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Bildung für eine nachhaltige Entwicklung – Anliegen und Kompetenzorientierung Dr. Christa Henze, Universität Duisburg-Essen Gütesiegelverbund, Dortmund, 23. Mai 2019 © Christa Henze 2019

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  • Bildung für eine nachhaltige Entwicklung –Anliegen und Kompetenzorientierung

    Dr. Christa Henze, Universität Duisburg-EssenGütesiegelverbund, Dortmund, 23. Mai 2019

    © Christa Henze 2019

  • Bildung für nachhaltige Entwicklung – Zielorientierung

    „BNE befähigt Lernende, informierte Entscheidungen zu treffen und verantwortungsbewusst zum Schutz der Umwelt, für eine bestandsfähige Wirtschaft und einer gerechten Gesellschaft für aktuelle und zukünftige Generationen zu handeln und dabei die kulturelle Vielfalt zu respektieren. Es geht um einen lebenslangen Lernprozess, der wesentlicher Bestandteil einer hochwertigen Bildung ist. BNE ist eine ganzheitliche und transformative Bildung, die die Lerninhalte und -ergebnisse, Pädagogik und die Lernumgebung berücksichtigt. Ihr Ziel / Zweck ist eine Transformation der Gesellschaft.“

    Quelle:Deutsche UNESCO-Kommission e. V. (Hrsg.) (2014): UNESCO Roadmap zur Umsetzung des Weltaktionsprogramms „Bildung für nachhaltige Entwicklung“. Bonn, S. 12

  • Transformation –umfassender Gesellschaftswandel

    „Transformation in and of itself is not alwaysdesirable. It is a complex process that involveschanges in the personal, cultural, institutional, and sytems level. Transformation can imply theloss of the familiar, which can create a sense ofdisequilibrium and uncertainty.“

    Quelle: Süßbauer, Elisabeth (2014): Anpassung oder Transformation der Stadt? Zum Umgang der Stadtplanung mit den Folgen des Klimawandels aus sozialkonstruktivistischer Perspektive. In: Ulf Hahne (Hrsg.): Transformation der Gesellschaft für eine resiliente Stadt- und Regionalentwicklung – Ansatzpunkte und Handlungsperspektiven für die regionale Arena, Detmold, S. 87

    Quelle: O‘Brien, Karen / Pelling, Mark & Patwardhan, Anand et al. (2012): Towards a Sustanable and Resilient Future. In: Christopher B. Field et al. (Eds.): Managing the Risks ofExtreme Events and Disasters to advance Climate Change Adaptation. Cambridge, UK, and New York, NY, USA, p. 466

  • Bildung für nachhaltige Entwicklung

    Aufforderung zum Umdenken

    Natürliche Ressourcen als Grundlagealler menschlichen Tätigkeitenund Erzeugnisse

    Zusammenhänge zwischen dem Erhalt dernatürlichen Lebensgrundlagenund der alltäglichen Lebensgestaltung

    lokales/regionales Handeln steht inglobalen Wirkungszusammenhängen

    Bewusstsein der Verantwortung für denLebensraum in der Einen Welt

    Bewusstsein von Gerechtigkeit (intra- undintergenerationelle Gerechtigkeit; Lebensqualität;Verfügbarkeit über natürliche Lebensgrundlagen, …)

    © Christa Henze 2016

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  • Kompetenzorientierung

    Kompetenzen sind ….

    die „bei Individuen verfügbaren oder durch sie erlernbaren kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten, um bestimmte Probleme zu lösen, sowie die damit verbundenen motivationalen, volitionalen und sozialen Bereitschaften und Fähigkeiten, um die Problemlösungen in variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll nutzen zu können.“

    Weinert, Franz E. (Hrsg.) (2001): Leistungsmessungen in Schulen. 2. unveränderte Aufl., Weinhein/Basel und Bonn, S. 27f

    Wichtige didaktische Rahmung:

    Kompetenzen kann man nicht vermitteln – jedes Individuum muss sie eigenständig entwickeln und aufbauen!

