Club Dez Internet 2015 · 2015. 12. 22. · Ettore Cella. Ein tibetisches Märchen voller...
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SRF Schwerpunkt:«Märchenhaft»
erlin und Dessau können sich mit vielen
Werken der Avantgarde des 20. Jahrhun-
derts sehen lassen, etwa mit jenen des «Bau-
hauses», der berühmten modernen Schule für
Kunstdesign und Architektur, die Sachlich-
keit und Funktionalität betont. Der SRF Kul-
turclub gibt Ihnen in diesen beiden Städten
Einblicke in die Moderne der Architektur und
der Musik.
KULTURCLUB.CH Dezember | 2015 10
Impressum: KULTURCLUB.CH
ist das monatlich erscheinende
Magazin des SRF Kulturclubs
Redaktion: Sabine Bitter
Layout: BUC AG, Basel
Druck: Schwabe AG, Muttenz
Auflage: 9’000 Exemplare
Gedruckt auf Offsetpapier
Soporset, FSC Mixed
Schweizer Radio und Fernsehen
SRF Kulturclub
Postfach, 4002 Basel
SRF Kulturclub Tel. 061 365 32 95
Veranstaltungsinfo Tel. 061 365 32 31
Kartenbestellungen Tel. 0848 20 10 10
Geschäftsstelle: Marina Nappez
www.kulturclub.ch
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KULTURCLUB.CHDas monatlich erscheinende Magazin des SRF Kulturclubs › www.kulturclub.ch › Dezember 2015
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PLZ/Ort
Tel. (P) Tel. (G)
Name der Begleitperson
Mitgliedernummer E-Mail
Datum/Unterschrift
Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge des Posteingangs berücksichtigt.
Anmeldung von:
HörPunkt Spezial:
Mittwoch, 2. Dezember 2015
«Märchenhaft»
Many Shades of Grimm › «In alten Zeiten, als das Wünschen noch geholfen hat» › «Bruder Lustig» › Programmhinweise › HörPunktReise: Berlin und Dessau › Bartóks «Konzert für Orchester» › Lieder unsterblich machen › «Bethlehem einfach» › Museumstipp
Im Dezember geht es «märchenhaft» zu und her:
Eine ganze Woche lang bietet Radio SRF 2 Kultur den
Hörerinnen und Hörern ein «Tischlein-deck-dich» mit
Märchen. Den Auftakt macht der HörPunkt Spezial
unter dem Motto «Die Welt der Märchen – die Mär-
chen der Welt». Dabei nehmen wir im Programm wun-
dersame Veränderungen vor, und einiges färben wir
märchenhaft ein. Radio SRF 2 Kultur – wie verzaubert.
7 Uhr Märchenlesung «Scheherazade»
Analyse mit der Psychologin Verena Kast
und der Literaturwissenschaftlerin
Ingrid Tomkowiak
8 Uhr Pop-Märchen
Slam-Poetinnen und -Poeten erneuern
einen Popsong
9–10 Uhr «Erzähl doch keine Märchen!»
Der Märchenexperte Eugen Drewermann
und Kinder denken über das Wahre nach
10–12 Uhr «Ein Märchen im Gepäck» (Teil 1)
Migrantinnen und Migranten erzählen.
Dazwischen: Märchensammlungen,
die Furore machten
13–14 Uhr Märchentelefon
Hörerinnen und Hörer rufen an
und wünschen sich ihr Lieblings-
Märchenmotiv.
Live-Improvisationen von Rapper Greis,
Schlagzeuger Julian Sartorius und
Klarinettist Ernesto Molinari
14–16 Uhr «Ein Märchen im Gepäck» (Teil 2)
Migrantinnen und Migranten erzählen.
Dazwischen: Märchensammlungen,
die Furore machten
17.15 Uhr Märchenlesung
18–19 Uhr «Erzähl doch keine Märchen!»
Der Märchenexperte Eugen Drewer-
mann und Kinder denken über das
Wahre nach (W)
20 Uhr Hörspiel: «Timegünden und das
wunscherfüllende Juwel» von
Ettore Cella. Ein tibetisches Märchen
voller buddhistischer Weisheit
21–22 Uhr Musik unserer Zeit:
Die Dirigentin Graziella Contratto
über Schneewittchen und andere
Märchen, die den heutigen Kompo-
nisten den Kopf verdrehen
22–24 Uhr Neue Musik im Konzert:
Märchenhaftes
Mindest-/Maximalbeteiligung: 14/22 Personen
Hinweise: Es gelten die «Allg. Reise- und Vertrags-bestimmungen der Cultours GmbH». Alle Reisendenmüssen über gültige Ausweispapiere verfügen. Pro-gramm-, Spielplan- und Besetzungsänderungenausdrücklich vorbehalten. Der Vorverkauf (Philhar-monie Berlin, Theater am Schiffbauerdamm) warzum Zeitpunkt der Drucklegung noch nicht offen,es konnten somit noch keine Karten verbindlichreserviert werden.
Eingeschlossene Leistungen: > Direkte Linienflüge mit SWISS von Zürich
nach Berlin-Tegel und retour (Economy-Klasse, inkl. Taxen und Gebühren)
> 2 Übernachtungen/Frühstücksbuffet im 4*-Hotel «Maritim proArte» in Berlin-Mitte
> 2 Übernachtungen/Frühstücksbuffet im 4*-Hotel «Radisson Blu» im Zentrum von Dessau
> Alle Transfers, Eintritte und Führungen sowie 5 Mahlzeiten inkl. Getränke
> Eintrittskarten für alle Veranstaltungen (gemäss Programm)
> Begleitung der Reise durch Jakob Knaus und Béatrice Zbinden, Cultours GmbH
Pauschalpreis pro Person:
CHF 2’430.− im DoppelzimmerZuschlag Doppelzimmer zur Alleinbenüt-zung: CHF 140.–
Anmeldeschluss: 31. Dezember 2015,danach auf Anfrage
Dank der vom deutschen Architekten WalterGropius (1883–1969) entworfenen «Meister-häuser» (UNESCO-Weltkulturerbe) gilt Des-sau heute als die «Stadt des Bauhauses». DieEntwürfe des Bauhauses, das Gropius 1919ursprünglich in Weimar gegründet hatte, ver-einten Kunst und Technik und waren für diemoderne Industriekultur bahnbrechend.
Zur Avantgarde des 20. Jahrhunderts zäh-len nicht nur die Mitglieder des «Bauhauses»,sondern auch die Komponisten Kurt Weill undErnst Krenek sowie der Schriftsteller BertoldBrecht. Der 1900 in Dessau geborene Kompo-nist Kurt Weill floh nach Hitlers Machtüber-nahme 1933 nach New York und wurde zueinem der erfolgreichsten Komponisten amBroadway. Am jährlichen, ihm gewidmetenMusikfest, dem Kurt-Weill-Fest in Dessau,sind jeweils Kompositionen von ihm zu hören.Im kommenden Jahr kommt mit der «Drei-groschenoper» eines seiner Meisterwerke aufdie Bühne.
Dr. Jakob Knaus, Musikwissenschaftlerund ehemaliger Redaktor bei Radio SRF 2 Kul-tur, wird die Reise begleiten und Sie mit denzur Aufführung gelangenden Werken ver-traut machen.
Luzerner Sinfonieorchester. Foto: Christian Flierl
arbig, prägnant, witzig, voller tänzeri-
scher Rhythmen und volksmusikanti-
scher Melodien, aber auch düster, dunkel und
geheimnisvoll – Béla Bartóks «Konzert für
Orchester» gehört zu seinen populärsten
Stücken. Der Streifzug ermöglicht es, die
Generalprobe des Gemeinschaftskonzerts
der Jungen Philharmonie Zentralschweiz und
dem Luzerner Sinfonieorchester (LSO) zu
besuchen und an der öffentlichen Diskothek
Béla Bartóks «Konzert für Orchester» teilzu-
nehmen.
Museumstipp: Museum Rietberg, Zürich
3000 Jahre chinesische Schriftkunst
SRF Kulturclub-Mitglieder können den Museums-
Jahrespass mit einer Ermässigung beziehen.
Erwachsene: CHF 140.– (statt CHF 166.–)
Erwachsene plus: CHF 170.– (statt CHF 199.–)
Familien: CHF 260.– (statt CHF 288. –)
(zuzüglich CHF 4.– Bearbeitungsgebühren)
Bestellung: www.museumspass.ch mit dem Vermerk
«Mitglied SRF Kulturclub» oder Tel. 061 365 32 95.
Auch wer chinesische Schriftzeichen nichtlesen kann, spürt ihre magische Aura undlässt sich von ihrer Schönheit begeistern.
Die Ausstellung «Magie der Zeichen –3000 Jahre chinesische Schriftkunst» lädtein, die vielfältigen Bedeutungsebenen vonSchrift und Schriftkunst in China zu erkun-den, und spannt dabei einen Bogen von denfrühesten Zeugnissen bis zur zeitgenössi-schen Kunst. Sie erzählt von Botschaften anden Himmel und der Machtdemonstrationauf Erden, von religiöser Hingabe und indi-vidueller Ausdruckskraft, von mythischenKulturbringern und historischen Vorbildern.
… Zudem erhält man Antworten auf diehäufigsten Fragen zur chinesischen Schriftund kann das Pinselschreiben selber aus-probieren.
Ausstellung bis 20. März 2016
Museum RietbergGablerstrasse 15, 8002 ZürichTel. 044 415 31 31www.rietberg.ch/schriftkunst
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr Mittwoch 10 bis 20 UhrMontag geschlossen
Reise nach Berlin und Dessau
Mittwoch bis Sonntag, 2. bis 6. März 2016
Streifzug nach Luzern
Bartóks «Konzert für Orchester»
Wie schreibt einer, krank, einsam und am Endeseines Lebens, eine solch kraftvolle Musik? Derwortkarge, komplizierte und kompromissloseMann besteigt 1940 mit seiner Frau das Schiffund verlässt Europa. Mit dem «Räuber- undMördersystem» der Nazis will er nichts zu tunhaben. Den Rassen-Fragebogen der WienerAutorenschutzgesellschaft weigert er sich aus-zufüllen, hingegen beschwert er sich, dass sei-ne Werke 1936 nicht als «entartete Kunst» ab-gestempelt wurden.
Lange beschäftigt Bartók die Frage, wo er in Freiheit leben kann. Schliesslich wählt er die USA. New York empfängt ihn mit vielVerkehr, Hektik und Grossstadtlärm, der inseine schweigsame Welt einbricht und ihnschmerzt. In der Bronx bezieht das Ehepaareine kleine Wohnung. Anfänglich werden diebeiden noch als Pianisten engagiert, aber ihreanspruchsvollen Programme überfordern dasamerikanische Publikum. Mit einem kleinenForschungsauftrag an der Columbia Univer-sity kann sich Bartók über Wasser halten.
Dann aber erkrankt er an Leukämie, dieGeldsorgen werden noch grösser. Der DirigentSerge Koussewitzky besucht ihn 1943 im
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Das Reiseprogramm
Tag 1: 12.45 Uhr: Flug Zürich–Berlin, Ankunftum 14.15 Uhr. Kurze Stadtrundfahrt, danachZimmerbezug. Abendessen und Theaterbe-such (gemäss Spielplan). Tag 2: Am Morgen «Bauhaus-Tour»: Besich-tigung von Bauten von W. Gropius und M. vander Rohe sowie Besuch des Bauhaus-Archivs.Anschliessend Mittagessen, Nachmittag zurfreien Verfügung. Um 20 Uhr Konzert in der Berliner Philhar-monie: «Le Carnaval romain» von H. Berlioz,Ouverture caractéristique op. 9; H. Dutilleux:«Tout un monde lointain ...», Konzert für Vio-loncello und Orchester; D. Schostakowitsch:Symphonie Nr. 10 e-Moll op. 93. Mitwirkende:Berliner Philharmoniker, M. Jansons (Dirigent)und T. Mørk (Violoncello). Tag 3: Führung durch die Brecht-Weigel-Gedenkstätte. Danach Fahrt nach Dessau undMittagessen. Stadtrundgang und anschlies-send Zimmerbezug. Aperitif und Konzertein-führung. Um 19.30 Uhr Besuch einer konzer-tanten Aufführung der «Dreigroschenoper»im Anhaltischen Theater (Musik: K. Weill undText von B. Brecht). Mitwirkende: H. K. Gruber(Dirigent) und das Ensemble Modern.Tag 4: Führung durch das Bauhaus-Museum,anschliessend Mittagessen. Um 16 Uhr Opern-besuch im Anhaltischen Theater: Auffüh-rung der zwei Kurzopern «Der Diktator» vonE. Krenek und «Der Zar lässt sich photogra-phieren» von K. Weill. Um 21 Uhr Konzertbe-such in der Marienkirche. Auf dem Programm:«Klanghimmel über Berlin» (Werke von E. Kre-nek und K. Weill). Mitwirkende: H. K. Gruber(Dirigent) und das Ensemble Modern.
F
Adventsserie
«Bethlehem einfach»
lle Jahre wieder ist Advent: Weihnach-
ten kommt. Aber: Längst sind nicht alle
Fragen beantwortet, die damit zusammen-
hängen. Woher stammte Jesus wirklich? Aus
Nazareth oder Bethlehem? An diese Orte
knüpfen sich auch Hoffnungstraditionen, sie
sind geradezu theologisches Programm. Was
die Forschung dazu zu sagen hat, das werden
Sie hören in der Adventsserie «Bethlehem
einfach – mit Halt an allen Weihnachtssta-
tionen».
A
Mit Miniaturen über Engel, Nikolaus und Co.will die Fachredaktion Religion von Radio SRFlichtvolle «Aha»-Momente schaffen. «Fürch-tet euch nicht!»: Da braucht sich dann nie-mand mehr vor Engeln zu fürchten, auchwenn sie in unserer Gegenwart ja schon garnicht mehr furchteinflössend daherkommen,sondern als Rauschgold-Engelchen höchstensnoch eine Gefahr für den guten Geschmackdarstellen. Und es könnte einleuchten, zwi-schen dem Coca-Cola-Santa-Claus und demwahren Nikolaus zu unterscheiden. Denn derechte Bischof von Myra war nämlich ein anti-kapitalistischer Street Performer, wie manheute sagen würde, und auch noch Pazifist.
Hinter den Sinn eingestaubter Weih-nachtsfiguren zu kommen, haben wir uns zurAufgabe gemacht, denn da findet sich vielWissens- und Liebenswertes. An der Krippeangelangt, begegnen uns dort neben Ochs und Esel auch der Weihnachtselefant und dieWeihnachtskatze. Wie haben es die beidenbloss dorthin geschafft?
Neue Seiten können Sie als Hörerinnenund Hörer auch am «Kind» entdecken. Das«Kind» verkörpert bis heute Hoffnung aufZukunft. Wie genau aber hat sich die Theolo-
gie des Kindes seit der Antike entwickelt? Die Figur spricht uns bis heute an. Denn: Werbleibt schon gänzlich ungerührt vom seligenBlick des Kindes auf Mariens Arm?
«Freude im Herrn» – dieser Ausspruchgibt der Fachredaktion Religion noch Rätsel
ieder schreiben ist eine Sache. Liederinterpretieren eine andere. Liedern eine
Seele einhauchen, sie «unsterblich» machen,aber nochmals eine ganz andere. Nur wenigeSängerinnen und Sänger stehen auf dieserListe ganz oben. Und noch weniger haben die-ses Kunststück mit einer Vielzahl von Songsgeschafft.
Zufall oder nicht: Drei von diesen ganzGrossen sind 1915 zur Welt gekommen, wür-den in diesem Jahr also 100 Jahre alt. BillieHoliday, Edith Piaf und Frank Sinatra. Ohne sie wäre das populäre Liedgut des 20. Jahr-hunderts nicht das, was es ist: eine Art kollek-tives Unterbewusstsein, vom dem wir alleimmer wieder zehren. Holiday, Piaf und Sina-tra haben zwar selbst nicht Dutzende von herausragenden Songs geschrieben wie etwaein Cole Porter, ein George Gershwin oder einIrving Berlin.
Als Komponisten wären sie wahrschein-lich längst in Vergessenheit geraten. Aber wassie mit Liedern wie «Strange Fruit», «Don’tExplain», «La vie en rose», «Non, je ne regret-te rien», «My Way» oder «Strangers in theNight» gemacht haben, bleibt genauso in unse-ren Köpfen gespeichert wie die Stücke selbst.Ja, es ist quasi untrennbar mit den Liedernverbunden. Sinatra, Piaf oder Holiday wurdenvon Generationen von Sängerinnen und Sän-gern kopiert, paraphrasiert und als Sprung-brett für die eigene Inspiration benutzt.
Selbst Instrumentalisten konnten demsüssen Gift nicht widerstehen und verratendem geneigten Ohr, wo sie die Phrasierungeiner bestimmten Melodielinie herhaben. MilesDavis machte es sogar ganz explizit: «Ich habeviel über Phrasierung gelernt, indem ich mirFrank [...] genau angehört habe.» Es lohnt sichaber ganz gewiss auch heute noch, ihnengenau zuzuhören, ihre Geheimnisse zu erfor-schen oder sich ganz einfach an ihrer singulä-ren Kunst zu erfreuen.
Radio SRF 2 Kultur widmet 2015 diesendrei grossen Songstylisten je eine eigene «JazzCollection». Nach jener über Billie Holiday imFrühling stehen im Dezember die über FrankSinatra und Edith Piaf auf dem Programm.
Peter BürliRedaktionsleiter Jazz Radio SRF 2 Kultur
L
Krippe von Robert Himmelbauer. Foto: landesmuseum.at
Dienstag, 8. Dezember, 21–22 UhrFrank Sinatra
Dienstag, 15. Dezember, 21–22 UhrEdith Piaf
Jazz Collection
Jeweils sonntags ab 29. November 2015 und an Neujahr, 8.08–8.30 Uhr
«Bethlehem einfach – mit Halt an allen Weihnachtsstationen»
Alle Folgen sind auch im Internet nachhörbar: www.srf.ch/sendungen/blickpunkt-religion
Blickpunkt ReligionBauhaus, Brecht und Weill
Die Welt der Märchen – die Märchen der Welt.Schneewittchen. Foto: zVg
Tag 5: Am Vormittag Besichtigung einiger«Meisterhäuser» von W. Gropius. Mittagessenund Transfer zum Flughafen. Um 18.45 UhrRückflug von Berlin nach Zürich, Ankunft um20.10 Uhr.
Meisterhäuser – UNESCO Weltkulturerbe.Foto: Wolfgang Grosse Lieder unsterblich machen
Berliner Philharmonie. Foto: visitBerlin, Scholvien
Krankenhaus und überbringt ihm einenScheck von 500 Dollar als Anzahlung für einWerk, das er bei ihm bestellen möchte. Bartókwehrt ab, denn vielleicht würde er nie mehrkomponieren können. Aber Koussewitzky in-sistiert – und dann geschieht ein medizini-sches Wunder: Bartók erholt sich zunächst. In knapp acht Wochen vollendet er die Parti-tur, wenig später findet die Uraufführung inBoston statt. 1945 stirbt Bartók.
Anmeldeschluss: 5. Januar 2016Der Streifzug ist für Mitglieder des SRF Kultur-clubs kostenlos. Anmeldung mit Talon (sieheSeite 6) obligatorisch.
auf. Ist damit nun «Happiness», religiöseEkstase oder doch eher eine schicklich from-me Freude gemeint? Und warum heisst sieFreude «im» und nicht «am» Herrn? Wir wer-den es für Sie herausfinden, spätestens biszum 1. Januar 2016, wenn unsere Weih-nachtsserie im Blickpunkt Religion mit eben-dieser Freude das Adventsfenster schliesst.
Judith Wipfler, Teamleiterin Fachredaktion Religion Radio SRF 2 Kultur und
Deborah SutterRedaktorin Religion Radio SRF 2 Kultur
Mittwoch, 27. Januar 2016 Jeweils sonntags ab 29. November 2015 und an Neujahr
Bei Reisen des SRF Kulturclubs ist der Abschluss einer Annullations-/Assistancekostenversicherung obligatorisch.
Ich wünsche/wir wünschen entsprechende Unterlagen.
Ich verfüge/wir verfügen über eine eigene Reiseversicherung.
B
Hinweis: Bis am Sonntag, 28. Februar 2016, fin-
det im Vitra Design Museum in Weil am Rhein die
Ausstellung «Das Bauhaus #allesistdesign» statt
(www.design-museum.de).
Montag, 1. Februar, 20–22 UhrSamstag, 6. Februar, 14–16 Uhr (W)
Diskothek zum Thema Béla Bartók
Programm: Individuelle Anreise
9.45 Treffpunkt: Eingang KKL, Luzern
10.00 Generalprobe des Gemeinschaftskonzertsder Jungen Philharmonie und dem Luzerner SinfonieorchesterKatharina Rosenberger (*1971)Uraufführung im Rahmen von «Œuvres Suisses»Erich Wolfgang Korngold (1897–1957) Konzert für Violoncello und Orchester op. 37 Béla Bartók (1881–1945)Konzert für Orchester Sz 116Christian Poltéra, VioloncelloSteven Sloane, Leitung
Individueller Transfer zumTheater «Süsswinkel», Luzern
14.00 Öffentliche Diskothek im Theater «Süsswinkel»Béla Bartóks «Konzert für Orchester» Gastgeberin: Gabriela Kaegi, Musikredaktorin Radio SRF 2 Kultur. Sie diskutiert mit Andrea Bischof, Solo-Oboistin des LSO, und Musikstudierenden der Hochschule Luzern.
