer Working Party" die nach einer Wellevon Untertassen-Sichtungen im Oktober 1950aufgrund einer Forderung von Sir Henry Tizard(wissenschaftlicher Berater der englischen Regierungdamals) gegründet worden war, nachdem man bereitsin Geheimdienstkreisen (genauer das Directorate ofScientific Intelligence / DSI) 1946 das Mysterium dersogenannten "Geisterraketen" im Auge behalten hatte.Das Dokument hat den Namen "DSI/JTIC Report No. 7- Unidentified Flying Objects" und ist eine "fullIntelligence study", auf welche sich dasLuftfahrtministerium im Sommer 1952 bezog, alsPremierminister Winston Churchill sich insgeheimeinen kurzen Überblick zur Untertassen-Situationwegen all den Schlagzeilen zum Thema in jenenWochen geben ließ, wovon dieUFO-Forschungsgemeinde bereits seit etlichen Jahrenweiß (siehe CENAP REPORT 144). Nur wer genau Churchill unterrichtet hatte und woherer seine Informationen bezog, war bis heute nichtdurchgekommen und selbst Nick Pope der ein paarJahre lang den "UFO-Schreibtisch" im Sekretariat 2Ain Whitehall besetzte hatte dieses Dokument nieeingesehen gehabt. Die "Flying Saucer Working Party" bestand aus einem5-köpfigen Team hoher Nachrichtendienstoffiziere vomVerteidigungsministerium, der britischen Luftwaffe(RAF), der Royal Navy und vom damaligen War Office.Sie unterhielt mit dem amerikanischen CIA und der

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USAF hierzu spezielle Kontakte. Die erste Sitzung derGruppe fand in einem Raum des Hotel Metropole inder Northumberland Avenue beim Trafalgar Square inLondon statt. Als erster Beschluß wurde eingeleitet,das Militärpersonal UFO-Sichtungsberichte ansVerteidigungs-Ministerium einreichen solle. Binnen acht Monate erhielt die Gruppe so mehrerehundert Meldeeingänge, aber insgesamt waren davonnur drei Fälle glaubhaft genug, um außergewöhnlicheErscheinungen darin zu sehen: 1) Im Juni 1950 sahein Meteor-Kampfflieger-Pilot auf Streife nahe derRAF-Basis Tangmere in Sussex ein "helles, rundesund metallisches Objekt", welches ihn in etwa 7 kmHöhe überholte. Zur selben Zeit registrierte dasÜberwachungsradar von Eastbourne ein"ungewöhnliches Signal" mit wahnsinnigerGeschwindigkeit. 2) Ein erfahrener Testpilot sah in denMorgenstunden im August 1950 ein flaches,diskusförmiges Objekt in S-förmigen Drehungen mit1000 mph über der Royal Aircraft Establishment inFarnborough dahinziehen. 3) Zwei Wochen später sahder selbe Mann, dieses Mal in Begleitung von fünfweiteren RAF-Offizieren ein diskusförmiges Objektniedrig am Horizont zwischen Guildford und Farnhamhängen. Dann vollzog das Objekt eine Serie vonHochgeschwindigkeits-Manövern um dann wie einfallendes Blatt zum Horizont hin zu verschwinden. Wieauch immer, die Dokumente beinhalten aber auchzahlreiche andere Pilotensichtungen (sogar vonhochrangigen Soldaten wie Wing Commander F.) von"Fliegenden Untertassen", die sich dann als

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Fehlinterpretation von ganz normalen Flugzeugenentpuppten. Die "Flying Saucer Working Party" verfasste dann imJuni 1951 ihren geheimen Abschlußbericht, wozu esein vorbereitendes Meeting mit demCIA-Chefwissenschaftler Marshall Chadwell gegebenhatte. Ihr sechsseitiger DSI/JTIC Report No. 7kursierte eine zeitlang in den höchsten Kreisen, wurdeaber niemals öffentlich gemacht. Der DSI/JTIC ReportNo 7 war soetwas wie eine Grundlage für künftigeUFO-Betrachtungen des britischen Militärs gewesen,bei denen Ockhams Rasiermesser-Methode vonAnfang an Vorrang hatte und sich ziemlich identischwie entsprechende USAF-Verlautbarungen über dieErgebnisse von Projekt Blaubuch liest. Report No. 7 beinhaltet die erste und einzigetiefergehende Analyse (= Bewertung von Meldungenohne Anzeichen dafür weitergehende Untersuchungendurchgeführt zu haben) der britischen Regierung, erbildete auch die Basis für alle offiziellenStellungsnahmen bis zum heutigen Tag. Der DSI/JTICReport No. 7 war bisher auch die Grundlage für alleVertuschungs- und Konspirations-Behauptungen durchUFO-Gläubige, welche daran glauben, dass diebritische Regierung UFO-Beweise verheimliche.Tatsächlich aber wurden die Briten damals vom CIAdarüber informiert, dass die "sensationellen Berichteüber die Entdeckung einer abgestürzten 'FliegendenUntertasse' eine völlige Erfindung sind". (Mehr Infos unter http://www.flyingsaucery.com)Wer schon genauer bei Nick Popes "Die UFO-Akte"(Knaur-TB, München, 1998) hinschaute, wird eigentlichwenig von nachfolgender Meldung überrascht sein. Die

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große englische Tageszeitung The Observerberichtete in ihrer Sonntagsausgabe vom 4. November2001 in einem Artikel von Paul Harris trotzdem voneiner enttäuschenden ufologischen Sensation."Spies Admit It: There Are No Aliens Out There"!Englands Spione haben nach mehr als einem halbenJahrhundert in der Überwachung von UFO-Berichten(von einer Untersuchung dieser ist dagegen keineRede) das Handtuch geworfen. Seit Anfang der 50erJahre gingen Meldungen über UFO-Sichtungen beimbritischen Verteidigungsministerium ein und gingendort durch die Nachrichtendienstabteilung. Doch nunhat das "Directorate of Intelligence, Scientific andTechnical" die Suche nach den ETs aufgegeben, umsich wieder voll der eigentlichen Aufgabe vonwissenschaftlicher Gegenspionage und der Analye vonhochentwickelten feindlichen Technologien zu widmen.Nun bittet das Verteidigungsministerium darum, manmöge ihm keine weiteren UFO-Meldungen mehrzukommen lassen. Die vorliegenden Unterlagen, welche inzwischen auchim nationalen Archiv von Kew ausliegen, zeigten, dass"all die Aufzeichnungen keinerlei wirklichen Wert füruns haben". Also eine anloge Situation wie in derprivaten UFO-Forschung. Dave Clark vom NationalCentre for Folklore Studies an der Universität vonSheffield ist einer der führenden UFO-ForscherEnglands, er wurde zum Kommentar gebeten. "Wassich hier zeigt ist der Zmstand, dass man in Whitehallmehr als 50 Jahre lang die Zeit verschwendete undnun nichts mehr damit zu tun haben wollen", erklärte erund macht damit klar, dass die UFO-Erforschungschließlich sinnlos ist.

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Trotzdem, vorerst wird der kleine "UFO-Schreibtisch"in Whitehall beweiterhin besetzt sein (dessenHauptaufgabe eigentlich schon immer eine ganzandere war, und der UFO-Job" nur nebenbei'mitgenommen' wurde), wo man alle eingehendenMeldungen weiterhin aufzeichnen werde, aber dasMilitär und der Nachrichtendienst wird sich damit nichtmehr weiter beschäftigen. Die Weiterführung des "UFO-Schreibtisches" ist damitzur reinen PR-Operation herabgestuft. UFOlogen wieGraham Birdsall als Herausgeber des kommerziellen"UFO Magazine" sich dagegen mit dieser Lage freilichunglücklich, weil angeblich weiterhin ungewöhnlicheDinge zu "Hunderten" über England gesehen würden.Allein deswegen sei es falsch, wenn die britischeRegierung "die Untersuchung der Sichtungen einstellt"(dass die "Untersuchung" von Sichtungen und dasreine Protokollieren von Meldungen zwei ganzverschiedene Dinge sind, scheint ihm nichtaufzugehen - das alte UFO-Problem also). Wieder einmal bringe ich hier zunächst eineBuchinhalts-Analyse ein, um die Internet-Gemeindeauf die Basics zurückzuführen. Und zwar auf zweiLevels: 1). Dem richtigen Buch und 2). auf dieRealitäten, die man daraus lernen kann - gerade beijenen Werken die wenig bekannt sind oder vonufologischer Seite aus ganz bestimmten Gründen (=Desinformation) Ablehnung erfahren obwohl sie mitihren Inhalten eine ganz besondere Brisanz mit sichbringen. Eben solche, die den UFOlogie-Promoternnicht passen. Die UFO-skeptische undUFOlogisch-kritische Position ist wie gesehen undauch hier wahrzunehmen, breiter angesetzt als man

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als UFOloge gesagt bekommt. Und dieSkeptiker/Kritiker haben meistens nicht nur "aus demBauch heraus" etwas auf der Pfanne. So ist dies ebenund wird von (meistens kommerziell auchinteressierten) UFOlogie-Promotern verheimlicht oderim negativen Fall niedergebügelt. Da fällt mir nur ein Spruch ein: "Mit den Dummen kannman es ja machen." Doch "dumm" gilt hier nicht alsmentales Negativ-Potential, sondern einfach nur alsUnwissen. Und diese Unkenntnis bricht der CENAPREPORT, die Dokumentarreihe "UFOs grenzenlos",die I-Net-Vertretung von CENAP (inklusive Links)sowie auch der I-Net CENAP REPORT auf. Darausergeben sich keine Halbheiten mehr, sondern in derGesamt-Bündelung eine nachvollziehbareUFO-Forschungsanstrengung bei der all die damitverbundenen Probleme (mächtig genug) keineswegsverheimlicht oder (taktisch, rhetorisch) schön geredetwerden um als "Nebelbombe" zu wirken und dieMenschen in die Irre zu führen. Was natürlich ob deskommerziellen Aspekts geschieht. Ich werfe hier einfach mal den Begriff "Gehirnwäsche"in den Raum. Und dazu baut man "Feindbilder"künstlich als "Skeptiker-Achse des Bösen" auf, wasnatürlich der "ufologischen Wirtschaft" nützt - wo esfundamental heißt: soweit wie möglich alles"Geheimnisvoll" halten. Dies wird gewährleistet, indemwichtige Daten weggelassen werden und mittelsrhetorischen Tricks das Denken in die falscheRichtung gelenkt wird. Und genau dies haben jenelängst erkannt, die ursprünglich selbst als GLÄUBIGEins Feld einstiegen und mittels eigenständigenUntersuchungen, Ermittlungen und Recherchen die

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ufologischen Lügen aufdeckten - sich darüber ärgertenund schließlich beim CENAP landeten. Einfach auchnur um "Aufzuräumen" mit all dem Blödsinn und Unfugim Feld einer abgehobenen popkulturellen "Extase",die so fotorealitisch rüberkommt und entsprechenddramatisch inszeniert wird.

Beste Grüsse,

Werner Walter im Dezember 2002

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Nick Pope: Der Mann hinter den realen X-Akten

Nick Pope ist in ufologischen Kreisen zur Berühmtheitgeworden, da er einen lebhaften Fox Mulderrepräsentiert(e), auch wenn er selbst noch nie ein UFOetc sah oder selbst wie die amerikanischeFBI-Kunst-Figur mit dem inzwischen legendärenNamen hinausschreitet, um die Aliens zu jagen. DasMARS-Brocken und ID4 machten ihn 1996 zumgefragten Interviewpartner der englischen Medien -und bald auch darüber hinaus. Inzwischen ist er längstauch als Kolumnen-Autor beim britischenSightings-Magazin etabliert worden, gleichfalls beimInternet-Magazin "Hot Gossip UK", Zugang unterhttp://www.itl.net/goto/hotgossip. Naja,. Sightingsexistiert derweilen nicht mehr und "Hot Gossop UK" istauch nur mehr ein müder Abklatsch seiner selbst -Niedergang der UFOlogie.

Gelegentlich kam es bei Partys schon vor, dass daGäste auf ihn zukamen und fragen, was er den somache. Seine Antwort war dann: "Ich arbeite für die

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Regierung und untersuche UFOs." Dies war garantiertimmer etwas wie ein "Showstopper", wie er sich selbstausdrückt. Schnell war er dann von neugierigenLeuten umgeben, die die Gelegenheit nutzen wollten,um mehr zu erfahren und auch ihre Meinungdiesbezüglich kundzutun. Einige lachten deswegen,aber die meisten waren dann doch fasziniert undwollten mehr wissen. Eine typische Frage war dannimmer: "Gibt es ein offizieller Cover-Up?" Pope´sAntwort war dann immer geradeheraus: "Nicht beiuns!" Und er gestand auch zu, dass es keineSpezialeinheit im britischen Ministry of Defence (MoD)deswegen oder wegen einerUFO-Fall-Untersuchungs-Studie gab oder gibt.Niemand kümmerte sich je in einem Vollzeit-Job umdie Sache und alle, die jemals den UFO-Schreibtischbesetzten, hatten noch andere Geschäfte abzuwickeln,sodass an dieser Stelle sich niemals jemand voll umdie UFO-Affäre kümmern konnte. Dies können Sieselbst in seinem Buch Open Skies, Closed Minds aufSeite 187 in Erfahrung bringen. Der Mann wurde ohne irgendwelches vorherigesInteresse an UFOs an den UFO-Schreibtisch beimSecretariat(AirStaff)2a beim britischenVerteidigungs-Ministerium als 'Executive Officer' (einZivilbediensteter der mittleren Führungsebene) für"non-operational RAF activities overseas anddiplomatic clearance for military flights abroad" (alsHauptjob) gesetzt und sollte dort auch loslegen, umöffentliche Anfragen in Sachen UFOs zu beantwortenund den Dingen nachzugehen. Die Untersuchung vonUFO-Sichtungen fiel eher nebenbei an. Dies bekamauch James Easton vom MoD bestätigt: "A small

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percentage of time is spent dealing with reports fromthe public about alleged 'UFO' sightings andassociated public correspondence." Die meisten vonPope´s vielen Vorgänger im Amt hatten sich wohlweitaus weniger ersthaft mit der UFO-Fragebeschäftigt und begnügten sich damit Standard-Briefeauf Eingaben hin auszusenden, um damit demMinisterium gerecht zu werden - oder was sie dafürhielten, mehr oder minder eigene Ansichteneinbringend, die dann die offizielle Stellungsnahmeausmachte. Oftmals genug kam es hierbei vor, dassdie UFO-Zeugen einfach an die nationalenUFO-Organisationen weiterempfohlen wurden undman den Zeugen riet, sich mit diesen in Verbindung zusetzen (S. 65 in Pope´s Open Skies, Closed Minds).Hierbei gab es im Zuge der Jahrzehnte einigeWidersprüche, sodass der Nebel einerVertuschungs-Paranoia hiervon ausströmte. Diese Vertuschungs-Paranoia ist aber völligunberechtigt, da die Leute am UFO-Schreibtisch nurmit minimaler Kontrolle durch ihre desinteressiertenChefs dies nach eigenem gutdünken handelten - Pope:"Ich wurde niemals aktiv von meinen Vorgesetztenblockiert, auch wenn es Zeiten gab, wo man mir dieSache schwierig machte." Gäbe es eineGeheimhaltung, würde man auch nie Informanten(UFO-Zeugen sind potentielle Informanten!) gerade andie privaten UFO-Gruppen weitervermitteln (diegleiche Situation haben wir übrigens auch in denVereinigten Staaten, wo das Pentagon UFO-Zeugenauffordert, sich an die Polizei oder an dieUFO-Organisationen zu wenden!). Und wenn dann einZeuge eben nicht mit einer UFO-Gruppe in Kontakt

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treten möchte, haben alle Beteiligten Pech gehabt -was auch Pope eingesteht: "Ich kann da auch nichtsmachen." Drei Jahre lang arbeitete Nick Pope beim Secretariat(Air Staff) 2a, wobei er selbst 600 UFO-Meldungen(immerhin 200 per Jahr!) "bearbeitete" und Rückgriffauf die bis zu 40 Jahre alten Geheimakten des MoD(Verteidigungs-Ministerium) hatte, worin ingesamt etwa8.890 Sichtungen seit 1959 registriert sind, wenn auchdie Akten vor 1967 oftmals genug routinemäßig nachfünf Jahren vernichtet wurden. Vieles aus den altenTagen ist also heute nicht mehr verfügbar - nebenbeiwird von ihm das Jahr 1978 als UFO-Highlighterwähnt, damals gab es 550 Meldungen als direkteFolge des erfolgreichen Spielfilms von StevenSpielberg (Close Encounters of the Third Kind), sieheS. 40, wie überhaupt Science fiction einen ganzgewichtigen Einfluß auf die Öffentlichkeit betreffsUFO-Vorstellungen nimmt (S. 50). Bereits in den 50erJahren wurden UFO-Zeugen von denAlien-Invasion-Filmen aus den USA deutlicheingenommen - jenem Land, welches Buck Rogers,Flash Gordon und Superman erfand und sich selbstdamit feierte. Man denke hier auch an H.G.Wells TheWar of the Worlds-Rundfunksendung, der mannachsagt, sie habe zu einer Massenpanik geführt, abervon der wir inzwischen wissen, dass dies einemedienentstandene moderne Mythe ist und totalübertrieben. Er kam wie die Jungfrau zum Kind. Ohne Vorwissenund ohne Kenntnisse, ja er mußte zunächst einmal indie Bibliothek und in den Buchladen gehen, um sich inSachen UFOs einzuarbeiten - genauso wie Sie es

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vielleicht zu Beginn Ihrer ufologischen Karriere taten;niemand gab Pope Schulungen um den"interessantesten Job des Landes" zu bewältigen(nachzulesen in Open Skies, Closed Minds, S. 39!).Danach erwachte in ihm der Geist für eine detailierteStudie, sodass er sich den bereits vorliegendenUFO-Akten widmete, um einen Überblick zubekommen. So gesehen ist er ein Autoditakt wie wiralle, ohne irgendwelche Vorzüge. (Wie die berühmteFaust aufs Auge paßt dazu, der UFO-Kurier Nr. 46 fürAugust 1998, worin Pope den Artikel "Eine UFOlogiefür das neue Jahrtausend" einbrachte. Hierin bekennter nochmals, nur als Beamter per Zufall 1991 zumSecretariat (Air Staff) 2a gekommen zu sein, "bevor ichdiese Stelle annahm, wurde ich in keinster Weise zumeinen Ansichten zu diesem Thema befragt" - und erhatte sich vorher auch gar nicht dafür interessiert. Freinach Motto: "Hier ist der Schreibtisch X, nun mach malschön." Kennen Sie nicht selbst solche Situationenund die damit einhergehenden Unsicherheiten ob derdamit verbundenen Unkenntnisse? Noch heute sieht er sich "als ein relativer Neuling" aufdem Gebiet, der es trotz seines ehemaligenberuflichen Hintergrund es in keinster Weise wagenwürde, sich als einen "besseren UFOlogen als andere"anzusehen - und selbst die machen auch mitakademischen Titeln auf der Visitenkarte Fehlergenug. "Die Wahrheit ist, dass ich einfach ein ganznormaler Mensch bin, der an eine außergewöhnlichePosition gesetzt wurde ... Aber ich habe auch Fehlergemacht, und ich mache mir heute noch Vorwürfe, weilmir Chancen nur deshalb entgangen sind, weil dreijahre eine viel zu kurze Zeit sind, um sich umfassende

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Kenntnisse zum UFO-Phänomen anzueigenen",erklärte er nun 1998. Damit gesteht er auch ein, das seine Bewertungen alsNovize des Themas mit äußerster Vorsicht zugenießen sind und er, wie alle anderen Neulinge auch,viel zu schnell den Stempel UFO i.e.S vergab!) Undnur ein einziges Mal kam sein Chef auf ihn mit einigerAufgeregtheit zu, weil es einen erstaunlichen Ausbruchvon UFO-Sichtungen in der Nacht des 30./31. März1993 gegeben hatte, worüber sich die Medien dasMaul zerrissen. Betreffs sogenannten Fällen des closeencounter-Bereichs nimmt der Mann vom MoD eineüberaus bewundernswerte Stellung ein: Sie solltennotwendiger Weise von den normalenUFO-Sichtungen isoliert betrachtet werden, da sie einexotisches Randphänomen sind und vom UFO-Mythosals solchen zehren. Dieser Beitrag geht hauptsächlich auf sein eigenesBuch zurück, auch wenn wir zur Ergänzung weitereQuellen verwenden. Pope kam 1985 alsZivilangestellter ins MoD, er war einer unter damal170.000 Zivilbediensteten beim Ministerium. Schon inseiner ersten Arbeitswoche kämpfte er sich durchsTelefonregister, ein dickes Telefonbuch welches fürsich allein schon der Geheimhaltung unterliegt. Unddamals schon fand er tatsächlich den Eintrag "UFO"und wunderte sich darüber, dass das Ministerium sichwirklich um eine solche Sache kümmerte. In derFolgezeit wurde Pope u.a. eingesetzt, um dieDiskussion über Frauen in Kampfflugzeugen zu tragen,Feiern zum 50jährigen Ende des Zweiten Weltkriegszu organisieren und Unterstützungsarbei für denGolfkrieg zu leisten.

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Am 17. September 1990 kam er zur AbteilungSecretariat (Air Staff) im grimmig-anzuschauendenMoD-HQ in Whitehall, gegenüber der Downing Street.Die Hauptrolle dieser Abteilung ist dieBeratungsfunktion des Verteidigungs-Ministers und derFührungskräfte der Luftwaffe hinsichtlich politischen,taktischen und paralamentarischen Aspekten rund umRAF-Operationen. Aufgrund interner Versetzungenkam Pope im Juli 1991 schlichlich an denUFO-Schreibtisch, um Owen Hartop´s Job genau amMittwoch, den 17 .Juli zu übernehmen. Der Chef derAbteilung hatte jedoch "wenig Interesse am Themaund die UFO-Abteilung bestand nur aus einem Mann,mir". Nachdem sich Owen Hartop einige Tage lang mitNick Pope abgab und ihn einarbeitete, war es amMontag, den 29. Juli soweit: Owen war nach einertraditionellen langen Freitagnacht-Abschlußfeier imClarence Pub [dort werden seit vielen Jahrzehntenbereits derartige Feierlichkeiten des MoD durchgeführtund hier ist dann auch das halbeVerteidigungs-Ministerium vertreten, zum Glück kamdie IRA ob dieser Situation nie auf böse Gedanken] inseiner Karriere weiter nach oben gestiegen und NickPope nahm dessen alte Position ein. 1991 begann er dort als zivilbediensteter Skeptikerund verließ als ufologischer Gläubiger seinen Posten,um an anderer Stelle und an anderen Themen in derbritischen Regierungs-Verwaltung weiterzuarbeiten.Ja, Pope ist überzeugt, dass die unerklärten Vorfällevon außerirdischer Natur sind! Kein Wunder also,wenn er in seiner Danksagung "einer Reihe vonUFOlogen und anderen Forschern im Bereich desParanormalen" seinen persönlichen Dank ausspricht,

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"weil deren Enthusiasmus mich zuerst überzeugte,dass das Thema einer seriösen Untersuchung bedarf,woraus sich fortgesetzt mein eigener Glaube formte",auch gerade deswegen weil vieles der Arbeit seinerVorgänger nicht mehr war als "Schätzarbeit". Oder wie nannte es Nick Pope: "Meine Bewertung vonFällen hing vom einzelnen Bericht ab. Gelegentlichwar die Information aber zu knapp, so dass ich keinefeste Folgerung ziehen konnte. Aber wenn die Detailsklarer wurden, konnte ich auch oft eine logischeErklärung finden." Weswegen natürlich eine Reihe vonSichtungen aus den Akten keinerlei rationalenErklärung scheinbar zugänglich waren und somit etwassehr befremdliches aus Sicht des amtlichen UFOlogenvor sich geht (auch wenn seine Chefs diese Sicht nichtteilten!)- bestätigt fand er sich darin dann noch, als erfeststellte, nicht der erste Mann imVerteidigungs-Ministerium zu sein, der genauso denkt:Lord Hill-Norton, Admiral der Flotte und Chef desVerteidigungs-Stabs zwischen 1971 und 1973 wardamals schon davon überzeugt, das es eine potentielleBedrohung durch UFOs gäbe. Ein weiterer war Ralph Noyes, Privatsekretär von SirRalph Cochrane, Vize-Chef des Luftwaffen-Stabs von1950 bis 1952 und Leiter des alten DS8. [HerrVerteidigungs-Minister Scharping, wollen Sie nichtauch einen UFO-Schreibtisch einräumen und einemVerwaltungsbeamten aus der PR-Abteilung dafürabkommandieren? Vielleicht geben Sie ihm noch dieUFO-Nachrichten und das Magazin 2000 zum Studiumzur Hand, damit der Mann weiß, was Sache ist?] Wir können nur den Kopf schütteln, auch in Anbetrachtder Kapitelüberschrift Nr. 11 "Danger in the Sky" und

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der Erklärung von Nick Pope, es seien nicht nurMenschen von UFOs verletzt (er nimmt dabei auf denberühmtesten aller kanadischen Nah-BegegnungfälleBezug - dem vom Falcon Lake, stark verdächtig einSchwindel zu sein, aber davon weiß Pope nichts!),sondern sogar Menschen von UFOs getötet worden:"Dies ist keine Spekulation, dies ist eine Tatsache."(Als Beweis führt er den Fall Mantell an, der einenSKYHOOK-Stratosphärenballon als UFO ansah unddeswegen verfolgte, wobei er bekanntlich einenselbstverschuldeten Unfall erlitt und als Folge darauszu Tode kam. Pope geht davon aus, das ThomasMantell genauso wie Jesse Marcel [aus derRoswell-Story] sich mit Ballonen auskannte undsicherlich auf einen solchen hereingefallen wäre unddemnach nur ein echtes UFO verfolgt haben kann!Leider ist dies ein tragischer Irrtum, Mr.Pope! DieUFO-Sichtungen kommen eben immer deswegenzustande, weil die Beobachter eben nicht denauslösenden Stimulus erkennen und sonach quasigezwungen sind vom UFO zu sprechen. So auchMantell, so auch Marcel.) Sieht man die Ohnmacht der belgischen Stabsführunganhand der Welle von 1989-1991, sieht man die zweiHängemäppli des Schweizer Militärs (ehemals alsUFO-Akte ausgestellt von einem privat am ThemaInteressierten), sieht man den Mangel anUntersuchungen durch die spanische Luftwaffe, dannbekommt die ganze UFO-paranoideVerschwörungs-Debatte keine Luft mehr. Und obselbst die USAF mit ihrem Bluebook so sorgsam war,möchten wir inzwischen bezweifeln. Die Gewichtigkeit,Wichtigkeit und Bedeutung, welches UFOlogen dem

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Thema aus sich selbst heraus geben, hat es in derWelt der Regierungen, Wissenschaft, Geheimdiensteund Militärs überhaupt nicht. Pope gewann ausgerechnet Tim Good für das Vorwort,welches jener damit würzt, weil er erklärt, dass dietausenden von Dokumenten ausRegierungsbehörden-Kreisen der USA bewiesen,"dass die UFOs Thema einer intensiven Untersuchungdurch das Militär und der wissenschaftlichenNachrichtendienst-Gemeinschaft seit den 40ern sind".Bedenkenswert für ihn ist allein schon der Umstand,das Desmond Leslie (Koautor von Adamskis "FlyingSaucers Have Landed") als zweiter Cousin von SirWinston Churchill und als ehemaliger Jagdfliegerpilotdes 2. Weltkriegs sich für UFOs (als okkultistischerSpinner, aber das wird natürlich nicht erwähnt!)Interessierte. Ob sich Pope mit diesem Vorwortschreiber wirklicheinen Gefallen tat? Wie auch immer, Pope sieht Erichvon Däniken sogar als Archäologe an und hält vieleUFO-Fotos "höchst-überzeugend" und dieVerletzungen wie sie z.B. Antonio Villas-Boas durchUFOs bzw Aliens erhalten haben will "als schwierig aufnatürlichem Wege zu erklären" an.

Das UFO-Untersuchungssystem in England...

