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Ausgabe Nummer 50 · November 2017 · P.b.b. 05Z036270 M · GEA Verlag, Lange Gasse 24, 1080 Wien · Retouren an Postfach 555, 1008 Wien www.brennstoff.com geschwi sterli chkei t Problem: die Einheit aller Menschen. Jiddu Krishnamurti Es gibt nur ein einziges politisches

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Ausgabe Nummer 50 · November 2017 · P.b.b. 05Z036270 M · GEA Verlag, Lange Gasse 24, 1080 Wien · Retouren an Postfach 555, 1008 Wienwww.brennstoff.com

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Brennstoff Nr. 50

Geschwisterlichkeit

November 2017

Medieninhaber und VerlegerGEA Verlag Lange Gasse 24, 1080 [email protected]

HerausgeberHeinrich Staudinger

ChefredaktionMoreau

Satz/GestaltungMoreau, 8952 [email protected]

Mitarbeit und KorrektoratMonika Broggini, Renate GönnerKatharina Kainz, ChristinaKapeundl, Sylvia Kislinger

RedaktionsadresseLange Gasse 24, 1080 [email protected]

Abos und [email protected]

Wir bitten um deinen Beitrag!Der brennstoff ist GRATIS. Da die Druck-, vor allem aber die Versandkosten extrem hoch sind, freuen wir uns über ein FörderABO mit einem Betrag, den du selbst bestimmst. Mehr auf Seite 22

GEA [email protected]/76503-61

AutorInnenUrsula Baatz, Alexander Behr, Sylvia Kislinger, Moreau, Huhki Henri Quelcun,Fabian Scheidler, HeiniStaudinger, KonstantinWecker, Harald Welzer u.a.

In den Zitatentout le monde

Erscheinungsweisederzeit 4 * im Jahrverbreitete Auflage: 182.000

Brennstoff Nr.50

wird ermöglicht durch die:FörderABOnnentInnen,Waldviertler Schuhwerkstatt, die GEA Möbelwerkstatt und die GEA Geschäfte.

Danke!

Nº 50/17

Die Besten im Bett

WIR BRAUCHEN

KRAFT !

GUTER SCHLAF IST WICHTIG!

Naturmatratzen VollholzbettenGute Zudecken

ALLES VON

BEWEGTE

ZEITEN

Der Mensch schreitet in seiner normalen Entwicklungvom Ich zum Wir, von egozentrischen Gefühlen fort zu soziozentrischen. Hier dürfen wir aber nicht stehenbleiben, denn nun kommt das »weltzentrische« Stadium,das der amerikanische Philosoph Ken Wilber wie folgtbeschreibt: »Man interessiert sich nicht mehr nur für den eigenen Stamm, das eigene Volk, die eigene Gruppe,

sondern vielmehr für alle Gruppen, alle Völker ohne Ansehen derRasse, des Geschlechts oder des Glaubens. Und dies fühlt man; es istkeine bloße Abstraktion. Man verlangt schmerzlich nach der Welt, wieseltsam dies auch klingen mag.«Wir müssen wieder zu sprechen bereit sein über die Untrennbarkeit des Menschen von der Welt. Über die Verbindung unserer biologischenExistenz mit dem Universum. Über unsere geistige Verbundenheit mitallem, was lebt. Wir müssen wieder zu sprechen beginnen von derSchönheit des Daseins, die nur im Herzen gefunden werden kann. So

wenig wir die Erhabenheit des Daseins mit dem Denkenerfassen können, so wenig lässt sich Frieden mit Kriegerkaufen. Konstantin Wecker

Auf dem Weg zu einem weltzentrischen Bewusstsein

Einer der wichtigsten Denker unserer Zeit, dringende Leseempfehlung:Ken Wilber Eine kurze Geschichte des KosmosFischer Taschenbuch

DER ERSCHEINT MIR ALS DER GRÖSSTE, DER ZU KEINER FAHNE SCHWÖRT, UND, WEIL ER VOM TEIL SICH LÖSTE, NUN DER GANZEN WELT GEHÖRT.RAINER MARIA RILKE

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HEINI STAUDINGERHerausgeber

EditorialInhaltAusgabe Nº 50 · November 2017

Nº 50/17

Liebe Freundinnen, liebe Freunde!

Ursula Baatz

05 Kain und Abel

17 Short Cuts I

Huhki Henri Quelcun

19 Sprachlose Nähe

Alexander Behr im Gespräch

mit Fabian Scheidler

11 Das gute Leben ist möglich

15 Short Cuts II

Alexander Behr

17 Chaos Rezension von Fabian Scheidlers neuem Buch

19 Short Cuts III

Heini Staudinger

Sylvia Kislinger

21 Afrika

22 GEA Akademie SPECIAL Ein Wochenende mit dem Autor Dzevad Karahasan brennstoff-FörderABO

GE GE GE23 Gelesen. Gehört. Gesehen. GEA Akademie24 Das neue Programm

www.brennstoff.com

Ja. Die Einheit aller Menschen. Ein heh-res Ziel. Jedes andere Ziel ist ein Unsinn.Es führt zu Krieg und Elend. Wir sehen es.Immer und immer wieder. Wenn wir uns und die Welt betrachten

und über Mensch und Natur nachdenken, dann gibt eskeine sinnvolle Alternative zu dem Satz, der gleichzeitigWeg ist und auch Ziel: WIR – da gehören alle Menschendazu. Ausnahmslos – alle. Also wir alle: WIR SIND EINE ( 1 )

MENSCHHEITSFAMILIE !

Dem ist nichts hinzuzufügen, wenngleich es schon klar ist,dass wir dieses Ziel nicht gratis bekommen. Mit »Gratis«denke ich nicht ans Geld, auch wenn Geldströme oftAusdruck von Ungerechtigkeit und Unrecht sind. Ichdenke an den Geist, an den Spirit, der lenkt, der immerentscheiden kann. Im Guten wie im Bösen. Wir glaubenviel zu sehr ans Geld und unterschätzen den lenkendenGeist, die Kraft der Gedanken, die Sehnsucht nach Hu -manität. Die Welt jedoch ist nicht human. Neben derSehnsucht nach Humanität schlummern in uns auch dieKräfte der Dunkelheit. Umso mehr ist es unsere Aufgabe,das Dunkle in uns zu erkennen und es ins Humane zutransformieren, um Mensch zu werden. Es ist immerwieder unsere Entscheidung, welchen Geist in uns wirfüttern. Den Geist der Machtgeilheit, Gier und Rücksichts -losigkeit oder den Geist der Solidarität und der Ge -schwis terlichkeit.Seit 45 Jahren habe ich eine innige Beziehung zu Afrika.Es tut mir richtig weh, weil dort so vieles schiefläuft. Esliegt auf der Hand, dass »unsere« ungerechten Handels -beziehungen in Afrika (siehe Seite 21) zu Not und Elendführen. Oft genug auch zu Krieg und Zerstörung und in derFolge zu schrecklichen Flüchtlingsströmen. Diese Not istkaum zu fassen. Mir wurde schlecht dabei, als ich imInternet eine Stunde lang herumrecherchierte. Eine kleineIdee bekommt man im Video, Youtube-Suche: Freihandel -sabkommen EPA – EU und Afrika. Nun? Ich habe nicht dengeringsten Zweifel, dass eine überwältigende Mehrheitder EuropäerInnen diese Ungerechtigkeiten verabscheut.Die große Mehrheit will Frieden, will mehr Gerechtigkeit.Che Guevara sagte, »Solidarität ist die Zärtlichkeit derVölker«. Ein bisschen was von dieser Zärtlichkeit solltenwir in unseren Alltag einfließen lassen. Wie? Der Weg ent-steht im Gehen. Vamos.In allen Wahlkämpfen der letzten Zeit ging’s immer um dieFremden, um Flüchtlinge und die »Werte« Europas. Diewahren Werte Europas waren für mich und sind es nochimmer: Freiheit – Gleichheit – Geschwisterlichkeit. Für dielohnt es sich zu kämpfen. Im Geist dieser Werte lässtsich’s leben. Das meint im Ernst

P.S.: Brennstoff Numero 50 ! Ein Fest. Halleluja. Alle Brenn -stoffe, ob Holz oder Kohle, ob Brot oder Sauerstoff, sindEnergielieferanten. Ziel von unserem Brennstoff war immer,Brennstoff für Herz und Seeleund viel Energie für Geschwis -ter lichkeit zu liefern. Ich dankeallen, die ihr Feuer und ihreEnergie in diese 50 Brennstoffegesteckt haben. Besonders danke ich unserem genialenChefredakteur Moreau und dernicht minder genialen Sylvi. Dank gilt auch euch, unserenLeserInnen. Denn ohne euchwäre alles sinnlos.

Der österreichische Dichter Franz Grillparzer warnte schon im 19. Jahrhundert, dass es nicht weit ist »von der Huma-nität über die Nationalität zurBestialität«. Hört die Signale und lasst uns bitte gescheiterwerden.

Titelbild Alexander Milov, LoveBurning Man FestivalBlack Rock Desert, 2015

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4 Nº 50/17

KANN ABEL ANDERS ÜBER KAIN SIEGEN,

ALS SEINERSEITS KAIN WERDEND? ERST

WENN ER IHN BESIEGEN LERNT, INDEM ER

NICHT EINMAL MEHR ANSTALTEN MACHT,

IHN ZU BESIEGEN, WIRD KAIN AUFHÖREN,

UNSTERBLICH ZU SEIN.

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URSULA BAATZPhilosophin, Ö1-Wissenschafts-und Religionsjournalistin, Lehr -beauftragte an der UniversitätWien, Qi Gong-Lehrerin, Zen-Praktikerin, Reisende undBuchautorin, zuletzt: Erleuch -tung trifft Auferstehung. Zen-Buddhismus und Christen tum.Eine Orientierung (Theseus2009). Mit-Her ausgeberin vonpolylog: zeitschrift für interkul-turelles philosophieren

Kain& Abel

Da ist es wieder, das erste Opfer, unddas gleich zweimal, in Marmor und alsÖlgemälde. »Gut.Wahr.Schön« heißt dieAusstellung, in der mir der ermordeteAbel gleich zweimal begegnet. Als fra-

gile Gestalt haben ihn Pariser Künstler des 19. Jahr -hun derts dargestellt, fast exotisch wirkend, wie ein»Windhauch« – das ist die wörtliche Bedeutung desNamens. »Abel, wo ist dein Bruder Kain?« möchte man den Er -schla genen fragen. Denn es wird nur das Opfer ge zeigt,nicht der Täter. Zufall? Wohl kaum, denn die Malerder Pariser Kunstsalons des 19. Jahrhunderts warensich der ethischen Konzepte, die sie in ihren Bildernzeigten, sehr bewusst, genauso wie ihre Kritiker, diean den beiden Darstellungen etwa den femininen Kör -perbau monierten. Doch warum ist Kain nicht mit imBilde? Der Konflikt zwischen Kain und Abel ist ein klassischerGeschwister-Konflikt, der sich im biblischen BuchGenesis, hebräisch »bereschit« (»im Anfang«) findet.Die Geschichte ist bekannt: Kain, der Ackerbauer undsein Bruder Abel, ein Nomade und Viehhirte, sind dieSöhne von Eva und Adam, geboren nach der Ver -treibung aus dem Paradies. Kain bringt Gott ein Brand -opfer aus Früchten seines Ackers dar, Abel nimmtetwas von den Erstgeburten seiner Herde und vonihren Fettstücken. »Adonaj beachtete Abel und seineOpfergabe, aber Kain und seine Opfergabe beachteteer nicht. Das ließ Kain auf’s Äußerste entflammen, sei -ne Gesichtszüge entglitten.« Gott fragt Kain nach demGrund und sagt: »Ist es nicht so, wenn dir Gutes ge -lingt, schaust du stolz; wenn dir aber nichts Gutesgelingt, lauert die Sünde an der Tür. Auf dich richtetsich ihr Verlangen, doch du – du musst sie beherr-schen. Da wollte Kain seinem Bruder Abel etwas sagen– doch als sie auf dem Feld waren, erhob sich Kaingegen seinen Bruder Abel und tötete ihn.« (Gen 4, 2–7,Übersetzung: Bibel in gerechter Sprache). Im Namen Kain steckt vielleicht die hebräische Wurzelqnh, »erschaffen«. Kain ist der Erstgeborene von Eva(wörtlich: »Leben«), und sie sagt stolz: »Ich hab’s ge -konnt, einen Mann erschaffen – mit Adonaj.« Gott hatMenschen die Fähigkeit zu schöpferischem Tun gege-ben, signalisiert die Bibel. Doch muss dazu ethischeSelbstgestaltung kommen, vor allem im Blick auf Ag -gression. Nach dem Mord an Abel wird Kain von Gott mit einemZeichen markiert, das ihn vor Rachemord schützt –

eine Unterbrechung der Aggressionsketten. Er lebt vonnun an »gegenüber« (hebräisch qdmh), heimatlos »visa vis vom Garten Eden«, heiratet eine Frau aus einemanderen Volk und gründet eine Stadt. Das Buch Genesis erzählt »Geschichten vom Anfang«über grundlegende menschliche Befindlichkeiten. Dasszwei Brüder streiten und einer den anderen erschlägt,ist nicht überraschend. Im Unterschied zu anderen ähn -lichen Erzählungen aus dem Alten Orient aber ak zen -tuiert das Buch Genesis den Handlungsspielraum, denKain hätte, aber nicht nützt – warum, erfahren die Le -ser nicht. Es trifft Kains Stolz, dass Gott ihn nicht beachtet, unddeswegen erliegt er der Dämonie der Gewalt (»Sün de«).Gewalt ist präsent in den Menschengeschichten: diehe bräische Bibel ist in diesem Punkt sehr realistisch.Sie lässt aber auch keinen Zweifel daran, dass Gott aufSeiten der Schwachen ist, hier auf Seiten Abels.Die Geschichte lässt sich aber auch anders lesen – alsdie Geschichte vom Konflikt zwischen nomadischenLebensformen (Abel, Viehzüchter) und seßhaften, städ-tischen Lebensformen (Kain, Ackerbauer und Stadt -bewohner). Liest man die Geschichte von Kain undAbel als Konflikt zwischen zwei Lebensformen, danner scheinen die Darstellungen der Künstler des 19. Jahr -hunderts schlüssig zu sein. Kain fehlt, denn die Euro -päer haben seine Rolle übernommen. Das begann be -reits mit der Ausbeutung und Ausrottung der Indi -genen in Lateinamerika auf den Latifundien und Sil -berminen der Kolonialherren. Der Rassismus des 19.Jahr hunderts sah die Weißen dann als die Besseren,als die zur Herrschaft Bestimmten. Europäische Impe -rialisten hatten weite Teile Asiens und Afrikas zu Ko -lonien gemacht, Asiaten und Afrikaner galten als ver-weichlicht, unmännlich und kindisch. Es sei des »Wei -ßen Mannes Bürde«, die farbigen Völker zu be herr -schen und zu erziehen, dichtete etwa Rudyard Kip ling,Autor des »Dschungelbuchs«. Was der Kolonialismus nicht vermochte, erledigt dieIndustriealisierung. Mikrokredite – so hilfreich sie seinkönnen – treiben die Monetarisierung und Ab hän gig -keit von Banken voran, genetisch verändertes Saat gut,aber auch die Suche nach Bodenschätzen zerstörenna türliche Lebensräume usw. Es gibt gerade noch einehandvoll Menschen irgendwo im Amazonas gebiet, dieunberührt von technischer Zivilisation ein Leben derJäger und Sammler leben. Wenn sie tot sind, ist derStrang, der uns mit der Vergangenheit verbindet, durch - trennt und Abel wirklich getötet. Ursula BaatzFO

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Der erste Fortschritt war der aus dem Paradies.Albrecht Fabri

LITERATURRobert Crumbs GenesisGraphic Novel. Carlsen

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6 Nº 50/17

WENN WIR UNS FÜR DIE ZUKUNFT WAPPNEN WOLLEN, SOLLTEN WIR UNSERE GRENZEN ALS ZUSAMMENFLÜSSE BEGREIFEN,

DIE UNS IN DER VERGANGENHEIT BEFRUCHTET HABEN, ALS SPIEL WIESEN VON MISCHKULTUREN, DIE FÜR DIE ENTWICKLUNG

DES KONTINENTS VON ENTSCHEIDENDER BEDEUTUNG WAREN UND SIND. DENN DAS TRENNENDE IST STETS NUR EINE

MOMENTANE DIFFERENZ, EINE FLÜCHTIGKEIT DER GESCHICHTE. VIELFALT WAR SCHON IMMER DIE GROSSE STÄRKE EUROPAS –

SCHON DIE LEGENDE VON EUROPA KENNT VIELE FASSUNGEN, BEI DENEN SICH DIE SCHAUPLÄTZE UND HANDLUNGSSTRÄNGE

ÄN DERN UND DIE MORALISCHE UND POLITISCHE RICHTUNG DES STOFFES VARIIERT WIRD. DENN DIE GESCHICHTE KANN

NUR DANN ALLEN HEILIG SEIN, WENN SIE IM SINNE EINES JEDEN ERZÄHLT WERDEN KANN. IN BLÜTEZEITEN HAT KULTUR IN

EU ROPA STETS IM PLURAL EXISTIERT UND IST NIE STEHENGEBLIEBEN. DAS EINZIG EWIGE IST DIE VERÄNDERUNG, SAGT EIN

ALTES SPRICHWORT. WER SICH ALSO INNERHALB EUROPAS AB SCHOTTEN WILL (ODER WER EUROPA ALS GANZES ABSCHOTTEN

WILL), GLAUBT WAHRLICH AN DAS ENDE DER GESCHICHTE. ER GLAUBT, DASS SEIN SYSTEM DAS BESTE UND LETZTE IST, DASS

SEINE KULTUR ABGESCHLOSSEN UND FERTIG IST. ER IST SOMIT DEM TOD GEWEIHT. ILIJA TROJANOW, DER WELTENSAMMLER

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7Nº 50/17

Namaste*Verbundenheit, Freundschaft, Hilfsbereitschaft – die besten Rezepte für Frieden, Sicherheit und ein gutes Leben für alle

WEISHEIT AUS AFRIKA

WEISHEIT AUS DEM ISLAM

WEISHEIT AUS DEM BUDDHISMUS

Das Wissen um diese gegenseitige Abhängigkeit nenntman in Afrika, in der Sprache der Nguni, ubuntu, oderbotho auf Sotho – Wörter, die sich kaum übersetzenlassen. Es ist die Essenz des Mensch seins. Es bezeich-net die Tatsache, dass mein Menschsein in dem Ihrenaufgeht und unlöslich darin eingebunden ist. Ich binMensch, weil ich dazu gehöre. Es umfasst Ganzheit,es umfasst Mitgefühl. Ein Mensch mit ubuntu ist ein-ladend, gastfreundlich, warm und großzügig, bereit zuteilen. Solche Menschen sind offen und zugänglich fürandere, bereit zur Verletzlichkeit, bestärken andere undhaben keine Angst vor den Fähigkeiten anderer. Dennsie haben ein gesundes Selbstbewusstsein, das aus demWissen kommt, dass sie einem größeren Ganzen ange-hören und beeinträchtigt sind, wenn andere erniedrigtund beeinträchtigt werden, wenn andere gefoltert oderunterdrückt werden oder behandelt werden, als seiensie weniger als sie wirklich sind. Ubuntu macht dieMenschen unverwüstlich, lässt sie überleben undMensch bleiben trotz aller Versuche, sie ihrer mensch-lichen Würde zu berauben. Desmond Tutu

Du bist die Welt

Über das ewige Leben

Vom tätigen MitgefühlKönig Anoschirwan, den das ganze Volkauch den Gerechten nannte, wandelteeinst zur Zeit, als der Prophet Moham -med geboren wurde, durch sein Reich.Auf einem sonnenbeschienenen Hang

sah er einen ehrwürdigen alten Mann mit ge krümmtemRücken arbeiten. Gefolgt von seinem Hofstaat trat derKönig näher und sah, dass der Alte kleine, gerade einJahr alte Stecklinge pflanzte. »Was machst du da«,frag te der König. »Ich pflanze Nussbäume«, antworteteder Greis. Der König wunderte sich: »Du bist schon soalt. Wozu pflanzt du dann Stecklinge, deren Laub dunicht se hen, in deren Schatten du nicht ruhen undderen Früch te du nicht essen wirst?« Der Alte schauteauf und sagte: »Die vor uns kamen, haben gepf lanzt,und wir konnten ernten. Wir pf lanzen nun, damit die,die nach uns kommen, ernten können.«Nossrat Peseschkian, Der Kaufmann und der Papagei

Das erste Gesetz unseres Seins lautet,dass wir in ein empfindliches Netzwerkder gegenseitigen Abhängigkeit von un seren Mitmenschen und der übrigenSchöpfung eingebunden sind.

