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Christine Cerny Das Buch der Naturgeister

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Christine CernyDas Buch der Naturgeister

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Buch

Aus Märchen und Sagen kennen wir Geister vielerlei Natur und Na-men – Elfen, Wild-, Wald- und Moosfrauen, Riesen, Zwerge, Gnome,Kobolde, Faune, Nixen, Seejungfrauen oder Wassermänner. Die Eng-länder haben ihre »fairies« und das »unicorn«, die Isländer ihre Trol-le, die Österreicher kennen noch die Zapfenmandel, den Schabbockund die Habergeiß. Die alten Griechen bezeichneten sie als Dryaden,Oreaden und Nymphen – jene Wesen, deren Lebensraum Wiesen,

Wälder, Bergeshöhen, Quellen und Flüsse sind.Christine Cerny hat alles Wissenswerte über die vielfältigen Erschei-nungsformen von Naturgeistern zusammengetragen und präsentiert ei-ne phantastische, verspielte und auch magische Welt. Sensitive Men-schen, Medizinmänner, Hexen und Schamanen standen und stehenmeist in lebhaftem Kontakt mit diesen Wesen und verbünden sich mitihnen, um Menschen und Erde zu heilen. Doch auch inmitten der ganzauf das Materielle ausgerichteten modernen Großstadtzivilisation istdas Interesse an der Welt jenseits des Sichtbaren nicht erloschen, unddas Gespür der Menschen für die magische Welt erwacht immer wiederneu. Mit diesem umfassenden Einführungsbuch lädt die Autorin dazu

ein, sich auf die Welt der Naturgeister neu einzustimmen.

Autorin

Christine Cerny, in Wien geboren, ist Buch- und Kulturfilmautorin.Während jahrelanger Reisen durch Asien und Afrika wuchs ihr Inter-esse an mystischen Weisheiten und der starken Aussagekraft alter My-then. Durch die Teilnahme an Naturschutzprojekten zur Erhaltung tro-pischer Regenwälder und die Begegnung mit australischen Aborigines

begann sie die Erde als lebendiges Wesen zu verstehen.Christine Cerny hält Vorträge und Seminare zur »Natursensibilisie-rung« und führt Reisegruppen zu Orten der Kraft in Österreich und

Australien, um Mensch und Natur einander näher zu bringen.

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C H R I S T I N E C E RNY

Das Buch derNaturgeisterVon Elfen, Zwergen, Feen

und anderen Elementarwesen

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Umwelthinweis:Alle bedruckten Materialien dieses Taschenbuches

sind chlorfrei und umweltschonend.Das Papier enthält Recycling-Anteile.

Vollständige Taschenbuchausgabe Dezember 2004© 2003 Wilhelm Goldmann Verlag, München,

in der Verlagsgruppe Random House GmbHUmschlaggestaltung: Design Team München

Umschlagmotiv: The Image Bank/John MartinSatz: Barbara Rabus, Sonthofen

Druck: GGP Media GmbH, PößneckVerlagsnummer: 21684WL · Herstellung: CZ

Made in GermanyISBN 3-442-21684-2

www.goldmann-verlag.de

1. Auflage

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Inhalt

Einleitung . . . . . . . . . . . . . . 9

Der Lebensraum der Naturwesen und der Weltenbau . . . . . . . . . 15

Was sind Naturwesen? . . . . . . . . . 25

Die Evolution der Naturwesen . . . . . . 35

Aufgaben und Wirken . . . . . . . . . 47

Orte der Kraft . . . . . . . . . . . . 53

Im Reich der Naturgeister . . . . . . . 61 Gnome . . . . . . . . . . . . . . 64 Baumgeister . . . . . . . . . . . . 90 Elfen und Feen . . . . . . . . . . . 99 Undinen . . . . . . . . . . . . . 117 Sylphen . . . . . . . . . . . . . . 135 Salamander . . . . . . . . . . . . 138

Die Elemente . . . . . . . . . . . . 143 Erde . . . . . . . . . . . . . . . 152 Wasser . . . . . . . . . . . . . . 153 Luft . . . . . . . . . . . . . . . 157 Feuer . . . . . . . . . . . . . . 159

Die Erzengel der Elemente . . . . . . . 163

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Kampf um den Wolkenthron . . . . . . 175

