Crowdworking: Einflüsse der Arbeitsbedingungen auf die ... · übernehmen. Die Gruppe von...

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Working Paper Crowdworking: Einflüsse der Arbeitsbedingungen auf die Motivation der Crowd Worker Camilla Feldmann, Paul Hemsen, Nicole Giard Kontakt: Dr. Nicole Giard Universität Bielefeld Universitätsstr. 25 33615 Bielefeld E‐Mail: nicole.giard@uni‐bielefeld.de Gefördert durch:

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Working Paper  

 

 

Crowdworking: Einflüsse der Arbeitsbedingungen auf die Motivation der Crowd Worker

 

 

Camilla Feldmann, Paul Hemsen, Nicole Giard 

 

 

 

 

 

  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kontakt: Dr. Nicole Giard Universität Bielefeld Universitätsstr. 25 33615 Bielefeld E‐Mail: nicole.giard@uni‐bielefeld.de 

 

 

Gefördert durch: 

  

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Working Paper  1  FS Digitale Zukunft 

Das Wichtigste in Kürze  

Crowdworking  ist  eine  neue  Form  der  Arbeitsorganisation,  bei  der  über  eine  Online‐Plattform 

Arbeitsaufgaben anhand eines offenen Aufrufs an eine heterogene Gruppe – die Crowd – vergeben 

werden. Ebenso wie  in  jedem anderen Arbeitsverhältnis  ist es auch im Crowdworking wichtig, faire 

und  motivierende  Arbeitsbedingungen  zu  schaffen,  um  bestmögliche  Ergebnisse  aus  der 

Zusammenarbeit zu erzielen. 

 

Es gibt erst wenige Studien zu den Arbeitsbedingungen bzw. der Motivation von Crowd Workern. In 

diesem Working Paper werden die Ergebnisse von 20 Studien, die sich mit den Arbeitsbedingungen 

auf  verschiedenen  Crowdworking‐Plattformen  beschäftigen,  zusammengefasst.  Die  vergleichende 

Analyse hat gezeigt, dass es hinsichtlich der Arbeitsbedingungen große Unterschiede zwischen den 

verschiedenen Plattformtypen gibt. Die Ergebnisse lassen sich nur teilweise verallgemeinern. 

 

Die  herrschende  Autonomie,  die  zu  bearbeitenden  Aufgaben  sowie  die  Möglichkeiten  zur 

Weiterbildung durch die Arbeit selbst haben motivierende Einflüsse auf die Crowd Worker. Es gibt eine 

hohe intrinsische Motivation für die Tätigkeit auf Crowdworking‐Plattformen. 

 

Unzufrieden hingegen sind viele Crowd Worker mit der Höhe der Vergütung und den angewandten 

Bewertungssystemen. Die Rolle der Vergütung für die Motivation ist allerdings komplex. Die großen 

Unterschiede zwischen den Plattformtypen bestehen letztendlich in den geforderten Kompetenzen. 

Damit  verbunden  sind  unterschiedliche  Erwartungen  an  die  Arbeitsbedingungen.  Die  Anreize,  auf 

Crowdworking‐Plattformen  aktiv  zu  sein,  sind  somit  nicht  nur  an  den  Verdienstmöglichkeiten 

ausgerichtet. 

 

Da  diese  Arbeitsform  künftig  noch  weiter  an  Bedeutung  gewinnen  wird,  ist  es  wichtig,  dass  die 

Plattformbetreiber zufriedenstellende Arbeitsbedingungen etablieren. Um die Motivation der Crowd 

Worker  zu erhalten bzw.  zu verbessern,  sollten die Auftraggeber  zu  leistungsgerechter Entlohnung 

angehalten  werden.  Außerdem  sollten  nicht  nur  Auftraggeber,  sondern  auch  die  Crowd  von  den 

Bewertungssystemen auf den Plattformen profitieren können. 

 

   

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Working Paper  2  FS Digitale Zukunft 

Inhalt 1  Einleitung ......................................................................................................................................... 3 

2  Crowdworking ................................................................................................................................. 5 

Der Begriff des Crowdworking ........................................................................................................ 5 

Der Crowdworking‐Prozess ............................................................................................................. 6 

Der Crowdworking‐Markt ............................................................................................................... 7 

3  Relevanz der Arbeitsbedingungen für die Motivation .................................................................... 9 

4  Arbeitsbedingungen auf Crowdworking‐Plattformen ................................................................... 11 

Identifizierung der Arbeitsbedingungen ....................................................................................... 11 

Arbeitsbedingungen auf Microtask‐Plattformen .......................................................................... 12 

Arbeitsbedingungen auf Marktplatz‐Plattformen ......................................................................... 13 

Arbeitsbedingungen auf Testing‐Plattformen ............................................................................... 14 

Arbeitsbedingungen auf Design‐Plattformen ............................................................................... 14 

Vergleich zu den Arbeitsbedingungen bei herkömmlicher Arbeit ................................................ 14 

5  Motivation der Crowd Worker ...................................................................................................... 16 

6  Ergebnisse zum Einfluss der Arbeitsbedingungen auf die Motivation von Crowd Workern ........ 17 

Flexibilität ...................................................................................................................................... 19 

Wettbewerb .................................................................................................................................. 19 

Vergütung ...................................................................................................................................... 19 

Vorgaben ....................................................................................................................................... 21 

Zukunftsaussichten ........................................................................................................................ 21 

Überwachungsmechanismen ........................................................................................................ 21 

Äußere Rückmeldung .................................................................................................................... 21 

Beziehungen .................................................................................................................................. 22 

Aufgaben ....................................................................................................................................... 22 

Weiterbildungsmöglichkeiten ....................................................................................................... 23 

Autonomie ..................................................................................................................................... 24 

Intrinsisches Motivationspotential nach dem Job Characteristics Model .................................... 24 

Zusammenfassung ......................................................................................................................... 24 

7  Fazit ............................................................................................................................................... 26 

Implikationen für Auftraggeber und Plattformbetreiber .............................................................. 26 

Ausblick für die zukünftige Forschung .......................................................................................... 27 

8  Anhang .......................................................................................................................................... 28 

Datenbasis ..................................................................................................................................... 28 

Detailergebnisse für einzelne Arbeitsbedingungen ...................................................................... 31 

Zusammenfassung der Ergebnisse ................................................................................................ 39 

Literaturverzeichnis ............................................................................................................................... 40 

 

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Working Paper  3  FS Digitale Zukunft 

1 Einleitung  

Das Ziel des Forschungsschwerpunkts „Digitale Zukunft“ ist es, die wissenschaftlichen Grundlagen für 

ein Gesamtkonzept für Arbeitgeber, Arbeitnehmer, Selbstständige und Privatpersonen zu entwickeln, 

um sie bei der aktiven Gestaltung des digitalen Wandels zu unterstützen. Unsere Forschung basiert auf 

einem integralen Konzept. Diesem Forschungsansatz folgend identifizieren wir, wo der digitale Wandel 

stattfindet, wollen  seine Mechanismen  verstehen  und Methoden erarbeiten,  um Menschen  in  der 

Berufswelt und im Privatleben vorzubereiten und zu begleiten.  

 

Die  Digitalisierung  ist  ein  technologischer  Prozess,  der  zu  revolutionären  Veränderungen  in  allen 

Lebensbereichen  führt.  Hinter  diesem Oberbegriff  verbergen  sich  sehr  heterogene  Entwicklungen. 

Beispielsweise wird die durch die digitale Technik ermöglichte hohe Flexibilität im Arbeitsleben sowohl 

negativ, als ständige Erreichbarkeit und Entgrenzung von Arbeit, als auch positiv, als Zeitsouveränität 

mit  neuen  Freiheiten  und  Möglichkeiten,  wahrgenommen.  Eine  einheitliche  Bewertung  der 

Auswirkungen sowie Trendprognosen zu den vom digitalen Wandel betroffenen Lebensbereichen und 

Geschäftsmodellen sind außerordentlich schwer.  

 

Fast unbeachtet ist bislang, dass die technischen Entwicklungen auch aktive Gestaltungsmöglichkeiten 

für eine moderne und erwachsene Form des digitalen Lebens und Arbeitens eröffnen. Es existieren 

Studien zur Reife und den möglichen Folgen der Digitalisierung von Prozessen. Es lässt sich jedoch kein 

eindeutiger Trend zu den Beschäftigungseffekten feststellen. Das heißt, es sind nicht die technischen 

Innovationen, die deterministisch eine bestimmte Richtung und Ausformung des digitalen Wandels 

erzwingen,  sondern  vielmehr  zeichnet  sich  eine  Pluralität  und  Gestaltbarkeit  zukünftiger  (Arbeits‐

)Welten ab. In den Projekten des Forschungsschwerpunkts werden die Gestaltungsmöglichkeiten einer 

digitalen  Zukunft  untersucht  und  dabei  sowohl  die  Potentiale  als  auch  die  Risiken  adäquat 

berücksichtigt.  

 

In  interdisziplinären  Teams  arbeiten  Wissenschaftlerinnen  und  Wissenschaftler  der  Universitäten 

Paderborn  und  Bielefeld,  in  der  Startphase  aus  den  Bereichen  Betriebswirtschaft,  Elektrotechnik, 

Informatik,  Psychologie  und  Soziologie,  zusammen.  Diese  fächerübergreifende  Arbeit  schafft  die 

Voraussetzungen  für  einen  neuen  Zugang  zur  den  möglichen  zukünftigen  Szenarien.  Die  enge 

Kooperation  von  unterschiedlichen  Fachexperten  erlaubt  somit  eine  umfassende  Erforschung  der 

verschiedenen  Komponenten  sozio‐technischer  Systeme  –  und  zwar  nicht  nur  isoliert  für  einzelne 

Aspekte, sondern in den jeweiligen systemischen Zusammenhängen. 

 

Die  voranschreitende  Digitalisierung  bietet  Unternehmen  die  Möglichkeit,  von  innovativen 

Arbeitsmodellen  zu  profitieren.  Hierzu  zählt  auch  das  Crowdworking.  Dieses  beschreibt  die 

Auslagerung  von  unternehmensinternen  Aufgaben,  in  der  Regel  über  die  organisationseigenen 

Grenzen hinaus, an die breite Masse an Menschen, die Crowd. Die Organisation erfolgt hierbei über 

Online‐Plattformen, die häufig von einer dritten Partei betrieben werden. 

Unklar  ist  bisher  die  Wirkung  dieser  neuen  Arbeitsform  auf  den  Menschen.  Im  Rahmen  des 

Forschungsschwerpunkts sollen aus unterschiedlichen Perspektiven die Wahrnehmung, Risiken und 

Möglichkeiten  von  Crowdworking  untersucht  werden.  Darüber  hinaus  sollen  arbeitsgestalterische 

Merkmale  auf  der  Aufgabenebene  analysiert werden,  um ein  besseres  Verständnis  für  diese  neue 

Arbeitsform und dahinterliegenden Mechanismen zu entwickeln. 

 

Beim Crowdworking handelt es sich um eine äußerst flexible Arbeitsform, bei der die Crowd Worker 

Arbeitszeit,  ‐ort  und  ‐umfang  sowie  die  Art  der  Aufgaben,  die  sie  bearbeiten,  selbst  bestimmen 

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Working Paper  4  FS Digitale Zukunft 

können. Häufig ist die Arbeit auf Crowdworking‐Plattformen durch Wettbewerb geprägt, sodass eine 

Vergütung der gelieferten Arbeit oftmals nicht gesichert ist. Die Motive der Crowd Worker sind sowohl 

extrinsischer als auch intrinsischer Natur. Neben der Aussicht auf Vergütung sind weitere Gründe, sich 

im  Crowdworking  zu  betätigen,  der  Spaß  an  der  Arbeit  selbst  sowie  die  eigenen  Kompetenzen 

auszubauen. 

Das vorliegende Working Paper fasst auf Basis einer umfassenden Literaturrecherche die Ergebnisse 

von  20  verschiedenen  Studien  zu  den  herrschenden  Arbeitsbedingungen  auf  Crowdworking‐

Plattformen und deren Einfluss auf die Motivation der Crowd Worker zusammen.  

Nach  einer  umfassenden  Darstellung  des  Crowdworking  als  Arbeitsform  sowie  der  aktuellen 

Marktsituation wird  anschließend die Bedeutung  von Arbeitsbedingungen  für  die Motivation eines 

Arbeitnehmers  dargestellt.  Anschließend  werden  die  Arbeitsbedingungen  für  verschiedene 

Plattformtypen  analysiert.  Die  verschiedenen  Motive  zur  Betätigung  im  Crowdworking  werden 

untersucht, das Zusammenspiel von Arbeitsbedingungen und Motivation im Crowdworking betrachtet 

sowie die Erkenntnisse aus den  identifizierten Studien dargestellt. Diese dienen als Grundlage, um 

Implikationen für Auftraggeber und Plattformbetreiber sowie für die weitere Forschung aufzuzeigen. 

Im Anhang befindet sich eine ausführliche tabellarische Übersicht zu den betrachteten Studien. 

   

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Working Paper  5  FS Digitale Zukunft 

2 Crowdworking  

Der Begriff des Crowdworking Unter Crowdworking versteht man eine bestimmte Ausprägung des Crowdsourcing. Bei dem Begriff 

Crowdsourcing handelt es sich um einen Neologismus aus den Wörtern Crowd und Outsourcing, der 

im Jahre 2006 durch Jeff Howe geprägt wurde (Brabham, 2013, XVIIf.). Estellés‐Arolas und González‐

Ladrón‐de‐Guevara  (2012)  konnten  im  Rahmen  einer  Studie  insgesamt  40  unterschiedliche 

Definitionsansätze  für den Begriff Crowdsourcing erfassen und haben diese systematisch analysiert 

und  kombiniert.  Bei  einer  genauen  Analyse  aller  Definitionen  lassen  sich  drei  Hauptbestandteile 

identifizieren: der Initiator bzw. Auftraggeber, die Crowd und der Prozess. Sie fassen ihre Erkenntnisse 

zu folgender Definition zusammen: 

 

Crowdsourcing  ist  eine  Form  von  partizipativer  Online‐Aktivität  bei  der  ein  Individuum,  eine 

Institution, eine Wohltätigkeitsorganisation oder ein Unternehmen – der Auftraggeber – einer Gruppe 

von  Individuen  anhand  eines  flexiblen  offenen  Aufrufs  vorschlägt,  eine  Aufgabe  freiwillig  zu 

übernehmen.  Die  Gruppe  von  Individuen,  die  Crowd,  ist  von  unterschiedlichem  Wissensstand, 

heterogen und unterschiedlich groß. Die Übernahme der Aufgabe, die von variabler Komplexität und 

Granularität sein kann, erfolgt durch die Crowd, in dem sie Arbeit, Geld, Wissen und/oder Erfahrung 

einbringt. Dies erfolgt stets zum beidseitigen Vorteil. Der Auftragnehmer erfährt die Befriedigung eines 

Bedürfnisses,  sei  es  ökonomisch,  durch  soziale  Anerkennung,  Steigerung  des  Selbstwerts  oder  die 

Entwicklung von  individuellen Fähigkeiten. Der Aufraggeber erhält und nutzt zu seinem Vorteil den 

Beitrag, der durch den Auftragnehmer im Projekt erbracht wird. Die Form des Vorteils hängt von der 

Art der Tätigkeit ab (Estellés‐Arolas & González‐Ladrón‐de‐Guevara, 2012, S. 197–198).1 

 

Zentraler Aspekt des Crowdsourcing ist, dass das Konzept auf der Technologie des Internets beruht 

(Brabham, 2008a, S. 8). Diese neue Arbeitsform ermöglicht es, dass Aufgaben asynchron und dezentral 

ausgeführt werden können (Blohm, Leimeister & Zogaj, 2014, S. 51).  

 

Der Prozess des Crowdsourcing erfolgt stets über Online‐Plattformen, welche oftmals von einer dritten 

Partei, dem Intermediär, gestellt werden, jedoch auch vom Auftraggeber selbst etabliert sein können. 

Folgende Charakteristiken müssen demnach erfüllt sein, um als Crowdsourcing‐Plattform eingestuft 

zu werden (Estellés‐Arolas & González‐Ladrón‐de‐Guevara, 2012, S. 198): 

Es gibt eine klar definierte Crowd. 

Es existiert eine Aufgabe mit einem klaren Ziel. 

Die Entschädigung der Crowd ist klar. 

Der Auftraggeber ist klar identifiziert. 

Die Kompensation des Auftraggebers ist klar definiert. 

Es ist eine partizipative Online‐Aktivität. 

Es erfolgt ein offener Aufruf mit variablem Ausmaß. 

Das Internet wird verwendet. 

