c/o Christian Mücke, Johann-Georg-Straße 18, 10709 Berlin...

4
Präsidium: Metropolit Dr. Serafim Joanta, Prof. Barbara John, Prof. Dr. Roland Hetzer Vorstand: C. Mücke (Vorsitz), R. Kolakowski, Dr. C. Schmude, Ehrenvorsitzende: Erich Brockhaus(†), Arthur Beyrer (†) Spendenkonto: Evangelische Bank, IBAN: DE90 5206 0410 0003 9037 02, BIC: GENODEF1EK1 Kontonr. 3903702, BLZ: 52060410 VEREINIGTE AKTION FÜR RUMÄNIEN E.V. c/o Christian Mücke – Johann-Georg-Straße 18 – 10709 Berlin +49-30-89006383 – e-mail: [email protected] – www.var-berlin.org VAR e. V. c/o Christian Mücke, Johann-Georg-Straße 18, 10709 Berlin Herrn und Frau Herbert und Gisela Ziehm Neukietz 9 15259 Bad Freienwalde Liebe Frau Ziehm, lieber Herr Ziehm, Berlin, den 30.8.17 vom 5. bis 11. Juni haben wir wieder mit einer Fünfer-Delegation alle VAR-Projekte in Rumänien besucht. Hier ist der Bericht über unseren Besuch. Am Ende noch kurz einiges zu unserem Stand auf dem Kirchentag im Mai und zum Benefizkonzert in der Pauluskirche Zehlendorf im Juni. Sommerfreizeit in Cojocna: Craciunel Lacatus mit Gitarre, Kinder auf dem Spielplatz, Abschlußfeier vor dem Rohbau des Gemeindezentrums. Das Bauprojekt von Pfarrer George Rednic in Cojocna nimmt eine gute Weiterentwicklung. Bei unserem Besuch war das Untergeschoß fast fertig. Im Sommer wurde nun schon das erste Geschoß von ihm und seinen Mitstreitern im Rohbau errichtet. Auf dem Spielplatz des Gemeindezentrums hat er zusammen mit dem Roma-Priester Craciunel Lacatus aus Klausenburg gerade eine Sommerfreizeit für die Kinder der Romasiedlung Jeler durchgeführt. Craciunel stand dafür leihweise der von der VAR 2011 gespendete Kleinbus aus Huedin – zum Transport der Kinder aus den Siedlungen dort in die Hauptschule - zur Verfügung. Pfarrer Rednic setzt sich mit ganzer Kraft für die Roma-Siedlung am Rande seiner Gemeinde in Cojocna ein und es ist ihm gelungen, dass die Bewohner von Jeler selbst auch in großer Zahl an dem Gemeindezentrum mitarbeiten. Er findet solche Veranstaltungen wie die Sommerfreizeit äußerst wichtig für die Akzeptanz des neuen Zentrums und auch für die Kinder, die nicht in Urlaub fahren können und auch sonst kaum eine sinnvolle Tätigkeit in der Ferienzeit haben. Im Diakoniezentrum soll künftig regelmäßige Hausaufgabenbetreuung und Nachhilfe für die Kinder stattfinden, deren Eltern zum großen Teil nicht lesen und schreiben können. Den Bus hat uns die neue Schulleiterin aus der Hauptschule Huedin, Frau Stînga, zur Verfügung gestellt. Mit ihr sprachen wir bei unserem Besuch im Juni über die Kinder „unserer“ Grundschule dort in Cetatea Veche, die ebenfalls von Kindern einer Roma-Siedlung besucht wird. Wir beteiligen uns am täglichen Mittagessen für die Schüler, das von Frau Mariana und ihren Mitstreiterinnen im Protopopiat in Huedin gekocht und dann zur Schule gebracht und dort verteilt wird. Wir haben bei unserem Besuch auch acht der zehn Hauptschüler aus der Siedlung wiedergetroffen, die wir mit einem kleinen Stipendium für den Schulbesuch im vergangenen Schuljahr mit Kleidung und Schulmaterial unterstützt haben. Im nächsten Jahr sollen es noch mehr Schüler werden, und das ist für uns eine erfreuliche Nachricht, weil bisher die meisten Kinder nach der vierten Klasse von den Eltern aus dem Unterricht genommen wurden. Im Diakoniezentrum Christiana in Klausenburg, mit dem wir seit vielen Jahren erfolgreich zusammenarbeiten, waren wir während des Jahresabschlusses für die Kinder anwesend, die dort regelmäßig zur Nachhilfe gekommen waren.

