CSR Bericht GGS FINAL · Umsetzung von CSR im Mittelstand und die gemeinsame kritische Reflexion...

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Verantwortungs-Erklärung

CSR-Bericht 2014

German Graduate School of Management and Law gGmbH

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CSR-Verständnis der Heilbronner Erklärung

„Wir übernehmen über das gesetzliche Maß hinaus Verantwortung für die Folgen unserer unternehmerischen Tätigkeit in ökologischer, ökonomischer und sozialer Hinsicht, durch

bewusstes werteorientiertes Handeln gegenüber Mitarbeitern, Lieferanten, Kunden, Umwelt und der Gesellschaft."

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Prolog

Corporate Social Responsibility (CSR) – zu Deutsch: die gesellschaftliche Verantwortungs-übernahme durch Unternehmen – ist ein viel diskutiertes Konzept unserer Tage. Die Frage: „Ist die Übernahme von gesellschaftlicher Verantwortung Kür oder Pflicht für Unternehmen?“, erübrigt sich mittel- und langfristig. Zum einen werden Unternehmen ab einer Größe von 500 Mitarbeitern durch EU-Beschluss ab 2017i zur CSR-Berichterstattung verpflichtet. Indirekt sind davon auch mittelständische Unternehmen als Zulieferer betroffen, da viele Großunter-nehmen sich die CSR-haltigkeit, z.B. durch Auditverfahren, bestätigen lassen werden (Pflicht). Zum anderen werden die Arbeitnehmer der sogenannten Generation Y sich ihre Arbeitgeber in Zukunft u.a. nach authentischer, also gelebter CSR aussuchen. Auch die Konsumentengruppe der LOHAS (Lifestyle of Health and Sustainability) als potenzielle Kun-den der Unternehmen gewinnen immer mehr an Bedeutung und das Umsatzpotenzial in die-ser Käufergruppe nimmt zu. Unternehmen profitieren also erheblich davon, wenn sie sich über das gesetzliche Maß hinaus mittels CSR-Maßnahmen (z.B. betriebseigener Kindergar-ten) für die Belange ihrer Mitarbeiter einsetzen und ihre CSR-Werte wirklich leben (Kür).

Diese Entwicklungen antizipierend haben sich bereits 2012 Unternehmen aus Süddeutsch-land und insbesondere aus der Region Heilbronn-Franken zu einer CSR-Gemeinschaft zu-sammengeschlossen und die Heilbronner Erklärung (im Folgenden: HNE – siehe Anhang 2) entwickelt und unterzeichnet. Diese Heilbronner Erklärung ist eine seit dem 12. September 2012 bestehende freiwillige Selbstverpflichtung zwischen zunächst elf und seit dem 10. März 2014 acht Unternehmen zur Quantifizierung und Qualifizierung von unternehmensei-genen CSR-Maßnahmen. Insbesondere der offene Erfahrungsaustausch über die aktive Umsetzung von CSR im Mittelstand und die gemeinsame kritische Reflexion bestehender Maßnahmen einzelner Unternehmen in einem Klima des Vertrauens zeichnen diese Koope-ration gegenüber anderen CSR-Initiativen aus.

Der hier vorliegende Erstentwurf eines CSR-Berichtes bzw. diese sogenannte Verantwor-tungs-Erklärung wurde auf Basis der bis dato erfolgten Zusammenarbeit (Workshops, Unter-nehmensgespräche, gegenseitige Vorortbesuche und -begehungen) erstellt. Die beteiligten Unternehmer haben sich entschlossen, die CSR-Berichterstattung durch ein externes Team aus Wissenschaftlern der German Graduate School of Management & Law gGmbH (im Fol-genden: GGS) durchführen zu lassen. Die vorliegende neutrale und unabhängig erstellte Dokumentation ermöglicht eine kritische Auseinandersetzung mit dem aktuellen CSR-Verständnis des jeweiligen Unternehmens in Form eines Soll-Ist-Abgleiches. Sie stellt eine Kombination aus gesammelten Informationen, die allgemein über das Unternehmen erhält-lich sind, sowie daraus abgeleiteten Handlungsempfehlungen aus Sicht der Autoren dar. Dazu wurden insgesamt von Mitte 2014 bis Anfang 2015 über 40 Interviews mit Manage-ment, Arbeitnehmervertretern und Mitarbeitern der beteiligten Unternehmen durchgeführt, um möglichst eine umfassende CSR-Perspektive zu erhalten. Zugleich erhielt das Auto-renteam jeweils interne Dokumente (Bilanzen, Kennzahlen, Strategiepapiere, Mitarbeiterum-fragen etc.) von Seiten der Unternehmen. Die Vorschläge (siehe Handlungsempfehlungen) der Autoren dienen dem Unternehmen für ein zukünftiges CSR-Reporting und waren auf-grund der unabhängigen Evaluierung nicht beeinflussbar. Diese unabhängige Erstellung ist aus Autorensicht das Bemerkenswerte an der Heilbronner Verantwortungs-Erklärung, ge-nauso wie die Interaktion zwischen Wirtschaft und Wissenschaft.

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Vorgehensweise

Im vorliegenden Fall wurde zunächst ein gemeinsames CSR-Verständnis erarbeitet (siehe Seite 4). Darauf aufbauend wurden im Rahmen der vielfältigen Diskussionen zwischen den Unterzeichnern der Heilbronner Erklärung gemeinsame Vorgehensweisen auf Basis wissen-schaftlicher Erkenntnisse und praktischer Erfahrungen entwickelt. Bereits bestehende globa-le Initiativen und Standards (z.B. GRI IVii, ISO 26.000iii) zum CSR-Reporting wurden berück-sichtigt und unter Betracht verschiedener Gründe (Aufwand-Nutzen-Relation, Qualitätsan-sprüche, Anwendbarkeit für KMU, Berücksichtigung der Individualität) teilweise in die Ent-wicklung des eigenen HNE-Standards übernommen.

