cme.medlearning.de - Vorteile rechtzeitiger Insulinisierung · 2018-03-09 · Sulfonyl-...
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Vorteile rechtzeitiger
InsulinisierungBitte nützen Sie folgende Symbole:
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i
Diabetesprävalenz weltweit
Diabetes als weltweit WACHSENDES PROBLEM für das
GESUNDHEITSWESEN
Abb. mod. nach 1,2.Bem.: Das Quellenverzeichnis finden Sie am Ende des Fortbildungsmoduls.
Weltweit
425 Mio.20172
317 Mio.20121
2045629 Mio.2
Zunahme48 %
• Direkter Anstieg medizinischer Kosten bei Komplikationen.
• Behandlungskosten für Patienten mit mikro- und makrovaskulären Komplikationen 3,5-mal
höher als ohne Komplikationen.
• Anstieg medizinischer Kosten durch Anstieg der Krankenhauskosten.
T2DM-KOMPLIKATIONEN als erheblicher Kostenfaktor
Abb. mod. nach 3.T2DM - Typ-2-Diabetes mellitus.
Auswirkung der Komplikationenauf die durchschnittlichen
direkten Kosten für den Patienten Auswirkung der Komplikationen
auf die Krankenhauskosten
1,0
1,72,0
3,5
0
1
1
2
2
3
3
4
4
Keine Komplika-
tionen
Mikro-vaskulär
Makro-vaskulär
Sowohl mikro-als auch
makrovaskulär
XX
X
1,0
2,1
3,1
5,5
0
1
2
3
4
5
6
Keine Komplika-
tionen
Mikro-vaskulär
Makro-vaskulär
Sowohl mikro-als auch
makrovaskulär
X
X
X
1.505 €/J
Kos
tenw
irkun
gsfa
ktor
2.563 €/J 3.148 €/J
5.226 €/J
Kos
tenw
irkun
gsfa
ktor
KOMPLIKATIONEN als Folge VERSPÄTETER Reduktion erhöhter BZ-Werte
Erhöhte BZ-Werte = Risikofaktor für Folgeerkrankungen
Abb. mod. nach 4.BZ - Blutzucker; pAVK - periphere arterielle Verschlusskrankheit; KHK - koronare Herzkrankheit.
Akut
HyperosmolaresKoma
Retinopathie
Nephropathie
Neuropathie
Diabetischer Fuß
Herzinfarkt (KHK)
Schlaganfall
pAVK
MakrovaskulärMikrovaskulär
Folgeerkrankungen(Prä-) Diabetes Chronisch
(spät)
RECHTZEITIGE INSULINTHERAPIE FOLGESCHÄDEN VERMEIDEN
GLYKÄMISCHES GEDÄCHTNIS VERMEIDEN5
8,28,4
7,5
8
8,5
9
Germany
Retrospektive Analyse bei T2DM-Patienten aus Deutschlandn=6.368, Studiendauer 5 Jahre
Zeit bis Insulintherapiebeginn
2,6
4,2
0
2
4
6
Germany
HbA1c-Wert zu Insulintherapiebeginn
Jahr
e
HbA
1c-W
ert (
%)
Verschlechterung2005 2010 2005 2010
Deutliche Verlängerung
0
Verspäteter Insulintherapiebeginn und hohe HbA1c-Werte in Deutschland
Abb. mod. nach 6.T2DM - Typ-2-Diabetes mellitus.
ZEIT bis Insulintherapiebeginn NIMMT ZU erhöhte HbA1c-Werte FOLGESCHÄDEN5,6
VORTEILE
1. Verbesserung der Funktion von Betazellen7
2. Langfristig weitgehend normnahe glykämische Kontrolle8
3. Reduziert mikrovaskuläre Komplikationen, bietet langfristigen
Endorganschutz5,9
4. Kann makrovaskuläre Ereignisse reduzieren5
5. Kann die Lebensqualität des Patienten erhöhen10
Warum frühzeitig eine Insulintherapie beginnen?
