Da sein – leben helfen - SkF Vechta

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1 Der Sozialdienst katholischer Frauen e. V. (SkF) wurde 1899 in Dortmund von Agnes Neuhaus als Verein gegründet. Ehrenamt- lich engagierte Frauen schlossen sich zusam- men, um Mädchen, Frauen und ihren Familien wirksam zu helfen und sozialpolitisch Einfluss auf die gesellschaftlichen Lebensbedingun- gen zu nehmen. Die Gründungsidee, dass es Not- und Konfliktsituationen gibt, von denen Frauen besonders betroffen sind und in denen Frauen anderen Frauen in besonderer Weise helfen können, ist damals wie heute von au- ßerordentlicher Aktualität und hat zur Grün- dung von vielen Ortsvereinen geführt. Zentra- les Gestaltungselement des SkF ist das Prinzip der Ehrenamtlichkeit und das Zusammenwir- ken von ehrenamtlich und beruflich für den Verein Tätigen. Dieses Prinzip zieht sich durch alle Arbeitsfelder der professionellen Sozial- arbeit des Vereins: So gibt es im Ortsverein Vechta ehrenamtliche Mitarbeiter im Frauen- haus, im Betreuungsverein, im Kauaus, es gibt die Familienpaten, und es gibt die Wahr- nehmung der Vorstandstätigkeit durch ehren- amtlich tätige Vorstände, die den Verein füh- ren und leiten. Der Vorstand wird durch die Mitglieder in der Mitgliederversammlung ge- wählt. Er entscheidet über die konkreten Ar- beitsfelder des Vereins, er legt die Prioritäten für die Arbeit fest und sorgt für die Fortent- wicklung des Vereins. Der Vorstand hat so- wohl im Innen- als auch im Außenverhältnis die Letztverantwortung. In Vechta gibt es den SkF seit 1920. Im Moment besteht der Vorstand aus drei Mitgliedern und zwei kooptierten Mitgliedern (beigeord- net ohne ein eigenes Stimmrecht). Die Arbeit im Vorstand ist sehr vielfältig und reicht von Personalführung und -verantwortung über Fi- nanzierungfragen und Vertragsverhandlungen bis zur Mitgliederpflege und Gestaltung von gemeinsamen Feiern, um nur einiges zu nen- nen. Die Vielfalt dieser Aufgaben macht die Arbeit im Vorstand außerordentlich interes- sant und abwechslungsreich, und es wird hof- fentlich immer wieder Frauen geben, die auch auf Führungsebene ehrenamtlich tätig werden wollen, denn wie Agnes Neuhaus bereits 1899 festgestellt hat, gibt es bereits viele, aber es gibt auch viel zu tun. SkF im Blick Nachrichten vom SkF Vechta · Dezember 2015 · 02. Ausgabe 2015 EHRENAMT IM SKF Liebe Mitglieder, liebe Ehrenamtliche, liebe Interessierte, der SkF ist seit seiner Gründung durch Ag- nes Neuhaus eine Initiative von Frauen, die Kirche und Welt aktiv mitgestalten möchten und durch Hinwendung zum notleidenden Menschen den Glauben in die Tat umset- zen wollen. Es gab schon immer besonde- re Notsituationen von Frauen und Familien, in denen die Hilfe anderer Frauen notwen- dig war, z.B. ist nach wie vor das Frauen- und Kinderschutzhaus leider immer noch erforderlich. Andere Notsituationen gab es sicherlich auch bereits immer. Sie wurden aber zunächst nicht als solche wahrgenom- men – ich denke dabei an unsere Arbeit mit psychisch Erkrankten und dem Konzept, de- ren Kinder präventiv in den Blick zu nehmen. Wieder andere Notsituationen ergeben sich aufgrund gesellschaftlicher Entwicklungen, wobei ich wegen des aktuellen Bezugs be- sonders die Unterbringung unbegleitet min- derjähriger Flüchtlinge nennen möchte, um die sich unser Adoptions- und Pflegekinder- dienst im Moment in ganz besonderer Wei- se kümmert. Immer wieder greifen wir die Themen auf, die auf uns zukommen, da sie sich ganz einfach aus der täglichen Arbeit ergeben. Ich möchte daher mit einem Zitat von Agnes Neuhaus schließen, das unsere Motivation sehr gut beschreibt: „Es ist un- endlich viel zu machen und zu helfen, wenn nur jemand da ist, der es tut.“ Ich wünsche Ihnen ein frohes Weihnachtsfest! Waltraud von Laer, Vorsitzende Herzlich Willkommen! Das Ehrenamt im SkF stellt sich vor Der Vorstand des SkF Vechta Sozialdienst katholischer Frauen e. V. Vechta Da sein – leben helfen von links: Thea Langfermann, Miranda Koene, Silja Meerpohl, Dr. Jutta Meerpohl, Waltraud von Laer