 

Crowdsourcing‐Plattformen lassen sich weiterhin unterscheiden, hinsichtlich ihrer Ausrichtung (intern 

oder extern), der Art der Arbeit (wettbewerbs‐ oder zusammenarbeitsbasiert) sowie dahingehend, ob 

die Arbeit vergütet wird oder nicht (siehe Abbildung 1). Auf intern ausgerichteten Plattformen werden 

die  Aufgaben  nicht  ausschließlich  der  zuständigen  Abteilung  des  jeweiligen  Unternehmens  zur 

Bearbeitung freigegeben, sondern der gesamten Belegschaft. Bei externem Crowdsourcing werden die 

                                                            1 Eigene Übersetzung 

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Aufgaben  über  die  Unternehmensgrenzen  hinaus  ausgelagert  (Leimeister  &  Zogaj,  2013,  S. 63). 

Arbeiten  mehrere  Personen  an  einem  Projekt  gemeinsam,  handelt  es  sich  um 

zusammenarbeitsbasiertes Crowdsourcing. Das kann so aussehen, dass eine Aufgabe von mehreren 

Personen zeitgleich bearbeitet wird. Oder eine Person macht  ihre Lösung öffentlich zugänglich und 

diese wird von weiteren Crowd‐Mitgliedern bearbeitet und ergänzt. Der wettbewerbsbasierte Ansatz 

lässt  sich  nochmals  in  ergebnis‐  und  zeitorientierten  Wettbewerb  unterteilen.  Beim 

ergebnisorientierten Wettbewerb  bearbeiten mehrere  Crowd‐Mitglieder  in  Konkurrenz  zueinander 

eine  Aufgabe.  Der  Auftraggeber  wählt  anschließend  aus,  welche  Lösung  seinen  Anforderungen 

entspricht und  folglich wird derjenige,  der diese  Lösung eingereicht hat,  entlohnt. Der  zeitbasierte 

Wettbewerb zeichnet sich dadurch aus, dass ein online gestellter Auftrag von demjenigen bearbeitet 

werden darf, der diese Aufgabe als erstes annimmt (Blohm et al., 2014, 59f).  

 Abbildung 1: Arbeitsformen im internen und externen Crowdsourcing (in Anlehnung Leimeister/Zogaj 2013: 63) 

 

Im vorliegenden Working Paper wird der Begriff Crowdwork  für bezahlte Tätigkeiten auf  externen 

Crowdsourcing‐Plattformen  verwendet.  Diese  werden  dementsprechend  als  Crowdworking‐

Plattformen bezeichnet, die Mitglieder der Crowd als Crowd Worker.  

 

Der Crowdworking‐Prozess Trotz der unterschiedlichen Gegebenheiten auf verschiedenen Crowdworking‐Plattformen lässt sich 

im  Crowdworking‐Prozess  ein  einheitliches  Muster  erkennen.  So  lässt  sich  eine  vereinfachte 

schematische  Darstellung  eines  idealtypischen  Arbeitsablaufes  einer  Crowdworking‐Initiative 

abbilden.  Die  Schnittmenge  aller  Crowdworking‐Initiativen  liegt  in  der  Auslagerung  einer 

Aufgabe/eines  Problems  auf  eine  Crowdworking‐Plattform  (intern  oder  extern)  und  dessen 

Bearbeitung durch einen Crowd Worker. Die Schritte bezüglich der Auswahl des Crowd Workers, die 

Aufgabenabwicklung, Aggregation und Auswahl der Lösungen sowie dessen Vergütung hängen stark 

von  dem  jeweiligen  Typen  an  Crowdworking‐Plattform  ab.  Eine  idealtypische  Darstellung  eines 

Crowdworking‐Prozesses zeigt die Abbildung 2. 

 

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Working Paper  7  FS Digitale Zukunft 

 Abbildung 2: Idealtypischer Arbeitsablauf einer Crowdworking‐Initiative (Leimeister/Zogaj 2013: 35) 

Die  obige  schematische  Darstellung  wird  entsprechend  geprägt  durch  die  Planung,  der 

Implementierung, der Steuerung und der Kontrolle der  jeweiligen Crowdworking‐Initiativen. Die  im 

Allgemeinen zu treffenden Entscheidungen lassen sich dem unteren fünfphasigen Modell entnehmen 

(Abbildung 3).  

 

 Abbildung 3: Phasenmodell einer Crowdworking‐Initiative (Leimeister et al. 2016: 31) 

 

Der Crowdworking‐Markt Globalen  Betrachtungen  zufolge,  hat  das  Crowdworking  und  die  einhergehende  Möglichkeit  der 

Einkommensgenerierung  den  Schritt  aus  seinem  Nischendasein  geschafft.    Nach  Schätzungen  der 

Weltbank wird das globale Umsatzvolumen von durch Crowdworking erbrachten Dienstleistungen im 

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Working Paper  8  FS Digitale Zukunft 

Jahr 2016 auf ca. 4,8 Mrd. USD geschätzt (Kuek et al., 2015). Der größte Anteil wird durch Freelancer‐

Plattformen erzeugt (ca. 4,4 Mrd. USD). Microtask‐Plattformen sind nur mit einem Anteil von ca. 0,4 

Mrd.  USD  beteiligt.  Zudem  wird  ein  anhaltender  steigender  Trend  bis  2020  bis  zu  einem 

Umsatzvolumen von 15‐25 Mrd. USD prognostiziert (Kuek et al., 2015). Besonders interessant ist, dass 

der größte Teil durch einige wenige Plattformen getragen wird (Kuek et al., 2015). So werden 50% des 

Freelancer‐Marktes durch die drei Plattformen Upwork, Freelancer und Witmart dominiert. Mit 80% 

des Microwork‐Marktes, dominieren die zwei Plattformen Amazon Mechanical Turk und Crowdflower 

(Kuek et al., 2015).  

 

Für den deutschen Raum gestalten sich die Schätzungen bezüglich der durch Crowdworking erbrachten 

Dienstleistungen  etwas  schwieriger.  Die  Unternehmen,  die  Crowdworking‐Plattformen  betreiben, 

haben häufig keine Publikationspflichten für ihre Geschäftszahlen.  Diese können lediglich geschätzt 

werden. Mrass und Peters  (2017) haben durch eine Befragung  von deutschen Plattform‐Anbietern 

einige vorsichtige Schätzungen zum deutschen Crowdworking‐Markt gewonnen. Demzufolge betrug 

der direkt zuordenbare Umsatz aller Crowdworking‐Plattformen in Deutschland für 2016 ca. 45 Mio. 

EUR.  In  dieser  Zahl  sind  die  an  die  Crowd Worker  ausgezahlten  Vergütungen  nicht  enthalten. Der 

insgesamt abgewickelte Umsatz wird für den deutschen Markt für 2016 auf ca. 200 Mio. Euro geschätzt 

(Mrass & Peters, 2017, S. 22). 

Die Zahlen lassen vermuten, dass es sich beim Crowdworking, bezogen auf Deutschland, noch nicht 

um ein sehr umsatzkräftiges Phänomen handelt (Mrass & Peters, 2017, S. 22). Trotz des noch geringen 

Volumens in Deutschland, werden von den Plattformen hohe zweistellige Umsatzzuwächse über die 

Jahre ausgewiesen, sodass ein weiteres Wachstum des Marktes zu erwarten ist.  

   

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3 Relevanz der Arbeitsbedingungen für die Motivation  

Aus  unterschiedlichen  Gründen  nehmen  Menschen  Arbeit  auf.  Wie  eine  Person  ihre  Arbeit 

wahrnimmt,  ob  sie  motivierend  wirkt  und  die  Person  anspornt,  gute  Arbeit  zu  leisten,  hängt 

maßgeblich von den herrschenden Arbeitsbedingungen ab. Hierbei sind äußere Faktoren ebenso zu 

betrachten wie die Arbeit an sich.  

 

Unter  Arbeitsbedingungen  versteht  man  jegliche  Gegebenheiten,  welche  im  Arbeitsprozess  einen 

Einfluss  auf  das  Arbeitsverhalten,  die  Ergebnisse  oder  auf  die  Person  an  sich  haben. 

Arbeitsbedingungen setzen sich aus vertraglichen Vereinbarungen zwischen Arbeitgeber und ‐nehmer, 

zwischenmenschlichen Beziehungen sowie dem Arbeitsumfeld zusammen (Berufsverband Deutscher 

Psychologinnen und Psychologen e.V.). 

 

Hinter jeglichem Verhalten, das der Verfolgung eines Zweckes dient, steht Motivation (Deci & Ryan, 

1993, S. 224), die sowohl intrinsischer als auch extrinsischer Natur sein kann. Intrinsische Motivation 

treibt eine Person allein wegen der Tätigkeit an sich zum Handeln an, während extrinsische Motivation 

durch äußere Gegebenheiten wie beispielsweise Anerkennung oder Entlohnung hervorgerufen wird 

(Frey  &  Jegen,  2001,  S. 591).  Herzbergs  Zwei‐Faktoren‐Theorie  zu  Folge,  führt  das  Vorhandensein 

extrinsisch  motivierender  Faktoren,  sogenannter  Hygienefaktoren,  dazu,  dass  der  Mensch  nicht 

unzufrieden  ist.  Jedoch  erst  inhaltsbezogene  Motivatoren  können  bei  einer  Person  zu 

Arbeitszufriedenheit führen (Kauffeld & Schermuly, 2011, S. 182), sowie diese zu mehr und besserer 

Leistung anspornen (Hackman & Oldham, 1976, S. 251). Die Arbeitsmotivation resultiert dabei aus dem 

Zusammenspiel von Motiven (1) und Anreizen (2). 

(1) Bei Motiven handelt es sich um Werte und Einstellungen, die fest in einer Person verankert sind, 

(2) während Anreize Merkmale einer Situation darstellen, die diese Motive anregen können (Kauffeld 

& Schermuly, 2011, S. 186). 

 

Turner  und  Lawrence  (1965,  zitiert  nach  Hackman  &  Lawler,  1971,  260f.)  identifizierten 

Abwechslungsreichtum,  Autonomie,  Interaktion,  Verantwortung  sowie  benötigte  Kompetenzen  als 

diejenigen  Eigenschaften  von  Arbeit,  die  maßgeblich  beeinflussen,  wie  motivierend  und 

zufriedenstellend  diese  ist.  Diese  Erkenntnisse  als  Grundlage  nehmend,  ermittelten  Hackman  und 

Lawler (1971, 265ff.), dass vier Faktoren der Arbeitsgestaltung wesentliche Auslöser von Zufriedenheit, 

intrinsischer  Motivation  sowie  Performance  des  Arbeitsnehmers  sind.  Es  handelt  sich  dabei  um 

Autonomie, herausfordernde Abwechslung, Feedback sowie Ganzheitlichkeit der Aufgabe. 

 

In Anlehnung daran, entwickelten Hackman und Oldham (1976) das Job Characteristics Model. Dieses 

dient dieser Arbeit als Grundlage, um zu verstehen, welche Faktoren einen motivierenden Einfluss auf 

Crowd Worker  haben.  Das  Job  Characteristics Model  beschreibt  drei Wahrnehmungszustände  von 

Arbeit durch den Arbeitnehmer, die intrinsische Motivation anregen. Hierzu zählen das eigene Wissen 

über die Ergebnisse, die wahrgenommene persönliche Verantwortlichkeit für die Aufgabe sowie die 

eigens  erlebte  Bedeutsamkeit  der  Arbeit.  Ob  und  in  welchem Maße Wissen,  Verantwortung  und 

Bedeutsamkeit einer Aufgabe subjektiv wahrgenommen werden, ist abhängig von der Gestaltung der 

Arbeit.  Die  Bedeutsamkeit  der  Arbeit  setzt  sich  dabei  aus  den  Merkmalen  Anforderungsvielfalt, 

Ganzheitlichkeit  sowie  Wichtigkeit  der  Aufgabe  zusammen,  während  Wissen  aus  Feedback  und 

wahrgenommene Verantwortlichkeit aus Autonomie resultiert. Das Zusammenspiel aller genannten 

Faktoren  maximiert  die  intrinsisch  generierte  Motivation  des  Arbeitnehmers.  Dabei  müssen 

mindestens  eines  der  Merkmale  Anforderungsvielfalt,  Ganzheitlichkeit  und  Bedeutung,  sowie  die 

Merkmale Autonomie und Rückmeldung aus der Aufgabe gegeben sein, um intrinsische Motivation 

erzeugen zu können (Hackman & Oldham, 1976, S. 255). Ob die Gestaltung von Aufgaben  im Sinne 

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Working Paper  10  FS Digitale Zukunft 

dieses Modells tatsächlich einen starken positiven Einfluss auf die Arbeitszufriedenheit und Motivation 

einer  Person  hat,  hängt  jedoch  immer  von  der  Person  selbst  und  ihrem  Bedürfnis,  sich 

weiterzuentwickeln, ab (Hackman & Oldham, 1975, S. 160). Manche Charaktere bevorzugen durchaus 

das Bearbeiten eher repetitiver und wenig herausfordernder Aufgaben  (Hackman & Oldham, 1976, 

S. 274). 

 

Extrinsische  Anreize  können  sowohl  positive  als  auch  negative  Auswirkungen  auf  die  intrinsische 

Motivation haben. Nach der Selbstbestimmungstheorie von Deci und Ryan (1993, 229ff.) strebt der 

Mensch nach Autonomie, Kompetenz sowie sozialer Eingebundenheit. Arbeitsbedingungen, die alle 

drei  Faktoren  fördern, beeinflussen die  intrinsische Motivation also positiv. Die von Deci und Ryan 

entwickelte  Cognitive  Evaluation  Theory  betrachtet  äußere  Gegebenheiten  wie  Vergütung, 

Sanktionen,  Feedback  und  Bearbeitungszeit  der  Aufgaben  und  deren  Einfluss  auf  die  intrinsische 

Arbeitsmotivation (Borst, 2010, 21f.). Diesbezüglich fand Deci (1972, S. 119) heraus, dass Vergütung 

die intrinsische Motivation schmälert, während bestärkendes Feedback und Anerkennung sich positiv 

auswirken. Weitere Studien ergaben, dass neben der Vergütung bzw. materiellen Entlohnung auch 

Bewertungssysteme,  Auszeichnungen  und  das  Androhen  von  Strafen  als  Kontrollmechanismen 

wahrgenommen werden,  die  die Autonomie  schmälern und  sich  somit  negativ  auf  die  intrinsische 

Motivation auswirken (Deci & Ryan, 1993, S. 230). Der Einsatz extrinsischer Anreize führt oftmals dazu, 

dass Arbeit nicht mehr wegen der Arbeit an sich ausgeübt wird, sondern die Performance nun abhängig 

von der finanziellen Vergütung ist (Deci, 1972, 113f.). Wird intrinsische Motivation durch extrinsische 

ersetzt, führt das eine Reduktion der Leistung herbei. Erst bei ausreichend hoher Kompensation steigt 

die Performance wieder auf das Niveau, das bei rein intrinsisch motivierter Tätigkeit erzielt wird (Frey 

& Jegen, 2001, 593f.). Diese Erkenntnis ist kritisch zu betrachten. Auch externe Einflüsse auf die Arbeit 

können  als  Unterstützung  wahrgenommen  werden  und  somit  die  intrinsische  Motivation  positiv 

beeinflussen (Frey & Jegen, 2001, S. 595).   

Kernmerkmale der Aufgabe

Anforderungsvielfalt

Ganzheitlichkeit

Bedeutung

Autonomie

Rückmeldung

Kritische psychische Zustände

Erlebte Bedeutsamkeit

Erlebte Verantwortlichkeit

Wissen über Ergebnisse

Auswirkungen

Intrinsische Arbeitsmotivation

Arbeitsleitung

Arbeitszufriedenheit

Absentismus und Fluktuation*

*negativer Einfluss

Abbildung 4: Job Characteristics Model in Anlehnung an Hackman & Oldham, 1976, S. 256 

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Working Paper  11  FS Digitale Zukunft 

4 Arbeitsbedingungen auf Crowdworking‐Plattformen Crowdworking‐Plattformen  bieten  in  Zeiten  ökonomischer  Unsicherheit  vielen  Menschen  eine 

Beschäftigung,  die  ansonsten  keine  finden  würden  (Silberman,  Irani  &  Ross,  2010,  S. 43).  Jedoch, 

ebenso  wie  in  jedem  anderen  Arbeitsverhältnis  auch,  sind  die  kreierten  Arbeitsbedingungen 

maßgebend  für  die  Motivation  und  das  Verhalten  der  Crowd  (Gegenhuber,  2013,  S. 83)  und 

schlussendlich auch für die Qualität der abgelieferten Arbeit (Liu, Xia, Zhang & Wang, 2016, S. 2250). 

 

Je  nach Art  von Aufgaben und Vergütung,  lassen  sich  verschiedene Plattformtypen  unterscheiden. 