  • Bildung für eine nachhaltige Entwicklung und gesellschaftliche Transformation brauchen unterschiedliche Wissensformen

    • Systemwissen: Verständnis von Vernetzungen und globalen Zusammenhängen (z. B. Verständnis von Funktionsweisen natürlicher und sozialer Systeme, Kenntnis der Wechselwirkungen zwischen menschlicher Wirtschaftsweise und der natürlichen Umwelt, …)

    • Orientierungswissen: normativ, ethisch-politische Herleitung der Kriterien und Ziele einer nachhaltigen Entwicklung

    • Praktisches Handlungswissen: Wissen über Alternativen des persönlichen und gesellschaftlichen Handelns, um Schlussfolgerungen für das eigene Alltagshandeln ziehen zu können

    • Prognosewissen: Vorausschauendes Wissen über nachhaltigkeitswirksame Maßnahmen und ihre absehbaren Wirkungen

    Quelle:Christa Henze (2016): Nachhaltige Entwicklung, Transformation und Resilienz – Zur Relevanz von Partizipation und Bildung für eine nachhaltige Entwicklung. In: Alexander Bittner, Thomas Pyhel & Vera Bischoff (Hrsg.): Nachhaltigkeit erfahren: Engagement als Schlüssel einer Bildung für nachhaltige Entwicklung. München, S. 29-30

  • Bildung für nachhaltige EntwicklungKriterien für die Auswahl von Themen

    Zentrales lokales und/oder globales Thema für nachhaltige Entwicklung Auseinandersetzung mit Auswirkungen, Ursachen und möglichen Lösungsansätzen der Themenstellung; Bezüge zwischen der globalen Problemlage und der eigenen Lebenswirklichkeit herstellen

    Längerfristige BedeutungInhalte favorisieren, die eine dauerhafte Aufgabe darstellen, die den Fokus auf die Möglichkeit der Gestaltung von Zukunft richten; dies können auch tagesaktuelle Themen sein

    Differenziertheit des WissensThemen bevorzugen, über die ein differenziertes Wissen existiert, damit eine Pluralität in der Bearbeitung gewährleistet wird

    HandlungspotenzialThemen bevorzugen, die ein Handlungspotenzial mit sich bringen und damit konkretes Engagement und die Partizipation an Gestaltungsprozessen ermöglichen. Die Möglichkeit, etwas zu tun, motiviert zur Auseinandersetzung mit dem Thema.

    Quelle:Michelsen, Gerd & Fischer, Daniel (2015): Bildung für nachhaltige Entwicklung. Veröffentlichung der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung, Wiesbaden, S. 25-27

  • Bildung für nachhaltige Entwicklung

    Konzeptionelle Ausrichtung

    Von Zu

    Bedrohungsszenarien Modernisierungsszenarien

    Moralisierungsansätzen Wertklärungsansätzen

    Verhaltensvorgaben kompetentem Entscheiden

    Vermittlungsprozessen Verständigungsprozessen

    Wissensfokussierung Handlungsmöglichkeiten

    Quelle:Michelsen, Gerd & Fischer, Daniel (2015): Bildung für nachhaltige Entwicklung. Veröffentlichung der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung, Wiesbaden, S. 18-24

  • GrundsätzeBildung für nachhaltige Entwicklung

    Nachhaltige Entwicklung: kein isolierter Wissenskanon, sondern eine Aufgabe, eine Haltung

    Bildung für nachhaltige Entwicklung bedeutet nicht lineares Denken; es geht um vielschichtige, mehrperspektivische Bildungs- und Reflexionsprozesse

    Bildung für nachhaltige Entwicklung: Such-, Lern-und Gestaltungsprozessfür alle Beteiligten

    © Christa Henze 2019 © Stadt Gelsenkirchen © Stadt Gelsenkirchen

  • Qualitätsebenen von Organisationsentwicklung im Rahmen von BNE und Wechselwirkungen zwischen vielfältigen Prozessen

    LeitbildPädagogische

    Prinzipien

    BildungsangebotPädagogisches

    Personal

    Organisation, Verwaltung

    Bildungshaus und Umgebung

    Kooperations-partner

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    Trägerr

    Fremdanmietung von

    Räumlichkeiten

    Anmerkung: Aus Gründen der Übersichtlichkeit werden nicht alle Wechselwirkungen durch Pfeile verdeutlicht.

  • DANKEfür das Zuhören, Mitdenken, Anpacken und Umsetzen

    [email protected]

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