Danach haben die Unternehmen jeweils intern ihre gesamten CSR-Maßnahmen erfasst, dann Kennzahlen/Indikatoren ermittelt und anschließend bewertet. Bei der Bewertung der Maßnahmen wurde insbesondere die iooi-Methodik von Riess (2012 – siehe Abbildung auf dieser Seite) herangezogen.iv Im Rahmen gemeinsamer Diskussionen wurden fünf Oberka-tegorien zur Darstellung bestehender CSR-Maßnahmen entwickelt (siehe nachfolgende Ka-pitel): Mitarbeiter, Lieferanten, Kunden, Umwelt und Gesellschaft. Diese Maßnahmen, Indika-toren und Messgrößen wurden gemeinsam erarbeitet und finden sich sowohl in Tabellenform in jedem Kapitel als auch als Gesamtübersicht im Anhang (siehe Anhang 1) für jedes Unter-nehmen. Das ist die Ausgangsbasis, auf der die CSR-Ist-Situation des Unternehmens dar-gestellt wird. In Zukunft dienen diese CSR-Kennzahlen der Bewertung des CSR-Fortschrittes vom Ausgangsjahr 2014/2015. Der Grundstein für weitere CSR-Berichte ist damit gelegt.

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Inhaltsverzeichnis

CSR Verständnis der Heilbronner Erklärung ............................................................................ 4

Prolog ....................................................................................................................................... 5

Vorgehensweise ....................................................................................................................... 6

Vorwort des Unternehmens ...................................................................................................... 8

Unternehmen und Strategie ..................................................................................................... 9

CSR Handlungsfelder ............................................................................................................. 10

Mitarbeiter ........................................................................................................................... 10

Lieferanten .......................................................................................................................... 11

Studenten ........................................................................................................................... 11

Umwelt ................................................................................................................................ 12

Gesellschaft ........................................................................................................................ 12

Erfolge 2014 und Ausblick 2015 ............................................................................................. 14

Handlungsempfehlungen ....................................................................................................... 14

Anhang 1 – Indikatorenliste .................................................................................................... 16

Anhang 2 – Heilbronner Erklärung ......................................................................................... 17

Endnoten ................................................................................................................................ 20

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Vorwort des Unternehmens

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Vermittlung von verantwortungsvollem Denken und Handeln, sowohl in der Lehre wie auch in Forschung und Weiterbildung, treibt die GGS an. Unsere Grundwerte Verantwor-tungsbewusstsein, Internationalität, Innovation, wissenschaftlicher Anspruch und Lösungs-orientierung setzen sich zu einem Leitbild zusammen, das nachhaltigen unternehmerischen Erfolg und das Wohl des Einzelnen und der Gesellschaft miteinander verbindet. Verantwor-tungsvolle Unternehmensführung ist für uns keine „Eintagsfliege“, sondern als Bildungsziel fester Bestandteil unserer Programme. Damit möchten wir Studierenden, Seminar- und Vor-tragsteilnehmern sowie Mitarbeitern ein tragfähiges Fundament anbieten, das auch in stür-mischen Zeiten des Lebens trägt.

Nachhaltig zu sein, bedeutet aber auch, sich immer wieder weiterzuentwickeln und seine Erkenntnisse mit anderen zu teilen. Daraus reifte die Heilbronner Erklärung (HNE), an der sich acht Unternehmen aus der Region der Weltmarktführer beteiligt haben. Auch wenn wir als Initiator der Heilbronner Erklärung eine Vorbildfunktion für die beteiligten Unternehmen haben und schon einige CSR-Maßnahmen umsetzen konnten, sind wir keinesfalls perfekt. Denn gesellschaftliche Verantwortung muss jeden Tag von Neuen unter Beweis gestellt werden. Mit dem vorliegendem Bericht, der das Ergebnis eines zweijährigen intensiven Aus-tausches mit den Unterzeichnern der HNE ist, präsentieren wir die Ergebnisse der CSR-Aktivitäten für die GGS – offen und transparent.

Wir sehen unseren ersten Nachhaltigkeitsbericht als Startschuss für die weitere verantwor-tungsvolle Entwicklung der GGS an. Deshalb berichten wir ehrlich über unsere CSR-Aktivitäten und zeigen Optimierungspotenziale auf, um für Folgejahre weitere CSR-Maßnahmen umzusetzen.

 

 

      

- Dirk Zupancic - Tomás Bayón

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Unternehmen und Strategie

Die GGS ist eine innovative Business School für Management und Recht. Sie bildet Manager und Nachwuchsführungskräfte aus und bietet ihnen die Chance, sich durch einen berufsbe-gleitenden Masterabschluss für weiterführende Positionen in Unternehmen zu qualifizieren. Ziel ist es, „verantwortungsbewusste Führungspersönlichkeiten“v zu entwickeln und so einen Beitrag zu nachhaltigem unternehmerischen Erfolg und Wirtschaftswachstum zu leisten. Hierfür forscht die GGS in den Bereichen Management und Recht, um die neuesten Er-kenntnisse der Wissenschaft in die Lehre miteinzubeziehen.vi Darüber hinaus berät die GGS zahlreiche Unternehmen, beispielweise im Rahmen von Prozessen wie der „Heilbronner Er-klärung“ (HNE).vii

Die GGS verfolgt das Ziel, eine der führenden Business Schools in Deutschland und interna-tional zu werden.viii Hierfür strebt die private Hochschule die Listung durch international aner-kannte Akkreditierungen und Rankings an und möchte dahingehend das Bildungsangebot ausweiten. Die Dieter Schwarz Stiftung unterstützt als gemeinnützige GmbH die Finanzie-rung dieser Vorhabenix.

Mit dem Ziel verantwortungsvolle Führungskräfte und Manager auszubilden sollen die stei-genden Wirtschaftsrisiken und Umweltherausforderungen verstärkt in den Fokus gerückt werden.x Das „Profilthema CSR“xi wird durch Vortragsreihen, Kurse und Module im Rahmen der Studiengängexii sowie Forschungsschwerpunkte und Publikationen der Ergebnisse „mit Leben gefüllt“.xiii

Die GGS verfolgt als Bildungseinrichtung den Vorsatz, CSR-gerecht zu agieren und sich da-hingehend weiterzuentwickeln, um „zukunftsfähig zu bleiben“xiv. Das gemeinsam erklärte CSR-Verständnis der HNE dient laut Experteninterview als „deckungsgleiche“xv Grundlage für hausinterne Verhaltenskodizes. Diese sollen aus der alltäglichen Arbeit und dem „Selbst-verständnis“xvi entstehen, anstatt als Benchmark übernommen zu werden.

Das Engagement im Rahmen der HNE verkörpert die freiwillige Selbstverpflichtung der GGS, „CSR zu leben“ und durch Kooperationen nach außen voranzutreiben. „Mit einem selbst entwickelten stimmigen Dokument, könne man sich identifizieren, anstatt etwas anderes ein-fach nur zu übernehmen“, heißt es im Interview.