Durch frühen Insulintherapiebeginn die Betazellen entlasten (1)
Vorteile rechtzeitiger Insulinisierung
Blutzucker ↑
Betazellfunktion ↓
Insulinbedarf ↑
• Blutzuckerspiegel chronisch erhöht hoher Insulinbedarf für die Basalrate
• Reduzierte Insulinausschüttung durch Betazellen Blutzuckerspiegel weiter erhöht
• Circulus vitiosus: hoher Blutzuckerspiegel weniger Insulinausschüttung durch Betazellen
B Blutzuckerspiegel weiter in die Höhe12
i
Durch frühen Insulintherapiebeginn die Betazellen entlasten (1)
Vorteile rechtzeitiger Insulinisierung
Blutzucker ↑
Betazellfunktion ↓
Insulinbedarf ↑
• Blutzuckerspiegel chronisch erhöht hoher Insulinbedarf für die Basalrate
• reduzierte Insulinausschüttung durch Betazellen Blutzuckerspiegel weiter erhöht
• Circulus vitiosus: hoher Blutzuckerspiegel weniger Insulinausschüttung durch Betazellen
B Blutzuckerspiegel weiter in die Höhe12
iBei T2DM ist der Blutzuckerspiegel chronisch erhöht, was zu einem ebenfalls ständig hohen Insulinbedarf für die Basalrate führt. Letztere ist hoch bedingt durch die anhaltende Hyperglykämie, die Insulinresistenz und den Verlust an Betazellmasse. Mit fortschreitender Krankheit nimmt die Fähigkeit der Betazellen Insulin auszuschütten ab, was den Blutzuckerspiegel noch weiter erhöht. Dies führt zu einem Circulus vitiosus, da mit zunehmendem Blutzuckerspiegel immer weniger Betazellen in der Lage sind, Insulin auszuschütten, wodurch der Blutzuckerspiegel weiter in die Höhe getrieben wird.12
Blutzucker ↓
Betazellfunktion ↑
Endogenes + exogenes Insulin
Insulinbedarf ↓
Durch frühen Insulintherapiebeginn die Betazellen entlasten (2)
1. Verbesserung der Funktion von Betazellen
• Gabe eines Basalinsulins Senkung des Blutzuckerspiegels
positiver Effekt auf Betazellen
• Betazellfunktion verbessert durch frühzeitige Senkung des Blutzuckerspiegels7,13,14
Abb. mod. nach 15,16.
7
6
9
8
10
HbA
1c(%
)
Diabetesdauer
OAD Monotherapie
Ernährung undBewegung
OAD Kombination
OAD-Auf-titration
OAD plus tägl. multiple
Insulin InjektionenOAD plus
Basal-Insulin
Diagnose +5 Jahre +10 Jahre +15 Jahre
Frühe Kombinationstherapie verbesserte metabolische Kontrolle15,16
2. Langfristig weitgehend normnahe BZ-Kontrolle
ZÖGERN führt langfristig zu unzureichend eingestellten Patienten
Zögerliche ZielwertanpassungZielwertorientierte Therapie
Frühzeitige Absenkung des HbA1c-Wertes um 0,9 % durch intensivierte Blutzuckerkontrolle
e erhebliche Reduzierung mikrovaskulärer Komplikationen9
(N)BZ - (Nüchtern-)Blutzucker; SH - Sulfonylharnstoff; MI – Myokardinfarkt. Abb. mod. nach 9.
3. Reduzierte mikrovaskuläre Komplikationen (1)
Prozentuale Risikoreduktion durch frühzeitige Senkung des HbA1c-Werts Reduzierte Komplikationsrate:
intensivierte Therapie gegenüber konventioneller Therapie
i
(HbA1c-Wert: 7,0 %) (HbA1c-Wert: 7,9 %)
Zusätzliche HbA1c-Senkung:7,9 % 7,0 %
Frühzeitige Absenkung des HbA1c-Wertes um 0,9 % durch intensivierte Blutzuckerkontrolle
e erhebliche Reduzierung mikrovaskulärer Komplikationen9
(N)BZ - (Nüchtern-)Blutzucker; SH - Sulfonylharnstoff; MI - Myokardinfarkt. Abb. mod. nach 9.