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Der Sozialdienst katholischer Frauen e. V. (SkF) wurde 1899 in Dortmund von Agnes Neuhaus als Verein gegründet. Ehrenamt-lich engagierte Frauen schlossen sich zusam-men, um Mädchen, Frauen und ihren Familien wirksam zu helfen und sozialpolitisch Einfluss auf die gesellschaftlichen Lebensbedingun-gen zu nehmen. Die Gründungsidee, dass es Not- und Konfliktsituationen gibt, von denen Frauen besonders betroffen sind und in denen Frauen anderen Frauen in besonderer Weise helfen können, ist damals wie heute von au-ßerordentlicher Aktualität und hat zur Grün-dung von vielen Ortsvereinen geführt. Zentra-les Gestaltungselement des SkF ist das Prinzip der Ehrenamtlichkeit und das Zusammenwir-ken von ehrenamtlich und beruflich für den Verein Tätigen. Dieses Prinzip zieht sich durch alle Arbeitsfelder der professionellen Sozial-arbeit des Vereins: So gibt es im Ortsverein Vechta ehrenamtliche Mitarbeiter im Frauen-haus, im Betreuungsverein, im Kaufhaus, es gibt die Familienpaten, und es gibt die Wahr-nehmung der Vorstandstätigkeit durch ehren-amtlich tätige Vorstände, die den Verein füh-

ren und leiten. Der Vorstand wird durch die Mitglieder in der Mitgliederversammlung ge-wählt. Er entscheidet über die konkreten Ar-beitsfelder des Vereins, er legt die Prioritäten für die Arbeit fest und sorgt für die Fortent-wicklung des Vereins. Der Vorstand hat so-wohl im Innen- als auch im Außenverhältnis die Letztverantwortung. In Vechta gibt es den SkF seit 1920. Im Moment besteht der Vorstand aus drei Mitgliedern und zwei kooptierten Mitgliedern (beigeord-net ohne ein eigenes Stimmrecht). Die Arbeit im Vorstand ist sehr vielfältig und reicht von Personalführung und -verantwortung über Fi-nanzierungfragen und Vertragsverhandlungen bis zur Mitgliederpflege und Gestaltung von gemeinsamen Feiern, um nur einiges zu nen-nen. Die Vielfalt dieser Aufgaben macht die Arbeit im Vorstand außerordentlich interes-sant und abwechslungsreich, und es wird hof-fentlich immer wieder Frauen geben, die auch auf Führungsebene ehrenamtlich tätig werden wollen, denn wie Agnes Neuhaus bereits 1899 festgestellt hat, gibt es bereits viele, aber es gibt auch viel zu tun.