Wenn Sie, aus welchen Gründen auchimmer, nicht in der Lage sind, anderenzu helfen, dann fügen Sie ihnen we -nigstens kein Leid zu. Schlüpfen Sie indie Rolle eines Touristen, der vom Welt -raum aus auf die Erde schaut. Von hieraus wirkt unsere Erde so klein, so un -

bedeutend, aber doch so schön. Wäre es wirklich einGewinn, wenn Sie anderen Men schen während IhresAufenthalts Leid zufügten? Wäre es nicht besser undauch vernünftiger, sich zu entspannen und still zufreu en, so als ob man einfach in einer anderen Umge -bung zu Gast ist? Wenn Sie also in Ihrer Freude ander Welt für einen Augenblick innehalten, dann ver-suchen Sie, und wenn auch nur auf bescheidenste

Weise, jenen zu helfen, die am Boden sind oder sichaus irgendwelchen Gründen nicht selbst helfen kön-nen. Versuchen Sie sich nicht von Men schen abzuwen-den, die Ihnen durch ihre äußere Er scheinung miss-fallen, zum Beispiel Bettler und Kranke. Bemühen Siesich, sie nie als minderwertiger als sich selbst zu be -trachten. Und bemühen Sie sich, nicht besser von sichselbst zu denken als vom erbärmlichsten Bettler. Dennwenn Sie einst im Grab liegen, werden Sie so aussehenwie er.Ich möchte ein kleines Gebet mit Ihnen sprechen, einGebet, das mir in meinem Bemühen, anderen zu hel-fen, selbst immer sehr hilfreich ist:

Möge ich jetzt und immer so sein:Ein Beschützer für die, die niemand beschützt,Ein Führer denen, die sich verirrt haben,Ein Schiff für die, die über die Meere ziehen müssen,Eine Brücke für die, die Flüsse überqueren müssen,Ein Asyl für die, die in Gefahr sind,Eine Lampe für die, die kein Licht haben,Eine Zuflucht für die, die ohne Schutz sind,Und ein Diener all denen, die Hilfe brauchen.

Dalai Lama

Das Buch der Menschlichkeit. Eine neue Ethik für unsere Zeit

*Namaste [Sanskrit/Hindi/Nepali ] bedeutet wörtlich übersetzt »Verbeugung zu dir«.

Ich verneige mich vor dir, ichgrüße und ehre den Buddha indir, den Buddha, der du bist, dasselbe Selbst, das ich bin.

Mein Bruder bat die Vögel um Verzeihung. Das scheint sinnlos, unddoch hatte er recht; dennalles ist wie ein Ozean, alles fließt und grenztaneinander. Rührst du an ein Ende der Welt, so zuckt es am anderen.Fjodor M. Dostojewski

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Nº 50/17 9

Herz ging zu Freundschaft: »Bist Du es,die mich so pochen lässt?« »Ich bin esnicht allein ... Es ist treuer als ich!« Herz ging zu Leidenschaft: »Bist Du es,die mich so hüpfen lässt?« »Ich bin es

nicht allein ... Es ist wilder als ich!« Herz ging zu Liebe:»Bist Du es, die mich so schmelzen lässt?« »Ich bin esnicht allein ... Es ist tiefer als ich!« Da ging Herz zuStille: »Bist Du es: treuer als Freund schaft, wilder alsLeidenschaft, tiefer als Liebe?« Stille sagte nichts. Siewar es.

Verantwertung. »Die Ordnung der Menschen kommtaus der Ordnung der Worte.« Konfuzius. »Die Philo so -phie ist ein Kampf gegen die Verhexung unseres Ver -stan des durch die Mittel unserer Sprache.« Witt gen - stein. Werte und Worte bedingen einander. Wir verste -hen in Krisenzeiten nicht, was wir selber sagen. Spra -che war schon immer im Fluß. Was wir derzeit erleben,ist – wie in China zur »Zeit der Streitenden Rei che« –aber kein Dahinf ließen, vielmehr ein Wasser fall. Ein Sturzbach von Neologismen, Wortneuprägungen,im Guten und weniger Gelungenem ... Ein ver häng -nis volles Produkt der Denkprothesen-Industrie ist bei-spielsweise »Islamophobie«; phobos (φοβος ) heißt ebennoch im mer: Furcht, unschuldiges Schlottern, vor demKram pus oder der Schlange, dem Flug. Und wenn –das »männerbündisch« gepflegte – Frauenhassen nochimmer als Misogynie gebrandmarkt wirkt, wäre derdiffuse Groll gegen eine Familie von monotheistischenGlau benshaltungen, welche ohne den Propheten Mu -ham mad nicht existierten, Mislamismus zu nennen!»Phobie« ist das falsche Etikett und führt zu verfehltenFragestellungen!Alle Menschen werden Schwestern? Was hat das allesmit dem Urverhältnis zwischen Frau und Mann zu tun,das für mich im Grunde noch immer ein gutes, ein»Na turgut« ist, trotz vieler patriarchaler My then unddem einen Mythos vom Patriarchat? Nun, es ist klar,dass gerade hier, im (noch) sogenannten Ge schlecht -lichen, die Sprache ausfranst, wie kaum sonstwo. Undes ist auch völlig richtig, wie die feministische Kritikhier auf weiße Flecken hinweist, welche die linguisti-sche Landkarte noch immer übersäen. Die so re volu -ti o nären Franzosen, die sich nicht scheuten, die jahr -tausendealten Monatsnamen abzuschaffen, kompro-misslos dem muckerischen »bourgeouis« den kühnen»citoyen« entgegenstellten – sie waren reaktionär undherzenstaub genug, um neben Freiheit ( liberté ) und

Gleichheit (égalité) als dritten Grundwert nur den hal-ben Wert zum vollen Preis die Brüderlichkeit (frater-nité) zu proklamieren! Es fiel ihnen einfach nicht auf,genausowenig wie den »Freigeistern« Schiller und Beet -hoven. Aber ersetze einmal im Fidelio (»Es sucht derBruder seine Brüder...« ) oder in der Ode an die Freudealle maskuline Herzlichkeit durch die feminine: »AlleMenschen werden Schwestern, wo Dein sanfter Flügelweilt ...« DAS wäre den Lesenden und Hörenden sehrwohl aufgeblitzt, hätte ihnen den blinden Fleck be -wusst gemacht! Aber wie sollen wir die Utopie einerMen schheitsfamilie nun auf den Begriff bringen? (»Ge -schwister« kennen leider keine Einzahl! )M+F=G? In Mozarts Zauberf löte geht’s schon ein biss - chen ausgewogener zu. »Mann und Weib und Weib undMann reichen an die Gottheit an!« Aber als was? DieseArie wird vom »Spaßvogel« Papageno und der fastüber irdischen Prinzessin Pamina gesungen ... Es gehthier um Liebe, und zwar durchaus um sinnenfrohe,aber eben nicht um die Beziehung zwischen dem Halb -wilden und der Halbgöttin ... Und gerade darin, dassdie beiden nicht einander, sondern zusammen be -gehren, wechselseitig das jeweilige Glück von Her zenwünschen, sehe ich einen Vorgeschmack von »Ge -schwis terlichkeit« zwischen den Geschlechtern! In derPoesie, der Musik; im real existierenden Kommuni ka -tionsrepertoire sind wir noch lange nicht so weit ...Umwortung. Ich lausche in der Schnellbahn gern. Gra -tis-Hörspiele statt Gratis-Zeitungen. Und da gibt’s im -mer ähnliche Begriffsverwirrungen, wenn’s um »Be -zie hungen« geht: »Mein Freund hat gesagt ... « »Was,wer ist es, ich hab geglaubt, du bist Single?« »Nicht soein Freund! Ein Bekannter, aber wir sind gute Freun -de ...« »Schläfst du mit ihm manchmal?« »Nein, daswär ja Freundschaft plus ... « »Also platonisch?« »Nein... kameradschaftlich!« So läuft es unter Jugendlichen.Aber glaube nicht, dass es in anderen Alterstufen keinebeziehungsbedingten »Wortfin dungs störungen« gäbe!»De Meinige«; »A Bekannte«; »A sehr enge Bekannte«.Ja, oft wissen Männer und Frauen nicht, welche Be -ziehung sie zueinander haben. Klingt übrigens dürftigund unpersönlich. Beziehung. Haben. Noch schlim-mer: Oft heißt das geliebte Wesen einfach »meine Be -ziehung«. »Ah der da drüben is’ deine neue Bezie -hung!?« Es ist wirklich besser, in der Stille zu verwei-len. Sie enthält alles. Treuer als Freundschaft. Wil derals Leidenschaft. Tiefer als Liebe. Lasst sanfte Wün scheoder kraftvoll schöne Taten sprechen. Die Worte wer-den folgen! Huhki

Von den fehlenden Worten zwischen Frauen und Männern

HENRI HUHKI QUELCUNabsolvierte eine Laufbahn als Tierwärter (Schönbrunn),Liedermacher, Opernsänger( Wr. Kammeroper/operamobile Basel ), Gentechnik -referent (GLOBAL 2000) undWirtschaftsjournalist und istderzeit als Universal-Frei -schaf fender in der Hinterbrühltätig. Zuletzt ist im RoesnerVerlag das Buch In welchenHimmel kommen tote Sonnen.Litera rische Antworten aufphilosophische Fragen inProsa und Lyrik erschienen.

Langfassung und weitere Texte aufwww.brennstoff.com

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Heut’ ist mir alles herrlich; wenn’s nur bliebe!Ich sehe heut’ durch’s Augenglas der Liebe.J. W. von Goethe

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Mystik ist die Erfahrung der Einheit und der

Ganzheit des Lebens. Mystische Lebenswahrnehmung,

mystische Schau ist dann auch die unerbittliche Wahrnehmung der

Zersplitterung des Lebens. Leiden an der Zersplitterung und sie unerträglich

finden, das gehört zur Mystik. Gott zersplittert zu finden in arm und reich, in

oben und unten, in krank und gesund, in schwach und mächtig, das ist

das Leiden der Mystiker. Der Widerstand von Franziskus oder Elisabeth

von Thüringen oder von Martin Luther King wächst aus der Wahrnehmung

der Schönheit. Und das ist der langfristigste und der gefährlichste

Widerstand, der aus der Schönheit geboren ist.

Dorothee Sölle, Mystik und Widerstand

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brennstoff Lieber Fabian Scheidler,in Österreich und Deutschland wurdevor kurzem gewählt. Es besteht die Ge -fahr, dass Kräfte ans Ruder kommen,die den sozialen und ökologischen Um -

bau der Gesellschaft stärker denn je behindern. DieReichen werden noch reicher gemacht, mächtige Kapi -talinteressen verhindern systematisch eine ökologischeTransformation. Es scheint, als ob ein großer Teil derMenschen ständig gegen die eigenen Interessen stimmt– wie kommt es zu diesem paradoxen und empörendenUmstand?fabian scheidler Wir haben es in der Tat mit einerge sellschaftlichen Blockade zu tun, mit einer Weige -rung nicht nur des Establishments sondern auch einesbeträchtlichen Teils der Bürger, die dramatischen He -rausforderungen, vor die uns die Krise des Lebens aufder Erde stellt, auch nur zur Kenntnis zu nehmen. Ei -nige haben Angst um ihre Privilegien, ihre Macht undihren Reichtum, andere projizieren ihren aufgestautenHass und Frust auf Gef lüchtete. Erschwerend kommthinzu, dass unsere großen Medien den enormen Reich -tum an Alternativen aus dem kapitalismuskritischenSpektrum kaum durchlassen, während Leute wie ThiloSarrazin eine riesige Bühne bekommen haben.brennstoff Sprechen wir vom Thema Klimawandel.Bereits Karl Marx hat geschrieben: Der Kapitalismusuntergräbt die Springquellen allen Reichtums, indemer sein eigenes Fundament, nämlich die ArbeiterInnenund die Umwelt, systematisch gefährdet. Bereits heutesehen wir die unumkehrbaren Auswirkungen des Kli -ma wandels. Wie viel Zeit haben wir noch, um gegen-zusteuern?fabian scheidler Im Erdsystem, zu dem auch dasKlima gehört, gibt es sogenannte Kipppunkte. Wennwir sie überschreiten, entsteht eine Eigendynamik, diesich nicht mehr aufhalten lässt. Einige Punkte sindbereits überschritten. Das westantarktische Eisschildetwa hat laut einer NASA-Studie bereits begonnen,un umkehrbar abzuschmelzen, der Meeresspiegel wirdum einige Meter steigen und Städte wie New York,Shanghai, Lagos, Mumbai und möglicherweise auchHamburg sind langfristig gedacht schon Geschichte.Es gibt aber andere Kipppunkte, deren Erreichen wirnoch verhindern können, etwa das Auftauen der Per -ma frostböden, die enorme Mengen von Treibhaus ga -sen freisetzen und im schlimmsten Fall zu einem un -bewohnbaren Planeten führen können. Führende Kli -ma wissenschaftler sagen, dass wir unsere Emissionen

bis 2030 um 80 Prozent reduzieren müssen, um einerealistische Chance zu haben, unter 2 Grad Erwärmungzu bleiben. Die EU strebt nur 40 Prozent an, und auchdie werden voraussichtlich verfehlt, vor allem durchden verheerenden Einfluss der Industrie- und Auto -lobbies. In Deutschland steigen die Emissionen sogarwieder. Um in den nächsten 13 Jahren eine Reduktionum 80 Prozent zu erreichen, braucht es einen vollstän-digen Umbau unserer Industriegesellschaft. Dafür reicht es nicht, nur die Energieträger auszutau-schen – obwohl das schon schwer genug ist –, sondernes geht darum, langfristig weniger zu produzieren unddas Produzierte gerechter zu verteilen. Das bedeutetzum Beispiel öffentliche Verkehrssysteme statt Auto -ver kehr, eine massive Besteuerung großer Einkommenund Vermögen und eine Verkürzung von Arbeitszeitenmit Lohnausgleich. Es geht also um mächtige Inte -ressen, die genau diesen Wandel derzeit zu blockierenversuchen.brennstoff Um den Klimakollaps zu vermeiden, wä -re, wenn man das weiterdenkt, eine Abkehr vom Wirt -schaftswachstum notwendig. Doch in der heutigenkapitalistischen Welt scheint Nullwachstum eine un -vor stellbare Utopie zu sein. Fast alle po litischen Par -teien vertreten die Ansicht, dass ohne Wirtschafts -wachs tum Massenarbeitslosigkeit und Elend folgenwürden. Welche Argumente halten Sie dagegen?fabian scheidler Solange das übergeordnete Prinzipunserer Ökonomie die endlose Geldvermehrung ist, be -deutet Nullwachstum tatsächlich Massenarbeits losig -keit und Krise. Denn wenn die Wirtschaft nicht wächst,gibt es wenig profitable Investitions mög lichkeiten. Wirbrauchen daher eine Abkehr vom Pro fit- und eineHin wendung zum Gemeinwohlprinzip. Das bedeutet,dass der Zweck von Unternehmen nicht, wie etwa beieiner Aktiengesellschaft, darin besteht, angelegtes Ka -pital zu vermehren, sondern bedarfsorientiert Güterund Dienstleistungen bereitzustellen und für die Mit -arbeiter gute Arbeitsbedingungen zu schaffen. SolcheBetriebe gibt es, etwa manche kommunale oder genos-senschaftliche Unternehmen. Damit sie zum Funda -ment einer neuen Ökonomie werden können, brauchtes allerdings radikal veränderte ge setzliche Rahmenbe -din gungen, die gemeinwohlorientierte Akteure fördernund alle, die Raubbau betreiben, ausbremsen. Ein sol-cher Umbau greift tief in die Eigentumsordnungen ein,in die Steuerpolitik und in das Finanzsystem. brennstoff In Ihrem Buch schreiben Sie, dass eineder großen Herausforderungen der kommenden Jahr -

COMMUNISMDIDN’T WORK

CAPITALISMDOESN’T WORK

YOU WORK

Das gute Leben ist möglichIn CHAOS – Das neue Zeitalter der Revolutionen lotet Fabian Scheidler Gefahren undChancen dieser Übergangszeit aus und bietet einen Kompass für politisches Engagementin Zeiten wachsender Unübersichtlichkeit. Alexander Behr im Gespräch mit demVordenker.