... gibt es wohl theoretisch und jeder Zeuge sollteeinfach zum Telefon greifen können, um seineUFO-Sichtung an den UFO-Schreibtisch von Whitehallweitermelden können, wo ein Mann und keine ganzeTruppe oder Abteilung bereitstehen sollte. In derPraxis jedoch ist es etwas anders und anstelle, dass

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die Leute ins Verteidigungs-Ministerium hineinanrufen, meldeten sie sich lieber bei ihrer lokalenPolizeistation, beim Zivilflughafen in der Nähe oder beieiner RAF-Einheit. Nun, auch jede dieserEinrichtungen sollte schriftlich über die Aufnahmesolcher Berichte eingewiesen sein und einen kleinenFragebogen zur Aufnahme weiterer Detailsbereitliegen haben. Dann sollten diese Berichteirgendwann gebündelt werden und ans Secretariat (AirStaff) im MoD eingeschickt werden. Doch leider ist diePraxis auch hier eine andere und selbst diese simpleAnweisung des MoD wird so gut wie nie umgesetzt.Jene Verantwortlichen, die Fragebögen haben sollten,haben einfach keine oder kümmern sich nicht um denVorgang der Sichtungsaufnahme. Zudem wissen vieleBehördenleute draußen noch nicht einmal davon, dassdie eingehenden UFO-Berichte von offiziellemInteresse sind, sodass sie an Ort die UFO-Berichte inder Kategorie Spaßanruf oder Meldung einesVerrückten ablegen. So kommt es, dass da vieleUFO-Berichte erst gar nicht dasVerteidigungs-Ministerium erreichen. Zu Popes Überraschung stellte er fest, das es sogarzwei verschiedene Fragebögen im Ministerium gab,einen speziell für Zivilisten und einen extra für Leute inoffiziellen Positionen. Soweit das Prinzip, abergenauso wie gänzlich unterschiedlich seine Vorgängerdie Sache handhabten, genauso unterschiedlichhaben die Behördenleute draußen im Land auf dasThema reagiert. Hinzu kommt noch, dass derUFO-Schreibtisch nur zu den Bürozeiten besetzt istund die Telefonzentrale, auch wieder beständig mitanderen Leuten besetzt, Anrufer in Sachen UFOs an

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außenliegende Verwaltungsstellen oder Einrichtungenwie z.B. dem Londoner Air Traffic Control Center oderder RAF West Drayton in Middlesex und sonstwohinweiterverbinden. Genausogut kann aber ein Anrufer auch an denbeständig besetzten Air Force Operations Room imMoD verbunden werden, wo man dannSichtungsdetails aufnehmen sollte. Aber auch hier gibtes die bekannten Probleme, die jeweils von derPersönlichkeit und der Ausbildung des jeweilsbetroffenen Offiziers abhängen. Zuvieleunterschiedliche Menschen spielen hier ohneOrganisation mit, sodass es schnell zu Konfusionkommen kann und eine Hand nicht weiß, was dieandere tut. Vielleicht ist es so auch verständlich,weshalb sich Legenden um angeblicheUFO-Geheim-Departments etc ausbilden konnten.Pope: "Daran sind auch einige meiner Vorgänger mitSchuld, die mit den unterschiedlichsten Einstellungenmit den UFO-Berichten umgingen. So kam es, daseinige UFO-Berichte einfach nicht registriert wurdenoder schlichtweg in Vergessenheit gerieten und somitnie 'amtlich' geworden sind." Und dann noch das wasDavid Mason im März 1984 der britischen Zeitung TheObserver berichtete. Er hatte im Oktober 1982 inSouth Wales ein UFO gesehen und schließlich einenBrief ans Verteidigungs-Ministerium geschickt. Spätertauchte sein Bericht in irgendeiner "Statistik deruntersuchten Fälle" auf, "obwohl ich da sgar nichtverstehen kann da mich nie jemand von Ministeriumdeswegen kontaktierte um weitere Details einzuholen".Soweit bekannt ist, fand die erste offizielle"UFO-Untersuchung" der britischen Regierung im

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Jahre 1951 statt und wurde im Geheimdienst-Bereichdurchgeführt. Über diese Studie wurde der damaligebritische Premierminister Winston Churchill 1952 ineinem kurzen Sonderschreiben vomLuftfahrtministerium informiert, nachdem er einenBericht über UFOs angefordert hatte, weil er sichdurch die schlechte Presseberichterstattung zumThema nicht ausreichend informiert hielt. Dieser Ausführung von Lord Cherwell zufolge gab esfür die Flugobjekte natürliche Erklärungen und an denUFOs sei nichts weiter dran, was derzeiten dieRegierung beschäftigen müsse. Das Papier war mit"Streng geheim" gestempelt und wir erkennen daran,das auch wenn dieser Stempel aufgesetzt wurde esnicht automatisch bedeutet, dass da auch etwaswichtiges dahinterstecken muß. Dieser Bericht basierteganz eindeutig auf dem umfangreichen Datenmaterialder US-Luftwaffe, die bereits seit 1947 im Rahmen derProjekt SIGN, GRUDGE und BLUE BOOK ihreeigenen Untersuchungen durchgeführt hatte. Zwischen1951 und 1953 wurde das amerikanische UFO-Projektvon Edward Ruppelt geleitet, der 1956 in seinemKlassiker »The Report on Unidentified Flying Objects«erwähnte, dass sich auch die Briten für UFOsinteressierten. Er schildert in diesem Zusammenhang den Besuchzweier RAF-Geheimdienstler, die mit sechsFragebögen bei ihm auftauchten. Die Antworten, diesie von den UFO-Projekt-Mitarbeiterin in Daytonerhielten, beeinflußte die Mitteilung an Churchill undvermutlich basierte sogar die gesamte britische Studiedarauf. Das Interesse der Engländer entsprang einerrealen Besorgnis - immerhin konnte esich bei diesen

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Objekten um sowjetische Kampfflieger unbekanntenTyps handeln um die britische Luftwaffeauszuspionieren. Der Kalte Krieg war damals eine bedrohlicheAngelegenheit und das Luftfahrtministerium fürchtetedie Russen weit mehr als etwaige Marsmenschen. Esglaubte ohnehin niemand an außerirdischeRaumschiffe. Das Ministerium folgte nur einer üblichenmilitärischen Verhaltensweise: das aufmerksameBeobachten dessen, was sich im Luftraum tut, gepaartmit dem Versuch mit allen Mitteln die Flugzeuge inseinem Verteidigungsgebiet eindeutig zu identifizieren.Vergessen wir nicht: Regierung, öffentlicher Dienstund Militär sind von Haus aus eher konservativeingestellte Organisationen. Diese Einstellungerschwert es ihnen, auf Vermutungen seitens der - inihren Augen dubiosen - UFO-Forscher angemessen zureagieren, die hinter unidentifizierten Flugobjekten imAllgemeinen außerirdische FliegendeUntertassen-Raumschiffe vermuten. Die Beamten konnten mit derlei Ideen nichts anfangenund ignorierten daher alles, was sie nicht erklärenkonnten. Zur Veranschaulichung dieses Arguments seidarauf hingewiesen, dass in dem Bericht desLuftfahrtministeriums an Churchill nicht einmal die FooFighters erwähnt wurden. Dabei handelte es sich umseltsame Lichtkugeln, die im Zweiten Weltkrieg vonPiloten der Alliierten beobachtet wurden. Einenweiteren Einblick in die Denk- und Handlungsweiseder britischen Regierung vermittelt ein Brief mit demDatum des 24. Juni 1965. In einem Antwortschreibenan das US-Luftwaffenministerium erklärte das MoD,dass es seine Politik sei, "das Thema UFOs

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herunterzuspielen um jede ungebührlicheAufmerksamkeit oder öffentliche Publicity zuunterbinden". Der Tonfall des Schreiben ließ klarerkennen, dass man das Ganze für reineZeitverschwendung hielt und sich nicht recht dafürinteressierte.Timothy Good berichtete in »Jenseits von Top Secret«:Bereits am 29. September 1967 besuchten zweiForscher von der UFO-Organisation BUFORAWhitehall in London, um festzustellen, ob es dort eineUFO-Stelle gäbe. Beim Empfang telefonierte man sichdurch und erfuhr, dass ein Herr W.F. Allen außer Haussei - der Mann der sich z.Z. mit UFOs beschäftigte.Doch die beiden hatten Glück und konnten mit Mr.Cassells vom Sekretariat S4 sprechen, der Allensdirekter Vorgesetzter war, aber selbst nichts mit demThema zu tun hatte, was sein Mitarbeiter mitabarbeitete. Jener erklärte, dass man vom Ministeriumaus UFO-Berichte ernst nimmt, sich aber ihnenhauptsächlich vom verteidigungsrelevanten Aspekt hernäherte, aber es gäbe keine Dienststelle, keinWissenschaftler oder sonstwer der sich ausschließlichmit UFOs abgestellt beschäftige. Dadurch ergibt sichauch ein Mangel an Kräften und finanzieller Mittel umweitergehende Erkundigungen z.B. von vor Ort oderFeldstudien etc. durchzuführen, wenn UFOs gemeldetwerden. Unter den Pope überzeugenden Vorfälle findet sichübrigens auch die fehlgedeutete Meteor-Beobachtungvom Manchester Airport (Anfang Januar 1995), wasschon Grund genug ist, einmal über ihn und seinePosition, seine Qualität und wirklicheUFO-Untersuchungs-Erfahrung nachzudenken. Für ihn

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sind die UFO-Flugzeug-Nahbegegnungen dieser Artein "weiterer Aspekt des UFO-Rätsels" und Beweisgenug "für die Wichtigkeit der UFOs für dieVerteidigungs-Einrichtungen". Den vorgenannten konkreten Fall bezeichnet er nochim Sommer 1996 (SIGHTINGS, Ausgabe Nr. 2) als"den best-bekannten" der Zivil-Luftfahrt, weil die CAA(Civil Aviation Authority) hierfür keine konventionelleErklärung fand - in Wirklichkeit zeichnete sich die CAAnur damit aus, die einzig logische Erklärung einfachgar nicht angedacht zu haben. Vor einer ähnlichenSituation stehen wir betreffs der belgischenUFO-Welle von 1989/1991, auch hier hatten dieBehörden schlichtweg aus der Überforderung undUnkenntnis heraus versagt. Von seinen Kollegen imMinisterium wird er genauso wie der Fernseh-Moulderals "Spooky" bezeichnet. Von den 600 Fällen bliebenfür ihn etwa 80 unerklärt. In der britischen ZeitschriftSIGHTINGS unterhält er eine eigene Kolumne. Heuteist Nick Pope immer noch als UFO-Untersucher tätigund würde gerne wieder am UFO-Schreibtisch desbritischen Verteidigungs-Ministeriums sitzen. Bei einer CompuServe-Konferenz im "Euro"-Forum vonENCOUNTERS war Nick letzthin zu Gast und konnteeinige weitere Hintergrundausführungen machen.Hierbei erklärte er auch, dass die UFO-Lobby ihn sehrunterstützte während seine Kollegen im Amt ihn eherbelächelten, weil sie seinen Job als Verschwendungvon Geld und Zeit ansahen. Nach seinem Wissen hatsich weder Frau Tatcher noch Herr Major jemals fürseine Arbeit interessiert, jedenfalls wurde er niemalszu einem Briefing geladen noch gab es aus dem Kreisdes Prime Minister irgendwelche Nachfragen an ihn.

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Nur einmal wurde er von einem seiner eher direktenVorgesetzten geladen, um vorzutragen - dem AssistantChief of the Air Staff. Alle anderen der "alten Herren" hielten sich eherzurück, da die Sache UFOs eine MengeSpott-Potential mit sich bringt. Ja, es ging sogarsoweit, das wenn Pope etwas mehr aktiv als nötigwurde, seine Kollegen die Stirn runzelten und sichfragten, warum er sich in soetwas wie UFOs überhauptreinhänge. Pope versuchte sich sogar darin,festzustellen, ob er einen "Mitspieler" in den USA fand,der in ähnlicher Position wie er für die US-Regierungin Sachen UFOs tätig sei. Das Ergebnis war durchwegNEGATIV. Niemand hatte seit dem Einstellen vonProjekt Blaubuch mehr ein Interesse an den UFOs undPope fand trotz aller Mühen und Möglichkeitenniemanden, der sich mit UFOs auseinandersetzte. Füreine Verschwörung, gerade auch im eigenen Land,fand Pope keinerlei Hinweis, einfach schon deswegen,weil niemand wirklich an UFOs interessiert ist und mansolche Beobachtungen für keinerlei Bedrohung dernationalen Sicherheit ansieht. Der Mann von Whitehall packt aus, so wird Popeerwartungs- und hoffnungsvoll von der UFO-Szeneverkauft und angeboten und Nick Pope scheint sichdarin zu gefallen, da er inzwischen zum Bestandteil zumindest der britischen UFOlogie geworden ist. Ob erjemals aber die Position eines Edward Ruppelterreichen wird? Gerade auch weil er eigentümlicheAnsichten vertritt: Auf S. 19 seines Buches wirft er denBehörden mit ihrer sogenannten Schweigemauer vor,die seriöse UFO-Untersuchung der Zivilisten überJahre hinweg "blockiert" zu haben.

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Im britischen UFO Magazine für Juli/August 1996finden wir den ersten Teil eines Interviews von MarkIan Birdsall & Vivienne Olbison mit dem britischen "FoxMulder" alias Spooky Pope, der davon ausgeht, dasein kleiner Prozentsatz der Fälle allen rationalenErklärungen widerspricht und es jene sind, die unserenVerstand in Besitz nehmen, aber auch "unsereVorstellungskraft in Gang setzt". Wie auch immer, alser seinen Posten besetzte, versuchte er Systeme inden UFO-Berichten auszumachen, so mühte er sichum ein geographisches Verteilungs-Muster derSichtungen unter den verschiedensten Aspekten:"Enttäuschender Weise ergaben sich daraus keinetollen Informationen." Zunächst einmal klärte Pope den Sachverhalt um dasgeheimnisumwitterte Secretariat (AS) 2a: Es handeltsich hierbei um ein Unterstützpungsbüro der RAF unddient als Verbindungsstelle zwischen der RAF unddem Verteidigungs-Ministerium, ebenfalls aber auchals Pressestelle der beiden und zur Bearbeitung vonöffentlichen Anfragen an beide, ist also von eherverwaltungstechnischem Wert. Hier werden Briefingsgeplant und organisiert. Es ist die Position"Öffentlichkeitsarbeit" schlichtweg. Pope, der bereits seit 1985 imVerteidigungs-Ministerium als Zivilangestellterarbeitete, hatte gerade eine andere Sache in SachenGolf-Krieg bearbeitet, als man einen Nachfolger fürden UFO-Schreibtisch suchte. Da dies sichfaszinierend anhörte, übernahm also Pope den Job.Obwohl er eingestehen muß, dass die UFO-Story imMinisterium "nicht so wichtig genommen wurde", wie ergegenüber Clas Svahn von UFO-Sweden eingestand.

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Mit seinem Buch Open Skies, Closed Minds sorgte erfür neue Spannung im ufologischen Lager, weil erdarin seinen Glauben aufmacht, das die Erdegelegentlich von Außerirdischen besucht wird, wovoner allerdings, so gesteht er zu, seine Vorgesetztennicht überzeugen konnte und er nun eineZufluchtstätte bei der "UFO-Lobby" suchte, die ihnnatürlich sofort mit offenen Armen empfing. Als klar wurde, das Pope sein Buch schreiben würde,gab es eine Fraktion im Ministerium, die deswegennicht gerade glücklich war, es aber auch nichtverhinderte, was zum einen jeglicheVertuschungsaktion widerlegt, zum anderen aber auchbelegt, welche Ignoranz man der Sachen wegen pflegt.Pope fand keinerlei Hinweis darauf, dass seine eigeneVorstellung über außerirdische Besucher vonirgendjemand sonst in offizieller Position getragenwird, er war und blieb ein Außenseiter innerhalb dereigenen Reihen. In Sachen UFOs gab es keinerlei weitere Stelle überihn, sodass Pope "the end of the UFO research line inthe department" war und seine eigene Tätigkeit auchnicht der Teil einer irgendwie gearteten mysteriösenOrganisation war. Wenn es um UFOs ging, dannwurde alles an ihn abgeschoben oder man kam nur aufihn zu. Militärische UFO-Berichte dagegen bekam NickPope eher selten, was einfach auch am individuellenInformationsmangel innerhalb des System imMilitär-Apparates hängt. Der Theorie nach solltenUFO-Berichte von Militär-Basen oder jene die an zivileFlughäfen sowie der Polizei gingen auch auf Pope´sSchreibtisch landen - gelegentlich klappte dies, oftmalsaber überhaupt nicht. Das Problem liegt einfach darin,

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dass das Personal in den Verwaltungen gelegentlichschnell wechselt und von einem Amtsinhaber zumnächsten eben nicht die UFO-Anweisungen zurBerichterstattung weitergegeben werden und somitverloren gehen. Die meisten Leute im Apparat wissen einfach nicht,was mit solchen Berichten zu geschehen hat! Sokommt es vor, das Militär-Berichte plötzlich inUFO-Zeitschriften auftauchen und Pope selbstdadurch erstmals etwas von der Sache mitbekam.Andererseits fand Pope auch nie einen Hinweis darauf,dass diese Leute irgendwie deswegen dienstlichverfolgt wurden, "es interessiert die Vorgesetzteneinfach nicht". Wir lesen sogar auf S. 89: "Meine Chefswaren nicht scharf auf aktive Untersuchungen."* Wieauch immer, um dem bürokratisch gewachsenenUnwissen innerhalb des Systems entgegenzuwirken,bekam er die Erlaubnis seiner Vorgesetzten für dieDezember 1992-Ausgabe von Focus (derMinisteriums-eigenen Hauszeitschrift, welche jederBedienstete umsonst erhält) in Interviewform seinenPosten vorzustellen: "Genauso wie die Majorität derBevölkerung nicht den leisesten Schimmer davon hat,das es meinen Posten überhaupt gibt, so war es nichtanders unter den meisten meiner eigenen Kollegen."(S. 50). Nick Pope rief nun alle Leser auf, ihm jeglichenUFO-Beweis vorzulegen - nun gut, ein Beweis wurdezwar nicht eingereicht, aber es gab einbemerkenswertes Interesse und so mancher Mann imMinisterium wollte mehr über den "UFO-Schreibtisch"wissen.

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"Ich denke nicht, das weil nur ein Militär-Angehörigereine Sichtung hatte, sie mehr wert ist als die vonirgendeinem Zivilisten", nimmt Pope etwas vomGlorienschein derartiger Meldungen aus jenenbesonderen Quellen. Nun, bei gerade einmal einemDutzend Fälle in diesen drei Jahren auch nichtsonderlich verwunderlich. In den 50er und 60ernJahren wurden solche Berichte im Apparatzurückgehalten, weil man fürchtete hier könnte sichirgendeine Maschine der Sowjetunion dahinterverbergen, naja dies erwies sich als falsch - aberdennoch machen einige Regierungen ihre Akten nichtauf. Pope erklärt dies so: "Das Militär ist eben voneiner sehr konservativen Kultur getragen." Demgegenüber machte der Mann vom MoD klar, dass dieMilitär-Basen draußen im Land gar nicht wissen, wiesie mit einer UFO-Situation zurechtkommen sollen,wenn sie zufällig mit dieser konfrontiert werden: "Siemögen vielleicht einen Sichtungs-Fragebogenirgendwo herumfahren haben, aber es gibt keinerleiStandard Operating Precedure (SOP) in dieser Sache,ich versuchte dies irgendwie auf den Weg zu bringen,aber man hieß dies nicht willkommen. Wenn alsoplötzlich ein UFO über einer NATO-Basis erscheint,wird es so wie der Überflug eines konventionellenFlugzeugs gehandhabt."Tatsächlich zeigen auch die inzwischenveröffentlichten Akten auf, dass es zwar im britischenLuftraum immer wieder mal ungewöhnliche Ereignissestattfanden, die auch durch Militärangehörigegemeldet wurden - dies hat das MoD auch seitJahrzehnten bereits eingestanden. Ja, zehn Prozentder Meldungen blieben sogar soweit ungeklärt. Aus

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diesen Akten - von denen einige früher als "geheim"gestempelt waren - geht aber auch hervor, dass nachAbschluß der Fall-Dokumentation (heißtBerichtsaufnahme) keine weiteren Schritteunternommen wurden. Das betrifft sogar diejenigen Fälle, in denen immerhinAbfangjäger eingesetzt worden waren. All das läßteher auf schlußendliche Gleichgültigkeit oderInkompetenz als auf eine finstere Verschwörungstaktikschließen. So sieht es derweilen auch UFO-Autor NickRedfern, der 1998 mit seinem Buch A Covert Agendafeststellte: "Ich gehe davon aus, dass dasVerteidigungsministerium ganz genau weiß, dass dagelegentlich etwas Seltsames vorgeht, jedoch keinevernünftig Erklärung dafür hat. Um nicht alsinkompetent zu gelten wird diese Situation deshalbtotgeschwiegen."Gefragt danach, ob er jemals eine offizielleUntersuchung betreffs eines scheinbar bedeutsamenUFO-Berichts anordnete, antwortete Popeausweichend: "Gut, in gewißer Weise wurde jederBericht Thema einer offiziellen Untersuchung.Zunächst schaute ich mir den Fall an und bewerteteihn nach gesundem Menschenverstand. Wenn z.B.vier sich kreisende Lichter am Himmel gesehenwurden, dann klingt dies sofort nach einem Effektdieser Skytracker-Maschinen. Die Berichte mit weißen, grünen und roten Lichter aneinem Objekt klingen nach Flugzeug-Lichtern. Ichhabe niemals Militär-Personal hinausgeschickt, umUFO-Zeugen zu interviewen. Ich ließ mir selbst dieSichtungen schriftlich geben oder telefonischberichten, so wie meine Vorgänger. Sobald irgendwo

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Leute sich als Vertreter der RAF etc ausgaben, umUFO-Zeugen zu befragen, gehe ich davon aus, dassdies Fälscher waren, die sich offizielle Uniformenbesorgten, um damit Eindruck zu schinden. Sie wissenvon den Skandalen der jüngsten Zeit, wonach sichirgendwelche Typen Polizei-Uniformen besorgen undsich dann als Polizisten irgendwo ausgeben? Vielleicht gab es hier und da einmal auchprivat-interessierte Militärs, die dann aber auf eigeneFaust solche Befragungen durchführten. AuchOrganisationen wie das MoD oder die Luftwaffe sindbürokratische Apparate und in der Bürokratie verliertman gelegentlich wie im Auge des Orkans dieKontrolle über die äußeren Vorgänge." Doch dasMinisterium steht hier in gewißer Weise aufverlorenem Posten, denn fanatischeVerschwörungstheoretiker werden die Fakten immer sozu interpretieren wissen, dass sie deren eigenenStandpunkt unterstützen. Auf diese Weise kann einharmloser Vorfall so hingebogen werden, dass er demgeradezu psychopathischen Bedürfnisentgegenkommt, an ein Komplott zu glauben.Angesichtss der 30jährigen Geheimhaltungsfrist fürUFO-Akten - die im übrigen für alleRegierungsdokumente gilt - spricht man dann von"unterdrückter Wahrheit". Wie bereits erwähnt,wandern UFO-Meldungen gelegentlich mit demVermerk "Objekt unbekannt: Fall abgeschlossen" zuden Akten, werden aber nicht Inhalt einerweitergehenden Untersuchungsanstrengung.Gefragt danach, ob es eine Politik betreffs UFOs gäbe,macht er auch in dieser Richtung konkrete Angaben:"Es ist falsch hier von einer Politik in dem Sinne zu

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sprechen, dass dann Leute rund um einen Tisch sitzenund Beschlüße fassen. Es ist weitaus niedrigereinzustufen. Ebenso hat sich die Angehensweise über die Jahreverändert, es hängt immer vom Interesse des Offiziersam verantwortlichen Schreibtisch ab und dies kannzwischen hilreich, kooperativ und extrem uninteressiertpendeln. Selbst Blue Book war nur ein sehr kleinerStab von nicht einmal einer handvoll Leuten und es istein falscher Eindruck, wenn man denkt, dass dasganze ATIC (Air Technical Intelligence Centre) aufWright-Patterson AFB in Ohio in der UFO-Sachesteckte und darüber hinaus noch die ganze USAF demProgramm assistierte."

*= Hierzu paßt auch ein Bericht vom 10. September 1966 inder Frankfurter Rundschau über das angeblicheWarminister UFO, welches zu jener Zeit Wellen schlug. DerBürgermeister der Gemeinde hatte vomVerteidigungsministerium Hilfe erhofft. Aber er wurdeenttäuscht. "Die Beamten schwankten zwischen Hilf- undRatlosigkeit. Sie bestritten ihre Zuständigkeit und fuhrennach London zurück."

Britaniens geheime UFO-Akten

Jedermann im Feld machte sich Hoffnungen ob derzurückgehaltenen UFO-Dokumente der britischenRegierung - dies versprach schon immer neueErkenntnisse betreffs UFO-Geheimnisse. Derbesondere Thrill wird deswegen noch gereizt, weilviele UFOlogen immer wieder das sogenannteCover-Up vorbringen und gar Akten-Vernichtung dieParanoia in diesen Kreisen durchschlagen läßt.

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Überall herrscht die Angst vor, da könnten geheimeWahrheiten durch den Schredder gejagt worden sein,die die Regierungen uns vorenthalten wollten.

Pope, der seine Sache als UFO-Offizier ernstnahm,wollte allein schon aus praktischen Gründen mehr überdas UFO-Phänomen erfahren, da er zunächst imDunkeln stand und diese Situation nicht beibehaltenwerden konnte. Er stellte schnell fest, der einzigeMann in Whitehall zu sein, dem die Verantwortungbetreffs UFOs oblag. Und jeder, der sich mitentsprechenden Informationen beschäftigen wollte,mußte bei ihm anklopfen um die relevanten Daten zuerhalten und um festzustellen, was in SachenUFOlogie los ist. "Leider wurden solche Eingabendurch das Ministerium eigentlich niemals bei mirgemacht", bedauert er dennoch. Er selbst bekam vonseinem Vorgänger alles gezeigt und zugänglichgemacht. Er geht davon aus, wirklich alles eingesehenzu haben und er fand auch nirgends Anzeichen vonManipulationen.

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Nun gut, Spooky Pope erklärt uns, dass die britischenUFO-Akten von vor 1967 keinerlei soziale oderhistorische Bedeutung beigemeßen bekamen unddeswegen vernichtet worden sind, erst als es 1967einen Ausbruch von UFO-Sichtungen (das "FliegendeKreuz") gab, erkannte man das öffentliche Interesse andiesen Dingen und faßte daraufhin den Beschluß, dieUFO-Akten nun doch zu erhalten. Dies ist dragisch,weil damit kaum noch Informationen über die frühenbritischen UFO-Aufzeichnungen der britischen Militärsvorliegen. Die gute Nachricht ist, dass es selbst in derBürokratie Fehler gibt und deswegen wohl so mancherlängst vergessene Archivar im Public Record Officeeinige der früheren Ministeriums-Akten auf- und vordem Feuer bewahrte. Jedermann der die Regierungs-Unterlagen einsehenmöchte, kann auch nach Kew fahren und sie einsehenbzw sich an Ort fotokopieren - sie sind dortsogenanntes Public Domain. Adresse: Public RecordOffice, Kew, Richmond, Surrey, TW9 4DV, England."Aber die meisten Sachen sind recht langweilig", warntPope alle Erwartungsvolle. Schon damals hatte dasMoD UFOs als eine Zeitverschwendung angesehen,da es oftmals genug rationale Erklärungen für dieBeobachtungen gab - wie Nick Pope auch eingesteht:"Im Ministerium glaubte man einfach nicht an diekleinen grünen Männer und lehnte deswegen alles ab,was irgendwie damit zu tun hat." Pope gibt zu,nirgends im MoD unerwartete UFO-Akten gefunden zuhaben, auch wenn er nicht die Zeit dazu hatte, eineumfassende Suche danach durchzuziehen. Fürdurchaus denkbar hält er es aber, dass in denUnterlagen des Public Record Office von Kew noch ein

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paar hundert Dokumente vergraben sind, die aufgrundfalscher Zuordnung bzw unzureichenderKennzeichnung falsch abgelegt sind und über die mandann eher zufällig stolpert. Nun gut, UFOlogen werdennun rufen, dass der beste Ort um einen Baum zuverstecken, immer noch der Wald ist, aber dies ist einschwaches Argument. Genauso gut könnte mansagen, dass die US-UFO-Geheimnisse im Archiv desNational Enquirers versteckt sind, weil da eh niemanddanach suchen würde. Pope selbst fuhr einmal unangemeldet und auf eigeneKosten nach Kew, um zu sehen, ob die Öffentlichkeittatsächlich Zugang zu allen bekannten Akten hat, vondenen er wußte, dass sie dort ausliegen müßten - demwar auch so. Da er inzwischen noch weitere Akten mitanderen Referenz-Bezeichnungen gefunden hatte,konnte er diese tatsächlich auch aus falschen Ablagenbergen und der Öffentlichkeit nun unter den wirklichenUFO-Referenzen bereitstellen. Der Knackpunkt an der ganzen Sache ist unsereheutige Sicht, wonach alles was mit UFOs zu tunhaben soll, auch mit diesen drei Buchstaben versehensein muß. Dies ist aber ein langer Prozeß gewesenund die Denkensweise in der sich entwickelndenBürokratie ist dem gegenüber zudem nochmalsanders. In den 40er Jahren war der Begriff "FliegendeUntertasse" die Norm gewesen, aber man registriertederartige Berichte z.B. unter "Miscellaneous breachesof the UK Air Defence Region" oder "anomalous radarreturns". So kann es sich z.B. in Zukunft ergeben, dassda zufällig UFO-Material in Akten unter eherallgemeinen Referenzbegriffen wie "security alerts"oder Logbüchern von Militärbasen findet.