Die elementare Welt im Mythos . . . . . 183 Unrecht an den Riesen – die Schöpfungsgeschichte der Germanen . 184 Die Götter der Germanen . . . . . . . 189 Der Kampf der Titanen – die Schöpfungsgeschichte der Griechen . . 194 Die Götter der Griechen . . . . . . . 197 Apollon und die Zähmung der Natur . . . 205

Welt der Schatten und Schemen . . . . . 211

Engel der Toten . . . . . . . . . . . 225

Psyche und Natur . . . . . . . . . . . 231

Elementale und psychische Umweltverschmutzung . . . . . . . 241

Begegnung mit Naturwesen . . . . . . . 259 Zwischen Sehnsucht und Konsum . . . . 259 Findhorn – im besten Einverständnis mit Naturgeistern . . . . . . . . . . 263 Blüten für die Seele . . . . . . . . . 270 Mit Pflanzen reden . . . . . . . . . 272 Kontaktaufnahme . . . . . . . . . . 286 Methoden und Übungen zur Sensibilisierung . . . . . . . . . 295

Ausklang . . . . . . . . . . . . . . 307

Literatur . . . . . . . . . . . . . . 316

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Erlkönig

Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?Es ist der Vater mit seinem Kind;Er hat den Knaben wohl in dem Arm,Er faßt ihn sicher, er hält ihn warm.

Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht? –Siehst, Vater, du den Erlkönig nicht?Den Erlenkönig mit Kron und Schweif? –Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif. –

»Du liebes Kind, komm, geh mit mir!Gar schöne Spiele spiel ich mit dir;Manch bunte Blumen sind an dem Strand,Meine Mutter hat manch gülden Gewand.«

Mein Vater, mein Vater, und hörest du nicht,Was Erlenkönig mir leise verspricht? –Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind;In dürren Blättern säuselt der Wind. –

»Willst, feiner Knabe, du mit mir gehn?Meine Töchter sollen dich warten schön;Meine Töchter führen den nächtlichen ReihnUnd wiegen und tanzen und singen dich ein.«

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Mein Vater, mein Vater, und siehst du nicht dortErlkönigs Töchter am düstern Ort? –Mein Sohn, mein Sohn, ich seh es genau:Es scheinen die alten Weiden so grau. –

»Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt;Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt.«Mein Vater, mein Vater, jetzt faßt er mich an!Erlkönig hat mir ein Leids getan! –

Dem Vater grauset’s, er reitet geschwind,Er hält in Armen das ächzende Kind,Erreicht den Hof mit Müh und Not;In seinen Armen das Kind war tot.

Johann Wolfgang von Goethe

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Einleitung

Der Erlkönig hat mich in meiner Kindheit tief ergriffen.Mein Vater, der Schauspieler war, wählte dieses Gedicht fürseine regelmäßigen Sprechübungen. So prägte sich mir derErlkönig in meiner Kinder- und Jugendzeit ein – stark undnachhaltig schwingend. Der Erlkönig löste eine Welle vonGefühlen in mir aus, die ich in mich eindringen ließ, ohnesie analysieren zu wollen. Das Gedicht zu hören war jedes-mal ein Erlebnis für mich, das außerhalb der normalen All-tagseindrücke stand.

Der Tod des Kindes berührte mich dabei nur sekundär,denn es starb ja nicht wirklich, sondern ging hinüber in dieWelt des Königs der Elfen und seiner lieblichen Töchter –Gestalten, die mich in ihren Bann zogen. Ihr Reich erschienmir niemals düster. Für mich war es vielmehr eine Welt vollMusik, Freude und Tanz – eine Welt ohne Schwere.

Seitdem ich bewußt zuzuhören vermag, liebe ich Ge-schichten, Märchen und Sagen. Heute sind es vor allem dieMythen und Legenden anderer Völker, die mich auf meinenweltweiten Reisen begleiten. Sie machen mich vertraut mitdem Wesen und der Tiefe fremder Kulturen. Gerade imReich der Mythen sehe ich viele Fäden kreuz und querverlaufen, wie von einer großen Spinne verwoben: Fäden,die unterschiedlichste Völker, verschiedene geistige Ebenen

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und Sichtweisen, Begriffe, Bilder und Gefühle miteinanderverbinden.