FABIAN SCHEIDLERgeboren 1968, studierte Ge - schich te und Philosophie an der Freien Universität Berlin und Theater regie an der Hoch -schule für Musik und Darstel -lende Kunst in Frank furt/M. Seit 2001 arbeitet er als frei -schaffender Autor für Print -medien, Fernsehen, Theater und Oper. 2009 gründete er mit David Goeßmann das un -abhängige FernsehmagazinKontext TV, das regelmäßigSendungen zu Fragen globalerGerechtigkeit produziert. Im März 2015 ist sein Buch»Das Ende der Megamaschine«erschienen, eine der wichtig -sten zeitdiagnostischen Pub li -kationen der letzten Jahre, dasjetzt mit dem Anfang Oktoberpublizierten Buch »Chaos. Das neue Zeitalter der Revolu -tionen« seine logische Fort -setzung findet. Rezension aufSeite 17.

www.revolutionen.orgwww.megamaschine.orgwww.kontext-tv.de

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zehnte – neben dem raschen Ausstieg aus den fossilenEnergien – darin besteht, die »globale Apartheid« zuüberwinden und für die Opfer des Klimachaos legaleund sichere Wege zu schaffen, um in die noch be -wohn baren Regionen der Welt zu migrieren. Wie wirddas möglich sein? fabian scheidler Wir brauchen eine erweiterte Völ -ker rechtsarchitektur. Die Genfer Flüchtlingskonventionsollte man nicht wieder aufschnüren, denn das würdevermutlich einen Prozess der Aufweichung von Flücht -lingsrechten in Gang setzen, weil viele Staaten nurdarauf warten, sich daraus zurückzuziehen. Denkbarwäre es, im Rahmen der Klimarahmenkonvention fürdie Hauptverursacher, also für die Industrieländer, Ver -pflichtungen zur Aufnahme von Klimaflüchtlingenfest zuschreiben. Aber auch einzelne Staaten könnenvorangehen – Schweden etwa hat bis Anfang der2000er Jahre Umweltkrisen als Asylgrund akzeptiert,es dann aber aufgegeben. Um solche Schritte durch-setzbar zu machen, brauchen wir eine breite öffentli-che Diskussion – auch in den großen Medien – überdie Schuld und Verantwortung in der Klimafrage. Esist ein Verbrechen epischen Ausmaßes, durch unserenÜberkonsum die Lebensgrundlagen im globalen Südenzu zerstören und den dadurch heimatlos Gewordenendann auch noch das Recht auf Migration zu verwei-gern. Damit eine Erweiterung der Rechte von Migran -ten und Geflüchteten möglich wird, braucht es zu -gleich auch mehr soziale Sicherheit und Gerechtigkeitin den Industrieländern. Menschen mit Abstiegs ängs -ten lassen sich leicht gegen Geflüchtete ausspielen, daszeigen die Wahlerfolge der Rechten.brennstoff Zurück zu den Ursachen für Flucht undMigration: Sie schreiben über den skandalösen Um -stand, dass große Konzerne aus enorm destruktivenBranchen kontinuierlich mit Steuergeldern gefördertwerden. Sie richten riesigen Schaden an und zwingenMillionen Menschen in die Migration. Ein riesiges Sub -ventionsnetz würde wie eine Art „Herz-Lungen-Ma -schine“ für den dahinsiechenden fossilen Kapitalismusfunktionieren. Können Sie dafür ein paar Beispielenennen?fabian scheidler Die fossile Energiebranche – alsoErdöl, Erdgas und Kohle –, die für den Klimawandeldie Hauptverantwortung trägt, wird pro Jahr mit min-destens 500 Milliarden Dollar an Steuergeldern sub-ventioniert. Dabei ist noch nicht einberechnet, dass siefür die enormen Schäden, die sie verursacht, fast nichtsbezahlt. Ohne diese Subventionen würde beispielswei -

se die gesamte Autobranche zusammenbrechen, weilAutofahren für die meisten Menschen unbezahlbarwäre. Der Flugverkehr wird mit Milliarden subventio-niert, allein der BER-Flughafen bei Berlin mit fünfMilliarden Euro. Unser gesamtes Großbankensystem –das fossile Energien noch immer im großen Stil finan-ziert – würde ohne staatliche Subventionen in Billio -nen höhe mindestens seit 2008 nicht mehr existieren.Wenn man sich die 500 größten Konzerne der Weltanschaut, stellt man fest, dass ein Großteil von ihnennur durch den Staat noch überlebt. Das ist auch dieAchillesferse des Systems: Wenn Bürger sich dafürstark machen, diese enormen Gelder nicht mehr in diedestruktivsten Branchen der Erde zu stecken, sondernin den sozial-ökologischen Umbau, wäre sehr viel ge -wonnen. Das betrifft auch den Umbau von der indus-triellen Landwirtschaft zur Agrarökologie.brennstoff Heute werden Renten, also Einkommenaus Gebühren für die Nutzung von Land, Wohn ei gen -tum oder Patenten, immer wichtiger, um die schwin-delerregende Kapitalakkumulation weiter voranzutrei-ben. Warum wächst die Bedeutung der Rente gegenü-ber der Produktion und dem Verkauf von Waren undDienstleistungen?fabian scheidler Es wird in der strukturellen Kriseder Weltwirtschaft immer schwerer, hohe Profite nochdurch den Verkauf von Gütern und Dienstleistungenam Markt zu erzielen. Das liegt daran, dass immermehr Menschen weltweit in prekäre Beschäftigungs -verhältnisse oder Arbeitslosigkeit getrieben werden,während die Gewinne in Steueroasen versickern. Da -durch fehlt den Menschen weltweit die Kaufkraft, umdie wachsende Gütermenge noch zu profitablen Prei -sen aufzukaufen. Der Besitz etwa von Wohneigentumund Land wird daher immer wichtiger für die Geld -vermehrung in den Händen weniger. In Städten wieHam burg, München oder Berlin zahlen die Menschenbereits die Hälfte ihres Einkommens für Mieten. Ichnenne das Tributzahlungen. Der Kampf um bezahlbareMieten ist daher ein wichtiges Feld der Auseinan -dersetzung um soziale und ökologische Gerechtigkeit.Wir brauchen eine offensive Diskussion um die Über -führung privater Immobiliengesellschaften in gemein-wohlorientierte Rechtsformen, die bezahlbaren Wohn -raum bereitstellen. Man kann es auch Enteignung nen - nen. Das deutsche Grundgesetz bietet dafür übrigenserstaunlich viel Spielraum.brennstoff Im Jahr 2008 behaupteten die Staats- undRegierungschefs der Industrieländer rund um den Glo -

Fabian ScheidlerCHAOSDas neue Zeitalterder RevolutionenPromedia Verlag, Wien 2017

Rezension auf Seite 17

www.revolutionen.org

Das gute Leben ist möglich

Wie konnte sich nur das Gefühl so weit verbreiten, dass es eineAlternative nicht gebenkann, wieso können wir uns heute eher das Endeder Welt vorstellen als dasEnde des Kapitalismus?Mark Fisher

NEU

Fabian ScheidlerDAS ENDE DER MEGAMSCHINEGeschichte einer scheiternden ZivilisationPromedia Verlag, Wien 2015

www.megamaschine.org

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bus, dass eine Reihe von Banken »too big to fail«wären, und rechtfertigten damit billionenschwere »Ret -tungspakete«. Droht uns eine ähnliche Bankenkrise inabsehbarer Zeit erneut?fabian scheidler Das sagt inzwischen selbst Wolf -gang Schäuble. Entscheidend wird sein, wie sozialeBewegungen darauf vorbereitet sind. Wir brauchendringend tragfähige Konzepte für einen Tiefenumbaudes Finanzsystems, die im Falle eines erneuten Crashsin die breite Öffentlichkeit getragen werden müssen,damit nicht wie 2008 alle Kosten auf die ärmstenSchichten abgewälzt werden. Es geht nicht nur darum,Banken krisenfester zu machen. Die jetzigen Groß -banken sind auch enorm destruktiv, wenn sie schein-bar reibungslos funktionieren. Denn sie lenken dasGeld überwiegend in die zerstörerischsten Branchen,weil die am profitabelsten sind. Wir brauchen statt-dessen ein Bankensystem, das die Gelder in den sozi-al-ökologischen Umbau kanalisiert. Und dazu müssendie Rechts- und Eigentumsformen geändert werden.Ein weiterer großer Crash könnte eine Chance füreinen Umbau in diese Richtung werden, wenn es star-ke Kräfte gibt, die sich dafür einsetzen.brennstoff Rund 80 Prozent der Menschen zwischen18 und 34 in der EU haben kein Vertrauen mehr inMedien und Parteien. In den USA vertrauen nur noch

19 Prozent der Bürger ihrer Regierung. Wir haben esalso mit einer massiven Legitimationskrise der parla-mentarischen Demokratie zu tun. Was wäre denn dieAlternative? fabian scheidler Ich glaube, dass es eine gesundeHaltung ist, Regierungen nicht zu vertrauen. Vertrauensollte man nur Menschen, die man gut kennt und diesich nachweislich in ihrer Wahrheits- und Gerechtig -keitsliebe bewährt haben. Es geht in der Politik nichtum Vertrauen, sondern um Rechenschaftspflicht. DiePolitiker der Eurogruppe etwa, die den Ruin Griechen -lands auf dem Gewissen haben, veröffentlichen nichteinmal Protokolle ihrer Sitzungen. Für die fatalenHand lungen und Rechtsbrüche dieses nicht-gewähltenGremiums wird niemand je zur Rechenschaft gezogen.Das gleiche gilt für Spitzenmanager in der Wirtschaft.Weder für die Bankenpleiten, noch für Dieselgate unddergleichen wandern die Chefs in den Knast, währendman in Berlin zum Beispiel für dreimal Schwarzfahrenschon einsitzt. Viele Politiker verscherbeln öffentlicheInfrastrukturen und lassen sich ihre Dienste für dieWirtschaft später mit lukrativen Beraterjobs vergolden.Diese Leute können sogar seelenruhig ihre Parteiengegen die Wand fahren, denn der goldene Fallschirmist schon im Rucksack. Dem einen Riegel vorzuschie-ben, bedeutet erstens, die Drehtüren zwischen Politik

Fabian Scheidler, Expectation, 2012 | www.counter-images

Der erste Schritt zurÜberwindung dieses Sys tems besteht darin, es ans Licht der Öffent- lichkeit zu ziehen, seineLegitimität zu bestreiten und es zum Gegenstandpolitischer Aus einander -setzungen zu machen. Fabian Scheidler

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Das gute Leben ist möglich

und Wirtschaft dicht zu machen. Darüber hin-aus brauchen wir andere Formen der Demo kra -tie jenseits der Repräsentation. Bürgerräte undVolksentscheide können Elemente davon sein.Es gibt in einigen Teilen der Welt auch ein Re -vival rätedemokratischer Strukturen, etwa inRo java im Norden Syriens. Das bedeutet u.a.,dass Abgeordnete jederzeit abberufen werdenkönnen, wenn sie ihr Mandat verletzen.brennstoff Sprechen wir ein wenig von geo-politischen Zukunftsszenarien. Die 500-jährigeGeschichte des modernen Weltsystems kanntebisher 4 Hege moniephasen: Die Vorherr schaftder Spanier und Por tugiesen im 16. Jahr hun -dert, die niederländische Vor herr schaft im 17.und 18. Jahrhundert, das Bri tische Empire im19. Jahrhundert und schließlich die US-He ge -monie nach dem Zweiten Welt krieg. Vieles deu -tet darauf hin, dass das 21. Jahrhundert voneiner chinesischen Hegemonie geprägt seinkönnte. Was ist davon politisch und ökono-misch zu erwarten?fabian scheidler Ich schreibe im Buch darü-ber, dass wir im 21. Jahrhundert die Chancehaben, aus diesen fatalen Hegemoniezyklen,die immer mit gewaltigen Kriegen verbundenwaren, auszusteigen. China hat außenpolitischeine vollkommen andere Tradition als die euro-päischen Staaten und die USA. Es hat jahrhun-dertelang auf ein Interstaatensystem in Ost -asien gesetzt, das tendenziell auf gegenseitigemNutzen und nicht auf gewaltsamer Beherr -schung und Koloni sie rung beruhte. Man sollteChina nicht idealisieren, es hat viele Schat ten -seiten, aber es gibt durchaus Ansatz punkte da -für, dass das ostasiatische Zeitalter ein multi-polares werden könnte. Die chinesische Regie -rung setzt etwa mit der »Neuen Seidenstraße«– dem größten Infrastrukturprojekt der Ge -schich te – auf eine intensi ve europäisch-asia-tische Kooperation. Friedenspoli tisch ist das

eine Chance. China investiert außerdem 100Milliarden Euro jährlich in erneuerbare Ener -gien, doppelt so viel wie die EU. Allerdingsstößt der Pfad von permanentem Wachstumauch in China an ökologische Grenzen, was al -lein durch Investitionen in Erneuerbare nichtzu lösen ist. brennstoff Verschiedenste Akteure kämpfenheute für einen sozialen und ökologischenWan del. Wie sehen Sie das Verhältnis zwischenden zivilgesellschaftlichen, ausserparlamenta-rischen Basisbewegun gen und parteipolitischenAkteuren, wie z.B. Bernie Sanders in den USA,Jeremy Corbyn in Großbritannien oder Pode -mos in Spanien? Wie könnte ein produktivesund respektvolles Zusammenwirken aussehen? fabian scheidler Die Erfahrungen der letztenhundert Jahre haben gezeigt, dass man Parteienden Wandel nicht überlassen darf, weil sieselbst Herr schafts struk turen reproduzieren. Zu -gleich aber sehen wir, dass es realistischer Wei -se ohne Parteien auch nicht geht. Es brauchtalso Bewegungen und Parteien, die organischmiteinander verbunden sind. In den USA gibt es beispielsweise Pläne zumAufbau einer »People’s Party«, die die Bewe -gun gen von Occupy über die Klimage rechtig -keitsbewegung bis hin zu Black Lives Matterverbindet. Ob sie tatsächlich das, was Gore Vi -dal einmal das »Ein-Parteien-System mit zweirechten Flü geln« genannt hat, sprengen kann,ist offen. Die Situ ation ist in den verschiedenenLändern sehr unterschiedlich. In Großbritan -nien gibt es Ansätze dafür, die neoliberal domi-nierte Labour Party umzubauen. Die Partei hatin den letzten Jahren 300.000 neue Mit gliederbekommen, vor allem junge Menschen, die dieHoffnung haben, mit Corbyn endlich wiedereine echte Wahl zu haben. Allerdings ist es einschwieriger Weg, einen solchen Parteiapparatso zu verändern, dass er einem Ausstieg ausder Megamaschine dient. Bisher bietet das Par -teiprogramm zwar einige soziale Erleich terun -gen, aber keine wirkliche Vision eines tiefgrei-fenden Wandels. Das wird nur gelingen, wenndie eman zipatorischen Bewegungen und diejun gen Par teimitglieder die Verhältnisse wirk-lich zum Tanzen bringen. Das Gespräch führte Alexander Behr

Rezension auf > Seite 17

Wir kämpfen nicht gegen die Fehler des Systems, sondern gegen seineVollkommenheit. Komitee der umherschweifenden Eierdiebe

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ShortCutsMan kann nur gut leben, wenn man weiß, dass es auch den anderen gut geht. Ute Bock

Die Berechnung, die in allen Aspekten des menschlichen Lebens eingesetzt wird,

verdeckt das, was nicht berechnet werden kann, also Leiden, Glück, Freude, Liebe,

kurz, alles was in unseren Leben wichtig ist und scheinbar nicht zum Sozialen, sondern

zum rein Privaten gehört. Alle erwogenen Lösungen sind quantitativ: Wir t schaftswachs tum,

Steige rung des Bruttoso zialprodukts. Wann wird die Politik den immensen Liebes bedarf

der im Kosmos herumirrenden Menschheit berücksichtigen?Edgar Morin

milo rau Das ist wie bei den Ano ny -men Alkoho li kern: Es geht darum, eine Basis zu fin-den, auf der man ehrlich miteinander umgehen kann.Indem man anerkennt, dass wir trotz aller Pseudore -gu li erungsgesetze und guten Absichten in einer unge-rechten Welt die Gewinner sind, kann man über Lö -sungs ansätze nachdenken. Und der Gewinner ist im -mer das Arschloch, genau wie der Boss immer dasArsch loch ist. Das muss man einfach mal laut sagen:In der Welt, wie sie ist, sind wir Europäer die Arsch -löcher, und zwar durch Geburt. Das ist höchst uner-freulich, aber leider ein Fakt.

milo rau Ich will ja nicht geliebt werden für das, wasich sage. Wir sind die Generation vor der Revoluti -on, vor den großen Veränderungen. Wir sind in einemfunk tionierenden Ausbeutungskapitalismus aufgewach-sen, und im Grund nehmen wir an, dass es so immer

»Wir haben keinen Sinn für das, was kommen wird«

In Ihrem Manifest zur Überwindung des»Zynischen Huma nismus« empfehlen SieMenschen, die sich für engagiert halten, zuerkennen: Ich bin auch nur ein Arschloch.

Wenn Sie mir sagen, dass ich ein Arschloch bin, denke ichnicht: Vollkommen richtig, ich bin ein Arschloch. Ich denke,Sie sind ein Arschloch.

Mitte November 2018 startetzunächst in Deutschland Milo Raus DokumentarfilmDas Kongo-Tribunal – einunverschleiertes Porträt eines der grössten und blu -tigsten Wirtschafts kriege derMenschheitsge schichte. Indrei konkreten Fällen werdenim Ostkongo die Ursachen von Krieg und Elend im Kongoverhandelt. Mit den wahrenOpfern und Tätern. Auf derRichterbank sitzt u.a. JeanZiegler, Berater des UN-Men -schenrechtsrates. Trailer aufYoutube: Das Kongo Tribunal

wei tergehen wird. Gefangen in der Alten Welt, zu derwir gehören, haben wir keinen Sinn für das, was kom-men wird. Kommende Generationen werden einmalvoller Verwunderung und Amüsement, aber auch mitviel Verachtung und Fassungslosigkeit auf uns zurück-blicken.