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CSR Handlungsfelder  

Die GGS betrachtet im Rahmen der CSR-Initiativen die relevanten Stakeholder-Gruppen, um gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Für eine Hochschule ist hierbei als Beson-derheit zu beachten, dass die GGS keine Kunden im betriebswirtschaftlichen Sinne bedient. Vielmehr bildet die Gruppe der Studierenden als Leistungsempfänger der Bildungseinrich-tung die analoge Stakeholder-Gruppe.xvii

Mitarbeiter

Im Wettbewerb um „Deutschlands Beste Arbeitgeber 2015“ wurde die GGS vom Great-Place-to-Work-Institut® als einzige Bildungseinrichtung unter die 100 besten Unternehmen gewählt.xviii Diese Prämierung, die auf den Ergebnissen einer extern durchgeführten Mitarbei-terbefragung beruht, dient als Zeichen der positiven Entwicklung an der GGS. Die beiden internen Umfragen von 2009 und 2012 ergaben einige Optimierungspotentiale in Bezug auf die Mitarbeiterzufriedenheit. Damals fiel die Kritik am bestehenden Führungsstil, Teamgeist, und Gehaltssystem aufgrund von Ungleichheit und mangelnden Sozialleistungen überdurch-schnittlich hoch aus. Außerdem wurde die hohe Arbeitsbelastung von verschiedenen Mitar-beitern verdeutlicht.xix Auch im Experteninterview wurde erläutert, dass teilweise der Ein-druck besteht, dass Mitarbeiter „am Anschlag sind“. Als Lösung wurde das Gespräch ge-sucht und Mitarbeiter zu Workshops zur Vermeidung einer Dauerbelastung geschickt.xx

Kategorie Maßnahme Indikator Maßgröße

Mitarbeiter

Flexible Modelle der Elternzeit Teilzeit, Homeoffice,

Arbeitszeitkonten Work-Life Balance

% der nutzenden Eltern % der nutzenden Mitarbeiter

Gesundheitszustand

Midweek Break Riverboat-Party

Teilnahme an Sportevents: Stimmelauf, Triathlon, Drachenbootrennen

Weihnachtsfeier

Teambuilding-Maßnahmen; aktive, gemeinsame

Teilnahme und Veranstal-tung öffentlicher Events

Anwesenheitsquote Anzahl Teamevents Teilnehmerzahlen

Bezahlte Weiterbildungs-maßnahmen: Seminare,

Konferenzen, Workshops, Coachings

Weiterbildungsangebot und Förderung der Employability

der Mitarbeiter

Teilnehmerzahlen Anzahl Veranstaltungen finanzielle Messgröße

Mitarbeitergespräche Führungskräfteentwicklung

Feedbackkasten Mitarbeiterumfrage, Great Place to Work-Befragung

Kooperativer Führungsstil und Mitarbeiterpartizipation

Anzahl geführte Feedback-/ Mitarbeitergespräche

Teilnahmequote MAZB Noten für Zufriedenheits-

items der Mitarbeiterumfra-ge: Bsp.% der Kritik am

Führungsverhalten

Tabelle 1: Maßnahmen und Indikatoren im Handlungsfeld Mitarbeiter.

Zur Erhöhung der Mitarbeiterzufriedenheit wurden Maßnahmen eingeführt. Beispielsweise ermöglichen flexible Arbeitszeitmodelle die individuelle Einteilung der Work-Life-Balance. Die

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tatsächliche Anwesenheitszeit auf dem Campus unterliegt der Vertrauensarbeitszeit, die auf-grund der notwendigen Flexibilität als geeignet betrachtet wird.xxi Zur Entschleunigung des Arbeitsalltags wird zudem im zweiwöchigen Abstand ein 45-minütiges Business-Yoga in der Mittagspause angeboten.xxii. Ein anonymer Feedbackkasten wurde eingeführt, jedoch würde dieser laut Experteninterview von den Mitarbeitern bisher nicht ausreichend genutzt werden.

Lieferanten

Die Lieferanten der GGS beschränken sich auf Lehr- Forschungs- und Büromaterialien so-wie Produkte für die Verpflegung. Auf die nachhaltige Beschaffenheit wird auch in dieser Hinsicht geachtet und beispielsweise werden regionale Produkte bevorzugt.xxiii

Kategorie Maßnahme Indikator Maßgröße

Lieferanten Recyclingpapier "Blauer Engel"

Papierverbrauch Menge Recyclingpapier /

gesamte Papiermenge = 100%

Tabelle 2: Maßnahmen und Indikatoren im Handlungsfeld Lieferanten.

Studenten

Ein berufsbegleitendes Masterstudium wurde im Jahr 2014 von rund 269 Studenten absol-viert. An der Exekutivausbildung nahmen bislang 810 und an Vorträgen 1650 Personen teil.xxiv Die GGS kooperiert zudem mit der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder), um ein Graduiertenkolleg mit bis zu 12 Doktoranden zu betreuen.xxv   

Die GGS hat sich im Interesse der verantwortungsvollen Aus- und Weiterbildung der sechs Prinzipien der United Nations Principles for Responsible Management Education (UN PRME) verpflichtet.xxvi Zuletzt wurden die Fortschritte zur Einführung von unternehmerischen Hand-lungsweisen nach dem Global Compact im Januar 2014 kommuniziert.xxvii Um den damit verbundenen Anforderungen im Rahmen des Curriculums gerecht zu werden, wird das frei-willig belegbare CSR-Modulxxviii angeboten. Dieses könnte laut Experteninterview erweitert werden und auch Themen wie Verschiedenheit (engl: Diversity), Benachteiligung, und Barri-erefreiheit abdecken.

Studierende sollen über das Fachwissen hinaus gefördert werden und sich dabei zu gewis-senhaften Führungspersönlichkeiten entwickeln. Die Erfahrungen während des „Lebenszyk-lus des Studierenden“ sind für die GGS von größter Relevanz für die Verbesserung des Stu-dienangebots und werden daher durch anonyme Umfragen und persönliche Gespräche er-fasst.xxix

Die Dieter Schwarz Stiftung vergibt für ein MBA-Studium an der GGS Stipendien zur finanzi-ellen Unterstützung der Studiengebühren (je nach Studiengang ein Anteil von bis zu 40%), die insgesamt auf bis zu 29.500 Euro bemessen werden.xxx Der GGS Young Talent Awardxxxi wird einmal jährlich für drei herausragende Abschlussarbeiten verliehen und ist mit einem Geldwert zwischen 300 und 1.500 Euro dotiert, der Erstplatzierte erhält darüber hinaus ein Master-Vollzeitstipendium im Wert von bis zu 29.500 Euro.

