Chronik des Handballs in Bexbach · 2007. 7. 23. · Thomas weiter. Und mit Dzevad Basic gelang es,...

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Chronik des Handballs in Bexbach Handball vom Anfang im Jahre 1906 bis nach dem zweiten Weltkrieg 20 Jahre nach der Gründung des TV Bexbach im Jahre 1886 wurde 1906 erstmals Handball gespielt. In diesem Jahr wurde auch der TuS Höchen gegründet, mit dem der TV Bexbach seit dem Jahre 1996 in einer Spielgemeinschaft Handball betreibt. Durch den ersten Weltkrieg 1914 – 1918 dezimiert, nahm der TuS Höchen 1926 und der TV Bexbach erst 1927 den Spielbetrieb wieder auf. Zwar verlor die neuformatierte Bexbacher Elf in Waldmohr mit 1:17, doch das sollte sich in der Folgzeit ändern. Die Mannschaft arbeitete sich kontinuierlich nach oben bis sie 1932 die höchste Spielklasse des Pfalzgaues erreichte, zu dem Mittelbexbach/Bexbach gehörte. So renommierte Mannschaften wie Kaiserslautern, Pirmasens, Dansenberg, Rodalben und Waldfischbach gehörten zu ihren Gegnern und der TV Bexbach war 1933 sogar der Ausrichter des 12. Gauturnfestes, bei dem auch Handball eine Rolle spielte. Die siegreiche Handballmannschaft 1932 1933 wurden in Deutschland sämtliche Sportorganisationen, unter anderem auch der Gesamtdeutsche Turnerbund, im Zuge der nationalsozialistischen Gleichschaltung aufgelöst und der Sport in den Reichsbund für Leibesübungen eingegliedert.

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  • Chronik des Handballs in Bexbach Handball vom Anfang im Jahre 1906 bis nach dem zwei ten Weltkrieg 20 Jahre nach der Gründung des TV Bexbach im Jahre 1886 wurde 1906 erstmals Handball gespielt. In diesem Jahr wurde auch der TuS Höchen gegründet, mit dem der TV Bexbach seit dem Jahre 1996 in einer Spielgemeinschaft Handball betreibt. Durch den ersten Weltkrieg 1914 – 1918 dezimiert, nahm der TuS Höchen 1926 und der TV Bexbach erst 1927 den Spielbetrieb wieder auf. Zwar verlor die neuformatierte Bexbacher Elf in Waldmohr mit 1:17, doch das sollte sich in der Folgzeit ändern. Die Mannschaft arbeitete sich kontinuierlich nach oben bis sie 1932 die höchste Spielklasse des Pfalzgaues erreichte, zu dem Mittelbexbach/Bexbach gehörte. So renommierte Mannschaften wie Kaiserslautern, Pirmasens, Dansenberg, Rodalben und Waldfischbach gehörten zu ihren Gegnern und der TV Bexbach war 1933 sogar der Ausrichter des 12. Gauturnfestes, bei dem auch Handball eine Rolle spielte.

    Die siegreiche Handballmannschaft 1932

    1933 wurden in Deutschland sämtliche Sportorganisationen, unter anderem auch der Gesamtdeutsche Turnerbund, im Zuge der nationalsozialistischen Gleichschaltung aufgelöst und der Sport in den Reichsbund für Leibesübungen eingegliedert.

  • Die Handballmannschaft vor dem 2. Weltkrieg

    Torwart ist Ludwig Groß mit TVM-Wappen auf der Brus t

    1935 kehrte das Saarland in das deutsche Reich zurück und in Zuge der nationalsozialistischen Gleichschaltung wurden die Sportaktivitäten des Turnvereins und der beiden Mittelbexbacher Sportvereine in der "Turn- und Sportgemeinde Höcherberg" zwangsfusioniert. Kommissarischer Vorsitzender wurde der Mittelbexbacher Turner Johann Didion.

    Handball nach 1945 Nach dem zweiten Weltkrieg war Handball 1945 zuerst einmal eine Sparte des von den Besatzungsmächten vorgeschriebenen Einheitsvereins TuS Höcherberg-Mittelbexbach. 1946 gab es sogar schon eine erste Frauen-Handballmannschaft unter Trainerin Käthe Gütermann.

    Die Frauenhandballmannschaft unter Leitung von Käth e Gütermann 1946 rechts

    oben v. l.; Irmgard Ortstein, Erika Allmann, Hermin e Bold, Mathilde Omlor-Klein, Gertrud Ast unten v. l.: Erna Didion, Martha Simon, Mathilde Om lor-Kruchten, Helene Eichner, Rita Müller

  • Mit der Wiedergründung des TV Mittelbexbach (heute TV Bexbach) im Jahre 1950 trat neben der Leichtathletikabteilung auch die Handball-Abteilung geschlossen wieder dem TV Bexbach bei. Spartenleiter Handball war 1945 Willi Buhles, der 1946 die Leitung an Karl Reinshagen abgab, dem dann in den 50er Jahren Hans Klos folgte.

