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C UORE C ARATTERE C ULTURA PRESSEMAPPE

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CUORE

CARA T T E R E

CU L TURA

PRESSEMAPPE

NameChianti Classico DOCG

Geburtsdatum1716: Definition der Grenzendes Produktionsgebietes

GeburtsortDas Anbaugebiet erstreckt sich in den Provinzen Florenz und Siena und umfasst vollständig die Gemeinden Castellina in Chianti, Gaiole in Chianti, Greve in Chianti und Radda in Chianti sowie teilweise die Gemeinden Barberino Val d’Elsa, Castelnuovo Berardenga, Poggibonsi, San Cascianoin Val di Pesa und Tavarnelle Val di Pesa

Ausdehnung des Gebietes70.000 ha

Ausdehnung der Rebfläche 10.000 ha

Im Chianti Classico-Register eingetragene Weinberge7.200 ha

Rebsortenzusammensetzunglaut ProduktionsvorschriftenSangiovese:mindestens 80% Andere zugelassene rote autochthoneund internationale Rebsorten:maximal 20%

Durchschnittliche Jahresproduktion in Flaschen(der vergangenen 10 Jahre)35/38 Millionen

Durchschnittliche Jahresproduktion in Hektolitern (der vergangenen 10 Jahre)275.000

Exportin ca. 130 Länder

Mitglieder des Consorzio Vino Chianti Classico580

Davon Abfüller376

CHIANtI Cl AssICoA u s W E I s

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2016 in mehr als130 länder exportiert

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CHIANtI ClAssICo GRAN sElEzIoNE Wein aus den Trauben eines einzigen Weinbergs oder aus einer Selektionder besten Trauben des Weingutes

Ausbau mindestens 30 Monate, davon 3 der Verfeinerung auf der Flasche Herausragende chemische und organoleptische Eigenschaften

CHIANtI ClAssICo RIsERVA Ausbau mindestens 24 Monate, davon 3 der Verfeinerung auf der Flasche

Spezifische chemische und organoleptische Eigenschaften

CHIANtI ClAssICoJAHRGANGsWEIN

Spezifische chemische und organoleptische Eigenschaften

DIE quAlItÄtsPyRAMIDE

Mit der Verabschiedung der jüngsten Produktionsvorschriften durch die Mitgliederver-sammlung im Jahr 2013 wurde die Struktur der Appellation durch die Einführung der Gran Selezione verändert, wodurch die Wein-Typologien von zwei, Jahrgangswein und Riserva, auf drei angestiegen sind.

CHIANtI Cl AssICoD I E P R o D u k t I o N s V o R s C H R I F t E N

C H I A N t I C l A s s I C o6

EIN NoCH stÄRkEREs MARkENzEICHEN

Das Markenzeichen mit dem Schwarzen Hahn, das seit 2005 die gesamte Appellation Chianti Classico repräsentiert und 2013 graphisch überarbeitet wurde, findet sich nun nicht mehr auf der staatli-chen Banderole, sondern besser sichtbar auf jeder Flasche Chianti Classico: vorne auf dem Flaschen-hals oder auf dem Rücketikett.

EIN stEtszERtIFIzIERtEs PRoDukt

Partien von Chianti Classico-Wein dürfen nur dann vermarktet werden, wenn das zuständige Kontrollorgan jeweils einen entsprechenden Eignungsbefund erlassen hat. Offener Wein, der noch beurteilt werden muss, kann nicht mehr verkauft werden. Auch im Fall vom Verschnitt bereits zertifiziert erworbener Lose muss die neu zusammengesetzte Partie nochmals einer Eignungsprüfung unterzogen werden.

quAlItÄt:EINE bEWusstEENtsCHEIDuNG

Im Augenblick des Antrags auf Produkteignung muss der Produzent bereits den Bestimmungs-zweck angeben (d.h., ob der Wein, für den die Zerti-fizierung beantragt wird, als Chianti Classico-Jahr-gangswein, als Riserva oder als Gran Selezione auf den Markt kommen soll).