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Um den gesunden Ausgleich zum Lernen zu fördern, wurde die sogenannte „gesunde Pau-se“xxxii eingeführt, in der nahrhafte Lebensmittel wie Obst und Gemüse zur Verfügung gestellt werden.xxxiii Außerdem soll das Angebot des Hochschulsports, welches unter anderem Ver-günstigungen in Fitnessstudios beinhaltet, die Bewegung fördern.xxxiv Außerdem sollen in Zukunft Angebote wie Entspannungstrainings geschaffen werden, um das Bewusstsein „slow down to speed up“ xxxv unter den Studierenden zu schaffen.

Kategorie Maßnahme Indikator Maßgröße

Studenten

Ein CSR Modul und in jedem der weiteren Module muss ein CSR

Aspekt enthalten sein; Unternehmensleitbild

Verankerung von CSR in der Lehre

Teilnehmerquote CSR Modul Anzahl Bewerbungen

General Context Programme - Weiterbildung der Studenten

Healthy Break Fitness Kooperationen

40% Stipendien der Schwarz-Stiftung

Extracurriculare Aus- und Weiterbildung

der Studierenden

Anzahl Weiterbildungstermine% der nutzenden Studenten

Teilnehmerzahl

Alumni Verein Mentoringprogramm der Alumni

Studentenbefragungen

Studentische Netzwerke

Mitgliederzahl Anzahl Mentoren & Mentees Noten in der Studentenbefra-

gung

Tabelle 3: Maßnahmen und Indikatoren im Handlungsfeld Studenten.

Umwelt

Für die Lehrveranstaltungen werden die Teilnehmer z.T. mit gedruckten Materialien ausge-stattet. Drucken ist an der GGS für Mitarbeiter und Studierende kostenlos; die Anzahl an Farbdrucken ist limitiert.xxxvi Allerdings wurde das Kontingent für Farbdrucke in der Vergan-genheit überschritten. Daraufhin wurden Maßnahmen zur Reduzierung unternehmensintern kommuniziert.

Kategorie Maßnahme Indikator Maßgröße

Umwelt

Follow-me-Print, doppelseitiger Druck,

Recycling der Druckerpatronen, Bewegungssensoren an

Waschbecken und Beleuchtung

Ressourcenschonender Geschäftsbetrieb

Stromverbrauch / Kopf Wasserverbrauch / Kopf Papierverbrauch / Kopf

Büromaterial / Kopf

ZEAG-Auto zentrale Pelletheizung

Mülltrennung

Nachhaltige Energiewirtschaft

Pelletmenge Müllmenge

Tabelle 4: Maßnahmen und Indikatoren im Handlungsfeld Umwelt.

Bei der Implementierung eines Systems für die Müllentsorgung wurden verschiedene Mög-lichkeiten, wie getrennte Müllkörbe in Vorlesungsräumen, genutzt.xxxvii GGS-Studierende ha-ben darüber hinaus eine Leergut-Aktion initiiert, bei der die genutzten Flaschen nach den

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Kursen eingesammelt werden. Durch eine Abstimmung wurde beschlossen den gesamten Pfanderlös an die gemeinnützige Organisation „Südstadtkids Heilbronn“ zu spenden.xxxviii

Das Gebäude der GGS unterliegt, wie die anderen Institutionen des Bildungscampus, einem nachhaltigen Management. Zum Beispiel wird beim Heizen auf einen regenerativen Rohstoff gesetzt und monatlich 25 Tonnen Holzpellets eingekauft, deren Herkunft für diesen Bericht nicht ermittelt werden konnte. Der regionale Stromanbieter Zeag ist auf dem Campus mit einer Ladestation für Elektroautos und E-Bikes vertreten, die bislang wenig genutzt wird. xxxix

Gesellschaft

„Wir vermitteln Wissen nach außen“xl wird an der GGS als gesellschaftliches Engagement verstanden. Diesen Selbstanspruch nimmt die GGS insbesondere in der umliegende Region wahr, beispielsweise durch die die Heilbronner Management Dialoge.xli Im internationalen Raum präsentiert sich die GGS zudem durch jährliche Studienreisen, die 2014 in die Türkei und 2015 nach Russland führten.xlii

Kategorie Maßnahme Indikator Maßgröße

Gesellschaft

Forschung: Ausbau des Forschungsbereichs CSR

Lehre: CSR Modul + CSR Aspekte in restlichen Modulen

Ausbildung eines Dualen Studenten, Heilbronner Gespräche

Executive Education Vorträge Projekt Main Tauber Kreis

Familienfreundlichkeit (Heilbronn Franken)

Wissenschaftliche Arbeit, Forschung,

Publikation und Veranstaltung zu

CSR

CSR Publikationen / alle GGS Publikationen

Teilnehmer CSR Modul & Anzahl Module

Anzahl duale Studenten & Praktikanten

CSR Veranstaltungen / gesamte Veranstaltungen

CSR Aufwendungen / Umsatz Personen im CSR Bereich /

Angestelltenzahl Eingesetzte Zeit für CSR /

gesamte Arbeitszeit

Initiierung & Weiterentwicklung der Heilbronner Erklärung

Präsenz auf Tagungen Vorträge mit CSR Bezug

Nachhaltige Kooperation und

Öffentlichkeitsarbeit

Anzahl beteiligter Unterneh-men & CSR Berichte

Anzahl Beitrittsanfragen durch Veranstaltungen gene-

rierte Kooperationen Anzahl Tagungen & GGS-

Vertreter

Tabelle 5: Maßnahmen und Indikatoren im Handlungsfeld Gesellschaft.

Mit der Initiierung der Heilbronner Erklärung führte die GGS mit den beteiligten kleinen-und mittelständischen Unternehmen regelmäßig Workshops zur Weiterentwicklung der vielfälti-gen CSR-Maßnahmen durch, um „die Erklärung mit Leben zu füllen“.xliii Trotz des hohen Ab-stimmungsbedarfs aufgrund der unterschiedlichen Branchenherkunft der Teilnehmer und des damit verbundenen Investitionen, ist man von einem „langfristigen Unternehmenserfolg“ un-ter CSR-Aspekt überzeugt.xliv

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Erfolge 2014 und Ausblick 2015  

Durch die Erweiterung des Bildungscampusxlv in der Heilbronner Kernstadt können in Zukunft die Forschung und Lehre ausgeweitet werden. Dazu strebt die GGS an, Promotionenxlvi so-wie Vollzeit-Studiengänge anbieten zu können und Spitzenplätze in internationalen Ran-kingsxlvii zu erlangen.