Individuelle Rückreise
Avantgarde des 20. Jahrhunderts:
Kulturclub_Dez_Internet_2015_Club_Dez_Internet_2015 26.11.15 15:05 Seite 1
ärchenhaft-musikalisch wird der Er-zählabend am letzten Tag des SRF-
Schwerpunkts. Da bleibt noch ein Märchen zuerzählen. Es beginnt so: «Als unser Herrgotteinmal auf Erden wandelte …» Jesus als Mär-chenfigur? Genau. Das gab es schon vor derRockoper «Jesus Christ Superstar».
Die Gebrüder Grimm haben das Märchen«Bruder Lustig» 1819 in die zweite Auflageder «Kinder- und Hausmärchen» aufgenom-men. Bei ihnen ist der Gegenspieler des Titel-helden der heilige Petrus. In der leicht überar-beiteten Version der deutschen Autorin KarenDuve, die der Neuproduktion von Radio SRFzugrunde liegt, übernimmt Jesus selbst denPart seines Stellvertreters. Dieser Jesus istzwar ein Super-Heiler, aber auch ein Super-Rechthaber und ein Super-Dickschädel. Dochzu guter Letzt überlistet ihn Bruder Lustig,dessen Uniform nicht zufällig an ein Arlecchi-no-Kostüm erinnert.
Sekundiert wird Bruder Lustig dabei voneiner bunten Schar ungewöhnlicher Heldenund vor allem Antihelden aus der grimmschenWelt, darunter von einem Läuschen, einemFlöhchen und einem Türchen, die gemeinsamins Unglück stürzen; einem Mühlstein, einemEi und einer Stecknadel, die mit vereintenKräften Herrn Korbes in den Tod treiben; undes fehlen auch Leberwurst, Blutwurst undBratwurst nicht. Dass Letztere in der Schnau-ze eines Hundes endet, hat sie sich selber zuverdanken, weil sie gefälschte Papiere bei sichträgt. Und die Moral von der Geschichte? Kei-ne. Darum enden die skurrilsten Märchen ausdem Grimm-Fundus auch nicht mit demberühmten Satz «Und wenn sie nicht gestor-ben sind …», sondern ganz lakonisch: «Und dawar alles tot.»
Keine Moral, dafür bezaubernde Musik:Die ghanaisch-schweizerische Vokalkünstle-rin Joy Frempong, die 2015 für den SchweizerMusikpreis nominiert ist, lässt sich inspirierenvon den bizarren Grimm-Märchen, gelesenvon Doris Wolters, Klaus Brömmelmeier undPeter Kner, und improvisiert dazu: mit ihrerwarmen und facettenreichen Stimme, mitihren elektronischen Samples und mit ihrerÜberzeugung, dass, wer Musik macht, immereine Geschichte erzählt.
Anina BarandunRedaktionsleiterin Hörspiel und Satire
KULTURCLUB.CH Dezember | 2015 32 KULTURCLUB.CH Dezember | 2015 KULTURCLUB.CH Dezember | 2015 54 KULTURCLUB.CH Dezember | 2015 6 KULTURCLUB.CH Dezember | 2015
Mchlaraffenland im TV: Die Fülle des SRF-Schwerpunkts «Märchenhaft» nimmt
selbst märchenhafte Ausmasse an. Der «Kulturplatz» blickt nach Ägypten,
wo seit dem Arabischen Frühling auch Frauendie Tradition des Märchen-Singens vor Publi-kum praktizieren. Dies war bis anhin denMännern vorbehalten. Ausserdem trifft die«Kulturplatz»-Moderatorin Eva Wannenma-cher den Regisseur Miguel Gomes, der die por-tugiesische Finanzkrise mit Märchen aus«1001 Nacht» verbindet. Dann: «Der kleinePrinz», das Jahrhundertbuch von Antoine deSaint-Exupéry, das uns lehrt: Man sieht nurmit dem Herzen gut. Wer «Märchen» sagt,kommt um die Gebrüder Grimm nicht herum.Auch 200 Jahre nach dem Erscheinen ihrer«Kinder- und Hausmärchen» machen dieseweltweit noch immer die bekanntesten Ge-schichten in deutscher Sprache aus. Diegrossartige Dokumentation «Brüder Grimm:Märchensammler» zeichnet die Erfolgsge-schichte der beiden Philologen nach. Dazu imSchwerpunkt exzellente Fernsehfilme, die dieWunderwelten der Grimms eindrucksvoll inSzene setzen. Äusserst witzig und spielerischgeht dabei die tschechische Serie «Die Mär-chenbraut» mit dem grimmschen Personalum. Die Serie beginnt mit einem dramati-schen Ereignis im Märchenreich: Der Wolf vonRotkäppchen wird aus Versehen erschossen!Wolf, Raben, Katzen – Tiere treten in den Märchen in unterschiedlichsten Rollen auf.Dem geht «Netz Natur» nach und vergleichtdie europäischen, grimmschen Märchentieremit jenen aus Nordamerika. Da geht es etwaum den Wolf als Freund oder Feind des Men-schen, um den Froschkönig und ausserdemum Reinkarnations- und Verwandlungsmo-tive diesseits und jenseits des Atlantiks.
Linard Bardill und Gardi Hutter erzählenjeden Tag ein eigenes Märchen als Guetnacht-gschichtli – zum Einstieg ins Wunderland derTräume.
Rajan AutzeProjektleiter SRF-Schwerpunkt «Märchenhaft»
S
Mittwoch, 2. DezemberKulturplatz:
Welt der Märchen, 22.25–22.55 Uhr
DOK: Die Brüder Grimm – Märchensammler, 22.55–23.50 Uhr
Donnerstag, 3. DezemberNetz Natur: Wahrheiten über Märchen-Tiere
20.05–21.00 Uhr
Mittwoch, 2. bis Mittwoch, 9. DezemberMärchenfilme jeweils ab 9 Uhr und 14.45 Uhr
Schwerpunkt «Märchenhaft», SRF 1
WORT – PASSAGE
Freitag, 4. Dezember, 20.00–21.00
Hitzige Hexen und Kalter Krieg.
Eine Annäherung an den Brocken
Blocksberg heisst er im Volksmund
und in der Literatur. Auf dem Brocken
in Sachsen-Anhalt tanzten Hexen und
trafen sich Geister. Goethe und Heine
waren fasziniert. Im Kalten Krieg wur-
de der Spuk real: Die Stasi errichtete
dort eine Abhörstation. Und heute?
Annäherung an einen facettenreichen
Berg.
Freitag, 11. Dezember, 20.00–21.00
Menschheitsgeschichte als
Migrationsgeschichte –
Herfried Münkler im Gespräch
Ein Thema beherrscht die Nachrich-
tenlage wie kein anderes: Flüchtlin-
ge, die zu Hunderttausenden nach
Europa drängen. Wir staunen und sind
verunsichert über die vielen Men-
schen aus fremden Kulturen, schwan-
ken zwischen Hilfe und Ablehnung.
Dabei ist die Flucht so alt wie die
Menschheit.
Freitag, 18. Dezember, 20.00–21.00
«Piaf, mon amour»:
Erinnerungen an Edith Piaf
Als Edith Giovanna Gassion am 19. De-
zember 1915 unter ärmsten Verhält-
nissen zur Welt kam, war nicht abseh-
bar, dass sie dereinst unter dem Na-
men Edith Piaf zur Ikone des franzö-
sischen Chansons und ein nationales
Heiligtum werden sollte. Zu ihrem
Begräbnis im Oktober 1963 kamen
schliesslich 40’000 Menschen.
Sonntag, 13. Dezember, 21.00–24.00
«Zwischentöne»
mit Alfred Brendel und
dem Merel-Quartett
Kurze Musikstücke von F. Schubert,
L. van Beethoven, A. Dvořák,
B. Bartók u. a., dazu liest
Alfred Brendel eigene Gedichte
F. Schubert:
Streichquartett G-Dur D 887
Einführung von Alfred Brendel
Konzerte vom 24./25. Oktober 2015
Barocksaal des Klosters Engelberg
(Kammermusikfestival Zwischen-
töne)
Dienstag, 15. Dezember, 22.00–24.00
Mit Wespe, Grille und Pfau:
Das Liedrezital von Silke Gäng (W)
F. Poulenc:
Le bestiaire ou Cortège d’Orphée
E. Poppe: Wespe für Stimme solo
H. Wolf: Ausgewählte Lieder nach
Gedichten von Mörike und Goethe
R. Febel: Der Gesang des Dodo
M. Ravel: Histoires naturelles
Silke Gäng, Mezzosopran
Marco Scilironi, Klavier
Konzert vom 3. September 2015
Lukaskirche Luzern
Donnerstag, 17. Dezember, 20.00–22.00
Die Geigerin Lisa Batiashvili
in der Zürcher Tonhalle
M. Ravel: Schéhérazade.
Ouverture de Féerie
J. Sibelius:
Violinkonzert d-Moll op. 47
J. Brahms: Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 73
Tonhalle-Orchester Zürich
Lionel Bringuier, Leitung
Lisa Batiashvili, Violine
Konzert vom 31. Oktober 2015
Tonhalle Zürich
Anmeldung für:
Reise des SRF Kulturclubs nach Berlin und Dessau
Senden Sie den Talon an: Schweizer Radio und Fernsehen, SRF Kulturclub, Postfach, 4002 Basel.
Ich melde mich/wir melden uns definitiv an für die Reise vom 2. bis 6. März 2016:
Doppelzimmer zur Alleinbenützung
Doppelzimmer
1 Person
2 Personen (Voraussetzung: Paarmitgliedschaft)
1 Person
2 Personen (Voraussetzung: Paarmitgliedschaft)
Mit dem SRF Kulturclub ins Konzert
Ich bestelle/wir bestellen Eintrittskarten für folgende Konzerte:
Konzert 1: «Improvisationen zum Neuen Jahr – Neujahrskonzert»
Samstag, 2. Januar 2016, KKL Luzern
Konzert 2: «Alla Turca»
Freitag, 22. Januar 2016, Stadtcasino Basel
Kategorie 1
Kategorie 2
1 Konzertkarte
2 Konzertkarten
Kategorie 1
Kategorie 2
1 Konzertkarte
2 Konzertkarten
Mittwoch, 9. Dezember, 20.00–21.10 Uhr«Bruder Lustig»
Hörspiel
Mittwoch, 2. DezemberHörPunkt Spezial, Programm Seite 7
Donnerstag, 3. Dezember, 22–24 UhrCH-Musik: Schweizer Komponistenerzählen berühmte Grimm-Märchen
Freitag, 4. Dezember, 9–10 und 18–19 UhrPassage: Hitzige Hexen und Kalter Krieg.
Eine Annäherung an den Brocken
Freitag, 4. Dezember, 20–21 UhrKontext: Hexen und Hexenkult
Samstag, 5. Dezember, 10–11 UhrMusikmagazin:
Wie die Geige zu den Menschen kam
Montag, 7. Dezember, 9–10 und 18–19 UhrKontext: Tatort Märchen.
Eine juristische und medizinische Analyse
Mittwoch, 9. Dezember, 9–10 und 18–19 UhrKontext: Märchen in Politik und Wirtschaft
SRF-Schwerpunkt «Märchenhaft»
Streifzug: Bartóks «Konzert für Orchester» in Luzern
Ich melde mich/wir melden uns definitiv an für den Streifzug am Mittwoch, 27. Januar 2016:
JAZZ COLLECTION
Dienstag, 1. Dezember, 21.00–22.00
Cassandra Wilson
Wilson hat einen weiten musikalischen
Weg gemacht. Ihre dunkle Altstimme
nimmt einen gefangen, sie strahlt Las-
zivität, aber auch Selbstbewusstsein
aus. Und tatsächlich war die Vokalis-
tin fast während ihrer ganzen Karriere
ihre eigene Meisterin. Rund zwei Dut-
zend Alben zeigen die enorme Spann-
weite ihrer Kunst.
LESUNG
Dienstag, 8. Dezember, 15.30–15.50
«Das Märchen von der Rechen-
maschine, die gegen den Drachen
kämpfte» von Stanisław Lem
König Partobon liebt Computer: Je-
den Stein, jeden Baum und jede Mau-
er lässt er mit einem Chip bestücken.
Am liebsten baut er «intelligente»
Waffen. Und weil er sie auch brau-
chen will, erschafft er sich auch einen
Feind: einen Roboterdrachen. Doch
der hat Eigenes im Sinn …
Dienstag, 15. Dezember, 15.30–15.50
«Jakob schläft»
von Klaus Merz (1/4)
Mit dem Blick auf ein Grab beginnt die
Lesung. Der Autor, der dieses Jahr
70 Jahre alt geworden ist, erzählt
vom Tod, vor allem aber vom Leben.
Vom Bruder mit Wasserkopf, der
«Sonne» heisst. Vom Onkel mit neun
Fingern und seiner Harley Davidson.
Vom Radio, das die Welt ins Dorf
trägt.
Dienstag, 22. Dezember, 15.30–15.55
«Jakob schläft» (2/4)
Ein kleines Dorf im Aargauer Wynen-
tal – hier spielt der Roman «Jakob
schläft». Und doch wird hier die gan-
ze Welt vermessen. Wie das mensch-
liche Dasein von Krankheit und Tod
geprägt wird. Aber auch von Liebe,
von Widerspenstigkeit, von Poesie.
Dienstag, 29. Dezember, 15.30–15.55
«Jakob schläft» (3/4)
Der Roman «Jakob schläft» war sein
vielleicht grösster Erfolg. Klaus Merz
ist auch ein begnadeter Lyriker. Und
auch in seinen Erzählungen schafft er
eine eigene Welt voller eigentümli-
cher Poesie. Wo etwa auf einem Grab-
stein «Kind Renz» steht, weil das Kind
noch vor der Taufe verstorben war.
Sonntag, 20. Dezember, 21.00–24.00
Nikolai Rimsky-Korsakov:
Die Nacht vor Weihnachten.
Oper in 4 Akten nach Nikolai Gogol
Russische Staatskapelle Moskau
Chor der Russischen Staatskapelle
Moskau
Valery Polyansky, Leitung
Lyudmila Kuznetsova, Mezzo-
sopran (Solokha)
Oleg Dolgov, Tenor
(Vakula, der Schmid) u. a.
Aufnahme vom 11. März 2014
Svetlanov Halle, Internationales
Haus der Musik, Moskau
Donnerstag, 24. Dezember, 19.00–21.00
En la noche más buena
Weihnachtskonzert mit Werken von
Juan Gutiérrez de Padilla
(ca. 1590–1664)
Ars Longa
Teresa Paz, Leitung
Konzert vom 7. Dezember 2015
Predigerkirche Basel
Sonntag, 27. Dezember, 21.00–24.00
Die Königin der Instrumente
am Lucerne Festival
Von «Veni creator spiritus» bis
zur «Ethnic Toccata»: Drei
Orgelkonzerte vom «Tastentag»
des Piano-Festivals
Elisabeth Zawadke, Orgel
Wolfgang Sieber, Orgel
Joseph Sieber, Klavier
Alexander Fierz, Schlagzeug
Dario Seiler, Schlagzeug
Franz Schaffner, Orgel
Konzerte vom 22. November 2015
KKL Luzern
Diese Angebote berechtigen nicht zur Rückgabe oder zum Umtausch bereits bestellter Karten. Zwischenverkauf vorbehalten.Anmeldeschluss: 18. Dezember 2015 (Konzert 1) und 4. Januar 2016 (Konzert 2).
In Zusammenarbeit mit dem Luzerner Sinfonieorchester und dem Collegium Musicum Basel bietet Ihnen
der SRF Kulturclub vergünstigte Karten für die folgenden Konzerte an:
Luzerner Sinfonieorchester
James Gaffigan, Chefdirigent
Gabriela Montero, Klavier
W. A. Mozart: – Ballettmusik aus der Oper «Idomeneo»
– Konzert für Klavier und Orchester Nr. 20
d-Moll KV 466
Improvisationen mit Gabriela Montero,
dem Luzerner Sinfonieorchester und dem Publikum
Konzert 2: «Alla Turca»
Freitag, 22. Januar 2016, 19.30 Uhr
Stadtcasino Basel, Musiksaal
Collegium Musicum Basel
Julia Schröder, Violine
Kevin Griffiths, Dirigent (Alla Turca)
J. Haydn: Ouvertüre «L’Incontro improvviso»
W. A. Mozart: – Violinkonzert Nr. 5 A-Dur KV 219
– Ouvertüre «Die Entführung aus dem
Serail»
J. Romberg: Sinfonia alla turca Nr. 4 op. 51
Karten Kategorie 1: CHF 88.– (statt CHF 110.–)
Karten Kategorie 2: CHF 72.– (statt CHF 90.–)
Gabriela Montero. Foto: zVg Julia Schröder. Foto: IMG Artists
Konzert 1: «Improvisationen zum Neuen Jahr –
Neujahrskonzert»
Samstag, 2. Januar 2016, 11.00 Uhr
KKL Luzern, Konzertsaal
(zuzüglich allfälliger Bearbeitungs- und Portogebühren)
Karten Kategorie 1: CHF 64.– (statt CHF 80.–)
Karten Kategorie 2: CHF 56.– (statt CHF 70.–)
(zuzüglich allfälliger Bearbeitungs- und Portogebühren)
RELIGION – PERSPEKTIVEN
Sonntag, 13. Dezember, 8.30–9.00
Das Phänomen Eckhart Tolle
Er liefert keine grosse Show, seine
Inhalte sind simpel und nicht neu –
und dennoch: Der Mann ist so etwas
wie ein spiritueller Superstar. Eckhart
Tolle, ein gebürtiger Deutscher, er-
reicht mit seiner Botschaft ein Millio-
nenpublikum. Was macht ihn derart
attraktiv? Fragen an den Religions-
wissenschaftler und Psychologen Se-
bastian Murken.
Sonntag, 20. Dezember, 8.30–9.00
Das «Haus der Religionen»
in Bern wird einjährig
Vom «Wunder von Bern» war die Re-
de, als im Dezember 2014 das «Haus
der Religionen» im Westen der Stadt
seine Tore öffnete. Lange wollten
viele nicht daran glauben, dass fünf
Religionsgemeinschaften unter ei-
nem Dach zusammenleben können.
Nun blickt die interreligiöse «Wohn-
gemeinschaft» bereits auf ein Jahr
zurück.
Sonntag, 20. Dezember, 9.30–10.30
Evangelisch-reformierter
Gottesdienst aus Zollikon
Nur noch vier Tage bis Heiligabend,
bis am Weihnachtsfest wieder gesun-
gen wird, aus vollen Kehlen: «Euch ist
ein Kindlein heut’ geborn / Von einer
Jungfrau auserkorn / Ein Kindelein, so
zart und fein / Das soll eu’r Freud und
Wonne sein». Der vorweihnachtliche
Gottesdienst stimmt auf die bevor-
stehenden Tage ein.
Freitag, 25. Dezember, 8.30–9.00
Wie viel Engel braucht der
Mensch?
Engel haben zur Weihnachtszeit Hoch-
konjunktur. Sie hängen mit silbernem
Haar am Weihnachtsbaum, verzieren
Lebkuchen und Postkarten und treten
im Krippenspiel auf. Die himmlischen
Boten regen die Fantasie an. Die
Schriftstellerin Eveline Hasler hat sich
ihnen literarisch gewidmet.
Sonntag, 27. Dezember, 8.30–9.00
Essen – die neue Religion?
Essen war lange Zeit kein grosses The-
ma. Heute ist es eine Wissenschaft
und vielleicht mehr noch: Religion? Ist
das Menü auch wirklich gesund? Ist es
ökologisch vertretbar? Kam es ethisch
zustande? Veganer zum Beispiel füh-
len sich moralisch überlegen. Essen ist
heute Lebensstil und schafft sogar
Identität.
Cassandra Wilson. Foto: Mark Seliger
pätestens dann, wenn die Tage kürzer unddie Nächte länger werden, wenn erst Frost
und später Schnee den Boden überziehen, istMärchenzeit. Und mit ihr die Zeit der Wunder:«In alten Zeiten, als das Wünschen noch gehol-fen hat» – viele Märchen beginnen mit diesemSatz. Er ist mein Lieblingssatz. Denn er be-schwört eine Zeit herauf, die anders war als dieunsere, in der andere Gesetze galten.
Als Kind hörte ich darin ein Versprechen:In dieser fremden Welt waren die Guten gutund die Bösen böse. Sie zu erkennen war ein-fach: Die Schönen waren reinen Herzens, unddie Hässlichen führten Arges im Schilde. Esgab Hexen und Zauberer, Ungeheuer undKobolde. Tiere sprachen wie Menschen, undniemand wunderte sich. Und es gab ebenWünsche. Stets drei an der Zahl, gewährt unddann erfüllt von einer Fee. Ich war unter mei-nen Geschwistern die Jüngste – auch dasziemlich märchenhaft, denn meist waren diejüngsten der Geschwister jene, die am Ende dieHelden waren.