Transcript of c/o Christian Mücke, Johann-Georg-Straße 18, 10709 Berlin...

Page 1: c/o Christian Mücke, Johann-Georg-Straße 18, 10709 Berlin ...var-berlin.org/wp-content/uploads/2018/01/VAR-Rundbrief-August-2017.pdf · Mittagessen für die Schüler, das von Frau

Präsidium: Metropolit Dr. Serafim Joanta, Prof. Barbara John, Prof. Dr. Roland Hetzer Vorstand: C. Mücke (Vorsitz), R. Kolakowski, Dr. C. Schmude, Ehrenvorsitzende: Erich Brockhaus(†), Arthur Beyrer (†)

Spendenkonto: Evangelische Bank, IBAN: DE90 5206 0410 0003 9037 02, BIC: GENODEF1EK1 Kontonr. 3903702, BLZ: 52060410

VEREINIGTE AKTION FÜR RUMÄNIEN E.V. c/o Christian Mücke – Johann-Georg-Straße 18 – 10709 Berlin +49-30-89006383 – e-mail: [email protected] – www.var-berlin.org

VAR e. V. c/o Christian Mücke, Johann-Georg-Straße 18, 10709 Berlin

Herrn und Frau Herbert und Gisela Ziehm Neukietz 9 15259 Bad Freienwalde Liebe Frau Ziehm, lieber Herr Ziehm, Berlin, den 30.8.17 vom 5. bis 11. Juni haben wir wieder mit einer Fünfer-Delegation alle VAR-Projekte in Rumänien besucht. Hier ist der Bericht über unseren Besuch. Am Ende noch kurz einiges zu unserem Stand auf dem Kirchentag im Mai und zum Benefizkonzert in der Pauluskirche Zehlendorf im Juni.

Sommerfreizeit in Cojocna: Craciunel Lacatus mit Gitarre, Kinder auf dem Spielplatz, Abschlußfeier vor dem Rohbau des Gemeindezentrums.

Das Bauprojekt von Pfarrer George Rednic in Cojocna nimmt eine gute Weiterentwicklung. Bei unserem Besuch war das Untergeschoß fast fertig. Im Sommer wurde nun schon das erste Geschoß von ihm und seinen Mitstreitern im Rohbau errichtet. Auf dem Spielplatz des Gemeindezentrums hat er zusammen mit dem Roma-Priester Craciunel Lacatus aus Klausenburg gerade eine Sommerfreizeit für die Kinder der Romasiedlung Jeler durchgeführt. Craciunel stand dafür leihweise der von der VAR 2011 gespendete Kleinbus aus Huedin – zum Transport der Kinder aus den Siedlungen dort in die Hauptschule - zur Verfügung. Pfarrer Rednic setzt sich mit ganzer Kraft für die Roma-Siedlung am Rande seiner Gemeinde in Cojocna ein und es ist ihm gelungen, dass die Bewohner von Jeler selbst auch in großer Zahl an dem Gemeindezentrum mitarbeiten. Er findet solche Veranstaltungen wie die Sommerfreizeit äußerst wichtig für die Akzeptanz des neuen Zentrums und auch für die Kinder, die nicht in Urlaub fahren können und auch sonst kaum eine sinnvolle Tätigkeit in der Ferienzeit haben. Im Diakoniezentrum soll künftig regelmäßige Hausaufgabenbetreuung und Nachhilfe für die Kinder stattfinden, deren Eltern zum großen Teil nicht lesen und schreiben können. Den Bus hat uns die neue Schulleiterin aus der Hauptschule Huedin, Frau Stînga, zur Verfügung gestellt. Mit ihr sprachen wir bei unserem Besuch im Juni über die Kinder „unserer“ Grundschule dort in Cetatea Veche, die ebenfalls von Kindern einer Roma-Siedlung besucht wird. Wir beteiligen uns am täglichen Mittagessen für die Schüler, das von Frau Mariana und ihren Mitstreiterinnen im Protopopiat in Huedin gekocht und dann zur Schule gebracht und dort verteilt wird. Wir haben bei unserem Besuch auch acht der zehn Hauptschüler aus der Siedlung wiedergetroffen, die wir mit einem kleinen Stipendium für den Schulbesuch im vergangenen Schuljahr mit Kleidung und Schulmaterial unterstützt haben. Im nächsten Jahr sollen es noch mehr Schüler werden, und das ist für uns eine erfreuliche Nachricht, weil bisher die meisten Kinder nach der vierten Klasse von den Eltern aus dem Unterricht genommen wurden. Im Diakoniezentrum Christiana in Klausenburg, mit dem wir seit vielen Jahren erfolgreich zusammenarbeiten, waren wir während des Jahresabschlusses für die Kinder anwesend, die dort regelmäßig zur Nachhilfe gekommen waren.