Chianti ClassiCoJAHRGANGsWEIN

Chianti ClassiCoRIsERVA

Chianti ClassiCoGRAN sElEzIoNE

(Mindest-) Alkohol-gehalt

12 Vol.-% 12,5 Vol.-% 13 Vol.-%

(Mindest-) Ausbau 12 Monate 24 Monate 30 Monate

(Mindest-)Netto-Trockenex-

trakt24 g/l 25 g/l 26 g/l

(Mindest-)Gesamtsäuregehalt

4,5 g/l 4,5 g/l 4,5 g/l

Charakteristiken Fruchtig, fein, ausgewogen, angenehm und gut zu trinken, Frische und Reifein gutem Gleichgewicht.

Feine Frucht verwoben mit Holz, das nicht überwiegen darf, sondern Struktur, Konsistenz und Persistenz stützt und begleitet.

Fruchtig, würzig, einhüllend, wobei Eleganz, Struktur, Feinheit sowie ausgewogene Tannine und Säure sich reintönig in ihren Charakteristiken verbinden.

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CastelnuovoBerardenga

Gaiole in ChiantiCastellinain Chianti

Radda in Chianti

Greve in Chianti

Poggibonsi

BarberinoVal d’Elsa

TavarnelleVal di Pesa

S. Cascianoin Val di Pesa

SIENA

Italien

Mailand

Venedig

Rom

Toskana

FLORENZ

Provinz Florenz Provinz Siena

CHIANtI Cl AssICoD A s A N b A u G E b I E t

C H I A N t I C l A s s I C o8

CHIANtI Cl AssICoD A s A N b A u G E b I E t

CHARAk tERIstIkEN

Als weitläufig bewaldete Gegend, überwiegend mit Eichen, Kastanienbäu-men, Pinien und vereinzelten Zypressen, erstreckt sich das Chianti-Gebiet auf einer Hochebene zwischen 200 und 800 m üdM., wobei die maximale Höhenlage für den Anbau von Trauben für den Chianti Classico 700 m be-trägt. Es herrscht Kontinentalklima mit diskreten Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nacht. Im Winter sinkt die Temperatur stark ab, auch auf weniger als 4-5 Grad, und in den trockenen, heißen Sommern überschreitet sie nicht selten 35 Grad.Unter geologischem Gesichtspunkt kann die Bodenbeschaffenheit als ton-haltiger Schiefer (Galestro) bezeichnet werden, in dem sich splitterige Leh-meinlagerungen mit Alberese und feinem Sandkalkstein abwechseln. Die Erdschicht ist meist wenig tief, stammt aus jüngerer Zeit, ist braun, mit einer Struktur, die von tonhaltig-sandig bis schotterig mit mittlerem Lehmanteil reicht. Je nach Zone unterscheiden sich die entsprechenden Bodentypen erheblich. Deshalb ist es nicht möglich, im Chianti-Gebiet eine Unterteilung nach Gemeinden ausschließlich aufgrund der verschiedenen Bodentypen vorzunehmen. Dennoch kann man erkennen, dass der Galestro-Boden um San Casciano in Val di Pesa verbreitet ist, ein lehm-kalkhaltiger Boden ty-pisch für Greve in Chianti und alle weniger hohen Lagen ist, felsige Stücke aus überwiegend Sandgestein auf dem Kamm von Monti in Chianti auftreten, Alberese-Gestein vornehmlich im mittleren bis südlichen Teil des Gebietes auftritt und Tuffstein einen guten Teil der Gegend um Castelnuovo Berar-denga prägt. Hügel mit hohem Anteil an Sandstein erscheinen streng und schroff abfallend, während die aus Sandstein rundere und weichere Formen aufweisen und noch sanftere Hügel hauptsächlich lehmhaltig sind.