Doch es gab auch den finsteren Wald. Der war unheimlich. Ich wäre nie wie Rotkäpp-chen allein losgezogen, nur um der Grossmut-ter Kuchen und Weinzu bringen. Oder wiedie schöne Wassilis-sa, die wegen einesLichts zur Baba Jagain den schwärzesten Wald gehen musste.Überhaupt, ihr Hexenhaus: Es war umgebenvon einem Zaun aus Menschenknochen, aufdenen Totenschädel steckten. Nachts leuchte-ten ihre Augen grün. Sie brannten weiter bisin meine dunkelsten Träume hinein.
Dieses Märchen wurde zu meinem Nacht-mahr, ein veraltetes Wort für Albtraum. Wieauch im englischen «nightmare» steckt darindie Mär, die Nachricht. Die Mär ist die grosseSchwester der kleinen Mär, des Märchens. Die-ses ist so alt wie die Menschheit – Märchen sindeine der ältesten Textformen, die mündlichüberliefert wurden. In allen Kulturkreisen fin-det man sie.
Doch ein Märchen ist mehr als eine Ge-schichte. Laut Definition ist es ein Text, dervon wundersamen Begebenheiten erzählt.Fantastische Elemente kommen vor, Fabel-wesen und mythische Gestalten. Meist gilt es,eine schier unmögliche Aufgabe zu lösen.
Dieses Muster ist die Quest, die Heldenrei-se. Bereits in Höhlenzeichnungen der Steinzeitfindet man solche Motive: Der Held geht los,besteht Abenteuer und kehrt heil zurück. Waser erlebt hat, erzählt er weiter und schmücktes aus. Andere berichten ebenfalls davon.Dabei wird der erklommene Berg höher, diealte Frau buckliger, das Biest bedrohlicher. Der Wind in den Bäumen wird zur Stimme,
der Schatten des Vogels nimmt Menschenge-stalt an.
Ob den Märchen ein wahrer Kern zugrun-de liegt, ist in der Forschung umstritten. Beiden Volksmärchen kennt man den ursprüngli-chen Autor nicht – wenn es denn einen gege-ben hat. Anders ist es bei den Kunstmärchen:diese haben sich Autorinnen und Autoren aus-gedacht. Hans Christian Andersen ist ein sol-cher Autor. Von ihm stammen Märchen wie«Die kleine Meerjungfrau» und «Die Schnee-königin». Diese Märchen erzählt man immergleich, denn man kann sie ja nachlesen.
Die mündlich überlieferten Volksmärchendagegen haben sich stetig verändert. Damitwar jedoch Schluss, als erste Volkskundler an-
fingen, sie zu sam-meln und aufzu-schreiben. Die be-rühmtesten Samm-ler dabei sind Jacobund Wilhelm Grimm.
Anfangs des 19. Jahrhunderts hatten die Brü-der von den deutschen Schriftstellern ClemensBrentano und Achim von Arnim dazu den Auf-trag bekommen. Fleissig machten sie sich andie Arbeit.
Fündig wurden sie nicht nur beim Volk.Vor allem eine Frau hugenottischer Abstam-mung, die Gastwirtstochter Dorothea Vieh-mann, hat den Brüdern viele Märchen erzählt.1812 war es dann so weit: Die Grimms veröf-fentlichten ihren ersten Band mit Kinder- undHausmärchen. Er umfasste 86 Märchen. Vor200 Jahren, 1815, folgte der zweite Band mit70 weiteren Märchen. Seither gehören die
zu retten. Denn sie ist des Todes, wenn sie denKönig mit ihren Geschichten nicht fesseln undneugierig auf das nächste Märchen machenkann. Sie erzählt von Ali Baba, von seinenvierzig Räubern und vom Kalifen Harun Al-Rashid. Und von Aladin und seiner Wunder-lampe: vom Dschinn, der in der Öllampe wohntund seinem Besitzer drei Wünsche gewährt.
Da sind sie wieder, die Wünsche. Ich hätteauch Rotkäppchen oder anderen Märchenfigu-ren Wünsche gewünscht. Sie begeben sich inGefahr, erleben Schreckliches. Und doch: Siekönnen sich selber retten. Trotz aller Gewaltwissen sich die Hauptfiguren zu helfen. Siestellen sich ihrer Angst und überwinden sie.Märchen sind, so betrachtet, ein Mutmacher inGeschichtenform.
Und das hat mich letztlich getröstet: Wün-sche sind ein mächtiges Mittel für Glück undGelingen. Doch längst nicht das einzige. Diewahre Macht liegt in einem selbst. Wir sindunsere eigene Fee. Ist das nicht märchenhaft?
«Kinder- und Hausmärchen» zu den meistge-lesenen und meistübersetzten Werken derWeltliteratur.
Wer übrigens meint, Märchen seien immeretwas für Kinder gewesen, irrt. Erst durch dieNiederschrift durch die Gebrüder Grimm wur-den die Märchen «kindertauglich». Die beidenVolkskundler haben sie nämlich ziemlichüberarbeitet und zum Beispiel erotische Pas-sagen gestrichen. Natürlich sind die grimm-schen Märchen nicht die einzigen wichtigenSammlungen. Ebenfalls ein Klassiker derWeltliteratur sind die Märchen aus «Tausend-undeiner Nacht». Die Sammlung hat vermut-
lich einen indischenUrsprung – Forschermeinen, sie gehe aufdas Jahr 250 zurück– und ist dann nach
Persien gelangt. Der Handel mit dem Mittel-meerraum hat die Geschichten beeinflusst. Sosind beispielsweise im Märchen «Sindbad, derSeefahrer» griechische Elemente erkennbar –solche aus der «Odyssee». Viele Jahrhundertespäter wurden die Märchen aus «Tausendund-einer Nacht» dann ins Arabische übersetztund teils mit islamischen Motiven versehen.
Ursprünglich waren auch diese Märchennicht für Kinderohren gedacht. Der OrientalistAntoine Galland, der das Werk anfangs des 18. Jahrhunderts ins Französische übersetzteund in Europa populär machte, hatte eroti-sche Passagen entschärft. Zusammengehaltenwerden die Märchen von der Rahmenhand-lung der Scheherazade. Die schöne Frau er-zählt jede Nacht eine Geschichte, um ihr Leben
S
«In alten Zeiten, als das Wünschennoch geholfen hat»
Noëmi Gradwohl, Redaktorin Kunst und Gesellschaft Radio SRF2 Kultur
Die Gutenachtgeschichte von Felix Schlesinger, 19. Jahrhundert. (Öl auf Holz, 29 × 36 cm)Foto: zVg
«Die mündlich überlieferten Volks-märchen haben sichstetig verändert.»
Many Shades of Grimm
KLASSIK – IM KONZERTSAAL
Dienstag, 1. Dezember, 22.00–24.00
Musikalische Szenerien
zwischen Russland und China
M. Jaggi:
Banpo (Œuvre Suisse #13, UA)
W. A. Mozart:
Violinkonzert G-Dur KV 216
I. Strawinsky: Pétrouchka. Scènes
burlesques in vier Bildern (1911)
Sinfonieorchester Basel
Dennis Russell Davies, Leitung
Renaud Capuçon, Violine
Konzert vom 26. August 2015
Stadtcasino Basel
Dienstag, 8. Dezember, 22.00–24.00
Igor Strawinskys zauberhafte
Heldengeschichte
I. Strawinsky:
L’oiseau de feu. Ballett
M. Ravel / P. Boulez: Frontispice
M. Ravel:
Klavierkonzert für die linke Hand
P. Boulez:
Figures – Doubles – Prismes
BBC Symphony Orchestra
François-Xavier Roth, Leitung
Marc-André Hamelin, Klavier
Konzert vom 12. August 2015
Royal Albert Hall, London
(BBC Proms)
Donnerstag, 10. Dezember, 20.00–22.00
Eine Winterreise à la anno 1862
F. Schubert: Die Winterreise D 911
Ergänzt mit Zwischenspielen
von D. Scarlatti, J. S. Bach,
W. A. Mozart, F. Mendelssohn und
Improvisationen
Julian Prégardien, Tenor
Michael Gees, Klavier
Konzert vom 28. November 2015
Festsaal des Klosters Muri AG
Schluss mit «Bruder Lustig»HÖRSPIEL
Samstag, 12. Dezember, 21.00–21.45
«Herr Korbes empfängt –
Abendstunde im Spätherbst»
von Friedrich Dürrenmatt
Der Literaturnobelpreisträger Maxi-
milian Friedrich Korbes residiert in
einem Grandhotel. Nach 22 Krimi-
nalromanen ist er wieder auf Stoff-
suche, als unversehens ein Männlein
vor ihm steht: Fürchtegott Hofer,
pensionierter Buchhalter, Fan und
Opfer in spe. Zum 25. Todestag von
Friedrich Dürrenmatt.
Mittwoch, 16. Dezember, 20.00–20.50
Premiere: «Atlas der abgelegenen
Inseln» von Judith Schalansky
Der Zürcher Thom Luz gehört derzeit
zu den am meisten beachteten Re-
gisseuren auf deutschsprachigen
Theaterbühnen. Sein szenisch-musi-
kalischer Abend «Atlas der abgelege-
nen Inseln» am Schauspiel Hannover
wurde zum letzten Theatertreffen
eingeladen. Jetzt hat er eine Radio-
version erarbeitet.
Mittwoch, 23. Dezember, 20.00–21.00
«Ickelsamers Alphabet»
von Liquid Penguin Ensemble
Vor bald 500 Jahren erschien die ers-
te «Teütsche Grammatica» von Valen-
tinus Ickelsamer. Darin unterweist er
in der subtilen Kunst «die Buochsta-
ben recht nennen (...) und wie man’s
mit den natürlichen Organis und Ge-
rüst im Mund machet». Das Hörspiel
geht solchen Sprachabenteuern spie-
lerisch nach.
Samstag, 26. Dezember, 21.00–22.25
«Alles über Sally» von Arno Geiger
Unzählige Geschichten beschreiben,
warum zwei Menschen auseinander-
gehen. Aber diese Geschichte spürt
der Frage nach, warum zwei – Alfred
und Sally – zusammenbleiben, auch
nach 30 gemeinsamen Jahren. Es ist
ein Abenteuerroman über die Ehe,
erzählt mit souveräner Realistik und
komischer Härte.
Mittwoch, 30. Dezember, 20.00–20.40
«Ich ist ein Zoo» von Birgit Kempker
Ein Herr aus Basel rennt in der Silves-
ternacht durch Berlin. Jahreswechsel
ist angesagt, Silvesterlärm und Bilanz:
Da gibt es Kräfte und Schwächen, Fra-
gen, Gefühle, einen ganzen Zoo von
Innereien. Ein Mensch wird zerlegt
und in immer neuen Kombinationen
wieder zusammengesetzt, und immer
liegt er im Widerstreit mit sich selbst.
Lisa Batiashvili. Foto: zVg
Sinfonieorchester Basel. Foto: Benno Hunziker
«Wünsche sind ein Mittel für Glückund Gelingen.»
STERNSTUNDEN – SRF 1
Sonntag, 20. Dezember, 10.30–11.00
Religion/Film: Unterwegs im
Vatikan. Drei Schweizer im Zen-
trum der Weltkirche
Welchen Zerreissproben die katholi-
sche Kirche ausgesetzt ist, das erle-
ben drei Schweizer jeden Tag in Rom.
Die Reportage begleitet den höchs-
ten Schweizer im Vatikan, Kardinal
Kurt Koch, Botschafter Pierre-Yves
Fux und den Schweizergardisten Ivan
Saric in ihrem Alltag.
MUSIK – SRF 1
Samstag, 26. Dezember, 18.10–19.15
«Schwiizergoofe» singed
mit Orchester
Erstmals präsentieren sich die klei-
nen Chartstürmer «Schwiizergoofe»
mit klassischem Orchester und sin-
gen neben ihren Hits auch klassische
Melodien. Sandra Studer moderiert
und begleitet die Kinder auf ihrem
Abenteuer der ersten Begegnung mit
der Welt des sinfonischen Klangs.
Eine Konzertdokumentation.
«Märchen warennicht für Kinder-ohren gedacht.»
«KONTEXT»-REIHE
2015 – fünf Versuche«Kontext» auf Radio SRF 2 Kulturbeschäftigt sich zum Jahresendeund in der ersten Sendung im neuenJahr mit fünf zentralen Themen desJahres 2015:
Montag, 28. Dezember: Empathie und Mitgefühl
Dienstag, 29. Dezember: Abstinenz
Mittwoch, 30. Dezember: Krieg und Frieden,
Wohlstand und Elend
Donnerstag, 31. Dezember: Stadt-Land-Graben
Montag, 4. Januar: Von wegen Gutes tun!
Jeweils 9–10 Uhr und 18–19 Uhr,online bereits am Vortag ab 18 Uhr
unter www.srf2.ch
Freitag, 25. Dezember, 20.00–21.00
«Wir alle irren!»:
Das undogmatische Kabarett des
Hanns Dieter Hüsch
«Zugucken, zuhören, aufschreiben,
vortragen – das ist das ganze Ge-
heimnis, wie ich es betreibe», sagte
Hanns Dieter Hüsch einmal. Aller-
dings, so der gebürtige Niederrheiner,
versuche er dabei auch immer wieder,
«unzusammenhängende Zusammen-
hänge zusammenzuhängen». Eine
Hommage zum 10. Todestag.
Hanns Dieter Hüsch, 1983. Foto: zVg
Albert Schweitzer. Foto: zVg
Freitag, 25. Dezember, 10.00–10.45
Religion/Film: Halbgott im
Tropenwald. Albert Schweitzers
Lambarene (W)
Vor 100 Jahren verliess der Arzt, Phi-
losoph und Theologe Albert Schweit-
zer das Elsass, um im afrikanischen
Lambarene ein Krankenhaus zu bau-
en. Er wollte «die armen Neger vor
den weissen Raubtieren» schützen,
die Afrika ausbeuteten. Doch Albert
Schweitzer war alles andere als ein
Heiliger.
Kulturclub_Dez_Internet_2015_Club_Dez_Internet_2015 26.11.15 15:05 Seite 2
ärchenhaft-musikalisch wird der Er-zählabend am letzten Tag des SRF-
Schwerpunkts. Da bleibt noch ein Märchen zuerzählen. Es beginnt so: «Als unser Herrgotteinmal auf Erden wandelte …» Jesus als Mär-chenfigur? Genau. Das gab es schon vor derRockoper «Jesus Christ Superstar».
Die Gebrüder Grimm haben das Märchen«Bruder Lustig» 1819 in die zweite Auflageder «Kinder- und Hausmärchen» aufgenom-men. Bei ihnen ist der Gegenspieler des Titel-helden der heilige Petrus. In der leicht überar-beiteten Version der deutschen Autorin KarenDuve, die der Neuproduktion von Radio SRFzugrunde liegt, übernimmt Jesus selbst denPart seines Stellvertreters. Dieser Jesus istzwar ein Super-Heiler, aber auch ein Super-Rechthaber und ein Super-Dickschädel. Dochzu guter Letzt überlistet ihn Bruder Lustig,dessen Uniform nicht zufällig an ein Arlecchi-no-Kostüm erinnert.
Sekundiert wird Bruder Lustig dabei voneiner bunten Schar ungewöhnlicher Heldenund vor allem Antihelden aus der grimmschenWelt, darunter von einem Läuschen, einemFlöhchen und einem Türchen, die gemeinsamins Unglück stürzen; einem Mühlstein, einemEi und einer Stecknadel, die mit vereintenKräften Herrn Korbes in den Tod treiben; undes fehlen auch Leberwurst, Blutwurst undBratwurst nicht. Dass Letztere in der Schnau-ze eines Hundes endet, hat sie sich selber zuverdanken, weil sie gefälschte Papiere bei sichträgt. Und die Moral von der Geschichte? Kei-ne. Darum enden die skurrilsten Märchen ausdem Grimm-Fundus auch nicht mit demberühmten Satz «Und wenn sie nicht gestor-ben sind …», sondern ganz lakonisch: «Und dawar alles tot.»
Keine Moral, dafür bezaubernde Musik:Die ghanaisch-schweizerische Vokalkünstle-rin Joy Frempong, die 2015 für den SchweizerMusikpreis nominiert ist, lässt sich inspirierenvon den bizarren Grimm-Märchen, gelesenvon Doris Wolters, Klaus Brömmelmeier undPeter Kner, und improvisiert dazu: mit ihrerwarmen und facettenreichen Stimme, mitihren elektronischen Samples und mit ihrerÜberzeugung, dass, wer Musik macht, immereine Geschichte erzählt.
Anina BarandunRedaktionsleiterin Hörspiel und Satire
KULTURCLUB.CH Dezember | 2015 32 KULTURCLUB.CH Dezember | 2015 KULTURCLUB.CH Dezember | 2015 54 KULTURCLUB.CH Dezember | 2015 6 KULTURCLUB.CH Dezember | 2015
Mchlaraffenland im TV: Die Fülle des SRF-Schwerpunkts «Märchenhaft» nimmt
selbst märchenhafte Ausmasse an. Der «Kulturplatz» blickt nach Ägypten,
wo seit dem Arabischen Frühling auch Frauendie Tradition des Märchen-Singens vor Publi-kum praktizieren. Dies war bis anhin denMännern vorbehalten. Ausserdem trifft die«Kulturplatz»-Moderatorin Eva Wannenma-cher den Regisseur Miguel Gomes, der die por-tugiesische Finanzkrise mit Märchen aus«1001 Nacht» verbindet. Dann: «Der kleinePrinz», das Jahrhundertbuch von Antoine deSaint-Exupéry, das uns lehrt: Man sieht nurmit dem Herzen gut. Wer «Märchen» sagt,kommt um die Gebrüder Grimm nicht herum.Auch 200 Jahre nach dem Erscheinen ihrer«Kinder- und Hausmärchen» machen dieseweltweit noch immer die bekanntesten Ge-schichten in deutscher Sprache aus. Diegrossartige Dokumentation «Brüder Grimm:Märchensammler» zeichnet die Erfolgsge-schichte der beiden Philologen nach. Dazu imSchwerpunkt exzellente Fernsehfilme, die dieWunderwelten der Grimms eindrucksvoll inSzene setzen. Äusserst witzig und spielerischgeht dabei die tschechische Serie «Die Mär-chenbraut» mit dem grimmschen Personalum. Die Serie beginnt mit einem dramati-schen Ereignis im Märchenreich: Der Wolf vonRotkäppchen wird aus Versehen erschossen!Wolf, Raben, Katzen – Tiere treten in den Märchen in unterschiedlichsten Rollen auf.Dem geht «Netz Natur» nach und vergleichtdie europäischen, grimmschen Märchentieremit jenen aus Nordamerika. Da geht es etwaum den Wolf als Freund oder Feind des Men-schen, um den Froschkönig und ausserdemum Reinkarnations- und Verwandlungsmo-tive diesseits und jenseits des Atlantiks.
Linard Bardill und Gardi Hutter erzählenjeden Tag ein eigenes Märchen als Guetnacht-gschichtli – zum Einstieg ins Wunderland derTräume.
Rajan AutzeProjektleiter SRF-Schwerpunkt «Märchenhaft»
S
Mittwoch, 2. DezemberKulturplatz:
Welt der Märchen, 22.25–22.55 Uhr
DOK: Die Brüder Grimm – Märchensammler, 22.55–23.50 Uhr
Donnerstag, 3. DezemberNetz Natur: Wahrheiten über Märchen-Tiere
20.05–21.00 Uhr
Mittwoch, 2. bis Mittwoch, 9. DezemberMärchenfilme jeweils ab 9 Uhr und 14.45 Uhr
Schwerpunkt «Märchenhaft», SRF 1
WORT – PASSAGE
Freitag, 4. Dezember, 20.00–21.00
Hitzige Hexen und Kalter Krieg.
Eine Annäherung an den Brocken
Blocksberg heisst er im Volksmund
und in der Literatur. Auf dem Brocken
in Sachsen-Anhalt tanzten Hexen und
trafen sich Geister. Goethe und Heine
waren fasziniert. Im Kalten Krieg wur-
de der Spuk real: Die Stasi errichtete
dort eine Abhörstation. Und heute?
Annäherung an einen facettenreichen
Berg.
Freitag, 11. Dezember, 20.00–21.00
Menschheitsgeschichte als
Migrationsgeschichte –
Herfried Münkler im Gespräch
Ein Thema beherrscht die Nachrich-
tenlage wie kein anderes: Flüchtlin-
ge, die zu Hunderttausenden nach
Europa drängen. Wir staunen und sind
verunsichert über die vielen Men-
schen aus fremden Kulturen, schwan-
ken zwischen Hilfe und Ablehnung.
Dabei ist die Flucht so alt wie die
Menschheit.
Freitag, 18. Dezember, 20.00–21.00
«Piaf, mon amour»:
Erinnerungen an Edith Piaf
Als Edith Giovanna Gassion am 19. De-
zember 1915 unter ärmsten Verhält-
nissen zur Welt kam, war nicht abseh-
bar, dass sie dereinst unter dem Na-
men Edith Piaf zur Ikone des franzö-
sischen Chansons und ein nationales
Heiligtum werden sollte. Zu ihrem
Begräbnis im Oktober 1963 kamen
schliesslich 40’000 Menschen.