Aus einem Gespräch, das Harald Welzer und Peter Unfried mit demTheaterregisseur, Autor und Essayisten Milo Rau über Gerechtigkeitim 21. Jahrhundert geführt haben und das in Ausgabe Nummer 2 vontaz.FUTURZWEI, dem neuen Magazin für Zukunft und Politik, erschie-nen ist. Mehr darüber auf Seite 23. Das komplette Gespräch findenSie in der gedruckten Ausgabe, auf www.taz.futurzwei.org und aufwww.brennstoff.com

Es gibt nur einen Weg, auf dem der Mensch das immerwährende Glück, zu dem seine Natur fähig ist, empfangen kann: die Ver einigung und die Zu sammenarbeit aller zum Vorteil eines jeden.Robert Owen

Mit Sicherheit werdenwir uns selbst ausrotten,falls wir unser Verhaltennicht befriedigender gestalten.

Doch wie wir die Welt erfahren,so handeln wir.Wir sind nicht einmal fähig,unser Verhalten am Rande desAbgrunds adäquat zu bedenken.

Doch wir bedenken weniger,als wir wissen;wir wissen weniger,als wir lieben;Wir lieben sehr viel weniger,als es gibt.

Um genau so viel sind wir weniger,als wir sind.Zumindest jedoch enthältdie Geburt eines jeden Kindesdie Möglichkeit des Aufschubs.Jedes Kind ist ein neues Wesen,ein potentieller Prophet, gestürztin die äußere Dunkelheit.

Wer sind wir,dass wir entscheiden könnten,es gäbe keine Hoffnung mehr?

Ronald D. Laing

Video-Tipp Hagen Rether: Unser Wohlstand steht aufLeichenbergen – auf Youtube oder www.brennstoff.com

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Es ist keineswegs übertrieben, dass sichunsere Gesellschaft in einer tiefen Kri -se befindet. Der Wiener Politikwissen -schaftler Ulrich Brand meint, dass manseit dem Jahr 2008 von einer Viel fach -

krise sprechen kann: In unserem heutigen, finanz-marktdominierten Kapitalismus setzt sie sich aus einerBanken-, Demokratie- und Energiekrise zusammen.Über alldem steht die Klimakrise, die unsere gemein-same Lebensgrundlage existentiell bedroht und schonjetzt irreversible Schäden verursacht. In Zeiten, in denen neugewählte Politiker uns das alt-bekannte »business as usual« als einen »Wandel« ver-kaufen wollen, brauchen wir dringend gute Vorschlägeund Rezepte für einen Ausstieg aus einem Wirtschafts -system, das den Planeten bereits jetzt an den Rand desökologischen und sozialen Kollaps bringt.Unter den aktuellen Gesellschaftsanalysen gibt es wohlkaum eine, die die LeserInnen dermaßen erfrischt undinspiriert zurücklassen dürfte, wie das neue Buch vonFabian Scheidler. Scheidler beschreibt detailgenau dennotwendigen Umbau unserer Institutionen und Rechts -formen. Seine Prinzipien: Gemeinwohlorien tie rung stattProfitmaximierung, Ausstieg aus dem fossilbetriebe-nen Wirtschaftswachstum, gleiche soziale und politi-sche Rechte für alle Menschen, ungeachtet ihrer Her -kunft. Scheidler gelingt es, schwierige ökonomische, sozialeund gesellschaftliche Fragen verständlich zu erörtern,ohne jemals unterkomplex zu werden oder in einenbe lehrenden oder propagandistischen Ton zu verfallen.Er erklärt, wie es dazu kommen konnte, dass sich eineOligarchie extrem Vermögender durch Lobbymacht,Me dienbeeinf lussung, Korruption und die Drehtür ef -fekte zwischen Politik und Wirtschaft ihre Pfründe ab -sicherte. Dabei mag individuelle Gier und Habsuchteine Rolle spielen; viel entscheidender ist jedoch dasallumfassende Konkurrenzprinzip unseres Wirtschafts -systems: Ein Konzernchef kann in seinem Umfeld einnetter und großzügiger Zeitgenosse sein – doch wenner die Rendite-Erwartungen der Shareholder nicht er -füllt, ist er am nächsten Tag gefeuert. Er ist dem Im -perativ der Gewinnmaximierung unterworfen.Der Autor greift die Tiefenstrukturen dieses Systems anund warnt vor falschen Lösungen, kritisiert nationa-listische Abschottung und Sündenbocktheorien eben - so wie Verschwörungsideologien & paranoische Welt - bilder. Er schärft den Blick für die Herausfor de run gen,vor denen unsere Gesellschaft steht und ermutigt uns

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ChaosFabian Scheidler über »Das neue Zeitalter der Revolutionen«. Rezension von Alexander Behr.

zur kollektiven Organisierung. Scheidler erinnert unsdaran, dass es im Grunde nicht individuelle Konsum-und Wahlentscheidungen waren, die die Gesellschaftsubstanziell verändert haben, sondern die vielen Men -schen, die in der Arbeiter-, Frauen- oder Bürgerrechts -bewegung zu sammengewirkt haben. All diese Bewe -gun gen, so Scheidler, haben dem Staat über Jahr hun -derte hinweg gemeinwohlorientierte Funktionen abge-rungen. Dem Beispiel dieser Bewegungen gelte es nunzu folgen, um die akute Klimakrise aufzuhalten. Dafürbrauche es zunächst eine breite gesellschaftliche De -batte. Wo, so fragt er in seinem Buch, sind beispiels-weise die Fernsehsendungen um 20:15 Uhr, in denendarüber diskutiert wird, wie wir möglichst schnell vomAuto- und Flugverkehr wegkommen und stattdessenzukunftsfähige und gemeinwohlorientierte Verkehrs -sys teme aufbauen können? Wo sind die prominentenTalkrunden über den Umbau der Landwirtschaft vomAgrobusiness zur Agrarökologie? Doch über diese Din -ge werden wir in keiner »Elefantenrunde« in Vorwahl -zeiten erfahren. Dort wird man auch nicht zu hörenbekommen, dass der heutige Stand der Produktivkräftebereits bei weitem ausreicht, um allen Menschen aufder Welt ein würdiges Leben zu ermöglichen. Scheidler ermutigt uns in seinem Buch auch zum zivi-len Ungehorsam: Denn viele Entscheidungen, beispiels-weise im Klimabereich, können nicht warten, bis wirneue demokratische Institutionen aufgebaut oder diealten transformiert haben. Mit jedem Jahr der Untä -tigkeit schwinden die Chancen, katastrophale und irre-versible Entwicklungen noch zu stoppen. Deshalb sindlaut Scheidler Blockadeaktionen von Braunkohle gru -ben und -kraftwerken ein wichtiger und legitimerSchritt. Diese Aktionen müssten, um zielführend zusein, milieuübergreifend organisiert werden. Die Anti-Atom-Bewegung sei ein wichtiges Beispiel: Studentenund Bauern haben sich damals gemeinsam organisiertund waren erfolgreich!Wie schon sein Erfolgsbuch »Das Ende der Megama -schine« sollte auch dieses Buch in jeder Schule gelesenwerden. Es sollte in die Lehrpläne der Wirtschafts -wissen schaften Eingang finden, es sollte im Radio undim Fernsehen diskutiert werden, ja, es sollte in denKreisen von Bankern und politischen Entscheidungs -trägern Verbreitung finden. Wir alle sind gefordert,die »tektonischen Platten der Gesellschaft« zu verschie-ben, um den sozialen und ökologischen Umbau zu er -möglichen! Alexander Behr · Langfassung auf www.brennstoff.com

Fabian ScheidlerCHAOSDas neue Zeitalterder RevolutionenPromedia Verlag, Wien 2017

www.revolutionen.org

Interview auf Seite 11

Sachzwänge nicht als Begründungen zu akzeptieren, sondern hinter ihnen die mensch lichenEntscheidungen zu erkennen, ist die ersteVoraus setzung dafür, die Ohn macht zu überwinden. Fabian Scheidler

ALEXANDER BEHR

Übersetzer, Journalist, Lektor an verschiedenen Universitä-ten. Neben seiner LehrtätigkeitAktivist im Netzwerk AfriqueEurope Interact sowie beimForum Civique Européen. 2015 ist das von ihm über-setzte Buch von EmmanuelMbolela »Mein Weg vom Kongo nach Europa. ZwischenWiderstand, Flucht und Exil«(Mandelbaum) erschienen.

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GING DA EIN WEISSER,

EIN SCHWARZER,

EIN ROTER?DER SAND SAGT:

EIN MENSCH.

HANS BAUMANN, SPUR IM SAND

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Die einzige Art und Weise, die Wahrheit zusagen, ist gütig. Nur Worte eines liebevollenMenschen werden gehört.Henry David Thoreau

ShortCutsDas Schöne bleibt dem Auge jener verborgen, die die Wahrheit nicht suchen.Andrej Tarkowskij, Die versiegelte Zeit

Ein Beispiel dafür, dass antisozialesVer halten im Unterschied zu prosozia-lem Ver halten gelernt werden muss, lie -fern die Forschungen, die die Arbeits -gruppe von Michael Tomasello am Leip -

ziger Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropo -logie durchführt, vergleichende Forschungen über dieEnt wicklung von Kindern und nichtmenschlichen Pri -maten. Eine Studie hat das Hilfsverhalten von Kindernzum Gegenstand: Ein Mann wird von zwanzig Monate alten Kinderndabei beobachtet, wie er mit einem Sta pel Bücher inden Händen vergeblich versucht, eine Schranktür zuöffnen. Gewöhnlich helfen Kinder spon tan, wenn siemit solchen Situationen konfrontiert sind. In einerVer suchsanordnung wurden drei verschiedene Gruppenvon Kindern gebildet: Die Kinder der ersten Gruppe er-hielten für ihre Hilfe eine Belohnung, die der zweitenwurden gelobt, wenn sie halfen, bei der dritten erfolgteauf die Hilfeleistung gar nichts. Das Ergebnis: Wäh -rend die Kinder der zweiten und der dritten Gruppeüber die komplette Versuchs reihe hinweg hilfsbereitblieben, stellten die Kinder, die belohnt worden waren,ihre Hilfe nur noch dann in Aussicht, wenn ihnen eineweitere Belohnung versprochen wurde. Die unbedingteHilfsbereitschaft hatte sich in eine bedingte verwandelt– anders gesagt: Das prosoziale Kooperationsverhalten

hatte sich unter kulturellem Einf luss in antisoziales, ge winnorientiertes Ver-

halten transformiert.

Harald Welzer

Selbst denken. Eine Anleitung

zum WiderstandS. Fischer

Was fehlt

Willy Brandt hat einmal wunderbarformuliert: »Wir wollen ein Volkder guten Nachbarn sein, nach in -nen und nach außen.« Auf dieserSo zialphilosophie hat Brandt seine

gesamte Politik gebaut, national wie international.Dahinter stand der Gedanke: Gute Nachbarn gewinntman nur, wenn man selbst einer ist. Das gilt für dieWelt und für Europa genauso wie für den Ort, an demman lebt. Einen guten Nachbarn zu haben ist für dasgesamte Lebensgefühl ungeheuer wichtig.

Erhard Eppler, Niko Paech Was Sie da vorhaben, wäre ja eineRevolution ... Ein Streitgespräch über Wachstum, Politik und eineEthik des Genug, moderiert von Christiane Graefe. oekom Verlag

Sehen Sie, das zugrundeliegende Problem ist doch eine Sinn- undIdentitätskrise. Was gab den Menschen früher Halt? Einen Sinn, eineIdentität? Die Gemein schaft, die Religion und nicht zuletzt die Arbeit.

Das Geld, der unpersönliche Vermittler, hat die Gemein schaft zertrümmert. DieWissenschaft hat die religiösen Götzen vom Sockel gestoßen und die Automati -sie rung nimmt euch jetzt auch noch die Arbeit. ( ... ) Früher war der Schmied des Dorfes X ja nicht einfach irgendein Typ. Er war der Schmied des Dorfes X. Das war seine Identität. Wenn man ihn gefragt hat, wer er sei, konnte er antworten: »Ich bin der Schmied des Dorfes X.« ( ... ) Ein Freelancer, ein Zeitarbeiter, ein Arbeitsloser, sie alle können schwerlich aus ihrer Ar beit eineIdentität schöpfen. Selbst die wenigen Fest angestellten haben oft Schwierigkeiten, in ihrer Arbeit einen Sinn zu sehen. Wen wundert’s. Ich habe vor kurzem einen Betrieb be sucht, in dem ein Team intelligenter und hochqualifizierter Wissenschaftlergerade ein Küchengerät entwickelt, dessen einziger Zweck es ist, aus einer PortionBlaubeeren die verschimmelten herauszusortieren. Mit so etwas kann man sich höchstens beschäftigen. Eine Berufung ist das nicht. ( ... )Auf der Flucht vor Sinnlosigkeit, Identitätsverlust und Isolation stürzen sich dieMenschen darum auf alle An gebote zur Imagination von Sinn und Gemeinschaft, so stupide sie auch sein mögen. Und das ist es, was der Nationalismus mit dem Funda mentalismus gemein hat. Sie sind beide stupide Angebote zur Imagination von Ge meinschaft. Ich sage »Imagination«, weil die Ge meinschaft nicht real ist,

denn es geht hier nicht um gerechte Teilhabe, sondern im Gegenteilgerade um die Ver schlei erung und Festigung sozialer Ungleich heiten.( ... ) Diese Bewegungen erhöhen die eigene Grup pe dadurch, dassandere – die Ungläubigen, die Ausländer, die Nutzlosen usw. – erniedrigt werden. Es handelt sich zwar um große Erzählungen, aber um negative. Was den Menschen fehlt, ist eine große, positiveErzählung.Marc Uwe Kling, Quality Land. Satirischer Roman. Ullstein

Gute Nachbarn

Von Natur aus gut, aber kulturell verdorben

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ALLE MENSCHEN SIND FREI UND GLEICH AN WÜRDE UND RECHTEN GEBOREN.SIE SIND MIT VERNUNFT BEGABT UND SOLLEN EINANDER IM GEIST DER GESCHWISTERLICHKEIT BEGEGNEN.

ALLGEMEINE ERKLÄRUNG DER MENSCHENRECHTE, 10. DEZEMBER 1948, ARTIKEL 1

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DER ZORNstieg in mir auf, als ich die Handelsbezie -hungen der EU mit Afrika recherchierte.Dieser Handel ist ein schreck liches Ver -brechen gegen die Menschlichkeit: zum

Nutzen weniger, zum Schaden vieler.

DER NUTZENNur wenige verdienen richtig viel, wenn wir in Europadie Kühe mit Soja aus Brasilien füttern und die dann»dank« des Kraftfutters viel zu viel Milch produzieren.Der Milchüberschuss wird zu Milchpulver verarbeitet,kommt hoch subventioniert nach Afrika und ruiniertdort die Milchwirtschaft. Gemüse, Hühnerfleisch, Rind - fleisch, Getreide ... überall dasselbe ... die hoch subven -tionierte Überschussproduktion wird für den Exportnoch einmal subventioniert und zerstört mit Dumping-Preisen die regionalen Märkte.

DER SCHADENDie Zerstörung der Landwirtschaft macht in Afrika ausMillionen Selbstversorgern ein Riesenheer von Bett -lern und Flüchtlingen. In vielen Gegenden hatten dieMenschen alles, was sie zum Leben brauchten. Mit denPreisen der Importwaren können sie aber nicht mit-halten und sie verarmen. Noch brutaler sind »unsere«Handelsbeziehungen auf dem Gebiet der Boden schätze.Der Krieg um Gold und Coltan (wir brauchen Coltanfür die Handys) hat im Osten vom Kongo in zwanzigJahren acht Millionen Menschen das Leben gekostet.Das sind – zwanzig Jahre lang! – tausend Tote pro Tag.Ich wiederhole es in fast jedem Brennstoff, weil wirvon diesem schrecklichen Krieg gar nichts mehr hören.Offenbar soll unsere Konsumlaune nicht getrübt wer-den.

In meinem Freundes- und Bekanntenkreis kenne ichkeine einzige Person, die dieses System gutheißt. LiebeFreunde, während wir hier sitzen und lesen, leiden dieMenschen in Afrika an »unserem« mörderischen Sys -tem. Wir müssen endlich aufstehen, sonst verändertsich gar nichts. Was können wir tun? Miteinander re -den und nachdenken, was wir tun können/sollen – z.B.Kontakt aufnehmen zu unseren Abgeordneten im EUParlament. Ich kenne zwei – ich werde sie kontaktieren– die beiden sind mit Sicherheit gegen diese ungerech-ten Handelsabkommen mit Afrika, aber ihre Stimmewird erst dann gehört werden, wenn wir, die Bevöl ke -rung, viel deutlicher kundtun, dass wir dieses System

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AFRIKA-SPENDENKONTOlautend auf Heinrich Stau dinger für Af ri kaKennwort: brennstoff 50Konto-Nr. 1.370, Raika 32415

IBAN AT18 3241 5000 0000 1370

BIC RLN WAT WWO WSZur Steuerabsetzbarkeit deiner Spende schicken wir dir gerne eine SPENDENBESTÄTIGUNG. Anträge bitte mit dem Betreff»Spendenbestätigung« an: [email protected] · Bitte gib beim Antrag deinen vollen Namensowie dein Geburtsdatum an!

AfrikaEgoismus im Handel schafft Elend. Geschwisterlichkeit schafft Frieden und Freundschaft.Von Heini Staudinger und Sylvia Kislinger

verabscheuen. Wir müssen denen da oben zurufen:HÖRT AUF ! HÖRT AUF MIT DIESEM VERBRECHEN !