Beinahe im ganzen Anbaugebiet des Chianti Classico stellt ein reichhaltiger Anteil an Skelettboden, also ein Vorkommen von Kies oder Steinen, insbe-sondere aus Galestro, ein typisches Element dar.

Zwei Drittel des gesamten Gebietes sind mit Wäldern bewachsen: Nahezu überall vertreten sind Eichen, während sich Kastanienbäume überwiegend im östlichen Bereich finden; auf Koniferen trifft man in den oberen Höhen-lagen, und Pinienhaine bedecken die niedrigen Hügel südlich von Florenz.

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Seit einiger Zeit herrscht ein sprachlich-geographisches Durcheinander zwi-schen zwei verschiedenen DOCG-Bezeichnungen: Chianti Classico und Chianti. Wenn auch im önologischen Bereich die beiden Begriffe “Chianti Classico” und “Chianti” nebeneinander bestehen, existiert unter historisch-geographischem Gesichtspunkt nur der Begriff “Chianti”.Beim Verbraucher, aber auch bei Fachleuten, verliert sich der Unterschied zwi-schen beiden, und als Folge hiervon wird häufig der Zusatz “Classico” wegge-lassen, auch wenn es sich um einen Chianti Classico handelt.Dabei ist gerade dieser Zusatz von Bedeutung, da er den Chianti Classico vom Chianti-Wein unterscheidet: zwei unterschiedliche DOCG-Bezeichnungen mit jeweils eigenen Produktionsvorschriften, eigenem Anbaugebiet und verschie-denen Schutzkonsortien.

FIRENZEFLORENZ

PISA

SIENA

AREZZOAREZZO

ELBA

CHIANtI Cl AssICoD A s o R I G I N A l

CHIANtIName eines 1716 definierten Gebietes, das 9 Gemeinden der Provinzen Florenz und Siena umfasst.

CHIANtIName eines Weins, der fast in der gesamten Toskana produziert wird, jedoch nicht im geographischen “Chianti”-Gebiet.

Anbaugebietdes Chianti DOCG

CHIANtI ClAssICoName des Weins, der im geographischen “Chianti”-Gebiet produ-ziert wird. Nur dieser Wein trägt das histori-sche Markenzeichendes Schwarzen Hahns.

