CHRISTLICHE BILDER IN ISLAMISCHEN...

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CHRISTLICHE BILDER IN ISLAMISCHEN KULTUREN WORKSHOP DER INTERDISZIPLINäREN ARBEITSGRUPPE „BILDKULTUREN“ DER BERLIN-BRANDENBURGISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN Montag, 13. Dezember 2010 Wissenschaftliche Konzeption und Organisation: Dr. Martina Baleva Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Interdisziplinäre Arbeitsgruppe „Bildkulturen“ Kontakt: Dr. Martina Baleva www.bbaw.de – [email protected]

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CHRISTLICHE BILDER IN ISLAMISCHEN KULTUREN

WoRKSHop DER INTERDISzIpLINäREN ARBEITSgRUppE „BILDKULTUREN“ DER BERLIN-BRANDENBURgISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAfTEN

Montag, 13. Dezember 2010Wissenschaftliche Konzeption und organisation: Dr. Martina Baleva

Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Interdisziplinäre Arbeitsgruppe „Bildkulturen“

Kontakt: Dr. Martina Baleva

www.bbaw.de – [email protected]

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InhaltsverzeIchnIs

Einleitung „Christliche Bilder in islamischen Kulturen“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2Workshop-programm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

abstracts & biografische hinweise

Machiel Kiel – Abendvortrag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5Martina Baleva . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7Claus-peter Haase . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8Nimet Seker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9friederike Weis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

zeit: Montag, 13. Dezember 2010Workshop 14.00 –18.00 UhrAbendvortrag 19.30 Uhr

Ort: Akademiegebäude am gendarmenmarkt, Jägerstraße 22/23, 10117 Berlin, Konferenzraum 2

abendvortragAm Abend des 13. Dezember wird Machiel Kiel (Bonn) um 19.30 Uhr einen öf-fentlichen Abendvortrag zum Thema „Christliche Kunst unter islamischer Herr-schaft“ im Einstein-Saal abhalten.

ansprechpartner

Dr. Martina Baleva

Berlin-Brandenburgische

Akademie der Wissenschaften

Interdisziplinäre Arbeitsgruppe

„Bildkulturen“

Jägerstr. 22/23, 10117 Berlin

Tel.: +49 30 20 37 05 74

fax: +49 30 20 37 04 44

Email: [email protected]

www.bbaw.de

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CHRISTLICHE BILDER IN ISLAMISCHEN KULTUREN

Berlin-Brandenburgische Akademie der WissenschaftenInterdisziplinäre Arbeitsgruppe „Bildkulturen“