Liebe Freunde der Vereinigten Aktion für Rumänien e.V.,
Page 2: c/o Christian Mücke, Johann-Georg-Straße 18, 10709 Berlin ...var-berlin.org/wp-content/uploads/2018/01/VAR-Rundbrief-August-2017.pdf · Mittagessen für die Schüler, das von Frau

Präsidium: Metropolit Dr. Serafim Joanta, Prof. Barbara John, Prof. Dr. Roland Hetzer Vorstand: C. Mücke (Vorsitz), R. Kolakowski, Dr. C. Schmude, Ehrenvorsitzende: Erich Brockhaus(†), Arthur Beyrer (†)

Spendenkonto: Evangelische Bank, IBAN: DE90 5206 0410 0003 9037 02, BIC: GENODEF1EK1 Kontonr. 3903702, BLZ: 52060410

Diakoniezentrum Christiana in Klausenburg: Sozialarbeiterin Alina, Kinder bei der Schuljahrs-Abschlussfeier, Mütter des Präventionsprojekts, Kinder des Projekts auf dem Sportplatz von Christiana

Die Sozialarbeiterin Alina machte den Kindern in einer schönen Rede Mut für die Zukunft und verteilte Urkunden an sie. Wir konnten auch die Kinder und die Mütter unseres neuen Projekts dort treffen – ein Präventionsprojekt gegen Schulabbruch, das auch von Alina und ihrer Kollegin Maria geleitet wird. Die Kinder treffen sich zum Spielen, zu den Hausaufgaben, besuchen Museen, lernen aber auch Benehmen. Und die Mütter sind nicht außen vor. Immer wieder scheitern Lernangebote in Rumänien an den Eltern, die eine Ausbildung der Kinder nicht unterstützen. Hier versuchen wir, sie mit an Bord zu nehmen. Einige Kinder haben sich in der Schule sehr verbessert. Die Gruppe ist sehr heterogen, aber das Projekt scheint sehr gut zu funktionieren.

(r): Pater Claudiu, Chef von Christiana, mit C Mücke im Gespräch; Patenkinder: Alin hat Abitur gemacht, Madalina hat hervorragende Noten, Razvan wird Kunst in Klausenburg studieren.