Anbaugebiet des Chianti Classico DOCG

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CHIANtI ClAssICo CHIANtI

REbsoRtEN

Sangiovese 80% - 100% 70% - 100%

Andere rote, für den Anbau in der Toskana geeignete

Traubensorten max. 20% max. 30%

Weiße Traubensorten nicht zugelassen max. 10%

ANbAu

Stockdichte 4.400 Rebstöcke pro Hektar 4.000 Rebstöcke pro Hektar

Maximaler Ertrag7,5 Tonnen pro Hektar

2 Kilo pro Rebstock9 Tonnen pro Hektar3 Kilo pro Rebstock

Bewässerung nur Hilfsbewässerung nur Hilfsbewässerung

AlkoHolGEHAlt

Jahrgangswein 12 Vol.-% 10,5 Vol.-%

Riserva 12,5 Vol.-% 11,5% Vol.-%

Gran Selezione 13 Vol.-%

FREIGAbE FÜR DEN VERkAuF

Jahrgangsweinab dem 1. Oktober des Jahres nachder Weinlese

ab dem 1. März des Jahres nachder Weinlese

Riserva

24 Monate Ausbau (davon mindestens 3 Monate Verfeinerung auf der Flasche) ab dem 1. Januar des Jahres nachder Weinlese

24 Monate Ausbau ab dem 1. Januar des Jahres nach der Weinlese

Gran Selezione

30 Monate Ausbau (davon mindestens 3 Monate Verfeinerung auf der Flasche) ab dem 1. Januar des Jahres nachder Weinlese

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Das erste Dokument mit dem ältesten Bezug auf Chi-anti als Herkunftsbezeichung für Wein geht auf das Jahr 1398 zurück. Als Bezeichnung für Wein wird der Chianti auch 1404 in einem Brief des Besitzers von Vignamaggio an den Kaufmann Datini erwähnt. Un-terlagen von 1427 bezeugen, dass im Chianti-Gebiet vornehmlich ein Rotwein erzeugt wurde. Ab dem 16. Jahrhundert fanden auch die Päpste Gefallen an diesem Wein, so zum Beispiel Papst Paulus III. um 1536 auf Empfehlung von Sante Lancerio, Historiker und Geograph, aber in erster Linie sein persönlicher Weinlieferant. Ebenfalls im 16. Jahrhundert schrieb Giorgio Vasari: „Das, mein Herr, ist der Chianti mit den Flüssen Pesa und Elsa, mit Füllhörnern voller Obst, zu Füßen einen reiferen Bacchus für die exzel-lenten Weine dieses Ortes; im Hintergrund habe ich Castellina, Radda und Brolio gemalt mit ihren Wahr-zeichen; und auf dem Schild, das dieser junge Mann hält, steht ein schwarzer Hahn auf gelbem Grund, Emblem des Chianti“.

1716 legte der toskanische Großherzog, Cosimo III., in einem Erlass die Grenzen des Anbaugebietes für Chianti fest, das sich zwischen den Städten Florenz und Siena erstreckte, wo bereits der gleichnamige

Wein hergestellt wurde und der schon damals große Erfolge verzeichnen konnte. Zu jener Zeit wurde im Chianti-Gebiet der Chianti-Wein erzeugt. Die unlös-bare Verbindung zwischen Wein und Anbaugebiet, betont durch den gleichlautenden Namen, wurde durch den Erlass von Cosimo III. geschützt, da hier-mit ope legis festgelegt wurde, welcher Wein sich mit dem berühmten Namen Chianti schmücken durfte. Diesbezüglich wurde bestimmt, dass „für den Chianti soll sein. Von Spedaluzzo bis Greve; von dort bis Panzano, mit dem gesamten Statthaltergebiet von Radda, das drei Orte umfast, und zwar Radda, Gajole und Castellina, und bis zur Staatsgrenze nach Siena reicht“. Dem Werk des Gesetzgebers ging im Juli des gleichen Jahres ein Erlass voraus, der eine Congregazione einrichtete zur Kontrolle von Pro-duktion und Spedition, Kontrolle gegen Betrügerei-en und Überwachung des Weinhandels. Fälschungen von Chianti-Wein für den Export, insbesondere nach England, waren damals weit verbreitet.

Anfang des 20. Jahrhunderts, als die Bekannt-heit des Chianti von Jahr zu Jahr anstieg, gelang es dem Anbaugebiet nicht mehr, der wachsenden nationalen und internationalen Nachfrage gerecht

1716 1924 1932 1984

CHIANtI Cl AssICoG E s C H I C H t E

Der Zusatz “Classico” wird zugefügt, um den ursprünglichen Chianti von dem Wein zu unterscheiden, der außerhalb des 1716 festgelegten Anbaugebietes erzeugt wird.

Gründung des Konsortiums zum Schutz des typischen Chiantiweins und seiner Ursprungsmarke. Als Symbol wird der Schwarze Hahn gewählt.

Der Großherzog der Toskana, Cosimo III., legt die Grenzen für das Anbaugebiet des “Chianti”-Weins fest.

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zu werden. Man begann, Wein außerhalb des 1716 festgelegten Chiantigebietes zu erzeugen, der ebenfalls “Chianti” oder “Wein nach Chianti-Art” genannt wurde.

Deshalb gründeten die Produzenten 1924 das “Kon-sortium zum Schutz des typischen Chiantiweins und seiner Ursprungsmarke”, um ihre Produktion zu schützen. Von Beginn an wurde der Schwarze Hahn als Symbol gewählt, historisches Emblem der antiken Militärliga des Chianti, das unter anderem von dem Maler Giorgio Vasari in seiner “Allegorie des Chianti” an der Decke des Salone dei Cinque-cento im Palazzo Vecchio in Florenz verewigt wurde.