3. Reduzierte mikrovaskuläre Komplikationen (1)
Prozentuale Risikoreduktion durch frühzeitige Senkung des HbA1c-Werts
Zusätzliche HbA1c-Senkung:7,9 % 7,0 %
Reduzierte Komplikationsrate:
intensivierte Therapie gegenüber konventioneller Therapie
i
(HbA1c-Wert: 7,0 %) (HbA1c-Wert: 7,9 %)
In der UKPD-Studie wurden neu diagnostizierte T2DM-Patienten randomisiert für eine intensivierte BZ-Behandlung (NBZ < 6 mmol/l mit Insulin oder SH) oder eine konventionelle Behandlung. Diese Studie konnte zeigen, dass durch die frühzeitige Absenkung des HbA1c-Werts um 0,9 % durch intensivierte Blutzuckerkontrolle eine erhebliche Reduzierung mikrovaskulärer Komplikationen erzielt werden kann.9
Nach 10 Jahren Follow-UpHbA1c-Wert UKPDS
Intensivierte Therapie 7,0 %
Konventionelle Therapie 7,9 %
HbA1c-Wert nach 10 Jahren Follow-up8,0 %
8,0 %
Klinische Endpunkte Ende der UKPDS
MikrovaskuläreKomplikationen -24 % (p<0,001)
Myokardinfarkt N. sign. Verringerung
Gesamtmortalität N. sign. Verringerung
-15 %
-13 %
(p=0,001)
(p=0,01)
(p=0,007)
Bei einem Follow-up nach 10 Jahren war eine signifikant reduzierte Komplikationsrate bei vormals
intensivierter Therapie zu beobachten. Diese Effekte traten trotz Angleichung der HbA1c-Werte
beider Therapieformen auf.
Abb. mod. nach 5.
nach 10 Jahren Follow-up
3. Reduzierte mikrovaskuläre Komplikationen (2)
Glykämisches Gedächtnis10 Jahre nach Ende der UKPD-Studie wurde ein Follow-up durchgeführt
-24 %
p<0,0001
Diabetesdauer (Jahre)
Ris
iko
für H
KE
(Haz
ard
Rat
io)
0,4
0,6
0,8
1,2
1,4
1
0 3 6 9 12 15 18 21 24
• Patienten mit erst geringer Diabetesdauer können von intensivierten Blutzuckerkontrolle profitieren17,18
• frühzeitige Insulintherapie-Initiierung kann Risiko eines kardiovaskulären Ereignisses verringern17,18
FRÜHZEITIGES HANDLEN KANN LEBEN RETTEN!
Abb. mod. nach 17,18.
4. Reduzierte makrovaskuläre Komplikationen
Nutzen einer FRÜHEN intensivierten Diabetestherapie
HKE - Herzkreislauferkrankungen
1. Einen INDIVIDUELLEN HbA1c-Zielwert festlegen, aber nicht über 8,0 %
Ziel: HbA1c-Wert so niedrig wie möglich,
mit möglichst wenigen Nebenwirkungen (z.B. Hypoglykämien)
Wie gewährleiste ich eine optimale BZ-Einstellung?
Abb. mod. nach 19.
Bei hohem Alter, langer Diabetesdauer, multiplen Begleiterkrankungen, manifesten makrovaskulären
Erkrankungen, hohem Hypoglykämierisiko und wenig motiviertem Patienten kann der HbA1c-Wert höher
angesetzt werden, jedoch nicht über 8 %.19
zum Vergrößernbitte klicken
6,5 % 8,5 %7,5 %
Diagnose Typ-2-Diabetes mellitus
Maßnahmen auf Grundlage der vereinbarten individuellen Therapieziele
HbA1c-Zielkorridor: 6,5–7,5 %
Individueller HbA1c-Zielwert nach 3–6 Monaten nicht erreicht
Schulung, Ernährungstherapie, Steigerung der körperlichen Aktivität, Raucher-Entwöhnung
Erste Stufe:Basistherapie#
1
Wie gewährleiste ich eine optimale BZ-Einstellung?
2. Leitliniengerecht therapieren (Algorithmus nach DDG/DGIM) (1)
Abb. mod. nach 20.
# Gilt zusätzlich auch für alle weiteren Therapiestufen; * Diese beiden Substanzen spielen eine geringe Rolle in den Verordnungszahlen. Pioglitazon wird über die GKV nicht mehr erstattet.
1. Wahl MetforminMonotherapie bei Metformin-Unverträglichkeit/-Kontraindikationen:
• Glukosidasehemmer*• Pioglitazon*
• DPP-4-Inhibitor• Insulin (häufig
Verzögerungsinsulin)
• SGLT2-Hemmer• Sulfonylharnstoff/
Glinid
Zweite Stufe: Pharmaka-
Monotherapie
2
* Diese beiden Substanzen spielen eine geringe Rolle in den Verordnungszahlen. Pioglitazon wird über die GKV nicht mehr erstattet.