Sonntag, 13. Dezember, 21.00–24.00
«Zwischentöne»
mit Alfred Brendel und
dem Merel-Quartett
Kurze Musikstücke von F. Schubert,
L. van Beethoven, A. Dvořák,
B. Bartók u. a., dazu liest
Alfred Brendel eigene Gedichte
F. Schubert:
Streichquartett G-Dur D 887
Einführung von Alfred Brendel
Konzerte vom 24./25. Oktober 2015
Barocksaal des Klosters Engelberg
(Kammermusikfestival Zwischen-
töne)
Dienstag, 15. Dezember, 22.00–24.00
Mit Wespe, Grille und Pfau:
Das Liedrezital von Silke Gäng (W)
F. Poulenc:
Le bestiaire ou Cortège d’Orphée
E. Poppe: Wespe für Stimme solo
H. Wolf: Ausgewählte Lieder nach
Gedichten von Mörike und Goethe
R. Febel: Der Gesang des Dodo
M. Ravel: Histoires naturelles
Silke Gäng, Mezzosopran
Marco Scilironi, Klavier
Konzert vom 3. September 2015
Lukaskirche Luzern
Donnerstag, 17. Dezember, 20.00–22.00
Die Geigerin Lisa Batiashvili
in der Zürcher Tonhalle
M. Ravel: Schéhérazade.
Ouverture de Féerie
J. Sibelius:
Violinkonzert d-Moll op. 47
J. Brahms: Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 73
Tonhalle-Orchester Zürich
Lionel Bringuier, Leitung
Lisa Batiashvili, Violine
Konzert vom 31. Oktober 2015
Tonhalle Zürich
Anmeldung für:
Reise des SRF Kulturclubs nach Berlin und Dessau
Senden Sie den Talon an: Schweizer Radio und Fernsehen, SRF Kulturclub, Postfach, 4002 Basel.
Ich melde mich/wir melden uns definitiv an für die Reise vom 2. bis 6. März 2016:
Doppelzimmer zur Alleinbenützung
Doppelzimmer
1 Person
2 Personen (Voraussetzung: Paarmitgliedschaft)
1 Person
2 Personen (Voraussetzung: Paarmitgliedschaft)
Mit dem SRF Kulturclub ins Konzert
Ich bestelle/wir bestellen Eintrittskarten für folgende Konzerte:
Konzert 1: «Improvisationen zum Neuen Jahr – Neujahrskonzert»
Samstag, 2. Januar 2016, KKL Luzern
Konzert 2: «Alla Turca»
Freitag, 22. Januar 2016, Stadtcasino Basel
Kategorie 1
Kategorie 2
1 Konzertkarte
2 Konzertkarten
Kategorie 1
Kategorie 2
1 Konzertkarte
2 Konzertkarten
Mittwoch, 9. Dezember, 20.00–21.10 Uhr«Bruder Lustig»
Hörspiel
Mittwoch, 2. DezemberHörPunkt Spezial, Programm Seite 7
Donnerstag, 3. Dezember, 22–24 UhrCH-Musik: Schweizer Komponistenerzählen berühmte Grimm-Märchen
Freitag, 4. Dezember, 9–10 und 18–19 UhrPassage: Hitzige Hexen und Kalter Krieg.
Eine Annäherung an den Brocken
Freitag, 4. Dezember, 20–21 UhrKontext: Hexen und Hexenkult
Samstag, 5. Dezember, 10–11 UhrMusikmagazin:
Wie die Geige zu den Menschen kam
Montag, 7. Dezember, 9–10 und 18–19 UhrKontext: Tatort Märchen.
Eine juristische und medizinische Analyse
Mittwoch, 9. Dezember, 9–10 und 18–19 UhrKontext: Märchen in Politik und Wirtschaft
SRF-Schwerpunkt «Märchenhaft»
Streifzug: Bartóks «Konzert für Orchester» in Luzern
Ich melde mich/wir melden uns definitiv an für den Streifzug am Mittwoch, 27. Januar 2016:
JAZZ COLLECTION
Dienstag, 1. Dezember, 21.00–22.00
Cassandra Wilson
Wilson hat einen weiten musikalischen
Weg gemacht. Ihre dunkle Altstimme
nimmt einen gefangen, sie strahlt Las-
zivität, aber auch Selbstbewusstsein
aus. Und tatsächlich war die Vokalis-
tin fast während ihrer ganzen Karriere
ihre eigene Meisterin. Rund zwei Dut-
zend Alben zeigen die enorme Spann-
weite ihrer Kunst.
LESUNG
Dienstag, 8. Dezember, 15.30–15.50
«Das Märchen von der Rechen-
maschine, die gegen den Drachen
kämpfte» von Stanisław Lem
König Partobon liebt Computer: Je-
den Stein, jeden Baum und jede Mau-
er lässt er mit einem Chip bestücken.
Am liebsten baut er «intelligente»
Waffen. Und weil er sie auch brau-
chen will, erschafft er sich auch einen
Feind: einen Roboterdrachen. Doch
der hat Eigenes im Sinn …
Dienstag, 15. Dezember, 15.30–15.50
«Jakob schläft»
von Klaus Merz (1/4)
Mit dem Blick auf ein Grab beginnt die
Lesung. Der Autor, der dieses Jahr
70 Jahre alt geworden ist, erzählt
vom Tod, vor allem aber vom Leben.
Vom Bruder mit Wasserkopf, der
«Sonne» heisst. Vom Onkel mit neun
Fingern und seiner Harley Davidson.
Vom Radio, das die Welt ins Dorf
trägt.
Dienstag, 22. Dezember, 15.30–15.55
«Jakob schläft» (2/4)
Ein kleines Dorf im Aargauer Wynen-
tal – hier spielt der Roman «Jakob
schläft». Und doch wird hier die gan-
ze Welt vermessen. Wie das mensch-
liche Dasein von Krankheit und Tod
geprägt wird. Aber auch von Liebe,
von Widerspenstigkeit, von Poesie.
Dienstag, 29. Dezember, 15.30–15.55
«Jakob schläft» (3/4)
Der Roman «Jakob schläft» war sein
vielleicht grösster Erfolg. Klaus Merz
ist auch ein begnadeter Lyriker. Und
auch in seinen Erzählungen schafft er
eine eigene Welt voller eigentümli-
cher Poesie. Wo etwa auf einem Grab-
stein «Kind Renz» steht, weil das Kind
noch vor der Taufe verstorben war.
Sonntag, 20. Dezember, 21.00–24.00
Nikolai Rimsky-Korsakov:
Die Nacht vor Weihnachten.
Oper in 4 Akten nach Nikolai Gogol
Russische Staatskapelle Moskau
Chor der Russischen Staatskapelle
Moskau
Valery Polyansky, Leitung
Lyudmila Kuznetsova, Mezzo-
sopran (Solokha)
Oleg Dolgov, Tenor
(Vakula, der Schmid) u. a.
Aufnahme vom 11. März 2014
Svetlanov Halle, Internationales
Haus der Musik, Moskau
Donnerstag, 24. Dezember, 19.00–21.00
En la noche más buena
Weihnachtskonzert mit Werken von
Juan Gutiérrez de Padilla
(ca. 1590–1664)
Ars Longa
Teresa Paz, Leitung
Konzert vom 7. Dezember 2015
Predigerkirche Basel
Sonntag, 27. Dezember, 21.00–24.00
Die Königin der Instrumente
am Lucerne Festival
Von «Veni creator spiritus» bis
zur «Ethnic Toccata»: Drei
Orgelkonzerte vom «Tastentag»
des Piano-Festivals
Elisabeth Zawadke, Orgel
Wolfgang Sieber, Orgel
Joseph Sieber, Klavier
Alexander Fierz, Schlagzeug
Dario Seiler, Schlagzeug
Franz Schaffner, Orgel
Konzerte vom 22. November 2015
KKL Luzern
Diese Angebote berechtigen nicht zur Rückgabe oder zum Umtausch bereits bestellter Karten. Zwischenverkauf vorbehalten.Anmeldeschluss: 18. Dezember 2015 (Konzert 1) und 4. Januar 2016 (Konzert 2).
In Zusammenarbeit mit dem Luzerner Sinfonieorchester und dem Collegium Musicum Basel bietet Ihnen
der SRF Kulturclub vergünstigte Karten für die folgenden Konzerte an:
Luzerner Sinfonieorchester
James Gaffigan, Chefdirigent
Gabriela Montero, Klavier
W. A. Mozart: – Ballettmusik aus der Oper «Idomeneo»
– Konzert für Klavier und Orchester Nr. 20
d-Moll KV 466
Improvisationen mit Gabriela Montero,
dem Luzerner Sinfonieorchester und dem Publikum
Konzert 2: «Alla Turca»
Freitag, 22. Januar 2016, 19.30 Uhr
Stadtcasino Basel, Musiksaal
Collegium Musicum Basel
Julia Schröder, Violine
Kevin Griffiths, Dirigent (Alla Turca)
J. Haydn: Ouvertüre «L’Incontro improvviso»
W. A. Mozart: – Violinkonzert Nr. 5 A-Dur KV 219
– Ouvertüre «Die Entführung aus dem
Serail»
J. Romberg: Sinfonia alla turca Nr. 4 op. 51
Karten Kategorie 1: CHF 88.– (statt CHF 110.–)
Karten Kategorie 2: CHF 72.– (statt CHF 90.–)
Gabriela Montero. Foto: zVg Julia Schröder. Foto: IMG Artists
Konzert 1: «Improvisationen zum Neuen Jahr –
Neujahrskonzert»
Samstag, 2. Januar 2016, 11.00 Uhr
KKL Luzern, Konzertsaal
(zuzüglich allfälliger Bearbeitungs- und Portogebühren)
Karten Kategorie 1: CHF 64.– (statt CHF 80.–)
Karten Kategorie 2: CHF 56.– (statt CHF 70.–)
(zuzüglich allfälliger Bearbeitungs- und Portogebühren)
RELIGION – PERSPEKTIVEN
Sonntag, 13. Dezember, 8.30–9.00
Das Phänomen Eckhart Tolle
Er liefert keine grosse Show, seine
Inhalte sind simpel und nicht neu –
und dennoch: Der Mann ist so etwas
wie ein spiritueller Superstar. Eckhart
Tolle, ein gebürtiger Deutscher, er-
reicht mit seiner Botschaft ein Millio-
nenpublikum. Was macht ihn derart
attraktiv? Fragen an den Religions-
wissenschaftler und Psychologen Se-
bastian Murken.
Sonntag, 20. Dezember, 8.30–9.00
Das «Haus der Religionen»
in Bern wird einjährig
Vom «Wunder von Bern» war die Re-
de, als im Dezember 2014 das «Haus
der Religionen» im Westen der Stadt
seine Tore öffnete. Lange wollten
viele nicht daran glauben, dass fünf
Religionsgemeinschaften unter ei-
nem Dach zusammenleben können.
Nun blickt die interreligiöse «Wohn-
gemeinschaft» bereits auf ein Jahr
zurück.
Sonntag, 20. Dezember, 9.30–10.30
Evangelisch-reformierter
Gottesdienst aus Zollikon
Nur noch vier Tage bis Heiligabend,
bis am Weihnachtsfest wieder gesun-
gen wird, aus vollen Kehlen: «Euch ist
ein Kindlein heut’ geborn / Von einer
Jungfrau auserkorn / Ein Kindelein, so
zart und fein / Das soll eu’r Freud und
Wonne sein». Der vorweihnachtliche
Gottesdienst stimmt auf die bevor-
stehenden Tage ein.
Freitag, 25. Dezember, 8.30–9.00
Wie viel Engel braucht der
Mensch?
Engel haben zur Weihnachtszeit Hoch-
konjunktur. Sie hängen mit silbernem
Haar am Weihnachtsbaum, verzieren
Lebkuchen und Postkarten und treten
im Krippenspiel auf. Die himmlischen
Boten regen die Fantasie an. Die
Schriftstellerin Eveline Hasler hat sich
ihnen literarisch gewidmet.
Sonntag, 27. Dezember, 8.30–9.00
Essen – die neue Religion?
Essen war lange Zeit kein grosses The-
ma. Heute ist es eine Wissenschaft
und vielleicht mehr noch: Religion? Ist
das Menü auch wirklich gesund? Ist es
ökologisch vertretbar? Kam es ethisch
zustande? Veganer zum Beispiel füh-
len sich moralisch überlegen. Essen ist
heute Lebensstil und schafft sogar
Identität.
Cassandra Wilson. Foto: Mark Seliger
pätestens dann, wenn die Tage kürzer unddie Nächte länger werden, wenn erst Frost
und später Schnee den Boden überziehen, istMärchenzeit. Und mit ihr die Zeit der Wunder:«In alten Zeiten, als das Wünschen noch gehol-fen hat» – viele Märchen beginnen mit diesemSatz. Er ist mein Lieblingssatz. Denn er be-schwört eine Zeit herauf, die anders war als dieunsere, in der andere Gesetze galten.
Als Kind hörte ich darin ein Versprechen:In dieser fremden Welt waren die Guten gutund die Bösen böse. Sie zu erkennen war ein-fach: Die Schönen waren reinen Herzens, unddie Hässlichen führten Arges im Schilde. Esgab Hexen und Zauberer, Ungeheuer undKobolde. Tiere sprachen wie Menschen, undniemand wunderte sich. Und es gab ebenWünsche. Stets drei an der Zahl, gewährt unddann erfüllt von einer Fee. Ich war unter mei-nen Geschwistern die Jüngste – auch dasziemlich märchenhaft, denn meist waren diejüngsten der Geschwister jene, die am Ende dieHelden waren.
Doch es gab auch den finsteren Wald. Der war unheimlich. Ich wäre nie wie Rotkäpp-chen allein losgezogen, nur um der Grossmut-ter Kuchen und Weinzu bringen. Oder wiedie schöne Wassilis-sa, die wegen einesLichts zur Baba Jagain den schwärzesten Wald gehen musste.Überhaupt, ihr Hexenhaus: Es war umgebenvon einem Zaun aus Menschenknochen, aufdenen Totenschädel steckten. Nachts leuchte-ten ihre Augen grün. Sie brannten weiter bisin meine dunkelsten Träume hinein.
Dieses Märchen wurde zu meinem Nacht-mahr, ein veraltetes Wort für Albtraum. Wieauch im englischen «nightmare» steckt darindie Mär, die Nachricht. Die Mär ist die grosseSchwester der kleinen Mär, des Märchens. Die-ses ist so alt wie die Menschheit – Märchen sindeine der ältesten Textformen, die mündlichüberliefert wurden. In allen Kulturkreisen fin-det man sie.
Doch ein Märchen ist mehr als eine Ge-schichte. Laut Definition ist es ein Text, dervon wundersamen Begebenheiten erzählt.Fantastische Elemente kommen vor, Fabel-wesen und mythische Gestalten. Meist gilt es,eine schier unmögliche Aufgabe zu lösen.
Dieses Muster ist die Quest, die Heldenrei-se. Bereits in Höhlenzeichnungen der Steinzeitfindet man solche Motive: Der Held geht los,besteht Abenteuer und kehrt heil zurück. Waser erlebt hat, erzählt er weiter und schmücktes aus. Andere berichten ebenfalls davon.Dabei wird der erklommene Berg höher, diealte Frau buckliger, das Biest bedrohlicher. Der Wind in den Bäumen wird zur Stimme,
der Schatten des Vogels nimmt Menschenge-stalt an.
Ob den Märchen ein wahrer Kern zugrun-de liegt, ist in der Forschung umstritten. Beiden Volksmärchen kennt man den ursprüngli-chen Autor nicht – wenn es denn einen gege-ben hat. Anders ist es bei den Kunstmärchen:diese haben sich Autorinnen und Autoren aus-gedacht. Hans Christian Andersen ist ein sol-cher Autor. Von ihm stammen Märchen wie«Die kleine Meerjungfrau» und «Die Schnee-königin». Diese Märchen erzählt man immergleich, denn man kann sie ja nachlesen.
Die mündlich überlieferten Volksmärchendagegen haben sich stetig verändert. Damitwar jedoch Schluss, als erste Volkskundler an-
fingen, sie zu sam-meln und aufzu-schreiben. Die be-rühmtesten Samm-ler dabei sind Jacobund Wilhelm Grimm.
Anfangs des 19. Jahrhunderts hatten die Brü-der von den deutschen Schriftstellern ClemensBrentano und Achim von Arnim dazu den Auf-trag bekommen. Fleissig machten sie sich andie Arbeit.
Fündig wurden sie nicht nur beim Volk.Vor allem eine Frau hugenottischer Abstam-mung, die Gastwirtstochter Dorothea Vieh-mann, hat den Brüdern viele Märchen erzählt.1812 war es dann so weit: Die Grimms veröf-fentlichten ihren ersten Band mit Kinder- undHausmärchen. Er umfasste 86 Märchen. Vor200 Jahren, 1815, folgte der zweite Band mit70 weiteren Märchen. Seither gehören die
zu retten. Denn sie ist des Todes, wenn sie denKönig mit ihren Geschichten nicht fesseln undneugierig auf das nächste Märchen machenkann. Sie erzählt von Ali Baba, von seinenvierzig Räubern und vom Kalifen Harun Al-Rashid. Und von Aladin und seiner Wunder-lampe: vom Dschinn, der in der Öllampe wohntund seinem Besitzer drei Wünsche gewährt.
Da sind sie wieder, die Wünsche. Ich hätteauch Rotkäppchen oder anderen Märchenfigu-ren Wünsche gewünscht. Sie begeben sich inGefahr, erleben Schreckliches. Und doch: Siekönnen sich selber retten. Trotz aller Gewaltwissen sich die Hauptfiguren zu helfen. Siestellen sich ihrer Angst und überwinden sie.Märchen sind, so betrachtet, ein Mutmacher inGeschichtenform.
Und das hat mich letztlich getröstet: Wün-sche sind ein mächtiges Mittel für Glück undGelingen. Doch längst nicht das einzige. Diewahre Macht liegt in einem selbst. Wir sindunsere eigene Fee. Ist das nicht märchenhaft?
«Kinder- und Hausmärchen» zu den meistge-lesenen und meistübersetzten Werken derWeltliteratur.
Wer übrigens meint, Märchen seien immeretwas für Kinder gewesen, irrt. Erst durch dieNiederschrift durch die Gebrüder Grimm wur-den die Märchen «kindertauglich». Die beidenVolkskundler haben sie nämlich ziemlichüberarbeitet und zum Beispiel erotische Pas-sagen gestrichen. Natürlich sind die grimm-schen Märchen nicht die einzigen wichtigenSammlungen. Ebenfalls ein Klassiker derWeltliteratur sind die Märchen aus «Tausend-undeiner Nacht». Die Sammlung hat vermut-
lich einen indischenUrsprung – Forschermeinen, sie gehe aufdas Jahr 250 zurück– und ist dann nach
Persien gelangt. Der Handel mit dem Mittel-meerraum hat die Geschichten beeinflusst. Sosind beispielsweise im Märchen «Sindbad, derSeefahrer» griechische Elemente erkennbar –solche aus der «Odyssee». Viele Jahrhundertespäter wurden die Märchen aus «Tausendund-einer Nacht» dann ins Arabische übersetztund teils mit islamischen Motiven versehen.
Ursprünglich waren auch diese Märchennicht für Kinderohren gedacht. Der OrientalistAntoine Galland, der das Werk anfangs des 18. Jahrhunderts ins Französische übersetzteund in Europa populär machte, hatte eroti-sche Passagen entschärft. Zusammengehaltenwerden die Märchen von der Rahmenhand-lung der Scheherazade. Die schöne Frau er-zählt jede Nacht eine Geschichte, um ihr Leben
S
«In alten Zeiten, als das Wünschennoch geholfen hat»
Noëmi Gradwohl, Redaktorin Kunst und Gesellschaft Radio SRF2 Kultur
Die Gutenachtgeschichte von Felix Schlesinger, 19. Jahrhundert. (Öl auf Holz, 29 × 36 cm)Foto: zVg
«Die mündlich überlieferten Volks-märchen haben sichstetig verändert.»
Many Shades of Grimm
KLASSIK – IM KONZERTSAAL
Dienstag, 1. Dezember, 22.00–24.00
Musikalische Szenerien
zwischen Russland und China
M. Jaggi:
Banpo (Œuvre Suisse #13, UA)
W. A. Mozart:
Violinkonzert G-Dur KV 216
I. Strawinsky: Pétrouchka. Scènes
burlesques in vier Bildern (1911)
Sinfonieorchester Basel
Dennis Russell Davies, Leitung
Renaud Capuçon, Violine
Konzert vom 26. August 2015
Stadtcasino Basel
Dienstag, 8. Dezember, 22.00–24.00
Igor Strawinskys zauberhafte
Heldengeschichte
I. Strawinsky:
L’oiseau de feu. Ballett
M. Ravel / P. Boulez: Frontispice
M. Ravel:
Klavierkonzert für die linke Hand
P. Boulez:
Figures – Doubles – Prismes
BBC Symphony Orchestra
François-Xavier Roth, Leitung
Marc-André Hamelin, Klavier
Konzert vom 12. August 2015
Royal Albert Hall, London
(BBC Proms)
Donnerstag, 10. Dezember, 20.00–22.00
Eine Winterreise à la anno 1862
F. Schubert: Die Winterreise D 911
Ergänzt mit Zwischenspielen
von D. Scarlatti, J. S. Bach,
W. A. Mozart, F. Mendelssohn und
Improvisationen
Julian Prégardien, Tenor
Michael Gees, Klavier
Konzert vom 28. November 2015
Festsaal des Klosters Muri AG
Schluss mit «Bruder Lustig»HÖRSPIEL
Samstag, 12. Dezember, 21.00–21.45
«Herr Korbes empfängt –
Abendstunde im Spätherbst»
von Friedrich Dürrenmatt
Der Literaturnobelpreisträger Maxi-
milian Friedrich Korbes residiert in
einem Grandhotel. Nach 22 Krimi-
nalromanen ist er wieder auf Stoff-
suche, als unversehens ein Männlein
vor ihm steht: Fürchtegott Hofer,
pensionierter Buchhalter, Fan und
Opfer in spe. Zum 25. Todestag von
Friedrich Dürrenmatt.