1932 wurde durch ein eigenes Ministerialdekret der Zusatz “Classico” hinzugefügt, um den im Ur-sprungsgebiet erzeugten Chianti zu unterscheiden. Seit damals ist der Chianti der Wein, der außerhalb der geographisch als “Chianti” bezeichneten Ge-gend produziert wird (oftmals mit weiteren Her-kunftsnamen: Chianti Rufina, Chianti Colli Senesi, Chianti Colli Aretini, Chianti Colli Pisani), während der Chianti Classico der Wein aus dem als “Chianti” bezeichneten Herkunfsgebiet ist.

1984 wurde dem Chianti - und folglicherweise dem ältesten existierenden Ursprungsgebiet, dem Chianti Classico - die DOCG zuerkannt (kontrollierte und garantierte Ursprungsbezeichnung), die höchste Auszeichnung für italienischen Qualitätswein. Drei Jahre später, 1987, stand ein Gesetz kurz vor der Verabschiedung, laut dem die Schutzkonsortien je-dem Verwender der Ursprungsbezeichnung ihr Mar-kenzeichen zur Verfügung hätten stellen müssen, weshalb das Konsortium seine Aktivitäten auf zwei Einrichtungen aufteilte: das Consorzio Vino Chianti Classico für sämtliche Schutz- und Kontrollfunktio-nen sowie das Consorzio del Gallo Nero (später um-benannt in Consorzio del Marchio Storico - Chianti Classico), zuständig für Promotion und Aufwertung aller Weine mit dem Markenzeichen des Schwarzen Hahnes. Als Abschluss eines siebzigjährigen recht-lichen Werdegangs wurde dem Chianti Classico per Ministerialdekret am 5. August 1996 schließlich eine eigenständige DOCG zugesprochen, mit anderen Produktionsvorschriften als denen für Chianti-Wein. Seit damals sind Chianti und Chianti Classico zwei ver-schiedene Ursprungsbezeichnungen mit unterschied-lichen Produktionsvorschriften und Anbaugebieten.

1996 2010 2013 2016

Die Mitgliederversammlung verabschiedet eine Reihean Änderungen der Produktionsvorschriften, die zu einer wahren Neuordnung der Ursprungsbezeichnung führen. Einführung der Gran Selezione.

Das Chianti Classico-Gebiet feiert das dreihundertjährige Jubiläum seit der ersten Festlegung seiner Grenzen.

Auf gesetzlicher Ebene wird das Verbot eingeführt, im Anbaugebiet des Chianti Classico “Chianti”-Wein zu erzeugen.

Der Chianti Classico wird zur eigenständigen DOCG erklärt.

Der Chianti Classico erhält die DOCG (Denominazione d’Origine Controllata e Garantita, geschützte und kontrollierte Ursprungsbezeichnung), die höchste Stufe der italienischen Qualitätsweine.

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Seit seiner Gründung kümmert sich das Consorzio Vino Chianti Classico um den Schutz, die Überwa-chung und die Förderung der Appellation Chianti Classico. Vom Konsortium zum Schutz des typi-schen Chiantiweins und seiner Ursprungsmarke aus dem Jahre 1924 bis zum Consorzio Vino Chianti Classico von heute haben die Konsortiumsorgane zwar Namen und den graphischen Stil des Marken-zeichens geändert, doch auf diesem prangt nach wie vor der Schwarze Hahn als historisches Symbol.

Heute vertritt das Konsortium ca. 96% der Produ-zenten des Anbaugebietes und hat sich als einer der wichtigsten Ansprechpartner im Bereich Wein-bau für nationale und europäische Institutionen etabliert. Die interne Organisation des Konsortiums umfasst alle für die Erfüllung der institutionel-len Aufgaben erforderlichen Strukturen, von den Schutzmaßnahmen und Serviceleistungen, um die sich die Rechtsabteilung kümmert, bis hin zu den Fördermaßnahmen durch die Marketing- und Kom-munikationsabteilung.