SkF im BlickNachrichten vom SkF Vechta · Dezember 2015 · 02. Ausgabe 2015

EhrEnamt im SkF

Liebe mitglieder, liebe Ehrenamtliche, liebe interessierte,der SkF ist seit seiner Gründung durch Ag-nes Neuhaus eine Initiative von Frauen, die Kirche und Welt aktiv mitgestalten möchten und durch Hinwendung zum notleidenden Menschen den Glauben in die Tat umset-zen wollen. Es gab schon immer besonde-re Notsituationen von Frauen und Familien, in denen die Hilfe anderer Frauen notwen-dig war, z.B. ist nach wie vor das Frauen- und Kinderschutzhaus leider immer noch erforderlich. Andere Notsituationen gab es sicherlich auch bereits immer. Sie wurden aber zunächst nicht als solche wahrgenom-men – ich denke dabei an unsere Arbeit mit psychisch Erkrankten und dem Konzept, de-ren Kinder präventiv in den Blick zu nehmen. Wieder andere Notsituationen ergeben sich aufgrund gesellschaftlicher Entwicklungen, wobei ich wegen des aktuellen Bezugs be-sonders die Unterbringung unbegleitet min-derjähriger Flüchtlinge nennen möchte, um die sich unser Adoptions- und Pflegekinder-dienst im Moment in ganz besonderer Wei-se kümmert. Immer wieder greifen wir die Themen auf, die auf uns zukommen, da sie sich ganz einfach aus der täglichen Arbeit ergeben. Ich möchte daher mit einem Zitat von Agnes Neuhaus schließen, das unsere Motivation sehr gut beschreibt: „Es ist un-endlich viel zu machen und zu helfen, wenn nur jemand da ist, der es tut.“ Ich wünsche Ihnen ein frohes Weihnachtsfest!

Waltraud von Laer, Vorsitzende

Herzlich Willkommen! Das Ehrenamt im SkF stellt sich vor

Der Vorstand des SkF Vechta

Sozialdienst katholischer Frauen e. V. Vechta

Da sein – leben helfen

von links: Thea Langfermann, Miranda Koene, Silja Meerpohl, Dr. Jutta Meerpohl, Waltraud von Laer

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Ausgabe 02 2015 Dezember 2015

Verfolgt man die derzeitige Tagespresse, so kommt man um ein Thema nicht herum: Flüchtlinge. DASS sie kommen, war vielen Fachleu-ten und Sozialforschern lange klar. WANN sie kommen und WIEVIELE es werden, je-doch nicht. JETZT sind sie da, und es heißt, Platz zu schaffen: 1.000.000 Flüchtlinge in 2015, etwa 46 Prozent von ihnen unter 18, ca. 50.000 von den unter 18-Jährigen sind unbegleitet. Für den Landkreis Vechta heißt das: ca. 900 Flüchtlinge bis Anfang 2016 und etwa 51 unbegleitete Minderjäh-rige ab dem 01.11.2015. Diese Zahlen wer-den immer wieder eher nach oben korri-giert als nach unten.Hinter den Zahlen stecken Menschen, hin-ter dem Wort Flüchtlinge Familienväter, Vertriebene, Mütter und Großmütter, En-kel, Geschwister, Tanten, Eltern und Kin-der, die einen Platz in unserer Gesellschaft suchen. Einige finden ihn von selbst, vor allem aber die unbegleiteten Jugendlichen benötigen dabei Unterstützung.Diese Aufgabe wurde durch den Landkreis Vechta an den Pflegekinderdienst des SkF übertragen. Eva Espelage und Kathrin Wit-te als Mitarbeiterinnen des Pflegekinder-dienstes sind nun zuständig, sollen Gast-familien für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (überwiegend 14- bis 17-jährige Jungen) finden, vorbereiten und begleiten. Sie wissen um die große Herausforderung für alle Beteiligten.