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Im weiten Umfeld zum Thema UFO-Akten klagt Popeauch darüber, dass die Aktenfreigaben in vielen Teilender Welt auch einen negativen Seiteneffekt mit sichbringen - nämlich die Fälschungen. Ironischer Weiseverhalf die Freigabe von echten UFO-Dokumenten denSchwindlern nun Blueprints von offiziellen Dokumentenzu ziehen und diese dann als Vorlage ihrerFälschungen zu verwenden, echte Namen vonwirklichen Abteilungen und Personen (bis hin zu derenUnterschriften) werden als Hintergrund für gefälschtebzw verfälschte neue "Geheim"-Dokumente verwendet:"Dies ist in Amerika bereits geschehen und sorgte füreinigen Wirbel, aber auch für Verschwendung vonForschungsenergie."

Sofort nennt er die Serie von MJ-12-Papieren alsBeispiel. Die Motive für die Fälschung von derartigenUFO-Dokumenten sind die gleichen wie bei denFälschungen auf anderen Gebieten. Zunächst ist dader finanzielle Erfolg zu erwähnen, "gerade auch weiles viel Geld im UFO-Sektor zu machen gibt". Einüberzeugendes Foto oder eine ergreifende

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Entführungs-Darstellung läßt sich gut für Bücher oderfür Filme umsetzen und damit verkaufen. Dann gibt esjene Menschen, die es alleine des Augenblicks wegenmachen, um sich im Schein des Ruhms für denMoment zu sonnen, sich im Licht der Blitzlichter zubewegen und den Namen in den Zeitungen nachlesenzu dürfen. "Auch gibt es da die wahren Gläubigen, dienichts schlechtes darin sehen, wenn sie 'Beweise'produzieren, um in für sie guter Absicht andere zuüberzeugen. In Wirklichkeit schaden sie damit derseriösen und wissenschaftlichen UFO-Forschung undwirft sie um Jahre zurück", bedauert es der Mann vomMinisterium auch im Hinblick auf vielerlei gefälschtesMaterial aus dem Osten. Dort hat sich im verfallenen Warschauer Paktinzwischen viel getan und Hunderttausende geht esheute schlechter als je zuvor unter kommunistischerDiktatur und sie haben nicht genug Essen auf demTisch. Plötzlich kommen da amerikanische UFOlogenherbei und sind bereit gegen harte Währung und bareDollars Informationen über UFOs aufzukaufen. MoD´sNick Pope: "Da ist es kein Wunder, wenn man mit Hilfeeiner alten Schreibmaschine und einem bißchenWissen um UFOs, jene Leute zufriedenstellt. ImErgebnis wirft uns dies auch um Jahre zurück." KeinWunder also, wenn die ufologischen Geheimnisseniemals so recht aufgeklärt werden können. Aber ein speziell britisches UFO-Geheimnis hat derMoD-Mann wenigstens aufgeklärt: Am 8. September1970 soll das Radar der RAF-Basis Binbrook naheMarket Rasen in Lincolnshire einen unerklärlichen Blipim britischen Luftraum wahrgenommen haben.Deswegen soll eine Reihe von Maschinen

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unterschiedler Basen zur Abfangmission aufgestiegensein. Captain William Schaffner, amerikanischerAustausch-Offizier in Binbrook, stieg mit seinerLightning über der Nordsee jenseits voin Grimsby auf,um etwas zu verfolgen, was sich auf seinemRadarschirm mit einer Geschwindigkeit zwischen 600und unglaublichen 17.000 mph bewegte. Schließlichwill Schaffner ein verwirrendes Blaulicht gesehenhaben, von dem er meldete, es sei recht nahe bei ihmund sich schließlich als ein konusförmiges Objekt miteiner glasartigen Kugelsektion darauf zu erkennengab. Plötzlich bewegte sich das Gebilde so rasch auf ihn,dass der Flieger einen Sturzflug vollführen mußte, umdem UFO auszuweichen. Auf dem Bodenradarzeichnete sich etwas absolut außergewöhnliches ab -UFO und Flugzeug verschmolzen dort zu einem Blip,dann trennten sie sich wieder und dann zog derUFO-Blip mit einer Beschleunigung von 20.000 mphdavon! Schließlich konnte wieder Funkkontakt mitSchaffner hergestellt werden, wobei der Mann völligdesorientiert wirkte und irgendwie verwirrt. DieLightning stürzte dann ins Wasser und versankinnerhalb von ein paar Minuten. Aus unbekanntenGründen schoß sich Schaffner nicht mit demSchleudersitz aus der abstürzenden Maschine undging mit unter. Das Bergungsteam fand dann einleeres Cockpit vor und Schaffner´s Körper wurdeniemals aufgefunden. Dies ist eine aufregende und bizarre Story, wie ausdem National Enquirer oder der SUN bzw. BILDentsprungen, bzw. dieses Mal war die Quelle Pat Ottervom Grimsby Evening Telegraph - genauso wie sie sie

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UFOlogen lieben und wie sie Tony Dodd für QuestInternational als Top-UFO-Researcher darlegte! NickPope stellte fest, dass tatsächlich eine Akte beimbritischen Verteidigungs-Ministerium hierzu existiertund so ließ er sich diese kommen. Die Realitätensahen aber nach Akteneinsicht etwas anders aus: DieLightning war Teilnehmer einer Routineübung über derNordsee, wobei man die Praxis in der Verfolgung undAufbringung von Flugzeugen mit geringerGeschwindigkeit übte - eine Operation die oftmalswährend der Jahre des Kalten Kriegs nötig wurde, weilsowjetische Bomber immer wieder in den britischenLuftraum vorstießen um zu sehen, wie schnell dieVerteidigungskräfte reagierten und auch wie siereagierten. Schaffner vertat sich schlichtweg bei der Verfolgungdes Übungsziels, eine RAF Shackleton, und überzogseine Maschine derart, das er schließlich in die Seekrachte und darin versank. Das von ihm gemeldeteLicht war außer Frage niemals etwas anderes als dieShackleton gewesen. Pope abschließend: "Ich fandkeinerlei Beweis für irgendwelche rätselhaftenUmstände betreffs dem Absturz selbst. Mit einemunguten Gefühl fragte ich mich aber, was zur Höllejemand davon hat, wenn er nach über 20 Jahren auseinem harmlosen Ereignis eine große UFO-Storymacht?" Und was ist mit dem "Heiligen Gral" der britischenUFOlogie, Randlesham? Für Pope ist klar, dass derFall nur eine extraterrestrische Erklärung haben kannund in der ersten Nacht nur eine kleine, ferngesteuerteMaschine von den Wächtern an der Rollbahn gesehenwurde. Halt schrieb in seinem Bericht, er habe drei

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Objekte am Himmel gesehen, "wie Sterne", abgesehendavon, das sie "untypisch für Sterne rot, grün und blaublinkten". Jene im Norden (hier stach inbesondere dieWega ins Auge, die passend zu Halts Darstellungknapp über dem Horizont stand!) schienen durch denFeldstecher elliptisch auszuschauen und waren fürzwei bis drei Stunden sichtbar! Für uns erfahreneUFO-Phänomen-Untersucher klingt dieses Elementdes Halt-Berichts wenig sonderbar und jederAmateur-Astronom wird sich nun den Kopf kratzen undfragen, weshalb man sich ob dieser Erscheinungenüberhaupt aufregt. Doch nach Colonel Halts Bericht ans MoD passiertedort deswegen "absolut nichts", keine Befragung,keine diesbezüglichen Anweisungen - es geschaheinfach gar nichts. Der Bericht wurde am 13. Januargeschrieben und als er dann in Whitehall ankam, hatteder damals verantwortliche Offizier beim damals nochDS8 genannten UFO-Schreibtisch keine Ahung, was erdamit anfangen sollte, "ich muß zugestehen, dassdieser Fall nur zu einer Akte wurde". Das MoD wardavon so perplex, überhaupt so eine Meldung zuerhalten, dass es sich noch nicht einmal für denHalt-Bericht bedankte noch den Eingang der Postbestätigte. Will heißen, dass wenn nicht einmal Haltsein berühmtes Memo geschrieben hätte, gäbe esnoch nicht einmal diese Akte. Gegenüber Svahn gestand Pope nochmals 1998 ein:"Als das MoD den Halt-Bericht erhielt, muß man dortderart perplex gewesen sein, das es sich lähmendauswirkte. Weil, der nächste Schritt durch Whitehallwar der - einfach nichts zu tun, außer eine Akte dazuanzulegen." All die Geschichten um einen Alarm auf

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Bentwaters zu dieser Zeit muß man im politischenKontext der damaligen Ereignisse im Osten Europassehen - der Situation in Polen und derMachtübernahme durch die Gewerkschaft, was zuinternationalen Spannungen führte. Pope nahm sichjedoch der gemessenen Strahlungsdaten an und legtesie dem Defence Radiological Service vor, der sie alszehn Mal höher einstufte, als sie in dem Gebietvorhanden sein dürften - dazu gleich noch mehr.Andererseits muß man erwähnen, dass die betroffeneAFB eine A-Waffen-Trägereinheit war und dieKondaminierung eines kleinen Stücks Erde mit einemUnfall etc zu tun haben mag, der irgendwann vorherstattgefunden hatte. Klipp und klar, Mr. Pope: Gibt eseine Vertuschung? Nick Pope: "Nein. Nicht beim MoD - ich denke mir,dass das MoD nur viel zu uneffektiv auf UFOs reagiert.Sehen Sie, wenn soetwas wie Rendlesham gemeldetwurde und man den Fall einfach zu einer Akte machte,was soll man dazu noch weiter sagen?" Nach Ansichtvon Pope hat das Verteidigungs-Ministerium die großeGelegenheit verpaßt, einen derartigen Vorfall im Detailzum aktuellen Zeitpunkt zu untersuchen, einfachdeswegen, weil es keine echteUntersuchungskapazitäten wie vergleichsweise früherbeim amerikanischen Blue Book besaß. Eine solcheSituation ist sicherlich direkt übertragbar auf zigandere Staaten des Globus. Leider kann Pope keinen englischen Vorfall benennen,der ihn so nachträglich als Alien-Beweis beeindrucktewie Rendlesham, obwohl es dazu außer demeigentlich harmlosen Halt-Memo nur noch die damalsvorgenommene Strahlenmessung gibt und obwohl

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Lt.Col. Charles Halt 1994 in der Michael Aspel-Sendung Strange But True? erklärte: "Ich weiß, da warirgendetwas gewesen, aber ich bin ebenso davonüberzeugt, dass es dafür eine logische Erklärung gibt."Kurz noch zur Strahlenmessung, die mit einemmilitärischen Geigerzähler vorgenommen wurde, "dereigentlich für weitaus größere Strahlenbelastungenausgelegt war, sodass in dem niedrigen Bereich erweitaus weniger genau war, weshalb eine akkurateAblesung schwierig war" (S. 149). Auch sind dieNachtstunden im dunklen Wald sicherlich weniggeeignet, um genaue Ablesungen vorzunehmen. Der Durchschnittswert der normalenHintergrundstrahlung an diesem Ort liegt hier bei 0,05bis 0,07 Milliröntgen - und der "UFO-injizierte" Wertbei 0,1 Milliröntgen. Alles noch am unteren Ende derMeß-Skala für militärisch-ausgelegete Geigerzähler.Zudem ist die Differenz zwischen beiden Wertensicherlich kein Beweis für einen nuklearenUFO-Fallout und deswegen auch vom britischen MoDnicht weiter beachtet worden. Einzig Zeuge LaryWarren beschreibt überaus abenteuerliche Epiosdenrund um den UFO-Alarm im Randlesham Forrest. Popeschließt das Kapitel mit einem Satz von StorytellerWarren ab: "Nehmt mich aus der Story heraus und ihrhabt weiterhin eine Story und dieses lebt auch ohnemich." Das stimmt eben so nicht, dieUFO-abenteuerliche Geschichte, die er aufzog istnämlich genau jene, die UFOlogen in ihrenDenkkästen mit sich herumschleppen und damit dasöffentliche Vorstellungsbild zum RandleshamForrest-Vorfall prägten. Nimmt man Warren raus,reduziert sich das Spielchen auf Lt.Col. Halts Angaben

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und die sind weitaus weniger drastisch und dramatischausgefallen. Kein Wunder wenn Pope nun ausgerechnetDokumenten-Manipulateur Clifford Stone als Stütze fürWarren herbeizieht, der genau weiß, dass dieIntelligenz vom Suffolk-Wald nicht von der Erde kam.Aha. Darüber hinaus lehnt Pope auch die Erklärungdes englischen Astronomen John Mason ab, welcherberichtete, dass der Re-Entry einer russischen Raketein dieser Nacht über England abbrannte. Auch wenn dieser "ohne Zweifel" von vielen Britengesehen und über Südost-England als "brillianterFeuerball" gemeldet wurde, solle ein solcher dochnicht in der Luft explodieren wie es Larry Warrenbeschrieben hatte: Ein roter Lichtball kam über demFeld daher und sah zunächst wie eine A-10 imLandeanflug bei Nacht aus. Aber dann hielt er an undexplodierte geräuschlos in vielen farbigen Lichtern, umnur noch einen Dunstschweif zu hinterlassen.Genauso wird aus bestimmter Perspektive heraus aberdie Beobachtung eines Feuerballs bzw Re-Entrysablaufen! Soweit so gut, Warren war scheinbar sobeeindruckt, dass er dann die späteren UFO-Gerüchtean der Basis aufgriff und daraus dieAlien-Contact-Story bastelte. Und Pope kann da nicht differenzieren, wenn er frägt,ob auch ein derartiger Re-Entry über drei Stunden langam Himmel stehen werde, was freilich purer Quatschist und die Ohnmacht des UFO-Offiziers verdeutlicht,wenn es darum geht, Einzelheiten different zuanalysieren. Der Re-Entry aus Warren´s Darstellunghat nichts mit Lt.Col. Halts "wie Sterne" aussehendenObjekten am nördlichen Himmel (dort war Wega

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dominierend, daran sei nochmals erinnert) zu tun. NickPope klagt, dass die Regierung um sich eineBürokratie aufbaut und deswegen auch bürokratischdenkt. Er selbst sah sich als Politiker, Archivist,Historiker und Pragmatiker in seinem Job. Ob er eswirklich auch war? Wie auch immer, im weiteren bezieht er sich auf dieEreignisse aus der Nacht des 30./31. März 1993,damals hatte er es erstmals mit einer Welle vonSichtungen zu tun, die ihn den ganzen Tagbeschäftigte, da Dutzende von Berichte bei ihmeingingen. Zumeist waren es Darstellungen überLichter in der Nacht, aber es gab auch Meldungen von"deutlich strukturierten Maschinen". In dieser Nacht soll es also eine UFO-Welle gegegenhaben, die "zufällig mit einem Re-Entry von einerCOSMOS-Rakete" auftrat. Ein für Pope wichtigerBericht kam von einer Militär-Polizei-Einheit an derRAF Cosford nahe Wolverhampton in den WestMidlands. Ein weiterer von einem Meteorologen an derRAF Shawbury in Shropshire, der ein Objekt amHimmel mit vielen hundert Meilen in der Stundedahinrasen sah, welches sich jedoch auf dem Radarder Anlage nicht abzeichnete. Pope in derPremierenausgabe von SIGHTINGS: "Ich denke, dassdiese Welle von UFO-Sichtungen mein Schlüßel war,mit dem sich meine Einstellung betreffs der Realitätvon UFOs änderte." Da stand Pope auf und alarmierteseinen nächsten Vorgesetzten, den bereits erwähntenAssistant Chief of the Air Staff (ACAS) und fragte ihn,was nun zu tun sei. Dieser reagierte so: "Naja, Sie wollen die Sachetiefergehend untersuchen, aber was immer es auch

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war, es ist wieder weg und da können wir nicht mehrviel machen." Das war unglaublich frustrierend fürPope. Hier spielte im konkreten Fall dieUninformiertheit von Pope eine gewichtige Rolle: Alserfahrener UFO-Untersucher hätte er zumindest dasBeispiel vom Re-Entry des 5. November 1990 kennensollen, um hier nicht einem Irrtum aufzusitzen. In jenerNovember-Nacht war der Rest einer russischenProton-Rakete über Spanien wieder in die Atmosphäreeingedrungen und verglüht, hierbei bildete sich einLichtschauspiel aus, welches bis nach Nürnberg hinals UFO-Flotte mißverstanden worden war und inFrankreich zu einem unnötigen FliegendenDreieck-UFO-Alarm führte. Dies ist ein weiteres gutes Beispiel, wie schnell derpsychologische Mechanismus greifen kann, vomSkeptiker zum fehlinformierten Gläubigen zu werden.So kommt es auch, das er sich riesige Gedankenmacht, weil die "echten UFOs" scheinbar auf Radarimstande sind, Manöver auszuführen die normaleirdische High Tec-Flugzeuge unmöglich durchführenkönnen. Er bezieht sich hierbei auf den belgischen Fallvon 1990, den er noch im Sommer 1996 inSIGHTINGS behandelt, obwohl schon längst klar ist,dass die optisch nicht gesehenen Radar-ZieleMeßfehler sind, wie inzwischen selbst der deutsche"UFO-Papst" Illobrand von Ludwiger in seinemBuchwerk UFOs: Zeugen und Zeichen zugestand. Sein belgischer Kollege Meesen war deswegenursprünglich völlig aus dem Häuschen gewesen undhatte seinen Beitrag zur Verwirrung geleistet.Dennoch, Pope erkennt, dass das Radar als solchesauch nicht unfehlbar ist und es genug Beispiele gibt,

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wo Echos angezeigt wurden, die keinerlei Bezug zurRealität hatten und der Radarschirm solide Objekteanzeigt, wo es gar keine gibt. Diese "Engel" oderGeisterechos können z.B. auch durch zwei sichgegenseitig interferierende Radars entstehen oderunter ungewöhnlichen meteorologischen Bedingungen,weshalb eine Funkwelle in dichten Luftschichtengebrochen und z.B. an einem geologisches Merkmalreflektiert wird und auf dem Schirm ein Objekt mitten inder Luft zeichnet. Dieser Effekt ist als anomaleAusbreitung (anaprop) bekannt. Tatsächlich:Radar-Leute nehmen oftmals Objekte in gerader Bahnwahr, die sich mit vielen tausend Kilometern in derStunde dahinbewegen und automatisch als Meteoriteklassifiziert werden. Übrigens: Von der RAFFylingdales werden täglich die etwa 7.000 Objekteverfolgt, welche im erdnahen Raum herumschwirrenund Weltraummüll darstellen. Das hier aufgearbeitete Beispiel eines offiziellenRegierungs-UFO-Untersuchers ist sehr interessantund wichtig für die Betrachtung des UFO-Phänomens.Er wurde nicht als Naturwissenschaftler ausgewählt,nicht weil er als RAF-Pilot besonders geeignet war,nein er bekam als Zivilangestellter in seinerBeamtenlaufbahn den Job zugeschustert, obwohl ersich vorher gar nicht für UFOs interessierte. EineUntersuchung, basierend auf dem entscheidendenWissen über das IFO-Potential, fand hier nicht statt,sondern eine behördliche PR-Aufarbeitung durcheinen Irgendjemand, der auf seiner Karriereleiter alsRegierungs-Verwaltungsbeamter eben mal auf diesenbesonderen Posten versetzt wurde.

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Ähnlich erging es den Blue Book-Chefs und denUFO-Offizieren auf den USAF-Stützpunkten, siewurden berufen die Sache zu handeln, fertig. Nachdemklar wurde, dass der Fall namens UFO keineBedrohung der nationalen Sicherheit darstellt, wurdeer nurmehr als lästig empfunden und wird auch in denverantwortlichen hohen Rängen genauso gehandhabt -einfach wie der ungeliebte Sohn. Es ist dann keinWunder, wenn verzerrte IFO-Darstellungen wie vomMeteorit des Januar 1995 beim Manchester Airportnicht erkannt werden und wie beim normalen Mann aufder Straße mit ein Mosaikstückchen sind, um anaußerirdische Raumschiffe zu denken. Andererseits weist dies Inkompetenz für einewahrhafte Behandlung der UFO-Problematik nach.Maßstab für Nick Pope ist in der "Untersuchung" dergesunde Menschenverstand gewesen, das ist schonsehr viel wert, wie wir meinen. Doch Pope mußte einealte Erfahrung neu machen: Einige Leute sind nichtbereit, rationale Erklärungen für ihre Sichtungenanzunehmen. Da rief mal ein Ehepaar an, welchesganz aufgeregt nebeneinander ein rot- undgrün-blitzendes Licht am Himmel dahinziehen sah. AlsPope fragte, wo sie es sahen, gaben sie an, "naheHeathrow". Als er dann sachte durchblicken ließ, dassdies wahrscheinlich die Lichter eines Flugzeugswaren, wurden die beiden sauer und wollten davonnichts wissen: "Das ist kein Flugzeug." Sah etwas wieein Lichteffekt-Schauspiel von einem Skytracker aus,dann war es auch einer; sah etwas wie die Befeuerungeines nächtlings fliegenden Flugzeugs aus, dann wares auch eines.

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Sicher, damit hat der Mann recht, wir gehen kaumanders vor (nachdem wir aber die IFOs erst aufgrundvon UFO-Meldungsnachforschungen kennenlernten) -und sollten "echte" UFOs eben mit den Parameternvon IFOs daherkommen, dann haben sie eben Pechgehabt. Wer will aber schon alle IFOs und ihreunterschiedlichen Parameter kennen? Selbst alteHasen und Berufs-Wissenschaftler fallen immer wiederauf IFOs herein, das muß also umsomehr für einenNewcomer und Zivilbeamten wie Pope gelten, derselbst eingesteht, dass z.B. die militärischenUFO-Berichte nicht wertiger sind als die zivilen. Essind diesmal nicht die UFO-Fälle aus dem englischenMoD die für uns interessant sind, um mehr über UFOszu erfahren, sondern es ist die Handhabung derUFO-Meldungen im Behörden-Apparat und damit dieKollision der ufologischen Interessen, die weitgehenddarauf aufbauen, dass die Behörden ein großesUFO-Geheimnis kennen und nur vertuschen wollen. Es geht auch um die ufologische Behauptung, wonachdie UFO-Thematik hochrangig und respektierlich inden Regierungen abgehandelt wird und eine brisanteBedeutung hat. All dies wird nun in den Wind getretenund entkräftet, sodass die UFOlogie um einiges ärmerdasteht, als jemals zuvor - auch wenn sie genau dasGegenteil von sich im Brustton der Überzeugungerklärt. Natürlich wird sie dies nicht erkennen (wollen),um am Leben bleiben zu können. Sie beweist damiteinmal mehr ihre Inkompetenz zur seriösenHandhabung der UFO-Herausforderung. Pope erkennt, dass die öffentliche Vorstellung überdas UFO-Phänomen als außerirdische Besucher inFliegenden Untertassen durch die Medien geprägt

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wurde. Dies bereits seit Kenneth ArnoldsUFO-Sichtung - seitdem haben die Medien eine heißeAffäre mit dem Thema und die Macht der Presse istwirklich gewaltig hinsichtlich unseres Denkens undunserer Konzepte. Mit was verkauft man Zeitungen?Mit Sensationen natürlich, kein Wunder also wennkonstant die absurdesten Behauptungen hochgezogenwerden, während begründete Kritik der Ignoranz zumOpfer fallen. Während Nick Pope dies auf S. 46 inseinem Buch für die Medienlandschaft festmacht,würden wir dies auch auf die UFOlogie im Allgemeinenansetzen. Betreffs "Beweis"-Fotos geht er sogar in die50er Jahre des letzten Jahrhunderts zurück, damalsgab es den häufig vorgebrachten Wunsch einmaleinen Geist auf Film zu bannen (genauso wieheutzutage die Aliens), sodass einige skrupelloseFotografen und "Geister-Jäger" sich diesem Wunschbeugten und derartige Fotos fälschten, die teilweisesehr lange und bis in unser Jahrhundert hinein alsauthentischer Beweis vorgelegt werden. Natürlich gab es auch schon immerZufalls-Aufnahmen, wie jenes Foto vom März 1967,welches der Techniker Robert Rinker an derWetterstation auf dem schneebedeckten ChalkMountain in Colorado vorlegte, nachdem er eine Serievon Bildern der Station gemacht hatte. Als er den Filmentwickelte, fand er auf einer Aufnahme dieErscheinung eines unidentifiziertes Diskus mit einemdeutlichen Rand wieder - das Objekt schien sichscheinbar horizontal durch den Himmel zu bewegen.Rinker hatte jedoch bei der Aufnahme nichtsdergleichen gesehen, trotzdem hatte er hier einenBeweis. Die Erscheinung wirkt transparent und

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verwaschen im Kontrast zur ansonsten statischenSzenerie "und das Objekt ist fast sicher das Beispieleiner Linsenspiegelung, einer Lichtreflektion in derKamera-Linse" (S. 72). Betreffs dem BeweisfallMcMinnville zitiert Pope leider nur den halbenCondon-Report-Text, auch wenn er nachschiebt, dasselbst die berühmten Cottingley Faires-Bilder der zweiMädchen aus Cottingley, die mit Elfen im Gartenspielen, niemals als Fototrick nachgewiesen wordensind und der Trick erst viele Jahrzehnte später bekanntwurde, als eines der damals in den Fall verwickeltenMädchen sich nun als Oma meldete und die Fälschungzugab. In Sachen Gulf Breeze und Ed Walters kannPope nur anfügen: Entweder ein brillianter Schwindelauf einer niemals zuvor verwendeten Basis oderWalters Aliens sind echt. Ob man eine Doppelbelichtung und die Verwendungeines kleinen Pappteller-Modells als absolut neubetrachten darf, möchten wir anzweifeln, dafür aberwirft dies einen deutlichen Schatten auf Pope. DenPeter Day-Film vom Januar 1973 sieht Pope eher alsKugelblitz-Phänomen an und kann sich nicht recht mitder Idee anfreunten, wonach es sich um brennendeTreibstoffreste beim Abpumpen aus einem in Havariegeratenen Militärflugzeug der Amerikaner handelt. Hiermacht Pope den Fehler, ein Geheimnis (UFOs) miteinem weiteren Geheimnis (Kugelblitz) erklären zuwollen - sein Argument: Nach Zeugenaussage soll derFilm eine Stunde vor dem Flugzeug-Unglück an Ortgemacht worden sein. Hier hat Pope keine Erfahrung,da das Element des "Zurechtbiegens" von Detailsbereits seit den Tagen des Great Falls-Films undseines Filmers bekannt ist. Verrückt wird der Day-Fall

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noch dadurch, weil niemand anderes als Pope gleichein paar Seiten weiter genau die selbe Situation alsaktuellen UFO-Bericht selbst durchlebte:Am späten Nachmittag des 9. Dezember 1991meldeten einige Dutzend Zeugen über Herefordshireein feuriges Glühen am Himmel. Ein paar Leute sagtenaus, dass das Glühen von einem gutturalen Brüllenbegleitet wurde und es das Geräusch war, welches siezum Himmel aufschauen ließ. Das Glühen dauerteselbst nur ein paar Sekunden. DerUFO-Schreibtisch-Officer beim britischen MoD riskiertees, sich mit seinem Chef anzulegen, als er ob derMeldungen bei den beiden UFO-OrganisationenBUFORA und Quest International anrief und um einenDatenaustausch und um Kooperation betreffs dieserSichtung bat. Beide Gruppen waren zunächst zurückhaltend, aberals der Mann vom Ministerium ihnen klarmachte, siealle würden an der selben Sache arbeiten -dieWahrheit über UFOs herauszufinden- war das Eisgebrochen. Nun, auch die beiden Gruppen bekameninzwischen Berichte zum selben Geschehen - keineFrage: Etwas außergewöhnliches war amWinterhimmel geschehen. Zunächst nahm Pope an,dass das UFO ein Feuerball-Meteor gewesen seinkönnte, obwohl der Geräusch-Faktor dies ausschließt,"da Feuerbälle geräuschlos sind" (?, nicht immer!).Dennoch kontaktierte er das Greenwichér RoyalObservatory, welches jedoch nichts von einemFeuerball-Durchgang wußte. Schließlich fand er heraus, das eine amerikanischeF-111 von RAF Upper Heyford in Oxfordshire auf eineRoutineflug im betreffend Gebiet war, aber vom

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Kommandoposten wieder zurückgerufen wurde, daaufgrund eines plötzlichen Schlechtwettereinbruchssich Eis über das Land legte und dieLuftverkehrs-Kontrolle alle Maschinen am Bodenhaben wollte, bevor brenzliche Situationen durchSchlechtwetter-Landungen auftreten können. Kurzgesagt: Die betreffende F-111 entlud sich ihrerTreibstoffreserven und diese wurden mittels desNachbrenners der Maschine in der Luft gezündet,weswegen ein spektakulärer Feuerball am Himmel fürden Moment gesehen wurde - das Maschinenbrüllenselbst war jenes Geräusch, welches einige Zeugenzusammenzucken ließ. Diese Information gab Popeauch an die beiden UFO-Gruppen weiter, womit einZeichen für weiteren Informationsaustausch gesetztwurde. Am 23. Oktober 1993 befanden sich Bill Deuters,Stephen Farrow und Mark Wilkins beim Fischen inRollesby an den Norfolk Broads. Dabei sahen sie einhell-silbernes Licht am Himmel, welches bewegungslosin einiger Höhe erschien. Deuters riß seinenCamcorder hoch, welchen er bei sich hatte, um denFang des Tages aufzunehmen - nun filmte er dasObjekt für einige Sekunden, bevor es sich langsamund ruhig in der Distanz entfernte. Als die drei Männerdann das Video anschauten, schienen sie etwasunglaubliches aufgezeichnet zu haben. Das kleine silberne Licht verzerrte sich während derZoomfahrt und entwickelte sich zu einerdiamantförmigen Gestalt, die orangen glühte. Dieuntere Sektion des Gebildes schien dabei dunkler alsdie Oberseite zu sein. Schnell kam der Film alsUFO-Vorfall ins britische Fernsehen. Einige Monate

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später wurde Pope von einem Freund des Trioskontaktiert, um von dem Videoclip informiert zuwerden. Ein Planet wie z.B. die Venus schloß Popeaber als Ursache für das Gebilde aus, gleichsam z.B.ein Zivilflugzeug. Andererseits werden Wetterballoneoftmals aus einem reflektierenden silbernen Materialhergestellt und bewegen sich mit dem Wind, so könntees sein, dass das Gebilde schließlich einen Windstoßam Himmel erhielt und in der Ferne verschwand,genauso wie von den Zeugen dargestellt. Dennoch,die seltsame Gestalt konnte dadurch nicht erklärtwerden. Schließlich konnte über die Zeitung Mail onSunday das Geheimnis gelüftet werden, nachdem mandort mit Panasonic UK Verbindung aufgenommen hatteund der dortige Techniker Simon Nash eine Erklärungfür den orangenen UFO-Diamanten abgab: Er kannteden Effekt schon durch die Filmaufnahmen über demSchwarzen Meer, welches das russische Fernsehendrei Monate vorher gezeigt hatte und hierbei der selbeUFO-Diamant zum tragen gekommen war. Es ist einVerzerrungseffekt durch den Blendenmotor vonVideokameras in beiden Fällen gewesen.