Von unseren Patenkindern in Christiana haben drei in diesem Jahr die Schule abgeschlossen. Wir haben Alin, Daniel und Alexandru aus dem Patenschaftsprogramm verabschiedet und mit ihnen ein Abschluss-gespräch geführt. Sie empfanden sowohl die finanzielle Unterstützung als auch die kontinuierliche Begleitung der Paten während der vergangenen Jahre als eine große Hilfe. Die anderen Kinder haben wir, wie jedes Mal, entweder zuhause besucht oder in Christiana gesprochen. Zusammen mit dem Sozialarbeiter Dan, der nicht nur unsere, sondern auch zahlreiche Patenkinder mit rumänischen und niederländischen Paten betreut. Ich habe mich über die positive Entwicklung der meisten Schüler sehr gefreut! Viele kenne ich nun schon seit 2011, als wir mit dem Patenschaftprojekt begonnen haben. Wir suchen nun noch Paten für neue Kinder, die auf Alin, Daniel und Alexandru folgen sollen. Mit dem Direktor, Pater Claudiu Precup, haben wir besprochen, dass Dan künftig durch einen zweiten Sozialarbeiter entlastet werden soll.

Traian Darjan: eine der Mütter im Hygieneprojekt, medizinische Assistentin der Schule, neue Schulbänke für die 2. Klasse, Kinder mit gespendeter Winterkleidung im Februar 17

In der Problemschule Traian Dârjan, die inzwischen fast ausschließlich von Romakindern aus den Siedlungen am Rande der Müllkippe von Klausenburg besucht wird, haben wir zunächst unser Hygieneprojekt besucht, das von Schulmediator Florin Tala betreut wird. Zwei Mütter aus der Siedlung baden in separaten Bereichen die Jungen und Mädchen der Klassen 0 bis 5, jedes Kind hat sein Zahnputzzeug, usw. Sie statten die Kinder gegebenenfalls mit gebrauchter Kleidung aus, teilweise von Kleidungsspenden der VAR, teils von rumänischen Spendern, und waschen Kleidung, die noch brauchbar ist.

Page 3: c/o Christian Mücke, Johann-Georg-Straße 18, 10709 Berlin ...var-berlin.org/wp-content/uploads/2018/01/VAR-Rundbrief-August-2017.pdf · Mittagessen für die Schüler, das von Frau

Präsidium: Metropolit Dr. Serafim Joanta, Prof. Barbara John, Prof. Dr. Roland Hetzer Vorstand: C. Mücke (Vorsitz), R. Kolakowski, Dr. C. Schmude, Ehrenvorsitzende: Erich Brockhaus(†), Arthur Beyrer (†)

Spendenkonto: Evangelische Bank, IBAN: DE90 5206 0410 0003 9037 02, BIC: GENODEF1EK1 Kontonr. 3903702, BLZ: 52060410

Kinder aus Pata Rat beim Mathe-matikunterricht. Blick auf Dallas, eine der Siedlungen von Pata Rat im Februar 2017.

Das Schuljahr war geprägt von Fällen von Krätze in Pata Rat, derer die Schule kaum Herr werden konnte. Unter normalen hygienischen Umständen verschwindet die Krankheit durch das Auftragen einer Salbe in etwa 2 Wochen – in Pata Rat hat sich die Heilung über Monate hingezogen. Die betroffenen Kinder wurden nach Hause geschickt, bis die Krankheit nicht mehr ansteckend war. Leider kann das Hygieneprojekt sich nur um die Kinder kümmern, wenn sie in der Schule sind! Unsere Patenkinder in der Siedlung haben wir besucht, und hoffen, auch hier ein neues Kind dazunehmen zu können. Bei mehreren von ihnen ist die Lebenssituation dramatisch. Unsere Partner in Klausenburg tun, was sie können, um den Kindern kontinuierlich zu helfen. Die neuen Schulbänke, die wir nach unserem letzten Besuch in Traian Darjan für die 2. Klasse durch Vermittlung Florins haben anschaffen lassen, wurden dringend benötigt, und Lehrer wie Schüler haben sich sehr dafür bedankt. Auch das medizinische Kabinett der Schule haben wir im vergangenen Schuljahr wieder unterstützen können; und der jährliche Ausflug der fleißigsten Schüler ist inzwischen schon eine Tradition.

