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CHANCE HOCHBAU 2009

Zwang zur thermischen Sanierung

Franz BöhsGeschäftsführung Rockwool Österreich 15.10.2009, Bundeswirtschaftskammer Wien

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Energiesparverordnung BRD

Bundeskabinett beschließt neue Energieeinsparverordnung

Tiefensee: 30 Prozent mehr Energieeffizienz bei Gebäuden 18. März 2009, Nr.: 048/2009

Die Bundesregierung hat heute die Novellierung der

Energieeinsparverordnung (EnEV 2009) beschlossen. 

Dann gilt: bis Ende 2011 müssen begehbare Geschossdecken

gedämmt werden, wenn das Dach darüber ungedämmt ist.

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1. Kiotoziel klar verfehlt!

Statt der rund 69 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr, wie im

Kiotoprotokoll vereinbart, werden heute sogar rund 89

Millionen Tonnen CO2 emittiert, also rund 20 Millionen Tonnen

CO2 mehr.

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1. Kiotoziel klar verfehlt!

Die Kioto-Bilanz Mio Tonnen CO2• 88,1 Emissionen 2007• 68,7 Kioto-Ziel

19,4 Kioto-Defizit• 9,0 Ausländische Zukäufe (Emissionsrechte)• 0.7 Waldbewirtschaftung• 10,7 Offener Reduktionsbedarf

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2. Europa hat sich verpflichtet: 20 20 20!

2020 soll Europa um 20 Prozent weniger CO2 in Bezug auf

2005 emittieren und der Anteil an erneuerbarer Energie auf 20

Prozent des tatsächlichen Energieverbrauchs gesteigert

werden.

Fazit: Österreich hat sich im Rahmen dieses Prozesses

verpflichtet,16 Prozent CO2 ein zu sparen und den Anteil

erneuerbarer Energie auf 34 Prozent zu steigern.

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3. Wie sicher ist die Energieversorgung?

Zwei Gaslieferausfälle in den letzten Jahren haben die

Energieabhängigkeit und Verletzbarkeit Europas dramatisch

aufgezeigt. Viele Haushalte in Osteuropa haben die Folgen

hautnah zu spüren bekommen – die Heizungen blieben kalt!

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3. Wie sicher ist die Energieversorgung?

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4. Österreichs Antwort auf Lehman Brothers

Zwei Konjunkturpakete haben die Österreichische Konjunktur

nachhaltig erfolgreich (WIFO, IHS) gestützt bzw. angekurbelt.

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Effekte:

100 Millionen Euro (50 für Private, 50 für Betriebe) an staatlicher

Förderung lösen ein Sanierungsvolumen von mindestens 650 Mio.

Euro im Inland aus. Damit werden 7.000 Arbeitsplätze gesichert und

95 Mio. Euro an Arbeitslosengeld gespart.

Dem Finanzminister bringt das: 70 Millionen Euro an Lohnsteuer, 65

Millionen an Umsatzsteuer. Weitere 104 Millionen Euro durch

Sozialversicherungen. Nicht zuletzt werden damit 50.000 Tonnen

CO2 pro Jahr eingespart, um diese Menge reduzieren sich die

Emissionsrechte, die Österreich jährlich zukaufen müsste.

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Klimaschutz ist Bundessache

Österreich ist eine föderative Republik.

In der Bundesverfassung ist geregelt, dass alle Kompetenzen

automatisch den Ländern zufallen, außer dem Bund wird die

Kompetenz in der Verfassung explizit einräumt.

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Schlussfolgerungen:

Kiotoziel verfehlt, bis zu 1,5 Milliarden Euro „Strafzahlungen“ drohen.

Bund hat zwar Kioto-Vertrag abgeschlossen, Bundesländer müssten aber großteils die Reduktionsmaßnahmen freiwillig umsetzen.

Nach 2012 tritt Post-Kioto Zeitraum ein. In Kopenhagen sollen neue Ziele vereinbart werden.

2020 muss Österreich auf Basis 2005 weitere 16 Prozent CO2 einsparen und den Anteil erneuerbarer auf 34 Prozent erhöhen.

Energieversorgung mit Gas ist auch in Zukunft unsicher.

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Was geschah bisher?

Auf Bundesebene:

• Klimastrategie

• klima:aktiv

• Budgetäre Maßnahmen:

• Klima- und Energiefonds

• 15a Staatsvertrag

• Ökologisierung des Steuersystems

• Klimaschutzgesetz

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Was geschah bisher?