Dabei nehmen unterschiedliche Autoren unterschiedliche Einteilungen vor. Leimeister, Zogaj, Durward 

und  Blohm  (2016,  S. 42)  unterscheiden  vier  Arten  von  Crowdworking‐Plattformen,  die  auf  einem 

wettbewerbsbasierten  Ansatz  beruhen,  sowie  eine  fünfte  Plattformart,  die  jedoch  oftmals  durch 

Zusammenarbeit der Crowd Worker geprägt ist. Die Plattformen werden in Microtask‐, Marktplatz‐, 

Testing‐, Design‐ (alle wettbewerbsbasiert) sowie Innovations‐Plattformen (zusammenarbeitsbasiert) 

unterteilt. Eine ähnliche Aufteilung wird auch von Kaganer, Carmel, Hirschheim und Olsen (2013, S. 25–

27) vorgenommen, allerdings werden hier Designplattformen nicht gesondert,  sondern gemeinsam 

mit  Innovationsplattformen als solche Plattformen betrachtet, auf denen ein kreativer Wettbewerb 

herrscht. 

 

Die Betrachtung der Arbeitsbedingungen im Crowdworking geschieht im vorliegenden Working Paper 

entsprechend der Einteilung von Leimeister und Zogaj et al.  (2016). Dies hat den Hintergrund, dass 

Leimeister,  Durward  und  Zogaj  (2016)  eine  Studie  zum  Arbeiten  auf  externen  Crowdworking‐

Plattformen in Deutschland vorgenommen haben, welche die unterschiedlichen Bedingungen auf den 

vier erstgenannten Plattformen sehr gut darstellt. Diese Aufteilung bietet sich außerdem an, da die 

Plattformen innerhalb eines Clusters sich hinsichtlich der dort herrschenden Arbeitsbedingungen recht 

ähnlich  sind  (Leimeister,  Durward  et  al.,  2016,  S. 18).  Crowdworking‐Plattformen,  auf  denen  ein 

zusammenarbeitsbasierter  Ansatz  herrscht,  werden  nicht  weiter  betrachtet,  da  die 

Arbeitsbedingungen  schwer mit  denen  auf wettbewerbsbasierten Plattformen  zu  vergleichen  sind. 

Weiterhin wird nur externes Crowdworking, dass über einen Intermediär zustande kommt, betrachtet. 

Dies  dient  der  Vergleichbarkeit  der  herrschenden  Arbeitsbedingungen  miteinander,  da  diese  im 

unternehmensinternen Crowdworking der Organisation angepasst und der Belegschaft bekannt sind, 

während eine externe Plattform für alle Parteien ein unbekanntes Arbeitsumfeld aufweist. In diesem 

Kapitel werden zunächst Arbeitsgegebenheiten  identifiziert, die  charakteristisch  für Crowdworking‐

Plattformen  im  Allgemeinen  sind,  bevor  anschließend  auf  die  einzelnen  Besonderheiten  der  oben 

genannten,  wettbewerbsbasierten  Plattformtypen  eingegangen  wird.  Schlussendlich  wird 

zusammenfassend hervorgehoben, in welchen Merkmalen sich diese Arbeitsbedingungen von denen 

in klassischen Beschäftigungsverhältnissen unterscheiden. 

 

Identifizierung der Arbeitsbedingungen  

Die nachfolgende Analyse der Arbeitsbedingungen bezieht sich lediglich auf Plattformen, die extern 

ausgerichtet  sind,  einen  wettbewerbsbasierten  Ansatz  verfolgen  sowie  monetäre  Anreize  für  die 

Crowd Worker setzen. Die Betrachtung erfolgt also für Microtask‐, Marktplatz‐, Testing‐ und Design‐

Plattformen. 

 

In  jeder Crowdworking‐Beziehung stellt die Plattform das Arbeitsumfeld der Crowd Worker dar, da 

über  diese  jegliche  Kommunikation  und  Interaktion  zwischen  Auftraggeber  und  Crowd  Worker 

abgewickelt wird (Leimeister & Zogaj, 2013, S. 49). Hier werden also die Arbeitsbedingungen für die 

Crowd gestaltet. Crowdworking  zeichnet  sich durch  seine umfassende Flexibilität  aus  (Aloisi,  2016, 

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Working Paper  12  FS Digitale Zukunft 

S. 653). Diese betrifft nicht nur Arbeitszeit und ‐ort, sondern auch die freie Wahl der Aufgaben an sich 

(Bertschek, Ohnemus & Viete, 2015, S. 9). Das Arbeiten auf Crowdworking‐Plattformen ist jedoch auch 

von Unsicherheiten geprägt. Diese beziehen sich vornehmlich auf die Vergütung, die nur ausgezahlt 

wird, wenn der Auftraggeber mit der Arbeit zufrieden ist (Blohm et al., 2014, S. 62), und auf die eigene 

berufliche Zukunft auf der Plattform (Deng, Joshi & Galliers, 2016, S. 288). 

 

Um den Auftraggeber vor Unsicherheit und minderwertiger Arbeit zu schützen ( Fan, Li, Ooi, Tan & 

Feng,  2015,  S. 1015;  Leimeister,  Durward  et  al.,  2016,  S. 70),  sind  Überwachungssysteme  und 

Kontrollmechanismen  auf  Crowdworking‐Plattformen  keine  Seltenheit  (Aloisi,  2016,  S. 662). 

Screenshots, das Aufzeichnen der Arbeitszeit oder das Untermischen von Testaufgaben sind nur einige 

mögliche Maßnahmen, um die Arbeit der Crowd zu überprüfen (Kaganer et al., 2013, 25,30). Doch 

auch die Crowd kann von den Kontrollmechanismen profitieren, da diese bewirken, dass die geleistete 

Arbeit auch  tatsächlich vergütet wird.  In manchen Fällen bekommt die Crowd auch Feedback über 

diese  Kontrollmechanismen  vermittelt  (Leimeister,  Durward  et  al.,  2016,  S. 70).  Weiterhin 

charakteristisch  für  viele  Plattformen  sind  Bewertungs‐  und  Reputationsmechanismen  (Klotz, 

Baumann & Marfurt, 2016, S. 61). Diese sehen auch innerhalb der gebildeten Plattformcluster recht 

unterschiedlich aus. Auf einigen Plattformen werden die Rangplatzierungen der Crowd Worker auf 

ihren Profilen angezeigt (Leimeister, Durward et al., 2016, S. 63). 

 

Außerdem gibt es bei allen vier Plattformtypen oftmals sogenannte „Communities“, die das soziale 

Miteinander  der  Crowd  stärken,  indem  sie  den  Crowd  Workern  ermöglichen,  sich  untereinander 

auszutauschen und sich gegenseitig zu helfen (Aloisi, 2016, S. 680). 

  

Die  Aufteilung  von  Plattformen  in  vier  Cluster  erfolgte,  da  trotz  der  soeben  betrachteten 

Gemeinsamkeiten  vieler  Plattformen,  sich  auch  einige  clusterspezifische  Arbeitsbedingungen 

erkennen lassen, welche nachfolgend betrachtet werden. 

 

Arbeitsbedingungen auf Microtask‐Plattformen  

Auf  Microtask‐Plattformen  werden  Aufgaben  in  mehrere  kleine,  voneinander  unabhängige 

Einzelaufgaben unterteilt und an die Crowd zur Bearbeitung freigegeben (Gegenhuber, 2013, S. 21). 

Dies führt dazu, dass die Crowd Worker nur eingeschränkt Informationen über die Aufgabe erhalten, 

da sie nicht wissen, wie das Projekt, in dem die Aufgabe eingebettet ist, als Ganzes aufgebaut ist (Deng 

et al., 2016, S. 288; Felstiner, 2011, S. 156; Leimeister, Durward et al., 2016, S. 67). Daher ist es äußerst 

wichtig,  die  Aufgabenstellung  möglichst  konkret  und  spezifisch  zu  formulieren,  um  qualitativ 

hochwertige  Lösungen  zu  erhalten  (Deng  et  al.,  2016,  S. 297;  Kittur,  Chi &  Suh,  2008,  S. 455).  Die 

Aufgabentypen auf Microtask‐Plattformen sind ziemlich simpel  (Gassmann, 2010, S. 16;  Leimeister, 

Durward  et  al.,  2016,  S. 18)  sowie  schnell  zu  erledigen  und  setzen  daher meist  keine  besonderen 

Qualifikationen der Crowd voraus  (Leimeister, Durward et  al.,  2016,  S. 18). Das  Transkribieren  von 

Audiodateien, Recherche oder das Verfassen kurzer Texte zählen zu diesen Aufgaben (Bertschek et al., 

2015,  S. 2).  Unternehmen  lassen  diese  Mikroaufgaben  durch  die  Crowd  erledigen,  da  diese  von 

Computern nicht oder nur sehr schwer zu lösen sind (Irani & Silberman, 2014, S. 32; Kaganer et al., 

2013, S. 26; Kittur et al.,  2008, S. 453). Aufgrund des  repetitiven Charakters dieses Aufgabentypus, 

werden die Aufträge in der Regel sehr gering (Leimeister, Zogaj & Blohm, 2014, S. 20) und stückweise 

vergütet  (Felstiner,  2011,  S. 155; Morghen,  2012,  S. 28)  und  die  vor  Bearbeitung  unentgeltlich  zu 

investierende  Zeit  ist  äußerst  gering  (Bertschek  et  al.,  2015,  S. 8).  Die  Vergütung  wird  vom 

Auftraggeber vorgegeben und fällt  insofern leistungsabhängig aus, dass Auftraggeber Aufgaben, die 

nicht zufriedenstellend erledigt werden, ablehnen dürfen und diese folglich auch nicht vergüten (Ho, 

Slivkins, Suri & Wortman Vaughan, 2015, S. 419). Die Arbeit auf Microtask‐Plattformen ist außerdem 

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Working Paper  13  FS Digitale Zukunft 

durch starke Informationsasymmetrien geprägt, da die Plattformbetreiber detaillierte Profile über die 

Crowd  Worker  erhalten,  die  Crowd  jedoch  kaum  Informationen  über  den  Auftraggeber  erhält 

(Felstiner, 2011, S. 156). Die auf diesen Plattformen herrschende Wettbewerbsform ist zeitorientiert, 

da  die  Aufgabe  meist  an  den  ersten  Crowd  Worker  vergeben  wird,  der  sie  bearbeiten  möchte 

(Leimeister, Durward et al., 2016, S. 18). Es gibt jedoch auch Plattformen, auf denen die Aufgaben den 

Crowd Workern automatisch zugeteilt werden (Deng & Joshi, 2016, S. 650). 

 

Die wohl populärste und größte Plattform für Microtasks ist Amazon Mechanical Turk (AMT) (Felstiner, 

2011, S. 161). Hier wird veröffentlicht, wie oft die Arbeiten eines Crowd Workers angenommen und 

abgelehnt werden, wobei eine geringe Annahmequote die Chancen für den Crowd Worker, an weitere 

Aufgaben zu gelangen, schmälert (Deng & Joshi, 2016, S. 653; Ho et al., 2015, S. 421; Silberman et al., 

2010,  39f).  Problematisch  anzusehen  ist  hierbei,  dass  die  Auftraggeber  nicht  verpflichtet  sind, 

Ablehnungen  zu  begründen  und  darüber  hinaus  die  fertiggestellte,  abgelehnte  Aufgabe  sowie  die 

Rechte  daran  einbehalten  können  (Aloisi,  2016,  S. 667;  Felstiner,  2011,  191f).  Außerdem  können 

Auftraggeber auch Turker2 auswählen, um ihnen gänzlich den Zugang zu ihren Aufgaben zu verwehren 

(Brady & Bigham, 2015, S. 18). Wie die Turker vergütet werden, wird von AMT auch nicht reguliert. 

Zwar  empfiehlt  die  Plattform,  mindestens  0,10$  pro Minute  zu  zahlen,  schlussendlich  obliegt  die 

Entscheidung jedoch immer dem Auftraggeber, wodurch die Vergütung oftmals um einiges geringer 

ausfällt  (Deng  et  al.,  2016,  S. 290).  AMT  bietet  außerdem  die  Möglichkeit,  dass  Auftraggeber 

Bonuszahlungen  vergeben,  wenn  die  geleistete  Arbeit  besonders  zufriedenstellend  war  (Brady  & 

Bigham, 2015, S. 297; Ho et al., 2015, S. 421). Bei der Vergabe der Aufgaben können die Auftraggeber 

prinzipiell  auf  drei  verschiedene  Weisen  vorgehen.  Eine  Aufgabe  kann  jeweils  an  einen  Turker 

vergeben  werden,  eine  Reihe  von  Aufgaben  wird  hintereinander  von  einem  einzelnen  Turker 

abgearbeitet oder es wird eine Aufgabe parallel von mehreren Turkern bearbeitet. Die letzte Form der 

Aufgabenbearbeitung wird oftmals gewählt, um eine höhere Qualität der  generierten Lösungen  zu 

erhalten (Brady & Bigham, 2015, S.295,304). 

 

Verschiedene  Instanzen  arbeiten  kontinuierlich  daran,  die  Arbeit  auf  Crowdworking‐  Plattformen 

gerechter zu gestalten. Eine von Irani und Six Silberman 2008 durchgeführte Befragung unter Turkern 

ergab, dass die Arbeit auf AMT immer wieder durch mangelnde Kommunikation, sowohl seitens der 

Auftraggeber als auch von Seiten der Plattformbetreiber,  sowie Unsicherheiten bei der Vergütung, 

Betrug, geringe Bearbeitungszeiten und auch ungerechtfertigtes Ablehnen der Aufgaben geprägt ist 

(Felstiner, 2011, S. 156; Irani & Silberman, 2014, S. 33). Daraufhin entwickelten Silberman et al. (2010, 

41f) das Add‐on Turkopticon, das der herrschenden  Informationsasymmetrie entgegenwirkt,  indem 

Turker die Möglichkeit erhalten, hier öffentlich die Auftraggeber zu bewerten. 

 

Arbeitsbedingungen auf Marktplatz‐Plattformen  

Auf Marktplatz‐Plattformen wird die Crowd kreativ und entwickelt eigenständig Ideen oder Produkte, 

die  dann  über  diese  Plattformen  verkauft  werden  (Gassmann,  2010,  S. 21).  Die  benötigten 

Qualifikationen  der  Crowd  variieren  je  nach  Aufgabentyp  (Kaganer  et  al.,  2013,  S. 28).  Es  werden 

sowohl recht simple Tätigkeiten, wie das Schreiben einer einfachen Codezeile, als auch komplexere 

Aufgaben, wie die Entwicklung patentierbarer Produkte, vergeben (Felstiner, 2011, S. 150). Allgemein 

lässt sich jedoch festhalten, dass die Aufgaben auf Marktplatz‐Plattformen von höherer Komplexität 

sind, als diejenigen, die auf Microtask‐Plattformen bearbeitet werden. Sie nehmen außerdem häufig 

den Charakter längerfristiger Projekte an und die Arbeitsform weist insgesamt einige Parallelen zum 

                                                            2 Turker ist die Bezeichnung für Crowd Worker, die auf AMT tätig sind. 

 

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Working Paper  14  FS Digitale Zukunft 

Freelancing auf. Da für einige Aufgabentypen spezifische Qualifikationen benötigt werden, können die 

Auftraggeber häufig vorselektieren, welche Crowd Worker zur Bearbeitung der Aufgabe zugelassen 

werden. Daher ist es für die Crowd Worker auf Marktplatz‐Plattformen besonders wichtig, ihr Profil 

gut gepflegt zu halten und einen gewissen Rang auf der Plattform zu erreichen (Leimeister, Durward 

et al., 2016, S. 63). Wie die Benennung dieses Plattformtyps vermuten lässt, erinnern Plattformen wie 

Crowd Guru  an Marktplätze;  die  Crowd Worker  stehen  in  regem Kontakt mit  ihren Auftraggebern 

(Leimeister, Durward et al., 2016, 18f). Entsprechend wird die Arbeit der Crowd Worker auf solchen 

Plattformen  besser  vergütet  (Leimeister,  Durward  et  al.,  2016,  S. 46).  Dies  bringt  aber  auch  eine 

stärkere Überwachung der Crowd und ihrer Tätigkeiten auf der Plattform mit sich (Blohm et al., 2014, 

S. 58). 

 

Arbeitsbedingungen auf Testing‐Plattformen  

Auf Testing‐Plattformen, wie zum Beispiel Testbirds, verbringen Crowd Worker ihre Zeit meist damit, 

Projektabläufe, Dienstleistungen und Produkte zu überprüfen oder auf Leistung und Qualität zu testen. 

Es handelt sich dabei um recht komplexe Aufgaben (Leimeister, Durward et al., 2016, S. 20), wobei 

auch hier der Prozess, zum Beispiel einer Softwareentwicklung,  in mehrere Bestandteile zergliedert 

wird, sodass jeder Crowd Worker die Aufgaben bearbeiten kann, die seinen spezifischen Fähigkeiten 

entsprechen.  Die  Arbeit  auf  Testing‐Plattformen  nimmt  oftmals  einen  ergebnisorientierten 

Wettbewerbscharakter an  (Kaganer et  al.,  2013,  S. 27). Die Vergütung wird,  je nach Plattform und 

Auftraggeber, erfolgsabhängig oder fix ausgezahlt (Leimeister, Durward et al., 2016, S. 20). 