Innerhalb der Märchen und Sagen sind Gedanken leichtund beweglich. Es sind phantasievolle Welten, die es mög-lich machen, über Grenzen zu springen, die der Verstanderrichtet hat. Mythen und Märchen öffnen auch Tore zuden Ebenen der Naturwesen, ohne deren belebende, dyna-mische Kraft die große Schöpfung nicht möglich gewesenwäre und es keinen Fortbestand der Natur gäbe.

Naturgeister gehörten einst ganz selbstverständlich zurmenschlichen Gemeinschaft und wurden sogar als Familien-mitglieder betrachtet. Doch die im 18. Jahrhundert um sichgreifende Aufklärung – die im Grunde genommen keine war,da sie hinsichtlich der großen Lebenszusammenhänge eherBlindheit brachte und Menschen und Natur trennte – sowieder schnelle Fortschritt des Industriezeitalters, der das Maßaller Dinge wurde, brachten schließlich die Entzauberung derNatur mit sich.

Mit der vernunftbestimmten Geisteshaltung, die Rationalis-mus genannt wird, wurde den emsig schaffenden Geisternder Natur jegliche Existenz abgesprochen. Und Kinder, diesie noch gelegentlich zu Gesicht bekamen und Zugang zuihrer Welt fanden, wurden milde belächelt, aber mit Be-stimmtheit belehrt, daß es keine Zwerge und Elfen gebe undwenn sie noch so echt vor ihren Augen erschienen seien.Solche Gestalten wären einfach nur Produkte ihrer lebhaf-ten Phantasie und Träume.

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Eine Zeitlang waren die Menschen sehr stolz darauf, sach-orientiert und voll kühlen Verstandes zu sein. Sie kamensich damit gegenüber der Gefühlsduselei der Alten rechtüberlegen vor, bis sie sich ihrer wachsenden inneren Leerebewußt wurden. Die zunehmende Umweltzerstörung undGefährdung der Biosphäre haben eine große Anzahl vonMenschen heute besinnlicher gemacht. So ist der Menscherneut auf das Wunder Natur aufmerksam geworden underinnert sich ihrer heilsamen Kräfte.

Begonnen hat es mit gesunden Kräutertees, ungespritzterNahrung und Fitneß-Parcours im ortsnahen Waldstück.Viele Bauern und Gärtner gehen zu sanften Anbaumetho-den über; der Einfluß der Mondrhythmen auf alles, was lebtund wächst, erfaßt die Menschen zur Zeit wie ein Rausch,und das Interesse am ganzheitlichen Wissen alter Naturvöl-ker nimmt ständig zu. Im großen Wandel unserer Zeit, dersich mit schnellem Flügelschlag vollzieht, sehnen sich dieMenschen wieder nach einem persönlichen Dialog mit derNatur.

Allein oder in Gruppen suchen sie stille, abseits liegendeOrte auf, um das Mysterium des Lebens zu ergründen. Aufwindumtosten Bergeshöhen, friedlichen Waldlichtungenoder in dunklen, Geborgenheit spendenden Felshöhlen er-fahren sie eine neue Art von Andacht und Ehrfurcht vor dergroßen Schöpfung. Und sie lauschen den Botschaften, dieSteine, Bäume und Quellen aussenden. Die Erde wird wie-der als lebendiges Wesen begriffen. Gaia, die urzeitliche,weiche, wachstumsfördernde Mutter Erde, ist im Herzen der

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Menschen auferstanden. Orte der Kraft, die seit jeher denAlten heilig waren, erfahren zur Zeit große Aufmerksamkeitund Zuwendung und werden unter geomantischen Ge-sichtspunkten begreifbarer.

Der Wunsch, mit der Natur in Einklang zu leben, ist keineweltfremde Träumerei, sondern entspricht heutzutage einergroßen Notwendigkeit, nachdem die Erde so lange Zeit rigo-ros ausgebeutet und als große Müllhalde mißbraucht wurde.Das Mysterium des Lebens in der Natur zu erforschen bedeu-tet nicht unbedingt, an archaische Zeiten anzuknüpfen, son-dern scheint vielmehr ein Weg zu sein, um aus der eigenenMitte heraus an einem zukunftsorientierten Weltbild mitzu-wirken.