Plötzlich sind sie da – und sie brauchen einen Platz,

aktionen · angebote

adoptiv- und pflegefamilien

Fortbildungen · interviews · Projekte

Familie thoben aus kroge Was läuft im alltag anders als

vorher? Der sogenannte „Alltag“ defi-niert sich für uns gerade wieder neu, denn seit der Ankunft unse-rer Gäste ist der uns gewohnte Alltag erst einmal auf den Kopf gestellt. Anfangs ging es um den Besuch von Deutschkursen, Bus-fahrkarten, Reparatur von alten Fahrrädern, um diese wieder gebrauchsfertig zu machen, und der Beschriftung unserer Woh-nung mit kleinen bunten Klebe-zetteln, auf denen die deutschen Begriffe des jeweiligen Gegenstands stehen (Tisch, Stuhl, Kühlschrank, Butter,...). Mehr als wir gedacht hätten, ist uns aufgefallen, dass die Familie deutlich größer geworden ist. Wenn die Familie plötzlich von 5 auf 7 Personen wächst, dann ist der Kühlschrank gerne mal zu klein, was in kalten Tagen nicht besonders problematisch ist, denn die Terrasse kann bei diesen Temperaturen gute Dienste als Zweitkühlschrank leisten.

Welchen gewinn haben alle davon? Neu ist, dass wir wieder gemeinsam zu den Mahlzeiten am Tisch sitzen. Oft geht dem ein Kochen voraus, bei dem jeder von dem anderen etwas lernen kann. Die gemeinsame Mahlzeit ist immer eine gute Gelegenheit, die Vokabeln für den Hausgebrauch mit viel Spaß an der Sache zu festigen. Mittlerweile kann unser Sohn auf persisch bis 12 zählen und bei unseren Gästen lernen, wie man sein Zimmer in Ordnung hält, denn darin sind

die beiden wirklich unglaublich! Es sind oft ganze Kleinigkeiten, die ihnen große Freude bereiten, wie z.B. eine neue Fußmatte, oder Hausschuhe.

an welchen Stellen wird es schwierig? Die Sprache ist aber immer noch ein großes Hindernis, mehr voneinander zu erfahren. Die anfänglichen Schwierigkeiten und ei-ne ablehnende Haltung an verschiedenen Schulen haben wir hinter uns gelassen. Ge-rade hat für Ali und Najib der 200-stündi-ge Deutschkurs begonnen. Wir hoffen, dass diese Zeit auch für uns eine kleine zeitliche Entlastung darstellt. Wie wir festgestellt haben, erfordert die Aufnahme von zwei Jugendlichen gerade in den ersten Tagen einen enormen Einsatz und Zeitaufwand. Zeit, die wir gerne investiert haben und auch weiterhin gerne tun werden. Wir haben den Eindruck, dass Ali und Najib gut in unse-re Familie passen. Sie machen es uns auch leicht, so darüber zu denken, denn sie sind

sehr hilfsbereit und anpassungsfähig. Bei der totalen Aufmerksamkeit für die beiden müs-sen wir aufpassen, dass wir die Bedürfnisse unserer eigenen Kinder nicht aus den Augen verlieren.

Familie Deters aus Lohne

Was läuft im alltag anders als vorher? Am Anfang herrschte in unserer Familie ziem-liche Anspannung und Unsicherheit bezüglich der neuen Situation. Man konnte sich alles und nichts vorstellen. Als Adnan dann ankam, waren wir sofort von seinem freundlichen und zurückhaltenden Wesen eingenommen. Nach anfänglicher Schüchternheit integrierte er sich einfach perfekt in unsere Abläufe – er hat sich erst alles angeschaut und fügt sich ein. Es fällt auf, wie gut erzogen und respekt-voll unser neues Familienmitglied ist, das er-leichtert den Alltag natürlich sehr. Wir haben

allerdings auch zurzeit kein größeres Sprach-problem, da Adnan ganz gut Englisch spricht.

