Christian Scholz & Lisa Grotefend - 1v.com filerigor.relevance@ orga.uni-sb.de Erforderliche...
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Multiperspektivisches Management ([email protected])
SoSe 2017
Christian Scholz & Lisa Grotefend
Multiperspektivisches
Management
Sommersemester 2017
6. Juni 2017
Vertiefung Organische Perspektive
1
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Eichhörnchen: Feelgood Management - Einstiegsquellen
MPO 2
Demling, A. 2016. Spielehersteller Goodgame. Die Feel-Bad-Manager, in:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/goodgame-betriebsrat-wird-vom-management-bekaempft-a-1072512.html,
abgerufen am 02.06.2017.
Esche, Benjamin 2014, Feel-Good-Manager. Ein bisschen Google in deutschen Firmen, in:
http://www.handelsblatt.com/unternehmen/beruf-und-buero/zukunft-der-arbeit/feel-good-manager-ein-bisschen-google-in-
deutschen-firmen/11122806.html, abgerufen am 02.06.2017.
Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO 2013. Kopfarbeit Index KAI® Job-Profil: Feelgood-
Manager/in, in: https://goodplace.org/wp-content/uploads/2016/01/KAI-Jobprofile_Feelgood-Manager.pdf, abgerufen am
02.06.2017.
Goodgame Studios 2014. Mission “Wohlfühlen”: Feelgood bei Goodgame Studios, in:
https://www.goodgamestudios.com/de/blog/mission-wohlfuehlen-feelgood-bei-goodgame-studios/2014/12/02/, abgerufen
am 02.06.2017.
Horn, A., & Rudolph, S. n.d. Und machen Sie da auch dieses Feel Good Management?, in:
http://spiegelneuronen.info/feel-good-management/, abgerufen am 02.06.2017.
Lobe, A. 2015. „Gestatten, ich bin der neue Glücksvorstand”, in:
https://www.welt.de/wirtschaft/karriere/article138604855/Gestatten-ich-bin-der-neue-Gluecksvorstand.html, abgerufen am
02.06.2017.
Messinger, L. 2015. Is a chief happiness officer really the best way to increase workplace happiness?, in:
https://www.theguardian.com/sustainable-business/2015/aug/26/chief-happiness-officer-cho-employee-workplace-
woohoo-google, abgerufen am 02.06.2017.
Naumann, Karen 2014, 6 Gründe, warum es gut ist, einen Feelgood-Manager im Unternehmen zu haben, in:
http://www.gruenderszene.de/allgemein/feelgood-manager, abgerufen am 02.06.2017.
Otte, J. T. 2013. Feel-Good-Manager: Was das ist und warum (nicht) jede Firma einen braucht, in:
http://t3n.de/news/feel-good-manager-firma-haben-481004/, abgerufen am 02.06.2017.
Stifter, A. 2016. Wohlfühlen bei billiger-mietwagen.de – mit Feel-Good-Manager Raphael!, in: https://www.billiger-
mietwagen.de/magazin/blog/unternehmen/feel-good-manager.html, abgerufen am 02.06.2017.
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Aktueller Semesterplan
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18.04. Strategische Perspektive Scholz
25.04. Mechanische Perspektive Scholz
02.05. Vertiefung strategische Perspektive Grotefend
09.05. Vertiefung mechanische Perspektive Grotefend
16.05. Organische Perspektive Scholz
23.05. Kulturelle Perspektive Scholz
30.05. Intelligente Perspektive Scholz
06.06. Vertiefung organische Perspektive Grotefend
13.06. Virtuelle Perspektive / Perspektivisches Denken Scholz / Grotefend
20.06. Vertiefung kulturelle Perspektive Grotefend
27.06. Vertiefung intelligente Perspektive Grotefend
04.07. Klausurübungswoche Scholz
11.07. Vertiefung virtuelle Perspektive Scholz
18.07. Fallstudientag & Präsentation Eichhörnchen Scholz
25.07. Klausurvorbereitung Grotefend
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Erforderliche Varietät
• Varietät = Anzahl der Systemzustände
• Postulat:
“Entsprechung von Umweltvarietät und
Lenkungsvarietät“
• Aktionen:– Varietätsreduktion
– Varietätsgeneration
Organisches
Management
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Erforderliche Varietät
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Prinzip der erforderlichen Varietät
Eine vitale Organisation verlangt Entsprechung von Umweltvarietät und
Lenkungsvarietät.
„Entsprechung“ wird mittels zweier Mechanismen hergestellt: einerseits
durch Vergrößerung der Varietät des organisatorischen Aktionsraumes
über die Ergänzung oder Substitution von Ausprägungsvielfalt durch
Interdependenzvielfalt, andererseits durch Verringerung der Varietät der
Umwelt über Informationsselektion beziehungsweise Komplexitäts-
reduktion.