Mit einem sensiblen Naturverständnis gewinnt derMensch obendrein Einsicht in seine eigene Natur. Und wersich selbst besser verstehen lernt, vermag auch mit anderenMenschen umsichtiger und verständnisvoller umzugehen.So kann letztendlich die Sensibilisierung für die Natur einBeitrag zum weltweiten Frieden sein.

Im Zuge neuer Einsichten erfahren zur Zeit unzähligeMenschen plötzlich eine innere Umkehr. Darunter so man-cher, der noch vor kurzem das neue geistige Erwachen be-spöttelt hat, es als naiv oder rückständig abwertete. Die gei-stige Umorientierung scheint sich allerorts und in allen Ge-sellschaftsschichten auszubreiten – auch wenn so mancherdabei, vor allem im Berufsleben, Versteck spielen oder einDoppelleben führen muß. Beamte, Angestellte im öffentli-chen Dienst oder Lehrer an Schulen und Universitäten keh-

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ren bei der Arbeit stets Sachverstand hervor und tun lautkund, daß die Ratio noch immer auf höchstem Thron sitzt,während sie im Privatleben mit der Wünschelrute nachWasseradern suchen, zu Kartenlegern und Astrologen ge-hen, Reiki- und Shiatsu-Kurse belegen oder sich für Mär-chen und Mythen interessieren. Religionslehrer und Theo-logen üben sich in Yoga und Zen-Meditation, immer mehrÄrzte öffnen sich für naturkundliche Methoden, therapie-ren mit Blütenessenzen, Kristallen und Farben, und so man-chem Juristen wäre es lieber, nach den Gesetzen der Naturund der Weisheit der Erde argumentieren und entscheidenzu können.

Mit dem neu erwachenden Bewußtsein wächst auch dasInteresse an der inneren Struktur der Natur, ihren fließen-den Übergängen und Verknüpfungen mit dem kosmischenGeschehen. Und wer einmal beginnt, den Schleier zu lüf-ten, der so lange wie ein starrer Bühnenvorhang die Sichtgenommen hat, betritt eine vielfältige Welt mit unter-schiedlichsten Ebenen und Bewohnern. So bleibt es nichtaus, daß auch die Reiche der Naturgeister wieder ins Be-wußtsein der Menschen rücken.

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Der Lebensraum der Naturwesenund der Weltenbau

»Das Schönste, das wir erleben können, ist dasGeheimnisvolle. Es ist das Grundgefühl, das ander Wiege von wahrer Kunst und Wissenschaftsteht. Wer es nicht kennt und sich nicht mehrwundern, nicht mehr staunen kann, der ist sozu-sagen tot und sein Auge erloschen.«

Albert Einstein

Die Wesen der Natur – wie zum Beispiel Elfen, Baumgeister,Kobolde, Nymphen – leben weder auf der physischen nochauf der geistigen Ebene. Sie leben in ihrer eigenen Welt –der Welt des Äthers. »Äther« ist ein schwer definierbarerBegriff. Im Lexikon wird er als »Himmelsluft« bezeichnet,aber auch als ein »nicht näher bestimmbares Medium, indem sich elektrische Wellen im Weltenraum ausbreiten«.In der griechischen Philosophie ist es der Urstoff allen Le-bens oder die Weltseele. Diese entspricht dem Prana imHinduismus oder dem Chi (Qi) der Chinesen, dem Djangder nordaustralischen Aborigines, und westliche Esoterikerbezeichnen diesen Stoff als kosmischen Atem oder Super-Energie. Bei sowjetischen Forschungen wurde eine ätheri-sche Substanz entdeckt, die Bioplasma genannt wurde. Die-se ätherische Substanz, die nicht mit dem physischen Ätherverwechselt werden darf, durchdringt jede Materie, wirkt

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aber weder innerlich noch äußerlich. Es ist der Stoff, derGeist und Materie zusammenhält.