Welchen gewinn haben alle davon? Zu uns kam ein Junge aus einer ländlichen Region in Azad Kaschmir. Die Freiheit von Zwängen, materiellen Wünschen und Besitz-denken spürt man ständig. Mein erstes Ge-fühl war Scham darüber, dass wir so viel be-sitzen. Plötzlich hinterfrage ich so viele Dinge, die mich umgeben und die bei genauerer Betrachtung überflüssig sind. Mit den Kindern habe ich darüber natürlich auch gesprochen. In unterschiedlicher Intensität spüren sie das auch und ich hoffe sehr, dass sie auch noch weiter darüber nachdenken. Adnan hat uns erzählt, wie stark der Zusammenhalt in seiner Familie ist – Familie ist in seiner Kultur das Allerwichtigste. Er hat sehr schnell gemerkt, dass bei uns ganz andere Dinge im Alltag wichtig sind – Arbeit, Schule, Sport, Hobbies. Eigentlich sind bei uns alle ständig unterwegs oder sonstwie beschäftigt. Zeit zum Reden ist knapp. Das braucht Adnan hingegen wie Was-ser zum Trinken. Also nehme ich mir für ihn die Zeit und wir reden und trinken Tee. Sofern jemand aus der Familie da ist, setzt er sich dazu. Das ist schön, weil wir uns selten für so etwas die Zeit genommen haben in letzter Zeit. Im Moment wünsche ich mir, dass wir überwiegend von Adnan lernen und ich hoffe sehr, dass er sich nicht zu viel von unserem westlichen Lebensstil abschaut – er wür-de viel von seiner Natürlichkeit und Unver-stelltheit einbüßen und ich finde, das ist ein großes Kapital, was er mitbringt. Vor allem in Bezug auf seine Zukunft hier in Deutschland wünsche ich mir aber, dass er jetzt schnell

Deutsch lernt und sich für ihn Perspektiven ergeben. In diesem Zusammenhang habe ich ihm natürlich auch versucht zu erklären, wie unsere westliche Gesellschaft funktioniert und schon beim Erzählen wurde mir bewusst, wie stark sich unsere Kulturen unterscheiden. Diese Zielstrebigkeit, das ganze typisch Deut-sche, das ist schon etwas ganz anderes als in seiner Kultur …

an welchen Stellen wird es schwierig? Für mich ist derzeit noch völlig offen, wie lange Adnan mit seiner speziellen Flucht-geschichte in Deutschland bleiben können wird. Er geht davon aus, dass er nicht zurück kann – ich hoffe, das wird von den deutschen Behörden auch so gesehen. Da er eine starke Sehnsucht nach seiner Heimat in sich trägt, denke ich mir manchmal, ihm könnte die Mo-tivation fehlen, sich hier tatsächlich vollstän-dig zu integrieren. Nach diversen Gesprächen hoffe ich jetzt aber, dass er verstanden hat, wie wichtig das für seine Zukunft ist und sich auch entsprechend anstrengen wird. Ein An-fang ist gemacht, seit heute besucht er einen Deutschkurs, der als Vorbereitung für die Be-rufseinstiegsklasse der Adolf-Kolping-Schule dient. Dort fängt er im Februar 2016 an.

und was Sie sonst noch sagen wollen?Insgesamt ist die Aufnahme dieses Jungen in unsere Familie eine Bereicherung. und ich bin stolz auf uns, dass wir uns das zugetraut und auch umgesetzt haben. Wir bekommen von allen Seiten nur Zuspruch, das macht Mut und gibt Hoffnung, dass sich auch noch wei-tere Familien zu so einem Schritt entschei-den.