Die realen UFOs

An erster Position nennt Nick Pope die belgischenDreiecks-UFO-Sichtungen, wozu er sich ein ganzseltsames Konstrukt aneignet, welches über denZeitraum 1989-1991 hinausgeht und ein typischesMuster von "Kindergarten-UFOlogie" aufweist. Docheines nach dem anderen. Zuvor muß dem besseremVerständnis wegen eine Feststellung getroffen werden:Die englischsprachige Welt war bis Herbst 1996 nur

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fragmentarisch über die tatsächlichen Hintergründe zurbelgischen Welle informiert, da z.B. SOBEPSumfangreiche Studie nur in einer deutschen Versionerschien und somit dem englischem Sprachraumverschloßen blieb. Erst jetzt ist in England das BuchUFO: A Deadly Concealment - The Official Cover-Upvon Derek Sheffield im Verlag Blandford verfügbar,welches als allererstes in die Tiefe des belgischenUFO-Outbreak geht. Dies hat natürlich Auswirkungenauf jegliche amerikanische bzw englische Betrachtungdes belgischen UFO-Phantoms vor diesem Zeitpunkt.Die UFO-Forscher (in offiziellem Rang als auch alsPrivatleute) waren nicht eingehend informiert, als sieihre Erklärungen und Stellungsnahmen hierzuabgaben. Dies sieht schon anders aus, wenn wir z.B.die deutschen Positionsnahmen hierzu betrachten. Wirkönnen uns eine Stellungsnahme erlauben, so wie wires in dem Heel-Buch UFOs: Die Wahrheit und inunserer Sonderveröffentlichung "UFOs 2000 - DieEskalation" taten, da wir mit dem belgischenSOBEPS-Material in deutscher Sprache arbeitenkonnten, um die Vorgänge sachgerecht zuanalysieren. Beeindruckend ist für Pope die Nacht des 30./31. März1990, weil damals über ganz Belgien und im Nordenvon Deutschland (?) um die 2.600 UFO-Sichtungen (!)geschehen sein sollen. Dies muß von unserer Seiteaus mit einem ganz dicken Fragezeichen versehenwerden! Ja, für Pope ist "irgendetwas sensationellesam Himmel von Nordeuropa in dieser Nachtgeschehen". Diesen Glauben möchten wir auch gernehaben. Total verblüfft müßen wir da bei Pope auf S.133 lesen, wie die Flugzeug-bedingte

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Radar-Feststellung von einem ansonsten für dieverfolgenden Flieger unsichtbaren UFO plötzlich auchdurch "Augenzeugen-Berichte vom Boden" bestätigtworden sein sollen. Dies ist nicht korrekt und hat mitden Aufzeichnungen von SOBEPS nichts zu tun. Weshalb nun diese Affäre von Nick Pope sohochgelobt wird, hat seinen Grund in den Ereignissenaus der Nacht des 31.März 1993, "drei Jahre, auf denTag genau, nach dem belgischen Zwischenfall". AlsPope an jenem Morgen um 9 h in sein Büro kam,stellte er fest, dass eine Welle von UFO-Sichtungen inder vorausgegangenen Nacht England ergriffen hatte,unter den Zeugen gab es viele Polizisten undSoldaten. Und schon rief ein Constable ausDevonshire an, welcher mit seinem Kollegen aufStreife gewesen als, als sie ein UFO ausmachten. Er war auch der erste Polizei-UFO-Zeuge überhaupt,mit dem es Pope direkt zu tun bekam, sodass erdiesem sorgsam zuhörte, was er von sich zu gebenwußte. "Dies war nicht Karl Müller, sondern einausgebildeter Beobachter, der es gewohnt ist ruhigund rational einen detailierten Bericht abzufassen.Darüber hinaus sah er mit seinem Partner dasGeschehen, was der Sache eine starke Authenzitätgab", führte der britische UFOloge im Dienste IhrerMajestät aus. Pope war völlig überzeugt, da derPolizist schon sehr oft Nachtstreife fuhr und alleGeräusche und Anblicke der Nacht demnach kennt.Was er und seine Partner gesehen hatte, war ihnenjedoch noch niemals zuvor über den Weg gekommen.Dies konnte also keine Sternschnuppe und keinMeteor gewesen sein. Was sie gesehen hatten warenzwei helle Lichter die hintenan von einem dritten und

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schwächeren Licht in perfektem Formationsflugbegleitet wurden, alle Lichter hinterlassen soetwas wieKondensstreifen am Himmel.Dann überschlugen sich die Ereignisse und ein Anrufnach dem anderen folgte, das kennen wir aus eigenerAnschauung recht gut. Immer mehr Menschenmeldeten sich, die genau das selbe Geschehen mehroder minder variiert bezeugten. Obwohl die meistenLeute das Phänomen der dahinschießenden Lichterals mit großer Geschwindigkeit darstellten, gab esauch einige Leute, die davon sprachen, das es fastschon zu schweben schien - wie auch immer, diegroße Höhe des UFO-Phänomens wurde von vielenbestätigt, auch wenn es einige Erklärungen gab,wonach die Lichter niedrig am Himmel erschienenseien, so z.B. in Haverfordwest. "Es zeichnete sich dasselbe Muster ab, wie es vor drei Jahren in Belgienfestgestellt wurde", schreibt auf S. 135 Pope niederund läßt uns nochmals wundern. Darüber hinaus war Nick Pope scheinbar auchemotional stark beteiligt, da ihm ob des aktuellenGeschehens und seiner möglichen Verbindung zu demfrüheren und für ihn echten UFO-Vorfall die Haare zuBerge standen, wie er selbst zugesteht. DasDreiecks-UFO vom 30./31. März 1990 feiertescheinbar am 31. März 1993 seinen Jahrestag! DerHöhepunkt der englischen Welle war um 1:10 hgewesen, wobei aber die Bandbreite der Zeitangabehier zwischen 1 h und 1:30 h schwankte. DieKonzentration der Sichtungen fand in Devon, Cornwall,Somerset und Wales statt (auch wenn es ein paarMeldungen sogar aus Irland gab). Und wieder einmalsind die Zeugenangaben über die Bahnbewegung und

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Ausrichtung des Phänomens derart schwankend, dassder UFO-Offizier in London nur die Meinungbekommen konnte, dass das Objekt sich intelligentgesteuert in einem "Zickzack" und mit unglaublicherGeschwindigkeit über England hinwegbewegte. Erst inden nachfolgenden Tagen erfuhr er, dass das selbeObjekt auch in Frankreich "und, besonders wichtig, inBelgien" gesehen worden war. Doch RAF Fylingdales meldete, dass die Trümmer derrussischen Rakete Cosmos 2238 in dieser Nacht alsRe-Entry in die Erdatmosphäre eingedrungen warenund dies durchaus über England zu sehen gewesenist. Wie bekannt brennt ein solches StückWeltraumschrott wie ein Meteor in der Atmosphäre abund produziert dabei einem flammenden Schweif für"einige Sekunden". Dies hat Pope etwas unüberlegtund vorschnell von sich gegeben und damit stellte ersich selbst ein Bein. Die ufologische Historie ist vollerderartiger Darstellungen (auch aus England), die aufBoliden und Re-Entrys zurückgehen und genau diegleichen Inhalte und auch Verzerrungen beinhalten -gerade auch Pope hätte an die historische Nacht des31. Dezember 1978 denken müßen, als ein Re-Entryüber England erschien und sogar einenWeltraumbesucher nahe dem deutschen Nienburgeinschlug und damals bereits der selbe Zaubervonstatten ging, den Pope am 31. März 1993 neuerlebte. Am 4. Januar 1979 hatte es bereits Entwarnung z.B. inder Klagenfurter Kleinen Zeitung: Britisches UFOwahrscheinlich Überreste einer sowjetischen Rakete.Bei dem am Silvesterabend von zahlreichen Personenüber der Ostküste Großbritanniens beobachteten

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unbekannten Flugobjekten (UFO) handelt es sichwahrscheinlich um Überreste einer sowjetischenRakete, die in der Atmosphäre verglühgten. DieseAnsicht vertrat am Dienstagabend das britischeVerteidigungsministerium. In einem Kommunique wiesdas Ministerium darauf hin, dass die UdSSR am 26.Dezember den Satelliten Kosmos 1068 startete. Auf S.54 bezieht er sich nämlich auf die 18. Januar 1979-Sitzung des House of Lords genau wegen desPhänomens aus der vorherigen Silvesternacht*! Dieses hatte auch Lord Gainford gesehen undbeschrieb es seinen Kollegen unter ihrem Gelächter.Hier zeigte sich, das auch eine politische Institution mitalter Tradition nicht vor Vernebelung, Verwirrung undKonfusion gefeit ist. Interessanter wie die Debatteselbst (und ihr 70seitiges Dokument namens "HouseOf Lords Official Report" über die paralamentarischeDebatte, Hansard genannt) ist der Name jener Person,die die Diskussion aufbrachte und ihr führenderRedner war: Der Earl of Clancarty, in der UFOlogiebesser bekannt als Brinsley Le Poer Trench, einer derführenden englischen Autoren im Bereich derPseudowissenschaft, des Okkulten und der UFOs, dergerade seinen Titel geerbt hatte um aus dieserPosition heraus seinem UFO-Hobby mehr Schub zugeben. Eines seiner Werke heißt "Secret of the Ages" undhandelt um ein Loch im Nordpol (Theorie derHohlerde), durch welches sich Fahrzeuge aus demErdinnern herausbewegen, um in unserem Luftraum zuoperieren. Andere seine Buchtitel sind "OperationEarth", "Forgotten Heritage", "The Sky People" oder"The Flying Saucer Story". Ein amerikanischer

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Kommentator meinte deswegen bissig: "Scheinbar sinddie Briten anfällig für solch hanebüchende Sachen.Zum Glück ist Charles Berlitz kein Mitglied desamerikanischen Kongress." Wie auch immer, es wird inder UFOlogie ein viel zu großes Gewicht auf diesenDebattierclub gelegt (auch wenn John Michel 1979 imVerlag Pentacle hierzu ein Buch namens "The HouseOf Lords UFO Debate" veröffentlichte und Autoren wieMichael Hesemann sogar von der "Einrichtung einerUFO-Studiengruppe" überschwenglich, wenn auchfalsch, sprachen), der keine politischenEntscheidungen trifft. Das eigentliche politischeInstrument in England ist das House Of Commons.Das House Of Lords besteht aus Erzbischöfen,Baronen und Freiherrn etc. Aus heutiger Sicht warendieses erste und die nachfolgenden Anhörungen kaumfür den seriösen UFO-Forscher interessant, da dieRunde entweder schlecht informiert oder zu skeptischbzw zu naiv-gläubig ausfiel. Wie auch immer, darauswurde dann die "House Of Lords All-Party UFOGroup". Der Earl of Kimberley, Luftfahrtexperte der Liberalen,hatte hier bei jener abendlichen Sitzung behauptet,dass es "Berichte darüber gibt, dass die VereinigtenStaaten und die UdSSR 1971 einen Vertragunterschrieben, UFO-Informationen auszutauschen -aber der Vertrag besagte weiter, dass man den Restder Welt im Dunkeln lassen wolle. Zu viele Menschen -einfache wie prominente - haben UFOs gesehen.Zehn Regierungen haben nun öffentlich zugegeben,dass UFOs existieren und real sind: Frankreich,Norwegen, Schweden, Brasilien, Argentinien,Venezuela, Mexiko, die Phillipinen, Peru und Grenada.

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Andere Regierungen wissen, dass UFOs existieren,aber geben dies nicht öffentlich zu. Ist es nicht an derZeit, dass uns auch die britische Regierunginformiert?" Dem hielt der Viscount of Oxfuirdentgegen: "My Lords. Es wird in dieser Debatte erklärt,dass unsere Regierung in eine vorgeblicheSchweige-Verschwörung verwickelt ist. Ich kann EureLordschaften versichern, dass die Regierungkeineswegs in einer solchen Vertuschung engagiertist. Ich muß betonen, dass dasVerteidigungs-Ministerium jegliche UFO-Berichte prüftum festzustellen, ob sich daraus irgendetwas inSachen Landesverteidigungs-Interesse ergibt, aberbisher haben wir nichts gefunden, was daran glaubenläßt, das sie außerirdischen Raumschiffe darstellen." Wie auch immer, aus dieser Erfahrung heraus hätte ernämlich schnell gelernt, dass dieVerzerrungsparameter in Zeugendarstellungen immerwieder die selben sind, sobald die Menschen mitunerwarteten und ungewohntenHimmelsgeschehnissen der unheimlichen Artkonfrontiert werden. Da werden falscheRichtungsangaben genauso gemacht wie falscheZeitangaben, unrichtige Sichtungsdauer wird plakatiertund Höhenschätzungen sind sowieso am dunklenHimmel zu vergessen. Dies gilt nicht speziell fürderartige UFO-Klassen, sondern für das ganzeSpektrum der UFO-Erscheinungen im allgemeinen.Weiß man dies so wie Nick Pope nicht, dann wird mannatürlich aus dem Unwissen heraus genötigt,Einschätzungen vorzunehmen, die an der Realitätvorbeigehen und bei denen man selbst nicht merkt, aufdem falschen Gaul zu sitzen.

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*= Ohne den Skeptical Inquirer vom Sommer 1979wäre aber die Story noch unvollständig. Dort berichteteHans van Kampen vom "Holländischen UFO-Hagel".Am 31. Dezember 1978 gab es einenbeeindruckenden Hagel von UFO-Sichtungen in denNiederlanden. Viele tausend Menschen meldeten eineUFO-Formation quer über den Himmel ziehen. DieLeute im nördlichen Landesteil berichteten von einemrelativ hoch dahinziehenden Phänomen, die Menschenim Süden von niedrig dahinzischenden Objekten. Imallgemeinen wurde das Phantom der Nacht als eineSerie von hellen Lichtern mit blitzenden Schweifenbeschrieben. Sie erschienen grob im Nordwesten undverschwanden gegen Nordosten und waren etwa zweiMinuten lang zu sehen. Unter den Zeugen einigePiloten und Amateurastronomen. Kernzeit: kurz nach20 h. Am 2. Januar 1979 war diese Erscheinung denmeisten Zeitungen des Landes eineSeite-1-Schlagzeile wert. Einige eher sensationellausgerichtete Blätter berichteten von einer "weltweitenUFO-Welle", weil das Phänomen ebenso in Englandgemeldet worden war. Wie immer, es gab auch hastigeWegerklärungsversuche. So deutete Prof. C. de Jagervon der Staatsuniversität in Utrecht an, dass dasPhänomen durch einen hellen Feuerball-Bolidenentstanden sei während ein Experte desköniglich-holländischen meteorologischen Instituts inDe Bilt es als "ein seltenes Aurora-Phänomen"definierte. Nur der bekannte holländische Satelliten-BeobachterBert Kroon aus Apeldoorn nahm sich an derSatellitenbeobachtungsstation Kootwijk sachgemäß

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den Ereignissen an und verglich die Meldungen miterwarteten Satelliten-Niedergängen an diesem Abend.So stellte sich heraus, dass die Booster-Stufe einerrussischen Rakete vom 25. Dezember 1978 für 20:03 hzwischen Aberdeen, Schottland und Hannover(Westdeutschland) mit ihrem Re-Entry erwartet wordenwar. Die Stufe zerbrach in etwa ein Dutzend Teile unddiese sorgten für das Himmels-Spektakel. Am 4.Januar 1979 revidierte dann Prof. de Jager seine ersteEinschätzung und schloß sich Kroon an. Hans vanKampen erhielt später dann Fotomaterial eines inDeutschland niedergegangen Teils, welches von HerrnJ.Oudshoorn, einem Mediziner, im Auftrag desholländischen Militär-Nachrichtendienstes fotografiertworden war. Für Pope kann es kein Re-Entry gewesen sein, was daüber den Nachthimmel des Königsreichs zog, alleinschon deswegen, weil von der RAF-Einrichtung inShawbury ein Wetterfrosch meldete, dass dasPhänomen fünf Minuten lang zu sehen war (obwohl esmit vielen hundert Stundenkilometern dahinflog?) undin Rugeley man ein niedriges Summen vom UFO herwahrgenommen haben will (das Summen kann auchandere, externe Ursachen gehabt haben oder sogarals tatsächliches und mißverstandenesBegleitgeräusch des Re-Entry-Durchgangs aufgetretensein). Wie ging es nun weiter? Pope schritt voran undtat etwas, was bisher in seinem Job einmalig war - erließ sich alle Radaraufzeichnungen aus jener Nachtkommen und hatte somit etliche Stunden damit zuverbringen, sich die VHS-Videos der Aufzeichnungenanzuschauen.

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Das Ergebnis war enttäuschend, bestensfallsschwache Blips die aufleuchteten und wiedervergingen waren darauf wie Geister in der Nacht zusehen und die RAF-Spezialisten erklärten sie auchnoch als überaus bekannte Erscheinungen wiesogenannten ground clutter: z.B. Baumspitzen vonhohen Bäumen, die sich gelegentlich auf Radarabbildeten etc. Frust brachte dies natürlich deswegenauf - Pope hatte unzählige glaubwürdigeAugenzeugenberichte vorliegen, die er nicht mehrignorieren konnte, aber was auch immer da vom 30.auf den 31. März 1993 "im Zickzack über Britanienflog, wurde nicht durch Radar bestätigt". Merkwürdig:RAF Fylingdales als Weltraum-Überwachungspostenhatte ihm doch den Re-Entry des Cosmos 2238hochgerechnet gehabt. Danach hielt er aber wegen des UFO-Zaubers garnicht erst Ausschau bei seiner Betrachtung des für ihnüberdeutlichen, "echten" UFOs als wiederkehrendeManifestation des von ihm bereits falscheingeschätzten Vorgangs aus Belgien vom 30./31.März 1990. So schnell kann man sich also aus demUnwissen heraus psychologisch derart konditionieren,dass die Wahrheit gar nicht mehr gesehen werdenkann und überaus nebulöse Ideengebilde erscheinen,die dem Betroffenen als betonharte Fakten erscheinenmögen. So entsteht das Trugbild, welches dieUFOlogen vor sich aufgebaut haben. Pope trug nun alle Informationen zusammen, die er inSachen 30./31. März 1993 gesammelt hatte und"konstruierte einen Bericht" der Sichtungen, den erseinem Abteilungsleiter schickte. Er hatte bei deramerikanischen Botschaft nachgefragt, ob die

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Amerikaner etwas mit dem Fall zu tun hatten und einenungewöhnlichen Flugzeug-Prototypen wie diesagenhafte "Aurora" über England in dieser Nachteingesetzt hatten, doch dies wurde dort verneint.Bereits zur belgischen Welle hatten die belgischenVerantwortlichen bei den Amerikanern nachgefragt, objene Geheim-Flugzeuge eingesetzt hatten, welche vomRadar nicht erkannt als Tarnkappen-Bomber nun fürFliegende Dreiecks-UFOs für mißverständlichenWirbel in Belgien gesorgt haben könnten - auch hierwar ein glattes Nein die Folge gewesen, so schließtsich also wieder der künstlich erzeugte Kreis.Geflissentlich umging er den Begriff "UFO" undverwendete lieber "unbekannte Maschine" dafür. DerReport passierte die Kommandokette bis hin zumAssistant Chief of the Air Staff. Als offizielle Feststellung vertrat Nick "Spooky" Popehier die Meinung, dass eine Maschine vonunbekannter Herkunft und Natur erschienen sei unddas Motiv der Besatzung ebenfalls unbekanntgeblieben ist. Über die Reaktion der Vorgesetztenhaben wir oben bereits mehr erfahren. Dennoch wardiese Fall-Erfahrung für Pope der Stein des Anstoßes,seine eigene Einstellung dem Thema gegenüber zuverändern, aus dem Skeptiker wurde der bekannteGläubige in diesen Tagen nach dem 31. März 1993.Ich denke, dass derartige Inital-Erfahrungen dieallermeisten UFOlogen irgendwann zu Beginn ihrerufologischen Karriere durchgemacht haben. Und wieim Fall Pope mag es durchaus sein, dass das darauferrichtete Gebäude und seine Basis nur aus Luft undSand besteht - einer Seifenblase eben.

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Was erfahren wir über UFO-Politiker ?

Major Sir Patrick Wall hatte ein aktives Interesse amRandlesham Forrest-Fall von 1980. Sir Patrick war derkonservative Parlamentsvertreter für Humberside undinteressierte sich bereits seit 30 Jahren für eineernsthafte UFO-Forschung, in seiner politischenFunktion nutzte er auch jede Gelegneheit, um hiervorstellig zu werden. Er arbeitete beim MoD und alsNATO-Berater während des Kalten Kriegs, in dieserFunktion hatte er direkten und nahen Zugang zuverschiedenen Angelegenheiten der nationalenSicherheit. 1989 wurde er sogar BUFORA-Präsidentund ist ebenfalls als internationaler Experte desUFO-Phänomens bekannt (?). Im weiteren hören wir mehr über Brinsley Le PoerTrench, dem Earl of Clancarty, welcher alsUFO-Forscher und -Schriftsteller sich verschiedeneMale bei den UFO-Organisationen ContactInternational und BUFORA hervortat und die treibendeKraft hinter der House of Lords-Debatte zumUFO-Thema im Januar 1979 war.* Damals gab es eine großes Interesse und obgleich dieallgemeine Angehensweise eher oberflächlich bliebwaren die parlamentarischen Aufzeichnungen hierzu,der Hansard, schnell des Inhalts wegen ausverkauft.Als direktes Resultat dieser Debatte rief Lord Clancartyeine UFO-Studiengruppe des House of Lords insLeben, die aber leider schon lange nicht mehr existiert.Pope: "Ich hatte selbst nur eine Gelegenheit mit einemPolitiker die UFO-Frage zu diskutieren und dies waram 3. August 1992, als der Unterstaatssekretär derVerteidigung, Lord Cranborne, unser Büro besuchte.

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Ich gab ihm eine Einweisung und er war wegen derAnzahl der Berichte erstaunt, die wir erhielten. Dieswar wahrscheinlich eine der eher seltenenGelegenheiten, wo ein führendes Mitglied desVerteidigungs-Stabs ein Briefing zum UFO-Phänomenerhielt." *= "UFO-Aktivitäten werden vertuscht" hieß es in einerdpa-Meldung, die die Frankfurter Rundschau vom 19.Januar 1979 verwendete: Die streikgeplagten Britensollten ungeachtet ihrer Versorgungskrise undNotstandsdebatten nicht die Sicht für die wahrhaftglobalen Probleme der Fliegenden Untertassenverlieren. Dies wenigstens ist die Meinung desOberhausmitglieds Graf Clancarty, der gestern abendim ehrwürdigen Oberhaus des Parlaments, dieRegierung "welt-weiter Vertuschung über dieAktivitäten Fliegender Untertassen" bezichtigte. "Es istan der Zeit, dass die Regierung unsere Bevölkerungdarüber informiert, was sie über Fliegende Untertassenweiß", forderte der Graf. Mit Nachdruck trat erBehauptungen entgegen, dass die FliegendenUntertassen aus dem Weltall eine bewaffnete Invasionauf dem Planeten Erde gestartet hätten. "Es sind wirErdlinge, die auf sie gefeuert haben."

Und die Kornkreise?