Wissenschaftliche Konzeption und organisation:Martina Baleva

Das lang gehegte Vorurteil vom Islam als bilderfeindliche und oppressive Religi-on gegenüber anderen glaubensbekenntnissen und deren Kulturen erlebt spä-testens seit dem ikonoklastischen Übergriff auf die Buddha-figuren im afgha-nischen Bamiyan durch die Taliban und den wenige Monate danach erfolgten Anschlägen auf das WTC in New York vor knapp einem Jahrzehnt eine neue Renaissance. Einen vorläufigen Höhepunkt erfuhr die in das westliche Bewusst-sein und selbst in fachkreisen fest verankerte Vorstellung vom islamischen Bilder-verbot durch den sogenannten Karikaturenstreit um die dänischen Mohammed-Karikaturen. Dieser um das Bild gravitierende und mit dem Bild argumentierende Konflikt steht in einer langen Tradition der christlich geprägten abendländi schen Kultur, die das Bildliche nicht nur als Alleinstellungsmerkmal für sich reklamiert und sich darüber definiert. Stets diente das Bild in der geschichte dieses Diskur-ses auch und vor allem als Demarkationsmarke zu und als Überlegenheitsmerk-mal gegenüber dem islamischen Kulturkreis. Doch wie ist es aus der historischen perspektive dieser problematik tatsächlich um das Bild und der gegenwärtig politisch aufgeladenen Diskussion um das Bildli-che in den beiden großen Weltreligionen und ihren Kulturen bestellt? Und wel-ches historische Verhältnis besteht zwischen Bildern christlicher provenienz und der islamischen Kultur? Ist dieses Verhältnis zwischen beiden visuellen Kulturen auch und gerade in der historischen perspektive wirklich diesem dichotomen Schema verhaftet? oder offenbart sich bei der näheren Betrachtung, zumal aus der interdisziplinären Sicht, ein vielfältiges und differenzierteres geschichtsbild, das auf einen fortwährenden Austausch und der gegenseitigen Befruchtung bei der Bildkulturen fußt? Diese fragen stellen sich umso dringlicher, je öfter die eurozentrisch orientierte Bildgeschichte nicht nur über den Rand des eigenen Untersuchungsgegenstandes, sondern auch des eigenen faches hinaus und auf die benachbarten kulturhistorischen Disziplinen wie die osmanistik und die Islamwissenschaften blickt. Hans Beltings kontrovers diskutierte These vom Ur-sprung der zentralperspektive in der islamischen Sehtheorie machte hierin einen wichtigen Schritt ausgehend von orhan pamuks – wenngleich in der fiktionalen form des Romans – verfassten geschichtsstudie über die engen Kontakte zwi-schen westeuropäischen und osmanischen Malern und deren intensive Ausein-andersetzungen über das Bildliche.Dieses Desiderat der Bildgeschichte mitsamt der ihr inhärenten transkulturellen Beziehungen und historischen Verflechtungen nimmt der Workshop der Interdis-ziplinären Arbeitsgruppe „Bildkulturen“ zum Anlass, um über die Stellung der christlichen Bildkultur in islamisch geprägten gesellschaften zu diskutieren. Da-bei soll es jedoch weniger um eine Analyse des konfliktreichen potenzials von bildlicher Repräsentation gehen. Methodisch soll ein bislang kaum beschrittener

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Weg gegangen werden, auf dem die historische Bildforschung mit den Erkennt-nissen namentlich der osmanistik und der Islamwissenschaften gebündelt wer-den sollen, um hieraus Rückschlüsse auf gemeinsamkeiten und reziproke Wir-kungen beider Bildkulturen ziehen zu können. Im Mittelpunkt stehen dabei die Ansätze empirischer Bildforschung, die, verknüpft mit der sozial- und rechts ge-schichtli chen Quellenanalyse der osmanistik und der Islamwissenschaften, auf die Benennung der komplementären Verhältnisse, der Berührungspunkte und der ver wandtschaftlichen Verbindungen zwischen der christlichen Bilderwelt und ihrem bislang stets als diametrales gegenüber betrachteten pendant islami scher prägung abzielen. Die Diskussion soll hauptsächlich am Beispiel der Stellung der christlichen Bild-kultur im osmanischen Reich geführt werden. Der jahrhunderte lange Bestand und Entfaltung christlicher Architektur- und Bildkunst in einer islamischen ge-sellschaft zeugt von einer weitgehend liberalen Bildpolitik im osmanischen Reich gegenüber den monotheistischen Religionen und ihren Kulturen, die nicht zu-letzt in der besonderen und für ihre zeit einzigartigen sozialen Struktur des is-lamischen Imperiums begründet lag. zu nennen wäre hier das sogenannte Mil-let-System, wonach Christen und Juden als „Menschen des Buchs“ anerkannt und damit den Status von „Schützlingen“ des islamischen Staats genossen. Dieses grundlegende Element des Islam und insbesondere seiner osmanischen prägung bildete die Basis für die weitgehende paritätische juristische Stellung und Selbst-verwaltung der Millets unter den osmanen. Damit einhergehend konnte sich in einer islamischen gesellschaft sowohl die christliche Kultur im Allgemeinen als auch ihre äußerung in Bildern im Besonderen entfalten und von der unmittel-baren Nachbarschaft zur islamischen Kultur auf besondere Weise profitieren. Die Betonung liegt also weniger auf der Untersuchung von visuellen praktiken und Vokabularen der Abgrenzung oder Konfrontation, sondern auf ihrer kriti-schen Überprüfung und der Absicht, die gemeinsamkeiten und Transferprozes-se zwischen beiden Bildkulturen zu beleuchten. gerade die osmanistik mit ihren auf intensiven Quellenstudien und archäologischer feldforschung beruhenden historischen Einsichten in die geschichte der christlichen Kultur unter islamischer Herrschaft, wie sie in der forschung eines ihrer prominentesten Vertreter Ma-chiel Kiel zum Ausdruck kommt, stellt den Bildwissenschaften hier einen uner-schöpflichen und bislang kaum beachteten Quellenfundus zur Verfügung, der von einer anderen und in der Bildforschung kaum bekannten Bildgeschichte des Christentums zeugt.