ZEICHEN DER VERBUNDENHEIT

PRO SUDAN im SüdsudanSchrecklich, was die Menschen in diesem Bürger -kriegs land erleiden müssen. Millionen sind auf derFlucht. Wir unterstützen die Initiative PRO SUDAN,die unser Freund Dr. Hans Rauscher mit großem Enga -gement und Einsatz leitet. Bitte schaut auf: www.prosudan.at

BOOKS FOR TREES in Kenyaist eine Initiative von Bernhard Wagenknecht. Im süd-lichen Kenya betreiben immer mehr Schulen im Ver -bund mit Kindern, Lehrern und Eltern Baumschulen.Das Beispiel macht Schule. Das nächste Ziel ist, Ro -singa Island, eine kleine Insel im Viktoria See, wiederaufzuforsten und mit Permakulturgärten die Selbstver -sorgung zurückzubringen. Mehr dazu auf www.booksfortrees.at

KAMELE und GEBURTENKONTROLLE in TanzaniaIm Norden Tanzanias unterstützen wir seit vielen Jah -ren die Ansiedelung von Kamelen. In Zeiten harterDür re, wenn Kühe und Ziegen längst keine Milch mehrgeben, gibt ein Kamel noch immer bis zu 15 LiterMilch pro Tag und ist so eine lebendige Lebensver -sicherung. Die Herde soll vorerst nicht weiterwachsen,aber Stephan Freeberg, Arzt und »Vater« aller unsererKamele, hat ein zweites, höchst sinnvolles Projekt ge -startet: Geburtenkontrolle.

SPENDENDie sinnvollste und notwendigste Hilfe kann zweifellosnur Fairness im Handel mit den Ländern des Südenssein. Da haben wir leider noch einen weiten Weg voruns; aber es bleibt uns als Zeichen der Verbundenheitdie Möglichkeit, mit unseren (deinen/meinen/unseren)Spendengeldern die lebensbejahenden Projekte unsererFreunde in Afrika zu unterstützen. Alle eure Spenden -gelder geben wir, ohne Abzüge, zur Gänze an die Pro -jekte weiter. Dafür wollen wir euch im Namen derAfrikanerInnen, die mit Leib und Seele für ihre Heimatkämpfen, von ganzem Herzen Danke sagen!

Mungu akubariki. Asante sana.

WALKING SAFARIKomm mit uns nach Afrika!

Nächste Termine

23. März – 4. April 201829. April – 11. Mai 201820. Mai – 1. Juni 201817. – 29. Juni 20188. – 20. Juli 2018 5. – 17. August 201826. August – 7. September 201821. Oktober – 2. November 201825. Dezember 2018 – 6. Jänner 2019

Mehr Informationen aufwww.maasai-tours.com

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Mzee ist die ehrenvolleBezeichnung der Maasai für ihreÄlteren, ihre Weisen. Wo auchimmer sie einander begegnen,blüht die Gastfreundschaft.

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Bitte gib deinen

Namen, deine Adresse

und eventuell deine

Kundennummer an

(siehe Adressfeld).

Schreib bitte an:

[email protected]

brennstoff FörderABO

PSK-Konto-Nr. 9.647.574

BLZ 60000 · Konto lautend auf

Heinrich Staudinger GmbH

BIC BAWA ATWW

IBAN AT81 6000 0000 0964 7574

Kennwort: brennstoff

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Ob 5, 500 oder 5000 Euro – die Höhe der Förderung bestimmst du selbst!

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Wenn du bereits brennstoff-FörderABOnnentIn bist, freuen wiruns, wenn du uns weiter unterstützt. Zahle bitte einen Betrag, dendu selbst festlegst, für das brennstoff-FörderABO 2017 auf unserKonto ein (siehe unten). Wir liefern wie gewohnt 4 Mal frei Haus!

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Von meinem Bruder Karli habe ich das unglaubliche Buch »Der Trost desNachthimmels« geschenkt bekommen. Karli meinte, es sei ein Buch überdie Staatskunst. Natürlich geht’s dabei um Menschen und, wenn’s umMenschen geht, geht’s immer um Beziehungen, Liebe, Macht und natür-lich auch um die Konflikte, die daraus entstehen. Und dabei finden wir,die Leser, Teile unserer eigenen Lebensgeschichte wieder. So funktioniertgute Literatur. In diesem Buch erzählt Dzevad Karahasan vom berühmtenpersischen Dichter, Mathematiker und Astronomen Omar Chayyam (1048 – 1131). Er erzählt aber auch vom mörderischen Terror der funda-mentalistischen Assasinen, der vor bald 1000 Jahren das blühende, vonToleranz und kultureller Vielfalt geprägte Seldschuken-Reich zerstörte.Diese tausend Jahre alte Geschichte fesselt, während wir lesend unsereGegenwart spüren, in der die Idee von Freiheit und Brüderlichkeit durchHass und Abgrenzung mit Füßen getreten wird. Ich, Heini, empfinde esals ein ganz großes Glück in meinem Leben, dass Dzevad Karahasan fürdieses Wochenende zu uns in die GEA Akademie kommt. Wir werden mitihm über sein großartiges Buch, aber auch vom Krieg, von der Macht,von der Liebe und von den Sehnsüchten von uns Menschen reden. Ichfreue mich sehr auf dich, Dzevad, und auf euch, die ihr zu diesembesonderen Seminar zu uns in die GEA Akademie kommt. MehrInformationen dazu auf www.gea.at/ akademie

TERMIN FR 26. Jänner, 19 Uhr, bis SO 28. Jänner 2018, 13 UhrKURSBEITRAG 160,—ORT Schrems, GEA Akademie, Seminarzentrum Waldviertler Werkstätten

Wenn du den Nachthimmel lange genug beobachtest, begreifstdu, dass jeder Stern allein und unendlich weit vom nächstenentfernt ist, aber dass sie alle einem Gesetz unterliegen unddass dieses Gesetz ihre Einsamkeit aufhebt. Es verbindet sie,stellt Beziehungen zwischen ihnen her, es beginnt ein Gesprächunter ihnen, selbst wenn sie sich dessen nicht bewusst sind.

So muss es auch mit den Menschen sein, hatten er und Mussafer philo-sophiert. Wir sind tatsächlich allein und jeder für sich, aber wir wissen,dass es ein Gesetz gibt, das uns verbindet, weil wir ihm alle unterliegen. Solange es existiert, solange es uns verbindet, sprechen wir mit unseren unbekannten Brüdern.

Dzevad Karahasan, Der Trost des Nachthimmels

Ein Wochenende mit dem Autor Dzevad Karahasan

GEA Akademie SPECIAL

www.brennstoff.com

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SOZIALE SICHERHEIT

Anstatt die Stärken des Sozial -staats in wirtschaftlich schwieri-gen Zeiten abzusichern, wird eroft krankgeredet und ausgehöhlt.Dadurch wird der soziale Friede auf’s Spiel gesetzt. Dagegenschreiben die Autoren kenntnis-reich an und gehen dabei auchauf zentrale Emotionen der De -batte ein wie Kränkung, Ohn -macht und Kontroll verlust. MitBull-Shit-Bingo und Illustrationenvon Gerhard Haderer. MartinSchenk, Martin Schriebl-RümmelsGenug gejammert Ampuls Verlag

Das Problem des Einzelnen ist dasWeltproblem, sagt Krishnamurti,denn Gesellschaft ist nichts ande-res als die Beziehungen, die wirmiteinander haben. Wir versteheneinander nicht, weil wir uns selbstin der Tiefe nicht verstehen. Krish -namurti lehnt Autorität ab und liefert keine Rezepte. Stattdessenfordert er auf, durch direkte Beob -achtung im Spiegel der Beziehun -gen uns selbst kennenzulernenund das spaltende Denken zutranszentieren. Jiddu KrishnamurtiEinbruch in die Freiheit Ullstein

DYSTOPIE WIE MITEINANDER LEBEN?

Bei Auseinandersetzungen undGewalt geht es immer auch um den Wunsch nach Wertschätzungund Respekt. Die Lösung liegt imErkennen von Bedürfnissen – dereigenen wie der anderer. Im per-sönlichen Gespräch mit GabrieleSeils zeigt der international be -kannte Psychologe, wie man dieMacht der Empathie spürbar wer-den lässt: Gewaltfreie Kommunika -tion ist möglich. Eines der bestenBücher von Marshall B. RosenbergKonflikte lösen durch GewaltfreieKommunikation Herder

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�taz.FUTURZWEIMagazin für Zukunft und Politik

In Zeiten, wo die etablierten Medien als Re sonanzkörper rechter Grenzüberschreitun -gen wirken und die Digitalisierung die

Menschen vereinzelt, brauchen wir neue Formen derGemein schaftlichkeit: und zwar analoge Orte, andenen man zusammenkommt und darüber sprichtund streitet, wie wir unsere Gesellschaft nachhaltigund gerecht ma chen und zugleich die Freiheit unddie Demokratie stär ken. Analoge Orte sind Orte derGegenöffentlich keit. Wir müssen auch eigene Mediender Gegenöffent lichkeit schaffen – Fernsehprogram -me im Internet, nicht mit Talkshows, sondern mitechten Gesprächen, nicht mit Werbung, sondern mit

Intelligenz, Witz und Bildern der Zukunft. Futurzweihat zusammen mit der taz eine neue Zeitschrift fürGegenöffentlichkeit ge startet: taz.FUTURZWEI. Maga -zin für Zukunft und Poli tik. Im aktuellen Heft gibt es da ein großes Interview mit dem Theaterregisseurund politischen Vordenker Milo Rau. Darin formu-liert er: »Wir verlassen das Zeit alter der Skandali -sie rung. An die Stelle der Kritik der Gegenwart tritt der symbolische Entwurf des Zukünf tigen. Wirmüssen außerhalb der bestehenden Institu ti onenneue, utopische Institutionen vorbereiten, die dannda sind, wenn die aktuellen zusammenbrechen. Das ist die Aufgabe der realistischen Generation. Wirnennen das: den globalen Realismus.« Und nocheiniges mehr. Es gibt also viel zu tun, mehr als seitlangem. Wir machen das. Gemeinsam. Harald Welzer

SELBST/WELT-ERKENNTNIS

GE GE GEGelesen. Gehört. Gesehen.

»American War« katapultiert einige der schlimmsten Zu-kunfts ängste in die Lesestuben: Der Meeresspiegel ist stark gestiegen, in den USA tobt einBürger krieg. Ursache ist dieWeigerung einiger Südstaaten, das Verbot fossiler Energieträgerzu akzeptieren. Re bellengruppenverüben Terror an schläge, der übermächtige Nor den schlägtzurück. Ein ge waltiger, aufrüt -telnder Roman mit starken Gegen warts bezügen. Omar ElAkkad American War S. Fischer

taz.FUTURZWEI.Maga zin für Zukunft und Poli tikkann, darf, soll, mussabonniert werden: taz.futurzwei.org

Ein menschliches Wesen ist Teil eines Ganzen, welches wir »das Universum«nennen, ein in Zeit und Raum begrenzter Teil. Es erfährt sich selbst, seine Gedankenund Gefühle, als etwas vom Rest Getrenntes – in einer Art optischen Täuschung desBewusstseins. Diese Täuschung ist so etwas wie ein Gefängnis für uns, da sie unserepersönlichen Wünsche und Zuneigungen auf wenige Menschen, die uns nahestehen,einschränkt. Unser Ziel muss es sein, uns aus diesem Gefängnis zu befreien, indem wirden Horizont unseres Verstehens und unseres Mitempfindens dahingehend ausweiten,dass er alle Lebewesen und die Gesamtheit der Natur in ihrer Schönheit umfasst.

Albert Einstein

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Den Sinnen vertrauen, das Eigene entwickeln, neugierig bleiben oder: werden.

GEA Akademie

GEA AkademieSeminarzentrum Waldviertler SchuhwerkstattNiederschremser Straße 4b · 3943 Schrems · Niederösterreich

Unterkünfte

GEA Akademie in der Schuhwerkstatt17 gemütliche Gästezimmer und 2 Gästewohnungen stehen für unsere Seminargäste bereit:Einzelzim mer/Nacht 40,— | Doppelzimmer/Nacht 60,—

Wohnung 1 (max. 4 Gäste) 70,— für 2 Gäste | jeder weitere Gast + 20,—Wohnung 2 (max. 6 Gäste) 70,— für 2 Gäste | jeder weitere Gast + 20,—oder Matratzenlager 10,—/Nacht

GEA Hotel zur Sonne am Hauptplatz in Schrems30 gemütliche Gästezimmerwenige Gehminuten von der GEA Akademie entfernt:Einzelzim mer/Nacht 40,— | Doppelzimmer/Nacht 60,—

InformationAnmeldungZimmerreservierungGEA AkademieTelefon +43 (0) 2853/76503-60E-Mail: [email protected]/akademie

24 GEA Akademie | Kurse 2018 Nº 50/17

LET’S DANCE – Tanzwochenende mit Yukie Koji (Kurs 32)

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WALDVIERTLER-TASCHEN selber machen mitden Ladies der Waldviertler Taschenwerkstatt

Die »Waldviertler-Schuhe-selber-machen«Kurse sind seit Jahren ein absolutes High-light im Seminarprogramm der GEA-Aka -demie. Das hat uns auf die Idee gebrachtauch Taschenworkshops anzubieten. Aller-dings wissen wir auch, dass die Fertigungeiner Waldviertler Tasche von unseren La-dies in der Taschenwerkstatt ziemlich vielGeschick im Umgang mit der Ledernähma-schine erfordert. Mehr als wir von einem/rLaien-Taschen-NäherIn erwarten dürfen. DieLösung lag im wahrsten Sinne des Wortesauf bzw. in der Hand. Wir haben für die beiden Taschenmodelle MIMI und FLEX ei-gene Stanzmesser anfertigen lassen, sodasssie von euch an diesem Wochenende (fast)ohne Maschine in guter alter Nähtechnikvon Hand genäht werden können. Unsere»Grandes dames der Waldviertler Taschen-werkstatt« werden euch in die Kunst desmanuellen Ledernähens einführen undeuch Schritt für Schritt hin zu eurer ganzpersönlichen Waldviertler Tasche begleiten.Die FLEX-Tasche und – jetzt NEU – auch diebeliebte MIMI-Tasche stehen als Modellezur Auswahl. Für Leder, Innenfutter undNähseide habt ihr die süße Qual der Wahl,da könnt ihr individuell aus dem beachtli -chen Repertoire der Waldviertler Taschen-werkstatt wählen. Willkommen, ihr Tasch -nerInnen, zu diesem kreativen und produk-tiven Wochenende inmitten der Waldviert-ler Taschenwerkstatt. Mehr Infos und alleSeminartermine auf www.gea.at/akademie

Termine MIMI FR 8. Dezember, 19 Uhr, bis SO, 10. Dezember 2017, 13 Uhr FLEX FR 5. Jänner, 19 Uhr, bis SO, 7. Jänner2018, 13 Uhr. Kursbeitag 200,– pro Kurs plus 70,– Materialbeitrag

BLUES-HARP oder dieDIATONISCHE MUNDHARMONIKA Kursleitung: STEPHAN RAUSCH

Stephan, der mit seiner Mundharmonikaseit über zwanzig Jahren auf der Bühnesteht, will euch an diesem Wochenende mitallen Wesenszügen des Bluesharp-Spielsvon wild bis heiter vertraut machen. Erwird euch an seinem reichen Erfahrungs-schatz rund um die Blues-Harp teil habenlassen. Also: Die Blues-Harp in die Jacken -tasche packen und zu einem sehr coolenWochenende in die GEA Akademie nachSchrems kommen! Mehr Informationen und weitere Termine zu diesem Kurs aufwww.gea.at/akademie

Termin FR, 5. Jänner, 19 Uhr, bis SO, 7. Jänner 2018, 13 Uhr Kursbeitag 160,–

DIE CHROMATISCHE MUNDHARMONIKAfür AnfängerKursleitung: ISABELLA KRAPF

Isabella Krapf wird euch an diesem Wo -chenende davon überzeugen, dass mit derchromatischen Mundharmonika – sie istübrigens das einzige Ateminstrument derWelt – auch für AnfängerInnen fast allesmöglich ist. Anhand eines einfachen Zah-lensystems und der richtigen Atemtechnikwerdet ihr euren Mundharmonikas ganzohne Vor- und Notenkenntnisse »alles« vomBlues über den Tango bis zu den Western-melodien entlocken. Mehr Informationen zu den Kursen von Isabella Krapf gibt esauf www.gea.at/akademie

Termin Mundharmonika für AnfängerFR 26. Jänner, 19 Uhr, bis SO 28. Jänner2018, 13 Uhr Alle Termine für Anfänger undFortgeschrittene auf www.gea.at/akademieKursbeitag 160,– pro Kurs

NEU—DIE MIMI TASCHE

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25GEA Akademie | Kurse 2017—2018Nº 50/17

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IMPULS-STRÖMENHarmonisierung von Körper und GeistSchnupperkurs mit ARTHUR NAUSNER

Impuls-Strömen ist eine gleichsam einfachewie tiefgründige Kunst der Harmonisierungvon Körper und Geist. Einerseits reichen ge-ringe Kenntnisse aus, um Impuls-Strömenvöllig einfach, gefahrlos und effektiv anzu-wenden. Andererseits kann man es jahr-zehntelang studieren und immer wiederneue Verbindungen und Möglichkeiten derEntwicklung und Harmonisierung entde-cken. Im Schnupperkurs bekommt ihr erstegrundlegende Einblicke in die vielfältigenMöglichkeiten des Impuls-Strömens alsHilfe für euch selbst und andere. Arthurwird euch aus seinem großen Erfahrungs-schatz im Strömen schnelle, direkte undeinfache Anleitungen zur Unterstützunghäufig auftretender Beschwerden geben.Dazu braucht ihr keinerlei Voraussetzungenmitzubringen. Ihr könnt sowohl mit alsauch ohne Beschwerden an diesem Kursteilnehmen und werdet einfache, leicht zumerkende und leicht anzuwendende Griffeals Unterstützungsmöglichkeit in Form desStrömens kennenlernen und üben. DieseGriffe könnt ihr sowohl an euch selbst alsauch an anderen Menschen als Unterstüt-zung zu ärztlichen Behandlungen völlig unbedenklich und einfach anwenden. MehrInformationen zum Schnupperkurs und derAusbildung auf www.gea.at/akademie

Termin Schnupperkurs – Immunsystem &Wirbelsäule SA 6. Jänner, 9 Uhr bis SO 7. Jänner 2018, 15.30 Uhr Kursbeitag 160,–Start der Ausbildung FR, 23. März, 19 Uhrbis SO, 25. März 2018, 13 Uhr

RELIEFPLASTIKEN, KOPFGEBURTEN, KLEINPLASTIKEN und TIERE AUS TONSeminarreigen mit MYRIAM URTZ