Recea Cristur – Berufschüler Cristian (l.); Turea: Kindergartengruppe in der Grundschule beim Singen, Gruppenbild vor der Schule mit Christa

Klitscher (r). Von den vier jungen Männern aus Recea Cristur, deren Eltern und Familien wir viele Jahre in einem Agrarprojekt unterstützt haben, und deren Internats- und Berufsschulbesuch wir nun zwei Jahre lang über Florin ermöglicht haben, ist im Moment nur noch Cristian übrig geblieben. Die anderen arbeiten schon bzw. leben nun in einer WG in Klausenburg und sind auf unsere Hilfe nicht mehr angewiesen. Der Kinder-

garten in Turea, in der Grundschule, die die VAR 1995 errichtet hat, läuft sehr gut. Auch dort gibt es eine neue zuständige Direktorin der Zentralschule im Nachbarort, die sehr kooperativ ist. Die Kinder sind glück-lich in unserer Schule, und wir freuen uns, dass das von uns zuletzt renovierte Gebäude weiterhin genutzt wird. Liliana Chiriac (r), und ihr Nachhilfe-projekt: li vorne: die beste Schülerin des Jahr-gangs; nur Note 10 in Rumänisch; Mitte: vorne in der ersten Bank die beiden Lehrerinnen Lavinia und Sylvia.

Der Nachhilfeunterricht für Roma-Oberschüler in Klausenburg, den die Schulinspektorin Liliana Chiriac seit zwei Jahren organisiert hat, ist ein beson-ders erfolgreiches Projekt. Frau Chiriac präsentiert uns mit Stolz den Kurs und stellt die erfolgreichsten Schüler heraus – es sind bisher immer Mädchen –, die den Nachteil eines bildungsfernen Elternhauses durch Fleiß ausgeglichen haben. Die beiden Studentinnen, die den Unterricht erteilen, sind weiterhin sehr motiviert und ebenfalls stolz auf ihre Erfolge.

Page 4: c/o Christian Mücke, Johann-Georg-Straße 18, 10709 Berlin ...var-berlin.org/wp-content/uploads/2018/01/VAR-Rundbrief-August-2017.pdf · Mittagessen für die Schüler, das von Frau

Präsidium: Metropolit Dr. Serafim Joanta, Prof. Barbara John, Prof. Dr. Roland Hetzer Vorstand: C. Mücke (Vorsitz), R. Kolakowski, Dr. C. Schmude, Ehrenvorsitzende: Erich Brockhaus(†), Arthur Beyrer (†)

Spendenkonto: Evangelische Bank, IBAN: DE90 5206 0410 0003 9037 02, BIC: GENODEF1EK1 Kontonr. 3903702, BLZ: 52060410