»Jedem Atomos ist ein Äther beigegeben« heißt es beiDemokrit. Und Teilhard de Chardin sagt: »Das Ätherischeentfaltet die Komplexität des Seins.«

Äther ist in der Segenskraft Christi, die vom Priester aufdie Gläubigen übertragen wird. Äther ist ebenso der Stoffunserer Gefühle, weshalb Bach-Blütenessenzen mit ihrenspezifischen Schwingungsqualitäten auf das Gemütslebenund somit auf das Wohlbefinden der Menschen einwirken.

In der chinesischen Harmonielehre (Feng-Shui) heißt es,daß Chi (Äther) durch die Akupunktur-Meridiane desmenschlichen Körpers fließt; in der Landwirtschaft ist es dieKraft, die Fruchtbarkeit hervorbringt, und auf das Klima be-zogen ist es die Kraft, die mit Wind (feng) und Wasser (shui)fließt. Es gibt nichts auf Erden, das nicht Chi benötigen wür-de, um zu leben. Der Mensch existiert in Chi, aber Chi exi-stiert auch im Menschen. Der Mensch, der versteht, seinChi zirkulieren zu lassen, erhält seine Gesundheit und ver-treibt alle bösen Geister (womit auch Krankheiten, Depres-sionen oder schlechte Laune gemeint sind).

Die Ätherebene zu verstehen bedeutet, Lebenskraft zu ver-stehen – jene Kraft, die auch im Gebet und Ritual aktiviertwird. Die Aborigines sagen: »Djang kommt zu uns, wenn wirsingen, tanzen oder die Zeit des Traumes (Schöpfungsge-schichte) neu auf den Felsen malen.« Stets aufs neue schöp-fen, neu beleben ist ein wesentlicher Bestandteil ihres Le-

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bens, damit die Welt zu keinem Stillstand kommt. Daß derLauf der Welt und die Lebenskraft des Menschen erhaltenbleiben, ist die große Sorge aller natursichtigen Völker. DerÄther ist ein vitalenergetischer Bereich – eine Welt vollerDynamik.

Eine Welt ohne Dynamik ist eine Welt ohne Kraft undImpulse. Und ist das Lebensfeld geschwächt, wird auch derKörper schwach, das Immunsystem gestört und der Menschanfällig für Krankheiten. Unsere »zivilisierte« Lebensweiseund heutige Umwelteinflüsse bewirken eine zunehmendeSchwächung unseres Immunsystems, was sich in der steigen-den Zahl von Hautkrankheiten und Allergien bemerkbarmacht.

Bearbeitete Nahrungsmittel, die der Kirlianphotographieunterzogen wurden, wiesen kaum noch ein Lebensfeldmu-ster auf. (Die Kirlianphotographie geht auf den sowjetischenElektroingenieur Semjon D. Kirlian zurück. Mit seiner in-zwischen überarbeiteten Methode werden mittels einesHochfrequenzfeldes farbige Energiestrahlen sichtbar ge-macht, die zum Beispiel von der Hand eines Menschen odereinem Pflanzenblatt ausgehen.)

Der Äther, der Weltseelenstoff oder das vitale Fluidum,durchdringt die vier Elemente Erde, Wasser, Luft und Feuer.Und innerhalb dieses vitalenergetischen Ätherbereichesder vier Elemente entstehen und wirken die Naturwesen.Dabei können sie nicht von ihrem elementaren Reich in einanderes überwechseln. Bildlich gesehen: Sollte ein Feuer-geist von der glühenden Hitze genug haben, kann er nicht

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einfach in das erfrischend kühle Element Wasser eintau-chen. Paracelsus sagte dazu: »Die Wasserleute haben keinGeschäft mit den Bergleuten (Gnomen) … Jedes (Naturwe-sen) ist geschaffen, in seinem Element zu wandeln, und hatseine besondere Wohnstatt.«

Wenn Naturwesen auch nicht auf der physischen Ebene exi-stieren, so wirken sie dennoch auf diese ein. Um den Lebens-raum der Naturwesen nur ein wenig zu verstehen, ist es not-wendig, die verschiedenen Ebenen des Weltenbaues zu ken-nen oder zumindest die Existenz von anderen Weltenanzunehmen, die es neben der physischen Welt noch gibt.Dabei genügt es nicht allein, die Beschaffenheit des Men-schen oder der Welt im Sinne Platons in Körper, Geist undSeele zu teilen, sondern das Lebenskonzept muß noch etwasdifferenzierter betrachtet werden.