Myriam Urtz ist seit 25 Jahren Keramikerinmit einer sprühenden Begeisterung, die vornichts und niemandem Halt macht. IhreEmma-Figur hat so viel Begeisterung her-vorgerufen, dass seitdem ihre Seminare inder GEA Akademie immer ruck zuck ausge-bucht sind. In den Kursen Reliefplastiken,Kopfgeburten, Kleinplastiken und Tiere ausTon werdet ihr euch Schritt für Schritt demThema Kopf bzw. Körper und Plastizität nähern und eure Entwürfe unter der kom-petenten und kreativen Begleitung von Myriam dreidimensional in Ton umsetzen.Sie wird euch beim Schöpfungsprozesseurer Plastiken kompetent begleiten und eskönnte schon sein, dass ihr dann am Sonn-tag auf eure Schöpfungen schaut und seht,dass »es gut ist«. Herzlich willkommen, ihr TöpferInnen und SchöpferInnen, zu diesen hoch kreativen Wochenenden in derGEA Akademie! Mehr Informationen undweitere Termine zu allen vier Kursen von Myriam Urtz auf www.gea.at/akademie

Termine Kleinplastiken aus Ton – KrippenfigurenFR 8. Dezember, 19 Uhr, bis SO 10. Dezem-ber 2017, 13 Uhr Tiere modellieren FR 16. März, 19 Uhr, bisSO 18. März 2018, 13 UhrKopfgeburten – Kopfmodellieren FR 25.Mai, 19 Uhr, bis SO 27. Mai 2018, 13 Uhr Reliefplastik FR 19. Oktober, 19 Uhr, bis SO 21. Oktober 2018, 13 Uhr Kursbeitag 160,– pro KursMaterialbeitrag je nach Kurs ca. 11,—

MOVING CLOWNS II – Flow und FolieClowntheater und Achtsamkeit Kursleitung:PETER KAUBISCH und NAYANA BHAT

Im Sinne des modernen Clowntheaters wer-den uns Peter Kaubisch als Clown, Päda-goge und Gründer der »Clownfabrik«, undNayana Bhat als Tänzerin und Choreografinganz ohne Schminke und Kostüme, nurdurch die Schulung der Wahrnehmung vonkörperlichen Empfindungen, Bewegung undEmotionen sowie deren Einfluss aufeinan-der hin zu unserem »inneren Clown« be-gleiten. Willkommen, ihr Clowns, im Zirkusdes Lebens in der GEA Akademie Schrems!Mehr Informationen zu diesem Kurs aufwww.gea.at/akademie

Termin DO 3. Mai, 19 Uhr, bis SO 6. Mai 2018, 13 Uhr Kursbeitag 270,–

DIE KUNST DES AKKORDEONSPIELSfür Anfänger und FortgeschritteneKursleitung: DANIEL STRATZNIG

Daniel ist Vollblutakkordeonspieler. In derGEA Akademie wird er euch Akkordeon-Be-geisterte in dem für euch passenden Kursvom Anfänger bis zum Fortgeschrittenenbegleiten. Im Anfänger-Grundkurs dürft ihrwirkliche Neulinge auf dem Instrumentsein. Wenn ihr aber bereits über ein paarVorkenntnisse verfügt und eure Künste nunauffrischen wollt, seid ihr im Kurs für Fort-geschrittene genau richtig. Genaue Infor-mationen zu beiden Akkordeonkursen mitDaniel auf www.gea.at/akademie

Termin Anfänger FR 19. Jänner, 19 Uhr bisSO 21. Jänner 2018, 13 UhrTermin Fortgeschrittene FR 20. April, 19 Uhr, bis SO 22. April 2018, 13 UhrKursbeitag 160,– pro Kurs

GUTE LAUNE KANN MAN ESSENLebensmittel als StimmungsmacherKursleitung: Mag. URSULA GERHOLD und Dr. LEO SPINDELBERGER

»Gutes Essen hält Leib und Seele zusam-men.« Stimmt. Denn in unseren »echten Lebens-Mitteln«, also in Essen voller Lebens-kraft, stecken wertvolle Substanzen. Basie-rend auf den Erfahrungen der TCM ( Trad.Chin. Medizin) und der TEM (Trad. Europ.Medizin) werden unser Doc Leo Spindelber-ger und die Pharmazeutin und Kräuterex-pertin Ursula Gerhold mit euch gemeinsamversuchen, diese beiden Systeme zu verein-heitlichen. Leo erklärt, Ursula kocht, und ge-meinsam werdet ihr gut gelaunt genießen.Mehr Informationen zu diesem Kurs aufwww.gea.at/akademie

Termin FR, 12. Jänner, 19 Uhr, bis SO, 14. Jänner 2018, 13 Uhr Kursbeitag 160,–

WILL–KOMMEN–WAS–ISTTage der Meditation und WanderungKursleitung: ASTRID MAHRLE

An diesem Wochenende, wie im Lebenüberhaupt, geht es um den Mut, uns selberzu leben. Zu begreifen, wer wir sind und zulernen, uns selbst mutig »will-kommen« zuheißen in dem, was jetzt ist, hin zu dem,was kommen will. Astrid Mahrle kennt alsMeditations- und Pilgerbegleiterin mit lang-jähriger Erfahrung in der Traum- und Leibar-beit die Pfade, die uns durch Meditation,Wanderungen im Schweigen und Körper-wahrnehmungsübungen aus dem Alltagheraus zu uns selbst führen. Mehr Informa-tionen auf www.gea.at/akademie

Termin FR 12. Jänner, 19 Uhr, bis SO 14. Jänner 2018, 13 Uhr Kursbeitag 160,–

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Mit der Logik allein ist die menschlicheNatur nicht zu besiegen. Die Logik siehtdrei Möglichkeiten, dabei gibt es ihrer eineMillion! FJODOR M. DOSTOJEWSKI

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CLASSES OF GLASSESHolzbrillenbauKursleitung: DOMINIK SCHWARZ

Dominik ist mit seiner Begeisterung für den Brillenbau, aber natürlich auch mit derextrem feschen Holzbrille auf seiner Nase,hoch ansteckend. In seinem Brillenbaukurswirst du aus dem individuell von dir zu-sammengestellten Furnierhölzern Schrittfür Schritt deine Brille herausarbeiten. Da,wo es empfindlich schief gehen könnte,wird Dominik professionell Hand an deineBrille legen. Die vielen bewundernden Blicke auf deine Nase sind anfangs ein bisschen irritierend. Unser Tipp: Genieße!Mehr Informationen zu diesem Kurs aufwww.gea.at/akademie

Termin FR 23. Februar, 15 Uhr, bis SO 25. Februar 2018, 18 UhrKursbeitag 200,–Materialbeitrag 80,–

TROMMELBAU UND TROMMELREISEMit dem Pulsschlag der ErdeKursleitung: HANS-GEORG UNTERRAINER

Dem Jurtenbauer Hans-Georg verdankenwir unsere phantastischen Holzjurten. DerTrommelbau mit ihm führt von der Kontakt-aufnahme mit dem Tier, dessen Haut dieTrommel spannt, über die Wahl des Holzesfür den Rahmen, die Gestaltung des Trom-melschlägels bis hin zum Stimmen, Erklin-gen und rituellem Reisen. Mehr Infos zudieser sehr individuellen Reise zur ganz persönlichen Trommel und weiteren Kursenmit Hans-Georg auf www.gea.at/akademie

Termin FR 26. Jänner, 15 Uhr, bis SO 28. Jänner 2018, 15 Uhr Kursbeitag 160,– Materialbeitrag je nachGröße der Trommel 130,– bis 190,–

IN DULCE JUBILOChorgesang und StimmbildungSPIRITUALS, AFRIKANISCHE LIEDER, GOSPELS UND JAZZChorseminarreigen mit JAN STANEK

Jan Stanek kommt aus Liberec in Tsche-chien und die GEA Akademie liegt bekannt-lich nur 8 Kilometer von der TschechischenGrenze entfernt. Jans phantastischer Ruf als Chorleiter ist weit über diese (seit 2007offene!) Grenze hinaus bekannt. Sein Reper-toire reicht von Spirituals und afrikanischenLiedern über den Obertongesang bis hin zuJazz und Gospelmusik. Wir können euch inder GEA Akademie wieder alle Highlightsmit Jan anbieten: ein »Stimmbildungs-Wo-chenende« im Jänner, »Spirituals und afri-kanische Lieder im Chor« im Juni und – lastbut not least - die Jazz- und Gospel-Wocheim August. Das alles und noch mehr (z. B.den Obertongesang) will und kann Jan Stanek aus euren Kehlen und Herzen her-auslocken. Ein bisschen Gesangs- und Chor -erfahrung ist für diese Kurse schon not -wendig; MeistersingerInnen müsst ihr abernoch keine sein. Kommt, ihr SängerInnen,kommt einzeln oder auch gerne als ganzerChor und singt und jubiliert mit Jan, damitdie Engel im Himmel später mit euch eineFreude haben. Mehr Informationen zu allenSeminaren auf www.gea.at/akademie

Termin Stimmbildung/ObertonFR 12. Jänner, 19 Uhr, bis SO 14. Jänner 2018, 13 Uhr Kursbeitag 160,– | mit Ober-tongesang 200,–Termin Spirituals und afrikanische Liederim Chor FR 22. Juni, 19 Uhr, bis SO 24. Juni2018, 13 Uhr Kursbeitag 160,–Termin Jazz und Gospel-Woche MI 15. August, 19 Uhr, bis SO 19. August2018, 13 Uhr Kursbeitag 320,–Termin Gospels und SpiritualsFR 30. November, 19 Uhr, bis SO 2. Dezem-ber 2018, 13 Uhr Kursbeitag 160,–

ÖKOLOGISCH BAUEN – von der Vision zum vitalen Lebensraum. Für Bau-Frauen-und -Herren, Siedler und InteressierteKursleitung: WINFRIED SCHMELZ undTATJANA SALOMON

Der Auftakt für den 3-teiligen Seminarzyk -lus zum Thema Ökologischer Hausbau imHerbst 2017 war fulminant und auch das 2.von 3 Modulen war ruck zuck ausgebucht.Für beide Module gibt es bereits Folgeter-mine im Frühjahr/Sommer 2018. Ihr, die ihrden Gedanken hegt, ein eigenes Haus zubauen, könnt aber getrost mit dem MODUL3 »Baupraxis und alternative Haustechnik«im Februar starten. An diesem Wochenendewird euch Winfried anhand von Projektbei-spielen Baudetails von Ziegelmassiv- bisHolzleichtbauten erläutern und euch mit alternativen Energiegewinnungssystemenfür energieautarke »Traumhäuser« ver -traut machen. Im 1. MODUL »Grund lagendes Planens und Bauens nach ganzheit-lichen Kriterien« im April 2018 bekommt ihrdann einen Überblick über alles Wesentli-che, was man über die Planung und Bau -realisierung wissen sollte, wobei auch neueWege und innovative Bautechnologien zurSchaffung von PlusEnergieHäusern aufge-zeigt werden. Das 2. MODUL im Juni 2018ist dann als Entwurfs- und Planungswork -shop gedacht, in dem ihr mit Winfried undTatjana (sie ist Geomantin und raumener-getische Beraterin) ein konkretes Grund -konzept eures eigenen Bauvorhabens ent -wickeln könnt. Mehr Informationen zuden – auch einzeln buchbaren – Modulenauf www.gea.at/akademie

Termine MODUL 1 FR 6. April, 19 Uhr, bis SO8. April 2018, 13 Uhr MODUL 2 FR 29. Juni,19 Uhr, bis SO 1. Juli 2018, 13 Uhr MODUL 3FR 2. Februar, 19 Uhr, bis SO, 4. Februar2018, 13 Uhr Kursbeitag 160,– pro Kurs

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JONGLIERPÄDAGOGIN WERDENIn 5 Modulen Prozessorientiertes Jonglieren »lehren« lernenWeiterbildung mit MARIO FILZI

Mario Filzi ist unser Lieblingsjonglierlehrer.Das will er so nicht gerne hören, denn beidem von Mario und seiner Frau Susanneentwickelten POJ (Prozessorientiertes Jon-glieren) geht es nur in 2. Linie ums Jonglie-ren. »Das innere Geschwätz« steuern ler -nen und den Kopf zur Ruhe kommen lassen,ist das wahre Ziel von POJ. Mit Mario – erist ein Meister der fliegenden Bälle – undSusanne – sie ist Atemtherapeutin – wer-det ihr in 5 Modulen zwei sehr brauchbare»Werkzeuge« zum Abstellen der innerenGedankenrede kennen-, üben- und lehrenlernen: den nach innen und den nachaußen gerichteten Weg des Loslassens. POJgeht weit über das konventionelle Unter-richten von Jonglieren hinaus und themati-siert auch die Kompetenzentwicklung, dieim Prozess des Lernens und Übens liegt. Inden Berufsfeldern Schule, Sozialpädagogikund Berufe im therapeutischen Kontext istPOJ als Methode wunderbar anwendbar;aber auch ihr, die ihr euch ganz einfach für das Thema interessiert, seid in dieser Wei terbildung herzlich willkommen. Mehr Informationen und alle Termine zu allen 5 Modulen auf www.gea.at/akademie

Termin Modul 1 FR 12. Jänner, 19 Uhr, bis SO 14. Jänner 2018, 13 Uhr Termine für dieModule 2 – 5 auf www.gea.at/akademie

Lehrgangsgebühren5 Module (4 Wochen-

endkurse und ein 4-Tages-Intensiv-Seminar)

1500,– Euro

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( 1 ) SEIFENSIEDEREI und SALBENKÜCHE( 2 ) KNOSPENKRAFT und WURZELWERKKursleitung: BARBARA FREYBERGER

In Barbaras Seifensiederei werden Spezia-litäten aus rein biologischen Zutaten ge -sotten. Im traditionellen Kaltrührverfahrenwerdet ihr an diesem Wochenende aus reinpflanzlichen Ölen, destilliertem Wasser,pflanzlichen Farbstoffen, getrockneten Blü-ten und Kräutern, Bienenwachs, Honig undder dazu notwendigen Lauge eure ganz in-dividuellen Bioseifen »sieden«. Im SeminarKnospenkraft und Wurzelwerk werdet ihrmit Barbara Wurzeln wie Knospen sam-meln, besprechen, verkosten und verar -beiten. Wurzeln symbolisieren Ursprung,Beginn und Halt. Knospen wiederum konzentrieren die vitale Lebenskraft einerPflanze. Ihre Zellen sind ganz auf Wachs-tum und Vermehrung programmiert. Spätestens beim Wurzelkaffeekochen, Knospenölzubereiten und Heilsalbenrührenkönnt ihr dann die eigenen Knospen sprie-ßen lassen und dabei gut Wurzeln schla-gen. Mehr Infos und Termine zu diesenKursen auf www.gea.at/akademie

Termin ( 1 ) Seifensiederei FR 16. März, 19 Uhr, bis SO 18. März 2018, 13 UhrKursbeitag 160,–

Termin ( 2 ) Knospenkraft FR 6. April, 19 Uhr, bis SO 8. April 2018, 13 UhrKursbeitag 160,–

( 1 ) NATURKOSMETIK( 2 ) HEILKRÄUTER( 3 ) KRÄUTERMEDIZINFRAUENWOCHEKurse im Zeichen der Natur mit URSULA GERHOLD

Ursula Gerhold ist Pharmazeutin, Homöo-pathin und Kräuterexpertin. Jedes ihrer 3Seminare steht ganz im Zeichen der Natur.Das Kennenlernen von Zutaten und Pflan-zen, von Mischungsverhältnissen und Vor-gehensweisen werden für das »Kochen«der Cremen und Salben in der Naturkosme-tik-Küche die Basis schaffen. Dass buchstäb-lich »für jedes Leiden ein Kraut gewachsenist«, werdet ihr auf gemeinsamen Wande-rungen in die Wiesen und Wälder rund umSchrems erfahren. Anhand von heimischenHeilkräutern lernt ihr die Herstellung vonKräuterauszügen und die Destillation vonHydrolaten. Außerdem wird euch Ursulaeinen tiefen Einblick in ihren großen Wis-sensschatz über das Entstehen von Blüten-essenzen und die homöopathische Zube -reitung von Räuchermischungen oder Kräu-terpulvern gewähren. In der Kräuter-Medi-zin-Frauen-Woche werdet ihr den natur -medizinischen Bogen von traditioneller europäische Medizin, Spagyrik und Homöo-pathie bis hin zur handfesten Medizin desAlpenraums mit ihren Pechsalben und Sau-erhonig spannen. Mehr Infos und Terminezu diesen naturverbundenen Kursen mit Ursula Gerhold auf www.gea.at/akademie

Termin ( 1 ) NaturkosmetikFR 9. Februar, 19 Uhr bis SO 11. Februar2018, 13 Uhr Kursbeitag 160,–Termin ( 2 ) Kräuter-Medizin-Frauen-WocheMO 30. April, 19 Uhr bis SO 6. Mai 2018, 13 Uhr Kursbeitag 350,–Termin ( 3 ) HeilkräuterFR 3. August, 19 Uhr bis SO 5. August 2018,13 Uhr Kursbeitag 160,–

BONGOBONGO( 1 ) Trommelseminar für Anfänger( 2 ) Rhythmische GitarreKursleitung: FRANZ FRANK alias BONGO

»Ich bin noch ganz im Taumel der Trommle-rei« hat der Heini nach dem ersten Trom-melseminar mit Bongo geschrieben. Mit t-lerweile trommeln, taumeln und klimpernschon ziemlich viele. Bongos Sager: »gehtned, kaun i ned ... gibt s ned!« macht ein-fach Mut. Franz Frank alias Bongo gehörtzu den Gründungsvätern der legendärenWaldviertler Band »Bluespumpm« und ver-steht es in seinen beliebten Trommel- undGitarreseminaren jede und jeden mit ein-fachsten Übungen in die coolsten Rhyth-men zu (ver)führen. Der Bogen der BongoTrommel- und Gitarrekurse ist über dasganze Jahr gespannt und reicht von derRhythmischen Gitarre bis zum Trommelnfür Anfänger. Und euch GitarristInnen lässtBongo ausrichten, dass ihr in Zukunft inSchrems auch speziell mit dem Kammerton432hz (Wohlfühlkammerton) experimentie-ren werdet. Alles klar? In diesem Sinne: Instrumente einpacken und zum Bongo indie GEA Akademie kommen. Achtung! Beiden Trommel- und Gitarre-Kursen ist nureine begrenzte TeilnehmerInnenzahl mög-lich. Alle Informationen zum gesamten An-gebot an Trommel- und Gitarrekursen mitBongo auf www.gea.at/akademie

Termine ( 1 ) Trommeln für Anfänger( 1a) FR 8. Dezember, 19 Uhr, bis SO 10. Dezember 2017, 13 Uhr( 1b) FR 23. März, 19 Uhr, bis SO 25. März 2018, 13 UhrKursbeitag 160,– pro Kurs

Termin ( 2 ) Rhythmische GitarreFR 9. Februar, 19 Uhr, bis SO 11. Februar2018, 13 Uhr Kursbeitag 160,–

Ein Kleid ist ein Rockist ein Hemd ...