KOntaKt

Dr. Martina Baleva

Berlin-Brandenburgische

Akademie der Wissenschaften

Interdisziplinäre Arbeitsgruppe

„Bildkulturen“

Jägerstr. 22/23, 10117 Berlin

Tel.: +49 30 20 37 05 74

fax: +49 30 20 37 04 44

Email: [email protected]

www.bbaw.de

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prOgramm

mOntag, 13. Dezember 2010

14.00 – 14.15 Begrüßung MARTINA BALEVA (Kunstgeschichte / Berlin)

14.15 – 15.00 CLAUS-pETER HAASE (Islamwissenschaft / Berlin) osmanische Millets Darstellungen der nicht-islamischen Religionsgemeinschaften in den osmanischen Kostümalben vom 16.–18. Jahrhundert

15:00 – 15.45 fRIEDERIKE WEIS (Kunstgeschichte / florenz, Berlin) Maryam – Maria Bilder aus dem Marienleben in Mer’ât al-Qods-Handschriften des

Moghulhofes 1604–1610

15.45 – 16.15 pause

16.15 – 17.00 NIMET SEKER (Islamwissenschaft / Köln) Bilderverbot und Bilderboom im osmanischen Reich Das islamische Bilderverbot und der Boom der porträtfotografie

im osmanischen Reich

17.00 – 17.45 MARTINA BALEVA (Kunstgeschichte / Berlin) Islamische Bilder und ihre christlichen Vorbilder Die „Russischen gräuel“ in der osmanischen Bildpropaganda Abdülhamids II.

18.00 – 19.30 gemeinsames Abendessen im Hause

19.30 Öffentlicher Abendvortrag Einstein-Saal der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften

Begrüßung: Martina Baleva

Einführung: Claus-peter Haase

Vortrag: Machiel Kiel

Christliche Kunst unter islamischer Herrschaft Die Kunsthistoriografien der Balkanländer aus Sicht osmanischer

administrativer Quellen und der eigenen feldforschung

Öffentlicher Empfang

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Abendvortrag von

machiel Kielprof. em. für Islamische Kunstgeschichte, Universiteit UtrechtDirektor a. D. des Niederländischen Archäologischen Instituts zu IstanbulBerater der UNESCo für Bosnien-Herzegowina

CHRISTLICHE KUNST UNTER ISLAMISCHER HERRSCHAfTDie Kunsthistoriografien der Balkanländer aus Sicht osmanischer administrativer Quellen und der eigenen feldforschung