  • 1961 wurden die Handballer Kreismeister und stiegen in die Bezirksklasse auf.

    Die Handballer als Kreismeister 1961

    v. l.: Vorsitzender Ludwig Hau, Rudi Arndt, H. H. K annegieser, Gerd Basler, H. Schmitt, Hans Hubert, A. Homberg, Herrmann Meyer, K. Kannegi eser

    knieend: Horst Schmidt, Heiner Russy, Hermann Schum acher, Walter Steimer, Bruno Homberg

    1968 wurden die Handballer Hallenmeister.

    Hallenhandballmeister 1968

    oben v. l.: Georg Betz, Gerd Wack, F. Korthe, Ludwi g Hau, Wolfgang Rischar, Kurt Kriebelbauer, Herbert Holzhauser,

    knieend: Karl-Otto Regitz, Arno Mathes, G. Schmitt, Alois Schmidtpeter, W. Schmitt

    1970 wurde die Gemeinde Mittelbexbach zur Stadt Bexbach und der TV Mittelbexbach änderte entsprechend seinen Namen in TV Bexbach. Einen Aufschwung erlebte Handball in den 70-er und 80-er Jahren unter Abteilungsleiter Rudi Arndt und den Trainern Hermann Mayer, Klaus Scherer und Klaus Schütz. Die siebziger und die achtziger Jahre waren die Hochzeit des

  • Bexbacher Handballs, wobei der Aufstieg von der Bezirksliga in die Saarliga - zu dem Zeitpunkt die vierthöchste Spielklasse in Deutschland – mehrmals gelang.

  • 1974 wurden die Handballer mit 14:11 gegen Lisdorf Saarlandmeister, nachdem zuvor so renommierte Mannschaften wie 1. FC Saarbrücken II, Jägersfreude und Heiligenwald geschlagen worden waren.

    Die Handball-Saarlandmeister 1974

    oben v. l.: Betreuer Fritz Stephan, Klaus Schütz, K laus Warnecke, Jürgen Sticher, Wolfgang Hopp, Spielertrainer Dieter Biel, Gerd Wack, Willi Brenken, Betreuer Kurt Kribelbauer

    unten: Horst Schmidt, Dieter Obermann, Klaus Schere r, Jürgen Albrecht, Otto Regitz, Hein Bay

    1977 gab es unter Trainer Klaus Schütz einen Neuaufbau.

    oben v. l.: Abt-Leiter Rudi Arndt, K. Schütz, C. Jo hann, J. Sticher, H.G. Gummel, W. Hopp,

    H.D. Clemenz, Betreuer Klaus Scherer

    Unten: K. Warnecke, U. Schabel, H. Bay, V. Pietsch, T. Fattler

  • Oben v. l.: Betreuer K. Kribelbauer, K- Warnecke, W . Brenken, K. Schütz, J. Sticher, G. Wack, D. Biehl, H. Schmid, Abteilungsleiter Rudi Ar ndt

    Unten: W. Hopp, J. Albrecht, K. Scherer, D. Oberman n, K.O. Regitz, H. Bay fehlt verletzt

    1979 spielte die Handballmannschaft des TV-Bexbach in der vollbesetzten Höcherberghalle in einem Freundschaftsspiel gegen die Juniorenmannschaft Israels, die sich auf die Weltmeisterschaften in Schweden und Dänemark vorbereitete. Das Spiel ging leider mit 27:9 verloren, aber den Anhängern der Sportart Handball war ein sportlicher Höhepunkt geboten worden.

    1980 spielte die Handballmannschaft des TV-Bexbach in der Höcherberghalle gegen den mehrfachen luxemburger Meister und Europapokalteilnehmer HB Düdelingen und gegen den Bundesligisten TV Großwallstadt, Deutscher Meister, Super-Cup- und Europacup-Gewinner sowie die Nationalmannschaft Israels.

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    Bexbacher und Großwallstadter Handballer in der Höc herberghalle 1980

    oben v. l.: Betreuer Klaus Scherer, Günter Fattler, Gregor Braun, Reiner Reuther, Volker Lang, Manfred Hoffmann, Peter Fischer, Peter Meisinger, T homas Sinsel, Wolfgang Hopp, Armin Bernd unten: Heinz Dieter Clemenz, Klaus Schütz, Hein Bay , Udo Schabel, Jürgen Sticher, Hans Günter

    Gummel, Manfred Freisler, Uli Gnau, Norbert Wagner, Dieter Obermann

  • 1981 weilte die Handballmannschaft als eine von 6 zugelassenen bundesdeutschen Mannschaften in Sömmerda in Thüringen in der DDR im Rahmen einer deutsch-deutschen Sportbegegnung. Beim sportlichen Vergleich gegen die Firmenmannschaft von Robotron Sömmerda war man chancenlos, genoss jedoch die herzliche Gastfreundschaft. 1982 erfolgte der Rückbesuch der Sömmerda-Mannschaft in Bexbach.