Organisches
Management
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Externinduzierte Selbstorganisation
• Ansatz von Weick:
(Selbst-)Organisation und Systemdurchführung als
wechselseitiger Prozess6 Merkmale:
• Strukturierung und Entkopplung
• Selbstkontrolle
• Organisieren alternativer Strukturen
• Determinierung durch vorgegebene Ausgangsbedingungen
• Maximierung unbekannter Effektivitätskriterien
• Organisation und Implementation sind interdependent
• Ansatz von Probst: 4 Merkmale der Selbstorganisation:
• Autonomie
• Redundanz
• Komplexität
• SelbstreferenzOrganisches
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Externinduzierte Selbstorganisation
Organisches
Management
Prinzip der externinduzierten Selbstorganisation
Eine vitale Organisation verlangt eine externinduzierte
Selbstorganisation.
„Externinduzierte Selbstorganisation“ bedeutet, daß die Organisation
aus kleinen autonomen Einheiten besteht, die bei weitgehendem
Verzicht auf zentrale Lenkung und Kontrolle unter Aufbau informaler
Kommunikationsnetze durch Impulse aus der Organisationsumwelt ein
Entstehen spontaner Ordnung ermöglichen.
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Begrenzte Autopoiese
• Autopoiese = Fähigkeit, sich unabhängig von
seiner Umwelt aus sich selbst heraus
aufrecht zu erhalten
• Maturana: Selbsterzeugung, Autonomie
• Aber: Umweltbezug?
Prinzip: .... nur begrenzte Autopoiese
(also Korrekturvorschrift für Umweltänderung)
Organisches
Management
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Begrenzte Autopoiese
Organisches
Management
Prinzip der begrenzten Autopoiese
Eine vitale Organisation verlangt begrenzte Autopoiese.
„Autopoiese“ bedeutet Autonomie, indem die Organisation unabhängig
von anderen Systemen handelt, verbunden mit operationaler
Geschlossenheit. Die Handlungen der Organisation sind demzufolge
selbstbezüglich und ihre Entscheidungen immer Gegenstand weiterer
Entscheidungen, was impliziert, dass die Organisation sich mit sich
selbst beschäftigen muss.
„Begrenzte“ Autopoiese verlangt die Existenz einer Korrekturvorschrift,
die darauf achtet, dass die Sinnhaftigkeit der autopoietischen Impulse
auch bei veränderter Umwelt (noch immer) gegeben ist.
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Heterarchische Hierarchie (S. Beer)
Organisches
Management
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Heterarchische Hierarchie (Bühl)
Heterarchie:
• aus voneinander relativ unabhängigen Akteuren
zusammengesetztes Verhaltenssystem ohne zentrale
Kontrolle
• stets erneut ausgehandelte Führung oder Wandern
zwischen Subsystemen
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Heterarchische Hierarchie
Organisches
Management
Prinzip der heterarchischen Hierarchie
Eine vitale Organisation verlangt eine heterarchische Hierarchie.
„Heterarchische Hierarchie“ bedeutet, dass die Organisation ihre
Zielkomponenten Systemerhaltung, Systemeffizienz und System-
zuverlässigkeit realisiert, indem sie mindestens eine Intrasystem-,
Intersystem- und Funktionshierarchie aufweist. Sie trifft gleichzeitig
unabhängige Entscheidungen auf mehreren Ebenen (Heterarchie)
und gibt festgelegte hierarchische Befehlsketten zugunsten
gegenseitiger Informationsfluss-Beziehungen auf.
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Bewusste Eigendynamik: (a) Greiner
Autonomie-krise
Bürokratie-krise
Führungsstil-krise
Kontroll-krise
Krise durch???