Während des 19. und bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde das os-manische Reich der Türken auf massive Weise dämonisiert. Die wenigen, die es wagten, ein anderes Bild vom osmanischen Reich zu entwerfen – wie der bri-tische offizier Valentine Baker oder der deutsche publizist Hans Barth –, blieben jedoch ohne Einfluss. In Bulgarien und griechenland wurde dieses sehr negative Bild bis in das ausgehende 20. Jahrhundert eifrig weiter kultiviert und alle Quel-len, die auf ein anderes geschichtsbild hindeuteten, wurden säuberlich zur Seite gelegt, weil sie nicht in das offizielle geschichtsbild passten.Davon unterschied sich die Kunstgeschichtsschreibung im Ex-Jugoslawien je-doch deutlich. Es wird reichen, die Arbeit des serbischen Kunsthistorikers Sreten petkovic: zidno slikarstvo na podrucju pecke patrijaršije 1557–1614 (Wandmale-reien im patriarchat von pécs), Novi Sad 1965, zu nennen, der mit der landläu-figen Vorstellung aufräumte, die serbische Kunst und Kultur unter islamischer Herrschaft habe sich kaum oder überhaupt nicht entwickeln können. Branislav Djurdjic ging ebenfalls gegen die mythologisierte Darstellung der geschichte Montenegros vor, es sei niemals von den osmanen bezwungen gewesen wor-den. In den 1970er Jahren sagten mir befreundete bulgarische Kunsthistoriker, dass ein Buch wie petkovics „zidno Slikarstvo“ in Bulgarien niemals veröffent-licht werden könnte. Mein eigenes Buch über die Kunst und gesellschaft Bulga-riens während der Türkenzeit (Art and Society of Bulgaria in the Turkish period, Assen-Maastricht 1985) verschwand sofort in den giftschrank, wo es mit ande-ren gefährlichen Büchern wie der Bibel, den Upanischaden oder freud in guter gesellschaft war. In den 1980er Jahren änderte sich in griechenland langsam das negative Bild hin zu einer mehr ausgeglichenen Meinung, die von einer Reihe junger, in Mittel- und Westeuropa ausgebildeter Historiker und orientalisten getragen wurde. Bulgarien folgte erst in den späten 1990er Jahren, wiederum dank einer jungen, mehrheitlich im Ausland ausgebildeten generation von Wissenschaftlern. Alba-nien, mit seinem reichen Erbe an imposanten Baudenkmälern, fresko- und Ikonen-malereien aus der osmanischen zeit hat mit dem Einfluss des Islam weniger probleme. Hier fokussierte man sich indes sehr stark auf die Beweisführung, das Kunsterbe Albaniens sei nicht etwa von griechen oder Italienern hervorgebracht worden, sondern von echten, gebürtigen Albanern.Anderswo in Europa und sehr stark in Amerika änderte sich das Islambild nach dem 11. September, nach der Salman Rushdi-Affäre, mit den dänischen Muham-med-Karikaturen und der Ermordung des niederländischen Regisseurs Theo Van gogh drastisch. Dies kam zum Ausdruck im Minarett-Verbot in der Schweiz, das

KOntaKt

prof. Dr. Dr. h.c. mult. Machiel Kiel

[email protected]

Hl. Joan Rilski, fresko,

Rila Kloster, 1799;

Tughra von Murad III.

(reg. 1574–1595), 983/1575

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Verbot der Burka in frankreich oder in dem Vorschlag des islamfeindlichen nie-derländischen politikers und Regierungsmitglieds geert Wilders, den Neubau von Moscheen radikal zu verbieten.Wie sah es jedoch in Wirklichkeit auf dem osmanischen Balkan aus? Wie groß war die oft genannte Toleranz hinsichtlich nicht-islamischer religiöser Aktivitä-ten, und wie war sie in der islamischen gesetzgebung verankert? Eine Kombina-tion von Quellenstudien und intensiver feldforschung ergibt ein gänzlich ande-res Bild voller Überraschungen und unerwarteter historischer Einblicke. Ein Teil dieses anderen Bildes soll im Abendvortrag vermittelt werden, illustriert mit Auf-nahmen von wenig bekannten Kirchen und Klöstern und ihrer künstlerischen Ausstattung.

cvMachiel Kiel war Koch auf einem Seeschiff, er war „Cowboy“ auf einer farm und fast zwanzig Jahre

Steinmetz und Maurermeister, bevor er im Alter von 43 Jahren promovierte und 1993 einem Ruf an

die Universität Utrecht für Islamische Architektur folgte sowie mehrere gastprofessuren an den Uni-

versitäten von Durham, Harvard und Moskau innehatte. Seit 1972 ist er Mitglied des Comité Néer-

landais de l‘Association internationale des Études byzantines und seit 1980 Beiträger der „Encyclo-

paedia of Islam“. Seit 2003 ist er Vize-präsident des Committee for International Congresses of Turkish

Arts (ICTA). zwei mal wurde ihm die Ehrendoktorwürde von den Universitäten von Izmir, Türkei,

und von Bishkek, Kirgistan, verliehen. Er ist Direktor a. D. des Niederländischen Archäologischen

Instituts zu Istanbul und Berater der UNESCo für Bosnien-Herzegowina. Machiel Kiel hat elf Bücher

und mehr als 250 Aufsätze sowie enzyklopädische Einträge zur osmanischen Architektur und ur-

banen geschichte des Balkans auf englisch, deutsch, französisch und niederländische sowie auf alba-

nisch, bul garisch, griechisch und türkisch publiziert. Er engagiert sich bis heute international für die

Erhaltung und Restaurierung historischer Baudenkmäler in Rumänien, Albanien, griechenland und

Bulgarien.