Bei unseren Freunden vom Demokratischen Forum der R. Kolakowski (l) und I. Bogdan (r) zu Besuch bei einer Seniorin Deutschen in Klausenburg wird das Seniorenprojekt mit viel Engagement weitergeführt. Frau Bogdan hat uns leider angekündigt, dass sie die Leitung des Projekts am Ende des Jahres abgeben muss. Sie ist aber bereit, weiterhin, ebenso wie Professor Schreiber, bei unseren Besuchen in Klausenburg zu dolmetschen. Die Rentner des Sozialprojekts stammen hauptsächlich aus den Reihen der Siebenbürger Sachsen. Wir haben auch diesmal eine Seniorin besucht, die sich sehr freute, ihr Deutsch wieder üben zu können. Die meisten Siebenbürger Sachsen sind ja ins Ausland ausgewandert, viele davon als Ärzte und Ingenieure nach Deutschland, und nur wenige sind in der Heimat geblieben. Bei diesem Besuch haben wir eine neue Organisation kennengelernt, die Fundatia Dezvoltarea Popoarelor (F.D.P.), eine rumänische soziale NGO, die sich sehr stark in den Slumsiedlungen in Pata Rat engagiert. Dazu muss man sagen, dass nun eine lange Phase starker ausländischer Unterstützung für die Müllsiedlung Pata Rat zu Ende gegangen ist. Mehrere Millionen Euro wurden von Norwegen und der EU bereitgestellt, um dem Skandal einer Slumsiedlung mitten in der EU, in der Menschen in unglaublichen hygienischen Verhältnissen und von Mülltrennung mitten auf der Müllkippe leben, ein Ende zu bereiten. Dort verletzen sich leider immer wieder Kinder und es ereignen sich schlimme Unfälle. Die Familien können von dieser Arbeit kaum ihr Leben fristen. Nun ist immerhin 35 Familien - von insgesamt über 300 in den vier Siedlungen – ermöglicht worden, in Häuser in der Stadt und in Dörfern der Umgebung umzuziehen. Für die anderen hat sich viel zu wenig geändert. Nicht wenige rumänische NGOs sind vom Resultat sehr enttäuscht – nun müssen sie mit geringen finanziellen Mitteln weiterarbeiten. Die F.D.P. und unsere Kontaktfrau, Alexandrina Kiss, arbeiten sehr professionell und gut organisiert daran, die medizinische Versorgung, die Ausbildung der Kinder und die Versorgung der Kleinkinder bei den Menschen, die direkt am Müll hausen, zu verbessern bzw. zu gewährleisten. Es gibt in der größten Siedlung „Dallas“ die niederländische Organisation ProRomi, die seit vielen Jahren viel Gutes dort geschaffen hat und auf dem Gelände Hütten gebaut hat – eine davon in unserem Namen für die Familie unseres Patenkinds Cosmina -, und ein Gemeindezentrum mit Kindergarten und Unterrichtsräumen dort führt. Die Not ist so groß, dass für die verschiedenen Organisationen, die sich dort engagieren, genug Bedarf und genug Platz ist. Und, auch wenn sie sich untereinander wegen unterschiedlicher Wertekonzepte teilweise nicht sehr grün sind, mag man sich doch nicht vorstellen, wie das Leben dort aussehen würde, wenn es diese Organisationen nicht gäbe. Wir haben mit Frau Kiss an der Schule Traian Darjan eine Sommerschule für 20 Kinder aus Pata Rat ermöglicht. Die Kinder kommen aus ihrer trostlosen Umgebung heraus. Sie lernen und spielen in einem unbelasteten Umfeld und unter guter Betreuung. Das ist der Stand unserer Projekte, und die Mittel, die wir dafür aufbringen wollen und müssen, sind nicht

gering, wie man sich vorstellen kann. Deshalb haben wir uns im Mai auch auf dem evangelischen Kirchentag präsentiert (s. Foto links: beim Aufbau), um weitere Kontakte zu knüpfen und den Besuchern darzustellen, was wir tun und wie nötig unser Engagement in Rumänien ist. Immerhin neun Vereinsmitglieder und Freunde der VAR haben drei Tage lang von früh bis spät die VAR präsentiert, und darauf, dass wir das zusammen hinbekommen haben, können wir stolz sein. Wir haben am 24.6. auch wieder ein Benefizkonzert für die VAR zusammen mit dem Kantor Cornelius Häußermann in der Paulusgemeinde Zehlendorf ver-

anstalten dürfen. Diesmal war es ein großes Konzert – eine szenische Aufführung von Bachs „Herkules am Scheideweg“ unter Mitwirkung von Solisten, der Paulus-kantorei und mit Orchester. Gesammelt wurde für den Bau des Gemeindezentrums in Cojocna; und die großzügigen Spenden sind überwiesen und bereits „verbaut“. Benefizkonzert in der Pauluskirche Zehlendorf, 24.6.17 Die Jahresversammlung der Vereinsmitglieder wird erst im Herbst stattfinden, und leider müssen wir noch einmal bei der Satzung nachbessern – ich werde rechtzeitig darüber informieren. Ich möchte zum Beginn des neuen Schuljahrs auch allen Spendern, den Paten, den Konzertbesuchern und den vielen Unterstützern der VAR für ihre Hilfe danken – und bitte dennoch zugleich für das neue Schuljahr wieder um die Unterstützung unserer Projekte. Mit freundlichen Grüßen, Christian Mücke