FR 26. Januar bis SO 28. Januar 2018

(Elisabeth Blaim)

Just MusicMI 22. bis SO 26. November 2017( Jon Sass und NatasaMirkovic )

Singen kann ich (nicht)!DO 10. Mai bis SO, 13. Mai 2018(Lise Huber)

Essbare Landschaft

FR 25. Mai bis SO 27. Mai 2018

(Sigi Tatschl)

Die Simonton-MethodeFR, 17. November bisSO 19. November 2017(Thomas Schmitt)

Ähm, ja also ...FR 24. bis SO

26. November 2017(Wojciech Czaja und

Bettina Wegleiter)

5 Elemente Jahreszyklus

METALLDI 21. bis DO

23. November 2017(Angela Cooper und

Leo Spindelberger)

MEHR AUF > WWW.GEA . AT/AKADEMIE

Mathematik begreifenFR 24. bis SO26. November 2017(Margarete Distelberger)

Keine Diät kann dem Körper alles Fett entziehen, denn das Gehirn besteht größtenteils aus Fett. Ohne Gehirn siehtman zwar gut aus, kann aber bestenfallsein öffentliches Amt bekleiden.GEORGE BERNARD SHAW

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LIEDERMACHER-TAGEKursleitung: JIMMY SCHLAGERund CHRIS HELLER

Sagen Sie, werden Sie gestreichelt?Ist da jemand, der Sie küsst?Hören Sie was, das Ihnen schmeicheltÜberzeugt und nicht geheuchelt?Gibt es wen, der Sie vermisst?Können Sie noch richtig lachen?Spüren Sie, wie Freude Sie durchfliesst?Sagen Sie, werden Sie gestreichelt?Wissen Sie noch, wie das ist?

»Der Jimmy ist der Tom Waits des Wein -viertels.« Das hat der Heini gleich erkannt,nachdem er ihn zum ersten Mal live er-lebt hat. Die Liedermachertage mit Jimmy lassen euch tief in die Freuden (und Qua-len) der Liedermacherei eintauchen. Vonder Texterarbeitung über die Kompositionund die musikalische Umsetzung (mitBandmitglied und Freund Chris Heller) bishin zu ausgiebigen Abendsessions spanntsich der kreativ-musikalische Bogen. Herz-lich willkommen, ihr LiedermacherInnen,zum Dichten und Texten in der GEA Aka -demie! Mehr Informationen im Internet aufwww.gea.at/akademie

Termin MI 14. Februar, 19 Uhr, bis SO 18. Februar 2018, 13 UhrKursbeitag 320,–

TIEFES-BLECH für Posaune, Euphonium und TubaKursleitung: JON SASS

Jon Sass aus Harlem, New York, spielt/eKlassik mit den Wiener und Berliner Philhar-monikern, Jazz mit dem Vienna Art Orche -stra und ist trotzdem ein völlig uneitlerLehrer, der dich an diesem Wochenende ermutigt, aus dir und deinem Tiefen Blech(Posaune, Euphonium und Tuba) herauszu-holen, was in euch steckt. Ein bisschen Er-fahrung mit deinem Instrument ist dabeiganz hilfreich. Mehr Information zu allenKursen mit dem großen Jon Sass aufwww.gea.at/akademie

Termin Tiefes Blech FR 23. Februar, 19 Uhr,bis SO 25. Februar 2018, 13 UhrKursbeitag 160,–Termin Just Music – Trainigswerkstatt fürSängerInnen und InstrumentalistInnenMI 22. November, 19 Uhr, bis SO 26. Novem-ber 2017, 13 Uhr Kursbeitag 320,–

PHOTOSHOP LIGHTROOM für EinsteigerInnenKursleitung: DIETER MANHART

Lightroom, sagt Dieter Manhart, bietet dievielefältigsten Möglichkeiten, um Bilder imRAW-Format bearbeiten zu können. An die-sem Wochenende wird euch Dieter, aus -gehend vom richtigen Fotografieren vonHDR Bildern und Panoramen, geduldig indie grundlegenden Bearbeitungstechnikeneinführen. Herzlich willkommen, ihr Foto-künstlerInnen, in den Lightrooms der GEAAkademie in Schrems. Mehr Informationenzu diesem Kurs auf www.gea.at/akademie

Termin FR 2. März, 19 Uhr, bis SO 4. März2018, 13 Uhr Kursbeitag 160,–

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IN DIE STILLE GEHEN UND IN DIE STILLE WANDERNZen und Wandern im Waldviertelmit CHRISTOPH SINGER UND LOIS KERBER

Christoph Dieter Singer und Lois Kerberhaben in ihrem Kurs »In die Stille gehen«bereits hunderte SeminarteilnehmerInnenin der GEA Akademie in die Technik desZazen eingeführt, im Atmen zu ihren inne-ren Räumen der Stille geführt und gleich-zeitig zu einer umfassenden Wachheitverholfen. In der Stille der Waldviertler Se-minarräume wechseln dazu kurze Impulseund Anleitungen mit Übungen im Sitzenund Gehen. Einfache Yogaübungen unter-stützen beim Sitzen. Alle zugänglichen Ebe-nen werden miteinbezogen, um der Stilleihr volles Potential entfalten zu lassen. ImSeptember werden uns Christoph und Lois»wandernd« in die Stille führen – und zwarin die der wunderbaren Natur des herbst-lichen Waldviertels. Die Stille und die ein-drucksvolle Kraft der Natur werden unshelfen, zur Ruhe zu kommen, frei zu wer-den, das Leben wieder ursprünglich zu erle-ben und Kraft für unseren Alltag zu tanken.Dieses Wochenende soll eine Verbindungschaffen zwischen innerer und äußerer Be-wegung, zwischen dem »zur Ruhe kom-men« und dem »auf dem Weg sein«, zwi-schen dem »Alleinsein« und dem »Leben inder Gemeinschaft«. Herzlich willkommen inder Stille – zum Zazen und/oder zum medi-tativen Wandern! Mehr Informationen zudiesen Kursen auf www.gea.at/akademie

Termine Stille ( 1 ) FR 16. Februar, 19.30 Uhr,bis SO 18. Februar 2018, 13 Uhr ( 2 ) FR 23. November, 19.30 Uhr, bis SO 25. November 2018, 13 UhrTermin Zen und Wandern FR 31. August,19.30 Uhr, bis SO 2. September 2018, 13 Uhr

Kursbeitag 120,– pro Kurs, nach eigenerWertschätzung auch gerne mehr.

23MODERN TIMESErste Schritte im Umgang mit der StrickmaschineKursleitung: VERONIKA PERSCHÉ

Lust auf Muster, die mit der schnellen Tex-tiltechnik des Maschinenstrickens ganz ein-fach umsetzbar sind? Veronika Persché istGold- und Silberstickerin und Profi auf derStrickmaschine. Sie will euch in diesem Kursdie Scheu vor der Technik nehmen undeuch auf der Strickmaschine step by stepdie Handhabung der Maschine zeigen. Umes mit dem GEA-Firmengrundsatz Nr. 1 zusagen: Willkommen zum »Scheiss di netaun vor der Technik einer Strickmaschine«-Seminar in der GEA Akademie! Mehr Infosund Termine auf www.gea.at/akademie

Termine ( 1 ) FR 1. Dezember, 19 Uhr, bis SO3. Dezember 2017, 13 Uhr ( 2 ) FR 9. März, 19 Uhr bis SO 11. März 2018, 13 UhrKursbeitag 160,– Materialbeitrag 40,–

TASCHENWORKSHOPLedernähkunst in alter indigener TraditionKursleitung: TERESA DISTELBERGER

Lederteile mit Lederschnüren zu vernähen,hat Teresa in Mexiko gelernt. Ein Jahr langnähte sie an Stränden und Plätzen auf Bestellung Taschen von Hand. Teresa ver-steht es, diese alte indigene Kulturtechnikmit pfiffigem Design zu kombinieren. Andiesem Wochenende lernt ihr Schritt fürSchritt mit dieser alten Kulturtechnik eureur-eigenste Tasche herzustellen – 100 %hand made, ganz ohne Nähmaschine. MehrInformationen auf www.gea.at/akademie

Termine ( 1 ) FR 2. März, 16 Uhr bis SO 4.März 2018, 15 Uhr ( 2 ) FR 15. Juni, 16 Uhrbis SO 17. Juni 2018, 15 UhrKursbeitag 160,– pro KursMaterialbeitrag 70,– pro Kurs

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FENSTER ZUR UTOPIE»Sie ist am Horizont«, sagt Fernando Birri.»Ich mache zwei Schritte auf sie zu, sieentfernt sich zwei Schritte. Ich gehe zehnSchritte, und der Horizont rückt zehnSchritte von mir ab. Und wenn ich noch so weit gehe, ich werde sie nie erreichen.Wozu taugt die Utopie? Dazu taugt sie:damit wir gehen.«EDUARDO GALEANO, Wandelnde Worte

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( 1 ) WORTSCHÄTZE( 2 ) RUHESTÖRUNG – Biografiepoesie ( 3 ) SOMMERSCHREIBZEITKursleitung: BRIGITTA HÖPLER

In den Wort-Seminaren mit Brigitta geht'sum’s Schreiben, genauer um die Lust amSchreiben. Mit Einfällen und Worten spie-len, herumfliegende Ideen festhalten, Alteslos werden, Neues entdecken. »Ein Schreib-seminar bei Brigitta Höpler verspricht, dassendlich geschrieben wird, was man immerschon aufschreiben wollte oder sollte«, hat eine Seminarteilnehmerin der »Wort-schätze« einmal gesagt und es damit aufden Punkt gebracht. Bei »Ruhestörung –ein biografischer Handlungsspielraum«geht's explizit um Biografiepoesie. Brigittaversteht die »Ruhestörung« als Kunst derSelbstreflexion und nicht als Schreibsemi-nar. Ihr bekommt Impulse und viel Raumfür Begegnungen mit euch selbst und wer-det Möglichkeiten finden, das eigene Lebenoder besondere Teile daraus zu betrachtenund zu bedenken. In den 5 Sommer-Schreib-tagen gibt es Schreibzeit de luxe, um einengemeinsamen Textraum entstehen zu las -sen. Viel Zeit und Gelegenheit also, mitSprache spielerisch zu experimentieren.Mehr Informationen zu allen 3 Kursen undweitere Termine mit Brigitta gibt es imInternet auf www.gea.at/akademie

Termin Wortschätze FR 8. Dezember, 19 Uhrbis SO 10. Dezember 2017, 13 UhrTermin Ruhestörung – Biografiepoesie alsKunst der Selbstreflexion FR, 16. Februar, 19 Uhr bis SO 18. Februar 2018, 13 UhrKursbeitag 160,– pro KursTermin 5 Tage Sommer-Schreibzeit FR 23.Juli, 19 Uhr bis SO 27. Juli 2018, 13 UhrKursbeitag 320,–

TRÄUME SIND BRIEFE AUS DEM INNERENTraumseminar mit UTE KARIN HÖLLRIGL

Für mich (Heini) geht ein Traum in Erfül-lung, dass Ute Karin Höllrigl bei uns in derGEA Akademie ein »Traumseminar« haltenwird. Es war ein Sonntag, als ich ihr in derRadiosendung »Menschenbilder« zuhörendurfte. Anschließend war ich den ganzenTag ein bisschen verzaubert, weil sie mit so einer Warmherzigkeit und Tiefe von denTräumen sprach, dass ich unwillkürlich anmeine eigenen denken musste. Sie sagte esso schön: »Träume sind Briefe aus dem In-neren«. Seit dieser ersten Ankündigung derPsychoanalytikerin und Traumexpertin UteKarin Höllrigl in der GEA Akademie habensich viele auf den lebenslangen Weg zuihrem »Selbst« gemacht. Menschheits -umspannend finden wir diesen Weg in derKunst, der Philosophie, der Religion, denMärchen und individuell in unseren Träu-men. Ute Karin Höllrigl, die große Botschaf-terin der Träume, wird an diesem Wochen -ende die Übersetzerin unserer »Briefe ausdem Inneren« sein. Mit ihrer Hilfe werdenwir die sinnvoll ergänzenden Aussagen un-serer Träume als wertvolle Hinweise ver -stehen und gestalten lernen. Herzlich will -kommen, ihr TräumerInnen, zu diesemtraumhaften Wochenende in der GEA Akademie! Mehr Informationen zu diesemKurs und weitere Termine im Internet aufwww.gea.at/akademie

Termin FR 23. Februar, 18 Uhr bis SO 25. Februar 2018, 14 UhrKursbeitag 180,–

DIE PFEIFEN LASST HÖRENBlockflötenseminar mit FLORIAN HUBERund RUTH BRUCKNER

Für viele ist die Blockflöte »der« Einstieg indie Musik. Die Wenigsten machen sie sich,wie Florian und Ruth, zum Beruf. Gemein-sam mit den beiden Blockflötenprofis wer-det ihr an diesem Wochenende kleinereund größere Ensembles erarbeiten. Es gehtnicht darum, »perfekt« zu spielen, vielmehrsoll mit unterschiedlichem technischen Können, möglichst im Sinne »aller« Musik-geschmäcker lustvoll geflötet werden. Herz-lich willkommen zu diesem klingenden,pfeifenden Wochenende in Schrems! MehrInfos und Termine zu diesem Kurs aufwww.gea.at/akademie

Termin FR 9. März, 19 Uhr bis SO 11. März2018, 13 Uhr Kursbeitag 160,–

DUDELNDudel- und Stimmworkshop für Anfänger Kursleitung: AGNES PALMISANO

Agnes Palmisano hat sich dem Wiener Dudler, einem Koloraturjodler des 19. Jahr-hunderts, verschrieben. Dudeln ist so etwasähnliches wie Jodeln auf Wienerisch, ist einAusloten der stimmlichen Möglichkeiten,ein Spiel mit Klängen, Farben, Emotionen.Eine Achterbahn für den Geist und dieStimmbänder ... und gehört als fast verges-sene musikalische Tradition seit 2011 zumimmateriellen Kulturerbe der Unesco. MehrInformationen und weitere Termine zu diesem Kurs auf www.gea.at/akademie

Termin FR 9. März, 19 Uhr bis SO 11. März2018, 13 Uhr Kursbeitag 160,–

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THANK YOU FOR FLYING Partnerakrobatik mit Yoga-ElementenKursleitung: ALMA GALL und DANIELA STAUDINGER

Sanft und spielerisch werden euch Almaund Daniela an diesem Wochenende in dieWelt der Partnerakrobatik und des Yoga ein-führen und euch wortwörtlich abhebenund »fliegen« lassen. Zu den akrobatischenÜbungen werden euch die beiden Power-frauen ergänzend mit Elementen ausHatha-Yoga, Nuad-Thai Massage, Medita-tion, Lachyoga und Improvisationsspielenvertraut machen. Herzlich willkommen zumpersönlichen Höhenflug in der GEA Akade-mie. Mehr Infos: www.gea.at/akademie

Termin FR 16. März, 19 Uhr bis SO 18. März 2018, 13 Uhr Kursbeitag 160,–

DIE KRAFT DES LACHENS – LACHYOGAKursleitung: ANTÓN NOTHEGGER

Kinder lachen pro Tag 150 mal, Erwachsenenur mehr 6 mal. Schade eigentlich. Aber lachen kann man (wieder)erlernen. Je öfterman lacht, desto leichter geht es. Antón Nothegger ist als zertifizierter Trainer fürLachyoga ein »professioneller Lacher«. Lachyoga ist eine Art Lachtraining, dasgrundloses Lachen mit Yoga-Atemtechniken,einfachen Körperübungen und spieleri-schen, pantomimischen Bewegungen kom-biniert. Herzlich willkommen zum »Happylaughter« in der GEA Akademie. Mehr Infoszu diesem Kurs auf www.gea.at/akademie

Termin FR 23. Februar, 19 Uhr, bis SO 25. Februar 2018, 13 Uhr Kursbeitag 160,–

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Der Wahlspruch sollte nicht sein: Vergebteinander, sondern eher: Versucht, einanderzu verstehen. EMMA GOLDMAN

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SELBSTVERSORGUNG AUS DEM BIOGARTENKursleitung: ANDREA HEISTINGER

Andrea Heistinger ist super-kompetent inSachen Garten und Pflanzen und weiß auf(fast) alle Gartenfragen dank ihres hervor -ragenden Fachwissens als Biologin undFachbuchautorin die passenden Antworten.In ihren Seminaren werdet ihr ausreichendGelegenheit haben, an ihrem großen Wis-sensschatz teilzuhaben An diesem Wochen -ende werdet ihr besprechen, welches Ge -müse, Obst, Kartoffel und Kräuter sich fürdie Selbstversorgung eignen. Wie maneinen guten Weg zwischen Vielfalt und be-währten Sorten findet und welche Sortensich für welche Methoden der Haltbarma-chung (Pestoverarbeitung, sauer einlegen,trocknen ... ) eignen. Aber es geht auch umFragen wie zum Beispiel nach der rich tigenGröße des Gartens, um damit aus reichendObst und Gemüse für Familie und/oderFreunde ernten zu können. Wie stellt manguten Kompost und Wurmhumus her? Wiewird der Boden von Jahr zu Jahr nicht nurfruchtbarer, sondern auch mit immer weni-ger Aufwand ertragreicher? Welche Formenvon gemeinschaftsgetragener Selbstversor-gung können die Selbstversorgung sinnvollergänzen? All das und noch viel mehr –herzlich willkommen, ihr GärtnerInnen, zu diesen super-lehrreichen Wochenendenin Schrems. Mehr Informationen im Netzauf www.gea.at/akademie

Termin ( 1 ) FR 13. April, 19 Uhr bis SO 15.April 2018, 13 Uhr ( 2 ) FR 28. September, 19 Uhr, bis SO 30. September 2018, 13 UhrKursbeitag 160,– pro Kurs

LET’S DANCETanzwochenende mit YUKIE KOJI

Die immer strahlende Yukie hat in Japanund Monaco Tanz studiert. Ihr Ansatz istimmer ein spielerischer. Das können Bewe-gungsmuster aus der Kindheit, bis hin zuAbläufen und Choreographien aus dem zeit-genössischen Tanz sein. Improvisation stehtdabei im Vordergrund und jede/r von euchwird von Yukie bei ihrer/seiner persön-lichen Tanz- und Bewegungsfähigkeit ab -geholt. Ihr müsst für dieses sehr cooleTanzseminar keine tänzerischen Vorkennt-nisse mitbringen. Mehr Infos zu diesemKurs auf www.gea.at/akademie

Termin FR 2. März, 19 Uhr bis SO 4. März 2018, 13 Uhr Kursbeitag 160,–

UKE-MUKE UKULELE KURSKursleitung: MICHAEL ROSELIEB

Michael Roseliebs Repertoire für die Uku -lele reicht von den Beatles bis zu U2. Ihrbraucht für diesen Kurs keine Vorkenntnisseim Ukulele-Spiel. Basisbegriffe der Harmo-nielehre wird euch der Michael erklärenund einfache Akkorde werdet ihr mit ihmüben. Greta Garbo freut sich auch und hatversprochen, im Himmel mitzuspielen. Weitere Informationen zu diesem Kurs aufwww.gea.at/akademie

Termin FR 27. April, 19 Uhr, bis SO 29. April2018, 13 Uhr Kursbeitag 160,–

10 % des Kurshonorars gehen an unsereProjekte in Tanzania, Äthiopien und Kenia.