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martina baleva

ISLAMISCHE BILDER UND IHRE CHRISTLICHEN VoRBILDER Die „Russischen gräuel“ in der osmanischen Bild propaganda Abdülhamids II.

Die Buchpublikation mehrerer skandalträchtiger Berichte der britischen „Daily News“ unter dem Titel „The Turkish Atrocities in Bulgaria“ (London 1876) mach-te die „türkischen gräuel“ von 1876 zum weltweit bekannten Schlagwort und die somit benannten Massaker an christlichen, mehrheitlich bulgarischen zivi-listen seitens osmanischer irregulärer Truppen im frühjahr desselben Jahres zu einem medialen Ereignis. Hierzu leistete die Bildberichterstattung der illustrier-ten Wochenpresse und vor allem der russischen „Vsemirnaja illjustracija“, die ganz wesentlich auf die christliche Ikonografie aufbaute, einen maßgeblichen Beitrag. Den im Jahr darauf an muslimischen und jüdischen zivilsten verübten „russischen gräueln“ während des Russisch-osmanischen Kriegs (1877/78) schenk-te die Weltöffentlichkeit indes kaum Beachtung, wohl auch wegen mangelnder bildlicher ‚zeugnisse’ und entsprechend geeigneter Bildformeln. Die vor kurzem ans Tageslicht gekommene Serie von fotografien verstümmelter und verwundeter muslimischer zivilisten, die persönlich vom osmanischen Sul-tan in Auftrag gegeben und für die diplomatischen Kabinette der großmächte bestimmt worden waren, werfen ein neues Licht sowohl auf die mediale ge-schichte der orientalischen Krise im besonderen als auch auf die islamische Bild-kultur der hamidischen zeit im allgemeinen. Die im Vortrag vorgestellten visu-ellen „gräueldokumente“ Abdülhamids II. (reg. 1876–1909) eröffnen damit ein bislang unbekanntes Kapitel zur Wirkungsgeschichte dieses großen Mäzens der fotografie im 19. Jahrhundert und machen zugleich deutlich, welche Bedeutung die christliche Bildtradition selbst für Bilder im Dienste der islamischen Religion gehabt hat. Die ebenso bislang kaum bekannte massenmediale Verbreitung der fotografischen Serie durch die prominente „Le Monde Illustré“ wird ebenfalls im Vortrag vorgestellt.

cvMartina Baleva ist seit 2010 Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Interdisziplinären Arbeitsgruppe

„Bildkulturen“ der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. 2008 war sie gastwis-

senschaftlerin am projekt „Erinnerungskulturen“ am geisteswissenschaftlichen zentrum geschichte

und Kultur ostmitteleuropas Leipzig sowie 2009–2010 Wissenschaftliche Mitarbeiterin ebendort.

für ihre Dissertation erhält sie im März 2011 den von der fritz und Helga Exner-Stiftung gestifteten

preis der Südosteuropa-gesellschaft, München. zu ihren forschungsschwerpunkten gehört die Kunst-

und Bildgeschichte des Balkanraums in der spätosmanischen zeit.

publikationen (auswahl)Bulgarien im Bild. Die Erfindung der Nationen auf Balkan in der Kunst des 19. Jahrhunderts, Köln,

Wien, Weimar (in Vorbereitung); Image Match. Visueller Transfer, ›Imagescapes‹ und Intervisualität

in globalen Bild-Kulturen, Hg. mit Ingeborg Reichle und oliver Lerone Schultz, München 2011 (in

Vorbereitung); Batak als bulgarischer Erinnerungsort, Hg. mit Ulf Brunnbauer, Sofia 2007 (bulga-

risch-deutsch); Martyrium für die Nation. Der slawische Balkan in der ostmitteleuropäischen Malerei

des 19. Jahrhunderts, in: gemeinsam einsam. Die Slawische Idee nach dem panslawismus, Berlin 2009,

S. 41–52; Arte e coscienza nazionale nell’area balcanica: il caso della Bulgaria, in: Contemporanea 4,

2009, S. 703–716; Nationalmythos Batak. Die Dekonstruktion eines Bildes und die folgen, in: Kriti-

sche Berichte 2, 2008, S. 21–30.