    Sömmerda links und Bexbach rechts 1981

    v. r.: Christian Johann, Heinz Dieter Clemenz, Günt er Fattler, Frank Schilling, Hein Bay, Jürgen Sticher

    1982 spielte die Handballmannschaft in der Höcherberghalle gegen den mehrfachen portugiesischen Meister Sporting Espinho.

    Die Handball-Mannschaft 1982

    oben v. l.: Abteilungsleiter Rudi Arndt, Heinz Diet er Clemenz, Wolfgang Hopp, Christian Johann, Udo Schabel, Gregor Keller, Frank Murer, Jürgen Schulz, Klaus Schütz, Betreuer Klaus Scherer

    knieend: Trainer Horst Pohl, Michael Kribelbauer, F rank Schilling, Hans Günter Gummel, Kapitän Hein Bay, Armin Bernd, Jürgen Sticher

    1982 kam zum Jahresabschlussspiel die jugoslawische Mannschaft, Olympia-Sieger von 1972, nach Bexbach.

  • Bexbacher Spieler gelb-grün, Jugoslawien blau

    Bexbacher Handballer gegen den Bundesligisten TSV R intheim 1983

    oben v. l.: Trainer Peter Baab, Heinz Dieter Clemen z, Jürgen Brunke, Wolfgang Molter, Hans Günter Gummel, Jürgen Schulz,

    knieend: Frank Murer, Hein Bay, Arno Feber, Christi an Johann, Michael Kribelbauer

    1984 spielten die Handballer in einer internationalen Begegnung in der Höcherberghalle gegen den ungarischen Erstligisten Kohasz Ozd, den sie 1985 und 1988 in seinem Heimatland besuchten. Im Jahresabschlussspiel hatten sie die Mannschaft Jugoslawiens, Olympiasieger von 1972, zu Gast.

  • Bexbacher Handballer rechts und Ozd-Handballer link s 1984

    Handball in der Zeit von 1986 bis 1996 :

    1986 spielte die Handball-Mannschaft gegen den Bundesligisten VFL Günzburg.

    Bexbacher Spieler in gelb-grün

    In der zweiten Hälfte der 80er-Jahre zeichneten sich Probleme ab, die wohl auf Differenzen zwischen der Abteilungsleitung und den Trainern zurückzuführen waren. Ganze Mannschaften verließen deswegen den Verein. Trainer wechselten fast immer nach einem Jahr und dazu kam, dass gestandene Spieler aus den verschiedensten Gründen die berühmten Schuhe an den Nagel hingen. Im Jugendbereich machte sich der Pillenknick bemerkbar und viele wanderten zum Fußball ab, der mehr Prestige versprach.

  • Bexbacher Spieler in Kohazd Ozd

    Ein Höhepunkt wurde aber 1988 noch gesetzt: die Resttruppe mit den alten Haudegen Klaus Schütz, Petrus Klein und Hein Bay, dazu die Jungspunde Frank Murer, Ralf Murer, Thorsten und Dirk Schütz, Peter Klein junior, Michael Arndt, Oliver Knuf, Carsten Brass, Andreas Brass, Otwin Fell und Uwe Maas fuhren zum Rückspiel zum Handballverein Kohazd Ozd in Ungarn. Dazu wurden die Spieler vom damaligen Ehrenvorsitzenden Hugo Baschab sen. als Delegationsleiter und zahlreichen Fans aus der Frauenabteilung begleitet. Im Bus waren alle 52 Plätze belegt. Beeindruckend war das Ringen mit dem Gastgeber, der zu dem Zeitpunkt in der 2. ungarischen Liga spielte und schließlich mit 34:21 gewann. Ein weiteres Spiel gegen Szerenge wurde von Bexbach mit 24:19 gewonnen. Die freundschaftliche Begegnung wurde abgerundet mit Besuchen der heimlichen Hauptstadt Ungarns, der Bäderstadt Miscolch, der aus dem 30 jährigen Krieg bekannten Stadt Wallensteins Eger und natürlich der Hauptstadt Budapest. Der TV Bexbach war in dieser Hochzeit unter dem Trainer „Olli“ Baier ein beliebter Test-Gegner der Saar-Auswahl. Dadurch wurden A- und B-Jugend-Ländervergleichskämpfe gegen den HV Südbaden, HV Westfalen und HV Niedersachsen an den TV Bexbach als Ausrichter vergeben. So konnte man spätere Nationalspieler wie z. B. Jochen Fratz und Jürgen Hartz in jungen Jahren in ihren Auswahlmannschaften in Augenschein nehmen. In der Zeit danach quälte sich der Handball in Bexbach über die Runden und der endgültige Zusammenbruch kam 1992, als die Abteilung Handball nur noch aus ein paar passiven Mitgliedern, 5 Jugendlichen gemischt aus D- und C-Jugend und drei Oberliga-Schiedsrichtern Hein Bay, Horst Seelinger und Theo Gerhardt bestand. Zwar versuchten die drei Schiedsrichter und eine bunt gemischte Truppe aus Jung und Alt einen Neuanfang, doch es gelang nur mühsam, die Handballaktivitäten am Leben zu erhalten. Das sollte sich dann durch Gründung einer Spielgemeinschaft mit dem TuS Höchen ändern. Handball in der Zeit von 1996 bis 2006 Der TV Bexbach hatte bis zum Jahr 1996 versucht, die Handball-Aktivitäten neu aufzubauen, doch es wollte so recht nicht gelingen. Da es beim TuS Höchen ebenfalls interessierte Handballer gab, die alleine keine Mannschaft bilden konnten, gründete man 1996 die Handball-Spielgemeinschaft Bexbach-Höchen und versuchte