Mittwoch, 16. Dezember, 20.00–20.50
Premiere: «Atlas der abgelegenen
Inseln» von Judith Schalansky
Der Zürcher Thom Luz gehört derzeit
zu den am meisten beachteten Re-
gisseuren auf deutschsprachigen
Theaterbühnen. Sein szenisch-musi-
kalischer Abend «Atlas der abgelege-
nen Inseln» am Schauspiel Hannover
wurde zum letzten Theatertreffen
eingeladen. Jetzt hat er eine Radio-
version erarbeitet.
Mittwoch, 23. Dezember, 20.00–21.00
«Ickelsamers Alphabet»
von Liquid Penguin Ensemble
Vor bald 500 Jahren erschien die ers-
te «Teütsche Grammatica» von Valen-
tinus Ickelsamer. Darin unterweist er
in der subtilen Kunst «die Buochsta-
ben recht nennen (...) und wie man’s
mit den natürlichen Organis und Ge-
rüst im Mund machet». Das Hörspiel
geht solchen Sprachabenteuern spie-
lerisch nach.
Samstag, 26. Dezember, 21.00–22.25
«Alles über Sally» von Arno Geiger
Unzählige Geschichten beschreiben,
warum zwei Menschen auseinander-
gehen. Aber diese Geschichte spürt
der Frage nach, warum zwei – Alfred
und Sally – zusammenbleiben, auch
nach 30 gemeinsamen Jahren. Es ist
ein Abenteuerroman über die Ehe,
erzählt mit souveräner Realistik und
komischer Härte.
Mittwoch, 30. Dezember, 20.00–20.40
«Ich ist ein Zoo» von Birgit Kempker
Ein Herr aus Basel rennt in der Silves-
ternacht durch Berlin. Jahreswechsel
ist angesagt, Silvesterlärm und Bilanz:
Da gibt es Kräfte und Schwächen, Fra-
gen, Gefühle, einen ganzen Zoo von
Innereien. Ein Mensch wird zerlegt
und in immer neuen Kombinationen
wieder zusammengesetzt, und immer
liegt er im Widerstreit mit sich selbst.
Lisa Batiashvili. Foto: zVg
Sinfonieorchester Basel. Foto: Benno Hunziker
«Wünsche sind ein Mittel für Glückund Gelingen.»
STERNSTUNDEN – SRF 1
Sonntag, 20. Dezember, 10.30–11.00
Religion/Film: Unterwegs im
Vatikan. Drei Schweizer im Zen-
trum der Weltkirche
Welchen Zerreissproben die katholi-
sche Kirche ausgesetzt ist, das erle-
ben drei Schweizer jeden Tag in Rom.
Die Reportage begleitet den höchs-
ten Schweizer im Vatikan, Kardinal
Kurt Koch, Botschafter Pierre-Yves
Fux und den Schweizergardisten Ivan
Saric in ihrem Alltag.
MUSIK – SRF 1
Samstag, 26. Dezember, 18.10–19.15
«Schwiizergoofe» singed
mit Orchester
Erstmals präsentieren sich die klei-
nen Chartstürmer «Schwiizergoofe»
mit klassischem Orchester und sin-
gen neben ihren Hits auch klassische
Melodien. Sandra Studer moderiert
und begleitet die Kinder auf ihrem
Abenteuer der ersten Begegnung mit
der Welt des sinfonischen Klangs.
Eine Konzertdokumentation.
«Märchen warennicht für Kinder-ohren gedacht.»
«KONTEXT»-REIHE
2015 – fünf Versuche«Kontext» auf Radio SRF 2 Kulturbeschäftigt sich zum Jahresendeund in der ersten Sendung im neuenJahr mit fünf zentralen Themen desJahres 2015:
Montag, 28. Dezember: Empathie und Mitgefühl
Dienstag, 29. Dezember: Abstinenz
Mittwoch, 30. Dezember: Krieg und Frieden,
Wohlstand und Elend
Donnerstag, 31. Dezember: Stadt-Land-Graben
Montag, 4. Januar: Von wegen Gutes tun!
Jeweils 9–10 Uhr und 18–19 Uhr,online bereits am Vortag ab 18 Uhr
unter www.srf2.ch
Freitag, 25. Dezember, 20.00–21.00
«Wir alle irren!»:
Das undogmatische Kabarett des
Hanns Dieter Hüsch
«Zugucken, zuhören, aufschreiben,
vortragen – das ist das ganze Ge-
heimnis, wie ich es betreibe», sagte
Hanns Dieter Hüsch einmal. Aller-
dings, so der gebürtige Niederrheiner,
versuche er dabei auch immer wieder,
«unzusammenhängende Zusammen-
hänge zusammenzuhängen». Eine
Hommage zum 10. Todestag.
Hanns Dieter Hüsch, 1983. Foto: zVg
Albert Schweitzer. Foto: zVg
Freitag, 25. Dezember, 10.00–10.45
Religion/Film: Halbgott im
Tropenwald. Albert Schweitzers
Lambarene (W)
Vor 100 Jahren verliess der Arzt, Phi-
losoph und Theologe Albert Schweit-
zer das Elsass, um im afrikanischen
Lambarene ein Krankenhaus zu bau-
en. Er wollte «die armen Neger vor
den weissen Raubtieren» schützen,
die Afrika ausbeuteten. Doch Albert
Schweitzer war alles andere als ein
Heiliger.
Kulturclub_Dez_Internet_2015_Club_Dez_Internet_2015 26.11.15 15:05 Seite 2
ärchenhaft-musikalisch wird der Er-zählabend am letzten Tag des SRF-
Schwerpunkts. Da bleibt noch ein Märchen zuerzählen. Es beginnt so: «Als unser Herrgotteinmal auf Erden wandelte …» Jesus als Mär-chenfigur? Genau. Das gab es schon vor derRockoper «Jesus Christ Superstar».
Die Gebrüder Grimm haben das Märchen«Bruder Lustig» 1819 in die zweite Auflageder «Kinder- und Hausmärchen» aufgenom-men. Bei ihnen ist der Gegenspieler des Titel-helden der heilige Petrus. In der leicht überar-beiteten Version der deutschen Autorin KarenDuve, die der Neuproduktion von Radio SRFzugrunde liegt, übernimmt Jesus selbst denPart seines Stellvertreters. Dieser Jesus istzwar ein Super-Heiler, aber auch ein Super-Rechthaber und ein Super-Dickschädel. Dochzu guter Letzt überlistet ihn Bruder Lustig,dessen Uniform nicht zufällig an ein Arlecchi-no-Kostüm erinnert.
Sekundiert wird Bruder Lustig dabei voneiner bunten Schar ungewöhnlicher Heldenund vor allem Antihelden aus der grimmschenWelt, darunter von einem Läuschen, einemFlöhchen und einem Türchen, die gemeinsamins Unglück stürzen; einem Mühlstein, einemEi und einer Stecknadel, die mit vereintenKräften Herrn Korbes in den Tod treiben; undes fehlen auch Leberwurst, Blutwurst undBratwurst nicht. Dass Letztere in der Schnau-ze eines Hundes endet, hat sie sich selber zuverdanken, weil sie gefälschte Papiere bei sichträgt. Und die Moral von der Geschichte? Kei-ne. Darum enden die skurrilsten Märchen ausdem Grimm-Fundus auch nicht mit demberühmten Satz «Und wenn sie nicht gestor-ben sind …», sondern ganz lakonisch: «Und dawar alles tot.»
Keine Moral, dafür bezaubernde Musik:Die ghanaisch-schweizerische Vokalkünstle-rin Joy Frempong, die 2015 für den SchweizerMusikpreis nominiert ist, lässt sich inspirierenvon den bizarren Grimm-Märchen, gelesenvon Doris Wolters, Klaus Brömmelmeier undPeter Kner, und improvisiert dazu: mit ihrerwarmen und facettenreichen Stimme, mitihren elektronischen Samples und mit ihrerÜberzeugung, dass, wer Musik macht, immereine Geschichte erzählt.
Anina BarandunRedaktionsleiterin Hörspiel und Satire
KULTURCLUB.CH Dezember | 2015 32 KULTURCLUB.CH Dezember | 2015 KULTURCLUB.CH Dezember | 2015 54 KULTURCLUB.CH Dezember | 2015 6 KULTURCLUB.CH Dezember | 2015
Mchlaraffenland im TV: Die Fülle des SRF-Schwerpunkts «Märchenhaft» nimmt
selbst märchenhafte Ausmasse an. Der «Kulturplatz» blickt nach Ägypten,
wo seit dem Arabischen Frühling auch Frauendie Tradition des Märchen-Singens vor Publi-kum praktizieren. Dies war bis anhin denMännern vorbehalten. Ausserdem trifft die«Kulturplatz»-Moderatorin Eva Wannenma-cher den Regisseur Miguel Gomes, der die por-tugiesische Finanzkrise mit Märchen aus«1001 Nacht» verbindet. Dann: «Der kleinePrinz», das Jahrhundertbuch von Antoine deSaint-Exupéry, das uns lehrt: Man sieht nurmit dem Herzen gut. Wer «Märchen» sagt,kommt um die Gebrüder Grimm nicht herum.Auch 200 Jahre nach dem Erscheinen ihrer«Kinder- und Hausmärchen» machen dieseweltweit noch immer die bekanntesten Ge-schichten in deutscher Sprache aus. Diegrossartige Dokumentation «Brüder Grimm:Märchensammler» zeichnet die Erfolgsge-schichte der beiden Philologen nach. Dazu imSchwerpunkt exzellente Fernsehfilme, die dieWunderwelten der Grimms eindrucksvoll inSzene setzen. Äusserst witzig und spielerischgeht dabei die tschechische Serie «Die Mär-chenbraut» mit dem grimmschen Personalum. Die Serie beginnt mit einem dramati-schen Ereignis im Märchenreich: Der Wolf vonRotkäppchen wird aus Versehen erschossen!Wolf, Raben, Katzen – Tiere treten in den Märchen in unterschiedlichsten Rollen auf.Dem geht «Netz Natur» nach und vergleichtdie europäischen, grimmschen Märchentieremit jenen aus Nordamerika. Da geht es etwaum den Wolf als Freund oder Feind des Men-schen, um den Froschkönig und ausserdemum Reinkarnations- und Verwandlungsmo-tive diesseits und jenseits des Atlantiks.
Linard Bardill und Gardi Hutter erzählenjeden Tag ein eigenes Märchen als Guetnacht-gschichtli – zum Einstieg ins Wunderland derTräume.
Rajan AutzeProjektleiter SRF-Schwerpunkt «Märchenhaft»
S
Mittwoch, 2. DezemberKulturplatz:
Welt der Märchen, 22.25–22.55 Uhr
DOK: Die Brüder Grimm – Märchensammler, 22.55–23.50 Uhr
Donnerstag, 3. DezemberNetz Natur: Wahrheiten über Märchen-Tiere
20.05–21.00 Uhr
Mittwoch, 2. bis Mittwoch, 9. DezemberMärchenfilme jeweils ab 9 Uhr und 14.45 Uhr
Schwerpunkt «Märchenhaft», SRF 1
WORT – PASSAGE
Freitag, 4. Dezember, 20.00–21.00
Hitzige Hexen und Kalter Krieg.
Eine Annäherung an den Brocken
Blocksberg heisst er im Volksmund
und in der Literatur. Auf dem Brocken
in Sachsen-Anhalt tanzten Hexen und
trafen sich Geister. Goethe und Heine
waren fasziniert. Im Kalten Krieg wur-
de der Spuk real: Die Stasi errichtete
dort eine Abhörstation. Und heute?
Annäherung an einen facettenreichen
Berg.
Freitag, 11. Dezember, 20.00–21.00
Menschheitsgeschichte als
Migrationsgeschichte –
Herfried Münkler im Gespräch
Ein Thema beherrscht die Nachrich-
tenlage wie kein anderes: Flüchtlin-
ge, die zu Hunderttausenden nach
Europa drängen. Wir staunen und sind
verunsichert über die vielen Men-
schen aus fremden Kulturen, schwan-
ken zwischen Hilfe und Ablehnung.
Dabei ist die Flucht so alt wie die
Menschheit.
Freitag, 18. Dezember, 20.00–21.00
«Piaf, mon amour»:
Erinnerungen an Edith Piaf
Als Edith Giovanna Gassion am 19. De-
zember 1915 unter ärmsten Verhält-
nissen zur Welt kam, war nicht abseh-
bar, dass sie dereinst unter dem Na-
men Edith Piaf zur Ikone des franzö-
sischen Chansons und ein nationales
Heiligtum werden sollte. Zu ihrem
Begräbnis im Oktober 1963 kamen
schliesslich 40’000 Menschen.
Sonntag, 13. Dezember, 21.00–24.00
«Zwischentöne»
mit Alfred Brendel und
dem Merel-Quartett
Kurze Musikstücke von F. Schubert,
L. van Beethoven, A. Dvořák,
B. Bartók u. a., dazu liest
Alfred Brendel eigene Gedichte
F. Schubert:
Streichquartett G-Dur D 887
Einführung von Alfred Brendel
Konzerte vom 24./25. Oktober 2015
Barocksaal des Klosters Engelberg
(Kammermusikfestival Zwischen-
töne)
Dienstag, 15. Dezember, 22.00–24.00
Mit Wespe, Grille und Pfau:
Das Liedrezital von Silke Gäng (W)
F. Poulenc:
Le bestiaire ou Cortège d’Orphée
E. Poppe: Wespe für Stimme solo
H. Wolf: Ausgewählte Lieder nach
Gedichten von Mörike und Goethe
R. Febel: Der Gesang des Dodo
M. Ravel: Histoires naturelles
Silke Gäng, Mezzosopran
Marco Scilironi, Klavier
Konzert vom 3. September 2015
Lukaskirche Luzern
Donnerstag, 17. Dezember, 20.00–22.00
Die Geigerin Lisa Batiashvili
in der Zürcher Tonhalle
M. Ravel: Schéhérazade.
Ouverture de Féerie
J. Sibelius:
Violinkonzert d-Moll op. 47
J. Brahms: Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 73
Tonhalle-Orchester Zürich
Lionel Bringuier, Leitung
Lisa Batiashvili, Violine
Konzert vom 31. Oktober 2015
Tonhalle Zürich
Anmeldung für:
Reise des SRF Kulturclubs nach Berlin und Dessau
Senden Sie den Talon an: Schweizer Radio und Fernsehen, SRF Kulturclub, Postfach, 4002 Basel.
Ich melde mich/wir melden uns definitiv an für die Reise vom 2. bis 6. März 2016:
Doppelzimmer zur Alleinbenützung
Doppelzimmer
1 Person
2 Personen (Voraussetzung: Paarmitgliedschaft)
1 Person
2 Personen (Voraussetzung: Paarmitgliedschaft)
Mit dem SRF Kulturclub ins Konzert
Ich bestelle/wir bestellen Eintrittskarten für folgende Konzerte:
Konzert 1: «Improvisationen zum Neuen Jahr – Neujahrskonzert»
Samstag, 2. Januar 2016, KKL Luzern
Konzert 2: «Alla Turca»
Freitag, 22. Januar 2016, Stadtcasino Basel
Kategorie 1
Kategorie 2
1 Konzertkarte
2 Konzertkarten
Kategorie 1
Kategorie 2
1 Konzertkarte
2 Konzertkarten
Mittwoch, 9. Dezember, 20.00–21.10 Uhr«Bruder Lustig»
Hörspiel
Mittwoch, 2. DezemberHörPunkt Spezial, Programm Seite 7
Donnerstag, 3. Dezember, 22–24 UhrCH-Musik: Schweizer Komponistenerzählen berühmte Grimm-Märchen
Freitag, 4. Dezember, 9–10 und 18–19 UhrPassage: Hitzige Hexen und Kalter Krieg.
Eine Annäherung an den Brocken
Freitag, 4. Dezember, 20–21 UhrKontext: Hexen und Hexenkult
Samstag, 5. Dezember, 10–11 UhrMusikmagazin:
Wie die Geige zu den Menschen kam
Montag, 7. Dezember, 9–10 und 18–19 UhrKontext: Tatort Märchen.
Eine juristische und medizinische Analyse
Mittwoch, 9. Dezember, 9–10 und 18–19 UhrKontext: Märchen in Politik und Wirtschaft
SRF-Schwerpunkt «Märchenhaft»
Streifzug: Bartóks «Konzert für Orchester» in Luzern
Ich melde mich/wir melden uns definitiv an für den Streifzug am Mittwoch, 27. Januar 2016:
JAZZ COLLECTION
Dienstag, 1. Dezember, 21.00–22.00
Cassandra Wilson
Wilson hat einen weiten musikalischen
Weg gemacht. Ihre dunkle Altstimme
nimmt einen gefangen, sie strahlt Las-
zivität, aber auch Selbstbewusstsein
aus. Und tatsächlich war die Vokalis-
tin fast während ihrer ganzen Karriere
ihre eigene Meisterin. Rund zwei Dut-
zend Alben zeigen die enorme Spann-
weite ihrer Kunst.
LESUNG
Dienstag, 8. Dezember, 15.30–15.50
«Das Märchen von der Rechen-
maschine, die gegen den Drachen
kämpfte» von Stanisław Lem
König Partobon liebt Computer: Je-
den Stein, jeden Baum und jede Mau-
er lässt er mit einem Chip bestücken.
Am liebsten baut er «intelligente»
Waffen. Und weil er sie auch brau-
chen will, erschafft er sich auch einen
Feind: einen Roboterdrachen. Doch
der hat Eigenes im Sinn …
Dienstag, 15. Dezember, 15.30–15.50
«Jakob schläft»
von Klaus Merz (1/4)
Mit dem Blick auf ein Grab beginnt die
Lesung. Der Autor, der dieses Jahr
70 Jahre alt geworden ist, erzählt
vom Tod, vor allem aber vom Leben.
Vom Bruder mit Wasserkopf, der
«Sonne» heisst. Vom Onkel mit neun
Fingern und seiner Harley Davidson.
Vom Radio, das die Welt ins Dorf
trägt.
Dienstag, 22. Dezember, 15.30–15.55
«Jakob schläft» (2/4)
Ein kleines Dorf im Aargauer Wynen-
tal – hier spielt der Roman «Jakob
schläft». Und doch wird hier die gan-
ze Welt vermessen. Wie das mensch-
liche Dasein von Krankheit und Tod
geprägt wird. Aber auch von Liebe,
von Widerspenstigkeit, von Poesie.
Dienstag, 29. Dezember, 15.30–15.55
«Jakob schläft» (3/4)
Der Roman «Jakob schläft» war sein
vielleicht grösster Erfolg. Klaus Merz
ist auch ein begnadeter Lyriker. Und
auch in seinen Erzählungen schafft er
eine eigene Welt voller eigentümli-
cher Poesie. Wo etwa auf einem Grab-
stein «Kind Renz» steht, weil das Kind
noch vor der Taufe verstorben war.
Sonntag, 20. Dezember, 21.00–24.00
Nikolai Rimsky-Korsakov:
Die Nacht vor Weihnachten.
Oper in 4 Akten nach Nikolai Gogol
Russische Staatskapelle Moskau
Chor der Russischen Staatskapelle
Moskau
Valery Polyansky, Leitung
Lyudmila Kuznetsova, Mezzo-
sopran (Solokha)
Oleg Dolgov, Tenor
(Vakula, der Schmid) u. a.
Aufnahme vom 11. März 2014
Svetlanov Halle, Internationales
Haus der Musik, Moskau
Donnerstag, 24. Dezember, 19.00–21.00
En la noche más buena
Weihnachtskonzert mit Werken von
Juan Gutiérrez de Padilla
(ca. 1590–1664)
Ars Longa
Teresa Paz, Leitung
Konzert vom 7. Dezember 2015
Predigerkirche Basel
Sonntag, 27. Dezember, 21.00–24.00
Die Königin der Instrumente
am Lucerne Festival
Von «Veni creator spiritus» bis
zur «Ethnic Toccata»: Drei
Orgelkonzerte vom «Tastentag»
des Piano-Festivals
Elisabeth Zawadke, Orgel
Wolfgang Sieber, Orgel
Joseph Sieber, Klavier
Alexander Fierz, Schlagzeug
Dario Seiler, Schlagzeug
Franz Schaffner, Orgel
Konzerte vom 22. November 2015
KKL Luzern
Diese Angebote berechtigen nicht zur Rückgabe oder zum Umtausch bereits bestellter Karten. Zwischenverkauf vorbehalten.Anmeldeschluss: 18. Dezember 2015 (Konzert 1) und 4. Januar 2016 (Konzert 2).