KOntaKt

Dr. Martina Baleva

Berlin-Brandenburgische

Akademie der Wissenschaften

Interdisziplinäre Arbeitsgruppe

„Bildkulturen“

Jägerstr. 22/23, 10117 Berlin

Tel.: +49 30 20 37 05 74

fax: +49 30 20 37 04 44

Email: [email protected]

www.bbaw.de

pascal Sebah:

Muslimin mit verwundetem

Kind, fotografie, 1877, Archiv

des Auswärtigen Amts, Berlin

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claus-peter haase

oSMANISCHE MILLETSDarstellungen der nicht-islamischen Religionsgemeinschaften in den osmani schen Kostümalben vom 16.–18. Jahrhundert

Die seit den 30er Jahren des 16. Jahrhunderts aufkommenden Darstellungen von Typen der osmanischen Hofränge und der Bevölkerung in europäischen Sam-mel werken umfassen auch die nichtmuslimischen Einwohner des Reiches. Die europäische Neugierde erstreckte sich – sicherlich nicht grundlos – sowohl auf dissidente Muslime wie die häufig zur Schia neigenden Derwische und Turkme-nenstämme als auch auf schiitische Besucher aus persien und ebenso auf die christlichen Minderheiten und Juden. Woher die Kenntnis ihrer Trachten stammt, auch unter ihnen nach Rängen des Klerus und sozialen Schichten abgestuft, ist unsicher. Ist es Augenschein oder gab es Vorlagen, die die gesandtschaftsmaler und auch freie, sich in Istanbul aufhaltende Maler nutzten? für mögliche osma-nische Anregungen zu diesen „Völkerschauen“ muss man über das genre der Kostümalben hinausgreifen – in den Hofchroniken finden sich vereinzelt Szenen, die ungewöhnlicher Weise auch „Ungläubige“ mit typischen Trachten darstel-len – eine sonst in der islamischen Malerei kaum für „darstellenswert“ gehal-tene Szenerie.

cvClaus-peter Haase ist seit 2004 Honorarprofessor für Islamische Kunst und Archäologie an der freien

Universität Berlin wie bereits von 1998 bis 2001 an der Universität Kopenhagen. Von 2001 bis 2009

war er Direktor des Museums für Islamische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin. Seit 1987 führte er

archäologische grabung einer frühislamischen Stätte in Syrien durch. Von 1985 bis 1998 war er Mit-

arbeiter der „Katalogisierung der orientalischen Handschriften in Deutschland“. Claus-peter Haase

publizierte Beiträge zur islamischen Kunst- und Kulturgeschichte und wirkte an mehreren Ausstel-

lungen mit.

KOntaKt

prof. Dr. Claus-peter Haase

Museum für Islamische Kunst

Staatliche Museen zu Berlin

Bodestraße 1–3

10178 Berlin

[email protected]

patriarch, aus: Lambert de Vos:

Das osmanische Kostümalbum,

1574, Staats- und Universitäts-

bibliothek Bremen, Ms.or. 9,

faksimile Hg. H.-A. Koch u. a.

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nimet seker

BILDERVERBoT UND BILDERBooM IM oSMANISCHEN REICHDas islamische Bilderverbot und der Boom der porträtfotografie im osmanischen Reich

Die frage nach dem islamischen Bilderverbot wurde bisher in der forschung über die geschichte der fotografie im osmanischen Reich und der modernen Türkei kaum beachtet. Dabei lässt sich bereits schon seit der Erfindung der fotografie im 19. Jahrhundert eine zunehmende präsenz des Bildes im öffentlichen und pri-vaten Raum feststellen. Insbesondere die porträtfotografie gewann rasch an Be-deutung. Die offensichtlich problemlose Verbreitung der fotografie in den von den osmanen beherrschten islamischen Ländern – dazu gehörten auch viele Kern-länder der arabischen Welt – deutet darauf hin, dass nicht nur die fotografie, auch das Bild mit den islamischen geboten nicht zwangsläufig in Widerspruch stand. zumindest sind keine Debatten über die Ablehnung der fotografie be-kannt. Dies hängt mit der osmanischen Tradition von figurativen Darstellungen zusammen, aber auch mit einer zunehmenden Rezeption der westlichen Bild-kunst im zuge des gesellschaftlichen und kulturellen Wandels der Reform-ära (Tanzimat) seit den 1840er Jahren, die eine Säkularisierung der Eliten förderte. So entstand eine fotografische porträtkultur, in der die gesellschaftliche Trans-formation der neuen Bürgerschicht sichtbar ist. gleichzeitig galten fotografische porträts bei der osmanischen ‚Bourgeoisie’ als Statusobjekte und avancierten zum Kennzeichen einer modernen, westlich orientierten Lebensweise.