  • es gemeinsam. Unter der Bexbacher Abteilungsleitung durch Jürgen Sticher und der Höcher Abteilungsleitung von Lothar Sorg gelang es sofort zwei aktive Mannschaften aufzustellen. Gleichzeitig begann man mit einem Aufbaukonzept von unten nach oben und richtete eine E- und D-Jugend ein. Aus den eigenen Reihen wurden Trainer gewonnen, so Pia Sticher, Sabrina Mayer und Michael Heil und auch die Schiedsrichter Hein Bay, Horst Seelinger und Theo Gerhardt halfen beim Aufbau mit. Rückschläge gab es immer wieder, da sehr gute Spieler in obere Klassen und andere Vereine abwanderten. Aber im Laufe der Zeit entwickelte sich Handball gut und es gelang, in allen Altersklassen Mannschaften zu stellen. Unter den Trainern Martin Heil und Jürgen Sticher und später auch Pia Sticher und Sabrina Mayer verfügte man zwischenzeitlich sogar über 2 weibliche Jugendmannschaften. Zuletzt stieg die männliche A-Jugend in die Oberliga auf.

    Die Handball-Mädchen 2006

    Links: Trainerin Sabrina Mayer, rechts: Trainerin P ia Sticher

  • In Höchen gab Abteilungsleiter Lothar Sorg im Jahr 2005 den Stab an seinen Sohn Thomas weiter. Und mit Dzevad Basic gelang es, einen professionellen Trainer zu verpflichten, der die gute Entwicklung unterstützen sollte. Zusätzlich wurde der junge Ilja Zweigert bei den von Otto Regitz betreuten Handball-Minis als Trainer aktiv, die dafür sorgen, dass der Handball-Nachwuchs nicht ausgeht und das Aufbaukonzept Früchte trägt.

    Links: Trainer Ilja Zweigert, rechts: Trainer Otto Regitz

    Neuanfang 2007 Nachdem die Abteilungsleitung Handball beim TV Bexbach ein Jahr verwaist war und durch den Vorstand wahrgenommen wurde, erklärte sich Klaus Knickrehm-Heib in der Generalversammlung 2007 dazu bereit, das Amt zu übernehmen. Mit Feuereifer und neuen Ideen stürzte er sich in die anspruchsvolle Arbeit. Gemeinsam wurden neue Mannschaften aufgestellt und der Ball- und Ausrüstungsbestand gesichtet und erneuert. Außerdem gelang es mit Michael Becker, Thorsten Deutsch und Sven Wagner neue Trainer zu gewinnen. Und Boris Beronic und Thorsten Deutsch wurden zu Schiedsrichtern ausgebildet, die Gewähr dafür bieten, dass der TV Bexbach zu fairen Spielergebnissen seinen Beitrag leistet. Neben der Aufstellung der Mannschaften für die neue Runde liefen mit Feuereifer die Aktivitäten zur 100-Jahr-Feier „Handball in Bexbach“ an. Der Neuanfang spricht sich überall herum und es kommen wieder die guten Spieler zurück. Der TV Bexbach ist stolz, eine solch lange Tradition in dieser Sportart vorweisen zu können und hofft gemeinsam mit dem TuS Höchen auf eine erfolgreiche Zukunft. Weitere Infos und eine Chronik über den TV Bexbach finden Sie unter:

    www.tv-bexbach.de