Um die gesetzten Ziele zu erreichen und dauerhaft dem Wettbewerb der Hochschulen zu bestehen, möchte die GGS „behutsam wachsen“.xlviii Ein möglicher Konflikt hierbei ist die geplante Erweiterung der Fakultät in 2015 um fünf auf insgesamt 14 Professuren, die eine notwendige Bedingung für eine AACSB-Akkreditierung darstellt. Dazu fanden zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts Berufungskommissionen an der GGS statt. Für die Weiterent-wicklung und Implementierung der GGS-Leitkultur soll außerdem ein Compliance-Officer angestellt werden.xlix

Die Prozesse der HNE haben maßgeblich zur Entwicklung und Implementierung von CSR-Maßnahmen an der GGS beigetragen. Die Erzielung eines positiven Ergebnisses ist zwar nicht immer messbarl, die Ergebnisse aus den Prozessen sollen aber für Forschungszwecke verwendet werden, um dies in Zukunft zu ermöglichen und in die Lehre einbinden zu kön-nen.li

Handlungsempfehlungen

Basierend auf den vorhergehenden Untersuchungen und Angaben des Unternehmens leiten sich die folgenden Handlungsempfehlungen ab:

Die Differenzierung zu anderen Hochschulen könnte verbessert dargestellt werden, insbesondere könnte der Anspruch der Ausbildung von verantwortungsvollen Füh-rungskräften besser in die Vision und Mission der GGS verankert werden.

Der Nutzen eines Studiums an der GGS für die nachfolgende Karriere, wie beispiel-weise Einstiegsmöglichkeiten bei kooperierenden Unternehmen, würde die Attraktivi-tät für potentielle Studenten zu erhöhen.

Die Auswahlprozesse von Studierenden am Admissions Day der GGS könnten das soziale und ökologische Engagement der Bewerber stärker berücksichtigen, um ge-eignete Kandidaten zu identifizieren.

Das aktuelle GGS-Leitbildlii könnte werteorientierter ausgearbeitet werden und bei-spielsweise auch Themen wie Gleichstellung, Toleranz, oder Familienfreundlichkeitliii beinhalten.

Die Erhöhung des Angebots an berufsbezogenen oder -fremden Weiterbildungen könnte die Zufriedenheit der Mitarbeiter weiter steigern und die in der Befragung an-gegebenen Faktoren minimieren.

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Gesundheitsangebote für Mitarbeiter und Studierende könnten weiter ausgeweitet

werden.

Die Arbeitszeit könnte idealerweise elektronisch erfasst werden. Diese Methode könnte die Vertrauensarbeitszeit ersetzen und den Mitarbeitern damit einen besseren Überblick bieten.

Um als nachhaltige Business School wahrgenommen zu werden, wäre die Umstel-lung auf fairtrade-Produkte für die Verpflegung auf dem Campus empfehlenswert. Für besonderes Engagement wird an Hochschulen in Deutschland das "Fairtrade Uni-versity“ Siegel verliehen.liv

Darüber hinaus könnten bevorzugt Produkte aus der Region für die gastronomischen Betriebe an der GGS bezogen werden. Dies würde das Bewusstsein für Lösungsan-sätze zur Minimierung von ökologischen und sozialen Herausforderungen stärken.

Das bei der Verpflegung von Seminarteilnehmern übriggebliebene Essen sollte bes-tenfalls nicht weggeworfen, sondern verteilt oder ggf. gespendet werden.

Soziales Engagement der Studierenden könnte seitens der GGS besser gefördert werden. So könnten bereits bestehende CSR-Initiativen, wie die zitierte Flaschen-sammel-Aktion, weiter vorangetrieben werden.

CSR könnte in allen Studiengängen zunehmend integriert werden, um dem Anspruch als „Profilthema“ an der GGS gerecht zu werden. Die verpflichtende Teilnahme an entsprechenden Lehrveranstaltungen wäre dabei empfehlenswert.

Die CSR-Bausteine könnten konzeptionell und anhand von breit gefächerten Fallbei-spielen (good and bad practices) vertieft werden. Der direkte Dialog zu den Interes-sengruppen könnte durch weitere Vortragsreihen ausgeweitet werden. Hierzu könn-ten auch Vertreter von Unternehmen eingeladen werden, um Input über aktuelle und zukünftige Themen der Wirtschaft zu liefern und gemeinsam Lösungsansätze zu er-arbeiten.

Die Berechnung und Nutzung der Studiengebühren sowie die Kriterien der Stipendi-envergabe könnten transparenter präsentiert werden. Zur Rechtfertigung der höheren Gebühren dienen Hintergrundinformationen wie die intensive Studienbegleitung, die Qualität der Lehrveranstaltungen oder verbesserten Karrieremöglichkeiten nach dem Abschluss.

Die Bereitstellung von Lernmaterialien könnte noch verstärkter in elektronischer Form erfolgen, um den Papierverbrauch zu verringern.

Das Wachstum der GGS ist für die Zielerreichung als anerkannte Hochschule von hoher Wichtigkeit. Hierfür sind die Stärkung und ggf. der Ausbau institutioneller Ka-pazitäten, beispielsweise in der Verwaltung, wichtig.

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Anhang 1 – Indikatorenliste

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Anhang 2 – Heilbronner Erklärung

Heilbronner Erklärung

zur gesellschaftlichen Verantwortung des Mittelstands in der Wirtschaft

anlässlich der 12. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Wirtschaftsethik (DNWE) in Heilbronn vom 13.-15. September 2012

an der German Graduate School of Management and Law (GGS), (Stand 15.09.2012)

Präambel

Wir, Unternehmen, Institutionen und Individuen aus ganz Deutschland mit Fokus auf Baden-Württemberg, Bay-ern und der Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken sind der Überzeugung, dass Vertrauen zwischen Marktteil-nehmern eine Kernvoraussetzung für das erfolgreiche Betreiben unternehmerischer Wertschöpfung ist. Aktuell hat das gesellschaftliche Vertrauen in die Marktwirtschaft als solches unter dem Eindruck der vergangenen Kri-sen gelitten. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, wollen wir mit dieser Erklärung ein Zeichen setzen: Eigeninitiativ und freiwillig verpflichten wir uns gegenseitig dazu, die gesellschaftliche Verantwortung, die wir als Institutionen und erfolgreiche Unternehmen tragen auf lokaler wie auf globaler Ebene wahrzunehmen.