PERMAKULTUR – das gute Leben ist möglichPermakultur als LebenseinstellungKursleitung: MARKUS BOGNER

Eines ist klar: nach diesem Seminarwoche-nende bist du sicher kein perfekter Selbst-versorger, der Bier brauen, Seifen sieden,Schnaps brennen und Wolle spinnen kann.Was aber auch klar ist: du wirst dein Lebennach diesem Wochenende ein Stück mehrin die eigene Hand nehmen wollen. MarkusBogner bewirtschaftet eine kleine Bio-Land-wirtschaft mit Hofladen und Buschen-schank. Er sieht in der Permakultur eineGrundhaltung, eine Lebenseinstellung, inder möglicherweise die Lösung für die gro-ßen und kleinen Probleme unserer Zeit undunserer Gesellschaft schlummert. Permakul-tur als Schlüssel zum guten Leben. Markusspannt den Bogen weit, von Einblicken indie Lebensmittelproduktion unserer globa-len Welt, über ethische und soziale Aspekteguter Lebensmittel, Möglichkeiten einer so-lidarischen Landwirtschaft bis hin zur Bieneund zum »guten Boden« als Grundlageallen Lebens. Es geht ihm an diesem Wo-chenende darum, gemeinsam mit uns Visi -onen und Träume zu wecken und in jederund jedem von uns ein kleines Feuer undneue Ideen zu entfachen. Letztendlich geht’s aber, wie so oft im Leben, einfachum’s TUN. Welche Bereiche der Selbstver-sorgung du in der Folge in Angriff nimmstund in welcher Reihenfolge, entscheidestganz alleine du. Mehr Informationen undweitere Termine zu diesem Seminar aufwww.gea.at/akademie

Termine ( 1 ) FR 13. April, 19 Uhr, bis SO 15.April 2018, 13 Uhr ( 2 ) FR 5. Oktober, 19 Uhr, bis SO 7. Oktober 2018, 13 UhrKursbeitag 160,– pro Kurs

TROTZDEM Sinn in der Arbeit finden.Viktor Frankls sinn- und werte-orientiertesMenschenbild als KonzeptKursleitung: HARALD PICHLER

Es gibt unzählige Theorien zu Motivations-findung am Arbeitsplatz; häufig unter-schätzt wird dabei aber die Sehnsucht desMenschen nach dem Sinn in seinem Leben.Harald Pichler – er lehrt im Viktor Frankl-Zentrum in Wien – wird in diesem Seminareuren Blick für die zahlreichen Sinn-Mög-lichkeiten am Arbeitsplatz schärfen. Franklssinn- und werteorientiertes Menschenbildwird dabei helfendes Instrument sein. NeueBlickwinkel werden euch Möglichkeiten auf-zeigen, um den Arbeitsalltag trotz Stressund Herausforderungen sinn-erfüllt gestal-ten zu können. Mehr Informationen aufwww.gea.at/akademie

Termin FR 13. April, 19 Uhr, bis SO 15. April2018, 13 Uhr Kursbeitag 160,–

UHRENWERKSTATT Einführung in die Kunstdes UhrmacherhandwerksKursleitung: MICHAEL MÜLLNER

Uhrmachermeister Michael Müllner will derDevise »nicht reparieren, sondern neu kau-fen« mit seiner Uhrenwerkstatt entgegen-wirken. Jede und Jeder wird an diesemWochenende die Schweizer mechanische Taschenuhr Unitas 6497 – ein kleines Wun-derwerk der Technik – zerlegen, reinigen,ölen, zusammenbauen und regulieren, bisdas Uhrwerk wieder tadellos funktioniert.Mehr Informationen und weitere Terminezu diesem Kurs auf www.gea.at/akademie

Termin FR 23. März, 19 Uhr, bis SO 25. März2018, 13 Uhr Kursbeitag 160,–

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Wir sind nicht auf der Erde, um ein Museum zu hüten, sondern um einen Garten zu pflegen, der von Leben blüht und für eine großartige Zukunft bestimmt ist. JOHANNES XXIII

Ein Leben ohne Träume ist wie wie Garten ohne Blumen.CHINESISCHES SPRICHWORT

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Der HummelflugFR, 22. Juni bis SO, 24. Juni 2018(Elgard Schinko)

Portrait-FotografieMO, 5. Februar bis MI, 7. Februar 2018(Werner Bauer)

Im Zeichen der Hormone

FR, 9. Februar bis SO, 11. Februar 2018

(Barbara Aron)

Loslassen. Wie derKopf zur Ruhe kommtFR, 9. März bis SO, 11. März 2018(Mario und Susanne Filzi)

Tango Solo für Fortgeschrittene

DO, 10. Mai bis SO, 13. Mai 2018

(Andrea Tieber und Sigrid Mark)

Die Schule des Sehens

FR, 8. Juni bis SO, 10. Juni 2018(Dieter Manhart)

MEHR AUF > WWW.GEA . AT/AKADEMIE

31GEA Akademie | Kurse 2018Nº 50/17

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Waldviertler WalkingSafari JubiläumstourFR, 11. Mai bis SA, 19. Mai 2018(Weltenwanderer Gregor Sieböck)

NUR MUT ZUM (EIGENEN) HUT!ModistInnenseminar mit PALOMA WEBER

Paloma ist eine super GEA-Schuhverkäufe-rin, das war klar. Was wir aber bis vor kur-zem nicht wussten, ist, dass sie auch ge -lernte Modistin, sprich Hutmacherin ist.Nach den individuellen Wünschen ihrerKundInnen fertigt sie in ihrer kleinen Werk-statt Modellhüte und eigene Hutkreationenvom Feinsten. So viel Talent, darin warenwir uns schnell einig, gehört auch in dieGEA Akademie. Und so werdet ihr mit Pa-loma an diesem Wochenende Gelegenheitbekommen, eure ganz individuelle Kopfbe-deckung zu realisieren. Von der Form überdie Farbe, der Wahl des »Rohlings« bis hinzur Frage Haar- oder Wollfilz oder Stroh-stumpen, könnt ihr eure Entscheidungentreffen. Alles geht ganz genau nach euremKopf: Wie ist die Kopfhöhe, die Randbreite,Linienführung, Schwung, etc. Am Sonntagwird es dann soweit sein: Jede und Jedervon euch wird seinen Hut von der Holzformnehmen und mit dem Futterband für denrichtigen Sitz versehen können. Und dannkann es gut behütet gleich losgehen mitdem Flanieren auf der Chance Elisee(Champs-Élysées??) in Schrems bis Bad Aus-see. Nur Mut zum Hut, ihr HutmacherIn-nen! Mehr Informationen zu diesemSeminar auf www.gea.at/akademie

Termine ( 1 ) FR, 20. April, 19 Uhr, bis SO, 22.April 2018, 13 Uhr ( 2 ) MO, 23. April, 19 Uhr,bis MI, 25. April 2018, 13 Uhr Kursbeitag 160,– pro KursMaterialbeitrag 60,– pro Kurs

KNOPFRAUSCHZWIRNKNOPF-NähworkshopKursleitung: SABINE KRUMP

»Mein Anliegen ist es, das alte Knopfma-cher-Handwerk zu bewahren, weiterzuent-wickeln und zu lehren«, erklärt SabineKrump ihr ganz besonderes Gewerbe. DieGeschichte des Zwirnknopfnähens ist in derFamilie von Sabine Krump fest verankert.Die Mutter stellte schon als Kind mit ihrenGeschwistern und der Großmutter in Heim-arbeit Zwirnknöpfe für einen bescheidenenZuverdienst her. Das Knöpfenähen gehörtedamals in fast jedem ländlichen Haushalteinfach zum Tagwerk. Sabine wird euch andiesem Wochenende in die Kunst desZwirnknopfmachens – so wie sie diesesHandwerk heute lebt – einführen. Superbunt und super kreativ. Aus Metallringenund Zwirn werden euch mit ihrer Anleitungkleine und größere Knopfkunstwerke fürKleider, Taschen, Hüte, Pölster usw. gelin-gen. Vier Bücher hat die Knopfmacherin bereits geschrieben und ihr erstes, mit demTitel »Die Knopfmacherin«, will sie jedem/rKursteilnehmerIn an diesem Wochenendesozusagen zum KnöpflerInneneinstandüberreichen. Herzlich willkommen, ihrZwirnknopfkünstlerInnen, zu diesem tradi-tionsverbundenen Seminar in der GEA Akademie. Mehr Informationen dazu aufwww.gea.at/akademie

Termin FR 20. April, 19 Uhr, bis SO 22. April2018, 13 Uhr Kursbeitag 160,–

AFRICAN DANCEKursleitung: ALIOU DIEME

Aliou Dieme stammt aus dem Senegal. Erstudierte an der Kunsthochschule »MudraAfrique« in Dakar traditionelle und moder -ne Tanzpädagogik, Bewegungsimprovisa-tion und Rhythmus. In Afrika prägen seitjeher Musik, Tanz und Gesang die Kulturund das Alltagsbewusstsein der Menschen.Aliou kombiniert die traditionellen Tänzeund rituellen Gesten der Dörfer Westafrikasmit seinem einzigartigen Tanzstil und setztdamit ein wahres Feuerwerk an Lebens-freude frei. Mehr auf www.gea.at/akademie

Termine ( 1 ) FR 20. April, 19 Uhr, bis SO 22. April 2018, 13 Uhr( 2 ) FR 12. Oktober, 19 Uhr bis SO 14. Oktober 2018, 13 UhrKursbeitag 160,– pro Kurs

ALL YOU NEED IS LOVEDer Heilmittel größtes ist die LiebeKursleitung: LEO SPINDELBERGER und EVA NAGL-PÖLZER

All you need is love ...Wirklich? Naja, zu -mindest sehnen wir uns alle nach Liebe. Inspiriert von dem Satz des Paracelsus »DerHeilmittel größtes ist die Liebe« wollen unsLeo (er ist TCM-Arzt und unser Betriebsarztin den Waldviertler Werkstätten) und Eva(sie ist Beraterin und Coach) in diesem Se-minar mit der Heilkraft der Liebe und ihrenverschiedenen Ausdrucksformen ver trau -t(er) machen. Wie gelingt es uns, unsereLiebesspeicher immer wieder aufzufüllen?Love is in the air – in der GEA Akademie.Mehr darüber auf www.gea.at/akademie

Termine FR 4. Mai, 19 Uhr, bis SO 6. Mai 2018, 13 Uhr Kursbeitag 160,–

Das beste Versteck für die Dummheit ist die Bildung.WILFRIED SCHEUTZEs gibt keine freie Gesellschaft ohne Stille,

ohne einen inneren und äußeren Bereichder Einsamkeit, in dem sich die individuelleFreiheit entfalten kann. HERBERT MARCUSE

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34 * in ÖSTERREICH1010 WIEN, Himmelpfortgasse 26, +43/1/5121967

1070 WIEN, Kirchengasse 22 (Schuhtrafik), +43/1/5225570

1080 WIEN, Lange Gasse 24 (Schuh), +43/1/4083626

1080 WIEN, Lange Gasse 31 (Möbel), +43/664/88504016

1210 WIEN, Am Spitz 2 (Schuhtrafik), +43/1/2700810

2700 WR. NEUSTADT, Bahngasse 18, +43/2622/23687

2340 MÖDLING, Pfarrgasse 4, +43/2236/860048

2500 BADEN, Erzherzog Rainer Ring 3, +43/2252/890336

3100 ST. PÖLTEN, Schreinergasse 5, +43/2742/28577

BALD 3300 AMSTETTEN, Linzer Straße 2, [email protected]

3430 TULLN, Frauentorgasse 9, +43/2272/66701

3500 KREMS, Untere Landstraße 47, +43/2732/98267

3943 SCHREMS, Niederschremserstraße 4 b, Waldviertler Werkstätten, +43/2853/76503

4020 LINZ, Graben 25, +43/732/776606

4400 STEYR, Leopold Werndl Straße 46, +43/7252/75931

4560 KIRCHDORF/K. Hauptplatz 4, +43/7582/51045

4600 WELS Stelzhamerstraße 13, +43/7242/890165

4690 SCHWANENSTADT, Stadtplatz 47, +43/7673/3619

4910 RIED IM INNKREIS, Roßmarkt 26, +43/7752/20412

5020 SALZBURG, Schrannengasse 12, +43/662/877266

5441 ABTENAU, Markt 113, +43/6243/3644

6020 INNSBRUCK Anichstraße 22, +43/512/582829

6300 WÖRGL Kom. Martin Pichler Str. 21, +43/5332/22022

6830 RANKWEIL, Dr. Griss-Straße 1, +43/5522/43752

6850 DORNBIRN, Schulgasse 1, +43/5572/28494

7000 EISENSTADT, Beim alten Stadttor 6, +43/2682/98262

7400 OBERWART, Wienerstraße 3, +43/3352/31160

8010 GRAZ, Sackstraße 36, +43/316/824982

8020 GRAZ, Griesgasse 4 (Nähe Kunsthaus), +43/316/710787

8200 GLEISDORF, Kernstockgasse 1, +43/3112/62300

8940 LIEZEN, Hauptstraße 17a, +43/3612/24760

9020 KLAGENFURT, 8.-Mai-Straße 12, +43/463/502681

9500 VILLACH, Italiener Straße 14, +43/4242/23782

9900 LIENZ, Messinggasse 18, +43/4852/65382

18 * in DEUTSCHLAND10437, 10623 und 10967 BERLIN 20095 HAMBURG30171 HANNOVER 50677 KÖLN 60316 FRANKFURT/MAIN72070 TÜBINGEN 73525 SCHWÄBISCH GMÜND 78462 KONSTANZ 79098 FREIBURG 80799 MÜNCHEN 81667MÜNCHEN 83043 BAD AIBLING 84028 LANDSHUT88316 ISNY IM ALLGÄU 90403 NÜRNBERG 93047 REGENSBURG

1 * in der SCHWEIZ8001 ZÜRICH, St. Peterhofstatt 11, Tel. +41/44/2114558

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Page 33: t i e hk c i er t s i - GEA Waldviertler · 2017. 11. 3. · Dzevad Karahasan brennstoff-FörderABO 23 steht im Gehen. Vamos.GE GE GE In allen Wahlkämpfen der letzten Zeit ging’s

18 * in DEUTSCHLAND10437 BERLIN, Prenzlauer Berg, Stargarderstraße 59,

+49/30/34394794

10623 BERLIN, Charlottenburg, Grolmanstraße 14/ Ecke Goethestraße, +49/30/34399144

10967 BERLIN, Südstern, Körtestraße 26, +49/30/69565964

20095 HAMBURG, Lilienstraße 11, +49/40/63976-708

30171 HANNOVER, Kleine Düwelstraße 6, +49/511/85645700

50677 KÖLN, Merowingerstraße 10, +49/221/67770303

60316 FRANKFURT/M., Pfingstweidstraße 3, +49/69/94944434

72070 TÜBINGEN, Ammergasse 1, +49/7071/7789258

73525 SCHWÄBISCH GMÜND, Kappelgasse 8, +49/7171/8759656

78462 KONSTANZ, Hussenstr. 31/Ecke Neugasse, +49/172/7222048

79098 FREIBURG, Gauchstraße 21, +49/761/21772612

80799 MÜNCHEN, Amalienstraße 71, +49/89/46227603

81667 MÜNCHEN, Weißenburger Platz 1, +49/89/52032020

83043 BAD AIBLING, Lindenstraße 12, +49/8061/92236

84028 LANDSHUT, Neustadt 496, +49/871/43038585

88316 ISNY IM ALLGÄU, Wassertorstr. 24, +49/7562/8244

90403 NÜRNBERG, Burgstraße 7, +49/911/2029315

93047 REGENSBURG, Wahlenstraße 19, +49/941/64639190

33 * in ÖSTERREICH1010 WIEN 1070 WIEN 1080 WIEN 1080 WIEN 1210 WIEN2700 WR. NEUSTADT 2340 MÖDLING 2500 BADEN 3100 ST. PÖLTEN 3300 AMSTETTEN 3430 TULLN 3500 KREMS3943 SCHREMS 4020 LINZ 4400 STEYR 4560 KIRCHDORF/K. 4600 WELS 4690 SCHWANENSTADT 4910 RIED IM INNKREIS5020 SALZBURG 5441 ABTENAU 6020 INNSBRUCK 6300 WÖRGL 6830 RANKWEIL 6850 DORNBIRN 7000 EISENSTADT7400 OBERWART 8010 GRAZ 8020 GRAZ 8200 GLEISDORF8940 LIEZEN 9020 KLAGENFURT 9500 VILLACH 9900 LIENZ

1 * in der SCHWEIZ8001 ZÜRICH, St. Peterhofstatt 11, Tel. +41/44/2114558

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