 

Arbeitsbedingungen auf Design‐Plattformen  

Auf Design‐Plattformen werden verschiedenste Gestaltungsaufgaben vergeben (Leimeister, Durward 

et al., 2016, S. 20). Die Arbeitsbeziehungen zwischen Crowd Workern und Auftraggebern erinnern an 

eine digitale Form des Freelancing. Auf diesen Plattformen herrscht oftmals ein ergebnisorientierter 

Wettbewerb,  bei  dem  nur  ein  einziger  Crowd Worker  schlussendlich  prämiert wird  (Araujo,  2013; 

Gegenhuber,  2013,  S. 75).  Seine  Vergütung  fällt  dementsprechend  hoch  aus  (Apt,  Bovenschulte, 

Hartmann & Wischmann, 2016, S. 7; Leimeister, Durward et al., 2016, S. 46) und kann auch oftmals 

vom  Crowd  Worker  selbst  festgelegt  werden  (Leimeister,  Durward  et  al.,  2016,  S. 20).  Jedoch 

regulieren die Plattformbetreiber oftmals nicht, was mit den nicht ausgewählten Lösungen passiert, 

wodurch  diese  dann  vom  Auftraggeber  unentgeltlich  einbehalten  werden  können  (Leimeister, 

Durward  et  al.,  2016,  S. 75).  Auf  der  Plattform  crowdSPRING  beispielsweise  können  sich  die 

Auftraggeber  unter  allen  eingereichten  Lösungen  aussuchen,  welche  sie  verwenden  möchten 

(Felstiner, 2011, S. 159). Oftmals können die eingereichten Lösungen von anderen Crowd Workern auf 

der Plattform eingesehen und teils auch bewertet werden (Araujo, 2013). Die auf Design‐Plattformen 

aktive Crowd zeichnet sich dadurch aus, dass sie spezielle Kenntnisse und Fähigkeiten für einen Bereich 

mitbringt (Kaganer et al., 2013, S. 25) und somit kreative und anspruchsvollere Aufgaben mit hoher 

Qualität absolvieren kann. Dementsprechend findet auf diesen Plattformen oftmals eine Vorauswahl 

der Crowd aufgrund  von  abgelieferten Arbeiten  sowie  Fähigkeiten aber  auch unter Beachtung der 

eigens durch die Crowd Worker erstellten Nutzerprofile sowie ihres Ranges, den sie auf der Plattform 

innehaben, durch den Auftraggeber statt (Leimeister, Durward et al., 2016, 19f). 

 

Vergleich zu den Arbeitsbedingungen bei herkömmlicher Arbeit Herkömmliche bzw. normale Arbeit wird vom Statistischen Bundesamt folgendermaßen definiert: 

„Unter einem Normalarbeitsverhältnis wird ein abhängiges Beschäftigungsverhältnis verstanden, das 

in  Vollzeit  oder  in  Teilzeit  ab  21  Wochenstunden  und  unbefristet  ausgeübt  wird.  Ein 

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Working Paper  15  FS Digitale Zukunft 

Normalarbeitnehmer arbeitet zudem direkt  in dem Unternehmen, mit dem er einen Arbeitsvertrag 

hat. […] Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit Normalarbeitsverhältnis sind voll  in die sozialen 

Sicherungssysteme  wie  Arbeitslosenversicherung,  Rentenversicherung  und  Krankenversicherung 

integriert (Statistisches Bundesamt 2017).“  

 

Im Folgenden werden die wesentlichen Unterschiede der Arbeit im Crowdworking zu normaler Arbeit 

aufgezeigt. Die Eintrittsbarrieren für die Arbeit auf Crowdworking‐Plattformen sind äußerst gering und 

so erhalten Menschen, die auf dem freien Arbeitsmarkt aus den unterschiedlichsten Gründen keine 

Anstellung suchen bzw. finden, die Möglichkeit, ein eigenes Einkommen zu generieren (Deng et al., 

2016,  S. 286).  Die  Arbeit  über  Plattformen  unterscheidet  sich  zum  einen  durch  die  ausgeprägte 

Flexibilität und Selbstbestimmung von herkömmlicher Arbeit. So bekommen die Crowd Worker keine 

von Vorgesetzten delegierten Aufgaben zur Bearbeitung, die für gewöhnlich nicht ohne weitere Folgen 

abgelehnt werden  können  (Gegenhuber,  2013,  S. 6),  sondern  können  vielmehr  selbst  entscheiden, 

welche Aufgaben sie bearbeiten und in welchem Umfang ( Blohm et al., 2014, S. 60; Felstiner, 2011, 

S. 154). Pelzer, C., Wenzlaff und Eisfeld‐Reschke (2012, S. 76) zufolge, sind 65% der Normalangestellten 

der Meinung, dass sie unter flexibleren Arbeitszeiten produktiver arbeiten könnten. 

 

Ein  weiterer  elementarer  Unterschied  ist,  dass  Crowd  Worker  nach  deutschem  Recht  nicht  als 

Angestellte  gelten  und  daher  auch  keinen  gesetzlichen  Arbeitsschutz  genießen  (Felstiner,  2011, 

S. 156).  Als  Selbstständige  müssen  sich  Crowd  Worker  folglich  auch  eigenverantwortlich  um  ihre 

soziale  Absicherung  kümmern  (Busshoff,  2016).  Tatsächlich  ist  die  deutsche  arbeitsrechtliche 

Regulierung nicht auf das Modell des Crowdworking ausgelegt und somit ist kritisch zu betrachten, ob 

die rechtliche Einordnung von Crowd Workern als Selbstständige sinnvoll und richtig ist oder ob Crowd 

Worker  in  eine  Art  Scheinselbstständigkeit  gedrängt  werden,  die  zu  einem  unsicheren 

Arbeitsverhältnis  führt.  In  Deutschland  erhalten  die  Crowd  Worker  über  das  Internet 

gewerkschaftliche  Unterstützung  der  IG  Metall  (http://faircrowd.work/de/)  sowie  von  ver.di 

(http://www.ich‐bin‐mehr‐wert.de/support/cloudworking/). 

 

Die Vergütung der Crowd Worker variiert zwar stark je nach Plattform‐ und Aufgabentyp (Leimeister, 

Durward et al., 2016), insgesamt lässt sich jedoch feststellen, dass, unabhängig von der Plattform, die 

Arbeiten im Crowdworking geringer vergütet werden als qualitativ gleichwertige Lösungen auf dem 

freien Arbeitsmarkt. Weiterhin stellt Brabham (2008a, S. 83) heraus, dass „die geistige Arbeit, die die 

Crowd Worker leisten, einiges mehr wert ist, als [dafür] gezahlt wird.“ Da für gleich(wertig)e Arbeit auf 

Crowdworking‐Plattformen also weniger gezahlt wird, kann man generell davon sprechen, dass die 

Vergütung  im  Crowdworking  eher  ungerecht  ist.  Wird  Crowdworking  außerdem  als 

Hauptverdienstquelle  genutzt,  so  muss  wesentlich  mehr  Arbeitszeit  investiert  werden,  um  ein 

ausreichendes  Einkommen  zu  erzielen,  als  dies  in  einem  herkömmlichen Arbeitsverhältnis  der  Fall 

wäre. 

 

   

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Working Paper  16  FS Digitale Zukunft 

5 Motivation der Crowd Worker  

Die Gründe, auf Crowdworking‐Plattformen aktiv zu werden (und zu bleiben), sind vielfältig, wobei die 

Einkommensgenerierung wohl den primären Anreizfaktor darstellt (Blohm et al., 2014, S. 60; Deng & 

Joshi,  2016).  Rogstadius  et  al.  (2011,  S. 328)  ermittelten  außerdem,  dass  mehr  Arbeit  durch  den 

einzelnen Crowd Worker geleistet wird, je höher das Einkommen ist. Weiterhin sind es oft intrinsische 

Motive, die zum Crowdworking bewegen, wie Selbstverwirklichung, der Spaß an der Arbeit selbst oder 

die Möglichkeit, durch die Arbeit die eigenen Kompetenzen auszubauen. Tabelle 1 gibt einen Überblick 

über die Vielzahl an Motivatoren, die im Crowdworking herrschen. 

 

Intrinsische Anreize für Crowdworking 

Selbstver‐wirklichung 

Leimeister, Huber, Bretschneider & Krcmar, 2009, S. 203  

Spaß  Al‐Ani & Stumpp, 2015, S. 20; Borst, 2010, S. 16; Deng & Joshi, 2016; Leimeister et al., 2009, S. 203  

Weiter‐entwicklung von Fähigkeiten 

Al‐Ani & Stumpp, 2015, S. 20; Borst, 2010, S. 16; Deng & Joshi, 2016; Leimeister et al., 2009, S. 206; Rogstadius et al., 2011  

Autonomie  Blohm et al., 2014, S. 60; Kleemann, Voß & Rieder, 2009, S. 17; Pelzer, C. & Burgard‐Arp, 2017, 124f  

 

Extrinsische Anreize für Crowdworking 

Anerken‐nung 

Gassmann, 2010, S. 62; Leimeister et al., 2009, S. 203; Zheng, Li & Hou, 2011 

Vergütung  Al‐Ani & Stumpp, 2015, S. 20; Brabham, 2008b; Deng & Joshi, 2016; Leimeister et al., 2009, S. 205; Zheng et al., 2011 

Selbst‐marketing 

Leimeister et al., 2009, S. 205; Rogstadius et al., 2011 

Austausch mit ande‐ren CW 

Brabham, 2010; Kleemann et al., 2009, S. 20 

Flexible Arbeits‐gestaltung 

Bertschek et al., 2015, S. 9; Pelzer, C. & Burgard‐Arp, 2017, S. 127 

Beitrag leisten 

Deng & Joshi, 2016; Rogstadius et al., 2011 

 

Tabelle 1: Intrinsische und extrinsische Anreize für das Crowdworking (Quelle: eigene Darstellung) 

Die Flexibilität,  sich auszusuchen wann, wo und an welchen Aufgaben man arbeitet,  ist  in anderen 

Beschäftigungsverhältnissen nicht in solch einem Ausmaß gegeben und stellt daher für viele Menschen 

einen Anreiz dar, im Crowdworking tätig zu werden. Intrinsischer Beweggrund, sich auf Crowdworking‐

Plattformen zu betätigen, ist beispielsweise die Selbstbestimmung, die Crowdworking mit sich bringt. 

Auch die Aussicht, einen Beitrag für die Gesellschaft  leisten zu können, ist für einige Crowd Worker 

motivierend (Deng et al., 2016, S. 286). Partizipiert eine Person erst einmal auf so einer Plattform als 

Crowd Worker, so gibt es verschiedene Faktoren im Arbeitsumfeld, die die Motivation, weiterhin aktiv 

als Crowd Worker tätig zu sein, beeinflussen. 

 

 

   

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Working Paper  17  FS Digitale Zukunft 

 

6 Ergebnisse  zum  Einfluss  der  Arbeitsbedingungen  auf  die  Motivation  von  Crowd 

Workern  

Im  Rahmen  einer  Literaturrecherche  konnten  20  Studien  ausfindig  gemacht  werden,  welche  die 

Arbeitsbedingungen  auf  Crowdworking‐Plattformen  untersuchen.  Diese  eher  geringe  Anzahl  von 

Studien  ist  auf die Neuartigkeit  und Aktualität  des  Phänomens Crowdworking  zurückzuführen. Der 

Zeitraum, in dem die identifizierten Studien veröffentlicht wurden, erstreckt sich auf die Jahre 2008 

bis 2016. Nicht alle Studien gehen explizit auf die Einflüsse der Arbeitsbedingungen auf die Motivation 

ein, sondern betrachten die Zufriedenheit der Crowd Worker und/oder den Einfluss auf die Qualität 

der  Arbeit.3  Immerhin  19  der  Studien  betrachten  den  Einfluss  einiger  Arbeitsbedingungen  auf  die 

Motivation.4  Die  aus  den  Studien  gewonnenen  Erkenntnisse  setzen  sich  aus  qualitativen  und 

quantitativen Erhebungen zusammen. Insgesamt konnten 13 Befragungen (davon sechs quantitativer 

Art),  zwei  Datenanalysen  sowie  sieben  Experimente  identifiziert  werden.  Tabelle  2  verdeutlicht, 

welche Arbeitsbedingungen von den Studien untersucht wurden. Es wird ersichtlich, dass viele der 

quantitativen  Studien  nicht  den  direkten  Einfluss  der  Arbeitsbedingungen  auf  die  Motivation 

ermitteln.5  Daher  werden  bei  der  nachfolgenden  Analyse  von  Zusammenhängen  zwischen 

Arbeitsbedingungen  und  Motivation  der  Crowd  die  identifizierten  qualitativen  Studien  ebenso 

miteinbezogen wie die quantitativen. 

 

Als extrinsische Anreize wurden die Flexibilität, der Wettbewerb, die Vergütung, die Vorgaben durch 

die Crowdworking‐Plattform bzw. den Auftraggeber, die Zukunftsaussichten, die Überwachung, die   

äußere Rückmeldung sowie die Beziehungen zu Auftraggeber und Plattformbetreiber untersucht. Die 

Flexibilität bezieht sich auf die äußeren Umstände bei der Aufgabenbearbeitung, beschreibt also die 

Wahlfreiheit von Arbeitszeit, ‐ort sowie Art und Umfang der Aufgaben. Die formellen Vorgaben durch 

den Auftraggeber, wie beispielsweise die vorgegebene Bearbeitungszeit oder die Formulierung der 

Aufgabenstellung,  wurden  mit  den  Vorgaben  der  Plattform  zu  einem  Cluster  Vorgaben 

zusammengefasst. Weitere Cluster entstehen aus der Zusammenfassung von Bewertungssystemen, 

Feedback und Wertschätzung durch die Plattform (äußere Rückmeldung) sowie von dem Verhältnis 

zu  Auftraggeber  bzw.  Plattformbetreiber  und  der  Unterstützung  und  Betreuung  durch  den 

Plattformbetreiber (Beziehungen6). 

 

Aufgabencharakteristika, Weiterbildungsmöglichkeiten und Autonomie  resultieren aus der Aufgabe 

selbst, stimulieren also die  intrinsische Motivation der Crowd Worker. Unter Aufgaben werden die 

Arbeitsbedingungen erfasst, die  sich auf die  Inhalte, den Anspruch  sowie den Zweck der Aufgaben 

beziehen. Die  Inhalte beeinflussen hierbei, ob die Crowd Worker ein persönliches  Interesse an der 

Aufgabe  haben,  Spaß  beziehungsweise  Freude  bei  der  Bearbeitung  empfinden  und  ob  die  Arbeit 

abwechslungsreich wahrgenommen wird. Für den letzten Punkt lässt sich nicht nur die Vielseitigkeit 

innerhalb  einer  Aufgabe,  sondern  auch  zwischen  verschiedenen  Aufgaben(typen),  die  auf  der 

jeweiligen  Plattform  bearbeitet  werden  können,  betrachten.  Der  Anspruch  lässt  sich  aus  der 

Komplexität der Aufgabe sowie den zur Bearbeitung nötigen Kompetenzen ermitteln. Hierbei spielen 

                                                            3 Die Qualität der geleisteten Arbeit wird in Tabelle 4 als „Performance“ der Crowd Worker beschrieben. 4 Die Motivation zum Crowdworking wird hier anhand der Partizipation an einer Aufgabe sowie der Quantität eingereichter Lösungen innerhalb einer Aufgabe erfasst. 5 Ausnahmen ergeben sich für die Gegebenheiten Vergütung und Aufgaben. Für die Vergütung untersuchten elf Studien quantitativer Art den Zusammenhang von Arbeitsbedingung und Motivation, für Aufgaben liegen neun quantitative Studien vor. 6 Zusammenfassung der Arbeitsbedingungen „Betreuung auf der Plattform“, „Hilfeleistung bei Problemen“ und „Bemühen des Plattformbetreibers um Wohlergehen der Crowd“. 