Dabei wollen wir über das Maß des „Selbstverständlichen“, d.h. die gesetzlichen Vorgaben und Mindeststan-dards deutlich hinausgehen. Unser Ziel ist es, nicht nur in den Bereichen Management, Technologie und Dienst-leistung weltweit führend zu sein. Wir wollen auch im Hinblick auf unternehmerisches Verantwortungsbewusst-sein und ökologisches und soziales Engagement neue Maßstäbe setzen.

Im Zuge der Globalisierung ist ein Wirtschaftsklima entstanden, in dem ökonomische Funktionalität als Ent-scheidungsfaktor nicht nur an erster Stelle steht, sondern gleichzeitig andere Kriterien als irrelevant und unöko-nomisch außer Kraft setzt – im Rahmen der unternehmerischen Internationalisierung auch ethische Überlegun-gen. Dies ist in der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise der Jahre 2007 bis 2009 sehr deutlich zutage getre-ten. Zum Teil war hier durch Informationsmissbrauch und Risikoverschleierung Markttransparenz nicht mehr gewährleistet. Durch die Umgehung gesetzlicher Vorgaben konnten Marktteilnehmer Wettbewerbsvorteile er-langen. Dies widerspricht unserer Auffassung von verantwortungsvollem Wirtschaften unter ökonomischen, ethischen, sozialen, ökologischen und langfristigen Aspekten.

In vielen Institutionen und Unternehmen ist eine Erwartungshaltung an Führungskräfte und Mitarbeiter entstan-den, die nur noch das unreflektierte Ausführen einer kurzfristigen gewinnmaximierenden Strategie beinhaltet. Auf diese Weise wird verantwortliches Handeln einseitig beschränkt. „Verantwortliches Handeln“ im umfassen-den Sinn bedeutet für den Bereich der Wirtschaft, sowohl privatökonomische als auch national- und globalöko-nomische Dimensionen sowie ökologische und soziale Kriterien in Entscheidungsprozessen zu berücksichtigen und gegeneinander abzuwägen, um Lösungen zu finden, die möglichst allen Interessensgruppen in gleicher Wei-se gerecht werden – auch denen, die noch nicht geboren sind.

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Erklärungstext

Wir haben in den letzten Jahren bereits unter Beweis gestellt, dass wir nicht nur daran interessiert sind, in-ternational und global konkurrenzfähig zu bleiben, sondern dass wir darüber hinaus auch den Bedürfnissen unserer Stakeholder gerecht werden. Stakeholder sind alle diejenigen, die am Handeln eines Unternehmens oder einer Institution in irgendeiner Weise beteiligt oder interessiert sind. Damit stehen wir in vorderster Reihe, wenn es darum geht, einen Ausweg aus der vielbeschworenen „Vertrauenskrise der Wirtschaft“ zu finden, denn wir haben erkannt: Ohne Vertrauen – sei es zwischen dem Unternehmen und seinen Kunden, Zulieferern oder Kooperationspartnern, sei es zwischen Wirtschaft, Politik und Gesellschaft – ist kein nach-haltig erfolgreiches Wirtschaften möglich. So hängt z.B. in Unternehmensnetzwerken und sogenannten Clustern der Aufbau langfristiger Geschäftsbeziehungen wesentlich von der Entwicklung einer vertrauens-vollen Zusammenarbeit ab. Der Aufbau einer Vertrauensstellung ist die Basis für eine gewinnbringende Partnerschaft, die den gegenseitigen Austausch fördert und das Erreichen gemeinsamer Ziele ermöglicht. Uns ist bewusst, dass diese Vertrauensgrundlage nur dann erhalten bleiben kann, wenn wir sie uns jeden Tag neu erarbeiten, und jeder einzelne unserer Mitarbeiter sich glaubwürdig dafür einsetzt.

Uns ist außerdem bewusst, dass wir als Institutionen und wir als international erfolgreiche Unternehmen eine besondere Vorbildfunktion innehaben. Als „Rückgrat der deutschen Wirtschaft“ befindet sich der Mit-telstand einerseits in einer herausragenden Position, gerade wenn es um erfolgreiches Management und Innovation geht. Andererseits stehen mittelständische Unternehmen nicht zuletzt dank ihrer meist flachen Unternehmensstrukturen, ihrer Nähe zur Gesellschaft und der tiefen Verwurzelung in ihrer Region für re-flektiertes, nachhaltiges und werteorientiertes Handeln. So haben wir als Unternehmen und Institutionen trotz des wachsenden globalen Drucks daran festgehalten, die CSR-Gedanken von Fairness, Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit in unseren jeweiligen branchenspezifischen Wertschöpfungsprozessen zu ge-währleisten.

Aus diesem Selbstverständnis heraus gehört insbesondere auch der Mittelstand zu den maßgeblichen Vorrei-tern und Unterstützern von gesellschaftlicher Verantwortung von Unternehmen, d.h. Corporate Social Responsibility“ (CSR). Nach der Definition der Europäischen Kommission aus dem Jahr 2011 beinhaltet dies „die Verantwortung von Unternehmen für ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft.“ Im modernen Ver-ständnis wird CSR zunehmend als ein ganzheitliches, alle Nachhaltigkeitsdimensionen integrierendes Un-ternehmenskonzept aufgefasst, das alle sozialen, ökologischen und ökonomischen Beiträge eines Unterneh-mens zur freiwilligen Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung umfasst, die über die Einhaltung gesetz-licher Bestimmungen (Compliance) hinausgehen.

Um tatsächlich einen Wandel zu mehr Nachhaltigkeit und sozialer Verantwortung von Unternehmen und Institutionen zu bewirken, und um die Vorreiterrolle, in der wir uns sehen, glaubhaft einzunehmen, ist es in unseren Augen notwendig, mehr zu tun als von der Politik oder der Gesellschaft verlangt wird. Angestrebte Standardisierungen wie etwa im Dokument der Global Reporting Initiative oder „ISO 26000“ der Internati-onal Organization for Standardization halten wir zwar für einen Schritt in die richtige Richtung, sind uns aber gleichzeitig darüber bewusst, dass solche Standards lediglich ein erstes Mindestmaß an gesellschaftli-cher und nachhaltiger Verantwortung definieren. In unserer Tradition als Institutionen und Mittelstands- bzw. Familienunternehmen versuchen wir CSR gemäß der oben genannten ganzheitlichen Definition über das ISO-Berichtswesen hinaus bereits authentisch zu leben und konkret umzusetzen. 