Nach naturphilosophischen, theosophischen oder neu-zeitlichen spirituellen Denksystemen besteht das Weltenge-bäude aus sieben Ebenen oder Stufen, die jedoch nichtscharf voneinander getrennt sind, sondern viele Zwischen-stufen beinhalten und fließende Übergänge zeigen. (Nachhöheren geistigen Erkenntnissen wird jede Ebene in weiteresieben Stufen gegliedert.)

Jedes dieser »Stockwerke« besitzt seinen eigenen Puls-schlag, seine eigene Schwingungsfrequenz. Je höher dieSchwingung ist, desto geistiger und subtiler sind darin alleLebensformen. Diese sieben Ebenen entsprechen den siebenBewußtseinszuständen oder sieben Körpern des Menschen,

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die uns wie Schleier oder Schalen einer Zwiebel umhüllen.Sie werden auch die sieben Seelen des Menschen genannt,die zum Beispiel von den ägyptischen Göttinnen Isis oderHathor in ihren geflügelten Darstellungsformen versinn-bildlicht werden. Der siebenfache Körper-, Seelen- oderWeltenbau wird im Hinduismus auch durch die siebenköp-fige Weltschlange Ananta, auf der Vishnu im kosmischenOzean ruht, zum Ausdruck gebracht.

Dabei sind die sogenannten Ebenen oder Sphären nichtso zu sehen, daß sie übereinander gelagert sind oder neben-einander bestehen, sondern als ineinanderliegende Räume,die sich durchdringen. So befindet sich die irdische Welt wiedie himmlische Welt im gleichen Raum. Nur hat jede ein-zelne Stufe ihre eigene Schwingung, ihr eigenes Frequenz-spektrum, die wiederum einem bestimmten Bewußtseins-und Reifegrad entsprechen.

Hier nun ein Überblick über die einzelnen Ebenen undSphären im Weltenbau – wie sie nach verschiedenen esote-rischen Denksystemen gesehen werden und auch den einzel-nen Hüllen der Menschenseele entsprechen:

Die unterste Stufe stellt die physische, materielle Ebenedar. Hier schlägt der Lebenspuls am langsamsten. Die Struk-turen sind feststofflich und die Energieformen durch ihrekörperliche Hülle eng begrenzt.

Die zweite Stufe ist die ätherische oder vitalenergetischeEbene. Hier befindet sich der Lebensschlüssel, der im altenÄgypten Ankh genannt wurde. Er vermag die Tore zu den

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tiefen Geheimnissen des Lebens zu öffnen. Der Lebens-schlüssel ermöglicht auch den Zugang zu dem Wissen derMaterialisation und Dematerialisation. In der ätherischenHülle des menschlichen Körpers befinden sich die siebenChakren, die Zentren feinstofflicher Energien, die von Sen-sitiven als rotierende, pulsierende Scheiben wahrgenom-men werden und die über die Drüsen mit dem grobstoffli-chen Körper in Verbindung stehen. Die Ätherenergie nurauf der zweiten Ebene anzusiedeln ist meiner Meinung nachallerdings verwirrend, da sie ja alle anderen Sphären durch-dringt beziehungsweise den physischen, astralen und menta-len Leib miteinander verbindet (siehe dazu auch die Abbil-dung auf Seite 161).

Auf der dritten Stufe folgt die emotionale oder astraleEbene – die Welt der Gefühle. Es liegt an jedem einzelnenMenschen, ob er seine Gefühlswelt mit destruktiven oderaufbauenden Energien nährt, was nicht nur seinen Gesund-heitszustand, sondern auch seinen weiteren Entwicklungs-weg bestimmt. Die astrale Ebene ist ebenso die Welt derSchatten, des menschlichen Doppels (siehe das Kapitel»Welt der Schatten und Schemen«). Es ist das Reich, ausdem die Naturwesen ihren Stoff beziehen, um die Natur inFarben zu kleiden und mit Düften auszustatten. In dieserSphäre ist bereits der Raum als Dimension überwunden.

Der vierte Bewußtseinsbereich ist die Mentalebene, wodas logische Denken, aber auch schöpferische Gedanken,das Verlangen, Wünschen, Streben und der Wille angesie-delt sind. Hier sind Raum und Zeit überwunden.