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Working Paper  18  FS Digitale Zukunft 

sowohl der Grad an benötigter Qualifikation als auch das Vereinbaren unterschiedlicher Kompetenzen 

eine Rolle. Der Zweck der Aufgabe setzt sich aus der Organisation, für die die Aufgabe erledigt wird 

(beispielsweise ein gewinnorientiertes Ölunternehmen oder eine Non‐Profit‐Organisation) und aus der 

Möglichkeit, mit  Bearbeitung  der  Aufgabe  einen Beitrag  für  die Gesellschaft  oder Wissenschaft  zu 

leisten,  zusammen.  Als Weiterbildungsmöglichkeiten  werden  hier  ausschließlich  die  intrinsischen 

Möglichkeiten zur Kompetenzsteigerung betrachtet, also solche, die direkt aus der Bearbeitung der 

Aufgabe  resultieren.  Dies  schließt  mögliche  von  der  Plattform  angebotene 

Qualifizierungsmöglichkeiten  wie  Schulungen  aus.  Im  Gegensatz  zur  Flexibilität  beschreibt  die 

Autonomie die Selbstbestimmung in der Bearbeitung der Aufgabe selbst. Autonomie bezieht sich also 

auf  die  Freiheiten  bei  der  Einteilung  der  Arbeit  und  der  gewählten  Vorgehensweise  (Kauffeld  & 

Schermuly, 2011, S. 188).  

 

  Arbeitsbedingung  Anzahl Studien 

davon quantitativ 

davon die Auswirkungen auf die Motivation betrachtend7 

Extrinsisch 

Flexibilität  5  1  0 

Wettbewerb  3  1  1 

Vergütung  17  12  11 

Vorgaben 

AGBs der Plattform 

Vorgaben durch Auftraggeber 

 1 

 1 

 0 

Zukunftsaussichten  3  1  0 

Überwachungsmechanismen  1  0  0 

äußere Rückmeldung 

Bewertungssysteme 

Feedback 

Wertschätzung 

 3 

 2 

 2 

Beziehungen 

Verhältnis zu Auftraggeber 

Verhältnis zu Plattformbetreiber 

Unterstützung und Betreuung durch 

Plattformbetreiber 

 

 2 

 

 1 

 

 0 

Intrinsisch  Aufgaben  15  10  9 

Weiterbildungsmöglichkeiten  10  5  4 

Autonomie  5  2  2 

Tabelle 2: Untersuchte Arbeitsbedingungen und ihr Einfluss auf die Motivation (Quelle: eigene Darstellung) 

Eine detaillierte Auflistung der einzelnen Studien und der untersuchten Bedingungen ist im Anhang in 

Tabelle  3  zu  finden.  Auffällig  ist,  dass  die  überwiegende Mehrheit  der  Erhebungen  auf Microtask‐

                                                            7 Spalte 4 listet die Anzahl an Studien auf, die sowohl quantitativer Art sind, als auch explizit die Auswirkungen der jeweiligen Arbeitsbedingung auf die Motivation der Crowd Worker untersucht haben. 

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Working Paper  19  FS Digitale Zukunft 

Plattformen (Mi) durchgeführt wurde, hier vornehmlich Amazon Mechanical Turk.8 Einige Erkenntnisse 

liegen auch für Design‐Plattformen (De) vor.9 Für andere Arten von Crowdworking‐Plattformen liegen 

insgesamt nur zwei Studien vor.  

 

In  Weiteren  werden  zunächst  die  aus  den  betrachteten  Studien  ermittelten  Ergebnisse  bezüglich 

Wahrnehmung der Arbeitsbedingungen, ihr motivierender Einfluss sowie teilweise auch der Einfluss 

auf die Leistung der Crowd Worker analysiert. Im Anhang sind die einzelnen Ergebnisse der Studien in 

der Tabelle 4 sowie eine Zusammenfassung dieser für Microtaskt‐ und Design‐Plattformen in Tabelle 

5 zu finden.  

Flexibilität Die  Flexibilität,  die  auf  Crowdworking‐Plattformen  vorherrscht,  wird  zwar  nur  von  fünf  Studien 

betrachtet, doch die Ergebnisse hierzu sind eindeutig. Flexibilität wird von Crowd Workern, aktiv auf 

allen vier Plattformtypen, positiv wahrgenommen (Al‐Ani & Stumpp, 2015; Deng et al., 2016, S. 286; 

Deng &  Joshi, 2016, S. 657;  Leimeister, Durward et al., 2016). Für Microtask‐, Design‐ und Testing‐

Plattformen  wurde  außerdem  ermittelt,  dass  Flexibilität  einen  deutlich  positiven  Einfluss  auf  die 

Motivation der Crowd Worker hat (Al‐Ani & Stumpp, 2015; Bertschek et al., 2015, S. 9; Deng & Joshi, 

2016). 

 

Wettbewerb Die  Zufriedenheit  der  Crowd mit  dem herrschenden Wettbewerb unterscheidet  sich  stark  auf  den 

verschiedenen Plattformtypen. Es liegen drei Studien vor, die den Einfluss des wettbewerbsbasierten 

Arbeitens  auf  die  Motivation  der  Crowd  betrachten.  Al‐Ani  und  Stumpp  (2015)  fanden  bei  ihrer 

Befragung von Crowd Workern auf einer Testing‐Plattform heraus, dass das Arbeiten im Wettbewerb 

durchaus  positiv  wahrgenommen  wird  und  auch  anspornt,  also  einen  positiven  Einfluss  auf  die 

Motivation  hat.  Auf  der Microtask‐Plattform AMT  gaben  nur  knapp  über  5% der  befragten  Crowd 

Worker  an,  durch  den  Wettbewerb  motiviert  zu  werden  (Ipeirotis,  P.  G.,  2008).  Auf  der  Design‐

Plattform  12designer  hingegen,  gaben  23%  der  Befragten  an,  dass  sie  der  Wettbewerb  gar 

demotiviere, da zu viele Crowd Worker in einem Contest aktiv seien und somit der Wettbewerb zu 

groß und die Gewinnchance zu gering sei (Missling, 2011). Diese Unterschiede im Wahrnehmen von 

Wettbewerb  können  teilweise  auf  die  unterschiedlichen  Wettbewerbsbedingungen  auf  den 

Plattformen  zurückgeführt werden.  So  ist der Wettbewerb auf Microtask‐  und Testing‐Plattformen 

vornehmlich  zeitorientiert,  während  auf  Design‐Plattformen  häufig  ein  ergebnisorientierter 

Wettbewerb herrscht. Ergebnisorientierter Wettbewerb übt einen hohen Druck auf die Crowd Worker 

aus, da zunächst die Leistung erbracht werden muss und der einzelne Crowd Worker erst nach Abgabe 

der Lösung erfährt, ob seine Arbeit vergütet oder in sonstiger Art und Weise belohnt wird. Daher ist es 

nicht  erstaunlich,  dass  fast  ein  Viertel  der  Befragten  Crowd  Worker  auf  12designer  die 

Wettbewerbssituation demotivierend findet. 

 

Vergütung Die Vergütung im Crowdworking wurde von einem Großteil der Studien untersucht und immerhin elf 

der quantitativen Studien betrachten den Einfluss der Vergütungssituation auf die Motivation. Es zeigt 

sich,  dass  die  Crowd  auf  Microtask‐Plattformen  eher  unzufrieden  mit  der  Höhe  des  Entgelts  ist, 

während die Crowd Worker auf Marktplatz‐, Design‐, und Testing‐ Plattformen mäßig zufrieden damit 

sind. Insgesamt sind viele Crowd Worker der Meinung, dass ihre Leistung eine höhere Vergütung wert 

                                                            8 Insgesamt betrachten 14 Studien die Arbeitsbedingungen auf Microtask‐Plattformen, davon beziehen sich 13 Studien (unter anderem) auf AMT. 9 Die Arbeitsbedingungen auf Design‐Plattformen wurden explizit in sieben Studien betrachtet. 

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Working Paper  20  FS Digitale Zukunft 

sei  (Bertschek et  al.,  2015, 9f; Brewer, Morris & Piper,  2016; Deng et  al.,  2016,  S. 286;  Leimeister, 

Durward  et  al.,  2016; Mason  & Watts,  2009,  102ff).  Nichtsdestotrotz  lässt  sich  die  Vergütung  als 

motivierender Faktor identifizieren, da die Aussicht auf Zuverdienst zur Arbeit anregt, unabhängig von 

deren Höhe (Bertschek et al., 2015; Brabham, 2008b, 2010, 1130f; Deng & Joshi, 2016; Ipeirotis, P. G., 

2008;  Kaufmann,  Schulze  &  Veit,  2011;  Leimeister,  Durward  et  al.,  2016;  Litman,  Robinson  & 

Rosenzweig, 2015, S. 523; Mason & Watts, 2009; Missling, 2011; Rogstadius et al., 2011).10 

 

Einige Autoren haben hinsichtlich der Vergütung Experimente durchgeführt, indem sie die Höhe der 

Vergütung  beziehungsweise  die  Vergütungsart  (fix  oder  leistungsbasiert)  variiert  haben,  um  somit 

Erkenntnisse über die Auswirkungen der Bezahlung auf die Motivation und Leistung der Crowd Worker 

zu erhalten. Die Ergebnisse aus diesen Experimenten variieren stark. Vier der Studien ermitteln die 

Auswirkungen einer Erhöhung des Entgelts auf AMT. Rogstadius et al. (2011) und Mason und Watts 

(2009, 102ff) haben herausgefunden, dass das Erhöhen der Vergütung einen stark positiven Einfluss 

auf die Motivation der Crowd ausübt, jedoch die Qualität der Arbeiten nicht beeinflusst. Mason und 

Watts  (2009,  105f)  stellten  außerdem  fest,  dass,  unterhalb  eines  bestimmten  Vergütungsniveaus, 

unvergütete Aufgaben motivierender  auf die Crowd Worker wirken und auch  ihre  Leistung positiv 

beeinflussen.  Dieses  Ergebnis  unterstützt  die  in  Kapitel  0  dargestellten  Erkenntnisse  von  Frey  und 

Jegen (2001). Ho et al.  (2015) ermittelten hingegen, dass sich eine höhere Vergütung  in  jedem Fall 

positiv auf die Leistung der Crowd auswirkt. Dieser Effekt ist bei unsicherer Abnahme und Vergütung 

der Aufgabe noch stärker, als wenn eine Bezahlung garantiert wird. Litman et al. (2015) fanden heraus, 

dass eine Erhöhung des Entgelts dann zu einer Leistungssteigerung führt, wenn das Einkommen den 

länderspezifischen Mindestlohn überschreitet. Diese Ergebnisse beziehen sich auf die Motivation und 

Leistung  verschiedener Gruppen  von Crowd Workern,  die  für  die Bearbeitung derselben Aufgaben 

unterschiedlich hoch entlohnt wurden. 

 

Yin,  Chen  und  Sun  (2013,  S. 1192)  untersuchten  unter  Variation  der  Entgelthöhe  die  Einflüsse  auf 

Motivation und Performance,  indem sie  jeden Crowd Worker zwei Aufgaben bearbeiten ließen, die 

unterschiedlich  entlohnt  wurden.  Die  Ergebnisse  dieses  Experiments  zeigen,  dass  sich  bei 

gleichbleibender Vergütung weder die Menge der bearbeiteten Teilaufgaben in der zweiten Runde, 

noch ihre Qualität verändert. Wird die zweite Aufgabe jedoch höher vergütet als die erste, so steigert 

das sowohl Quantität als auch Qualität der eingereichten Lösungen, wird die zweite Aufgabe geringer 

vergütet, so hat das den gegenteiligen Effekt. 

 

Es  lässt  sich  insgesamt  festhalten,  dass  selbst  bei  Erhöhen  der  Bezahlung  im  Rahmen  der 

durchgeführten  Experimente,  die  Crowd  Worker  auf  Microtask‐Plattformen  das  Entgelt  nicht  als 

ausreichend ansehen. Dennoch hat die Vergütung auf den untersuchten Microtask‐ und   

Design‐Plattformen  einen  eher  motivierenden  Effekt.  Ob  eine  bessere  Vergütung  eine 

Leistungssteigerung bewirkt, ist oftmals davon abhängig, ob eine gewisse Grundvergütung sicher ist 

(Ho et al., 2015). Die Untersuchungen zeigen, dass die Performance der Crowd eher von der Art der 

Vergütung  als  von  der Höhe  beeinflusst wird  (Mason & Watts,  2009).  Diese  Zusammenfassung  ist 

kritisch zu betrachten, da, aufgrund der Vielzahl unterschiedlicher Erkenntnisse aus den Studien, keine 

zuverlässigen Schlüsse hinsichtlich der Wirkung von Vergütung auf Motivation oder Leistung zu ziehen 

sind. 

 

                                                            10 Lediglich auf der Plattform AMT wurde festgestellt, dass eine zu geringe Vergütung auch demotivierend wirken kann (Brewer, Morris & Piper, 2016; Deng, Joshi & Galliers, 2016). 

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Working Paper  21  FS Digitale Zukunft 

Vorgaben Leimeister  und  Durward  et  al.  (2016)  zeigen,  dass  die  Vorgaben  durch  Plattformbetreiber  und 

Auftraggeber  von  der  Crowd  durchaus  positiv  betrachtet  werden.  Der  Einfluss  der 

Aufgabenformulierung  auf  die  Motivation  wird  nur  von Missling  (2011),  auf  der  Design‐Plattform 

12designer, untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass eine klare und eindeutige Aufgabenstellung positiv 

auf die Motivation wirkt. 

 

Zukunftsaussichten Die  Zukunftsaussichten  auf  den  verschiedenen  Plattformen werden weder  besonders  positiv  noch 

negativ wahrgenommen. Auf Testing‐Plattformen lässt sich tendenziell eine Zufriedenheit der Crowd 

mit den Möglichkeiten zukünftiger Arbeit auf diesen Plattformen erkennen (Leimeister, Durward et al., 

2016). Auf der Plattform AMT hingegen sieht ein Großteil der Crowd die Zukunftsaussichten negativ, 

da die Arbeit und das Einkommen auf dieser Plattform nicht gesichert sind (Deng et al., 2016, S. 288). 

Eine Befragung der Crowd Worker auf Threadless ergab, dass die zukünftigen Möglichkeiten, auf der 

Plattform zu arbeiten, die Crowd sogar motivieren (Brabham, 2010, 1132f). 

 

Dieses Ergebnis könnte aus dem ergebnisorientierten Wettbewerb auf Design‐Plattformen resultieren. 

Die Teilnahme an mehreren Contests führt oftmals zu einer Verbesserung der eigenen Fähigkeiten und 

erhöht somit die Chance, einen Contest zu gewinnen. Dass trotz der unsicheren Arbeitsbedingungen 

keine negativen Effekte der Zukunftsaussichten auf die Motivation ermittelt wurden, kann mitunter 

daran  liegen, dass die wenigsten Crowd Worker von  ihrem Einkommen im Crowdworking abhängig 

sind (Leimeister, Durward et al., 2016, S. 47). 

 

Überwachungsmechanismen Die  in  Kapitel  4  beschriebenen  Überwachungs‐  und  Kontrollmechanismen,  die  typischerweise  auf 

Crowdworking‐Plattformen  herrschen,  werden  von  der  Mehrheit  der  Crowd  Worker  positiv 

wahrgenommen, da sie die Notwendigkeit dieser Mechanismen verstehen, damit der Auftraggeber 

qualitativ  hochwertige  Lösungen  zu  seinen  Aufgaben  erhält.  Manche  Crowd  Worker  sehen  diese 

Kontrollen jedoch nicht als notwendig an und fühlen sich dadurch eingeschränkt. Für diese Gruppe der 

Crowd haben die Kontrollmechanismen auch eine demotivierende Wirkung, die dazu führt, dass sie 

keine  Aufgaben  mehr  bearbeiten,  die  überwacht  werden.  Unabhängig  von  der  Zufriedenheit  der 

Crowd mit Überwachung und Kontrolle auf der Plattform, steigern diese die Qualität der abgegebenen 

Lösungen (Leimeister, Durward et al., 2016, 69f). 

 

Äußere Rückmeldung Rückmeldung für ihre Arbeit bekommen die Crowd Worker in Form von Bewertungen, Feedback oder 

dem  Ausdruck  von  Wertschätzung.  Im  Rahmen  von  drei  Studien  wurden  Befragungen  zu  den 

Bewertungssystemen  der  Plattformen  durchgeführt.  Diese  werden  weitestgehend  positiv 

wahrgenommen und üben einen motivierenden Einfluss auf die Crowd aus (Leimeister, Durward et al., 

2016). Für die Crowd auf der Design‐Plattform 12designer ist insbesondere eine positive Bewertung 

durch den Auftraggeber ein motivierender Faktor (Missling, 2011). Auf AMT hingegen wird das dort 

herrschende  Bewertungssystem  negativ  wahrgenommen  (Deng  et  al.,  2016,  S. 288).  Wie  aus  der 

Beschreibung  der  Arbeitsbedingungen  auf  AMT  auf  Seite  13  hervorgeht,  können  negative 

Bewertungen  dazu  führen,  dass  der  Zugriff  auf  anspruchsvollere  Aufgaben  verwehrt  wird.  Ein 

Umstand, der die Unzufriedenheit der Turker mit dem Bewertungssystem von AMT erklären könnte. 