Da wir auch andere zur ethischen Reflexion ihres Handelns und zur Übernahme gesellschaftlicher Verant-wortung anregen wollen, gehen wir diese gegenseitige Verpflichtung ein, und fordern gleichzeitig jede und jeden dazu auf, unserem Beispiel zu folgen.

„Damit die Unternehmen ihrer sozialen Verantwortung in vollem Umfang gerecht werden, sollten sie auf ein Verfahren zurückgreifen können, mit dem soziale, ökologische, ethische Menschenrechts- und Verbrau-cherbelange in enger Zusammenarbeit mit den Stakeholdern in die Betriebsführung und in ihre Kernstrate-gie integriert werden.“ Diese Idee der Europäischen Kommission aus dem Jahr 2011 setzen wir im Nachfol-genden um.

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Freiwillige Selbstverpflichtung 

Mit unserer Unterschrift verfolgen wir eine Vision:

Achtsam und verantwortungsvoll mit unserer natürlichen Umwelt umzugehen;

Keine Ausbeutung von Mensch und Umwelt bei unseren unternehmerischen und institutionel-len Aktivitäten und in unserem unternehmerischen und institutionellen Umfeld zuzulassen;

Menschen im In- und Ausland gesunde Arbeitsbedingungen durch faire Bezahlung und Be-handlung zuzusichern;

Auch andere Marktteilnehmer in unserem unternehmerischen und institutionellen Netzwerk zum nachhaltigen Wirtschaften zu bewegen;

In der globalen Wirtschaft ein menschenfreundlicheres Entscheidungsklima im Sinne einer nachhaltigen Unternehmens- und Organisationskultur zu erzeugen;

Die Gestaltung CSR-freundlicher Strukturen in Unternehmen und Institutionen voranzutreiben und die Prinzipien ethisch reflektierter Unternehmensführung weiterzuverbreiten;

Unser Tun an der Idee der Generationengerechtigkeit auszurichten, damit uns, unseren Kin-dern und unseren Enkelkindern in aller Welt eine lebenswerte Zukunft bewahrt bleibt.

Daraus leiten sich unsere Mission und folgende konkrete Handlungsansätze ab:

Wir recherchieren und analysieren bei institutionellen und unternehmerischen Entscheidungen initiativ über mögliche Konsequenzen und Risiken. Dabei berücksichtigen wir die Interessen von betroffene/n Gruppen (z.B. mittels Stakeholderdialogen) und orientieren uns an sozialen, ökologischen und ökonomischen Kriterien.

Wir sensibilisieren und informieren unsere Mitarbeiter, Partner und Kunden über den hier be-schriebenen, werteorientierten und ganzheitlichen CSR-Ansatz.

Wir nehmen unsere gesellschaftliche Verantwortung ab sofort, freiwillig und bei uns selbst be-ginnend wahr.

Wir verfolgen das Ziel, CSR als Wertschöpfungsfaktor langfristig in unsere Unternehmenskul-tur, -strategie sowie in unsere unternehmerischen und institutionellen Prozesse zu integrieren.

Wir verstehen unsere „CSR-Strategien“ nicht nur als Marketinginstrument (missbräuchlich: Green/ Social Washing), sondern als gelebte CSR, die die Würde der Menschen anerkennt und sich unserer Gesellschaft verpflichtet.

Wir hinterfragen unsere vorhandenen CSR-Projekte kritisch, erweitern sie und fassen sie zu einer CSR-Strategie zusammen und oder integrieren sie in unserer Unternehmensstrategie. Wir unterstützen die Entwicklung von definierten und messbaren CSR-Kategorien und CSR-Indikatoren zum Benchmarking innerhalb unserer Branchen und darüber hinaus (siehe z.B. ISO 26000).

Wir treiben den Diskurs über Nachhaltigkeit und CSR weiter voran und verknüpfen theoreti-sche Ansätze mit praktischen Erfahrungen aus unserem aktiven Netzwerk.

Wir kommen unserem Streben nach gesellschaftlicher Verantwortung mit bestem Wissen und Gewissen nach und fördern dauerhafte Prozess zur Implementierung in unseren Unternehmen und Institutionen.

Wir treffen uns zunächst innerhalb des nächsten Jahres mehrfach zur gemeinsamen oben for-mulierten Zielerreichung von Maßnahmen, Indices/Kategorien oder Benchmark, z.B. im Rah-men von Qualitätsmanagement. Die Heilbronner Erklärung ist zeitlos. Ziel ist es langfristig diese Initiative und Idee weiterzuführen und weiterzuentwickeln.

Wir teilen unsere Erfahrungen und Errungenschaften und wie wir zur Erreichung der oben ge-nannten Ziele beigetragen haben der Öffentlichkeit im September 2013 in einer gemeinsamen Veranstaltung mit.

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Endnoten                                                             i Vgl. http://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/HTML/?uri=CELEX:32014L0095&from=DE, abgerufen 13.04.2015. ii Vgl. https://www.globalreporting.org/resourcelibrary/GRIG4-Part1-Reporting-Principles-and-Standard-Disclosures.pdf, 13.04.2015. iii Vgl. https://www.csr-in-

deutschland.de/fileadmin/user_upload/Downloads/ueber_csr/Die_DIN_ISO_26000__Leitfaden_zur_gesellschaftlichen_Vera.pdf, 13.04.2015. iv Vgl. http://www.buergergesellschaft.de/fileadmin/pdf/gastbeitrag_riess_120302.pdf, abgerufen 12.03.2015. v Experteninterviews. Vgl. außerdem https://www.ggs.de/ueber-uns/leitbild/, Zugriff 27.04.2015. vi Vgl. https://www.ggs.de/fileadmin/user_upload/Dokumente/Annual/GGS%20Annual%202014.pdf (Seite 9), Zugriff 27.04.2015. vii Vgl. http://www.ggs.de/ueber-uns/, Zugriff 18.03.2015. viii Vgl. http://www.zeit.de/2014/40/mba-heilbronn-management-studieren Zugriff am 18.02.2015. ix Vgl. http://www.dieter-schwarz-stiftung.de/engagement.html Zugriff am 20.02.2015. x Experteninterview sowie http://www.ggs.de/fileadmin/user_upload/Dokumente/GGS-Quarterly/GGS_Quarterly_2011_04.pdf Zugriff am