Kaum ein Buchwerk über Kornkreise, kaum einZeitschriften-Feature hierzu ohne das von geheimenAktivitäten des britischen Militärs seitenlang undaufwendig spekuliert wird. Nick Pope, der gerade inden Gipfelzeiten des Phänomens seinen Schreibtischals offizieller UFO-Experte besetzt hatte, erklärt klipp

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und klar, dass alle Geheimnisse und vorgeblichübernatürliche Lösungen "widersprüchlich und ohneFolgerung" blieben und die meisten wildenGeschichten wahrscheinlich auf die Verrückten in der"UFO-Lobby" zurückgehen, "die von derUFO-Verschwörung und Männern in Schwarzbesessen sind". Im Secretariat (Air Staff) 2a hatteniemand ein Interesse an der Sache und dieVerantwortlichen sahen keinerlei Anlaß sich darum zukümmern, Pope hatte bestensfalls abzuwarten und zusehen, wie sich die Sache entwickelte. Allein schonder Flop vom 25. Juli 1990, als während dersogenannten Operation Blackbird, als Medien-Zirkusvon Andrews und Delgado in Szene gesetzt, unter denNasen der Cropwatcher und unter Umgehung ihrerhochempfindlichen Ausrüstung einige Spaßvögeleinen perfekten Kornkreis zauberten und in dessemZentrum noch okkultes Spielmaterial hinterließen,schreckte im Ministerium ab. Seither hatten die Kreise und Piktogramme den Ruchweg, durchweg gefälscht zu sein. Als dann später nochDoug & Dave auftraten, war das Faß zum überlaufengekommen. Zwischenzeitlich hatte sich noch derWetterforscher und Wissenschaftler Terence Meadendie Finger verbrannt, weil er im Oktober 1991 fürChannel 4 einen Kreis als "echtes Phänomen"einstufte, welcher tatsächlich aber von densogenannten Wessex Sceptics ins Korn gelegt wordenwar. Meaden, der sich so selbstsicher gab, echte vonfalschen Kreisen unterscheiden zu können, mußteeinen schweren Schlag hinnehmen. Für die Wissenschaft als ganzes ist es ein gefährlichesSpiel sich mit solchen Dingen wie Yeti, Loch

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Ness-Monster, PSI-Phänomenen oder UFOseinzulassen, da das Risiko mit getürktem Materialkonfrontiert zu werden, was als Beweis vorgelegt wird,sehr hoch ist. Jederzeit auch kann man mit Menschenkonfrontiert werden, die Geschichten aus ihrer eigenenPhantastiebesessenheit heraus weitergeben. BeideElemente zusammen als "Authenzitätsbeweis" fürirgendein beliebiges Para- oderGrenzwissenschafts-Phänomen zu nehmen, kann zumGesichts- und persönlichen Reputations-Verlustführen. Terence Meaden hat es erlebt, MUFON-CES(vertreten durch die Herren von Ludwiger & Klein)haben es erlebt. Viele andere in den vergangenenJahrzehnten ebenso. Auch Nick Pope erfährt aus seiner Uninformiertheitheraus Pleiten, Pech und Pannen - in SachenKornkreise nimmt er persönlich die Position ein, daseinige dieser Piktogramme schon "real" sein können.Seine Begründung: Wünschelruten sprechen auf siean - falsche jedoch nicht! Dabei ist dasWünschelrutengehen selbst schon ein Lotto-Spiel undwissenschaftlich mit keinerlei exotischem Phänomenbesetzbar (siehe hierzu die Arbeiten der GWUP). Hier fällt Pope auf einen urbanen Volks-Aberglaubenherein. Damit entzieht er sich selbst die Basis fürGlaubwürdigkeit und Anspruch auf eine ernsthafteUntersuchung der Phänomene. Da nützt es auchnichts, wenn er vielleicht aus Hilflosigkeit heraus,erklärt, dass es eigentlich egal ist ob die Formationenecht oder falsch sind: "Wichtig alleine ist, dassjedermann damit eine gute Zeit hatte. DieKornkreis-Macher haben uns allen ein bißchen Freudegebracht, als wir im Korn standen und uns über die

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Formationen wunderten." Der Mann vom britischenMoD übersieht nämlich, dass der Kornkreis-Spuk einvitaler Impuls für eine neue Ausrichtung der Esoterik,des New Age-Wunderglaubens und der UFOlogie inunserem Jahrzehnt war. Er vergrößert damit nurmehrdie Basis für allerlei Aberglauben, den er selbst in sichträgt, wenn er die Wünschelrute als geeignetes"Meßgerät" zur Differenzierung "echter" und "falscher"Kornkreis-Formationen hernimmt. Kein Wunder also,wenn Pope selbst eingesteht, Ziel des MoD-eigenenHumors geworden zu sein, als er zum "UFO DeskOfficer" bestimmt worden war. Und die Rindviehcher-Verstümmelungen? Liest mandie britische UFO-Presse, dann soll diesesSchreckens-Phantom aller Landwirte auch Englandheimsuchen und deswegen wird es zum ufologischenThema gemacht. Doch Pope erklärt, dass er in seineroffiziellen Position keinen Anlaß sah sich mitderartigen Mutilations zu beschäftigen, da "dieVerbindung zwischen UFOlogie undTierverstümmelungen obskur ist und nur wenigaußerhalb den USA diskutiert wird". Obskur mag dieVerbindung sicherlich sein, aber "wenig" wird darüberaußerhalb den USA sicherlich nicht diskutiert, hier istsich der Mann vom MoD-UFO-Schreibtisch derSituation nicht ganz bewußt, obwohl er beste Kontaktezu den Herausgebern des englischen UFO Magzinepflegt, die ja als erste das Thema für Europahochzogen. Zum Abschluß sei vielleicht noch einmal auf die großeVerschwörung des Schweigens eingegangen, welcheman auch der britischen Regierung betreffs denUFO-Phänomen vorwirft. Nick Pope macht hierzu eine

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interessante Anmerkung: Bei den verschiedenenzivilen UFO-Gruppen macht sich nach fünfzig Jahrender Frust breit, weil der UFO-Beweis sich trotz allerMühen nicht materialisierte. Auch wir denken, dassdies der heimliche Hintergrund ist, warum sich sovieleUFOlogen für die Verschwörungs-Theorie begeisternkönnen, um über den eigenen Beweisnotstandhinwegzusehen. Irgendwie erinnert das Bild an dieMohrrübe vor der Nase des Esels. Aber das diesbefruchtende System wurde gerade auch aus demKornkreis-Problem heraus überdeutlich.

Fazit: Open Skies, Closed Minds - ein Reinfall ?

Nach all dem bisher geschilderten fällt es schwer, dasBuch zu empfehlen (zumal es einige MengeFüllmaterial in sich trägt und teilweise die längstgegessene UFO-History nochmals nacherzählt) -dennoch ist es ein Musterbeispiel für die Ausbildungdes persönlichen UFO-Aberglaubens einer ernsthaftum Aufklärung des UFO-Phänomens bemühtenPerson. Wir haben gesehen, dass das Informations-Defizit(und dies trat trotz seiner Spitzen-Position auf!) schulddaran trägt, das der sympathische Nick Pope zumUFO-Gläubigen wurde. Das Wie und Warum istsicherlich auch auf sehr viele Hobby-UFOIogenübertragbar, egal welchen Beruf sie ansonstenausüben mögen und welche gesellschaftliche Stellungsie einnehmen. Pope fühlte sich an seinemUFO-Schreibtisch-Job alleingelassen von seinemMinisterium (weil sich niemand dort ernsthaft für UFOsinteressierte), also suchte er Hilfe bei den bekannten

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UFO-Gruppen (mit besonders heftigem Interesse aneiner bestimmten Ausrichtung des Themas) die ihmernsthaft erschienen im Zivillager. Hier bekam erbesondere Ansichten und Meinungen nebenpraktischer Hilfe zu aktuellen Vorfällen vorgetragen,die ihn schließlich auch gefangennahmen. Leider hatteNick Pope nicht den intellektuellen Mut gefunden, umseinen Weg selbst zu beschreiten, um damit auchideologisch unabhängig zu bleiben. Es wäre vielleichtinteressant gewesen zu sehen, was aus ihm gewordenwäre, hätte er nicht die ufologische Kontaminierungerfahren. Andererseits hat er, so denken wir, die Position undAnsicht seines Arbeitgebers sachlich und nüchterndargestellt, auch wenn ihm gelegentlich grimmig dabeiwar, weil er aufgrund des Abgeschobenseins an denUFO-Schreibtisch zum Sonderling innerhalb des MoDgeworden ist und deswegen sicherlich auch manchenFrust abzubauen hat. Die ganz großen Enthüllungenbrachte zwar sein Werk nicht mit, aber einenhoch-interessanten Hintergrundbericht, den wir nichtmissen möchten. Auf jeden Fall sollten hiernach dieErwartungen der UFOlogie in Hinsicht aufUFO-Akten-Freigaben und die damit verbundenenInhalte nicht mehr so hochgeschraubt werden, weil dieEnttäuschungen dann um so größer ausfallen. Es gibtkein Cover-Up in Whitehall betreffs UFOs. Sicher, es gibt eine Menge Geheimpapiere, aber siebeinhalten keine weltverändernden Wahrheiten, jaselbst Akten z.B. des Verkehrs-Ministeriums sind heutenoch unter Verschluß in denen z.B.Entscheidungsfindungs-Prozeße dargestellt sind, wieman dazu kam, die Farbe auf einem Verkehrsschild

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festzulegen (dies ist von Pope selbst in SIGHTINGSNr. 4 beschrieben!). Will heißen: Wenn etwas geheimist, muß es noch lange nicht interessant sein. Dies giltauch für die aktuelleren MoD-UFO-Berichte über UFOsin den 70ern, 80ern und 90ern. Diese unterliegen nochdem Public Record Act der 30jährigen Verwahrung bissie im Public Record Office von Kew frei einsehbarsind. Die Behörde setzte die Anweisungen für ihreBürokratie irgendwann einmal für den Arbeitsablauffest und Zivilbedienstete (und keine Generäle oderMinister bzw gar Regierungs-Chefs) wie Popebekommen damit ihren Job - sie entscheiden dann,was zurückgelegt (weil interessant für die Nachwelt)wird und was aus Platzmangel ins Feuer kommt (wiedas meiste Material zu UFOs von vor 1967, welchesals UNWICHTIG von irgendeiner 'grauen Maus' bewertet wurde). Pope höchstselbst in SIGHTINGS Nr. 4: "Dies isttragisch, aber mit dem bekannten Hintergrundverständlich." Hätte es 1966 nicht 95 UFO-Meldungenans MoD gegeben und wäre nicht 1967 der Flapgewesen, welcher 362 freisetzte, wäre kaum dasöffentliche Interesse (=Zeitungen drucken Leitartikelüber UFOs und TV bringt spezielle UFO-Sendungen)gewachsen und damit die Entscheidung gefallen, dassdas Thema interessant ist (wenn auch nicht wichtig fürdie Regierung). Im konkreten Fall liegen also derzeit10 Ordner aus den 50ern und 60ern in Kew (RuskinAvenue) zur Einsicht aus. Die Referenznummern sindAIR 16/1199, 20/7390, 20/9320, 20/9321, 20/9322,20/9994, 2/16918, 2/17318, 2/17526 und PREM11/855. Öffnungszeiten und notwendige Details über

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Ihren möglichen Zugang erfahren Sie unter Telefon:0044-181-876-3444. Gut, der Himmel mag nach wie vor offen sein, aber derVerstand ist ebenfalls zu Höhenflügen in phantastischeBereiche hinein imstande. Und was hier zum erstenMal ein Regierungs-UFO-"Experte" auspackte ist füreinige unter uns gar nicht so neu gewesen.Gelegentlich hätte Nick Pope schon ganz gut unserenRat brauchen können, gerade auch weil er in seinemInterview mit dem englischen UFO Magazine (Teil II)erklärte, mit seinem Buch das Wissen des offiziellenRegierungs-UFO-Manns vorzutragen und mit seinemBuch die Brücke zu den neutral-eingestelltenMenschen und zu den Skeptikern schlagen zu wollen -auch in seinem Amt! Widersprüchlich dazu gesteht eraber ein, nicht der große Experte zu sein, der vieleAntworten geben kann - da muß man ihm sogarzustimmen und darüber hinaus noch unsere bereitsangeführte Feststellung der partiellen Uninformiertheitvon Pope berücksichtigen. Der wahrgewordene Fox Mulder hofft mit seinem Buchdem Thema UFO mehr Respekt in der Öffentlichkeit zuverschaffen und die Diskusion in ernsthafte Bahnen zuführen; er versteht sich auch nicht als Opfer oder garVertreter einer Vertuschung durch seine Regierung.Da können wir also schon gespannt (?) auf denNachfolgeband mit dem provisorischen Titel namensCrimes Against Humanity warten, der uns alsspezielles Entführungs-Buch bereits angekündigt wird.Für Nick Pope sind nämlich jetzt plötzlich dieseEntführungen der Brennpunkt für das ganzeUFO-Phänomen, auch wenn er die Kontroverse rundum die Regressions-Hypnose und dem False Memory

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Syndrome kennt und die Probleme anerkennt:"Dennoch gibt es sehr viele Beweise." Wie das UFO Magazine in seiner September/Oktober1996-Ausgabe zu berichten wußte, beinhaltete dieSunday Times- Bestseller-Liste vom 9. Juni einigeÜberraschungen. Erstmals waren gleich mehrereUFO-Autoren mit ihren Werken vertreten: Platz 3 nahmsofort Nick Popes Open Skies, Closed Minds ein(obwohl gerade eine Woche vorher erschienen!), aufPlatz 6 stand Timothy Goods Beyond Top Secret: TheWorldwide Security Threat, Platz 4 nahm JaneGoldmans The X-Files Book of the Unxplained ein. Inder selben Zeitung wurden "zufällig" auch gerade diebeiden Pope & Good-Bücher positiv besprochen,sodass der Impact auf die Öffentlichkeit durch diesesmillionenauflagige Sonntagsblatt kaum außer acht zulassen ist!Im M2000 für Okt./Nov. 1996 gibt es einen Beitrag, derNick Pope über den grünen Klee lobt. Hier wird Popeals "Experte der britischen Regierung" vorgestellt, umerstmals eine Brücke zwischen den Gläubigen und denSkeptikern zu schlagen. Pope soll also "überzeugendeBeweise" vorstellen, die zur Stützung der Existenz vonaußerirdischen UFOs dienen! Hesemann trägt dickeauf: "Pope leitete die offizielle Untersuchungenangeblicher UFO-Entführungen, von Kornkreisen undTierverstümmelungen, und er verfügt über ein breitesWissen über jede Art paranormaler Phänomene." Dasist Schönfärberiei hoch Zehn! Und auch Nick Pope glaubt, die Medien und dieGesellschaft "machen jeden lächerlich, der behauptet,ein Ufo gesehen zu haben... Das ist schade, denn diemeisten dieser Menschen sind intelligent und ehrlich."

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Da sollte sich der liebe Nick doch nur einmal dieMedienberichterstattung im Zuge der Jahrzehnteanschauen. Sicherlich gibt es in Feature-Artikelnschon Spott und Hohn, aber im allgemeinen sind dieBeiträge doch von Mystifizierung getragen. InAnbetracht sein Popes Nachfolger amUFO-Schreibtisch erfahren wir, dass dieser weitausweniger effizient arbeitet und nicht mit der Energie andie Sache geht, wie es Pope zuvor tat. Im weiterengesteht Nick Pope ein bei "einer Menge Bereiche" mitden UFOlogen und ihren Vorstellung nichtübereinzustimmen.

Nick Pope im Interview

Im englischen For Him-Magazin vom Februar 1996erschien ein Interview zwischen Journalist AnthonyNoguera und Nick Pope, der von 1991 bis 1994 für diebritische Regierung, innerhalb desVerteidigungs-Ministerium (Abteilung Air StaffDepartment 2A), UFO-Sichtungen untersuchte. AlsZivilbediensteter hatte er etwa den Rang eines ArmyMajor am sogenannten "UFO-Schreibtisch". SeineAufgabe war es, festzustellen, ob durch dieUFO-Berichte eine Bedrohung der britischenVerteidigung entstände. Pope erklärte kategorisch, vorher keinerlei Interessean UFOs gehabt zu haben, bevor man ihm den "Job"anbot. Auch wenn dies keine ideale Voraussetzung fürein solches Aufgabengebiet ist, sah es Pope alsselbstverständlich an "mein Bestes zu tun, um derSache gerecht zu werden". Hierbei wurde er vomSkeptiker zum Gläubigen, wonach hinter UFOs eine

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Technologie stehe, die jenseits dessen ist, die wirMenschen besitzen! Auch wenn Pope selbst nie einUFO sah, so bekam er es doch mit glaubwürdigenAugenzeugen-Berichten, Fotos, Videos undklassifizierten militärischenGeheimdienst-Informationen zu tun, die ihn einesbesseren belehrten. Langsam realisierte er für sich,das irgendetwas da über uns abläuft, was jenseitsunseres Verständnis liegt. Unter den Zeugen befandensich Piloten der RAF, welche als ausgebildeteBeobachter "sicher keinerlei Verwechslungenunterliegen" - ist die mutige Feststellung von NickPope, der inzwischen zum festen Zirkel derufologischen Vortragenden in England wurde.Natürlich muß man anmerken, dass der amerikanischeAstronom Hynek bereits zurecht feststellte, dass diePiloten ausgerechnet die schlechtesten Zeugen sind.Nicht umsonst sind es gerade astronomischeErscheinungen wie Boliden oder helle Planeten, die invielen Fällen für UFO-Verwirrung bei Zivil- wieMilitär-Piloten sorgen. Dieses Gott-Vertrauen in dieFähigkeiten von Piloten ist nur mit übergeordnetenEnthusiasmus hinsichtlich des elitären Piloten-Berufszu erklären. Noguera fragte nach, was die offiziellePosition der englischen Regierung in Sachen UFOsist. Pope: "Man schaut sich jeden Bericht an, um sich zuversichern, dass er keine Bedrohung beinhaltet, aberes gibt keinen Glauben an Aliens deswegen." Gefragtdanach, wie das MoD auf die Veränderung in derHaltung von Pope reagierte, antwortete er: "Einigeglaubten wohl, ich sei nun abgedreht und alsherauskam, das ich an einem Buch schreibe, drehten

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dort einige durch und plötzlich wurde ich für sie zumpublic enemy number one. Dennoch, die meistenLeute stehen hinter mir. Ein oder zwei Leute wärenwohl glücklicher, wenn das Buch niemals dasTageslicht erblicken würde und ein oder zwei Leutesehen deswegen Schwierigkeiten aufkommen - aberes gibt keine klassifizierten Informationen darin.Aufregen werden sich vielleicht einige deswegen, weilich einige Fragen nicht beantworten kann." Für Popesind "SIE" hier, auch wenn dies einige Leute nichtanerkennen wollen oder, besser, nicht wissen, wie siemit dieser Feststellung umzugehen haben.Pope: "Sie besuchen uns, aber sie leben nicht unteruns. Da gibt es Maschinen, die in unserer Atmosphäreoperieren. Außerirdische besuchen diesen Planetenaus uns unbekannten Gründen. Es ist schwer möglichdie Motive der Aliens zu ergründen, wenn wir sieschlicht nur mit der menschlichen Logik angehen. Fürmich ist der Beweis erbracht, sie sind definitiv hier."Der überzeugendste Beweis ist für Nick Pope dasGeschehen über Belgien, "wo allein 2.700 Menschenin einer Nacht ein UFO meldeten (?) und zur selbenZeit, militärisches Radar das Objekt auf den Schirmbrachte. Die rapid reaction force schickte sofort zweiF-16-Kampfflugzeuge auf das mit Mach 5 sichbewegende Ziel hoch. Doch da die Top-Speed der F-16 bei 1.200 mph liegt,konnten sie das UFO nicht abfangen. Die Belgiergestanden ehrlich zu, dass da was in ihrem Luftraumgewesen war und sie nicht wissen, was es war.Letzthin gab es Hunderte von Sichtungen über demschottischen Bonnybridge, wobei viele sich auf eingewaltiges Dreieck bezogen und welches scheinbar

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das selbe wie von Belgien ist." Solange also einoffizieller UFO-Untersucher des Ministry of Defence(MoD) keine echte Ahnung hat, sieht es schlecht ausob des "überzeugendsten Beweises", der beigenauerer und fachmännischer Analyse schnell poröswird und zerbricht. Aus diesem Grunde zeigt sicheinmal mehr, dass die Ermittlungen der Militärs auchnicht immer wasserdicht sind, weil den damitbeauftragten und zeitlich nur beschränkt damitbefaßten Mitarbeitern der tiefergehende Durchblickfehlt, wie er beispielsweise bei einigen wenigendeutschen UFO-Phänomen-Ermittlern meinerGeneration vorhanden ist. So ist es auch kein Wunder, wenn z.B. dasbaden-württembergische Innenministerium im Herbst1986 CENAP als ideale Anlaufstelle für UFO-Berichteempfahl, weil es selbst nicht damit umzugehen weißund auch gar kein Interesse am UFO-Phänomen zeigt.Gleiches gilt für die DARA in Köln, welche mit Freudeunser Angebot aufnahm, dortige UFO-Anfragen und-Berichte an uns weiterleiten zu können. Gleiches giltfür zahlreiche astronomische Einrichtungen, die unsUFO-Zeugen weitervermitteln. Es mag Lammer/Sidlanicht paßen und sie werden deswegen sogar rechtfrech (siehe S. 279 in ihrem aktuellen Buch,UFO-Nahbegegnungen) oder unverschämt, wenn siejenen Einrichtungen vorwerfen bei diesen sei "einigesfaul" oder "die zuständigen Personen wären fehl amPlatz".In Jenny Randles Northern UFO News für März 1996lasen wir verblüffende Nachrichten. Jenny wurdeletzten Sommer unerwartet von einemBBC-Produzenten angesprochen, welcher eine seriöse

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UFO-TV-Dokumentation für eine PrimeTime-Ausstrahlung plante. Britain´s Secret UFO Filesist der Name des neun Monate lang durchgezogenenProjektes und wurde am 11. April 1996 bei BBC-2 um20 h ausgestrahlt. Dieser Beitrag ist nur ein Teil einerneuen Serie namens "Secrets of the Supernatural".Jenny konnte deutlich in die UFO-Produktioneingreifen und ihre eigenen Ideen erstmals von einerPosition hinter der Kamera umsetzen, auch wenn siefür das Endprodukt nicht verantwortlich zeichnet undnur Hilfestellung bei der Planung,Kontaktvermittlungen und Grundideen geben konnte.Dabei wollte man dem "UFO-Schreibtisch" beim MoDauf den Zahn fühlen und zeigen, was die UFOs imbritischen Verteidigungs-Ministerium für eine Rollespielen. Zwei Fälle sollen hervorgehoben werden, der R/V-Fallvon Lakenheath* im August 1956 und das Foto,welches in Burgh Marshes nahe Marlisle im Mai 1964aufgenommen wurde. Jenny erklärte noch, dass dieBBC versucht ist, diese neue Serie auch ins Auslandzu verkaufen. Leider war der aktuelle UFO-Offizierbeim Air Staff 2A derzeit nicht bereit, vor die Kameraszu treten und zu erklären, was er im Dienst derSteuerzahler tut. Doch es wird eine schriftlicheErklärung des MoD eingeblendet, wonach man dort"kein direktes Interesse betreffs UFOs/FliegendeUntertassen habe, auch wenn man hinsichtlichaußerirdischen Lebensformen völlig offener Gesinnungist". Diese Zurückhaltung geht sicherlich auf NickPopes Schritt in die Öffentlichkeit zurück. *= Übrigens gab es im Juli 1956 auf der RAFLakenheath tatsächlich eine ernsthafte Begebenheit

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der ganz anderen Art. Damals knallte ein USAFB-47-Bomber mit Nuklearwaffen an Bord beimVerlassen der Rollbahn in einen Waffensilo und sorgtefür ein Feuer - bei dem drei Atombomben mitten drinlagen. Wenn die Bomben hochgegangen wären, wärees zu einer weiträumigen Katastrophe gekommen,aber das Desaster konnte durch wagemutigeFeuerwehrleute verhindert werden. Dieser schiereatomare Unfall wurde 23 Jahre lang verheimtlicht, erstdann packte ein in Pension gegangenerUSAF-General dazu aus. Inzwischen haben wir das Video obigerFernsehsendung der BBC erhalten - sie ist tatsächlichnicht schlecht gemacht. Nicholas Pope überrascht dieSzene mit ihren abenteuerlichen Vorstellungen überUFO-Forschung und geheime Untersuchungen. Erhatte in seiner dreijährigen Dienstzeit beim"UFO-Schreibtisch" des Verteidigungs-MinisteriumsZugang zu allen Originalakten, welche inzwischenauch im Public Record Office in Kew ausliegen.Jegliche Spekulation über geheime, wissenschaftlicheUntersuchungen durch verborgeneRegierungs-Vertreter weist er zurück, ganz imgegenteil, genau dieses Desinteresse eine solcheUntersuchung durchzuführen, bedauert er. Auch alleSpekulationen über "UFO-Untersucher" durch dieRegierung, welche UFO-Zeugen aufsuchten undinterviewten, weist er als baren Unsinn zurück, dahierfür gar kein Personal bereitstand: We did notvisiting witnesses. Pope macht klar, Zugang zu allenGeheimakten der englischen Regierung in dieserAffäre gehabt zu haben und wer UFO-Material, ebendie gesammelten Berichte über gemeldete Vorfälle,

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einsehen wollte, mußte sich bei seiner Stelledeswegen melden und eine Genehmigung dafüreinholen - er bedauert geradezu gerade dasdiesbezügliche Desinteresse. Zu den Vorgängern von Pope gehört Ralph Noyes, derebenso vor die Kamera geholt wurde undhauptsächlich das regierungsamtlicheVerteidigungs-Interesse an UFOs wegen auf Radargesichteten Erscheinungen festmachte, die teilweiseso "groß wie ein Schlachtschiff waren und mit vielentausend Stundenkilometern sich bewegten", aberimmer wenn Aufklärungs-Missionen angesetzt wurden,wurde visuell nichts gesehen, was mit denRadar-Echos korrespondierte! Tatsächlich konnteJenny Randles bei ihrem Kamera-begleiteten Besuchim Public Record Office entsprechende Aktenvorfinden, worin wieder und wiederRadar-Feststellungen aus den frühen Zeiten derUFO-Ära durch sicherheitsempfindlicheÜberwachungs-Einrichtungen stattfanden - aber es ankorrespondierenden visuellen Observationenmangelte. Hierzu wurde ein Vorfall vom August 1956 an derbekannten Bentwaters-Air Base aufgegriffen und diebeiden originalen Radar-Operateure von damalsvorgestellt, die einwandfrei von denRadar-Wiedergaben eines vermeintlichenUFO-Objektes verblüfft waren und auch von einerAufklärungs-Mission deswegen wußten, die jedochnichts erbrachte, weil die Flugzeug-Crew nichts dortam Himmel ausmachte, wo das gewaltige UFOerschien! Kursierende Darstellungen, wonach man einorangenfarbenes Objekt während dieser Mission

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ausgemacht haben will, wiesen die beiden Veteranenenergisch zurück. Das eigentliche und geheime UFO-Phänomen:Auffallend ist hierbei natürlich, für uns Kenner derMaterie, dass hier tatsächlich auch Verbindungen zuanderen herumvagabundierenden UFO-Gerüchten undihrem tatsächlichen Hintergrund bestehen: UnsereVorstellungen über die "hochrangigen" und "geheimen"Untersuchungen in Militärkreisen hinsichtlich UFOsmüßen gewaltig zurückgeschraubt werden. In England,in Spanien und in der Schweiz wurde keineUFO-Untersuchung bzw -Forschung in unseremstrengen Sinne durchgeführt - hier wurdenUFO-Meldungen gesammelt und deswegen als"klassifiziert" gestempelt, weil … unerklärliche undanomale Radar-Wahrnehmungen ohnekorrespondierende visiuelle Beobachtungen (sieheBelgien, siehe Schweiz, siehe viele Beispiele aus allerWelt) natürlich ein grundlegendes Sicherheitsproblembedeuten. Wie uns scheint, war deswegen sicherlich viel Unruheüberall auf der Welt entstanden. Dazu natürlich daspolitische Klima, in welchem diese Beobachtungengemacht wurden: Der Kalte Krieg. Aber auch heutenoch werden mittels der Radar-Technik derartigeanomale Radarerscheinungen registriert, weswegenz.B. MUFON-CES nicht mehr müde wird, genau dieseAufzeichnungen in die Kamera zu halten. Uns scheinthier, wir haben es schon mehrfach betont, dass diesesspezielle Phänomen nichts mit unseren UFOs zu tunhat, sondern eine Absonderlichkeit der bedenklichenNatur des Radars ist. Darüber zu lächeln ist gefährlich,da die Flugsicherheit schlußlich auch von der

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korrekten Einschätzung von Luftraum-Bewegungenabhängt! Vielleicht sind die geistigen Hinterleute, dieIngenieure und User des Radar-Systems zuselbstsicher ob dieses Geräts oder sie geben sich nurso, schließlich muß auch daran erinnert werden, dasSystemfehler bereits schon zu ICBM-Alarm führten unddie Welt am Rande des Atomkriegs stand. Dies wurde unserer Meinung nach viel zu schnellwieder in den Hintergrund gerückt. In heutiger Zeitkommt ein Zusatz-Problem hinzu: Diecomputergestützte Radar-Bild-Auswertung. Jedestechnische Element ist mit unberechenbare undunausmerzbare Fehler besetzt; findet eineKombination dieser Techniken statt, wird das "Risiko"natürlich nicht geringer, sondern potenziert sich. Dieechten Spezialisten sollen darüber einmal öffentlichnachdenken...