Die gesamte Produktionskette, von den Trauben bis zur Abfüllung in die Flasche, unterliegt einem Er-kennungssystem, dessen Daten computergesteuert in einem öffentlich zugänglichen Database erfasst sind. Das Konsortium übt außerdem eine strenge Kon-trolle über das bereits in den Verkaufskanälen vor-handene Endprodukt aus, Online-Handel inbegriffen.

Eine weitere wichtige Aufgabe stellen Forschung und Versuchstätigkeit im agronomischen wie auch önologischen Bereich dar. Diese Ziele verfolgt das Konsortium in Zusammenarbeit mit bedeutenden Lehr- und Forschungsinstituten auf lokaler und na-tionaler Ebene.

ERGA oMNEs

Auf die EU-Reglementierung der GMO (gemeinsame Marktorganisation) hin wurde in Italien ein Rechts-dekret erlassen, welches das alte Gesetz zu den Ur-sprungsbezeichnungen ersetzt hat. Dieses Dekret hat eine Art “Erga Omnes”-Zuständigkeit der Ein-richtungen, die einen hohen Anteil an Produzenten vertreten, für die Förderung der Appellation und seiner Schutzmarke eingeführt.

Die Schutzkonsortien wurde dadurch gestärkt, denn wer mindestens 66% der Appellation und 40% der Erzeuger vertritt, bekam nun die Möglichkeit, gene-rell die gesamte Überwachung sowie Schutz- und Fördermaßnahmen durchzuführen.

Darüber hinaus erlauben die neuen Vorschriften dem Konsortium, regulierend auf das Weinangebot der Ursprungsbezeichnung einzugreifen, um hier-durch die Produktqualität zu wahren und die Frei-gabe für den Handel besser zu koordinieren.

CHIANtI Cl AssICoD A s k o N s o R t I u M

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Das Markenzeichen, das seit jeher die Chianti Clas-sico-Flaschen ziert, ist der Schwarze Hahn, histo-risches Symbol der antiken Militärliga des Chianti, das unter anderem von dem Maler Giorgio Vasari an der Decke des Salone dei Cinquecento im Palaz-zo Vecchio in Florenz verewigt wurde.

Die Geschichtsschreibung dieses Symbols umfasst eine ungewöhnliche Legende aus dem Mittelalter, nach der es das Verhalten eines schwarzen Hahns war, das die politischen Grenzen des gesamtes Chiantigebiets beeinflusste und sich so auf dessen Schicksal auswirkte.

Die Legende besagt, dass im Mittelalter, als sich die Republiken Florenz und Siena unerbittlich um die Vorherrschaft bekämpften, das Chiantigebiet Ge-genstand nahezu ununterbrochener Auseinander-setzungen war, da es zwischen den beiden Städten lag. Es wurde ein seltsames und ungewöhnliches Verfahren angewandt, um den Streitereien ein Ende zu setzen und eine definitive Grenze festzu-legen. Man kam überein, von den jeweiligen Pro-vinzhauptstädten zwei Reiter loszuschicken und die Grenze an ihrem Begegnungsort festzusetzen. Der Aufbruch sollte im Morgengrauen stattfinden, und das Startsignal würde des Krähen des Hahns sein. Dieser Entschluss stand im Sinne der dama-ligen Zeit, als sich der Tagesablauf noch an den Begebenheiten der Natur orientierte. Bei der Vor-bereitung zu diesem Ereignis war somit die Wahl des Hahns ausschlaggebender als die des Reiters und des Pferdes. Siena wählte einen weißen Hahn, während die Florentiner einen schwarzen Hahn bevorzugten, den sie in einem kleinen, dunklen Hühnerkäfig fast ohne Essen hielten, was der Hahn sehr übel nahm.