Revolutionäre Perioden
Evolutionäre Perioden
Alter der Organisation
Grö
ße d
er
Org
anis
ation
altjung
Phase 2 Phase 4Phase 1 Phase 3 Phase 5
kle
ingro
ß
Wachstum durchstraffe Führung
Wachstum durchKoordination
Wachstum durchKreativität
Wachstum durchDelegation
Wachstum durchmehr Team-Geist
Organisches
Management
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Stabilitätsphase
Aristokratiephase
Phase der Frühbürokratie
Phase der Bürokratie
Phase des Todes
Reifephase
Erwachsenenphase
Startphase
Kindphase
WerbephaseTotgeborene Idee
Scheidung
Gründerfalle
Kindersterblichkeit
Wachstum Alter
Verh
alten
Bewusste Eigendynamik: (b) Adizes
Organisches
Management
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Vorschläge für das strategische Management
Phase Vorschläge
Kindphase emotionale Untersützung und intensive rechtliche und finanzielle Beratung von außen
Startphase Bilden von Teams, um Bedarf an administrativen Systemen und bürokratischen Regelungen
gering zu halten
Erwachsenenphase schrittweise Lösung des Abhängigkeitsverhältnisses von Gründer und Organisation
Reifephase keine Hilfe von außen notwendig; Fallen auf Stabilitätsphase durch Dezentralisation
verhinden;
kleine Satellitenorganisationen bilden, um neue Lebenszyklen zu kreieren
Stabilitätsphase Redefinition der „business-mission“; Umweltanalyse zum Erkennen von Bedrohungen und
Möglichkeiten; jüngere Mitarbeiter einstellen, um Blickwinkel der Organisationsführung zu
erweitern und Altern aufzuhalten
Aristokratiephase Besinnung auf Organisationsziele; Zustand der Organisation analysieren; Änderungen in
interaktiver Gruppenarbeit festlegen; eventuell Führungswechsel
Phase der Frühbürokratie Überleben steht im Vordergrund; Notbehandlung durch sofortige gezielte Eingriffe; Misstrauen
des Managements überwinden
Bürokratie und Tod sofortige Zusammenarbeit mit externen Beratern
Bewusste Eigendynamik: (b) Adizes
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Bewusste Eigendynamik: (c) Hurst
Organisches
Management
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Bewusste Eigendynamik: (c) Hurst
Organisches
Management
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• Unternehmerische Phase „entrepreneurial stage“
• Phase des Zusammenhalts „collectivity stage“
• Phase der Formalisierung und Kontrolle „formalization and control
stage“
• Phase der Strukturentwicklung „elaboration of structure stage“
Effektivitätsmodell Effektivitätskriterien
Human Relations Model Zusammenhalt, Bedürfnisbefriedigung der
Mitarbeiter, Personalentwicklung
Open Systems Model Flexibilität, Wachstum, Entwicklung externer
Unterstützung
Internal Process Model Informationsmanagement, Stabilität,
Kommunikation, Kontrolle
Rational Goal Model Produktivität, Effizienz, Zielerreichung
Cameron/Quinn: Wachstum und Effektivität
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Cameron/Quinn: Wachstum und Effektivität
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Prinzip der bewussten Eigendynamik
Eine vitale Organisation verlangt ein Bewusstsein ihrer Eigendynamik.
„Bewusste Eigendynamik“ bedeutet, dass sich Organisationen
antizipierend auf ihre Wachstumsphasen einstellen und Wachstums-
probleme verhindern beziehungsweise überwinden.
Organisches
Management
Bewusste Eigendynamik
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Gesteuerte Evolution
Grundprinzipien der Evolution:
1. Prinzip der Variation
2. Prinzip der Selektion
3. Prinzip der Retention
Prinzip des Existenzkampfs
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• Darwin: Überleben der Tüchtigen
in einer Population: Variation - Selektion - Retention
• Weick: Überleben von Ideen
• Luhmann: Überleben in Organisationen– Variation durch Sprache und Ideen
– Selektion durch kommunikativen Erfolg
– Retention durch “gute Praktik” Organisches
Management
Gesteuerte Evolution
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Gesteuerte Evolution:
Das Überleben von Populationen
Population Ecology-Ansatz
(Hannan/Freeman und McKelvey/Aldrich)
• Konsequenteste Umsetzung des Gedankens der biologischen
Evolution auf Organisationspopulationen zur Erklärung ihres
Wandels.
• Idee: In der Entwicklung von Organisationen erfolgt eine Auswahl
durch die Umwelt.
• Entstehen, Überleben und Untergang von Organisationspopu-
lationen erklären sich durch die drei Wirkungsmechanismen der
Variation, Selektion und Retention.
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Population Ecology-Ansatz
Ansatz nach Hannan/Freeman:
• Organisationen sind träge
• Populationen von Organisationen sind der Ansatzpunkt der
Evolution.
Ansatz nach McKelvey/Aldrich :
• „comps“ als Grundlage der Evolution
Organisationen unterscheiden sich in ihrer „Comp-Zusammensetzung“
Keine Population besitzt alle comps und kein comp ist Bestandteil aller
Populationen.
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Population Ecology-Ansatz
Variation Selektion Retention
Prozess der Evolution:
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Organisches
Management
Gesteuerte Evolution
Prinzip der gesteuerten Evolution
Eine vitale Organisation verlangt eine gesteuerte Evolution.
„Gesteuerte Evolution“ bedeutet das Verständnis des
Zusammenwirkens von Variation, Selektion und Retention als
Mechanismen der Auslese durch die Umwelt und des daran
gekoppelten organisatorischen Überlebens. Da der Einfluss von
einzelnen Organisationen auf ihr eigenes Schicksal nur begrenzt
beziehungsweise überhaupt nicht gesehen wird, kann nur eine
Population im Zusammenspiel für das Überleben sorgen.
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Organische Perspektive
• Erforderliche Varietät
• Externinduzierte Selbstorganisation
• Begrenzte Autopoiese
• Heterarchische Hierarchie
• Bewusste Eigendynamik
• Gesteuerte Evolution
Organisches
Management
Mechanisches
Management
Strategisches Management