England: Parlaments-Interesse an UFOs

Will man der Internet-Seite von Nick Pope glaubenschenken, haben scheinbar die allermeisten UFOlogennicht mitbekommen, das es ein ansteigendes Interesseim englischen Parlaments hinsichtlich UFOs gibt.Knapp vor der 1996er Sommerpause stellte derLabour-Abgeordnete Martin Redmond eine Reihe vonformalen Parlaments-Anfragen rund um Themen diePope in seinem Buch Open Skies, Closed Minds (wirhaben es in zwei Teilen besprochen) abhandelte. EineAntwort erhielt MP Redmond durch Nicholas Soames,Staatsminister der Verteidigungs-Streikräfte im Mod.Die Fragen und die darauffolgenden Antworten fandenmit Datum des 24. Juli 1996 Einzug im "Hansard" (den

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formalen Paralaments-Aufzeichnungen). Betrachtenwir uns das Spiel:Mr. Redmond: "Ich frage den Verteidigungs-Minister,(1) welche Reaktion das Ministerium aufgrund des vonLt.Col. Charles Halt hinsichtlich der Ereignisse vomDezember 1980 im Randlesham Forrest übermitteltenBerichten zeigte und ob es hierzu eine Erklärung gibt;(2) wer dafür verantwortlich ist, dass die Ereignisserund um RAF Woodbridge und RAF Bentwaters imDezember 1980, welche dem Ministerium durch Lt.Col.Charles Halt gemeldet wurden, als unwichtig für dieVerteidigung eingestuft wurden und auf welcherGrundlage diese Bewertung erfolgte, welche Analyseder Ereignisse durchgeführt wurde und ob er hierzueine Erklärung abgibt."Mr. Soames: "Der Bericht wurde vom Stab in meinemMinsiterium bewertet, der verantwortlich fürAngelegenheiten der Luftverteidigung zeichnet.Aufgrund dieser Bewertung, dass der Bericht keinerleiVerteidigungs-relevante Ereignisse beinhaltet, gab eskeine weiteren Aktionen."Mr. Redmond: "Ich frage den Verteidigungs-Minister zuwie vielen Anläßen RAF-Flugzeuge aufgeschicktwurden, um die Untersuchung von unkorreliertenZielen, die auf Radar erschienen, durchzuführen undob er hierzu eine Erklärung abgibt."Mr. Soames: "In den vergangenen fünf Jahren wurdenzu zwei Gelegenheiten RAF-Flugzeuge aufgeschckt,um unverbundene Radar-Ziele die in denLuftverteidigungsraum des United KIngdom eintraten,abzufangen und zu identifizieren."Mr. Redmond: "Ich frage den Verteidigungs-Minister(1) was sein Minister betreffs dem Vorfall vom 5.

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November 1990 folgerte, als eine Streife vonRAF-Flugzeugen über der Nordsee von einerunidentifizierten Maschine überholt wurde und ob ereine Erklärung dazu abgeben will; (2) ob er eineErklärung über ein unidentifiziertes Flugobjektabgeben will, welches seinem Ministerium durch denmeteorologischen Offizier an der RAF Shawbury am31. März 1993 gemeldet wurde."Mr. Soames: "Berichte von diesen Sichtungen, zudiesen Daten, sind in den Akten aufgezeichnet undwurden vom verantwortlichen Stab fürLuftverteidigungs-Angelegenheiten geprüft. Es wurdekeinerlei sichere Folgerung über die Natur dergemeldeten Phänomene gezogen, aber die Ereignissewurden als nicht von Bedeutung für die Verteidigungeingestuft."Mr. Redmond: "Ich frage den Verteidigungs-Minister,welche Bewertung sein Ministerium betreffs einerAufnahme von einer unidentifizierten Maschine traf,am 4. August 1990 in Calvine aufgenommen wurdeund aus dem Büro des Secretariat (Air Staff) 2aentfernt wurde und ob er dazu eine Erklärunga bgebenwill."Mr.Soames: "Eine Reihe von Negativen in Verbindungmit dieser Sichtung wurden vom verantwortlichen Stabfür Luftverteidigungs-Angelegenheiten geprüft. Dabestimmt wurde, dass sie nichts von Bedeutung für dieSicherheit beinhalten, wurden die Negative nicht weitereinbehalten und wir haben keinerlei Aufzeichnungen,was mit diesen Bildern weiterhin geschah."

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Mister X: Nick Pope im deutschen Fernsehen

Es ist kein Wunder, wenn der Mystery-Akte X-SenderPro7 in Taff einmal den Briten Nick Pope als denechten Mister X vorstellt. So geschah es am 10.Dezember 1996. Nick Pope muß Akte X nicht gucken,er selbst war "tatsächlich Agent für UFOs undUnerklärliches" (am Ein-Mann-Schreibtisch IhrerMajestät) und hatte wohl die dreifache Null im Ausweisstehen. Naja, in der Anmoderation von SabineNoethen müßen wir erfahren, das Nick Pope imbritischen Verteidigungs-Ministerium für die "Besucheraus dem Weltall zuständig war". Warum nicht gleich sagen, das Verteidigungs-MinisterDr. Volker Rühe in Deutschland für die geheime"Abwehr der ID4-Invasion zuständig" ist? Oder OnkelDagobert der geheime Finanz-Obermacker für blackbudget- Projekte im Rahmen von MJ-12 ist?Genausogut könnte ja Michael Hesemann einverkappter Desinformations-Agent des BND sein, derder Geheimorganisation CENAP in die Hände spielensoll, um das UFO-Thema öffentlich lächerlich zumachen. Pope ist überzeugt: "Es wird nicht mehr langedauern, dann werden wir einem Außerirdischengegenüberstehen." Nick Pope war im britischen Verteidigungs-Ministeriumfür die X-Akten zuständig - mit Begnungen der drittenArt, wir sehen ihn durch dunkle Gassen in Londonschreiten und dann längst bekanntes Bildmaterial vonAdamski-Mutterschiffen bis hin zu BillyMeier-Aufnahmen. Pope ging mit dem "Kontakt zu denSternen" um, "alles top secret". Pope "sah geheimstesMaterial" und der unwissende Zuschauer bekommt

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durch auf dem Schreibtisch herumliegendesBildmaterial wie die Nagora-Aufnahme aus OldGermany suggeriert, dass dies die Geheimnisse desMoD seien. Für Pope seien dies alles Aufnahmen, "die für ihneindeutig beweisen, wir sind nicht allein". Eindeutig istfür ihn der Fall vom Randlesham Forrest, zu dem die"Aufnahmen in geheimen Archiven" ruhen, doch er"verrät" uns die Story, die wir längst alle kennen. NickPope habe die Aufgabe gehabt, festzustellen, ob durchderartige Begegnungen die nationale Sicherheit inGefahr sei. Und nochmals starker Tobac: "Im Film ID4geschieht, was Nick Pope verhindern soll: Der Angriffvon Außerirdischen auf die Erde." Dieser scheintbeinahe einmal geschehen zu sein, ominös spricht ervon einem Fall 1990 über der Nordsee, alsTornado-Jets der RAF mehrmals von UFOs mitGeschwindigkeiten überholt wurden, die jenseits derBeschleunigung irdischer Maschinen lagen. TAFF frägt via TED die Zuschauer, ob sie schonBegegnungen mit Außerirdischen hatten. Ergebnisnach dieser Sendung: 68 % erklärten JA, 32 % NEIN.Solch ein Beitrag ist natürlich fähig recycled zuwerden, so geschah es auch am 19.12.96 inMittagsmagazin Sam. Hier wird der gleiche Beitragaufgepeppt moderiert - z.B. mit Nick Pope sei "derHüter der X-Akten im britschenVerteidigungsministerium" oder Pope sei bei derRandlesham Forrest-Landung "beteiligt gewesen".Steht also die Invasion der Aliens bevor? Pope glaubtnicht daran, "schließlich war er für die nationaleSicherheit zuständig". Der 31jährige Pope wird dabeiuntertitelt mit "Glaubt fest an UFOs."

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The Nick Pope Column von Sightings, Ausgabe Nr. 7,hatte den von uns bereits im CR 237 aufgeklärtenZwischenfall vom 5. Oktober 1996 zum Inhalt, dieSichtung in der The Wash. Eingangs erklärt hier Pope:"Das Problem bei der Untersuchung der meistenUFO-Sichtung ist das, wonach wir zu wenig Beweisehaben, um eine Folgerung ziehen zu können.Gelegentlich jedoch haben es die Untersucher mit demgegenteiligen Problem zu tun, wenn ein Fall zuvieleInformationen mit sich bringt. Diesen Monat möchte ichmich einem solchen Fall widmen, der sich jüngstereignete und so ausschaut, als würde er zu einer deraufregendsten Sichtungen in England der letztenJahren werden." Polizisten hatten ab 3:15 h inSkegness rot- und grünblinkende Lichter stationär überStunden hinweg am Himmel über der Nordseebeobachtet, gleichsam soll (so Pope) es einbemerkenswertes militärisches Interesse gegeben an,nicht wegen den UFO-Sichtungen selbst, sondernwegen einen sogenannten unverbundenen Ziel aufden Radars von drei verschiedenenMilitäreinrichtungen. RAF Kinloss in Schottland, RAFNeatishead und das Marine-HQ in Northwood hattenes auf den Schirmen. Das Militär reagierte aber anders als die meisten vonuns erwarten würden, es gab keinenJagdflieger-Alarmstart oder dergleichen. Nein, dieVerantwortlichen suchten nach einer ehermeteorologischen Erklärung für das Ereignis. Expertenvermuteten als Anlaß der Radar-Erscheinung eineFehlortung des Kirchturms von Boston. Für Pope istdiese Erklärung lachhaft, weil er davon ausgeht, dassdie visuellen Observationen dabei unberücksichtigt

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blieben und ihm keinerlei meteorologisches Phänomenbekannt sei, welches imstande ist einen Kirchturm inden Luftraum zu projizieren und dort aufblinken zulassen. Dies weist aus, wie viel Ahnung der Mann vonder Erforschung und Untersuchung sowie Ermittlungvon UFO-Sichtungsberichten undUFO-Datenverarbeitung hat. Der Mann hat sichwirklich den Agententitel Dreifach-Null verdient.Gerade auch in Hinblick auf die Feststellungen in derbritischen Presse zum genannten Vorfall. Wir habenhier die Schlagzeile des Guardian vom 11. Oktober1996: "UFOs waren Planeten, Sterne". Dies fandSarah Butt, stellvertretende Chefredakteurin, heraus.Sie sprach mit einem Vertreter des MoD, der davonausging, dass die am Himmel gesehenen "fremdenLichter" wahrscheinlich auf einen Planeten und einenStern zurückgehen und damit sind wir zufrieden, weiles dadurch keinerlei Bedrohung der britischenLuftraumsicherheit gab. Es ist nicht ungewöhnlich, wenn die Menschen denPlaneten Venus aufgrund seiner schönen Farben undseiner Helligkeit falsch einschätzen". Ein anderesenglisches Blatt hatte sogar die Schlagzeile "UFO -Falscher Alarm oder war es real?" gedruckt und vomVerteidigungs-Ministerium erfahren, dass die TheWash-Sichtungen einen falschen Alarm betraffen, dieLichter am Himmel auf astronomische Körperzurückgingen und die Radar-Ortung durch den über 60m hohen Kirchturm, dem sogenannten Boston Stump,hervorgerufen worden ist. Zur Radarortung mußfestgestellt werden, dass die RAF-Station inNeatishead hinsichtlich des Verhaltens jenesmerkwürdigen Ziels erklärte: "Das Objekt bewegte sich

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nicht, wie auch London-Radar und RAF Waddingtonbestätigten." (Eastern Evening News vom 7.10.96)Uns will scheinen, das Nick Pope inzwischen starkvom ufologischen Virus infiziert ist und damit eineScheuklappen-Sicht in Richtung Wunschdenkenentwickelt hat. Da es unidentifizierte Fälle gibt, müßensie der ufologischen Logik (Meta-Logik nach Vallée)nach auch gleich außerirdische Raumfahrzeuge sein.Auch die in der UFOlogie gern eingebrachteArgumentation, das das gewöhnliche Volk sich wohlvon Fehlwahrnehmungen narren läßt, dies aber nichtfür "ausgebildete Beobachter" wie Piloten,Militär-Personal und Polizisten gelten dürfe, nimmt sichPope gerne an. Dabei sieht die Wirklichkeit derWahrnehmung für uns alle anders aus, wir werden alledann notorisch unglaubwürdig, wenn wir unterunperfekten Bedingungen etwas ausmachen, von demwir nicht sicher sind, was wir da sehen. Und genau dieser Faktor trifft doch geradezu typischfür UFO-Sichtungen zu. Wir wissen doch inzwischenlängst, das unter diesem Umständen Zeugen geneigtsind sich durch ihre eigenen Erwartungen beeinflußenzu lassen und unbewußt so Details inBeobachtungsdarstellungen einfließen, die diesenErwartungen entsprechen. Bereits der von Pope sohochgelobte J.Allen Hynek hatte nach seinerlangjährigen UFO-Studie festzustellken gewußt:"Überraschender Weise sind Privat- wie Militär-Pilotenrelativ schlechte Zeugen."

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Nochmals aufgewärmt, TAFF-UFO-Special

Der Mystery-Sender Pro7 ließ es sich nicht nehmen,anläßlich des Filmstarts von Akte X - Der Film einen"Akte X-Event" für den 3. August 98 anzusetzen, deraus Sommerloch-Wiederholungen von drei Teilen ausder TV-Serie bestand (hierfür gab es jeweils etwa 3Millionen Zuschauer, lt. GfK). Um noch Quote zuziehen, brachten zig Tageszeitungen begleitende"Programm-Informationen" für den (Pseudo- und leereWorte-)"Event" sowie zum Filmstart. Das Publikumwurde richtiggehend "heiß" gemacht, die PR-Maschinelief genauso heiß. In der Abendzeitung vom 3. Augustwurde die Chefin, Silvia Rietdorff, des deutschen AkteX-Fanklubs in Berlin interviewt, Schlagzeile hierzu:»Gucken allein reicht nicht«. Das Interview ist fürunsere Betrachtung nur in dem Punkt interessant, dassSilvia Rietdorff selbst nicht an Außerirdische glaubt, sowie sie in der Kultserie vorgestellt werden. Weitaus wichtiger war ein abgesetzter Kasten mitKurzerläuterungen zur X-Mania. Sicher ist, dass dieSerie dem deutschen Sender zwischen vier und fünfMillionen Zuschauer bringt, regelmäßig. Dem Senderist es angeblich selbst unheimlich, was man dalosgetreten hat. Arnd Mayer von Pro7 gegenüber derAbendzeitung: "Für viele Fans ist Akte X schon einReligionsersatz. Die rufen dauernd an, bieten allesMögliche für interne Informationen und gleiten aus derRealität ab, erleben etwa Entführungen durchAußerirdische. Das macht uns manchmal richtigAngst."Die Geister, die der Sender rief, wird er nicht los. Wasfiktionalisiert über den Bildschirm flimmert (und selbst

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vom Schöpfer Chris Carter auch so gemeint ist!), wirdvom Publikum "factionalisiert" empfunden, dergeschickte Mix aus ein paar wenigen Fakten,pseudodokumentarischen Stilmitteln der TraumweltHollywoods und einen ungeheuren SchußUnbewiesenem läßt die Menschen für sich einnehmen.Solches TV- oder Film-Material befriedigt unser allerWunsch nach dem Mysteriösen, dem Unfassbaren unddem Unwahrscheinlichen - sicherlich ist dies auch dasErfolgsrezept für alle sogenannten Para- oderGrenzwissenschaften. Im Zeitalter des Space Agepassen da natürlich UFOs (in der besonderenKonzeption als Raumschiffe von anderen Welten)sowie Aliens (als Insassen der UFOs) grandios in diezeitgenössische Kultur. Kein Wunder, wenn heuteschon Zehnjährige als Bibliotheksbenutzer gezieltnach UFO-Büchern fragen, anstellte nach Werken vonEnid Blyton oder anderen Kinder- undJugendbuchautoren (dies stellte ChristianBrachthäuser, selbst Diplom-Bibliothekar in Siegenfest). Die Auswirkungen des großen TV-Orakels und derMedien-Hype mit einer weitgehend falschenDarstellung des UFO-Problems im Zeitalter derAlien-Diskussion sind hier deutlich alssoziopsychologisches Phänomen unserer Kulturfestzustellen. Fernseh-Konsum von künstlichenTV-Phantasien löst zudem noch Realitätsverlust ausund setzt Entführungs-Phantasien frei. Welch einEingeständnis allein schon durch einenPro7-Verantwortlichen! Dies sorgte natürlich sofort fürein zweiseitiges Fax von uns an den Sender, umunsere Hilfe anzubieten, künftig eine beratende

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Funktion für entnervte Eltern oder Lehrer mittelsunserer Hotline und der Internet-Homepage für jenewahrzunehmen, die sich beim Sender melden und aufden Boden der UFO-/Alien-Realitäten zurückgeführtwerden müßen. Eine Reaktion darauf erfolgte natürlich nicht, was unsschon ganz neugierg auf das um 19:45 h angesetzteTaff-Spezial in Sachen "Die wahren X-Akten" machte(Zuschauer: 1,66 Millionen - eine halbe Millionen mehrals eine Woche zuvor für einen pseudosensationellenHauptbeitrag in Sachen UFOs mit aufklärerischemCharakter bei Sat.1 und seinem neuenWissenschaftsmagazin Planetopia!). Was uns da aberModeratorin Britta Sander überbordet sensationellfeilbot, kam wieder aus der Konserve und hatte einenschweren Hang hin zum Boulevard- undSensationsjournalismus. Knallbunte Schlagworte wie"Die geheimnisvollen Fälle aus der Akte X existierentatsächlich" oder "UFOs, Außerirdische, Begegnungender dritten Art: Es gibt sie doch! Nick Popes Auftragwar top secret, doch jetzt packt er aus" könnten direktder BILD entsprungen sein. Und was ist nun mit den "wahren X-Akten"? Claus H.Bick, 63, wird als Gehirnforscher zu Worte kommengelassen (sein MUFON-CES-Bezug wurdeverschwiegen): "Die in Akte X dargestelltenPhänomene existieren wirklich, davon kann manausgehen!" Interessanter Weise wird aberverschwiegen, das selbst Drehbuchschreiber undRegisseur Chris Carter als Vater der Akte X selbst garnicht daran glaubt, was er da so glaubwürdig auf denBildschirm bringt. Kann man wirklich daran glauben,dass der liebe Herr Bick an gestaltenwandlerische

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Monster und Ungeheuer glaubt...? Wir nehmen mal an,das glaubt er wirklich nicht. Andererseits, wenn mansieht, was MUFON-CES schon alles für echte UFOi.e.S hielt... Die Frage ist gerechtfertigt: Wußte Bick,was er da sagte, gerade in Anbetracht der teilweisenHysterie, in welcher sich die X-Philes befinden, so wiees ein Pro7-Vertreter zugestand...? EinBewußtseins-Forscher, wie Bick es ist, hätte hiertatsächlich mehr Verantwortungsbewußtsein an denTag legen und Zurückhaltung üben können. Und wieder ging es Entführungen und um Implantate,die Daryl Simms und Roger Leir angeblich an"Wissenschaftler der CIA" weitergaben (was Simmsund Leir noch nicht einmal selbst behaupten),zumindest in einem Fall sei das Implantat "nicht vondieser Welt"! Off-Kommentar: "Vorkommnisse wie dieser machendeutlich: Die Fälle der Akte X-Agenten Mulder undScully sind weitaus näher an der Realität, als viele esvon uns für möglich halten würden. Die Wissenschaftmit eingeschlossen." Und schon sind wir bei "Mister X",Nick Pope aus England. Pope sei "jahrelang für dienationale Sicherheit in seinem Land zuständig"gewesen, ja ist er James Bond? Allein schon mitdiesen rhethorischen Wortspielereien werdenSeifenblasen aufgemacht, die der Realität nichtgerecht werden. Pope war zwar in Whitehall am UFO-Schreibtisch alsBürohengst tätig gewesen, da aber bereits seitJahrzehnten die UFO-Erscheinungen als keinerleiBedrohung der nationalen Sicherheit eingestuftwerden, hat er auch selbst gar nicht das Land und IhreMajestät verteidigt. Und der große Knaller, wonach

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während seiner Dienstzeit über Britanien "mehrereunbekannte [sic] Flugobjekte gesichtet wurden" ist beigenauerer Analyse ein Windei, da fortlaufend undüberall unidentifizierte fliegende Objekte gesehenwerden. Pope wird in den Mund durch dieTAFF-Redaktion gelegt, dass die britischenUFO-Akten vor der Öffentlichkeit "sorgfältig versteckt"würden, was natürlich nicht stimmt, da sie öffentlich imPublic Record Office in Kew/London ausliegen undselbst für Pro7 einzusehen sind (Pope gab sogar inseinem Buch die Öffnungszeiten an), so unerfahren istja Pro7 nicht, da bereits in einer anderen Sendung dieRedaktion das in Madrid, Spanien, befindlicheUFO-Archiv besuchte! Genausowenig stimmt es, dasPope als Agent des britischenVerteidigungsministeriums für alle "unerklärlichenPhänomene, die echten X-Akten" zuständig gewesensein soll und vor der Öffentlichkeit verborgen arbeitete,mit einem Auftrag auf der Stufe »top secret«. Popearbeitete auf niedriger Rangstufe als Zivilist nur inSachen UFOs und hatte mit Monster undPara-Phänomenen überhaupt nichts am Hut. Auch war er nie versteckt worden, sondern arbeiteteganz offiziell am UFO-Schreibtisch, an welchem erauch Anfragen aus dem Publikum ganz offenbearbeitete. Was hier durch TAFF künstlichhochgezogen wurde, ist in der Wirklichkeit dieser Weltnicht zu halten und schlichtweg untragbar. Suggestionund Manipulation des unwissenden Publikums fandhier einmal mehr statt. Quatsch auch, das Pope "vorachtzehn Jahren" auf Spuren von außerirdischemLeben stieß.

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Gemeint ist der Randlesham-Forrest-Zwischenfall vonWeihnachten 1980, den Pope nur aus der magerenAktenlage her kennen kann und mit dem er selbstüberhaupt nichts zu tun hat, weil er erst mehr als einJahrzehnt später in Dienst trat! Total falsch ist derOff-Kommentar, wonach Pope damals klären sollte, obdurch den Vorfall "die nationale Sicherheit in Gefahrist" und er einen "Spezialauftrag mit obersterGeheimhaltungsstufe" deswegen erhielt. Agent Muldersei "das Spiegelbild" des wahren Mister X, Nick Pope.Die Kornkreis-Piktogramme seien sogar Beweis fürihre materielle Realität, weil es echteUFO-Landespuren sind. Im Zuge seiner Zeit im Bürohabe er immer mehr Beweise für UFOs undaußerirdische Lebensformen gesehen, wobei man ihmdie Meier-Fotos zwischenschneidet. Wer böses dabeidenkt... Wie die berühmte Faust aufs Auge paßt dazu, der beiuns am selben Tag eingegangene UFO-Kurier Nr. 46für August 1998, worin Pope den Artikel "EineUFOlogie für das neue Jahrtausend" einbrachte. Hierinbekennt er nochmals, nur als Beamter per Zufall 1991zum Secretariat (Air Staff) 2a gekommen zu sein,"bevor ich diese Stelle annahm, wurde ich in keinsterWeise zu meinen Ansichten zu diesem Thema befragt"- und er hatte sich vorher auch gar nicht dafürinteressiert. Frei nach Motto: "Hier ist der SchreibtischX, nun mach mal schön." Kennen Sie nicht selbstsolche Situationen und die damit einhergehendenUnsicherheiten ob der damit verbundenenUnkenntnisse? Noch heute sieht er sich "als einrelativer Neuling" auf dem Gebiet, der es trotz seinesehemaligen beruflichen Hintergrund es in keinster

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Weise wagen würde, sich als einen "besserenUFOlogen als andere" anzusehen - und selbst diemachen auch mit akademischen Titeln auf derVisitenkarte Fehler genug. "Die Wahrheit ist, dass icheinfach ein ganz normaler Mensch bin, der an eineaußergewöhnliche Position gesetzt wurde. ... Aber ichhabe auch Fehler gemacht, und ich mache mir heutenoch Vorwürfe, weil mir Chancen nur deshalbentgangen sind, weil drei jahre eine viel zu kurze Zeitsind, um sich umfassende Kenntnisse zumUFO-Phänomen anzueigenen", erklärte er nun 1998.Damit gesteht er auch ein, das seine Bewertungen alsNovize des Themas mit äußerster Vorsicht zugenießen sind und er, wie alle anderen Neulinge auch,viel zu schnell den Stempel UFO i.e.S vergab! Dies gilt auch ganz besonders für seine Darstellungüber angeblich völlig unerklärliche Erscheinungen, wodie erfahrenen Piloten der Royal Air Force von UFOsangeblich "überholt" oder gar noch "umrundet" wurden.Bisher blieben diese Aussagen fallspezifischunausgeprägt. Ein paar Tage vor dieser von uns scharfreklamierten taffen Pro7-Sendung erschien die Nr.31der Zeitschrift Faktor X am Kiosk. Hier öffnete man dasKapitel der "UFO-Akte" unter Nick Pope namens"UFO-Wissen". Hier erfuhren wir, welchen Vorfall ihn als Frischling anseinem verwaisten Schreibtisch vom Hocker hieb: "Am5. November 1990 war ein Geschwader der Royal AirForce über der Nordsee auf dem Weg zu seinemHeimatstützpunkt. Plötzlich wurde es von einem UFOmit rasender Geschwindigkeit überholt. Keiner dererfahrenen Piloten konnte das mysteriöse Flugobjektidentifizieren, neben dem die hochmodernen

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Kampfbomber geradezu primitiv wirkten. Über Funkwurde das britische Verteidigungsministerium (MoD)informiert." Für Pope war dies ein typischer Fall, der von vielenanderen UFO-Gläubigen gerne auch hochgehaltenwird, sobald sie unter der mentalen Einstellung dasPiloten, Radartechniker oder Soldaten sich niemalstäuschen würden und z.B. einen Meteoriten oder eineBallonsonde von einem echten exotischen UFO klippund klar unterscheiden könnten (wie es der ehemaligerKommandant der kanarischen Luftraum-Verteidigung,Generalmajor Carlos Castro Cavero, tat [sieheJ.J.Benitez in »100.000 Kilometer zu den UFOs«,Ullstein, Berlin, 1998]), leiden. Tatsächlich handelt essich bei diesem von Pope genannten Fall um einenRe-Entry russischen Weltraummaterials, welchesdurch seine Lightshow quer über Europa fürUFO-Stimmung sorgte. Dies war einer der "Fehler", diePope durch eine Fehleinschätzung und dem blindenGlauben an den "wir wissen alles, was im Luftraumgeschieht"-Mythos der Luftflieger-Helden machte - undihn für seine grundlegenden Einstellungen bis weitnach seiner MoD-UFO-Beamtenkarriere prägte! Dennoch ist der Zwischenfall noch in anderer Hinsichtinteressant. Gerade auch weil Pope dem Fall einenoffiziellen Stempel "Objekt unerklärlich - Fallabgeschlossen" aufdrückte, muß man sich fragen, wasin diesem spektuklären Vorfall alles in bei derbritischen Regierung bzw in ihrem Militär- undGeheimdienst-Apparat in Gang kam. Pope selbst nahmin Faktor X dazu Stellung: Funkspruchentgegennehmen, als Bericht zu Papier bringen -basta. Wurden wenigstens die Piloten zum

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Stillschweigen verdonnert? Nee. Für´s MoD war derFall damit erledigt, was uns verdammt an dieGeschichte vom Rendlesham Forrest erinnert. DiesesVerhalten wurde im UFO-Kurier näher aufgeklärt: Popewar ganz allein und hatte noch nicht einmal ein paarLeute wie beim kleinen Blue Book-Stab der USAFseinerzeits hinter sich. Erst jüngst hat Pope eineEingabe gemacht, um vielleicht das Ministerium dazuanregen zu können, "eine kleine Studiengruppe",vielleicht im Umfang von Blue Book, einzusetzen, dieer gerne leiten würde.