 

Feedback  durch  den Auftraggeber  außerhalb  von  Bewertungssystemen wird  nur  von  zwei  Studien 

betrachtet, diese zeigen jedoch auf, dass dieses sowohl auf der Microtask‐Plattform AMT als auch auf 

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Working Paper  22  FS Digitale Zukunft 

der  Design‐Plattform  12designer  die  Crowd  motiviert.  Den  Crowd  Workern  ist  wichtig,  dass  sie 

Rückmeldung vom Auftraggeber zu ihrer Arbeit erhalten, vor allem auf der Plattform AMT empfinden 

die Crowd Worker es als negativ, wenn ihre Arbeiten ohne Begründung abgelehnt werden (Deng et al., 

2016,  S. 288).  Die  Crowd  der  Plattform  12designer  wird  insbesondere  durch  positives  Feedback 

motiviert (Missling, 2011). 

 

Auf den meisten Crowdworking‐Plattformen haben die Crowd Worker das Gefühl, dass sie und ihre 

Arbeitsleistung wertgeschätzt werden (Leimeister, Durward et al., 2016). Lediglich auf AMT ergibt sich 

ein zwiespältiges Bild über die wahrgenommene Wertschätzung  (Deng et al., 2016, S. 288). Für die 

Crowd  der  Plattform  Taskcn  ist  die  Wertschätzung  durch  den  Auftraggeber  zusätzlich  ein 

motivierender Faktor (Zheng et al., 2011). 

 

Insgesamt betrachten also  vier  verschiedene  Studien die Auswirkung der Rückmeldung  seitens der 

Auftraggeber bezüglich geleisteter Arbeit. Größtenteils fühlen sich die Crowd Worker wertgeschätzt, 

positive Rückmeldung wirkt außerdem motivierend, insbesondere auf Design‐Plattformen. Die Crowd 

Worker der Plattform AMT sind mit dem dort vorhandenen Bewertungssystem unzufrieden. 

 

Beziehungen Die  herrschenden  Beziehungen  auf  den  Plattformen  betrachten  das  Verhältnis  der  Crowd  zu  den 

Auftraggebern sowie zu den Plattformbetreibern. Außerdem wird die wahrgenommene Unterstützung 

und Betreuung der Crowd durch den Plattformbetreiber ermittelt. Das Verhältnis der Crowd zu ihren 

Auftraggebern lässt sich insgesamt positiv bewerten (Leimeister, Durward et al., 2016), jedoch fühlen 

sich die Crowd Worker auf der Plattform AMT oftmals durch ihren Auftraggeber ungerecht behandelt, 

beispielsweise  wenn  die  Arbeit  ohne  Begründung  abgelehnt  wird  (Deng  et  al.,  2016,  S. 286).  Das 

Verhältnis zu den einzelnen Plattformbetreibern stellt die Crowd ebenfalls zufrieden (Bertschek et al., 

2015, S. 10; Leimeister, Durward et al., 2016); dieses Kriterium wurde allerdings nicht explizit für die 

Plattform AMT untersucht. Mehrheitlich fühlen sich die Crowd Worker auf ihrer Plattform gut betreut 

und haben auch meist das Gefühl, bei Problemen durch den Plattformbetreiber unterstützt zu werden. 

Dieses Empfinden  ist bei den Crowd Workern auf Design‐Plattformen am schwächsten ausgeprägt. 

Über alle vier Plattformtypen hinweg haben die Crowd Worker nicht wirklich das Gefühl, dass sich der 

Plattformbetreiber  um  ihr Wohlergehen  bemüht,  die  Zufriedenheit  hiermit  liegt  eher  im mittleren 

Bereich  (Leimeister,  Durward  et  al.,  2016).  Obwohl  in  keiner  der  Studien  der  direkte  Einfluss  der 

verschiedenen  Beziehungen  auf  die  Motivation  betrachtet  wird,  ist  es  an  dieser  Stelle  wichtig, 

festzuhalten, dass die Crowd Worker insgesamt eher zufrieden mit dem Verhältnis zu Auftraggebern 

und Plattformbetreibern sind. 

 

Nach  der  Betrachtung  extrinsisch  motivierender  Faktoren,  werden  nun  die  Aufgaben  an  sich, 

Möglichkeiten zur Weiterbildung und die herrschende Autonomie bei der Bearbeitung der Aufgaben 

sowie  der  Einfluss  dieser  Arbeitsbedingungen  auf  die  intrinsische  Motivation  der  Crowd  Worker 

untersucht. 

 

Aufgaben Die  Aufgaben  an  sich  und  ihr  Einfluss  auf  Motivation  und  Leistung  der  Crowd  werden  in  den 

ausgemachten Studien nur für Microtask‐ und Designplattformen untersucht. Die Studien zeigen, dass 

die Crowd Worker mit den Aufgaben, die sie bearbeiten, zufrieden sind ( Al‐Ani & Stumpp, 2015; Deng 

et al., 2016, S. 288; Deng & Joshi, 2016, S. 658; Ipeirotis, P. G., 2008; Mason & Watts, 2009; Missling, 

2011). Ausschließlich auf der Plattform AMT sind einige Crowd Worker unzufrieden mit der Art der 

Aufgaben  (Brewer  et  al.,  2016;  Mason  &  Watts,  2009).  Anforderungen,  Inhalte  und  Zweck  der 

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Working Paper  23  FS Digitale Zukunft 

Aufgaben  haben  außerdem  einen motivierenden  Einfluss  auf  die  Crowd  (  Al‐Ani &  Stumpp,  2015; 

Brabham, 2008b; Brewer et al., 2016; Deng et al., 2016; Deng & Joshi, 2016;  Ipeirotis, P. G., 2008; 

Kaufmann et al., 2011; Litman et al., 2015, S. 523; Mason & Watts, 2009; Missling, 2011; Zheng et al., 

2011). 

 

Vier der Studien basieren auf Experimenten, die zur Wirkung verschiedener Bedingungen innerhalb 

der  Aufgaben  auf  der  Plattform AMT  durchgeführt wurden.  Rogstadius  et  al.  (2011)  fanden  dabei 

heraus,  dass  die  Crowd  hochwertigere  Lösungen  abgibt,  wenn  der  Auftraggeber  kein 

gewinnorientiertes  Unternehmen,  sondern  eine  Non‐Profit‐Organisation  ist.  Kittur  et  al.  (2008) 

variierten  die  Aufgabenstellung  so,  dass  die  Aufgaben  einmal  wesentlich  schneller  zu  bearbeiten 

waren, wenn man keine ernsthaften Lösungen dazu abgibt, und es einmal ebenso zeitintensiv war, 

ungültige Antworten abzugeben wie seriöse. Das Ergebnis dieses Experiments zeigt, dass im zweiten 

Fall mehr Crowd Worker die Aufgabe bearbeiten und diese auch mehr Lösungen einreichen. Insgesamt 

ist  der Anteil  gültiger  Einreichungen  von 51,4% bei  der  ersten Aufgabe  auf  97,5% bei  der  zweiten 

Aufgabe gestiegen. Auch die Qualität der eingereichten, gültigen Lösungen war für die zweite Aufgabe 

höher.  Vermittelt  man  der  Crowd,  dass  sie  mit  Bearbeitung  der  Aufgabe  einen  Beitrag  für  die 

Gesellschaft leisten kann, so wirkt sich das positiv auf die Motivation, jedoch nicht auf die Leistung aus. 

Wird umgekehrt der Crowd gegenüber geäußert, dass die Arbeit zwar bezahlt, jedoch nicht verwertet 

wird, so hat das zwar keinen Einfluss auf die Motivation, die Qualität der eingereichten Lösungen sinkt 

jedoch (Chandler & Kapelner, 2013). Außerdem fanden Mason und Watts (2009, S. 79) heraus, dass 

auf einer Plattform wie AMT, auf der prinzipiell keine besonderen Fähigkeiten der Crowd vorausgesetzt 

werden,  eine  Erhöhung  des  Schwierigkeitsgrades  einen  demotivierenden  Effekt  hat.  Größtenteils 

haben die Crowd Worker Spaß an der Bearbeitung der Aufgaben, sei es auf Microtask‐ oder Design‐

Plattformen. 

 

Die Untersuchung von Kittur et al. (2008, 454f) zeigt zwar auf, dass es durchaus Turker gibt, denen es 

ausschließlich  um  die  Bezahlung  geht  und  die  daher  oftmals  invalide  Lösungen  einreichen.  Die 

Mehrheit der Crowd Worker verspürt jedoch auch intrinsische Anreize bei der Arbeit. Dies wird durch 

die  motivationssteigernde  Wirkung  gezeigt,  die  entsteht,  wenn  einer  Aufgabe  mehr  Bedeutung 

zugeschrieben wird, indem der Crowd vermittelt wird, dass sie mit der Bearbeitung etwas Gutes tut 

beziehungsweise einen wertvollen Beitrag leisten kann. 

 

Weiterbildungsmöglichkeiten Auf Design‐, Marktplatz‐ sowie Testing‐Plattformen haben die Crowd Worker das Gefühl, dass sie bei 

ihrer  Arbeit  Neues  erlernen  und/oder  die  eigenen  Fähigkeiten  weiter  ausbauen  können  (Al‐Ani  & 

Stumpp,  2015;  Leimeister,  Durward  et  al.,  2016).  Auf  Microtask‐Plattformen  ist  die  Crowd  eher 

mittelmäßig  zufrieden  (Leimeister,  Durward  et  al.,  2016)  oder  gar  unzufrieden  (Deng  et  al.,  2016, 

S. 292)  mit  den  Weiterbildungsmöglichkeiten,  die  das  Crowdworking  bietet.  Die  Möglichkeit,  die 

eigenen  Kompetenzen  zu  erweitern,  motiviert  die  Crowd  auf  Microtask‐,  Design‐  und  Testing‐ 

Plattformen, wobei die motivierenden Effekte auf Microtask‐Plattformen vergleichsweise gering sind 

(Al‐Ani & Stumpp, 2015; Bertschek et al., 2015, S. 9; Brabham, 2008b, 2010, 1131f;  Ipeirotis, P. G., 

2008; Kaufmann et al., 2011; Litman et al., 2015, S. 523; Missling, 2011). 

 

Insgesamt lässt sich aus den verschiedenen Befragungen erkennen, dass die Crowd das Gefühl hat, sich 

mittels  ihrer  Arbeit  weiterentwickeln  zu  können,  lediglich  einige  wenige  Crowd Worker  auf  AMT 

erleben bei ihrer Arbeit eine Art Kompetenzverlust (Deng et al., 2016). 

 

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Working Paper  24  FS Digitale Zukunft 

Autonomie Die  herrschende  Autonomie  bei  der  Aufgabenbearbeitung  wird  von  der  Crowd  durchweg  positiv 

betrachtet  (Deng et  al.,  2016,  S. 286; Deng &  Joshi,  2016,  S. 658). Die hierzu vorliegenden Studien 

betrachten  ausschließlich  Microtask‐  und  Design‐Plattformen,  zeigen  jedoch  allesamt,  dass  die 

Selbstbestimmung einen motivierenden Effekt auf die Crowd hat ( Bertschek et al., 2015, S. 9; Deng et 

al., 2016; Deng & Joshi, 2016; Kaufmann et al., 2011; Zheng et al., 2011). 

 

Intrinsisches Motivationspotential nach dem Job Characteristics Model Wie  in  Kapitel  5  aufgezeigt,  nennen  viele  Crowd  Worker  intrinsische  Gründe  dafür,  sich  auf 

Crowdworking‐Plattformen zu beschäftigen. Das Job Characteristics Model nach Hackman und Oldham 

(1976) besagt, dass erlebte Bedeutsamkeit, erlebte Verantwortlichkeit und Wissen über die Ergebnisse 

der Arbeit jeweils zu einem gewissen Grad vorhanden sein müssen, damit intrinsische Anreize wirken 

können.  Auf  Crowdworking‐Plattformen  besitzen  die  Aufgaben  (Inhalte,  Anspruch  und  Zweck),  die 

Autonomie und die Weiterbildungsmöglichkeiten ein intrinsisches Motivationspotential. 

 

Den Ergebnissen der Studien zufolge, nehmen viele Crowd Worker ihre Arbeit als bedeutsam war. Die 

erlebte Bedeutsamkeit wird je nach Plattformtyp und Aufgabe geschmälert, wenn Anforderungsvielfalt 

oder  Ganzheitlichkeit  der  Aufgabe  nicht  ausgeprägt  sind.  So werden  auf  Design‐, Marktplatz‐  und 

Testing‐Plattformen  spezifische  Anforderungen  an  die  Crowd  gestellt,  während  auf  Microtask‐

Plattformen meist  keine besonderen Kompetenzen vorausgesetzt werden. Aufgrund der Zerteilung 

eines Problems in viele kleine Aufgaben, können Crowd Worker hier die Ganzheitlichkeit von Aufgaben 

oftmals nicht wahrnehmen. Autonomie erleben Crowd Worker immer bei der Wahl und Einteilung der 

Aufgaben und auf vielen Plattformen auch bei der Vorgehensweise. Auf Microtask‐Plattformen jedoch 

herrscht  oftmals  nicht  viel  Spielraum  bezüglich  des  Vorgehens  bei  der  Aufgabenbearbeitung. 

Rückmeldung über die Ergebnisse aus der Arbeit selbst erhalten die Crowd Worker für ihre Arbeit auf 

allen vier Plattformtypen. 

Insgesamt  lässt  sich  sagen,  dass  Crowdworking  nicht  nur  extrinsische,  sondern  auch  intrinsische 

Anreize  setzt.  Alle  drei  Zustände  –  die  erlebte  Bedeutsamkeit,  erlebte  Verantwortlichkeit  und  das 

Wissen über die eigenen Ergebnisse – werden bei der Arbeit auf Crowdworking‐Plattformen (teilweise 

stärker, teilweise eher in Maßen) adressiert, intrinsische Motivation stellt somit einen wesentlichen 

Aspekt im Crowdworking dar. 

Zusammenfassung Diese  Ergebnisse  lassen  eine  erste  Einschätzung  darüber  zu,  wie  die  Arbeit  auf  Crowdworking‐ 

Plattformen durch die Crowd wahrgenommen wird. Jedoch lassen sich aufgrund der relativ geringen 

Zahl identifizierter Studien sowie der hohen Konzentration der Ergebnisse auf die Plattform AMT keine 

genauen  Erkenntnisse  und  Schlussfolgerungen  zu  motivierenden  Einflüssen  gewinnen.  Außerdem 

müssen die Ergebnisse kritisch betrachtet werden, da fast alle Studien auf Analysen der aktiven Crowd 

basieren  und  somit  keine  Untersuchungen  zu  mittlerweile  inaktiven  Crowd  Workern  und  ihren 

Gründen, mit dem Crowdworking aufzuhören, vorliegen. Bei der Interpretation der Ergebnisse wurde 

auch Rücksicht auf die geringe Stichprobengröße einiger Erhebungen genommen (siehe Tabelle 3). 

 

Eine abschließende Betrachtung der Crowd und ihrer Motivation zeigt, dass, obwohl die Crowd Worker 

die herrschende Flexibilität im Crowdworking schätzen, knapp über die Hälfte eine Festanstellung mit 

ähnlichen Aufgaben bevorzugen würde (Leimeister, Durward et al., 2016, 49ff). Gründe hierfür können 

zum  einen  die  herrschende  Arbeitsunsicherheit  und  die  mangelnden  Zukunftsaussichten  auf  den 

Plattformen  sein.  Zusätzlich  sind  die  fehlende  soziale  Absicherung  sowie  die  unregelmäßige  und 

unsichere  Vergütung  Faktoren,  die  herkömmliches  Arbeiten  doch  attraktiver  erscheinen  lassen. 

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Working Paper  25  FS Digitale Zukunft 

Wichtig ist für viele Personen vermutlich auch der soziale Kontakt zu Kollegen und Vorgesetzten, der 

beim  Crowdworking  kaum  vorhanden  ist.  Gründe,  sich  trotzdem  im  Crowdworking  zu  betätigen, 

können  beispielsweise  darin  liegen,  dass  einige  Crowd Worker  auf  dem  freien  Arbeitsmarkt  keine 

Anstellung  finden  können,  während  die  Eintrittsbarrieren  auf  den  Plattformen  sehr  niedrig  sind 

(Felstiner, 2011, S. 154).  