Familie Thoben

Henning, Florian und Felix Deters mit Adnan

Kathrin Witte und Eva Espelage

Da sein – leben helfen

Gastfamilien für minderjährige Flüchtlinge

Seit Wochen war bekannt, dass zahlreiche jugendliche Flüchtlinge in den Landkreis Vechta kommen würden. Der SkF Pflegekinderdienst rief Anfang Oktober erstmals zu einer Informati-onsveranstaltung auf und lud Interessierte ein, die als Gastfamilie für minderjährige Flücht-linge ohne Eltern zur Verfügung stehen würden. Die Resonanz war überwältigend. Bisher gibt es schon 39 interessierte Familien, mit 17 Familien läuft ein intensives Bewerberverfahren, vier Jugendliche sind schon untergebracht. Familie Thoben aus Kroge und Familie Deters aus Loh-ne sind mit dabei, sind seit kurzem Gastfamilie für insgesamt drei Jungen im Alter von 15, 16 und 17 Jahren. Sie erzählen an dieser Stelle, wie es läuft, wie sie gestartet sind, was sich mög-licherweise verändert hat.

Grundausstattung für Flüchtlinge im kleinen kaufhausAuch die Kleinen Kaufhäuser in Vechta, Damme und Steinfeld sind in der Flüchtlingshilfe stark engagiert. In enger Zusammenarbeit mit dem Caritassozialwerk und dem Malteser Hilfsdienst können alle Flüchtlinge mit einem „Berechtigungsschein“ eine Erstaus-stattung für Bekleidung kostenfrei in den Kaufhäusern erhalten. „Schnelle Hilfe ist hier gefragt“, so Anke Schmiegelt, Kaufhaus-leitung in Steinfeld. Die Ausgabestelle für Flüchtlinge konnte hier rasch errichtet werden und ist als Nebenstelle des Kaufhauses jeden Donnerstag von 9.30 bis 12.30 Uhr geöffnet. Zusammen mit sechs weiteren Ehrenamtlichen ist Ulrich Schiemann jeden Don-nerstag zur Stelle. Vor seiner Pensionierung war er viel unterwegs, spricht fließend Englisch und kann auch ein bisschen Farsi verste-hen. „Gerne komme ich mit jedem Einzelnen ins Gespräch, lasse

mir seine Geschichte erzählen, kann aber durch meine Sprach-kenntnisse auch für eine gute Struktur und Organisation im Kauf-haus sorgen“, meint Ulrich Schiemann und ist damit eine sehr große Hilfe für seine Kolleginnen.

Hans Schmiegelt (3.v.r.) mit Kolleginnen und Kunden

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Impressum

Sozialdienst katholischer Frauen e.V. Kronenstr. 5, 49377 Vechta Tel.: 0 44 41 / 92 90-0 Fax.: 0 44 41 / 92 90-20 E-Mail: [email protected] Internet: www.SkF-Vechta.de

Spendenkonto Volksbank Vechta eGIBAN DE67 2806 4179 0130 0091 03

Verantwortlich für den Inhalt:Waltraud von Laer, Dr. Jutta Meerpohl, Marianne Schwill

Konzept und Realisation: Kreutzmann Unternehmens- kommunikation, Hamburg

News · 1. Halbjahr 2016 · Ausblick

Kinderschutz und Kindeswohlgefährdung wa-ren die großen Themen des Abends, zu dem die Jugendamtsmitarbeiterinnen Lioba Baron und Gerda Stolle im SkF referierten. Anschließend diskutierten die 25 Teilnehmerinnen – alles Fa-milienhebammen und Familienpaten – über die verschiedenen Angebote der Frühen Hilfen. Der SkF ist mit der Schwangerschaftsberatung, dem Familienhebammendienst, den Gruppen-

angeboten für junge Mütter und Kursen zur Stärkung der Elternkompetenz sowie den Fa-milienpaten einer der größten Netzwerkpart-ner im Landkreis Vechta. „Frühe Hilfen für be-lastete Familien leisten einen großen Beitrag zum Kinderschutz und basieren vor allem auch auf die gute Kooperation zwischen SkF und Ju-gendamt“, so das Fazit der Veranstaltung.