Auf Länderebene:

• Harmonisierung der Bautechnikverordnungen

• EU-Gebäuderichtlinie

• Wohnbauförderung

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Klimaerwärmung

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Die Österreichische Klimapolitik ist gekennzeichnet durch

Ambitionierte Klimaschutzziele (13 Prozent Reduktion),

Kompetenzen-Wirrwarr zwischen Bund und Ländern,

Zögerliche gesetzliche Reglements (Steuer-, Wohn-, Baurecht)

und Die auf Freiwilligkeit basierenden Maßnahmen. Die bisherige Form der Klimapolitik ist so nicht zielführend, sie

verfehlt die selbstgesetzten Ziele und kostet darüber hinaus

Steuergeld (Kauf von Verschmutzungsrechten).

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Laut Klimastrategie muss Österreich in den Jahren 2008 bis

2012 die Thermische Sanierungsrate auf 3 bis 5 Prozent

steigern, damit Österreich auf dem Kioto-Pfad bleibt.

Allerdings: Die heutige Sanierungsrate beträgt durchschnittlich 1 Prozent.

Im Bereich Gemeinnütziger Wohnbau und Gemeindebauten

liegt die Quote bei drei bis vier Prozent. Im Bereich

Einfamilienhäuser allerdings nur unter einem Prozent!

Die Österreichische Klimapolitik ist gekennzeichnet durch

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Die bisherige Strategie ist fehlgeschlagen, neue Wege

müssen gefunden werden.

Das bisherige System der Freiwilligkeit und Bonifikation

stößt an seine Grenzen.

EU-Gebäuderichtlinie

Wohnbauförderung

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Paradigma heute: Freiwilligkeit und Belohnungssystem.

Ergebnis: Nicht effektiv!

Neues Paradigma: Ordnungspolitik muss obligatorische

Vorgaben machen. Ergebnis: Hocheffektiv!

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Auch der Katalysator beim Auto wäre freiwillig

nicht eingeführt worden.

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Der Königsweg: Thermische Modernisierung durch Ordnungspolitik!

Investitionen in die Thermische Modernisierung schaffen

Dreifach-Gewinne, für Ökologie, Wirtschaft und den

Menschen. Jeder hat was davon!

Die Rentabilitäten und Amortisationszeiten sind je nach

eingesetzten Maßnahmenbündel hochrentabel (7 bis 14

Prozent) und kurz- bis mittelfristig wirksam.

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Rechtliche Optionen, die zu prüfen sind:

Einzelne Bundesländer führen Verpflichtung in Bautechnikverordnung ein.

Alle Bundesländer einigen sich auf eine verpflichtende Maßnahme (OIB).

Alle Bundesländer und der Bund einigen sich (15a-Vertrag) und verabschieden ein Bündel von Maßnahmen auch auf Ebene des Bundes, wie z.B. Wohnrecht, Steuerrecht etc.

Der Bund schreibt im Rahmen der Bundesgesetze eine Verpflichtung vor (Wohnrecht, Steuerrecht).

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Verpflichtung zur Sanierung von Wohngebäuden

In den entsprechenden rechtlichen Grundlagen ist eine

Verpflichtung zur Sanierung von Wohngebäuden vorzusehen,

und zwar innerhalb eines bestimmten Zeitraums.

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Lösungsvorschlag:

Ein Paradigmenwechsel in der Klimapolitik wird dringend empfohlen und sollte rechtlich geprüft werden.

Verpflichtende Maßnahmen zur Thermischen Sanierung an einzelnen Bauteilen, wie der obersten Geschossdecke oder Dach (Beispiel Deutschland).

Verpflichtung zur umfassenden Thermischen Sanierung von Gebäuden.

Etablierung eines ganzen Maßnahmenbündels mit Verpflichtung zur Thermischen Sanierung sowie der gleichzeitigen Erhöhung der Förderungen und einer entsprechenden Anpassung des Wohn- und Steuerrechts.

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2005 2020EU 20

Text

125 +25%

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Fossils

Renewables

-15%

1000%+18%

+45% +45%

Die Umsetzung der EU-Ziele für 2020 in ÖsterreichStabilisierung des Endverbrauchs auf Niveau 2005

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CHANCE HOCHBAU

Energieeffizienz ist eines der

zentralen Themen der Zukunft

und Wert bestimmender Faktor

für Immobilien.

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CHANCE HOCHBAU Ende

Lassen Sie sich nicht verheizen !

WER DÄMMT GEWINNT!

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit !