COMFORT Städtereport Hamburg...COMFORT Städtereport Hamburg 2020 4 von 16 11,4 Deutschland. Allein...
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HAMBURG
WACHSENDE EINKAUFSMETROPOLE MIT VIEL LICHT, ABER AUCH SCHATTEN
FEBRUAR 2020
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COMFORT Städtereport Hamburg 2020 2 von 16
IN ZAHLEN Bundesland: Hamburg
Einwohnerzahl: 1.841.179
Bevölkerungsentwicklung (ggü. 2014): + 5,4 %
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte: 974.482
Arbeitslosenquote: 6,1 %
Einzelhandelskaufkraft: 109,5
Einzelhandelszentralität: 113,4
Relevante Shopping-Center:
Europa Passage (C), Hanse-Viertel (C), Alstertal-Einkaufszentrum (S), Hamburger Meile (S), Elbe-Einkaufszentrum (S), Billstedt-Center (S), CCB City-Center Bergedorf (S), Phoenix-Center (S), QUARREE Wandsbek (S), Mercado Altona-Ottensen (S), Harburg Arcaden (S)
Relevante Fachmarkt-Center:
Marktkauf Center Harburg (S), Nedderfeld-Center (S), Marktkauf-Center Bergedorf (S), W1 (S), Lurup-Center (S), Krohnstieg Center (S), Ostkreuz Center (P), FMZ Rissener Straße (P) C = City S = Stadtteil P = Peripherie
COMFORT Städtereport Hamburg –
Wachsende Einkaufsmetropole mit viel Licht, aber
auch Schatten
Die Freie und Hansestadt Hamburg ist als Hoch im Nor-
den die zweitgrößte Stadt Deutschlands (rd. 1,84 Mio.
Einwohner) und wächst in den letzten Jahren und auch
auf Sicht stetig weiter. Sie zählt nicht erst seit der Eröff-
nung der Elbphilharmonie 2017 zu den absoluten Top-
Destinationen für national und international erfolgreiche
Retailer sowie Investoren aus aller Welt. Ncht umsonst
erreichte das Tor zur Welt in der zum Jahreswechsel
vorgelegten renommierten pwc- und ULI-Untersuchung
„Emerging Trends in Real Estate Europe 2020“ (europa-
weite Befragung von mehr als 900 Immobilien-
Professionals) wieder eine Top-Platzierung: unter den
mehr als 30 wichtigsten europäischen Metropolen insge-
samt Rang 8 bzw. speziell mit Blick auf Miet- und Kapi-
talwertentwicklungen sogar Rang 6.
Die Stadt profitiert als Immobilienstandort von einer breit
gefächerten, sehr soliden wirtschaftlichen Basis als Han-
dels-, Verkehrs- und Dienstleistungsmetropole mit einer
ausgesprochen leistungsfähigen Verkehrsinfrastruktur.
Dabei spielt die Hafenwirtschaft und der drittgrößte Con-
tainerhafen Europas traditionell eine herausgehobene
Rolle. Als Arbeitsplatzstandort fungiert Hamburg mit ei-
nem Pendlerüberschuss von arbeitstäglich rund 230.000
Personen und einer Arbeitslosenquote von mittlerweile
nur noch gut 6 % in Norddeutschland als klar führend.
Allein in den letzten fünf Jahren ist die sozialversiche-
rungspflichtige Beschäftigung um mehr als 100.000 Per-
sonen auf rd. 970.000 Erwerbstätige gewachsen. Die
gesamtwirtschaftliche Produktivität (BIP pro Kopf) ran-
giert mit mehr als 66.000 EUR in der Spitzengruppe
nicht nur Deutschlands sondern auch ganz Europas.
BEDEUTUNG DER STADT ALS EINZELHANDELS-STANDORT Die Rahmenbedingungen des Hamburger Einzelhandels
stellen sich auch im Jahr 2020 generell positiv dar und
haben sich gut weiterentwickelt. So erreicht die einzel-
handelsrelevante Kaufkraft der Hamburger mittlerweile
einen Wert von 109,4 (lt. Quelle GfK, Bundesdurchschnitt
= 100). Über das eigene Bevölkerungs- und Kaufkraftpo-
tenzial hinaus reflektiert die Branche traditionell auf ein
weiträumiges Areal im schleswig-holsteinischen und nie-
dersächsischen Einzugsgebiet, in dem noch einmal
rd. 1,7 Mio. Einwohner ansässig sind. So erfreut sich der
Einzelhandel an dem großen Nachfragepotenzial von
etwa 3,5 Mio. Konsumenten bzw. über 22 Mrd. EUR p.a.
0
50
100
150
200
250
300
350
09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19
1A-EINZELHANDELSMIETEN
von 2009 - 2019 in EUR / m²
80 - 120m² 300 - 500m²
Quellen: Statistische Landesämter, GfK GeoMarketing GmbH,
Bundesagentur für Arbeit
0 5 10 15 20 25
Verkaufs-flächen-anteile
Umsatz-anteile
INNENSTADTANTEILE Hamburg Ø > 1 Mio. Einwohner
Quelle: COMFORT Research & Consulting
Höchstmieten
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EINZUGSGEBIET
0 50 100 150 200 250
Stuttgart
München
Köln
Hamburg
Frankfurt am Main
Düsseldorf
Berlin
MODEZENTRALITÄT
0 25 50 75 100 125 150
Stuttgart
München
Köln
Hamburg
Frankfurt am Main
Düsseldorf
Berlin
Einzelhandelskaufkraft Einzelhandelszentralität
EINZELHANDELSKAUFKRAFT UND -ZENTRALITÄT
Quelle: COMFORT Research & Consulting, Kartengrundlage RegioGraph
Quelle: GfK GeoMarketing GmbH
Quelle: COMFORT – Research & Consulting
Ausgehend von ihrer naturräumlich bevorzugten Wasser-
lage an Elbe und Alster, dem stimulierenden Stadtbild
und -ambiente sowie zahlreichen Freizeit- und Erlebnis-
angeboten (seien es Sport, Museen, Konzerte, Erlebnis-
raum HafenCity) stellt die Stadt zudem eine hochinteres-
sante Touristendestination dar. So avancierte Hamburg
nach New York und London zur weltweit bedeutendsten
Stadt für Musicals.
Und auch in puncto Kreuzfahrer-Anläufe (über 200 mit
mehr als 800.000 Passagieren in 2019) und mit dem alle
zwei Jahre stattfindenden Event der „Cruise Days“ im
September sorgt die Stadt international für Furore. Last,
but not least ist nach vielen Jahren des Wartens 2017 die
Elbphilharmonie endlich fertig geworden. Die von den
Hamburgern nur kurz „Elphi“ genannte Einrichtung hat
sich seitdem zu einem kulturellen und städtebaulichen
Anziehungspunkt mit globaler Ausstrahlung entwickelt.
Nicht einmal 2,5 Jahre nach der offiziellen Eröffnung
konnte im Mai 2019 bereits der 10 millionste Besucher
auf der Aussichtsplattform der Plaza begrüßt werden.
Und auch in puncto Besucherzuspruch bei den Konzer-
ten vermag die Elbphilharmonie mit nahezu durchweg
ausverkauften Konzerten im spektakulären „Großen
Saal“ (neben dem ebenfalls gut frequentierten „Kleinen
Saal“) eindrucksvoll punkten.
In diesem Kontext konnte sich auch der Tourismus in
Hamburg sehr positiv entwickeln. So hat sich die Zahl der
Hotel-Übernachtungen in den letzten zehn Jahren nahe-
zu verdoppelt: von rd. 8 Mio. in 2009 auf nunmehr etwa
15 Mio. in 2019. Dies war selbstverständlich nur mit ei-
nem drastischen Ausbau der Hotelkapazitäten möglich.
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Allein in den letzten fünf Jahren stieg die Zahl der Hotel-
betten um mehr als 15.000 auf rund 70.000 Betten in
aktuell etwa 400 gewerblichen Beherbergungsbetrieben.
Ungeachtet dieser Steigerung ist der Auslastungsgrad
der Hotelkapazitäten stabil geblieben.
Allein hierdurch ergibt sich ein wichtiges Umsatzpotenzial
für den innerstädtischen Einzelhandel, denn naturgemäß
bildet die City mit dem dort oder im direkten Umfeld ver-
sammelten Gros der touristischen Hotspots (sowie der
großen Vielfalt an Einkaufsmöglichkeiten) einen Be-
suchsschwerpunkt für die Touristen. Dabei scheint ange-
sichts diverser noch laufender Hotel-Projektentwicklung-
en bzw. -planungen das Ende der Fahnenstange noch
keineswegs erreicht zu sein. Nach aktueller Planungsliste
sollen allein bis Ende 2021 weitere 19 Hotels mit insge-
samt rd. 5.000 neuen Zimmern eröffnen.
Generell spielt die touristische Attraktivität einer Stadt in
Hinblick auf die Expansion internationaler Einzelhandels-
konzepte eine große Rolle, da diese gerne zusammen
mit ihren heimischen Kunden ins Ausland expandieren.
So eröffnete das internationale Top-Label TED BAKER
nicht zufällig im Mai 2019 in Hamburg seinen ersten
deutschen High-Street-Laden.
Angesichts dieser günstigen Rahmenbedingungen ergibt
sich eine positive Einzelhandelszentralität von 112,1 (lt.
Angaben der GfK). In dem für die räumliche Ausstrah-
lung als Einkaufsstandort mit entscheidenden Sektor
Bekleidung / Textilien, Schuhe / Lederwaren liegt der
Wert noch deutlich höher. So erreicht die spezifisch die-
sen Bereich abbildende Modezentralität einen Wert von
rd. 174.
Insgesamt verfügte der Hamburger Einzelhandel 2018
über eine Verkaufsfläche von knapp 2,7 Mio. Quadrat-
metern. Das entspricht einer Ausstattung von knapp
1,5 m² pro Kopf, auf der ein Gesamtumsatz von etwa
11,4 Mrd. EUR getätigt wurde. Entsprechend der Stadt-
größe bedeutet dies Platz 2 hinter Berlin für ganz
Deutschland. Dabei stellt die Innenstadt mit Abstand den
wichtigsten Einzelhandelsstandort in der Stadt und der
Metropolregion dar. Innerhalb des historischen Wallrings
und nördlich der Ost-West-Straße wird auf einer Ver-
kaufsfläche von rd. 347.000 m² ein Einzelhandelsumsatz
von nahezu 2 Mrd. EUR p.a. erwirtschaftet. Diese für
sich genommen beeindruckenden Zahlen relativieren
Der erste TED BAKER Full-Price Store in Deutschland eröffnete im Mai 2019 in der Poststraße 14 – 16 in Hamburg – vermittelt durch COMFORT
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Strukturdaten
Structual data
Berlin Hamburg München
Munich
Köln
Cologne
Frankfurt Stuttgart Düsseldorf
Einzelhandelskaufkraft 2018
Retail purchasing power 2018
(Deutschland/Germany = 100,0)
96,6 109,5 130,0 108,5 114,3 113,3 117,8
Einzelhandelsverkaufsfläche 2018
Retail sales area 2018
in m² / sqm
4.912.000 2.684.000 1.846.000 1.583.000 1.175.000 1.013.000 1.027.000
Anteil der Innenstadt in m²
Share of the city centre im sqm651.000 346.500 494.000 315.000 281.000 375.500 355.000
Anteil der Innenstadt
Share of the city centre13,3% 12,9% 26,8% 19,9% 23,9% 37,1% 34,6%
Einzelhandelsverkaufsfläche pro Einwohner
Retail sales area per inhabitant1,4 1,5 1,3 1,5 1,6 1,6 1,7
Flächenproduktivität in € pro m²
Space productivity in € per sqm3.800 4.300 6.000 4.600 3.800 4.200 4.100
Flächenproduktivität Innenstadt in € pro m²
Space productivity of the city centre in € per sqm4.000 5.700 6.800 5.200 5.200 4.400 4.600
Einzelhandelsumsatz 2018 in Mio. €
Retail turnover 2018 in € million18.712,6 11.440,5 11.098,7 7.234,6 4.430,0 4.232,2 4.221,5
Anteil der Innenstadt in Mio. €
Share of the city centre in € million2.575,0 1.977,0 3.335,0 1.640,0 1.458,0 1.665,0 1.625,0
Anteil der Innenstadt
Share of the city centre13,8% 17,3% 30,0% 22,7% 32,9% 39,3% 38,5%
Einzelhandelszentralität 2018
Retail centrality 2018
(Deutschland/Germany = 100,0)
106,6 113,4 114,7 121,9 103,5 117,0 114,9
Modezentralität 2018
Fashion centrality 2018
(Deutschland/Germany = 100,0)
157,5 173,7 222,8 200,0 205,1 209,4 225,9
Einzugsgebiet* / Catchment area*
Einwohner in Mio. / Inhabitants in mill.5,4 3,5 3,2 2,4 2,4 2,6 2,0
Quelle / Source: COMFORT - Research & Consulting, GfK GeoMarketing GmbH
EINZELHANDELS-ECKDATEN
sich allerdings mit Blick auf ganz Hamburg. Der Innen-
stadtanteil beträgt nur rd. 13 % (Verkaufsfläche), bzw.
rd. 17 % (Umsatz). Von allen deutschen Top-Städten
sind nur für Berlin ähnlich niedrige Anteile festzustellen.
Vor diesem Hintergrund besteht in der Stadt grundsätzli-
che Einigkeit dahingehend, dass der innerstädtische
Einzelhandel deutlich gestärkt werden sollte, um seine
oberzentrale Versorgungsfunktion für Hamburg und seine
Metropolfunktion verbessert bzw. adäquat ausfüllen zu
können.
In Zeiten zunehmenden Onlinehandels ist dies weniger
eine Frage der Quantität sondern vielmehr der Qualität.
Diese muss den Unterschied markieren, der einn attrak-
tives Ziel für Besucher definiert. Dies betrifft nicht nur den
Handel. So gewinnen neben der Güte des Besatzes doch
die allgemeine Aufenthaltsqualität bzw. städtebauliche
Qualität sowie der Nutzungsmix in unseren Innenstädten
für den Besuch immer mehr an Bedeutung.
Quelle: COMFORT Research & Consulting, GfK GeoMarketing GmbH
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MIETPREISANGABE in EUR / m²
1A-LAGE
SPITALERSTRASSE
Hochfrequentierte Hauptachse (rd. 10.000 Passanten
pro Stunde) vom / zum Hauptbahnho
Konsumig, hoher Filialisierungsgrad
Höchste Flächenproduktivität
Kaum Spielraum für neue, zusätzliche Flächen
PERLE Hamburg als Passage zum Gerhart-
Hauptmann-Platz, u. a. mit Cubus, ROSSMANN, My
Toys und gastronomischen Schwerpunkten
Größter H&M in Deutschland
NIKE hat seinen Flagship-Store erweitert und nach
umfangreichem Umbau wieder eröffnet
Einiges an Bewegung im Besatz: u.a. hat s.Oliver die
Spitalerstraße 10 – 12 verlassen; hier folgt ein Le-
bensmittler
In der Spitalerstraße 3 ist ESPRIT ausgezogen und hat
aktuell eine pop-up-Fläche eröffnet.
Lagebesonderheit: Diverse Flächen verfügen über
Eingänge sowohl zur Spitaler- als auch Mönckeberg-
straße (z. B. P&C, ANSON’S, ZARA)
Neue Mieter: Sunglass Hut, und demn. Levi’s (ehe-
mals Pimkie) und ONLY (ehem. Promod)
Mietpreis: ca. 310 EUR / m² (klein)
MÖNCKEBERGSTRASSE
Hanseatische Rotklinkerarchitektur, große Waren- und
Kaufhäuser sowie Textilanbieter
Überaus differenzierte Lagegüte je nach Straßenseite /
-bereich; Höchstfrequenz (rd. 8.000 Passanten) bei
KARSTADT am Gerhart-Hauptmann-Platz
Sogwirkung durch die Europa Passage in Richtung City
West
Attraktivster Abschnitt zwischen P&C / GALERIA
KAUFHOF / SATURN / ZARA-Flagship-Store bis
KARSTADT
Nach Umbau modern aufgestellter SportScheck
H&M HOME auf alter Schuh Elsner-Fläche sehr gut
angenommen
ARKET am H&M-Standort MÖ 11, nahe neuer bonprix
Multichannel-Pilotfiliale
Neu aufgestellter HAKA-Traditionsanbieter BRAUN
Verstärkung in Richtung Rathausmarkt / Handelskam-
mer durch Business Improvement Districts (BID) Niko-
lai-Quartier sowie Rathausmarkt (in der Entstehung)
Eigenständiges BID Mönckebergstraße
Neuer Mieter: CALIDA (COMFORT vermittelte), bon-
prix, Fielmann (nach Umbau im 1. Quartal 2020)
Mietpreis: ca. 215 EUR / m² (klein)
215
80 - 120 m²
128
300 - 500 m²
310
80 - 120 m²
190
300 - 500 m²
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MIETPREISANGABE in EUR / m²
1A-LAGE
JUNGFERNSTIEG
Stark frequentierte Niveaulage, traditioneller „Flanier-
boulevard“ mit Binnenalsterlage; einseitige Einzelhan-
delsbelegung
Höchstfrequenz auf Höhe Lloyd Schuhe (rd. 6.000 Pas-
santen); starke touristische Prägung
Laufender Alsterhaus-Umbau der KaDeWe Group
Perspektivisch sorgen Entwicklungen des Hamburger
Hofs und Haller-Hauses für neue Impulse. Haller-Haus:
Reduzierung der Commerzbank-Flächen zugunsten von
gut 2.000 m² neuer Retailfläche (Jungfernstieg und
Große Bleichen)
Juwelier Bucherer auf neuer und deutlich erweiteter
Fläche (jetzt zweigeschossig)
Spürbare Belebung im Bereich Nr. 49 – 51 (Subdued,
Kauf Dich Glücklich, Schöffel LOWA)
In das Streit’s-Haus zieht ROSSMANN ein
In die Nr. 40 wird nach der Zwischenbelegung durch
Fielmann ein neues Fitnesskonzept folgen
Neue Mieter: demn. DOUGLAS (Jungfernstieg 22 – 25
„Haller-Haus“, COMFORT vermittelte), ROSSMANN
Mietpreis: ca. 200 EUR / m² (klein)
NEUER WALL
Luxuslage von internationalem Rang
Differenzierter Lagecharakter innerhalb des Straßenver-
laufs: im gehobenen Genre angesiedelter Bereich zwi-
schen Jungfernstieg und Poststraße
Verdichtung der hochwertigen Markenunternehmen im
mittleren Bereich zwischen Poststraße und Bleichen-
brücke
Neue Konzepte generieren einen besseren Angebots-
mix und Frequenzsteigerungen.
Durch laufende Entwicklung der Stadthöfe zusätzliche
Impulse erwartet; Fertigstellung zum Neuen Wall etwa
2021
Neuer Wall 10: WMF-Fläche neu vermietet an eine Fi-
liale von Juwelier Rüschenbeck
Neuer Wall 25 „Möhring-Haus“ wird im Frühjahr an den
neuen Mieter Benetton übergeben; ebenso die Schleu-
senbrücke 1 an Levi‘s
Neue Mieter: MCM, ISABEL MARANT, Benetton
(COMFORT vermittelte) , ANINE BING
Mietpreis: ca. 275 EUR / m² (klein)
275
80 - 120 m²
160
300 - 500 m²
200
80 - 120 m²
148
300 - 500 m²
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MIETPREISANGABE in EUR / m²
Die Einzelhandelslandschaft der City Ost (östlich des
Alsterfleets) wird stark durch Großflächen (Waren- und
Kaufhäuser, Flagship-Stores) geprägt. Anders als in der
Vergangenheit waren in der jüngeren Vergangenheit eine
ganze Reihe von Veränderungen festzustellen. Nach der
Fertigstellung der Vattenfall-Immobilie durch CENTRUM
mit vier Flagship-Stores von MANGO, RESERVED, O2
und Koton (alle vermarktet von COMFORT) sowie rück-
wärtig hierzu das Refurbishment der ehemaligen HSH-
Passage zur PERLE Hamburg, ist in diesem Umfeld eini-
ges passiert. So eröffnete H&M vis-à-vis einen Store des
neuen Formats ARKET (höherwertig mit Gastronomie)
und eröffnete am Alt-Standort von MANGO / bonprix
einen zukunftsweisenden Omnichannel-Flagship-Store.
Die nachhaltige Stärke des Einkaufsbereichs Spitaler-
straße und Mönckebergstraße verdeutlichen zudem die
laufenden Modernisierungen großer Bestandsmieter,
seien es die neuen Läden von SportScheck, ZARA,
KARSTADT SPORT oder GALERIA KAUFHOF (mit der
Integration von SEPHORA und cyberport).
Weitere positive Impulse für den Kernbereich der City
Ost bewirkt der neue Business-Improvement-District
(BID) Mönckebergstraße. In einem umfangreichen Leis-
tungspaket mit einem Budget von mehr als 10 Mio. EUR
sind hier die Etablierung von mehr als 50 hochmodernen
LED-Straßenleuchten, die Installation von Winterlichtern
sowie Service- und Kommunikations-Dienstleistungen
gebündelt.
Aber auch in östlichen Nebenlagen ist mittelfristig mit
Bewegung zu rechnen und zwar insbesondere in puncto
Aufenthaltsqualität. So befindet sich an der Binnenalster
mittlerweile das BID Ballindamm in der Umsetzung. Dar-
über hinaus beginnt nunmehr die aus COMFORT-Sicht
bereits lange angezeigte Neugestaltung bzw. Moderni-
sierung des Gerhart-Hauptmann-Platzes sowie des ge-
genüber liegenden Ida-Ehre-Platzes seitens der Stadt.
Nach jahrelangem Hin und Her sind in den vergangenen
Monaten nunmehr endlich die City-Hochhäuser abgeris-
sen worden. An diesem zuvor bürodominierten Standort
realisiert der Entwickler August Prien jetzt einen Mix aus
Wohnen und Büro, sowie ergänzenden Einzelhandels-
und Gastronomienutzungen.
Ganz wesentlich für den gesamten östlichen Bereich der
City Ost sind zudem die Planungen der Deutschen Bahn
hinsichtlich einer perspektivischen Erweiterung bzw.
Neugestaltung des Hauptbahnhofs nach Süden (unter
Einbindung der Steintorbrücke bzw. des Vorplatzes). Mit
rd. 500.000 Reisenden / Besuchern pro Tag liegt der 110
Jahre alte Hauptbahnhof deutschlandweit an der Spitze
aller ÖPNV-Stationen und operiert bereits seit längerem
GROSSE BLEICHEN / HOHE BLEICHEN /
POSTSTRASSE / GERHOFSTRASSE /
GALERIEN
Stadtquartier mit durchmischten Angebotsstrukturen
im höherwertigen und niveaugeprägten Bereich sowie
hoher Aufenthaltsqualität im sogenannten „Passagen-
viertel“; höchste Passantenfrequenz im Bereich Post-
straße
Ansiedlung neuer Konzepte, die keine Massenan-
sprache suchen
Konzentration der City-Galerien, die größtenteils neu
aufgestellt sind (Kaufmannshaus, Alte Post, Girardet
Höfe) bzw. neu entwickelt wurden (Kaisergalerie von
Quantum)
Perspektivisch werden das Hanse-Viertel und der
Hamburger Hof grundlegend neu aufgestellt
Vermarktung Gerhofstraße 1 - 3 läuft (perspektivisch
3 Flächen im EG auf ca. 1.200 m²)
Neue Mieter: TED BAKER (COMFORT vermittelte
diesen ersten deutschen Flagship-Store), ANNA
Schmuck, L’OCCITANE, P&C-Outlet, Ladage & Oelke
(Interims-Relocation vom Neuen Wall)
Mietpreis: ca. 90 bis 185 EUR / m² (klein)
90 - 185
80 - 120 m²
60 - 140
300 - 500 m²
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an seiner Kapazitätsgrenze. Von daher ist die Konkreti-
sierung der Pläne ausgesprochen positiv zu bewerten.
Nicht zuletzt sollte damit die Verknüpfung des Haupt-
bahnhofs mit der Mönckebergstraße, die aktuell im we-
sentlichen über einen Tunnel erfolgt, zeitgemäßer, besu-
cherfreundlicher und großstädtischer gestaltet werden.
Mit Blick auf die Mönckebergstraße, aber auch den Rat-
hausmarkt, ist auf eine zunehmende Diskussion hinzu-
weisen, diese Einkaufsstraße spürbar vom Busverkehr
und Taxen zu entlasten. Sofern adäquate Alternativen
der Anfahrbarkeit der MÖ für City-Besucher mit dem
OPNV geschaffen werden können - in diesem Kontext
wird zumeist auf die Steinstraße verwiesen - wäre dies
aus COMFORT-Sicht zur Schaffung von mehr Aufent-
haltsqualität in der City eindeutig zu begrüßen.
In bisherigen Nebenlagen nahe des Rathauses am Gro-
ßen Burstah bzw. Alten Wall sind folgende Projektent-
wicklungen hervorzuheben: In der Landmark-Entwick-
lung von Art Invest am Alten Wall in bester Scharnierlage
zwischen Mönckebergstraße / Rathausmarkt sollen –
nachdem die Büros praktisch alle schon bezogen worden
sind und nach der Eröffnung des Bucerius-Kunst-Forums
im Vorjahr an neuem Standort im Objekt - in 2020 nun-
mehr die Neueröffnungen im Retail-Baustein erfolgen.
Hier gilt es als sicher, dass mit der Hauptpräsentations-
front zum Rathausmarkt das japanische Fast-
Fashionkonzept UNIQLO seinen ersten Laden in der
Hansestadt eröffnen wird. Ferner stehen bereits Anthro-
pologie aus den USA sowie der Hamburger Lokalmata-
dor Ladage & Oelke als weitere Mieter fest.
Am großen Burstah gehen mittlerweile die Arbeiten für
die Umsetzung des sogennanten Burstah-Ensembles
weiter. Für diese gemischt genutzte Entwicklung am
Standort des ehemaligen Allianz-Komplexes hatte es
zuvor u. a. baustellenbedingt einen zeitweisen Stillstand
gegeben. Nach dem Verkauf der Projektentwicklung
durch die COMMERZ REAL an Gator hat nunmehr die
Projektentwicklung wieder Fahrt aufgenommen. Der
Hochbau des Objekts soll bis Ende 2022 fertig gestellt
werden und perspektivisch neben dem denkmalge-
schütztem Globushof primär Büroflächen sowie auch
Retailflächen aufweisen.
Sowohl die vorgenannten Alter-Wall- als auch Große
Burstah-Entwicklungen sind maßgeblich durch das in
baulicher Hinsicht abgeschlossene BID Nikolai-Quartier
mit initiiert worden.
Die im Vergleich verkaufsflächen- und umsatzseitig klei-
nere und kleinteiligere, aber hochattraktive City West ist
bei den BIDs schon deutlich weiter. Das Gros der Maß-
nahmen der verschiedenen BIDs am Neuen Wall, Hohe
Bleichen / Heuberg, dem Passagenviertel oder dem
Opernboulevard ist bereits komplett vollzogen und weite-
re BIDs sind nunmehr in der Umsetzung. Insgesamt ha-
ben die BIDs hier für große Dynamik gesorgt. An fertig
gestellten Entwicklungen seien hier nur beispielhaft die
Alte Post, die Kaiser-Galerie oder die Neuaufstellung des
Kaufmannshauses genannt. Speziell im Luxusbereich ist
Flagship in prominenter Hamburger Lage, DOUGLAS eröffnet 2020 auf knapp 1.000 m² – vermittelt durch COMFORT Quelle: Art-Invest
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COMFORT Städtereport Hamburg 2020 10 von 16
allerdings auf eine keinesfalls unbegrenzte Nachfrage hin-
zuweisen.
Mit Blick auf größere laufende Entwicklungen ist zunächst
die von Quantum umgesetzte Großentwicklung der Etablie-
rung der Stadthöfe anzusprechen. Während im Rahmen
dieser Mixed-Use-Entwicklung das Gros anderer Nutzun-
gen (Büro, Hotel, Wohnungen) bereits bezogen ist, vollzieht
sich die Etablierung gerade des Retail-Nutzungsbausteins
(ca. 5.000 m² vorrangig kleinteilige Flächen) sukzessive.
Nach der Eröffnung von Einzelflächen ist nunmehr zu Weih-
nachten ein Gastronomie-Cluster (u.a. mit Peter Pane und
dean & david) rund um den Bleichenhof eröffnet worden. In
2020 hat innerhalb des Objekts am Neuen Wall ANINE
BING eröffnet. Ansonsten ist davon auszugehen, dass sich
die Ladeneröffnungen nicht zuletzt baubedingt bis in das
Jahr 2021 hinziehen werden.
Mittelfristig steht zudem auch eine umfassendere Neuge-
staltung / Umstrukturierung des Hamburger Hofs (voraus-
sichtlich 2025) im Bereich Jungfernstieg / Große Bleichen /
Poststraße durch den Eigentümer MEAG zu erwarten. Auch
will CBRE Global Investors, als Erwerber des Hanse-
Viertels in 2018, dasselbe sukzessive spürbar optimieren.
In der konkreten Umsetzung am Jungfernstieg / Ecke Große
Bleichen befindet sich die Neuaufstellung des sogenannten
„Hallerhauses“. Durch Neustrukturierung bzw. Umwidmung
von Teilflächen der dortigen COMMERZBANK entstehen
hier mehr als 2.000 m². Nach der Eröffnung des neuen Bu-
cherer-Vorzeigeladens wird an dieser Stelle in 2020 auch
DOUGLAS sein neues Flagship am Jungernstieg eröffnen.
Im Kontext des baulich abgeschlossenen BIDs Gänsemarkt
erfolgt eine grundlegende Umstrukturierung des Hauses
Gerhofstraße 1 - 3 durch den Eigentümer COMMERZ RE-
AL. Zudem soll perspektivisch die Gänsemarktpassage vom
Neueigentümer SIGNA abgerissen und neu entwickelt wer-
den. Bereits in der Umsetzung sind der Neubau des nahe
gelegenen Deutschlandhauses sowie im erweiterten Umfeld
die Schaffung zusätzlicher Retailflächen im neuen Springer-
Quartier. Im Rahmen dieser höherwertig positionierten Mo-
meni-Entwicklung sind immerhin auch rd. 2.500 m² erdge-
schossige Mietflächen für Retail vorgesehen, welche Ende
2020 / Anfang 2021 fertig gestellt werden sollen.
Das mit Abstand größte Einzelhandelsprojekt Hamburgs
liegt aktuell aber ganz außerhalb der angestammten Innen-
stadt: In der Hafen City, in dem als Kristallisationspunkt
dieser City-Erweiterung geplanten Überseequartier. Hier
beabsichtigt das französische Immobilienunternehmen Uni-
bail-Rodamco-Westfield im Rahmen einer multifunktionalen
städtebaulichen Entwicklung von insgesamt gut 225.000 m²
BGF (u. a. mit neuem Kreuzfahrtterminal, Büros, Wohnun-
gen, Hotel, Gastronomie, Kultur, Entertainment) Einzelhan-
delsflächen in einer Größenordnung von 80.500 m² Brutto-
geschossfläche neu zu etablieren. Dies entspricht einer
Nettoverkaufsfläche von rd. 68.000 m². Einschließlich der
bereits entwickelten 8.000 m² Verkaufsfläche des Einzel-
handels im nördlichen Überseequartier sind damit perspekti-
visch im gesamten Überseequartier rd. 75.000 m² Retail-
Verkaufsfläche am Markt.
Aus COMFORT-Sicht ist im Einklang mit dem Trägerver-
bund Innenstadt dieses Projekt in verschiedener Hinsicht
sehr kritisch zu bewerten. So verlässt die Stadt ihr stadtent-
wicklungspolitisches Ziel einer Vernetzung der Geschäfts-
quartiere von City und Hafen City zugunsten einer Insellö-
sung. Es entsteht damit ein Solitär, ein autarkes Quartier mit
einem Eigengewicht, das der Verbindung oder gar der
wechselseitigen Befruchtung mit der gewachsenen City
nicht bedarf, sondern der angestammten Innenstadt viel-
mehr empfindlichen Schaden zuführen kann. Mit bereits
heute spürbar ungünstigen Auswirkungen auf die Flächen-
nachfrage und Mieten in der Hamburger City.
Dessen ungeachtet hat der Hamburger Senat das Planvor-
haben genehmigt und trotz noch anhängiger Nachbar-
schaftsklagen ist der Bau des Centers mittlerweile in vollem
Gange. Nach Angaben des Projektentwicklers soll dieses
zum Jahresende 2022 neu eröffnen.
Die nach wie vor nicht vorhandene Verzahnung der inner-
städtischen Einzelhandelslagen mit dem Überseequartier -
bisher zu dem relativ kleinen nördlichen Abschnitt - kommt
auch in den aktuellen Passantenfrequenzzählungen der
COMFORT Hamburg im Oktober 2019 zum Ausdruck. An
dem zwischen Mönckebergstraße und dem Überseeboule-
vard angesiedelte Zählpunkt am Alten Fischmarkt 5 (Höhe
Itzehoer Versicherung) wurden nur Stundenfrequenzen
zwischen maximal rd. 1.100 Passanten (Donnerstag) und
maximal rd. 1.300 Passanten (Samstag) gezählt.
CALIDA eröffnete den zweiten Store in der Hamburger City in der
Mönckebergstraße 10 – vermittelt durch COMFORT
-
COMFORT Städtereport Hamburg 2020 11 von 16
In 2019 hat COMFORT im Oktober wieder eine umfangrei-
che Passantenzählung in der Hamburger Innenstadt durch-
geführt. Mit 45 Zählpunkten war sie erneut die größte ihrer
Art in Hamburg und eine der größten bundesweit. Das we-
sentliche Ziel der Erhebung ist die möglichst detaillierte Ab-
bildung des innerstädtischen Lagegefüges als wichtige Ent-
scheidungsgrundlage für Ansiedlungs- und Investitionsent-
scheidungen sowie stadtplanerische Überlegungen. Hervor-
zuheben sind die Ergebnisse links in der Tabelle.
Generell existieren zwischen den innerstädtischen Einzel-
handelslagen weiterhin enorme Unterschiede; nicht nur
zwischen den Straßen, sondern auch innerhalb der Stra-
ßenzüge. Darüber hinaus stellen wir eine hohe Identität der
Topstandorte fest, die bei den Ranking-Positionen am Don-
nerstag (24.10., Werktag) und am Samstag (26.10.) nur
wenig variieren. Wie gewohnt war die Frequenz am Sams-
tag deutlich größer als am Werktag (+ ca. 75 % im Durch-
schnitt). Beim Frequenz-Ranking der Einkaufslagen wurden
Spitalerstraße und Mönckebergstraße als die dominierenden
Hauptfrequenzmeilen der City Ost wie auch der gesamten
Hamburger City eindrucksvoll bestätigt. Auch ist das Fre-
quenz-Gefüge in der City West weitgehend unverändert: Mit
dem Jungfernstieg als stärkster Lage dort und den Hohe
Bleichen als schwächster aller Toplagen überhaupt.
Weitere Detailergebnisse können auf Anfrage bei COM-
FORT bezogen werden.
.
PASSANTENFREQUENZ-
ZÄHLUNG OKTOBER 2019
COMFORT – Passantenzählung Hamburg, Samstag, 26. Oktober 2019, Top-10-Zählpunkte
Zählstandorte
Samstag
26.10.2019
Donnerstag
24.10.2019
Spitalerstraße (Christ) 1 1
Mönckebergstraße (Karstadt) 2 6
Ballindamm
(Eingang Europa Passage)3 10
Spitalerstraße (Weser Optik / H&M) 4 3
Mönckebergstraße
(Eingang Europa Passage)5 5
Mönckebergstraße (Zara) 6 11
Spitalerstraße (Nike / Apollo Optik) 7 2
Jungfernstieg (Lloyd Schuhe) 8 9
Mönckebergstraße (Saturn) 9 7
Poststraße (Zara) 10 14
Alsterhaus 11 8
Mönckebergstraße (Karstadt Sport) 12 4
Ranking
HOHE IDENTITÄT DER TOPSTANDORTE VARIIEREND ÜBER WERK- UND SAMSTAG
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COMFORT Städtereport Hamburg 2020 12 von 16
STADTTEILLAGEN
Angesichts der Größe des Stadtgebiets sowie der spezifi-
schen Stadtgeschichte (erst 1937 erfolgte Angliederung
der ehemals eigenständigen Städte Altona, Wandsbek
und Harburg) ist der Hamburger Einzelhandel durch eine
ausgeprägte polyzentrische Struktur gekennzeichnet.
Gemäß dem 2019 verabschiedeten neuen Zentrenkon-
zept – außerhalb von City und Hafen City – u. a. mit vier
Hauptzentren (Altona, Wandsbek, Bergedorf, Harburg)
sowie fünf urbanen Marktplätzen (Osterstraße, Eppendorf,
Hoheluftchaussee, Fuhlsbüttlerstraße, Hamburger Stra-
ße). Siehe dazu auch die folgende Zentrenkarte.
Hamburger Zentren Quelle: Freie und Hansestadt Hamburg – Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen
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COMFORT Städtereport Hamburg 2020 13 von 16
15,0
25,0
35,0
2014 2015 2016 2017 2018 2019
KAUFPREISFAKTOR von 2014 - 2019
33,0 - 35,0
INVESTMENT
Der Hamburger Investmentmarkt wurde im Jahr 2019
durch einen hohen Anteil an großvolumigen Portfoli-
otransaktionen auf dem Bürosektor geprägt, der mit
mehr als 70 % Anteil deutlich dominierte. Im Einzelhan-
delssegment wurde deutlich weniger umgesetzt, was in
erster Linie mit der Knappheit verfügbarer Objekte zu
begründen ist. Der unter Druck stehende Einzelhan-
delsmarkt führt bei Investoren verstärkt zu kritischen
Bewertungen von Mieterbonitäten, vorhandenem Mietni-
veau und Drittverwendbarkeit von Flächenkonstellatio-
nen. Ungeachtet dessen bleibt die Mieternachfrage in
Hamburg weiterhin stark. Zudem haben neue Einzel-
handelskonzepte, die auf den deutschen Markt drängen
in der Regel die Hansestadt mit auf ihrer Prioritätsliste
und stützen die Nachfrage zusätzlich. Daher herrscht
weiterhin ein großes Vertrauen und Interesse an Ge-
schäftshäusern in den Top-Einzelhandelslagen in Ham-
burg, was die Stellung der Hansestadt innerhalb
Deutschland als exzellenter Standort für Core-
Investments deutlich unterstreicht.
Ein im letzten Jahr bedeutender Abschluss war der be-
reits zuvor angesprochene zum Jahreswechsel 2018 /
2019 durchgeführte Verkauf der Burstah-Ensemble-
Entwicklung durch die COMMERZ REAL an Gator, eine
Gesellschaft der Tchibo-Erben, mit einem Volumen von
rund 100 Mio. EUR. Auf dem Areal sollen mehr als
40.000 m² Wohn und Gewerbeflächen entstehen und
somit auch den Einzelhandel am Großen Burstah stär-
ken.
Die Volksbank Braunschweig Wolfsburg erwarb das
Einkaufszentrum am Bahnhof Altona für ca. 91,0 Mio.
EUR vom britischen Reit RDI. Der Gebäudekomplex, der
direkt an den Bahnhof anbindet umfasst rund 15.000 m²
Einzelhandelsflächen mit Mietern wie Media Markt, LIDL
oder ROSSMANN. Die Stadt Hamburg machte aller-
dings von Ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch, da sie dieser
Immobilie eine wichtige Rolle für die Anbindung des
nördlich davon entstehenden Quartiers Neue Mitte Al-
tona zuschreibt. So ist davon auszugehen, dass die
Immobilie in städtisches Eigentum übergeht.
Auch in dem größten deutschen Gewerbeimmobilien-Deal
2019 überhaupt, dem Erwerb eines Gewerbe- und
Wohnimmobilien-Portfolios von der Generali Lebensversi-
cherung durch COMMERZ REAL für den offenen Immobi-
lienfonds Hausinvest (Gesamtgrößenordnung von über
2,5 Mrd. EUR) waren Hamburger Geschäftshäuser in
Toplage prominent vertreten. Namentlich handelt es sich
hier um zwei Objekte auf der Luxuslage Neuer Wall: Die
Nummer 44 (mit LACOSTE und Ermenegildo Zegna) so-
wie die Nummer 63 (mit Bottega Veneta).
Als weiteres Beispiel kann eine Transaktion am Neuen
Wall genannt werden: Wirtgen Invest, ein Family Office
aus Windhagen, kaufte das Wallhaus mit den Luxusmie-
tern Giorgio Armani und Mulberry.
Insgesamt ist festzustellen, dass eine hohe Nachfrage auf
ein weiterhin geringes Angebot trifft. Die dauerhaft niedri-
gen Zinsen und der hart umkämpfte Investmentmarkt
lässt Eigentümer zögerlich über den Verkauf nachdenken,
da die Wiederanlage von Verkaufserlösen nicht zeilfüh-
rend erscheint. Und so kommen bislang nicht vermehrt
Immobilien auf den Markt, auch wenn die Aussicht auf
Gewinnmitnahmen historisch hoch ist. Das geringe Ange-
bot hält die Nettoanfangsrendite niedrig. Da eine Reihe
von Investoren aber zögerlicher im Ankauf von Einzel-
handelsobjekten agieren, ist das zuletzt beobachtete Ab-
sinken der Renditen gebremst. Günstiger ist der Ankauf in
Hamburg dadurch aber nicht geworden. Für Immobilien
mit Potenzial wurden im Einzelfall bereits Renditen von
2,5 bis 2,0 % akzeptiert und fertige Produkte in Toplagen
erzielen wie im Jahr zuvor stabile Renditen von 3,5 bis
3,0 %.
-
COMFORT Städtereport Hamburg 2020 14 von 16
Demographie / (Sozio-) Ökonomie
Einzelhandel
Standort und Immobilien
Im COMFORT City Ranking 2020 rangiert Hamburg mit
91 von 100 maximal erreichbaren Punkten weiter unter
den absoluten deutschen Top-Städten auf einem ge-
meinschaftlichem dritten Platz zusammen mit Düsseldorf
hinter München und Berlin. Diese Spitzenplatzierung
kommt nicht zuletzt in der durchschnittlichen Flächenleis-
tung (5.700 EUR / m² VKF) zum Ausdruck. Hier erreicht
Hamburg nach München den zweithöchsten Wert aller
deutschen Innenstädte überhaupt, wobei im Einzelnen
zwischen den verschiedenen Hamburger City-Lagen
beträchtliche Leistungsunterschiede bestehen. Der hohe
Durchschnitt ist - neben der Attraktivität des Standorts
City - auch als Ausdruck einer ungenügenden Ausstat-
tung an zeitgemäßen Verkaufsflächen anzusehen.
Vor diesem Hintergrund erfolgte in den letzten Jahren
eine Vielzahl von quantitativen und qualitativen Einzel-
handelsverbesserungen. Analog zu bundesweiten Trends
ist aber zu berücksichtigen, dass auch in Hamburg die
Mieternachfrage Höchstwerte der Vergangenheit heute
nicht mehr erreicht.
Unter Betrachtung folgender Parametern wird eine Bewertung der Stadt vorgenommen:
• Demographie- / (Sozio-)Ökonomie-Ranking: Parameter zu Bevölkerung /
Entwicklung, BIP, Beschäftigung, Arbeitslosigkeit, Tourismus, Einzelhandels-
kaufkraft
• Einzelhandels-Ranking: Parameter zum Einzugsgebiet: Einwohnerzahl und
Nachfragevolumen, Einzelhandelszentralität, Modezentralität, Innenstadt-
umsatz, -verkaufsfläche, -flachenproduktivität
• Standort- und Immobilien-Ranking: Parameter zur Miete von Klein- /
mittelgroßen Flächen, Lagen- / Flächenstruktur der Innenstadt, Branchen- /
Betreibermix der Innenstadt, Mietnachfrage, Nachfrageintensität
COMFORT CITY RANKING
SCORING IM METROPOLENVERGLEICH / COMFORT CITY RANKING
70 75 80 85 90 95
Düsseldorf
Stuttgart
Frankfurt
Cologne
Hamburg
München
Berlin
http://www.comfort.de/de/research-consulting/comfort-city-ranking/
-
COMFORT Städtereport Hamburg 2020 15 von 16
Hamburg stellt unbestritten die alles überragende Metropole
im Nodern Deutschlands dar. Dies gilt nicht nur in puncto
Einwohnerzahl, allgemeiner Wirtschaftskraft, städtebauli-
cher, kultureller und touristischer Attraktivität mit dem neuen
Wahrzeichen Elbphilharmonie sondern auch explizit auf dem
Feld des Einzelhandels. In diesen Breiten kann keine ande-
re deutsche Stadt Hamburg auch nur annähernd das Was-
ser reichen. Die Hansetadt ist nachhaltig im Fokus ausländi-
scher Besucher wie auch der expandierenden (internationa-
len) Retailer.
In der Gesamtschau aller absehbaren innerstädtischen Ent-
wicklungen entstehen diverse neue qualitativ hochwertige
Einzelhandelsflächen. Angesichts übergeordneter aktueller
Entwicklungen (Stichwort Onlinehandel) wächst aber auch in
einer Metropole wie Hamburg die Mieternachfrage nicht
mehr in den Himmel. Insofern wirft die laufende Realisierung
des deutlich überdimensionierten Überseequartiers einen
beachtlichen Schatten auf die laufenden innerstädtischen
Entwicklungen. In puncto Vermietbarkeit und Länge der
Vermietungs- und Vermarktungsprozesse übt diese Druck
auf die innerstädtischen Mieten aus.
Nachdem die innerstädtischen Grundeigentümer mit ihren
vielfältigen und erfolgreichen BID-Initiativen der Vergangen-
heit und auch aktuell – siehe die Etablierung des BIDs
Mönckebergstraße – der Überseequartiersentwicklung tat-
kräftig die Stirn bieten, erscheint es aus COMFORT-Sicht
absolut angezeigt, dass nun auch die Stadt ihrerseits kon-
struktive Beiträge zur positiven städtebaulichen Entwicklung
der Innenstadt leistet. In diesem Kontext seien beispielhaft
die begonnene Attraktivierung von Gerhart-Hauptmann-
Platz und Ida-Ehre-Platz angesprochen. Weitere Platzauf-
wertungen, z.B. am Burchardplatz, Rathausmarkt, Dom-
platz, Gertrudenkirchhof, sind notwendig.
FAZIT UND PERSPEKTIVEN Darüber hinaus sollte auch dem Thema Verkehr eine ver-
mehrte Aufmerksamkeit gewidmet werden. Hier hat der
Testversuch des autofreien Rathausquartiers im vergange-
nen Spätsommer interessante neue und unseres Erachtens
positive Einblicke vermittelt. Vorbehaltlich der Sicherstellung
einer guten umliegenden ÖPNV-Erreichbarkeit, gäbe es
über die Verbannung von Bussen und Taxen hier auch ge-
rade in der Mönckebergstraße hochinteressante neue Po-
tenziale für neue Stadt- und Aufenthaltsqualität zu gewin-
nen. Dabei ist darauf zu achten, dass diese zukunftsorien-
tierte Diskussion für Teilbereiche der City keineswegs in
einer generell autofreien Innenstadt münden darf. Die An-
fahrbarkeit der City mit ihren Parkhäusern für den Individu-
alverkehr aus dem Stadtgebiet und dem Umland ist für die
Lebensfähigkeit der Innenstadt und des dortigen Einzelhan-
dels als absolut essentiell anzusehen.
In puncto Erreichbarkeit stellt zudem ein zeitnahes Voran-
kommen bei der Weiterentwicklung des heute überfüllten –
um nicht zu sagen – überforderten Hauptbahnhof und sei-
nes Umfelds einen absoluten Knackpunkt für eine bessere
Zukunft der gesamten Innenstadt dar. Bei diesem Vorhaben
ist zwar vor allem die Deutsche Bahn gefordert, wobei die
öffentliche Hand aber weiter Druck machen muss, um eine
nachhaltige Verbesserung der Verhältnisse – sprich eine
verbesserte Erreichbarkeit wie auch mehr Erlebnisqualität
für die City-Besucher – herbeizuführen.
Denn Urbanität macht immer mehr den Unterschied - so-
wohl in Konkurrenz zum Onlinehandel wie auch zu dem in
der aktuellen Planung falsch konzipierten Überseequartier.
Und die Hansestadt hat hier in der angestammten Innen-
stadt auch jede Menge interessante Potenziale, die es per-
spektivisch besser zu nutzen gilt. Das erhöht die innerstädti-
sche Gesamtattraktivität und hilft dem Enzelhandel.
Zu neuem Leben erweckt – Flanieren zwischen Rathaus und Neuer Wall / Alter Wall: Kunst und Kultur, Einzelhandel und Gastronomie Quelle: Art-Invest
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COMFORT Städtereport Hamburg 2020 16 von 16
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Herausgeber: COMFORT Holding GmbH Schadowplatz 12 40212 Düsseldorf
Über die COMFORT-Gruppe Die COMFORT-Gruppe ist seit ihrer Gründung im Jahr 1979 auf die Vermittlung von Waren- und Geschäftshäusern sowie Fachmärkten und Ladenlokalen spezialisiert. Als ausgewiesener Experte für Handelsim-mobilien bietet COMFORT ihr Know-how auch als Beratungsdienstleis-tung in Form von Expertisen, Second-Opinion-Gutachten oder Due Diligence für Dritte an. Zum ergänzenden Angebot zählt Center-Consulting. In Deutschland ist der Einzelhandelsspezialist zudem exklusiver Kooperationspartner von CUSHMAN & WAKEFIELD in der Vermietung von Ladenlokalen. Die COMFORT-Gruppe mit Hauptsitz in Düsseldorf unterhält Büros in Berlin, Düsseldorf, Hamburg, Leipzig, München und Wien. www.comfort.de
Unternehmenskommunikation: Ralf Bettges Fon: +49 211 9550-144 E-Mail: [email protected]
1A-Einzelhandelsmieten
Alle Mietpreisangaben verstehen sich unter folgenden Voraussetzun-gen: Neuabschlüsse von Mietverträgen in absoluten 1A-Geschäftslagen über fiktive, rein erdgeschossige Verkaufsflächen; idealtypische Ladenein-heit: ebenerdiger, stufenfreier Zugang, bauliche Ausstattung gehobener Art und Güte sowie einen möglichst rechtwinkligen Zuschnitt; Mindestschau-fensterfront 6 m bei kleinen bzw. 10 m bei größeren Flächen; in Euro pro m² monatlich, zzgl. gesetzlicher Umsatzsteuer und Nebenkosten.
Kaufpreisfaktoren
Die in Bandbreiten dargestellten Kaufpreisfaktoren dienen als allgemeine Orientierung für den aktuell erzielbaren Verkaufspreis für Geschäftshäuser (Mietertrag aus Retail > 60 %, aktuelle Miete etwa auf Marktniveau) mit einem gängigen Volumen in der 1A-Lage der jeweiligen Stadt. In technischer Hinsicht stellt der Kaufpreisfaktor den Multiplikator zur Ermittlung des Kauf-preises eines Geschäftshauses ohne Instandhaltungsstau dar, mit dem die jeweilige Jahresnettomiete multipliziert wird.
Innenstadtanteile
Angaben in Prozent. Der Wert zeigt an, welchen Anteil die Innenstadt am Umsatz bzw. an der Verkaufsfläche des gesamten Stadtgebietes hat.
Einzelhandelskaufkraft, Einzelhandelszentralität
Die Einzelhandelskaufkraft gibt an, wie hoch das Kaufkraftpotenzial an einem Standort ist. Der Durchschnittswert liegt bundesweit normiert bei 100. Ein Wert von über 100 signalisiert demnach ein überdurchschnittliches Kaufkraftpotenzial des Standortes. Die Einzelhandelszentralität zeigt an, ob an einem Standort per Saldo die Zu- oder Abflüsse der Kaufkraft über-wiegen. Quelle: GfK GeoMarketing GmbH
Modezentralität
Analog zur branchenübergreifenden Zentralitätskennziffer (= Einzelhandels-zentralität) beleuchtet die Modezentralität die Situation in einem maßgeb-lichen Teilsegment, nämlich der innenstädtischen Leitbranche Mode, die sich wiederum aus den beiden Sortimenten Bekleidung/Textilien, Schu-he/Lederwaren zusammensetzt.
Einzugsgebiet
Kartographische Darstellung des Verflechtungsraums des innerstädtischen
Einzelhandels, d.h. jenes Bereiches, aus dem regelmäßige Einkaufsbezie-
hungen zu der jeweiligen City bestehen. In blau ist das jeweilige Stadtgebiet
(Zone I) dargestellt, in dem roten Farbton das jeweilige Nah- bzw. Fernein-
zugsgebiet (Zone II).
Für Fragen und / oder detailliertere Informationen / Mate-
rialien rund um den Einzelhandelsstandort stehen wir
Ihnen sehr gerne zur Verfügung:
http://www.comfort.de/mailto:[email protected]