Frauen „50+“ üben Selbstverteidigung

Termine 2016 montags, 15.00 – 16.30 uhrOffene Sprechstunde für Jugendlichemit psychisch erkrankten Elternteilen

Januar14.01.2016, 9.00 uhrSkF Jahresanfangsgottesdienst

Februar02.02.2016, 9.00-11.00 uhrPfAd-Frühstück für alle Pflege- und Adoptiv-eltern in der SkF-Haltestelle

24.02.2016, 20.00-21.30„Umgang mit Smartphone und Handy“ –ein Angebot für Adoptiv- und Pflegeeltern; Ort: SkF Vechta, Konferenzraum

märz„FUN-Baby“ – Spiel und Spaß für junge Eltern mit Baby; Beginn eines achtteiligen Kurses

02.03.2016, 15.00-17.00 uhr„MuKi AG“Ein Angebot für Schwangere und Mütter mit Kindern – Austausch mit Familienhebamme

april16.04.2016, 9.30-15.30 uhr„Was brauchen Pflegekinder im Alltag?“Fachtag mit Dr. Martina Cappenberg im Kreishaus Vechta

mai10.05.2016, 18.00-19.30 uhrErfahrungsaustausch der Familienpatenim Konferenzraum, SkF Vechta

26.05.2016, 09.30-11.00 uhr Müttercafé im Kleinen Kaufhaus Damme

JuniFamilienfrühstück in der SkF-Haltestelle Vechta – für alle Frauen mit ihren Babys, die durch die Schwangerschaftsberatung begleitet werden

07.06.2016, 09.00-11.00 uhr Erfahrungsaustausch für Bereitschaftspfle-gemütter

18.06.2016, 14.30-19.00 uhrSommerfest der Pflege- und Adoptivfamilien auf dem BDKj-Jugendhof in Vechta

Gute Zusammenarbeit mit Landkreis Vechta

Gemeinsam mit der Gleichstellungsbeauftrag-ten des Landkreises Vechta, Ruth Voet, hat das Frauen- und Kinderschutzhaus zu diesem Kurs eingeladen. 15 Teilnehmerinnen haben die Ge-legenheit wahrgenommen, verschiedene Ab-wehrtechniken zu erlernen, die die Trainerin

für Gewaltprävention, Stefanie Weber, vor-stellte. Maria Thieke-Wacker, Mitarbeiterin im Frauenschutzhaus, machte den Frauen Mut, die zunächst noch etwas scheu und unsicher die Griffe und Tritte übten: „Es ist ungewohnt, einen anderen Menschen anzuschreien, und noch seltsamer, kräftig zuzuschlagen.“ Wichtig sei aber, ein Bewusstsein für Gefahrensituati-onen zu entwickeln und das Vertrauen in das Bauchgefühlt zu stärken.

Da sein – leben helfen

Ruth Voet (1.v.l.) und Maria Tieke-Wacker (3.v.l.) mit den Teilnehmerinnen des Kurses

Danke schön!Für besonderes ehrenamtliches Engagement hat Landrat Herbert Winkel im Oktober 28 Bürgerinnen und Bürger aus dem Landkreis ausgezeichnet. Anlass war der Tag der Eh-renamtlichen, an dem Menschen aus dem Landkreis, die sich im besonderen Maß für das Gemeinwohl einsetzen, gewürdigt werden sollten. Wir freuen uns ganz besonders, dass auch ehrenamtliche Mitarbeiter des SkF aus-gezeichnet wurden, denn das Ehrenamt ist für uns von ganz entscheidender Bedeutung. So wurden Thea Langfermann (Vorstand/Frauen-haus/Kleines Kaufhaus) und ihr Ehemann Lud-ger (packt immer an, wenn es nötig ist) ge-ehrt, sowie Inge Orlowsky (Kleines Kaufhaus) und Agnes Siemer (Förderverein SkF). Landrat Herbert Winkel betonte, wie wichtig der eh-renamtliche Einsatz für das Gemeinwohl ist. Wir betonen immer wieder gerne, wie sehr wir uns über die Unterstützung unserer Ehren-amtlichen in allen Fachbereichen freuen und wie dankbar wir dafür sind!