Am Tag des Aufbruchs, kaum dass er aus dem Hühnerkäfig gelassen wurde, begann der schwar-ze Hahn kräftig zu krähen, auch wenn das Mor-gengrauen noch weit entfernt war. Seine Rufe ermöglichten dem Reiter von Florenz, umgehend und mit großem Vorsprung gegenüber dem Reiter von Siena loszureiten, der seinerseits das erste Morgenlicht abwarten musste, bis sein Hahn kräh-te und er starten konnte. Da er lange nach seinem Gegenspieler aufgebrochen war, konnte der Reiter aus Siena nur zwölf Kilometer zurücklegen, weil er bereits in Fonterutoli auf den anderen Reiter traf.

Auf diese Weise gelangte beinahe das gesamte Chiantigebiet unter die Kontrolle der Florentiner Republik, lange bevor Siena selbst fiel.

CHIANtI Cl AssICoD I E l E G E N D E

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PASSENDE GERICHTEJAHRGANGS-

WEINRISERvA GRAN SElEzIoNE

Braten, Schmorbraten • •Helles Fleisch •

Fleisch (innen rot) •Gegrilltes Fleisch • •

Wild • •Suppen • •

Käse • • •Sushi •

Ethnische Gerichte • • •

Aufgrund seiner großen Vielseitigkeit eignet sich der Chianti Classico als Begleiter zu vielen ver-schiedenen Speisen. Die Gerichte der traditionellen toskanischen Küche passen bei Tisch schon immer zu einem guten Glas Chianti Classico, und im Lauf der Jahre wurde erfolgreich die Zusammenstel-lung mit vielen Speisen aus aller Welt erprobt. Passt hervorragend in der Kombination mit dunk-lem gegrilltem Fleisch, Wild, Braten, Schmorbraten oder gereiftem Käse, bestens geeignet aber auch in völlig ungewohnten Zusammenstellungen, dar-unter teils stark gewürzte, ethnische Gerichte der chinesischen und indischen Küche und japanische Sushis, die inzwischen allesamt zu unseren gastro-nomischen Gewohnheiten zählen.

Den besten Genuss schenkt ein Chianti Classico, wenn die Flasche mehrere Stunden vorher geöff-net wird, da der Wein durch den Kontakt mit dem Sauerstoff seine ganzen Duftnoten entfalten kann. Die ideale Trinktemperatur liegt zwischen 16 und 18 Grad; darüber riskiert man, dass das Bouquet im Alkohol erstickt, darunter gerät die Säure aus dem Gleichgewicht. Unabhängig davon, mit wel-chen Speisen man den Wein kombiniert, sollte das richtige Glas gewählt werden: Um einen Chianti Classico von seiner besten Seite zu erleben, sollte er in einem tulpenförmigen, also sich nach oben leicht verjüngenden Glas serviert werden, um das Bouquet zu betonen.

CHIANtI Cl AssICob E I t I s C H

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Das Consorzio Olio DOP Chianti Classico (Konsor-tium DOP-Öl Chianti Classico) wurde 1975 nach dem Vorbild des Schutzkonsortiums für den gleichnami-gen Wein ins Leben gerufen. Seit 2001 schützt und fördert es die DOP-Bezeichnung nach den gleichen Qualitätskriterien, die seit über dreißig Jahren fest-legen, ob ein Extravergine-Öl die Bezeichnung DOP Chianti Classico tragen darf. Das Konsortium unter-stützt die Produzenten in ihren kontinuierlichen Be-mühungen, ein Produkt zu erzeugen, das gleichblei-bend hohe Qualität bietet, welche aktiv zum Erhalt der menschlichen Gesundheit beiträgt und dem Öl “klassische“ Geschmacks- und Duftnoten verleiht. Mit seinem fruchtigen Geschmack, den Anklängen von roher Artischocke und frischem Gras sowie an-genehmer Schärfe im Abgang ist das DOP-Öl Chianti Classico Ausdruck seines Herkunftsgebietes, wo es von den mehr als 300 Konsortiumsmitgliedern er-zeugt wird. Der Wirkungskreis des Konsortiums DOP-Öl Chianti Classico beschränkt sich jedoch nicht nur auf Oliven und Ölmühlen, sondern fördert das Öl des Schwarzen Hahns auch über wissenschaftliche und informative Veranstaltung in der ganzen Welt.