In Zusammenarbeit mit dem Luzerner Sinfonieorchester und dem Collegium Musicum Basel bietet Ihnen
der SRF Kulturclub vergünstigte Karten für die folgenden Konzerte an:
Luzerner Sinfonieorchester
James Gaffigan, Chefdirigent
Gabriela Montero, Klavier
W. A. Mozart: – Ballettmusik aus der Oper «Idomeneo»
– Konzert für Klavier und Orchester Nr. 20
d-Moll KV 466
Improvisationen mit Gabriela Montero,
dem Luzerner Sinfonieorchester und dem Publikum
Konzert 2: «Alla Turca»
Freitag, 22. Januar 2016, 19.30 Uhr
Stadtcasino Basel, Musiksaal
Collegium Musicum Basel
Julia Schröder, Violine
Kevin Griffiths, Dirigent (Alla Turca)
J. Haydn: Ouvertüre «L’Incontro improvviso»
W. A. Mozart: – Violinkonzert Nr. 5 A-Dur KV 219
– Ouvertüre «Die Entführung aus dem
Serail»
J. Romberg: Sinfonia alla turca Nr. 4 op. 51
Karten Kategorie 1: CHF 88.– (statt CHF 110.–)
Karten Kategorie 2: CHF 72.– (statt CHF 90.–)
Gabriela Montero. Foto: zVg Julia Schröder. Foto: IMG Artists
Konzert 1: «Improvisationen zum Neuen Jahr –
Neujahrskonzert»
Samstag, 2. Januar 2016, 11.00 Uhr
KKL Luzern, Konzertsaal
(zuzüglich allfälliger Bearbeitungs- und Portogebühren)
Karten Kategorie 1: CHF 64.– (statt CHF 80.–)
Karten Kategorie 2: CHF 56.– (statt CHF 70.–)
(zuzüglich allfälliger Bearbeitungs- und Portogebühren)
RELIGION – PERSPEKTIVEN
Sonntag, 13. Dezember, 8.30–9.00
Das Phänomen Eckhart Tolle
Er liefert keine grosse Show, seine
Inhalte sind simpel und nicht neu –
und dennoch: Der Mann ist so etwas
wie ein spiritueller Superstar. Eckhart
Tolle, ein gebürtiger Deutscher, er-
reicht mit seiner Botschaft ein Millio-
nenpublikum. Was macht ihn derart
attraktiv? Fragen an den Religions-
wissenschaftler und Psychologen Se-
bastian Murken.
Sonntag, 20. Dezember, 8.30–9.00
Das «Haus der Religionen»
in Bern wird einjährig
Vom «Wunder von Bern» war die Re-
de, als im Dezember 2014 das «Haus
der Religionen» im Westen der Stadt
seine Tore öffnete. Lange wollten
viele nicht daran glauben, dass fünf
Religionsgemeinschaften unter ei-
nem Dach zusammenleben können.
Nun blickt die interreligiöse «Wohn-
gemeinschaft» bereits auf ein Jahr
zurück.
Sonntag, 20. Dezember, 9.30–10.30
Evangelisch-reformierter
Gottesdienst aus Zollikon
Nur noch vier Tage bis Heiligabend,
bis am Weihnachtsfest wieder gesun-
gen wird, aus vollen Kehlen: «Euch ist
ein Kindlein heut’ geborn / Von einer
Jungfrau auserkorn / Ein Kindelein, so
zart und fein / Das soll eu’r Freud und
Wonne sein». Der vorweihnachtliche
Gottesdienst stimmt auf die bevor-
stehenden Tage ein.
Freitag, 25. Dezember, 8.30–9.00
Wie viel Engel braucht der
Mensch?
Engel haben zur Weihnachtszeit Hoch-
konjunktur. Sie hängen mit silbernem
Haar am Weihnachtsbaum, verzieren
Lebkuchen und Postkarten und treten
im Krippenspiel auf. Die himmlischen
Boten regen die Fantasie an. Die
Schriftstellerin Eveline Hasler hat sich
ihnen literarisch gewidmet.
Sonntag, 27. Dezember, 8.30–9.00
Essen – die neue Religion?
Essen war lange Zeit kein grosses The-
ma. Heute ist es eine Wissenschaft
und vielleicht mehr noch: Religion? Ist
das Menü auch wirklich gesund? Ist es
ökologisch vertretbar? Kam es ethisch
zustande? Veganer zum Beispiel füh-
len sich moralisch überlegen. Essen ist
heute Lebensstil und schafft sogar
Identität.
Cassandra Wilson. Foto: Mark Seliger
pätestens dann, wenn die Tage kürzer unddie Nächte länger werden, wenn erst Frost
und später Schnee den Boden überziehen, istMärchenzeit. Und mit ihr die Zeit der Wunder:«In alten Zeiten, als das Wünschen noch gehol-fen hat» – viele Märchen beginnen mit diesemSatz. Er ist mein Lieblingssatz. Denn er be-schwört eine Zeit herauf, die anders war als dieunsere, in der andere Gesetze galten.
Als Kind hörte ich darin ein Versprechen:In dieser fremden Welt waren die Guten gutund die Bösen böse. Sie zu erkennen war ein-fach: Die Schönen waren reinen Herzens, unddie Hässlichen führten Arges im Schilde. Esgab Hexen und Zauberer, Ungeheuer undKobolde. Tiere sprachen wie Menschen, undniemand wunderte sich. Und es gab ebenWünsche. Stets drei an der Zahl, gewährt unddann erfüllt von einer Fee. Ich war unter mei-nen Geschwistern die Jüngste – auch dasziemlich märchenhaft, denn meist waren diejüngsten der Geschwister jene, die am Ende dieHelden waren.
Doch es gab auch den finsteren Wald. Der war unheimlich. Ich wäre nie wie Rotkäpp-chen allein losgezogen, nur um der Grossmut-ter Kuchen und Weinzu bringen. Oder wiedie schöne Wassilis-sa, die wegen einesLichts zur Baba Jagain den schwärzesten Wald gehen musste.Überhaupt, ihr Hexenhaus: Es war umgebenvon einem Zaun aus Menschenknochen, aufdenen Totenschädel steckten. Nachts leuchte-ten ihre Augen grün. Sie brannten weiter bisin meine dunkelsten Träume hinein.
Dieses Märchen wurde zu meinem Nacht-mahr, ein veraltetes Wort für Albtraum. Wieauch im englischen «nightmare» steckt darindie Mär, die Nachricht. Die Mär ist die grosseSchwester der kleinen Mär, des Märchens. Die-ses ist so alt wie die Menschheit – Märchen sindeine der ältesten Textformen, die mündlichüberliefert wurden. In allen Kulturkreisen fin-det man sie.
Doch ein Märchen ist mehr als eine Ge-schichte. Laut Definition ist es ein Text, dervon wundersamen Begebenheiten erzählt.Fantastische Elemente kommen vor, Fabel-wesen und mythische Gestalten. Meist gilt es,eine schier unmögliche Aufgabe zu lösen.
Dieses Muster ist die Quest, die Heldenrei-se. Bereits in Höhlenzeichnungen der Steinzeitfindet man solche Motive: Der Held geht los,besteht Abenteuer und kehrt heil zurück. Waser erlebt hat, erzählt er weiter und schmücktes aus. Andere berichten ebenfalls davon.Dabei wird der erklommene Berg höher, diealte Frau buckliger, das Biest bedrohlicher. Der Wind in den Bäumen wird zur Stimme,
der Schatten des Vogels nimmt Menschenge-stalt an.
Ob den Märchen ein wahrer Kern zugrun-de liegt, ist in der Forschung umstritten. Beiden Volksmärchen kennt man den ursprüngli-chen Autor nicht – wenn es denn einen gege-ben hat. Anders ist es bei den Kunstmärchen:diese haben sich Autorinnen und Autoren aus-gedacht. Hans Christian Andersen ist ein sol-cher Autor. Von ihm stammen Märchen wie«Die kleine Meerjungfrau» und «Die Schnee-königin». Diese Märchen erzählt man immergleich, denn man kann sie ja nachlesen.
Die mündlich überlieferten Volksmärchendagegen haben sich stetig verändert. Damitwar jedoch Schluss, als erste Volkskundler an-
fingen, sie zu sam-meln und aufzu-schreiben. Die be-rühmtesten Samm-ler dabei sind Jacobund Wilhelm Grimm.
Anfangs des 19. Jahrhunderts hatten die Brü-der von den deutschen Schriftstellern ClemensBrentano und Achim von Arnim dazu den Auf-trag bekommen. Fleissig machten sie sich andie Arbeit.
Fündig wurden sie nicht nur beim Volk.Vor allem eine Frau hugenottischer Abstam-mung, die Gastwirtstochter Dorothea Vieh-mann, hat den Brüdern viele Märchen erzählt.1812 war es dann so weit: Die Grimms veröf-fentlichten ihren ersten Band mit Kinder- undHausmärchen. Er umfasste 86 Märchen. Vor200 Jahren, 1815, folgte der zweite Band mit70 weiteren Märchen. Seither gehören die
zu retten. Denn sie ist des Todes, wenn sie denKönig mit ihren Geschichten nicht fesseln undneugierig auf das nächste Märchen machenkann. Sie erzählt von Ali Baba, von seinenvierzig Räubern und vom Kalifen Harun Al-Rashid. Und von Aladin und seiner Wunder-lampe: vom Dschinn, der in der Öllampe wohntund seinem Besitzer drei Wünsche gewährt.
Da sind sie wieder, die Wünsche. Ich hätteauch Rotkäppchen oder anderen Märchenfigu-ren Wünsche gewünscht. Sie begeben sich inGefahr, erleben Schreckliches. Und doch: Siekönnen sich selber retten. Trotz aller Gewaltwissen sich die Hauptfiguren zu helfen. Siestellen sich ihrer Angst und überwinden sie.Märchen sind, so betrachtet, ein Mutmacher inGeschichtenform.
Und das hat mich letztlich getröstet: Wün-sche sind ein mächtiges Mittel für Glück undGelingen. Doch längst nicht das einzige. Diewahre Macht liegt in einem selbst. Wir sindunsere eigene Fee. Ist das nicht märchenhaft?
«Kinder- und Hausmärchen» zu den meistge-lesenen und meistübersetzten Werken derWeltliteratur.
Wer übrigens meint, Märchen seien immeretwas für Kinder gewesen, irrt. Erst durch dieNiederschrift durch die Gebrüder Grimm wur-den die Märchen «kindertauglich». Die beidenVolkskundler haben sie nämlich ziemlichüberarbeitet und zum Beispiel erotische Pas-sagen gestrichen. Natürlich sind die grimm-schen Märchen nicht die einzigen wichtigenSammlungen. Ebenfalls ein Klassiker derWeltliteratur sind die Märchen aus «Tausend-undeiner Nacht». Die Sammlung hat vermut-
lich einen indischenUrsprung – Forschermeinen, sie gehe aufdas Jahr 250 zurück– und ist dann nach
Persien gelangt. Der Handel mit dem Mittel-meerraum hat die Geschichten beeinflusst. Sosind beispielsweise im Märchen «Sindbad, derSeefahrer» griechische Elemente erkennbar –solche aus der «Odyssee». Viele Jahrhundertespäter wurden die Märchen aus «Tausendund-einer Nacht» dann ins Arabische übersetztund teils mit islamischen Motiven versehen.
Ursprünglich waren auch diese Märchennicht für Kinderohren gedacht. Der OrientalistAntoine Galland, der das Werk anfangs des 18. Jahrhunderts ins Französische übersetzteund in Europa populär machte, hatte eroti-sche Passagen entschärft. Zusammengehaltenwerden die Märchen von der Rahmenhand-lung der Scheherazade. Die schöne Frau er-zählt jede Nacht eine Geschichte, um ihr Leben
S
«In alten Zeiten, als das Wünschennoch geholfen hat»
Noëmi Gradwohl, Redaktorin Kunst und Gesellschaft Radio SRF2 Kultur
Die Gutenachtgeschichte von Felix Schlesinger, 19. Jahrhundert. (Öl auf Holz, 29 × 36 cm)Foto: zVg
«Die mündlich überlieferten Volks-märchen haben sichstetig verändert.»
Many Shades of Grimm
KLASSIK – IM KONZERTSAAL
Dienstag, 1. Dezember, 22.00–24.00
Musikalische Szenerien
zwischen Russland und China
M. Jaggi:
Banpo (Œuvre Suisse #13, UA)
W. A. Mozart:
Violinkonzert G-Dur KV 216
I. Strawinsky: Pétrouchka. Scènes
burlesques in vier Bildern (1911)
Sinfonieorchester Basel
Dennis Russell Davies, Leitung
Renaud Capuçon, Violine
Konzert vom 26. August 2015
Stadtcasino Basel
Dienstag, 8. Dezember, 22.00–24.00
Igor Strawinskys zauberhafte
Heldengeschichte
I. Strawinsky:
L’oiseau de feu. Ballett
M. Ravel / P. Boulez: Frontispice
M. Ravel:
Klavierkonzert für die linke Hand
P. Boulez:
Figures – Doubles – Prismes
BBC Symphony Orchestra
François-Xavier Roth, Leitung
Marc-André Hamelin, Klavier
Konzert vom 12. August 2015
Royal Albert Hall, London
(BBC Proms)
Donnerstag, 10. Dezember, 20.00–22.00
Eine Winterreise à la anno 1862
F. Schubert: Die Winterreise D 911
Ergänzt mit Zwischenspielen
von D. Scarlatti, J. S. Bach,
W. A. Mozart, F. Mendelssohn und
Improvisationen
Julian Prégardien, Tenor
Michael Gees, Klavier
Konzert vom 28. November 2015
Festsaal des Klosters Muri AG
Schluss mit «Bruder Lustig»HÖRSPIEL
Samstag, 12. Dezember, 21.00–21.45
«Herr Korbes empfängt –
Abendstunde im Spätherbst»
von Friedrich Dürrenmatt
Der Literaturnobelpreisträger Maxi-
milian Friedrich Korbes residiert in
einem Grandhotel. Nach 22 Krimi-
nalromanen ist er wieder auf Stoff-
suche, als unversehens ein Männlein
vor ihm steht: Fürchtegott Hofer,
pensionierter Buchhalter, Fan und
Opfer in spe. Zum 25. Todestag von
Friedrich Dürrenmatt.
Mittwoch, 16. Dezember, 20.00–20.50
Premiere: «Atlas der abgelegenen
Inseln» von Judith Schalansky
Der Zürcher Thom Luz gehört derzeit
zu den am meisten beachteten Re-
gisseuren auf deutschsprachigen
Theaterbühnen. Sein szenisch-musi-
kalischer Abend «Atlas der abgelege-
nen Inseln» am Schauspiel Hannover
wurde zum letzten Theatertreffen
eingeladen. Jetzt hat er eine Radio-
version erarbeitet.
Mittwoch, 23. Dezember, 20.00–21.00
«Ickelsamers Alphabet»
von Liquid Penguin Ensemble
Vor bald 500 Jahren erschien die ers-
te «Teütsche Grammatica» von Valen-
tinus Ickelsamer. Darin unterweist er
in der subtilen Kunst «die Buochsta-
ben recht nennen (...) und wie man’s
mit den natürlichen Organis und Ge-
rüst im Mund machet». Das Hörspiel
geht solchen Sprachabenteuern spie-
lerisch nach.
Samstag, 26. Dezember, 21.00–22.25
«Alles über Sally» von Arno Geiger
Unzählige Geschichten beschreiben,
warum zwei Menschen auseinander-
gehen. Aber diese Geschichte spürt
der Frage nach, warum zwei – Alfred
und Sally – zusammenbleiben, auch
nach 30 gemeinsamen Jahren. Es ist
ein Abenteuerroman über die Ehe,
erzählt mit souveräner Realistik und
komischer Härte.
Mittwoch, 30. Dezember, 20.00–20.40
«Ich ist ein Zoo» von Birgit Kempker
Ein Herr aus Basel rennt in der Silves-
ternacht durch Berlin. Jahreswechsel
ist angesagt, Silvesterlärm und Bilanz:
Da gibt es Kräfte und Schwächen, Fra-
gen, Gefühle, einen ganzen Zoo von
Innereien. Ein Mensch wird zerlegt
und in immer neuen Kombinationen
wieder zusammengesetzt, und immer
liegt er im Widerstreit mit sich selbst.
Lisa Batiashvili. Foto: zVg
Sinfonieorchester Basel. Foto: Benno Hunziker
«Wünsche sind ein Mittel für Glückund Gelingen.»
STERNSTUNDEN – SRF 1
Sonntag, 20. Dezember, 10.30–11.00
Religion/Film: Unterwegs im
Vatikan. Drei Schweizer im Zen-
trum der Weltkirche
Welchen Zerreissproben die katholi-
sche Kirche ausgesetzt ist, das erle-
ben drei Schweizer jeden Tag in Rom.
Die Reportage begleitet den höchs-
ten Schweizer im Vatikan, Kardinal
Kurt Koch, Botschafter Pierre-Yves
Fux und den Schweizergardisten Ivan
Saric in ihrem Alltag.
MUSIK – SRF 1
Samstag, 26. Dezember, 18.10–19.15
«Schwiizergoofe» singed
mit Orchester
Erstmals präsentieren sich die klei-
nen Chartstürmer «Schwiizergoofe»
mit klassischem Orchester und sin-
gen neben ihren Hits auch klassische
Melodien. Sandra Studer moderiert
und begleitet die Kinder auf ihrem
Abenteuer der ersten Begegnung mit
der Welt des sinfonischen Klangs.
Eine Konzertdokumentation.
«Märchen warennicht für Kinder-ohren gedacht.»
«KONTEXT»-REIHE
2015 – fünf Versuche«Kontext» auf Radio SRF 2 Kulturbeschäftigt sich zum Jahresendeund in der ersten Sendung im neuenJahr mit fünf zentralen Themen desJahres 2015:
Montag, 28. Dezember: Empathie und Mitgefühl
Dienstag, 29. Dezember: Abstinenz
Mittwoch, 30. Dezember: Krieg und Frieden,
Wohlstand und Elend
Donnerstag, 31. Dezember: Stadt-Land-Graben
Montag, 4. Januar: Von wegen Gutes tun!
Jeweils 9–10 Uhr und 18–19 Uhr,online bereits am Vortag ab 18 Uhr
unter www.srf2.ch
Freitag, 25. Dezember, 20.00–21.00
«Wir alle irren!»:
Das undogmatische Kabarett des
Hanns Dieter Hüsch
«Zugucken, zuhören, aufschreiben,
vortragen – das ist das ganze Ge-
heimnis, wie ich es betreibe», sagte
Hanns Dieter Hüsch einmal. Aller-
dings, so der gebürtige Niederrheiner,
versuche er dabei auch immer wieder,
«unzusammenhängende Zusammen-
hänge zusammenzuhängen». Eine
Hommage zum 10. Todestag.
Hanns Dieter Hüsch, 1983. Foto: zVg
Albert Schweitzer. Foto: zVg
Freitag, 25. Dezember, 10.00–10.45
Religion/Film: Halbgott im
Tropenwald. Albert Schweitzers
Lambarene (W)
Vor 100 Jahren verliess der Arzt, Phi-
losoph und Theologe Albert Schweit-
zer das Elsass, um im afrikanischen
Lambarene ein Krankenhaus zu bau-
en. Er wollte «die armen Neger vor
den weissen Raubtieren» schützen,
die Afrika ausbeuteten. Doch Albert
Schweitzer war alles andere als ein
Heiliger.
Kulturclub_Dez_Internet_2015_Club_Dez_Internet_2015 26.11.15 15:05 Seite 2
SRF Schwerpunkt:«Märchenhaft»
erlin und Dessau können sich mit vielen
Werken der Avantgarde des 20. Jahrhun-
derts sehen lassen, etwa mit jenen des «Bau-
hauses», der berühmten modernen Schule für
Kunstdesign und Architektur, die Sachlich-
keit und Funktionalität betont. Der SRF Kul-
turclub gibt Ihnen in diesen beiden Städten
Einblicke in die Moderne der Architektur und
der Musik.
KULTURCLUB.CH Dezember | 2015 10
Impressum: KULTURCLUB.CH
ist das monatlich erscheinende
Magazin des SRF Kulturclubs
Redaktion: Sabine Bitter
Layout: BUC AG, Basel
Druck: Schwabe AG, Muttenz
Auflage: 9’000 Exemplare
Gedruckt auf Offsetpapier
Soporset, FSC Mixed
Schweizer Radio und Fernsehen
SRF Kulturclub
Postfach, 4002 Basel
SRF Kulturclub Tel. 061 365 32 95
Veranstaltungsinfo Tel. 061 365 32 31
Kartenbestellungen Tel. 0848 20 10 10
Geschäftsstelle: Marina Nappez
www.kulturclub.ch
9 KULTURCLUB.CH Dezember | 2015KULTURCLUB.CH Dezember | 2015 87 KULTURCLUB.CH Dezember | 2015
KULTURCLUB.CHDas monatlich erscheinende Magazin des SRF Kulturclubs › www.kulturclub.ch › Dezember 2015
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Mitgliedernummer E-Mail
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PLZ/Ort
Tel. (P) Tel. (G)
Name der Begleitperson
Mitgliedernummer E-Mail
Datum/Unterschrift
Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge des Posteingangs berücksichtigt.