Dritte Stufe: Insulin allein
oder Pharmaka-Zweifachkombi
nation
Zweifachkombination:(Substanzen in alphabetischer Reihenfolge)
• Insulin (häufig Verzögerungsinsulin)
• SGLT2-Hemmer
• DPP-4-Inhibitor• GLP-1-
Rezeptoragonist • Glukosidasehemmer*
• Sulfonylharnstoff/ Glinid
• Pioglitazon*
Wie gewährleiste ich eine optimale BZ-Einstellung?
2. Leitliniengerecht therapieren (Algorithmus nach DDG/DGIM) (2)
3
Zusätzlich zu oralen Antidiabetika (insbesondere Metformin, evtl. DPP-4-Inhibitor, SGLT2-Hemmer)
• Verzögerungsinsulin oder• Verzögerungsinsulin & GLP-1-
Rezeptoragonist(Zulassungsstatus beachten!) oder
• Präprandial kurzwirkendes Insulin (SIT) oder
• Intensivierte Insulintherapie (ICT, CSII) oder
• Konventionelle Insulintherapie (CT)
Vierte Stufe: Intensivierte(re)
Insulin- und Kombi-
nationstherapie-formen
4
Individueller HbA1c-Zielwert nach 3–6 Monaten nicht erreicht
Individueller HbA1c-Zielwert nach 3–6 Monaten nicht erreicht
Abb. mod. nach 21.
Wie gewährleiste ich eine optimale BZ-Einstellung?
POSITIONSPAPIER der Position Statement Writing Group der ADA und der EASD zum Management der Hyperglykämie des Typ-2-Diabetespatienten: Therapieadaption an individuellePatientensituation.
3. Die Therapie der INDIVIDUELLEN Situation des Patienten anpassen (1)
Monotherapie
Zweifach-Kombinationen
Wirksamkeit (↓ HbA1c)HypoglykämierisikoGewichtNebenwirkungenKosten
hochniedriges Risikoneutral/AbnahmeGI/Laktatazidosegering
Sofern zum Erreichen individualisierter HbA1c-Zielwerte nach ∼ 3 Monaten notwendig,Wechsel zu Zweifachkombinationen (Reihenfolge bedeutet keine Präferenz):
hochmittleres RisikoZunahmeHypoglykämiegering
hochniedriges RisikoZunahmeÖdem, HI, Frakturgering
mittelniedriges Risikoneutralseltenhoch
hochniedriges RisikoAbnahmeGIhoch
am höchstenhohes RisikoZunahmeHypoglykämievariabel
Thiazolidindion DPP-4-Hemmer GLP-1-Rezeptor -agonist
Insulin (basal)
Wirksamkeit (↓ HbA1c)HypoglykämierisikoGewichtNebenwirkungenKosten
Sofern zum Erreichen individualisierter HbA1c-Zielwerte nach ∼ 3 Monaten notwendig,Wechsel zu Dreifachkombinationen (Reihenfolge bedeutet keine Präferenz):
mittelniedriges RisikoAbnahmeUG, Dehydrationhoch
SGLT2-Hemmer
Metformin +
Metformin +
Sulfonyl-harnstoff
Gesunde Ernährung, Gewichtskontrolle, mehr Bewegung, Diabetesschulungzum Vergrößernbitte klicken
HI - Herzinsuffizienz; UG - urogenital; GI – gastrointestinal.
Abb. mod. nach 21.
Wie gewährleiste ich eine optimale BZ-Einstellung?
3. Die Therapie der INDIVIDUELLEN Situation des Patienten anpassen (2)
Gesunde Ernährung, Gewichtskontrolle, mehr Bewegung, Diabetesschulung
Dreifach-Kombinationen
Metformin +
KombinierteInjektionstherapie
Basalinsulin GLP-1-RA+ oderMahlzeiteninsulin
Wenn mit Dreifachkombination HbA1c-Zielwerte nach ∼ 3 Monaten nicht erreicht und Patient (1) erhält OAD-Kombination, Wechsel zu Injektionstherapie; (2) erhält GLP-1-RA, Basalinsulin dazu; oder (3) erhält Basalinsulin, GLP-1-RA oder
Mahlzeiteninsulin dazu. Therapieresistente Patienten: ggf. Zugabe TZD oder SGLT2-Hemmer.