cvNimet Seker studierte Islamwissenschaften, Ethnologie und germanistik an der Universität zu Köln.

Sie arbeitet als Redakteurin für das onlineportal „Qantara.de“ und als fachjournalistin für Islam-

und Integrationsthemen. zudem ist sie Doktorandin im fach Islamwissenschaften an der Universität

zu Köln, wo sie seit dem Sommersemester 2010 auch doziert. Das Thema ihrer Dissertation ist „Die

Bilderpolitik Sultan Abdülhamids II.: Die fotografischen Alben im Library of Congress“ (Arbeitstitel).

publikationen (auswahl)Die fotografie im osmanischen Reich, Würzburg 2009; Bilder und Bilderverbot im Islam: Wider-

sprüchliche Ansichten, in: Qantara.de, 5. oktober 2010; Sevrugian: Bilder des orients in fotografie

und Malerei, in: Qantara.de, 10. Juni 2009; Historische orient-fotografie: Mit Kamel und Kamera, in:

Qantara.de, 10. November 2009; Interview mit Almut Sh. Bruckstein-Coruh: picasso und Koran, in: Qan-

tara.de, 9. Dezember 2009; Taswir. Islamische Bildwelten und Moderne: Der prophet mit portugie-

sischem Hut, in: zenith online, Januar 2010; Istanbul-Bildband von orhan pamuk und Ara güler:

Eine Metropole voller schöner Makel, in: Qantara.de, 26. August 2010.

KOntaKt

Nimet Seker, M.A.

[email protected]

http://nimetseker.wordpress.com

Abdullah frères: Türkische Dame,

fotografie, um 1860–1870,

Smithsonian Institution,

freer gallery of Art and

Arthur M. Sackler gallery

Archives, Washington

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Friederike Weis

MARYAM – MARIABilder aus dem Marienleben in Mer’ât al-Qods-Handschriften des Moghulhofes 1604–1610

Als der Jesuit Jerónimo Xavier im Mai 1602 in Agra dem Moghulherrscher Akbar (reg. 1556–1605) eine auf persisch verfasste Vita Christi überreichte, hoffte er auf einen endgültigen Erfolg seiner Missionsarbeit. Die Schrift mit dem Titel „Mer’ât al-Qods ya’ni Dâstân-e Masih“ wurde auch Akbars Sohn, dem aufständischen prinzen Salim und zukünftigen Kaiser Jahangir (reg. 1606–1627), überreicht. Bei beiden löste der „Spiegel der Heiligkeit“ (Mer’ât al-Qods) nachhaltige Begeiste-rung aus, wovon insgesamt drei als fragmente erhaltene Abschriften des Textes zeugen, die im Moghulstil des frühen 17. Jahrhunderts illustriert sind und ikono-grafische Einflüsse aus Jesuitendrucken aufweisen. Das in Lahore aufbewahrte Manuskript ist 1604 datiert und gehört noch in die zeit Akbars, während die an-deren beiden Handschriften im Cleveland Museum of Art sowie weltweit ver-streute Illustrationen stilistisch Jahangirs Regierungszeit zuzuordnen sind.Im Vortrag werden Miniaturen aus diesen drei Handschriften, die Ereignisse aus dem Leben Marias vor der geburt Christi illustrieren, einer Analyse bezüglich der Szenenauswahl und ihrer Darstellungsweise unterzogen. Hieran soll gezeigt werden, auf welche Weise die im Text des „Mer’ât al-Qods“ wiedergegebene jesuitisch-christliche Vorstellung von Maria mittels der moghulischen Bildfindun-gen in eine islamkonforme Sichtweise von Maria (Maryam) uminterpretiert wur-de und die Illustrationen dem höfischen geschmack der Moghulkultur angegli-chen wurden.

cvfriederike Weis hat in paris, Berlin und florenz Indische und Europäische Kunstgeschichte studiert.