Anmeldung von:
HörPunkt Spezial:
Mittwoch, 2. Dezember 2015
«Märchenhaft»
Many Shades of Grimm › «In alten Zeiten, als das Wünschen noch geholfen hat» › «Bruder Lustig» › Programmhinweise › HörPunktReise: Berlin und Dessau › Bartóks «Konzert für Orchester» › Lieder unsterblich machen › «Bethlehem einfach» › Museumstipp
Im Dezember geht es «märchenhaft» zu und her:
Eine ganze Woche lang bietet Radio SRF 2 Kultur den
Hörerinnen und Hörern ein «Tischlein-deck-dich» mit
Märchen. Den Auftakt macht der HörPunkt Spezial
unter dem Motto «Die Welt der Märchen – die Mär-
chen der Welt». Dabei nehmen wir im Programm wun-
dersame Veränderungen vor, und einiges färben wir
märchenhaft ein. Radio SRF 2 Kultur – wie verzaubert.
7 Uhr Märchenlesung «Scheherazade»
Analyse mit der Psychologin Verena Kast
und der Literaturwissenschaftlerin
Ingrid Tomkowiak
8 Uhr Pop-Märchen
Slam-Poetinnen und -Poeten erneuern
einen Popsong
9–10 Uhr «Erzähl doch keine Märchen!»
Der Märchenexperte Eugen Drewermann
und Kinder denken über das Wahre nach
10–12 Uhr «Ein Märchen im Gepäck» (Teil 1)
Migrantinnen und Migranten erzählen.
Dazwischen: Märchensammlungen,
die Furore machten
13–14 Uhr Märchentelefon
Hörerinnen und Hörer rufen an
und wünschen sich ihr Lieblings-
Märchenmotiv.
Live-Improvisationen von Rapper Greis,
Schlagzeuger Julian Sartorius und
Klarinettist Ernesto Molinari
14–16 Uhr «Ein Märchen im Gepäck» (Teil 2)
Migrantinnen und Migranten erzählen.
Dazwischen: Märchensammlungen,
die Furore machten
17.15 Uhr Märchenlesung
18–19 Uhr «Erzähl doch keine Märchen!»
Der Märchenexperte Eugen Drewer-
mann und Kinder denken über das
Wahre nach (W)
20 Uhr Hörspiel: «Timegünden und das
wunscherfüllende Juwel» von
Ettore Cella. Ein tibetisches Märchen
voller buddhistischer Weisheit
21–22 Uhr Musik unserer Zeit:
Die Dirigentin Graziella Contratto
über Schneewittchen und andere
Märchen, die den heutigen Kompo-
nisten den Kopf verdrehen
22–24 Uhr Neue Musik im Konzert:
Märchenhaftes
Mindest-/Maximalbeteiligung: 14/22 Personen
Hinweise: Es gelten die «Allg. Reise- und Vertrags-bestimmungen der Cultours GmbH». Alle Reisendenmüssen über gültige Ausweispapiere verfügen. Pro-gramm-, Spielplan- und Besetzungsänderungenausdrücklich vorbehalten. Der Vorverkauf (Philhar-monie Berlin, Theater am Schiffbauerdamm) warzum Zeitpunkt der Drucklegung noch nicht offen,es konnten somit noch keine Karten verbindlichreserviert werden.
Eingeschlossene Leistungen: > Direkte Linienflüge mit SWISS von Zürich
nach Berlin-Tegel und retour (Economy-Klasse, inkl. Taxen und Gebühren)
> 2 Übernachtungen/Frühstücksbuffet im 4*-Hotel «Maritim proArte» in Berlin-Mitte
> 2 Übernachtungen/Frühstücksbuffet im 4*-Hotel «Radisson Blu» im Zentrum von Dessau
> Alle Transfers, Eintritte und Führungen sowie 5 Mahlzeiten inkl. Getränke
> Eintrittskarten für alle Veranstaltungen (gemäss Programm)
> Begleitung der Reise durch Jakob Knaus und Béatrice Zbinden, Cultours GmbH
Pauschalpreis pro Person:
CHF 2’430.− im DoppelzimmerZuschlag Doppelzimmer zur Alleinbenüt-zung: CHF 140.–
Anmeldeschluss: 31. Dezember 2015,danach auf Anfrage
Dank der vom deutschen Architekten WalterGropius (1883–1969) entworfenen «Meister-häuser» (UNESCO-Weltkulturerbe) gilt Des-sau heute als die «Stadt des Bauhauses». DieEntwürfe des Bauhauses, das Gropius 1919ursprünglich in Weimar gegründet hatte, ver-einten Kunst und Technik und waren für diemoderne Industriekultur bahnbrechend.
Zur Avantgarde des 20. Jahrhunderts zäh-len nicht nur die Mitglieder des «Bauhauses»,sondern auch die Komponisten Kurt Weill undErnst Krenek sowie der Schriftsteller BertoldBrecht. Der 1900 in Dessau geborene Kompo-nist Kurt Weill floh nach Hitlers Machtüber-nahme 1933 nach New York und wurde zueinem der erfolgreichsten Komponisten amBroadway. Am jährlichen, ihm gewidmetenMusikfest, dem Kurt-Weill-Fest in Dessau,sind jeweils Kompositionen von ihm zu hören.Im kommenden Jahr kommt mit der «Drei-groschenoper» eines seiner Meisterwerke aufdie Bühne.
Dr. Jakob Knaus, Musikwissenschaftlerund ehemaliger Redaktor bei Radio SRF 2 Kul-tur, wird die Reise begleiten und Sie mit denzur Aufführung gelangenden Werken ver-traut machen.
Luzerner Sinfonieorchester. Foto: Christian Flierl
arbig, prägnant, witzig, voller tänzeri-
scher Rhythmen und volksmusikanti-
scher Melodien, aber auch düster, dunkel und
geheimnisvoll – Béla Bartóks «Konzert für
Orchester» gehört zu seinen populärsten
Stücken. Der Streifzug ermöglicht es, die
Generalprobe des Gemeinschaftskonzerts
der Jungen Philharmonie Zentralschweiz und
dem Luzerner Sinfonieorchester (LSO) zu
besuchen und an der öffentlichen Diskothek
Béla Bartóks «Konzert für Orchester» teilzu-
nehmen.
Museumstipp: Museum Rietberg, Zürich
3000 Jahre chinesische Schriftkunst
SRF Kulturclub-Mitglieder können den Museums-
Jahrespass mit einer Ermässigung beziehen.
Erwachsene: CHF 140.– (statt CHF 166.–)
Erwachsene plus: CHF 170.– (statt CHF 199.–)
Familien: CHF 260.– (statt CHF 288. –)
(zuzüglich CHF 4.– Bearbeitungsgebühren)
Bestellung: www.museumspass.ch mit dem Vermerk
«Mitglied SRF Kulturclub» oder Tel. 061 365 32 95.
Auch wer chinesische Schriftzeichen nichtlesen kann, spürt ihre magische Aura undlässt sich von ihrer Schönheit begeistern.
Die Ausstellung «Magie der Zeichen –3000 Jahre chinesische Schriftkunst» lädtein, die vielfältigen Bedeutungsebenen vonSchrift und Schriftkunst in China zu erkun-den, und spannt dabei einen Bogen von denfrühesten Zeugnissen bis zur zeitgenössi-schen Kunst. Sie erzählt von Botschaften anden Himmel und der Machtdemonstrationauf Erden, von religiöser Hingabe und indi-vidueller Ausdruckskraft, von mythischenKulturbringern und historischen Vorbildern.
… Zudem erhält man Antworten auf diehäufigsten Fragen zur chinesischen Schriftund kann das Pinselschreiben selber aus-probieren.
Ausstellung bis 20. März 2016
Museum RietbergGablerstrasse 15, 8002 ZürichTel. 044 415 31 31www.rietberg.ch/schriftkunst
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr Mittwoch 10 bis 20 UhrMontag geschlossen
Reise nach Berlin und Dessau
Mittwoch bis Sonntag, 2. bis 6. März 2016
Streifzug nach Luzern
Bartóks «Konzert für Orchester»
Wie schreibt einer, krank, einsam und am Endeseines Lebens, eine solch kraftvolle Musik? Derwortkarge, komplizierte und kompromissloseMann besteigt 1940 mit seiner Frau das Schiffund verlässt Europa. Mit dem «Räuber- undMördersystem» der Nazis will er nichts zu tunhaben. Den Rassen-Fragebogen der WienerAutorenschutzgesellschaft weigert er sich aus-zufüllen, hingegen beschwert er sich, dass sei-ne Werke 1936 nicht als «entartete Kunst» ab-gestempelt wurden.
Lange beschäftigt Bartók die Frage, wo er in Freiheit leben kann. Schliesslich wählt er die USA. New York empfängt ihn mit vielVerkehr, Hektik und Grossstadtlärm, der inseine schweigsame Welt einbricht und ihnschmerzt. In der Bronx bezieht das Ehepaareine kleine Wohnung. Anfänglich werden diebeiden noch als Pianisten engagiert, aber ihreanspruchsvollen Programme überfordern dasamerikanische Publikum. Mit einem kleinenForschungsauftrag an der Columbia Univer-sity kann sich Bartók über Wasser halten.
Dann aber erkrankt er an Leukämie, dieGeldsorgen werden noch grösser. Der DirigentSerge Koussewitzky besucht ihn 1943 im
Rot
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Das Reiseprogramm
Tag 1: 12.45 Uhr: Flug Zürich–Berlin, Ankunftum 14.15 Uhr. Kurze Stadtrundfahrt, danachZimmerbezug. Abendessen und Theaterbe-such (gemäss Spielplan). Tag 2: Am Morgen «Bauhaus-Tour»: Besich-tigung von Bauten von W. Gropius und M. vander Rohe sowie Besuch des Bauhaus-Archivs.Anschliessend Mittagessen, Nachmittag zurfreien Verfügung. Um 20 Uhr Konzert in der Berliner Philhar-monie: «Le Carnaval romain» von H. Berlioz,Ouverture caractéristique op. 9; H. Dutilleux:«Tout un monde lointain ...», Konzert für Vio-loncello und Orchester; D. Schostakowitsch:Symphonie Nr. 10 e-Moll op. 93. Mitwirkende:Berliner Philharmoniker, M. Jansons (Dirigent)und T. Mørk (Violoncello). Tag 3: Führung durch die Brecht-Weigel-Gedenkstätte. Danach Fahrt nach Dessau undMittagessen. Stadtrundgang und anschlies-send Zimmerbezug. Aperitif und Konzertein-führung. Um 19.30 Uhr Besuch einer konzer-tanten Aufführung der «Dreigroschenoper»im Anhaltischen Theater (Musik: K. Weill undText von B. Brecht). Mitwirkende: H. K. Gruber(Dirigent) und das Ensemble Modern.Tag 4: Führung durch das Bauhaus-Museum,anschliessend Mittagessen. Um 16 Uhr Opern-besuch im Anhaltischen Theater: Auffüh-rung der zwei Kurzopern «Der Diktator» vonE. Krenek und «Der Zar lässt sich photogra-phieren» von K. Weill. Um 21 Uhr Konzertbe-such in der Marienkirche. Auf dem Programm:«Klanghimmel über Berlin» (Werke von E. Kre-nek und K. Weill). Mitwirkende: H. K. Gruber(Dirigent) und das Ensemble Modern.
F
Adventsserie
«Bethlehem einfach»
lle Jahre wieder ist Advent: Weihnach-
ten kommt. Aber: Längst sind nicht alle
Fragen beantwortet, die damit zusammen-
hängen. Woher stammte Jesus wirklich? Aus
Nazareth oder Bethlehem? An diese Orte
knüpfen sich auch Hoffnungstraditionen, sie
sind geradezu theologisches Programm. Was
die Forschung dazu zu sagen hat, das werden
Sie hören in der Adventsserie «Bethlehem
einfach – mit Halt an allen Weihnachtssta-
tionen».
A
Mit Miniaturen über Engel, Nikolaus und Co.will die Fachredaktion Religion von Radio SRFlichtvolle «Aha»-Momente schaffen. «Fürch-tet euch nicht!»: Da braucht sich dann nie-mand mehr vor Engeln zu fürchten, auchwenn sie in unserer Gegenwart ja schon garnicht mehr furchteinflössend daherkommen,sondern als Rauschgold-Engelchen höchstensnoch eine Gefahr für den guten Geschmackdarstellen. Und es könnte einleuchten, zwi-schen dem Coca-Cola-Santa-Claus und demwahren Nikolaus zu unterscheiden. Denn derechte Bischof von Myra war nämlich ein anti-kapitalistischer Street Performer, wie manheute sagen würde, und auch noch Pazifist.
Hinter den Sinn eingestaubter Weih-nachtsfiguren zu kommen, haben wir uns zurAufgabe gemacht, denn da findet sich vielWissens- und Liebenswertes. An der Krippeangelangt, begegnen uns dort neben Ochs und Esel auch der Weihnachtselefant und dieWeihnachtskatze. Wie haben es die beidenbloss dorthin geschafft?
Neue Seiten können Sie als Hörerinnenund Hörer auch am «Kind» entdecken. Das«Kind» verkörpert bis heute Hoffnung aufZukunft. Wie genau aber hat sich die Theolo-
gie des Kindes seit der Antike entwickelt? Die Figur spricht uns bis heute an. Denn: Werbleibt schon gänzlich ungerührt vom seligenBlick des Kindes auf Mariens Arm?
«Freude im Herrn» – dieser Ausspruchgibt der Fachredaktion Religion noch Rätsel
ieder schreiben ist eine Sache. Liederinterpretieren eine andere. Liedern eine
Seele einhauchen, sie «unsterblich» machen,aber nochmals eine ganz andere. Nur wenigeSängerinnen und Sänger stehen auf dieserListe ganz oben. Und noch weniger haben die-ses Kunststück mit einer Vielzahl von Songsgeschafft.
Zufall oder nicht: Drei von diesen ganzGrossen sind 1915 zur Welt gekommen, wür-den in diesem Jahr also 100 Jahre alt. BillieHoliday, Edith Piaf und Frank Sinatra. Ohne sie wäre das populäre Liedgut des 20. Jahr-hunderts nicht das, was es ist: eine Art kollek-tives Unterbewusstsein, vom dem wir alleimmer wieder zehren. Holiday, Piaf und Sina-tra haben zwar selbst nicht Dutzende von herausragenden Songs geschrieben wie etwaein Cole Porter, ein George Gershwin oder einIrving Berlin.
Als Komponisten wären sie wahrschein-lich längst in Vergessenheit geraten. Aber wassie mit Liedern wie «Strange Fruit», «Don’tExplain», «La vie en rose», «Non, je ne regret-te rien», «My Way» oder «Strangers in theNight» gemacht haben, bleibt genauso in unse-ren Köpfen gespeichert wie die Stücke selbst.Ja, es ist quasi untrennbar mit den Liedernverbunden. Sinatra, Piaf oder Holiday wurdenvon Generationen von Sängerinnen und Sän-gern kopiert, paraphrasiert und als Sprung-brett für die eigene Inspiration benutzt.
Selbst Instrumentalisten konnten demsüssen Gift nicht widerstehen und verratendem geneigten Ohr, wo sie die Phrasierungeiner bestimmten Melodielinie herhaben. MilesDavis machte es sogar ganz explizit: «Ich habeviel über Phrasierung gelernt, indem ich mirFrank [...] genau angehört habe.» Es lohnt sichaber ganz gewiss auch heute noch, ihnengenau zuzuhören, ihre Geheimnisse zu erfor-schen oder sich ganz einfach an ihrer singulä-ren Kunst zu erfreuen.
Radio SRF 2 Kultur widmet 2015 diesendrei grossen Songstylisten je eine eigene «JazzCollection». Nach jener über Billie Holiday imFrühling stehen im Dezember die über FrankSinatra und Edith Piaf auf dem Programm.
Peter BürliRedaktionsleiter Jazz Radio SRF 2 Kultur
L
Krippe von Robert Himmelbauer. Foto: landesmuseum.at
Dienstag, 8. Dezember, 21–22 UhrFrank Sinatra
Dienstag, 15. Dezember, 21–22 UhrEdith Piaf
Jazz Collection
Jeweils sonntags ab 29. November 2015 und an Neujahr, 8.08–8.30 Uhr
«Bethlehem einfach – mit Halt an allen Weihnachtsstationen»
Alle Folgen sind auch im Internet nachhörbar: www.srf.ch/sendungen/blickpunkt-religion
Blickpunkt ReligionBauhaus, Brecht und Weill
Die Welt der Märchen – die Märchen der Welt.Schneewittchen. Foto: zVg
Tag 5: Am Vormittag Besichtigung einiger«Meisterhäuser» von W. Gropius. Mittagessenund Transfer zum Flughafen. Um 18.45 UhrRückflug von Berlin nach Zürich, Ankunft um20.10 Uhr.
Meisterhäuser – UNESCO Weltkulturerbe.Foto: Wolfgang Grosse Lieder unsterblich machen
Berliner Philharmonie. Foto: visitBerlin, Scholvien
Krankenhaus und überbringt ihm einenScheck von 500 Dollar als Anzahlung für einWerk, das er bei ihm bestellen möchte. Bartókwehrt ab, denn vielleicht würde er nie mehrkomponieren können. Aber Koussewitzky in-sistiert – und dann geschieht ein medizini-sches Wunder: Bartók erholt sich zunächst. In knapp acht Wochen vollendet er die Parti-tur, wenig später findet die Uraufführung inBoston statt. 1945 stirbt Bartók.
Anmeldeschluss: 5. Januar 2016Der Streifzug ist für Mitglieder des SRF Kultur-clubs kostenlos. Anmeldung mit Talon (sieheSeite 6) obligatorisch.
auf. Ist damit nun «Happiness», religiöseEkstase oder doch eher eine schicklich from-me Freude gemeint? Und warum heisst sieFreude «im» und nicht «am» Herrn? Wir wer-den es für Sie herausfinden, spätestens biszum 1. Januar 2016, wenn unsere Weih-nachtsserie im Blickpunkt Religion mit eben-dieser Freude das Adventsfenster schliesst.
Judith Wipfler, Teamleiterin Fachredaktion Religion Radio SRF 2 Kultur und
Deborah SutterRedaktorin Religion Radio SRF 2 Kultur
Mittwoch, 27. Januar 2016 Jeweils sonntags ab 29. November 2015 und an Neujahr
Bei Reisen des SRF Kulturclubs ist der Abschluss einer Annullations-/Assistancekostenversicherung obligatorisch.
Ich wünsche/wir wünschen entsprechende Unterlagen.
Ich verfüge/wir verfügen über eine eigene Reiseversicherung.
B
Hinweis: Bis am Sonntag, 28. Februar 2016, fin-
det im Vitra Design Museum in Weil am Rhein die
Ausstellung «Das Bauhaus #allesistdesign» statt
(www.design-museum.de).
Montag, 1. Februar, 20–22 UhrSamstag, 6. Februar, 14–16 Uhr (W)
Diskothek zum Thema Béla Bartók
Programm: Individuelle Anreise
9.45 Treffpunkt: Eingang KKL, Luzern
10.00 Generalprobe des Gemeinschaftskonzertsder Jungen Philharmonie und dem Luzerner SinfonieorchesterKatharina Rosenberger (*1971)Uraufführung im Rahmen von «Œuvres Suisses»Erich Wolfgang Korngold (1897–1957) Konzert für Violoncello und Orchester op. 37 Béla Bartók (1881–1945)Konzert für Orchester Sz 116Christian Poltéra, VioloncelloSteven Sloane, Leitung
Individueller Transfer zumTheater «Süsswinkel», Luzern
14.00 Öffentliche Diskothek im Theater «Süsswinkel»Béla Bartóks «Konzert für Orchester» Gastgeberin: Gabriela Kaegi, Musikredaktorin Radio SRF 2 Kultur. Sie diskutiert mit Andrea Bischof, Solo-Oboistin des LSO, und Musikstudierenden der Hochschule Luzern.
Individuelle Rückreise
Avantgarde des 20. Jahrhunderts:
Kulturclub_Dez_Internet_2015_Club_Dez_Internet_2015 26.11.15 15:05 Seite 1
SRF Schwerpunkt:«Märchenhaft»
erlin und Dessau können sich mit vielen
Werken der Avantgarde des 20. Jahrhun-
derts sehen lassen, etwa mit jenen des «Bau-
hauses», der berühmten modernen Schule für
Kunstdesign und Architektur, die Sachlich-
keit und Funktionalität betont. Der SRF Kul-
turclub gibt Ihnen in diesen beiden Städten
Einblicke in die Moderne der Architektur und
der Musik.