Die  wenigsten  Crowd  Worker  verdienen  mit  der  Tätigkeit  auf  Crowdworking‐Plattformen  ihren 

Lebensunterhalt (Leimeister, Durward et al., 2016, S. 47). Wie Kapitel 5 aufzeigt, stellt Crowdworking 

für viele einen Zeitvertreib oder eine Möglichkeit für einen Zuverdienst dar (Al‐Ani & Stumpp, 2015, 

S. 29). 

   

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Working Paper  26  FS Digitale Zukunft 

7 Fazit 

Implikationen für Auftraggeber und Plattformbetreiber Da  Crowdworking  ohne  eine  Crowd  nicht  funktionieren  kann,  ist  es  elementar,  dass  der 

Plattformbetreiber motivierende Arbeitsbedingungen schafft (Roth, Brabham & Lemoine, 2015, S. 17) 

und dabei sowohl die extrinsischen als auch die intrinsischen Motive der Crowd berücksichtigt. Aus 

den analysierten Studien geht hervor, dass die Crowd größtenteils unzufrieden mit der Vergütung ist 

und diese nicht als leistungsgerecht erachtet. Die globale Reichweite von Crowdworking‐Plattformen 

erschwert die Schaffung von „fairen“ Arbeitsbedingungen (Silberman et al., 2010, S. 43). Die Vergütung 

fällt  immer  gleich hoch aus,  egal  aus welchem Land die  eingereichte  Lösung  kommt  (Gegenhuber, 

2013, S. 5). Dennoch ist es wichtig, dass Plattformbetreiber genau an dieser Stelle ansetzen und Regeln 

an die Auftraggeber stellen, die gewährleisten, dass, unabhängig vom Wohnort, jeder Crowd Worker 

seiner Arbeit angemessen entlohnt wird (Deng et al., 2016, S. 297). Bei der Wahl der Vergütungsart 

bietet eine leistungsabhängige Vergütung sowohl für die Crowd als auch für den Auftraggeber Vorteile. 

Wie aus dieser Arbeit hervorgegangen ist, empfinden Crowd Worker Vergütung in Abhängigkeit ihrer 

Leistung  als  fairer,  als  ein  festgesetztes  Entgelt  und  werden  dadurch  außerdem  motiviert.  Der 

Auftraggeber erhält bei dieser Bezahlform bessere Ergebnisse als beim Setzen eines fixen Entgelts und 

muss  außerdem  weniger  investieren,  da  die  Beiträge,  die  eine  geringe  Qualität  aufweisen, 

entsprechend niedrig entlohnt werden. Zwar kann dieser extrinsische Anreiz durchaus die intrinsische 

Motivation schmälern, es wird jedoch eine weitaus größere Gruppe an Crowd Workern erreicht, wenn 

die  Arbeitsbedingungen  auch  diejenigen  ansprechen,  die  extrinsische Motive  haben  (Borst,  2010, 

S. 145). 

 

Eine weitere Erkenntnis aus der Literaturanalyse  ist, dass die Crowd Worker Rückmeldung zu  ihrer 

Arbeit  schätzen und sich wünschen, vor allem bei einer Ablehnung  ihrer Arbeit,  vom Auftraggeber 

Feedback  zu  erhalten  (Deng  et  al.,  2016,  S. 287).  Plattformbetreiber  sollten  sich  daher  darum 

bemühen,  Regulierungen  einzuführen,  die  sicherstellen,  dass  Arbeitsergebnisse  nicht  weiterhin 

unbegründet abgelehnt werden können. Ob dies tatsächlich in großem Umfang umsetzbar ist, bleibt 

kritisch zu betrachten, da sich die Auftraggeber anhand solch einer Rückmeldung prinzipiell angreifbar 

machen.  Wahrscheinlich  ist,  dass  solche  Rückmeldungen  Standardfloskeln  enthalten,  wie  sie 

beispielweise auch oft  in Arbeitszeugnissen zu finden sind. Zur gerechteren Behandlung der Crowd 

tragen außerdem das Einführen von Bestimmungen über die Rechte an unvergüteten beziehungsweise 

abgelehnten Arbeitsergebnissen sowie von Sanktionen für betrügerisches Verhalten der Auftraggeber 

bei (Deng et al., 2016, 297f). Die Crowd hat nicht nur das Bedürfnis, Feedback zu erhalten, sondern 

dieses  auch  zu  geben.  Zur  Reduktion  der  herrschenden  Informationsasymmetrien  sollten 

Bewertungsmechanismen für Auftraggeber geschaffen werden. Viele Plattformbetreiber haben eine 

„Community“  für  ihre  Crowd  aufgebaut.  Diese  dient  dem Wissensaustausch  der  einzelnen  Crowd 

Worker  untereinander  und  sollte  stärker  auf weiteren Plattformen eingebunden werden  (Al‐Ani & 

Stumpp, 2015, 24f). 

 

Die genannten  Implikationen ergeben sich aus den Erkenntnissen der vorliegenden Studien, die  zu 

einem großen Teil auf der Wahrnehmung der Crowd der amerikanischen Plattform AMT beruhen. In 

Deutschland haben bereits einige Crowdworking‐Anbieter  in Deutschland den Code of Conduct  für 

Crowdworking11 unterzeichnet, indem sie sich verpflichten, die Crowd Worker gerecht zu entlohnen, 

Reputations‐,  Austausch‐  und  Weiterbildungsmöglichkeiten  anzubieten  und  einen  respektvollen 

Umgang zu gewährleisten. Darüber hinaus wird im Code of Conduct sichergestellt, dass die Vorgaben 

angemessen gestellt sind und Arbeitsergebnisse nicht unbegründet abgelehnt werden dürfen.  

 

                                                            11 http://www.crowdsourcing‐code.de/, Testbirds GmbH 2017. 

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Working Paper  27  FS Digitale Zukunft 

Ausblick für die zukünftige Forschung  

Crowdworking erfreut sich zwar zunehmender Beliebtheit, aufgrund der Neuartigkeit dieses Konzeptes 

sind  die  dort  herrschenden  Arbeitsbedingungen  und  Motivationen  jedoch  noch  weitestgehend 

unerforscht. 

Die  Analyse  der  betrachteten  Studien  lässt  erkennen,  dass  die  Flexibilität  der  herrschenden 

Arbeitsbedingungen positiv von der Crowd aufgefasst wird. Auch die Aufgaben, die sie zur Bearbeitung 

bekommt, stellen die Crowd insgesamt zufrieden. Viele Crowd Worker haben Spaß an ihrer Arbeit und 

das Gefühl, dabei die eigenen Fähigkeiten weiter ausbauen zu können. Auch mit den Vorgaben und 

der  Formulierung  der  Aufgaben  sind  die  Crowd Worker weitestgehend  zufrieden.  Nicht  durchweg 

positiv  wahrgenommen  werden  die  herrschende  Wettbewerbssituation  sowie 

Bewertungsmechanismen.  Hier  variiert  das  Empfinden  der  einzelnen  Crowd  Worker  stark.  Die 

Beziehungen  zu  Plattformbetreibern  und  Auftraggebern  werden  einigermaßen  positiv 

wahrgenommen,  doch  die  Kommunikation  könnte  durchaus  stärker  sein.  Schlussendlich  wird  die 

Vergütung  als  zu  gering  angesehen.  Nichtsdestotrotz  ist  sie  ein  entscheidender Motivator  für  das 

Arbeiten auf Crowdworking‐Plattformen. 

Diese Erkenntnisse sind kritisch zu betrachten. Zum einen ist die Zahl von 20 untersuchten Studien sehr 

gering.  Weiterhin  bezieht  sich  ein  Großteil  der  Studien  auf  die  Crowd  der  Plattform  Amazon 

Mechanical Turk, wodurch nicht wirklich ein Eindruck der Einflüsse von Arbeitsbedingungen auf die 

Motivation der Crowd über verschiedene Plattformen hinweg entstehen konnte. Die Untersuchungen 

lassen außerdem nur einen Vergleich der Arbeitsbedingungen auf Microtask‐ und Design‐Plattformen 

zu, Marktplatz‐ und Testing‐ Plattformen wurden von den verschiedenen Autoren kaum betrachtet. 

Ein weiterer kritischer Faktor, der die Ergebnisse verzerrt, ist, dass 19 der 20 Studien ausschließlich auf 

Befragungen  von  oder  Experimenten  mit  aktiven  Crowd  Workern  basieren.  Wichtig  wäre  es,  zu 

betrachten, weshalb mittlerweile inaktive Crowd Worker keine weitere Motivation für ihre Tätigkeit 

auf der Plattform aufgebracht haben. 

Die Erkenntnisse aus den Studien basieren zu großen Teilen auf den Gegebenheiten auf Microtask‐ 

und Design‐Plattformen. Tatsächlich sind die Arbeitsbedingungen auf diesen beiden Plattformtypen 

sehr unterschiedlich, da auf ersteren repetitiv Aufgaben abgearbeitet werden, während auf Design‐

Plattformen lange an einem Projekt gearbeitet und somit viel Zeit investiert wird, während die Aussicht 

auf  Vergütung  der  Arbeit  sehr  klein  ist.  Diese  Gegebenheiten  sind  zu  heterogen,  um  daraus  ein 

Gesamtfazit  über  die  Arbeitsbedingungen  im  Crowdworking  zu  ziehen.  Zukünftig  sollten  die 

Arbeitsbedingungen und die herrschenden Motivatoren auch isoliert für die einzelnen Plattformtypen 

untersucht werden. 

In  diesem  Feld  herrscht  noch  ein  großer  Forschungsbedarf  und  das  nicht  nur  für  die  einzelnen 

Plattformen,  sondern  auch  über  die  verschiedenen  Plattformen  hinweg,  um  die  herrschenden 

Bedingungen und Motivatoren vergleichen und somit Implikationen für Plattformbetreiber herleiten 

zu können, die gerechte und motivierende Arbeitsstrukturen schaffen. 

 

 

 

 

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Working Paper  28  FS Digitale Zukunft 

8 Anhang Im Folgenden werden die untersuchten Studien sowie die daraus gewonnenen Erkenntnisse in tabellarischer Form zusammengefasst dargestellt. Die Tabelle 3 

gibt  eine  Übersicht  über  die  von  den  jeweiligen  Studien  untersuchten  Arbeitsbedingungen.  Hier  werden  auch  die  Art  der  Untersuchung  und  die 

Stichprobengrößen dargestellt. In der Tabelle 4 wird im Detail aufgezeigt, wie die Arbeitsbedingungen auf den untersuchten Plattformen wahrgenommen werden 

und auf Motivation und Leistung der Crowd wirken. Abschließend werden alle Erkenntnisse für Microtask‐ und Design‐Plattformen in Tabelle 5 zusammengefasst. 

Abkürzungen: AMT = Amazon Mechanical Turk, De = Design‐Plattform, Ma = Marktplatz‐Plattform, Mi = Microtask‐Plattform, Te = Testing‐Plattform 

 

Datenbasis Tabelle 3: Übersicht der untersuchten Arbeitsbedingungen pro Studie, Id = Identifikationsnummer der Studie, Anz. TN = Anzahl Teilnehmer bzw. Stichprobenumfang 

Id  Literaturquelle  Untersuchte Plattformen  Untersuchte Arbeitsbedingungen  Untersuchungsform  Art  Anz. TN 

1  Al‐Ani und Stumpp 

(2015) 

De (jovoto) 

Te 

Flexibilität, Wettbewerb, Aufgaben, 

Weiterbildungsmöglichkeiten 

Online‐Befragung  qualitativ  De: n=72 

Te: n=93 

2  Ipeirotis, P. G. (2008)  Mi (AMT)  Wettbewerb, Vergütung, Aufgaben, 

Weiterbildungsmöglichkeiten 

Online‐Befragung  qualitativ  n.a. 

3  Leimeister und 

Durward et al. (2016) 

Mi (Clickworker, AMT, Mylittlejob, 

Streetspotr, Microworkers),  

Ma (Crowd Guru, content.de, 

jacando, Freelancer.com, FiverDeal, 

Elance, Easylean24, Upwork, 

machdudas, CrowdSource),  

De (99designs, 12designer, Crowd 

Relations),  

Te (Testbirds, test‐Cloud, uTest, 

GlobalTestMarket, Myutest, Rapid 

Usertests, Passbrains) 

Flexibilität, Vergütung, AGBs, Vorgaben 

durch Auftraggeber, Zukunftsaussichten, 

Bewertungssysteme, Wertschätzung, 

Verhältnis zu Auftraggeber, Verhältnis zu 

Plattformbetreiber, Betreuung auf der 

Plattform, Hilfeleistung bei Problemen, 

Bemühen des Plattformbetreibers um 

Wohlergehen der Crowd, 

Weiterbildungsmöglichkeiten 

Online‐Befragung  quantitativ  n=434 

Überwachungsmechanismen  qualitativ 

4  Deng et al. (2016)  Mi (AMT)  Flexibilität, Vergütung, Zukunftsaussichten, 

Bewertungssysteme, Feedback, 

Wertschätzung, Verhältnis zu 

Auftraggeber, 

Weiterbildungsmöglichkeiten, Autonomie 

Online‐Befragung  qualitativ  n=210 

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Working Paper  29  FS Digitale Zukunft 

Id  Literaturquelle  Untersuchte Plattformen  Untersuchte Arbeitsbedingungen  Untersuchungsform  Art  Anz. TN 

5  Bertschek et al. (2015)  Mi  Flexibilität, Vergütung, Verhältnis zu 

Plattformbetreiber, Aufgaben, 

Weiterbildungsmöglichkeiten, Autonomie 

Online‐Befragung  qualitativ  n=408 

6  Rogstadius et al. (2011)  Mi (AMT)  Vergütung, Aufgaben  Experiment  quantitativ  n=158 

7  Kittur et al. (2008)  Mi (AMT)  Aufgaben  Experiment  quantitativ  n=58 

n=144 

8  Ho et al. (2015)  Mi (AMT)  Vergütung  Experiment  quantitativ  n=1000 

9a  Mason und Watts 

(2009) 

Mi (AMT)  Vergütung, Aufgaben  Experiment  quantitativ  n=611 

9b  n=320 

10  Araujo (2013)  De (99designs)  Vergütung  Datenanalyse  quantitativ  n=63049 

11  Zheng et al. (2011)  De (Taskcn)  Vergütung, Wertschätzung, Aufgaben, 

Autonomie 

Datenanalyse  quantitativ  n=283 

12  Deng und Joshi (2016)  Mi (AMT)  Flexibilität, Vergütung, Aufgaben, 

Autonomie 

Online‐Befragung  qualitativ  n=55 

13a  Brewer et al. (2016)  Mi  Vergütung, Aufgaben  Online‐Befragung 

(nicht ausschließlich 

Crowd Worker) 

quantitativ  n=505 

13b  Mi (AMT)  Vergütung, Aufgaben  Befragung (keine 

Crowd Worker) 

qualitativ  n=14 

14  Yin et al. (2013)  Mi (AMT)  Vergütung  Experiment  quantitativ  n=1214 

n=1270 

15  Missling (2011)  De (12designer)  Wettbewerb, Vergütung, Vorgaben durch 

Auftraggeber, Bewertungssysteme, 

Feedback, Aufgaben, 

Weiterbildungsmöglichkeiten 

Online‐Befragung  quantitativ  n=718 

16  Brabham (2008b)  De (iStockphoto)  Vergütung, Aufgaben, 

Weiterbildungsmöglichkeiten 

Online‐Befragung  quantitativ  n=651 

17  Kaufmann et al. (2011)  Mi (AMT)  Vergütung, Aufgaben, 

Weiterbildungsmöglichkeiten, Autonomie 

Online‐Befragung  quantitativ  n=431 

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Working Paper  30  FS Digitale Zukunft 

Id  Literaturquelle  Untersuchte Plattformen  Untersuchte Arbeitsbedingungen  Untersuchungsform  Art  Anz. TN 

18  Brabham (2010)  De (Threadless)  Vergütung, Zukunftsaussichten, 

Weiterbildungsmöglichkeiten 

Online‐Befragung  qualitativ  n=17 

19a  Litman et al. (2015)  Mi (AMT)  Vergütung, Aufgaben, 

Weiterbildungsmöglichkeiten 

Online‐Befragung  quantitativ  n=693 

19b  Vergütung  Experiment 

20  Chandler und Kapelner 

(2013) 

Mi (AMT)  Aufgaben  Experiment  quantitativ  n=2500 

 

   

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Working Paper  31  FS Digitale Zukunft 

Detailergebnisse für einzelne Arbeitsbedingungen Legende zu Tabelle 4: 

Spalte „Arbeitsbedingung“: untersuchte Arbeitsbedingung (siehe auch Kapitel 6) 

Spalte „Id“: Identifikationsnummer der Studie 

Spalte „Plattform“: untersuchte Plattform bzw. Plattformtyp 

Spalte „Art der Intervention“: Beeinflussung der untersuchten Arbeitsbedingung durch Experimente bzw. durch die Aufgabenstellung 

Spalte „Wahrnehmung/Zufriedenheit“: Wahrnehmung der untersuchten Arbeitsbedingung bzw. Zufriedenheit damit durch die Crowd. Dezimalzahlen im Intervall 

[0,1]  beschreiben  die  durchschnittlich  angegebene  Zufriedenheit  aller  Befragten  (0  =  gar  nicht  zufrieden,  1=  vollkommen  zufrieden) 

Skala: ‐ unzufrieden, ~ mittelmäßig zufrieden, + zufrieden 

Spalte „Einfluss auf Motivation“: Ergebnisse zum Einfluss der Arbeitsbedingung auf die Motivation der Crowd. Die Motivation wird hier anhand der Partizipation 

an einer Aufgabe sowie der Quantität eingereichter Lösungen innerhalb einer Aufgabe erfasst. Prozentzahlen geben den Anteil der Teilnehmer an, für 

die ein entsprechender Einfluss gilt. 