Von 1998–2000 war sie wissenschaftliche Volontärin im Museum für Indische Kunst, Berlin. 2005

wurde sie mit der Dissertation „Europäische Einflüsse auf die Miniaturmalerei am Hof des Moghul-

kaisers Akbar (reg. 1556–1605)“ an der freien Universität Berlin promoviert. Sie arbeitete als Lehr-

beauftragte an der freien Universität sowie als Referentin und Dozentin im Auftrag verschiedener

Museen. Seit 2010 forscht sie zu „Themen mit biblischem Hintergrund in der iranischen und moghu-

lischen Miniaturmalerei“ im Rahmen des Stipendiatenprogramms „Connecting Art Histories in the

Museum. The Mediterranean and Asia 400–1650“, das vom Kunsthistorischen Institut in florenz –

Max-planck-Institut geleitet und in Kooperation mit den Staatlichen Museen zu Berlin durchgeführt

wird.

publikationen (auswahl)Das Bildnis im Bild – porträts und ihre Betrachter auf persischen und moghulischen Miniaturen, in:

Taswir – Islamische Bildwelten und Moderne, Hg. Hendrik Budde und Almut Sh. Bruckstein Coruh,

Berlin 2009, S. 175–178; Christian Iconography Disguised: Images of Nativity and Motherhood in Mer’a-t

al-Qods and Akbarna-me Manuscripts of 1595–1605, in: South Asian Studies 24, 2008, S. 109–118; Die

Salus populi Romani in Miniaturen der Moghulzeit, in: Vanama-la-. festschrift für Adalbert J. gail, Hg.

Klaus Bruhn und gerd J.R. Mevissen, Berlin 2006, S. 235–242; Europäische Einflüsse auf die Miniatur-

malerei am Hof des Moghulkaisers Akbar (1556–1605), Diss., Microfiche 2005, fU Berlin; New light

on Behzad’s method of placing figures within his compositions, in: proceedings of the International

Congress of Honoring Kamal-al-din Behzad, Tehran 2004 (persisch).

KOntaKt

Dr. friederike Weis

Research fellow „Connecting

Art Histories in the Museum.

The Mediterranean and Asia

400–1650“

(Kunsthistorisches Institut in

florenz – Max-planck-Institut)

Kunstbibliothek – SMpK Berlin

Matthäikirchplatz 8

10785 Berlin

Tel.: +49 30 266 42 41 70

[email protected]

www.khi.fi.it/institut/mitarbeiter/

people/wisspersonal/wissM232/

index.html

Verkündigung an Maria, aus

einem „Mer’ât al-Qods“,

Moghulschule, um 1605–1610,

The Cleveland Museum of Art,

John L. Severance fund,

2005.145.2.

Page 12: CHRISTLICHE BILDER IN ISLAMISCHEN KULTURENbildkulturen.bbaw.de/bilder/christlichebilder-islamischekulturen-ws-reader.pdf · letzt in der besonderen und für ihre zeit einzigartigen

CHRISTLICHE KUNST UNTER ISLAMISCHER HERRSCHAFTDie Kunsthistoriografien der Balkanländer aus Sicht osmanischer administrativer Quellen und der eigenen Feldforschung

ÖFFENTLICHER ABENDVORTRAG

Montag, 13. Dezember 2010, 19.30 Uhr Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften Akademiegebäude am GendarmenmarktEinstein-Saal, Jägerstraße 22/23, 10117 Berlin

Eine Veranstaltung der Interdisziplinären Arbeitsgruppe „Bildkulturen“ der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, im Rahmen des Workshops „Christliche Bilder in islamischen Kulturen“.

MACHIEL KIELDirektor a. D. des Niederländischen Archäologischen Instituts zu Istanbul

Kontakt: Dr. Martina Balevawww.bbaw.de – [email protected]

Bild

: Mit freu

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