Historie: Ballon narrte ganz England

Immer wieder passiert es, dass durchaus harmloses"Spielzeug" imstande ist, Forscher, Medien, Politiker,Wissenschaftler und Öffentlichkeit ufologisch zunarren. Ein solcher Vorfall wurde bereits von JohnHarney in der Mai-Juni 1969-Ausgabe des britischenMerseyside UFO Bulletin (woraus das Heft Magoniasich entwickelte) unter dem Artikel "The nature of theUFO Phenomenon Dictates the Official Attitude ofScepticism" vorgestellt. Wieder einmal war es einrelativ kleines und in der breiten UFO-Szene keinegroße Rolle spielendes UFO-Journal, welches wichtigeErkenntnisse zu vermitteln hat, die die "Marktführer"und opinion leader der Bewegung einfach nichtdrucken wollen. Dies ist ein altes Strickmuster,weshalb auch die UFOlogie-Fans völlig im Dunkelngehalten werden und nicht diskussionsfähig im StreitPro und Kontra sind.Die Wardle-Sichtung: Um 22 h des 15. Februar 1957geschah in Wardle, nahe Rochdale/Lancashire, ein

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UFO-Zwischenfall. Gwynneth Fitton spazierte derStraße entlang, als sie von den Hügeln herkommendein fremdes, rundliches Objekt entdeckte, welches eingespenstisches, weißliches Glühen um seineUnterseite her abgab. Unter diesem Objekt befand sichein weites kleines, welches nur durch sein weiß-rotesBlinklicht auffiel. Wie es ihr schien, bewegte sich dasGebilde nicht allzu hoch dahin. Sofort rannte sie nachHause, um ihre Mutter zu alarmieren, die sich auchnach draußen begab und nun ebenso das UFO übersich und über das Hausdach hinwegschweben sah. Dahielt es plötzlich inne und schwebte ruhig, umschließlich gemächlich schräg anzusteigen und dannFahrt in den Himmel aufzunehmen und über einemgegenüber befindlichen Hügel zu verschwinden. Dieganze Affäre dauerte etwa 15 Minuten lang an. Dasselbe Objekt wurde derweilen auch von einer anderenZeugengruppe in größerer Entfernung ausgemacht.Schließlich kam die Sache an das Büro derOrtszeitung Rochdale Observer und am 23. Februar1957 wurde die Sache abgedruckt. Nachdem dasLondoner Renomierblatt The Observer die Geschichteübernahm, überschlugen sich die Ereignisse...J.A. Leavey als MP (Member of the Parliament,Mitglied des Parlaments) und Volksvertreter für dieRegion Heywood und Royton fuhr nach Wardle undsprach mit allen bekannten Zeugen. Mr.Leavey war tiefbeeindruckt von der Geschichte und von derGlaubwürdigkeit der Zeugen, sodass er sogar imHouse of Commons eine offizielle Anfrage betreffsUFOs eingab. Inzwischen hatten sich Polizei undLuftwaffe eingeschaltet, fanden aber keinerleinatürliche Erklärung für das Ereignis. Das Geschehen

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wurde somit offiziell als "unidentifiziert" gestempelt.Dies sorgte natürlich für eine Medien-Kampagne, dieauch die Fitton´s überrumpelte und ihr bald zuvielwurde. Zwei Wochen nach dem Geschehen fand man danneine Radiosonde des Meteorological Office in derNähe der Sichtung in einem abgelegenen Sumpf undgab dieses Gebilde als Erklärung für das Ereignis aus.Dumm war nur, dass inzwischen Neuschnee in derGegend gefallen war und dieser alles bedeckte. DerRest des Ballons am Boden war jedoch trocken undohne Schneebelag aufgefunden worden - sodass erallerjüngsten Datums sein mußte und nur als"Notlösung" herhielt. Man kann sich leicht vorstellen,dass diese "Erklärung" bei vielen Menschen aufUnglauben stieß und das Gerücht nährte, dass dieRegierung etwas hinsichtlich UFOs verschweige undfadenscheinige Lösungen als Erklärung für Vorfälleabgab. Schließlich fand die Affäre aber dennoch einenAbschluß nachdem sich der aufgewirbelte Staub etwasgelegt hatte. Neil Robinson meldete sich beim TheObserver in London und gestand ein, für den ganzenWirbel verantwortlich zu sein. Robinson hatte zu vierverschiedenen Gelegenheiten in LancashireHydrogen-gefüllte Spielzeugballons aufsteigen lassen,an welchen er nach oben auf die Hülle gerichteteTaschenlampen anhängte und diese auch mitblitzenden farbigen Signallichtern ausstattete. Dasganze Gebilde war aber irgendwie recht schwerfälliggeworden, sodass die Ballone aller vier Tests kaumrichtig hochkamen und lange Zeit durch die Luftschwebten bevor sie endlich hochzogen.

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Bemerkenswert ist in dem Eingeständnis jedochfolgender Umstand: Robinson hatte die Erklärungbereits ein paar Tage nach der Veröffentlichung desRochdale Observer einem Reporter von dortdurchgegeben, aber dieser überhörte diese einfach, daer sie für undenkbar hielt und selbst dem UFO-Fieberverfallen war. Man hörte also dem UFO-Erzeugereinfach nicht zu! Wie oft ist dies bereits in derVergangenheit geschehen, wir wissen es nicht, aberhier tut sich ein Problem-Feld auf, welches überausnachdenkenswert ist.Schließlich akzeptierte auch das House of Commonsdiese Erklärung und stellte am 20. März 1957 den Falldamit klar. Wie unprofessionell und uninformiert dasAir Ministry war, zeigte sich darin, das es erst am 17.April 1957 einen Untersucher nach Wardle schickte,der die Zeugen befragte und dabei diese darum bat,über seinen Besuch stillschweigen zu bewahren,nachdem er dort erfuhr, dass die Sache bereits erklärtwar. "Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben", dieseswahre Wort von Gorbi können wir hier ohne Abstricheeinsetzen und bekommt eine ganz neue Perspektive.Unter diesem Licht wird deutlich, weshalb auch dieMilitärs so manches PR-Problem in Sachen UFO mitsich herumschleppen und über die Jahrzehnte undüber die Grenzen hinweg pflegten. Obiges Beispiel istsicherlich auch dazu geeignet, um den"Allmachts-Glauben" betreffs dem überlegenenMilitär-Wissen empfindlich abzubauen. Solcheunrühmlichen Flops lassen uns auch verstehen,weswegen gelegentlich militärische Stellen sich

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"bockig" zeigen, wenn es Anfragen aus derÖffentlichkeit in Sachen UFOs geht. Im Februar 1962 hatte England und seinVerteidigungsministerium wieder mit einemUFO-Problem zu kämpfen: Alex Birch, ein Schuljungeaus Sheffield, England, erzählte damals in derÖffentlichkeit, dass er und seine Freunde eineFormation dunkler Flugobjekte am Himmel beobachtethätten und es ihnen sogar gelungen sei ein Fotodavon zu machen. Niemand hegte zunächstirgendwelche Zweifel an Alex' Geschichte und erwurde sogar mit seinem Vater nach Londoneingeladen und hohen Beamten des BritischenLuftfahrtministeriums vorgestellt, die eine Akte überden Fall anlegten [und den Buben drei Stunden langverhörten und darüber hinaus als echten UFO-Falldurchgehen ließen, schließlich ist dies der Punkt indieser Story, nachdem selbst der Lehrer von Alex sichüber den 'Wahrheitsgehalt ihrer Aussagen' positiväußerte]. Alex hielt vor einer Schar begeisterterMenschen eine enthusiastische Ansprache und wenigspäter wurde aufgrund dieses Falls die britischeUFO-Forschungsgesellschaft gegründet [BUFORA, umden Namen zu nennen]. Noch nie zuvor hatte einUFO-Foto soviel Aufmerksamkeit erregt. Vater Birchhatte sogar in der Flying Saucer Review vomSept./Okt.1962 erklärt: "Die Untertassen existieren,dies sollte ohne Verzögerung anerkannt werden undSie können mich anführen, indem ich selbst einer jenerMenschen war, die an Fliegende Untertassen nichtglauben konnten und wollten. Darf ich hier sagen, wieleid es mir tut, dass ich so blind und unwissend war?Aber jetzt bin ich der Meinung, dass diese Objekte

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anerkannt werden müßen und dass von seiten derBehörden das Phänomen mit voller finanziellerUnterstützung durch die Regierung erforscht werdensollte." Doch leider kam niemand auf die Idee dieverschwommenen, dunklen Flecke auf dergrobkörnigen Aufnahme einmal etwas näher unter dieLupe zu nehmen [dafür aber wurde dem MoD dieSache langsam zu heiß und erklärte schließlich dasMaterial als "Ergebnis von Temperatur-Inversionen"oder als "Eispartikel" - was natürlich von denUFO-Freunden sofort als Teil einer"Geheimhaltungsstrategie" bezichtigt wurde].Stattdessen ging dieser Fall aber - wie viele anderevon diesem Kaliber auch - als ein ungelöstes Rätsel indie Geschichte der UFO-Sichtungen und ihrerphysikalischen Beweise ein. [In Old Germany fand derFall Einzug z.B. in den UFO-Nachrichten Nr. 75, 80und 87, sowie in den DUIST-Kongreß-Bericht von1967.] Zehn Jahre später gab Alex Birch zu, dass seinUFO-Foto nur eine Fälschung gewesen war." Birch am6. Oktober 1972 auf BBC-2-TV: "Die Sache war mirdamals so über den Kopf gestiegen, dass ich nichtmehr wagte, alles zurückzunehmen." Tatsächlichwurde in der FSR vom Januar/Februar 1963 berichtet:"Der 15jährige Alex Birch hat inzwischen zahlreicheBriefe und Anrufe von Leuten erhalten, die ihmteilweise unglaubwürdige Geschichten erzählten [sic!].Alex Vater mußte deshalb bereits die Hilfe seinerAnwälte in Anspruch nehmen. 'Wenn wir gewußthätten, was diese Geschichte nach sich ziehen würde,hätten wir uns sehr überlegt, sie bekanntzumachen',

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meinte er einem Reporter des Sheffield Telegraphgegenüber, Im übrigen haben viele Menschen AlexBirch zu seinem ausgezeichneten Foto mit den fünfObjekten beglückwünscht. Leonhard Cramp erklärteauf einer UFO-Konferenz öffentlich: 'Es gibt keinenZweifel, dass die Fotos vollkommen authentisch sind.'"Da staunte selbst der Vater von Alex, der erst in dieserSendung erstmals von dem Schwindel seines Bubenerfuhr und bis dahin die Aufnahme seines Sohns alsecht verteidigt hatte und erst aufgrund dieses Bildesvon der Authentizität der Existenz FliegenderUntertassen überzeugt wurde und sich deswegensogar darauf einließ, öffentlich zu fordern, dass dieBehörden nun zugeben sollten, dass die Untertassenreal sind und von der Regierung eine entsprechendeForschung zu unterstützen sei. Doch wie hatte er sichgeirrt und war einem Irrglauben verfallen?! Gleichesgilt natürlich auch für den UFO-Schriftsteller Cramp,der hier stellvertretendend für die ufologischeGemeinde eine schallende Ohrfeige versetztbekommen hatte. Genau das selbe Muster kennen wiraus anderen Fällen, z.B. von den Jaroslaw-Buben inMichigan. Siehe hierzu The UFO Encyclopedia,Volume 3, von Jerome Clark (1996). Wie der Wiener Samstag am 30. März 1963 zuberichten wußte, hatte Dr. Carl Sagan kurz vorhereinen Vortrag vor der US-Raketengesellschaft überLeben im All abgehalten. Hierbei verteidigte er seineAnsicht, das es durchaus Leben im All mit einer unshöherstehenden Technologie geben mag, welchesVerbindung mit der Erde sucht. Als Beispiel nahm ermerkwürdige Erscheinungen her, die über unserenKöpfen auftauchen und als UFOs bekannt sind.

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Besonders beeindruckt zeigt er sich hierbei von demFall Birch, weil jener von den "Sachverständigen einerSpezialabteilung des britischen Luftfahrtministeriums"als echt befunden worden war. Hierbei zeigt sich die gefährliche Dimension desgesamten UFO-Problems in Sachen Beweisführungund auch das Potential von menschlicher Naivität inAnbetracht des (vorgeblichen) kosmischen Wunders.Selbst die amerikanische Ikone für Astrophysik, Dr.Carl Sagan, bezog sich auf die Kompetenz derGeheimdienst- und Militär-Experten um seineVorstellungen zu untermauern. Und genau auf denFall, der ihm verheißungsvoll erschien, waren dievorgeschalteten Fachleute hereingefallen. WelcheKreise Lug und Trug ziehen können, weist dieser Fallzweifelsohne nach. Hierdurch wird die ganze AffäreU.F.O. mehr als brenzelig, da eine verhängnisvolle(brüchige) Argumentations-Kette entsteht, die aufheiße Luft und Treibsand aufbaut - während dieBeteiligten aber von festen, harten Fakten ausgehen. Sie kennen die Geschichte vielleicht von WW´sVorträgen her, wo der Vorfall immer zu nachdenklichenLachern im Publikum reizt. Bemerkenswert: Obwohlz.B. die UN-Redaktion sich gerne auf ihre englischeSchwesterzeitschrift Flying Saucer Review berief,'übersah' man die dort in der November-Ausgabe von1972 abgedruckte Aufklärung, auch die ansonsten inUFO-Fragen gerne zitierte deutsche BILD-Zeitungwurde ob der Aufklärung dort vom 7. November 1972'übersehen'. Aufklärung des Publikums in Anbetracht von Flops warnoch nie so recht das Ding der UFOlogie. Selbst BILDberichtete, dass die Weltpresse den Fall aufgegriffen

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hatte und der Junge in Radio und Fernsehen interviewtwurde: "Wissenschaftler zweifelten die Echtheit desFotos nicht an." Bemerkenswert: Der britischeSachbuchautor Leonard Cramp hatte für sein Buch"Ein Steinchen im Mosaik" genau jenen Vorfall alsufologische Hauptattraktion für seine Beweisführung inSachen Fliegende Untertassen angeboten undvertreten! Damit konnte die Eulenspiegelei desJahrzehnts die Welt erobern. Dabei war es nur einSchülerulk gewesen, wie so oft.Und wo bleibt das Ungeheuer "Nessie"? Anfrage imUnterhaus zu einer Fliegenden Untertasse" hieß esüber den Nachrichtendienst der WELT aus London am25. Juli 1963 in Die WELT: Was ist nur mit den Britenlos? Wo bleibt bei ihnen die Tradition? Verwundertfragt man es sich auf dem Kontinent. Denn seltsameKunde kommt aus dem Inselreich, in dem es in diesenTagen nicht nur im Ward-Prozeß heiß hergeht,sondern auch sonst ausnahmsweise hochsommerlichwarm ist. Eine Fliegende Untertasse ist dort gesichtet wordenund wird am Donnerstag sogar das Parlamentbeschäftigen. Je ein Abgeordneter der Konservativenund der Labour-Opposition haben eine Anfrage imUnterhaus angekündigt. Sie wollen vom zuständigenMinister wissen, ob eine amtliche UntersuchungAnhaltspunkte für "außerirdische Einwirkungen" undfür ein "unbekanntes fliegendes Objekt" ergeben habe.Die "Fliegende Untertasse" wurde nämlich nichtgesuchtet. Gesehen hat man in einem Kornfeld nureinen Krater von 2,50 Meter Durchmesser. Aufmysteriöse Weise muß er entstanden sein, undrundherum ist das Korn kreisförmig plattgewalzt [so

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gesehen hatte England sogar einen archetypischenVorboten der Ende der 80er Jahre populär werdendenKornkreis-Spuren], und Brandspuren hat man auchentdeckt. Zuerst sprach man von einem Meteoriten, der dortwohl niedergegangen sein. Doch dann rückte einBombenräumkommando der Army an und tippte: eineFliegerbombe aus dem zweiten Weltkrieg magexplodiert sein. Jedoch: für gewisse Schleifspuren undungewöhnliche Ablagerungen kritsallisierter Kohlefand man keine Erklärung. Bis Dr. Robert Randall,Astrophysiker von Beruf und Australier von Geburt, aufdem Plan erschien. "Ganz klar", sagte er, "eineFliegende Untertasse, die hier notlanden mußte, weilvermutlich die Sonnenbatterien ausgefallen waren."Der Pilot habe offenbar bei der Landung die Höhefalsch eingeschätzt, und so sei es eine harte Landunggeworden. Doch war das plattgewalzte Getreide demDr.Randall dazu noch eine ausreichendewissenschaftliche Grundlage für viel weiter gehendeErkenntnisse: "Mindestens 150 Meter Durchmesser hatdie Fliegende Untertasse gehabt, ein Gewicht von 600Tonnen und eine Besatzung von etwa 50 Mann. Undder Krater entstand, als das Weltraumgefährt nach derReperatur wieder gestartet ist." Mr. Robert Randallweiß noch mehr. Aus den Regionen des PlanetenUranus sei die Untertasse gekommen, einermagnetischen Linie folgend: "Ich habe eine solcheLandung seit langem erwartet." Was sicherlich derWahrheit entspricht, was die Engländer ihm in dieserhochsommerlichen Saure-Gurken-Zeit sicherlich auchglauben. Nur auf dem Kontinent, da eben hätte man

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etwas anderes erwartet und fragt: "Und was ist mit demUngeheuer von Loch Ness?" Das "Ding" war ein Meteorit - Rätsel des Kraters inEngland gelöst meldete aus London UPI und dieSüddeutsche Zeitung vom 26. Juli 1963 veröffentlichtees: Das Rätsel, um den mysteriösen Krater, der einesMorgens in einem Feld in der englischen GrafschaftDorsetshire entdeckt wurde, ist aufgeklärt: BritischePioniere entdeckten tief im Erdreich am Boden desKraters einen Meteoriten in der Größe einesTennisballs. Er wird nun Wissenschaftlern übergebenwerden, die ihn auf seine Zusammensetzung undseine Herkunft untersuchen werden. Ein Astronom, derden Krater besichtigte und auch den Meteoriten inAugenschein nahm, erklärte, dieser sei zwar ein Babyim vergleich zu den sonst bekannten Meteoriten, aberselbst Bruchteile von Himmelskörpern flögen aber miteiner derartigen Geschwindigkeit, dass sie beimAuftreffen auf die Erde zu Sprengsätzen würden. Vondieser Sprengwirkung zeugten auch die seltsamenSpuren an der Peripherie des Kraters. Während sich nun die Neugierde der Kraterbesucherin Dorsetshire allmählich legt, wird an zwei anderenKratern, die in den einsamen LammermuirbergenSchottlands entdeckt wurden, viel herumgerätselt und-gegraben. Diese Krater sind doppelt so groß wie deraus Charlton in Dorsetshire. EinBombensuchkommando der britischen Armee hat beiAusgrabungen in den Kratern Kanäle entdeckt, diezentrifugal nach außen streben. Ein Sprecher derArmee stellte leicht verärgert fest: "DieseMarsmenschen werden, wenn sie das tatsächlichangestellt haben, allmählich zu einer Landplage."

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Geheimdienst-News aus England

Bereits im CENAP REPORT meldeten wir, dass auchEngland nun von einem Nachlassen desUFO-Interesses sowie auch von einem Rückgang vonUFO-Meldungen erfasst wurde. Das britischeVerteidigungs-Ministerium (MoD) hat darauf reagiertund in Whitehall anstelle es dauerhaft bestztenUFO-Schreibtisches nur mehr einen Anrufbeantworterbereit, um UFO-Meldungen entgegenzunehmen. Wiedas SUFOG Newsletter Nr. 93/94 der SouthamptonUFO Group unter Steve Gerrard mitteilte zeigte sichLord Hill-Norton deswegen erstaunt und fragte beiHer´s Majesty´s Government offiziell nach, inwieweitnun das MoD Sorge dafür getragen habe, das alleFlughäfen, Sternwarten, RAF-Stützpunkte undPolizeiposten akkurate und aktuelle Instruktionenzugewiesen bekam, wie man die Details vonMeldungen über UFOs aufzunehmen und wohin mandiese schließlich einzureichen habe. Ihm war zudemwichtig beantwortet zu bekommen, welche Aktionendann anlaufen, wenn das Ministerium entsprechendeBerichte erhalte, und ob routinemäßig derartigeSichtungen mit Radar-Wahrnehmungen abgeglichenwerden. Darüber hinaus wollte Lord Hill-Norton wissen,war das MoD nun einen Telefonanrufbeantworter inSachen UFOs installiert habe und ob die eingehendenHinweise durch die Bevölkerung dann auch formellaufgegriffen und beantwortet werden. Am 15. Juli 1998 antwortete dann Lord Gilbert vomHouse of Lords darauf offiziell und schriftlich, dass"das Interesse des Verteidigungs-Ministeriums anBerichten zu unidentifizierten fliegenden Objekten

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darauf beschränkt ist, ob sie irgendwelche Hinweisemit sich bringen, ob der Luftraum des United Kingdomzum Zwecke feindlicher oder unauthorisierterausländischer militärischer Aktivitäten durchbrochenwird und ob die dafür angesetzten Melde-Prozedurenausreichend zur Erkennung hierfür sind. Solang eskeinen Beweis für eine potentielle Bedrohung gibt,werden keine Versuche unternommen, um die präziseNatur von jedem gemeldeten Vorfall zu klären. Nurwenn nötig, werden Berichte über unidentifiziertefliegende Objekte mit Hilfe der relavantenMoD-Experten untersucht, wozu dann auch etwaigRadar-Korrelationen gehören." Lord Gilbert ließ auchdurchblicken, dass das MoD nicht die Resourcen dafürhat, um der Öffentlichkeit alsUFO-Idnetifikation-Service zu dienen, zumal es auchgar nicht seine Aufgabe ist. Hinsichtlich die jetzteingehenden Meldungen wurde dem Frager erklärt,dass es nur Untersuchungen von UFO-Fällen gebenwird, wenn es dem Ministerium als solches geratenerscheint. The Lord Chancellor (Lord Irvine of Laig) gabdaraufhin noch eine Dokumenten-Referenzliste frei,die jeden britischen UFO-Forscher interessieren wird,weil dadurch neue Unterlagen im Public Record Officeöffentlich verfügbar werden. Lord Irvine gestand auchein, das es wahrscheinlich noch andere Akten gäbe,aber um diese aufzufinden würde es erheblicherKosten erfordern. Vielleicht vermerken Sie sich dieseReferenz-Nummern?Aktenarchiv AIR 2, Luftfahrt-Ministerium: AIR 2/17318(1963er UFO-Berichte); AIR 2/17526 (1964erUFO-Berichte); AIR 2/17527 (UFO-Berichte von

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1965-1965); AIR 2/17982 (UFO-Berichte von1965-1966); AIR 2/17983 (1966er UFO-Berichte mitFotografien); AIR 2/17984 (UFO-Berichte von1966-1967 mit Fotografien). Aktenarchiv AIR 14, Bomber-Kommando: AIR 14/2800(1943er Foo-Fighter-Berichte).Aktenarchiv AIR 16, Kampfjäger-Kommando: AIR16/1199 (September 1952 FliegendeUntertassen-Berichte von Personal an derTopcliffe-Station in Thrisks, sowie Meldungen derlokalen Bevölkerung).Aktenarchiv unregistrierter Dokumente, AIR 20: AIR20/7390 (Berichtete Sichtungen von UFOs anno1952:Vorbereitetes Memorandum für das WarOffice/Kriegsministerium); AIR 20/9320 (1957:Parlaments-Anfrage vom 17. April 1957 durch Mr. StanAwbery und die Beantwortung durch AußenministerFrank Ward, der 1953 Luftewaffenminister war*.Unterlagen an Mr. Ward zur Beantwortung derFragestellung. Ebenso enthalten: UFO-Berichte in WestFreugh/Wigtownshire; RAF CHurch Lawford, RAFBempton und RAF Lakenheath; Zeitungsberichte vomApril 1957); AIR 20/9321 (1957: Parlaments-Anfragevon Major Patrick Wall und Frank Beswick am 15. Mai1957 an Minister Ward und seine Antworten.Unterlagen an Mr. Ward zur Beantwortung derFragestellung. Zeitungsberichte vom April und Mai1957); AIR 20/9322 (1957: Parlaments-Anfrage vom15. Mai 1957 durch Frank Beswick und Antwort vonMr. Ward. Unterlagen an Mr. Ward zur Beantwortungder Fragestellung); AIR 20/9994 (Hauptquartier dersüdlichen Geheimdienst-Sektion, Berichte über

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Luft-Phänomene, darunter Berichte überObservationen von einem ungewöhnlichenLuft-Phänomen von Bord einer RAF-Ventor am 29. Juli1957, zwei Kopien von Radarspuren-Aufzeichnungen.UFO-Bericht vom 9. Dezember 1957 an der RAF-BasisLyneham wo man ein großes und helles sichelförmigesObjekt ausgemacht hatte, welches aber auch eineKugel mit auslaufenden Spiten gewesen sein kann.Die Erscheinung bewegte sich auf Kurs 290° mitmoderater Geschwindigkeit zu, wobei es scheinbarnicht allzuhoch flog und herabsank.); AIR 20/11887(August 1967, mit Karten); AIR 20/11888 (September1967); AIR 20/11889 (Oktober 1967, mit Fotografien);AIR 20/11890 (Oktober 1967, mit Karten); AIR20/11891 (November 1967, mit Karten); AIR 20/11892(November 1967); AIR 20/11893 (Dezember 1967).Aktenarchiv 22, "Periodical Returns, Summaries andBulletins": AIR 22/93 (März 1955, geheimeGeheimdienst-Zusammenfassung desLuftfahrt-Ministeriums, Vol.10, Artikel Nr.3 zu "FlyingSaucers: An object was reported..."); PREM 11/855(Persönliche Notiz des Priome Minister WinstonChurchill an den Secretary of State for Air, LordCheswell, vom 28. Juli 1952 und dessen Antwort vom9. August 1952, worin Geschichten über FliegendeUntertassen verworfen wurden).Darüber hinaus gibt es noch weitere Akten, die aberwegen der Verjährungs-Dauer noch nicht freigegebensind: AIR 2/18183 (UFOs, 1968-1969); AIR 20/11612(UFOs, 1967-1968); AIR 20/11895 (April 1968); AIR20/11896 (Mai 1968); AIR 20/11897 (Juni 1968) undso weiter bis Air 20/1230 für den Monat November

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1970. Hier zeigt sich das für jeden einzelnen Monateine eigene UFO-Akte angelegt worden war. Nord Hill-Norton stellte zwecks UFOs eine weitereAnfrage an die Regierung Ihrer Majestät in Bezug aufdie Antwort von Lord Gilbert vom 3. September 1998:"Sind Flughäfen, Sternwarten, RAF-Stützpunkte undPolizei-Posten weiterhin aufgefordert alle Details vonan sie gemeldeten Berichten über unidentifiziertefliegende Objekte an das MoD weiterzugeben?" LordGilbert antwortete am 19. Oktober 1998 darauf: "Esgibt keine Anweisungen an irgendjemanden, umUFO-Sichtungsberichte an das MoD weiterzuleiten,solange sie nicht militärischen Hintergrund im Sinneder Luftverteidigung haben. Darüber hinaus wird aberjedem ans Ministerium übermittelten Bericht dieAufmerksamkeit zuteil, die er verdient, was jeweils vonder Qualität der überreichten Informationen abhängt."(Quelle: Hot Gossip UK, November 1998) Die ganze Affäre läuft auf die Feststellung hinaus: Wiruntersuchen vielleicht mal da und dort UFO-Berichte,um herauszufinden, ob unsere Verteidigung bedrohtist. Und da es ob UFOs keine Bedrohung gibt, gehenwir der Sache nicht weiter auf den Grund. An dieserStelle sei an den Bischof von Norwich (Eric Inglesby)erinnert, der 1979 im englischen Oberhaus an derUFO-Debatte teilnahm und erklärte: "Ich mache mirgroße Sorgen. Die Mysterien, die sich heutzutage umUFOs ranken, sind maßgeblich daran beteiligt, eineAtmosphäre der Leichtgläubigkeit und in manchenFällen sogar des Aberglaubens zu schaffen, was sichschnell zu einer Ersatzreligion auswachsen kann." *= Timothy Good beschreibt in »Jenseits von TopSecret« eine ähnliche Situation in England. 1953 sah

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sich Luftwaffenminister Ward direkt gezwungeneinzugreifen und die UFO-Thematik in der öffentlicheDiskussion kurz zu halten. Dies in Folge der Ereignisse vom 3. November 1953 inWest Malling (ein Wetterballon von 23 MeterDurchmesser und angehängter Radiosonde war überder Grafschaft Kent aufgetaucht und von einerRAF-Maschine sowie von Offizieren desFlugabwehrkommandos am Boden aus gesehen undals Fliegende Untertasse eingestuft worden, was in derPresse zu einem Berichtesturm führte), die sogar zueiner Anfrage im englischen Unterhaus führten.Damals war Whitehall unter den Anrufenzusammengebrochen, sodass sogar ein Cousin vonSir Winston Churchill nicht mehr zu seinemgewünschten Gesprächspartner durchkam. Die Behörde war völlig paralysiert und von der Weltabgeschlossen. Ward befahl daraufhin allen Piloten,nichts mehr in Sachen Untertassen an die Presseweiterzugeben oder dazu etwas in der Öffentlichkeit zusagen. Er erklärte: "Schauen Sie, ich versuche, eineLuftwaffe zu betreiben. Wenn eine Geschichte wiediese bekanntgegeben wird, wird der armediensthabende Offizier zur Raserei gebracht. SeinTelefon ist mit Anrufen blockiert, und er kann derAufgabe, einen leistungsfähigen Flugplatz zubetreiben, nicht mehr gerecht werden. Was glaubenSie was los ist, wenn gar dasVerteidigungs-Ministerium deswegen blockiert wird?"