TZD
DPP-4-H.
SGLT2-H.
Insulin
oder
oder
oder
GLP-1-RAoder
oder
oder
oder
SH
DPP-4-H.
SGLT2-H.
Insulin
GLP-1-RAoder
SH
TZD
SGLT2-H.
Insulin
oder
oder
oder
SH
TZD
DPP-4-H.
oder
oder
oder
SH
TZD
Insulin
oder
oder
oder
oder
TZD
DPP-4-H.
SGLT2-H.
GLP-1-RAoderInsulin
+ + + + + +
Metformin +
zum Vergrößernbitte klicken
Thiazolidindion DPP-4-Hemmer GLP-1-Rezeptor -agonist
Insulin (basal)
SGLT2-HemmerSulfonyl-harnstoff
7 13 19 22
Kombination OAD + 1 x täglich langwirkendes Insulin (Basalinsulin)
Wie gewährleiste ich eine optimale BZ-Einstellung?
Bei Versagen der Pharmaka-Monotherapie bietet sich die basalunterstützte orale
Therapie (BOT) als optimaler Einstieg in die Insulintherapie an.
Basalinsulin
Endogene Insulinsekretion unterstützt durch Sekretagoga
Insulinausschüttung beimStoffwechselgesunden
VORTEILE EINER BOT :
• Geringeres Risiko von Hypoglykämien als bei einer SIT oder CT22
• Geringere Gewichtszunahme als bei einer SIT oder CT22
4. Initiierung der Insulintherapie nicht zu lange hinauszögern (1)
CT - Konventionelle Insulintherapie; SIT - Supplementäre Insulintherapie.
Uhrzeit (Stunden)Schematische Darstellung
Gründe
1. Gewichtszunahme10,23
2. Hypoglykämie10,23
Gründe für ein zögerliches Handeln bei Insulintherapiebeginn
Angst vor Hypoglykämien und Gewichtszunahme durch Intensivierung der Therapie – insbesondere
mit SH oder Insulin – führt bei Ärzten und Patienten zu zögerlichem Handeln für die notwendige
Reduktion des HbA1c-Wertes.24
SH – Sulfonylharnstoff.
Baseline Endpunkt
Zögerliches Handeln bei der HbA1c-Reduktion führt zu vermehrter Gewichtszunahme. Es wurde gezeigt,
dass ein rechtzeitiger Beginn der Insulintherapie mit der geringsten Gewichtszunahme
einhergeht.25–27
Abb. mod. nach 25–27.
… kann durch rechtzeitige Insulinisierung minimiert werden
1. Gewichtszunahme
7,6
8,6
7,0
9,5
7,1
10,0
9,0
8,0
7,0
6,0
TULIP25
(36 Wochen, n=211)INSIGHT26
(24 Wochen, n=405)LANMET27
(36 Wochen, n=110)
HbA
1c(%
)
10,0
9,0
8,0
7,0
6,0
10,0
9,0
8,0
7,0
6,0
6,8
i
HbA1c-Wert HbA1c-Wert HbA1c-Wert
Baseline Endpunkt
Abb. mod. nach 25–27.
… kann durch rechtzeitige Insulinisierung minimiert werden
1. Gewichtszunahme
7,6
8,6
7,0
9,5
7,1
10,0
9,0
8,0
7,0
6,0
TULIP25
(36 Wochen, n=211)INSIGHT26
(24 Wochen, n=405)LANMET27
(36 Wochen, n=110)
HbA
1c(%
)
10,0
9,0
8,0
7,0
6,0
10,0
9,0
8,0
7,0
6,0
6,8
• In der TULIP-Studie wurden Patienten, die mit der Maximaldosis Metformin und Sulfonylharnstoff ≥ 2 Jahre behandelt wurden und einen HbA1c-Wert von 7–8 % aufwiesen, randomisiert für eine frühzeitige Basalinsulinbehandlung oder intensivierte Maßnahmen einer Lebensstiländerung.25
• In der INSIGHT-Studie wurden Patienten, bei denen seit mindestens 6 Monaten Diabetes bekannt war, die einen HbA1c-Wert von 7,5–11 % aufwiesen und 0–2 orale Antidiabetika verordnet bekamen, randomisiert für eine Basalinsulintherapie oder konventionelle orale Antidiabetika-Therapie.26
• In der LANMET-Studie wurden insulinnaive Patienten, die mit oralen Antidiabetika nur eine schlechte Blutzuckereinstellung (HbA1c-Wert von ≥ 8 %) erzielten, randomisiert für eine Basalinsulinanalogatherapie mit Metformin oder eine NPH-Insulintherapie mit Metformin.27
HbA1c-Wert HbA1c-Wert HbA1c-Wert
Basalinsulinanaloga weisen deutlich weniger Hypoglykämien bei gleichem HbA1c-Wert auf als NPH-
Insuline.28
2. Hypoglykämien
… können durch Gabe von Basalinsulinanaloga statt NPH-Insulinen reduziert werden
Hypoglykämien (Ereignisse pro Patientenjahr)
Glargin 100E/ml Detemir
NPHNPH
HbA1c-Wert (%) HbA1c-Wert (%)
Hypoglykämien (Ereignisse pro Patientenjahr)
Hypoglykämien (Ereignisse pro Patientenjahr)
Abb. mod. nach 28.