09.03.2015. xi Experteninterview. xii Vgl. http://www.ggs.de/studium/ für die Übersicht der Studiengänge. xiii Experteninterview. xiv Experteninterview. xv Experteninterview. xvi Experteninterview. xvii Experteninterview. xviii Vgl. http://www.greatplacetowork.de/siegerliste-dba-2015; http://www.ggs.de/uploads/media/20150305_PM_Great_Place_to_Work.pdf, sowie

https://www.ggs.de/fileadmin/user_upload/Dokumente/Annual/GGS%20Annual%202014.pdf, (Seite 13), Zugriff am 27.04.2015. xix Ergebnisse der intern durchgeführten Mitarbeiterbefragungen von 2009 und 2012), die für die Berichterstattung zur Verfügung gestellt wurden. xx Experteninterview. xxi Interne Kommunikation xxii Experteninterview. xxiii Vgl. https://www.ggs.de/fileadmin/user_upload/Dokumente/Annual/GGS%20Annual%202014.pdf, (Seite 7), Zugriff am 27.04.2015 xxiv Vgl. https://www.ggs.de/fileadmin/user_upload/Dokumente/Annual/GGS%20Annual%202014.pdf (Seite 5), Zugriff am 27.04.2015. xxv Vgl. https://www.ggs.de/forschung/graduiertenkolleg/ xxvi Die GGS unterzeichnete die Prinzipien am 22.12.2009. http://www.unprme.org/participants/view-participants.php?partid=2549 Zugriff am

06.03.2015. xxvii Vgl. http://www.unprme.org/reports/PRMEGermanGraduateSchool20122013.pdf Zugriff am 09.03.2015. xxviii Momentan ist das Wahlmodul CSR in den Studiengang LL.M. in Business Law integriert. Im Juni 2015 findet das nächste einwöchige CSR-

Modul an der GGS statt. http://www.ggs.de/en/degree-programmes/llm-in-business-law/overview/ Zugriff am 09.03.2015. xxix Vgl. https://www.ggs.de/fileadmin/user_upload/Dokumente/Annual/GGS%20Annual%202014.pdf, (Seite 14), Zugriff am 27.04.2015. Sowie

Experteninterview. xxx Vgl. http://www.ggs.de/studium/mba/kosten-und-finanzierung/ Die Gesamtaufwendungen für den MBA liegen ohne ein Stipendium im Deutsch-

landvergleich im höheren Bereich. Durchschnittlich fallen demnach 18.000 Euro an Studiengebühren an. Vgl. hierzu http://www.mba-guide.de/dossier/mba-kosten.html Zugriff am 08.01.2014.

xxxi Vgl. http://www.ggs.de/forschung/ggs-young-talent-award/ Zugriff am 05.03.2015. xxxii Vgl. http://www.ggs.de/news/news-detailansicht/article/ggs-schickt-studierende-in-die-gesunde-pause/, Zugriff am 08.01.2014. xxxiii Experteninterview. Vgl. zudem https://www.ggs.de/fileadmin/user_upload/Dokumente/Annual/GGS%20Annual%202014.pdf, (Seite 7), Zugriff

am 27.04.2015 xxxiv Vgl. http://www.ggs.de/studium/studieren-an-der-ggs/hochschulsport/ Zugriff am 05.03.2015. xxxv Experteninterview. xxxvi Beobachtungen der Autoren. xxxvii Beobachtungen der Autoren. xxxviii Vgl. https://www.ggs.de/news/news-detailansicht/article/flaschen-sammeln-fuer-guten-zweck/ xxxix Vgl. https://www.ggs.de/fileadmin/user_upload/Dokumente/Annual/GGS%20Annual%202014.pdf, (Seite 7), Zugriff am 27.04.2015. xl Experteninterview. xli Vgl. http://www.ggs.de/executive-education/vortraege-und-vortragsreihen/heilbronner-management-dialoge/, Zugriff am 05.03.2015. xlii Vgl. http://www.ggs.de/news/news-detailansicht/article/200-gaeste-bei-tuerkei-abend/ xliii Vgl. https://www.stimme.de/heilbronn/nachrichten/region/region/sonstige-Die-Erklaerung-mit-Leben-fuellen;art87698,3068759, Zugriff am

14.04.2015. xliv Vgl. https://www.stimme.de/heilbronn/nachrichten/stadt/hn/sonstige-Gesellschaftliche-Verantwortung-ist-harte-Arbeit;art87699,2991726 sowie

https://www.ggs.de/fileadmin/user_upload/Dokumente/GGS-Quarterly/GGS_Quarterly_2012_01.pdf, (Seiten 8-10), Zugriff am 27.04.2015. xlv Der Heilbronner Bildungscampus besteht neben der GGS aus der Akademie für Innovative Bildung und Management (aim) und der Dualen

Hochschule Baden-Württemberg (DHBW). In einem vierten Gebäude befindet sich die Bibliothek, die Mensa und das das Veranstaltungs-Forum, welches zukünftig auch für die Bewirtung genutzt werden soll. http://www.dieter-schwarz-stiftung.de/news/ein-bildungscampus-fuer-heilbronn.html Zugriff am 09. 03.2015.

xlvi Vgl. http://www.zeit.de/2014/40/mba-heilbronn-management-studieren/seite-2 Zugriff am 05.01.2015. xlvii Beispielsweise Ranking der Financial Times. Siehe http://rankings.ft.com/businessschoolrankings/global-mba-ranking-2015 für die Einstufung

der Hochschulen in 2015. Zugriff am 05.01.2015. xlviii Vgl. http://www.zeit.de/2014/40/mba-heilbronn-management-studieren/seite-3 Zugriff am 05.01.2015. xlix Experteninterview. l Vgl. https://www.ggs.de/fileadmin/user_upload/Dokumente/Annual/GGS%20Annual%202014.pdf (Seite 10), Zugriff am 27.04.2015. li Experteninterview. lii Siehe das GGS-Leitbild unter http://www.ggs.de/ueber-uns/leitbild/ Zugriff am 05.01.2015. liii Familienfreundlichkeit ist ein Forschungsthema der GGS und könnte dementsprechend ideal eingearbeitet werden. Vgl. beispielsweise die

Grundsätze der Hochschule Reutlingen: http://www.reutlingen-university.de/ueber-uns/verantwortlich-handeln/ Zugriff am 06.03.2015 liv Vgl. http://www.fairtrade-towns.de/fairtrade-universities für mögliche Initiativen und Kriterien für das Siegel. Die Nutzung eines FAIR-o-mats®

wäre ebenfalls denkbar: http://www.fair-o-mat.de/info Die Universität Saarbrücken ist hier bereits mit gutem Beispiel vorangegangen. http://www.dw.de/saarbr%C3%BCcken-ist-erste-fairtrade-universit%C3%A4t-in-deutschland/a-17647861 Zugriff am 05.01.2015.