Spalte „Einfluss auf Performance“: Ergebnisse zum Einfluss der Arbeitsbedingung auf die Qualität der geleisteten Arbeit 

Skala für „Einfluss auf Motivation“ und „Einfluss auf Performance“:  ‐ negativer Einfluss, 0 kein Einfluss, + positiver Einfluss, ++ stark positiver Einfluss 

 

 

 Tabelle 4: Detaillierte Ergebnisse der einzelnen Studien zum Einfluss der untersuchten Arbeitsbedingungen auf die Motivation und Performance der Crowd, n.a.= wurde nicht untersucht 

Arbeitsbedingung  Id  Plattform  Art der Intervention  Wahrnehmung/ 

Zufriedenheit 

Crowd 

Einfluss 

auf 

Motivation 

Einfluss auf 

Performance 

Ergänzungen zum 

Einfluss auf 

Motivation 

Flexibilität  1  De (jovoto), Te  n.a.  +  +  n.a.   

3  Mi, Ma, De, Te  n.a.  +  n.a.  n.a. 

4  Mi (AMT)  n.a.  +  n.a.  n.a. 

5  Mi  n.a.  n.a.  ++  n.a. 

12  Mi (AMT)  n.a.  +  +  n.a. 

Wettbewerb  1  Te  n.a.  +  +  n.a.   

2  Mi (AMT)  n.a.  n.a.  + (5,5%)  n.a. 

15  De (12designer)  n.a.  n.a.  ‐ (23%)  n.a. 

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Working Paper  32  FS Digitale Zukunft 

Arbeitsbedingung  Id  Plattform  Art der Intervention  Wahrnehmung/ 

Zufriedenheit 

Crowd 

Einfluss 

auf 

Motivation 

Einfluss auf 

Performance 

Ergänzungen zum 

Einfluss auf 

Motivation 

Vergütung  2  Mi (AMT)  n.a.  n.a.  + (83%)  n.a.   

3  Mi 

Ma 

De 

Te 

n.a.  ~ (0,54) 

~ (0,52) 

~ (0,48) 

+ (0,61) 

+  n.a.   

4  Mi (AMT)  n.a.  ‐  ‐ (viele) 

+ (wenige) 

n.a.  

5  Mi  n.a.  ‐  + 

(schwach) 

  

6  Mi (AMT)  Erhöhen der Vergütung  n.a.  ++  0  

8  Mi (AMT)  Erhöhen der unsicheren, fixen 

Vergütung 

n.a.  n.a.  +  

Erhöhen der fixen Vergütung 

+ sichere Vergütung 

n.a.  n.a.  ‐  im Vgl. zu erhöhter, 

aber unsicherer 

Vergütung 

Vergütung unsicher und 

leistungsbasiert setzen 

n.a.  n.a.  +   

Vergütung leistungsbasiert 

setzen + sichere 

Grundvergütung 

n.a.  n.a.  0  im Vgl. zu unsicherer 

leistungsabhängiger 

Vergütung 

esichere, fixe Vergütung  n.a.  n.a.  ‐   

9a  Mi (AMT)  Erhöhen der fixen Vergütung  ‐  +  0   

9b  Mi (AMT)  Erhöhen der 

leistungsabhängigen 

Vergütung 

‐  ‐  0  im Vergleich zu 

erhöhter fixer 

Vergütung 

  +  0  im Vergleich zu 

keiner Vergütung 

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Working Paper  33  FS Digitale Zukunft 

Arbeitsbedingung  Id  Plattform  Art der Intervention  Wahrnehmung/ 

Zufriedenheit 

Crowd 

Einfluss 

auf 

Motivation 

Einfluss auf 

Performance 

Ergänzungen zum 

Einfluss auf 

Motivation 

Vergütung 

 

9b  Mi (AMT)  keine Vergütung  ‐  +  +  im Vergleich zu 

ursprünglicher 

Vergütung 

‐  +  im Vergleich zu 

erhöhter Vergütung 

Quotenzahlung  ‐  n.a.  +  im Vergleich zu 

stückweiser 

Bezahlung 

Stückweise Bezahlung  ‐  n.a.  ‐  im Vergleich zu 

Quotenzahlung 

10  De (99designs)  Erhöhen der Vergütung  n.a.  0  0  kein Einfluss auf 

Quantität 

+  mehr Partizipation 

11  De (Taskcn)  n.a.  n.a.  0  n.a.   

12  Mi (AMT)  n.a.  ‐  +  n.a.  

13a  Mi  n.a.  n.a.  +  n.a.  

‐  n.a.  

13b  Mi (AMT)  n.a.  ‐  ‐  ‐  

14  Mi (AMT)  Zweite Aufgabe gleich hoch 

vergütet 

n.a.  0  0  Vergleich von 

Motivation und 

Performance 

zwischen erster und 

zweiter Aufgabe 

Zweite Aufgabe höher 

vergütet 

n.a.  +  + 

Zweite Aufgabe geringer 

vergütet 

n.a.  ‐  ‐ 

15  De (12designer)  n.a.  n.a.  ++ (67%) 

+ (26%) 

0 (8%) 

n.a.  sichere 

Preisauszahlung 

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Working Paper  34  FS Digitale Zukunft 

Arbeitsbedingung  Id  Plattform  Art der Intervention  Wahrnehmung/ 

Zufriedenheit 

Crowd 

Einfluss 

auf 

Motivation 

Einfluss auf 

Performance 

Ergänzungen zum 

Einfluss auf 

Motivation 

Vergütung  15  De (12designer)  n.a.  n.a.  ++ (53%) 

+ (38%) 

‐ (9%) 

n.a.  Höhe der Vergütung 

16  De (iStockphoto)  n.a.  n.a.  + (89,8%)  n.a.   

17  Mi (AMT)  n.a.  n.a.  + (75%)  n.a.  

18  De (Threadless)  n.a.  n.a.  +  n.a.  

19a  Mi (AMT)  n.a.  n.a.  +  n.a.  

19b  Mi (AMT)  Erhöhen der Vergütung, 

Vergütung bleibt unter 

länder‐ spezifischem 

Mindestlohn 

n.a.  n.a.  0  

Erhöhen der Vergütung bis 

knapp über 

länderspezifischen 

Mindestlohn 

+  

Vorgaben 

AGBs der Plattform  3  Mi 

Ma 

De 

Te 

n.a.  + (0,73) 

+ (0,63) 

+ (0,58) 

+ (0,76) 

n.a.  n.a.   

Vorgaben durch Auftraggeber  3  Mi 

Ma 

De 

Te 

 

n.a. 

+ (0,65) 

+ (0,67) 

+ (0,7) 

+ (0,76) 

n.a.  n.a.   

15  De (12deisgner)  n.a.  n.a.  ++ (47%) 

+ (43%) 

0 (10%) 

n.a.  

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Working Paper  35  FS Digitale Zukunft 

Arbeitsbedingung  Id  Plattform  Art der Intervention  Wahrnehmung/ 

Zufriedenheit 

Crowd 

Einfluss 

auf 

Motivation 

Einfluss auf 

Performance 

Ergänzungen zum 

Einfluss auf 

Motivation 

Zukunftsaussichten  3  Mi 

Ma 

De 

Te 

n.a.  ~ (0,55) 

~ (0,52) 

~ (0,5) 

+ (0,62) 

n.a.  n.a.   

4  Mi (AMT)  n.a.  ‐ (Mehrheit)  n.a.  n.a. 

n.a.  + (Minderheit)  n.a.  n.a. 

18  De (Threadless)  n.a.  n.a.  +  n.a. 

Überwachungsmechanismen  3  Mi, Ma, De, Te  n.a.  + (Mehrheit)  n.a.  +   

‐ (Minderheit)  ‐  + 

äußere Rückmeldung 

Bewertungssysteme  3  Mi 

Ma 

De 

Te 

n.a.  + (0,59) 

+ (0,7) 

+ (0,7) 

+ (0,71) 

+  n.a.   

4  Mi (AMT)  n.a.  ‐  n.a.  n.a.  

15  De (12deisgner)  n.a.  n.a.  + (31%)  n.a.  

Feedback  4  Mi (AMT)  n.a.  n.a.  +  n.a.   

15  De (12designer)  n.a.  n.a.  + (38%)  n.a.  

Wertschätzung 

 

 

 

 

 

 

 

 

3  Mi 

Ma 

n.a.  + (0,61) 

+ (0,63) 

n.a.  n.a.   

De 

Te 

+ (0,63) 

+ (0,7) 

4  Mi (AMT)  n.a.  +  n.a.  n.a.  

‐  n.a.  n.a.  

11  De (Taskcn)  n.a.  n.a.  +  n.a.  

Page 37: Crowdworking: Einflüsse der Arbeitsbedingungen auf die ... · übernehmen. Die Gruppe von Individuen, die Crowd, ist von unterschiedlichem Wissensstand, heterogen und unterschiedlich

Working Paper  36  FS Digitale Zukunft 

Arbeitsbedingung  Id  Plattform  Art der Intervention  Wahrnehmung/ 

Zufriedenheit 

Crowd 

Einfluss 

auf 

Motivation 

Einfluss auf 

Performance 

Ergänzungen zum 

Einfluss auf 

Motivation 

Beziehungen 

Verhältnis zu Auftraggeber  3  Mi, Ma, De, Te  n.a.  +  n.a.  n.a.   

4  Mi (AMT)  n.a.  ‐  n.a.  n.a.  

Verhältnis zu 

Plattformbetreiber 

3  Mi, Ma, De, Te  n.a.  +  n.a.  n.a.   

5  Mi  n.a.  +  n.a.  n.a.  

Betreuung auf der Plattform  3  Mi 

Ma 

De 

Te 

n.a.  + (0,66) 

+ (0,6) 

+ (0,59) 

+ (0,7) 

n.a.  n.a.   

Hilfeleistung bei Problemen  3  Mi 

Ma 

De 

Te 

n.a.  + (0,63) 

+ (0,59) 

~ (0,5) 

+ (0,75) 

n.a.  n.a.   

Bemühen des 

Plattformbetreibers um das 

Wohlergehen der Crowd 

3  Mi 

Ma 

De 

Te 

n.a.  + (0,56) 

~ (0,45) 

~ (0,48) 

~ (0,54) 

n.a.  n.a.   

Aufgaben  1  De (Jovoto), Te  n.a.  +  +  n.a.   

2  Mi (AMT)  n.a.  n.a.  + (42%)  n.a.   

4  Mi (AMT)  n.a.  +  +  n.a.  

5  Mi  n.a.  n.a.  + 

(schwach) 

n.a.  

6  Mi (AMT)  Variation des Auftraggebers 

von profitorientiertem Unter‐ 

nehmen zu einer Non‐Profit‐

Organisation 

 

n.a.  n.a.  +  

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Working Paper  37  FS Digitale Zukunft 

Arbeitsbedingung  Id  Plattform  Art der Intervention  Wahrnehmung/ 

Zufriedenheit 

Crowd 

Einfluss 

auf 

Motivation 

Einfluss auf 

Performance 

Ergänzungen zum 

Einfluss auf 

Motivation 

Aufgaben  7  Mi (AMT)  Aufgabenstellung so 

verändern, dass das Abgeben 

ungültiger Antworten ebenso 

zeitintensiv ist wie gültiges 

Antworten 

n.a.  +  +  vor Intervention: 

n=58 TN, 210 

Antworten, 48,6% 

davon ungültig; 

nach Intervention: 

n=144 TN, 277 

Antworten, 

2,5% davon ungültig 

9a  Mi (AMT)  Erhöhen des 

Schwierigkeitsgrades 

n.a.  ‐  n.a.   

9b  n.a.  +  +  n.a.  

n.a.  ‐  ‐  n.a.  

11  De (Taskcn)  n.a.  n.a.  +  n.a.  

12  Mi (AMT)  n.a.  +  +  n.a.  

13a  Mi  n.a.  n.a.  +  n.a.  

13b  Mi (AMT)  n.a.  0 

‐ 

n.a.  n.a.   

15  De (12designer)  n.a.  +  ++ (53%) 

+ (36%) 

0 (10%) 

n.a.  

16  De (iStockphoto)  n.a.  n.a.  + (71,9%)  n.a.  

17  Mi (AMT)  n.a.  n.a.  + (58%)  n.a.  

19  Mi (AMT)  n.a.  n.a.  +  n.a.  

20  Mi (AMT)  Bedeutsamkeit der Aufgabe 

erhöhen 

n.a.  +  0  

Lösung zur Aufgabe wird 

verworfen 

n.a.  0  ‐  

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Working Paper  38  FS Digitale Zukunft 

Arbeitsbedingung  Id  Plattform  Art der Intervention  Wahrnehmung/ 

Zufriedenheit 

Crowd 

Einfluss 

auf 

Motivation 

Einfluss auf 

Performance 

Ergänzungen zum 

Einfluss auf 

Motivation 

Weiterbildungsmöglichkeiten  1  De (jovoto), Te  n.a.  +  +  n.a.   

2  Mi (AMT)  n.a.  n.a.  + (4%)  n.a.  

3  Mi 

Ma 

De 

Te 

n.a.  ~ (0,54) 

+ (0,65) 

~ (0,55) 

+ (0,62) 

n.a.  n.a.  

4  Mi (AMT)  n.a.  ‐ (wenige)  +  n.a.  

5  Mi  n.a.  n.a.  + 

(schwach) 

n.a.  

15  De (12deisgner)  n.a.  n.a.  ++ (55%) 

+ (31%) 

0 (14%) 

n.a.  

16  De (iStockphoto)  n.a.  n.a.  + (79,1%)  n.a.  

17  Mi (AMT)  n.a.  n.a.  + (55%)  n.a.   

18  De (Threadless)  n.a.  n.a.  +  n.a.  

19  Mi (AMT)  n.a.  n.a.  +  n.a.  motivierender Effekt 

betrifft indische 

Crowd Worker 

Autonomie  4  Mi (AMT)  n.a.  +  +  n.a.   

5  Mi  n.a.  n.a.  ++  n.a.  

11  De (Taskcn)  n.a.  n.a.  +  n.a.  

12  Mi (AMT)  n.a.  +  +  n.a.  

17  Mi (AMT)  n.a.  n.a.  + (0,6)  n.a.  

 

   

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Working Paper  39  FS Digitale Zukunft 

Zusammenfassung der Ergebnisse  

Tabelle 5 gibt eine Zusammenfassung der Ergebnisse der unterschiedlichen Studien für Microtask‐ und Design‐Plattformen. Je untersuchter Arbeitsbedingung 

wird deren Wahrnehmung bzw. die Zufriedenheit damit dargestellt (Skala: ‐ unzufrieden, ~ mittelmäßig zufrieden, + zufrieden). Zusätzlich erfolgt, wo es möglich 

ist, die Wertung des Einflusses der Arbeitsbedingung auf die Motivation der Crowd Worker (Skala: ‐ negativer Einfluss, 0 kein Einfluss, + positiver Einfluss, ++ stark 

positiver Einfluss). Für Aussagen zu Marktplatz‐ und Testing‐Plattformen liegen keine ausreichenden Daten vor. 

 Tabelle 5: Zusammenfassung der Ergebnisse für Microtask‐ und Design‐Plattformen, n.a.= wurde nicht untersucht 

Arbeitsbedingung  Wahrnehmung/ Zufriedenheit 

(Microtask‐Plattformen) 

Einfluss auf Motivation 

(Microtask‐Plattformen) 

Wahrnehmung/ Zufriedenheit 

(Design‐Plattformen) 

Einfluss auf Motivation 

(Design‐Plattformen) 

Flexibilität  +  +  +  + 

Wettbewerb  n.a.  0  n.a.  ‐ 

Vergütung  ‐  +  ~  + 

Vorgaben  +  n.a.  +  + 

Zukunftsaussichten  ~  n.a.  ~  + 

Überwachungsmechanismen  +  n.a.  +  n.a. 

äußere Rückmeldung: 

Bewertungssysteme  ~  +  +  + 

Feedback  n.a.  +  n.a.  + 

Wertschätzung  +  n.a.  +  + 

Beziehungen  +  n.a.  ~  n.a. 

Aufgaben  +  +  +  + 

Weiterbildungsmöglichkeiten  ~  +  +  + 

Autonomie  +  +  n.a.  + 

 

 

Page 41: Crowdworking: Einflüsse der Arbeitsbedingungen auf die ... · übernehmen. Die Gruppe von Individuen, die Crowd, ist von unterschiedlichem Wissensstand, heterogen und unterschiedlich

Working Paper  40  FS Digitale Zukunft 

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