Die Fondazione per la Tutela del Territorio del Chianti Classico - Onlus (Stiftung zum Schutz des Chianti Classico-Gebietes) entstand 1991 auf Betrei-ben des Consorzio Vino Chianti Classico. Seit der Gründung obliegt der Stiftung die Aufgabe, Land-schaft und Umwelt des Gebietes zu schützen sowie den Kunst- und Kulturbestand zu fördern.Seit jeher war das Chiantigebiet ein harsches und schwieriges Grenzgebiet, dem es im Lauf der Jahr-hunderte dank des menschlichen Eingriffs gelungen ist, sich in eine der faszinierendsten Kulturlandschaf-ten der Welt zu verwandeln. Da die Landschaft nicht nur die Grundlage der kulturellen Identität bildet, sondern auch eine der wichtigsten Ressourcen des Chianti darstellt, muss sie geschützt werden.Gemäß Statut konzentriert sich die Tätigkeit der Stif-

tung in zwei wichtige Bereiche: Schutz des Gebietes sowie Förderung des Kunst-, Umwelt- und Kulturbe-standes.

Die Chianti Classico Company entstand 2013. Das Konsortium Vino Chianti Classico hat als erster Verband italienischer Weinproduzenten ein derart innovatives Instrument zur Promotion und Förde-rung seiner Ursprungsbezeichnung und des Anbau-gebietes eingerichtet. Eine Gesellschaft mit weniger instiutionellen Aufgaben als das Konsortium, die für die Weine des Schwarzen Hahns Marketingaktionen entwickelt und durchführt. Die vorgesehenen Tä-tigkeiten der Chianti Classico Company umfassen ebenfalls das gesamte Merchandising für das Mar-kenzeichen Schwarzer Hahn sowie die Planung und Eröffnung neuer Verkaufspunkte für Chianti Classi-co. Zu den bereits durchgeführten Projekten zählt die Chianti Classico-Enoteca im ersten Stock des Mercato Centrale in Florenz sowie die Casa Chianti Classico im Kloster Santa Maria al Prato in Radda in Chianti, der erste exzellente weinkulturelle Wohnsitz des Chianti Classico und einzigartige Einrichtung. Die wichtigste Veranstaltung der Company steht ganz im Zeichen des Radsports, beliebteste Sportart vor Ort: Jedes Jahr lockt der Granfondo del Gallo Nero, ein Amateur- und Profi-Radrennen, Hunderte von Rad-sportbegeisterten aus aller Welt an.

Casa Chianti ClassicoIm ehemaligen Sitz des Klosters Santa Maria al Prato aus dem 18. Jahrhundert befindet sich heute der Teil des Konsortiums, der dem Publikum geöffnet ist. Hier sind zwei Dauerausstellungen zu sehen. Die erste, Feeling Chianti Classico, ist eine auf die besonderen Eigenheiten des Chianti Classico ausgerichtete Tour, die den Besucher sensorisch an die Verkostung her-anführt. Die zweite Ausstellung, Millesettecentosedici (1716), erklärt auf einfache, zugängliche Weise die drei Jahrhunderte währende Geschichte der sozio-öko-nomischen und kulturellen Entwicklung des Chianti Classico-Gebietes, wobei die großen geschichtlichen Ereignisse der Welt als konstante Orientierungspunk-te dienen. Im Jahr 2017 wird der Ausstellungsbereich durch eine Foto-Austellung von Dario Garofalo berei-chert, Chianti Tellers, die den Bewohnern des Chianti gewidmet ist.

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