• Erhöhte Blutzuckerwerte sind ein Risikofaktor für Folgeerkrankungen.9
• Die frühzeitige Senkung des HbA1c-Wertes korreliert mit einer Risikoreduktion
mikro- und makrovaskulärer Komplikationen.5
• Besonders in frühen Krankheitsphasen ist eine gute Einstellung wichtig
glykämisches Gedächtnis.5
• Jeder %-Punkt HbA1c-Senkung bedeutet eine deutliche Senkung des Risikos
für Folgeerkrankungen.29
• Geringere Gewichtszunahme durch frühen Beginn der Insulintherapie.25–27
• Das Hypoglykämierisiko kann durch die Verwendung von Basalinsulinanaloga
statt NPH-Insulin reduziert werden.28
Zusammenfassung (1)
Optimale BZ-Einstellung:
• Individuellen HbA1c-Zielwert festlegen
• Entsprechend der Leitlinien therapieren; Zielwerterreichung regelmäßig
hinterfragen
• Optimale individuelle Therapie zusammenstellen anhand der individuellen
Patientensituation (ADA/EASD-Positionspapier)
• Therapieversagen nicht zu lange tolerieren und rechtzeitig mit einer
Insulintherapie beginnen (BOT als Einstieg)
BZ – Blutzucker.
Zusammenfassung (2)
Quellenverzeichnis1. International Diabetes Federation 2012. IDF Atlas (5. Edition), Update 2012; 2. International Diabetes Federation 2017. IDF Atlas (8. Edition); 3. Williams R et al. Diabetologia 2002; 45: 13–17;4. Häring HU et al. (Hrg.). Diabeteologie in Klinik und Praxis. 6., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2011; 5. Holman RR et al. New Engl J Med 2008; 359: 1577–89;6. Kostev K & Rathman R Prim Care Diabetes 2013; 7: 229–33;7. Weng J et al. Lancet 2008; 371: 1753–60;8. ORIGIN Investigators. N Engl J Med 2012; 367: 319–28;9. UKPDS 33. Lancet 1998; 352: 837–53;10. Owens DR Diabetes Technol Ther 2013; 15: 776–85;11. Rorsman P et al. News Physiol Sci 2000; 15: 72–77;12. Weir GC & Bonner-Weir S Diabetes 2004; 53: 16–21;13. Raz I & Mosenzon O Diabetes Care 2013; 36: 190–197;14. Ritzel RA et al. J Clin Endocrinol Metab 2004; 89: 795–805;15. Campbell IW Br J Cardiol 2000; 7: 625–31;16. Del Prato S et al. Int J Clin Pract 2005; 59: 1345–55;17. Duckworth W Oral presentation at ADA 68th scientific sessions, 8.6.2008, San Francisco, USA;18. Duckworth W et al. NEJM 2009; 360: 129–39;19. Ismail-Beigi F et al. Ann Intern Med 2011; 154: 554–9;20. Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen
Fachgesellschaften (AWMF). Nationale VersorgungsLeitlinie Therapie des Typ-2-Diabetes - Langfassung, 1. Auflage. Version 4. 2013, zuletzt geändert: November 2014. Erhätlich unter: http://www.dm-therapie.versorgungsleitlinien.de; [letzter Zugriff: 30.01.2018]; DOI: 10.6101/AZQ/0002;
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Quellenverzeichnis
045213