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Mit der fünften Ebene beginnt der geistig-spirituelle Auf-bau des Weltengebäudes beziehungsweise der Seelenstruk-tur. Es ist die Sphäre der Ideale, reinen Ideen, Urbilder, Zah-len und des individuellen Seins. Auf dieser Stufe beginnt dashöhere Selbst des Menschen.

Die sechste Sphäre ist die Welt der Devas (himmlischeWesen) und Engel. Es ist die Welt des Erwachens und Ver-stehens, der Unterscheidungskraft und der Intuition. Aufdieser Ebene herrscht vollkommene Liebe und Harmonie.Es ist sozusagen das mythische Shangrila, der paradiesischeGarten.

Die siebte Ebene ist das Reich des göttlichen Lichtes, eineEbene, wo das höchste oder universelle Selbst zu Hause ist.Es ist die Welt des reinen Bewußtseins. (Diese letzte Ebenewird nach höherem geistigem Verständnis in drei Ebenengegliedert, wodurch es dann eigentlich insgesamt neun Wel-tensphären sind.)

Die Verbindung zwischen unten und oben, zwischen Erdeund Himmel, wurde von fast allen alten Kulturen symbo-lisch als Lebens- oder Weltenbaum dargestellt, dessen Wur-zeln mit der Erde verhaftet sind und dessen Äste sich demHimmel entgegenstrecken.

Der Weltenbaum oder die Weltenachse ist vielleicht daswichtigste Symbol, das wir kennen. Es macht uns die un-trennbare Einheit von Himmel und Erde anschaulich. DerKanal zwischen oben und unten wird in vielen Schöpfungender Natur ersichtlich: wie zum Beispiel im Rückenmarks-

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kanal (Wirbelsäule) beim Menschen, im Pflanzenstengeloder im Stamm des Baumes.

Der großen Bedeutung eines solchen weltenverbindendenKanals oder einer solchen Achse begegnen wir ebenso inunzähligen künstlerischen und mythologischen Überliefe-rungen aller großen Kulturvölker: sei es im uralten Kreuz-symbol, im Djed-Pfeiler der Ägypter, in der hinduistischenoder buddhistischen Lotospflanze, im christlichen Kelch, imZeremonienpfahl der Aborigines oder im Äskulapstab mitder Schlange, die sich um ihn emporwindet.

Ein Inder verdeutlichte mir vor vielen Jahren diesen Ka-nal als Aufzug, in dem die Seele nach dem Tod hochsteigtund das Stockwerk erreicht, das ihren guten oder bösen Ta-ten im vergangenen Leben entspricht. Auf Haiti werdenbeispielsweise im Zuge des neuzeitlichen Einflusses heiligeBäume als Highways zwischen Himmel und Erde betrachtet.

Die vier Elemente, die als Bausteine des göttlichen Planesgelten und die Heimat der Naturgeister darstellen, werdenden unteren vier Ebenen des Weltengebäudes zugeordnet. Sowird die Erde mit der physischen, das Wasser mit der psychi-schen (astralen), die Luft mit der mentalen und das Feuer mitder geistigen Sphäre in Zusammenhang gebracht, wobei dasFeuer auch für die vitale Energie des Äthers steht (siehe dasKapitel »Die Elemente«). Die Lebens- und Schaffensräumeder Naturwesen bewegen sich zwischen dem ätherischen undastralen Raum, und die der höherentwickelten Wesen rei-chen auch bis in die mentale Ebene hinein.

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UNVERKÄUFLICHE LESEPROBE

Christine Cerny

Das Buch der NaturgeisterVon Elfen, Zwergen, Feen und anderen Elementarwesen

Taschenbuch, Broschur, 320 Seiten, 12,5 x 18,3 cmISBN: 978-3-442-21684-0

Arkana

Erscheinungstermin: Dezember 2004

Mit diesem umfassenden Einführungsbuch lädt Christine Cerny dazu ein, sich auf die Welt derNaturgeister, der Elfen, Waldfrauen, Riesen, Zwerge, Gnome, Kobolde und Nixen einzustimmen.Sie hat alles Wissenswerte über die Naturgeister zusammengetragen und präsentiert einephantastische, verspielte und magische Welt.