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UFO-Geheimarchive...

...üben einen ganz besonderen Reiz für den UFOlogenund UFO-Forscher aus. Verschiedene Nationen desErdballs haben sich tatsächlich auch den UFOs inoffiziellen oder auch hinter verschlossenen Türenabgehaltenen Untersuchungen aus Gründen dernationalen Sicherheit angenommen. Teilweise gehendie Erhebungen auf 50 Jahre zurück, wobei mannatürlich berücksichtigen muß, dass die heutigenAdministrationen und ihr Personal nichts mehr mit denTätigkeiten von ehemals zu tun haben, da inzwischenGenerationen von Politikern, Militärs,Geheimdienstlern und Wissenschaftlern über denJordan gingen und immer wieder oppositionelle, neueingesetzte Regierungen das Ruder übernahmen,weswegen natürlich auch die Führungspositionen querdurch die Ministerien mit frischem regierungstreuemPersonal neu besetzt wurden. Frägt man z.B. die heutige US-Regierung unterGeorge W. Bush nach den UFO-Untersuchungen abEnde der 40er Jahre, dann wird das Problem deutlich:Die allermeisten Verantwortlichen zu unserer Zeitlebten damals noch gar nicht oder waren geradeunbedeutende Hosenscheißer, was auch für dieheutige Generation von zivilen, privatenUFO-Forschern gilt. Ihnen entging quasi die Zeit, inder sich das moderne UFO-Phänomen entwickelte.Auch wenn man sich die Aktenlagen vergegenwärtigt,so ein richtig rundes Bild in Sachen UFOs wird mandaraus nicht gewinnen können, dazu gehört schonmehr - die eigene Untersuchung von UFO-Fällen istdabei sicherlich ein wichtiger Punkt.

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Dennoch muß man zugestehen, dass die seit mehr alszehn Jahren international geführte Debatte um denangeblichen Fliegenden Untertassen-Absturz imSommer 1947 zu Roswell junge Historiker derUS-Luftwaffe dazu führte, sich nochmals durch diegeheimen Schätze in den Grabkammernamerikanischer Archive zu graben. Dabei begegnetensie Probleme, die man nicht unterschätzen darf.

Die Schwierigkeiten zur Bergung alter Dokumente...

Mit der US-Gesetzgebung zur Freiheit derInformation/FOIA (Freedom of Information Act) nutztenauch UFO-Forscher die Möglichkeit, tief in dieMysterien der US-Verwaltung vorzudringen underhofften sich große Erhellung über dunkle Seiten derUFO-Frage. Mehrere tausend SeitenUFO-"Dokumente" kamen so über FBI, CIA, NSA etcheraus - neben den mehr als 100.000 Seiten aus demBlaubuch-Archiv! Teilweise wird die Nutzung der FOIAvon UFOlogen falsch verstanden und auch falschvorgestellt. So wird gerne behauptet, dass die UFOlogen dieHeldentat leisteten, ehemals geheime UFO-Akten (diemeisten sind sowieso in ihrer Auslegung auf dasNiveau von unter "top secret" oder "secret" angesiedeltgewesen) freizupressen oder durch Gerichtsverfahrenaus den Händen der US-Regierung zu reißen. So wirdvon CAUS (Citizens Against UFO Secrecy) noch jüngstvon Roberto Pinotti aus Italien behauptet, dass dieCAUS-Aktion zur Erlangung von FBI- oderCIA-UFO-Akten darauf ausgerichtet war, dass dasMaterial a. endlich deklassifiziert (also der breiten

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Öffentlichkeit freigegeben) wird und b. dieAnstrengungen sich darauf begründeten, auch dieangeblichen Überreste eines UFO-Piloten zubekommen, der angeblich in den fünfziger Jahren (derRoswell-Vorfall passierte bereits 1947) in Neu Mexikogeborgen worden war. Übertrieben und ins schier Unermeßliche augeblasenspricht er von Friedmans "kosmischen Watergate"-Skandal in diesem Zusammenhang, einfach um derGeschichte eine gewaltigere Dimension zu geben, alssie verdient. Dieser Hang zur Übertreibung ist inufologischen Promoter-Kreisen extrem ausgeprägt.Dabei war die FOIA als Ergebnis einer langjährigenBürgerrechts-Initiative ursprünglich nur dafür gedachtgewesen, dass der betroffene amerikanische BürgerZugang zu jenen Unterlagen inSicherheitsdienst-Kreisen die über ihn persönlichangefertigt sind. Daraus hat sich dann im Zuge derZeit der breite Anspruch entwickelt, überhaupt undgrundsätzlich Akten aus Regierungs-Behörden-Zirkelnzu allen möglichen Themen des öffentlichen Lebensabzuverlangen. Dies war auch der Hintergrund für dasCAUS-Gerichtsverfahren, um Klarheit darüber zuschaffen, ob auch nicht persönlich betroffenePersonen Unterlagen erhalten können, die z.B. füreine Betrachtung auf öffentlicher Ebene desUFO-Phänomens interessant sein können und die beiden diversen Regierungsstellen aus welchen Gründenauch immer vorliegen. Verärgerung machte sich in ufologischen Zirkeln breit,als man aber hier keine Nachweise außerirdischerManipulationen oder gar Beweise über außerirdischeOperationen hier auf der Erde vorfand. Die Unterlagen,

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die in reichem Maße bis heute freigegeben wurden,entsprachen nicht den hochgesteckten Erwartungender UFOlogie. Das sogenannte Cover Up (dieVerschwörung) lebt dennoch weiter in den Köpfen derUFO-Freunde, oder gerade deswegen, weil dieFrustration zu groß war. Anstellte, dass es nun eingenerellen Umdenken über die eigenen Positionenund Vorstellungen gab, warf man sich mit äußersterWut also auf den Verwaltungsapparat und warf derUS-Regierung vor, nur unscheinbare Materialienherausgegeben zu haben und die ufologisch wirklichwichtigen Dokumente zurückzuhalten. Was dieoffiziellen Akten nicht hergaben, wurde sogar teilweisein eigener Heimarbeit hergestellt, um den Glaubenwieder zurechtzubiegen und nach außen hinverantworten zu können - wir erinnern an die MJ-12-Affäre von William Moore, die seit Mitte der Achtzigerfür Unruhe sorgt, nicht weil sie eine Fälschung ausUFOlogenkreisen sind, sondern ob ihreszusammengesponnnen Inhalts, welcher hauptsächlichdafür verantwortlich zu machen ist, dass derKonspirationsgedanke in der jungen Generation vonUFOlogen (die Freunde des Phantastischen) festverwurzelt ist und psychologisch als illusorischerDeckmantel dient, um eine 'Entschuldigung' dafür zufinden, warum man immer noch irrational seinenGlaubensvorstellungen und Deutungsmusternnachhängt. Es wäre vernünftig und angemeßen gewesen, nachEinblick in die vorgelegten Akten einen geistigeninneren Umbruch in der UFOlogie zu vollziehen undaus den Erkenntnissen daraus zu lernen undeinzusehen, einem Trugbild nachgehangen zu sein,

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aber nein, man klammerte sich an jeden Strohhalm,nur um den Glaubensinhalt retten zu können.Mißtrauen kam auch auf, als die UFOlogen dasMaterial ansahen und es teilweise total vergammeltund schlecht lesbar rübergeschoben bekamen. Natürlich nagt der Zahn der Zeit an diesen Unterlagenund so manches Papier ist inzwischen nahe dertotalen Auflösung angelangt, daraus kann man aberder US-Verwaltung keinen Vorwurf machen. Sie hat esschwer genug die ganzen Jahrzehnte über gehabt, dasThema richtig zu handhaben. Für die US-Regierung istdas heiße Eisen-Thema UFOs soetwas wie ein"Trojanisches Pferd" mit umgekehrten Vorzeichen oderdas falsche Ei aus einem Kuckucks-Nest.

Dokumente: Welche Probleme die US-Regierung damithat!

Im MUFON UFO Journal Nr. 296, Dezember 1992,brachte Dennis Stacy den Leitartikel Cover-Up: WhatGovernments Do ein. Hierbei erfahren wir erstaunlicheNeuigkeiten, die uns helfen, denUFO-dokumentarischen Aspekt besser zu verstehen.Im Jahre 1991 gab es alleine sieben MillionenDokumente, welche von Zensoren der US-Regierungklassifiziert wurden - 20.000 Dokumente pro Tag (soSteven Aftergood, Direktor des Project on Science andSecrecy von der Federation of American Scientists) -die Verteilung: 61 % davon beanspruchte das DefenseDepartment, der CIA nahm davon 26 % in Beschlagund das Außenministerium war mit 3 % beteiligt. Allein 6.500 Leute sind inzwischen abgestellt, um dieGeheimhaltungsstufen von Regierungspapieren zu

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bestimmten und diese einzusetzen. Milliarden von $werden jährlich für die Geheimnis-Einstufung vonRegierungs-Papieren ausgegeben. Niemand weißwirklich, wie viele Geheimnisse es gibt, erklärt TomBlanton als Direktor des National Security Archive.Millionen von Dokumente werden jährlichdeklassifiziert (freigegeben), aber sie sind nur derberühmte Tropfen auf dem heißen Stein! BeimNational Archives allein sollen 325 MillionenDokumentenseiten darauf warten freigegeben zuwerden, und dies alleine aus dem Zeitraum vor 1962!Man kann geruhsam davon ausgehen, dass daverschiedene Papiere sich auch auf UFOs beziehen,aber wer will dies schon genau wissen? Wie auchimmer, dies läßt die Erkenntnis aufkommen, dass dieUS-Regierung selbst gar nicht weiß, welcheGeheimnisse sie besitzt.Über die Arbeit des Projektes Blaubuch sagte MajorQuintanilla 1967 in einem Interview auf die Frage nachden Zielen seiner Tätigkeit: "Es gilt festzustellen, obdie UFOs eine Bedrohung der Sicherheit derVereinigten Staaten darstellen. Zudem wollen wiruntersuchen, ob die UFOs eine einmaligewissenschaftliche Angelegenheit sind." Warum dieÖffentlichkeit so wenig über seine Dienststelle erfahre,beantwortete er so: "Das ist mir unerklärlich. In denletzten drei Jahren haben mich mindestens 30Pressevertreter aufgesucht. Die Dienststelle steht allenVertretern von Nachrichtenmedien offen, dieRecherchen für Artikel oder Bücher führen wollen." Dies wird durch Bill Adler in seinem Buch Das Rätselder UFOs bestätigt, in welchem er Briefe an Blue Bookveröffentlichte: "Ich bin der Luftwaffe der Vereinigten

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Staaten sehr dankbar, dass sie mir freien Zutritt zu denAkten von Projekt Blaubuch gewährt hat. Weitermöchte ich Major Hector Quintanilla jr. und demgesamten Stab von Projekt Blaubuch für dieliebenswürdige Unterstützung während meinesBesuches danken." Selbst der im Juni 1969 verstorbenedeutsch-amerikanische Raumfahrtpublizist Willy Ley,der sich von der Mitte der 20er Jahre an inDeutschland und nach dem Krieg in Amerikagemeinsam mit verschiedenen Wissenschaftlernerfolgreich um die Verbreitung desRaumfahrtgedankens bemühte, kommentierte dieUFOlogen-Propaganda von der angeblichenGeheimniskrämerei der US-Behörden um die UFOs mitgleicher Tendenz: "Ich habe jeden Grund zu sagen,dass nichts verschwiegen wird. Die amerikanischeLuftwaffe hält nichts geheim, außer den Namen derLeute, die Berichte eingesandt haben. Gegen meineneigenen Wunsch habe ich viele Tage damit zubringenmüssen, all das Zeug über die flying saucersdurchzulesen. Ich habe nicht nur mit den Verfassernder Bücher gesprochen, ich habe mit ihnen im Radiound im Fernsehen diskutiert. Ich habe mitLuftwaffenleuten geredet, bis uns allen das Zeug zumHals herausging." (Willy Ley in einem Brief vom21.2.1956 an Walter Ernsting in Andromeda, Organdes Science Fiction Club Deutschland e.V., Nr.4/1956.) Interessanterweise erklärt Arthur C. Clarke beinahebeschwörend das selbe in seinem Werk UnsereZukunft im Weltall (1970): "...lassen Sie mich nocheine Erklärung abgeben. Nach 20 Jahren

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Beschäftigung mit diesem Thema langweilen michUFOs zu Tode. Irgendwelche diesbezüglichen Briefewerden von meinem Verleger nicht weitergeleitet.Schickt man sie nach, dann werden sie nicht gelesen.Lese ich sie doch, dann werden sie nicht beantwortet." Greifen wir das 1981 erschienene Büchlein UFOlogie(Verlag 2000, Luxemburg) von Dieter von Reeken aufund blättern bis S. 93/94 vor. Hieraus sei der Autorzitiert, weil er uns aus dem Herzen spricht: "Ich selbstkann Willy Leys und Arthur Clarkes Stoßseufzer nur zugut verstehen; auch mir hat das Durcharbeiten all dervielen Bücher, Zeitschriften, Zeitungsausschnitte, oftauch in fremden Sprachen, und das mühsame Suchennach verläßlichen Quellen, was meist mit demEregbnis endete, dass die brisanten Berichte entwedergefälscht oder ungenau wiedergegeben worden waren,nicht viel Freude gemacht. Und erst recht anstrengendist der Umgang mit fanatischen UFOlogen, die sichzum Maß aller Dinge erheben und alles, was sie nichtfassen können oder wollen, als Verschwörung oderTäuschungsmanöver deuten. 'Es gäbe heute sehr viel weniger UFOs, wärenIntelligenz oder auch nur gesunder Menschenverstandin größerem Umfang dort vereint', meinte Clarke indiesem Zusammenhang treffend." von Reeken machtedann auf die Air Force Regulation 200-2 aufmerksam,die von UFOlogen nimmermüde als Beweis für eineangebliche Geheimhaltungs- und Schweigetaktik derUS-Luftwaffe in Sachen UFOs angeführt wird: "Hierzuist zu sagen, dass diese Anweisung 200-2 denAngehörigen der Luftwaffe lediglich untersagt,Privatpersonen, Pressevertretern, Rundfunkreporternusw. Auskünfte über UFO-Sichtungen [als dienstliche

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Angelegenheit] zu geben. Statt dessen sollen dieAngesprochenen die jeweiligen Interessenten an dasInformationsbüro der Luftwaffe verweisen; dies ist eineRegelung, wie sie in jeder Armee und jeder Behörde infast allen Bereichen [des Militäralltags] praktiziertwird."

Senator Goldwater und die Blue Room-Affäre

Einige Jahrzehnte lang wurde immer wieder einStatment von Senator Barry Goldwater (Republikaner,Arizona) in ufologischen Kreisen umhergereicht, inwelchem er erklärte, ihm sei Mitte der 60er Jahre aufder Wright-Patterson AFB in Dayton, Ohio/USA, derZutritt zu einem bestimmen Raum (dem so genannten"Blue Room") mit angeblich besonderenUFO-Unterlagen verweigert worden (siehe dazu u.a. S.464/465 von »Jenseits von Top Secret«, TimothyGood, Verlag 2001, Frankfurt, 1991). Bei genauererBetrachtung war es einfach nur eine Reaktion, dieGoldwater erfuhr, die man mit "Hauen Sie ab undfragen Sie mich nicht wieder danach!" ziemlich auf denPunkt bringt. General Curtis LeMay wollte diese ultra-sensitiveAngelegenheit des wahren Inhalts des "BlauenRaums" verschleiern, gerade auch vor Goldwater,dessen politische Orientierung LeMay zwar gefiel(beide waren 'Falken') und ihn auch nutze, aber sichselbst nicht in die Karten schauen lassen wollte. FürGoldwater war es also trotz seines politischen Statuseine "Mission: Impossible" gewesen, Zugang zuerhalten - UFO-Freunde des Fantastischen wollten derUS-Luftwaffe und dem Pentagon daraus mal wieder

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einen ideologischen Strick drehen, um nach"Verschwörung" und "Vertuschung" ufologischerWahrheiten zu rufen. Goldwater selbst trat später demNICAP von Ex-Major NICAP im "Board of Governors"für ein paar Jahre bei, aber dort war er nur einPappkamerad. Doch die Wright-Patterson AFB war nicht die"UFO-Forschungsstation" der USAF, sondern Heimatder hochwichtigen "Foreign Technology Division"(FTD)*, der Luftwaffen-Abteilung für hochentwickelteausländische Technologie (der Luft- und Raumfahrt)mit eigenen Geheimdienstabteilungen. DieserAbteilung war am Rande das UFO-Projekt Blaubuch(Blue Book) zugeordnet - aber die Hauptaufgabe derFTD war eine ganz andere als UFO-Meldungen zuuntersuchen. Geheimdienste waren und sind keineHorde der himmlischen Engelsscharen, nirgends aufder Welt. Und zu Zeiten des Kalten Kriegs zwischenOst und West waren sie es erst recht nicht. Alleswurde getan, um die jeweiligen Gegenseite über ihrentechnologischen Stand in spezifischen Bereichen dermilitärisch nutzbaren Technologie und Spitzentechnikauszuspionieren. Dazu wurden innerhalb der Nachrichtendienstespezielle Departments eingerichtet, die die jeweilsfremde Technologie analysierte und studierte - ambesten natürlich mit originaler Hardware mit den"technical intelligence efforts" wie es so schön genanntwird. In den USA zentrierte sich dieser Job aufWright-Pat unter Zuspielung von Informationen undMaterial durch alle damit ebenso beschäftigtenEinrichtungen der US-Administration. Was in der"dunklen Ära" des Kalten Kriegs dabei geschah ist

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stellenweise eine schier unglaubliche Geschichte, dieinzwischen mehr und mehr ans Tageslicht gerät. Sogeschah es, das in der Sputnik-Epoche CIA-TechnikerTeile sowjetischer Raumfahrzeuge von Ausstellungeninsgeheim abmontierten, sorgsam ausgemessenhaben, fotografierten, chemische Analysen an ihnenvornahmen und am nächsten Tag unbemerkt wiederdiese Stücke anmontierten - ohne dass die Sowjets esmerkten. Seither waren die Geheimdienste immer dahinter her,"sensitive" Technik von potentiell feindlichen Staatenzu erlangen. Meist auf illegaler Basis, wodurch alleinedie ganze Sache politisch mehr als heikel war, dahierfür Gesetze schlichtweg gebrochen wurden. Daherauch die Einstufung "geheim" hierfür und klassifiziertauf der Stufe für Personen "with the need to known".So wurde z.B. erst 1994 bekannt, dass auf Wright-Patbereits ab Oktober 1947 erste Windkanal-Tests von"Fliegenden Scheiben"-Modellen durchgeführt wurden,um zu sehen wie die aerodynamischen Eigenschafteneiner solchen Gestalt ausfallen. Zunächst sah diesoffenbar derart vielversprechend aus, dass dasPentagon später dem kanadischen FlugzeugbauerAVRO den Zuschlag gab, eine Art"Hubschrauber-Flugzeug" zu bauen, was dann alsAVRO-Car weltberühmt wurde und verdächtig nacheiner klassischen Fliegenden Untertasse ausschaute.Aus Gründen der Unrentabilität wurde das Projektspäter aufgegeben, da die Konstruktion sich alsflugtechnisch unstabil erwies...*= Inzwischen längst umbenannt in National AirIntelligence Center (NAIC), angeschlossen daran istheute das United States Air Force Museum mit einer

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Foreign Material Exploitation (FME). Vorher nanntesich das NAIC noch Foreign Aerospace Science andTechnology Center (FASTC).Auftrag der geheimen "Moon Dust"-Operation (wirberichteten bereits) war es so, Material z.B.sowjetischer Luft- und Raumfahrt-Natur, welchesirgendwo auf der Welt niederging, zu bergen. Soweites möglich war, machte sich die USAF daran diesesMaterial an sich zu bringen - insbesondere alles auchwas Satelliten-Technologie anging. Heute gibt dieUSAF zu, was sie sich so alles aneignete und zurUntersuchung nach Wright-Pat insgeheim schaffte, umes schließlich in einer Trophäenhalle auszustellen -eben dem berühmten "Blue Room" (dem ehemalsgeheimen Building 867), mit Zutritt nur für jenePersonen, die davon wirklich wissen mußten.Senatoren gehörten eben nicht dazu, ausGeheimhaltungsgründen. Ausgestellt waren dort u.a.intakte sowjetische Flugzeuge, Trümmer vonabgestürzten MiG-15-Maschinen (geborgen vonSpezialkommandos des ATIC in Korea) etc. Auchstellte man dort Luftaufklärungsfotos vonausgesuchten Operationszielen aus, die der CIA überU-2-Aufklärungsflüge gewonnen hatte. Heute istdieses Material frei zugänglich in der Foreign MaterielExploitation. Quelle: diverse eMails Anfang November 2001 auf der eMaillistevon Project 1947.

Projekt Blaubuch´s Aktenlage

Wie Sie sicherlich wissen, war das Projekt Blaubuch(Project Blue Book) über zwei Jahrzehnte in den

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Vereinigten Staaten von Amerika dafür verantwortlich,den UFOs nachzupirschen - mehr oder mindergekonnt. Um die 12.000 Akten wurden damals in den 50er und60er Jahren auf der Wright-Patterson Air Force Basenahe Dayton/Ohio von einem kleinen speziellabgestellten Stab von militärischen Untersuchern (dieaber auch PR-Charakter hatten) zu Einzelmeldungenvon UFOs aus der Öffentlichkeit und aus demmilitärischen Apparat etc zusammengestellt. Ziel warnicht die wissenschaftliche Untersuchung desUFO-Phänomens, sondern die Frage ob die ganzeUFO-Aufregung eine Bedrohung der nationalenSicherheit darstellt. In den Neunzigern kamen verschiedene (interessierte)Stimmen hoch, wonach Blue Book entwederFallmaterial einbehielt bzw umgangen wurde, wenn essich um ganz spezielle "beweislastige" UFO-Fällehandelte. Doch die die jenes behaupten haben wenigAhnung um die tatsächlichen Verhältnisse. DasBB-Büro war nämlich eine ziemlich offene Einrichtung,bei der sich so mancher "bediente" - dies wissen wirspätestens seitdem bekannt wurde, dass derJournalistik-Student Herbert Strentz bei seinenunbeobachteten Studien-Arbeiten an Ort einen ganzenMikrofilm voll Fallmaterial mitgenommen hatte undvergass diesen wieder zurückzugeben. Trotzdem, es gibt darüber hinaus weitere "missingcases" ! Deshalb gab es Lücken in den Fallakten, dieheutzutage im Washingtoner National Archivesausliegen. Nun, dies fiel kaum einem UFO-"Forscher"auf, weil kaum einer diese Unterlagen wirklichdurchstöberte - viel lieber werden Spekulationen und

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abenteuerliche Behauptungen über "a far biggeruniverse than BB" dazu freigesetzt um UFOtainmentzu betreiben, wenn man in die Runde der Gläubigenruft: "Important items missing out of the case file!" Wie auch immer, am 9. Dezember 01 konnte JanAldrich vom UFO-Historien-Projekt "1947" auf dergleichnamigen eMailliste für UFO-Insider folgendesmitteilen: "Fehlendes Fallmaterial aus denBlaubuch-Akten fand sich soeben bei der Durchsichtder Hynek-Unterlagen im Archiv des Center for UFOStudies. Es handelt sich hierbei um Fallmaterialweitgehend aus dem Fernen Osten, welches aus demZeitraum vor 1953 stammte und von Hynek offenbar'abgezweigt' wurde, weil er es damals für interessanthielt. Trotzdem, keiner dieser Fälle ist irgendwieinteressant und beinhaltet nur NLs oder kleineDD-Objekte ebenso in der Ferne." WeitereFallmaterialien aus den BB-Unterlagen sind nach wievor verschwunden, aber wenn man dieZusammenhänge und neuen Hintergründe kennt,erwartet Aldrich keine weiteren Sensationen anhanddes Materials. "Eine großartige Verschwörung sehe ichnicht. Es scheint mir alles eher der Mangel anKommunikation, Kontrolle und korrekter Handhabungim frühen Stadium der Entwicklung zu sein, der dieProbleme für die Historiker im Hier und Heuteausweist. Die von UFO-Sensationalisten aufgestellteBehauptung, das es da neben BB eine weitereUFO-Geheimoperation gab, sehe ich überhaupt nicht."Kenny Young reagierte daraufhin mit einer weiterenÜberraschung und gestand ein, bereits seit geraumerZeit zu wissen, das ebenso Dr. Willy Smith sichdamals bei Blaubuch "bedient" hatte und Fallmaterial

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"mitgehen" ließ. Er hatte nach Aldrichs Meldung mitSmith telefoniert und bekam von ihm das Okay diesenUmstand nun endlich öffentlich zu machen. DasMaterial auch hier ist wenig aufregend und wurde nurdeswegen mitgehen lassen, um originale "Souvenirs"zu besitzen. Wie simpel, mal wieder. Trotzdem, es gibt eine Nahe Begegnung der ZweitenArt, Fall Nr. 1 0066 aus Middletown, der zwar in denBB-Unterlagen erwähnt ist, aber ansonstenverschwunden bleibt - nach Aldrich der einzige Falldieser Größenordnung, der einfach aus den Akten"verschwunden" ist. Aber vielleicht findet sichirgendwann die Akte bei jemanden, der ihn für sich"abgezweigt" hat.

FOIA: Die meisten sind UFO-Anfragen

Das haben sich die geistigen Väter deramerikanischen Gesetzgebung zur Freiheit derInformation (Freedom of Information Act/FOIA) sichnicht träumen lassen: Die meisten Anfragen betreffsInformationen an die US-Regierungen betreffen UFOs.So berichtete es am 25. Dezember 1999 MichaelDoyle von der The Nando Times in Washington, D.C.Täglich erreichen nach wie vor diverseRegierungsbehörden FOIA-Anfragen zwecksUFO-Unterlagen. Allein 1999 gab es bei der National Security Agency(NSA), dem geheimsten aller amerikanischenGeheimdienste, 832 Anfragen - davon bezogen sich123 nur auf UFO-Akten. Kein anderes Thema ist sospannend für die Bürger, weder Prinzessin Diana,

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noch vermißte Soldaten oder die weltweitenNSA-Überwachungsprogramme. Ähnlich sieht es beim Geheimdienst CIA aus, deraufgrund der vielen Nachfragen sogar eine UFO-Seiteeinrichtete. CIA-Sprecher Tom Crispell: "Es gehörteinfach als Teil des Mythos dazu, dass wir eineVertuschung betreffs Aliens durchführen, deswegenwenden sich so viele Leute an uns." Nur noch dasThema betreffs dem Mordanschlag auf Präsident JohnF. Kennedy kann im öffentlichen Interesse mithalten.

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