KULTURCLUB.CH Dezember | 2015 10
Impressum: KULTURCLUB.CH
ist das monatlich erscheinende
Magazin des SRF Kulturclubs
Redaktion: Sabine Bitter
Layout: BUC AG, Basel
Druck: Schwabe AG, Muttenz
Auflage: 9’000 Exemplare
Gedruckt auf Offsetpapier
Soporset, FSC Mixed
Schweizer Radio und Fernsehen
SRF Kulturclub
Postfach, 4002 Basel
SRF Kulturclub Tel. 061 365 32 95
Veranstaltungsinfo Tel. 061 365 32 31
Kartenbestellungen Tel. 0848 20 10 10
Geschäftsstelle: Marina Nappez
www.kulturclub.ch
9 KULTURCLUB.CH Dezember | 2015KULTURCLUB.CH Dezember | 2015 87 KULTURCLUB.CH Dezember | 2015
KULTURCLUB.CHDas monatlich erscheinende Magazin des SRF Kulturclubs › www.kulturclub.ch › Dezember 2015
Name/Vorname
Mitgliedernummer E-Mail
Adresse
PLZ/Ort
Tel. (P) Tel. (G)
Name der Begleitperson
Mitgliedernummer E-Mail
Datum/Unterschrift
Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge des Posteingangs berücksichtigt.
Anmeldung von:
HörPunkt Spezial:
Mittwoch, 2. Dezember 2015
«Märchenhaft»
Many Shades of Grimm › «In alten Zeiten, als das Wünschen noch geholfen hat» › «Bruder Lustig» › Programmhinweise › HörPunktReise: Berlin und Dessau › Bartóks «Konzert für Orchester» › Lieder unsterblich machen › «Bethlehem einfach» › Museumstipp
Im Dezember geht es «märchenhaft» zu und her:
Eine ganze Woche lang bietet Radio SRF 2 Kultur den
Hörerinnen und Hörern ein «Tischlein-deck-dich» mit
Märchen. Den Auftakt macht der HörPunkt Spezial
unter dem Motto «Die Welt der Märchen – die Mär-
chen der Welt». Dabei nehmen wir im Programm wun-
dersame Veränderungen vor, und einiges färben wir
märchenhaft ein. Radio SRF 2 Kultur – wie verzaubert.
7 Uhr Märchenlesung «Scheherazade»
Analyse mit der Psychologin Verena Kast
und der Literaturwissenschaftlerin
Ingrid Tomkowiak
8 Uhr Pop-Märchen
Slam-Poetinnen und -Poeten erneuern
einen Popsong
9–10 Uhr «Erzähl doch keine Märchen!»
Der Märchenexperte Eugen Drewermann
und Kinder denken über das Wahre nach
10–12 Uhr «Ein Märchen im Gepäck» (Teil 1)
Migrantinnen und Migranten erzählen.
Dazwischen: Märchensammlungen,
die Furore machten
13–14 Uhr Märchentelefon
Hörerinnen und Hörer rufen an
und wünschen sich ihr Lieblings-
Märchenmotiv.
Live-Improvisationen von Rapper Greis,
Schlagzeuger Julian Sartorius und
Klarinettist Ernesto Molinari
14–16 Uhr «Ein Märchen im Gepäck» (Teil 2)
Migrantinnen und Migranten erzählen.
Dazwischen: Märchensammlungen,
die Furore machten
17.15 Uhr Märchenlesung
18–19 Uhr «Erzähl doch keine Märchen!»
Der Märchenexperte Eugen Drewer-
mann und Kinder denken über das
Wahre nach (W)
20 Uhr Hörspiel: «Timegünden und das
wunscherfüllende Juwel» von
Ettore Cella. Ein tibetisches Märchen
voller buddhistischer Weisheit
21–22 Uhr Musik unserer Zeit:
Die Dirigentin Graziella Contratto
über Schneewittchen und andere
Märchen, die den heutigen Kompo-
nisten den Kopf verdrehen
22–24 Uhr Neue Musik im Konzert:
Märchenhaftes
Mindest-/Maximalbeteiligung: 14/22 Personen
Hinweise: Es gelten die «Allg. Reise- und Vertrags-bestimmungen der Cultours GmbH». Alle Reisendenmüssen über gültige Ausweispapiere verfügen. Pro-gramm-, Spielplan- und Besetzungsänderungenausdrücklich vorbehalten. Der Vorverkauf (Philhar-monie Berlin, Theater am Schiffbauerdamm) warzum Zeitpunkt der Drucklegung noch nicht offen,es konnten somit noch keine Karten verbindlichreserviert werden.
Eingeschlossene Leistungen: > Direkte Linienflüge mit SWISS von Zürich
nach Berlin-Tegel und retour (Economy-Klasse, inkl. Taxen und Gebühren)
> 2 Übernachtungen/Frühstücksbuffet im 4*-Hotel «Maritim proArte» in Berlin-Mitte
> 2 Übernachtungen/Frühstücksbuffet im 4*-Hotel «Radisson Blu» im Zentrum von Dessau
> Alle Transfers, Eintritte und Führungen sowie 5 Mahlzeiten inkl. Getränke
> Eintrittskarten für alle Veranstaltungen (gemäss Programm)
> Begleitung der Reise durch Jakob Knaus und Béatrice Zbinden, Cultours GmbH
Pauschalpreis pro Person:
CHF 2’430.− im DoppelzimmerZuschlag Doppelzimmer zur Alleinbenüt-zung: CHF 140.–
Anmeldeschluss: 31. Dezember 2015,danach auf Anfrage
Dank der vom deutschen Architekten WalterGropius (1883–1969) entworfenen «Meister-häuser» (UNESCO-Weltkulturerbe) gilt Des-sau heute als die «Stadt des Bauhauses». DieEntwürfe des Bauhauses, das Gropius 1919ursprünglich in Weimar gegründet hatte, ver-einten Kunst und Technik und waren für diemoderne Industriekultur bahnbrechend.
Zur Avantgarde des 20. Jahrhunderts zäh-len nicht nur die Mitglieder des «Bauhauses»,sondern auch die Komponisten Kurt Weill undErnst Krenek sowie der Schriftsteller BertoldBrecht. Der 1900 in Dessau geborene Kompo-nist Kurt Weill floh nach Hitlers Machtüber-nahme 1933 nach New York und wurde zueinem der erfolgreichsten Komponisten amBroadway. Am jährlichen, ihm gewidmetenMusikfest, dem Kurt-Weill-Fest in Dessau,sind jeweils Kompositionen von ihm zu hören.Im kommenden Jahr kommt mit der «Drei-groschenoper» eines seiner Meisterwerke aufdie Bühne.
Dr. Jakob Knaus, Musikwissenschaftlerund ehemaliger Redaktor bei Radio SRF 2 Kul-tur, wird die Reise begleiten und Sie mit denzur Aufführung gelangenden Werken ver-traut machen.
Luzerner Sinfonieorchester. Foto: Christian Flierl
arbig, prägnant, witzig, voller tänzeri-
scher Rhythmen und volksmusikanti-
scher Melodien, aber auch düster, dunkel und
geheimnisvoll – Béla Bartóks «Konzert für
Orchester» gehört zu seinen populärsten
Stücken. Der Streifzug ermöglicht es, die
Generalprobe des Gemeinschaftskonzerts
der Jungen Philharmonie Zentralschweiz und
dem Luzerner Sinfonieorchester (LSO) zu
besuchen und an der öffentlichen Diskothek
Béla Bartóks «Konzert für Orchester» teilzu-
nehmen.
Museumstipp: Museum Rietberg, Zürich
3000 Jahre chinesische Schriftkunst
SRF Kulturclub-Mitglieder können den Museums-
Jahrespass mit einer Ermässigung beziehen.
Erwachsene: CHF 140.– (statt CHF 166.–)
Erwachsene plus: CHF 170.– (statt CHF 199.–)
Familien: CHF 260.– (statt CHF 288. –)
(zuzüglich CHF 4.– Bearbeitungsgebühren)
Bestellung: www.museumspass.ch mit dem Vermerk
«Mitglied SRF Kulturclub» oder Tel. 061 365 32 95.
Auch wer chinesische Schriftzeichen nichtlesen kann, spürt ihre magische Aura undlässt sich von ihrer Schönheit begeistern.
Die Ausstellung «Magie der Zeichen –3000 Jahre chinesische Schriftkunst» lädtein, die vielfältigen Bedeutungsebenen vonSchrift und Schriftkunst in China zu erkun-den, und spannt dabei einen Bogen von denfrühesten Zeugnissen bis zur zeitgenössi-schen Kunst. Sie erzählt von Botschaften anden Himmel und der Machtdemonstrationauf Erden, von religiöser Hingabe und indi-vidueller Ausdruckskraft, von mythischenKulturbringern und historischen Vorbildern.
… Zudem erhält man Antworten auf diehäufigsten Fragen zur chinesischen Schriftund kann das Pinselschreiben selber aus-probieren.
Ausstellung bis 20. März 2016
Museum RietbergGablerstrasse 15, 8002 ZürichTel. 044 415 31 31www.rietberg.ch/schriftkunst
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr Mittwoch 10 bis 20 UhrMontag geschlossen
Reise nach Berlin und Dessau
Mittwoch bis Sonntag, 2. bis 6. März 2016
Streifzug nach Luzern
Bartóks «Konzert für Orchester»
Wie schreibt einer, krank, einsam und am Endeseines Lebens, eine solch kraftvolle Musik? Derwortkarge, komplizierte und kompromissloseMann besteigt 1940 mit seiner Frau das Schiffund verlässt Europa. Mit dem «Räuber- undMördersystem» der Nazis will er nichts zu tunhaben. Den Rassen-Fragebogen der WienerAutorenschutzgesellschaft weigert er sich aus-zufüllen, hingegen beschwert er sich, dass sei-ne Werke 1936 nicht als «entartete Kunst» ab-gestempelt wurden.
Lange beschäftigt Bartók die Frage, wo er in Freiheit leben kann. Schliesslich wählt er die USA. New York empfängt ihn mit vielVerkehr, Hektik und Grossstadtlärm, der inseine schweigsame Welt einbricht und ihnschmerzt. In der Bronx bezieht das Ehepaareine kleine Wohnung. Anfänglich werden diebeiden noch als Pianisten engagiert, aber ihreanspruchsvollen Programme überfordern dasamerikanische Publikum. Mit einem kleinenForschungsauftrag an der Columbia Univer-sity kann sich Bartók über Wasser halten.
Dann aber erkrankt er an Leukämie, dieGeldsorgen werden noch grösser. Der DirigentSerge Koussewitzky besucht ihn 1943 im
Rot
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Das Reiseprogramm
Tag 1: 12.45 Uhr: Flug Zürich–Berlin, Ankunftum 14.15 Uhr. Kurze Stadtrundfahrt, danachZimmerbezug. Abendessen und Theaterbe-such (gemäss Spielplan). Tag 2: Am Morgen «Bauhaus-Tour»: Besich-tigung von Bauten von W. Gropius und M. vander Rohe sowie Besuch des Bauhaus-Archivs.Anschliessend Mittagessen, Nachmittag zurfreien Verfügung. Um 20 Uhr Konzert in der Berliner Philhar-monie: «Le Carnaval romain» von H. Berlioz,Ouverture caractéristique op. 9; H. Dutilleux:«Tout un monde lointain ...», Konzert für Vio-loncello und Orchester; D. Schostakowitsch:Symphonie Nr. 10 e-Moll op. 93. Mitwirkende:Berliner Philharmoniker, M. Jansons (Dirigent)und T. Mørk (Violoncello). Tag 3: Führung durch die Brecht-Weigel-Gedenkstätte. Danach Fahrt nach Dessau undMittagessen. Stadtrundgang und anschlies-send Zimmerbezug. Aperitif und Konzertein-führung. Um 19.30 Uhr Besuch einer konzer-tanten Aufführung der «Dreigroschenoper»im Anhaltischen Theater (Musik: K. Weill undText von B. Brecht). Mitwirkende: H. K. Gruber(Dirigent) und das Ensemble Modern.Tag 4: Führung durch das Bauhaus-Museum,anschliessend Mittagessen. Um 16 Uhr Opern-besuch im Anhaltischen Theater: Auffüh-rung der zwei Kurzopern «Der Diktator» vonE. Krenek und «Der Zar lässt sich photogra-phieren» von K. Weill. Um 21 Uhr Konzertbe-such in der Marienkirche. Auf dem Programm:«Klanghimmel über Berlin» (Werke von E. Kre-nek und K. Weill). Mitwirkende: H. K. Gruber(Dirigent) und das Ensemble Modern.
F
Adventsserie
«Bethlehem einfach»
lle Jahre wieder ist Advent: Weihnach-
ten kommt. Aber: Längst sind nicht alle
Fragen beantwortet, die damit zusammen-
hängen. Woher stammte Jesus wirklich? Aus
Nazareth oder Bethlehem? An diese Orte
knüpfen sich auch Hoffnungstraditionen, sie
sind geradezu theologisches Programm. Was
die Forschung dazu zu sagen hat, das werden
Sie hören in der Adventsserie «Bethlehem
einfach – mit Halt an allen Weihnachtssta-
tionen».
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Mit Miniaturen über Engel, Nikolaus und Co.will die Fachredaktion Religion von Radio SRFlichtvolle «Aha»-Momente schaffen. «Fürch-tet euch nicht!»: Da braucht sich dann nie-mand mehr vor Engeln zu fürchten, auchwenn sie in unserer Gegenwart ja schon garnicht mehr furchteinflössend daherkommen,sondern als Rauschgold-Engelchen höchstensnoch eine Gefahr für den guten Geschmackdarstellen. Und es könnte einleuchten, zwi-schen dem Coca-Cola-Santa-Claus und demwahren Nikolaus zu unterscheiden. Denn derechte Bischof von Myra war nämlich ein anti-kapitalistischer Street Performer, wie manheute sagen würde, und auch noch Pazifist.
Hinter den Sinn eingestaubter Weih-nachtsfiguren zu kommen, haben wir uns zurAufgabe gemacht, denn da findet sich vielWissens- und Liebenswertes. An der Krippeangelangt, begegnen uns dort neben Ochs und Esel auch der Weihnachtselefant und dieWeihnachtskatze. Wie haben es die beidenbloss dorthin geschafft?
Neue Seiten können Sie als Hörerinnenund Hörer auch am «Kind» entdecken. Das«Kind» verkörpert bis heute Hoffnung aufZukunft. Wie genau aber hat sich die Theolo-
gie des Kindes seit der Antike entwickelt? Die Figur spricht uns bis heute an. Denn: Werbleibt schon gänzlich ungerührt vom seligenBlick des Kindes auf Mariens Arm?
«Freude im Herrn» – dieser Ausspruchgibt der Fachredaktion Religion noch Rätsel
ieder schreiben ist eine Sache. Liederinterpretieren eine andere. Liedern eine
Seele einhauchen, sie «unsterblich» machen,aber nochmals eine ganz andere. Nur wenigeSängerinnen und Sänger stehen auf dieserListe ganz oben. Und noch weniger haben die-ses Kunststück mit einer Vielzahl von Songsgeschafft.
Zufall oder nicht: Drei von diesen ganzGrossen sind 1915 zur Welt gekommen, wür-den in diesem Jahr also 100 Jahre alt. BillieHoliday, Edith Piaf und Frank Sinatra. Ohne sie wäre das populäre Liedgut des 20. Jahr-hunderts nicht das, was es ist: eine Art kollek-tives Unterbewusstsein, vom dem wir alleimmer wieder zehren. Holiday, Piaf und Sina-tra haben zwar selbst nicht Dutzende von herausragenden Songs geschrieben wie etwaein Cole Porter, ein George Gershwin oder einIrving Berlin.
Als Komponisten wären sie wahrschein-lich längst in Vergessenheit geraten. Aber wassie mit Liedern wie «Strange Fruit», «Don’tExplain», «La vie en rose», «Non, je ne regret-te rien», «My Way» oder «Strangers in theNight» gemacht haben, bleibt genauso in unse-ren Köpfen gespeichert wie die Stücke selbst.Ja, es ist quasi untrennbar mit den Liedernverbunden. Sinatra, Piaf oder Holiday wurdenvon Generationen von Sängerinnen und Sän-gern kopiert, paraphrasiert und als Sprung-brett für die eigene Inspiration benutzt.
Selbst Instrumentalisten konnten demsüssen Gift nicht widerstehen und verratendem geneigten Ohr, wo sie die Phrasierungeiner bestimmten Melodielinie herhaben. MilesDavis machte es sogar ganz explizit: «Ich habeviel über Phrasierung gelernt, indem ich mirFrank [...] genau angehört habe.» Es lohnt sichaber ganz gewiss auch heute noch, ihnengenau zuzuhören, ihre Geheimnisse zu erfor-schen oder sich ganz einfach an ihrer singulä-ren Kunst zu erfreuen.
Radio SRF 2 Kultur widmet 2015 diesendrei grossen Songstylisten je eine eigene «JazzCollection». Nach jener über Billie Holiday imFrühling stehen im Dezember die über FrankSinatra und Edith Piaf auf dem Programm.
Peter BürliRedaktionsleiter Jazz Radio SRF 2 Kultur
L
Krippe von Robert Himmelbauer. Foto: landesmuseum.at
Dienstag, 8. Dezember, 21–22 UhrFrank Sinatra
Dienstag, 15. Dezember, 21–22 UhrEdith Piaf
Jazz Collection
Jeweils sonntags ab 29. November 2015 und an Neujahr, 8.08–8.30 Uhr
«Bethlehem einfach – mit Halt an allen Weihnachtsstationen»
Alle Folgen sind auch im Internet nachhörbar: www.srf.ch/sendungen/blickpunkt-religion
Blickpunkt ReligionBauhaus, Brecht und Weill
Die Welt der Märchen – die Märchen der Welt.Schneewittchen. Foto: zVg
Tag 5: Am Vormittag Besichtigung einiger«Meisterhäuser» von W. Gropius. Mittagessenund Transfer zum Flughafen. Um 18.45 UhrRückflug von Berlin nach Zürich, Ankunft um20.10 Uhr.
Meisterhäuser – UNESCO Weltkulturerbe.Foto: Wolfgang Grosse Lieder unsterblich machen
Berliner Philharmonie. Foto: visitBerlin, Scholvien
Krankenhaus und überbringt ihm einenScheck von 500 Dollar als Anzahlung für einWerk, das er bei ihm bestellen möchte. Bartókwehrt ab, denn vielleicht würde er nie mehrkomponieren können. Aber Koussewitzky in-sistiert – und dann geschieht ein medizini-sches Wunder: Bartók erholt sich zunächst. In knapp acht Wochen vollendet er die Parti-tur, wenig später findet die Uraufführung inBoston statt. 1945 stirbt Bartók.
Anmeldeschluss: 5. Januar 2016Der Streifzug ist für Mitglieder des SRF Kultur-clubs kostenlos. Anmeldung mit Talon (sieheSeite 6) obligatorisch.
auf. Ist damit nun «Happiness», religiöseEkstase oder doch eher eine schicklich from-me Freude gemeint? Und warum heisst sieFreude «im» und nicht «am» Herrn? Wir wer-den es für Sie herausfinden, spätestens biszum 1. Januar 2016, wenn unsere Weih-nachtsserie im Blickpunkt Religion mit eben-dieser Freude das Adventsfenster schliesst.
Judith Wipfler, Teamleiterin Fachredaktion Religion Radio SRF 2 Kultur und
Deborah SutterRedaktorin Religion Radio SRF 2 Kultur
Mittwoch, 27. Januar 2016 Jeweils sonntags ab 29. November 2015 und an Neujahr
Bei Reisen des SRF Kulturclubs ist der Abschluss einer Annullations-/Assistancekostenversicherung obligatorisch.
Ich wünsche/wir wünschen entsprechende Unterlagen.
Ich verfüge/wir verfügen über eine eigene Reiseversicherung.
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Hinweis: Bis am Sonntag, 28. Februar 2016, fin-
det im Vitra Design Museum in Weil am Rhein die
Ausstellung «Das Bauhaus #allesistdesign» statt
(www.design-museum.de).
Montag, 1. Februar, 20–22 UhrSamstag, 6. Februar, 14–16 Uhr (W)
Diskothek zum Thema Béla Bartók
Programm: Individuelle Anreise
9.45 Treffpunkt: Eingang KKL, Luzern
10.00 Generalprobe des Gemeinschaftskonzertsder Jungen Philharmonie und dem Luzerner SinfonieorchesterKatharina Rosenberger (*1971)Uraufführung im Rahmen von «Œuvres Suisses»Erich Wolfgang Korngold (1897–1957) Konzert für Violoncello und Orchester op. 37 Béla Bartók (1881–1945)Konzert für Orchester Sz 116Christian Poltéra, VioloncelloSteven Sloane, Leitung
Individueller Transfer zumTheater «Süsswinkel», Luzern
14.00 Öffentliche Diskothek im Theater «Süsswinkel»Béla Bartóks «Konzert für Orchester» Gastgeberin: Gabriela Kaegi, Musikredaktorin Radio SRF 2 Kultur. Sie diskutiert mit Andrea Bischof, Solo-Oboistin des LSO, und Musikstudierenden der Hochschule Luzern.
Individuelle Rückreise
Avantgarde des 20. Jahrhunderts:
Kulturclub_Dez_Internet_2015_Club_Dez_Internet_2015 26.11.15 15:05 Seite 1